ERGO Revisionsbericht 2011 - Wettbewerbsreise nach Jamaika

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ERGO Revisionsbericht 2011 - Wettbewerbsreise nach Jamaika
[Namen]
Konzernrevision
Bericht zur Prüfung
HMI-Strukturvertrieb – Wettbewerbsreise nach
Jamaika/New York 2010 in der Generalrepräsentanz
[F]
Prüfer:
[Namen]
Geprüfte Rechtsträger:
ERGO Lebensversicherung AG
Berichtsdatum:
24.06.2011
Vertraulich
21-2011-0049
Konzernrevision
HMI-Strukturvertrieb – Wettbewerbsreise nach Jamaika/New York 2010 GREP [F]
1.
Prüfungsgegenstand und -handlungen
Im Rahmen der Prüfung der Orga-Fonds-Konten u.a. der Generalrepräsentanz [F] ist eine Reise
nach Jamaika in das Hotel „Hedonism“ in 2010 auffällig geworden. Das gebuchte Hotel wurde bereits im Zusammenhang mit der Prüfung „HMI-Strukturvertrieb – Wettbewerbsreisen nach Jamaika
in der Geschäftsstelle Frankfurt (Leiter [Y1])“ - Bericht vom 20.06.2011 - behandelt.
Im Einzelnen wurden folgende Prüfungsaktivitäten durchgeführt:
2.
—
Anforderung und Analyse der angeforderten Abrechnungsunterlagen
—
Internetrecherche zu den Abrechnungsunterlagen
—
Auswertung der Stellungnahme von Herrn [F]
Prüfungsergebnisse und Maßnahmen
Die von Herrn [F] geleitete HMI-Geschäftsstelle in Hamburg führte in der Zeit vom 14.04. bis
21.04.2010 eine Wettbewerbsreise mit 22 Teilnehmern nach New York und Jamaika durch. Auf Jamaika wurden die Reiseteilnehmer in dem „Swingerhotel“ Hedonism II (www.hedonism-resorts.de)
untergebracht. Das Hotel ist gemäß Internet-Recherche ein bekanntes Reiseziel für entsprechend
interessierte Personen.
Herr [F] hat in seiner schriftlichen Erklärung im Nachgang zur Reise nach Budapest den Besuch des
Swinger-Hotels nicht angegeben. Nach einer nochmaligen Information durch Herrn [X1] zur inhaltlichen Auslegung der Erklärung hat er am 14.06.2011 eine schriftliche Stellungnahme abgegeben.
Die Wettbewerbsreise wurde von der Geschäftsstelle organisiert. Vor Buchung der Reise sind die
Reiseunterlagen gem. Richtlinie zum Generalstrukturen-Reisewettbewerb (GRW) der abrechnenden
Stelle PVH5HH per Mail zur Genehmigung vorgelegt worden. Von der Geschäftsstelle wurden insgesamt drei Angebote von unterschiedlichen Hotels eingeholt und es wurde mitgeteilt, dass man
sich für die dritte, günstigste Variante mit der [Firma 7] und dem Hedonism II auf Jamaica entschieden habe. Die Hotelbeschreibung enthielt u.E. Hinweise auf die Ausrichtung des Hotels: „Seit seiner
Eröffnung Ende der 70iger Jahre ranken sich um das berühmt-berüchtigte Hedonism II Resort die
verschiedensten Mythen und Gerüchte. Doch ganz so verrucht, wie oft hinter vorgehaltener Hand
erzählt wird, ist es nun wirklich nicht. Freizügigkeit, Lifestyle und Party ziehen Freigeister jeden Alters an und lassen den Aufenthalt zu mehr als einem 0815-Urlaub werden.“. Noch am selben Tag
wurde die dritte Variante durch PVH5HH genehmigt. Nach Auskunft der zuständigen BE2-Leiterin
PVH werde bei Vorlage der Reiseunterlagen der Fokus auf die Einhaltung der GRW-Richtlinie und
weniger auf die Auswahl der Hotels gelegt, da die Entscheidung hierzu durch die Geschäftsstellen
getroffen würde.
Die Gesamtkosten beliefen sich auf 75.120,16 EUR. Hiervon entfielen 68.341,00 EUR auf die Rechnung des Reisebüros [Firma 5]. Die übrigen Kosten setzten sich aus anfallenden Bewirtungs- und
Veranstaltungskosten vor Ort, Mehrkosten durch Flugumbuchungen und Give-Aways zusammen. Es
sind zwei Anzahlungen und eine Schlussrechnung von der abrechnenden Stelle PVH an das Reisebüro angewiesen und freigegeben worden.
Laut der vorliegenden Stellungnahme von Herrn [F] hätten seiner Kenntnis nach keine sexuellen
Handlungen stattgefunden und es habe in der gesamten Hotelanlage keine Prostitution gegeben. Da
er die Internetnutzung verweigere, habe er im Vorwege keine Erkundigungen über das Hotel eingeholt. Als Grund für die Buchung gab er an, dass seine erste Wettbewerbsreise vor 25 Jahren in dasselbe Hotel geführt hätte, die damalige Hotelanlage aber nicht mit der heutigen vergleichbar sei. Als
er in 2010 das Hotel betreten habe, hätte er bereits gewusst, dass die Buchung ein Fehler gewesen
sei.
Herr [F] verwies darauf, dass sich zur selben Zeit das Magazin „Playboy“ mit „Bunnys“ zwecks eines
Fotoshootings in der Anlage aufhielt. In diesem Zusammenhang seien auch Fotos mit den TeilnehVertraulich
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mern und den Models (teilweise ohne Oberteil) aufgenommen worden. Es sei nicht auszuschließen,
dass diese Fotos an die Öffentlichkeit gelangten.
3.
Unterschriften
[Name]
Vertraulich
[Name]
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Konzernrevision
Anlage
Maßnahmenkatalog HMI-Strukturvertrieb – Wettbewerbsreisen nach New York/Jamaika 2010 GSt Hamburg
1.
Wettbewerbsreisen Jamaika 2009 und 2011
1.1.
Planung, Organisation, Durchführung und Abrechnung von
Wettbewerbsreisen
Feststellung:
H* Rechtliche Beurteilung des vorliegenden Sachverhalts
Der Leiter der HMI-GSt Hamburg, Herr [F], hat im Jahr 2010 eine Wettbewerbsreise nach Jamaika/New York, u.a. mit Unterbringung in dem „Swingerhotel“ Hedonism II (auf Jamaika) geplant, organisiert und durchgeführt.
Die Rechnungen hat er bei der ERGO zur Erstattung über das Budget des
Entscheidung über personelle Konsequenzen auf Basis
Generalstrukturen-Reisewettbewerbs eingereicht.
der rechtlichen Beurteilung von PVV
[Name]
28.06.2011
offen
[Name]
30.06.2011
offen
H*: Bewertung wegen des ethischen Fehlverhaltens und des damit verbundenen möglichen Reputationsschadens.
Bewertung der Feststellung: (N) Niedrig, (M) Mittel, (S) Signifikant, (H) Hoch, (HW) Wesentlich, (HS) Schwerwiegend
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