Audi Standort Neckarsulm
Transcrição
Audi Standort Neckarsulm
Audi Standort Neckarsulm Passion Umweltschutz - Mehr als eine Aufgabe 1 Ansprechpartner für Fragen und Anregungen zum Umweltschutz AUDI AG Dr. Achim Diehlmann Leiter Betrieblicher Umweltschutz Postfach 11 44 74148 Neckarsulm Tel.: 07132 31-1043 Fax: 07132 31-1441 E-Mail: [email protected] Redaktion AUDI AG, Neckarsulm/FOUR MOMENTS Konzept/Gestaltung/Umsetzung FOUR MOMENTS www.fourmoments.de Termin für die nächste Umwelterklärung Der Audi Standort Neckarsulm wird die nächste aktualisierte Umwelterklärung im Jahr 2014 vorlegen. Diese Umwelterklärung wurde auf 100 % FSC-recyceltem Altpapier gedruckt. 2 Passion Umweltschutz. Mein Einsatz zählt. Großes Engagement und Herzblut für ein gemeinsames Ziel – das verbindet die 20 Betrieblichen Verantwortlichen für Umweltschutz (BVU) am Standort Neckarsulm. Das Ziel: Den Umweltschutz morgen noch besser zu machen als er heute schon ist, durch z. B. weniger Emissionen und Energieverbrauch. In unterschiedlichen Bereichen arbeiten sie täglich aktiv dafür. Gleichzeitig sensibilisieren sie ihre Kollegen für das Thema und stehen als fachkundige Ansprechpartner zur Seite. Das macht sie zu wesentlichen Stützen des Umweltmanagement-Systems am Standort Neckarsulm. Daher stellen wir in dieser und folgenden Umwelterklärungen die Betrieblich Verant- wortlichen für Umweltschutz am Standort Neckarsulm vor. Sie erklären, was sie antreibt, sich für dieses Thema zu engagieren, und warum Umweltschutz für sie Passion ist. 3 Vorwort Fred Schulze, Werkleiter Neckarsulm Liebe Leserinnen und Leser, 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter prägen mit Herzblut und Tüftlergeist täglich den Standort Neckarsulm und machen ihn in der Automobilindustrie zum erfolgreichsten Produktionsstandort Europas – ausgezeichnet im Sommer 2013 mit dem J.D. Power Award für die beste Montagequalität in Europa und Afrika. Unser hoher Anspruch zeigt sich nicht nur in der Qualität unserer Automobile, sondern auch im permanenten Streben nach noch besseren und noch effizienteren Fertigungsprozessen. Dabei haben wir besonders unsere Umweltverantwortung im Blick. Wir sind stolz auf unseren Pionierund Entwicklergeist, der unseren Standort zu dem gemacht hat, was er heute ist – und der uns täglich weiter antreibt. Vor 20 Jahren präsentierte Audi auf der IAA in Frankfurt den Audi Space Frame (ASF) – ein neuartiges Karosseriekonzept aus Aluminium, das den automobilen Leichtbau revolutionierte und den Standort Neckarsulm zu einem Center of Excellence auf diesem Gebiet machte. Heute setzen wir beim Ultra-Leichtbau auf einen intelligenten Materialmix. Das Ziel: leichtere Fahrzeuge mit einer höheren Festigkeit. Das erhöht die Sicherheit und schont zudem die Umwelt. Ebenfalls fast 20 Jahre ist es her, dass Audi als erster Premiumhersteller das EU-Signet für geprüftes Umweltmanagement nach der EMAS-Verordnung der EU erhielt. Seit 1995 wird dieses Umweltmanagement-System regelmäßig überprüft. Wesentlich ist hierbei der Nachweis, dass der Umweltschutz 4 kontinuierlich verbessert wird. Daher suchen wir ständig nach neuen Lösungen, um beispielsweise die CO2-, Staub- und LösemittelEmissionen zu reduzieren oder die Recyclingquote bei gleichzeitiger Minimierung der Gesamtabfallmenge zu erhöhen. Für die diversen Maßnahmen zur Energieeinsparung erhielt der Standort Neckarsulm 2012 den Volkswagen Energiesparpreis. Das neu eröffnete Motorenprüfzentrum ist dabei ein Beispiel für hohe Effizienz: Einerseits wird die Energie, die die Motoren auf den Prüfständen erzeugen, wieder in das hauseigene Stromnetz eingespeist und andererseits wird das Wasser, das zur Kühlung der Aggregate und der Klimatisierung des Gebäudes dient, wieder in den Kreislauf zurückgeführt. Dass aus Umweltsicht gute Prozesse durch gesammelte Erfahrung noch verbessert werden können, zeigt sich unter anderem am Beispiel der Lackiererei. Vor Kurzem haben wir den bis dahin geschlossenen Prozesswasserkreislauf geöffnet. Über separate Rohrverbindungen fließt das Prozesswasser aus der Lackiererei in die kommunale Kläranlage, die sich in unmittelbarer Nähe des Audi Standorts befindet. Einen Teil des organisch belasteten Wassers nutzt der Abwasserzweckverband zur Erzeugung von Biogas. Dadurch konnten wir die LösemittelEmissionen unserer Lackiererei deutlich reduzieren. Das sind jedoch nur zwei von vielen Beispielen zur Verbesserung des Umweltschutzes am Standort Neckarsulm. Getragen werden diese von den Audianerinnen und Audianern sowie von den engagierten Betriebsverantwortlichen für Umweltschutz. In dieser und den nächsten Umwelterklärungen stellen wir Ihnen einige Menschen vor, die hinter den einzelnen Maßnahmen stehen. Ihr persönliches Engagement trägt zu den bisherigen Erfolgen bei und motiviert die Kolleginnen und Kollegen, auch zukünftig mit individuellen Ideen und stetigen Verbesserungen einen Beitrag zum Umweltschutz bei Audi zu leisten. Ich wünsche Ihnen eine interessante und aufschlussreiche Lektüre! Fred Schulze Werkleiter Neckarsulm Umweltmanagementbeauftragter Inhaltsverzeichnis Ansprechpartner Vorwort Umweltpolitik Audi 2 4 6–7 Die Automobilfertigung (Fahrzeugfertigung, NACE-Code 29.1 und 29.2) Logistik Presswerk Karosseriebau Lackiererei Montage 8–9 Betriebliches Umweltmanagement Aufbau- und Ablauforganisation Umweltbeauftragter/Umweltmanagementbeauftragter Umweltabteilung/Betrieblich Verantwortliche für Umweltschutz Zertifizierung/Validierung Methoden und Instrumente im Umweltmanagement Umweltkennzahlen Kernindikatoren System zur Erfassung und Bewertung von Umweltaspekten Umweltauswirkungen Umweltziele/Umweltprogramm Einhaltung von Vorschriften im Umweltrecht Notfallvorsorge Einbindung der Mitarbeiter/Audi Ideenprogramm 10–11 Vorstellung des Standortes Werkplan Wesentliche umweltrelevante Anlagen Besonderheiten und Entwicklung/Aktuelles Umweltauswirkungen des Standortes Schallemissionen Altlasten Entwicklung der Kernindikatoren 18–32 Umweltprogramm Umsetzungsstand Umweltprogramm 2010–2013 Umweltprogramm Gültigkeitserklärung/Zertifikat 34–39 12–13 14–15 39 5 Umweltpolitik // Präambel Die AUDI AG entwickelt, produziert und vertreibt weltweit Automobile. Ziel ist die Sicherstellung individueller Mobilität. Sie trägt dabei Verantwortung für die kontinuierliche Verbesserung der Umweltverträglichkeit der Produkte und Produktionsstätten sowie für den umweltgerechten Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Hierfür werden Entwicklungsstände fortschrittlicher Technologien unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten berücksichtigt. Die AUDI AG macht diese Technologien weltweit verfügbar und ermöglicht ihre Anwendung über die gesamte Prozesskette. Sie ist an allen Standorten Partner für Gesellschaft und Politik und trägt so nachhaltig zu einer sozial und ökologisch positiven Entwicklung bei. 6 Umweltpolitik Die AUDI AG bietet hochwertige Automobile an, die den Ansprüchen ihrer Kunden an Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit, Sicherheit, Qualität und Komfort gleichermaßen gerecht werden. Forschung und Entwicklung sind Bestandteil der Audi Umweltpolitik. Die AUDI AG entwickelt für ihre Produkte ökologisch effiziente Prozesse und Konzepte und steigert so die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Es ist das erklärte Ziel der AUDI AG, bei allen Aktivitäten schädliche Einwirkungen auf die Umwelt vorausschauend zu vermeiden. Insbesondere der schonende und effiziente Einsatz von Ressourcen und Energie steht dabei im Mittelpunkt. Die Einhaltung der Umweltvorschriften ist hierbei selbstverständlich. ihrer Eignung und Zweckmäßigkeit und – sofern notwendig – eine Aktualisierung. Der offene und klare Dialog mit Kunden, Händlern und der Öffentlichkeit ist für die AUDI AG selbstverständlich. Die Zusammenarbeit mit Politik und Behörden ist vertrauensvoll. Sie schließt die Notfallvorsorge und -nachsorge an den einzelnen Produktionsstandorten mit ein. Alle Mitarbeiter der AUDI AG werden entsprechend ihrer Funktion im Umweltschutz informiert, qualifiziert und motiviert, // Grundsätze sodass ihr Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt gefördert wird. Sie sind diesen Grundsätzen verpflichtet. Diese Umweltpolitik ist für alle Standorte der AUDI AG verbindlich und wird durch Formulierung von standortbezogenen Hauptaktionsfeldern ergänzt bzw. konkretisiert. Rupert Stadler Vorsitzender des Vorstands Das Umweltmanagement der AUDI AG stellt sicher, dass – gemeinsam mit Zulieferunternehmen, Dienstleistern, Handelspartnern und Verwertungsunternehmen – die Umweltverträglichkeit der Automobile und Fertigungsstandorte kontinuierlich verbessert wird. Der Vorstand der AUDI AG ist verantwortlich für die Einhaltung der Umweltpolitik sowie die Funktionsfähigkeit des Umweltmanagementsystems. Es erfolgt regelmäßig eine Überprüfung der Umweltpolitik hinsichtlich Rupert Stadler, Vorsitzender des Vorstands 7 Die Automobilfertigung (Fahrzeugfertigung, NACE-Code 29.1 und 29.2) Im Folgenden werden die für die Herstellung eines Automobils wesentlichen Schritte kurz beschrieben und die damit in Zusammenhang stehenden umweltrelevanten Aspekte erörtert. 8 Logistik Zur Herstellung eines komplexen Produktes, wie es ein modernes Automobil darstellt, bedarf es tausender Anbauteile und vormontierter Komponenten, die über einen Verbund zahlreicher Zulieferbetriebe „just in time“ in das Automobilwerk transportiert werden – per Bahn und Lkw. Ebenso werden Stahl- und Aluminiumbleche als Rollenware, sogenannte „Coils“, oder als vorgeschnittene Platinen zur Weiterverarbeitung geliefert. Das Gleiche gilt für die Lackfarben sowie Betriebsstoffe, mit denen im Verlauf der Fertigung das Auto befüllt wird (Hydrauliköl, Bremsflüssigkeit, Kraftstoff etc.). Die Logistiksteuerung ist hochkomplex und daher rechnergestützt. Umweltaspekte bei der Logistik sind vor allem das Verkehrsaufkommen durch Lkw, Emissionen der Transporte [Kohlendioxid (CO2), Kohlenmonoxid (CO), Stickoxide (NOx)] und Verkehrslärm. Durch intelligente Logistiksteuerung und einen möglichst hohen Anteil an Bahntransporten werden Emissionen und Lärm vermindert. Presswerk Im Presswerk werden die angelieferten Stahl- und Aluminiumbleche (Coils, Platinen) zu Karosserieteilen gepresst. In der Regel sind mehrere hintereinander erfolgende Bearbeitungsschritte nötig, um Seitenteile, Türen, Motorhauben etc. entstehen zu lassen. Umweltaspekte im Presswerk: Lärm und Erschütterungen durch das Bewegen der tonnenschweren Pressen und Werkzeuge, Hydrauliköle in den Pressen, sogenannte Ziehöle, die zur schonenderen Bearbeitung auf die Bleche gesprüht werden, der Energieverbrauch der Anlagen, sowie der Anfall von Blechverschnitt, der als Schrott entsorgt wird. Durch Einhausung der Pressen und Schwingungsentkopplung vom Gebäude werden Lärm und Erschütterungen im Gebäude gehalten. Die Hydrauliköl enthaltenden Aggregate sind mit Auffangwannen ausgestattet. Karosseriebau Im Karosseriebau werden die im Presswerk gefertigten Einzelteile in einem nahezu vollständig automatisierten Prozess durch Roboter zur Rohkarosserie zusammengefügt. Hierbei kommen unterschiedliche Fügeverfahren wie Kleben, Schweißen, Falzen, Nieten etc. zum Einsatz. Jedes Fügeverfahren hat seine spezifischen Vorteile, um maximale Festigkeit bei minimalem Karosseriegewicht zu ermöglichen. Umweltaspekte im Karosseriebau sind Hydrauliköle in den Anlagen, Schweißstäube und Schleifstäube. Auch hier sind die Hydraulikanlagen für einen Leckagefall durch Auffangwannen gesichert. Die Stäube werden durch Filteranlagen zurückgehalten. Montage Hier werden sämtliche Anbauteile inklusive Motor und Getriebe, Fahrwerk, Räder, Scheiben, Sitze, Cockpit etc. eingebaut und das Automobil damit vervollständigt. Qualitäts- und Funktionsprüfungen schließen den Fertigungsprozess ab. Umweltaspekte sind Verpackungsmaterialien, die hier in größerem Umfang anfallen, da die meisten Anbauteile durch Zulieferer oder andere Werke geliefert werden und zum Schutz in Folien, Kartonagen etc. verpackt sind. Die Verpackungen werden getrennt erfasst und einer stofflichen oder thermischen Verwertung zugeführt. Weiterhin wird versucht, so viele Teile wie möglich in Mehrweggebinden zu transportieren. Lackiererei In der Lackiererei erhalten die Karosserien aus Stahl und Aluminium ihre schützende und farbgebende Oberfläche. Zunächst werden sie gereinigt und entfettet, dann werden in Tauchbädern oder durch Aufsprühen vor Korrosion und Steinschlägen schützende, im Anschluss farbgebende und versiegelnde Lackschichten aufgebracht. Umweltaspekte sind schwermetallhaltige Prozesswässer, Lösemittelemissionen und Lackschlämme. Die Prozesswässer werden in einer werkeigenen Behandlungsanlage von den Schwermetallen befreit und an die öffentliche Kläranlage übergeben. Lösemittelhaltige Spüllösungen werden direkt in die Kläranlage geleitet und dort durch Bakterien abgebaut. Lösemittelbestandteile in der Abluft werden in thermischen Nachverbrennungsanlagen entfernt. Die entstehende Abwärme wird dabei wieder zur Trocknung der Karosserien nach dem Lackieren genutzt. Durch fortlaufende Weiterentwicklung der Lackapplikationstechniken wird der sogenannte „Overspray“, also die Lackmenge, die nicht auf die Karosserie gelangt, verringert. Dadurch sinken der Materialeinsatz an Lacken und auch die Lackschlammmenge. 9 Betriebliches Umweltmanagement Der Audi Standort Neckarsulm hat sich bereits 1995 zur Einführung eines Umweltmanagementsystems entschlossen und sich damit zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung sowie der Einbeziehung der Mitarbeiter verpflichtet. 10 Aufbau- und Ablauforganisation Der Vorstand „Produktion“ trägt aufgrund seiner Benennung nach § 52a des BundesImmissionsschutz-Gesetzes (BImschG) die Gesamtverantwortung für den Umweltschutz bei Audi. Die Wahrnehmung der Aufgaben wurde den Umweltbeauftragten der einzelnen Standorte übertragen. Die Funktion des Umweltmanagementbeauftragten wurde an den Werkleiter des Standortes delegiert. Umweltbeauftragter/ Umweltmanagementbeauftragter Der Umweltbeauftragte ist Leiter der Abteilung Betrieblicher Umweltschutz und in dieser Funktion für die Einhaltung aller rechtlichen Vorgaben im Bereich Umweltschutz zuständig. Er berichtet dem Werkleiter und dem Vorstand Produktion. Der Werkleiter ist als Umweltmanagementbeauftragter für die Organisation und das Funktionieren des Umweltmanagementsystems zuständig. Die Basis des Handelns bilden die Umweltpolitik von Audi und das Umwelthandbuch, in dem Aufgaben, Zuständigkeiten und Abläufe geregelt sind. Umweltabteilung/ Betrieblich Verantwortliche für Umweltschutz Die Mitarbeiter des Umweltbeauftragten in der Abteilung Betrieblicher Umweltschutz bearbeiten die einzelnen Fachgebiete, die sich aus dem Umweltrecht ergeben (Immissionsschutz, Gewässerschutz, Bodenschutz, Abfall). Die Betrieblich Verantwortlichen für Umweltschutz (BVfU) sind regelmäßig in Umweltthemen geschulte Mitarbeiter anderer Organisationseinheiten am Standort, die als Multiplikatoren wirken und Umweltthemen in das Unternehmen tragen sowie auch Themen aus ihren Bereichen an den Umweltbeauftragten herantragen. Zertifizierung/Validierung Die kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung und die Funktionsfähigkeit des Umweltmanagementsystems werden regelmäßig durch interne und externe Audits überprüft. Die Mitarbeiter der Abteilung Umweltschutz und die Betrieblich Verantwortlichen für Umweltschutz führen regelmäßig Begehungen in den verschiedenen Bereichen am Standort durch und halten die Ergebnisse in Begehungsprotokollen fest bzw. im Fall der BVfU in Quartalsberichten an den Umweltbeauftragten. Jährlich erfolgen außerdem interne Umweltbetriebsprüfungen nach einem Überwachungsplan, der sicherstellt, dass innerhalb eines Dreijahreszeitraums alle umweltrelevanten Bereiche auditiert werden. Zur Unterstützung wird hierbei ein externer Umweltgutachter hinzugezogen mit jeweiliger Prüfung der aktuellen Umwelterklärung und einem Überwachungsaudit. Die EMASRevalidierung erfolgt alle drei Jahre, mit jeweiliger Prüfung der Umwelterklärung und einem Überwachungsaudit in den beiden dazwischen liegenden Jahren. Weiterhin verfügt der Standort Neckarsulm über ein Energiemanagementsystem gemäß der Norm EN ISO 50001 und ist entsprechend zertifiziert. Die Rezertifizierung erfolgt alle drei Jahre, begleitet von Überwachungsaudits in den Zwischenjahren. Energiemanagementbeauftragter ist der Werkleiter. 11 Methoden und Instrumente im Umweltmanagement Für ein funktionierendes Umweltmanagementsystem sind eine genau geregelte Ablauforganisation, definierte Prozesse, geschulte Mitarbeiter sowie regelmäßige Kontrollen und Audits notwendig. Neben dem Feedback von Auditoren und Mitarbeitern stellen Kennzahlen den wichtigsten Baustein zur Kontrolle der Umweltleistung dar. 12 Umweltkennzahlen Der Ausgangspunkt für alle Verbesserungsmaßnahmen ist das Messen und Auswerten von Prozessdaten. Hierzu gehören Energiemengen, Stoffströme und Produktzahlen. Die Stoffströme beinhalten ins Werk gelieferte Prozessmaterialien, aber auch das für Prozesszwecke genutzte Wasser. Ebenso werden entstehende Abfall- und Abwassermengen sowie Emissionen in die Luft erfasst. Insgesamt bilden ca. 90 Einzelparameter das Produktionsgeschehen am Standort ab. Das Kennzahlensystem wird laufend weiterentwickelt, um z. B. den einzelnen Fertigungsbereichen ein Werkzeug zur Steuerung ihrer umweltrelevanten Parameter an die Hand zu geben. Kernindikatoren Audi veröffentlicht die in EMAS III geforderten Kernindikatoren aus den sechs Schlüsselbereichen Energieeffizienz, Materialeffizienz, Wasser, Abfall, Biologische Vielfalt und Emissionen in die Luft. Da die verschiedenen Audi Standorte ein sehr unterschiedliches Produktportfolio aufweisen, sind Vergleiche zwischen den Standorten nicht möglich. Vielmehr können aus den Kennzahlen Entwicklungen der Umweltleistung am jeweiligen Standort ersehen werden. Kernindikator A („Input“) Kernindikator Energieeffizienz: Hier wird der gesamte direkte Energieverbrauch in Megawattstunden berichtet, bestehend aus elektrischer Energie, Wärmeenergie und dem Brennstoffeinsatz für Fertigungszwecke. Den Anteil erneuerbarer Energien teilt der Energieversorger mit. Kernindikator Materialeffizienz: Um ein Auto zu fertigen, müssen Tausende Teile und Prozessmaterialien von Zulieferern an den Produktionsstandort geliefert werden. Diese zu erfassen wäre mit einem immensen Aufwand und schwer abzuschätzenden Ungenauigkeiten verbunden, da sich die Produktionszahlen und die produzierten Modelle im Laufe des Berichtszeitraums stark ändern können. Um dennoch einen Jahresvergleich zu ermöglichen, hat Audi sich entschlossen, den Materialeinsatz als Summe von Gesamtproduktmenge und allen anfallenden Abfällen darzustellen. Da alle Materialien, die in das Werk fließen, dieses auch wieder verlassen, stellt diese Vorgehensweise eine hinreichende Genauigkeit dar. Kernindikator Wasser: Die verbrauchte Wassermenge ergibt sich aus der Trinkwassermenge und dem zu Betriebswasser aufbereiteten, dem Neckar entnommenen Flusswasser. Kernindikator Abfall: Zum Abfall summieren sich die Mengen an Gewerbeabfall und gefährlicher Abfall sowie sämtliche Metallabfälle. Die zehn mengenmäßig wichtigsten gefährlichen Abfälle werden in Absolutmengen angeführt. Kernindikator Biologische Vielfalt: Als Maßstab dienen hier die Angaben zur Gesamtfläche des Standortes sowie der davon versiegelten (Gebäude, Wege, Stellflächen) Fläche in Quadratmeter. Kernindikator Emissionen: Im Bereich der Emissionen werden die Gesamtemissionen von Treibhausgasen in Tonnen CO2-Äquivalent angegeben. Hierzu zählen die CO2-Äquivalente aus Brennstoffeinsatz (Heizöl, Erdgas) sowie die aus Leckagen von Kälteanlagen und Klimageräten entwichenen Mengen an Halogenkohlenwasserstoffen (HFKW, HFCKW). Zusätzlich werden für die Gesamtemissionen die Mengen an Stickoxiden, Staub, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid (CO) und die flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) angeführt. Kernindikator B („Output“) Kernindikator Produktoutput: Als Produktoutput versteht Audi die Gesamtmasse aller am Standort produzierten Autos und für extern gepresste Formteile innerhalb eines Jahres (Tonnen Produkt pro Jahr). Kernindikator R: Diese Indikatoren stellen das Verhältnis der Kernindikatoren A zu B dar: R = A/B. Somit werden eingesetzte Material- und Energiemengen in Relation zum Produktoutput betrachtet und bilden ein Maß für die Ressourceneffizienz. System zur Erfassung und Bewertung von Umweltaspekten Zur Bewertung der Umweltauswirkungen gibt es verschiedene Ansätze. Einen davon bildet die in der Schweiz entwickelte „Methode der ökologischen Knappheit“. Dieses auch als „BUWAL“- oder „Umweltbelastungspunkteverfahren“ bezeichnete Vorgehen arbeitet stoffflussorientiert. Das Verfahren erlaubt den Vergleich eines aktuellen Stoffflusses (IST-Menge) in die Umwelt mit einem gesellschaftspolitisch als tolerierbar angesehenen Maximalwert. Der Vergleich zwischen IST-Menge und Toleranzwert wird dann als ökologische Knappheit bezeichnet. Die Bewertung der Umweltauswirkung erfolgt unter Einbeziehung von Ökofaktoren, die sich wiederum aus der Methode der ökologischen Knappheit ableiten. Im Ergebnis bedeutet es eine Bewertung der Umweltauswirkungen in Form von Umweltbelastungspunkten. Dieses Vorgehen ermöglicht einen Vergleich der verschiedenen Umweltaspekte und Wirkkategorien. Die Umweltauswirkungen einer Automobilproduktion charakterisieren sich im Wesentlichen durch den Verbrauch von Ressourcen, Energie sowie die Erzeugung von Emissionen und Abfall. Umweltauswirkungen Die in dem oben beschriebenen Verfahren erfassten und bewerteten Umweltaspekte werden grafisch aufbereitet. Aus der Darstellung lassen sich Handlungsschwerpunkte ableiten. Umweltziele/Umweltprogramm Um in der Verpflichtung zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung Fortschritte zu erzielen, werden, wie bereits beschrieben, regelmäßig Audits durchgeführt, die Mitarbeiter geschult, Kennzahlen erfasst, verfolgt und ausgewertet. Aus diesen Erfahrungen und Ergebnissen sowie aus Vorgaben der Umweltpolitik von Audi, den Konzernzielen, gesetzlichen Umweltanforderungen und den bedeutenden Umweltauswirkungen werden Umweltziele entwickelt, die durch konkrete Projekte verfolgt werden. Die Sammlung der wichtigsten Umweltziele innerhalb eines EMAS-Auditierungszyklus bildet das Umweltprogramm am Ende dieser Umwelterklärung. 13 Einhaltung von Vorschriften im Umweltrecht Die Einhaltung rechtlicher Vorgaben ist für die AUDI AG und jeden ihrer Mitarbeiter selbstverständlich. Alle Mitarbeiter im Betrieblichen Umweltschutz sowie die BVfUs nehmen regelmäßig an Schulungen im Umweltrecht teil. 14 Ein weiterer Informationsaustausch erfolgt über Arbeitskreise der Umweltschutzmitarbeiter im Volkswagen Konzernverbund. Schließlich haben alle Mitarbeiter im Betrieblichen Umweltschutz Zugang zu einer kommerziellen, internetbasierten Rechtsdatenbank. Notfallvorsorge Um die durch mögliche Betriebsstörungen hervorgerufenen Umweltrisiken (Brandfall, Umgang mit Chemikalien, Fertigung) so gering wie möglich zu halten, wurden am Standort technische und organisatorische Maßnahmen festgelegt. Die Notfallpläne werden laufend aktualisiert. Eine gut ausgebildete und mit Einsatzfahrzeugen gut ausgerüstete Werkfeuerwehr steht in ständiger Bereitschaft. In deren Alarmzentrale sind Tausende Warnmelder (Rauch, Feuer, Flüssigkeitsaustritt) aufgeschaltet, sodass im Falle einer Alarmmeldung sofort mit Maßnahmen reagiert werden kann. Einbindung der Mitarbeiter/ Audi Ideenprogramm Im sogenannten Audi Produktionssystem APS sind die Grundlagen der Fertigung und wichtige Prozesse beschrieben, darunter auch alle wesentlichen Aspekte des Umweltschutzes und des Energiesparens. Die Mitarbeiter werden anhand des APS regelmäßig unterwiesen. Darüber hinaus werden sie angehalten, Vorschläge zu Umweltschutz und Energieeinsparung im Audi Ideenprogramm einzubringen. 15 16 „Mit Leib und Seele – seit fast 23 Jahren.“ Uwe Sock, Technik Lackiererei, Betrieblicher Verantwortlicher für Umweltschutz seit 1990 Mit Leib und Seele muss man die Aufgabe als Betrieblicher Verantwortlicher für Umweltschutz angehen und das tue ich jetzt seit fast 23 Jahren. Für mich ist es selbstverständlich, meine Erfahrungen im Umweltschutz mit meinen Kollegen zu teilen. Zu meinen Highlights in dieser Zeit gehört sicherlich der Start der abwasserfreien Lackiererei 1995. Umweltschutz ist aber ein kontinuierlicher Prozess, bestehende Abläufe werden ständig hinterfragt, optimiert und weiterentwickelt. Daher sind wir vor Kurzem einen neuen Weg gegangen und haben den Abwasserkreislauf geöffnet. Abwässer aus der Lackiererei fließen jetzt über separate Rohrverbindungen direkt an die Kläranlage, die in direkter Nachbarschaft zum Audi-Standort liegt. Optimale Rahmenbedingungen, die diesen Prozess ermöglichen. Ein Teil der Abwässer nutzt der Abwasserzweckverband um Biogas zu erzeugen und wir verbessern unsere Lackiererei weiter im Bereich Umweltschutz. Ein großer Erfolg für alle Beteiligten. Und dieses Projekt zeigt auch eine weitere Erfahrung von mir: Bei Umwelschutzthemen ist es wichtig, dass viele Personen den gleichen Weg mitgehen. 17 Vorstellung des Standortes Der Audi Standort Neckarsulm ist der zweitgrößte im Unternehmen. Hervorgegangen aus der 1873 gegründeten Strickmaschinenfabrik von Christian Schmidt, wurde bereits 1900 das erste Motorrad und 1906 das erste Automobil („Original Neckarsulmer Motorwagen“) gebaut. 18 Orientierungsplan Werk Neckarsulm LKW Wartezone P * GIF1 GIF1 N01 N01 Neckarkanal Neckarkanal V13 V13 V02 V01 V02 V01 * Parkhaus für Kunden und Besucher des Audi Forums E02 E02 E01 E01 LKW nur Anmeldung in Tor 3 P Kundendienst Center V04 V04 9 A10 A10 quattro GmbH NSU-St raße S03 S03 B B A14 A14 B B C C A18 A18 A A E E M02 M02 C C * D D S01 S01 M01 M01 D D E E F F B07 B07 B06 B06 A A 2 Audi Forum, Audi Shop C C A A A A B B B B B18-01 B18-01 C C Bildungswesen B16 B16 D D 4 B18-02 B18-02 C C ie L L C22 C22 C22 C22 M03 M03 P4 PH2 Technische Entwicklung NSU H K2000 B27 Richtung Kochendorf C11 C11 C C C23 C23 G G A A C09-01 C09-01 10 M M D D F F C24 C24 nlin Tankstelle zum ZweiradMuseum und Bahnhof C09-03 C09-03 D D C18 C18 P10 D D C07 C07 C05 C05 G G Bah E E F F E E K K C20 C20 C14 C14 PH1 C15 C15 G G B14 B14 D D C14 C14 D D G G C09-02 C09-02 C C B B A A Richtung Innenstadt Neckarsulm BC BC D D E E C16 C16 C12 C12 C C E E B12 B12 P2 Richtung Bad Friedrichshall/Mosbach A A B B A A F F C01 C01 C08 C08 A A V08 V08 A A A15 A15 B-Straße B10 B10 C02 C02 V10 ße V10 ra St A- A16 A16 B09 B09 A A A A B B B B SE-Center A A A22 A22 A A A-Straße B B B08 B08 A A 3 A03 A03 A17-01 A17-01 A09 A09 A01 A01 B B C C B B A A A07 A07 C C B04 B04 S04 AA S04 B05 B05 straße * C C V09 V09 D D C C Hafen B B A A C C Gewerbe- und Industriepark Bad Friedrichshall A21 A21 B B B B F F A A B B D E D E A17-02 A17-02 A11 A11 C-Straße PH A19 A19 C C A12 A12 P E03 E03 A13 A13 A A S02 S02 V07 V07 3 3 V12 V12 * GIF4 GIF4 A-Straße B-Straße A A 2 2 A20 A20 C C B B GIF2 GIF2 V11 V11 1 1 Teile und Zubehör Shop GIF3 GIF3 V06 V06 V03 V03 A A 12 V14 V14 V05 V05 H H B18-03 KK B18-03 A A 1 1 B B A A B B C-Straße 6 C06 C06 P8 PH2 -Straß e Nordtangente 8 Werktor Stand 10/12, Quelle: N/PG 45, Tel: 741402 Werkplan Neckarsulm Parkplatz P PH Parkhaus H Bushaltestelle * geplant/im Bau Tor 3 Wareneingang LKW, Werkleitung Tor 4 Technische Entwicklung, Werkzeugbau, Planung, quattro GmbH In den 1950er-Jahren war die NSU GmbH die größte Motorradfabrik der Welt. 1969 fusionierten die Auto Union GmbH und die NSU GmbH, woraus in den Folgejahren die AUDI AG entstand, eine Tochter des Volkswagen Konzerns. Auf einer Fläche von knapp einer Million Quadratmetern fertigen fast 15.000 Mitarbeiter über 260.000 Automobile pro Jahr: Die Audi A4 Limousine, das Audi A5 Cabriolet sowie sämtliche Modelle der Reihen A6, A7, A8 und R8, Letztere unter dem Dach der quattro GmbH, die ebenfalls am Standort angesiedelt ist und die auch die RS-Modelle produziert. Tor 6 Bildungswesen, Personalwesen, Einkauf, Qualitätssicherung, Betriebsarzt, Betriebsrat, Arbeitssicherheit, Logistik Richtung B27 und Anschluss Heilbronn/Neckarsulm BAB A6 Richtung Krankenhaus Plattenwald Richtung Amorbach Der Audi Werkzeugbau, ein eigenes Cost Center, fertigt Presswerkzeuge und Fertigungsanlagen für Audi, aber auch andere Marken und Standorte im Volkswagen Konzern. Bedeutende Bereiche der Technischen Entwicklung der AUDI AG sind in Neckarsulm ansässig: Im Leichtbauzentrum werden neue Materialien, Konstruktionsformen und Fügeverfahren für den Einsatz in der Automobilfertigung entwickelt. Die Dieselmotoren mit sechs und mehr Zylindern sowie die Benzinmotoren mit acht und mehr Zylindern werden hier entwickelt, ebenso die Aggregate für den Rennsport. Tor 10 Mitarbeiter Fahrzeug Center, Betriebskrankenkasse, interne Auslieferung, Audi Bank, Reisebüro Tor 12 Gewerbe- und Industriepark Als historisch Bad Friedrichshall gewachsener Standort ist Audi Neckarsulm eingebettet zwischen den Neckarkanal im Westen und der Kreisstraße K2000, der Neckartalbahnlinie und der Stadt Neckarsulm im Osten. Die Nähe zu Wohngebieten erfordert niedrigere Grenzwerte bei den Lärmemissionen und besondere Rücksichtnahme gegenüber den Anwohnern, mit denen Audi eine gern gepflegte, gute Nachbarschaft verbindet. Das Audi Forum Neckarsulm ermöglicht dem Besucher das Erleben der Markenwelt. Neuwagen können dort abgeholt werden und mit zahlreichen Kulturveranstaltungen hat es eine regional bedeutende Stellung als attraktiver Veranstaltungsort erreicht. 19 Vorstellung des Standortes Wesentliche umweltrelevante Anlagen Anlage Anzahl Umweltrelevanz, Schwerpunkte Lackiererei 1 Organische Lösemittel, Lackpartikel, Verbrennungsabgase, Geruch, Lärm, wassergefährdende Stoffe, gefährliche Abfälle Heizwerk zur Spitzenlastabdeckung, Gesamtleistung 66 Megawatt (MW), mit leichtem Heizöl betrieben 1 Verbrennungsabgase, Lärm Motorenprüfstände 1 Motorenabgase, Lärm Presswerk 1 Lärm, wassergefährdende Stoffe, Erschütterungen Karosseriebau für Modelle A4/A5 Cabrio/A6/A7/A8/R8 4 Schweißbrand, gefährliche Abfälle Montage für Modelle A4/A5 Cabrio/A6/A7/A8/R8 4 Wassergefährdende Stoffe, gefährliche Abfälle Abwasserbehandlungsanlage 1 Wassergefährdende Stoffe, gefährliche Abfälle, Geruch Betriebswasseraufbereitungsanlage 1 Karbonatschlamm Reststoffzentrale 1 Wassergefährdende Stoffe, gefährliche Abfälle Schrottplatz 1 Wassergefährdende Stoffe, gefährliche Abfälle Wasch- und Passivieranlagen 1 Wassergefährdende Stoffe, gefährliche Abfälle Abnahmefahrbahn Qualitätssicherung 1 Lärm, Motorenabgase Zentrale Abwasserbehandlungsanlage mit Abwasseranfallstellen 1 Schwermetalle, organische Stoffe im Abwasser Dezentrale Abwasserbehandlungsanlage und Wasserkreislaufanlage (für Motor und Fahrzeugwäsche, Entkonservierung etc.) 8 Organische Stoffe im Abwasser Tankläger Menge [l] Umweltrelevanz, Schwerpunkte A13 Montage 181.000 Kraftstoffe, Scheibenreiniger, Verdünner, Lenköl, Kühlerfrostschutz, Bremsflüssigkeit A17 Lackiererei 125.000 Lösemittel, Butylglykol A19 Freiluftprüfstände 110.000 Kraftstoffe B14 Montage 30.000 Kraftstoff, Scheibenreiniger, Kühlerfrostschutz B16 Montage 115.000 Kraftstoff, Scheibenreiniger, Kühlerfrostschutz, Bremsflüssigkeit C 11 Fahrzeugauslieferung 160.000 Kraftstoffe C12 Fuhrpark 120.000 Kraftstoffe C14 Motorenprüfstände 250.000 Kraftstoffe C22 Rollenprüfstände 74.000 Kraftstoffe V05 Heizwerk 120.000 Heizöl V08 Schrottplatz 5.000 Kraftstoff 20 Vorstellung des Standortes » Besonderheiten und Entwicklung/Aktuelles Neubau Motorenprüfstände Mit der Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts der Motorenprüfstände konnten die alten außer Betrieb gehen und das Gebäude abgebrochen werden. Durch das neue Prüfstandsgebäude konnten die Lärmimmissionswerte im angrenzenden Wohngebiet gesenkt werden. Eichenwald-Projekt Der Audi Standort Neckarsulm beteiligt sich an einem internationalen Forschungsprojekt zur CO2-Speicherungsfähigkeit von Eichenwald. Im 25 Kilometer entfernten Wald bei Beilstein wurde eine Fläche mit 10.000 Eichensetzlingen bepflanzt. Die Untersuchung soll Aufschlüsse über die optimale Anpflanzung geben, bei der die größte CO2Speicherung erfolgt – bei größtmöglicher Artenvielfalt der Flora und Fauna in einem solchen Wald. » Böllinger Höfe Um die Fläche für die Errichtung der Gebäude vorzubereiten, wurden 640.000 Kubikmeter Boden abgetragen. 114.000 Kubikmeter können wieder vor Ort eingebaut werden, 135.000 Kubikmeter werden für Geländenivellierungen und Gestaltungsmaßnahmen im Stadtgebiet genutzt, unter anderem auch für das Gelände der Bundesgartenschau, die 2019 in Heilbronn stattfindet. 391.000 Kubikmeter wurden für sonstige Verwendungen, z. B. Polderbau am Rhein, genutzt oder deponiert. Die Baumaßnahmen wurden von Beginn an von einem auf Naturschutzaspekte spezialisierten Planungsbüro begleitet. Auch die Baugenehmigung beinhaltet ökologische Ausgleichsmaßnahmen. Während der Bauzeit sind Schutzmaßnahmen für Amphibien und brütende Vögel vorgesehen. Kleine Tümpel als Ersatzbiotope sowie Amphibienschutzeinrichtungen und Baum- und Heckenpflanzungen ermöglichen die Vernetzung der Biotope im Umfeld. Die Baumaßnahme Böllinger Höfe wurde im Sommer 2012 begonnen. Über den Baufortschritt und die weiter Entwicklung wird in den folgenden aktualisierten Umwelterklärungen umfassender berichtet. Weiterhin sind Regenwassernutzung, solare Brauchwassererwärmung und die Vorbereitung des Daches für eine Fotovoltaikanlage vorgesehen. Der grüne Zug Mehr als 60 Prozent der produzierten Automobile verlassen das Werk per Bahn über die werkeigene Bahnverladung. Für Kunden im außereuropäischen Ausland vorgesehene Fahrzeuge werden dabei zur Schiffsverladung nach Emden gefahren. Dieser Zug fährt gemäß einer Vereinbarung mit dem Logistikpartner Deutsche Bahn mit Strom aus regenerativen Quellen. Spülwässer der Lackiererei für die kommunale Kläranlage Durch den Bau einer Leitung zur Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Unteres Sulmtal, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Lackiererei befindet, können Teile des Auswaschwassers der Lackiererei dort abgereinigt werden. Aufgrund des organischen Anteils dient es Bakterien als Kohlenstoffquelle. Damit kann der Einsatz an Chemikalien zur Konditionierung des Auswaschwassers gesenkt werden. Weiterhin sinkt auch der Anteil an emittiertem Lösemittel deutlich. Umweltauswirkungen des Standortes Die Umweltauswirkungen der Fertigungsprozesse am Standort Neckarsulm wurden mit dem bereits beschriebenen „BUWAL“Modell bewertet. Dieses wurde für die Auswertung des Jahres 2012 überarbeitet. Umrechnungs- und BUWAL-Faktoren wurden aktualisiert, die Auswirkung der Emission von Klimagasen aus Kälteanlagen in Form von CO2-Äquivalenten berücksichtigt sowie die verschiedenen Umweltaspekte neu gruppiert. 21 Vorstellung des Standortes Verteilung der Umweltauswirkungen nach Verursachergruppen 0,01 % Energieeinsatz 0,06 % 3,38 % 0,01 % Verkehr 20,18 % Lösemittelemission 59,35 % Lärm 2012 Abwasser Kältemittel Abfälle 17,00 % Die Verteilung der Umweltbelastung nach Verursachergruppen lässt als die drei größten Aspekte die Auswirkungen durch - den Energieverbrauch und die damit verbundenen Emissionen bei der Energieerzeugung, - den Verkehr, sowohl Mitarbeiterverkehr als auch die gesamte Materiallogistik, sowie den Dienstverkehr - und die Emission von Lösemitteln, schwerpunktmäßig aus der Lackiererei erkennen. Hier sind die drei größten Handlungsfelder für die Entwicklung neuer Umweltziele zu suchen. Entwicklung der Umweltbelastungspunkte nach BUWAL pro Fahrzeug UBP/Fzg. (montiert) 15.000 12.000 9.000 6.000 3.000 0 2008 2009 2010 Die Grafik zeigt eine kontinuierliche Verringerung der Umweltbelastung auf Basis der Bewertung nach dem BUWAL-Verfahren. 22 2011 2012 Vorstellung des Standortes Schallausbreitungsprognose nachts Schallemissionen Schallemissionen entstehen auf dem Werkgelände vor allem durch Produktionsanlagen, lüftungstechnische Anlagen, den internen Transport sowie den Bahn- und Lkw-Verkehr. Die an den Immissionsmessstellen (s. Markierungen in der Grafik) in den umliegenden Wohngebieten vorgeschriebenen Grenzwerte hält der Standort ein. Neben dem Wohngebiet auf der Ostseite des Werks hinter Kreisstraße K2000 und Bahnlinie ist hier vor allem der Neckarsulmer Teilort Obereisesheim im Westen jenseits des Neckarkanals von Bedeutung. Unterstützt durch einen Gutachter werden für Neuanlagen und Bauprojekte Prognosen berechnet, um bereits in der Planungsphase sicherzustellen, dass die Grenzwerte auch künftig eingehalten werden. Altlasten Der Audi Standort Neckarsulm verfügt über ein lückenloses Altlastenkataster auf der Basis hunderter Sondierbohrungen und Erkundungen im Rahmen von Baumaßnahmen. Weiterhin existieren über 100 Grundwasserpegel, die regelmäßig beprobt und analysiert werden. Dadurch liegt eine sehr gute Beurteilungsbasis für laufende und künftige Bauprojekte vor. Bei geplanten Abbruchmaßnahmen wird die Gebäudesubstanz auf Schadstoffe wie Asbest, PCB oder teerhaltige Werkstoffe untersucht. Bei geplanten Neubauten steht die Erkundung des Baugrunds auf Schadstoffe im Vordergrund. Zu entsorgender Aushub muss hinsichtlich der Belastung bewertet werden. Im Bereich der Prozesswasserbehandlung wird eine Anlage zur Reinigung von chromhaltigem Grundwasser betrieben, das aus einer Altlast – einer früher am Standort betriebenen Galvanik – stammt. 23 Vorstellung des Standortes Entwicklung der Kernindikatoren Für die vorliegende Umwelterklärung hat der Standort die von EMAS geforderten Kernindikatoren (s. Kap. „Methoden und Instrumente im Umweltmanagement“) überarbeitet, um die wesentlichen Umweltaspekte umfassender und prägnanter darzustellen. Kernindikator A Einheit 2012 gesamter direkter Energieverbrauch MWh 604.463 davon Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien MWh 10.170 elektrische Energie MWh 317.826 Wärmeenergie, davon: (- Eigenerzeugung) (- Fernwärmebezug) MWh 215.683 1.087 214.596 Brennstoffeinsatz (Erdgas für Fertigungsprozesse) MWh 70.954 t 592.156 m³ 855.438 Abfallaufkommen t 90.251 davon gefährlicher Abfall t 3.787 Grundstücksfläche gesamt m² 964.511 Flächenverbrauch (versiegelte Fläche) m² 873.369 Gesamtemissionen von Treibhausgasen t CO2Äquivalent 26.373 CO2-Äquivalente aus Brennstoffeinsatz t CO2Äquivalent 25.202 CO2-Äquivalente aus H-FKW und H-FCKW-Emissionen t CO2Äquivalent 1.171 NOx (Stickoxide) t 10,0 PM (Staub) t 8,0 SO2 t 0,2 VOC (Lackiererei) t 483 CO (Motorenprüfstände) t 38 Energie Materialeinsatz (ohne Wasser und Energieträger) Massenstrom an Einsatzmaterial Wasser Wasserverbrauch Abfall Biologische Vielfalt Emissionen Gesamtemissionen in die Luft 24 Vorstellung des Standortes Entwicklung der Kernindikatoren Kernindikator B Einheit 2012 Gesamtausbringungsmenge aller Produkte t 501.905 A8 Stück 35.932 A7 Stück 28.950 A6 Stück 128.888 Allroad quattro Stück 8.439 A5 Cabriolet Stück 18.705 A4 Limousine Stück 37.140 RS4 Stück 0* RS6 Stück 0* R8 Stück 2.241 Pressteile für extern (in Gesamtausbringungsmenge enthalten) t 28.430 Produktoutput * Wurde im Jahr 2012 nicht produziert. 25 26 „Mama, wir haben Strom gespart!“ Birgit Jung, Technik Montagen, Betriebliche Verantwortliche für Umweltschutz seit 2012 Interessiert hat mich das Thema Umweltschutz schon immer. Daher fiel es mir leicht „Ja“ zu sagen, als ich im Oktober 2012 gefragt wurde, ob ich Betriebliche Verantwortliche für Umweltschutz und Energiebeauftragte werden möchte. Seitdem ist aus meinem Interesse eine Herzensangelegenheit geworden und ich sehe das Thema nun aus einem völlig neuen Blickwinkel. Wie vielfältig und umfangreich der Bereich Umweltschutz eigentlich ist, ist mir erst so aufgefallen. Die meisten Zusammenhänge waren mir früher gar nicht bewusst. Im Moment ist eines meiner großen Ziele wassergefährdende Stoffe bei den Tankstellen zu reduzieren. Denn beim Tanken entstehen Gase, die man dem Kreislauf wieder zukommen lassen kann. Außerdem liegt mir am Herzen, die Beleuchtung in der Montage zu optimieren. Die Hallen verändern sich ständig, aber oft wird vergessen, die Beleuchtung mit anzupassen. Dadurch könnte einiges an Energie eingespart werden. Aber natürlich begleitet mich das Thema Umwelt nicht nur bei der Arbeit, auch zu Hause achte ich jetzt viel mehr darauf. Sogar auf meine kleine Tochter hat sich das schon übertragen. „Mama, wir haben Strom gespart!“, hat sie sich neulich gefreut, weil wir tagsüber kein Licht anhatten. 27 Vorstellung des Standortes Entwicklung der Kernindikatoren Um die Umweltauswirkungen der letzten drei Jahre vergleichen zu können, werden im Folgenden noch die bislang verwendeten Indikatoren dargestellt. Einheit 2010 2011 2012 kt 418 520 502 Materialeinsatz (Stahl und Alu)/Gesamtoutput t/kt 378,04 393,96 349,35 Materialnutzungsgrad % 47 52 52 Lacke und Füller/Gesamtoutput t/kt 6,23 5,39 5,72 Energie: gesamter direkter Energieverbrauch/Gesamtoutput MWh/ Gesamtoutput in kt 1.504 1.190 1.204 Wasser: Wasserverbrauch/Gesamtoutput m³/Gesamtoutput in kt 1.867 1.693 1.704 Biologische Vielfalt: Flächenverbrauch/Gesamtoutput versiegelte Fläche in m²/Gesamtoutput in kt 2.089,1 1.678,4 1.740,1 Emissionen: Gesamtemissionen von Treibhausgasen/Gesamtoutput t-CO2-Äquivalente/Gesamtoutput in kt 60,22 52,33 52,55 Abfall: Abfall/Gesamtoutput, ohne Schrott t/kt 25,73 26,79 26,28 Emulsionen/Gesamtoutput t/kt 0,83 0,78 0,46 Leim, Kleber/Gesamtoutput t/kt 0,54 0,62 0,70 Lackschlamm/Gesamtoutput t/kt 3,05 2,65 2,37 Hydroxidschlamm/Gesamtoutput t/kt 1,43 1,36 1,44 Metallische Abfälle/Gesamtoutput t/kt 210,36 169,30 153,53 Papier, Pappe, Kartonage/Gesamtoutput t/kt 6,26 7,64 7,88 Restmüll/Gesamtoutput t/kt 2,85 2,56 2,57 Mischkunststoffe/Gesamtoutput t/kt 2,72 2,92 2,80 Holzabfälle/Gesamtoutput t/kt 2,63 3,38 3,45 Produktoutput Gesamtausbringungsmenge aller Produkte Kernindikatoren Input-Output Allgemein/Materialeffizienz Wesentliche gefährliche Abfälle Wesentliche nicht gefährliche Abfälle 28 Vorstellung des Standortes Entwicklung der Kernindikatoren Die mengenmäßig zehn bedeutendsten gefährlichen Abfälle sind nachfolgender Aufstellung zu entnehmen. Betriebliche Abfallbezeichnung AVV Jahresmenge [t/a] Lackschlamm 080115* 1.187,7 Hydroxidschlamm 190813* 720,4 Leim-/Kleberabfälle 080409* 349,5 Emulsionsgemische 120109* 232,2 Phosphatierschlamm/-bad 110108* 219,0 Aufsaug-/Filtermaterialien 150202* 186,0 Bleibatterien 160601* 141,1 Altöl 130205* 115,5 Motoren mit Betriebsstoffen 160121* 115,3 Ölabscheiderinhalte 130502* 113,0 Energie Spezifischer Energieverbrauch pro Fahrzeug in MWh Spez. Energieverbrauch/Fzg. 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0 2008 2009 2010 2011 2012 29 Vorstellung des Standortes Entwicklung der Kernindikatoren Emissionen Spezifische CO2-Emission pro Fahrzeug in t/Fahrzeug Spez. CO2-Emission/Fzg. 0,15 0,12 0,09 0,06 0,03 0 2008 2009 2010 2011 2012 Spezifische VOC-Emission pro Fahrzeug in kg/Fahrzeug Spez. VOC-Emission/Fzg. 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0 2008 2009 2010 2011 2012 Wasserverbrauch Spezifischer Wasserverbrauch pro Fahrzeug in m³/Fahrzeug Spez. Wasserverbrauch/Fzg. 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0 2008 2009 2010 94 Prozent des Wasserbedarfs deckt Audi in Neckarsulm durch Neckarwasser, das eigens im Werk aufbereitet wird. Das vom öffentlichen Wassernetz bezogene Trinkwasser (6 Prozent) wird hauptsächlich in den Kantinen- und Sozialbereichen verwendet. 30 2011 2012 Vorstellung des Standortes Entwicklung der Kernindikatoren Abfall Spezifischer Abfall zur Beseitigung (gefährliche und nicht gefährliche Abfälle) in kg/Fahrzeug * Spez. Abfall zur Beseitigung/Fzg. 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0 2008 2009 2010 2011 2012 Nicht gefährliche Abfälle (hausmüllähnlicher Gewerbeabfall) pro Fahrzeug in kg/Fahrzeug Beseitigung 40 Verwertung 35 30 Summe 25 20 15 10 5 0 2008 2009 2010 2011 2012 Gefährliche Abfälle pro Fahrzeug in kg/Fahrzeug Beseitigung 20 Verwertung 15 Summe 10 5 0 2008 2009 2010 2011 2012 * Mehr als 99 Prozent aller in 2012 angefallenen Abfälle wurden verwertet. Durch einen Wechsel des Entsorgers wurden ab 2010 einige Abfälle zur Verwertung zu Abfällen zur Beseitigung deklariert. 31 Vorstellung des Standortes Entwicklung der Kernindikatoren Kernindikator R Einheit 2012 gesamter direkter Energieverbrauch/Gesamtoutput MWh/t 1,204 davon Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien/Gesamtoutput MWh/t 0,020 t/t 1,180 m³/t 1,704 Abfallaufkommen/Gesamtoutput t/t 0,180 davon gefährlicher Abfall/Gesamtoutput t/t 0,008 m²/t 1,740 Gesamtemissionen von Treibhausgasen/Gesamtoutput t CO2Äquivalent/t 0,053 Gesamtemissionen definierter Schadstoffe in die Luft/Gesamtoutput t/t 0,001 Energie Materialeinsatz Massenstrom an Einsatzmaterial/Gesamtoutput Wasser Wasserverbrauch/Gesamtoutput Abfall Biologische Vielfalt Flächenverbrauch (versiegelte Fläche)/Gesamtoutput Emissionen 32 Reduzierung der CO2-Emissionen (Auszug aus der Audi Strategie 2020) Den Markenclaim „Vorsprung durch Technik“ zu leben heißt für Audi, innovative Produkte zu entwickeln, die Kunden begeistern und dem Umweltaspekt Rechnung tragen. Um den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen ihrer Fahrzeugflotte nachhaltig zu reduzieren, verfolgt die Marke Audi eine diversifizierte Technologiestrategie. Neben der ständigen Optimierung von TFSI- und TDI-Motoren mithilfe innovativer Effizienztechnologien setzt das Unternehmen konsequent auf Leichtbau. Dabei blickt die Marke Audi auf eine langjährige Erfolgsgeschichte zurück. Vor allem die Audi Space Frame Technologie (ASF) im 1994 eingeführten Audi A8, dem weltweit ersten Großserienfahrzeug mit selbsttragender Aluminiumkarosserie, erwies sich als wegweisend. Heute sind alle Leichtbautechnologien unter der Bezeichnung Audi ultra gebündelt. So sollen mit einem geringeren Leistungsgewicht die Agilität und Fahrdynamik erhöht und der Kraftstoffverbrauch reduziert werden. Darüber hinaus rücken alternative Antriebsformen zunehmend in den Fokus der Betrachtung. Mit dem Q5 hybrid quattro, dem A6 hybrid und dem A8 hybrid überzeugen derzeit drei Hybridmodelle mit dem Besten aus zwei Antriebswelten. Zudem verfolgt das Unternehmen im Rahmen der Elektromobilität einen ganzheitlichen Ansatz, um das volle Potenzial elektrischer Antriebe zu nutzen. Dank dieser Maßnahmen emittieren bereits heute 104 Audi Modelle lediglich bis zu 140 g CO2/km. Die durchschnittlichen CO2-Emissionen der im Jahr 2012 in der Europäischen Union (EU 27) verkauften Neufahrzeuge erreichten auf Basis vorläufiger Berechnungen rund 138 CO2/km. Damit verfügt Audi über eine gute Ausgangsbasis, um den geplanten gesetzlichen CO2-Regulierungen, etwa in Europa, USA und China, gerecht zu werden und damit mögliche Strafzahlungen in der Zukunft zu vermeiden und die gestiegenen Kundenerwartungen zu erfüllen. Dabei werden alle Systeme und Komponenten bestmöglich aufeinander abgestimmt. In diesem Zusammenhang haben wir unter Audi e-tron alle Aktivitäten in Verbindung mit der Elektromobilität gebündelt. 33 Umweltprogramm 94 Prozent des Wasserbedarfs deckt Audi in Neckarsulm durch Neckarwasser, das eigens im Werk aufbereitet wird. Das vom öffentlichen Wassernetz bezogene Trinkwasser (6 Prozent) wird hauptsächlich in den Kantinenund Sozialbereichen verwendet. 34 Umsetzungsstand Umweltprogramm 2010–2013 Umweltschutzziel Einzelmaßnahme Termin Status Reduzierung Wasserverbrauch bei Waschen und Dichtprüfen Montage A4 und A6 Untersuchung des Wasch- und Dichtprüfprozesses 2012 100 % Reduzierung Kühlwasserverbrauch im Motorenprüfzentrum Verwendung halbgeschlossener statt offener Kühlkreisläufe im Neubau 2012 100 % Verringerung der Gefährdungsstufe nach VAwS bei Pressen Umrüstung der Tryout-Pressen im Werkzeugbau, Verringerung der Gefährdungsstufe von C auf B 2010 100 % Ersatz ESTA- und Spraymate-Automaten in den Lackierlinien A17 BC1 und A17N durch Lackierroboter 2013 100 % Automatische Innenapplikation Decklack bei Linie A17N 2013 100 % Verringerung der Lösemittelemission in der Lackiererei Entsorgung der Spülflüssigkeit der Lackringleitungen über die kommunale Kläranlage 2011 100 % Lärmreduzierung Abluft Lackiererei Geb. A18 Kombihaube 1, KTL-Linie 1, von 94,5 dB(A) auf unter 85 dB(A) 2011 100 % Geb. A18 Kombihaube 3, PVC-Trockner von 97,5 dB(A) auf unter 85 dB(A) 2011 100 % Gewässerschutz Abfallwirtschaft Reduzierung der eingesetzten Lackmenge, Materialeinsparung und Verringerung Abfallmenge Immissionsschutz 35 Umweltprogramm Umsetzungsstand Umweltprogramm 2010–2013 Umweltschutzziel Einzelmaßnahme Termin Status Energieeinsparung bei der Kühlung der Schweißzangen im Karosseriebau A4 und A6 Konzeptänderung der Schweißzangenkühlung, Parallelkühlung ersetzt, Reihenkühlung 2012 100 % Energieeinsparung bei Beleuchtung im Bereich Montage A4 und A6 Automatisierung der Beleuchtungssteuerung in den Umkleideräumen und Fluren 2010 100 % Energieeinsparung durch Druckluftüberwachung Montage A4 und A6 Druckluftüberwachung mit Sensoren und Anschluss an ZLT 2011 100 % Energieeinsparung bei Lüftungsanlagen Geb. A13 Einbau von frequenzgeregelten Antrieben der Lüftungsanlagen 2012 100 % Energetische Optimierung der Druckluftzentralen Aufbau einer Druckluft-Kopfverbund-Steuerung in den Druckluftzentralen Geb. V04, A17 und A17N 2011 100 % Energieeinsparung bei Hallenbeleuchtung Automatische Lichtabschaltung während produktionsfreier Zeiten über zentrale Steuerung im Geb. C09 Neubau 2011 100 % Energierückgewinnung beim Betrieb der Motorenprüfstände Einsatz von E-Maschinen statt Wirbelstrombremsen in den Motorenprüfständen des zweiten Bauabschnitts des Motorenprüfzentrums 2012 100 % Energieeinsparung bei Gebäudeheizung Nutzung Abwärme Drucklufterzeugung zur Fußbodenheizung im neuen Kleinteilelager AKL 2010 100 % Energieeinsparung im Betrieb des Logistiklagers Energierückgewinnung aus der Bremsenergie der Regalbediengeräte im neuen Kleinteilelager AKL 2010 100 % Verringerung Lkw-Verkehr Reduktion der Lkw-Fahrten durch Umstellung von Platinen auf Coils und Eigenzuschnitt im Presswerk 2010– 2013 0% * Energieeinsparung beim Betreiben der Roboter im Karosseriebau A4 und A6 Optimierung der Roboterfahrweise, taktzeitneutrale Reduktion der Beschleunigungsparameter und Maximalgeschwindigkeit 2010– 2013 0% Energiesparen * Der Eigenzuschnitt von Stahl-Coils führt zu einer Verringerung der Lkw-Fahrten. Jedoch wurden im Zeitraum vermehrt Aluminium-Coils verarbeitet, die kleiner sind als die Stahl-Coils, sodass hier mehr Fahrten anfielen, weil für die gleiche Menge mehr Coils verarbeitet werden. 36 Umweltprogramm Umsetzungsstand Umweltprogramm 2010–2013 Umweltschutzziel Einzelmaßnahme Termin Status Verbesserung Informationsaustausch im Energiebereich Einführung eines standortübergreifenden Energiemanagements 2010 100 % Implementierung von Energiezielen in die Zielvereinbarungen des Unternehmensmanagements Zielvereinbarung Management: jährliche Einsparung des Energieverbrauchs um 2 Prozent 2010 100 % Verbesserung Umweltmanagement im Bereich Werkzeugbau Entwicklung von messbaren Umweltzielen mit Bezug zur Produktionsleistung in Abstimmung mit Werkzeugbau Ingolstadt 2011 100 % Energieeinsparung und CO2-Reduktion Reduzierung des Gesamtenergieverbrauchs um 2 Prozent in operativen Bereichen (Fertigung, Presswerk, Werkzeugbau) und um 1 Prozent in der Planung, bezogen auf den Jahresverbrauch 2008, durch konkrete Maßnahmen 2010 100 % Organisation Nicht vollständig umgesetzte Ziele werden bei den neuen Umweltzielen 2013-2016 weitergeführt. 37 Umweltprogramm Umweltprogramm Umweltschutzziel Einzelmaßnahme Termin Reduzierung Stickoxid-Emissionen Reduktion der NOx-Emission um ca. 40 % (von 350 mg/m3 auf 200 mg/m3) durch Ersatz Kessel 2 im Heizwerk 2014 Reduzierung CO2-Ausstoß bei der Wärmeerzeugung Errichten einer KWK-Anlage im Heizwerk Gebäude V05, 22.000 t CO2 pro Jahr weniger 2016 Energieeinsparung bei Beleuchtung in der Technischen Entwicklung Automatische Lichtabschaltung ab 20.00 Uhr im TE-Gebäude 2013 Energieeinsparung im Presswerk Senkung des Energieverbrauchs pro Pressenhub von 0,510 kWh (2012) auf 0,480 kWh bis 2016 (Einsparung 5,9 %) durch Modernisierung von Pressen und Umstellung der Beleuchtung 2016 Ressourceneinsparung bei der Herstellung von Presswerkzeugen im Werkzeugbau Reduzierung Kühlschmierstoffverbrauch um 20 % durch Standzeiterhöhung an Werkzeugmaschinen 2014 Lärmschutz im Bereich der Leergutlogistik: Vermeiden von Lärmspitzen Lärmschutzmaßnahmen Leergutplatz in 3 Stufen 2013– 2015 Emissionsreduzierung in der Logistik durch Verlagerung von Straße auf Schiene Einführung kombinierte Verkehre für Standort und Konzern. Konkret: täglicher Ganzzug aus Spanien und Umschlag der Teile für andere Konzernstandorte in Neckarsulm 2013– 2014 Energieeinsparung bei Beleuchtung in der Montage Energieverbrauchsreduktion durch bedarfsgerechte Ansteuerung der Beleuchtung Finish 2 für A6/A7- und A4/A5-Montage-Linien (1 bis 3) in produktionsfreier Zeit 2015 Abfallreduzierung und Ressourcenschonung durch effizientere Klebernutzung Reduzierung von gefährlichem Abfall in den Montagen durch Optimierung der Restmengenentleerung der Kleberfasspumpen (Scheibenkleberanlagen) 2015 Emissionsreduzierung in der Logistik durch andere Gebindegrößen für Prozessmaterial Reduktion Transportprozesse durch Umstellung Anlieferung Schäummaterial (Gebindegröße von 250 auf 1.200 kg) 2013– 2014 Energieeinsparung in der Hallenbelüftung Umrüstung auf druckabhängige Drehzahlregelung der Zu- und Abluftventilatoren, dadurch gleitende Anpassung der Ventilatordrehzahl 2011– 2016 Klimaschutzziel Unternehmen Senkung der CO2-Emissionen um 30 Prozent auf Basis 1990 bis zum Jahr 2020 Langfristiges Ziel bis 2020 Energieeinsparung in der Gebäudetechnik Reduktion Heizenergieverbrauch durch Austausch mangelhaft isolierter Rolltore (Gebäudeschwachstellen) kontinuierlich Neu 38 in Bearbeitung/Umsetzung umgesetzt/abgeschlossen technisch nicht umsetzbar Status Umweltprogramm Umweltprogramm Umweltschutzziel Einzelmaßnahme Termin Konzeption einer optimierten Reststoffentsorgung Aufnahme der Rest- und Wertstoffströme quattro GmbH 2014 Abfallreduzierung in der Fertigung der quattro GmbH Reduktion der als relevant identifizierten Rest- und Wertstoffströme um 2 % p. a. 2016 Verbesserung des Umweltmanagements durch detailliertere Kennzahlen Entwickeln von bereichsspezifischen, aussagekräftigen Umweltkennzahlen, die den jeweiligen Leitern Handlungsfelder und Fortschritte kenntlich machen 2014 Reduzierung des Gasverbrauchs der TNV um 20 Prozent Austausch der TNV des KTL-Trockners der Lackiererei 2012– 2016 Reduzierung der NOx-Emission um ca. 40 Prozent (von 350 mg/m³ auf 200 mg/m³) Ersatz Kessel 2 im Heizwerk 2013– 2016 Energieeinsparung im Bereich Karosseriebau Senkung des Druckluftbedarfs durch systematische Beseitigung von Leckageverlusten sowie die gezielte Abschaltung von Verbrauchern 2016 Energieeinsparung im Audi Forum Neckarsulm Energieverbrauchsreduktion durch Umstellung der gesamten Beleuchtungsmittel im Audi Forum Neckarsulm auf LED-Technik 2014 Energieeinsparung in der Hallenbelüftung Erneuerung der Lüftungsanlagen in der A8-Montage 2016 Energieeinsparung bei den Werkzeugen Ersatz von Druckluftschraubern durch ESchraubtechnik in der A8-Fertigung 2016 Status 39 40 „Beim Thema Umweltschutz mit Herz dabei.“ Roland Weidinger, Energie-/Medienversorgung, Betrieblicher Verantwortlicher für Umweltschutz seit 2006 Für mich ist die Tätigkeit als Betrieblicher Verantwortlicher für Umweltschutz keine Sonderaufgabe. Umweltschutz ist für mich und meine Kollegen eine der zentralsten Aufgaben. Wir betreuen viele umweltrelevante Anlagen bei uns in der Abteilung und ich bin gleichzeitig auch Energiebeauftragter für den Standort Neckarsulm. Diese Aufgaben kann man nur machen, wenn man beim Thema Umweltschutz mit Herz dabei ist. Daher war es für mich vor sieben Jahren auch selbstverständlich, Betrieblicher Verantwortlicher für Umweltschutz für den Bereich Heizwerk zu werden. Vielen ist vielleicht gar nicht bewusst: Das Werk hat eine ähnliche Infrastruktur wie eine Stadt und wir sind Stadtwerke und Energieversorger. Mein größtes Ziel für das Heizwerk sind weitere CO2-Einsparungen. Wichtig ist dabei, langfristig zu denken und Ideen dauerhaft zu verfolgen. Zwei gute Beispiele: der Kesselaustausch 2008 und die zwei neuen Kessel 2014, bedeutende Schritte für meinen Bereich und für das gesamte Werk. 41 Audi Vorsprung durch Technik Großes Engagement für ein gemeinsames Ziel: den Umweltschutz morgen noch besser zu machen als er heute schon ist. Das verbindet die 20 Betrieblichen Verantwortlichen für Umweltschutz am Standort Neckarsulm. AUDI AG 74172 Neckarsulm REG. NR. DE-136-000 01 Stand: 10/2013 Diese Umwelterklärung wurde auf 100 % FSC®-recyceltem Altpapier gedruckt. 42