Freie Software in Schulen
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Freie Software in Schulen
BAKKALAUREATSARBEIT Freie Software in Schulen für die Lehrveranstaltung Projektpraktikum aus Medieninformatik, unter Anleitung von Univ.-Ass. Dipl.-Ing. Dr. Hilda Tellioglu durch Theresa Meiksner Matr.-Nr. 0304690 im Sommersemester 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1.1 Abstrakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2 Aufbau der Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 4 4 2 Zielsetzung 2.1 Leitende Fragestellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2 Zielgruppe und Verwendungszweck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 5 6 3 Theoretische Grundlagen 3.1 Was ist Free and Open Source Software“ (FOSS)? ” 3.2 Edubuntu Linux 6.10 Edgy Eft . . . . . . . . . . 3.3 Alternativen zu Edubuntu Linux . . . . . . . . . . 3.3.1 Skolelinux . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3.2 JUX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3.3 Freeduc . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3.4 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3.5 LTSP Netzwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 . 7 . 8 . 9 . 9 . 9 . 10 . 10 . 10 4 Problematik 12 5 Vorgehensweise 5.1 Vorbereitungen und Anschaffung eines Servers . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.2 Auswählen der Applikationen für die User-Testings . . . . . . . . . . . . . . . 5.2.1 KTouch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 13 13 13 6 Praktische Umsetzung 6.1 Gimp . . . . . . . . . . . . . . . 6.2 Inkscape . . . . . . . . . . . . . 6.3 Open Office . . . . . . . . . . . 6.4 KTouch . . . . . . . . . . . . . . 6.5 Maxima . . . . . . . . . . . . . . 6.6 Open Source Erklärung . . . . . 6.7 Lokale Edubuntu Installation . 6.8 Edubuntu Software Repertoire 17 17 18 19 19 20 21 21 23 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Evaluierungen 24 8 Kritik 26 9 Zusammenfassung und Ausblick 27 10 Danksagung 28 2 Abbildungsverzeichnis 5.1 5.2 KTouch Übungsmodus - Lektion 11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 KTouch Abschlussdialog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 6.1 6.2 6.3 6.4 Gimp Grafik von Moritz Ritter 7A . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inkscape Grafik von Benedikt Hobel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inkscape Grafik von Benedikt Hobel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Screenshot eines HTML Export einer Kurvendiskussion mit wxMaxima 3 . . . . . . . . . . . . 18 18 18 22 1 Einleitung Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden. John Ruskin (1819-1900) 1.1 Abstrakt Im Rahmen des 10-stündigen Praktikums an der technischen Universität Wien wurde in der Zeit von Februar 2007 bis Juli 2007 Edubuntu, eine Linux Distribution - speziell für den Unterricht entwickelt, in Verbindung mit ausschließlich Open Source Software an einer Allgemein Höheren Schule in Wien getestet. Ziel war es in diesem Zeitraum die Benutzerfreundlichkeit solcher Systeme gegenüber proprietärer Software und Betriebsystemen, die in Schulen größtenteils eingesetzt werden, mit SchülerInnen und LehrerInnen zu erforschen. Eine Studie des DLGI brachte in Erfahrung, dass über 40 Prozent aller Schulen neue Office” Programme anzuschaffen planen, aber viele auch nach Alternativen zu den Produkten von Micro1 soft suchen. Dies ist das Ergebnis einer DLGI-Studie , in deren Rahmen bundesweit 1200 Schulen aller Ebenen befragt worden sind. Dabei hat sich gezeigt, dass bislang 99 Prozent aller Schulen im Informatikunterricht mit dem Betriebssystem Microsoft Windows arbeiten und über 97 Prozent ausschließlich Microsofts Anwenderprogramme einsetzen. Ein Viertel der Schulen, die kein Update auf Vista planen, tragen sich mit dem Gedanken, auf Linux umzusteigen. Knapp ein Viertel aller befragten Schulen wollen Alternativen wie OpenOffice oder StarOffice einsetzen.“[1] Das Ergebnis meiner Arbeit war, dass sich sowohl SchülerInnen als auch LehrerInnen sehr schnell mit Edubuntu zurecht fanden, und obwohl sie zum größten Teil privat weiterhin proprietäre Software verwenden wollen, Open Source Software positiv gegenüber stehen. Mir gelang es Skepsis und Zweifel größtenteils zu beseitigen und einige wenige für ein neues Betriebsystem zu begeistern. 1.2 Aufbau der Arbeit Diese Arbeit gibt anfangs einen Überblick über Free and Open Source Software [kurz FOSS], beschreibt, warum ich mich für FOSS entschiedenen habe. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Beschreibung der Erkenntnisse, die ich beim Durchführen meines Projektes gewonnen habe, welche Programme ich eingesetzt habe, wo ich denke, dass Nachholbedarf gegenüber proprietärer Schulsoftware besteht. Außerdem widmet sich die Arbeit der Vorstellung des von mir gewählten Betriebssystems Edubuntu Edgy Eft“. Ein weite” rer Punkt ist die Evaluierung und Darstellung der gewonnenen Ergebnisse durch die von mir durchgeführten User Testings, wie SchülerInnen Open Source Software wahrgenommen und was sie dabei gelernt haben. Gegen Ende gibt es einen kurzen Ausblick, wo man weiter machen könnte, da diese Arbeit nur die Oberfläche beleuchtet. 1 DLGI Studie: http://www.dlgi.org/de/news/ganze-meldung/meldung/42/ 4 2 Zielsetzung 2.1 Leitende Fragestellung Primär sollte das Spannungsfeld zwischen proprietärer – und freier Software im Einsatzgebiet der öffentlichen Schulen untersucht werden. Dafür habe ich zunächst folgende leitende Fragestellungen verfasst. • Ist der Einsatz von freier/open source Software in öffentlichen Schulen sinnvoll? • Bringt es wirklich die erwartete Kosten Ersparnis oder ist es noch zu früh Open ” Source Tools“ in den Unterricht zu integrieren? • Wie nehmen SchülerInnen und LehrerInnen das neue Betriebssystem Linux“ wahr? ” Können sie sich damit anfreunden oder ist der Umstieg auf eine neue Umgebung zu schwierig? Die leitende Fragestellung, die in Folge dieser Arbeit erörtert werden soll, ist, ob der Einsatz von freier Software wie zum Beispiel in öffentlichen Schulen sinnvoll ist, und wirklich die erwartete Kosten Ersparnis bringt, oder ob es vielleicht noch zu früh ist so genannte Open Source Tools“ in den Unterricht zu integrieren. Glaubt man dem derzeitigen Trend, ” sei jetzt die beste Zeit, um damit zu beginnen. Die heutige Generation, der Computer Benutzer, beginnt offenbar schon früh sich mit Computer auseinander zu setzen und sie zu bedienen. Immer lauter werden die Artikulationen nach Alternativen zu Microsofts Windows Betriebssystem. Ich möchte den Standpunkt es sei noch zu früh um freie Softwa” re in Schulen zu integrieren“ kurz erläutern: Linux und freie Software gibt es seit circa 1992, wenn nicht sogar schon einige Jahre früher. Microsofts Windows entstand 1985. Nun könnte man behaupten, dass sieben Jahre Vorsprung an Entwicklungszeit nicht unbedingt ausschlaggebend für ein erfolgreiches Betriebssystem sind, jedoch ist zu beachten, dass Microsoft einen vielfältigen und umfangreichen Mitarbeiterstab besitzt, die täglich hauptberuflich mit der Verbesserung ihrer Produkte zu tun haben. Bei Linux oder speziell Open Source Software arbeiten etliche Programmierer an dem gleichen Ziel, jedoch meist mehr als Hobby als hauptberuflich, da sie durch ihr Programm kein oder nicht viel Geld verdienen. Seit es großen Linux Distributionen wie Debian oder Ubuntu in Zusammenarbeit mit KDE und GNOME gelang, eine Spezifikation in Richtung Edutainment“ zu erstellen, wird ” zusammen am gleichen Ziel, Open Source Software in Schulen zu integrieren, gearbeitet. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass die erfolgreiche Umsetzung von freier Software in Schulen nicht unbedingt von Programmierern oder den SchülerInnen abhängt, sondern, dass es viel mehr an dem Schulsystem an sich liegt. Das Schulsystem ist noch viel zu restriktiv, da noch immer alles auf Microsofts Windows aufbaut. Ich bin der Meinung, dass es nach wie vor zu wenige Alternativen für den Einsatz von anderen Betriebssystemen und Lernsoftware seitens des Bildungsministerium gibt. Dies beginnt bei Software für LehrerInnen, die seitens des Ministeriums für die Benotung von SchülerInnen vorgeschrieben wird, und reicht bis zur mangelnden Schulungen in oben genannten Alternativen. 5 Kapitel 2. Zielsetzung Theresa Meiksner 2.2 Zielgruppe und Verwendungszweck Die primäre Zielgruppe waren die SchülerInnen des BRG/GRG Rosasgassse XII in Wien. Die ausgewählten Personen waren zwischen 12 und 17 Jahren alt und wurden auf freiwilliger Basis von den betreuenden LehrerInnen bestimmt. 2 freiwillige LehrerInnen, die nach meiner Projektpräsentation Interesse zeigten, stellten mir ihre SchülerInnen für ein Semester zur Verfügung, wodurch sich auch das Rahmenprogramm zusammenstellte. Für mich war die Wahl der Unterrichtsgegenstände nicht besonders ausschlaggebend, da ich zu allererst auf genügend Freiwillige hoffte. Natürlich wäre ein technisches Fach (z.B. Mathematik) sowie eine Fremdsprache repräsentativ gewesen, jedoch der Kollege, der sich anfangs bereit erklärte, mit seiner Gruppe Wahlpflichtfach Italienisch eine Testgruppe zu bilden, fand letztendlich nicht genug Zeit, mitzuarbeiten. So blieben mir folgende Testgruppen: zwei Informatik Wahlpflichtfach Gruppen 6. und 7. Klasse AHS, die von Mag. Karin Fida-Prachner mitbetreut wurden, sowie der Maschinschreibkurs von Mag. Richard Klinghofer, der gleichzeitig als Netzwerk Administrator fungiert. Es fällt deutlich auf, dass diese drei Testgruppen als Nebengegenstände fungieren und daher auch nur einmal wöchentlich stattfanden. Dies war für mich von großer Bedeutung, da ich anfangs nicht wusste wie gut sich Linux tatsächlich in den laufenden Unterricht integrieren lassen würde, beziehungsweise konnte ich somit auch auf die Unterstützung meiner Informatik Kollegen Mag. FidaPrachner und Mag. Richard Klinghofer rechnen. Der Verwendungszweck dieses Projektes diente ausschließlich der Untersuchung der Benutzbarkeit des Linux Edubuntu Betriebssystems in einer öffentlichen Schule. Ich wollte untersuchen, ob man freie Software mit der bisher proprietären Lernsoftware langfristig ersetzen könnte, ohne auf wichtige und essentielle Funktionen verzichten zu müssen. Da es sich hier vor allem auch um die Verwendbarkeit eines komplett anderen Betriebssystems handelt, liegt der Schwerpunkt vor allem bei der Bedienbarkeit des Betriebssystem an sich, das heißt wie sich SchülerInnen und LehrerInnen damit zu recht finden. Freie Software in Schulen 6 3 Theoretische Grundlagen 3.1 Was ist Free and Open Source Software“ (FOSS)? ” FOSS ist eine Zusammenführung von zwei Begriffen, freie Software (free software) und quell offene Software (open source). Ursprünglich waren beide Begriffe eine Einheit, allerdings kam es vor einigen Jahren zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den Begründern. 1985 folgte die Gründung der Free Software Foundation (FSF), mit Richard M. Stallman2 als Präsidenten dieser Organisation, die der Förderung und Entwicklung von GNU und freier Software dienen sollte. Da aber für verschiedene Softwareprojekte verschiedene Li” zenzen bestanden, fasste Stallman 1989 die einzelnen Lizenzen zu einer einzigen Lizenz zusammen, der GNU General Public License (GNU GPL). Die GNU GPL ist die heute meist verbreitete Lizenz für freie Software“.[2] Eine Gruppe von an Freier Software und ” GNU/Linux interessierten Leuten entschied sich, Eric Raymond und Bruce Perens, einen neuen Marketing-Begriff für Freie Software einzuführen, nämlich Open Source Software, um diese im Wettbewerb mit proprietärer Software als geschäftsfreundlich und weniger ideologisch belastet darstellen zu können. Zu diesem Zweck wurde die Open Source Initivate (OSI) gegründet.“[3] Free Software und Open Source Software verfolgen dennoch die gleichen Ziele, nämlich proprietärer Software und Systemen Parole zu bieten. Obwohl ihre Maximen unterschiedlich formuliert sind, sagen sie dennoch etwas ähnliches aus: Die Freiheiten der FSF lauten: ” • Freiheit 1: Das Programm zu jedem Zweck auszuführen. • Freiheit 2: Das Programm zu studieren und zu verändern. • Freiheit 3: Das Programm zu verbreiten. • Freiheit 4: Das Programm zu verbessern und zu verbreiten, um damit einen Nutzen für die Gemeinschaft zu erzeugen. Für die Freiheiten (2) und (4) ist der Zugang zum Quelltext Voraussetzung, sonst wird das Verändern eines Programms schwierig bis unmöglich. Sind eine oder mehrere dieser Bedingungen nicht erfüllt, wird die Software als proprietär oder unfrei bezeichnet.“[2] Die charakteristischen Merkmale der Open Source Bewegung lauten wie folgt: • Die Software (d. h. der Quelltext) liegt in einer für den Menschen lesbaren und ” verständlichen Form vor. In der Regel handelt es sich bei dieser Form um die Quelltexte in einer höheren Programmiersprache. Vor dem eigentlichen Programm(ab)lauf ist es normalerweise notwendig, diesen Text durch einen so genannten Compiler in eine binäre Form zu bringen, damit das Computerprogramm vom Rechner ausgeführt werden kann. Binärprogramme sind für den Menschen im semantischen Sinne praktisch nicht lesbar. 2 Begründer der Free Software Foundation, sowie von GNU und der GPL – General Public License 7 Kapitel 3. Theoretische Grundlagen Theresa Meiksner • Die Software darf beliebig kopiert, verbreitet und genutzt werden. Für Open-SourceSoftware gibt es keine Nutzungsbeschränkungen. Weder bezüglich der Anzahl der Benutzer, noch bezüglich der Anzahl der Installationen. Mit der Vervielfältigung und der Verbreitung von Open-Source-Software sind auch keine Zahlungsverpflichtungen gegen einen Lizenzgeber verbunden. • Die Software darf verändert und in der veränderten Form weitergegeben werden. Durch den offengelegten Quelltext ist Verändern ohne weiteren Aufwand für jeden möglich. Weitergabe der Software soll ohne Lizenzgebühren möglich sein. OpenSource-Software lebt“ förmlich von der aktiven Beteiligung der Anwender an der ” Entwicklung. So bietet sich Open-Source-Software zum Lernen, Mitmachen und Verbessern an.“[3] 3.2 Edubuntu Linux 6.10 Edgy Eft Edubuntu ist ein speziell für die Verwendung im Klassenzimmer entwickeltes Ubuntu Linux, das auf einer Implementierung des LTSP (Linux Terminal Server Project) aufgebaut wurde und bildungsorientierte Software sowie Lernspiele enthält. Edubuntu ist ein offizielles Ubuntu Projekt und wird innerhalb der Distribution weiter entwickelt. Alle sechs Monate erscheint eine aktuelle Version sowie für einen Zeitraum von mindestens 18 Monate erscheinen sicherheitsrelevante Aktualisierungen und Updates. (Ed)Ubuntu ist und bleibt eine offene und kostenlose Distribution ohne Enterprise Edition“. Das geistige Werk wird ” somit für alle gleichermaßen und unter gleichen Bedingungen verfügbar sein. Edubuntu steht unter http://www.edubuntu.com/Download sowohl als LIVE-CD3 als auch als Installation-CD zur Verfügung. Des weiteren befinden sich auf der Edubuntu Website eine umfangreiche Dokumentation, sowie eine Edubuntu Faq, zahlreiche Screenshots sowie ein Edubuntu Wiki, in dem aktuelle Problemlösungen beschrieben werden. Der Grund, warum ich mich für Edubuntu Linux und nicht für die weiter unten beschriebenen Alternativen entschieden habe liegt darin, dass ich mich privat bereits mit Ubuntu auseinander gesetzt hatte, und daher wusste, wie diese Distribution funktioniert und wo ich Hilfe bekommen könnte. Die wenigen Unterschiede zwischen Edubuntu und Ubuntu sind zusätzliche Lernpakete und der für Kinder/Schüler adaptierte Desktop Hintergrund. Anstatt mich an ein neues, fremdes Betriebssystem zu gewöhnen, konnte ich dadurch sofort beginnen. Ein weiterer Grund ist, dass Canonical – die Betreiberfirma von (Ed)Ubuntu, umfangreiche finanzielle Ressourcen hat, die es ermöglichen, Edubuntu rasch und seriös weiter zu entwickeln. Das heißt Canonical hat bezahlte Mitarbeiter, die den Fortbestand von Edubuntu über die nächsten Jahre garantieren sollen. Bei den anderen Schuldistributionen arbeiten die Entwickler meist auf freiwilliger Basis, wodurch kein fester Veröffentlichungszyklus von 6 Monaten garantiert werden kann. Die aktuelle Version ist Edubuntu 7.04 codename Feisty Fawn und wurde im April 2007 unter der (L)GPL veröffentlicht. Edubuntu 7.04 baut auf die GNOME 2.18 Desktop Umgebung auf, verwendet den Linux 2.6.20 Kernel sowie die LTSP 5.0.7 Version. Die von mir eingesetzte Version war jedoch Edubuntu 6.10 codename Edgy Eft, die im Oktober 2006 veröffentlicht wurde. Die Unterschiede zwischen beiden Versionen liegen vor allem in der anderen Linux Kernel Version, aber unterscheiden sich auch sowohl von einer anderen GNOME Desktop als auch von einer jüngeren LTSP Version. Obwohl Edubuntu die GNOME Desktop Umgebung verwendet, 3 Live-System bezeichnet ein Betriebssystem, das ohne Installation und Beeinflussung des Inhalts der Festplatte gestartet werden kann. Das gesamte Betriebssystem wird hierzu auf einen bootfähigen Speicher wie USBStick, sonstige Flash-Speicher, Diskette, CD-ROM oder DVD installiert. http://de.wikipedia.org/wiki/ Live-System Freie Software in Schulen 8 Kapitel 3. Theoretische Grundlagen Theresa Meiksner sind jedoch auch etliche Applikationen des KDE Education Projects4 bei der Installation enthalten, wie zum Beispiel das von mir eingesetzte KTouch, ein Tipptrainer Programm, dass das Trainieren des 10-Finger Systems fördern soll. Sowie KVocTrain, ein Vokabeltrainer, für den Vokabel Lektionen in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Spanisch und etlichen anderen Sprachen zur Verfügung stehen. 3.3 Alternativen zu Edubuntu Linux Edubuntu Linux ist nicht das erste Schulbetriebsystem, das auf Linux aufbaut. Im Gegenteil, die hier von mir aufgelisteten Alternativen gab es schon bevor an Edubuntu überhaupt gearbeitet wurde. Den Anfang machte Skolelinux am 2. Juli 2001, als man begann, sich für ein für Schulen adaptiertes Linux System Gedanken zu machen. Im September 20025 wurden erstmals die Ziele für dieses Projekt formuliert. 3.3.1 Skolelinux Skolelinux, oder auch Debian-Edu genannt, ist eine auf Debian aufbauende Distribution, die speziell für schulische Bedürfnisse entwickelt wurde. Dadurch ist Skolelinux ähnlich wie Edubuntu zu konfigurieren, da es ähnliche bzw. gleiche Pakete verwendet. Applikationen können genauso über den Paketmanager Synaptic oder über apt-get install installiert werden. Der einzige gravierende Unterschied ist, dass Skolelinux KDE als Desktop Umgebung verwendet. Skolelinux Benutzer sollten keine Schwierigkeiten haben, sich in Edubuntu zu recht zu finden, ebenso umgekehrt, da die Ähnlichkeiten sofort ins Auge stechen. Es werden die gleichen Lernpakete, Gcompris sowie die Applikationen des KDE Education Projects eingesetzt. Natürlich gibt es auch unter Skolelinux Anwendungen wie OpenOffice, GIMP, und Firefox als Internet Browser. Die aktuelle Version ist 3.0 und ist seit Juli 2007 unter http://www.skolelinux.org zum Download verfügbar. Skolelinux baut auf das neueste Debian Etch Release auf, und verwendet die Linux Kernel Version 2.6.18. Des weiteren verwendet sie KDE 3.5.5 als Desktop Umgebung. Auch für Skolelinux gibt es eine umfangreiche Dokumentation6 und How to’s, die beim Lösen diverser Anfangsprobleme unterstützen sollen. Interessant ist, dass auf der offiziellen Skolelinux Website ein Link7 zu einem Verzeichnis der Referenzschulen, die Skolelinux bereits im Unterricht einsetzen, angegeben ist. Insgesamt gibt es 158 eingetragene Schulen, von Brasilien über Griechenland bis hinzu Japan und die Philippinen. Der Schwerpunkt liegt jedoch im europäischem Raum, vor allem Norwegen und Deutschland. 3.3.2 JUX JUX ist eine Initiative von netbridge, die 2001 in Wien gestartet ist. netbridge ist eine Koordinierungsstelle für Informations- und Kommunikationstechnologien in außerschulischer Jugendarbeit, die vom Landesjugendreferat der Stadt Wien (MA 13) in Auftrag gegeben wurde. JUX CDs basieren auf Knoppix-Distributionen, die ein sehr breites Spektrum an ” durchschnittlicher PC-Hardware unterstützen und die zum Einsatz keine außergewöhnlichen Computerkenntnisse voraussetzen.“[4] Die bisherigen drei Realisierungen unter” scheiden sich in der Ausrichtung auf spezielle Altersgruppen, somit der Auswahl an Programmen und Inhalten und der grafischen Bedienungselemente. Ihr Einsatzgebiet erstreckt sich vom Kindergarten bis ins Gymnasium, zuhause oder in der Jugendtagesstätte.“[4] Die 4 KDE Education Project http://edu.kde.org/ von Skole Linux: http://wiki.skolelinux.de/Skolelinux/Geschichte2002 6 Dokumentation und How To: http://wiki.skolelinux.no/DebianEdu/Documentation/Etch/ 7 Verzeichnis der Referenzschulen: http://www.skolelinux.no/slschools/schools.php?lang=de 5 Geschichte Freie Software in Schulen 9 Kapitel 3. Theoretische Grundlagen Theresa Meiksner verschiedenen JUX CDs bestehen aus, JUX 1.0, eine Knoppix LiveCD, adaptiert für die Bedürfnisse von Jugendlichen. JUX 2 konzentriert sich auf Volkschulkinder und JUX Lala widmet sich den Bedürfnissen der Vorschüler bzw. noch Jüngeren. Jux kann kostenfrei unter http://www.jux-net.info bezogen werden, und auf der Website wird ausdrücklich zur Vervielfältigung der CDs hingewiesen. Der Unterschied zwischen Jux CDs und Edubuntu oder Skolelinux CDs ist, dass Jux nicht dazu gedacht ist, auf eine Festplatte installiert zu werden, sondern lediglich als LiveCD fungiert. Der Nachteil liegt darin, dass nach einem Neustart alle Einstellungen und Auswertungen der Lernspiele unwiderruflich gelöscht bzw. überschrieben werden. Das kann mitunter frustrierend sein, aber offensichtlich wurde JUX zum Einsatz für Volksschulen oder Kindergärten, deren Betreuer nicht die notwendigen Kenntnisse für eine Linux Installation mitbringen. Es gibt jedoch eine Anleitung, die beim Installieren von JUX auf die Festplatte behilflich sein soll. Auf der JUX Website sind keine Informationen über die Anzahl der einsetzenden Schulen und Kindergärten, die JUX tatsächlich verwenden, angegeben. 3.3.3 Freeduc Freeduc ist eine französische LiveCD, die als Desktop Umgebung XFCE verwendet. Freeduc ist eine Weiterentwicklung von der Knoppix LiveCD, und speziell für Vor und Volkschulschüler entwickelt. Freeduc’s Manko ist, dass es nicht installierbar und nur von CD gestartet werden kann, des weiteren ist meines Erachtens Freeduc momentan nur in Französisch Englisch und Italienisch8 verfügbar. Freeduc wird von der UNESCO unterstützt. 3.3.4 Fazit Alle oben angeführten Alternativen setzen unterschiedliche Desktop Umgebungen ein, dennoch haben alle das gleiche Ziel. Auf unterschiedliche Art möglichst viele jungen Leute für Linux zu begeistern. Ich denke, dass dies ein guter Ansatz ist. Hier habe ich nun eine Übersichtstabelle erstellt, die alle Alternativen zusammenfassen soll, damit ein grober Überblick gegeben ist. E KD Edubuntu Skolelinux JUX Freeduc E OM GN X CE XF X X X s lk Vo u sch X X X X le u Sch e r e le h Hö X X n r l tal ins ba ier X X ra sp e ch md Fre X X 3.3.5 LTSP Netzwerk Wie bereits vorhin beschrieben, ist LTSP (Linux Terminal Server Project) eine Netzwerk Lösung, die sich besonders für mein Projekt anbot. Ich suchte nach einer sehr kostengünstigen Alternative und nach Möglichkeit auch Zeitersparnis beinhalten sollte. Da mir von dem Edubuntu Entwickler Team zu dieser Möglichkeit geraten wurde, und dadurch auch Support zugesichert wurde, schien LTSP für mich die beste Netzwerk Lösung zu sein. LTSP dient als eine Art Framework, um eine Umgebung einzurichten, die es erlaubt, ein” fache Thin Clients (Rechner mit minimaler Ausstattung, meist ohne Festplatte) über das 8 http://www.ofset.org/freeduc-cd Freie Software in Schulen 10 Kapitel 3. Theoretische Grundlagen Theresa Meiksner Netzwerk zu starten und Anwendungen auf dem Server zu benutzen. Die Vorteile bestehen darin, dass die Administratoren nur den Hauptserver verwalten müssen. Sämtliche Anwendungen müssen nur einmal installiert werden, um jedem zur Verfügung zu stehen. Wenn ein Client ausfällt, kann einfach ein neuer aufgestellt werden, und der Benutzer kann in wenigen Minuten die Arbeit wieder aufnehmen.“[5] Eine detaillierte Beschreibung der Installation eines LTSP Netzwerkes ist unter http://wiki.ubuntuusers.de/LTSP zu finden. Dort wird Schritt für Schritt beschrieben wie man ein solches Netzwerk installiert und korrekt konfiguriert. Freie Software in Schulen 11 4 Problematik Als ich Anfang Jänner 2007 das BRG/GRG Rosasgasse XII besuchte, um zu klären, ob generell Interesse an meiner Projektarbeit bestünde, stieß ich auf für mich unerwartete anfängliche Skepsis seitens des Netzwerk Administrators Mag. Klinghofer. Da ich noch keine genauen Details nannte, ob ich Edubuntu lokal auf den Rechnern installierte oder ob ich mich für eine andere Lösung entscheiden würde, befürchtete Mag. Klinghofer, ich könnte ohne genaue Planung sein Windows Netzwerk gefährden. Da mich sowohl Mag. Klinghofer als auch Mag. Fida-Prachner noch aus meiner früheren Schulzeit im BRG/GRG Rosasgasse kannten, hatte ich gewissermaßen ein Vorschuss Vertrauen, beide äußerten prinzipiell Interesse, konnten jedoch nicht ganz nachvollziehen, wie es funktionieren sollte. Ich entschloss mich besser zu informieren, und stand gewissermaßen unter Zeitdruck, denn mir blieb nur ein knappes Monat um ein ideales Konzept sowie die notwendigen Ressourcen heran zu schaffen. Ich informierte mich im IRC Chat unter irc.freenode.net #edubuntu welche Möglichkeiten sich anboten und vor allem wie andere Länder Edubuntu erfolgreich im Unterricht einsetzten. Mir gefiel sofort die Möglichkeit eines LTSP9 , eine Netzwerk Lösung bei der es einen Server und sogenannte Thin Clients gibt, die (sogar) ohne Festplatte auskommen. Das heißt die Thin Clients, die mit einem Server über einen Switch verbunden sind, starten mittels bootfähiger Netzwerkkarte über das Netzwerk. Diese Lösung schien für mich die attraktivste, da es von Seiten edubuntu.org diesbezüglich Support gab, und für mich die kostengünstigste Variante war. Ich konnte die von der Schule zur Verfügung gestellten Computer verwenden, ohne das Windows Netzwerk zu interferieren. Außerdem musste ich mich nicht darum kümmern, auf jedem einzelnen PC Edubuntu zu installieren. Sobald ich Edubuntu auf meinem Server installiert hatte, konnte ich eigentlich schon loslegen. Ende Jänner präsentierte ich Mag. Klinghofer und Mag. Fida-Prachner mein Konzept, als sie beide einwilligten konnte ich mich nun endlich der praktischen Umsetzung widmen und hoffte auf ihr Vertrauen und ihre zukünftige Unterstützung. Anfang und Mitte Februar war ich damit beschäftigt die einzelnen Komponenten für meinen Edubuntu Server aufzutreiben. Da ich für die Projektlaufzeit keinen Leihrechner auftreiben konnte, entschied ich mich für eine gute aber auch möglichst kostengünstige Variante, nämlich einen Single Core AMD 2 3800+ Prozessor, wobei mir im Nachhinein von einem Single Core Prozessor abgeraten wurde, http://wiki.ubuntuusers.de/Edubuntu/Konzept. Per Email teilte mir Julius Bloch, ein Edubuntu Entwickler aus Deutschland, mit, dass er Ende Februar in Wien Urlaub machen würde und bot von sich aus an bei Fragen und Problemen zur Verfügung zu stehen. Sobald Julius Bloch in Wien landete, meldete er sich bei mir per Email und wir vereinbarten einen Termin, wann er mich in der Schule besuchen würde. Am Montag, den 26. Februar 2007, kam er vorbei und wir konnten loslegen die Thin Clients mit meinem Edubuntu (Edgy Eft) Server zu verbinden. Mag. Richard Klinghofer und Mag. Karin FidaPrachner waren stets anwesend und konnten wie ich genau beobachten was geschehen war. Julius erklärte mir Schritt für Schritt, wobei ich es auch ohne seine Hilfe mit diversen Wikipedia Einträgen geschafft hätte. Nachdem alles konfiguriert war und ein erster Testlauf erfolgreich war, nutzen wir die restlichen Minuten die beiden LehrerInnen über die Ubuntu Philosophie aufzuklären. Spätestens dann waren sie überzeugt, dass es den Aufwand wert war und damit ein erfolgreiches Semester mit Linux beginnen konnte. 9 LTSP: Linux Terminal Server Project http://www.ltsp.org 12 5 Vorgehensweise 5.1 Vorbereitungen und Anschaffung eines Servers Da sämtliche Aufgaben vom Client auf den Server übertragen werden, muss der Server ” über eine entsprechende Ausstattung verfügen. Dabei ist das Augenmerk weniger auf eine starke CPU zu legen als vielmehr auf Arbeitsspeicher und schnelle Festplatten. Je nach Anzahl der Clients sollte der Server über mehr als 1 GB RAM verfügen. Als Faustregel gilt 256 MB RAM für die Serveranwendungen und zusätzlich 64 MB RAM für jeden angeschlossenen Client. Werden viele grafische Anwendungen gleichzeitig verwendet, sollte man pro Client mit 128 MB RAM rechnen. Ein Server, der 5 Clients bedient, sollte also mindestens 512 MB RAM besitzen, ein Server für 20 Clients entsprechend 1024 MB. Auch auf eine gute Datenrate der Festplatte(n) ist zu achten. IDE-Platten versagen ihren Dienst ab etwa 10 Clients aufgrund des zu hohen Datenaufkommens. SCSI- oder SATA-Festplatten sollten aber mit 20 Clients fertig werden. Bei den Festplatten ist weiters darauf zu achten, dass bei vielen Clients die Platten im Dauerlauf sind und somit mechanisch sehr beansprucht werden. Man sollte daher in Erwägung ziehen qualitativ hochwertigere Festplatten zu kaufen, die eine höhere Lebensdauer auch bei hoher Beanspruchung haben. Es ist auch zu empfehlen ein Netzwerk mit einer Datenübertragungsrate von 100 Mbit/s und mehr zu verwenden, da es aufgrund der X-Server Daten zu einem entsprechend hohen Traffic kommt, und langsamere Netzwerke nicht mehr ausreichen.“[5] Hier folgt nun eine genaue Auflistung meiner für den Server verwendeten Komponenten: 1 AMD Athlon 64 3800+, 2.4 Ghz Prozessor 1 Mainboard Socket-AM2 ASUS M2NPV-VM 2x DDR2-RAM 1024MB, PC2800 Mhz 1 SATA II Seagate Barracuda, 320 GB 1 LG GSA-H50N DVD Brenner 1 Gehäuse Midi Thermaltake ATX 1 zusätzliche 3Com BROADCOM 5904 Netzwerkkarte Dieser Server wurde über einen Hub mit 8 Anschlussmöglichkeiten mit 6 Dell PCs (Intel Pentium D) verbunden. Ich habe mich bei der Auswahl und Zusammenstellung der Komponenten für meinen Server in etwa an diesen Vorschlag10 seitens des Edubuntu Deutschland Teams gehalten. 5.2 Auswählen der Applikationen für die User-Testings Im Folgenden soll an Hand der Anwendung KTouch“ die praktische Umsetzung der User” Testings beispielhaft vorgeführt werden. In einem späteren Kapitel wird dann auf die weiteres getesteten Anwendungen - die in gleicher Art umgesetzt wurden - jeweils noch kurz eingegangen. 5.2.1 KTouch KTouch ist ein Tipptrainer basierend auf KDE. Die Open Source Alternative zu dem proprietären WinChipo11 ist in Edubuntu KTouch12 enthalten. KTouch basiert auf der KDE Oberfläche und bietet eine einfache Möglichkeit den Zehnfingersatz zu erlernen. Diese 10 http://wiki.ubuntuusers.de/Edubuntu/Konzept 11 Winchipo 12 KTouch http://www.chipo.at http://ktouch.sourceforge.net 13 Kapitel 5. Vorgehensweise Theresa Meiksner Art von Lernprogrammen wird öfters an Schulen als Freifach angeboten und ist somit nicht als Pflichtfach vorgesehen. Dennoch ist das BRG Rosasgasse XII bereit über 345 Euro pro Jahr/Semester für Lizenzen13 des WinChipo Tippprogramms auszugeben. Zusätzlich kommen noch Kosten für Upgrades, Erweiterungspakete wie Audiodateien hinzu, schließlich möchte man den SchülerInnen nichts vorenthalten. Da Edubuntu Linux standardmäßig KTouch mitliefert, war es nahe liegend die Open Source Alternative zu testen. In meiner ersten Unterrichtsstunde, die Mag. Klinghofer mir freundlicherweise zur Verfügung stellte, fanden sich prompt 6 Schüler und Schülerinnen, die sich bereit erklärten, KTouch für mich testen. KTouch überzeugte nicht nur durch die freundliche und bunte Benutzeroberfläche sondern wird auch ständig weiterentwickelt, wohingegen WinChipo 5.0 auf dem Entwicklungsstand von 2001 stehen blieb. Ein positiver Aspekt der Open Source Bewegung ist, dass wenn man die notwendigen Programmierkenntnisse besitzt, jedes Programm beliebig verändern, erweitern oder an seine eigenen Bedürfnisse anpassen kann, ohne sich dabei strafbar zu machen. Voraussetzung ist, dass das Programm unter der GPL14 lizenziert wurde. Falls man nicht die Zeit oder das notwendige Know-How der verwendeten Programmiersprache besitzt, aber dennoch eine Idee zu einem guten Feature des Programms hat, kann man versuchen, den Entwickler der Anwendung zu kontaktieren. Wenn man überzeugende Argumente darlegen kann, um die Software zu verbessern wird der Autor des Programms diese Idee im nächsten Release bereits umgesetzt haben. Genau das war bei mir der Fall, bereits nach der ersten Unterrichtsstunde waren die SchülerInnen verwirrt, wann eine Übungslektion absolviert war. In WinChipo wird nach erfolgreicher Absolvierung einer Lektion eine Statistik mit der Anzahl der Fehler einer abgeschlossen Übung angezeigt. Somit konnten die SchülerInnen sehen, wie gut oder wie schlecht sie abgeschlossen haben bzw. wann sie eine Lektion wiederholen mussten. Diese Art von Feedback gab es bei KTouch noch nicht, es gab zwar einen Menüpunkt Lekti” onsstatistik“ der etwas versteckt lag, aber die SchülerInnen wiederholten mit unter eine Übung zwei bis dreimal (eine Art Endlosschleife). Da dies etwas kontraproduktiv war, kontaktierte ich Håvard Frøiland am 03.04.2007 zuerst per IRC, spätere Konversationen folgten über Email um ihm meine Ideen bzw. Wünsche mitzuteilen. Prompt antwortete er auf meine Anfrage und erklärte sich bereit, die neue Funktion zu implementieren. Ich schlug vor, nach Abschluss jeder Lektion ein Pop-Up Dialogfenster einzubauen, das dem User mitteilt, dass die Übungseinheit nun abgeschlossen ist und wieder von vorne beginnt. Dies hat er binnen zwei Wochen für die Versionen KDE 3.5.5 und 3.5.6 realisiert und implementiert, so dass ich mir die neue Version über SVN15 Checkout herunterladen und kompilieren konnte. Eine Anleitung für Nicht-KDE Entwickler oder jene, die es werden wollen gibt es im KDE-Edu Portal16 , in der detailliert beschrieben wird wie man eine KDEAnwendung kompiliert und aus den Sourcen baut“. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ” dieser Prozess auch mit einer guten Anleitung nicht unbedingt reibungslos ablaufen muss, da viele Paket-Abhängigkeiten (meistens developer libraries) vorausgesetzt sind, die bei einer standardmäßigen Installation nicht dabei sind. Das heißt, wenn man recht unerfahren ist, sollte man zusätzliche Hilfe über diverse Mailinglisten oder im IRC Chat in Anspruch nehmen. Dies soll jedoch nicht den Eindruck suggerieren, das ein solcher Upgrade Prozess einer Applikation eine nur schwer überwindbare Hürde ist. Ganz im Gegenteil, es gibt mittlerweile etliche How-to17 Wikipedia Einträge, aber auch instant Support“ von ” hilfsbereiten IRC Usern. Wem ein manueller Upgrade einer einzigen (KDE)-Applikation zu viel Aufwand ist, muss auf die nächste KDE Release warten, das kann jedoch zwischen 6 und 12 Monaten dauern.Nach erfolgreichem Upgrade bemerkte ich, dass die Meldung 13 Schullizenz A für 1 PC-Saal (maximal 20 Arbeitsplätze) http://www.chipo.at General Public License http://www.fsf.org 15 Beispiel für SVN Checkout: http://websvn.kde.org/trunk/KDE/kdeedu/ktouch/ 16 KDE Edu: http://edu.kde.org/khangman/obtain.php 17 How-to’s: sind meist schrittweise Hilfestellungen, die einem DAU auf einfache Weise die Prozedur erklären. 14 GPL Freie Software in Schulen 14 Kapitel 5. Vorgehensweise Theresa Meiksner Abbildung 5.1: KTouch Übungsmodus - Lektion 11 Abbildung 5.2: KTouch Abschlussdialog des neuen Dialogfensters ausschließlich in Englisch dargestellt wurde. Für KTouch existierte bereits ein deutsches Übersetzer Team, dass die Software bisher fehlerfrei und zufriedenstellend übersetze. Da ein neue Funktion/Feature auf Englisch für meine Zielgruppe nur wenig Sinn machte, beschloss ich das besagte Übersetzer Team zu kontaktieren. In jeder KDE Anwendung gibt es im Menüpunkt Hilfe“ einen Sub-Menüpunkt Über ” ” KTouch“, der anzeigt, wer die Anwendung programmiert bzw. übersetzt hat. Dort gelang ich zur Teamseite18 der deutschen KDE-Übersetzer. Ich inskribierte mich in die Mailingliste der deutschen Übersetzer und stellte dort den Antrag, dass dieses neue Feature für mich übersetzt werden sollte. Um eine Übersetzung benutzen zu können, muss man sie kompilieren, also vom PO-Formal in ein binäres Format umwandeln. Dies funktioniert in meinem Fall mit folgendem Befehl msgfmt ktouch.po -o ktouch.mo“. Die daraus resultierende ” MO-Datei verschiebt man dann in das Verzeichnis /usr/share/locale/de/LC MESSAGES/“, ” in dem alle deutschen Übersetzungsdateien gespeichert sind. Beim nächsten Programmstart sollten die gewünschten Strings übersetzt sein. Diese eigene Übersetzung wird bei der nächsten Aktualisierung der Sprachpakete kde-i18n-de“ überschrieben. ” 18 Teamseite der deutschen KDE Übersetzer: http://oss.erdfunkstelle.de/kde-i18n/tiki-index.php Freie Software in Schulen 15 Kapitel 5. Vorgehensweise Theresa Meiksner Håvard Frøiland versprach, an meinen zwei weiteren Ideen zu arbeiten: SchülerInnen müssen sich mit ihrem eigenen Usernamen einloggen und erhalten dadurch eine persönliche Statistik, damit sie am Ende des Semesters darauf zurückblicken können, um zu sehen, welche Fortschritte sie gemacht haben. Momentan ist es so, dass der Tippvorgang anonym abläuft und die Statistiken der SchülerInnen auch nicht gespeichert werden. Die neue Funktion könnte auch für LehrerInnen von großer Bedeutung sein, da sie dadurch überprüfen könnten welche Schwierigkeiten es bei dem/der individuellem/en SchülerIn gibt. Meine zweite Idee für die Verbesserung von KTouch wäre gewesen, eine Option zu integrieren, die beinhaltet würde eine Tipplektion in einer festgelegten Zeit zu absolvieren – ein Zeittraining. Szenario: Schüler A muss einen Text von 500 Worten in 5 Minuten möglichst fehlerfrei tippen. Dies trainiert eine gewisse Schnelligkeit, aber auch Genauigkeit, denn für jeden Tippfehler könnte es Straf-Sekunden geben, die dem Schüler bei der zur Verfügung stehenden Zeit abgezogen werden, eventuell pro falsch getippten Buchstaben eine Sekunde weniger. Das könnte natürlich nach den eigenen Bedürfnissen abgestimmt werden. So ein ähnliches Feature gibt es bereits bei WinChipo5. Håvard Frøiland konnte meine Ideen adhoc jedoch nicht umsetzen, da er zuerst KTouch für KDE 4, das kommenden Herbst erscheinen soll, portieren musste. Da es für KDE 4 ein Feature-Freeze19 gibt, hatte dies natürlich Priorität, für mich war es ohnehin schon zufriedenstellend, dass meine erste Idee wirklich umgesetzt wurde und offenbar auch Sinn machte. 19 Feature-Freeze: nach Ablauf dieser Deadline werden keine neuen Features/Ideen mehr in KDE 4 implementiert, alles was danach eingeschickt wird, muss auf das nächste Release warten. Freie Software in Schulen 16 6 Praktische Umsetzung Das folgende Kapitel widmet sich der praktischen Umsetzung dieses Projektes - vom Starten des Edubuntu Servers und der Thin Clients bis hinzu der näheren Beschreibung, der von mir eingesetzten Programme. Desweiteren werden auch die Ergebnisse, der von mir an die SchülerInnen gestellten Aufgaben, bildlich dargestellt. Um die Terminals der SchülerInnen zu starten musste zuerst mein Server gestartet werden. Dies war essentiell, da die Clients über das Netzwerk starten und nicht wie gewöhnlich über die eigene Festplatte, dies hieß, dass sie auch kein eigenes Betriebssystem hatten. Nachdem mein Server gestartet war, mussten die Netzwerkkabel, die für den Windows Netzwerk Betrieb genutzt wurden, ausgesteckt werden und, die mit meinem Server und Switch verbundenen, Netzwerkkabel hineingesteckt werden. Sobald dies geschehen war konnte der Rechner gestartet werden und sofort mit der Funktionstaste F12 ins Bootmenü eingestiegen werden. Auch das war notwendig, da man dem Computer mitteilen musste, das nun über das Netzwerk gestartet werden muss. Man hätte im BIOS Netzwerk Boot auf default stellen können, aber dies hätte geheißen, dass der Computer bei jedem Start nach einem bootfähigen Netzwerk suchen müsste und das hätte den Startprozess um einiges verlangsamt. Dies geschah mit den restlichen für mich bereitgestellten 6 Linux Terminals. Sobald jeder Computer mit Edubuntu Edgy Eft gestartet war, konnte mit dem Arbeiten begonnen werden. Der Vorteil an einer solchen Lösung war, dass alle Daten der SchülerInnen stets auf der Festplatte meines Servers gespeichert wurden. Das hieß, dass es keinen fixen Terminal für einen bestimmten Schüler gab, sondern, dass ein Schüler sich einloggen konnte wo auch immer ein Terminal frei war. Ein weiterer Vorteil war, dass ich nur einen Computer mit Software und security updates aktualisieren musste, und das war mein Server. Falls es zu einem Viren Angriff auf mein Netzwerk käme, das bei Linux äußerst selten bis gar nicht auftritt, so würde es nur dem Server schaden, nicht aber die Clients mit dem Windows System beeinträchtigen. 6.1 Gimp Nach Absprache mit Mag. Fida-Prachner, die meine beiden Informatik Gruppen betreute, beschlossen wir für den Informatik Unterricht Bildbearbeitung als ersten Themenbereich festzulegen. Da dies für SchülerInnen am interessantesten schien, war es eine gute Möglichkeit sie für Linux und die Open Source Welt zu gewinnen. 90% der Schüler assoziierten mit dem Begriff Bildbearbeitung“ sofort das proprietäre Programme Adobe ” ” Photoshop“. Ein kleiner Teil konnte die Alternative Gimp“ nennen und hatte sogar damit ” schon gearbeitet. Da Gimp vom Entwicklungsstand Adobe Photoshop weit hinterher hinkte, wurde Gimp anfangs etwas abgelehnt bzw. schlecht geredet. Glücklicherweise änderte sich das bald nachdem mit den SchülerInnen Gimp Tutorials begleitend absolvierte und danach sie selbst an einer eigenen Übung arbeiten lies. Dadurch konnten sie selbst mit dem Programm auseinander setzen und erkannten bald die Ähnlichkeiten zu dem proprietären Rivalen. Die relativ simple Aufgabe war, aus einem Foto ein völlig neues Bild zu machen, Voraussetzung war, dass die SchülerInnen das Ebenen Tool verwendeten. Nachdem die SchülerInnen der Klassen 6B und 7A sahen, was mit Gimp möglich war, sahen sie auch das Potential dahinter. Sie gaben zu auch zu Hause weiterhin mit Adobe 17 Kapitel 6. Praktische Umsetzung Theresa Meiksner Abbildung 6.1: Gimp Grafik von Moritz Ritter 7A Photoshop zu arbeiten, da sie damit schon einen gewissen Workflow hatten und das proprietäre Gegenstück natürlich einige zusätzliche Funktionen besitzt, aber im grundsätzlich sprach nichts dagegen in der Schule Gimp einzusetzen, da die Adobe Photoshop Elements Lizenzen, eine abgespeckte Version von Photoshop, kaum leistbar wären, und beide Programme ungefähr auf dem gleichen Stand der Technik sind. Das Besondere an Gimp ist, dass es plattformunabhängig und daher sowohl für Windows, Linux und Macintosh verfügbar ist. Dadurch konnten die SchülerInnen bereits das in der Schule gelernte zu Hause umsetzen. Somit könnte man sich auch zu Hause die teuren Lizenzkosten für Adobe Photoshop sparen. 6.2 Inkscape Abbildung 6.2: Inkscape Grafik von Benedikt Hobel Abbildung 6.3: Inkscape Grafik von Benedikt Hobel Freie Software in Schulen 18 Kapitel 6. Praktische Umsetzung Theresa Meiksner Im Zuge des Themas Bildbearbeitung“ musste natürlich auch die vektorbasierte Bildbear” beitung behandelt werden, zudem es ein ausgezeichnetes Open Source Programm, nämlich Inkscape“, gibt. Auch Inkscape gibt es in Versionen für Linux, Mac und Windows. Inks” cape ist ein vektorbasiertes Layoutprogramm ähnlich wie Adobe Illustrator. Von der Bedienung der Oberflächen Elemente fanden sich die SchülerInnen sofort zurecht, da es sehr intuitiv ausgelegt ist, und gaben an, dass die Bedienbarkeit deutlich besser war als bei Gimp. Auch hier überlegte ich mir wieder Aufgaben und Tutorials. Ein Tutorial widmete sich dem Erstellen eines 3D artigen Klassenlogos, wo am Ende der Stunde das Beste für die Schulwebsite ausgewählt wurde. Eine andere Aufgabe war es ein CD Cover oder eine Visitenkarte zu erstellen. Inkscape stellt bereits mit der Installation sehr praktische Vorlagen zur Verfügung. Somit konnten die SchülerInnen davon ausgehen, dass ihr CD Cover bzw. die Visitenkarte die richtigen Maße bereits hat. Die SchülerInnen zeigten sich von der reichen Funktionalität eines Open Source Programms überrascht und gaben zu Inkscape bei sich zu Hause installieren zu wollen. Ich stellte daher ihnen alle meine Tutorials und Bookmarks zu Inkscape zur Verfügung, damit sie auch privat in die Inkscape Welt eintauchen konnten. 6.3 Open Office Büro- bzw. Schreib-Anwendungen, wie Open Office oder Microsoft Office, stellen in einer allgemeinbildenden Schule für viele oft die einzige wirklich benötigte, oder zumindestens die am weitesten genutze, Anwendung dar. Das Microsoft Monopol ist an keiner anderen Stelle so stark ausgeprägt wie bei den Office Anwendungen, aber durch Alternativen wie Open Office ist es relativ gut umgehbar. Das Open Office Paket wurde nur kurz vorgestellt, da es im Großen und Ganzen sehr ähnlich dem proprietären Microsoft Office ist. In meiner ersten Teststunde versuchten die SchülerInnen eine Aufgabe, die sie normalerweise mit Microsoft Excel lösen, in OpenOffice Calc zu bewältigen. Dies klappte ganz gut, da sie sich relativ schnell zu recht fanden. Die SchülerInnen als auch Mag. Fida-Prachner sahen schnell den Vorteil von Open Office, da es unter Windows auch nutzbar ist. Es wird überlegt Open Office als Alternative zu Microsoft Office auch auf den Windows PCs anzubieten. 6.4 KTouch Wie bereits vorhin erwähnt setzte ich im Maschinschreibkurs das Open Source Programm KTouch“ ein. Bisher wurde das proprietäre WinChipo 5.0 verwendet, dass die Schule pro ” Semester zumindest 345 Euro für 20 Arbeitslizenzen kostet. Deshalb war der betreuenden Lehrer, Mag. Richard Klinghofer, sofort einverstanden mit seinen SchülerInnen die Open Source Alternative KTouch zu testen. Auch hier standen mir leider nur sechs Arbeitsplätze zur Verfügung, wodurch ich dieses mal nach sechs Freiwilligen suchte, die bereit waren, dass ganze Semester mit KTouch zu arbeiten. Es machte nicht sehr viel Sinn jede Woche sechs neue SchülerInnen das Programm testen zu lassen, zumal ich vorhatte neue Features einzuführen. Nachdem Vorstellen der Anwendung fanden sich prompt Freiwillige, mit denen ich ein ganzes Semester zusammenarbeiten sollte. Sie waren sofort von der bunten und freundlichen Benutzeroberfläche begeistert und nannten dies, gegenüber WinChipo 5.0, als klaren Bonus. Jedoch galt es vielmehr als nur ein GUI20 zu testen und prompt konnten wir mit der ersten Tipplektion loslegen. Bevor ich die SchülerInnen das Tippprogramm testen lies, musste ich die Tipplektionen, die sie normalerweise in WinChipo 5.0 trainierten, für KTouch vorbereiten. Ich wollte nicht, dass die freiwilligen Testschüler Vor-oder Nachteile 20 GUI = Graphical User Interface (dt. Graphische Benutzeroberfläche) Freie Software in Schulen 19 Kapitel 6. Praktische Umsetzung Theresa Meiksner gegenüber den anderen SchülerInnen hatten, die auf herkömmliche Weise ihre Übungseinheiten absolvierten. Die WinChipo Übungslektionen waren daher das Maß aller Dinge, zumal die Open Source Alternative keine besonderen Lektionen mitlieferte. So beschäftigte ich mich in der ersten Woche damit, die etwas versteckten Tipplektionen heraus zu filtern und für KTouch im .xml Format vorzubereiten. WinChipo Übungslektionen waren in mehreren Unterlektionen unterteilt: Der Einstiegstest“ war eine kurze Lektion, die leichten ” Fingerübungen trainieren sollte (Beispiele). Die zweite Lektion nannte sich Erarbeiten“, ” wodurch neue Buchstaben Kombinationen (Beispiele) gelernt werden mussten. Die nächsten Lektionen Wort“ und Zeittraining“ scheinten sich sehr zu ähneln. Diese Lektionen ” ” bestanden nur aus einem fünf zeiligen Paragraphen, der entweder als String von Wörter oder Sätzen, absolviert werden musste. Der Sinn dahinter war eine Zeitmessung, hier wurde gemessen wie lange ein Schüler für eine gewisse Lektion brauchte. Der Abschluss einer Lektion war der Abschlusstest“, der quasi eine Kombination der bisher absolvierten ” Lektionen war. Hier ging es nicht nur um Schnelligkeit sondern auch um Genauigkeit. Die Anzahl der Fehler eines Abschlusstests entschieden, ob mit der nächsten Lektion begonnen werden konnte, oder ob man den Abschlusstest wiederholen musste. Eine ganze Lektion inklusive Abschlusstest, abhängig vom Umfang der Lektion und von der Schnelligkeit des Schülers, konnte meist in einer Unterrichtseinheit absolviert werden. Die WinChipo Texte waren unter C:\Programme\WinChipo5\TEXT\gespeichert. Zum Beispiel für die Lektion 11 habe ich das File, Ch-s11.ger in einem Texteditor geöffnet und die Texte für den Einstiegstest, Erarbeiten, Worttraining, Zeilentraining, Abschlusstest kopiert und in das KTouch XML Format eingefügt.. Die Datei Ch-s11X.ger enthält nur die Überschriften der jeweiligen Kapiteln (Einstiegstest, usw....). 6.5 Maxima Mag. Fida-Prachner stellte mir freundlicherweise ihre Informatik Gruppen gleichzeitig zum Testen des Mathematik Programms Maxima“, ein Computer Algebra System (CAS), zur ” Verfügung. Da die Informatikgruppen OberstufenschülerInnen waren, sechste und siebente Klasse, widmete sich der Teststoff Kurvendiskussionen und Differentialgleichungen. Maxima ist kein von Edubuntu betreutes Mathematik Programm, und somit bei der Installation von Edubuntu auch nicht enthalten. Es muss also manuell installiert werden. Dadurch, dass die von Edubuntu betreuten Mathematik Programm, die Oberstufen Mathematik bei weitem nicht abdecken entschloss ich mich für Maxima, da es nicht nur für SchülerInnen höherer Mathematik (z.B. Mathematik Studenten) sondern auch für meine Zielgruppe geeignet war. Maxima ist ein textbasiertes Programm ohne grafische Benutzeroberfläche, von der Funktionalität aber in etwa mit Programmen wie Matlab oder Maple zu vergleichen. Ein Paket namens wxMaxima21 für die graphische Benutzeroberfläche kann nach belieben nach installiert werden. Beim Testen der Anwendung stich sofort die schlechte Bedienbarkeit ins Auge, nicht nur, dass die Benutzeroberfläche etwas gewöhnungsbedürftig war. Es waren sehr wenige Bedienelemente verfügbar, das hieß man musste die meisten Befehle auswendig wissen. Vom Syntax der Befehle unterschied sich Maxima deutlich zu Programmen wie Matlab oder Maple, und hatte zum Teil einen völlig neuen Syntax zum Lösen von Problemen. Das heißt die Zusammenarbeit mit anderen CAS Programmen war nicht gegeben, da man sich beim Bedienen eines anderen Programms komplett neu orientieren musste. Ein weiteres Problem war, dass keine hilfreichen Tutorials oder Musterbeispiele im Internet verfügbar waren, das heißt, wenn man zum Beispiel in Erfahrung bringen wollte wie der Syntax zur Berechnung einer Kurvendiskussion lautete, so musste man meist durch Trial and Error oder durch Nachschlagen in der Hilfedatei (F1), die mit dem Programm mitgeliefert wurde. Nach längerem Versuchen habe ich eine 21 WxMaxima = http://wxmaxima.sourceforge.net Freie Software in Schulen 20 Kapitel 6. Praktische Umsetzung Theresa Meiksner Möglichkeit gefunden, wie man mit Maxima Kurvendiskussionen berechnet und konnte es somit in der nächsten Unterrichtseinheit mit den SchülerInnen testen. Danach wurde die selbe Aufgabe mit dem unter Windows laufenden Derive gelöst. Allerdings konnte die gleiche Aufgabe unter Derive binnen Minuten gelöst werden, was unter Maxima jedoch eine halbe Stunde dauerte. Mein Fazit ist daher, jemand, der mit den Befehlen eines Mathematik Computerprogramms noch nicht sehr vertraut ist, der sollte als Einstieg eher eines der proprietären Programme verwenden, bis die Bedienbarkeit und die Dokumentation von Maxima verbessert wird. Matlab und Maple sind beide für Linux kostenpflichtig verfügbar. 6.6 Open Source Erklärung Im April habe ich der 6. und 7. Klasse eine Dokumentation über Free and Open Source Software namens Codebreakers gezeigt. Codebreakers wurde vom United Nations Development Programme22 in Auftrag gegeben und wird nun vom International Open Source Network23 vertrieben. In dieser Dokumentation wird erklärt was Free and Open Source Software ist. Außerdem wird auch gezeigt wie unterentwickelte Länder mit dem Digital Divide24 zurecht kommen beziehungsweise was sie dagegen tun. Eines der Beispiele ist das Baramati Bus Project, in dem es etwa zehn Computer mit Ubuntu Linux in einem Bus gibt, der von Ortschaft zu Ortschaft fährt. Der Bus ist ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts, da durch die mangelnde Infrastruktur, der restliche (Informatik) Unterricht nur auf Papier stattfinden kann. Es wird recht gut gezeigt, wie in vielen Ländern Open Source Software erfolgreich zum Einsatz kommt. Ich denke, dass diese Dokumentation den SchülerInnen den Ursprung und das Verständnis über FOSS besser vermitteln konnte, als ich es je könnte. Danach gab es eine Nachbesprechung bzw. Zusammenfassung von Co” debreakers“. SchülerInnen konnten außerdem ihre Meinung sowie Fragen über den 100 Dollar Laptop/OLCP25 äußern. 6.7 Lokale Edubuntu Installation Gegen Ende des Semesters, Ende Mai, beschloss ich mit Freiwilligen eine Edubuntu Installations Party zu machen. Ziel war es den SchülerInnen zu zeigen, wie einfach heutzutage eine Installation von Linux sein kann, falls sie interessiert waren zu Hause bei sich Edubuntu zu installieren. Da die Wenigsten eine eigene Festplatte für eine Linux Installation zur Verfügung hatten, bot ich an in der Schule mit ihnen eine Dual Boot Lösung (Windows und Edubuntu) zu zeigen. Erstaunlicherweise fanden sich genügend SchülerInnen um Edubuntu auf jeden der fünfzehn Schulrechner zu installieren. Nach einem zweiten Anlauf klappte die Installation von Edubuntu Feisty Fawn (die Nachfolgeversion von Edgy Eft), und so konnten nun Windows XP oder Edubuntu mittels Grub, als Bootmanager, ausgewählt werden. Einer der Schüler, Valerian Moucka, war so begeistert, dass er mir Anfang Juli ein E-Mail schickte und erklärte, dass er nun Kubuntu erfolgreich bei sich installiert hatte. 22 UNDP - http://www.undp.org/ - http://www.iosn.net/ 24 Chancen auf den Zugang zum Internet und anderen (digitalen) Informations- und Kommunikationstechniken sind ungleich verteilt und stark von sozialen Faktoren abhängig 25 One Laptop Per Child/100$ Laptop - http://laptop.org/ 23 IOSN Freie Software in Schulen 21 Kapitel 6. Praktische Umsetzung Theresa Meiksner Abbildung 6.4: Screenshot eines HTML Export einer Kurvendiskussion mit wxMaxima Freie Software in Schulen 22 Kapitel 6. Praktische Umsetzung Theresa Meiksner 6.8 Edubuntu Software Repertoire Ubuntu Sciene ist eine von Edubuntu Entwicklern zusammengestellte Liste an Open Source Applikationen, die im Lern und Wissenschaftsbereich angewendet werden. Die Liste reicht von Anwendungen für Astronomie und Biologie bis hin zu Medizin und Physik. Stützt sich daher eher auf Naturwissenschaftliche und Wirtschaftswissenschaftliche Themenbereiche. Geisteswissenschaftliche Software ist hier nicht enthalten. Ubuntu Science gibt an, ob das aufgelistete Programm im offiziellen Ubuntu Repository enthalten ist und daher auch offiziell betreut und aktualisiert wird. Die erwähnte Liste ist unter folgenden Link zu finden: https://help.ubuntu.com/community/UbuntuScience Freie Software in Schulen 23 7 Evaluierungen In meiner letzten Woche an dem BRG/GRG Rosasgasse XII teilte ich Fragebögen an meine Testgruppen aus. Nun wollte ich herausfinden welchen Eindruck, vier Monate Edubuntu, bei meinen SchülerInnen hinterlassen hatte. Die Fragebögen gliederten sich in drei Teile. Der erste Teil widmete sich Edubuntu Linux, ich fragte, ob das Testen von Edubuntu ihnen gefallen hätte und ob sie es gegebenfalls auch bei sich zu Hause verwenden würden. Ob es sinnvoll war, Linux generell an einer Schule zu testen, oder ob sie der Meinung waren, dass die SchülerInnen bereits mit Windows viel zu tun hätten. Hierbei kam es zu unterschiedlichen Ergebnissen. In meinem zweiten Teil der Umfrage wollte ich wissen wie sie sich bei Open Source Software im Allgemeinen gegenüberstanden. Ob sie Zukunft für Open Source Software sehen, oder ob sich weiterhin proprietäre Software durchsetzen wird. In der letzten Frage mussten sie beantworten, ob sie sich vorstellen könnten bei sich zu Hause Open Source Software, wie zum Beispiel Open Office, den Firefox Browser oder Gimp an Stelle von Photoshop, zu verwenden oder vielleicht dies bereits taten. Außerdem wollte ich wissen, ob die SchülerInnen Verbesserungsvorschläge für Edubuntu aber auch für die von uns getesteten Programme hätten, damit in Zukunft der Umstieg zu Linux und Open Source Software noch leichter fallen könnte. Der letzte Umfrage Teil war mehr auf freiwilliger Basis, da es hier bei nicht um Meinungsfragen sondern viel mehr das Wissen über Open Source abgefragt wurde. Erstaunlicherweise hat jedoch jede/jeder diese Fragen beantwortet. Der Fragebogen der SchülerInnen der 2. Klasse unterschied sich lediglich dadurch, dass sich die Fragen über die verwendeten Programme nur KTouch widmeten, außerdem wurden keine Fragen über Open Source Software gestellt. Ich möchte nun etwas spezifischer auf die meisten der von mir gestellten Fragen eingehen: Auf die Frage, ob sie zu Hause oder in der Schule weiterhin Edubuntu verwenden würden, antworteten fünf Personen der 6. und 7. Klassen mit Ja“, acht mit Nein, sie wer” ” den weiterhin Windows verwenden“, und vier Personen antworteten, sie würden beide abwechselnd verwenden da beide Systeme ihre Vor und Nachteile hätten. Die Gründe, warum die Mehreit mit Nein“ antwortete, waren unterschiedlich, jedoch sagten viele, ” dass sie sich mit Windows bisher gut zurecht gefunden hätten und, dass es auch übersichtlicher sei. Andere antworteten, dass sie sich bereits an Windows gewöhnt hätten und sich dadurch in naher Zukunft keinen Umstieg vorstellen könnten. Eine Person antwortete, dass er/sie Windows benutze, da die meisten Computerspiele nur unter Windows oder Mac kompatibel sind. Jemand anderer empfand das Arbeiten unter Mac jedoch besser und könnte sich dadurch nicht vorstellen Linux parallel zu installieren. Auf die Frage, ob sie Edubuntu auch privat nutzen würden antworteten vier mit Ja“, unter der Voraussetzung, ” dass der Installationsvorgang mindestens so einfach wie unter Windows sein müsste. Die Argumente, warum sie Linux/Edubuntu an Schulen als sinnvoll empfanden, waren, dass es praktischer [als Windows] ist, da es viele Programme schon vorinstalliert hat. Es sei sicherer als Windows und mit Anwendungen wie Mozilla Firefox und Thunderbird oder Open Office und Gimp kompatibel, da sie unter Windows auch verfügbar sind. Weiters hieß es, dass Edubuntu irgendwie besser zum Lernen geeignet“ sei als das pro” prietäre Gegenüber, da es den Schwerpunkt auf die Bedürfnisse von SchülerInnen lege. Linux sei außerdem Ressourcen schonender und sicherer als andere Betriebssysteme, des weiteren würden SchülerInnen den Umgang mit neuen Programmen lernen, antworten 15 24 Kapitel 7. Evaluierungen Theresa Meiksner SchülerInnen der 6. und 7. Klassen. Ein gewisses praktisches Verständnis und Erfahrung mit einem neuen Betriebssystem sei jedoch für die Mehrheit ausschlaggebend, warum sie letztendlich an diesem Projekt teilgenommen haben. Der zweite Teil des Fragebogens widmete es sich wie gesagt dem Thema Open Source. 14 der Befragten finden das Konzept Open Source eine gute Idee, da dadurch Software für jeden einzelnen leistbar wird und somit der Digital Divide eingeschränkt werden kann. Der Vorteil an Open Source Software, laut den befragten SchülerInnen, sei, dass Sicherheitslücken und Verbesserungen rasch von jedem/jeder geschlossen und durchgeführt werden kann, solange die notwendigen Voraussetzungen gegeben sind. Jedoch können sich nur neun der 14 Personen vorstellen, dass sich OSS in Zukunft gegenüber den proprietären Systemen durchsetzen wird. Sechs Personen, die sich keine Zukunft für Open Source Software vorstellen können, argumentierten, dass es immer wieder Hersteller von kommerzieller Software geben wird, die neue Wege finden werden proprietäre Software attraktiver als OSS zu gestalten. Außerdem wurde kritisiert, dass es kaum Leute gäbe, die Alternativen zu Microsofts Windows kannten und somit Zugang dazu hätten. Ausschlagend war auch, dass sie persönlich lieber Geld für gute Software ausgäben, und dadurch ” eine gewisse Sicherheit und Stabilität des Programms hätten“. Abschließend wurde gefragt, ob die SchülerInnen der 6. und 7. Klassen, gegeben falls Open Source Software privat einsetzen würde beziehungsweise das vielleicht täten, antworteten zwölf von 15 SchülerInnen mit Ja“ mit dem Argument, dass manche Programme bereits einfacher als proprietäre ” Alternativen zu Bedienen wären und manchmal auch eine größere Vielfalt bieten. Drei Personen gaben zu, dass sie zu Hause nur proprietäre Software verwenden, da zum Beispiel Programme wie Adobe Photoshop, benutzerfreundlicher und weit mehr zu bieten hätten. Abschließend gab es Fragen, die den Wissensstand der SchülerInnen überprüfen sollten, diese waren jedoch auf freiwilliger Basis zu beantworten. Diese Fragen widmeten sich der GPL, was ist sie und wer sie ins Leben gerufen hat. Wer den Linux Kernel programmierte und für die Weiterentwicklung nach wie vor zuständig ist. Eine andere Frage war, was die vier Freiheiten von freier Software seien, und was sie für Software Entwickler bedeuten. Außerdem sollten zwei internationale Projekte bei denen FOSS zum Einsatz kommt genannt werden. Diese Fragen konnten, durch das Sehen der Codebreakers Dokumentation, von den SchülerInnen problemlos beantwortet werden. Freie Software in Schulen 25 8 Kritik Ich habe im Grunde nur Anwendungen ausgewählt, die nicht unbedingt mit Lernsoftware von Pflichtgegenständen zu tun haben, wie zum Beispiel Chemie, Geographie oder Biologie. Das liegt daran, dass sich zu diesen Unterrichtsgegenständen keine LehrerInnen bereit erklärten, mir SchülerInnen sowie ihre Unterrichtseinheit zur Verfügung zu stellen. Es fehlt vielleicht noch etwas mehr Motivation und das Verständnis, um LehrerInnen für Open Source Software begeistern zu können. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass momentan keine geeigneten Applikationen für Oberstufenschüler bzw. Studenten an Universitäten gibt, die lernunterstützend wirken. Programme wie wxMaxima sind zwar hilfreich und ein guter Ansatz, aber um sie wirklich sinnvoll in den Unterricht zu integrieren fehlt noch verbesserte Usability und Dokumentationen, damit sich sowohl der Lehrkörper als auch SchülerInnen zurecht finden können. 26 9 Zusammenfassung und Ausblick Nach vier Monaten Edubuntu an dem BRG/GRG XII Rosasgasse kann ich zufrieden feststellen, dass das Projekt meine Erwartungen weit übertroffen hat. Zumal ich mit mehr Schwierigkeiten und Auseinandersetzungen zwischen Windows BenutzerInnen und meiner Einstellung zu Linux gerechnet hatte. Meine Annahme war falsch, dass es unmöglich sein würde, SchülerInnen für Linux und Open Source Software zu begeistern. Dies stimmt mich optimistisch für die Zukunft, da bereits in nur vier Monaten schon viel erreicht wurde. Daran gilt es jetzt anzuknüpfen. Ich werde meine Arbeit den Wiener Grünen, Marie Ringler und Alexander Ostleitner, übermitteln. Sie haben bereits im April 2005 einen Resolutionsantrag, betreffend der Linux Umstellung in Wiener Schulen, im Wiener Gemeinderat eingebracht, der jedoch von allen Parteien abgelehnt wurde 26 . Außerdem haben sie eine Plattform Open Mind, Open Source, Open Europe“ 27 erstellt, die über ” Open Source aufklären soll. Vielleicht könnte das Ergebnis meiner Arbeit Motivation und Inspiration für eine neue Initiative geben. Ich werde auch in Zukunft versuchen, meine Partnerschule bezüglich Linux und Open Source Software zu unterstützen und bei Problemen zur Verfügung zu stehen. Ich könnte mir sogar vorstellen bei Interesse gratis Seminare zu Open Source Software und eine Einführung in Linux zu halten. 26 http://archiv.wien.gruene.at/themen.php?tid=33471\&kid=171\&PHPSESSID= e6103e47221e130cb53a14bc14be7679 27 http://archiv.wien.gruene.at/linux/ 27 10 Danksagung Mein besonderer Dank gilt Mag. Karin Fida-Prachner und Mag. Richard Klinghofer, die mir die Durchführung meines Projektes am BRG/GRG Rosasgasse XII ermöglichten. Ohne sie wäre ein reibungsloser Ablauf in dieser Art nicht möglich gewesen. Ebenso danke ich den freiwilligen SchülerInnen, die sich bereit erklärten ein Semester mit mir zusammen zu arbeiten. Die Zusammenarbeit empfand ich nicht nur als produktiv, sondern auch als sehr lehrreich. 28 Literaturverzeichnis [1] @Article, author = Frank Möcke, title = c’t magazin für computer technik, journal = 15, year = 2007, OPTpages = 31, OPTmonth = 7, [2] http://de.wikipedia.org/wiki/Freie Software 04.10.2007 [3] http://de.wikipedia.org/wiki/Open Source Initiative 04.10.2007 [4] http://www.jux-net.info/pjinfo.html 09.08.2007 [5] Ubuntuusers Deutschland Wikipedia Eintrag http://wiki.ubuntuusers.de/LTSP 04.10.2007 29