Carina Yesil: Was können verantwortungsvolle Konsumentinnen

Transcrição

Carina Yesil: Was können verantwortungsvolle Konsumentinnen
Universität St. Gallen –
Hochschule für Wirtschafts-,
Rechts- und Sozialwissenschaften
Was können verantwortungsvolle
Konsumentinnen und Konsumenten tun, wenn
sie ihre Textilien nachhaltig kaufen wollen?
Carina Yesil
Martinsbruggstrasse 41a
9016 St. Gallen
Email: [email protected]
Matrikelnummer: 12-608-253
Bachelor-Arbeit
Referent: Prof. Dr. Thomas Dyllick
Institut für Wirtschaft und Ökologie (IWÖ)
Eingereicht am 05. 11. 2015
Abstract
Für verantwortungsvolle Konsumentinnen und Konsumenten kann es eine Herausforderung sein, sich
modisch und gleichzeitig nachhaltig zu kleiden. Durch die gesamte textile Kette ziehen sich
Prozesse, welche die Umwelt und die Beschäftigten dieser Branche gefährden. Diverse Labels
wollen Konsumentinnen und Konsumenten dabei helfen, faire und nachhaltige Kleidung zu
erkennen. Die bekanntesten und grössten Labels werden in dieser Arbeit anhand von LabelBewertungsportalen untersucht und als vertrauenswürdig eingestuft. Aufgrund der Erkenntnisse über
die textile Wertschöpfungskette und Labels lassen sich Empfehlungen zu bestimmten Marken und
Materialien geben, die einen hohen Grad an Nachhaltigkeit garantieren. Schlussendlich wird das
Fazit gezogen, dass es möglich ist, sich nachhaltig und modisch zu kleiden, da es vermehrt
Unternehmen gibt, die auf die Nachhaltigkeit ihres Angebotes achten. Jedoch wirkt der Grossteil der
heutigen Modeindustrie dem Nachhaltigkeitsgedanken entgegen, indem die Obsoleszenz von
Kleidung bewusst beschleunigt wird. Schlussendlich ist die Bereitschaft der Konsumentinnen und
Konsumenten, das eigene Konsumverhalten zu ändern, unerlässlich.
II
Inhaltsverzeichnis
Abstract .................................................................................................................................. II
Tabellenverzeichnis ............................................................................................................... V
Abbildungsverzeichnis .......................................................................................................... V
1. Einleitung ............................................................................................................................ 1
2. Zahlen, Fakten und Entwicklungen der Textilindustrie ................................................ 3
2.1 Zahlen und Fakten zur Textilindustrie mit Bezug auf die Schweiz ..................................... 3
2.2 Verschiedene Entwicklungen in der Bekleidungsindustrie ................................................... 4
2.2.1 Die geschichtliche Entwicklung der Textil- und Modebranche .......................................... 4
2.2.2 Die Entwicklung des Interesses an nachhaltiger Kleidung .................................................. 6
3. Textilindustrie und Nachhaltigkeit ................................................................................... 9
3.1 Definition von Nachhaltigkeit .................................................................................................. 9
3.2 Wertschöpfungskette in der Textilbranche und spezifische Herausforderungen der
Nachhaltigkeit ............................................................................................................................... 10
3.2.1 Rohstoffgewinnung ........................................................................................................... 11
3.2.1.1 Naturfasern ............................................................................................................................... 12
3.2.1.2 Chemiefasern ............................................................................................................................ 13
3.2.2 Garnherstellung und Flächenerzeugung ............................................................................ 15
3.2.3 Veredelung......................................................................................................................... 15
3.2.3.1 Entschlichten / Vorbehandeln ................................................................................................... 16
3.2.3.2 Waschen ................................................................................................................................... 16
3.2.3.3 Merzerisieren ............................................................................................................................ 16
3.2.3.4 Bleichen .................................................................................................................................... 16
3.2.3.5 Färben ....................................................................................................................................... 17
3.2.3.6 Finish ........................................................................................................................................ 18
3.2.4 Konfektion ......................................................................................................................... 18
3.2.5 Vertrieb .............................................................................................................................. 19
4. Labels und Marken, die für Nachhaltigkeit stehen ....................................................... 21
4.1 Labels und ihre Aussagekraft ................................................................................................ 21
4.1.1 Oeko-Tex ........................................................................................................................... 21
4.1.1.1 Oeko-Tex Standard 100 ............................................................................................................ 22
4.1.1.2 Oeko-Tex Standard 1000 und Sustainable Textile Production (STeP) ..................................... 22
4.1.1.3 Oeko-Tex Standard 100Plus und Made in Green by Oeko-Tex ............................................... 23
4.1.2 Die bekanntesten Labels .................................................................................................... 24
4.1.2.1 GOTS (Global Organic Textile Stanard) .................................................................................. 24
4.1.2.2 bluesign system ........................................................................................................................ 25
III
4.1.2.3 Naturtextil IVN zertifiziert BEST ............................................................................................ 26
4.1.2.4 Direkter Vergleich .................................................................................................................... 27
4.1.3 Weitere Labels ................................................................................................................... 30
4.1.3.1 Fair Wear Foundation ............................................................................................................... 30
4.1.3.2 bioRe ........................................................................................................................................ 32
4.2 Marken mit nachhaltigem Angebot....................................................................................... 33
4.2.1 Coop Naturaline................................................................................................................. 33
4.2.2 Hess Natur ......................................................................................................................... 35
5. Handlungsempfehlungen ................................................................................................. 37
5.1 Aussagekraft der Preise und Rank a Brand ......................................................................... 37
5.2 Vorschläge ............................................................................................................................... 39
5.2.1 Zusammenfassung bisheriger Erkenntnisse ....................................................................... 39
5.2.1.1 Erkenntnisse: Textile Kette ....................................................................................................... 39
5.2.1.2 Erkenntnisse: Labels ................................................................................................................. 41
5.2.2 Ernüchternde Wahrheit ...................................................................................................... 44
5.2.3 Neue Möglichkeiten .......................................................................................................... 46
5.2.4 Allgemeine Tipps .............................................................................................................. 48
6. Fazit ................................................................................................................................... 52
Literaturverzeichnis ............................................................................................................. 54
Internetquellenverzeichnis .................................................................................................. 55
a. Verwendete Dokumente ........................................................................................................... 55
b. Verwendete Links ..................................................................................................................... 56
Anhang .................................................................................................................................. 59
A: Louis Vuitton Ergebnisbericht zur Nachhaltigkeit .............................................................. 59
B: Grüne Liste 1: Ethical Fashion Stores/Läden Deutschland ................................................. 62
C: Grüne Liste 2: Eco Fashion Stores/Läden in Europa ........................................................... 65
D: IVN Bezugsquellenliste von BEST zertifizierten Läden und Versandhändlern ................ 67
E: Nachweise Mailverkehr ........................................................................................................... 76
a. Mailverkehr mit einSTOFFen ................................................................................................. 76
b. Mailverkehr mit dem Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft .............................. 78
c. Mailverkehr mit GOTS ........................................................................................................... 79
IV
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Übersicht über den Ressourceneinsatz bei Rohstoffen ......................................................15
Tabelle 2: Szenarien Energieverbrauch einer Bluse............................................................................46
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Tripple-Bottom-Line ........................................................................................................................9
Abbildung 2: Faserarten............... ...................................................................................................................... 11
Abbildung 3: Oeko-Tex Standard 100 Label ..................................................................................................... 22
Abbildung 4: Oeko-Tex Standard 1000 Label ................................................................................................... 22
Abbildung 5: Oeko-Tex SteP Label .................................................................................................................... 23
Abbildung 6: Oeko-Tex Standard 100Plus Label .............................................................................................. 23
Abbildung 7: Oeko-Tex Made in Green Label ................................................................................................. 24
Abbildung 8: GOTS Label ................................................................................................................................. 24
Abbildung 9: bluesign Product Label ................................................................................................................ 25
Abbildung 10: bluesign Approved Fabric Label ................................................................................................ 25
Abbildung 11: IVN BEST Label ......................................................................................................................... 26
Abbildung 12: Bewertung bluesign .................................................................................................................... 28
Abbildung 13: Bewertung GOTS ....................................................................................................................... 28
Abbildung 14: Bewertung IVN BEST ................................................................................................................. 28
Abbildung 15: Bewertung STeP ......................................................................................................................... 28
Abbildung 16: siegelklarheit.de Vergleich und Bewertung ............................................................................... 29
Abbildungen 17-20: siegelklarheit.de Bewertungs-Symbole ............................................................................ 30
Abbildung 21: Fair Wear Foundation Label ..................................................................................................... 30
Abbildung 22: Bewertung Fair Wear Foundation ............................................................................................. 31
Abbildung 23: Bewertung bioRE ....................................................................................................................... 32
Abbildung 24: bioRE Label ............................................................................................................................... 32
Abbildung 25: Zeitstrahl Coop Naturaline ........................................................................................................ 33
Abbildung 26: Bewertung Coop Naturaline ...................................................................................................... 34
Abbildung 27: Bewertung Hess Natur ............................................................................................................... 36
Abbildung 28: Treibhausgasemissionen ..............................................................................................................45
Abbildung 29: Energieverbrauch einer Bluse .....................................................................................................45
Abbildung 30: Konkurrierende Bedürfnisse ...................................................................................................... 48
V
1. Einleitung
1. Einleitung
Während vor 150 Jahren, zurzeit der Industriellen Revolution, noch kaum jemand einen Gedanken an
Nachhaltigkeit verschwendet hat, so hat das Thema in den letzten Jahren vermehrt an Aufmerksamkeit
gewonnen und Einzug in unser Leben erhalten. Die heutige Gesellschaft wird mit den Problemen,
welche der enorme Ressourcenverbrauch und die Verschmutzung der Umwelt mit sich bringen,
konfrontiert. Alle Lebensbereiche sind von dieser Thematik betroffen, egal ob es um den Flug in die
Ferien, unser Auto oder die Kleider geht, die wir tragen. Man sieht sich immer mehr gezwungen, sich
zu überlegen woraus ein Gut besteht und wie es überhaupt hergestellt wurde.
Diese Arbeit konzentriert sich im Rahmen der Nachhaltigkeit auf Bekleidung. Diese Thematik
erscheint untersuchenswert, da die Textilbranche boomt und Entwicklungen wie z. B. Fast Fashion
immer erfolgreicher werden, obwohl die durch die Textilindustrie verursachten Umweltschäden
immer häufiger publik werden. Da Kleidungsstücke stark emotional aufgeladene Güter darstellen, ist
es für Konsumenten und Konsumentinnen schwer, bei Kaufentscheidungen stets rational zu bleiben.
Das führt dazu, dass man Kleidungsstücke kauft, obwohl man weiss, dass sie z.T. unter schlimmsten
Arbeitsbedingungen hergestellt werden oder die Produktionsweisen fatal für unsere Umwelt sind. Die
Mode hat einen besonderen Reiz und man ist oft nicht gewillt aus ethischen Gründen auf sie zu
verzichten. Für verantwortungsvolle Konsumentinnen und Konsumenten, die sich Sorgen um die
Umwelt machen, aber nicht auf Mode verzichten wollen, stellt dies ein Dilemma dar. Die
Undurchsichtigkeit der textilen Kette und die Unüberschaubarkeit über die Vielzahl von Labels, stellt
eine weitere Hürde für Konsumenten und Konsumentinnen dar. Es benötigt viel Zeit und Aufwand,
um sich über Herstellungsprozesse zu informieren und es geschieht nicht selten, dass man
schlussendlich vor unbefriedigenden Antworten steht oder kaum mehr weiss als am Anfang.
Diese Arbeit hat einerseits zum Ziel, Konsumenten und Konsumentinnen Missstände der vermeintlich
glamourösen Modewelt vor Augen zu führen und andererseits aufzuzeigen, dass nachhaltiges Handeln
nicht mit einem absoluten Verzicht auf Konsum gleichkommen muss. Sie soll all jenen, die in dem
bereits erwähnten Dilemma stecken, einen Ausweg, in Form verschiedener Handlungsempfehlungen,
bieten. Die Frage, wie Nachhaltigkeit mit Konsum verbunden werden kann, soll geklärt werden. Des
Weiteren wird versucht Klarheit in den Wirrwarr von Labels zu bringen und Anhaltspunkte zu bieten,
auf was geachtet werden kann, damit zumindest eine gewisse Nachhaltigkeit von Kleidungsstücken
garantiert ist. Da in dieser Arbeit viele Themen nicht abschliessend behandelt werden können, werden
im weiteren Verlauf Tipps gegeben, wo sich Interessierte ausführlicher informieren können.
In einem ersten Kapitel werden zunächst einige grundlegende Zahlen und Fakten zur Textilbranche
dargelegt. Danach wird der geschichtliche Hintergrund der Textilindustrie anhand zweier
1
1. Einleitung
Entwicklungen erarbeitet. Zum einen geht es um den Fortschritt dieses Industriezweiges an sich und
zum anderen wird aufgezeigt, wie sich das Interesse an nachhaltig hergestellter Kleidung in den
letzten 50 Jahren entwickelt hat. Zu Beginn des dritten Kapitels wird eine Definition des Begriffes
Nachhaltigkeit erarbeitet, die für die gesamte Arbeit als Grundlage dienen soll. Der nächste Abschnitt
behandelt die textile Kette mit ihren verschiedenen Elementen. Dabei werden die konkreten
Problematiken für die Umwelt und Arbeiter veranschaulicht und alternative, nachhaltige Prozesse
aufgezeigt. Im vierten Kapitel werden die bekanntesten Labels, welche nachhaltig produzierte
Textilien auszeichnen, kurz beschrieben und anhand unterschiedlicher Berichterstattungen untersucht,
wie vertrauenswürdig diese sind. Im fünften und letzten Kapitel dieser Arbeit sollen dann konkrete
Handlungsempfehlungen gegeben werden. Zuerst in Bezug auf die erarbeitete Theorie des dritten und
vierten Kapitels und danach aufgrund von neuen Möglichkeiten, die sich uns in Form einer
wachsenden Zahl von Anbietern nachhaltiger Mode unterbreitet. Als Abschluss werden noch einige
kleine Tipps gegeben, wie der Umgang mit Kleidern nachhaltiger gestaltet werden kann, ohne dass
man als Konsument und Konsumentin grosse Abstriche machen muss. Im weiteren Verlauf dieser
Arbeit werden einfachheitshalber stets männliche Substantive wie z. B. Konsument benutzt, hier soll
aber ausdrücklich erwähnt werden, dass damit immer auch Konsumentinnen gemeint sind.
2
2. Zahlen, Fakten und Entwicklungen
2. Zahlen, Fakten und Entwicklungen der Textilindustrie
In diesem Kapitel werden zunächst Zahlen und Fakten rund um das Thema Textilindustrie und
Nachhaltigkeit behandelt, wobei der Fokus auf der Schweiz liegt. Im Weiteren werden
unterschiedliche Entwicklungen der Modeindustrie aufgezeigt: die historische Entwicklung der
Kleiderindustrie generell und das Interesse an nachhaltiger Bekleidung im Speziellen.
2.1 Zahlen und Fakten zur Textilindustrie mit Bezug auf die Schweiz
Überblick über die Industrie
Textilien sind in vielen Lebensbereichen anzutreffen und finden nicht nur als Kleidungsstücke
Verwendung. Nach Ahlert, Grösse-Bölting und Heinemann (2009) lassen sich die Endprodukte der
textilen Kette grob in drei Teilgebiete unterscheiden: in technische Textilien, Heim- und Haustextilien
sowie Bekleidung (S. 42). Dabei wird die Gruppe „Bekleidung“ selbst noch weiter in verschiedene
Gebiete unterteilt: Damenoberbekleidung (DOB), Herren- und Knabenoberbekleidung (HAKA),
Kinderbekleidung (KOB oder KIKO), Wäsche, Berufs und Sportbekleidung (Bespo), Miederwaren
und sonstige Bekleidungserzeugnisse (Ahlert, Grösse-Bölting & Heinemann, 2009, S. 44). Diese
Arbeit ist hauptsächlich auf Oberbekleidung für Damen und Herren ausgerichtet. Die im Verlauf der
Arbeit vorgeschlagenen Handlungsempfehlungen können jedoch analog auf sämtliche Bereiche der
Mode angewendet werden.
Weltweit sind in der Textilindustrie 23,6 Millionen Menschen offiziell beschäftigt, es wird aber
geschätzt, dass es zusätzlich zwischen 118–236 Millionen inoffizielle Arbeiter in dieser Branche gibt.
Dabei sind die Beschäftigten der Textilindustrie zu 80–90% weiblich. (Oeko-Tex, o.D.a, S. 4)
Import/Export der Schweizer Bekleidungsindustrie
Im Jahr 2014 wurden 71’816 Tonnen Schweizer Bekleidung im Wert von 1,32 Milliarden Schweizer
Franken ins Ausland exportiert. Die grössten Abnehmer der inländisch hergestellten Bekleidung sind
Deutschland, Italien, Frankreich und die USA, wobei Europa mit 77,4% den mit Abstand grössten Teil
der gesamten Abnehmerschaft ausmacht. Im Gegensatz dazu importierte die Schweiz im Jahr 2014
Kleidung im Wert von 5,65 Milliarden, dabei sind die Hauptlieferanten China, Italien, Deutschland
und die Türkei. (Swiss Textiles, 2015, S. 34–37)
Als Vergleich: Der weltweite Umsatz von Textilien und Bekleidung betrug im Jahr 2014
553 Milliarden Euro (Oeko-Tex, o.D.a, S. 4).
Schweizer Konsumentenverhalten
Der Schweizer Durchschnittskonsument kauft im Jahr 27 Kilogramm Textilien und gibt dafür jährlich
ca. 2’800 Schweizer Franken aus, was 235 Franken pro Monat entspricht (Swiss Textiles, 2015, S.
40). Insgesamt wurden im Jahr 2013 von den Schweizer Haushalten 10,9 Millionen Franken für
3
2. Zahlen, Fakten und Entwicklungen
Schuhe und Bekleidung ausgegeben, was 3,25% der gesamten Haushaltsausgaben ausmacht
(Bundesamt für Statistik BFS, 2014).
Von den totalen CO2-Emissionen, welche ein Haushalt produziert, machen „diverse Konsumgüter“
(Bekleidung, Möbel, Papier etc.) 13% aus. Davon beziffern Textilien und Bekleidung mit 24% den
grössten Anteil. Insgesamt macht also der Konsum von Kleidern und Textilien 3,12% der CO2Emissonen eines Haushaltes aus. (Umweltbundesamt, 2013, S. 28)
Im Gegensatz zu anderen Ländern ist die Schweiz eine Vorreiterrin in den Bereichen nachhaltige
Bekleidung und Handel mit Fair-Trade-Produkten. Auch beim Kauf von Textilien aus Bio-Baumwolle
steht sie im internationalen Vergleich an erster Stelle. (Fletcher & Grose, 2012, S. 155)
Insgesamt wurden in der Schweiz im Jahr 2012 450 Millionen Franken für Fair-Trade-Produkte
ausgegeben (davon 17,1% für Bekleidung). Auf den ersten Blick scheint das viel, wird diese Summe
aber pro Kopf aufgeteilt, ist das Ergebnis ernüchternd. Denn jede Person gab im Jahr durchschnittlich
Fr. 9.55 für nachhaltige Kleidung aus, was nicht einmal einem einzigen T-Shirt entspricht.1
2.2 Verschiedene Entwicklungen in der Bekleidungsindustrie
Die Textilindustrie ist ein sehr alter Industriezweig, der stets neuen Entwicklungen unterworfen war.
In den folgenden Unterkapiteln wird zuerst ein kurzer geschichtlicher Rückblick auf die Schweizer
Textilindustrie gegeben und aufgekommene Trends werden aufgezeigt. Danach wird die Entwicklung
des Konsumenteninteresses an nachhaltiger Bekleidung über die letzten 50 Jahre veranschaulicht.
2.2.1 Die geschichtliche Entwicklung der Textil- und Modebranche
Das Textilgewerbe ist in vielen europäischen Ländern eine der ältesten Industrien, wovon heute jedoch
kaum noch etwas zu spüren ist. Ab dem 15. Jahrhundert wurden in der Schweiz die verschiedenen
Handwerke, wie Spinnen oder Weben, als Heimarbeit verrichtet. Durch eine wachsende
Bevölkerungszahl stieg die Nachfrage an Textilien stets weiter an, was dazu führte, dass immer mehr
Arbeiter in der Bekleidungsindustrie tätig waren. Zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert entwickelte
sich das dezentrale System der Heimarbeit schrittweise weiter zu zentral organisierten Manufakturen.
Mit dem Beginn der Industrialisierung, ab Mitte des 19. Jahrhunderts, wurden nach und nach Schritte
der Textilproduktion mechanisiert. Dadurch war es möglich viel grössere Massen in zusehends
kürzerer Zeit herzustellen. Dabei war die Anzahl der Arbeitskräfte in der Textilindustrie stets
angestiegen und erreichte 1870 den Höhepunkt. 12 Prozent der Schweizer Erwerbsbevölkerung waren
damals im Textilgewerbe tätig. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts und dem beschleunigten Fortschritt
der maschinellen Einrichtungen nahm diese Entwicklung ein Ende. Nach der Weltwirtschaftskrise
1
Vgl. http://www.beobachter.ch/konsum/kauf-leasing/artikel/kleider_alles-fair-schoen-waers/, abgerufen am 15.
August 2015
4
2. Zahlen, Fakten und Entwicklungen
1929 sanken die Zahlen der Beschäftigten kontinuierlich und ab den 1960er-Jahren wurden
Produktionsbetriebe vermehrt ins Ausland verlagert, um die Produktionskosten zu verringern. Dieser
abnehmende Trend setzte sich bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts fort und die Anzahl der Schweizer
Beschäftigten in der Textilindustrie sank bis 2001 um 80 Prozent.2
Die markantesten Entwicklungen, die sich über diese lange Zeitspanne herausgebildet haben und oft
zu Problemen in der heutigen Zeit führten, sind erstens die fortlaufend erhöhte Geschwindigkeit und
die steigende Masse der Produktion und zweitens die Verschiebung der Herstellungsbetriebe in
Drittweltländer. Diese Bewegungen haben sich bis heute nochmals verschärft und lassen sich unter
dem Begriff „Fast Fashion“ zusammenfassen.
Unter Fast Fashion versteht man, dass immer schneller neue und günstige Mode auf den Markt
gebracht wird. Die ursprünglichen zwei Kollektionen (Frühjahr/Sommer und Herbst/Winter) der
Modeindustrie gehören der Vergangenheit an. Heute bieten Modeunternehmen bis zu zwölf
Kollektionen pro Jahr an. Dabei werden Trends und Informationen über Konsumentenverhalten so
schnell wie möglich aufgefangen und sofort weiterverarbeitet, um in neuen Kollektionen umgesetzt zu
werden. Bis aus dem Design ein fertiges Produkt wird, dauert es mittlerweile nur noch knapp zwei
Wochen.3
Zwischen 2002 und 2009 hat sich der Verbrauch von Textilfasern jährlich um 10% erhöht und von
2009 bis 2015 nochmals um 8,5% pro Jahr (Oeko-Tex, o.D.a, S. 5).
Das System dieser Produktionsstrategie ist ein zweischneidiges Schwert, denn was für die
Unternehmen (und z.T. Konsumenten) ein Segen ist, ist für die Umwelt und die Arbeiter fatal.
Die Unternehmen generieren standardisierte Massenprodukte, die weltweit vertrieben werden können.
Die
günstigen
Rohstoffe
und
Arbeitskräfte,
die
kurzen
Vorlaufzeiten
und
effizienten
Produktionstechnologien ermöglichen es erst, Kleider in solch riesigen Massen zu produzieren
(Fletcher, 2010, S. 260).
Durch das Ausschöpfen dieser Grössenvorteile, bietet sich den Unternehmen ein erhebliches
Gewinnpotential (Fletcher, 2010, S. 260). Um Wachstum und Gewinn zu steigern lautet die Devise
„maximizing economies of scale and minimizing costs“ (Fletcher, 2010, S. 260). Auf der anderen
Seite führt die erhöhte Geschwindigkeit dazu, dass Kleidungsstücke immer schneller obsolet werden
und Konsumenten dadurch Neues kaufen (müssen). Damit Kunden sich überhaupt immer neue
Kleidung leisten können, müssen die Preise dementsprechend niedrig sein (Fletcher, 2008, S. 162).
Das Problem liegt einerseits darin, dass durch die achtlose und billige Produktion immer mehr
gefährliche Chemikalien verwendet und Energie und Rohstoffe verbraucht werden. Andererseits
können dadurch „alte“ Kleider nicht vollständig und nicht ohne Bedenken in den Kreislauf der
Textilproduktion oder die Natur zurückgeführt werden. (Braungart & McDonough, 2011, S. 80–81)
2
3
Vgl. http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D13957.php, abgerufen am 5. September 2015
Vgl. http://www.fastfashion-dieausstellung.de/de/konsu, abgerufen am 5. September 2015
5
2. Zahlen, Fakten und Entwicklungen
Die schlechten Arbeitsbedingungen für die Arbeiterinnen in den Produktionsbetrieben lassen sich
schlichtweg darauf zurückführen, dass die Anbieter bei jeglichen Kosten sparen, um den Konsumenten
ihre Ware möglichst günstig anzubieten (Fletcher, 2008, S. 162). Zum Fast Fashion gibt es jedoch
auch Gegentrends, deren Entwicklung im nächsten Unterkapitel behandelt wird.
2.2.2 Die Entwicklung des Interesses an nachhaltiger Kleidung
Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit werden in unserer Gesellschaft immer wichtiger. In
Lebensbereichen wie der Ernährung ist der Gedanke von Bio-Lebensmitteln schon längst
angekommen. Der Anteil an nachhaltig und ökologisch produzierter Kleidung ist jedoch noch immer
verschwindend klein. Nun stellt sich die Frage, woran das liegt: Ist es das fehlende Angebot an „ÖkoKleidung“ oder fehlt das Interesse auf Kundenseite?
Nach Kirsten Diekamp und Werner Koch (2010) gab es „drei Phasen grüner Mode“: die „Müsli-LookPhase“, die „Eco-goes-Fashion-Phase“ und die „High-Eco-Fashion-Phase“, welche im Weiteren kurz
erläutert werden (S. 9).
Müsli-Look-Phase (1970er- und 1980er-Jahre)
Die erste Phase der Öko-Kleidung fand in den 1970er- und 1980er-Jahren statt und drehte sich
hauptsächlich um eine moralische Geisteshaltung. Ziel war es, die Umwelt zu verbessern und die
Natur vor den Einflüssen der Menschheit zu schützen. Mit dem Öko-Look wurden zudem politische
Einstellungen zum Ausdruck gebracht, unter anderem die Abkehr vom Industrialismus und der
Konsumverzicht. Dieser von Diekamp und Koch sogenannte Müsli-Look wird oft mit weiten,
unförmigen Kleidern in blassen Farben in Verbindung gebracht. Dieses „Schlabberlook-Image“ haftet
der Öko-Bekleidung z.T. heute noch an, was viele davon abhält ökologische Kleidung zu kaufen.
(Diekamp & Koch, 2010, S. 9–11)
Eco-goes-Fashion-Phase (1990er-Jahre)
In den 1990er-Jahren entwickelte sich die nachhaltige Mode weiter zur Eco-goes-Fashion-Phase.
Diese zweite Periode wurde stark von der Bekleidungsindustrie vorangetrieben, da sich die
Textilindustrie in einer wirtschaftlich schlechten Lage befand und neue Märkte erschlossen werden
mussten. Das Thema Ökologie wurde nun als Marketingmassnahme herangezogen. Die Hersteller
erkannten aber, dass ökologische Kleidung auch modisch sein musste, damit sich Kunden dafür
interessieren. Doch trotz aller Anstrengungen der Textilproduzenten wurde die Öko-Kleidung nicht zu
einem Kassenschlager. (Diekamp & Koch, 2010, S. 14–15)
Dieses Problem wurde auch von Doris Binger erkannt. 1995 schrieb sie „Trotz diesem Angebot und
trotz ökologischer Sensibilisierung der Verbraucher läuft das Geschäft mit der Öko-Kleidung nicht so,
wie es laufen könnte“ (Binger, 1995, S. 18). Studien aus den 90er-Jahren ergaben, dass junge
Kundinnen mit hohem Bildungsniveau ihr Kaufverhalten im Hinblick auf die Nachhaltigkeit
verändern. Des Weiteren gaben 60% der befragten Konsumenten an, umweltfreundliche Kleidung
6
2. Zahlen, Fakten und Entwicklungen
kaufen zu wollen (38% gaben sogar an, sie würden einen höheren Preis dafür bezahlen). In der
Realität taten dies schlussendlich aber nur ca. 5% der Befragten. Binger nennt verschiedene Gründe
für dieses Verhalten: Einerseits ist der Kleiderkauf ein emotionaler Prozess, dabei spielen weitere
Eigenschaften von Bekleidung, wie z. B. Preis, Qualität oder Farbe, eine wichtigere Rolle als
Nachhaltigkeit. Andererseits sah Binger das Problem in der fehlenden Akzeptanz der angebotenen
nachhaltigen Mode, da Transparenz fehlte und es kaum Labels gab, an denen man sich orientieren
konnte. Die fehlende Nachfrage der Kunden führte zum schwindenden Interesse des Einzelhandels
Öko-Kleidung anzubieten, da diese hohe monetäre Aufwände verursachten und nur geringe
Einnahmen einbrachten. (Binger, 1995, S. 18–24).
High-Eco-Fashion-Phase, LOHAS und Slow Fashion (2000er-Jahre bis heute)
Seit Anfang der Jahrtausendwende hat die grüne Mode erneut einen Aufschwung erlebt. Es gibt
zusehends mehr Unternehmen und junge Designer, die nachhaltige Mode auf den Markt bringen.
Zudem werden heutzutage viel häufiger Diskurse über faire und nachhaltige Kleidung eröffnet, sodass
die Konsumenten immer stärker über Missstände und Folgen der Textilindustrie informiert werden.
(Diekamp & Koch, 2010, S. 16)
Wohingegen die Ökos der 70er/80er-Jahre einen Konflikt zwischen Nachhaltigkeit und Mode sahen,
hat sich beim heutigen Konsumenten das Denken etabliert, dass Fashion und Umweltbewusstsein
miteinander vereinbar sind. Z. B. hat sich die Konsumentengruppe LOHAS (Lifestyle of Health and
Sustainability) in den letzten 15 Jahren entwickelt (Ahlert, Grösse-Bölting & Heinemann, 2009, S.
1007). Diese Gruppe kombiniert den Lifestyle “Luxus und Genuss“ mit sozialer Verantwortung,
ausserdem orientiert sie sich an der Qualität und der Nachhaltigkeit des Konsums und nicht an der
Menge (Diekamp & Koch, 2010, S. 16). Eine weitere nachhaltige Bewegung ist „Slow Fashion“. Wie
der Name bereits verrät ist sie in gewisser Weise das Gegenstück zu Fast Fashion. Wie bei den
LOHAS geht es auch hier nicht um eine negative Haltung gegenüber der Mode an sich, sondern um
eine kritische Hinterfragung der heutigen Produktionsverhältnisse der Textilindustrie.4
Es geht grundsätzlich darum, die primären Absichten der Kleiderindustrie, wie Wachstum und
Massenproduktion, zu überdenken und neu zu gestalten. Dabei soll ein Bewusstsein für soziale und
ökologische Einflüsse geschaffen werden und Themen wie soziale Verantwortung und Individualität
stehen im Zentrum. (Fletcher, 2010, S. 264)
Die grundsätzliche Devise von Slow Fashion lautet „Qualität statt Quantität“, d.h. wenige aber dafür
langlebige und auch individuelle Produkte zu kaufen, die nicht nach kurzer Zeit schon auf dem
Abfallberg landen, sondern weitergegeben werden können (Diekamp & Koch, 2010, S. 52). Dadurch,
dass sich die Vielfalt an ökologischer Bekleidung in den letzten Jahren enorm gesteigert hat, wird
auch dem Anspruch der Konsumenten Rechnung getragen, eine breitere und modischere Auswahl an
4
Vgl. http://www.fastfashion-dieausstellung.de/de/slow-fashion, abgerufen am 5. September 2015
7
2. Zahlen, Fakten und Entwicklungen
nachhaltiger Kleidung zu haben, wodurch sich das Image des Öko-Müsli-Looks vermehrt
verabschiedet hat (Diekamp & Koch, 2010, S. 16–17).
Obwohl wir uns nach Diekamp und Koch seit den 2000er-Jahren in einer Hochphase der ökologischen
Bekleidung befinden und es immer mehr verantwortungsvolle Kundenbewegungen gibt, besteht im
Punkt „Akzeptanz von ökologischer Bekleidung“ noch viel Luft nach oben. Denn laut einer FATMStudie aus dem Jahr 2007, wobei 1’129 Personen zum Thema „Kaufbarrieren ökologischer
Bekleidung“ befragt wurden, waren nur 40% der Befragten bereit, einen höheren Preis für nachhaltige
Kleidung zu bezahlen, obwohl 63% zuvor angaben, „besorgt um die Umwelt zu sein“ (Ahlert, GrösseBölting & Heinemann, 2009, S. 1013–1014). Ahlert, Grösse-Bölting und Heinemann (2009) erklären
diese Diskrepanz einerseits durch den Sachverhalt, dass sich Individuen, obwohl sie das Problem
erkennen, darauf verlassen, dass andere dieses beheben und die daraus resultierenden Folgen tragen
(S. 1014). Andererseits sehen die Konsumenten die Verantwortlichkeit bei den Produzenten, ihnen
umweltgerechte Textilien bereitzustellen (Ahlert, Grösse-Bölting & Heinemann, 2009, S. 1023).
Interessant ist, dass Konsumenten, die bereits Öko-Kleidung gekauft haben eine wesentlich bessere
Einstellung bezüglich nachhaltiger Bekleidung haben, als Nichtkäufer (72,8% der Befragten). Dies
zeigte sich dadurch, dass Nichtkonsumenten bei Fragen bzgl. Preis, Qualität oder Design von ÖkoKleidung, diese deutlich schlechter bewerteten, als Käufer. (Ahlert, Grösse-Bölting & Heinemann,
2009, S. 1026)
Dies veranschaulicht, dass dem Image von ökologischer Kleidung immer noch etwas Negatives
anhaftet. Das führt zu Herausforderungen für den Handel, denn den Anbietern muss ein Balanceakt
zwischen einer geeigneten Markierung von Öko-Bekleidung (damit Kunden diese auch als solche
erkennen) und einer Integrierung ins „normale“ Sortiment gelingen (damit Kunden nicht abgeschreckt
werden) (Ahlert, Grösse-Bölting & Heinemann, 2009, S. 1029).
Trotz der eher ernüchternden Daten der FATM-Studie sind Ahlert, Grösse-Bölting und Heinemann
zuversichtlich, dass sich die Akzeptanz von Bio-Kleidern in den nächsten Jahren steigern wird. Dabei
sehen sie den Bio-Lebensmittel-Markt als Vorreiter für andere Branchen, denn dieser hat sich im
Alltag bereits etabliert (2009, S. 1014).
8
3. Textilindustrie und Nachhaltigkeit
3. Textilindustrie und Nachhaltigkeit
In einem ersten Schritt wird in diesem Kapitel der Ausdruck „Nachhaltigkeit“ erläutert und eine für
diese Arbeit gültige Definition erarbeitet. Danach wird die textile Wertschöpfungskette dargelegt,
wobei die einzelnen Schritte auf ihre Nachhaltigkeit hin überprüft und umweltfreundlichere
Alternativen vorgestellt werden.
3.1 Definition von Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist ein Begriff, den man heutzutage immer häufiger hört und der Einzug in viele
Lebensbereiche gefunden hat. Nachhaltigkeit kann aber kaum in einem Satz definiert werden,
ausserdem hat sie für jeden Einzelnen eine andere Bedeutung.
Ursprünglich kommt der Begriff Nachhaltigkeit aus der Forst- und Landwirtschaft, wobei nachhaltiges
Handeln für den Weiterbestand des Betriebes unabdinglich war. Deshalb ist der Grundgedanke der
Nachhaltigkeit eine langfristige und zukunftsorientierte Ausrichtung jeglichen Handelns. „Denn die
nachfolgende Generation hatte nur dann eine Zukunftschance, wenn es gelang, den Betrieb zu
erhalten“ und die Zukunftssicherung war nur durch eine „bestimmte Art des Wirtschaftens“ möglich,
nämlich eine nachhaltige. (Glück, 2001, S. 8–10)
Ein gegenwärtig von vielen Unternehmen genutzter Ansatz, nennt sich Triple-Bottom-Line (auch DreiSäulen-Modell der nachhaltigen Entwicklung genannt). Dabei geht es um die Integration von
nachhaltigem Handeln in den Bereichen Profit, People und Planet.
Planet
Profit
People
Abbildung 1: Tripple-Bottom-Line
Quelle: selbst erstellte Darstellung
Mit dem Begriff Profit ist der klassische ökonomische Gewinn gemeint. Hierbei spielt die
Nachhaltigkeit eine grosse Rolle, denn es muss so gewirtschaftet werden, dass das Unternehmen auch
in Zukunft wettbewerbsfähig ist und nicht nur gegenwärtig hohe Profite realisiert. Mit People wird die
soziale Nachhaltigkeit angesprochen, diese beinhaltet einerseits den fairen Umgang mit den direkten
Mitarbeitenden, aber auch die Verantwortung für rechtschaffene Arbeitsbedingungen in Schwellenund Drittweltländern. Schlussendlich wird mit Planet die ökologische Nachhaltigkeit aufgegriffen,
9
3. Textilindustrie und Nachhaltigkeit
dabei geht es um den verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt und ihren Ressourcen. Im
Endeffekt muss ein Unternehmen bestrebt sein, Nachhaltigkeit und einen verantwortungsvollen
Umgang in allen drei Bereichen zu realisieren, um langfristig im Wettbewerb bestehen zu können.5
Der Fokus dieser Arbeit liegt auf den Faktoren People und Planet, da in diesen zwei Bereichen noch
sehr viel Verbesserungspotential vorhanden ist. Dem Thema Profit wird von Unternehmen genügend
Beachtung geschenkt, weshalb dieses hier vernachlässigt wird. Die Definition von Nachhaltigkeit im
Bereich der Damen- und Herrenoberbekleidung zeichnet sich in dieser Arbeit durch folgende Faktoren
aus: Erstens ist die gesamte Wertschöpfungskette darauf ausgerichtet, dass der Verbrauch von
Ressourcen wie Wasser und Energie so weit als möglich reduziert wird bzw. aus erneuerbaren Quellen
gewonnen wird. Zweitens dürfen Produktionsschritte die Umwelt (d.h. Menschen, Tiere und Pflanzen)
nicht durch giftige Chemikalien, Abwasser oder Abluft gefährden. Drittens muss die Kleidung unter
fairen Arbeitsbedingungen hergestellt werden. D.h. es müssen Löhne gezahlt werden, die ein
menschenwürdiges Dasein ermöglichen, Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, um eine sichere
Arbeitsumgebung zu garantieren, und Arbeiterinnen und Arbeiter jeglicher Produktionsstufe dürfen
weder ausgebeutet noch in irgendeiner anderen Weise misshandelt werden.
3.2
Wertschöpfungskette
in
der
Textilbranche
und
spezifische
Herausforderungen der Nachhaltigkeit
In diesem Kapitel werden zunächst die textile Wertschöpfungskette und ihre wichtigsten Stufen
dargestellt. Danach werden die einzelnen Elemente der Wertkette genauer betrachtet und aufgezeigt,
wo es noch Potentiale für nachhaltiges Handeln gibt.
Die textile Wertschöpfungskette zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich über sehr viele Stufen
erstreckt und die Verarbeitungsabfolge streng linear abläuft (Ahlert, Grösse-Bölting & Heinemann,
2009, S. 41). Ausserdem ist sie eine der längsten und kompliziertesten Wertketten der
Produktionsindustrie (Fletcher, 2008, S. 41). Sie umfasst im Wesentlichen die folgenden Schritte:
Rohstoffgewinnung, Garnherstellung, Flächenerzeugung, Textilveredelung, Konfektion und Vertrieb
(Ahlert, Grösse-Bölting & Heinemann, 2009, S. 43).
Das Hauptaugenmerk wird in diesem Kapitel auf die Rohstoffgewinnung gelegt, denn Konsumenten
können anhand von Kleidungsstücken nur den verwendeten Rohstoff überprüften. Deshalb scheint
eine Sensibilisierung in diesem Bereich am wichtigsten. Die Überprüfung aller anderen Stufen auf
Nachhaltigkeit ist mit einer sehr umfassenden Recherche verbunden, wenn nicht gar unmöglich für
einen „gewöhnlichen“ Konsumenten. Viele verschiedenen Labels haben den Anspruch, genau dieses
Problem zu lösen, worauf im vierten Kapitel dieser Arbeit eingegangen wird.
5
Vgl. http://www.economist.com/node/14301663, abgerufen am 13. Juli 2015
10
3. Textilindustrie und Nachhaltigkeit
3.2.1 Rohstoffgewinnung
Es gibt viele verschiedene Arten von Fasern, welche in der Kleiderproduktion Verwendung finden.
Davon haben alle andere Eigenschaften und unterschiedliche Einflüsse auf die Umwelt. Insgesamt
wurden im Jahr 2013 86,6 Mio. Tonnen Fasern (Chemie- und Naturfasern) weltweit produziert (Swiss
Textiles, 2015, S. 40).
In dieser Arbeit wird nur eine grobe Unterteilung der Fasern vorgenommen und nur auf die
wichtigsten Materialien eingegangen, denn eine detaillierte Erläuterung würde den Rahmen dieser
Arbeit sprengen.
Abbildung 2: Faserarten
Quelle: selbsterstellte Darstellung
Die Bezeichnungen Natur- und Chemiefasern bergen bereits eine weit verbreitete Fehleinschätzung in
sich, denn das Wort „Chemie“ wird oft negativ assoziiert und „Natur“ wird meistens mit positiven
Eigenschaften in Verbindung gebracht. Tastsächlich haben die verschiedenen Fasern ganz
unterschiedliche Auswirkungen auf die Umwelt, in Bezug auf Wasser-, Energieverbrauch,
Umweltemissionen und Erneuerbarkeit der Rohstoffe (Fletcher & Grose, 2012, S. 6). Im Weiteren
wird eine kleine Auswahl der gängigsten Rohstoffe der Bekleidungsindustrie vorgestellt und
aufgezeigt, wo die einzelnen Rohstoffe ihre Schwachstellen im Bereich der Nachhaltigkeit haben und
wie diese verbessert werden können.
11
3. Textilindustrie und Nachhaltigkeit
3.2.1.1 Naturfasern
Die Naturfasern bestehen allesamt aus nachwachsenden Rohstoffen (deshalb auch „Natur“-fasern).
Die Baumwolle und die Schafswolle finden in der Textilproduktion am häufigsten Verwendung
weshalb, diese im Folgenden vorgestellt werden.
Baumwolle: Zusammen mit Polyester ist Baumwolle der am meisten nachgefragte Rohstoff in der
Textilindustrie, zusammen machen sie ca. 80% der gesamten Nachfrage an Fasern aus (Fletcher &
Grose, 2012, S. 4). Innerhalb der letzten 80 Jahre konnte der Baumwollernteertrag bei
gleichbleibender Anbaufläche sogar verdreifacht werden (Fletcher, 2008, S. 8). Vorteile der
Baumwolle sind die Reissfestigkeit, die gute Hautverträglichkeit bzw. das geringe Allergiepotential
und sie ist einfach zu färben und zu bleichen (Diekamp & Koch, 2010, S. 84). Die Nachteile bei der
Baumwolle sind einerseits der enorme Wasserverbrauch (bis zu 26'000 Liter für 1 kg Baumwolle) und
andererseits die hohe Menge von eingesetzten Pestiziden und Düngemitteln, was einen erheblichen
Einfluss auf die Umwelt hat (Diekamp & Koch, 2010, S. 84). Probleme die entstehen sind unter
anderem die Wasserverschmutzung, der Verlust von Biodiversität und Gesundheitsprobleme der
Arbeiter aufgrund der giftigen Pestizide (Fletcher, 2008, S. 8–9).
Ausserdem ist Kinderarbeit ein weiterer kritischer Faktor beim Baumwollanbau. Obwohl Kinderarbeit
in vielen Schwellenländern verboten ist, werden sie meistens trotzdem z. B. bei der
Schädlingsbekämpfung oder der Baumwollernte eingesetzt. Dabei arbeiten sie für einen Hungerlohn
und leiden wegen der giftigen Umgebung an diversen Erkrankungen. (Diekamp & Koch, 2010, S.
107–108)
Die populärste Alternative zu konventioneller Baumwolle ist die Bio-Baumwolle. Laut dem Organic
Cotton Market Report 2014 von Textile Exchange wurden im Jahr 2014 weltweit 116,974 Tonnen
Bio-Baumwolle hergestellt (2015, S. 5). Im Jahr 2007 waren es erst 57,931 Tonnen, das entspricht
einem Wachstum von gut 100% (Piegsa, 2010, S. 7). Dies scheint viel, aber im Vergleich zur
weltweiten Ernte von gewöhnlicher Baumwolle, welche im Jahr 2013 24,54 Millionen Tonnen betrug,
fällt der Anteil der Bio-Baumwolle mit weniger als einem Prozent sehr gering aus.6
Der Anbau von Bio-Baumwolle ist aus einer Vielzahl von Gründen weitaus nachhaltiger als die
herkömmliche Baumwolle. Die Bio-Baumwolle wird weder in Monokulturen angebaut noch wird sie
mit Pestiziden und anderen Chemikalien behandelt (Piegsa, 2010, S. 7). Es wird stets auf organische
und rein biologische Schädlingsbekämpfung und Dünung zurückgegriffen und des Weiteren wird die
Bio-Baumwolle handgepflückt (Piegsa, 2010, S. 7). Auch der Wasserverbrauch kann im Gegensatz
zur normalen Baumwolle durch „intelligente Wässerungsmassnahmen“ erheblich gesenkt werden
(Diekamp & Koch, 2010, S. 62). Im Allgemeinen besitzt die Bio-Baumwolle die beste Öko-Bilanz
aller Textilfasern, diese beinhaltet die niedrigsten CO2-Emissionen und den geringsten
6
Vgl. http://faostat3.fao.org/browse/Q/QC/E, abgerufen am 3. Juli 2015
12
3. Textilindustrie und Nachhaltigkeit
Energieverbrauch bei der Produktion (Diekamp & Koch, 2010, S. 62). Ausserdem wird bei der BioBaumwolle auf faire Abnahmekonditionen und Preise gegenüber den Bauern geachtet. Dadurch
können diese ihr Augenmerk auf die Qualität der Baumwolle richten und nicht auschliesslich auf die
Menge (Piegsa, 2010, S. 7). Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Gesundheit der Baumwollbauern,
die dank dem Verzicht auf schädliche Chemikalien nicht gefährdet wird (Diekamp & Koch, 2010, S.
62).
Wolle: Die typische Schafswolle oder Schurwolle besitzt verschiedene nützliche Eigenschaften, z. B.
trocknet sie wesentlich schneller als Baumwolle, besitzt natürliche Wärme-Regulationseigenschaften,
knittert kaum und nimmt Flecken weniger schnell auf als andere Materialien (Diekamp & Koch, 2010,
S. 86). Doch auch bei der Wollproduktion gibt es einige Bedenken im Bereich der Nachhaltigkeit. Die
Wolle ist die einzige Faser, die vor der Bearbeitung noch von Verunreinigungen befreit werden muss,
was zu einem sehr hohen Wasserverbrauch führt (Fletcher, 2008, S. 10). Mit einem Verbrauch von bis
zu 120’000 Liter Wasser pro Kilogramm Schafswolle, verbraucht die Wollherstellung mit Abstand am
meisten Wasser im Vergleich zu allen anderen Naturfasern (Diekamp & Koch, 2010, S. 86). Ebenso
gravierend ist der Einsatz von giftigen Pestiziden, um einen Parasitenbefall bei den Tieren zu
vermeiden. Dabei werden die Schafe entweder mit einem Pestizidbad oder einer Pestiziddusche
grossflächig behandelt (Piegsa, 2010, S. 8).
Um die Wollproduktion nachhaltiger zu gestalten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Damit Wolle
als „Bio-Wolle“ bezeichnet werden darf, müssen bestimmte Richtlinien eingehalten werden, d.h. die
Schafe müssen unter „kontrollierter biologischer Tierhaltung“ aufgezogen werden. Dabei wird auf
eine „artgerechte Fütterung und Haltung“ geachtet. (Kraus, 2014, S. 2)
Durch die bessere Qualität des Futters, den gezielten Einsatz von Medikamenten und mehr Auslauf für
die Tiere kann die natürliche Widerstandsfähigkeit der Schafe und die Qualität ihrer Wolle erheblich
gesteigert werden. Ein weiterer Schritt ist eine ökologische Wollwäsche, wobei die verursachten
Abfallprodukte wiederverwendet und soweit wie möglich abgebaut werden, wie z. B. die Klärung und
Wiederverwendung des verunreinigten Wassers. (Piegsa, 2010, S. 9)
3.2.1.2 Chemiefasern
Die Chemiefasern müssen in einem meist aufwendigen Prozess hergestellt werden, weshalb ihre
Produktion energieintensiver als diejenige der Naturfasern ist. Der grosse Vorteil von Chemiefasern ist
die Tatsache, dass das gewonnene Garn beliebig lang gesponnen und mit beliebigen Eigenschaften
ausgestattet werden kann (Diekamp & Koch, 2010, S. 88).
13
3. Textilindustrie und Nachhaltigkeit
Viskose und Lyocell: Die Viskose wird ähnlich wie Baumwolle verwendet, besitzt jedoch noch andere
Eigenschaften. Die Viskose lässt sich leicht bedrucken und nimmt Feuchtigkeit gut auf, besitzt aber
eine schlechte Scheuerfestigkeit (Diekamp & Koch, 2010, S. 87).
Bei der Herstellung werden zellulosehaltige Rohstoffe, wie verschiedene Hölzer, Sträucher oder auch
Bambus, benötigt. Durch einen chemischen Vorgang wird zuerst die Zellulose vom Holz getrennt und
dann durch Schwefelkohlenstoff und Natronlauge gelöst (Diekamp & Koch, 2010, S. 87). Die
entstandene Masse wird schlussendlich gesponnen (Diekamp & Koch, 2010, S. 87). Die Produktion ist
sehr energie- und chemikalienintensiv, ausserdem werden das Abwasser und die Luft durch die
eingesetzten Chemikalien belastet (Piegsa, 2010, S. 10).
Lyocell (auch Tencel genannt) bietet im Gegensatz zur Viskose eine nachhaltigere Alternative. Beim
Lyocell wird die Zellulose direkt gelöst und gesponnen, das dazu verwendete Lösungsmittel
N-Methylmorpholin-N-oxid ist weder giftig noch wasserlöslich (Diekamp & Koch, 2010, S. 87).
Ausserdem kann das Lösungsmittel bis zu 99,5% wieder zurück in den Lösungsprozess geführt
werden (Fletcher, 2008, S. 30). Eine weitere positive Eigenschaft von Lyocell ist seine
Kompostierbarkeit, innerhalb von sechs Wochen kann der Stoff biologisch abgebaut werden (Fletcher,
2008, S. 32). Unter allen chemisch hergestellten Fasern hat Lyocell die beste CO2-Bilanz und hat eine
nahezu gleich gute Öko-Bilanz wie Bio-Baumwolle (Diekamp & Koch, 2010, S. 62). Ein Nachteil von
Lyocell ist jedoch der hohe Energieaufwand für die Produktion (Fletcher, 2008, S. 32).
Polyester: Polyester macht 60% aller synthetisch hergestellten Chemiefasern aus, und ist nach
Baumwolle der am meisten nachgefragte Rohstoff für Textilien (Diekamp & Koch, 2010, S. 88).
Polyester besticht vor allem durch seine elastischen Eigenschaften, seine Reissfestigkeit und seine
vielfältige Einsetzbarkeit vor allem in Mischgeweben. Die Grundstoffe für Polyester sind Kohle, Erdöl
oder Erdgas, welche zu einem Granulat weiterverarbeitet werden und dann im Schmelzspinnverfahren
zu einem Garn gesponnen werden. (Diekamp & Koch, 2010, S. 88)
Problematisch bei der Herstellung von Polyester (und synthetischen Chemiefasern im Allgemeinen)
sind der hohe Energie- und Chemikalienverbrauch (Piegsa, 2010, S. 12). Es werden für die
Herstellung eins Kilogramms Polyester 109 Megajoules verbraucht, damit könnte eine 100-WattGlühbirne 12,6 Tage7 lang brennen (Fletcher, 2008, S. 12).
Ausserdem werden bei der Herstellung von Polyester Hilfsmittel wie z. B. Antimontrioxid genutzt,
welches unter dem Verdacht steht, krebserregend zu sein und über das Abwasser in die Umwelt
gelangt (Piegsa, 2010, S. 14).
Logischerweise benötigt jegliche Art von Produktion zu einem bestimmtem Grad Energie und Wasser.
Aber wie oben aufgezeigt gibt es Verfahren, welche die Auswirkungen auf die Umwelt zumindest
7
https://de.wikipedia.org/wiki/Größenordnung_(Energie), abgerufen am 3. Oktober 2015
14
3. Textilindustrie und Nachhaltigkeit
reduzieren können. Vor allem im Bereich der Pestizide und giftigen Stoffe gibt es noch grosses
Verbesserungspotential. Konsumenten ist es deshalb zu empfehlen, beim Kauf von Kleidung einen
Blick auf das Etikett zu werfen und darauf zu achten, aus welchen Materialien ein Kleidungsstück
hergestellt wurde. Wenn Kleider aus Bio-Baumwolle bestehen, wird dies von den Unternehmen oft
explizit auf einem Extraschild deklariert, damit die Kunden auf den ersten Blick erkennen, dass der
Rohstoff des Kleidungsstücks nachhaltig produziert wurde.
Tabelle 1: Übersicht über den Ressourceneinsatz bei Rohstoffen
Wasser
Chemikalien
Energie
CO2-Emssionen
Baumwolle
hoch
hoch
niedrig
hoch
Bio-Baumwolle
mittel
keine
niedrig
niedrig
Wolle
sehr hoch
hoch
mittel
mittel
Bio-Wolle
mittel
keine
niedrig
niedrig
Viscose
niedrig
hoch
hoch
mittel
Lyocell/Tencell
niedrig
niedrig
mittel
niedrig
Polyester
niedrig
hoch
sehr hoch
sehr hoch
Quellen: Oeko-Tex, o.D.a, S. 13 und Diekamp und Koch, 2010, S. 147–148
3.2.2 Garnherstellung und Flächenerzeugung
Die Garnherstellung und die Flächenerzeugung bilden die weiteren Schritte im Produktionsprozess.
Bei der Garnherstellung ist der gewöhnliche Vorgang das Spinnen, bei der Flächenerzeugung sind die
gängigen Prozesse das Weben und das Stricken. Diese Verfahren sind grösstenteils mechanisch und
benötigen deshalb einen hohen Energieaufwand (Fletcher, 2008, S. 48). Alle genannten Vorgänge sind
jedoch belastend für die Fasern, da sie stets einer Reibung ausgesetzt sind, deshalb werden
verschiedene Hilfsmittel benötigt, um die Qualität der Stoffe zu sichern (Piegsa, 2010, S. 15). Diese
Hilfsstoffe sind in der Regel Haft-, Gleit-, Schmälz-, und Schlichtemittel. Für die Umwelt
problematisch ist die Tatsache, dass all diese Mittel vor der Weiterverarbeitung wieder ausgewaschen
werden müssen und somit ins Abwasser gelangen, dazu mehr im Abschnitt Veredelung (Fletcher,
2008, S. 48).
3.2.3 Veredelung
Die Veredelung ist ein enorm chemikalien-, energie- und wasserintensiver Vorgang (Piegsa, 2010, S.
19). Die verschiedenen Stufen und ihr Verbrauch an den eben genannten Ressourcen werden im
Folgenden vorgestellt.
15
3. Textilindustrie und Nachhaltigkeit
Fletcher (2008) betont jedoch, dass nicht jegliche Chemikalien und Prozesse in der Textilproduktion
vermieden werden können, da sie z.T. unabdingbar für „brauchbare“ Kleidung sind. Das Ziel ist
deshalb den Einsatz solcher Chemikalien auf ein Minimum zu reduzieren und zu optimieren.
(Fletcher, 2008, S. 46) In diesem Unterkapitel wird wiederum der Schwerpunkt auf das Bleichen und
das Färben gelegt.
3.2.3.1 Entschlichten / Vorbehandeln
Wie bereits im vorherigen Kapitel erläutert werden für das Weben oder Stricken der Fasern
sogenannte Schlichte aufgetragen, damit die Fasern bei diesem Vorgang nicht beschädigt werden. Nun
muss die Schlichte für die Veredelung wieder vom Stoff entfernt werden. Dieser Vorgang findet unter
Einsatz von sehr viel Wasser und Chemikalien statt, das Hauptproblem ist hierbei, dass ein Grossteil
dieser Chemikalien im Abwasser landet. Dieser Prozess kann durch das Recycling der Schlichtemittel
weitaus nachhaltiger gestaltet werden. Zudem gibt es bereits Forschungen zu biologisch abbaubaren
Schlichtemitteln, wie z. B. die des Instituts für Textil und Verfahrenstechnik Denkendorf, welche ein
Schlichtemittel auf Basis von Chitosan herstellten (Chitosan ist nicht giftig und biologisch abbaubar).
(Piegsa, 2010, S.21 & S. 58)
3.2.3.2 Waschen
Beim Waschen sollen Verschmutzungen, wie z. B. Öle, Fette oder Wachse vom Stoff gelöst werden.
Dafür werden einerseits Wasser und je nach Faserart Laugen oder Säuren benötigt. (Piegsa, 2010, S.
22)
3.2.3.3 Merzerisieren
Das Merzerisieren wird bei Stoffen aus Zellulose und hauptsächlich bei Baumwolle eingesetzt. Bei
diesem Vorgang bekommt die Faser einen bleibenden Glanz, zudem wird sie dichter, fester und die
Saug- und Aufnahmefähigkeit für Färbemittel wird erhöht. Problematisch bei diesem Vorgang ist der
Einsatz von Chemikalien, denn zuerst wird der Stoff mit Natronlauge behandelt, um diese zu
neutralisieren wird dann wiederum eine Säure eingesetzt (Piegsa, 2010, S. 22–23).
3.2.3.4 Bleichen
Die meisten Fasern sind von Natur aus nicht weiss. Damit die Textilien regelmässig und im gewollten
Farbton gefärbt werden können, müssen die Stoffe zuerst gebleicht werden. Früher waren
hypochlorithaltige Bleichmittel, wie z. B. Sodium Hypochlorid oder Sodium Chlorid, häufig
verwendete
Bleichmittel.
Diese
können
zu
halogenorganischen
Verbindungen
(Halogenkohlenwasserstoffe) im Abwasser führen, welche sich im Körper von Tieren und Menschen
16
3. Textilindustrie und Nachhaltigkeit
festsetzen und zu körperlichen Missbildungen führen können. Sie stehen sogar unter Verdacht
krebserregend zu sein. Heutzutage wird in Europa und den USA hauptsächlich Wasserstoffperoxid für
das Bleichen von Textilien verwendet, welches für die Umwelt verträglicher ist. In Deutschland ist der
Einsatz von Chlor für den Bleichvorgang sogar komplett verboten. (Fletcher & Grose, 2012, S. 35)
Der Nachteil des Wasserstoffperoxids ist, dass es erst bei Temperaturen von über 60° Celsius seine
Bleichwirkung erzielt und der Vorgang deshalb sehr energieintensiv ist (Fletcher, 2008, S. 50). Um
den Veredelungsprozess so effizient wie möglich zu gestalten empfiehlt es sich, verschiedene Prozesse
wie das Reinigen, Entschlichten und das Bleichen zu kombinieren und in einem Durchgang zu
vollziehen, somit kann Wasser und Energie gespart werden (Fletcher, 2008, S. 51).
Am Kleidungsstück selbst ist leider nicht zu erkennen, ob es gebleicht wurde oder nicht. Da aber die
überwiegende Mehrheit der Textilien gebleicht wird, ist davon auszugehen, dass Bekleidungsstücke,
die man in gewöhnlichen Warenhäusern erhält, tatsächlich gebleicht wurden. Wer Wert auf
ungebleichte Textilien legt, dem empfiehlt es sich im Internet zu suchen. Denn dort lassen sich
ziemlich leicht diverse Anbieter von ungebleichter Kleidung finden.
3.2.3.5 Färben
Für den Färbeprozess werden einerseits Farbstoffe aber auch diverse Chemikalien als Hilfsmittel
benötigt, welche je nach Faser unterschiedlich ausfallen (Piegsa, 2010, S. 23). Um ein Kilogramm
Stoff zu färben, werden je nach Rohstoff und gewünschter Farbintensität zwischen 2–80 g Farbe
benötigt (Fletcher, 2008, S. 51). Nach dem Färben müssen die Textilien noch gewaschen werden, um
die eingesetzten Hilfsmittel wieder zu entfernen, was den Färbevorgang, nebst dem hohen Verbrauch
an Energie und Chemikalien, sehr wasserintensiv macht (Fletcher, 2008, S. 51).
In diesem Schritt der Textilveredelung gibt es noch enorm viel Verbesserungspotential im Bezug auf
die Nachhaltigkeit. In den EU-Staaten gibt es zwar diverse Richtlinien zum Einsatz von bestimmten
Färbemitteln, nach Diekamp und Koch (2010) werden jedoch 90% der in Europa verkauften
Kleidungsstücke in Entwicklungs- und Schwellenländern produziert, wo es kaum Restriktionen für die
Nutzung von Färbemitteln gibt (S. 91). Verschmutztes Wasser aus den Produktionsanlagen fliesst im
Normalfall ungefiltert ins Abwasser, welches oft in Flüssen und dann sogar im Meer landet (Diekamp
& Koch, 2010, S. 91). Diese oft hoch giftigen Färbstoffe sorgen bei den Arbeitern für Hautkrankheiten
oder Atemwegserkrankungen, ausserdem wird das Ackerland in der Umgebung durch das
verschmutzte Grundwasser verseucht (Diekamp & Koch, 2010, S. 91). Nicht nur die Arbeiter, sondern
auch die Konsumenten dieser Kleidung können von den giftigen Farben gesundheitlich beeinträchtigt
werden. Für die Veredelung von Textilien werden im Jahr ca. 250’000 Tonnen Farbstoffe gebraucht,
davon gelangen rund 20% nach der Verwendung ins Abwasser, bei den Chemikalien sind es sogar
4 Millionen Tonnen wovon über 80% ungefiltert in die Kanalisation fliessen (Diekamp & Koch, 2010,
S. 94).
17
3. Textilindustrie und Nachhaltigkeit
Es entstehen immer mehr neue Technologien, welche das Färben von Textilien nachhaltiger gestalten
und Wasser, Energie sowie Chemikalien einsparen. Solche Technologien sind z. B. das
Wiederverwenden
und
Recyceln
von
Farben
und
Hilfsmitteln,
das
Ausziehverfahren,
elektrochemisches Färben oder die Nutzung von Naturfarbstoffen (Fletcher, 2008, S. 52–54).
Der Einsatz von natürlichen Farbstoffen ist noch eher schwach verbreitet. Das liegt daran, dass
pflanzliche Farbstoffe nicht in reiner Form vorkommen und die diversen Stofffasern die Naturfarben
nicht gleich gut aufnehmen wie synthetische. Ausserdem ist die Farbpalette wesentlich weniger
umfangreich als bei synthetischen Farben und es können keine intensiven Farbtöne erzielt werden.
(Diekamp & Koch, 2010, S. 99–100)
Nach Fletcher und Grose sind diese Argumente jedoch kein ausreichender Grund Naturfarben nicht zu
verwenden. Sie vertreten den Ansatz, dass Naturfarben nicht dem „Industrie-Standard“ gerecht werden
müssen, sondern dass man mit Kreativität den Bereich des Möglichen der Natur ausschöpfen soll
(Fletcher & Grose, 2012, S. 43). Obwohl es noch wenige Anbieter von naturgefärbten
Kleidungsstücken gibt, wächst deren Zahl. D.h. wer auf Kleider in kräftigen Farben verzichten kann,
findet auch modische Bekleidung, welche durch natürliche Pigmente gefärbt wurde.
3.2.3.6 Finish
Beim Finish sollen die Trage- und Pflegeeigenschaften von Textilien durch die Veränderung ihrer
Oberfläche verbessert werden (Piegsa, 2010, S. 26). Hier gibt es entweder mechanische oder
chemische Prozesse, wobei die letzteren schädlicher sind. Ursprünglich wurde für den chemischen
Vorgang Formaldehyd benutzt, welcher wegen seiner krebserregenden Eigenschaften jedoch verboten
wurde. Der grosse Vorteil des Finishs besteht darin, die Lebensdauer von Kleidungsstücken zu
erhöhen und ein weniger häufiges Waschen zu erlauben. Ob diese Vorteile die negativen Einflüsse
(Energie- und Wasserverbrauch) ausgleichen bzw. aufheben, kann jedoch nicht abschliessend
beantwortet werden. (Fletcher, 2008, S. 56)
3.2.4 Konfektion
Zum Bereich Konfektion gehören die Arbeitsschritte Zuschneiden, Nähen und Bügeln (Piegsa, 2010,
S. 30). Im Gegensatz zur Textilveredelung werden in diesen Prozessen kaum Chemikalien benötigt
und eingesetzt, deshalb liegt hier der Fokus der Nachhaltigkeit auf der Einsparung von Ressourcen,
wie Energie, Wasser und Material (Piegsa, 2010, S. 30). Z. B. wird im Zuschneidungsprozess oft eine
CAD-Software genutzt, dadurch werden Stoffreste auf ein Minimum reduziert. Durch den Einsatz
solcher Systeme kann der Abfall bis zu 20% verringert werden. (Fletcher & Grose, 2012, S. 44)
Vor allem bei grossen Unternehmen ist davon auszugehen, dass eine solche Software genutzt wird,
allein schon aus Kostenspargründen. In diesem Element der textilen Kette beziehen sich die Probleme
der Nachhaltigkeit weniger auf die Umwelt, sondern viel stärker auf die schlechten und teils
unzumutbaren Bedingungen für Arbeiterinnen in Textilfabriken. Das bis 2004 geltende
Welttextilabkommen beschränkte den Textilexport aus Entwicklungs- und Schwellenländern, um den
18
3. Textilindustrie und Nachhaltigkeit
europäischen Markt vor Billigimporten zu schützen.8 Die Folge des Auslaufens des Abkommens war
ein vollkommen freier Wettbewerb, was zu einem stärkeren Druck auf die Produktionskosten und aus
den daraus folgenden Einsparungen, zu schlechteren Arbeitsbedingungen führte (Diekamp & Koch,
2010, S. 109).
Egal ob in Indien, Bangladesch oder China, der Grossteil der Arbeiter in Textilfabriken sind Frauen,
welche für ein paar Cent pro Tag z.T. bis zu 19 Stunden unter den schlechtesten Bedingungen
arbeiten. Sexuelle Belästigung, Gewalt, Krankheiten durch die giftstoffhaltigen Textilien und keine
Sicherheitsvorkehrungen am Arbeitsplatz sind nur einige Umstände mit denen die Näherinnen leben
müssen. Da die Konfektion einer der kostenintensivsten Punkte der textilen Kette ist, wird hier so viel
wie möglich gespart, der Wettbewerb der Unternehmen wird sozusagen auf den Rücken der
Näherinnen ausgetragen. Nach Diekamp und Koch grenzt das schamlose Ausnutzen der Näherinnen in
Produktionsbetrieben an Sklaverei. (Diekamp & Koch, 2010, S. 108)
Durch die Öffentlichkeitsarbeit von Organisationen wie der Clean Clothes Campaign oder der MultiStakeholder-Initiative Fair Wear Foundation, werden einerseits Konsumenten besser über die
Missstände in Nähfabriken informiert und sensibilisiert und andererseits Unternehmen dazu
aufgefordert etwas an den Zuständen zu ändern. Doch auch diese Systeme kommen an ihre Grenzen,
denn sie beruhen auf einer „freiwilligen Selbstverpflichtung“ und ein Vergehen kann nicht geahndet
werden. Schon allein wegen der vielen Stufen der Wertschöpfungskette mit etlichen Zulieferern kann
nicht jeder einzelne Betrieb unter die Lupe genommen werden. Doch es macht sich schon seit
geraumer
Zeit
ein
Gegentrend
bemerkbar,
dass
Konsumenten
vermehrt
auf
faire
Produktionsbedingungen achten und diese zu einem entscheidenden Kauffaktor werden. Ausserdem
werden Käufer durch die allgegenwärtigen Medien in Sekundenschelle über sich ereignete Tragödien
in Produktionsbetrieben informiert. Dieses verstärkte Interesse und das Informationsbedürfnis der
Kunden setzt Unternehmen zusehends stärker unter Druck in ihren Betriebsstätten für
menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu sorgen. (Diekamp & Koch, 2010, S. 110–117)
3.2.5 Vertrieb
Aufgrund der Grösse und des globalen Agierens der Textilindustrie sind die Anforderungen an den
Transport der Textilien über alle Wertschöpfungsstufen hinaus sehr hoch. Es bilden sich komplexe
Netzwerke, um einen reibungslosen und effizienten Prozess zu gewährleisten. Diese reichen vom
Anbau und Transport der Rohstoffe, über die Weiterverarbeitung bis hin zum Versand und Verkauf
der fertigen Produkte an den Endkunden. Obwohl der Transport nur ein Prozent des gesamten
Kohlenstoffausstosses in der Wertkette von Textilien ausmacht, gibt es auch hier noch mögliche
Potentiale zur Verbesserung. Z. B. können CO2-Emissionen durch den Einsatz von Bahn- und
Schiffslieferungen, anstatt von Luft- und Lieferwagentransporten, reduziert werden oder es können
8
Vgl. http://www.sauberekleidung.de/2011_alte-ccc-d-website/ccc-40_kampagnen/ccc44_welttextilabkommen.html, abgerufen am 5. September 2015
19
3. Textilindustrie und Nachhaltigkeit
Fahrzeuge verwendet werden, welche durch Biogas oder Elektrizität angetrieben werden. (Fletscher &
Grose, 2012, S. 54–57)
Ein weiterer nachhaltiger Ansatz ist die Produktion von Textilien lokaler zu gestalten, um die langen
Transportwege zu verkürzen (Fletcher, 2008, S. 139–140). Nach Fletcher (2008) ist Lokalität ein
wirksames „Gegengift gegen Unnachhaltigkeit“, denn sie führt nicht nur zu niedrigeren
CO2-Emissionen, sondern zieht weitere positive Effekte nach sich, wie z. B. die Förderung der
regionalen Wirtschaft, ein stärkeres soziales Engagement und eine grössere kulturelle Vielfalt (S.
140). Zudem ist bei einer lokalen Produktion z. B. in der Schweiz oder in Deutschland davon
auszugehen, dass die Arbeitsbedingungen angemessen sind, da Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen
durch unsere Rechtssysteme einen weitaus besseren Schutz als in Schwellen- und Drittweltländern
erfahren.
Obwohl die textile Kette hier in relativ groben Zügen beschrieben wurde, zeigt sich, dass es auf jeder
Wertschöpfungsstufe noch Verbesserungspotential gibt. Dadurch, dass der Einsatz von giftigen
Chemikalien vermieden, Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen und Wasser effizienter genutzt
wird, kann schon einiges erreicht werden. Auch im Bereich der Arbeitsbedingungen muss noch viel
getan werden, damit diese überall fair und sozial ausgestaltet sind.
20
4. Labels und ihre Aussagekraft
4. Labels und Marken, die für Nachhaltigkeit stehen
Dieses Kapitel erläutert in einem ersten Teil verschiedene Labels, die nachhaltig hergestellte Kleidung
auszeichnen. Diese werden daraufhin auf ihre Vertrauenswürdigkeit untersucht und verglichen. Im
zweiten Teil dieses Kapitels werden zwei Marken vorgestellt, welche sich durch ihr nachhaltiges
Angebot an Bekleidung profilieren. Es wird aufgezeigt, was diese tun, um Nachhaltigkeit zu
garantieren.
4.1 Labels und ihre Aussagekraft
Heute lässt sich eine Vielfalt an Labels vorfinden, welche nachhaltige Kleidung zertifizieren.
Problematisch ist hierbei, dass diese Labels nicht vereinheitlicht sind. Entweder messen sie
unterschiedliche Faktoren oder sie beziehen sich nicht auf dieselben Richt- und Grenzwerte. Als
Konsument fällt es deshalb schwer sich in diesem Wirrwarr an Labels zurechtzufinden. Dies schwächt
das Vertrauen der Kunden in die Labels. In diesem Abschnitt werden die wichtigsten und
bekanntesten Labels kurz beschrieben und kritisch hinterfragt. Beim Vergleich von verschiedenen
Labels bieten diverse Websites eine geeignete Hilfestellung. Für diese Arbeit wird neben Berichten
von NGOs weitere Portale wie labelinfo.ch oder siegelklarheit.de genutzt. Weil die diversen Quellen
nicht genau die gleichen Merkmale prüfen, werden verschiedene Urteile herangezogen.
Um den Vergleich zwischen den einzelnen Labels in dieser Arbeit zu vereinfachen, werden die Labels,
welche die gleichen Aspekte miteinbeziehen, einander direkt gegenübergestellt.
4.1.1 Oeko-Tex
Eines der bekanntesten Labels ist der Oeko-Tex Standard. Oeko-Tex prüft Textilien mit dem Standard
100 schon seit 1992 mit dem Ziel, ein unabhängiges Zertifizierungssystem für giftfreie Kleidung zu
schaffen (Christliche Initiative Romero, 2013, S. 56). Da Oeko-Tex verschiedene Labels vergibt und
es in jüngster Zeit einige Umbenennungen gab, werden die Oeko-Tex-Labels mit Rücksicht auf die
Übersicht in einem eignen Kapitel erfasst. Die diversen Labels sind der Oeko-Tex Standard 100, der
Oeko-Tex Standard 1000 bzw. das Sustainable Textile Production (STeP) und der Oeko-Tex Standard
100plus bzw. Made in Green by Oeko-Tex, welche im Folgenden erläutert werden.
21
4. Labels und ihre Aussagekraft
4.1.1.1 Oeko-Tex Standard 100
Der Oeko-Tex Standard 100 prüft Textilien auf eine Vielzahl von
Chemikalien, welche für die Gesundheit des Menschen bedenklich sind.
Dazu gehören unter anderem die krebserregenden Azo-Farbstoffe,
Schwermetalle oder Formaldehyd. Die von Oeko-Tex getesteten
Schadstoffe sind die folgenden: „gesetzlich verbotene Substanzen,
Abbildung 3: Oeko-Tex
Standard 100 Label 9
gesetzlich
reglementierte
gesundheitsbedenkliche
(jedoch
Substanzen,
noch
nicht
bekanntermassen
gesetzlich
geregelte
Chemikalien) und Parameter zur Gesundheitsvorsorge“10.
Von Oeko-Tex wird ausdrücklich betont, dass diese Prüfkriterien über die gesetzlichen Bestimmungen
hinausgehen. Ausserdem wird die Überprüfung von zahlreichen unabhängigen Instituten
durchgeführt.11
Für Konsumenten heisst das also, dass Kleidung mit einem Oeko-Tex Standard 100 Siegel keine
Gefahr für die Gesundheit darstellen, es aber nichts über die Nachhaltigkeit im Bezug auf die
Produktionsweise und die Rohstoffgewinnung aussagt.
Im Einkaufsratgeber für giftfreie Kleidung von Greenpeace wird der Standard 100 von Oeko-Tex aus
verschiedenen Gründen kritisiert. Erstens werden nur die Textilien selbst aber nicht die
Herstellungsbedingungen geprüft, zweitens liegen die Grenzwerte für gewisse Chemikalien merklich
höher als bei anderen Labels und drittens gibt es für bestimmte Stoffe (z. B. zinnorganische
Verbindungen oder Phthalate) keine Verbote, sondern nur Grenzwerte (Greenpeace, 2013, S. 18). Eine
Zertifizierung mit dem Oeko-Tex Standard 100 zu erhalten ist in der Regel nicht sonderlich schwer,
weshalb mehrere Tausend Unternehmen mit dem Siegel ausgezeichnet sind (Greenpeace, 2013, S. 19).
4.1.1.2 Oeko-Tex Standard 1000 und Sustainable Textile Production (STeP)
Der Oeko-Tex Standard 1000 zeichnet im Gegensatz zum Standard 100
nicht die Textilien an sich, sondern die Nachhaltigkeit von Betriebsstätten
aus. Die genannten Kriterien für eine Zertifizierung sind unter anderem
„Produktzertifizierung nach Oeko-Tex Standard 100, Beachtung strenger
Abbildung 4: Oeko-Tex
Standard 1000 Label 12
Vorgaben bezüglich Abwasserreinigung und Abluftemissionen, Einsatz
umweltverträglicher
Technologien,
Chemikalien
und
Farbstoffe,
9
Quelle: https://www.oekotex.com/media/oeko_tex/image_1/oets_100/label_templates/OEKO_100_RGB_GERMAN.jpg, abgerufen
am 3. Oktober 2015
10
Vgl. https://www.oeko-tex.com/de/manufacturers/concept/oeko_tex_standard_100
/oeko_tex_standard_100.xhtml, abgerufen am 14. Juli 2015
11
Vgl. https://www.oeko-tex.com/de/manufacturers/certification/laboratory_testing/laboratory_testing.xhtml,
abgerufen am 14. Juli 2015
12
Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/a/a6/OEKO-TEX_Standard_1000_2010.jpg, abgerufen am
3. Oktober 2015
22
4. Labels und ihre Aussagekraft
optimierter Energie- und Materialeinsatz und Erfüllung sozialer Kriterien“ (Oeko-Tex, o.D.b,
Abschn. 2).
Im Juli
2013
wurde
der
Oeko-Tex
Standard 1000
vom STeP
Zertifizierungssystem abgelöst. Dieses Label wird an Unternehmen
vergeben,
welche
„ihre
Leistungen
in
Bezug
auf
nachhaltige
Produktionsbedingungen transparent, glaubwürdig und leicht verständlich
nach aussen kommunizieren möchten“13.
Mit diesem Standard hat sich Oeko-Tex zum Ziel gesetzt ein umfangreiches
Abbildung 5: Oeko-Tex
SteP Label 14
Label zu kreieren, welches nachhaltige Herstellungsprozesse und faire
Arbeitsbedingungen abdeckt.
4.1.1.3 Oeko-Tex Standard 100Plus und Made in Green by Oeko-Tex
Mit dem Oeko-Tex Standard 100Plus werden die Labels Oeko-Tex
Standard 100 und Oeko-Tex Standard 1000 miteinander vereint.
Unternehmen, welche mit diesem Testat ausgezeichnet sind, erfüllen die
Ansprüche der Schadstofffreiheit der Kleidung, der nachhaltigen
Produktion
Abbildung 6: Oeko-Tex
Standard 100Plus Label 16
über
die
15
Arbeitsbedingungen.
gesamte
textile
Kette
und
der
fairen
Mit diesem Ansatz prüft dieses Label gleiche
Kriterien wie die Zertifikate GOTS, IVN und bluesign, dazu später mehr.
Greenpeace bewertet dieses Label deutlich besser als den Oeko-Tex Standard 100, da die gesamte
Wertschöpfungskette von Textilien betrachtet wird und höhere Ansprüche an Unternehmen gestellt
werden (weniger als hundert Hersteller wurden bislang ausgezeichnet). Zu bemängeln bleibt im Bezug
auf die Schadstoffprüfung wiederum die relativ niedrigen Anforderungen des Oeko-Tex Standard 100,
welche auch für diesen Standard gelten. (Greenpeace, 2013, S. 19)
Die Christliche Initiative Romero (2013) bemängelt beim Oeko-Tex Standard 1000 und somit auch
beim Oeko-Tex Standard 100plus, dass die sozialen Bestimmungen in den Betrieben zu wenig weit
gehen, beispielsweise wird nicht überprüft, ob existenzsichernde Löhne bezahlt werden (S. 57).
13
Vgl. https://www.oeko-tex.com/de/manufacturers/concept/sustainable_textile_production_step/step.xhtml,
abgerufen am 14. Juli 2015
14
Quelle: https://www.oekotex.com/media/oeko_tex/press_images_300dpi/10_others_curriculum_vitae/step_new_certification_syste
m_for_sustainable_textile_production_1_2013/STeP_Logo.jpg, abgerufen am 3. Oktober 2015
15
Vgl. https://www.oeko-tex.com/de/manufacturers/concept
/oeko_tex_standard_100plus/oekotex_standard_100plus.xhtml, abgerufen am 14. Juli 2015
16
Quelle: http://www.testex.com/fileadmin/testex/images/news/2008/100plus_English_farbig.jpg, abgerufen am
3. Oktober 2015
23
4. Labels und ihre Aussagekraft
Wie bereits erwähnt, wurde der Oeko-Tex Standard 1000 vor zwei Jahren
abgelöst, was auch das Siegel Oeko-Tex Standard 100plus hinfällig
machte. Aus diesem Grund wurde das Label Made in Green by Oeko-Tex
kreiert, welches die Zertifikate Oeko-Tex Standard 100plus und das
Abbildung 7: Oeko-Tex
Made in Green Label 17
spanische Label „Made in Green by Aitex“ ersetzt. Somit werden in
diesem Label der Oeko-Tex Standard 100 und STeP kombiniert.
Grundsätzlich gibt es keine grossen Veränderungen im Vergleich zum Oeko-Tex Standard 100plus.
Der einzige Unterschied ist, dass die Zertifizierung nur für ein Jahr vergeben wird, danach kann sie
erst nach einer weiteren Überprüfung neu ausgestellt werden. Eine weitere positive Entwicklung ist
die transparente Nachvollziehbarkeit des Produktionsweges für den Kunden. Über die Produkt-ID
oder einen QR-Code erhält man Informationen über die Produktionsbetriebe, in welchen die Textilien
produziert wurden, zu welcher Produktionsstufe die beteiligten Unternehmen gehören und in welchen
Ländern die Herstellung stattfand.18
4.1.2 Die bekanntesten Labels
Dieses Unterkapitel stellt die drei, neben den Oeko-Tex-Siegeln, wichtigsten und bekanntesten Labels
der Textilbranche vor und weist auf Kritikpunkte hin. Da sich diese Labels auf sehr ähnliche
Nachhaltigkeitsaspekte beziehen, werden diese schlussendlich anhand zweier Bewertungsportale
verglichen und aufgezeigt wie vertrauenswürdig die Labels sind.
4.1.2.1 GOTS (Global Organic Textile Stanard)
Das GOTS-Siegel wurde 2006 von vier Organisationen ins Leben
gerufen: der Soil Association aus England, der Organic Trade Association
aus den USA, der Japan Organic Cotton Association und dem
Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft aus Deutschland
(Diekamp & Koch, 2010, S. 123–124). Der GOTS ist ein sehr
umfassender
Standard,
denn
er
definiert
„umwelttechnische
Anforderungen entlang der gesamten textilen Produktionskette und
Abbildung 8: GOTS
Label 20
fordert gleichzeitig die Einhaltung von Sozialkriterien“19.
Die GOTS-Zertifizierung erhalten nur Kleidungsstücke, die mindestens zu
70% (für Kennzeichnungsstufe 2) oder zu 95% (für Kennzeichnungsstufe 1) aus biologischen
Naturfasern bestehen. Ausserdem gibt es strenge Richtlinien im Bezug auf den Einsatz von
Chemikalien und die Klärung des Abwassers. Die Kennzeichnungsstufe 1 wird durch das Merkmal
17
Quelle: http://www.hohenstein.de/media/image/content
/MiG_GERMAN_HOHENSTEIN_HTTI_LightboxImage.jpg, abgerufen am 3. Oktober 2015
18
Vgl. https://www.oeko-tex.com/de/manufacturers/concept/mig_1/mig_start.xhtml, abgerufen am 14. Juli 2015
19
Vgl. http://www.global-standard.org/de/the-standard.html, abgerufen am 19. August 2015
20
Quelle: http://www.green-avenue.com/images/GOTS%20für%20website.jpg, abgerufen am 3. Oktober 2015
24
4. Labels und ihre Aussagekraft
„organic“ oder „kbA/kbT“21 markiert und die Stufe 2 durch „made with organic“ oder einer
Prozentabgabe von kbA/kbT-Fasern. Überprüft wird die Zertifizierung durch Inspektionen von
„unabhängigen, speziell akkreditierten Prüfinstituten“22.
Als Konsument kann man bei GOTS-zertifizierten Kleidungsstücken darauf vertrauen, dass es sich um
Bio-Fasern handelt, dass im gesamten Produktionsprozess auf eine Minimierung von schädlichen
Einflüssen auf die Umwelt geachtet wird und dass soziale Standards eingehalten werden.
Von Greenpeace (2013) wird das Label wie folgt bewertet: „hohes Niveau, nur für Naturfasern,
Chemikalienmanagement mit wenigen Schwachpunkten“ (S. 16). Der zu bemängelnde Punkt ist, dass
nicht alle Verbote von Chemikalien mit Nachweis-Grenzwerten ausgestattet sind, ausserdem sind die
Revisionsprozesse des GOTS ziemlich langwierig, was einer Übergangsregelung für Grenzwerte
bedürfte. Trotz dieser Mängel schreibt Greenpeace dem GOTS eine hohe Glaubwürdigkeit und eine
Vorbildfunktion zu. (Greenpeace, 2013, S. 16.)
Trotzdem könnte sich auch dieses Label verbessern, vor allem der soziale Bereich müsste noch besser
ausgebaut werden. Erstens sind die Bestimmungen zu fairen Löhnen nur ungenau definiert, zweitens
gelten die sozialen Kriterien nur für die Verarbeitung und nicht für die Rohstoffgewinnung und
drittens müssten unabhängige, lokale Akteure besser eingebunden werden, um die Einhaltung der
sozialen Bestimmungen zu gewährleisten (Christliche Initiative Romero, 2013, S. 43).
4.1.2.2 bluesign system
Das bluesign-Siegel wurde vom Schweizer Unternehmen bluesign
technologies AG im Jahr 2000 ins Leben gerufen und hat wie der
GOTS
Abbildung 9: bluesign
Product Label 23
das
Anliegen,
Nachhaltigkeit
auf
der
gesamten
Wertschöpfungskette von Textilien zu garantieren. Dabei werden alle
Rohstoffe und Prozesse überprüft mit dem Ziel, „dass umwelt- und
gesundheitsgefährdende Substanzen gar nicht erst Eingang in den
Fertigungszyklus finden, sondern schon zuvor vermieden werden“24.
Die konkreten Visionen von bluesign sind „Vereinigung der gesamten
Abbildung 10: bluesign
Approved Fabric Label 25
textilen Zulieferkette, Vermeidung von Substanzen, die eine Gefahr für
Mensch und Umwelt darstellen, von Anfang an, verantwortungsvoller
21
kbA = kontrolliert biologischer Anbau, kbT = kontrolliert biologische Tierhaltung
Vgl. http://www.global-standard.org/de/certification.html, abgerufen am 19. August 2015
23
Quelle: http://www.bluesign.com/inc/tcache//inc-template-consumer-images-teaser-logo-product-rgb-199x91jpg199x1321385468488logo_product_RGB_199x91.jpg, abgerufen am 3. Oktober 2015
24
Vgl. http://www.bluesign.com/de/home/approach#.VaT1X84kNd0, abgerufen am 14. Juli 2015
25
Quelle: http://www.bluesign.com/inc/tcache//inc-template-consumer-images-teaser-logo-approved-fabric-rgb199x91-jpg199x1321385468488logo_approved-fabric_RGB_199x91.jp, abgerufen am 3. Oktober 2015
22
25
4. Labels und ihre Aussagekraft
Einsatz von Ressourcen und Sicherheit für Mensch und Umwelt“26. Daraus wurden die fünf
richtungsweisenden
Prinzipien
„Ressourcenproduktivität,
Verbraucherschutz,
Gewässerschutz,
Immissionsschutz und Arbeitssicherheit“ abgeleitet.27
Es wird nur denjenigen Unternehmen erlaubt, das bluesign-Symbol auf ihren Produkten anzubringen,
welche die nötigen Anforderungen, die sogenannten bluesign criteria (Kriterien für Zutaten,
Fertigungsprozesse und Endprodukte), erfüllen. Die Einhaltung dieser Anforderungen wird bei einer
Inspektion vor Ort von bluesign selbst geprüft. Konsumenten können Produkte mit einem bluesignSiegel durch die zwei Labels bluesign product und bluesign approved fabric erkennen. Wobei ersteres
garantiert, dass das gesamte Produkt (d.h. auch Reissverschlüsse und Knöpfe etc.) nach den bluesign
Kriterien hergestellt wurde, beim zweiten bezieht sich die Nachhaltigkeit nur auf die Textilien (welche
mind. 90% des Produktes ausmachen müssen). 28
Auch hier gibt es nach Greenpeace noch Verbesserungspotential. Zwar hat bluesign die umfassendste
Aufstellung von verbotenen Chemikalien, aber die Bewertungsmethoden sind nicht vollkommen
nachvollziehbar. Zudem sind die Grenzen für den Einsatz von Chlorphenolen und zinnorganischen
Substanz TBT zu wenig streng (Greenpeace, 2013, S. 13).
Die sozialen Kriterien sind bei diesem Label nur zweitrangig, aber es wird stark auf die Sicherheit der
Mitarbeiterinnen in Bezug auf den Umgang mit gefährlichen Substanzen geachtet. Des Weiteren ist
bluesign das einzige Label, das ökologische Richtlinien für Fasern aller Art definiert, und nicht nur für
Naturfasern. Deshalb gibt es bis jetzt noch keine unabhängigen Institutionen, welche die von bluesign
gesetzten Standards kontrollieren. (Christliche Initiative Romero, 2013, S. 21)
4.1.2.3 Naturtextil IVN zertifiziert BEST
Dieses Zertifikat wurde im Jahr 2000 vom Internationalen Verband der
Naturtextilwirtschaft (IVN) ins Leben gerufen. Bei diesem Label werden
alle Produktionsschritte in der textilen Kette auf ökologische und soziale
Gesichtspunkte hin untersucht. Das Siegel wird nur an Produkte aus
Naturfasern vergeben, wobei das Gewebe zu 100% aus Naturfasern aus
biologischem Anbau stammen muss. Synthetische Fasern dürfen
höchstens 5% der Zutaten (Reissverschlüsse, Knöpfe, Einlagen etc.)
Abbildung 11: IVN BEST
Label 29
ausmachen oder in Ausnahmefällen verwendet werden. Nach eigenen
Angaben verfügt das IVN BEST-Siegel über die höchsten Ansprüche im
Vergleich zu anderen Labels und zeigt das maximale erreichbare Nachhaltigkeits-Niveau auf. Es wird
dabei sogar bewusst in Kauf genommen, dass die Produktvielfalt eingeschränkt wird, da nicht alles
26
Vgl. http://www.bluesign.com/de/home/ueber-uns/vision#.VhFQ4taprSg, abgerufen am 14. Juli 2015
Vgl. http://www.bluesign.com/de/consumer/how-does-it-work#.VhFPPdaprSg, abgerufen am 14. Juli 2015
28
Vgl. http://www.bluesign.com/de/consumer/label#.VaT71s4kNd0, abgerufen am 14. Juli 2015
29
Quelle: https://www.die-reale-welt.de/wp-content/uploads/2014/07/logo-neu3.jpg, abgerufen am 3. Oktober
2015
27
26
4. Labels und ihre Aussagekraft
ökologisch produziert werden kann.30 Beispielsweise ist hier, im Gegensatz zu anderen Labels, das
Merzerisieren mit Natronlauge nicht gestattet (Christliche Initiative Romero, 2013, S. 50).
Bei jeder Stufe der Wertschöpfungskette wird von einer unabhängigen Stelle geprüft, ob alle Kriterien
eingehalten werden. Das Label wird für die ausgezeichneten Produkte nur für ein Jahr ausgestellt. Um
das Siegel für weitere Produkte zu erhalten, müssen diese die gleichen Prüfkriterien erfüllen.
(Christliche Initiative Romero, 2013, S. 50)
Von Greenpeace (2013) erhält das Label viel Lob, denn ihrer Meinung nach hält dieses Zertifikat „das
aktuell maximal umsetzbare Niveau an Textilökologie“ (S.17). Bemerkenswert ist zudem die
Transparenz des Labels, denn die Standards und Kriterien für das IVN BEST-Zertifikat können
mühelos auf ihrer Internetseite gefunden werden. Es wird die gesamte textile Kette erläutert und
angegeben, was bei welchem Produktionsschritt einzuhalten bzw. verboten ist. Bei allen anderen
Labels sind diese Informationen sehr kurz gefasst und nach konkreten Hinweisen und Kriterien muss
lange gesucht werden. Des Weiteren können Interessierte für jedes zertifizierte Kleidungsstück
sämtliche Informationen über den gesamten Herstellungsprozess anfordern und einsehen. Das Einzige,
was nach der Christlichen Initiative Romero noch wünschenswert wäre, ist eine „stärkere Einbindung
von lokalen Akteuren“, um die sozialen Standards besser überprüfen zu können und zu garantieren
(2013, S. 51).
4.1.2.4 Direkter Vergleich
Die vier Labels GOTS, bluesign, IVN BEST und Made in green by Oeko-Tex bzw. STeP werden im
Folgenden anhand zweier Labelbewertungs-Portale (labelinfo.ch und siegelklarheit.de) miteinander
verglichen. Dieser Vergleich eignet sich, da alle vier Siegel dieselben Ansprüche an die Nachhaltigkeit
haben bzw. dieselben Kriterien messen.
labelinfo.ch
Die Schweizer Plattform labelinfo.ch und wird seit 2001 von der Stiftung Praktischer Umweltschutz
Schweiz „Pusch“ geführt. Angestrebt wird, dass sich Konsumenten einen Überblick über verschiedene
Labels verschaffen können und erkennen, wie vertrauenswürdig diese sind. Es werden die drei
Faktoren „transparente Kommunikation, unabhängige Kontrollen und ein vernünftiges, auf dem VierAugen-Prinzip beruhendes Zertifizierungssystem“ überprüft, um die Glaubwürdigkeit der Labels
sicherzustellen.31
30
31
Vgl. http://www.naturtextil.de/verbraucher/qualitaetszeichen/best.html, abgerufen am 18. August 2015
Vgl. http://www.labelinfo.ch/de/Ueber-labelinfoch/Ueber-labelinfoch, abgerufen am 17. Juli 2015
27
4. Labels und ihre Aussagekraft
Die Kriterien im kurzen Überblick:
Transparenz: Bei der Transparenz geht es darum, dass Kunden erkennen, für was ein Label steht und
was es genau auszeichnet. Ausserdem müssen Informationen darüber erhältlich sein, wie das
Labelsystem funktioniert, d.h. z.B. wie die Vergabe des Labels und die Kontrollen stattfinden.
Kontrolle: Um die Glaubwürdigkeit des Labels sicherzustellen, müssen die Kontrollen von
unabhängigen
Institutionen
durchgeführt
werden.
Diese
Kontrollen
müssen
regelmässig stattfinden. Zudem müssen unangemeldete Kontrollgänge vorgesehen sein.
Zertifizierung: Für die Zertifizierung werden die Resultate der Kontrolle von einer weiteren Person
überprüft. Im Idealfall wird ein Zertifikat nur für eine bestimmte Dauer ausgestellt.
Ausserdem muss jeder Schritt der Wertkette einzeln überprüft werden, um ein Zertifikat zu
erhalten.32
Die Erfüllung dieser Kriterien wird anhand vergebener Punkte veranschaulicht. Hierbei gilt, dass ein
Siegel 3 Punkte erhält, wenn mindestens 85% der Kriterien erfüllt sind und es erhält 2 Punkte, wenn es
51–84% der Kriterien erfüllt.33
Abbildung 12:
Bewertung bluesign 34
Abbildung 13:
Bewertung GOTS 35
Abbildung 14:
Bewertung IVN BEST 36
Abbildung 15:
Bewertung STeP 37
Fazit: Aus den Bewertungen lässt sich schliessen, dass das GOTS-Label von labelinfo.ch als am
vertrauenswürdigsten eingestuft wird. Das soll nicht heissen, dass die anderen schlecht oder
unzuverlässig sind, sondern dass sie in diversen Bereichen noch Verbesserungspotential
32
Vgl. http://www.labelinfo.ch/de/Ueber-labels/glaubwuerdigkeit, abgerufen am 17. Juli 2015
Vgl. http://www.labelinfo.ch/de/Ueber-labels/glaubwuerdigkeit, abgerufen am 17. Juli 2015
34
Quelle: http://www.labelinfo.ch/de/labels?&prod=85&id=179 (Printscreen), abgerufen am 17. Juli 2015
35
Quelle: http://www.labelinfo.ch/de/labels?&prod=85&id=129 (Printscreen), abgerufen am 17. Juli 2015
36
Quelle: http://www.labelinfo.ch/de/labels?&prod=85&id=131 (Printscreen), abgerufen am 17. Juli 2015
37
Quelle: http://www.labelinfo.ch/de/labels?&prod=85&id=132 (Printscreen), abgerufen am 17. Juli 2015
33
28
4. Labels und ihre Aussagekraft
haben. Wie man in den Abbildungen erkennen kann, sollte das IVN BEST-Zertifikat die
Transparenz verbessern und das bluesign und das SteP sind im Bereich Zertifizierung
ausbaufähig.
siegelklarheit.de
Die Seite siegelklarheit.de hat es sich zur Aufgabe gemacht Konsumenten zu helfen, verschiedene
Umwelt- und Sozialsiegel zu verstehen, um sie beim nachhaltigen Einkaufen zu unterstützen.
Entwickelt wurde siegelklarheit.de aus einem Projekt des Bundesministeriums für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und wird heute von der Gesellschaft für Internationale
Zusammenarbeit (GIZ) geführt. Auf dieser Plattform werden die verschiedenen Zertifikate auf die
Kriterien Glaubwürdigkeit, Umweltfreundlichkeit und Sozialverträglichkeit geprüft.38
Die Beurteilung von Labels wird in zwei Stufen abgehandelt. Zuerst wird überprüft, ob die Zertifikate
die Mindestanforderungen der Bundesregierung für glaubwürdige Siegel erfüllen. Dabei soll
gewährleistet werden, dass den wesentlichen sozialen und ökologischen Gesichtspunkten genügend
Aufmerksamkeit geschenkt wird. Wenn diese Anforderungen erfüllt sind, wird in einem weiteren
Schritt ermittelt, welche der weiteren 400 Anforderungen von siegelklarheit.de eingehalten werden.
Ausserdem wird nachgeprüft, welche Ansprüche die Zertifizierer an ihre Siegelnehmer in Bezug auf
die Verbindlichkeit stellen und wie deren Einhaltung übergeprüft wird. Wenn bei den zusätzlichen
Anforderungen in zwei von drei Bereichen (Glaubwürdigkeit, Umweltfreundlichkeit und
Sozialverträglichkeit) mehr als 70 von 100 Punkten erzielt werden, wird das Siegel als „Sehr gute
Wahl“ ausgezeichnet, wie dies bei allen vier untersuchten Labels der Fall ist.39
Abbildung 16: siegelklarheit.de Vergleich und Bewertung 40
38
Vgl. http://www.siegelklarheit.de/ueber-uns/, abgerufen am 17. Juli 2015
Vgl. http://www.siegelklarheit.de/bewertung/#a6, abgerufen am 17. Juli 2015
40
Quelle: http://www.siegelklarheit.de/vergleichen/textilien/ (Printscreen), abgerufen am 17. Juli 2015
39
29
4. Labels und ihre Aussagekraft
„Sehr Gute Wahl“
Abbildungen
17-20:
siegelklarheit.de
BewertungsSymbole 41
„Das Siegel erfüllt besonders hohe Anforderungen“
„Alle Mindestanforderungen sind erfüllt“
„Die Mindestanforderungen sind nicht komplett erfüllt“
(Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ, 2015, S. 5)
Fazit: Obwohl siegelklarheit.de andere Kriterien als labelinfo.ch misst, fällt das Ergebnis ähnlich aus.
Es werden alle vier Siegel positiv resp. als „Sehrgute Wahl“ bezeichnet, wobei auch hier der
GOTS am besten abschneidet. Alle Labels haben jedoch ihren Schwachpunkt im Bereich
Sozialverträglichkeit, der GOTS erfüllt die Mindeststandards, aber keine höheren
Anforderungen. Wie die Labels bei den genauen Anforderungen abschneiden und wo die
konkreten Schwachpunkte liegen, können auf der Seite siegelklarheit.de direkt bei den
einzelnen Labels gefunden werden.
Insgesamt können alle vier Labels als vertrauenswürdig eingestuft werden, d.h. es handelt sich hierbei
nicht um Green-Washing. Da die beiden Bewertungsportale nicht genau dieselben Kriterien messen,
haben sie auch unterschiedliche Schwachstellen der Labels aufgedeckt.
4.1.3 Weitere Labels
Neben den bereits genannten gibt es noch eine Vielzahl von weiteren Labels, die aufgrund des
beschränkten Umfanges dieser Arbeit nicht alle behandelt werden können. Zumindest zwei weitere
Labels sollen in diesem Abschnitt kurz vorgestellt werden. Das erste unterscheidet sich von den bisher
vorgestellten dadurch, dass der Schwerpunkt nicht auf den ökologischen Gesichtspunkten liegt,
sondern auf den Sozialstandards. Das zweite tut sich durch ein grösseres Spektrum an Kriterien und
deren vorbildlichen Einhaltung hervor.
4.1.3.1 Fair Wear Foundation
Die Fair Wear Foundation ist eine Non-Profit-Organisation und hat sich zum Ziel
gesetzt, die Arbeitsbedingungen für Näherinnen in der Textilindustrie zu
verbessern. Dabei stehen sie mit 80 verschiedenen Marken aus sieben
europäischen Ländern in Zusammenarbeit. Die Partnerunternehmen lassen ihre
Kleidungsstücke in diversen Ländern herstellen, wovon die Fair Wair Foundation
Abbildung 21: Fair
Wear Foundation
Label 42
nur in elf Ländern aktiv ist.43
Quelle: Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ, 2015, S. 5
Quelle: http://newsblog.ispo.com/wp-content/uploads/Fair_Wear_Logo.jpg, abgerufen am 22. September 2015
43
Vgl. http://www.fairwear.org/22/about/, abgerufen am 22. September 2015
41
42
30
4. Labels und ihre Aussagekraft
Das Hauptaugenmerk der Organisation wird auf die Produktion in der
Türkei, Bangladesh, China und Indien gelegt, da ca. 80% der Bekleidung der
Fair Wear Foundation-Mitglieder dort produziert werden.45 Die von der
Foundation benannten „labour standards“, welche auf den Bestimmungen der
ILO-Konventionen und der UN-Menschenrechtscharta gründen, sind die
folgenden:
„1. Employment is freely chosen
2. There is no discrimination in employment
3. No exploitation of child labour
4. Freedom of association and the right to collective bargaining
5. Payment of a living wage
6. No excessive working hours
7. Safe and healthy working condition
8. Legally-binding employment relationship“46.
Abbildung 22: Bewertung
Fair Wear Foundation 44
Die Überprüfung der Betriebsstätten findet auf einer Drei-Ebenen-Basis statt. Einerseits müssen die
Firmen über ein eigenes Monitoring verfügen und die Labour Standards in ihre Managementsysteme
einbinden (dies wird regelmässig überprüft) und andererseits werden unabhängige Beschwerdestellen
eingerichtet, die als „Sicherheitsnetzt“ fungieren. Zudem wird von der Foundation selbst überprüft, ob
die Standards in den Betrieben eingehalten werden.47
Wenn ein Unternehmen die „Basic Requirements“ nicht erfüllt oder zwei Jahre hintereinander in die
Kategorie „needs improvement“ eingeteilt wird, wird es für ein Jahr suspendiert. Wenn nach diesem
Jahr weiterhin keine Verbesserungen ersichtlich sind, wird die Mitgliedschaft dieser Firma
aufgehoben.48
Insgesamt sind die Bestimmungen und die Überprüfung der Mitglieder sehr streng, was bedeutet, dass
Konsumenten Kleidung mit einem Fair Wair Foundation-Siegel absolut trauen können. Der WearFairRatgeber betitelt die Fair Wear Foundation als „Best Practice Beispiel Nummer 1 im Bereich
Soziales“ (Chistliche Initiative Romero, 2013, S. 41). Was bei den anderen Labels bei den sozialen
Bestimmungen in dieser Arbeit bemängelt wurde, das wird hier optimal umgesetzt. Die intensive
Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren und die hohe Transparenz durch die regelmässig
veröffentlichten Daten sind die besonders lobenswerten Aspekte (Chistliche Initiative Romero, 2013,
S. 41).
44
Quelle: http://www.siegelklarheit.de/vergleichen/textilien/ (Printscreen), abgerufen am 22. September 2015
Vgl. http://www.fairwear.org/26/countries/, abgerufen am 22. September 2015
46
Vgl. http://www.fairwear.org/488/labour-standards/1.-employment-is-freely-chosen/, abgerufen am 22.
September 2015
47
Vgl. http://www.fairwear.org/514/about/verification/, abgerufen am 22. September 2015
48
Vgl. http://www.fairwear.org/675/about/suspended/, abgerufen am 22. September 2015
45
31
4. Labels und ihre Aussagekraft
4.1.3.2 bioRe
Das
Schweizer
Unternehmen
Remei
AG
fertigt
Kleidungsstücke aus „fairer Bio-Baumwolle“ und achtet
dabei
auf
die
Transparenz
ihrer
gesamten
Wertschöpfungskette. Alle Elemente der textilen Kette
unterstehen bei bioRe hohen ökologischen und sozialen
Weisungen, welche von unabhängigen Einrichtungen
kontrolliert werden. Zudem orientiert sich bioRe stets an
Abbildung 24:
bioRE Label 50
aktuellen nachhaltigen Standards der Textilindustrie.51
Speziell bei bioRe ist, dass Bekleidungsstücke, welche
mit dem bioRe-Siegel ausgezeichnet wurden, auf der Internetseite biore.ch
durch eine Trackingnummer verfolgen können. Es wird ersichtlich wo und
Abbildung 23: Bewertung
bioRE 49
von wem das besagte Stück hergestellt wurde. Auf dem LabelVergleichsportal labelinfo.ch wird bioRe als eines der besten Labels
ausgezeichnet und auch von Greenpeace erhält bioRe Lob: „Aus Detox-Sichtgibt es leichtes
Verbesserungspotential, Verbraucher können der bioRe-Kleidung aber vertrauen“ (2013, S. 21).
Käufer können bei bioRe auf die Nachhaltigkeit vertrauen und können sogar von zu Hause aus
nachsehen, woher das Kleidungsstück stammt.
Konsumenten sollten sich darüber im Klaren sein, welchen Anspruch sie an die Nachhaltigkeit von
Kleidern haben. Daraufhin können sie sich über Labels informieren, die diesen Ansprüchen gerecht
werden. In einem weiteren Schritt empfiehlt es sich dann zu überprüfen, wie vertrauenswürdig diese
Zertifikate tatsächlich sind.
Diese Arbeit behandelt hauptsächlich die bekanntesten Labels. Hierbei lässt sich zusammenfassend
sagen, dass alle vorgestellten Siegel im Durchschnitt positiv abschneiden, wobei jedes kleinere
Schwachstellen aufweist. Die bereits vorgestellten Seiten labelinfo.ch und siegelklarheit.de bieten eine
schnelle und unkomplizierte Weise, um verschiedene Labels zu überprüfen. Für Interessierte empfiehlt
sich auch der Label Guide WearFair der Christlichen Initiative Romero, welcher auch für diese Arbeit
zu Rate gezogen wurde. Darin werden 29 Labels erläutert und kritisch hinterfragt zudem werden
weitere Informationen zur nachhaltigen textilen Kette gegeben.
49
Quelle: http://www.labelinfo.ch/de/labels?&label=biore&id=208(Printscreen), abgerufen am 22. September
2015
50
Quelle: http://www.journelles.de/wp-content/uploads/2013/11/Journelles-Textilsiegel-Biore.jpg, abgerufen am
22. September 2015
51
Vgl. http://www.biore.ch, abgerufen am 15. Juli 2015
32
4. Labels und ihre Aussagekraft
4.2 Marken mit nachhaltigem Angebot
Es gibt nicht nur Labels, die für nachhaltige Mode stehen, sondern auch ganze Unternehmen und
Marken. Zwei der bekanntesten und grössten Unternehmen, welche sich für umweltgerechte
Bekleidung stark machen sind Coop Naturaline und Hess Natur. Im Folgenden soll erläutert werden,
was diese Unternehmen genau machen und welche Standards sie für die Herstellung ihrer Kleider
setzen.
4.2.1 Coop Naturaline
Coop ist einer der grösste Detailhändler in der Schweiz und vertreibt unter verschiedenen Marken ein
sehr umfangreiches Sortiment, das von Lebensmitteln über Bekleidung bis zu Heimwerkerzubehör
reicht. Nach eigenen Angaben von Coop spielt die Nachhaltigkeit bei allen angebotenen Produkten
eine Rolle. Mit Aussagen wie „Wir sind überzeugt, dass nur ein nachhaltig wirtschaftendes
Unternehmen Erfolg haben kann“ verdeutlicht Coop wie bedeutend diese Thematik für die
Genossenschaft ist.52
Vor allem im Textilbereich sieht sich Coop in einer Vorreiterrolle, denn durch die Marke Coop
Naturaline ist sie die grösste Anbieterin von Kleidern aus fairer Bio-Baumwolle weltweit.53 Nun stellt
sich die Frage, was Coop Naturaline im Gegensatz zu anderen Unternehmen im Speziellen macht und
warum Konsumenten dieser Marke vertrauen können.
Die Geschichte von Coop Naturaline beginnt mit der bereits vorgestellten Unternehmung Remei AG.
Die Remei AG setzte sich zum Ziel Umweltbewusstsein und soziales Engagement in der textilen Kette
zu etablieren. Bei dem Unterfangen, verschiedene Händler in ihr Projekt miteinzubeziehen, sind sie
durch die Firma Sidema auf die Coop Genossenschaft gestossen. (Hohmann, 1995, S. 81)
In den folgenden Jahren entwickelte sich eine intensive Zusammenarbeit zwischen den beiden
Unternehmen, wobei wichtige Schritte zur Verbesserung der Nachhaltigkeit erreicht wurden. Diese
werden in der folgenden Grafik dargestellt.
Abbildung 25: Zeitstrahl Coop Naturaline 54
52
Vgl. http://www.coop.ch/content/act/de/grundsaetze-und-themen.html, abgerufen am 20. Juli 2015
Vgl. http://www.coop.ch/pb/site/common2/node/79040579/Lde/index.html, abgerufen am 20. Juli 2015
54
Quele: http://www.coop.ch/pb/site/common2/get/79223869/Standards_Meilensteine_de_neu.jpg , abgerufen
am 20. Juli 2015
53
33
4. Labels und ihre Aussagekraft
Die Philosophie die Coop Naturaline heute vertritt lautet: „Naturaline steht für 100% faire Produktion,
100% Bio-Baumwolle, 100% Transparenz und 100% CO2-Neutralität“55. Die Massnahmen, welche
ergriffen werden, um die Philosophie umzusetzen, werden nun kurz erläutert.
Faire
Produktion:
Coop
garantiert
faire
Arbeitsbedingungen
entlang
der
gesamten
Wertschöpfungskette, wobei auf gerechte Arbeitszeiten und Löhne geachtet wird, ausserdem ist
Kinderarbeit strikt verboten. Des Weiteren hat der Anbau von Bio-Baumwolle Vorteile für die Bauern,
denn sie haben eine Abnahmegarantie für ihre Ernte. Zudem erhalten sie eine Prämie weil, die
Baumwolle biologisch angebaut wurde und sie haben die Möglichkeit Ratschläge in Schulungszentren
einzuholen. (Coop, 2015, S. 7)
Bio-Baumwolle: Die Textilien von Naturaline bestehen ausnahmslos aus Bio-Baumwolle. Es werden
dabei die bereits im dritten Kapitel erwähnten Richtlinien für den Anbau von Bio-Baumwolle
eingehalten. D.h. die Baumwolle wird ohne den Einsatz von künstlichen Düngern, Pestiziden,
genmanipuliertem Saatgut und in einer wechselnden Fruchtfolge angebaut. (Coop, 2015, S. 8)
Transparenz: Hierbei geht es um die Rückverfolgbarkeit der Kleidungsstücke. Wie schon beim Label
bioRe erwähnt, kann auf der Internetseite biore.ch durch eine Trackingnummer nachvollzogen werden,
welche Schritte der textilen Kette wo vollzogen wurden. (Coop, 2015, S. 11)
CO2-Neutralität: Das Ziel von Coop ist die Minimierung des CO2-Ausstosses. Da dieser jedoch nicht
komplett vermieden werden kann, werden diese Umweltbelastungen entweder durch Biogas-Anlagen
oder effiziente Holzöfen kompensiert. (Coop, 2015, S. 12)
Weitere nachhaltige Anforderungen an die Produktion der Textilien sind
das Verbot von giftigen Chemikalien im Bleich-, Druck- und Färbeprozess
und die Klärung des entstandenen Abwassers (Coop, 2015, S. 7). Ob Coop
Naturaline alle diese Anforderungen (bzw. die Anforderungen von bioRe)
erfüllt, wird regelmässig von dem unabhängigen Unternehmen Flocert
überprüft (Coop, 2015, S. 8).
Da die Anforderungen an die Produktion der Narturaline-Produkte auf
dem bioRe-Standard beruhen, verwundert es nicht, dass auch die Marke
Coop Naturaline Bio Cotton auf dem Portal labelinfo.ch in allen Bereichen
die maximalen drei Punkte erhält. Ausserdem hat Coop im Jahr 2013 als
erstes Schweizer Unternehmen das Detox-Committment von Greenpeace
Abbildung 26: Bewertung
Coop Naturaline 56
55
56
unterschrieben, mit welchem folgende Pflicht eingegangen wurde: „Coop
verpflichtet sich, bis Januar 2020 die Freisetzung der besagten chemischen
Vgl. http://www.coop.ch/pb/site/common2/node/79040579/Lde/index.html, abgerufen am 20. Juli 2015
Quelle: http://www.labelinfo.ch/de/labels?&id=106 (Printscreen), abgerufen am 14. Juli 2015
34
4. Labels und ihre Aussagekraft
Gefahrstoffe auf Null herunterzufahren“ (Coop & Greenpeace 2013, S. 2). Auch im Online-Ratgeber
von WWF wird Naturaline Bio Cotton unter den Non-Food-Labels als positives Beispiel aufgeführt.
4.2.2 Hess Natur
Der Versandhandel „Naturgemässe Waren“, heute Hess Natur-Textil GmbH, wurde 1976 von dem
Ehepaar Heinz und Dorothea Hess ins Leben gerufen.57 Heinz Hess beschrieb das Motiv für die
Gründung des Unternehmens wie folgt: „Ich hatte den Wunsch, für mich persönlich gesunde Kleidung
zu finden, in der ich mich wohlfühlte“ (Rundgespräch mit Einzelhändlern, 1995, S. 128). Die
Ehepartner Hess haben das latente Bedürfnis „gesunder“ Bekleidung schon damals erkannt und mit
ihrem Unternehmen einen Meilenstein gesetzt. Zunächst fokussierte sich das Unternehmen auf
Kinderkleidung, weil es kaum schadstofffreie Bekleidung in diesem Bereich gab (Rundgespräch mit
Einzelhändlern, 1995, S.128). Da ihre primäre Zielgruppe, „Eltern, deren Kinder in Waldorfschulen
und Waldorfkindergärten gingen“, geographisch nicht eingegrenzt werden konnte, sahen sie einen
Versandhandel als die einzige vernünftige Lösung (Rundgespräch mit Einzelhändlern, 1995, S.128).
Wie bereits im zweiten Kapitel beschrieben, war die Öko-Bekleidung aus den 1970er- und 80er-Jahren
kaum modisch und auch nicht unbedingt bequem. Dies wurde auch von Hess Natur erkannt und das
Unternehmen beschloss in den 90er-Jahren der Öko-Kleidung ein neues Gesicht zu geben und die
„Öko-Kleidung hin zu einer tragbaren Mode für alle“ zu ändern (Hess Natur-Textilien GmbH, 2013,
S. 12). Das Angebot von Hess Natur entwickelte sich stets parallel zum wachsenden Bedürfnis an
nachhaltiger Kleidung, so wurde z. B. in den 80er-Jahren die erste „jugendliche Kollektion“ in das
Sortiment aufgenommen, um die Ansprüche jüngerer Kundschaft zu befriedigen (Rundgespräch mit
Einzelhändlern, 1995, S. 129). Heute bietet Hess Natur ein sehr umfangreiches Sortiment an, dazu
gehören Damen-, Herren-, Kinder- und Babybekleidung, Heimtextilien und auch Spielzeug.58
Hess Natur setzt sich zum Ziel „modischen Anspruch mit ökologischer und sozialer Verantwortung zu
verbinden – das wird in Zukunft kein Gegensatz mehr sein, sondern ganz selbstverständlich“59. Schon
1995 versicherte Heinz Hess „vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt wird die gesamte
Produktionskette überwacht“ (Rundgespräch mit Einzelhändlern, 1995, S.129).
Im Gegensatz zu anderen Bekleidungsunternehmen gibt sich Hess Natur sehr offen. Im Jahr 2013
veröffentlichte Hess Natur zum ersten Mal einen umfassenden Nachhaltigkeitsbericht. Dieser Bericht
umfasst eine Vielzahl von Themen und Fakten rund um das Unternehmen und deren Aufwände,
Nachhaltigkeit entlang der gesamten textilen Kette zu garantieren. Grund für die Veröffentlichung war
der Anspruch an Transparenz und Verantwortung gegenüber seinen Anspruchsgruppen. (Hess NaturTextilien GmbH, 2013, S. 6)
57
Vgl. http://ch.hessnatur.com/ueberuns/humanity-in-fashion/die-mode-der-zukunft/, abgerufen am 23. Juli 2015
Vgl. http://www.hessnatur.com/ch/search?text=labels, abgerufen am 23. Juli 2015
59
Vgl. http://de.hessnatur.com/ueberuns/humanity-in-fashion/die-mode-der-zukunft/, abgerufen am 23. Juli 2015
58
35
4. Labels und ihre Aussagekraft
Hess Natur ist eines der Gründungsmitglieder des Internationalen Verbands der Naturtextilwirtschaft
(IVN), dessen Label IVN BEST im vorherigen Unterkapitel vorgestellt wurde (Hess Natur-Textilien
GmbH, 2013, S. 21). Ausserdem sind alle Produktionsschritte entlang der Wertschöpfungskette an den
GOTS-Richtlinien ausgerichtet, was die entsprechende Zertifizierung bewirkt (Hess Natur-Textilien
GmbH, 2013, S. 76–77).
Nach eigenen Angaben ist der Standard von Hess Natur sogar „deutlich umfassender“ als der GOTS,
besonders im Bereich der Sozialstandards. Hier zeichnet sich Hess Natur durch die enge
Zusammenarbeit mit der niederländischen Fair Wear Fountadion aus.60
Die Marke Hess Natur wird unter anderem vom Portal label-online.de als „besonders empfehlenswert“
ausgezeichnet und erhält in allen Aspekten (Anspruch, Unabhängigkeit, Kontrolle und Transparenz)
die maximalen drei Punkte.61
Abbildung 27: Bewertung Hess Natur 62
Auch der Online-Ratgeber von WWF nennt Hess Natur bei seiner Auflistung von vertrauenswürdigen
und nachhaltigen Textilunternehmen. Vom WearFair-Ratgeber wird das Unternehmen überaus positiv
bewertet. Das Fazit lautet, dass im gesamten Herstellungsprozess hohe soziale und ökologische
Standards eingehalten werden (Christliche Initiative Romero, 2013, S. 49).
60
Vgl. http://ch.hessnatur.com/ueberuns/2013/06/25/hessnatur-legt-ersten-bericht-zur-nachhaltigkeit-vor/,
abgerufen am 23. Juli 2015
61
Vgl. http://label-online.de/label/hessnatur/, abgerufen am 23. Juli 2015
62
Quelle: http://label-online.de/label/hessnatur/ (Printscreen), abgerufen am 23. Juli 2015
36
5. Handlungsempfehlungen
5. Handlungsempfehlungen
Im vorherigen Kapitel wurden diverse Labels und Marken vorgestellt, bei welchen Konsumenten
sicher sein können, dass die angebotenen Kleidungsstücke nachhaltig produziert wurden. Die Frage,
auf was geachtet werden muss, um Bekleidung in „normalen“ Geschäften nachhaltig einzukaufen,
wurde bislang noch nicht konkret beantwortet. Darauf wird nun in diesem Kapitel eingegangen.
Zunächst wird auf das Thema eingegangen, ob vom Preis auf die Nachhaltigkeit eines Produktes
geschlossen werden kann oder ob dies nur ein Trugschluss ist. Dabei wird das Online-Portal „Rank a
Brand“ vorgestellt. Dort kann ziemlich schnell und mit geringem Aufwand nachgesehen werden, wie
gut bzw. schlecht die eigene Lieblingsmarke in Punkto Nachhaltigkeit abschneidet. Danach werden
die Ergebnisse aus dem dritten und vierten Kapitel zu konkreten Handlungsempfehlungen
zusammengefasst. Schlussendlich wird auf die zentrale Frage dieser Arbeit, auf welche Aspekte
Konsumenten achten können, um Kleider ökologisch zu kaufen, eingegangen und zusätzlich werden
Empfehlungen abgegeben, um den allgemeinen Umgang mit Kleidung ökologischer zu gestalten.
5.1 Aussagekraft der Preise und Rank a Brand
Bio-Produkte haben im Allgemeinen den Ruf teuer zu sein. Dies kommt jedoch nicht von ungefähr,
denn der Anbau und die Weiterverarbeitung von Bio-Erzeugnissen unterstehen strengeren
Vorschriften und Regeln als „normale“ Produkte, was sich auf den Preis auswirkt. Auch bei nachhaltig
hergestellter Mode kann man davon ausgehen, dass für ein Kleidungsstück mehr als beim Discounter
bezahlt werden muss. Diese Feststellung ist nicht weiter ungewöhnlich. Die bedeutende Frage ist, ob
ein teureres Produkt automatisch nachhaltiger hergestellt wurde als ein billigeres.
Eine faire und umweltgerechte Produktion hat einen gewissen Preis. Wer ein Kleidungsstück für nur
ein paar wenige Franken in einem Billigladen ersteht, dem muss bewusst sein, dass die Nachhaltigkeit
bei diesem Produkt nicht gewährleistet sein kann. Deshalb werden diese Billigläden von Kritikern oft
infrage gestellt und gemieden. Für Kleider von Luxusmarken müssen Konsumenten tief in die Tasche
greifen, dabei liegt der Gedankenschritt nahe, dass bei so hohen Preisen sicherlich ein Teil für
nachhaltige und faire Herstellungsprozesse übrig bleibt. Doch dies ist ein klassischer Irrtum, ein hoher
Preis heisst noch lange nicht, dass die besagten Produkte nachhaltiger produziert wurden, als solche
von Billigmarken. Mario Dziamski von Rank a Brand geht sogar so weit zu sagen, dass der Preis eines
Kleidungsstückes überhaupt nichts über dessen Nachhaltigkeit aussagt.63
Im FeelGoodFashion Report 2014 von Rank a Brand wurden 368 Unternehmen auf Nachhaltigkeit in
den Bereichen Umweltschutz, Klimaschutz und faire Arbeitsbedingungen überprüft und anschliessend
63
Vgl. http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/prekaere-arbeitsbedingungen-luxusmarken-sind-nicht-fairer-alsprimark/10157306.html, abgerufen am 18. August 2015
37
5. Handlungsempfehlungen
in Gruppen von A („Top-Marke!“) bis E („nicht empfehlenswert“) eingeteilt. Dabei schneiden
Billigläden wie z. B. Primark (Ranking C) besser als so einige Luxusmarken wie z. B. Chanel und
Louis Vuitton (beide mit Ranking E) ab. (Rank a Brand, 2014, S. 11)
Als Zwischenfazit lässt sich sagen, dass vom Preis nicht auf die Nachhaltigkeit von Kleidern
geschlossen werden kann, für ökologische Textilien aber ein gewisser Preis zu bezahlt werden muss.
Rank a Brand bietet eine unkomplizierte Möglichkeit sich über die Nachhaltigkeit von Kleidern zu
informieren und sich schlau zu machen, wie gut bevorzugte Marken im Vergleich mit anderen
abschneiden. Trotzdem sollten die Resultate von Rank a Brand aus verschiedenen Gründen nicht für
bare Münze genommen werden. Zunächst beruhen ihre Auswertungen auf „im Internet veröffentlichte
Nachhaltigkeitsberichterstattung der Markenhersteller“64. D.h. jene Unternehmen, welche auf ihren
Plattformen viel über ihr nachhaltiges Engagement berichten, werden automatisch besser eingestuft.
Z. B. schneidet die bereits erwähnte Marke Hess Natur im Ranking mit einer A-Bewertung ab, was
nicht überrascht (Rank a Brand, 2014, S. 11). Aber auch das Unternehmen H&M wird mit einem B als
„empfehlenswert“ bewertet (Rank a Brand, 2014, S. 11). Im Vergleich ist Hess Natur im Schnitt ca.
drei bis vier Mal so teuer wie H&M.65 Es stellt sich die Frage, ob H&M bei einer solchen
Preisdiskrepanz wirklich ein fast so gutes Niveau an Nachhaltigkeit wie Hess Natur bieten kann.
Des Weiteren werden bei Rank a Brand die diversen Marken anhand eines Fragebogens analysiert. Je
mehr Fragen daraus mit „ja“ beantwortet werden, desto besser ist das Ranking. Wenn es zu den
besagten Fragen keine genügenden Informationen gibt, werden sie mit einem Fragezeichen bewertet,
dies gibt Null Punkte, also genau gleich viel, wie wenn die Frage eindeutig mit „nein“ beantwortet
worden wäre.66
Dies ist vor allem für die Bewertung von Luxusmarken entscheidend, da diese Unternehmen generell
nur wenige Informationen über sich preisgeben. Das soll diese Marken nicht verteidigen, ist aber eine
Erklärung dafür, warum so viele Luxusmarken bei Rank a Brand mit der schlechtesten Note
abschneiden (Beispiel im Anhang A). Es ist jedoch anzumerken, dass dies wohl eine strategische
Überlegung von Rank a Brand ist. Sie bezwecken mit ihren Rankings, dass Unternehmen transparenter
werden, mehr Informationen zu ihren Produktionsprozessen offenlegen und sich bemühen, ihre
Herstellung nachhaltiger zu gestalten.67 Die schlechte Bewertung der Luxusmarken soll diese dazu
anregen, ihre Informationen zu veröffentlichen und zu zeigen, was sie tun um, nachhaltig zu sein.
Konsumenten sollten sich demnach nicht von Preisen beirren lassen. Abschliessend kann gesagt
werden, dass ein Kleidungsstück für einen sehr niedrigen Preis nicht unter ökologischen und fairen
64
Vgl. http://rankabrand.de/home/Methodik, abgerufen am 18. August 2015
Z. B. Preis für ein weisses Langarm-Shirt bei hessnatur CHF 39.95, bei H&M CHF 14.90
Vgl. http://www.hessnatur.com/ch/langarm-shirt-aus-reiner-biobaumwolle/p/4111609?adv=S11,S77,S76,S5D,R92,S18 , abgerufen am 5. Oktober 2015
Vgl. http://www.hm.com/ch/product/32945?article=32945-A#article=32945-B, abgerufen am 5. Oktober 2015
66
Vgl. http://rankabrand.de/home/Methodik, abgerufen am 18. August 2015
67
Vgl. http://rankabrand.de/home/was-wir-tun, abgerufen am 18. August 2015
65
38
5. Handlungsempfehlungen
Bedingungen hergestellt worden sein kann. Der Umkehrschluss, dass teure Kleidung nachhaltiger
produziert wurde, darf aber auch nicht gemacht werden. Demnach bleibt verantwortungsvollen
Konsumenten nichts anderes übrig, als sich über bevorzugte Marke zu informieren.
Wie bereits erwähnt ist Rank a Brand dafür eine überaus nützliche Plattform, denn sie erleichtert den
Vergleich von verschiedenen Marken bezüglich ihrer Nachhaltigkeit extrem. Ausserdem ist das Portal
bislang einzigartig. Es gibt zwar unzählige Plattformen, welche gezielt nachhaltige Marken
vorschlagen, aber es gibt keinen Ratgeber, welcher „normale“ Marken in einer solchen Vielfalt auf
ihre Nachhaltigkeit hin prüft und vergleichbar macht. Trotzdem sind die Resultate mit Vorsicht zu
geniessen und z.T. auch zu hinterfragen. Es bleibt zu wünschen übrig, dass Rank a Brand die
Prüfmethoden in Zukunft weiter ausbaut und evtl. in Zusammenarbeit mit einem Label diese Marken
kritischer überprüft und nicht nur anhand ihrer Statements. Das würde verantwortungsvollen
Konsumenten das Einkaufen von Kleidern deutlich erleichtern.
5.2 Vorschläge
Dieses Kapitel soll nun konkrete Handlungsempfehlungen aufzeigen, die das Einkaufen und den
Umgang mit Kleidung nachhaltiger gestalten. In einem ersten Schritt werden Empfehlungen aufgrund
der Erkenntnisse über die textile Kette und die verschiedenen Labels gegeben. Danach folgen eine
kurze Diskussion, ob Mode und Nachhaltigkeit überhaupt miteinander vereinbar sind, und Ansätze,
um dieses Dilemma zumindest teilweise zu lösen. Zum Schluss werden simple, aber effektive
Empfehlungen gegeben, wie der alltägliche Umgang mit Mode nachhaltiger gestaltet werden kann.
5.2.1 Zusammenfassung bisheriger Erkenntnisse
Dieses Unterkapitel soll Erkenntnisse aus dem dritten und viertel Kapitel dieser Arbeit nochmals kurz
zusammenfassen und zu diesen Themen weitergehende Vorschläge aufzeigen, was Konsumenten beim
Einkaufen von Kleidung beachten können.
5.2.1.1 Erkenntnisse: Textile Kette
Im dritten Kapitel ging es hauptsächlich darum, bei welchen Elementen der textilen Kette Produzenten
Verbesserungen erzielen könnten. Nun folgen Empfehlungen für Konsumenten basierend auf den im
dritten Kapitel gewonnenen Erkenntnissen.
Wie bereits erläutert wurde, besteht die textile Kette aus vielen Elementen, welche alle bestimmte
Herausforderungen bezüglich Nachhaltigkeit beinhalten. Für Konsumenten ist es unmöglich diese
Schritte nachzuverfolgen und am Produkt zu erkennen, ob nachhaltige Aspekte bei der Herstellung
beachtet wurden. Das Einzige, was man am Kleidungsstück selbst überprüfbar ist, ist das Material, aus
welchem es hergestellt wurde (wobei auch hier den Behauptungen der Anbieter Glauben geschenkt
werden muss). D.h. Konsumenten können weder erkennen, ob faire Löhne bezahlt wurden, noch ob
39
5. Handlungsempfehlungen
abfallreduzierende Praktiken genutzt werden. Beim ersten Blick auf die Etikette kann jedoch sofort
erkannt werden, ob das Kleidungsstück z. B. aus Polyester oder aus Bio-Baumwolle hergestellt wurde.
Das bedeutet, dass verantwortungsvolle Konsumenten zumindest auf den Rohstoff, aus welchem ein
Kleidungsstück besteht, achten können und sollen. Die bereits erwähnten umweltfreundlichen
Alternativen sind Bio-Baumwolle, Bio-Wolle und Lyocell bzw. Tencel, doch es gibt noch weitere
Beispiele von Materialien, welchen umweltschonend produziert werden. Die nachfolgende Auflistung
nennt eine Vielzahl von Rohstoffen, die von diversen Quellen als nachhaltige Materialien für
Kleidung genannt werden, neben Bio-Baumwolle, Bio-Wolle und Lyocell/Tencel, sind diese: Hanf,
Bio-Leinen, Bio-Seide, Wildseide, Peace Silk, Soja, Lenpur Viskose, Seacell, Tyvek und Milkfibres
(Milchproteinfaser auch Polylactide bzw. PLA genannt). (Fletcher, 2008, S. 19–34 und
nachhaltigkeit.info68)
Diese Stoffe sind alle aus verschiedenen Gründen umweltfreundlich und besitzen unterschiedliche
Eigenschaften, es würde jedoch den Rahmen dieser Arbeit sprengen, jeden Einzelnen genauer zu
erläutern. Es ist klar, dass ein nachhaltiger Rohstoff nicht automatisch bedeutet, dass die gesamte
Wertkette eines besagten Kleidungsstückes nachhaltig ausgerichtet ist. Aber trotzdem ist dies schon
ein Schritt zur Verbesserung, das Lexikon der Nachhaltigkeit der Webseite nachhaltigkeit.info
behauptet sogar, „dass man mit dem Kauf eines einzigen T-Shirts aus biologischer Baumwolle rund
sieben Quadratmeter Anbaufläche vor Pestiziden und Kunstdünger bewahrt“69.
Wenn also Kunden die Auswahl an zertifizierten und 100prozentig nachhaltig hergestellten
Kleidungsstücken zu klein, zu einseitig oder zu teuer ist, sollte zumindest auf den Rohstoff geachtet
werden. Dies ist immerhin schon ein Fortschritt und zudem bieten heutzutage Unternehmen wie z. B.
H&M oder C&A (und viele weitere) bestimmte Linien an, welche aus Bio-Baumwolle hergestellt
werden. Die 10 grössten Abnehmer von Bio-Baumwolle waren im Jahr 2014 C&A, H&M, Tchibo,
Decathlon, Nike, Carrefour, Target, Lindex, Inditex (Zara) und Puma (Textile Exchange, 2015, S. 8).
In den Jahren 2013 und 2008 belegte Coop noch den 7. Platz und auch Hess Natur war 2008 unter den
Top Ten auf Platz 10 (Diekamp & Koch, 2010, S. 156 und Textile Exchange, 2014, S. 14). Dies zeigt,
dass in den letzten Jahren grosse Unternehmen vermehrt Bio-Baumwolle in ihr Sortiment aufnahmen
und Vorzeigeunternehmen wie Coop und Hess Natur heute mengenmässig deutlich überholen.
Vermehrt werden alte Textilien recycelt und wiederverwendet. Der Vorteil des Recyclings liegt darin,
dass bei Naturfasern keine Düngemittel und Pestizide eingesetzt werden müssen und der
Wasserverbrauch reduziert wird. Beim Polyester, der im Allgemeinen als gut recycelbar gilt, kann
durch die Wiederverwendung erheblich Energie eingespart werden.70
68
Vgl. https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/nachhaltige_stoffe_1768.htm, abgerufen am 25. August 2015
Vgl. https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/nachhaltige_stoffe_1768.htm, abgerufen am 25. August 2015
70
Vgl. https://www.bbx.de/mode-mit-reinem-gewissen-recycling-in-der-textilbranche/, abgerufen am 25. August
2015
69
40
5. Handlungsempfehlungen
Trotzdem gibt es beim Recycling Schwachpunkte. Denn Recycling ist in den meisten Fällen ein
Downcycling, was bedeutet, dass die Qualität des Rohstoffes beim Wiederverwenden vermindert wird
und nicht gleich wie beim ursprünglichen Produkt bleibt (Braungart & McDonough, 2011, S. 80). So
können z. B. Mischgewebe nur schwer wiederaufbereitet werden, da die unterschiedlichen Fasern
nicht mehr komplett von einander getrennt werden können, deshalb werden sie meistens nur noch als
Dämpfstoffe weiter genutzt.71
Ferner ist die Tatsache problematisch, dass beim Design von Produkten nicht miteinberechnet wird,
dass diese zu einem späteren Zeitpunkt recycelt werden. Das führt dazu, dass einerseits die
Chemikalien des primär hergestellten Kleidungsstücks im Kreislauf bleiben und andererseits müssen
der Produktion z.T. neue Chemikalien zugefügt werden, um schlussendlich eine gewünschte Farbe
oder Qualität zu erreichen. (Braungart & McDonough, 2011, S. 81–83)
Nach Michael Braungart und William McDonough gibt es in einer idealen Produktionsweise zwei
Kreisläufe, einen biologischen und einen technischen, deren Materialien jeweils nicht in den anderen
gelangen. D.h. in diesem Fall, dass z. B. keine Chemikalien (technisch) für die Erzeugung von
Naturfasern (biologisch) eingesetzt werden dürfen. Somit könnten die Gewebe ohne Bedenken einfach
in die Natur zurückgeführt werden, wodurch kein Abfall entsteht, sondern „Nahrung“ für die Natur,
ohne jegliche Gefahren. Oder das Gewebe wird wiederverwendet. Da es in reiner Form vorliegt, wird
es nicht zwangsläufig downgecycelt, sondern effektiv wiederverwendet. (Braungart & McDonough,
2011, S. 134–137)
Auch Fletcher (2008, S. 125) empfiehlt deshalb nicht nur auf den Rohstoff an sich zu achten, sondern
auch auf die Zusammensetzung des Materials, am besten sind Kleidungsstücke aus reinen Fasern.
Schlussendlich könne Sie so zu tatsächlichen Kleidern wieder weiterverarbeitet werden.
5.2.1.2 Erkenntnisse: Labels
Im vierten Kapitel wurden verschiedene Labels vorgestellt. Nun geht es darum, wo diese Labels
überhaupt gefunden werden können und welche Marken damit ausgezeichnet sind.
Oeko-Tex: Auf der Oeko-Tex Webseite kann mit dem Button „Zertifikatsinhaber“ ziemlich schnell
nach zertifizierten Unternehmen gesucht werden. Dabei kann zwischen den verschiedenen Zertifikaten
von Oeko-Tex ausgewählt werden und eine komplette Auflistung der ausgezeichneten Gesellschaften
wird angezeigt. Mit dem Oeko-Tex Standard 100 dürfen sich momentan über 1500 Unternehmen
rühmen, dieser Standard ist wie bereits erwähnt nicht sonderlich schwer einzuhalten. Diese Zahl
nimmt mit den ausgedehnteren Regeln jedoch stark ab, mit dem STeP sind 48 und dem Standard
100plus nur noch 21 Unternehmen ausgezeichnet. Diese Gesellschaften bedienen z.T. nur eine Stufe
der Wertschöpfungskette wie z. B. die Veredelung oder das Drucken. Es gibt aber auch Unternehmen,
71
Vgl. https://www.bbx.de/mode-mit-reinem-gewissen-recycling-in-der-textilbranche/, abgerufen am 25. August
2015
41
5. Handlungsempfehlungen
welche die gesamte textile Kette bedienen. Von den 21 mit dem Standard 100plus zertifizierten
Unternehmen kommen fünf aus der Schweiz.72
Diese wären die Cilander AG (Veredelung)73, die E. Schellenberg Textildruck AG (Druck)74, die
Johann Müller AG (Veredelung)75, die weba Weberei Appenzell AG (Flächenerzeugung)76 und die
Jenny Fabrics AG (Flächenerzeugung)77.
GOTS: Insgesamt sind zurzeit 1861 Unternehmen mit dem GOTS-Siegel ausgezeichnet.78 Auf der
offiziellen Seite des Golabal organic textile standard (www.global-standard.org/de/) befindet sich
direkt auf der Startseite ein Suchfeld mit welchem eingesehen werden kann, welche Unternehmen mit
dem GOTS-Zertifikat ausgezeichnet sind. Dabei kann nach bestimmten Marken oder z. B. auch
länderspezifisch nach vorbildlichen Unternehmen gesuchet werden. Einige der bekanntesten Marken,
welche mit dem GOTS-Siegel ausgezeichnet sind, sind die folgenden: Switcher, Remei AG (d.h. auch
Coop Natura Line), Gardeur, Hess Natur und John Spencer.79
Detailhändler sind nicht zertifizierungspflichtig und sind deshalb nicht in der der GOTS-Datenbank zu
finden. Trotzdem kann bei Einzelhandelsketten auf GOTS-zertifizierte Produkte gestossen werden.
Dies kommt daher, dass Unternehmen zertifizierte Produkte einkaufen können und diese dann an den
Endkonsumenten bringen. Z. B. findet man bei C&A Produkte mit dem GOTS-Siegel, obwohl das
Unternehmen selbst nicht zertifiziert ist. (Jacqueline Schneider von GOTS, E-Mail, 29. September
2015)
bluesign: bluesign verfolgt eine Strategie, bei welcher das Unternehmen mit verschiedenen
Systempartnern zusammenarbeitet. Unter bluesign.com lässt sich eine Liste mit verschiedenen
Unternehmen finden, welche in unterschiedlicher Intensität mit bluesign zusammenwirken. Nicht alle
der aufgelisteten Unternehmen besitzen Produkte mit einem bluesign-Label, aber sie befassen sich alle
mit der Problematik von giftigen Chemikalien in der Textilproduktion (D. de Rothschild von bluesign,
Telefonat, 19. August 2015). Im Gegensatz zum GOTS werden mit dem bluesign-Label nicht ganze
Unternehmen ausgezeichnet, sondern nur einzelne Produkte. Momentan gibt es keine konkrete Liste
72
Vgl. https://www.oeko-tex.com/de/certificate_holders/certified_products_certificate_holders
/certified_products_certificate_holders.html, abgerufen am 6. Oktober 2015
73
Vgl. https://www.oeko-tex.com/newoekotex/portal/customer_profile
/MTQxNzN8MjAxNS0wOS0yNiAxNDo0ODozNQ%3D%3D/, abgerufen am 6. Oktober 2015
74
Vgl. https://www.oeko-tex.com/newoekotex/portal/customer_profile
/MTQxODN8MjAxNS0wOS0yNiAxNDo0ODozNQ%3D%3D/, abgerufen am 6. Oktober 2015
75
Vgl. https://www.oeko-tex.com/newoekotex/portal/customer_profile
/MTQxOTZ8MjAxNS0wOS0yNiAxNDo0ODozNQ%3D%3D/, abgerufen am 6. Oktober 2015
76
Vgl. https://www.oeko-tex.com/newoekotex/portal/customer_profile
/MTQyNzl8MjAxNS0wOS0yNiAxNDo0ODozNQ%3D%3D/, abgerufen am 6. Oktober 2015
77
Vgl. https://www.oeko-tex.com/newoekotex/portal/customer_profile
/MTQzMDB8MjAxNS0wOS0yNiAxNDo1NDozOA%3D%3D/, abgerufen am 6. Oktober 2015
78
Vgl. http://www.global-standard.org/de/public-database/search/database/search_results.html, a abgerufen am
6. Oktober 2015
79
Vgl. http://www.global-standard.org/de/public-database/search/database/search_results.html, abgerufen am 6.
Oktober 2015
42
5. Handlungsempfehlungen
von Unternehmen, welche bluesign-zertifizierte Produkte anbietet. Wer ein bluesign-konformes
Produkt vor sich hat, wird es schnell erkennen, da diese Produkte mit der blauen bluesign-Etikette
gekennzeichnet sind.80 Unter anderem lassen sich bei folgenden Unternehmen bluesign-zertifizierte
Produkte finden: Mammut, The North Face, Helly Hansen und Jack Wolfskin.81 Ziemlich einfach
lassen bluesign-zertifizierte Produkte z. B. beim Online-Vertrieb sportscheck.ch finden, dabei kann
das Stichwort „bluesign“ als konkrete Suchoption eingegeben werden.
IVN BEST: Momentan hat der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft e.V. über 100
Mitglieder. Bei diesen Unternehmen stehen die Themen Umweltschutz, soziale Verantwortung,
Qualitätssinn und Verbraucherschutz im Zentrum. Auf der Website des IVN werden diese Mitglieder
in die Kategorien Einzelhändler, Hersteller, Versender, Dienstleister, Vorstufenbetriebe und
Fördermitglieder eingeteilt und für jeden Bereich eine Liste mit umfassenden Informationen zu den
Unternehmen gegeben.82
Eine Mitgliedschaft beim IVN bedeutet aber nicht, dass die Firmen automatisch mit dem IVN BEST
zertifiziert sind, sondern nur, dass diese sich mit der Thematik von nachhaltiger Kleidung beschäftigen
und Verbesserungen erzielen wollen. Gründe dafür sind z. B. dass eine Zertifizierung für kleine
Unternehmen zu aufwendig ist, oder dass Rohstoffe die verwendet werden, nicht zertifiziert werden
können (mit dem BEST werden nur Naturfasern ausgezeichnet). Um eine Zertifizierung zu erhalten,
muss eine Gesellschaft jedoch zwingend Mitglied beim IVN sein. (Heike Scheuer vom IVN, E-Mail,
28. September 2015)
Auf der Seite naturtextil.de lassen sich die Mitgliederlisten finden. Die zertifizierten Unternehmen
können am BEST-Symbol unter den Firmennamen erkannt werden. Einige Beispiele von zertifizierten
Unternehmen
sind
Hess
Natur,
disana,
Alma
&
Lovis
oder
Maas
Naturwaren. 83
Interessierte finden im Anhang D eine Liste der Versandhändler und Ladengeschäfte, welche IVN
BEST-zertifizierte Produkte anbieten, darunter sind jedoch nur Geschäfte aus Deutschland und keine
aus der Schweiz.
Fair Wear Foundation: Die 80 Mitglieder der Fair Wear Foundation führen insgesamt 120 zertifizierte
Marken, deren Kleider in ca. 20’000 Läden weltweit verkauft werden.84 Darunter befinden sich
bekannte Marken wie z. B. Jack Wolfskin, Salewa, Switcher, oder Mammut.85 Eine komplette Liste
der Marken mit dem Fair Wear Foundation-Siegel kann unter fairwear.org gefunden werden.
80
Vgl. http://www.bluesign.com/de/consumer/label#.VhP7V9aprSg, abgerufen am 6. Oktober 2015
Vgl. http://www.sportscheck.ch/q/bluesign
/;pgid=petcyxo6afJSR0OGsJMQOeor00000Wob_gWS;sid=1gqDtFUv5zyCtAD7VCsSpD4lqFAcD5Ml
QWYJoe6H-mgzqJoof3Y=, abgerufen am 6. Oktober 2015
82
Vgl. http://naturtextil.de/profil/mitglieder.html, abgerufen am 26. September 2015
83
Vgl. http://naturtextil.de/profil/mitglieder.html, abgerufen am 26. September 2015
84
Vgl. http://www.fairwear.org/22/about/, abgerufen am 28. September 2015
85
Vgl. http://www.fairwear.org/36/brands/, abgerufen am 28. September 2015
81
43
5. Handlungsempfehlungen
bioRe: Die Remei AG verfügt über eine überschaubare Anzahl von Kunden, welche jedoch auf der
ganzen Welt verstreut sind. Wie schon oft in dieser Arbeit erwähnt besteht das gesamte Sortiment von
Coop Naturaline aus bioRe-zertifizierten Produkten. Weitere Marken wie Mammut, Globetrotter,
Monoprix und Stöckli liessen in den letzten Jahren vermehrt Produktlinien aus den Garnen der Remei
AG herstellen.86
5.2.2 Ernüchternde Wahrheit
Diese Arbeit wurde zum Zweck verfasst, modebewussten Konsumenten eine Hilfestellung zu geben,
wie trendige Mode auch ökologisch und ohne schlechtes Gewissen eingekauft werden kann. Der
Anspruch der Autorin war hierbei, keine eindimensionale Lösung zu präsentieren, die lautet „Kauf
deine Kleidung nur noch bei Coop Naturaline ein“. Denn egal wie gut die Produkte von Naturaline
oder Hess Natur im Bereich der Nachhaltigkeit abschneiden, das Produkt-Portfolio ist ziemlich
begrenzt, da es hauptsächlich aus sogenannten “Basics“ besteht.
Auch wenn dies nun ziemlich ernüchternd klingt, so macht die Strategie von Coop und anderen
Anbietern von ökologischer Bekleidung aus nachhaltigen Gesichtspunkten vollkommen Sinn, wenn
„nur“ Basics angeboten werden und nicht jeder Trend mitgemacht wird. Hierbei wird nicht nur die
Produktion eines Kleidungsstückes betrachtet, sondern der gesamte Lebenszyklus eines Produktes,
dazu ein kurzer Exkurs.
Was heutzutage kaum jemandem bewusst ist, ist die Tatsache, dass nicht die Produktion von
Kleidungsstücken, sondern deren Benutzung durch den Konsumenten, den grössten Anteil des
Energieverbrauchs und der Emissionen ausmacht, damit sind das Waschen, Trocknen und Bügeln
gemeint (Business for Social Responsibility, 2009, S. 5).
86
Vgl. http://www.remei.ch/produkte/biore-kunden/, abgerufen am 26. September 2015
44
5. Handlungsempfehlungen
Abbildung 28: Treibhausgasemissionen
Quelle Business for Social Responsibility, 2009, S. 7
Hier darf nicht missgedeutet werden, dass es besser ist viele Kleidungstücke zu besitzen, um
Bekleidung mehr wechseln zu können bzw. die Kleider an sich weniger waschen zu müssen. Es ist
logisch, dass der totale Energieverbrauch eines Kleidungsstückes, das nur selten getragen wird, evtl.
nie gewaschen und dann weggeworfen wird deutlich niedriger ist, als bei einem Produkt, das über
Jahre hinweg oft getragen und gereinigt wird. Wenn man aber den Energieverbrauch pro Tragen des
Kleidungsstücks betrachtet, ist dieser bei kaum genutzten Kleidern erheblich höher als bei einem
regelmässig benutzten Kleidungsstück (Business for Social Responsibility, 2009, S. 6). Dies zeigte
bereits eine Studie der Franklin Associates aus dem Jahr 1993.
Abbildung 29: Energieverbrauch einer Bluse
Quelle: Fletcher, 2008, S. 171
45
5. Handlungsempfehlungen
Tabelle 2: Szenarien Energieverbrauch einer Bluse
Szenario
Base case
Long life
Low wash
Disposable 1
Disposable 2
Anzahl getragen
40
80
40
5
10
Anzahl gewaschen
20
40
10
0
0
Quelle: Fletcher, 2008, S. 171
Die Studie zeigt deutlich, dass durch ein häufigeres Tragen eines Kleidungsstückes und eine
Reduktion der Waschdurchgänge der Energieverbrauch pro Nutzung reduziert werden kann. Es kann
als Verschwendung bezeichnet werden, wenn vor Augen geführt wird, welche Energie für die
Produktion eines Kleidungsstückes aufgewendet wird, nur damit es dann wenige Male getragen wird.
Schlussendlich ist es immer noch die umweltfreundlichere Variante weniger Kleider über eine lange
Zeit zu nutzen. Kleidungsstücke werden aber nur über Jahre getragen, wenn sie die gesamte Zeit über
in Mode bleiben. Genau dies ist das Dilemma dieser Arbeit. Modische Bekleidung die dem aktuellen
Trend entspricht, bleibt nicht lange modisch. In der heutigen Zeit wechseln die Trends von Saison zu
Saison. Um immer dem neusten Trend zu entsprechen muss fast alle 6 Monate die Garderobe
gewechselt werden. Den alten Kleidern wird so kaum noch Beachtung geschenkt. Es ist deshalb ein
Widerspruch in sich, den Anspruch zu haben, stets modisch und gleichzeitig nachhaltig zu sein. Aus
diesem Grund besteht bei Unternehmen wie Coop oder Hess Natur ein Grossteil des Sortiments auch
Basics. Denn einfach geschnittene und einfarbige Oberteile kommen nie aus der Mode. Z. B. kann ein
weisses T-Shirt immer getragen werden, egal was momentan „in“ ist. Jeden neu aufkommenden Trend
mitzumachen würde schlicht weg der Philosophie von Nachhaltigkeit widersprechen.
5.2.3 Neue Möglichkeiten
Wie bereits im zweiten Kapitel erwähnt, befinden wir uns heute in einer Hochphase der nachhaltigen
Bekleidung. Es gibt immer mehr junge Unternehmen und Start-ups, die sich für Fairness und
Nachhaltigkeit in der Textilindustrie einsetzen und nachhaltige Mode anbieten.
Anbei sollen zwei beispielhafte Schweizer Unternehmen vorgestellt werden, um zu zeigen, dass die
Auswahl an nachhaltig hergestellter und modischer Kleidung immer umfangreicher wird. Dabei bietet
das Internet die umfangreichste Quelle an wertvollen Empfehlungen.
einSTOFFen: einSTOFFen ist ein St. Galler Unternehmen, welches mit ausgefallenen Hemden und
Holz-Sonnenbrillen auf sich aufmerksam gemacht hat. Das Unternehmen nutzt für seine Textilien z.T.
Bio-Baumwolle oder Reststoffe, welche von anderen Firmen nicht mehr gebraucht werden. Aus
diesem Grund gibt es die meisten Kleider bei einSTOFFen nur in kleinen Auflagen. Der Grossteil der
Stoffe stammt aus der Türkei und alle verarbeiteten Textilien sind mit dem Oeko-Tex 100 Standard
46
5. Handlungsempfehlungen
ausgezeichnet. Alle Kleidungsstücke werden in Istanbul bei zwei Familienunternehmen gefertigt,
welche durch einSTOFFen mindestens zwei Mal pro Jahr unter die Lupe genommen werden. Nach
eigenen Angaben beteuert das Unternehmen, dass faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne für
die Arbeiter garantiert sind. (P. Rieder von einSTOFFen, E-Mail, 21. August 2015)
Selfnation: Das Unternehmen Selfnation stellt seit 2013 massgeschneiderte Jeanshosen her. Sie achten
dabei auf eine lokale Produktion und faire Arbeitsbedingungen. Der Jeansstoff wird in Italien und
ohne Einsatz von giftigen Zusatzstoffen produziert, wofür sie in das Greenpeace Detox Agreement
aufgenommen wurden. Zum fertigen Produkt werden die Hosen dann in Deutschland und der Schweiz
zusammengenäht, wo faire Arbeitsbedingungen garantiert sind. Durch die regionale Produktion
werden zudem Energie und Umweltemissionen eingespart.87
Für Frauen bietet sich eine Vielfalt an Modellen. Es kann aus fünf verschiedenen Stilen, drei
unterschiedlichen Bundhöhen und neun Jeansstoffen ausgewählt werden kann. Für Herren ist die
Auswahl ein wenig begrenzter.88
Internet: Im Netz lassen sich zudem immer häufiger Empfehlungen finden, in welchen Läden man
nachhaltige Kleidung einkaufen kann. Z. B. auf dem „Grüne Mode Blog“ der Autorin und
Verantwortlichen der Detox-Kampagne von Greenpeace, Dr. Kirsten Brodde, gibt es wertvolle Tipps,
wo man umweltfreundliche Kleidung findet. „Wir konzentrieren uns dabei auf Marken und Händler,
die sich eindeutig einer ökologischen und fairen Mode verschreiben, jedoch mit den gängigen
Klischees von Ökomode brechen“89. D.h. es lassen sich unter den vorgeschlagenen Unternehmen
durchaus modische und trendige Alternativen und nicht nur Basics finden. Unter dem Stichwort
„Grüne Listen“ lassen sich Aufstellungen von empfehlenswerten Unternehmen, entweder nur für
Deutschland oder europaweit, finden.90 Für Interessierte sind die entsprechenden Listen in den
Anhängen B und C zu finden. Eine weitere hilfreiche Adresse ist Utopia.de, dort werden unter
anderem „die besten nachhaltigen Modelabels“ vorgestellt.91
Der Einkauf bei solchen Unternehmen bietet verschiedene Vorteile für Konsumenten. Es kann also mit
reinem Gewissen „geshoppt“ werden, ohne dabei den Aspekt der Mode vernachlässigen zu müssen.
Ein positiver Nebeneffekt ist dabei, dass man seinen individuellen Charakter besser zum Ausdruck
bringen kann, da nicht jeder dieselben Kleider trägt (wie dies bei Unternehmen mit Massenanfertigung
oft der Fall ist).
Eine „perfekte Lösung“ bieten diese Unternehmen jedoch auch nicht. Im Gegensatz zu H&M und Co.
oder auch Coop besteht hier ein grosser Unterschied bezüglich der Sortimentsbreite. Die zwei
87
Vgl. https://www.selfnation.ch/de/mission/#, abgerufen am 20. August 2015
Vgl. https://www.selfnation.ch/de/women-massjeans/, abgerufen am 20. August 2015
89
Vgl. http://www.kirstenbrodde.de/?page_id=428, abgerufen am 20. August 2015
90
Vgl. http://www.kirstenbrodde.de/?page_id=428, abgerufen am 20. August 2015
91
Vgl. http://www.utopia.de/produktguide/mode-35/gruene-modelabels, abgerufen am 22. August 2015
88
47
5. Handlungsempfehlungen
vorgestellten aufstrebenden Firmen haben sich beide auf bestimmte Produkte spezialisiert. Das
bedeutet, Kunden können nicht mehr alle Kleidungsstücke in einem Geschäft finden und keine
„Komplettlösung“ erhalten. Konsumenten müssen sich Zeit nehmen und verschiedene spezialisierte
Läden
aufsuchen,
um
ein
gesamtes
nachhaltiges
Outfit
zusammenstellen
zu
können.
Selbstverständlich sind die Kleidungsstücke auch teurer, als bei Massenproduzenten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es kein Geschäft gibt,
das perfekt ist und alle Kundenwünsche erfüllt. Dabei konkurrieren
verschiedene
Bedürfnisse
miteinander:
der
Preis,
die
Nachhaltigkeit, das modische Auftreten und der Komfort
alles aus einer Hand zu erhalten. Konsumenten müssen sich
also bewusst werden, auf was sie Wert legen und
entscheiden, welche Kriterien für sie persönlich am wichtigsten
sind.
Abbildung 30: Konkurrierende Bedürfnisse
Quelle: selbsterstellte Darstellung
Auch Braungart und McDonough erkennen die Schwierigkeit, 100prozentig nachhaltige Produkte zu
finden, die dann auch noch dem eigenen Geschmack entsprechen (2011, S. 2010). Aber schon alleine
die Tatsache, dass sich ein Konsument Gedanken über die Nachhaltigkeit von Konsumgütern macht
und Alternativen abwägt, führt in jedem Fall zu ökologischeren Entscheidungen, es sollte versucht
werden „das Beste aus dem zu machen, was wir haben“ (Braungart & McDonough, 2011, S. 210–
211).
5.2.4 Allgemeine Tipps
In diesem letzten Unterkapitel werden nun einige Tipps vorgestellt, wie der Umgang mit Mode
nachhaltiger gestaltet werden kann. Diese Vorschläge haben nicht den Anspruch wahnsinnig originell
zu sein oder eine 100prozentige Nachhaltigkeit zu garantieren. Hier geht es darum, wie zumindest
kleine Verbesserungen erzielt werden können, ohne dass dies einschneidende Veränderungen im
Alltag eines Konsumenten bedeutet. Diese Tipps sind für Leute, die sich nachhaltige Kleidung
entweder nicht leisten können oder wollen und nicht auf modische Kleidung verzichten möchten.
48
5. Handlungsempfehlungen
1. Zweimal überlegen: Hierbei geht es nicht primär darum sich einzuschränken, sondern nicht jedem
Impuls im Shopping-Center nachzugeben. Fast jede Person kennt das Phänomen: Man sieht z. B. ein
tolles Oberteil, das einem so gefällt, dass es sofort gekauft werden muss. Aber schlussendlich wird
besagtes Kleidungsstück nie angezogen. Es braucht dafür keinen bestimmten Grund, es wird einfach
nicht getragen und landet zuhinterst im Kleiderschrank. Es schadet deshalb nie, sich zu bremsen und
sich bereits im Laden zu fragen, ob man das Kleidungsstück wirklich braucht (bzw. will) und zu
welchen Anlässen man es tatsächlich tragen würde. Es sollen sich ein paar Minuten Zeit für die
Entscheidung genommen werden. Im Zweifelsfall sollte man das besagte Stück eher nicht kaufen oder
allenfalls reservieren. Wenn es nach ein paar Stunden bereits vergessen ist, dann ist der Fall klar und
es war eindeutig die richtige Entscheidung es nicht zu kaufen. Wenn einem dieses Kleidungsstück
jedoch nicht aus dem Kopf geht, dann kann es nachträglich immer noch gekauft werden. Dadurch,
dass man sich bei solchen Spontankäufen ein wenig zügelt, kauft man automatisch weniger und auch
im Kleiderschrank bleibt mehr Platz.
2. Wiederentdecken: Das Ausmisten des Kleiderschrankes bringt oft verlorene Schätze wieder zum
Vorschein. Z. B. gibt es da diesen einen Lieblingspullover, den man noch vor zwei Jahren so oft
getragen hat. Was ist denn damit passiert? Wieso wir der nicht mehr getragen? Dieses Erlebnis kommt
wohl jedem bekannt vor. Durch den immerwährenden Kauf von neuen Kleidungsstücken, rücken die
älteren Kleider immer weiter nach hinten im Kleiderschrank und geraten bald in Vergessenheit.
Deshalb sollte Kleiderschränke regelmässig aufgeräumt werden, um auch die hintersten Kleider
wiedermal zum Vorschein zu bringen. Es ist jedoch noch wichtiger, dass man die Kleider anprobiert,
da man erst dann wider sieht, wie gut sie einem doch stehen und warum man sie damals auch gekauft
hatte. Dies erweckt fast das gleiche Gefühl wie beim Shoppen, denn es werden (neue) Kleider
gefunden, die zudem genau die richtige Grösse haben. Man wird sich der Auswahl an Kleidern die
man besitzt wieder bewusst und das Gefühl von „ich hab nichts zum Anziehen“ verschwindet
zumindest für eine gewisse Zeit.
3. Selber machen: Damit ist nicht gemeint, dass man komplette Kleidungsstücke selbst nähen muss.
Hier geht es hauptsächlich darum, dass bei Kleidern, die einem nicht mehr gefallen oder passen, selbst
Hand anlegt wird, z. B. wenn eine Hose zu lang oder ein T-Shirt zu weit ist. Es gibt sicher einen
Freund oder ein Familienmitglied, das eine Nähmaschine besitzt und bei solchen Anliegen behilflich
ist. Wenn die Kleider wieder besser sitzen, sehen sie gleich besser aus und sie werden lieber getragen.
Auch um einen neuen Trend mitzumachen muss nicht unbedingt alles neu gekauft werden. Ein
klassisches Beispiel ist hier die „verrissene Jeans“. Es gibt bestimmt eine alte Hose im Kleiderschrank,
an der man sich selbst versuchen kann. Auf diese Weise kommt man ganz schnell, ohne Geld
auszugeben und ohne neue Ressourcen zu verbrauchen, zu einer trendigen Hose. Ein weiterer
Klassiker ist die kaputte lange Hose, die kurzum zu einer kurzen Hose umfunktioniert werden kann.
49
5. Handlungsempfehlungen
Ob man Kleider nun umnäht, zerschneidet oder mit kleinen Details verziert – der Kreativität sind
keine Grenzen gesetzt. Ausserdem werden Dinge, die man selbst gemacht hat, automatisch als
wertvoller empfunden und ihnen wird mehr Sorge getragen. Auf verschiedenen Blogs wie z. B.
psimadethis.com, apairandasparediy.com oder ispydiy.com und Pinterest lassen sich unzählige Ideen
und Anleitungen finden, um den Kleidern eine neue Erscheinung zu verleihen.
4. Basics: Dass bei Coop Naturaline die Auswahl an trendigen Kleidern eher begrenzt ist, wurde
bereits besprochen. Ausserdem kann es sich auch nicht jeder leisten, alle Kleider nachhaltig
einzukaufen. Wer aber trotzdem einen Schritt in die nachhaltige Richtung gehen will, sollte sich
überlegen, zumindest seine Basics bei Coop oder Hess Natur einzukaufen. In jedem Kleiderschrank
lässt sich ein weisses T-Shirt oder eine schwarze Hose finden. Dies sind Kleidungsstücke, die man
über Jahre trägt und die nie aus der Mode kommen. Bei solchen Kleidungsstücken lohnt es sich etwas
mehr Geld in die Hand zu nehmen. Wer also vor hat Basics zu kaufen, sollte zuerst bei nachhaltigen
Anbietern nach den gewünschten Kleidern suchen. Es muss zwar etwas mehr bezahlt werden, was sich
für langlebige Kleider aber deutlich mehr lohnt als für den „Trend der Saison“.
5. Verschenken, Tauschen, Verkaufen: Wenn ein Kleidungsstück ausgedient hat, dann ist im
Gegensatz zum Wegwerfen das Recyceln eindeutig die nachhaltigere Alternative. Wenn die Kleidung
jedoch noch schön und gut tragbar ist, kann damit sicherlich noch jemand anderem eine Freude
bereitet werden. Entweder werden die Kleider an Bekannte oder wohltätige Organisationen
verschenkt. Sonst gibt es auf Plattformen wie Facebook und Co. immer mehr Communities wie z. B.
„Verschenken statt wegwerfen in SG“, wo man seine Sachen loswird. Wer sich von seinem Besitz
nicht ohne Gegenleistung trennen will, für den gibt es heutzutage immer noch die klassischen
Tauschbörsen, welche in den letzten Jahren ein Revival in der alternativen Szene erlebten. Zuallerletzt
gibt es natürlich die Möglichkeit Kleider auf dem Flohmarkt oder Ricardo etc. zu verkaufen. In jedem
Fall wird die Lebensdauer von Textilien besser ausgeschöpft. Empfehlenswerte Seiten sind z. B.
kleiderberg.ch, kleiderkorb.ch oder plvfashion.ch.
6. Umweltschonend waschen: Es ist selbstverständlich, dass man stets saubere Kleidung tragen
möchte. Trotzdem ist es nicht immer notwendig, jedes Kleidungsstück nach einmaligem Tragen zu
waschen. Wie in dieser Arbeit bereits gezeigt wurde, macht die Nutzung von Kleidern den mit
Abstand grössten Anteil am Wasser- und Energieverbrauch innerhalb des Lebenszyklus von Textilien
aus. Deshalb sollten Konsumenten nicht nur den Herstellern die Verantwortung für Nachhaltigkeit
zuschreiben, sondern auch selbst auf den Wasser- und Energiehaushalt achten. Mit einfachen
Handhabungen, kann der Wasserverbrauch der Wäsche reduziert werden. Erstens, bevor Kleider direkt
in den Wäschekorb geschmissen werden, sollten sie aufhängt und gut durchgelüftet werden. Danach
kann immer noch entschieden werden, ob eine Wäsche wirklich nötig ist. Zweitens sollte die Kapazität
50
5. Handlungsempfehlungen
der Waschmaschine bei jedem Waschgang voll ausgenutzt werden, auch wenn das bedeutet, dass man
ein paar Tage auf die Lieblingshose verzichten muss. Denn egal wie voll die Maschine ist, es wird
immer gleich viel Wasser pro Durchgang gebraucht, was den Wasserverbrauch pro Kleidungsstück bei
einer nur halb gefüllten Maschine verdoppelt. Drittens, sollte auch auf die Temperatur beim Waschen
geachtet werden. Die heutigen Waschmaschinen lassen sich problemlos auf niedrige Temperaturen,
d.h. 30° Celsius, einstellen, was bei einer „normalen“ Verschmutzung der Kleidung völlig genügt.
Somit kann deutlich an Strom und dadurch auch an Kosten gespart werden. Viertens wird oft
fälschlicherweise angenommen, dass Kurzprogramme und Handwäsche Wasser bzw. Energie
einsparen, dem ist jedoch nicht so. D.h. das Standardprogramm bietet meistens die beste Alternative.92
Zusammengefasst sieht die ideale Wäsche wie folgt aus: Nur Kleidung waschen, die es nötig hat,
dabei die Waschmaschine ganz füllen und das Standardprogramm mit einer Waschtemperatur von 30°
Celsius nutzen.
Diese Empfehlungen kann jeder beherzigen, da sie nur unerhebliche Umstellungen im Alltag
bedeuten. Auch wenn sie nur eine kleine Wirkung erzielen, so macht es trotzdem einen Unterschied,
wenn viele sich bemühen, die Umwelt zu schonen.
92
Vgl. http://www.heizsparer.de/spartipps/wasser-sparen/wasser-sparen-waesche-waschen, abgerufen am 22.
August 2015
51
6. Fazit
6. Fazit
Das Grundanliegen dieser Arbeit ist einerseits, Konsumentinnen und Konsumenten einen Einblick in
die Textilindustrie zu geben und sie für die vorherrschenden Missstände zu sensibilisieren.
Andererseits sollen interessierten und verantwortungsvollen Konsumentinnen und Konsumenten
Hilfestellungen gegeben werden, wie Kleidung nachhaltig gekauft werden kann. Diese Arbeit soll
einen Ausweg aus dem allgegenwärtigen Dilemma „Nachhaltigkeit vs. Konsum“ bieten.
Wie im dritten Kapitel aufgezeigt wurde, sind die gängigen Methoden und Vorgehensweisen in der
Textilindustrie stark umweltschädigend. Jeder einzelne Schritt der textilen Kette fügt der Umwelt
und den beschäftigten Arbeitern auf die eine oder andere Weise erheblichen Schaden zu.
Die Fast Fashion-Konzepte von Unternehmen verschärfen diese Situation zusehends. Trotzdem hat
diese Arbeit nicht zum Zweck, die Mode als etwas Schlechtes darzustellen oder sie strikt abzulehnen.
Denn in jedem Bereich der textilen Wertschöpfungskette gibt es alternative Produktionsverfahren,
die schädliche Einflüsse minimieren, wenn nicht sogar eliminieren.
Bei einem ersten nachhaltigen Ansatz, können Konsumentinnen und Konsumenten auf den Rohstoff
von Bekleidung und deren Zusammensetzung achten. Besonders bewährt hat sich die
Bio-Baumwolle, welche von vielen Unternehmen vermehrt in grossen Mengen verarbeitet wird.
Des Weiteren wird Nachhaltigkeit immer mehr zu einem Verkaufsargument für Produzenten, deshalb
darf nicht jeder Deklarierung Glauben geschenkt werden. Diesem Problem haben sich schon viele
Organisationen angenommen und Labels erarbeitet, um nachhaltige Produzenten auszuzeichnen und
„Hochstapler“ aufzudecken. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass den bekannten und etablierten
Labels vertraut werden kann. Für Konsumentinnen und Konsumenten empfiehlt es sich, sich über
Labels zu informieren, wobei verschiedene Online-Plattformen Unterstützung anbieten, um sich im
Label-Wirrwarr zurecht zu finden. Zudem bietet das Portal Rank a Brand, trotz kleiner
Schwachstellen, eine hilfreiche Unterstützung, um bevorzugte Marken zu überprüfen.
Eine weitere positive Entwicklung stellt die steigende Anzahl an Anbietern von nachhaltiger
Bekleidung dar. Das bedeutet, dass das Angebot an nachhaltiger und modischer Kleidung immer
grösser wird und verantwortungsvollen Konsumentinnen und Konsumenten eine wachsende Menge
an Alternativen geboten wird. Das Internet bietet hierbei eine der ergiebigsten Quellen, um
empfehlenswerte Unternehmen und Marken zu finden.
Grundsätzlich kann gesagt werden, dass es heute immer mehr Möglichkeiten gibt, modische und
nachhaltige Bekleidung zu kaufen und dass das eine das andere nicht zwangsläufig ausschliesst.
Doch wer sich nachhaltig kleiden will, kann den Aufwand und die Verantwortung nicht bloss
Produzenten und Organisationen zuschieben. Wie bereits dargelegt, müssen Konsumentinnen und
Konsumenten heutzutage nicht mehr auf Mode und Konsum verzichten, aber sie müssen bereit sein,
52
6. Fazit
ihr Konsumverhalten zu ändern. So müssen Konsumentinnen und Konsumenten in einem ersten
Schritt gewillt sein, mehr Geld für faire und nachhaltige Bekleidung auszugeben. Wie bereits
erwähnt, können billige Kleider die Anforderungen einer nachhaltigen Produktion nicht erfüllen. Die
höheren Kosten für nachhaltige Produkte führen unweigerlich dazu, dass sich Konsumentinnen und
Konsumenten mengenmässig weniger Kleider leisten können, was einen effektiven Verzicht
darstellt. Deshalb sollte bei verantwortungsvollen Konsumentinnen und Konsumenten eine
Bewusstseinsänderung stattfinden, wobei der Wert der Mode nicht durch die Quantität, sondern
durch die Qualität gemessen wird.
Was ziemlich einfach und logisch klingt, ist für Konsumentinnen und Konsumenten nicht leicht
umzusetzen, da Mode keine rationale Angelegenheit darstellt. Die Schlussfolgerung lautet deshalb,
dass Konsumentinnen und Konsumenten für sich bestimmen müssen, auf was sie bei ihrer
Bekleidung Wert legen. Grundsätzlich sind Nachhaltigkeit und Mode miteinander vereinbar,
Konsumentinnen und Konsumenten müssen sich jedoch bewusst für einen nachhaltigen Konsum
entscheiden.
Selbstverständlich gibt es auch immer einen Mittelweg. Jeder Schritt zur Nachhaltigkeit bedeutet
eine Verbesserung. Diese Arbeit hatte zum Ziel, Handlungsempfehlungen für unterschiedliche
„Grade an Nachhaltigkeit“ zu geben. Das bedeutet, dass Konsumentinnen und Konsumenten ihr
Verhalten nicht radikal ändern müssen, sondern z. B. bereits durch Veränderungen im
Energiehaushalt ökologischer handeln können.
Obwohl wir uns nach Diekamp und Koch heute in einer Hochphase Nachhaltiger Bekleidung
befinden, sind nachhaltig und fair produzierte Kleider immer noch nicht Standard. Damit dies aber zu
einem Standard und nicht nur zu einem Trend wird, liegt es an den Konsumentinnen und
Konsumenten zu zeigen, dass nachhaltige Mode gewünscht wird. Z. B. hatten Nike und Levis schon
vor geraumer Zeit Bio-Baumwolle für ihre Kleidung verwendet, aber nicht explizit deklariert, da die
Bio-Baumwolle eher als Gegenargument statt als Verkaufsargument galt. Damit solche
Gegebenheiten nicht mehr vorkommen und Produzenten ihr Angebot ändern, müssen
Konsumentinnen und Konsumenten deutlich kommunizieren, dass nachhaltige Mode gewünscht und
auch gekauft wird.
53
Literaturverzeichnis
Ahlert, D., Grosse-Bölting, K. & Heinemann, G. (2009). Handelsmanagement in der
Textilwirtschaft. Einzelhandel und Wertschöpfungspartnerschaften. Frankfurt am Main:
Deutscher Fachverlag.
Binger, D. (1995). Interesse und Akzeptanz von Öko-Textilien beim Einzelhandel und beim
Endverbraucher. Konsequenzen für das Marketing. In Arbeitskreis Naturtexil e.V. (Hrsg.),
Ökologie und Bekleidung 2 (S. 18–27). Frankfurt am Main: Deutscher Fachverlag.
Braungart, M. & McDonough, W. (2011). Einfach intelligent produzieren. Cradle to Cradle: Die
Natur zeigt, wie wir die Dinge besser machen können (K. Schuler & U. Pesch, Übers.)
(6.Aufl.). Berlin: BvT Taschenbuchverlag. (Originalwerk publiziert 2002)
Christliche Initiative Romero. (2013). WEARFAIR. Ein Wegweiser durch den Label-Dschungel bei
Textilien [Broschüre]. Münster: Autor.
Diekamp, K. & Koch W. (2010). Eco Fashion: Top-Labels entdecken die Grüne Mode. München:
Stiebner.
Fletcher, K. (2008). Sustainable Fashion & Textiles. Design Journeys. London: Earthscan.
Fletcher, K. & Grose L. (2012). Fashion & Sustainability. Design For Change. London: Laurence
King.
Glück, A. (2001, Dezember). Das Prinzip Nachhaltigkeit – Zukunftsorientiertes Denken und Handeln
in ausgewählten Lebensbereichen. In Hanns-Seidel-Stiftung e.V. (Hrsg.), Politische Studien
Sonderheft 1 /2001 Das Prinzip Nachhaltigkeit. Zukunftsorientiertes Denken und Handeln in
ausgewählten Lebensbereichen, (S. 8–16). München: Atwerb-Verlag.
Hohmann, P. (1995). Die Kette vom Produzenten bis zum Konsumenten – assoziative Verbindungen
als Grundlage ökologischen Wirtschaftens. Ansätze beim Projekt Maikaal Fibres Ltd. In
Zentralindien. In Arbeitskreis Naturtexil e.V. (Hrsg.), Ökologie und Bekleidung 2 (S. 18–27).
Frankfurt am Main: Deutscher Fachverlag.
Piegsa, E. (2010). Green Fashion. Ökologische Nachhaltigkeit in der Bekleidungsindustrie.
Elektronische Daten. In Diplomica Verlag (Hrsg.), Reihe Nachhaltigkeit: Bd. 35. Hamburg:
Diplomica.
Rundgespräch mit Einzelhändlern. (1995). Welche Erfahrung hat der Handel mit Öko-Kollektionen
gemacht? In Arbeitskreis Naturtexil e.V. (Hrsg.), Ökologie und Bekleidung 2 (S. 128–129).
Frankfurt am Main: Deutscher Fachverlag.
54
Internetquellenverzeichnis
a. Verwendete Dokumente
Bundesamt für Statistik BFS. (2014). Gesamtwirtschaftliche Ausgaben der Haushalte für den
Endkonsum.
Abgerufen
von
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/04/02/01/key/verbrauch_der_haushalte.
html
Business for Social Responsibility. (2009, June). Apparel Industry Life Cycle Carbon Mapping
[Report].
Abgerufen
von
http://www.bsr.org/reports/BSR_Apparel_Supply_Chain_Carbon_Report.pdf
Coop.
(2015,
März).
bio
&
fair
[Broschüre].
Abgerufen
von
http://www.coop.ch/pb/site/common2/get/documents/coop_main/elements/naturaline/naturali
ne_bio_cotton_neu_2014_kbk/PDFs/CNL_infobrochuere_2015_d_lowres_rz.pdf
Coop & Greenpeace. (2013, Januar) Engagement für eine Detox-Lösung [Bericht]. Abgerufen von
http://www.coop.ch/content/dam/act/themen/hauptthemen/textil/detox%20coop%20und%20
greenpeace%20de.pdf
Fletcher, K. (2010). Slow Fashion: An Invitation for Systems Change. Fashion Practice: The
Journal of Design, Creative Process & the Fashion Industry, 2(2), 259–266.
doi:10.2752/175693810X12774625387594
Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit [GIZ]. (2015, 25. August). Siegelklarheit.de. Unsere
Bewertungsmethodik
auf
einen
Blick
[Infoblatt].
Abgerufen
von
http://www.siegelklarheit.de/assets/pdfs/bewertungsmethodik.pdf
Greenpeace. (2013, Oktober). Textil-Label unter der Detox-Lupe. Einkaufsratgeber für giftfreie
Kleidung
(2.
Aufl.)
[Broschüre].
Abgerufen
von
http://www.ulm.greenpeace.de/sites/www.ulm.greenpeace.de/files/greenpeace-ratgebertextil-label-e00972-ds_0.pdf
Hess Natur-Textilien GmbH. (2013). Bericht zur Nachhaltigkeit [Bericht]. Abgerufen von
http://ch.hessnatur.com/ueberuns/wp-content/uploads/sites/5/2013/06/Nachhaltigkeitsbericht13_FINAL_Ansicht_Download.pdf
Kraus, M. (2014). Bioschafwolle: Potenzial nutzen und besser vermarkten [Merkblatt].
Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) & Zürcher Hochschule für Angewandte
Wissenschaft
(ZHAW)
(Hrsg.).
Abgerufen
von
https://www.fibl.org/fileadmin/documents/shop/1648-bioschafwolle.pdf
Oeko-Tex. (o.D.a). Textilien und Nachhaltigkeit. Zahlen und Fakten [Broschüre]. Abgerufen von
https://www.oeko-tex.com/media/downloads/Journalisten-Kompendium_Nachhaltigkeit.pdf
Oeko-Tex. (o.D.b). Oeko-Tex® Standard 1000. [Infoblatt]. Abgerufen von https://www.oekotex.com/media/downloads/Factsheet_OETS_1000_DE.pdf
55
Rank a Brand. (2014, March). FEELGOODFASHION 2014. Summary of Results [report]. Abgerufen
von http://www.rankabrand.nl/static/FeelGoodFashion_2014_Summary.pdf
Swiss Textiles. (2015, April). Geschäftsbericht 2014 [Geschäfts-Bericht]. Abgerufen von
http://www.swisstextiles.ch/cms/upload/dokumente/Publikationen/Swiss_Textiles_Geschaeft
sbericht_2014_Web.pdf
Textile Exchange. (2014). 2013 Organic Cotton Report. From Farm to Market. EXECUTIVE
SUMMARY
[report].
Abgerufen
von
http://www.coop.ch/content/dam/act/taten/tat-
193/2013%20TE%20Organic%20Cotton%20Summary.pdf
Textile Exchange. (2015). Organic Cotton Market Report 2014 [report]. Abgerufen von
http://textileexchange.org/upload/TE_2014_Organic_Cotton_Market_Report.pdf
Umweltbundesamt. (2013, April). Grüne Produkte in Deutschland. Status Quo und Trends
[Broschüre].
Abgerufen
von
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/376/publikationen/gruene_produ
kte_in_deutschland_status_quo_und_trends_neulayout.pdf
b. Verwendete Links
http://ch.hessnatur.com/ueberuns/2013/06/25/hessnatur-legt-ersten-bericht-zur-nachhaltigkeit-vor/
http://ch.hessnatur.com/ueberuns/humanity-in-fashion/die-mode-der-zukunft/
http://faostat3.fao.org/browse/Q/QC/E
http://label-online.de/label/hessnatur/
http://rankabrand.de/home/Methodik
http://rankabrand.de/home/was-wir-tun
http://www.beobachter.ch/konsum/kauf-leasing/artikel/kleider_alles-fair-schoen-waers/
http://www.biore.ch
http://www.bluesign.com/de/consumer/how-does-it-work#.VhFPPdaprSg
http://www.bluesign.com/de/consumer/label#.VaT71s4kNd0
http://www.bluesign.com/de/consumer/label#.VhP7V9aprSg
http://www.bluesign.com/de/home/approach#.VaT1X84kNd0
http://www.bluesign.com/de/home/ueber-uns/vision#.VhFQ4taprSg
http://www.coop.ch/content/act/de/grundsaetze-und-themen.html
http://www.coop.ch/pb/site/common2/node/79040579/Lde/index.htm
http://www.coop.ch/pb/site/common2/node/79040579/Lde/index.html
http://www.economist.com/node/14301663
http://www.fairwear.org/22/about/
http://www.fairwear.org/22/about/
http://www.fairwear.org/26/countries/
http://www.fairwear.org/36/brands/
56
http://www.fairwear.org/488/labour-standards/1.-employment-is-freely-chosen/
http://www.fairwear.org/514/about/verification/
http://www.fairwear.org/675/about/suspended/
http://www.fastfashion-dieausstellung.de/de/konsum
http://www.fastfashion-dieausstellung.de/de/slow-fashion
http://www.global-standard.org/de/certification.html
http://www.global-standard.org/de/public-database/search/database/search_results.html
http://www.global-standard.org/de/the-standard.html
http://www.global-standard.org/de/the-standard/general-description.html
http://www.heizsparer.de/spartipps/wasser-sparen/wasser-sparen-waesche-waschen
http://www.hessnatur.com/ch/langarm-shirt-aus-reiner-biobaumwolle/p/4111609?adv=S11,S77,S76,S5D,R92,S18
http://www.hessnatur.com/ch/search?text=labels
http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D13957.php
http://www.hm.com/ch/product/32945?article=32945-A#article=32945-B
http://www.kirstenbrodde.de/?page_id=428
http://www.labelinfo.ch/de/Ueber-labelinfoch/Ueber-labelinfoch
http://www.labelinfo.ch/de/Ueber-labels/glaubwuerdigkeit
http://www.naturtextil.de/verbraucher/qualitaetszeichen/best.html
http://www.remei.ch/produkte/biore-kunden/
http://www.sauberekleidung.de/2011_alte-ccc-d-website/ccc-40_kampagnen/ccc44_welttextilabkommen.html
http://www.siegelklarheit.de/bewertung/#a6
http://www.siegelklarheit.de/ueber-uns/
http://www.sportscheck.ch/q/bluesign/;pgid=petcyxo6afJSR0OGsJMQOeor00000Wob_gWS;sid=1g
qDtFUv5zyCtAD7VCsSpD4lqFAcD5MlQWYJoe6H-mgzqJoof3Y=
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/prekaere-arbeitsbedingungen-luxusmarken-sind-nicht-fairerals-primark/10157306.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Größenordnung_(Energie)
https://www.bbx.de/mode-mit-reinem-gewissen-recycling-in-der-textilbranche/
https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/nachhaltige_stoffe_1768.htm
https://www.oekotex.com/de/certificate_holders/certified_products_certificate_holders/certified_products_certi
ficate_holders.html
https://www.oeko-tex.com/de/manufacturers/certification/laboratory_testing/laboratory_testing.xhtml
https://www.oeko-tex.com/de/manufacturers/concept/mig_1/mig_start.xhtml
57
https://www.oekotex.com/de/manufacturers/concept/oeko_tex_standard_100/oeko_tex_standard_100.xhtml
https://www.oekotex.com/de/manufacturers/concept/oeko_tex_standard_100plus/oekotex_standard_100plus.x
html
58
Anhang
A: Louis Vuitton Ergebnisbericht zur Nachhaltigkeit
59
60
Quelle: http://rankabrand.de/luxusmode/Louis+Vuitton
61
B: Grüne Liste 1: Ethical Fashion Stores/Läden Deutschland
POPULI
Louisenstraße 3, 01099 Dresden
www.populi-mode.de
GRÜNSCHNABEL
Könneritzstraße 95, 01099 Leipzig
www.gruenschnabel-shop.de
UPCYCLING FASHION STORE
Anklamer Straße 17, 10115 Berlin
www.upcycling-fashion.com
WATER TO WINE
Auguststraße 82, 10119 Berlin
www.upcycling-fashion.com
GRÜNE ERDE
Oranienburger-Straße 1-3, 10178 Berlin
Hermannstraße 18, 20095 Hamburg
Breite Str. 112, 50667 Köln
Kaiserstraße 5, 60311 Frankfurt am Main
Frauenstraße 6, 80469 München
Vordere Sterngasse 2, 90402 Nürnberg
www.grueneerde.com
LOVECO
Sonntagstraße 29, 10245 Berlin
www.loveco-shop.de
BLEED SHOP-IN-SHOP (bei BLACKRIVER)
Boxhagener Straße 14,10245 Berlin
www.bleed-clothing.com
HOPPLA CHARLOTTE
Alfredstraße 4, 10365 Berlin
www.hopplacharlotte.de
WERTVOLL
Marienburger Strasse 39, 10405 Berlin
www.wertvoll-berlin.com
MI WAI
Sredzkistr. 6, 10435 Berlin
www.miwai.de
DEAR GOODS
Schivelbeiner Straße 35, 10439 Berlin
Baaderstraße 65, 80469 München
Baldestraße 13, 80469 München
www.deargoods.com
MÖON
Schönleinstraße 10, 10997 Berlin
www.moeon.de
BEYOND BERLIN
Manteuffelstraße 77, 10999 Berlin
www.beyondberlin.com
SUPERMARCHE
Wiener Straße 16, 10999 Berlin
www.supermarche-berlin.de
WESEN
Weserstraße 191, 12045 Berlin
www.wesen-berlin.com
PALETTI NATURWAREN
Rutschbahn 5, 20146 Hamburg
www.paletti-naturwaren.de
HESS NATUR
Alstertor 17, 20095 Hamburg
Carlsplatz 21, 40213 Düsseldorf
Kaiserstr. 3, 60311 Frankfurt
Hohenzollernstraße 10, 80801 München
www.hessnatur.com
MARLOWE NATURE
Beim Schlump 5, 20144 Hamburg
Bahrenfelder Str. 176, 22765 Hamburg
www.marlowe-nature-shop.de
GLORE
Marktstraße 31, 20357 Hamburg
Eberhardstr. 10, 70173 Stuttgart
Baaderstraße 55, 80469 München
Karl-Grillenberger-Str. 24, 90402 Nürnberg
www.glore.de
CONSEQUENZEN
Alexanderstraße 21, 26121 Oldenburg
www.consequenzen.de
62
FAIRTRAGEN
Buntentorsteinweg 9, 28201 Bremen
Ostertorsteinweg 90, 28203 Bremen
www.fairtragen.de
FAIRTICKEN
Breite Str. 17, 33602 Bielefeld
www.fairticken-shop.de
JOJECO
Ölschlägern 30, 38100 Braunschweig
http://www.jojeco.de
YAVANA
Brunnenstr. 32, 40223 Düsseldorf
www.yavana.de
PLUP PLANET UPCYCLING
Ackerstraße 168b, 40233 Düsseldorf
www.planet-upcycling.de
WUNDERWERK
Ackerstr 133, 40233 Düsseldorf
www.wunderwerk.de.com
KLEIDERSWERTH
Kaiserwerther Markt 47, 40489 Düsseldorf
www.kleiderswerth.de
FRÄULEIN BREDOW
Roßstraße 9, 40476 Düsseldorf
www.fraeuleinbredow.com
FAIRBLEIBEN
Heiliger Weg 3-5, 44135 Dortmund
www.fairbleiben.com
PUR
Viktoria Straße 18. 44135 Dortmund
NATIVE SOULS
Kortumstraße 117, 44787 Bochum
III. Hagen 29, 45127 Essen
www.nativesouls.de
GRUENE WIESE
Spiekerhof 29, 48143 Münster
www.gruenewiese-shop.de
FRAU TÖBBEN
Hammer Str. 55, 48153 Münster
www.frautoebben.de
KALINES WELT
Bahnhofstraße 20, 48291 Telgte
www.kalines-welt.de
KISS THE INUIT
Schillingstraße 11, 50670 Köln
Friedrichstr. 58, 53111 Bonn
www.kisstheinuit.de
34/19 Clothing
Redlingerstraße 9, 49074 Osnabrück
www.34-19.de
GREEN GUERILLAS
Roonstr. 82-84, 50674 Köln
Merowingerstr. 6, 50677 Köln
www.green-guerillas.de
FAIRÄNDERUNG
Berrenrather Straße 315, 50937 Köln
www.fairaenderung.com
ORGANICC
Berger Straße 19, 60316 Frankfurt am Main
www.organicc.de
ALMA & LOVIS
Endenicher Allee 27, 53121 Bonn
www.almalovis.de
GRÜNSTREIFEN
Uhlandstr. 9, 66121 Saarbrücken
www.gruen-streifen.de
GREENALITY
Fürstenstraße 5, 70173 Stuttgart
www.greenality.de
STYLE AFFAIRE
Marktgasse 15, 72070 Tübingen
www.styleaffaire.de
ZÜNDSTOFF
Moltkestraße 31, 79098 Freiburg
www.zuendstoff-clothing.de
PHASENREICH
Baaderstraße 33, 80469 München
www.phasenreich.net
ROOM TO ROAM
Johannisplatz 21, 81667 München
www.room-to-roam.com
63
LIEBLINGSSTYLE
Pfarrgasse 4, 85049 Ingolstadt
www.lieblingstyle.de
NATURAL OUTFITTERS
Talstraße 2a, 90530 Wendelstein
www.naturaloutfitters.de
DREIKÖNIG
Kammerstraße 4, 91054 Erlangen
Quelle: http://www.kirstenbrodde.de/?page_id=6601
64
C: Grüne Liste 2: Eco Fashion Stores/Läden in Europa
Europe's Green Fashion Concept Stores (October 2014)
Mehr Grüne Listen, News und Infos rund um grüne Mode auf www.gruenemode.de
Die Grüne Liste „Europe's Green Fashion Concept Stores“ von Grüne Mode Blog steht unter einer
Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported Lizenz.
City
Country
Postal Code
Name
Adress
Website
Austria
Feldkirch
6800
Neustadt 40
kleidergrün
www.kleidergruen.at
Austria
Graz
8010
Reitschulgasse 5
Perviva
www.perviva.at
Austria
Linz
4020
Herrenstraße 7
green feel
www.greenfeel.at
Austria
Linz
4020
Goethestraße 3
ECO
www.eco-store.at
Austria
Linz
4020
Rainerstraße 15
Xiling
www.xiling.at
Austria
Ottensheim
4100
Marktplatz 27
Mawasi
www.mawasi.at
Austria
Vöcklabruck
4840
Vorstadt 8
LightWear
www.lightwear.at
Austria
Wien
1070
Neubaugasse 4
Ebenberg
www.ebenberg.at
Austria
Wien
1090
Servitengasse 11
Green Ground
www.greenground.at
Austria
Wien
1020
Glockengasse 9
Guter Stoff
www.guterstoff.com
Austria
Wien
1060
Gumpendorfer Straße 28
Anukoo Fair Fashion
www.anukoo.com
Austria
Wien
1160
Yppenplatz 5
Y5
www.y5vienna.wordpress.com
Belgium
Antwerp
2000
Nationalestraat 73
Today is A Good Day!
www.todayisagoodday.be
Belgium
Brussel
1000
Nieuwe Graanmarkt 6
Haleluja
www.haleluja.be
Belgium
Brussel
1000
Rue Van Arteveldestraat 10
Super Green Me
www.supergreenme.be
Belgium
Gent
9000
Mageleinstraat 11
Today is A Good Day!
www.todayisagoodday.be
Belgium
Gent
9030
Hogekouterstraat 47
GOEDvandoen
www.goedvandoen.be
Belgium
Mechelen
2800
Onze-Lieve-Vrouwestraat 116
Supergoods
www.supergoods.be
Estonia
Tallinn
13516
Taludevahe 39
Zuzu
www.zuzu.ee
Finland
Helsinki
00100
Yrjönkatu 30
Nudge
www.nudge.fi
France
France
France
France
France
France
Angers
Annecy
Blois
Bordeaux
Boulogne
49100
74000
41000
33000
EKYOG
EKYOG
92100
292000
5 Riue Voltaire
19 Rue de L'Annexion
1Rue Porte Cote
82 Rue Porte Dijeaux
107 BD Jean Jaurès
59 Rue de Siam
www.ekyog.com
www.ekyog.com
www.ekyog.com
www.ekyog.com
www.ekyog.com
www.ekyog.com
France
France
France
France
France
France
France
Caen
Cannes
Chamberry
Crolles
Dijon
Dinard
14000
6400
73000
38920
21000
25 Rue du Moulin
10 Rue d'Antibes
15 Faubourg Montmélian
441 Rue Charles De Gaulle
29 Rue du Bourg
Grenoble
Grenoble
Ile Saint Denis
La Rochelle
Lorient
Lyon
35800
38000
38000
93450
17000
56100
69001
6 BD Wilson
16 Rue de la Poste
EKYOG
EKYOG
Modetic
EKYOG
EKYOG
EKYOG
Lyon
Metz
Montpellier
Nantes
Neuilly sur Seine
69002
57000
34000
44000
922200
48 avenue Gambetta
8-10 Quai du Chatelier
51 Rue Saint Yon
Bis Rue Paul Bert
13 Rue du Griffon
28 rue Palais Grillet
17 Rue des Clercs
Nice
Paris
6000
75012
EKYOG
EKYOG
EKYOG
EKYOG
EKYOG
France
Paris
Paris
75001
75003
France
France
France
France
Paris
Paris
Paris
Paris
75004
75009
75009
75010
23 Rue des Francs Bourgeois
30 Rue Tronchet
13 rue de Maubeuge
33 Rue Beaurepaire
France
France
France
Paris
75011
Paris
Paris
75018
75018
39 rue de Charonne
89 Rue des Martyrs
135 rue Ordener
France
France
France
France
France
France
France
France
France
France
France
France
France
Brest
21 Rue de l'Argenterie
5 Rue Boileau
15 Bis Rue Madeleine Michelis
12 Rue Alphonse Karr
35 Avenue Daumesnil
9 Rue du Marché Saint Honoré
5 Boulevard du Temple
EKYOG
EKYOG
EKYOG
EKYOG
EKYOG
EKYOG
Ailleurs&Ici
EKEO
EKYOG
Kulteco
ORIGEEN
L'herbe Rouge
Dalia and Rose
Altermundi
EKYOG
EKYOG
www.ekyog.com
www.ekyog.com
www.ailleursetici.com
www.ekeo-boutique.com
www.ekyog.com
www.ekyog.com
www.ekyog.com
www.modetic.com
www.ekyog.com
www.ekyog.com
www.ekyog.com
www.kulteco.net
www.origeen.fr
www.ekyog.com
www.ekyog.com
www.ekyog.com
www.ekyog.com
www.ekyog.com
www.lherberouge.com
www.daliaandrose.fr
www.altermundi.com
Le Sourire Multicolore
EKYOG
www.ekyog.com
www.ekyog.com
www.lesouriremultico.canalblog.com
www.ekyog.com
Altermundi
EKYOG
Altermundi
www.altermundi.com
www.ekyog.com
www.altermundi.com
65
France
France
France
France
Paris
Quimper
Rennes
Romans
175001
29000
35000
26100
1 Rue Montmartre
14 Rue Astor
6 Rue de Rohan
49 avenue Gambetta
EKYOG
EKYOG
EKYOG
Modetic
www.ekyog.com
www.ekyog.com
www.ekyog.com
www.modetic.com
France
Roubaix
59100
83 Avenue Jean-Baptiste Lebas
L'herbe Rouge
www.lherberouge.com
France
France
France
France
France
France
France
France
France
France
France
Rouen
Saint Brieuc
Saint Germain en Laye
Strasbourg
T oulouse
T oulouse
T oulouse
T oulouse
T ours
Vannes
Vincennes
76000
22000
78100
67000
31000
31000
31000
31000
37000
56000
94300
29 Rue Jeanne d'Arc
Ccial les Champs
32 Rue de Paris
2 Rue des Juifs
28 Rue de la Pomme
22 Rue Peyrolières
29 Rue Léon Gambetta
7 Rue Sainte-Ursule
30 Rue Nationale
16 Rue Billault
32 Avenue du Chateau
EKYOG
EKYOG
EKYOG
EKYOG
EKYOG
Ethic&Chic
Ethic&Chic
Neiwa
EKYOG
EKYOG
EKYOG
www.ekyog.com
www.ekyog.com
www.ekyog.com
www.ekyog.com
www.ekyog.com
www.ethicetchic.com
www.ethicetchic.com
www.neiwa.fr
www.ekyog.com
www.ekyog.com
www.ekyog.com
Netherlands
Netherlands
Netherlands
Netherlands
Netherlands
Amsterdam
Amsterdam
Amsterdam
Haarlem
Utrecht
1072 VW
1012 LZ
1013 ES
2011 TM
3511 LV
Gerard Doustraat 84
Nieuwendijk 13
Haarlemmerstraat 36
Zijlstraat 85
Zadelstraat 36
Charlie + Mary
Hemp Works
Nukuhiva
Brandmission
Nukuhiva
www.charliemary.com
www.hempworks.nl
www.nukuhiva.nl
www.brandmission.nl
www.nukuhiva.nl
Netherlands Utrecht
3512 TP
Hardebollenstraat 1
Sincero
www.sincero.nl
Norway
Oslo
1177
Kongsveien 104
Velbevare
www.velbevare.no
Spain
Spain
Barcelona
Barcelona
08012
08002
Torrent de l'Olla 95
Carrer del Duc 8
GreenLifeStyle
Twothirds Flagship Store
www.greenlifestyle.es
www.twothirds.com
Sweden
Sweden
Sweden
Sweden
Sweden
Göteborg
Karlskrona
Skärhamn
Stockholm
Stockholm
41304
37135
47131
11127
11850
Landsvägsgatan 38
Hantverkaregatan 11
Hamngatan 15
Stora Nygatan 14
Wollmar Yxkullsgatan 8
Eco & Fair
LotusEco
Astrid Goes Organic
Earth N More
Adisgladis
www.minni.se
www.lotuseco.se
www.astridgoesorganic.com
www.earthnmore.com
www.adisgladis.se
Sweden
Stockholm
11851
Krukmakargatan 24
Uniforms for the Dedicated
www.uniformsforthededicated.com
Switzerland
Switzerland
Switzerland
Switzerland
Switzerland
Switzerland
Switzerland
Switzerland
Switzerland
Switzerland
Switzerland
Switzerland
Switzerland
Basel
Bern
Bern
Fribourg
Luzern
Rolle
Schaffhausen
Thun
Winterthur
Zürich
Zürich
Zürich
Zürich
4051
3011
3013
1700
6004
1180
8200
3600
8400
8001
8001
8001
8032
Marktgasse 16
Spitalgasse 38
Lorrainestrasse 4
Rue de Lausanne 32
Kramgasse 9
Grand-Rue 33
Vordergasse 55
Obere Hauptgasse 35
Obertor 33
Marktgasse 10
Stüssihofstatt 7
Weinbergstrasse 24
Asylstrasse 79
Changemaker
Changemaker
Nordring
Bottego Ethica
Changemaker
à ma fille
Changemaker
Changemaker
Changemaker
Changemaker
rrrevolve Concept Store
Helvetas
Newcomers
www.changemaker.ch
www.changemaker.ch
www.nordringfairfashion.ch
k.A.
www.changemaker.ch
www.amafille.com
www.changemaker.ch
www.changemaker.ch
www.changemaker.ch
www.changemaker.ch
www.rrrevolve.ch
www.fairshop.helvetas.ch
www.fornewcomers.ch
UK
UK
UK
UK
UK
Brighton
London
North Berwick
Wicksworth
York
BN1 3XA
E8 4PH
EH39 4HE
DE4 4ET
YO1 7HU
21 Queens Road
69B Broadway Market
94 High Street
2A Market Place
1 Grape Lane
FAIR
69B
earth matters
AIRR Clothing
Maude & Tommy
www.thefairshop.co.uk
www.sixtynineb.com
www.earthmatters.org.uk
www.airrclothing.co.uk
www.maudeandtommy.co.uk
Quelle: http://www.kirstenbrodde.de/wp-content/uploads/2014/11/EcoFashionStores-Europa.pdf
66
D: IVN Bezugsquellenliste von BEST zertifizierten Läden und Versandhändlern
„In dieser Liste finden Sie Läden, in denen man IVN zertifizierte Produkte kaufen kann. Die
Symbole, die links vor den Adressen stehen, haben folgende Bedeutung:“
Versandhandel
Einzelhandel (nach Postleitzahlen sortiert)
Damen
Herren
Kinder
Ba
by
Verbrauchergemeinschaft Dresden
Jahnstraße 5a; D - 01067 Dresden
Ansprechpartnerin: Adelheid
Nowitzky
Telefon: +49 (0) 351 / 48 43 968
Mail: [email protected]
Internet: www.vg-dresden.de
Trollhus - Fachhandel für
kerngesundes Wohnen. Schlurecke
und Scherz OHG
Königsbrücker Straße 45; D-01099
Dresden
Ansprechpartner:
Telefon: +49 (0) 3 51 / 8 04 42 09
Mail: [email protected]
Internet: www.trollhus-dresden.de
Alles Natur - Pulsnitz
Ziegenbalgplatz 11; D- 01896 Pulsnitz
Ansprechpartnerin: Monika Messmer
Telefon: +49 (0) 35955 / 70 441
Mail: [email protected]
Internet:www.allesnatur-pulsnitz.de
LeLo karli123®
Karl-Liebknecht-Straße 123; D04275 Leipzig
Ansprechpartner: Kai Schaffran
Telefon: +49 (0) 341 / 303 95 16
Mail: [email protected]
Internet: www.naturladen-leipzig.de
Nachtigäller Natürlich
Sesenheimer Straße 1; D-10627 Berlin
Ansprechpartner: Hannah Nachtigäller
Telefon: +49 (0) 30 / 318 080 24
Produkte:
Oberbekleidung
Brands/Marken:
Produkte:
Sofas, Betten
Brands/Marken:
Produkte:
Oberbekleidung, Spielzeug
Brands/Marken:
Produkte:
Oberbekleidung, Wäsche,
Strumpfwaren,
Schuhe, Wickelzubehör,
Stillzubehör, Spielwaren,
Kinderwagen
Brands/Marken:
disana, Engel, Hirsch natur,
loud + proud, Naturkind,
Pololo
Produkte:
Oberbekleidung
Brands/Marken:
Naturalmente, Dunque,
67
Mail: [email protected]
Internet: http://nachtigaellernatuerlich.de
Naturkaufhaus GmbH in der
Galleria
Schloßstraße 101; D- 12163 Berlin;
Ansprechpartner:
Telefon: +49 (0) 30 / 797 37 16
Mail: [email protected]
Internet: www.naturkaufhausgmbh.de
Consequent
Siebenblau
Pappelallee 86; D- 10437 Berlin
Ansprechpartnerin: Maren Bartz
Telefon: +49 (0) 30 / 49 85 30 87
Mail: [email protected]
Internet: www.siebenblau.de
Havel Wolle-Natürlich
Kladower Damm 221; D- 14089
Berlin
Ansprechpartner: Olga-Maria Wernet
Telefon: +49 (0) 30 / 364 333 11
Mail: [email protected]
Internet: www.havelwollenaturkleidung.de
Die zweite Haut
Adolf-Grimme-Ring 6; D- 14532
Kleinmachnow
Ansprechpartner: Gundula Daun
Telefon: +49 (0) 33203 / 79 132
Mail: [email protected]
Internet: www.die-zweite-haut.de
Produkte:
Stoffe als Meterware
Brands/Marken:
GOTS und IVN BEST
zertifizierte Stoffe
Marlowe Nature
Beim Schlump 5; D- 20144 Hamburg
Ansprechpartner: Ulrike Ott
Telefon: +49 (0) 40 / 8 50 16 61
Mail: [email protected]
Internet: www.marlowe-nature.de
Paletti Naturwaren
Rutschbahn 5; D- 20146 Hamburg
Ansprechpartnerin: Sabine Brion
Telefon: +49 (0) 40 / 44 00 71
Mail: [email protected]
Internet: www.paletti-naturwaren.de
Produkte:
Oberbekleidung, Wäsche,
Schuhe, Accessoires
Brands/Marken:
dunque, Hirsch Natur,
HempAge
Produkte:
Oberbekleidung, Wäsche,
Kinderwagen
Brands/Marken:
disana, Lana, Naturkind
fairtragen
Buntentorsteinweg 9; D- 28201
Bremen Ansprechpartner: Leon
Fellows
Telefon: +49 (0) 421 / 172 74 32
Mail: [email protected]
Internet: www.fairtragen.de
Produkte:
Oberbekleidung, Wäsche,
Strumpfwaren, Schuhe,
Accessoires, Heimtextilien
Brands/Marken:
disana, Engel, Hempage,
Pololo
Produkte:
Oberbekleidung, Schuhe,
Naturwaren, Accessoires,
Wickelzubehör, Stillzubehör,
Spielwaren, Strumpfwaren,
Wäsche, Bettwäsche,
Naturkosmetik
Brands/Marken:
Produkte:
Oberbekleidung, Wäsche,
Strumpfwaren, Schuhe,
Accessoires
Brands/Marken:
Produkte:
Oberbekleidung, Wickelzubeh
ör, Stillzubehör
Brands/Marken:
disana, Engel
68
Le Naturel
Jakobistraße 3; D- 30163 Hannover;
Ansprechpartner: Gisele Harms-Pitet
Telefon: +49 (0) 511 / 690 600
Mail: [email protected]
Internet: www.le-naturelhannover.de
Maas Naturwaren GmbH
Werner-von-Siemens-Straße 2; D33334 Gütersloh
Ansprechpartner: Reinhard Maas
Telefon: +49 (0) 52 41 / 96 77 10
Mail: [email protected]
Internet: www.maas-natur.de
Produkte:
Bekleidung, Wäsche,
Brands/Marken:
Foster Natur
Barfüßerstraße 53; D- 35037 Marburg
Ansprechpartner: Lars Volkmar
Telefon: +49 (0) 6421 / 16 38 56
Mail: [email protected]
Internetshop: www.foster-natur.de
casa blu naturtextilien
Am Berg 8; D-35108 Allendorf Eder
Ansprechpartner: Laura Sehner Lo
Giudice
Telefon: +49 (0) 6451 / 230 41 32
Mail: [email protected]
Internetshop: www.casa-blu.com
Produkte:
Oberbekleidung, Schuhe,
Heimntextilien, Stoffe als
Meterware, Wäsche, Felle,
Wickeln
Brands/Marken:
disana, Engel, Hirsch Natur,
Pickapooh, Pololo
Produkte:
Oberbekleidung, Wäsche,
Schuhe, Heimntextilien,
Wickelzubehör, Spielwaren
Brands/Marken:
disana, Engel, Hempage,
Pololo, Nanchen
Hess Natur-Textilien GmbH
Marie-Curie-Straße 7; D- 35510
Butzbach
Ansprechpartner: Rolf Heimann
Telefon: +49 (0) 180 / 53 56 - 800
Mail: [email protected]
Internetshop: www.hess-natur.de
Produkte:
Oberbekleidung, Wäsche,
Strumpfwaren, Schuhe,
Accessoires, Heimtextilien
Brands/Marken:
eigene Kollektion und diverse
IVN-Mitglieder
Tausendschön - Natur pur
Binger Straße 83; D- 55218
Ingelheim
Ansprechpartner: Lydia Jacoby
Telefon: +49 (0) 6132 / 71 44 54
Mail: [email protected]
Internet: http://tausendschoennaturpur.de
Produkte:
Oberbekleidung, Mützen,
Schals und Tücher,
Kinderkleidung und
Spielwaren, Heimdecken und
Wolle, Geschenkartikel und
Schmuck, auch aus fairem
Handel
Brands/Marken:
Lana, Dunque, Flomax, pure
pure
Produkte:
Umstandsmode, Stillmode,
Babykleidung, Tragehilfen,
Babyspielzeug und
Mowgli's - schön - natürlich tragen
Trierer Straße 282; D- 56072
Koblenz
Produkte:
Oberbekleidung, Wäsche,
Strumpfwaren, Schuhe,
Heimtextilien, Accessoires,
Wickelzubehör, , Spielwaren,
Bettwäsche
Brands/Marken:
diverse Mitglieder-Brands
69
Ansprechpartner: Beatrix Welling
Telefon: +49 (0) 261 / 39 40 74 75
Mail: [email protected]
Internet: mowglis-koblenz.de
Naturbekleidung HautNah
M 7, 13; D- 68161 Mannheim
Ansprechpartner: Peter Meusel
Telefon: +49 (0) 621 / 15 53 92
Mail: [email protected]
Internet: www.naturbekleidunghautnah.de
Lebensart
Max-Planck-Straße 21 A; D-61381
Friedrichsdorf
Ansprechpartner: Christa Maria
Maas
Telefon: +49 (0) 6172 / 45 88 78
Mail: [email protected]
Internet: www.lebensart-krisma.de
Postleitzahlen-Bereich 7....
Olly's Natürliche Designermode
Solitudestrasse 238; D- 70499 Stuttgart
Ansprechpartner: Olga Thul
Telefon: +49 (0)711 / 3804284
Mail: [email protected]
Internet: www.ollys-designermode.de
Kinder-Paradies Keinath
Marktstraße 35; D- 72474 Winterlingen
Ansprechpartner:
Telefon: +49(0) 7434 / 910 23
Mail: [email protected]
Internet: www.kinderparadies-keinath.de
Stoffwindeln
Brands/Marken:
Cotton People Organic,
Didymos, disana, gröedo, loud
+ proud, Mudis, pat + patty,
Pickapooh, Pololo, pure pure,
Reiff, Trinchen und Klacks
Produkte:
Oberbekleidung, Wäsche,
Strumpfwaren
Brands/Marken:
dunque, Harter, Hempage
Produkte:
Oberbekleidung, Wäsche,
Bettwäsche, Stoffe als
Meterware
Brands/Marken:
Cotonea, Dunque, Lanius
Produkte:
Oberbekleidung
Brands/Marken:
alexsarah
Produkte:
Oberbekleidung, Wäsche,
Accessoires, Strumpfwaren,
Schuhe, Bettwäsche,
Wickelzubehör, Stillzubehör,
Spielwaren, Tragehilfen
Brands/Marken:
diverse IVN MitgliederBrands
Betten-Scheel
Überkinger Straße 52
D-73312 Geislingen
Ansprechpartnerin: Elisabeth Renz
Telefon: +49 (0)7331 - 963396
Telefax: +49 (0)7331 - 62804
Mail: [email protected]
Internet: www.betten-scheel.de
Produkte:
Bettwäsche
aha - sachen die anziehen
Neureut 1/1 ; D- 74632 NeuensteinNeureut
Ansprechpartner: Angelika Herrmann
Produkte:
Oberbekleidung, Wäsche,
Accessoires, Strumpfwaren,
Schuhe, Bettwäsche,
Brands/Marken:
Biberna
70
Telefon: +49(0) 7942 / 676
Mail: [email protected]
Internet: http://aha-scheune-neureut.de
Wickelzubehör, Stillzubehör,
Spielwaren, Tragehilfen,
Brands/Marken:
disana, dunque, Flomax,
Engel, Hempage, Batata,
Hirsch
Vita Naturmarkt
Robert-Bunsen-Straße 6, D- 79108
Freiburg
Ansprechpartner: Ursula Rieflin
Telefon: +49(0) 761 / 500 508
Mail: [email protected]
Internet: http://vita-naturmarkt.de
Produkte:
Oberbekleidung, Wäsche,
Bettwäsche, Heimtextilien
Brands/Marken:
cotonea, disana,, Engel,
Hirsch, pure pure
Postleitzahlen-Bereich 8....
Bella Natura
Bernauer 2; D- 83209 Prien
Ansprechpartner: Ulrike Focke
Telefon: +49 (0) 8051 / 965 43 14
Mail:
bellanatura@naturtextilienchiemgau.
de
Internet:
www.naturtextilienchiemgau.de
lieblingstyle
Pfarrgasse 4; D- 85049 Ingolstadt
Ansprechpartner: Diana Wirth
Telefon +49 (0) 841 / 370 79 22
Mail: [email protected]
Internet: www.lieblingstyle.de
Body & Nature
Rückermainstraße 1; D- 97070
Würzburg
Ansprechpartner: Karin ZemanekMünster
Telefon: +49 (0) 9 31 / 1 29 55
Mail: [email protected]
Internet: www.naturkaufhaus.de
Akelei natural goods
Heide 19; D-59602 Rüthen
Telefon: +49 (0) 2902 / 91 28 533
E-Mail: [email protected]
Internet: www.akeleinaturalgoods.de
Produkte:
Oberbekleidung, Wäsche,
Strumpfwaren, Bettwäsche
Brands/Marken:
Dunque, Engel, Lana,
Sawaco/Hocosa
Produkte:
Damenbekleidung, Herren TShirts, Kinderbekleidung,
Accessoires, Taschen
Brands/Marken:
Lanius, Posseimo und viele
andere
Produkte:
Oberbekleidung,Wäsche,
Strumpfwaren, Accessoires,
Bettwäsche, Heimntextilien,
Wickelzubehör, Stillzubehör
Brands/Marken:
Brands/Marken:
Engel, Hirsch Natur, Dunque,
Lanius
Produkte:
Bekleidung, Wäsche,
Heimtextilien und
Tragesysteme für Babys;
Oberbekleidung,
Umstandsmode und Wäsche
für Damen
Marken:
disana, Engel
71
Anita Pavani Stoffe OHG
Ludwig-Rinn-Straße 14-16; D-35452
Heuchelheim
Telefon: +49 (0) 641 / 96 28 20
Telefax: +49 (0) 641 / 962 82 29
E-Mail: [email protected]
Internet: www.naturstoff.de
Avalon Naturtextil GmbH
Raiffeisenstraße 44, D- 58093 Hagen
Telefon: +49 - (0) 23 31 - 35 02 50
E-Mail: [email protected]
Internet: www.avalon-naturtextil.de
Bademantel 24 by Morgenstern
GmbH
Industriestraße 8a; D-25462
Rellingen
Ansprechpartner: Robin Morgenstern
Telefon: +49 ( 0) 4101 /59 00 59
Mail:
[email protected]
Internet: http://www.bademantel24.de
Bettwaren-Shop.de
Köhlerstrasse 2; D-72393
Burladingen
Ansprechpartner: Holger Genkinger
Telefon: +49 (0) 800 - 5238811
Mail: [email protected]
Internet: http://www.bettwarenshop.de/
Bio-Fädchen
Böhmle Straße 7/1; D- 73275
Ohmden
Ansprechpartner: Melanie Jacobi
Telefon: +49 (0) 70 23 / 9 42 33 63
Mail: [email protected]
Internet: www.bio-faedchen.de
bio-klamotte
Mayenrainweg 9, D-79249
Merzhausen;
Ansprechpartner: Eva Indlekofer
Telefon: +49 (0) 761 / 4001444
Mail: [email protected]
Internet: www.bio-klamotte.de
Campo Verde
Richard-Kuckuck-Straße 1; D-14558
Nuthetal
Ansprechpartner: Ines Gärtner-Jakobs
Telefon: +49 (0) 33200 / 402 30
Mail: [email protected]
Internet: www.campoverde.de
Produkte:
Stoff als Meterware
Marken:
Meterware von diversen IVN
Mitgliedern
Produkte:
Oberbekleidung, Wäsche,
Strumpfwaren, Schuhe,
Heimtextilien, Accessoires,
Wickelzubehör, Bettwäsche
Marken:
diverse IVN MitgliederBrands
Produkte:
Bettwäsche, Badetextilien
Marken:
Bio Bear
Produkte:
Bettwäsche
Marken:
Biberna, Cotonea
Produkte:
Oberbekleidung, Wäsche,
Hausschuhe, Spielwaren,
Pflegeprodukte
Marken:
Cotton People Organic,
Disana, Engel, Cosilana,
Grödo
Produkte:
Oberbekleidung, Accessoires,
Strumpfwaren, Wäsche,
Spielwaren
Marken:
Engel, disana, Pololo
Produkte:
Schuhe, Wäsche
Marken:
Cotton People Organic, Pololo
72
Comazo GmbH & Co. KG
Martin-Luther-Straße 1; D-72461
Albstadt-Tailfingen
Telefon: +49 (0) 7432 / 70 19 0
Telefax: +49 (0) 7432 / 70 19 211
E-Mail: [email protected]
Internet: www.comazo.de
Produkte:
Bio- und FairetradeUnterwäsche für Damen,
Herren und Kinder
Marken:
Comazo
Cotonea
Gebr. Elmer & Zweifel GmbH & Co.
KG
Auf dem Brühl 1-9; D-72658
Bempflingen
Telefon: +49 (0) 7123 / 93 800
Telefax: +49 (0) 7123 / 93 80 11
E-Mail: [email protected]
Internet: www.cotonea.de
Engel GmbH
Wörthstraße 155; D-72793 Pfullingen
Ansprechpartner: Gabriele Kolompar
Telefon: +49 (0) 7121 / 38 78 77
Telefax: +49 (0) 7121 / 38 78 787
E-Mail: [email protected]
Internet: www.engel-natur.de
Produkte: Bettwäsche,
Badwäsche,
Babypflegetextilien, Hemden,
Blusen, Polos, T-Shirts
Marken:
cotonea
Finkhof
St.-Ulrich-Straße 1; D-88410 Arnach
Ansprechpartner: Günter Möhrle /
Christine Kraft
Telefon: +49 (0) 7564 / 93 17 11
Telefax: +49 (0) 7564 / 93 17 12
E-Mail: [email protected]
Internet: www.finkhof.de
Hans Natur
Bahnhofstraße 18; D-24392
Süderbrarup
Ansprechpartner: Michael Hans
Telefon: +49 (0) 4641 / 98 89 22
Telefax: +49 (0) 4641 / 98 89 29
E-Mail: [email protected]
Internet: www.hans-natur.de
Kissen.de - Alles für mein Bett
Überkinger Straße 52; D-73312
Geislingen
Ansprechpartnerin: Elisabeth Renz
Telefon: +49 (0 )7331 / 984 84 82
Telefax: + 49 (0) 7331 / 628 04
E-Mail: [email protected]
Produkte:
Tag- und Nachtwäsche für
Babys und Kinder, BabyBekleidung,
Erwachsenenunterwäsche,
Wäsche für Allergiker,
Wickelsysteme, Outdoor
Marken: Engel
Produkte:
Oberbekleidung, Wäsche,
Strumpfwaren, Accessoires,
Bettwäsche, Wickelzubehör,
Spielwaren
Marken:
diverse IVN MitgliederBrands
Produkte:
Oberbekleidung,
Strumpfwaren,
Wäsche, Schuhe,
Heimtextilien, Accessoires,
Spielwaren, Bettwäsche
Marken:
Cotton People Organic,
Cotonea,disana, Engel
Produkte:
Bettwäsche
Marken:
Biberna
73
Internet: https://www.kissen.de
Landjugendverlag GmbH
Drachenfelsstraße 23; D-53604 Bad
Honnef-Röhndorf
Ansprechpartner: Stephan Barthelme
Telefon: +49 (0) 2224 / 94 650
Telefax: +49 (0) 2224 / 94 65 44
E-Mail: [email protected]
Internet: www.lamulamu.de
Lara Naturwaren
Große Brunnenstraße 108; D- 22763
Hamburg
Ansprechpartnerin: Soheyla Degner
Telefon: +49 (0) 40 / 22 60 33 22
E-Mail: [email protected]
Internet: www.lara-naturwaren.de
Lebensfluss
Boxhagener Straße 13; D-10245
Berlin
Ansprechpartner: Ralf Mahnert
Telefon: +49 (0) 30 / 60 98 23 82
Telefax: +49 (0 ) 30 / 60 98 23 829
E-Mail: [email protected]
Internet: www.lebensfluss.de
Lila Lämmchen
Dunckerstraße 79; D-10437 Berlin
Ansprechpartnerin: Eva Linke
Telefon: +49 (0) 30 / 417 222 97
Mail: [email protected]
Internet: www.lilalaemmchen.de
naturfaser.ch — natürlich zum
Wohlfühlen
Quellenstrasse 25; CH–9214 Kradolf
Ansprechpartner: Nadja und Thomas
Bär
Telefon: +41 (0)71 / 620 04 57
Mail: [email protected]
Internet: http://www.naturfaser.ch
Naturladen Falkenreck
Seumestraße 45; D-04249 Leipzig
Ansprechpartner: Annett Falkenreck
Telefon: +49 (0) 341 / 429 910 74
Mail: [email protected]
Internet: www.naturladen-leipzig.de
Nelly Morelly
Steinstraße 28 ; D-04275 Leipzig
Ansprechpartner: Sandra Wolf
Telefon: +49 (0) 341 / 21 97 41 6
E-Mail: [email protected]
Produkte:
Oberbekleidung
Marken:
Lamu Lamu
Produkte:
Oberbekleidung, Wäsche
Brands/Marken:
disana, Hocosa
Produkte:
Oberbekleidung, Wäsche,
Strumpfwaren, Schuhe,
Accessoires, Bettwäsche,
Heimtextilien, Wickelzubehör,
Stillzubehör, Spielwaren
Marken:
Cotonea, disana, Engel, Pololo
Produkte:
Oberbekleidung, Wäsche,
Schuhe, Spielzeug,
Wickelzubehör,
Strumpfwaren, Tragehilfen
Brands/Marken:
disana, Engel, Pololo, Sawaco
Produkte:
Damen- und Herrenbekleidung
Marken:
HempAge, Engel
Produkte:
Oberbekleidung, Wäsche,
Strumpfwaren, Schuhe,
Accessoires, Bettwäsche,
Heimtextilien, Wickelzubehör,
Stillzubehör, Spielwaren
Marken:
cotonea, disana, Engel, grödo,
Hirsch Natur, Living
Crafts, Pololo
Produkte:
Meterware und Kurzwaren
Marken:
Nelly-Morelly und andere, z.
T. GOTS zertifiziert
74
Internet: www.nelly-morelly.de
Primel Naturwaren
Im Schlattes 16; D-87496 Untrasried
Ansprechpartnerin: Waltraud Vogel
Telefon: +49 (0) 8372 / 7662
Mail: [email protected]
Internet: http://www.primel.de
Seidentraum
Karl-Friedrich-Straße 1; D-04316
Leipzig
Ansprechpartner: Dr. Matias Langer
Telefon: +49 (0) 341 / 33 14 05 2
Telefax: +49 (0) 341 / 33 14 07 2
E-Mail: [email protected]
Internet:www.seidentraum.eu
Valevida
Kurzenrieder Straße 18; D-86971
Peiting
Ansprechpartner: Sybille Klischat
Telefon: +49 (0) 8861 / 93 06 831
Mail: [email protected]
Internet: /www.valevida.de
Produkte:
Wickel, Sportwäsche,
Kinderbekleidung
Marken:
disana, Engel, Hirsch Natur,
pure-tex
Produkte:
Stoffe als Meterware und
Accessoires aus Seide
Marken:
Alkena
Produkte:
Oberbekleidung,
Accessoires
Marken:
Cotton People Organic,
HempAge, loud + proud
Quellen: http://naturtextil.de/verbraucher/bezugsquellen/laeden.html und
http://naturtextil.de/verbraucher/bezugsquellen/versender.html
75
E: Nachweise Mailverkehr
a. Mailverkehr mit einSTOFFen
Von [email protected] an [email protected], 20.08.2015 14:39
Sehr geehrte Damen und Herren
Ich arbeite momentan an meiner Bachelorarbeit zum Thema "Nachhaltige Textilien". Dazu war ich
auf der Suche nach Unternehmen, welche nachhaltige und zudem moderne und stylische Mode
anbieten, und bin auf Ihr Unternehmen gestossen.
Auf Ihrer Webseite findet man die Information, dass Sie auf Fairness, Qualität und Nachhaltigkeit
achten, aber nicht wie das genau aussieht.
Deshalb wollte ich Sie um ein Statement bitten, idem Sie etwas genauer ausführen was Sie denn
genau unternehmen, damit Ihre Kleidung nachhaltig ist bzw. wie Sie dies garantieren.
(Z.B. Bestehen Ihre Hemden aus Bio-Baumwolle oder anderen nachhaltigen Rohstoffen?, Wo
werden die Rohstoffe und Kleidungsstücke produziert?, Wie werden faire Arbeitsbedingungen
garantiert?, Arbeiten Sie mit NGOs zusammen?, Sind Ihre Kleider zertifiziert z.B. mit dem GOTS?)
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen!
Freundliche Grüsse
Carina Yesil
Von [email protected] an [email protected], 21.08.2015 16:05
Hallo Carina
wir fertigen unsere Textilien in Istanbul bei zwei kleinen Familienunternehmen. Wir besuchen die
Näherei mindestens zweimal jährlich und kennen die Arbeitsbedingungen sehr gut.
Wir pflegen langfristige Beziehungen zu unseren Lieferanten, die auf gegenseitigem Vertrauen
basieren. D.h. wir können bei unseren Herstellern auch jederzeit in die Fabrik und kennen die
Bedingungen da. Wir wissen u.a. auch, dass die Leute um sechs nach Hause gehen und angemessene
Pausen haben.
All unsere Textilien sind Oekotex100-zertifiziert (hautverträgliche Färbung) und bei den meisten
unserer (sehr kleinen) Auflagen benutzen wir Reststoffe, die von anderen Labels nicht aufgebraucht
wurden, betreiben also quasi Recycling. Praktisch alle diese Stoffe wurden in der Türkei hergestellt.
Bei den T-Shirts probieren wir, wenn immer möglich Bio-Baumwolle zu verwenden. Allerdings sind
nur weisse oder graue T-Shirts wirklich Bio. Sobald das gefärbt ist, erfüllt es die Richtlinien meines
Wissens nicht mehr.
Leider ist eine Zertifizierung, die etwas taugt (z.B. Fairwear) und nicht bloss greenwashing ist, für
die Grösse unserer Firma und auch unsere Produzenten zu aufwändig und zu kostspielig. Das ModeBusiness ist sehr hart was den Preiskampf angeht. Wir zahlen faire Preise bei unseren Lieferanten
(durchschnittlich mehr als das Doppelte von grossen Ketten), damit auch der Näher etwas davon hat.
Allerdings können wir uns bei dieser Preisstruktur und einem Endverkaufspreis, der auch für den
Kunden noch fair ist, bereits keinen Vertrieb mehr leisten und daher im Textilbereich auch kaum
richtig wachsen. Verkauf über Läden wird schwierig. Ausserdem ist es so, dass das Bewusstsein für
nachhaltige Mode sich unserer Erfahrung nach nur im Zeitlupentempo entwickelt. Gerade viele
Frauen kaufen sich lieber drei Blusen im H&M für den Preis einer Bluse bei uns...
76
Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.
Liebe Grüsse
Philippe
Von [email protected] an [email protected], 22.08.2015 10:32
Hallo Philippe
Vielen Dank für Deine rasche Antwort!
Ist es für Euch in Ordnung, wenn ich Deine Angaben in meiner Arbeit verwende? Es wäre nur ein
kurzer Abschnitt über Euer Unternehmen, in dem ich kurz beschreibe was ihr macht und wie ihr die
Nachhaltigkeit eurer Produkte garantiert.
Noch als kleine Anregung, ich denke es wäre für Kunden, die sich speziell für Nachhaltigkeit
interessieren, bestimmt sehr hilfreich, wenn ihr die Angaben zur Nachhaltigkeit auf eurer Webseite
veröffentlichen würdet. Durch die konkreten Angaben wird glaubhaft gezeigt, dass ihr euch engagiert
und es wäre eine Chance zu zeigen, was ihr im Gegensatz zu anderen Unternehmen besser macht. :)
Liebe Grüsse
Carina
Von [email protected] an [email protected], 25.08.2015 11:14
Hallo Carina
Ja, kannst Du verwenden.
Wir haben Nachhaltigkeit durchaus thematisiert:
http://www.einstoffen.ch/de/ueber-uns/
http://www.einstoffen.ch/de/blog/fsc-zertifizierte-holzsonnenbrillen/
Auch bei all unseren Etiketten und in den Inlays unserer Hemden steht, dass wir uns für die faire
Herstellung verbürgen. Andererseits fehlt uns wie gesagt das Geld für eine Zertifizierung und daher
möchten wir da nicht offensiv damit werben. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir ein Produkt
machen möchten, bei dem keine Menschen ausgebeutet werden. Die Leute sollen sich aber für
einSTOFFen entscheiden, weil sie die Kleider und Brillen an sich lieben. Nachhaltigkeit sehen wir
dann quasi als added Bonus. Wir werben also nicht sehr aktiv damit - lieber machen anstatt gross
drüber reden ist die Devise. Ich denke auch, dass "leading by example" hier mehr Schule machen
wird als "naming and shaming". Wenn man auf seiner Seite schreibt, dass andere Labels (die wir alle
kennen), sich schlecht verhalten und nur deshalb günstig sind, klingt das leider schnell nach Neid und
schlecht machen...
Viel Erfolg!
Philippe
77
b. Mailverkehr mit dem Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft
Von [email protected] an [email protected], 21.08.2015 14:59
Sehr geehrte Damen und Herren
Ich schreibe momentan meine Bachelorarbeit zum Thema "Nachhaltige Textilien".
Dabei möchte ich konkrete Handlungsempfehlungen geben, wo man als Konsument zertifizierte
nachhaltige Kleidung findet. Deshalb möchte ich Sie fragen, ob Sie mir eine Liste von Marken und
Herstellern zustellen könnten, die mit dem NATURTEXTIL IVN zertifiziert BEST ausgezeichnet
sind? (Da dies auf ihrer Internetseite momentan nicht einsehbar ist)
Freundliche Grüsse
Carina Yesil
Von [email protected] an [email protected], 25.08.2015 10:00
Sehr geehrte Frasu Yesil,
unter http://naturtextil.de/profil/mitglieder/hersteller.html finden Sie eine Liste der Hersteller, die
Mitglied im IVN sind. Die mit best certificate gekennzeichneten Unternehmen sind ICN zertifiziert.
Außerhalb der Mitgliedschaft gibt es derzeit keine zertifizierten Hersteller.
Das ist etwas unverständlich auf der Website dargestellt, bitte entschuldigen Sie.
Mit freundlichen Grüßen,
Heike Scheuer
(IVN Geschäftsstelle)
Von [email protected] an [email protected], 26.09.2015 12:25
Sehr geehrte Frau Scheuer
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Ich hätte noch eine weitere Frage, da ja nicht alle Mitglieder des IVN auch mit dem IVN-Siegel
zertifiziert sind.
Gibt es für die Mitgliedschaft beim IVN konkrete Voraussetzungen? Ich habe nur die
Voraussetzungen für das Zertifikat, aber nicht für die Mitgliedschaft, auf Ihrer Seite gefunden.
Darf man das also so verstehen, dass die Mitglieder beim IVN sich der Thematik von nachhaltigen
Textilien annehmen und Verbesserungen erzielen wollen, aber in den Betrieben die strengen
Richtlinien des IVN BEST noch nicht vollumfänglich einhalten?
Freundliche Grüsse
Carina Yesil
Von [email protected] an [email protected], 28.09.2015 07:32
Sehr geehrte Frasu Yesil,
78
unter http://naturtextil.de/profil/mitglieder/hersteller.html finden Sie eine Liste der Hersteller, die
Mitglied im IVN sind. Die mit best certificate gekennzeichneten Unternehmen sind ICN zertifiziert.
Außerhalb der Mitgliedschaft gibt es derzeit keine zertifizierten Hersteller.
Informationen zu den Produzenten, die Mitglied im IVN sind
Eine Liste der Hersteller, die Mitglied im IVN sind, informiert darüber, welche Produkte hergestellt
und wo man sie kaufen kann.
Weitere Informationen...
Das ist etwas unverständlich auf der Website dargestellt, bitte entschuldigen Sie.
Mit freundlichen Grüßen,
Heike Scheuer
(IVN Geschäftsstelle)
c. Mailverkehr mit GOTS
Von [email protected] an [email protected], 26.09.2015 12:32
Sehr geehrte Damen und Herren
Ich schreibe momentan meine Bachelorarbeit zum Thema nachhaltige Kleidung und befasse mich
deshalb auch mit dem GOTS-Zertifikat und hätte dazu ein paar Fragen an Sie.
Und zwar geht es um die Unternehmen, welche mit dem GOTS-Siegel ausgezeichnet sind. Ich habe
auf ihrer Internetseite die Suchoption bzgl. der zertifizierten Unternehmen genutzt und war dabei
nicht sicher, ob alle Produkte der aufgeführten Firmen zertifiziert sind, oder nur einzelne
Produktlinien.
Also konkret wäre meine Frage, wenn ein Unternehmen auf Ihrer Internetseite aufgelistet ist, sind
dann alle Produkte dieser Firma GOTS-konform produziert worden oder betrifft dies nur bestimmte
Kollektionen?
Des Weiteren habe ich bei meinen Recherchen entdeckt, dass z.B. C&A auf ihrer Seite mit
Produkten wirbt, welche mit dem GOTS-Siegel ausgezeichnet sind (http://www.c-anda.com/ch/de/campaign/megalogue/nachhaltig/). Auf der GOTS-Seite habe ich C&A jedoch nicht
unter den zertifizierten Unternehmen finden können.
Verstehe ich das also richtig, dass Unternehmen, welche alle ihre Produkte nach GOTS-Richtlinien
produzieren, auf Ihrer Seite aufgelistet sind und solche Unternehmen, welche nur einzelne Produkte
GOTS-konform herstellen, dort nicht zu finden sind?
Ich danke Ihnen bereits im Voraus, dass Sie sich Zeit nehmen meine Fragen zu beantworten.
Freundliche Grüsse
Carina Yesil
79
Von [email protected] an [email protected], 29.09.2015 14:57
Sehr geehrte Frau Yesil,
vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Interesse am GOTS.
Unternehmen, die GOTS zertifizierte Textilprodukte anbieten dürfen, haben ein GOTS
Betriebszertifikat (= Konformitätszertifikat). Dieses Zertifikat wird von einem der zugelassenen
GOTS Zertifizierer ausgestellt und erklärt, dass das Unternehmen GOTS zertifiziert ist, was bedeutet,
dass es in der Lage ist, die aufgeführten Produkte (oder Produktkategorien) im angegebenen
Geltungsbereich GOTS konform zu produzieren. Diese GOTS zertifizierten Unternehmen werden in
der öffentlichen Datenbank auf der GOTS Webseite geführt. Das Betriebszertifikat ist aber natürlich
kein Nachweis dafür, dass alle Produkte des Unternehmens GOTS zertifiziert sind oder dass
bestimmte Lieferungen dieses Unternehmens GOTS zertifiziert sind. Um sicherzustellen, dass eine
bestimmte Lieferung von Produkten eines zertifizierten Lieferanten auch tatsächlich GOTS
zertifiziert ist, kann der Lieferant gebeten werden, ein „Transaktionszertifikat" (TC) vorzulegen, das
vom GOTS Zertifizierer des Lieferanten ausgestellt wird und die konkreten Produkte und
Lieferdetails sowie Name und Anschrift des Käufers aufführt.
Markeninhaber und Einzelhändler, die GOTS-zertifizierte Endprodukte fertig verpackt und
gekennzeichnet beziehen und diese direkt und ausschließlich an den Endverbraucher verkaufen, sind
von der Zertifizierungspflicht ausgenommen und daher nicht in der öffentlichen Datenbank zu
finden.
Große Einzelhandelsketten z.B. C&A können also durchaus einzelne GOTS zertifizierte Produkte
verkaufen, ohne dass die gesamte Kollektion zertifiziert ist. Die GOTS zertifizierten Produkte
müssen natürlich korrekt gekennzeichnet sein und es dürfen keine Missverständnisse zwischen
zertifizierte und nicht zertifizierte Produkte entstehen.
Weitere detaillierte Informationen zum GOTS finden Sie auf unserer Webseite www.globalstandard.org und in den FAQs.
Mit herzlichen Grüßen
Jacqueline Schneider
80
Eigenständigkeitserklärung
"Ich erkläre hiermit,
- dass ich die vorliegende Arbeit ohne fremde Hilfe und ohne Verwendung anderer als der
angegebenen Hilfsmittel verfasst habe,
- dass ich sämtliche verwendeten Quellen erwähnt und gemäss den gängigen wissenschaftlichen
Zitierregeln nach bestem Wissen und Gewissen korrekt zitiert habe.".
Datum und Unterschrift
......................................................
Carina Yesil
81

Documentos relacionados