Erfahrungsbericht Praktikum Madrid Simone Willmann.rtf

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Erfahrungsbericht Praktikum Madrid Simone Willmann.rtf
Erfahrungsbericht
Institution: Sprachschule ACADEMIA CONTACTO Madrid
Aufenthaltsdauer: 1.02.2011 - 29.04.2011
Vorbereitungen
Vorweg sei erwähnt, dass ich seit dem WiSe 2007/08 an der LMU München Französisch,
Spanisch und Italienisch (Erweiterungsfach) mit dem Abschluss LAG studiere.
Nach dem Ablegen der Zwischenprüfung hatte ich im WiSe 2010/11 ein Auslandssemester in
Bordeaux (Frankreich) verbracht. Jedoch musste ich feststellen, dass sich die französischen
Semesterdaten keineswegs mit denen aus Deutschland decken (Semesterdauer: Mitte
September - Ende Januar des folgenden Jahres). Daher beschloss ich, die Zeit bis zum
Semesterbeginn in München (Anfang Mai 2011) möglichst sinnvoll zu nutzen. Ich wollte nach
dem Aufenthalt in Frankreich auch meine Spanischkenntnisse verbessern; infolgedessen fasste
ich relativ schnell den Entschluss, ein Praktikum in Spanien zu absolvieren.
Meine erste Anlaufstelle war das Büro von "Student und Arbeitsmarkt" in München. Dort habe
ich mich bei Herrn Hoch über Förderungsmöglichkeiten meines Vorhabens erkundigt und
unterschiedliche Erfahrungsberichte über Auslandsaufenthalte in Spanien eingesehen. Durch
Zufall bin ich dabei auf einen Bericht gestoßen, der von einer Studentin verfasst war, die
ebenfalls Fremdsprachen studiert. Ich erfuhr, dass sie vor demselben Problem stand wie ich:
Aufgrund des geisteswissenschaftlichen Studiums ist es nicht einfach, einen Betrieb zu finden, in
dem nicht spezielles Fachwissen (d.h. vertiefte Kenntnisse in einem bestimmten Studienfach)
vorausgesetzt wird. Die Studierende hatte daher ein Praktikum in der Verwaltung einer
spanischen Sprachschule durchgeführt.
Als primäres Ziel eines Auslandsaufenthaltes in Spanien hatte ich mir vorgenommen, meine
bisher im Studium erworbenen Sprachkenntnisse im Gastland möglichst intensiv anzuwenden
bzw. zu erweitern. Nachdem ich diesen Erfahrungsbericht gelesen hatte, beschloss ich,
unterschiedlichste Sprachschulen in Spanien per Email (kleines Anschreiben mit Lebenslauf) zu
kontaktieren. Dabei hatte ich - mit der Ausnahme des katalanischen Sprachgebietes, in dessen
Städte und Dörfer neben dem Kastilischen häufig das Katalanische für den alltäglichen
Sprachgebrauch verwendet wird- keine Ortspräferenzen.
Als Reaktion auf meine Bewerbungen erhielt ich zunächst zahlreiche Absagen; nach ein paar
Wochen hatte ich jedoch zwei feste Zusagen - aus Madrid und Málaga. Ich entschied mich
letztendlich dazu, mein Praktikum in der Hauptstadt der iberischen Halbinsel zu absolvieren.
Zum einen ging ich davon aus, dass ich in einer Großstadt meine Freizeit auf vielfältigere Weise
gestalten kann. Man denke nur an die zahlreichen Museen oder bekannten historischen Plätze,
die dieser Stadt ihren unvergleichlichen Charme verleihen. Zum anderen wird besonders in der
Region Madrids ein an der spanischen Norm orientiertes Spanisch gesprochen.
Vor dem Beginn meines Praktikums habe ich keine zusätzlichen Sprachkurse besucht; nur
diejenigen, die ich in meinem Studium ohnehin zu absolvieren hatte. Auch habe ich das Angebot
von "Student und Arbeitsmarkt", weitere Vorbereitungskurse für einen Auslandsaufenthalt zu
besuchen, nicht in Anspruch genommen. Das hing jedoch lediglich damit zusammen, dass ich in
dem Semester vor meiner Abreise nach Frankreich keine Zeit mehr hatte, diese Veranstaltungen
zu besuchen. Ich denke, dass diese auf alle Fälle vor allem für diejenigen, die noch nie zuvor
längere Zeit im Ausland gelebt haben, durchaus hilfreich sein könnten.
Unterkunft
Meine Unterkunft organisierte der Direktor der Sprachschule. Ich hatte mir die Unterbringung in
einer Zweier-Wohngemeinschaft (Einzelzimmer) ausgesucht. Die Wohnung, die mir kurz vor
meiner Ankunft zugeteilt wurde, befand sich im "Barrio de Salamanca", dem sichersten Viertel
der Stadt, in dem normalerweise die wohlhabenden Bewohner Madrids ihren Wohnsitz haben.
Dieses liegt nicht weit vom "Parque de Retiro", der sich bereits im Zentrum Madrid befindet,
entfernt.
Über den gesamten Praktikumszeitraum wohnte ich mit Schülern aus der Sprachschule
zusammen. Zunächst mit einer jungen Niederländerin, dann mit einem Italiener in meinem
Alter. Letzteres war besonders hilfreich, da dieser bereits Spanisch in seinem Heimatland
gelernt hatte; zudem erhielt ich die Gelegenheit, meine italienischen Sprachkenntnisse
anzuwenden.
Die Wohnung bestand aus insgesamt fünf Zimmern: Küche, Bad, Aufenthaltsraum und zwei
Schlafzimmern. Sie war mit allem, was man für das tägliche Leben braucht ausgestattet:
Kühlschrank, Geschirr, Bettdecken, Handtücher, Waschmaschine, Heizung, .... Außerdem hatte
man über WiFi die Möglichkeit, mit seinem PC eine Internetverbindung aufzubauen. Gekocht
wird in Madrid, soweit ich es erfahren habe, generell mit einem Gasherd.
Unsere Zimmer waren eher in einem schlichten Stil eingerichtet; so hatte z.B. mein Schrank
keine Türen und mein Schreibtisch bestand lediglich aus einem Brett, das auf zwei Stützbalken
angebracht war. Abgesehen davon durfte man beim Waschen beispielsweise nicht vergessen,
den Schleudergang immer nochmals extra durchlaufen zu lassen, weil die Kleidung ansonsten
völlig durchnässt war. Da der Wäscheständer angebrochen war, hatten wir auch beim
anschließenden Aufhängen immer wieder unsere Probleme. Zudem war das Wasser in der
Dusche, das durch einen Boiler erhitzt wurde, selten richtig heiß.
In der unmittelbaren Umgebung der Wohnung befanden sich zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten
(Supermärkte wie DIA oder Simply Market, Apotheken, Optiker, etc.) sowie Cafés, Bars, Kinos,
etc.. Die nächste U-Bahnhaltestelle lag lediglich zwei Minuten entfernt. Zur Schule (Calle
Raimundo Lulio 7), die nur zwei Metrohaltestellen (Bilbao; Iglesia) entfernt lag, bin ich immer zu
Fuß gelaufen (etwa 25 min).
Insgesamt musste ich pro Monat 360 Euro Miete bezahlen; dieser Preis ist für Madrid durchaus
normal. Meist war die Vermieterin nicht persönlich anwesend, sodass ich das Geld dem
Hauswächter bar übergab; einige Tage später erhielt ich dann eine Quittung.
Arbeitsplatz
Die Sprachschule ACADEMIA CONTACTO umfasst etwa 7-10 Mitarbeiter. Jedes Jahr besuchen
rund 500 Schüler aus den unterschiedlichsten Ländern (Deutschland, England, Holland, Italien,
Frankreich, Schweiz, Indien, China, USA, Schweden, ....) die Institution, um Spanisch zu erlernen.
Daneben wird v.a. auch Englischunterricht angeboten, der sich vorwiegend an spanische
Muttersprachler richtet.
Am Arbeitsplatz habe ich sechs Stunden / Tag verbracht; entweder von von 9 Uhr bis 15 Uhr
oder von 12:30 Uhr bis 18:30 Uhr. Eine bestimmte Kleiderordnung ist nicht vorgeschrieben,
jedoch sollte man auch nicht in Jogginganzug oder allzu legerer Kleidung am Arbeitsplatz
erscheinen.
Arbeitet man am Morgen, ist man dafür verantwortlich, dass alles vorbereitet ist, bevor die
Kurse um 9:30 Uhr beginnen (Heizung anstellen; Licht in den Klassenräumen einschalten; PC
anschalten, etc.). Dies muss selbständig erledigt werden. Mario Calvo, der Direktor der
Sprachschule, kommt meist erst später.
Montags treffen immer die neuen Schüler ein; diese müssen eingewiesen werden, was jedoch
Herr Calvo persönlich übernimmt. Unter der Woche fallen dann die unterschiedlichsten
Tätigkeiten an: Man muss Anfragen per Email beantworten (oft auch in Englisch, Französisch,
Italienisch,...), wertet Sprachtests aus, bearbeitet die Einschreibungen neuer Schüler, hilft bei
der Erstellung der Monatsabrechnung, erstellt Statistiken anhand der Daten aus den
vergangenen Monaten, nimmt Korrekturen auf der Internetseite vor, bereitet das
Unterrichtsmaterial für die kommende Woche vor, hilft bei der Koordination der Lehrkräfte,
erarbeitet ein Wochenprogramm mit Aktivitäten für die Schüler (z.B. Besuch eines Fußballspiels
von Real Madrid) oder übernimmt kleinere organisatorische Arbeiten wie das Einkaufen von
Getränken, Briefmarken, etc. Am Ende der Woche müssen zudem die Zertifikate für diejenigen
Schüler, die ihren Aufenthalt in der Sprachschule beenden, ausgestellt werden.
Besonders gut hat mir gefallen, dass ich immer wieder Aufgaben wie die Besichtigung von
neuen Unterkunftsmöglichkeiten der Schüler in WGs oder Familien übernehmen durfte.
Dadurch bekommt man einen vielschichtigen Einblick in das Leben der madrilenischen
Bevölkerung.
Ohnehin ist die Schule den Tag über voller Leben: Es kommen immer wieder Interessenten
vorbei, die sich über die Kurse beraten lassen wollen; Unternehmer aus dem Ausland, die evtl.
mit der Schule kooperieren wollen, besichtigen die Räumlichkeiten; neue Lehrer stellen sich vor;
die Besitzer der Unterkünfte für die Schüler werden bezahlt und nicht zuletzt kommen die
Schüler auf einen mit den unterschiedlichsten Anliegen zurück, etc..
Zu den Lehrern hatte ich nur innerhalb der Schule Kontakt. Der Großteil von ihnen ist relativ
jung; jedoch habe ich mich in meiner Freizeit mit Jugendlichen getroffen, die ich anderweitig
kennen gelernt hatte.
Ich konnte insofern aus dem Studium Gelerntes umsetzen, dass ich meine Sprachkenntnisse z.B.
bei der Übersetzung der Anfragen von Leuten aus anderen Ländern gewinnbringend einsetzen
konnte. Neues habe ich vor allem im Bezug auf die verwaltungstechnischen Aufgaben in einem
Unternehmen dazugelernt (Buchhaltung, Abrechungen, etc.).
Das Praktikum hat mir großen Spaß gemacht, auch wenn es immer wieder Tage gab, an denen
man nicht voll ausgelastet war; vor allem wenn man nachmittags arbeitete, war oft weniger los,
da die Intensivkurse, die die meisten Schüler besuchten, am Vormittag stattfanden.
Länderspezifische "Fettnäpfchen" sind mit nicht aufgefallen; vielleicht lag dies auch daran, dass
die Schüler aus den unterschiedlichsten Ländern kamen, um Spanisch zu lernen. Dadurch
herrschte ein recht offener Umgang mit anderen Kulturen und Sitten.
Gegen Ende meines Praktikumsaufenthaltes nahm ich sogar selbst an Sprachkursen teil.
Außerdem durfte ich einige Deutschstunden geben.
Leben in der Gaststadt
In der Regel habe ich mir nach der Arbeit mein Mittagessen selbst zubereitet; dabei musste ich
mich - entsprechend meinen Arbeitszeiten - erst einmal an den spanischen Tagesrhythmus
gewöhnen. Um 12 Uhr findet sich kein Spanier in einem Restaurant zum essen ein. Gegessen
wird zwischen 15 und 16 Uhr; anschließend wir Siesta gemacht. Auch das Abendbrot wird
dementsprechend spät eingenommen, frühestens um 21.30 Uhr.
Dafür lernt man aber auch die spanische Küche kennen; so sollte man unbedingt Spezialitäten
wie Tortilla - das landestypische Kartoffelomelett, Paella, Churrizo (scharfe spanische Wurst),
Churros (längliche in Fett gebackene Gebäckstücke, die in heiße Schokolade getaucht werden),
etc. probieren.
Solange man sich noch nicht so gut in der Großstadt auskennt, man aber etwas Bestimmtes
braucht, sucht man am besten nach dem nächsten "Corte inglés", das ist das größte Kaufhaus
Madrids. Hier gibt es auf mehreren Ebenen verteilt vom Schuhmacher über die Apotheke und
den Optiker bis hin zum Feinkostladen alles. Eine große Auswahl an Literatur gibt es im FNAC,
der sich im Zentrum (Gran Vía) befindet.
Freizeit
In den Bibliotheken Madrids kann man sich Bücher, DVDs, CDs usw. ausleihen. Darüber hinaus
gibt viele verschiedene Kinos und Bäder, die Oper mit ihrem vielfältigen (klassischen)
Programm, ein Planetarium, zahlreiche Museen wie den „Prado“ oder das „Reina-Sofia“, den
„Palacio Real“, den großen "Parque de Retiro", die "Gran Vía" mit ihren unzähligen Geschäften
oder den sonntäglichen "Rastro" (der größte Flohmarkt Madrids), um seine Freizeit vielseitig zu
gestalten.
Auch für Sportbegeisterte bietet Madrid eine sehr große Auswahl - angefangen mit Aikido und
ähnlichen Kampfsportarten, über diverse Tanzkurse, bis hin zu Golf, Klettern, Ultimate Frisbee,
Badminton usw.. So findet sich wirklich für jeden Geschmack etwas.
Abends trifft man sich gerne in der Innenstadt; Treffpunkt der Jugend sind die Bars rund um den
"Plaza de Tribunal". Anschließend zieht man weiter zu den Diskotheken. Dort wird bis in die
Morgenstunden gefeiert.
Ein besonderes "Highlight" unter der Woche war der "Intercambio"-Abend in der Bar "Lola".
Dort bin ich regelmäßig mit Schülern aus der Akademie hingegangen. Es handelt sich um einen
englisch-spanischen Tandemabend und ist sehr gut geeignet, um spanische Bekanntschaften zu
schließen und seine Sprachkenntnisse zu verbessern.
Da ich an Wochenenden immer frei hatte, bin ich viel gereist. Ganz in der Nähe von Madrid gibt
zahlreiche sehenswerte historische Städte wie Toledo, Segovia oder Salamanca. Diese kann man
recht gut mit Zügen der RENFE erreichen. Ich habe jedoch auch größere Städte (Valencia, Bilbao,
Sevilla, Alicante), die weiter entfernt liegen, besichtigt; für diese habe ich mir einen Flug
gebucht, denn der Preis für die Zugfahrt war um einiges teurer; zudem habe ich mit dem Flieger
mein Ziel i.d.R. in weniger als einer Stunde erreicht. Meiner Ansicht nach lohnt es sich auf alle
Fälle, unterschiedliche Städte zu besichtigen, wenn man im Ausland lebt; so bekommt man in
Spanien etwa in Toledo (Sitz der Übersetzerschule ins Kastilische von Alfons X. dem Weisen)
oder Sevilla (zahlreiche Monumente der arabischen Besetzer) einen unmittelbaren Einblick in
die historische Vergangenheit der iberischen Halbinsel.
Lebenshaltungskosten
Allgemein sind die Lebenshaltungskosten in Madrid vergleichbar mit denen in München. Man
muss mit Mieten um die 400 Euro / Monat rechnen. Was mir jedoch noch aufgefallen ist, ist die
Tatsache, dass vor allem Lebensmittel wie Obst und Gemüse häufig extrem überteuert sind.
Wenn man diese im Supermarkt kauft, sollte man unbedingt darauf achten, dass diese frisch
sind.
Für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel habe ich mir in regelmäßigem Abstand eine
Zehnerkarte gekauft (9,30 Euro; Flughafenzuschlag: 1 Euro). Man kann sich auch eine
Monatskarte zulegen; diese kostet jedoch nur für Jugendliche unter 21 Jahren um die 30 Euro;
als Erwachsener zahlt man dagegen das Doppelte. Da ich immer zu Fuß zu meiner Arbeitsstelle
oder auch ins Zentrum gelaufen bin, um mich dort mit Freunden zu treffen, habe ich die Metro
eher selten genutzt. Lediglich am Abend habe ich die öffentlichen Verkehrsmittel in Anspruch
genommen; wobei zwischen 1.15 Uhr und 6 Uhr keine Züge fahren. Man kann sich jedoch
jederzeit ein Taxi nehmen. Diese findet man an jeder Ecke in Madrid.
Ich habe kein Konto in Madrid eröffnet, da mir mein Arbeitgeber keinen Lohn ausbezahlt hat.
Wenn ich mit meiner deutschen Karte Geld abgehoben habe, dann eigentlich immer bei der
deutschen Bank, da bei den spanischen Kreditinstituten der Maximalbetrag zum Abheben sehr
häufig auf 300 Euro festgelegt war.
Darüber hinaus habe ich mir in den ersten Tagen eine spanische SIM-Karte gekauft. Diese
erwarb ich bei Vodafone; für eine SMS im Inland habe ich rund 19 Cent gezahlt; die SMSen ins
Ausland wiederum kosteten mich rund 70 Cent. Daher würde ich die Telefonkarte das nächste
Mal bei einem anderen Anbieter kaufen. Um zu telefonieren, habe ich immer Skype benutzt, da
dieses kostenlos ist.
Persönliches Fazit
Alles in allem war der Auslandsaufenthalt in Madrid für mich eine sehr bereichernde Erfahrung.
Ich habe nicht nur meine spanische Aussprache verbessert, sondern auch viele Leute aus
anderen Ländern kennen gelernt und Freundschaften geschlossen. Darüber hinaus sind die
Madrilener ein sehr aufgeschlossenes Volk; insbesondere Jugendliche aus anderen Ländern
schließen sie schnell ins Herz. Hat man Kontakt zu ihnen aufgenommen, wird man gerne dazu
eingeladen, ein paar Tapas mit ihnen zu essen oder mit ihnen zusammen auszugehen.
Man muss sich immer wieder vor Augen halten, dass man in einer anderen, wenn auch
ähnlichen Kultur lebt. Doch gerade die feinen Unterschiede machen den Aufenthalt im Ausland
ja so spannend; man lernt mit jeder neuen Situation dazu und versucht die spanische Art zu
leben ein wenig mehr zu verstehen.
Sprachlich hat mir das Auslandssemester vor allem insofern weitergeholfen, dass ich meine
Sprachbarriere weitgehend abgebaut habe. Man sollte sich immer wieder daran erinnern,
warum man im Ausland ist - nämlich um möglichst viel in der Landessprache zu sprechen. Wenn
man bereit ist, sich darum zu bemühen und sich ein wenig anzustrengen, gelingt einem dies
auch ganz gut.
Abgesehen davon habe ich einen für mich völlig neuen Arbeitsbereich kennen gelernt. Vor
meinem Praktikum in der Sprachschule hatte ich mich nie mit Themen wie Buchhaltung oder
ähnlichem auseinandergesetzt. Dies war eine sehr interessante Erfahrung, ich bin mir jedoch
sicher, nach meinem Studium als Lehrkraft "Bildung" unmittelbar vermitteln zu wollen.
Abschließend sei noch erwähnt, dass ich mich während meines Aufenthalts bei Fragen immer
wieder an Herrn Hoch von "Student und Arbeitsmarkt" in München wenden konnte. Jeden
Monat habe ich ihm einen Bericht über meine Tätigkeiten zugesandt. Dies war recht hilfreich, da
man selbst noch einmal angeregt wird, zu reflektieren, was man innerhalb der vergangenen
Wochen geleistet hat.
Mario Calvo, der Direktor von ACADEMIA CONTACTO, ist jederzeit dazu bereit, ausländische
Praktikanten in seiner Sprachschule aufzunehmen, insbesondere dann, wenn das Praktikum
über einen längeren Zeitraum geht.
Wie aus meinem Bericht deutlich geworden sein sollte, kann ich jedem ein solches nur
empfehlen!