Einstellung

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Einstellung
Einstellung
Einstellung
Deutsch
Einstellung
Englisch
Shot
Take
Französisch
plan
prise de vues
Definition
Es handelt sich bei einer Einstellung um ein ohne Unterbrechung (durch Schnitt etc.) aufgenommenes Stück Film.
Eine Einstellung ist, abgesehen vom Einzelbild, die kleinste filmische Einheit. Sie ist in der Lage eine Geschichte
wiederzugeben.
Definition von Alan A. Armer
„1. Ein ohne Unterbrechung aufgenommenes Stück Film. 2. Der durch die Wahl von Kamerastandpunkt, Objektiv,
Bildinhalt und Kamerabwegung bewußt gestaltete Bildauschnitt (genauer auch: Einstellung). 3. Mehrere Aufnahmen
mit ein und derselben Einstellung.“ (Armer 442)
Definition von Knut Hickethier
„Das, was sich in einem Film zwischen zwei Schnitten befindet, nennen wir eine >Einstellung<. Diese Einstellung
setzt sich aus einzelnen Bildern zusammen, wovon in der Regel 24 pro Sekunde im Kinofilm (25 im Fernsehen)
benötigt werden. Ein Film besteht aus einer Kette von Einstellungen.“ (Hickethier 52)
Definition von James Monaco
„I. (Shot). Ein kontinuierlich belichtetes, ungeschnittenes Stück Film. Ein Film kann aus einer oder mehreren
Einstellungen bestehen. Sie ist – neben dem Einzelbild oder Kader – die Grundeinheit des Films. 2. (Take). Mehrere
gleichartige Versionen einer Einstellung. […] 3. (Shot). Die Beschreibung des Bildausschnitts […], des Kamerastand
punkts […], der Kamerabewegung […], des Bildinhalts […] oder der dramaturgischen Funktion.“ (Monaco 81)
Zugehörigkeit
Übergeordnete Begriffe
Film
Sequenz
Subsequenz
Szene
Verwandte Begriffe
Kadrage
Untergeordnete Begriffe
Einstellungsgrafik
Einstellungsgröße
Einstellungslänge
Einstellungsprofil
Einstellungsprotokoll
Herkunft - Etymologische Ableitung
„Der Begriff ‚Einstellung‘ im deutschen Sprachgebrauch stammt vom apparativen Einstellen der Kamera her, auch
wenn als Bedeutung die ‚Einstellung‘ der Kamera und der Regie zu den gefilmten Dingen und Menschen
mitschwingt. […] Der angelsächsische aggressivere Begriff ‚shot' für Einstellung setze sich erst zu Beginn der 50er
Jahre durch. Am Anfang sprach man bei der Einstellung von der ‚scene‘ als kleinster Erzähleinheit auf dem Filmstrei
fen, später dann auch vom ‚take‘. […] Zu Beginn des Films und seines Schnitts wurden nur Anfang und Ende der
Einstellung beschnitten […]. Damals [1895] war jede Einstellung eine in sich ungeschnittene Szene, die Filme waren
sogenannte single-shot-scenes. […] Daß ein Filmstreifen mehr als eine Einstellung enthalten konnte, ‚erfuhr‘ der
französische Illusionist und Filmkünstler George Méliès 1896 durch einen Zufall. Bei einer Aufnahme verfing sich
der Film in der Kamera, und Méliès konnte am Place de l´ Opéra erst mit einminütiger Verzögerung weiterkurbeln.
[…] Damit wurde erstmals das Prinzip sichtbar, Einstellungen, die Verschiedenes zeigen, zeitlich nahtlos
hintereinander und räumlich identisch aufeinander zu projizieren. Der erste Filmstreifen von Méliès, der zwei
verschiedene Einstellungen hintereinander zeigte, verdankte dies also nicht einem Schnitt, sondern zufällig dem,
was man später einen ‚Stopptrick‘ nannte und von Méliès dann auch häufig verwendet wurde.“ (Beller 11ff)
Erstnennung
AutorIn
Jahr
Publikationstitel
Publikationsart
Beispiele
Dirty Dancing (1987)
Film: Dirty Dancing. Reg. Emile Ardolino. 1987. Concorde Video, 2001. DVD.
Filmstelle: Johnny Castle (Patrick Swayze) hebt Frances "Baby" Houseman (Jennifer Grey) in die Höhe (Tanzfigur).
Dabei handelt es sich wohl um die berühmteste Einstellung dieses Films.
Timecode (Einstellung): 1:29:36:06 - 1:29:48:12
Timecode (Bild): 1:29:42:22
Stolz & Vorurteil (2005)
Film: Pride & Prejudice. Reg. Joe Wright. 2005. Universal Pictures, 2006. DVD.
Filmstelle: Am Ende des Films treffen sich Elizabeth Bennet (Keira Knightley) und Mr. Darcy (Matthew Macfadyen)
wieder und gestehen einander ihre Liebe.
Timecode (Einstellung): 1:50:48:17 - 1:51:19:09
Timecode (Bild): 1:51:09:07
Weiterführende Literatur
Armer, Alan A. Lehrbuch der Film- & Fernsehregie. 3. Aufl. Frankfurt am Main: Zweitausendeins, 2000. Print.
Beller, Hans. Handbuch der Filmmontage. Praxis und Prinzipien des Filmschnitts. 5. Aufl. München:
TR-Verlagsunion, 1993. Print.
Hickethier, Knut. Film- und Fernsehanalyse. 4. Aufl. Stuttgart: J.B. Metzler, 2007. Print.
Monaco, James. Film verstehen. Kunst, Technik, Sprache, Geschichte und Theorie des Films und der Neuen
Medien. Hamburg: Rowolth, 2009. Print.