Nachruf auf Professor Dr. Dr. hc mult. German Müller Am
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Nachruf auf Professor Dr. Dr. hc mult. German Müller Am
Nachruf auf Professor Dr. Dr. h.c. mult. German Müller Am 21. Dezember 2007 verstarb German Müller friedlich in seinem Büro. German Müller war ein unermüdlicher Wissenschaftler, hervorragender akademischer Lehrer und ein Vorbild für Generationen von Umweltwissenschaftlern. Er hat über 40 Jahre die Umweltforschung weit über Deutschland hinaus geprägt. Er betreute über 80 Diplom- und Doktorarbeiten. Beeindruckend ist auch die Zahl seiner Habilitanden. German Müller führte neun Wissenschaftler (R. Blaschke, U. Förstner, D. Heling, G. Irion, R. Koch, J. Matschullat, P. Rothe, H.U. Schminke, P. Stoffers) zur Habilitation und begründete damit eine Schule. Aus seiner Feder stammen über 280 Publikationen und zehn Monographien. Der am 9. Februar 1930 in Schramberg im Schwarzwald geborene German Müller studierte von 1948 bis 1952 an den Universitäten Köln und Bonn Mineralogie, Geologie und Chemie. 1952 promovierte er mit einer Arbeit über „Vorkommen und Entstehung der Karbonate, insbesondere der Eisenkarbonate, in den Steinkohlenflözen des Ruhrgebietes". Nach kurzer Assistenten-Zeit in Köln war er von 1953 bis 1959 zunächst im Türkischen Geologischen Dienst in Ankara und anschließend bei Mobil Oil in Celle und bei Texas Gulf Sulphur Company in Addis Abeba/Äthiopien in der Wirtschaft tätig. Im Jahr 1959 kehrte er als Assistent von Prof. Wolf von Engelhardt (Mineralogisch-Petrographisches Institut der Universität Tübingen) an die Universität zurück. Die Inspiration zu seinem Habilitationsthema gewann er aus seiner Tätigkeit in der Wirtschaft. 1961 habilitierte er sich mit einer Arbeit zur "Geochemie des Strontiums in ozeanischen Evaporiten unter besonderer Berücksichtigung der sedimentären Coelestinlagerstätte von Hemmelte-West (Süd-Oldenburg)“. 1964 folgte er einem Ruf an die Universität Heidelberg auf den zweiten Lehrstuhl für Mineralogie, Petrographie und Lagerstättenkunde und baute das Laboratorium für Sedimentforschung auf. Von 1972 bis 1998 war er Direktor des „Institutes für Sedimentforschung“, das später 1995 in „Institut für Umwelt-Geochemie“ umbenannt wurde. Der Name folgte in diesem Falle dem veränderten Forschungsgebiet. Seit 1998 war er Emeritus an unserem Institut, akquirierte weiterhin erfolgreich Forschungsprojekte und betreute Doktoranden. Die Wertschätzung der wissenschaftlichen Gemeinschaft für German Müller kann aus der Vielzahl von Ehrungen abgelesen werden: 1968 'Fellow' of the Mineralogical Society of America 1971 Präsident 'VIIIth International Sedimentological Congress' in Heidelberg 1974 'Distinguished Lecturer' by the American Association of Petroleum Geologists 1983 Präsident 'International Conference on Heavy Metals in the Environment' in Heidelberg 1983 'Diploma of Honor' for Outstanding Contributions to the Petroleum Industry, Pi Epsilon National Petroleum Engineering Society, USA 1983 'Doctor of Philosophy honoris causa' (PhD h.c.), Bedford University Arizona, USA 1986 'Philip Morris Forschungspreis' auf dem Gebiet 'Mensch und Umwelt' 1989 'Honorary Membership in the 'Society of Economic Paleontologists and Mineralogists', Tulsa, USA 1990 'Doctor rerum naturum honoris causa' (Dr. rer.nat. h.c.) der Universität Trier 1990 'Honorary Fellow' of the Geological Society of America 1995 'Hans-Stille-Medaille' der Deutschen Geologischen Gesellschaft 1996 Staatspreis für Wissenschaft und Technik der GUS 1998 'Gustav-Steinmann-Medaille‘ der Deutschen Geologischen Vereinigung 1999 'Doctor honoris causa' (Dr. h.c.) der Universität Nishnij Novgorod/Russland 2004 ‘Serge-von-Bubnoff-Medaille’ der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften Alle Institutsangehörigen haben in ihm einen unermüdlich forschenden und bewundernswert engagierten Kollegen und humorvollen Ansprechpartner erlebt. Er hinterlässt in unseren Reihen sowohl als Wissenschaftler wie auch als Mensch eine nicht zu schließende Lücke. Wir vermissen ihn alle außerordentlich und werden oft und viel an ihn denken. Institut für Umwelt-Geochemie