Freundschaft - seminar-r.de
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Freundschaft Bitte erst downloaden, dann blättern, da sonst Fehler auftreten. Fehlerbehebung: Im Fenster SCHLIEßEN Anklicken, dann oben links in der Menueleiste ZURÜCK anklicken - alles wieder okey. 1 2 3 4 5 Freundschaft - Kameradschaft Platonische Freundschaft Wenn Bausteine fehlen Liebe ist ganz anders Wunschwelten Alle Materialien und down-loads sind für den direkten Unterrichtseinsatz kostenlos. Sie können im Schul- und Gemeindebereich beliebig kopiert werden. Gerne geben wir unsere Ausarbeitungen weiter und freuen uns, wenn Sie diese Arbeit mittragen durch Gebet und Weiterempfehlung. Wenn es Ihnen ein Anliegen ist, diese Arbeit finanziell zu unterstützen - das Konto: morgenröte eV Raiba Bayreuth 9049703 BLZ 773 900 00 FREUNDSCHAFT ist nicht eine höhere Form der Kameradschaft: beide stammen aus verschiedenen Quellen. "Kameradschaft" leitet sich vom lateinischen "camera" ab, was »Gewölbe« oder »Kammer« bedeutet, in der verschiedene Männer unfreiwillig zusammenleben müssen, Soldaten in einer Kaserne, Matrosen auf einem Schiff oder Schüler in einem Internat. Diese Kameradschaft lebt aus der Einsicht, dass aufeinander angewiesene Menschen sich so verhalten müssen, dass sie sich gegenseitig das Leben nicht zur Hölle machen. Kameradschaft geht also auf Vernunft zurück. Freundschaft aber hat ihre Wurzeln in der Liebe. Freundschaft und Liebe sind nicht das Gleiche, aber sie sind wesensverwandt. Der Mensch ist auf Umwelt angelegt. Er braucht den Menschen, der Antwort gibt, der hilft, der ergänzt, in dem das Bild Gottes ihm gegenüber steht und nahe kommt. Erst in der Auseinandersetzung mit dem anderen erfährt er die Umrisse seiner eigenen geist-leiblichen Gestalt, die Struktur seiner Leidenschaften, die Möglichkeiten seines Willens. In der Freundschaft weiß jeder, dass er den anderen weiter bringen muss, es soll eine Entwicklung der Persönlichkeit geschehen. Ist es Missverstehen oder Heuchelei oder Angst vor dem Überwältigenden, dass so viele diese Zusammenhänge nicht erkennen? Zu guten Kameraden kann man einander erziehen; um Freunde zu werden, muss ein Funke übergesprungen sein. Ich spreche von wirklicher Freundschaft, nicht von der Öde der aus räumlicher Nähe entstandenen Beziehungen und noch weniger vom Strohfeuer wechselnder Neigungen. Das Maß der Freundschaft ist immer die Verantwortung für einander und für die Gemeinschaft in der man steht. 1 Finde eine gute Definition für Kameradschaft. 2 Worin unterscheiden sich Freundschaft und Liebe? 3 Welche Ziele hat die Freundschaft? 4 Wie entsteht diese Freundschaft? Freundschaft 5 Kann es das geben, eine Freundschaft ( wie sie im Text definiert ist ) zwischen einem Jungen und einem Mädchen. Was gehört dazu, was nicht? www.abba-projekt.de Platonische Freundschaften sind sie möglich? “Ja, Mama, früher da war das schwieriger, aber heute ist das anders.” “ Ja, Mama, bei dir war das nicht drin.” “Nein, Mama, ich bin nicht in sie verliebt!” Meine Mutter wollte mich einfach warnen, dass es nicht geht, als 17-jähriger Junge einfach so mit einem Mädchen befreundet zu sein, ganz ohne Verliebtheit. Platonische Freundschaft meint eine Freundschaft ohne sinnliche Ausrichtung ( “Ich finde dich attraktiv!” ), sondern eine rein seelische Beziehung ( “ Ich schätze dich!” ). Geht das eigentlich, eine Freundschaft auf dieser Basis zwischen einem Jungen und einem Mädchen? Ich hatte viele Freundinnen, bei denen mir klar war: “Da wird nichts draus.” Trotzdem ist das gar nicht so einfach, weil sich einmal ein Mädchen in mich verliebt hat, und weil sie meine Einstellung kannte, nicht einmal davon sprach. Ich hab’s natürlich nicht gemerkt. Später schon. Dann habe ich mich selbst erst mal hinterfragt: Ist die Freundschaft zu diesem Mädchen wirklich so, wie mit einem Jungen? Sind da nicht andere Gefühle im Spiel? Zum Beispiel eine intensive Begrüßung, ein tiefer Blick in die Augen, ein Stolz-Sein, mit so jemand Hübsches unterwegs zu sein ... ganz so einfach, ohne sinnliche Gefühle, schien es also doch nicht zu gehen. Sind platonische Freundschaft zwischen Jungen und Mädchen also unmöglich? Eine Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Mädchen ist bestimmt bereichernd für beide. Aber dass sie platonisch bleibt, ist nun mal nicht leicht. Es ist immer eine gefährdete Freundschaft, wenn sie platonisch bleiben soll. Dazu gibt es ein paar Tipps: Sprecht über die Gefahren, die es geben kann, seid sensibel füreinander. Offenheit ist immer gut. Gebt dabei einander Raum. Wenn euch die Freundschaft zu intensiv wird, seid dann mutig und geht etwas auf Abstand. Verbringt grundsätzlich nicht zu viel Zeit ganz alleine. Tiefe persönliche Nöte sollte man besser in einer gleichgeschlechtlichen Freundschaft besprechen. Werdet nicht gegenseitig zum Seelsorger. Vermeidet Zweideutigkeiten - auch wenn es Spass macht, es macht die Freundschaft kaputt. ( nach Platonische Freundschaften - idea Spektrum 5/03 ) 1 Finde eine Definition für platonische Freundschaft. 2 Worin besteht Deiner Meinung nach der Wert einer platonischen Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Mädchen oder einer Frau und einem Mann? 3 Was ist zu beachten, damit eine Freundschaft platonisch bleibt? Freundschaft www.abba-projekt.de Wenn “Bausteine” fehlen Die Tragik unserer Gesellschaft besteht darin, dass sie vermittelt, die seelischen “Löcher” in unserer Persönlichkeit könnten mit Sex ausgefüllt werden. Aber durch Sex oder durch Romantik lässt sich das tiefe Verlassenheitsgefühl und der Hunger nach Angenommensein und Geborgenheit nicht ausfüllen, höchstens eben kurzfristig beschwichtigen. Vielleicht fehlen “Bausteine”: Es gab in der Kleinkindphase nur eine fehlende, distanzierte oder angespannte Mutterbeziehung. Ein Mutterersatz in einer anderen Person war nicht vorhanden. Das heranwachsende Kind erlebte nicht den Respekt und den Schutz durch Männer ( Vater, Brüder ... ). Das Mädchen hat wenige oder keine engeren Mädchenfreundschaften. Der Junge hat keine engere Jungenfreundschaft. Wenn diese Freundschaften fehlen, findet das Mädchen vielleicht schwerer die “Weiblichkeit”, der Junge schwerer seine “Männlichkeit”. Das kann zu innerer Leere und einer seelischen “Verlorenheit” führen, weil der Andere eine Art Spiegel ist, in dem ich mich erkennen kann. Für das Kind bietet die Mutter den festen Boden, auf dem sich das Urvertrauen entwickeln kann. Das Kind braucht von Beginn an eine beständige, warmherzige und sichere Beziehung zur Mutter. Später muss der Junge sich von der Mutter weg bewegen, um seine Identität beim Vater zu finden. Das Mädchen muss das Kunststück vollbringen, eine eigene, von der Mutter getrennte Person zu werden, bei gleichzeitig weiterbestehenden Bindung und Bezogenheit. Die fehlenden “Bausteine” können zum Beispiel zur Folge haben, dass die junge Frau sich zu stark an den Partner “klebt”, bis dem anderen die Luft wegbleibt. Die fehlenden “Bausteine” können nicht ergänzt werden. Man kann nichts nachholen. Aber es gilt, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Das gelingt besser, wenn die Person um diese Mängel weiß. ( nach einem Artikel aus SALZKORN Nr. 202, Seite 39 ) Freundschaft 1 Welche Rolle spielt die Mutter in der Frühentwicklung des Kindes? 2 Mädchen- und Jungenfreundschaften sind notwendig. Überlege Dir Gründe dafür. 3 Warum muss sich das Mädchen und der Junge in der Jugend emotional* von der Mutter trennen? Wie geht das vor sich? 4 Fehlende “Bausteine” können später eine Beziehung zwischen Junge und Mädchen belasten. Gib dazu mindestens ein Beispiel an. 5 Überlege: Wann können Geschwister sich unter einander in der seelischen und sozialen Entwicklung behindern? www.abba-projekt.de Ich war fünf Jahre alt, als ich bemerkte, dass nicht alle Leute ihr rechtes Bein abnehmen, wenn sie in die Badewanne steigen. Aufgrund eines Geburtsfehlers musste mein Bein amputiert werden, als ich sieben Monate alt war. Unterhalb des Knies hatte ein Knochen gefehlt. Es gab dann Zeiten voller Selbstmitleid. Mein Leben hätte völlig verkorkst sein können, wenn es einen Menschen nicht gegeben hätte meinen Vater. Ich habe ihm nie besonders nahe gestanden. Er war Ingenieur und sprach nicht viel. Er konnte seine Gefühle nicht ausdrücken. Es muss für ihn ein Schock gewesen sein, als nach vielen Jahren Kinderlosigkeit ein missgebildeter Sohn zur Welt kam. Als ich damals aus dem Krankenhaus kam, mit einem winzigen Holzbeinchen und jeder Menge Gurte und Riemen, da muss ihm schlagartig klar geworden sein, dass ich damit nie laufen lernen würde. Zudem mußte ich wegen dieses sperrigen Gestells bei jedem Windelwechseln vollkommen ausgezogen werden. Vater tat dann etwas Erstaunliches. Er gab seinen Beruf als Raumfahrtingenieur auf und ging bei einem Prothesenbauer in die Lehre. Jahrelang verdiente er nur einen geringen Lohn. Doch Vater begann, Prothesen aus ganz neuem Material für mich zu entwerfen. Und ich lernte damit laufen, noch bevor ich zehn Monate alt war. Vater hörte mit dem Herumbasteln nicht auf. Ich brauchte schon deshalb öfter ein neues Bein, weil das gesunde Bein normal weiter wuchs. Allerdings musste der Knochen des Prothesenbeines oberhalb des Knies in schmerzhaften Operationen laufend verkürzt werden, weil er sonst den Hautstumpf durchbrach. Allein diese Operationen kosteten pro Termin 3000 €, die meine Eltern zahlen mussten. Vater und ich waren nie so besonders vertraut miteinander. Vor allem im Teenager-Alter machten wir eine typische "Hickhack"-Phase durch. Ich konnte nie wirklich ermessen, was er für mich getan hat. Ich glaube, dass wir manchmal eine bestimmte Seite der Liebe warme, beglückende Gefühle - überbetonen. Wir meinen dann, es gebe keine Liebe, ohne dass man seine Gefühle offen zeigt. Viele meiner Freunde sind an diesem Punkt hängen geblieben. Oft wissen ihre Eltern nicht, wie sie mit ihnen umgehen sollen und erscheinen deshalb kühl und abweisend. Daraus schließen meine Freunde dann, dass ihre Eltern sie nicht lieben. Können Eltern ihre Liebe zu den Kindern nicht auf die verschiedenste Weise zum Ausdruck bringen? Liebe ist ganz anders! 1 Der Junge berichtet über viele Eigenschaften seines Vaters. Zähle sie auf. 2 Welche Eigenschaft des Vaters mag der Junge vielleicht nicht so? 3 Welche Eigenschaften dieses Vaters findest Du besonders gut? 4 Als Teenager machen Vater und Sohn eine “Hickhack”-Phase durch. Was verstehst Du darunter? 5 Der Junge entdeckt eine besondere Seite der Liebe. Beschreibe. www.abba-projekt.de GEMEINSCHAFT Wunschwelten Mord, Ehebruch, Hass und Betrug, alles scheint so normal, manchmal sogar begehrenswert auf dem Bildschirm. Oft kann man Helden von Anti-Helden nicht mehr unterscheiden. Alle sind cool, haben die richtigen Sprüche drauf und tun Dinge, die ich mir in der Realität nie erlauben würde. Auf ihre Probleme finden meine “Helden” spätestens nach zwei Stunden eine Lösung. Alle verstehen sich blendend, Krisen werden gemeistert, Trennungen und Chaos verdächtig schnell verkraftet - ihr Leben ist einfach spannender als meins. Wieso soll ich mich da meinem gewöhnlichen Alltag stellen, in dem vieles eher schrecklich kompliziert ist? Jahrelang habe ich viel Zeit mit unrealen MedienPersonen verbracht, zu denen ich teilweise eine anhängliche Beziehung entwickelte. Ich flüchtete vor meiner eigenen Beziehungsangst. In der Schule unterhielt ich mich mit meinen Klassenkameraden über das Liebesleben, das neue Outfit oder die Karrierechancen unserer virtuellen Freundin aus der täglichen Serie. Je mehr ich mich dann von der Wunderwelt Fernsehen distanzierte, desto mehr merkte ich, wie mir diese ganze Lebensart fremd wurde. Ich wollte lieber selber leben und nicht Stunden damit vergeuden, dem Leben anderer zuzuschauen oder es nachzuerzählen. Jetzt laufen meine Gespräche frontaler ab, ungeschminkt, ohne Lichteffekte und Hintergrundmusik. Ein ICH trifft ein DU. Das hat Dramatik. Gerade davor habe ich Angst. Wenn die Schminke verläuft, was bleibt da noch übrig? Wer kann mich ertragen, wenn ich launisch bin, langweilig oder einfach schwach? Jetzt habe ich Menschen getroffen, die sich zu ihren Grenzen bekennen, die sich selbst kennen gelernt haben. Mit denen kann man reale Freundschaft schließen. Das ist echter und bereichernder als ein ganzer Tag mit den “friends” vom Bildschirm. ( nach SALZKORN Nr. 202, Seite 16 ) 1 Die “Helden” oder “Anti-Helden” aus den beliebten Teenie-Serien können oft kein Vorbild für das eigene Leben sein. Nenne Gründe dafür. 2 Lies Dir Deine Aufzählung von 1 durch und überlege, warum nach solchen Filmen das eigene Leben sehr frustrierend werden kann. 3 Überlege: Wie oft und wie intensiv denkst und sprichst Du über TeenieSerien? 4 Viele Jugendliche ( und natürlich auch Erwachsene ) gehen ungern auf andere zu, um sie genauer kennen zu lernen. Warum eigentlich? Freundschaft 5 Was bedeutet die Aussage “seine eigenen Grenzen zu kennen” ? www.abba-projekt.de