LESERBRIEFE
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LESERBRIEFE Das Bergmassiv im Nicholson-Krater ist auf dem Marsbild ESA / DLR / FU BERLIN, GERHARD NEUKUM zu sehen. In AH 4/2006 auf S. 31 war fälschlicherweise vom Schildvulkan Hadriaca Patera und dem Tal Dao Vallis die Rede. Namensverwirrung »Europas Logenplatz am Mars« AH 4/2006, S. 26 Das Foto auf S. 31 oben rechts wurde irrtümlicherweise mit Hadriaca Patera und Dao Vallis beschriftet. Es zeigt jedoch das Bergmassiv innerhalb des Nicholson-Kraters. Dao Vallis liegt in der Nähe von Hadriaca Patera. Bilder dieser Marsgegenden sind auch auf der Mars-Express-Sonderseite des DLR zu finden (www.dlr.de/mars). Die erodierten Bereiche nördlich von Dao Vallis und Niger Vallis sind die Abhänge von Hadriaca Patera. Das Viking-Foto unter http://photojournal. jpl.nasa.gov/catalog/PIA00415 verdeutlicht dies. Hier ist die Caldera von Hadriaca Patera knapp rechts der Bildmitte auszumachen, umgeben von Erosionsrinnen auf dem Abhang. Ich bin Student bei Professor Neukum und habe bereits als Praktikant am DLR mit den HRSC-Bilddaten gearbeitet. Über Ihre Berichterstattungen über die Ergebnisse des Kamera-Experiments freue ich mich regelmäßig und bin als ehemaliger Star-Observer-Abonnent mit Ihrem Magazin sehr zufrieden. Deklination und Rektaszension anzugeben, damit ich sie in mein Teleskop einprogrammieren kann. Nun finde ich in der Aprilausgabe gleich zwei Seiten mit derartigen Angaben und damit mehr, als mein bescheidenes ETX 70 aufnehmen kann. Besten Dank! Antwort der Redaktion: Sie beschreiben genau den Effekt, der als erste große Bestätigung der Allgemeinen Relativitätstheorie gilt: die Erklärung der lange vorher bekannten, aber unverstandenen Periheldrehung des Merkurs. Die Bahn dieses Planeten entspricht deshalb einer Rosettenbahn. Exakt wie ein Uhrwerk Alpha Centauri Die Sendung Alpha Centauri von Prof. Dr. Harald Lesch wird seit Anfang März nicht mehr in der Space Night des Bayerischen Rundfunks in BR3 gezeigt. Ich bitte die Fans dieser Sendung, ihr Interesse an einer weiteren Ausstrahlung im BR3 zu bekunden. Wenden Sie sich an die Redaktion von Alpha Centauri, an Georg Scheller oder an den Fernsehdirektor des Bayerischen Rundfunks Prof. Dr. Gerhard Fuchs ([email protected]): Bayerischer Rundfunk, Rundfunkplatz 1, 80335 München Manfred Korn, Stuttgart Anmerkung von Harald Lesch: Die Sendung läuft weiter, (derzeit) aber leider nur noch auf Bayern alpha. Ich hörte, dass seit den 1970er Jahren ein extraterrestrischer Blitz beobachtet würde, der exakt aller 215 Sekunden aufblitzt. Ist Ihnen dieser Fall bekannt? Carl Niemann, per E-Mail Antwort der Redaktion: Es handelt sich um den pulsierenden Weißen Zwerg G117-B15A im Sternbild Kleiner Löwe. Seine Blitze sind so gleichmäßig, dass der Stern erst nach 8,9 Millionen Jahren um eine Sekunde »nachgehen« wird. Mit dieser Genauigkeit stellt er sogar die äußerst stabil tickenden Atomuhren in den Schatten. Mehr dazu auf Englisch unter http://mcdonaldobservatory.org/ news/releases/2005/1201.html Briefe an die Redaktion … … sind willkommen! Relativitätstheorie Sternpositionen 6 Edgar Löhr, per E-Mail Hans Reinhard Rapp, per E-Mail Christian Leu, per E-Mail Es muss wohl Gedankenübertragung gewesen sein. Im Rahmen Ihrer Leserumfrage schlug ich vor, bei interessanten Himmelsobjekten die entsprechende dagegen nicht. Bewegen sich die Planeten folglich auf anderen Bahnen als den klassischen Ellipsen oder ändern sich lediglich die radialen Koordinaten der Planetenbahnen, während diese von einem nicht deformierten Koordinatennetz aus betrachtet weiterhin Ellipsenbahnen sind? Albert Einstein schreibt in seiner Allgemeinen Relativitätstheorie, dass radial zum kugelsymmetrischen Gravitationsfeld angelegte Maßstäbe eine Verkürzung erfahren, tangential angelegte Schreiben Sie an: ASTRONOMIE HEUTE Postfach 10 48 40 D-69038 Heidelberg Fax: 06221 9126 -769 E-Mail: [email protected] Wir behalten uns vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen. ASTRONOMIE HEUTE MAI 2006 Wissen aus erster Hand »Leser fragen – Experten antworten« Hätte der Urknall vor etwa vierzehn Milliarden Jahren nicht in unserer Nähe stattgefunden, müssten wir in bestimmten Raumbereichen Objekte finden, die ausschließlich jünger als vierzehn Milliarden Jahre sind. Da dies nicht der Fall ist, beGeorgi Sporny, per E-Mail finden wir uns wohl doch im Zentrum des Universums? D er Urknall fand in der Tat vor ungefähr vierzehn Milliarden Jahren statt. Das lässt sich gut durch die Messung der Geschwindigkeit bestimmen, mit der sich das Weltall ausdehnt. Alte Sterne wie Weiße Zwerge ermöglichen zusätzliche Rückschlüsse auf das Alter des Universums. Vor dem Urknall gab es weder Raum noch Zeit, sie sind erst mit dem Big Bang entstanden. Daher kann man nicht davon sprechen, dass er »irgendwo« oder gar »in unserer Nähe« stattgefunden hat. Wir befinden uns folglich irgendwo im Universum, das mit dem Urknall seinen Anfang genommen hat, und nicht an irgendeinem bevorzugten Ort. Das Licht kann sich seit dem Urknall nur vierzehn Milliarden Lichtjahre weit ausgebreitet haben. Das ist der Radius des für uns überschaubaren Raums innerhalb des Universums, unseres Ereignishorizonts. Man sollte diesen aber nicht mit dem Radius des Kosmos verwechseln. Dieser ist erheblich größer als der Teil, den wir sehen können, und er dehnt sich überall gleichmäßig aus. Ein Beobachter, der beispielsweise sieben Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt ist, verfügt auch über einen Ereignishorizont mit einem Radius von vierzehn Milliarden Lichtjahren. Wir befinden uns im Mittelpunkt unseres eigenen Horizonts. Das ist im Grunde so wie auf der Erde. Auch hier definiert der Standpunkt des Betrachters den Horizont, aber daraus würde ja auch niemand schließen, er befinde sich im Zentrum der Erdoberfläche. Die Objekte innerhalb des für uns überschaubaren Raums sind jünger als das Universum. Je weiter sie entfernt sind, umso länger war ihr Licht zu uns unterwegs und in umso früheren Entwicklungsstadien sehen wir sie. << Matthias Bartelmann forscht als Professor für Theoretische Astrophysik an der Universität Heidelberg. Jürgen Brück ist freier Journalist und schrieb in AH 3/2006 über den Urknall. beobachtbarer Teil des heutigen Universums Inflation Die Redaktion von spektrumdirekt informiert Sie online schnell, fundiert und verständlich über den Stand der Forschung. Urknall 13,7 Milliarden Jahre NASA die ersten Sterne entstehen Nur einen kleinen Teil des Weltalls, unseren Horizont, können wir überschauen. Senden Sie uns Ihre Fragen zu Astronomie und Raumfahrt! Wir bitten Experten um kompetente Antworten und stellen die interessantesten Beiträge vor. ASTRONOMIE HEUTE MAI 2006 www.spektrumdirekt.de/info 7