PM AWFF1508
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Asian Women’s Film Festival 19. - 23. September 2007 im Rahmen der Asien-Pazifik-Wochen Berlin 2007 im Kino Arsenal Das Asian Women’s Film Festival präsentiert aktuelle Produktionen von Filmemacherinnen aus Korea, Japan, China, Taiwan, Vietnam, Malaysia, Hong Kong und Thailand, die die rasante Entwicklung dieser Länder aus der Perspektive von Frauen widerspiegeln. Frauen hinter der Kamera sind selbst in traditionellen Filmländern wie Japan und China, dem expandierenden Korea oder in der Independent-Filmszene Thailands nach wie vor keine Selbstverständlichkeit. Eine Generation von Filmemacherinnen betritt neues Terrain. Sie formulieren eigene Ansprüche an das Leben und äußern sich kritisch zu Aspekten wie Familie, Gender und Liebe, Arbeitswelt, Migration und Tradition. Präsentiert wird neben einer Auswahl von Dokumentarfilmen ein Querschnitt durch die aktuelle Spielfilmproduktion. Ein Blick zurück richtet sich auf frühe Frauenbilder koreanischer Klassiker aus den 50er und 60er Jahren. Klassiker aus Korea, 50er und 60er Jahre: Wir zeigen Filme, die den Zeitgeist und die Befindlichkeit der durch Kolonialismus und Krieg gebeutelten koreanischen Gesellschaft wiedergeben. Ein Aufbegehren gegen die auferlegten Rollen innerhalb von Ehe- und Familienstrukturen ist das zentrale Thema dieser Filme, die erstmalig in Deutschland zu sehen sind. In A LADY OF FREEDOM von Hyeong-Mo Han (1956) stürzt sich eine Professorengattin ins nächtliche Vergnügen und verstrickt sich in zwielichtige Geschäfte. THE FLOWER IN HELL (1958) porträtiert eine Prostituierte, die US-amerikanische GIs zu ihren Kunden zählt und sich zwischen Liebe und Loyalität entscheiden muss. Ein weiterer Film von Sang-Ok Shin THE GUEST AND MY MOTHER (1961) erzählt die Geschichte einer jungen Witwe, die aus Angst vor dem moralischen Urteil der Dorfgemeinschaft ihre Liebe zum Freund ihres verstorbenen Mannes versteckt. Hyun-Mok Yus Familienmelodram THE DAUGHTERS OF PHARMACIST KIM (1963) wird von vielen Kritikern als eines der großen Meisterwerke der koreanischen Filmgeschichte gefeiert. THE SEASHORE VILLAGE (1965) von Su-Yong Kim zählt zu den bedeutendsten Literaturverfilmungen der koreanischen Filmgeschichte, eine Geschichte um Liebe, Trauer und Sehnsucht. Aktuelle Dokumentarfilme aus Korea, Japan und China: Leben und Alltag der Menschen stehen im Mittelpunkt dieser Dokumentarfilme, die Bilder der komplexen Gegenwart in Asien aufzeigen. Neugierig und offen nähern sich die Regisseurinnen ihren Protagonisten und artikulieren ihren politischen Standpunkt. In DEAR PYONGYANG (Japan 2005) erforscht die Regisseurin Yang Yong-Hi die blinde Treue ihres Vaters zu Nordkorea und zeigt anhand dieser persönlichen Familiengeschichte auf, dass die Geschichte Japans untrennbar mit der der koreanischen Halbinsel verwoben ist. Ein eindrückliches Porträt der Arbeitswelt gelingt Ning Ying, die chinesische Wanderarbeiter während einer dreitägigen Zugfahrt in die chinesische Provinz Xingjiang begleitet, wo sie Baumwollfelder ernten werden (RAILROAD OF HOPE, China 2001). Ein weiteres Porträt von Mire Kim beschäftigt sich mit den als ‚NOGADA’ (Japan/Korea 2005) bezeichneten Tagelöhnern, die trotz Rechtlosigkeit und Ausbeutung um ihre Würde kämpfen. In SHOCKING FAMILY (Korea 2006) versucht Kyung Soon die fundamentale Institution ‚Familie’ neu zu definieren. Ein Dorf, in dem nur Frauen zusammenleben, gibt es das wirklich? Shi Tou, Chinas erste lesbische Celebrity und Filmemacherin behauptet: ja – und sie zeigt das Leben der Frauen in diesem Dorf. Aktuelle Spielfime aus Taiwan, Korea, Japan, Vietnam, Malaysia, Hong Kong, China und Thailand: Die Spielfilme weisen neben einer außergewöhnlichen Genrevielfalt vor allem ein enormes Themenspektrum auf. SPIDER LILIES von Zero Chou (Taiwan 2007) erzählt eine opulente, bildgewaltige Liebesgeschichte über zwei junge Frauen und die Geheimnisse eines Tattoos. FACES OF A FIG TREE (Japan 2006) von Momoi Kaori führt in die skurrilen Innenwelten einer japanischen Familie. Mit einem geheimnisvollen nächtlichen Nebenjob, zu dem der Vater nach Tokio aufbricht, beginnt eine Reihe von Schicksalsschlägen. Was passiert, wenn zwei Menschen, die sich kaum kennen, aber sich sehr voneinander angezogen fühlen, sich auf einen gemeinsamen Weg nach Hong Kong begeben? Davon erzählt Gilitte Leungs GROUND WALK (Hong Kong 2005). Die Herstellung von Chilipulver gehört zu den traditionellen Aufgaben koreanischer Frauen. MAKING SUN-DRIED RED PEPPERS (Korea 2000) schildert die Umbrüche und Konflikte der Frauen aus drei Generationen einer Familie. So-Yong Kim zeigt in IN BETWEEN DAYS (USA 2005) die Einsamkeit und Isolation eines gerade nach Kanada eingewanderten koreanischen Mädchens. FISH AND ELEPHANT von Yu Li (China 2001) ist der erste in China gedrehte Spielfilm über die emotionale und sexuelle Beziehung zwischen zwei Frauen. ONE NIGHT HUSBAND von Pimpaka Towira (Thailand 2003) ist ein Thriller, der von einer folgenschweren Heirat handelt. Eine alte vietnamesische Legende bietet Minh Phuong Doan die Vorlage zu BRIDE OF SILENCE (Vietnam 2005), in dem die Heldin einer rigiden und hierarchischen Gesellschaft die Stirn bietet. SEPET von Jasmin Ahmad (Malaysia 2004) zeigt eine tragische Liebesgeschichte zweier Teenager unterschiedlicher familiärer, gesellschaftlicher und nationaler Herkunft. Mit subtiler Ironie erzählt LOVE CONQUERS ALL wie ein Mädchen vom Land von ihrem ‚Verehrer’ in die Prostitution gelockt wird (Malaysia 2006). Vom Aufstieg und Fall der koreanischen Popgruppe WAIKIKI BROTHERS, die als Koreas Antwort auf die Beatles auszogen, und Jahre später als gestrandete Verlierer enden, erzählt Soon-Rye Yim (Korea, 2001). Das Regiedebüt von Ji-Hae Sung, BEFORE THE SUMMER PASSES AWAY (Korea 2006), ist eine genau beobachtete Studie über Einsamkeit und unerfüllte Sehnsucht. Darüber hinaus zeigt das Women’s Film Festival in Seoul Publikumslieblinge aus seinem Kurzfilmprogramm. Der Veranstalter, die Koreanische Frauengruppe in Berlin, bietet darüber hinaus eine Plattform für transnationale Vernetzungsmöglichkeiten von Filmemacherinnen, Produzentinnen und Kuratorinnen an. In einem Symposium mit Filmemacherinnen und Produzentinnen aus Japan, Vietnam, der VR China und Südkorea werden länderspezifische Entwicklungs- und Produktionsbedingungen erörtert, Fördermöglichkeiten und Vertriebswege diskutiert und nach Wegen der Vernetzung und Koproduktion gesucht. Weitere Informationen unter: www.asianwomensfilm.de Die Asien-Pazifik-Wochen werden unterstützt durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin (DKLB). Weitere Informationen zum Filmprogramm im Kino Arsenal: Christine Sievers | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 030 269 55 143 oder [email protected] Kino Arsenal 1 & 2 | Potsdamer Straße 2 | 10785 Berlin | www.fdk-berlin.de