Griesheim–Nord - Frankfurt - Soziale Stadt

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Griesheim–Nord - Frankfurt - Soziale Stadt
Fachhochschule Frankfurt am Main
University of Applied Sciences
Institut für Stadt- und Regionalentwicklung
Griesheim–Nord
Aktivierende Befragung im Rahmen des Projektes
Frankfurt – Soziale Stadt - Neue Nachbarschaften
September 2005
Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
FH – Frankfurt - Institut für Stadt- und Regionalentwicklung im Auftrag des IB
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Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
Griesheim – Nord
Aktivierende Befragung im Rahmen des Projektes
Frankfurt – Soziale Stadt - Neue Nachbarschaften
Auftraggeber:
Internationaler Bund (IB)
Freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit e.V.
Frankfurt am Main
Koordination:
Projektbüro Soziale Stadt: Silja Polzin, Quartiersmanagerin
Mitarbeit: Horst Grauel
Vorbereitung und Durchführung der Aktivierenden Befragung:
Thomas Balz
Bahar Ceylan
Birgit Kaufer
Guido Keller
Rita Kissel
Karl – Heinz Klein
Gerda Strobl
Ludwig Strobl
Beratung, Auswertung und Erstellung des Berichts:
Prof. Dr. Rainer Dilcher
Dipl.- Sozialarbeiter Peter Straß
Fachhochschule Frankfurt am Main
Frankfurt am Main, August 2005
FH – Frankfurt - Institut für Stadt- und Regionalentwicklung im Auftrag des IB
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Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
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Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
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Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
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Vorwort
In diesem Bericht werden die Ergebnisse der „Aktivierenden Bewohnerbefragung“ Griesheim-Nord vorgestellt. Die Methode der „Aktivierenden Befragung“ wurde vom Quartiersmanagement bewusst gewählt, um mehr
Menschen in das Projekt „Soziale Stadt“ einzubinden, Kontakte zu knüpfen und die Bewohnerinnen und Bewohner zu Akteuren in ihrem Lebensumfeld zu machen. Dass dieses Vorgehen gelingen kann, zeigen die vorliegenden Ergebnisse.
Acht ehrenamtliche Interviewerinnen und Interviewer aus dem Projektgebiet und der näheren Umgebung befragten engagiert und selbständig 35
Bewohnerinnen und Bewohner unterschiedlichen Alters und Nationalität
und schafften somit eine gute Ausgangsbasis. Ausgewertet und wissenschaftlich begleitet wurde die „Aktivierende Befragung“ vom Institut für
Stadt- und Regionalplanung der FH Frankfurt, Prof. Dilcher und Peter
Straß. Die ausgewerteten Befragungsergebnisse geben einen umfassenden Überblick über die Potenziale und Konflikte im Wohngebiet und bestätigen im Wesentlichen die Eindrücke, die das Quartiersmanagement bisher vor Ort gewonnen hat.
Die vorliegenden Handlungsempfehlungen enthalten wertvolle Anhaltspunkte für die konkrete Projektarbeit vor Ort. Die Bewohnerbefragung ist
ein Baustein in der Projektplanung des Quartiersmanagements. Ergänzt
wird sie durch leitfadengestützte Gespräche, die das Quartiersmanagement mit Experten im Stadtteil führte, sowie durch die fachlichen Einschätzungen, auf die der Internationale Bund dank seiner Erfahrungen im
Arbeitsfeld Quartiersmanagement zurückgreifen kann.
An dieser Stelle möchten wir allen Interviewern einen herzlichen Dank
aussprechen. Danken für die gute und konzentrierte Zusammenarbeit
möchten wir Herrn Prof. Dilcher und Herrn Straß. Auch für die Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Interviewpartnern danken wir den
verschiedenen beteiligten Institutionen für die Zusammenarbeit. Nicht zuletzt wollen wir den Menschen danken, die sich die Zeit genommen haben,
die vielen Fragen zu beantworten.
Im Wohngebiet wurde die „Aktivierende Befragung“ sowohl von den Bewohnern als auch den Akteuren mit großem Interesse verfolgt. Nun liegen
die Ergebnisse vor. Eine „Aktivierende Befragung“ liefert keine repräsentativen Ergebnisse, sie schafft jedoch ein differenziertes Bild der Situation
vor Ort. Wir wünschen uns, dass die Ergebnisse eine Diskussionsgrundlage für die weitere Entwicklung des Stadtteils schaffen.
Lene Schiermeister-Dill
Internationaler Bund
Jugendhilfe und Soziale Arbeit, Frankfurt am Main
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Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
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Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
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Inhaltsverzeichnis
A. Allgemeiner Teil
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Griesheim Nord und das kommunale Programm „FrankfurtSoziale Stadt - Neue Nachbarschaften“
11
Das Untersuchungsgebiet Griesheim - Nord
11
Die Aktivierende Befragung
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Basisinformationen zu den Ergebnissen der Aktivierenden
Befragung
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Tabellarische Zusammenfassung statistischer Informationen
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B. Ergebnisse der Befragung
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1. Informationsstand zum Programm „Frankfurt – Soziale
Stadt – Neue Nachbarschaften“ und Erfahrungen mit
dem Leben im Stadtteil
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1.1 Informationsstand
22
1.2 Gute und schlechte Erfahrungen im Stadtteil
23
2. Ergebnisse der Befragung nach Handlungsschwerpunkten
26
2.1 Wohnen und Wohnumfeld
26
2.2 Sicherheit und Verkehr
33
2.3 Nahversorgung, Arbeit und Ausbildung
37
2.4 Soziales und kulturelles Leben
40
2.5 Bereitschaft von Bewohnerinnen und Bewohnern an der
„Sozialen Stadt“ mitzuwirken
44
3. Anregungen und Wünsche für Maßnahmen und Projekte
im Rahmen des Programms Frankfurt – Soziale Stadt Neue Nachbarschaften
45
C. Handlungsempfehlungen
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D. Stellungnahmen aus der AG – Befragung
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E. Leitfaden für die Aktivierende Befragung
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Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
A.
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Allgemeiner Teil
Griesheim – Nord und das kommunale Programm „Frankfurt - Soziale
Stadt - Neue Nachbarschaften“
Das Quartiersgebiet „Griesheim – Nord“ wurde im Jahr 2005 mit drei weiteren neuen Quartieren in das kommunale Programm „Frankfurt - Soziale
Stadt - Neue Nachbarschaften“ aufgenommen.
Der Internationale Bund e.V. wurde beauftragt in Fortführung der bereits in
der Vergangenheit positiv verlaufenen Projekte des kommunalen Frankfurter Programms im Quartier „Griesheim – Nord“ tätig zu werden. Ein Quartiersmanagement wurde eingerichtet, dessen Arbeit zum Ziel hat, die Erosion in dem Projektgebiet durch geeignete und in anderen Gebieten in
Frankfurt erprobte Maßnahmen zu verhindern.
In der Zielsetzung des Programms wird betont, dass durch Maßnahmen
wie Bewohneraktivierung die Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrem Stadtteil gefördert werden und das nachbarschaftliche
Miteinander weiterentwickelt werden soll. Eine „neue tragfähige Nachbarschaft“ soll daraus entstehen.
Das Untersuchungsgebiet „Griesheim – Nord“
Das ausgewählte Gebiet „Griesheim – Nord“ ist im Norden, Osten und Süden deutlich von der Umgebung abgegrenzt.
Die nördliche Grenze bilden die Bahngleise der Strecke Frankfurt –
Höchst, im Osten stellt die Autobahn (A5) eine markante Trennung dar. Im
Süden verläuft auf der gesamten Länge des Quartiers die Mainzer Landstraße und trennt „Griesheim – Nord“ vom südlichen und mittleren Teil des
Stadtteils Griesheim, mit seinem Kern am Mainufer, der S- Bahnstation
und den gemischten Wohn- und Gewerbegebieten.
Das dem Programm „Frankfurt - Soziale Stadt - Neue Nachbarschaften“
zugeordnete Untersuchungsgebiet „Griesheim – Nord“ hat im Westen keine markante bauliche Begrenzung zur Nachbarbebauung. Die westliche
Begrenzung stellt die Jägerallee dar. Zwischen Jägerallee und dem La-
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chegraben, der das nördliche Griesheim im Westen zum Stadtteil Nied hin
abgrenzt, liegt ein kleines Siedlungsgebiet mit im wesentlichen zweigeschossigen Wohnhäusern (Rebhuhnstraße, Iltispfad, Auerhahnstraße,
Eichhörnchenpfad, Kiebitzpfad und Teile der Rehstraße und der Elsterstraße), das zwar in Beziehung zum Untersuchungsgebiet steht, aber
nicht unmittelbar zum Projektgebiet gehört.
Das Untersuchungsgebiet weist sehr unterschiedliche Bauformen und Eigentumsverhältnisse auf. In der Präsentation der neuen Quartiersgebiete
für das Jahr 2005 wird es der Kategorie der Gebiete mit heterogenen Bauund Eigentumsstrukturen zugeordnet.
Einen besonderen Bedarf im Hinblick auf die Förderung von tragfähigen
Nachbarschaften haben erfahrungsgemäß die Wohngebiete mit mehrgeschossigen Gebäuden, die im Rahmen des Sozialen Wohnungsbaus errichtet worden sind und die heute öffentlich geförderte und ehemals öffentlich geförderte Wohnungen enthalten.
Es sind in Griesheim - Nord zwei größere Bereiche mit mehrgeschossigem
Wohnungsbau festzustellen:
Der Bereich um die Wilhelmshavener Straße und der Bereich Bingelsweg /
Mainzer Landstraße. Die Gebäude befinden sich im Eigentum großer
Wohnungsbaugesellschaften (u. a. Wohnheim GmbH, Nassauische Heimstätte).
In der Präsentation der neuen Quartiersgebiete ab 2005 wird auf die Bereiche mehrgeschossiger Wohnbebauung besonders hingewiesen:
„Die Auswahl des Quartiersgebiets Griesheim- Nord mit Schwerpunkt auf
dem Bereich Wilhelmshavener Straße unter Einbeziehung der EberhardWildermuth-Siedlung bis zum Bereich Jägerallee bietet optimal alle Möglichkeiten des kommunalen Programms... Es befinden sich hier mehrere in
die gewachsene Baustruktur eingestreute öffentlich geförderte Wohngebäude / -blocks sowie eine relativ große Anzahl von ehemals öffentlich geförderten Wohnungen“.
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Achsen von besonderer Bedeutung stellen der Linnegraben und die Jägerallee dar, an denen kleinteilige Infrastruktur entstanden ist.
Die Wohngebäude im Projektgebiet befinden sich zum großen Teil im Eigentum der Wohnheim GmbH, der Nassauischen Heimstätte, der Viterra
(Deutsche Annington) und in privatem Eigentum.
Im Quartiersgebiet leben nach Angabe des Quartiersmanagements für
Griesheim - Nord 7976 Einwohner.
Die Anzahl der öffentlich geförderten Wohnungen beträgt 464,
die Anzahl der ehemals geförderten Wohnungen 335.
Die „Aktivierende Befragung“
Das kommunale Programm „Frankfurt - Soziale Stadt - Neue Nachbarschaften“ enthält als ein zentrales Element die Aktivierung der Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Quartier und deren Beteiligung an den Projekten, die zur Verbesserung der Situation im Projektgebiet beitragen sollen.
Im Sinne dieser Zielsetzung hat sich das Quartiersmanagement entschlossen, eine „Aktivierende Befragung“ durchzuführen. Deren wesentliches Merkmal besteht darin, dass Bewohnerinnen und Bewohner aus dem
Quartier ihre Nachbarn zu den Problemen im Stadtteil und zu ihren Vorstellungen über die Zukunft von „Griesheim - Nord“ befragen.
Die „Aktivierende Befragung“ hat eine dreifache Zielsetzung:
Ein erstes Ziel besteht darin, Aussagen von Bewohnerinnen und Bewohnern über Vorzüge und Mängel des Quartiers und Anregungen für zukünftige Verbesserungen zu erhalten.
Zum Zweiten soll bei den interviewten Personen und darüber hinaus das
Wissen über das kommunale Programm verbreitet werden. Die Bereitschaft der Befragten zur Kontaktaufnahme mit dem Quartiersmanagement
und zur Mitwirkung an Projekten soll angeregt werden.
Diese anspruchsvolle Zielsetzung macht eine differenzierte Vorgehensweise erforderlich.
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Drittens geht es darum, im Zuge der Befragung eine Arbeitsgruppe von
Bewohnern und Bewohnerinnen zu bilden, deren Engagement bei der Befragung sich in einer weiteren Beteiligung an dem Prozess der
Verbesserungen im Stadtteil fortsetzt.
Zur fachlichen und organisatorischen Unterstützung bei dem Vorhaben
vereinbarte die Geschäftsführung des Internationalen Bundes e.V., vermittelt durch die Quartiersmanagerin Frau Silja Polzin, mit dem Institut für
Stadt- und Regionalentwicklung an der Fachhochschule Frankfurt am
Main (ISR), vertreten durch Prof. Dr. Rainer Dilcher und Dipl.Sozialarbeiter Peter Straß, eine Kooperation. Es wurde eine Form der Kooperation vereinbart, die darauf ausgerichtet ist, die zu beteiligenden Bewohnerinnen und Bewohner optimal einzubinden.
Mit der Aufgabe, als dritter Akteur tätig zu werden (neben Quartiersmanagement und ISR), wurde eine Gruppe von Bewohnern und Bewohnerinnen
ins Leben gerufen.
Die Arbeitsgruppe „Aktivierende Befragung“, in der die drei „Akteure“ zusammenarbeiten, tagte erstmals am 19.05.2005 in den Räumen des Quartiersmanagements. Ca.12 Personen waren gekommen.
Die Aufgaben wurden (als Konkretisierung der Vereinbarungen zwischen
Internationalem Bund und ISR) folgendermaßen unter den drei Akteursgruppen verteilt:
Das Quartiersmanagement ist koordinierendes Zentrum und Ansprechpartner für die übrigen Mitglieder der AG „Aktivierende Befragung“. Es unterstützt die Interviewer bei ihrer Arbeit. Ferner trägt das Quartiersmanagement durch die Kenntnis der örtlichen Situation dazu bei, dass das Ziel
der Befragung erreicht wird und dass Ergebnisse erzielt werden, die den
Zielsetzungen des kommunalen Programms dienen.
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Zur Aufgabe der Bewohnerinnen und Bewohner von „Griesheim –
Nord“ gehört es, aufgrund der ihnen bekannten Problemlagen, Vorgaben
für die Erarbeitung eines Frageleitfadens zu machen.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe sollen an der Interviewerschulung durch
die Vertreter des ISR teilnehmen.
Die Interviewer und Interviewerinnen suchen eigenständig Personen aus,
die bereit sind, ein Interview zu führen. Dabei sollen sie sich an der Vereinbarung orientieren, in der die besondere Berücksichtigung einzelner
Quartiere und Personengruppen gemeinsam festgelegt worden ist.
Die Interviews werden von den Interviewerinnen und Interviewern allein
oder zu zweit durchgeführt und protokolliert. Die Protokolle werden dem
Quartiersmanagement zugeleitet. In zwei Treffen während der Interviewphase werden die Zwischenergebnisse besprochen und das weitere Vorgehen abgestimmt. Für die durchgeführten und protokollierten Interviews
wird in Anbetracht des großen Aufwands eine Aufwandsentschädigung
bezahlt.
Aufgabe der Vertreter des ISR ist es, den Mitgliedern der Arbeitsgruppe
Anregungen zu geben und das von ihnen gelieferte Material zu einem
Frageleitfaden umzuformen, der einen zügigen Ablauf der Interviews ermöglicht und professionellen Ansprüchen genügt. Ferner ist es Aufgabe
des ISR, die Interviewer auf die Interviewsituation vorzubereiten, entsprechend zu schulen und in Zwischentreffen zu beraten.
Eine wichtige Aufgabe der Vertreter des ISR ist es außerdem, die Protokolle auszuwerten und einen Ergebnisbericht zu erstellen.
Gemeinsam wurde von den drei Partnern der Arbeitsgemeinschaft (Quartiersmanagement, Bürgerinnen und Bürger, ISR) in den ersten beiden Besprechungen ein Konzept für die Befragung erarbeitet, in dem folgende
Festlegungen enthalten sind:
Insgesamt soll die Zahl von 25 – 35 Interviews erreicht werden.
Dabei soll besonderer Wert darauf gelegt werden, dass bestimmte Wohnbereiche und Bevölkerungsgruppen aus Griesheim-Nord mit ihren Aussagen vertreten sind.
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Es wurde weiterhin vereinbart, dass besonders Bewohnerinnen und Bewohner aus den Gebieten mit mehrgeschossigem Wohnungsbau zu Wort
kommen sollen. Dies sind die in der Präsentation der Stadt Frankfurt erwähnten Gebiete um die Wilhelmshavener Straße und an der Mainzer
Landstraße und am Bingelsweg.
Als Bewohnergruppen sollen in angemessener Zahl vertreten sein:
• Ältere Bewohnerinnen und Bewohner (über 60 Jahre)
• Deutsche Familien der mittleren Altersgruppe
• Familien mit Migrationshintergrund. In dieser Gruppe sollten mehrere Untergruppen zu Wort kommen, u. a. türkische Familien
In den Monaten Mai, Juni und Juli 2005 wurde von der Arbeitsgruppe „Aktivierende Befragung“ gemeinsam das Konzept zur Befragung konkretisiert, der Frageleitfaden entwickelt und die Interviewerschulung durchgeführt. Die Interviews selbst wurden, wie vorgesehen, im Wesentlichen
durch die Mitglieder der Arbeitsgruppe unter Beachtung der Vorgaben des
Konzepts im Juni und Juli 2005 geführt. Während der Interviewphase fanden zwei Gruppenveranstaltungen statt. Dort wurden Erfahrungen ausgetauscht. Es wurde dabei auch überprüft, wo es noch unterrepräsentierte
Bereiche oder Bewohnergruppen gibt und es wurden Schritte unternommen um Mängel auszugleichen.
In einer Schlussbesprechung wurde das Material nochmals gesichtet.
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Basisinformationen zu den Ergebnissen der Aktivierenden Befragung
Es wurden insgesamt 35 Interviews geführt. Damit werden die Vorgaben
aus dem Arbeitskonzept erfüllt.
In 27 Fällen handelt es sich um Interviews, die Mitglieder der Arbeitsgruppe „Aktivierende Befragung“ mit Bewohnern und Bewohnerinnen aus dem
durch die Stadt Frankfurt eingegrenzten Quartier führten. Diese Zahl verringert sich um eine Person, zu der die Angaben unvollständig sind.
Die „Hauptgruppe“ der Befragten umfasst demnach 26 Haushalte bzw.
Personen.
Zusätzlich wurden 5 Interviews mit Personen aus dem unmittelbar westlich
angrenzenden Wohngebiet (Schnepfenpfad, Rebhuhnweg, Eichhörnchenpfad, Iltispfad) geführt. Die Aussagen dieser Gruppe werden in die Auswertung einbezogen, soweit sie sich auf das gesamte Wohnquartier
Griesheim-Nord beziehen. Ansonsten wird auf eventuell vorhandene Unterschiede hingewiesen. Diese 5 Interviews sind in der folgenden Darstellung zur „Vergleichsgruppe“ zusammengefasst.
In drei Fällen wurden Jugendliche befragt. Auch die Ergebnisse dieser
Gruppe wurden in die Auswertung einbezogen, obwohl eine Befragung
von Jugendlichen im Konzept zunächst nicht vorgesehen war. Die Aussagen lassen sich problemlos in den Bericht einfügen. Die Interviews mit Jugendlichen werden in der folgenden Darstellung unter „Jugendliche“ zusammengefasst.
32 Befragungen wurden von Bewohnerinnen und Bewohnern durchgeführt. Drei weitere Interviews wurden vom Quartiersmanagement beigetragen, um das Aussagenmaterial zu ergänzen.
Die Tabelle auf Seite 20 gibt eine Übersicht über die statistischen Merkmale der Gruppen der befragen Bewohnerinnen und Bewohner.
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Von den 26 befragten Haushalten / Personen aus der Hauptgruppe gehören 18 der Altersgruppe 20 bis 60 Jahre an.
8 Haushalte / Personen aus der Hauptgruppe gehören der Gruppe der älteren Bürger (über 60 Jahre) an. 3 ältere Bürgerinnen / Bürger leben allein, 5 in einer Partnerschaft. In dieser Gruppe hat nur eine Person einen
Migrationshintergrund.
7 der befragten Haushalte wohnen seit über 20 Jahren in der derzeitigen
Wohnung,
8 Haushalte zwischen 10 und 20 Jahren.
4 Haushalte leben zwischen 5 und 9 Jahren,
7 Haushalte weniger als 5 Jahre in ihrer derzeitigen Wohnung.
17 der befragten Haushalte / Personen aus der Hauptgruppe leben im
Familienverband oder in einer Partnerschaft, 9 Personen leben allein.
11 Haushalte / Personen haben einen Migrationshintergrund. Bei 4 dieser
Haushalte handelt es sich um Paare, bei denen ein Partner nicht deutscher Staatsangehöriger ist.
Verteilung auf Wohngebiete:
Aus den Gebieten mit mehrgeschossiger Wohnbebauung sind die Bereiche Wilhelmshavener Straße (ungerade Hausnummern) / Emdener
Straße und die Bereiche Mainzer Landstraße / Bingelsweg mit 11 Haushalten bzw. Personen vertreten.
2 Interviews stammen aus dem Linnegraben.
Der Rest der Interviews verteilt sich auf die unterschiedlichen Wohnbereiche, die in Griesheim-Nord in sehr differenzierter Form vertreten sind (z.
B. Foockenstraße, Rehstraße, Zingelswiese, Kattowitzer Straße, Elsterstraße).
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Mit diesem Ergebnis sind die Ziele, die sich die Arbeitsgruppe „Aktivierende Befragung“ gesetzt hatte, erreicht worden. Die wesentlichen Sichtweisen aus dem Gebiet sind in dem Material enthalten, soweit diese mit der
relativ kleinen Stichprobe erreicht werden konnten.
Die Auswertung des Materials und die Zusammenfassung der Ergebnisse
zum Endbericht wurde durch Prof. Dr. Rainer Dilcher und Dipl.Sozialarbeiter Peter Straß vom Institut für Stadt- und Regionalentwicklung
an der FH Frankfurt im Juli 2005 durchgeführt.
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B
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Ergebnisse der Befragung
Griesheim - Nord ist ein Wohnquartier mit einer großen Vielfalt an unterschiedlichen Bebauungsformen. Einfamilienhausgebiete bilden die gewachsene Grundstruktur, in die mehrere mehrgeschossige Wohngebäude
/ -blocks eingestreut sind.
Im methodischen Teil wurde darauf hingewiesen, dass diese Struktur bei
der Auswahl der Interviewpartner berücksichtigt wurde, sodass Interviews
mit Bewohnern und Bewohnerinnen aus Einfamilienhäusern und auch aus
den Wohnblocks vorliegen.
Bei der Darstellung der Ergebnisse der Befragung wird im folgenden Text
grundsätzlich nicht zwischen den Aussagen aus den unterschiedlichen
Baugebieten unterschieden.
Wenn nicht ausdrücklich erwähnt wird, dass sich bei den Befragten eine
besondere Signifikanz bezüglich des einen oder anderen Quartiers ergibt,
dann ist davon auszugehen, dass sich positive und negative Einschätzungen bei den Befragten relativ gleichmäßig auf die Quartiere oder Straßenzüge verteilen.
Sind deutliche Abweichungen zu erkennen, dann werden diese dargestellt. Dies gilt ebenso für die befragten Jugendlichen.
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1. Informationsstand zum Programm „Frankfurt – Soziale Stadt - Neue
Nachbarschaften“ und Erfahrungen mit dem Leben im Stadtteil
1.1 Informationsstand
In der Einleitung des Interviews wurden die Bewohnerinnen und Bewohner
gefragt, ob sie bereits Informationen zum Projekt „Frankfurt – Soziale
Stadt - Neue Nachbarschaften haben.
Im Anschluss an die Eingangsfrage wurden die Befragten durch die Interviewer über das Programm „Frankfurt – Soziale Stadt - Neue Nachbarschaften“ informiert, um den Bekanntheitsgrad des Projekts zu erhöhen.
Die Kenntnis über Ziele und Möglichkeiten des Programms ist Grundvoraussetzung und erste Stufe der Aktivierung der Befragten.
Bei den Interviews gaben ca. 29% aller Befragten an, dass sie bisher etwas von dem Programm „Soziale Stadt“ und davon, dass ihr Wohngebiet
in das Programm einbezogen ist, gehört hätten. Für 52% der Befragten
waren Begriff und Programm unbekannt. Sie hörten zum ersten Mal durch
die Interviewer und Interviewerinnen von dem Programm, seinen Zielen
und seiner Organisation auf Stadtteilebene.
Von denjenigen, die schon von dem Frankfurter Programm gehört hatten,
gab über die Hälfte an, Informationen aus der Zeitung erhalten zu haben.
Von den restlichen Befragten liegen keine Aussagen über ihren Informationsstand zum Programm vor.
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1.2 Gute und schlechte Erfahrungen im Stadtteil
In den Fragen I. 2. und I. 3. des Leitfadens wird nachgefragt, welche guten
und welche schlechten Erfahrungen in Bezug auf das Wohnen gemacht
wurden.
Befragte aus dem Projektgebiet (Hauptgruppe)
Bei den allgemeinen Erfahrungen mit dem Wohnen und Leben im Stadtteil, die den Interviewern und Interviewerinnen berichtet wurden, dominieren positive Aussagen über die Lage der Wohnung „in Stadtnähe“ und „im
Grünen“. Von Bewohnern im Westen und im Zentrum des Projektgebietes
wird zusätzlich der „Dorfcharakter“ der baulichen Ensembles und des Zusammenlebens hervorgehoben. Der doppelte Charakter der Lage im Grünen und zugleich in Stadtnähe wird von Befragten sehr geschätzt. Zum
„Grün“ zählt der „Baum vor meinem Schlafzimmer“ ebenso wie „Gärten
und Grünflächen“ und der „nahe Niedwald zum Spazierengehen“. Insbesondere Mietergärten werden als „grüne Oasen“ beschrieben. Die „Stadtnähe“ wird häufig in Verbindung mit einer „guten Verkehrsanbindung von
der Autobahn zur Stadt“ gebracht und insgesamt als eine „ruhige verkehrsgünstige Lage“ beschrieben.
Der Stadtteil wird in seiner städtebaulichen Verfasstheit als ein kinderfreundlicher Stadtteil dargestellt. Allerdings wird in der Regel hinzugefügt,
dass die Spielplätze in schlechtem Zustand, verunreinigt und mit mangelhaftem Spielgerät ausgestattet sind und die öffentlichen Grünflächen insgesamt häufig einen ungepflegten Eindruck machen.
Überwiegend positiv werden auch die Möglichkeiten zum Einkaufen beschrieben. „Es gibt kleine Läden in der Nähe – falls mal was vergessen
wurde“. Es wird aber auch darauf hingewiesen, dass die Versorgungslage
für ältere Bewohner sich doch auch zu deren Nachteil verändert habe, insofern es weniger Angebote für diese Personengruppe gebe als das früher der Fall gewesen sei.
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Hinsichtlich der Verkehrslage hängt einiges davon ab, wo im Projektgebiet
die Befragten wohnen. Wenn sie eher im Westen oder im Zentrum des
Wohngebietes wohnen, wird die Verkehrssituation überwiegend als „ruhig“, „verkehrsberuhigt“, „ruhig und freundlich“ oder „ruhige Wohnlage“ beschrieben. An anderer Stelle wird häufig auf Geschwindigkeitsübertretungen oder nicht ordnungsgemäße Fahrmanöver hingewiesen.
In allen Wohnbereichen des Projektgebiets äußern Befragte, dass die
„Nachbarschaft nett“, „gut“ sei oder dass es sogar eine „Geschlossenheit“
unter den Bewohnerinnen und Bewohnern gebe. Aber das Bild ist hier
nicht einheitlich. Auch negative Aussagen zu den nachbarschaftlichen Beziehungen werden zu Protokoll gegeben. Diese Aussagen werden häufig
an kulturellen Unterschieden in der Bewohnerschaft festgemacht, insofern
das „Mischungsverhältnis zwischen Deutschen und Ausländern“ nicht
stimme oder „eine Überfremdung durch viele fremde Kulturen“ herrsche.
„Es gibt keine deutschen Lebensgewohnheiten und die verschiedenen
Kulturen schotten sich gegeneinander ab“, wird gesagt. Insbesondere gebe es „Missverständnisse wegen der mangelnden Kenntnis der kulturellen
Hintergründe.“
Einen zweiten zentralen Aspekt für negative Erfahrungen von Befragten
bilden Erfahrungen mit Jugendlichen. Besonders im Bereich Wilhelmshavener Straße und Emdener Straße spielt der Lärm, den Jugendliche nach
Aussagen von Befragten verursachen und weitere problematische Verhaltensweisen der Jugendlichen, eine Rolle: „Es ist laut, wenn die türkischen
Jugendlichen das Treppenhaus hinuntergehen“; oder: „Jugendliche sind
auf dem Spielplatz bis zwei Uhr nachts“. Nach weiteren Aussagen konsumieren Jugendliche im Bereich Wilhelmshavener Straße und Emdener
Straße „offen Alkohol und Drogen“. „Hehler“ würden „gestohlene Parfüms“
anbieten und es werde mit „Drogen gehandelt“.
Wenn der Stadtteil insgesamt in seiner städtebaulichen Struktur überwiegend als kinderfreundlich beschrieben wird, obzwar die Erfahrung zum
Ausdruck gebracht wird, dass „Kinder viel Lärm“ machen, so äußern BeFH – Frankfurt - Institut für Stadt- und Regionalentwicklung im Auftrag des IB
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fragte doch ebenso überwiegend, dass für „Jugendliche zu wenig getan“
werde.
Erfahrungen machten etliche Befragte auch mit kriminellen Handlungen
wie „Wohnungseinbrüchen“, Einbrüchen in Autos oder Diebstahldelikten.
Bewohner aus der westlichen Nachbarschaft des Projektgebietes (Vergleichsgruppe)
In der Vergleichsgruppe werden die oben angesprochenen städtebaulichen Vorzüge besonders hervorgehoben. In Bezug auf die allgemeinen
positiven und negativen Erfahrungen im Stadtteil besteht hier keine signifikante Abweichung von der Hauptgruppe der Befragten.
Jugendliche
Die Aussagen der befragten Jugendlichen weichen vom allgemeinen Tenor der Hauptgruppe hinsichtlich der städtebaulichen Vorzüge und der
Qualität der nachbarschaftlichen Beziehungen ebenfalls nicht signifikant
ab. Bemerkenswert ist allerdings, dass in Hinblick auf die positiven und
negativen Erfahrungen mit dem Stadtteil als einziger Negativposten angesprochen wird, dass die „Angebote für Jugendliche mangelhaft sind“ bzw.
es überhaupt „kaum Angebote für Jugendliche“ gebe.
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2.
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Ergebnisse der Befragung nach Handlungsschwerpunkten
Die Auswertung der Befragung nach Handlungsschwerpunkten folgt den
allgemeinen inhaltlichen Orientierungen des Programms „Frankfurt – Soziale Stadt - Neue Nachbarschaften“ und den inhaltlichen Akzentuierungen, die das Quartiersmanagement für die Durchführung der Interviews im
Projektgebiet Griesheim – Nord angeregt hat.
2.1 Wohnen und Wohnumfeld
In den Fragen II. 4. bis 10. wird das Thema Wohnen und Wohnumfeld angesprochen (Wohnzufriedenheit, Zufriedenheit mit dem Vermieter, nachbarschaftliche Beziehungen, Sauberkeit, akustische Belastungen, Nutzung
von Freiflächen).
Wohnzufriedenheit
Von den 27 Befragten der Hauptgruppe gaben 70% an, dass sie mit ihren
Wohnbedingungen „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ seien. Von 15% der
Befragten liegen hierzu keine Aussagen vor und 15% äußerten dezidiert
ihre Unzufriedenheit. In der Vergleichsgruppe ergibt sich ein ähnliches
Verhältnis: 3 Befragte sind zufrieden, von zweien liegen hierzu keine Aussagen vor. Von den Jugendlichen liegen keine Aussagen zur Wohnzufriedenheit vor.
Die Zufriedenheit der Bewohner macht sich vor allem an der Wohnung
fest und daran, dass es keine Störungen im Haus gibt und dass die Hausordnung eingehalten wird oder auch, dass der „Hausmeister tüchtig und
streng“ ist. Wichtig ist, dass man „sich gegenseitig in Ruhe“ lässt.
Als Anlässe für Unzufriedenheit geben die Befragten an, dass es „sehr
laut im Haus ist, weil auch nachts Lärm durch Türenknallen“ entsteht, die
„Haustür offen steht“ oder „Unordnung“ herrsche. Es gebe Ruhestörungen, sogar „Prügeleien und zu laute Musik. Von Befragten wird diese „Unordnung“ auch darauf zurückgeführt, dass „die Hausordnung von den aus-
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ländischen Mitbewohnern nicht erledigt wird“. Auch Unzufriedenheit mit
den Leistungen des Hausmeisters wird geäußert.
Weitere Anlässe für Unzufriedenheit sind auf unterschiedlichen Ebenen
der Kommunikation angesiedelt. Eine Befragte äußert, dass sie Kinder
ermahnt habe, weil sie „kurz nach der Renovierung des Treppenhauses
die Wände beschmiert haben“. Die Kinder seien ihr „respektlos begegnet“
und hätten sie „Nazisau“ genannt. Auch die Tatsache, dass es „wenige
Kontakte zu anderen Mietern im Haus gebe“, wird als ein Anlass für Unzufriedenheit angegeben.
Zufriedenheit mit dem Vermieter
Befragte aus dem Projektgebiet (Hauptgruppe)
Explizit zufrieden mit ihrem Vermieter äußerten sich 37% der Befragten
der Hauptgruppe. 34% äußerten, dass sie den Vermieter nicht kennen,
selber Hausbesitzer seien oder machten zu der Frage nach der Zufriedenheit mit dem Vermieter keine Angaben. 29% der Befragten äußerten
Unzufriedenheit mit dem Vermieter.
Die Zufriedenheit mit dem Vermieter wird daran festgemacht, dass es
„keine Probleme“ gibt. Als Grund für die Zufriedenheit wird auch angegeben, dass „alles schnell repariert“ werde. „Kleine Arbeiten“ würden durch
den Hausmeister ohne Umstand erledigt. Zufriedenheit stiftet auch, wenn
der Vermieter sich um Beeinträchtigungen wie „Ameisen oder verstopfte
Rohre zügig kümmert“.
Anlässe für Unzufriedenheit sind gegeben, wenn Befragte die Erfahrung
machen, dass „die Vermieterin für den Erhalt und die Verbesserung der
unsanierten Häuser und die Umgebung nichts tut“ oder wenn Reparaturen
auch nach „mehrfacher Aufforderung“ nicht ausgeführt werden. Dass Reparaturen nicht oder nur nach langer Zeit durchgeführt werden, bildet den
Hauptkritikpunkt an den Vermietern. Auch wird kritisiert, dass der Vermieter oder der Hausmeister „schlecht erreichbar“ sei. In einem Fall konstatierte eine befragte Person: „Der neue Hauseigentümer kümmert sich um
nichts“. Die Einstellung, dass ein Vermieterwechsel eher Nachteile bringt,
wird von Befragten mehrfach geäußert. Ein Vermieterwechsel ruft „BeFH – Frankfurt - Institut für Stadt- und Regionalentwicklung im Auftrag des IB
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fürchtungen“ hervor, die sich auf die Wohnzufriedenheit negativ auswirken.
Bewohner aus der westlichen Nachbarschaft des Projektgebietes (Vergleichsgruppe)
In der Vergleichsgruppe ist die Unzufriedenheit mit dem Vermieter dominant. 4 von 5 Befragten äußern ihre Unzufriedenheit mit dem Vermieter. In
der Regel werden hier diejenigen Gründe für die Unzufriedenheit angeführt, die oben schon im Rahmen der Aussagen der Hauptgruppe genannt
wurden. Einige konkretere Anlässe für die Unzufriedenheit wie „andauernder Vermieterwechsel durch Verkauf der Gesellschaften“, die Ablehnung
der Modernisierung (Isolierfenster) mit Hinweis auf den Verkauf des Objekts oder „hohe Heizkosten auf Grund undichter Fenster“ verbunden mit
der Aussage, dass hierdurch „die Kinder im Winter häufiger krank seien“,
kommen hinzu.
Jugendliche
Die befragten Jugendlichen machten hierzu keine Aussagen.
Erfahrungen mit der Nachbarschaft
Aus der Hauptgruppe geben 70% der Befragten an, dass sie gute nachbarschaftliche Beziehungen haben bzw. mit der Nachbarschaft zufrieden
sind, 18% geben an, dass sie „wenig“ Kontakte oder „keine besonderen
Beziehungen“ in die Nachbarschaft haben. 12% der Befragten geben an,
dass sie „schlechte“ Erfahrungen mit der Nachbarschaft machen.
Befragte aus dem Projektgebiet (Hauptgruppe)
Von den Befragten der Hauptgruppe wird hervorgehoben, dass die Nachbarn „freundlich, zugänglich, hilfsbereit“ seien und dass es auch „in der
weiteren Nachbarschaft keine Probleme“ gebe. Positiv vermerkt wird auch,
dass die Kinder in der Nachbarschaft „Kontakte untereinander“ hätten.
Weitere Befragte äußern, dass man gelegentlich zusammen feiere oder im
Schrebergarten zusammenkomme.
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Aus der Gruppe von Personen, die „wenig Kontakt“ mit Nachbarn hat, wird
geäußert, dass „man sich grüße“ oder dass „jeder jeden in Ruhe lasse“.
Eine Befragte sagt, dass sich bei Kontakten zu Nachbarn herausstelle,
„dass man nicht zusammen passt.“
Schlechte Erfahrungen mit der Nachbarschaft werden dadurch erläutert,
dass es „kaum soziale Kontakte gibt“, man „niemanden den Schlüssel geben kann“ oder das „Zusammenleben mit fremden Kulturen schwierig“ sei.
Angemerkt wird auch, dass es eine zunehmende Tendenz zur Individualisierung gebe: „ Früher war es ganz toll. Heute kümmert sich jeder um sich
selbst.“
Bewohner aus der westlichen Nachbarschaft des Projektgebietes (Vergleichsgruppe)
Die Aussagen der Vergleichsgruppe entsprechen in Quantität und Qualität
denjenigen der Hauptgruppe.
Jugendliche
Die befragten Jugendlichen sind alle mit der Nachbarschaft zufrieden
(„Ausnahmen bestätigen die Regel“) und führen dafür ähnliche Gründe an
wie die Erwachsenen.
Wohnumfeld
Nur 20% der Befragten aus der Hauptgruppe sind mit der Sauberkeit im
Wohnumfeld, zu dem auch die Spielplätze im Quartier gezählt werden, zufrieden. Aus der Vergleichsgruppe und der Gruppe der Jugendlichen wurden jeweils von allen Befragten Beanstandungen vorgetragen.
Diejenigen, die nichts am Erscheinungsbild und der Pflege zu beanstanden haben, sagen, dass die „Wege und Grünanlagen gepflegt“ seien und
es auch „kein Müllproblem“ gebe, wenn auch angemerkt wird „dass die
„Mülltonnen zu selten geleert“ würden. Es wird konstatiert, dass sich die
„Wohnungsbaugesellschaft bemühe“ und Blumen pflanze, die aber von
„Mietern wieder herausgerissen“ würden. Die Sauberkeit habe sich „verbessert, nachdem den ausländischen Mitbürgern die Hintergründe erklärt
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und praktische Unterweisungen gegeben wurden.“ Es würden „Gespräche
um Rücksichtnahme geführt.“
Diejenigen, die Kritik am Erscheinungsbild und an der Pflege des Wohnumfeldes haben, kritisieren eine ganze Reihe von Zuständen und Umständen. Besonders Spielplätze seien „schmutzig“ und durch „Hundekot
und Grillreste verdreckt“. Auf dem Spielplatz in der Jägerallee würden
„ständig Abfall und Glasscherben“ liegen. Der Zustand des Spielplatzes
sei „mangelhaft“. Der Sand werde nicht gewechselt.1 „Tischtennisplatten
werden nicht gewartet“ und die „Wiese gegenüber der Elsterstraße“ werde
als „Hundeauslauf“ genutzt. Auch die Spielplätze und Bolzplätze an der
Eichendorffschule seien mit Hundekot verschmutzt. Der Abfall würde sich
um offene Mülleimer verteilen. Die Kinder würden den Müll achtlos wegwerfen. Die Sitzbank auf einem Spielplatz sei schon lange nicht repariert
worden. Neben dem Parkplatz an der Michaelschule würden „öfter Gartenabfälle und Sperrmüll“ liegen.
Einer der Befragten aus der Vergleichsgruppe sagt, dass die „Spielplätze
vom Vandalismus von Auswärtigen“ betroffen seien. Ein Jugendlicher äußert, das an „der Brücke Mainzer Landstraße... öfter Spritzen herumliegen.“
Kritisiert wird, dass Müllstandplätze „ständig mit Sperrmüll vollgestellt“ seien. Unter anderem werde der „Sperrmüll zu früh rausgestellt.“ Das „Müllproblem“ beziehe sich aber vor allem auf die Gemeinschaftsflächen bzw.
die Freiflächen. Jugendliche würden nachts im Park und auf den Grünflächen „Zigarettenpäckchen“ hinterlassen. Aber auch „in den Straßen“ finde
sich Müll. Ein Befragter sagt, dass die „gelben Tonnen und die Altpapiertonnen zu klein“ seien. Ein anderer sagt, dass es insgesamt „zu wenig
Behältnisse für Müll“ gebe. Auch werde „Müll in öffentliche Papierkörbe
gestopft“, aus denen zum Beispiel „Windeln auf den Rasen fallen“. Ein Befragter merkt an, dass „Hausmülltonnen“ zuweilen von den Nutzern von
Schrebergärten „mitbenutzt“ würden.
1
Eine Befragte sagt allerdings konträr hierzu, dass der „Sand in den Spielplätzen sauber“
sei.
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Eine Bewohnerin sagt, dass sie den Gehweg und den Mülltonnenplatz
demonstrativ fege, damit ihr Handeln als Vorbild auf die Kinder wirken
könne.
Störender Lärm werde in der Nachbarschaft z. B. „durch Gartenarbeiten
mit Maschinen auch in späten Abendstunden“ erzeugt. Lärm würde auch
durch „Raser“ verursacht, die es trotz der Festlegung der Fahrgeschwindigkeit auf Tempo 30 gebe. Lärm entstehe auch durch Jugendliche und
durch spielende Kinder, die sich nachts auf der Straße aufhalten. Der
Basketballplatz an der Michaelschule werde von Jugendlichen oft bis
nachts um ein Uhr genutzt. Feste in den Schrebergärten würden bis drei
Uhr dauern. In einzelnen Fällen wird konstatiert „dass gegen die Hütte des
Hausmeisters zwischen den Häuserblocks gebollert“ wird oder dass „Bässe aus Autos hämmern.“ Als weitere Lärmquellen werden „teilweise laute
Musik- und Grillfeste auf den Grünflächen vor dem Haus“ ausgemacht.
Ein Befragter äußert die These, dass „Lärm durch ein kulturell bedingtes
anderes Zeitgefüge“ entstehe.
Freiflächen werden von den Befragten in der Regel nicht genutzt. Ausnahmsweise wird angegeben, dass sie für den Auslauf des Hundes, zum
Spazierengehen oder Radfahren (im Niedwald) genutzt werden. Einer der
Jugendlichen fügt dem hinzu, dass die Freiflächen im Wohnumfeld für
Ballspiele und „zum Abhängen“ genutzt würden.
Ingesamt weichen die Befragten der Hauptgruppe und der Vergleichsgruppe in den inhaltlichen Punkten nicht voneinander ab.
Aus der Hauptgruppe geben 56% der Befragten an, selbst ein Auto zu fahren oder, dass ein Familienmitglied ein Auto fährt. Die Mehrheit der befragten Autobesitzer ist der Auffassung, dass es „keine Parkprobleme“ gebe, bzw. dass „ausreichend Parkplätze“ vorhanden seien.
Einige Befragte sagte, dass nur zwischen 9.00 h und 15.00 h genügend
Parkplätze zur Verfügung stünden. Auch seien „im Linnegraben nur von
der Rehstraße bis hinter die Foockenstraße ausreichend Parkmöglichkeiten“ vorhanden.
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Die Vergleichsgruppe bestätigt die Aussagen der Befragten aus der
Hauptgruppe.
Zusammenfassung – Handlungsbedarfe in Bezug auf den Handlungsschwerpunkt „Wohnen und Wohnumfeld“
Die Ergebnisse der Befragung von Bewohnerinnen und Bewohnern des
Projektgebietes zum Handlungsschwerpunkt „Wohnen und Wohnumfeld“
legen nahe, dass es Handlungsbedarf in folgenden Bereichen gibt:
•
Bei der Qualität der Serviceleistungen von Vermietern / Wohnungsbaugesellschaften (Hausmeisterdienste, Erreichbarkeit, Reaktionszeit,
Modernisierungsbereitschaft)
•
In Hinblick auf Qualität und Quantität der Kommunikation in einzelnen
Häusern und in der Nachbarschaft (Ruhestörung, Lärmbelästigungen,
Kontaktarmut)
•
Bei der Pflege von gemeinsam benutzten Freiflächen (Sauberkeit der
Spielplätze, Bolzplatz, Park, Grünflächen zwischen den Häusern und
der Müllstandplätze, Wartung von Spielgerät und Sandfüllungen)
•
Bei der Entsorgung von Müll (Zweckentfremdung und Größe von Mülltonnen und Papierkörben)
•
In Hinblick auf die Attraktivität und die Nutzungsmöglichkeiten von Freiflächen insgesamt
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2.2 Sicherheit und Verkehr
Das Thema Sicherheit und Verkehr wird in den Fragen III. 11. bis 14. des
Leitfadens angesprochen (Sicherheit im Wohngebiet, Aktivitäten der Polizei, Verkehrssituation, besondere Gefahrenstellen).
Sicherheit und Sicherheitsempfinden
63% der Befragten aus der Hauptgruppe schätzen ihre eigene Sicherheit
im Projektgebiet als „gut“ ein. 29% geben an, dass die Sicherheit „nicht
gut“ oder dass sie „schlecht“ sei. Von den übrigen Befragten aus der
Hauptgruppe liegen hierzu keine Angaben vor. Die Vergleichsgruppe
bestätigt im Wesentlichen die quantitativen und qualitativen Ergebnisse
aus der Befragung der Hauptgruppe. Zwei der Jugendlichen sagen, die
Sicherheit sei „gut“ oder „sehr hoch“, einer sagt, die Sicherheit sei „eher
schlecht“.
Als Faktoren der Verunsicherung werden von den Befragten häufig Erfahrungen mit (teilweise mehrfachen) Einbrüchen in die eigene Wohnung
oder in das Auto angeführt. Als sozialer Faktor für Verunsicherung wird
am Häufigsten angeführt, dass „Jugendgruppen Angst“ machen. Eine Befragte äußerte, dass die Sicherheit „allgemein schlecht sei, weil es Bandenbildung und deren Begleiterscheinung (Schlägerei, Pöbelei, Drogenhandel)“ gebe. Eine andere Befragte erzählt, dass „Jugendliche in einem
Auto gegen den Zaun in der Sackgasse gerast“ seien.
Geringer als für die eigene (erwachsene) Person wird von den Befragten
die Gewährleistung der Sicherheit für Kinder angesehen. 26% der Befragten aus der Hauptgruppe sehen die Sicherheit ihrer Kinder gefährdet oder
machen sich „Sorgen“. Zugleich geben nur 18% der Befragten an, dass
die Sicherheit der Kinder „gut“ sei. Ein Teil der Befragten äußert sich zu
der Frage nicht, weil die Kinder schon „lange aus dem Haus“ sind.
Die Vergleichsgruppe bestätigt die Aussagen der Hauptgruppe. Die Jugendlichen machen zur Frage der Sicherheit der Kinder keine Angaben.
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Von den Befragten werden unterschiedliche Gefahrenquellen für die Sicherheit der Kinder genannt. Als eine der hauptsächlichen Gefahrenquellen wird der Verkehr angeführt. Insbesondere bestehe Gefahr durch
„Tempoüberschreitung“, durch „viele Raser, die mit Auto und Motorrad
durchheizen“. Als zweite hauptsächliche Gefahrenquelle wird der „Drogenhandel vor der Haustür“, „Drogenhandel im Park an der Eichendorffschule“ oder „Drogenhandel in Garagen“ angeführt. Auch sei die „Bildung
von Gangs, die andere Jugendliche belästigen“ ein Problem und eine Befragte sorgt sich um den „Umgang der Kinder“. Eine Befragte berichtet,
dass es „in letzter Zeit eine Belästigung von Jungens durch eine männliche Person“ gebe.
Polizei
45% der Befragten äußern sich positiv über die Arbeit der Polizei. 26%
haben deutliche Kritikpunkte. Die übrigen Befragten äußern sich neutral
oder es liegen keine Aussagen zu dieser Frage vor. Im Großen und Ganzen bestätigt sich das Ergebnis durch die Befragung der Vergleichsgruppe. Auch bei den Jugendlichen gibt es hier keine bemerkenswerte Abweichung.
Positiv an der Arbeit der Polizei wird hervorgehoben, dass sie regelmäßig
präsent“ sei, dass sie „regelmäßig (oder häufig) Streife fahre (bis zu zwei
bis dreimal täglich)“ oder einfach, dass die Polizei „ausreichend“ tue. Die
Kritiker unter den Befragten der Hauptgruppe monieren umgekehrt, dass
die „Polizei selten sichtbar“, „selten präsent“, oder zu „passiv“ bzw. „inaktiv“ sei. Ein Befragter formuliert zugespitzt, dass man die Polizei „vergessen“ könne.
In Bezug auf die Entwicklung der Polizeiaktivitäten wird sowohl die Auffassung vertreten, dass die Polizei ihre Aktivitäten und ihre Präsenz verstärkt
habe, als auch die Befürchtung geäußert, dass das zuständige Revier
schließen könnte und es dann „wohl noch weniger Streifen“ geben werde.
Besonders im Osten des Projektgebietes überwiegt die Auffassung, „dass
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die Polizei und das Ordnungsamt insgesamt öfter kontrollieren“, „schnell
bei Anrufen“ reagiere und eine „stärkere Präsenz“ zeige, was „positive
Auswirkungen“ habe.
Verkehr
Fast alle Befragte aus allen Gruppen bringen Beispiele für Probleme, die
im Rahmen des Straßenverkehrs wahrgenommen werden. Die von den
Befragten kenntlich gemachten Sachverhalte werden im Folgenden angeführt:
Eine Rollstuhlfahrerin kritisiert, dass „Gehwege zugeparkt“ seien und sie
deshalb „auf die Straße ausweichen“ müsse. Eine andere Befragte sagt:
„dass es Gefahrenstellen im Bereich Linnegraben / Elsterstraße und in der
Elsterstraße zwischen Linnegraben und Jägerallee durch Raser“ gebe.
Die Vorfahrt von aus der „Elsterstraße rechts kommenden Fahrzeugen“
werde „häufig missachtet“. Ein weiterer Befragter sagt, dass die Jägerallee
besonders für „ältere Fußgänger gefährlich“ sei. Allerdings habe eine
„Verkehrsinsel“ die Situation „entschärft“. Weitere Aussagen beinhalten,
dass „die Geschwindigkeit (Tempo 30) nicht eingehalten werde. „ Die
Cuxhavener und die Wilhelmshavener Straße“ sollten zu Einbahnstraßen
umgewidmet werden. In der Rehstraße entstünden durch „rasende Autos
Gefahren für Fußgänger“. Die Einbahnstraßenregelung in der Kattowitzer
Straße – Linnegraben – Ecke Bingelsweg werde „oft nicht beachtet“. Autos würde „zu schnell durch die Foockenstraße“ fahren; es gebe „Geschwindigkeitsüberschreitungen auf dem „Weg zum Spielplatz in der
Waldschulstraße“. Die Einsicht in die Jägerallee sei durch parkende Fahrzeuge behindert. Insbesondere werde der Linnegraben als „Autobahnzubringer genutzt, was er nicht sein sollte.“ Von der „Schwanheimer Brücke
wird nicht nur dahin, sondern sogar bis in den Denisweg (direkt an den
Gleisen) gefahren, wo Anwohner Angst haben, sich dagegen zu wehren,
weil man ihnen drohte, die Scheiben einzuwerfen.“ An der Ecke Steinernes Kreuz / Waldschulstraße“ seien „viele Raser im Berufsverkehr“ und es
gebe „viele Rückwärtsfahrer wegen des Abkürzungseffekts im Bingelsweg.“ Kinder würden auf dem Schulweg durch zu schnelles Taxifahren
von und zur Michaelschule gefährdet“ und Raser würden in der RehstraFH – Frankfurt - Institut für Stadt- und Regionalentwicklung im Auftrag des IB
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ße, im Iltispfad, der Auerhahnstraße und der Jägerallee die Kinder, die
den Kindergarten besuchen gefährden.
Zusammenfassung – Handlungsbedarfe in Bezug auf den Handlungsschwerpunkt „Sicherheit und Verkehr“
Die Ergebnisse der Befragung von Bewohnern und Bewohnerinnen des
Projektgebietes zum Handlungsschwerpunkt „Sicherheit und Verkehr“ legen nahe, dass es Handlungsbedarf in folgenden Bereichen gibt:
•
Bei der Bekämpfung des Handels mit Drogen im Wohnumfeld
•
Bei der Arbeit mit Jugendlichen im Projektgebiet
•
Bei der Herstellung eines einheitlichen Sicherheitsempfindens
•
Bei der Senkung von Sicherheitsrisiken von Kindern auf dem Schulweg
und dem Weg in den Kindergarten (Tempoüberschreitung durch „Raser -Taxis“)
•
Bei der Einhaltung der Straßenverkehrsordnung (Regelung der Verkehrsströme zur Autobahn, Einbahnstraßen, Vorfahrtsregeln, Parken
auf dem Gehweg)
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2.3 Nahversorgung, Arbeit und Ausbildung
Die Fragen IV. 15. und 16. des Leitfadens behandeln das Thema Nahversorgung, Arbeit und Ausbildung (Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungen,
Umschulungen, Ausbildung, Sprachkurse).
Einkaufsmöglichkeiten
Von den Befragten der Hauptgruppe sagen 52%, dass die Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungen für sie „sehr gut“, „gut“ oder „ausreichend“
seien. 37% halten die Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungen nicht
für ausreichend und zählen eine Reihe von Angeboten auf, die fehlen oder
wünschenswert wären. In der Vergleichsgruppe sind 4 von 5 Befragten mit
den Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungen zufrieden. Von den Jugendlichen sind alle drei der Meinung, dass die „Einkaufsmöglichkeiten
und Dienstleistungen „gut“ oder „allgemein gut“ seien.
Diejenigen Befragten, welche die Nahversorgung für gut halten, heben vor
allem die gute Erreichbarkeit von Supermärkten hervor. Weitere Angebote
seien durch Bus, Straßenbahn und über die Autobahn gut erreichbar.
Allerdings weisen auch Befragte, welche die Nahversorgung mit Dienstleistungen und Lebensmitteln als „gut“ einschätzen darauf hin, dass es „für
alte Menschen zu wenig Geschäfte“ gebe. „Ältere Bürger“ könnten „nur in
der Ladenzeile einkaufen.“ Für „ältere Menschen“ gebe es „zu wenig Einzelhandel“. „Kleinere Läden“ würden fehlen. Der türkische Lebensmittelladen habe zwar ein „vielfältiges Angebot“, man könne aber „als Deutscher
vieles nicht lesen und nicht kennen, weil es nur auf türkisch beschriftet
sei.“
Bei den Befragten, die das lokale Angebot an Einkaufsmöglichkeiten und
Dienstleistungen für nicht ausreichend halten, wird vor allem ein Strukturwandel in der Angebots- und Dienstleistungsstruktur negativ vermerkt. Der
„Penny“ habe sich „in einen türkischen Supermarkt verwandelt. Ebenso
der Tengelmann. Aus dem Spar ist ein Telecafé geworden.“ Zur Errei-
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chung von Anbietern, die man aus der Vergangenheit gewohnt ist, sei der
„Weg zu weit“. Um solche Anbieter zu erreichen, sei die „teure Straßenbahn erforderlich“.
Fehlen würden besonders Arzt, Apotheke, HL und / oder Penny und im
Weiteren ein Kurzwarengeschäft und ein „Klamottenladen“. Mehrfach wird
– unabhängig davon, ob die Befragten die Einkaufsmöglichkeiten und
Dienstleistungen für ausreichend halten oder nicht – darauf hingewiesen,
dass eine Post oder eine „Postagentur“ fehle. In Alt – Griesheim sei „die
einzige Poststelle im Stadtteil“ und dort müsse man „jedes Mal sehr lange
Wartezeiten hinnehmen.“
Von einigen Befragten wird auf den ethnischen Charakter des Angebots
hingewiesen. So wünscht sich eine Befragte „ein deutsches Geschäft“. Ein
anderer weist darauf hin, dass „auf dieser Seite Griesheims nur ausländische Geschäfte vorhanden“ seien. Dies sei für ältere Menschen
„schlecht“. Eine Befragte sagt, dass ihr bezüglich der Einkaufssituation
und der Dienstleistungen „Informationen auf portugiesisch und spanisch“
fehlen.
Ausbildung und Beschäftigung
Von 82% der Befragten liegen keine oder keine relevanten Antworten auf
Fragen nach Bedarfen in Hinblick auf Angebote in den Bereichen Berufsorientierung und Ausbildung für Erwachsene und Jugendliche vor. In der
Vergleichsgruppe und bei den Jugendlichen gibt es hierzu überhaupt keine Aussagen. Dass das Feedback der Befragten zu diesem Thema so gering war, dürfte zum einen daran liegen, dass das Thema Beruf, Beschäftigung und Ausbildung für die Befragten praktisch keinen Gebiets- bzw.
Sozialraumbezug hat. Entsprechend allgemein sind die Einlassungen der
Befragten. Zum anderen haben die Befragten aus ihrer persönlichen Sicht
nur dann etwas zu diesem Punkt zu sagen, wenn sie direkt vor Problemen, die Beruf, Ausbildung oder Beschäftigung betreffen, stehen. Entsprechend sind diese Ausführungen auf die eigene Situation bzw. die der
Kinder bezogen.
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Eine Person gab im Rahmen des Interviews an, dass „viele Jugendliche
ohne Beschäftigung sind“. Sie habe aber „keine Idee“, was man da tun
könne.
Eine weitere Befragte berichtet, dass ihr „Sohn die Ausbildung abgeschlossen“ habe und nunmehr „arbeite“ und die „Tochter gerade eine
Ausbildung“ anfange. Eine Befragte fordert, dass die „Stadt mehr Ausbildungsplätze für jugendliche Arbeitslose einrichten“ solle. Drei türkische
Frauen sagten den Interviewern, dass es „sehr viele intelligente Frauen in
der Siedlung“ gebe, die aber „nicht gefördert würden“. Diese Frauen „würden sich gerne fortbilden“. Eine Befragte sagte, dass sie sich eine Ausbildung als Floristin oder Schneiderin wünsche. Sie habe Erfahrung im „Blumenhandel“. Allerdings sollten die Sprachkurse des IB noch verbessert
werden. Auch sei der Standort des IB in der Zingelswiese praktisch unbekannt.
Zusammenfassung – Handlungsbedarfe in Bezug auf den Handlungsschwerpunkt „Nahversorgung, Arbeit und Ausbildung“
Die Ergebnisse der Befragung von Bewohnern und Bewohnerinnen des
Projektgebietes zum Handlungsschwerpunkt „Nahversorgung, Arbeit und
Ausbildung“ legen nahe, dass es Handlungsbedarf in folgenden Bereichen
gibt:
•
Bei der Nahversorgung von älteren und immobileren Menschen
•
Bei Ausstattung des Projektgebietes mit Dienstleistungen (Poststelle,
Apotheke)
•
Bei der sozialraumbezogenen Informierung der Bewohnerinnen und
Bewohner über die Angebote des Internationalen Bundes
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2.4 Soziales und kulturelles Leben
Die Fragen V. 17. bis 22. haben das soziale und kulturelle Leben zum
Thema (Räumlichkeiten, Freizeitangebote, kulturelle Veranstaltungen,
Spielplätze, Möglichkeiten für Jugendliche, Versorgung der Kinder beim
Lernen und Spielen).
Räumlichkeiten, Freizeitangebote und kulturelle Veranstaltungen
22% der Befragten der Hauptgruppe äußern dezidiert, dass zusätzliche,
gemeinschaftlich nutzbare Räumlichkeiten fehlen. 34% sind der gegenteiligen Auffassung. Die übrigen Befragten machen hierzu keine Aussagen.
Es gibt keinen signifikanten Unterschied bei der Vergleichsgruppe. Zwei
Jugendliche sind der Auffassung, dass es weitere Räumlichkeiten geben
solle.
Räumlichkeiten
Ein Bedarf an Räumlichkeiten in Griesheim – Nord wird von Befragten unterschiedlich eingeschätzt. Eine Befragte sagt, „es gebe im Haus einen
Partyraum, der aber Miete kostet. Pro Benutzung 30 €“. Der Raum würde
auf Grund der Kosten „nicht mehr genutzt“. Eine andere Befragte sagt,
dass Bedarf an Räumlichkeiten „für Hochzeiten und Familienfeiern“ bestehe.
Einige Befragte sagen, dass weitere Räumlichkeiten „wünschenswert“ wären. Andere sagen, dass das vorhandene Angebot ausreichend sei und
auch genutzt werde. Das „Bürgerhaus genüge“. Und ein weiterer Befragter
berichtet, dass er mit anderen “im Garten“ feiere.
Eine Person äußert die Befürchtung, wenn man weitere Räumlichkeiten
zur Verfügung stelle, dann werde nur „türkische Kultur gefeiert und wir
schlafen wieder zwei Nächte nicht.“
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Freizeit und kulturelle Veranstaltungen
Befragte aus dem Projektgebiet (Hauptgruppe)
Viele Menschen würden den Verein in Nied nutzen. Insbesondere das Angebot an Kirchen genüge. Auch gebe es einen Seniorenclub im Bürgerhaus in Alt – Griesheim. Dort treffe man sich dreimal die Woche. Es gebe
weitere Angebote des SV Griesheim, der katholischen Kirche, des Roten
Kreuzes, der Arbeitwohlfahrt und einen Kirchenchor. In der Berthold – Otto
– Schule würden Angebote für Senioren wie Schwimmen oder Gymnastik
gemacht.
In Hinblick auf die Freizeitangebote schätzt ein Befragter ein: „Das Angebot ist ausreichend, wird aber nicht genutzt. Im Viertel gibt es viel versteckte Armut. Man hilft sich gegenseitig überleben. Kaufen oder die Teilnahme an den von der Kirche angebotenen Fahrten können sich viele allein stehende ältere Frauen nicht leisten. Viele gehen außerhalb er Veranstaltungen und Sonntagsgottesdienste in die Kirche, weil sie sich wegen
der abgetragenen Kleidung schämen.“
Spielplätze
Nur 15% der Befragten sind der Meinung, dass die Spielplätze „zufrieden
stellend“, „gut“ oder „ganz gut“ ausgestattet sind. 34% wissen nicht genug
über die Spielplätze, um sich hierzu eine Meinung zu bilden oder es liegen
keine weiteren Aussagen vor.
Die Befragten der Hauptgruppe sind zu 52% der Auffassung, dass die
Ausstattung der Spielplätze mit Spielgerät „schlecht“ oder „mäßig“ sei.
Wobei der Teil, der die Ausstattung „schlecht“ findet, bei weitem überwiegt.
Ergänzt werden diese Aussagen durch das, was bereits bei der Frage
nach dem Wohnumfeld berichtet wurde: Der Zustand der Spielplätze sei
mangelhaft. Spielplätze seien schmutzig und durch Hundekot und Grillreste verdreckt.
Diejenigen Befragten, die den Zustand der Spielplätze „gut“ oder „ganz
gut“ finden, geben zu ihrer Auffassung keine weiteren Erläuterungen.
Bei der Gruppe der Kritiker gibt es unterschiedliche Kritikpunkte. Ein Befragter äußert, dass die „Spielgeräte kaputt“ seien oder „unzureichend reFH – Frankfurt - Institut für Stadt- und Regionalentwicklung im Auftrag des IB
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pariert“ würden. Ein anderer ist der Auffassung, dass das vorhandene Gerät ungenügend „gewartet“ werde. Eine Befragte sagt, dass „alle Geräte in
schlechtem Zustand sind und erneuert werden“ sollten. Die Geräte seien
mittlerweile „gefährlich für Kleinkinder“. Insgesamt herrsche ein „Mangel
an Gerät“. Bemängelt wird (auch von Befragten, welche die Spielplatzsituation insgesamt „ganz gut“ finden), dass es auf den Spielplätzen zu wenig
Angebote für Kleinkinder gebe, bzw. dass die Spielplätze für „Kleinkinder
nicht so gut“ seien und man deshalb sein Kind mit der Straßenbahn „jeden
Tag in die Friedensgemeinde in der Krifteler Straße“ bringe.
Möglichkeiten für Jugendliche
Die weit überwiegende Mehrheit der Befragten ist der Auffassung, dass
die örtlichen Möglichkeiten für Jugendlichen sich zu betätigen oder sich
aufzuhalten „schlecht“ seien. Insbesondere sei „für Jugendliche ab 13 kein
Angebot vorhanden“. Dass „kein Angebot für Jugendliche“ vorhanden sei,
wird von mehreren Befragten nahezu gleichlautend unterstrichen. Lediglich neben der Eichendorffschule sei „Fußball bis 14“ erlaubt. Insbesondere fehle für die Jugendlichen „ein überdachter Treffpunkt auf dieser Seite
Griesheims“. Die „Jugendlichen müssen bis nach Nied, um ins Jugendcafé
gehen zu können.“ Ein Angebot für Jugendliche sei ein „Computertreffpunkt für türkische Jugendliche“, der durch eine private Initiative entstanden sei und auch privat betrieben werde. Insgesamt fehle im Wohngebiet
„Platz für Jugendliche“.
Seltener wird die Auffassung vertreten, dass das Angebot für Jugendliche
mit dem Jugendcafé in der evangelischen Kirche und dem Jugendclub in
Nied ausreichend sei. Außerdem gebe es genug Angebote wie Disco und
Kino in der Mainzer Landstraße.
Von den befragten Jugendlichen sind zwei der Auffassung, dass es „kaum
attraktive Angebote gebe“ bzw. dass die „Freizeitangebote für Jugendliche
nicht ausreichen und das Angebot unzureichend sei.“ Einer meint, dass
die „Freizeitangebote für Jugendliche“ ausreichten.
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Versorgung der Kinder beim Lernen und Spielen
Eine Befragte äußerte, dass es „keine Betreuungsangebote für Kinder“
gebe. Eine andere sagt, dass Kindergartenplätze fehlten und man lange
warten müsse. Über die Schule wurde von einer Befragten berichtet, dass
selbst für die „Renovierung der Wände kein Geld da“ sei. Die Eltern müssten alles selbst machen. Die Schule müsste besser ausgestattet sein. Ein
Befragter sagt, dass die Versorgung im Bereich von Schule und von Kindergarten „ausreichend“ sei. Eine Frau sagt, sie sei mit dem Kindergartenangebot „sehr zufrieden“. Insgesamt äußerten sich nur sehr wenige Befragte (20%) zum Thema „Versorgung der Kinder beim Lernen und Spielen.“
Zusammenfassung – Handlungsbedarfe in Bezug auf den Handlungsschwerpunkt „soziales und kulturelle Leben“
Die Ergebnisse der Befragung von Bewohnerinnen und Bewohnern des
Projektgebietes zum Handlungsschwerpunkt „Soziales und kulturelles Leben“ legen nahe, dass es Handlungsbedarf in folgenden Bereichen gibt:
•
Bei günstigen Räumlichkeiten für Familien- und Hochzeitsfeiern
•
Bei Angeboten für ältere Bewohnerinnen und Bewohner mit schmalem
Geldbeutel
•
Bei der Erneuerung der Spielplätze im Projektgebiet unter besonderer
Berücksichtigung der Bedürfnisse von Kleinkindern
•
Bei den lokalen Angeboten und Aufenthaltsmöglichkeiten für Jugendliche
•
(Eventuell) bei der Sicherung des Angebots an Kindergartenplätzen
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2.5 Bereitschaft von Bewohnerinnen und Bewohnern an der „Sozialen
Stadt“ mitzuwirken
Die Frage VI. 23 hat die Beteiligung des bzw. der Befragten zum Thema
(Änderungswünsche für das Wohngebiet, Mitwirkung an Verbesserungen
im Rahmen des Projektes „Frankfurt - Soziale Stadt - Neue Nachbarschaften“.)
Von allen Befragten gaben 46% auf die Frage der Interviewer, ob sie über
den weiteren Verlauf des Projektes „Soziale Stadt“ informiert werden wollen, eine positive Antwort. 26% sagten, dass sie kein Interesse an weiteren Informationen über das Projekt haben. Von den übrigen Befragten liegen hierzu keine Aussagen vor.
26% aller Befragten machten konkrete Angebote, wie sie Projekte bzw.
Veranstaltungen der „Sozialen Stadt“ unterstützen könnten. Diese Angebote wurden insbesondere in Hinblick auf „Straßenfeste“ „Sommerfeste“
oder „Stadtteilfeste“ gemacht. Sie bestehen in Beiträgen wie „Kuchenspende“, „Grillen“, „Aufbau, Abbau und Standbetreuung“, „für Musik sorgen oder etwas Essbares kochen bzw. anbieten“ oder einfach in Aussagen wie: „Ich bin bereit mitzumachen“. Oder: „Ich bin prinzipiell zur Mitarbeit bereit.“
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45
3. Anregungen und Wünsche für Maßnahmen und Projekt im Rahmen des Programms „Frankfurt – Soziale Stadt - Neue Nachbarschaften“2
Für die weitere Arbeit äußerten die befragten Bewohnerinnen und Bewohner den Interviewern gegenüber eine Reihe von Wünschen und gaben Anregungen zu Protokoll.
Wohnen und Wohnumfeld
•
Die Vermieter sollten mehr auf Ordnung achten
•
In der Rehstraße und im Linnegraben sollten mehr öffentliche
Papierkörbe aufgestellt werden
•
Für die Zingelswiese wird mehr Sauberkeit gewünscht
•
Es sollten Hundetoiletten eingerichtet werden (wird mehrfach
gewünscht)
•
Auf den Spielplätzen sollten mehr Papierkörbe aufgestellt werden
•
In der Foockenstraße / Ecke Linnegraben / Zingelswiese sollte
ein Glascontainer aufgestellt werden
•
Mehr Rücksichtnahme wegen des Lärms durch die Schrebergärtner
Sicherheit und Verkehr
2
•
Die Einbruchprävention sollte verbessert werden
•
Die Polizei sollte häufiger kontrollieren
•
Es sollte auch Fußstreifen geben
Eine Kurzumfrage des Projektbüros der Sozialen Stadt, in der 15 Personen eine
Liste mit fünf Fragen ausfüllten, bestätigt, die im Rahmen der Aktivierenden Bewohnerbefragung gemachten Aussagen zur Situation im Projektgebiet. Auch die
Wünsche und Anregungen durch die Bewohnerinnen und Bewohner decken sich mit
denen, die im Rahmen der Aktivierenden Befragung gemacht wurden.
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Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
•
46
Durch die Anbringung von weißen Linien sollte stärker auf die
Vorfahrtsregelung hingewiesen werden
•
Die Foockenstraße sollte (durch Teller) verkehrsberuhigt werden
•
Der Linnegraben sollte verkehrsberuhigt werden
•
Zusätzlicher Parkraum wäre wünschenswert
•
Die Einbahnstraßenregelung Eichhörnchenpfad sollte deutlicher
gekennzeichnet sein
•
Der Parkstreifen Eichhörnchenpfad sollte zur Vermeidung von
Staubentwicklung befestigt werden
•
Es sollte Regelungen für das Radfahren in der Einbahnstraße
geben
Nahversorgung, Arbeit und Ausbildung
•
Es sollte wieder eine Post oder Postagentur eingerichtet werden
•
Es sollte wieder einen HL oder Penny angesiedelt werden
•
Es sollte eine Apotheke geben
•
Es sollte im Wohngebiet ein schönes Eiscafé geben
•
Die Busse nach Alt – Griesheim sollen öfter fahren
•
Es sollte mehr Informationen über die Angebote des IB im Stadtteil geben
Soziales und kulturelles Leben
•
Es sollte Informationen über alle lokalen Veranstaltungen und
Angebote durch Aushänge und Flugblätter geben
•
Es sollte eine gute Koordination mit den bestehenden Angeboten der Kirche geben
•
Die Kommunikation unter den Bewohnerinnen und Bewohnern
sollte verbessert werden
•
Die Nachbarschaftshilfe sollte belebt werden. Hierfür müssen
die notwendigen Strukturen geschaffen werden
•
Auf Nachtruhe von Senioren sollte mehr Rücksicht genommen
werden
FH – Frankfurt - Institut für Stadt- und Regionalentwicklung im Auftrag des IB
Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
•
47
Es sollte einen Treffpunkt für die Bürger geben, der alle Generationen offen steht (ein Bürgertreff wird mehrfach gewünscht oder
angeregt)
•
Es sollte ein monatlicher Bürgertreff eingerichtet werden. Hier
sollte es einen Ideen- und einen Kummerkasten geben
•
Die Angebote in der Pfingstkirche sollten erweitert werden
•
Einige zusätzliche günstige und vielfältig nutzbare Räumlichkeiten wären wünschenswert
•
Es sollte - wie vor drei Jahren durch den Mieterverein in der bizonalen Siedlung – ein Straßenfest geben3
•
Ein Sommerfest sollte veranstaltet werden
•
Es könnte ein schönes Straßenfest wie in Bornheim geben, wo
verschiedene Spezialitäten aus verschiedenen Ländern verkauft
werden und das Geld dann Griesheim zur Verfügung steht
•
Für Senioren sollte eine soziale Betreuung aufgebaut werden
•
Vielleicht könnten im Bürgerhaus Angebote für Jugendliche gemacht werden
•
Ein Streetworker sollte im Projektgebiet eingesetzt werden (wird
mehrfach gewünscht oder angeregt)
•
Mit Jugendlichen sollte ein Sportturnier durchgeführt werden
•
Es sollte einen Freizeittreff für Kinder und für Jugendlichen geben
•
Es sollte einen Treffpunkt für Jugendliche ab 13 Jahren geben
•
Für Jugendliche sollte es einen überdachten Treffpunkt geben
•
Mit Jugendlichen sollte ein Clubraum eingerichtet werden, um
sie von der Straße zu holen
•
Es sollte einen Frauentreffpunkt für alle Nationalitäten geben
•
Ein Nähkurs oder Strickkurs ist wünschenswert (wird mehrfach
gewünscht oder angeregt)
•
Es sollte im Wohngebiet ein Elternetzwerk geben, in dem sich
die Eltern wechselseitig bei der Beaufsichtigung der Kinder unterstützen
3
41% der Befragten wünschen sich ein Straßenfest oder Stadtteilfest.
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Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
•
48
Zusammen mit Deutschkursen sollte eine Kinderbetreuung angeboten werden
•
Es sollte ein Angebot für Nachhilfe geben
•
Es sollte mehr Sportangebote geben (wird mehrfach gewünscht
oder angeregt)
•
Es sollte mehr Angebote in den Bereichen Tanzen, Instrumente
lernen geben (wird mehrfach gewünscht oder angeregt)
•
Die Wiese an der Kirche Elsterstraße sollte eingezäunt und zum
Fußballplatz umgestaltet werden (wird mehrfach gewünscht oder angeregt)
•
Wegen des Zuzugs junger Familien mit Kindern sollte bei den
Spielplätzen dringend nachgerüstet werden
•
Für die Spielplätze müssen mehr Spielgeräte her (wird mehrfach
gewünscht oder angeregt)
•
Auf dem Spielplatz sollte eine Kletterwand aufgebaut werden
•
Die Rollschuhbahn auf dem Spielplatz muss erneuert werden
(wird mehrfach gewünscht oder angeregt)
Ergänzende Anregungen und Wünsche: Bar, Billard, Squash, Tennis in
der Nähe.
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Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
C.
49
Handlungsempfehlungen
C I. Wohnen und Wohnumfeld
1.
Durchführung von Maßnahmen, die der Verunreinigung des öffentlichen
Raums entgegenwirken
Immer wieder wurde von Befragten angemerkt, dass der öffentliche und
halböffentliche Raum durch Abfall und Hundekot in einer Weise verschmutzt ist, welche die Lebensqualität im Stadtteil beeinträchtigt.
Zusammen mit Bewohnerinnen und Bewohnern und Einrichtungen des
Projektgebietes sollte das Quartiersmanagement Maßnahmen überlegen,
die geeignet sind, der Verschmutzung des öffentlichen und halböffentlichen Raumes entgegenzuwirken. Zu diesen Maßnahmen sollten gehören:
•
Neben der Mitwirkung von Bewohnerinnen und Bewohnern ist auf die
Einbindung wichtiger Akteure bei der Erarbeitung eines Sauberkeitskonzepts für Griesheim – Nord zu achten
•
Mit Unterstützung von Schule und Kindertagesstätten sollten Jugendliche und Kinder für einen verantwortungsvollen Umgang mit Abfall sensibilisiert werden
•
Die Abgrenzung und Ausweisung von Flächen, auf denen „Hunde ausdrücklich erwünscht“ sind und komplementär dazu die Sicherung von
Flächen gegen ihren Missbrauch als „Hundetoiletten“
•
Auch das in den Interviews erwähnte Fehlen von Papierkörben und eines Glascontainers sollte überprüft werden
Träger: Internationaler Bund / Quartiersmanagement in Kooperation mit
der Stabsstelle „Sauberes Frankfurt“ im Hauptamt der Stadt Frankfurt,
Wohnungsbaugesellschaften in Griesheim – Nord, Schule, Kindertagesstätten und eventuell einem Beschäftigungsträger und / oder Aktivierungsträger.
Zielgruppen: Jugendliche, Kinder, Bewohnerinnen und Bewohner
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Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
50
2.
Einrichtung einer sozialraumorientierten Mieterberatung
Da Befragte ihre Unzufriedenheit mit den Serviceleistungen von Vermietern äußerten, sollte ein Konzept der aktiven Wohnraumbetreuung4 erarbeitet werden.
Vor dem Hintergrund der Befragungsergebnisse sollte ein solches Konzept folgende Punkte enthalten:
•
Die Qualität der Hausmeisterdienste sollte überprüft und gegebenenfalls verbessert werden
•
Die Erreichbarkeit der Servicestellen der Wohnungsbaugesellschaften
sollte überprüft und gegebenenfalls verbessert werden
•
Die Reaktionszeit der Wohnungsbaugesellschaften bei Mieteranliegen,
welche die Qualität der Wohnung betreffen, sollte überprüft und gegebenenfalls verbessert werden
•
Der Bedarf und der Fortgang der Modernisierung von Wohnraum mit
dringendem Modernisierungsbedarf sollte überprüft und gegebenenfalls Modernisierungsmaßnahmen eingeleitet oder beschleunigt werden
•
Nutzungs- und Betreuungskonzepte für im Wohnungsbestand enthaltene Gemeinschaftsräume sollten überprüft, verbessert und eventuell
eine Erweiterung des Raumangebots ins Auge gefasst werden
Die Erarbeitung des Konzepts könnte im Rahmen des unter C V angeregten Runden Tischs oder in Form einer angeleiteten Arbeitsgruppe erfolgen, die sich der Erarbeitung eines Konzepts zu aktiven Wohnraumbetreuung widmet.
4
Die Vorlage des Ortsbeirates 6 vom 15.10.2004 enthält im Rahmen der Begründung
des Antrages betreffs der Einrichtung eines Quartiersmanagements für Griesheim die
Formulierung, dass ein „sinnvolles, realisierbares Konzept zur ´aktiven Wohnraumbetreuung´ erarbeitet werden solle, um eine Verbesserung der Wohnqualität herbeizuführen.“
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51
Träger: Internationaler Bund / Quartiersmanagement in Kooperation mit
Wohnungsbaugesellschaften und dem Wohnungsamt
Zielgruppe: Bewohnerinnen und Bewohner
3.
Einrichtung eines Kommunikations- und Konfliktmanagements
Von einigen Befragten wurde von Störungen der häuslichen Ruhe und sogar von Beschädigungen frisch renovierter Hausbereiche berichtet.
Für die Verbesserung der innerhäuslichen Kommunikation sollten Angestellte der Wohnungsbaugesellschaften gezielt auf die Verbesserung der
Kommunikationsqualität im Haus und auf die Lösung von Konflikten zwischen den Bewohnerinnen und Bewohner hin qualifiziert werden. Das
Quartiersmanagement könnte eine sozialraumbezogene zusätzliche Qualifizierung von Mitarbeiter/- innen der Wohnungsbaugesellschaften sowohl
inhaltlich, finanziell als auch organisatorisch unterstützen.
Träger: Internationaler Bund in Kooperation mit Wohnungsbaugesellschaften.
Zielgruppe: Mitarbeiter/- innen der Wohnungsbaugesellschaften
4.
Qualifizierung von Bewohnerinnen und Bewohnern als Stadtteilpfleger
Mehrfach äußerten Bewohnerinnen und Bewohner ihre Unzufriedenheit
mit Verhaltensweisen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im öffentlichen Raum (achtloser Umgang mit Müll, Respektlosigkeit gegenüber
Älteren usw.).
Die Aufgaben der Stadtteilpfleger sollten darin bestehen, problematische
Verhaltensweisen im öffentlichen Raum festzustellen und mit dem Quar-
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Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
52
tiersmanagement zu kommunizieren. In weniger brisanten Fällen sollten
die Stadtteilpfleger auch auf Personen zugehen können, z. B. auf Kinder,
wenn diese achtlos Müll wegwerfen oder auf Erwachsene, wenn diese
nicht sachgemäß mit ihren Hunden verfahren. Bewohnerinnen und Bewohner, die ein Interesse an der Aufgabe der Stadtteilpflege haben, sollte
eine möglichst niedrigschwellige Schulung angeboten werden, die sie bei
der sozialräumlichen Beobachtung und bei der Kontaktaufnahme und der
Kommunikation mit den Nachbarn unterstützt.
Hilfreich wäre sicherlich, wenn den Stadtteilpflegern zumindest für einen
definierten Zeitraum eine Aufwandsentschädigung im Sinne der Aufwandsentschädigungen für Ehrenamtliche gezahlt werden könnte.
Zunächst sollte die Stadtteilpflege an das Quartiersmanagement angebunden werden. Längerfristig muss dann ein Träger für die Beratung und
Betreuung der Stadtteilpfleger gefunden werden.
Träger: Internationaler Bund / Quartiersmanagement
Zielgruppe: Bewohnerinnen und Bewohner
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53
C II. Sicherheit und Verkehr
1.
Durchführung von Maßnahmen, die der Verkehrssicherheit und der Verkehrslärmminderung dienen
Eine Reihe von kleineren Maßnahmen für die Verbesserung der Verkehrssicherheit im Stadtteil wird von den Befragten benannt.
Im Rahmen eines Projektes, das das Ziel verfolgt, die Verkehrssicherheit
zu verbessern und Zonen mit besonderem Verkehrslärm zu definieren,
sollten die als unsicher und als besonders lärmbelastet empfundenen Örtlichkeiten aus der Sicht unterschiedlicher Zielgruppen kartiert werden.
Das Ergebnis der Kartierung sollte in Wort und Bild in Form eines „Stadtteilverkehrsatlasses“ veröffentlicht werden. Der Atlas soll die Grundlage für
eine Reihe von Einzelmaßnahmen zur Verbesserung der Verkehrs- und
Lärmsituation bilden. Die im Rahmen der Interviews hierzu gemachten
Aussagen der Bewohnerinnen und Bewohner sind zu berücksichtigen.
Da Schulwegepläne in Frankfurt als Standard zu betrachten sind, sollte
ein solcher auch für die Eichendorffschule erstellt und die Erstellung desselben mit dem Gesamtprojekt verzahnt werden.
Träger: Internationaler Bund / Quartiersmanagement in Kooperation mit
dem Stadtschulamt und der Eichendorffschule
Zielgruppen: Bewohnerinnen und Bewohner, Grundschule, Eltern und Kinder
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Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
54
2.
Verbesserung des subjektiven Sicherheitsempfindens
Einige Befragte benennen Orte, die sie mit kriminellen Handlungen oder
der Beeinträchtigung des subjektiven Sicherheitsempfindens in Verbindung bringen.
Zurzeit befinden sich Polizei und Bewohnerinnen und Bewohner des
Quartiers in einem nicht immer einfachen Dialog, wie die zurzeit noch sehr
unterschiedlichen Einschätzungen unter den Bewohner/- innen und zwischen einigen Bewohner/- innen und der Polizei zeigen.
Das Gespräch zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern und der Polizei sollte kontinuierlich fortgesetzt werden. Dabei sollten die Aussagen
der Befragten Berücksichtigung finden. Das Quartiersmanagement sollte
in diese Diskussion eingebunden sein.
In Hinblick auf das Auftreten von Jugendlichen im Sozialraum wurde der
Wunsch nach einer aufsuchenden Jugendarbeit geäußert. Hier sollte geprüft werden, ob die gegenwärtige Situation eine solche Maßnahme erforderlich macht.
Träger: Internationaler Bund / Quartiersmanagement in Kooperation mit
den Jugendeinrichtungen im Stadtteil, dem Jugend- und Sozialamt, dem
Ortsbeirat, der Polizei, dem Präventionsrat und Wohnungsbaugesellschaften.
Zielgruppen: Bewohnerinnen und Bewohner, Jugendliche
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55
C III. Nahversorgung, Arbeit und Ausbildung
1.
Soziales Hilfenetz für ältere Bewohnerinnen und Bewohner / Einkaufshilfen
Von Befragten wurde mehrfach angemerkt, dass durch den Wandel der
örtlichen Versorgungsstruktur Probleme für Bewohnerinnen und Bewohner
mit eingeschränkter Mobilität in Griesheim – Nord entstanden sind.
Im Rahmen des Projektes sollte eine Einkaufshilfe erstellt werden:
•
In Vorbereitung der Einrichtung eines Hilfenetzes / Einkaufshilfen sollten sowohl der Bedarf als auch die lokalen Angebotsmöglichkeiten unter Beteiligung von Kirchen, älteren Bewohnerinnen und Bewohnern
und lokalen Einzelhändlern ermittelt werden
•
Soweit vorhanden, sollte das Angebot an Einkaufshilfen in einem Informationsblatt mit hoher Auflage und mehrsprachig zusammenfasst
werden
•
Das Informationsblatt sollte mit einem Abschnitt versehen sein, in den
die Haushalte Bedarfe, die durch das vorhandene Angebot nicht gedeckt werden, eintragen können
•
Die angemeldeten Bedarfe sollten durch einen örtlichen Akteur (Quartiersmanagement, Kirche etc.) gesammelt und ausgewertet werden
•
Soweit möglich sollte das Quartiersmanagement die nötigen Schritte
einleiten, um Angebotslücken in der lokalen Versorgung zu schließen
•
Im Ergebnis sollte ein sozialraumorientiertes Hilfenetz für Personen mit
Mobilitätseinschränkungen und ältere Menschen entstanden sein5
Träger: Internationaler Bund / Quartiersmanagement in Kooperation mit
dem Sozialrathaus Gallus – Besondere Dienste: Altenhilfe, Seniorenbeirat,
Kirche etc.
Zielgruppen: Ältere Menschen, Menschen mit Mobilitätseinschränkungen
5
Einen wichtigen Beitrag hierzu leistet der Internationale Bund im Rahmen der Sozialen
Stadt im Projektgebiet bereits jetzt, indem er für Senioren einen Mittagstisch und Spielnachmittage anbietet. Dieses Angebot ist überdies für Erweiterungen offen.
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Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
56
2.
Workshop Nahversorgung von Griesheim – Nord
In Bezug auf die Versorgungsinfrastruktur wurden von Befragten etliche
Wünsche geäußert und Anregungen gegeben.
Auf der Grundlage der Ergebnisse bei der Erstellung einer Einkaufshilfe
und des Rücklaufs zur Kenntlichmachung weiterer Bedarfe, sollte eine
Workshop zur Nahversorgung von Griesheim – Nord durchgeführt werden,
der den zusätzlichen Bedarf und die Möglichkeiten seiner Deckung eruiert
und darüber hinaus Anbieter und Nachfrager ins Gespräch bringt.
Träger: Internationaler Bund / Quartiersmanagement in Kooperation mit
Gewerbeverein, Wirtschaftsförderung, IHK etc.
Zielgruppe: Akteure der lokalen Ökonomie
3.
Information der Quartiersbewohner über Angebote des IB im Bereich der
beruflichen Orientierung, Qualifizierung und Beschäftigung
Von Befragten wurde in der Regel geäußert, dass sie über Angebote im
Bereich von Qualifizierung, Berufsorientierung und Beschäftigung nicht informiert seien. Zugleich wurde Interesse bezüglich des Angebotsprofils
des IB geäußert.
Da der IB im Projektgebiet angesiedelt ist, sollte die räumliche Nähe zu
einer gezielten sozialräumlichen Information der Bewohnerinnen und Bewohner über die Angebote des IB genutzt werden. Dies könnte durch unterschiedliche Maßnahmen wie die Verteilung eines Informationsblattes
oder die Einladung zu einem Informationsabend etc. erfolgen.
Träger: Internationaler Bund / Quartiersmanagement
Zielgruppe: Bewohnerinnen und Bewohner, Jugendliche
FH – Frankfurt - Institut für Stadt- und Regionalentwicklung im Auftrag des IB
Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
57
C IV. Soziales und kulturelles Leben
1.
Erneuerung der Spielplätze im Quartier unter Beteiligung der Zielgruppen
Der Zustand und die Ausstattung der Spielplätze im Quartier werden von
vielen Befragten als mangelhaft bezeichnet.
Die in den Wohnbereichen des Quartiers liegenden Spielplätze sollten erneuert und mit adäquatem Spielgerät ausgestattet werden. Bei der Planung und der Umsetzung der Umgestaltungsmaßnahmen ist die Beteiligung der Zielgruppen sicherzustellen. Beteiligung soll einerseits zu einem
adäquaten Angebot und andererseits zu einer Identifikation der Zielgruppen mit den erneuerten Plätzen beitragen. Für die Durchführung der Maßnahmen stehen in der Region eine Reihe von qualifizierten Landschaftsplanungsbüros Beschäftigungs- und/ oder Aktivierungsträgern zu Verfügung, die mittlerweile eine reichhaltige Erfahrung mit der Beteiligung der
Zielgruppen an Planungs-, und Umsetzungsprozessen gesammelt haben.
Bei der Planung von Erneuerungsmaßnahmen sind die im Rahmen der Interviews von den Befragten gemachten Vorschläge zu berücksichtigen.
Träger: Wohnungsbaugesellschaften in Kooperation mit Internationaler
Bund / Quartiersmanagement, Landschaftsplanungsbüro, Aktivierungs-,
und Gestaltungsträger.
Zielgruppen: Jugendliche, Kinder und Eltern
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Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
58
2.
Angebote und Treffpunkte für Jugendliche
Der Sozialraum wird von mehreren Befragten als unattraktiv für Jugendliche beschrieben.
Das Quartiersmanagement sollte mit Jugendlichen und weiteren lokalen
Akteuren eruieren, wie das sozialräumliche Angebot für Jugendliche verbessert werden könnte. Bei der Erarbeitung eines diesbezüglichen Konzepts sollten berücksichtigt werden:
•
Die Schaffung (eines von Bewohnerinnen und Bewohnern angeregten)
Bolzplatzes
•
Die Durchführung von Sportturnieren
•
Die Einrichtung eines (überdachten) Treffpunktes für Jugendliche
•
Die Einrichtung eines Clubraums
•
Ganztagsangebote der Schule
•
Angebote der Kirchen
•
Eine offensivere Öffentlichkeitsarbeit der Träger in Bezug auf vorhandene Angebote für Jugendliche
Die Bedürfnisse von Mädchen und jungen Frauen sind in diesem Zusammenhang besonders zu berücksichtigen.
Träger: Internationaler Bund / Quartiersmanagement in Kooperation mit
den Jugendeinrichtungen im Stadtteil, dem Jugend- und Sozialamt, Schule, Kirchen, Wohnungsbaugesellschaften
Zielgruppe: Jugendliche
FH – Frankfurt - Institut für Stadt- und Regionalentwicklung im Auftrag des IB
Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
59
3.
Frauentreffpunkt
Angeregt wurde auch ein Frauentreffpunkt, eventuell verbunden mit einem
Näh- oder Strickkurs.
Es sollte geprüft werden, inwiefern im Projektgebiet Interesse an einem
Frauentreff besteht, was dieser beinhalten sollte und wo ein solcher angesiedelt sein sollte.
Träger: Internationaler Bund / Quartiersmanagement in Kooperation mit interessierten Frauen aus dem Quartier
Zielgruppe: Frauen
4.
Aufbau eines Elternnetzwerkes
Im Rahmen der Befragung wurde auch der Aufbau eines quartiersbezogenen Elternnetzwerkes angeregt.
Es sollte geprüft werden, ob es im Quartier interessierte Eltern gibt, die
sich am Aufbau eines Elternnetzwerkes beteiligen würden. Angeregt wurde, dass sich Eltern bei der Beaufsichtigung der Kinder unterstützen könnten. Das Netzwerk könnte auch genutzt werden, um die Betreuung von
Kindern zu gewährleisten, deren Eltern an Deutschkursen teilnehmen.
Träger: Internationaler Bund / Quartiersmanagement in Kooperation mit
Eltern, Schule, Kindertagesstätten
Zielgruppe: Eltern
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Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
60
5.
Deutschkurse
Angeregt wurde, im Quartier Deutschkurse anzubieten.
Es sollte geprüft werden, ob ein sozialraumorientiertes Angebot an sehr
niedrigschwelligen Deutsch- und Integrationskursen für Eltern, deren Kinder eine Kindertagesstätte besuchen, erforderlich ist. Ein solches Angebot
kann in Zusammenarbeit mit den lokalen Kindertagesstätten umgesetzt
werden.
Träger: Internationaler Bund / Quartiersmanagement in Kooperation mit
Kindertagesstätten
Zielgruppe: Eltern, deren Kinder den Kindergarten besuchen
6.
Allgemeiner Treff – Bürgertreff und Stadtteilfeste
Häufiger wurde das Bedürfnis nach Festen und Feierlichkeiten im Quartier
und nach einer allgemeinen Treffmöglichkeit geäußert.
Es sollte geprüft werden, ob und wie ein allgemeiner (generationenübergreifender) Bürgertreff in Griesheim - Nord einzurichten wäre. Hier könnte
eine Verbindung mit dem häufig geäußerten Wunsch nach einem Stadtteilfest hergestellt werden. Neben der Förderung der Kommunikation im
Quartier durch einen solchen Treff, könnte das Ziel ein Stadtteilfest durchzuführen, eine übergreifende Aufgabe bilden.
Träger: Internationaler Bund / Quartiersmanagement in Kooperation mit interessierten Bürgern aus dem Quartier, sozialen, Bildungs- und Erziehungseinrichtungen, Kirchen, Wohnungsbaugesellschaften, Vereinen und
lokalen Unternehmen.
Zielgruppe: Bewohnerinnen und Bewohner
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Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
61
C V. Bereitschaft von Bewohnerinnen und Bewohnern an
der „Sozialen Stadt“ mitzuwirken
1.
Gründung eines Runden Tisch zur Vorbereitung, Begleitung und Durchführung der Maßnahmen der „Sozialen Stadt“
Die Beteiligung von Bewohnerinnen und Bewohnern an der Durchführung
der Interviews und die von Bewohnerinnen und Bewohnern signalisierte
Bereitschaft an bestimmten Aktionen im Stadtteil mitzuwirken, sollte in eine dauerhafte Beteiligung von Bewohnerinnen und Bewohnern am „Soziale Stadt“ – Prozess überführt werden. Als Beteiligungsform bietet sich hier
der relativ informelle „Runde Tisch“ an. Über einen moderierten „Runden
Tisch“ können die bisher mitwirkenden Bewohnerinnen und Bewohner aus
dem Projektgebiet und weitere Interessierte in den sozialräumlichen Prozess der Planung und die Umsetzung von Projekten und Maßnahmen eingebunden werden. Ein „Runder Tisch“ könnte unter dem Blickwinkel der
Nachhaltigkeit von Maßnahmen und Projekten auch zu einem Kern für ein
dauerhaftes Bürgerengagement entwickelt werden.
Im Rahmen des Quartiersmanagements sollte ein „Runder Tisch“ aufgebaut werden, der unter der Bedingung kontinuierlicher Moderation eines
konstruktiven Kommunikationsprozesses diejenigen Bewohner/- innen und
Einrichtungen beteiligt, die sich für Verbesserung der Lebensbedingungen
im Stadtteil besonders einzusetzen bereit sind.
Träger: Internationaler Bund / Quartiersmanagement
Zielgruppen: Bewohnerinnen und Bewohner, Vertreter der lokalen Ökonomie, von Kirchen, sozialen, Erziehungs- und Bildungseinrichtungen und
Vereinen.
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Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
D. Stellungnahmen aus der AG – Befragung
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Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
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Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
64
E. Leitfaden für die Aktivierende Befragung
Leitfaden für die Aktivierende Befragung
Interview - Zeit (Datum des Interviews angeben):
Interview - Ort
(Straße angeben und ob Hausnummer gerade oder ungerade):
Personengruppe
(bitte nach den gemeinsam festgelegten Gruppen benennen):
Name der Interviewerin bzw. des Interviewers:
Frageleitfaden: Aktivierende Bewohnerbefragung für die
„Soziale Stadt“ in Griesheim Nord
Einführung: Vorstellung des Interviewers bzw. der Interviewerin
Mein Name ist..., ich wohne selbst im Projektgebiet und engagiere mich als Bewohner /
als Bewohnerin des Projektgebietes für Verbesserungen in der Lebensqualität hier im
Stadtteil.
Im Januar 2005 ist Griesheim – Nord in das kommunale Projekt „Soziale Stadt - Neue
Nachbarschaften“ aufgenommen worden.
Haben Sie schon von dem Projekt „Soziale Stadt“ gehört?
Wenn ja: Was?
Was nicht bekannt ist, ergänzen die Interviewer bitte aus dem folgenden Text:
Die Ziele des Projekts sind:
• Die Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen
• Zufriedenes Wohnen und gute nachbarschaftliche Beziehungen
• Die Stärkung von Initiativen und von Engagement aus der Nachbarschaft
• Die Stärkung der Zusammenarbeit im Wohngebiet
Alle Maßnahmen und Projekte zur Erreichung dieser Ziele werden gemeinsam mit den
Bewohnerinnen und Bewohnern, den Einrichtungen, Wohnungsbaugesellschaften und
den zuständigen Ämtern erarbeitet und durchgeführt. Frau Polzin, die beim Internationalen Bund in der Zingelswiese arbeitet, wurde beauftragt zusammen mit Herrn Grauel die
Bewohnerinnen und Bewohner am Projekt zu beteiligen
Das Interview, das ich in den nächsten 45 Minuten mit Ihnen führen möchte, ist ein
Schritt in Richtung dieser Beteiligung. Es soll helfen, zu erfahren, worin die Leute, die im
Stadtteil leben, die hauptsächlichen Probleme sehen. Es soll herausfinden, welche Ideen
sie für die Lösung dieser Probleme haben. Und natürlich dienen die Interviews auch dazu, Sie über die „Soziale Stadt“ in Griesheim - Nord zu informieren.
Bevor wir beginnen, möchte ich unterstreichen, dass Ihre Informationen von uns vertraulich behandelt werden.
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Aktivierende Bewohnerbefragung Griesheim – Nord
65
I. Allgemeines zur Geschichte der Person bzw. der Familie
1. Seit wann wohnen Sie hier im Wohngebiet / Griesheim - Nord?
2. Welche besonders guten Erfahrungen machen Sie mit dem Wohnen und dem Wohngebiet? Bitte nennen Sie drei gute Erfahrungen.
3. Welche besonders schlechten Erfahrungen machen Sie mit dem Wohnen und dem
Wohngebiet? Bitte nennen Sie drei schlechte Erfahrungen.
II. Fragen zum Wohnen und zum Wohnumfeld
4. Wenn ein Mieter bzw. eine Mieterin befragt wird: Sind Sie mit dem Zusammenleben
der Mietparteien im Haus zufrieden?
Wenn Unzufriedenheit geäußert wird: Worin sehen Sie Probleme?
5. Wenn ein Mieter bzw. eine Mieterin befragt wird: Sind Sie mit ihrem Vermieter zufrieden?
Wenn nein: Worin sehen Sie Probleme?
6. Wie sind Ihre Erfahrungen mit der Nachbarschaft?
Wenn gut: Bitte erläutern.
Wenn schlecht: Bitte erläutern
7. Wie ist es mit der Sauberkeit im Wohnumfeld (Rasenflächen, Wege, Spielplätze
usw.) bestellt?
Wenn ein Müllproblem gesehen wird: Bitte benennen Sie, wo sich Müllprobleme besonders bemerkbar machen.
8. Fühlen Sie sich durch Lärm belästigt?
Wenn ja: Welcher Art ist der Lärm? Wie häufig sind die Störungen?
9. Fahren Sie ein Auto?
Wenn ja: Sind Ihrer Meinung nach ausreichend Parkmöglichkeiten
vorhanden?
10. Nutzen Sie die Anlagen und Freiflächen in der Siedlung?
Wenn ja: In welcher Weise?
III. Fragen zu Sicherheit und Verkehr
11. Wie schätzen Sie Ihre eigene Sicherheit im Wohngebiet ein?
12. Wie schätzen Sie die Sicherheit ihrer Kinder im Wohngebiet?
Wenn die Sicherheit als problematisch eingeschätzt wird: Worin bestehen
Ihrer Meinung nach die Sicherheitsprobleme?
13. Wie schätzen Sie die Aktivitäten der Polizei im Wohngebiet ein?
14. Wie schätzen Sie die Verkehrssituation im Wohngebiet ein?
Wenn Gefahren gesehen werden: Wo genau befinden sich die Gefahrenstellen? Bitte benennen Sie Straßen und die sich dort ergebenden gefährlichen
Situationen (z. B.: für Kinder auf dem Schulweg).
IV. Fragen zur Nahversorgung, zu Arbeit und Ausbildung
15. Gibt es Ihrer Meinung nach genügend Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungen in
der Nähe?
Wenn nein: Welche Angebote fehlen?
Wenn zusätzliche Angebote angeregt werden: Würden Sie selbst, die von Ihnen angeregten Angebote regelmäßig nutzen?
16. Der Internationale Bund bietet hier in Griesheim – Nord Umschulungen, Ausbildungen,
ein Beschäftigungsprojekt, Sprachkurse und Praxistage in der Schule an und er vermittelt junge Menschen für Tätigkeiten im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahrs.
Welche zusätzlichen Angebote zur Berufsorientierung und Ausbildung sollten den
Erwachsenen und Jugendlichen in Griesheim – Nord gemacht werden?
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66
V. Fragen zum sozialen und kulturellen Leben
17. Sollte es weitere Räumlichkeiten im Wohngebiet geben, die zu verschiedenen Anlässen, wie Feierlichkeiten, Kulturveranstaltungen etc., genutzt werden können?
18. Welche zusätzlichen Freizeitangebote würden Sie sich in der Nähe wünschen?
19. Welche kulturellen Veranstaltungen könnten oder sollten im öffentlichen Raum also
im Park, auf dem Bolzplatz, Spielplatz stattfinden? (z. B. Straßentheater, Stadtteilfest,
sportliche Wettbewerbe etc.)
Wenn Vorschläge für Veranstaltungen gemacht werden: Auf welche Weise würden
Sie sich bei der Vorbereitung und Durchführung der von Ihnen angeregten Veranstaltungen beteiligen?
20. Wie beurteilen Sie die Ausstattung der Spielplätze im Wohngebiet?
Wenn schlecht: Was sollte an den Spielplätzen verbessert werden?
21. Wie beurteilen Sie die Möglichkeiten für Jugendliche im Wohngebiet?
Wenn schlecht: Wo könnten neue Treffpunkte geschaffen werden?
22. Glauben Sie, dass Ihre Kinder beim Lernen und Spielen ausreichend mit Betreuungsangeboten versorgt sind?
Wenn nein: Welche Angebote sollte es geben?
(z. B. Tanzen, Instrumente lernen, Sportangebote)
VI. Fragen zur Beteiligung
23. Was würden Sie im Wohngebiet gerne ändern?
Wenn Veränderungsvorschläge gemacht werden: Würden Sie sich zusammen mit
Frau Polzin und den bereits aktiven Bewohnerinnen und Bewohnern für die von Ihnen vorgeschlagenen Veränderungen engagieren?
VII. Fragen zu persönlichen Daten
24. Zum Schluss unseres Gesprächs möchte ich Sie noch um einige personenbezogene Daten bitten, die uns dabei helfen, bei der Auswertung der Interviews einige allgemeine Aussagen darüber zu machen, welchen Personenkreis wir bei der Befragung erreicht haben. Auch diese Angaben werden
selbstverständlich vertraulich behandelt.
Wenn der bzw. die Befragte einverstanden ist:
------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Personenbezogene Daten: (werden von den Bögen abgetrennt)
Familienstand:
Alter:
Beruf:
Größe des Haushalts:
Wohndauer:
Geschlecht:
Religion:
Nationalität:
---------------------------------------------------------------------------------------------------Schluss
25. Möchten Sie über die Ergebnisse der Befragung und die weitere Arbeit von
Frau Polzin auf dem Laufenden gehalten werden?
Wenn ja: Zusicherung, dass die betreffende Person informiert wird.
Danke für das Gespräch!
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Projekt:
Soziale Stadt
Quartiersmanagement Griesheim-Nord
Internationaler Bund
An der Zingelswiese 21 - 25
65933 Frankfurt am Main
Ansprechpartnerin: Silja Polzin
Tel:
380312-54
Fax: 380312-49
E-mail: [email protected]
Träger:
Internationaler Bund
Frankfurt am Main
www.internationaler-bund.de
Frankfurt Soziale Stadt – Neue Nachbarschaften
ist ein Programm der Stadt Frankfurt am Main
www.frankfurt-sozialestadt.de