Beilagen 5 bis 7

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Beilagen 5 bis 7
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Mallorca
Rollenspiel „Ein neues Luxushotel in Magaluf“
Beilage 5 - Ausgangssituation
In Magaluf (Gemeinde Calvià) will ein Hotelier eine neue Hotelanlage im Luxussegment bauen.
Merkmale des geplanten Hotels:
 5-Stern-Standard. In nächster Umgebung gibt es bis jetzt kein Hotel in dieser Kategorie.
 Ganzjährig geöffnet
 1 bis 3 km vom Ortskern entfernt, Blick aufs Meer. Der Standort ist noch nicht definitiv festgelegt.
 Neuer hoteleigener Golfplatz
 Pool- und Spa-Anlage
 Das Hotel soll bezüglich Ausstattung und Service mit dem St. Regis Mardavall Mallorca Resort in
Portals Nous vergleichbar sein: http://www.stregismardavall.com/de/. Die Website erlaubt einen
Eindruck, in welche Richtung das Projekt gehen soll.
Gegen das Projekt hat sich in Magaluf und in der Gemeinde Calvià Widerstand formiert. Aufgrund der
heftigen Diskussionen beschloss die Gemeinde Calvià, in Magaluf eine Versammlung mit Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen Interessensgruppen einzuberufen. Die Versammlung ist öffen tlich, alle interessierten Personen sind eingeladen.
Versammlung
Teil 1: Podiumsdiskussion: Diskussion unter den 5 Interessensvertretenden, mit Moderator/-in
Teil 2: Offene Diskussion: unter Einbezug der Öffentlichkeit. Hier können sich alle, auch die bis dahin nicht angehörten Personen, in die Diskussion einbringen.
Die 5 eingeladenen Interessensvertreterinnen und -vertreter:
 Carlos Ruiz, Hotelier. Will die geplante Hotelanlage bauen
 Eva Schmitt, jährlich wiederkehrende deutsche Pauschalreisende, Präsidentin Verein „Ferien
für alle“
 Carmen Garrido, Präsidentin des Umweltverbands GOB Mallorca
 Antonio Alvarez, 22-jährig, Einwohner von Magaluf, Pub-Angestellter
 Maria Rodriguez, Gemeinderätin von Calvià (Konservative Volkspartei (PP)), Vorsteherin To urismusdirektion
Steckbrief Magaluf
Magaluf, am Meer gelegen, ist ein bekannter Ferienort in der Gemeinde Calvià, welche zu den älte sten touristischen Gemeinden Mallorcas zählt. Im Sommer übersteigt die Zahl der Touristen jene der
Einheimischen um ein Vielfaches. Magaluf stand lange Zeit vor allem für billigen Massentourismus
mit Pauschalreisenden aus Mittel- und Nordeuropa, welche Badeferien machen. Der Ort ist zudem
wie die Playa de Palma und El Arenal für Ballermann-Atmosphäre bekannt. Während in El Arenal die
Deutschen dominieren, sind es in Magaluf die Briten, Skandinavier und Holländer, welche nach dem
Motto „Strand, Sonne, Party“ ihre Ferien verbringen. Magaluf wirkt heute dank der Strandpromenade
und Verkehrsberuhigung dahinter viel angenehmer als noch in den 1990er Jahren. Die Dimensionen
der dortigen Hoteltürme sind aber immer noch unerreicht, obwohl einige der schlimmsten Käste n
schon gesprengt wurden. Um dem bisweilen negativen Image von Magaluf entgegenzuwirken sowie
vom Massen-Badetourismus wegzukommen und Touristinnen und Touristen übers ganze Jahr anzuziehen, versuchen die Tourismusverantwortlichen seit mehreren Jahren, das Angebot für Touristen
auszubauen. Wegleitend dabei ist das Konzept des „Qualitätstourismus“ und der „Entsaisonalisi erung“, welche in erster Linie darauf abzielen, weniger, dafür besser zahlende Gäste übers ganze
Jahr hinweg anzusprechen. Dies, indem z. B. der Golf-, Yacht-, Zweitwohnsitz-, Wellness- und Agrotourismus gefördert werden. Vor diesem Hintergrund ist auch das Hotelprojekt zu sehen.
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Beschreibung im Reiseführer:
„Magaluf verfügt über einen breiten
Sandstrand mit guter Wasserqualität.
Strandpromenade, Fussgänger- und
verkehrsberuhigte Zone sorgen für ein
insgesamt positives Bild. Was die
nächtliche Unterhaltung betrifft, besitzt Magaluf mit der angeblich grössten Disco Europas, dem BCM Music
Empire, schon seit Jahren eine beachtliche Attraktion. Weitere Attraktionen sind das „House of Katmandu“,
ein Erlebnis-Museum für Kinder und
Familien, Spielkasinos, der WasserPlanschpark „Aqualand Magaluf“, eine
Go-Kart-Bahn und diverse Restaurants und Bars. Die Hotels bewegen
sich im Bereich von 0 bis 4 Sternen.“
(Quelle: Grundmann, H. R., 2009, S.
195ff)
Klima (Calvià): Mittlere Tagestemperatur im Sommer: 27°C, im Winter:
14°C
Die Gemeinde Calvià. Magaluf befindet sich auf der Ostseite der
Landzunge. Die Inselhauptstadt Palma de Mallorca befindet sich
ca 15 km östlich von Magaluf.
(Quelle: http://www.calvia.es)
Strand, Hotel- und Appartmentkomplexe in Marale.
©
Rafael
Ortega
Díaz,
www.commons.
wikimedia.org
Internetseiten zu Magaluf und Calvià:
 http://www.palmanovamagaluf.com (gewünschte Sprache auswählen)
 Calvià: http://www.Calvià.com
 http://www.majorcamallorca.co.uk/magaluf.htm
Der Strand von Magaluf ist mit 1.6 km einer der längsten Strände Calviàs. Das örtliche Tourismusbüro stellt
rund 1360 Liegen und 800 Schirme zur Verfügung.
© Hullernuc, www.commons.wikimedia.org
Quellen:

Grundmann, Hans-R. (2009): Mallorca – Das Handbuch für den optimalen Urlaub. Reise Know-How Verlag, Westerstede
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http://www.calvia.es (Zugriff 9. März 2011)
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Mallorca
Rollenspiel „Ein neues Luxushotel in Magaluf“
Beilage 6a - Rolle Hotelier
Carlos Ruiz, Hotelier
Ihre Meinung
Natürlich sind Sie von Ihrem Vorhaben absolut überzeugt. In der näheren Umgebung gibt es bis jetzt
kein 5-Stern-Hotel; Sie wollen mit Ihrem Hotel eine Lücke im Luxussegment füllen. Bei Ihnen stehen
hauptsächlich wirtschaftliche Interessen und ein möglichst hoher Gewinn im Vordergrund. Ihr Prinzip
ist: „weniger, dafür besser“: Indem Sie wohlhabende Gäste ansprechen, wollen Sie mit wenigen,
dafür zahlungskräftigen Gästen rentabel sein, statt mit möglichst vielen Touristen, die wenig beza hlen wollen. Sie sehen Ihr Projekt als Teil der von der Regierung unterstützten Strategie „Qualität stourismus" (Prinzip "Qualität statt Quantität") und „Entsaisonalisierung“ (Prinzip: Mehr Angebote,
welche nicht, wie der klassische Badetourismus, nur auf den Sommer ausgerichtet sind). Ihr Hotel
wird zu den wenigen gehören, die während des ganzen Jahres geöffnet sind. Sie sind sic her, dass
das Gewerbe und die Einheimischen in der Region von Ihrem Hotelneubau profitieren werden. We iter sind Sie besorgt über das negative Image, das Mallorca im Ausland oft hat und als Mallorquiner
stören Sie sich an den unschönen, auf Billigurlauber ausgerichteten Hotelburgen, die die Küste
säumen.
Für weitere Argumente und zur Vertiefung:
„Wer touristisch auf Golf setzt, setzt auf einen
Zukunftsmarkt. Gemäss einer Umfrage des
Beratungsunternehmens KPMG im 2008
erwarten 82 Prozent der Tour-Operators ein
stetiges Wachstum des heute 6.5 Milliarden
Euro schweren Marktes. Davon wird jeder
zweite Euro in West-Europa ausgegeben.
Besonders gefragt würden laut den TourOperators in den nächsten Jahren die südlichen Länder. Grund ist das Klima, das für
Golfspieler bei der Wahl des Urlaubsortes
gemäss einer Studie an erster Stelle steht.“
Schlenczek, G., hotelrevue vom 30.04.2009
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Video: „Ballermann auf Mallorca“, SF-Sendung vom 26. Juli 2006
Video: "Wassermangel", SF-Sendung vom 26. Juli 2007 (zur Vorbereitung auf Vorwürfe seitens
des Umweltschutzes)
Audio: „Spaniens Tourismus besinnt sich auf Klasse“, DRS-Sendung vom 19. Juli 2007
Print: „Katzenjammer in Spanien“ (nur dieser Abschnitt), htr hotelrevue vom 14. Mai 2009
Ihr Verhalten an der Versammlung
Sie versuchen, das Projekt überzeugend und auch für kritische Ohren als grosse Chance zu präse ntieren. Als cleverer Geschäftsmann sind Sie es gewohnt, ein Projekt gut zu „verkaufen“. Dabei h eben Sie bestimmte Teile Ihres Projekts stärker hervor, andere erwähnen Sie nicht oder nur vage – je
nach dem, wen Sie als Publikum haben. Sie kennen die Argumente der Gegnerschaft in groben
Zügen und haben möglichst bereits jetzt eine Antwort parat. Ökologische Anliegen sind Ihnen im
Grunde genommen egal, auch Umweltschutzorganisationen finden Sie vor allem nervig. Sie wissen
aber, dass Sie mit dieser Haltung vorsichtig sein müssen. Falls im Verlauf der Diskussion die Wide rstände gegen Ihr Projekt nicht abgebaut werden können, zeigen Sie sich kompromissbereit. Sie si nd
grundsätzlich bereit, Ihr Projekt etwas abzuspecken oder Wünsche der Gegnerschaft einzubauen.
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Sie bieten aber erst dann einen Kompromiss an, wenn Sie keinen anderen Ausweg mehr sehen.
Unter keinen Umständen geben Sie aber klein bei und verzichten ganz auf den Bau der Hotelanlage.
Um die Baubewilligung zu erhalten bzw. das Verfahren zu beschleunigen, haben Sie der Regi erungsvertreterin bereits unter der Hand Geld angeboten. Dies darf aber niemand erfahren.
Arbeitsauftrag
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Sie bereiten sich in der Gruppe für die Rolle und Ihren Auftritt an der Versammlung vor. Die Rollenbeschreibung liefert Ihnen einige Argumente. Sie diskutieren diese in der Gruppe und überlegen sich weitere Argumente. Sie versuchen, sich auch die gegnerischen Argumente vorzustellen
und haben, falls möglich, Antworten darauf parat.
Die einzelnen Argumente notieren Sie auf A5-Karten.
Sie bestimmen jemanden, der an der Podiumsdiskussion (erster Teil der Versammlung) für die
ganze Gruppe die Rolle vertritt.
Sie bereiten gemeinsam für die soeben bestimmte Person eine kurze Vorstellungsrede (max. 1
Minute) vor, in der sie sich vorstellt und ein bis zwei der wichtigsten Argumente Ihrer Gruppe für
bzw. gegen das Projekt bereits erwähnt.
Die anderen Gruppenmitglieder werden im zweiten Teil der Versammlung Gelegenheit haben, sich
einzubringen. Sie protokollieren zudem während der ganzen Versammlung die Argumente der
verschiedenen Personen.
Quellen:
 Conselleria de Turisme i Treball – Observatori del Turisme (2010): El turisme a les Illes Balears – Dades informatives –
2009.
 Schlenczek, Gudrun (2009): Golfer lieben Abwechslung, htr hotelrevue vom 30. April 2009
 http://www.aemet.es/es/portada (Zugriff 24. Februar 2011)
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Mallorca
Rollenspiel „Ein neues Luxushotel in Magaluf“
Beilage 6b - Rolle Pauschalreisende
Eva Schmitt, Pauschalreisende, Präsidentin Verein „Ferien für alle“
Ihre Person, Ihre Meinung
Sie sind gegen das Hotelprojekt – aus verschiedenen Gründen.
Sie sind 30 Jahre alt, arbeiten in Deutschland als Sekretärin und verbringen seit 12 Jahren einmal
im Jahr Strandferien in Magaluf. Sie lieben Pauschalreisen: Flug, Hotel, Verpflegung Halbpension
sind bereits im Angebot enthalten – und dies erst noch zu einem guten Preis. In den letzten Jahren
waren Sie meist im Hotel Sol Guadalupe untergebracht. Das Hotel ist simpel, ohne viel Schnic kschnack und hat mehr als 500 identische Zimmer. Das wenig charmante Äussere des Hotels und die
Tatsache, dass ganz Magaluf von solchen Hotelkomplexen geprägt ist, stören Sie nicht. Auch nicht,
dass Sie mit tausenden anderer Touristen – darunter viele Deutschen und Engländer – am gleichen
Ort dieselbe Art von Ferien verbringen. Sie wollen in erster Linie den Strand und die Sonne von
Magaluf geniessen, abends im Hotel gemütlich essen und später mit deutschen Ferienkolleginnen
und -kollegen in einer Bar etwas trinken gehen. Oder Sie tanzen bis in die Morgenstunden im BCM
Planet Dance. Mehr brauchen Sie nicht.
Weil die Regierung der Balearen unter dem Stichwort „Qualitätstourismus“ in Magaluf einige Hote lkomplexe in der Art des Hotels Sol Guadalupe abgerissen hat und die Region für kaufkräftigere To uristen aufpeppen will, befürchten Sie und viele Ihrer Bekannten, dass die preiswerten Hotels, Restaurants und Bars nicht mehr unterstützt und letztlich verschwinden werden. So haben Sie den Ve rein „Ferien für alle“ ins Leben gerufen. Der Verein setzt sich dafür ein, dass Magaluf ein Ort für „ei nfache“ Leute wie Sie bleibt und die Ferien nicht immer teurer werden. Ihr Verein zählt mittlerweile gut
1'000 Mitglieder, darunter viele deutsche Jugendliche, welche nach ihren ersten Mallorca -Ferien auf
den Geschmack dieser Art von Urlaub gekommen sind.
Als Präsidentin des Vereins „Ferien für alle“ informieren Sie sich regelmässig über Tourismusthemen
auf der Insel. Eine Studie über Umweltauswirkungen des Qualitätstourismus hat z. B. Schlagzeilen
gemacht – sie kennen die wichtigsten Aussagen dieser Studie. Sie befürchten zudem, dass wegen
der ganzen Qualitätstourismus-Diskussion wieder eine Ökosteuer eingeführt wird. Diese lehnen Sie
vehement ab.
Für weitere Argumente und zur Vertiefung:
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Video: „Ballermann auf Mallorca“, SF-Sendung vom 26. Juli 2006
Print: „Ballermann ist besser“, Die Zeit vom 20. September 2007
Print: „Eine Umweltsteuer auf den Balearen“, NZZ vom 12. April 2001
Print: „Aus für die Ökosteuer auf den Balearen-Inseln“, NZZ vom 5. Juli 2003
Internetseiten:
- Hotel Sol Guadalupe: http://www.majorca-mallorca.co.uk/hotel_sol_guadalupe.htm
- BCM Planet Dance: http://bcmplanetdance.com/
Ihr Verhalten an der Versammlung
Sie wehren sich gegen das Hotelprojekt. Sie wissen, dass Ihre Meinung Gewicht hat, da Sie die
Mehrheit der Magaluf-Touristen vertreten. Falls Sie allerdings zu stark ihre Privatinteressen vertr eten, besteht die Gefahr, dass Sie als einzige Ausländerin an der Podiumsdiskussion nicht ernst g enommen werden. Sie können aber mit einer grossen Boykottaktion drohen: Z. B. könnten Sie viele
Touristen dazu aufrufen, bestimmte Lokale, die vom Massentourismus leben, zu meiden. Damit
können Sie zeigen, dass Magaluf stark von „Ihrer“ Art von Tourismus lebt – und nicht vom Luxustourismus. Dennoch sind Sie an der Versammlung bis zu einem gewissen Grad kompromissbereit.
Wichtig ist Ihnen in erster Linie, dass Ihre Art von Ferien auch weiterhin möglich ist. Kann Ihnen
jemand dies zusichern, sind Sie bereit, die neue 5-Stern-Hotelanlage zu akzeptieren.
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Arbeitsauftrag
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Sie bereiten sich in der Gruppe für die Rolle und Ihren Auftritt an der Versammlung vor. Die Rollenbeschreibung liefert Ihnen einige Argumente. Sie diskutieren diese in der Gruppe und überlegen sich weitere Argumente. Sie versuchen, sich auch die gegnerischen Argumente vorzustellen
und haben, falls möglich, Antworten darauf parat.
Die einzelnen Argumente notieren Sie auf A5-Karten.
Sie bestimmen jemanden, der an der Podiumsdiskussion (erster Teil der Versammlung) für die
ganze Gruppe die Rolle vertritt.
Sie bereiten gemeinsam für die soeben bestimmte Person eine kurze Vorstellungsrede (max. 1
Minute) vor, in der sie sich vorstellt und ein bis zwei der wichtigsten Argumente Ihrer Gruppe für
bzw. gegen das Projekt bereits erwähnt.
Die anderen Gruppenmitglieder werden im zweiten Teil der Versammlung Gelegenheit haben, sich
einzubringen. Sie protokollieren zudem während der ganzen Versammlung die Argumente der
verschiedenen Personen.
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Rollenspiel „Ein neues Luxushotel in Magaluf“
Beilage 6c - Rolle Umweltschützerin
Carmen Garrido, Präsidentin Umweltverband GOB Mallorca
Ihre Person, Ihre Meinung
Sie sind gegen das Hotelprojekt in der vorgesehenen Form.
Sie sind Mallorquinerin und wohnen im Nachbardorf von Magaluf. Seit 15 Jahren sind Sie Mitglied
des Umweltverbands GOB (Grup Balear d’Ornitologia i Defensa de la Naturalesa) und seit 2 präs idieren Sie ihn. Naturschutz ist Ihnen ein sehr grosses persönliches Anliegen.
Regelmässig werden auf Mallorca Tourismusprojekte umgesetzt, die massive Schäden an Natur und
Umwelt anrichten. Lange Zeit fand der GOB in Wirtschaft und Politik kaum Gehör. Aber die Umwel tprobleme sind mittlerweile so offensichtlich geworden und Ihr Verband deutlich gewachsen, so dass
der GOB heute ein gewisses Gewicht hat. Sie kennen zahlreiche Touristinnen und Touristen, die
über die Zustände in Mallorca schockiert waren und mittlerweile anderswo Ferien verbringen.
Der GOB ist nicht grundsätzlich gegen den Tourismus; dafür ist dieser Wirtschaftszweig viel zu wichtig auf der Insel. Sie sind aber gegen jene Formen des Tourismus, die die Umwelt übermässig bela sten. Sie plädieren für umweltschonendere und gesellschaftsverträglichere Tourismusforme n – für
sogenannt „nachhaltigen Tourismus“. Gerade in der Gemeinde Calvià sähen Sie in diesem Bereich
eine Chance. Die Vorgängerin des jetzigen Bürgermeisters von Calvià hat sich stark für Nachhalti gi
keit eingesetzt. Es entstand eine „Lokale Agenda 21“ . 1994 erhielt die Gemeinde von der Europäischen Kommission eine Auszeichnung dafür. Leider ist mit dem neuen Gemeinderat das Engag ement abgeflaut. Zwar existiert nach wie vor ein überarbeiteter Aktionsplan (siehe unten), aber in der
Realität ist davon wenig zu sehen. Dabei könnte Calvià Ihrer Meinung nach genau mit dem Argument „nachhaltig“ im internationalen Tourismus Werbung machen und Einkommen erzielen.
Für weitere Argumente und zur Vertiefung:
Wasserverbrauch
Landbewohner
auf Mallorca
ca.
140 l/Kopf/Tag
Tourist auf Mallorca
ca.
440 l/Kopf/Tag
Qualitätstourist
auf Mallorca
ca.
600 l/Kopf/Tag
Nachhaltige Entwicklung: Neuer Aktionsplan der Lokalen Agenda 21 von Calvià
Ausgewählte Aktionsfelder:
„„Die Balearen haben in den 90er Jahren
eine Vorreiterrolle in Sachen Ökologie gespielt”, hat Dr. Wolf Iwand, Leiter der Abteilung Umweltmanagement des TUI-Konzerns
beobachtet. Vor allem Calvià mit der damaligen Bürgermeisterin Margarita Nájera,
habe da Unglaubliches geleistet. Davon
könne heute keine Rede mehr sein. Die bis
Juli amtierende Regierung der Partido Popular (PP) habe sehr erfolgreich ein Wohlstandsmodell vorangetrieben. Wenn man
aber Nachhaltigkeit wolle, könne das nicht
so weitergehen.“ (Mallorca-Magazin, Ausgabe 19. – 25. Juli 2007)
2. Qualitativ hochstehendes und vielseitiges
Tourismusangebot in Calvià fördern. Z. B.
 Qualitäts- und umweltbewusster Tourismus
 Touristische Angebote während des
ganzen Jahres (Entsaisonalisierung)
 Ergänzende und vielseitigere touristische Angebote
5. Bessere Einbindung einheimischer Arbeitskräfte und Förderung von lokalem Wissen
9. Kontrollierte Siedlungs- und Raumplanung
10. Bessere Lebensqualität und Umweltbedingungen in den städtischen Gebieten. Z. B.
 Förderung des öffentlichen Verkehrs
und Fuss- und Veloverbindungen
 Effizientes Abfallmanagement
 Umweltverträglichere Lebensmittel
12. Sorge tragen zum Natur- und Kulturerbe
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Video: "Wassermangel", SF-Sendung vom 26. Juli 2007
Print: „“Ballermann“ ist besser“, Die Zeit online vom 24. September 2007
Links:
- Webseite GOB (deutschsprachig): http://www.gobmallorca.com/deutsch/
- Luftbild
Mallorca:
http://www.conselldemallorca.cat/sit2/visoridemallorca/index_en.html
(„Orthophoto“ in der Liste rechts zuschalten, grösstmöglicher Zoom auf Siedlungen und A nlagen Calviàs)
Ihr Verhalten an der Versammlung
Sie vertreten die Umwelt; fast jedes Argument hat damit zu tun. Das Luxushotel mit Spa - und Poolanlage und Golfplatz akzeptiert der GOB nicht. Für den GOB wäre es ein grosser Erfolg, wenn das
ganze Projekt nicht realisiert würde. Boykott oder medienwirksam e Aktionen gegen das Projekt
schliessen Sie nicht aus. Falls sich letztlich aber doch ein Kompromiss als die beste Lösung a bzeichnet, zeigen Sie sich verhandlungsbereit. Aber auch hier setzen Sie sich vehement dafür ein,
dass am Projekt Abstriche zugunsten der Umwelt gemacht werden.
Gerade auf den Hotelier und die Gemeinderätin sind Sie nicht gut zu sprechen. Es würde Sie nicht
erstaunen, wenn zwischen den beiden Schmiergeld im Spiel wäre, wie so oft bei Immobiliengeschä ften, in denen die konservative Volkspartei (PP) involviert ist.
Arbeitsauftrag
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Sie bereiten sich in der Gruppe für die Rolle und Ihren Auftritt an der Versammlung vor. Die Ro llenbeschreibung liefert Ihnen einige Argumente. Sie diskutieren diese in der Gruppe und überlegen sich weitere Argumente. Sie versuchen, sich auch die gegnerischen Argumente vorzustellen
und haben, falls möglich, Antworten darauf parat.
Die einzelnen Argumente notieren Sie auf A5-Karten.
Sie bestimmen jemanden, der an der Podiumsdiskussion (erster Teil der Versammlung) für die
ganze Gruppe die Rolle vertritt.
Sie bereiten gemeinsam für die soeben bestimmte Person eine kurze Vorstellungsrede (max. 1
Minute) vor, in der sie sich vorstellt und ein bis zwei der wichtigsten Argumente Ihrer Gruppe für
bzw. gegen das Projekt bereits erwähnt.
Die anderen Gruppenmitglieder werden im zweiten Teil der Versammlung Gelegenheit haben, sich
einzubringen. Sie protokollieren zudem während der ganzen Versammlung die Argumente der
verschiedenen Personen.
Quellen:

Ajuntament de Calvià Mallorca (2005(?)): Plan de acción Calvia +10 Agenda Local 21.
http://www.calvia.com/web/plantilles/jstl/Calvia/area_Cas.plt?KPAGINA=168&KIDIOMA=2&KNODE=578 (Zugriff 8. März
2011)

Andreu Manresa (2010): Der Sumpf von Mallorca, Le Monde diplomatique Nr. 9234 vom 9. Juli 2010

Hoffmann, Karl (2003): Massentourismus versus Sanften Tourismus im Erdkundeunterricht. In: Eigner, Heike (Hrsg.):
Tourismus – Lösung oder Fluch? Die Frage nach der nachhaltigen Entwicklung peripherer Regionen. Mainz 2003, S. 25 42

Kreus, Arno & von der Ruhren, Norbert (Hrsg.) (2008): Fundamente – Geographie Oberstufe. Ernst Klett Verlag GmbH,
Stuttgart

Püllen, Helene (2009): Wassermangel auf der Insel. RUBENS – Zeitschrift der Ruhr-Universität Bochum, Nr. 133, 30 April
2009, S. 4

Websiten:
Calvià Website: http://www.calvia.com (Zugriff 8. März 2011)
GOB Website: http://www.gobmallorca.com/deutsch/ (Zugriff 8. März 2011)
i
Die Lokale Agenda 21 ist ein Projekt zur Erfassung des sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Zustandes einer Gemei nde, seiner Planung und dessen Umsetzung im Sinne der Gestaltung einer nachhalti gen Zukunft. Eine nachhaltige Entwicklung
bedeutet vereinfacht gesagt, dass man wirtschaftlich rentabel funktioniert, zugleich aber die Umwelt nicht belastet und innerhalb einer Gesellschaft Solidarität pflegt.
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Mallorca
Rollenspiel „Ein neues Luxushotel in Magaluf“
Beilage 6d - Rolle Einheimischer
Antonio Alvarez, Einwohner von Magaluf
Ihre Person, Ihre Meinung
Ihre Meinung zum Hotelprojekt ist gespalten. Einiges spricht dafür, anderes dagegen.
Sie sind 22 Jahre alt und in Magaluf aufgewachsen. Sie studieren in Palma de Mallorca und arbeiten
während der Sommersaison allabendlich und jedes zweite Wochenende als Kellner in einer Stran dbar von Magaluf. Das Lokal ist zwar etwas heruntergekommen und die fast ausschliesslich deutschen und englischen Gäste sind nervig, weil sie für möglichst wenig Geld möglichst viele Drinks
wollen. Trinkgeld gibt es selten. Aber dank dem Lohn können Sie sich doch eine kleine Wohnung
leisten. Sie halten momentan Ausschau nach einem besseren Job – ebenfalls im Gastgewerbe oder
in der Hotellerie. Sie wünschen sich mehr Lohn und eine Anstellung auch während der Nebensa ison.
Ihre Eltern sind vor 5 Jahren in das Elternhaus Ihres Vaters 3 km von Magaluf gezoge n. Ihr Vater
arbeitet teilzeit im Baugewerbe und bewirtschaftet 4 ha Orangenplantagen – ein Rest der Plantage
Ihres Grossvaters, der Vollzeitbauer war. Orangenanbau hat auf Mallorca eine lange Tradition. O bwohl die Orange unter mediterranen Klimabedingungen am besten gedeiht, müssen die Plantagen
auf Mallorca wegen der sommerlichen Trockenheit bewässert werden. Sie und Ihre Eltern sind stolz
auf das bäuerliche Erbe Ihrer Familie und Sie helfen jeweils gerne bei der Ernte aus. Ihr Vater ist
froh, neben der Plantage auch auf dem Bau Geld verdienen zu können. Viele Bauprojekte stehen im
Zusammenhang mit dem Tourismus.
Sie finden es traurig, dass Mallorca bei einigen Leuten im Ausland ein negatives Image hat. Zwar
finden auch Sie das Verhalten vieler Gäste peinlich und die Hoteltürme von Magaluf sind in Ihren
Augen eine Schande. In Ihrer Freizeit meiden Sie die Touristenhorden, was allerdings nicht immer
einfach ist. Dennoch: Sie sind stolz auf Ihre Heimatinsel und überzeugt, dass Mallorca für ausländische Gäste eigentlich sehr viel zu bieten hat. Sie hoffen einfach, dass die Insel ihren Reiz behalten
kann und sich das Image wieder zum Besseren wendet.
Für weitere Argumente und zur Vertiefung Ihrer Rolle:
Anteil der Sektoren am Bruttoinlandprodukt
(BIP) auf Mallorca:
1960
2009
1. Landwirtschaft
67%
1%
2. Industrie und Bau
18%
16%
3. Dienstleistungen
15%
83%
(v. a. Tourismus)
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Tagesausgaben von Touristen (Balearen, 2009)
EUR/Tag
Durchschnitt aller Touristen
103.Golftourist
213.Velotourist
105.-
Video: „Wassermangel“, SF-Sendung vom 26. Juli 2007
Video: „SF unterwegs: Mallorca“ (nur bis 04.53 min), SF-Sendung vom 5. November 2010
Print: "Jenseits der Schinkenstrasse", Artikel Kulturaustausch 2009
Ihr Verhalten an der Versammlung
Als Einheimischer bringen Sie die verschiedenen Argumente für und gegen das Hotelprojekt in die
Diskussion ein. Sie dürfen ruhig auch emotional werden, wenn es um Ihr Heimatdorf geht. Da Sie
aber im Hotelprojekt sowohl Chancen als auch Gefahren sehen, werden Sie sich nicht mit grösster
Vehemenz gegen oder für das Projekt einsetzen, sondern hoffen auf einen Kompromiss. Ein Ko mpromiss sollte die aus Ihrer Sicht negativen Punkte möglichst abschwächen und die positiven Punkte
betonen.
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Arbeitsauftrag
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Sie bereiten sich in der Gruppe für die Rolle und Ihren Auftritt an der Versammlung vor. Die Rollenbeschreibung liefert Ihnen einige Argumente. Sie diskutieren diese in der Gruppe und überlegen sich weitere Argumente. Sie versuchen, sich auch die gegnerischen Argumente vorzustellen
und haben, falls möglich, Antworten darauf parat.
Die einzelnen Argumente notieren Sie auf A5-Karten.
Sie bestimmen jemanden, der an der Podiumsdiskussion (erster Teil der Versammlung) für die
ganze Gruppe die Rolle vertritt.
Sie bereiten gemeinsam für die soeben bestimmte Person eine kurze Vorstellungsrede (max. 1
Minute) vor, in der sie sich vorstellt und ein bis zwei der wichtigsten Argumente Ihrer Gruppe für
bzw. gegen das Projekt bereits erwähnt.
Die anderen Gruppenmitglieder werden im zweiten Teil der Versammlung Gelegenheit haben, sich
einzubringen. Sie protokollieren zudem während der ganzen Versammlung die Argumente der
verschiedenen Personen.
Quellen:
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Centre de Recerca Ecónomica CRE, 2011: http://www.cre.uib.es (Zugriff 9. April 2011)

Govern de les Illes Balears (2011): Indicators of Tourism Demand – Balearic Island – daily average expenditure.
http://www.caib.es/sacmicrofront/contenido.do?mkey=
M10072911244127834137&lang=EN&cont=27712 (Zugriff 7. März 2011)

Kaiser, Claudia & Friedrich, Klaus (2002): Deutsche Senioren under der Sonne Mallorcas - das Phänomen der Ruhesitzwanderung. In: Praxis Geographie 2/2002. Westermann Verlag, Braunschweig
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Rollenspiel „Ein neues Luxushotel in Magaluf“
Beilage 6e - Rolle Regierungsvertreterin
Maria Rodriguez, Gemeinderätin Calvià (konservative Volkspartei PP),
Vorsteherin Tourismusdirektion
Ihre Person, Ihre Meinung
Sie befürworten die geplante Hotelanlage in Magaluf.
Seit 7 Jahren sind Sie im Gemeinderat von Calvià, wo Sie für den Tourismus verantwortlich sind. Sie
sind Mitglied der grössten Partei der Balearen, der konservativen Volkspartei (Partit Popular (PP)).
Der Gemeinderat von Calvià ist für Baubewilligungen von Hotels in der Gemeinde zuständig.
Der Tourismus auf Mallorca kriselt seit mehreren Jahren. Überdies wird Mallorca international z unehmend auf das billige "Sonne, Sex und Suff“-Image reduziert. Dies muss sich Ihrer Ansicht nach
dringend ändern: Gemäss den Konzepten der Regierung der Balearen sind Sie der Meinung, dass
Mallorca mehr auf „Qualitätstourismus“ setzen sollte und die Touristenströme besser über das ganze
Jahr verteilt werden müssten („Entsaisonalisierung“). Was damit genau gemeint ist, kann unte rschiedlich interpretiert werden. Als Politikerin, die im Tourismus vor allem eine Einnahmequelle sieht,
bedeutet „Qualitätstourismus“ für Sie, dass man weniger, dafür zahlungskräftigere Touristinnen und
Touristen nach Mallorca holt. Und zur Entsaisonalisierung braucht es Ihrer Meinung nach v. a. mehr
ii
Golftourismus, Yachttourismus, Residenzialtourismus und Agrotourismus. Dies schafft zugleich Restaurants und Hotels im Hochpreissegment. Damit, glauben Sie, wird sich der Tourismus in Zukunft
ideal entwickeln. Das Hotelprojekt in Magaluf passt für Sie in diese Strategie.
Die Europäische Kommission hat Calvià vor fast 20 Jahren als „Ciudad Sostenible Europa 1997“
iii
(Nachhaltige Stadt) ausgezeichnet. Dies, weil Calvià die erste „lokale Agenda 21 “ im Mittelmeerraum
verabschiedet hatte. Ein Aktionsplan sah neben wirtschaftlichen Massnahmen u. a. Massnahmen
zum Schutz der Umwelt in der Gemeinde vor. Ihre Amtsvorgängerin hat sich sehr stark für Nachha ltigkeit eingesetzt. Sie sehen die Sache etwas anders: Ihre Anstrengungen in diesem Bereich sind
sehr gering. Zwar wurde der Aktionsplan überarbeitet und die Lokale Agenda 21 existiert nach wie
vor. Massnahmen dazu sind aber stark in den Hintergrund gerückt. Dies ist Ihnen willkommen. Ihnen
ist am wichtigsten, dass der Tourismus vor allem wirtschaftliche Vorteile bringt – und dies möglichst
sofort.
Für weitere Argumente und zur Vertiefung:
Steckbrief Tourismus Gemeinde Calvià:
 Über 11 Mio Übernachtungen pro Jahr
 Fast 25% aller Mallorca-Touristen
 Tourismus stellt ca. 15‘000 Arbeitsplätze
 Fast 5% des gesamten Spanientourismus
Tagesausgaben von Touristen (Balearen, 2009)
EUR/Tag
Durchschnitt
103.aller Touristen
Golftourist
213.Velotourist
105.
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E-Dossier Tourismus: Mallorca
PHBern 2011, www.phbern.ch
Video: „Ballermann auf
Mallorca“,
SF-Sendung
vom 26. Juli 2006
Audio: „Spaniens Tourismus besinnt sich auf Klasse“, DRS-Sendung vom 19.
Juli 2007
Print: „Katzenjammer in
Spanien“ (nur dieser Abschnitt), htr hotelrevue vom
14. Mai 2009
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Ihr Verhalten an der Versammlung
Sie unterstützen den Hotelier in seinem Vorhaben, indem Sie betonen, dass es in das Konzept des
Qualitätstourismus passt und die Entsaisonalisierung begünstigt. Sie wissen, dass an der Versam mlung einige Leute sind, die das Qualitätstourismus- und Entsaisonalisierungs-Konzept der Regierung
als Heuchelei bezeichnen: Diese behaupten, dass viele Projekte unter diesem Namen sehr probl ematisch für die Umwelt seien. So sei z. B. der Wasserverbrauch pro Qualitätstourist höher als bei
einem Massentourist. Sie haben sich im Vorfeld überlegt, wie Sie auf solche Vorwürfe reagieren.
Sie sind sich Ihrer Macht bewusst: Als Regierungsvertreterin werden Sie es in der Hand haben, gr ünes Licht für das Projekt zu geben. Der Hotelier hat Ihnen unter der Hand eine beachtliche Ge ldsumme angeboten, um die Baubewilligung zu erhalten. Dies darf natürlich unter keinen Umständen
bekannt werden. Auch sind Sie noch nicht sicher, ob Sie darauf eingehen werden, da Ihre Partei in
den vergangenen Jahren wegen Korruptionsskandalen bei Bauvorhaben in die Schlagzeilen geraten
war.
Arbeitsauftrag
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Sie bereiten sich in der Gruppe für die Rolle und Ihren Auftritt an der Versammlung vor. Die Ro llenbeschreibung liefert Ihnen einige Argumente. Sie diskutieren diese in der Gruppe und überlegen sich weitere Argumente. Sie versuchen, sich auch die gegnerischen Argumente vorzustellen
und haben, falls möglich, Antworten darauf parat.
Die einzelnen Argumente notieren Sie auf A5-Karten.
Sie bestimmen jemanden, der an der Podiumsdiskussion (erster Teil der Versammlung) für die
ganze Gruppe die Rolle vertritt.
Sie bereiten gemeinsam für die soeben bestimmte Person eine kurze Vorstellungsrede (max. 1
Minute) vor, in der sie sich vorstellt und ein bis zwei der wichtigsten Argumente Ihrer Gruppe für
bzw. gegen das Projekt bereits erwähnt.
Die anderen Gruppenmitglieder werden im zweiten Teil der Versammlung Gelegenheit haben, sich
einzubringen. Sie protokollieren zudem während der ganzen Versammlung die Argumente der
verschiedenen Personen.
Quellen:

Conselleria de Turisme i Treball – Observatori del Turisme (2010): El turisme a les Illes Balears – Dades informatives –
2009.

Govern de les Illes Balears (2011): Indicators of Tourism Demand – Balearic Island – daily average expenditure.
http://www.caib.es/sacmicrofront/contenido.do?mkey=
M10072911244127834137&lang=EN&cont=27712 (Zugriff 7. März 2011)

Hoffmann, Karl (2003): Massentourismus versus Sanften Tourismus im Erdkundeunterricht. In: Eigner, Heike (Hrsg.):
Tourismus – Lösung oder Fluch? Die Frage nach der nachhaltigen Entwicklung peripherer Regionen. Mainz 2003, S. 2542

Schürgers, Petra (2005): Lokale Tourismus-Systeme Mallorcas. In: Düsseldorfer Geographische Schriften, Heft Nr. 40.
Selbstverlag des Geographischen Institutes der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
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Zweitwohnsitztourismus. Viele Ausländerinnen und Ausländer besitzen eine Zweitwohnung in Mallorca.
Die Lokale Agenda 21 ist ein Projekt zur Erfassung des sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Zustandes einer Gemei nde, seiner Planung und dessen Umsetzung im Sinne der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft. Eine nachhaltige Entwicklung
bedeutet vereinfacht gesagt, dass man wirtschaftlich rentabel funktioniert, zugleich aber die Umwelt nicht belastet und innerhalb einer Gesellschaft Solidarität pflegt.
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Mallorca
Rollenspiel „Ein neues Luxushotel in Magaluf“
Beilage 7 - Protokollblatt
Tragen Sie in der Tabelle die Argumente für bzw. gegen das Hotelprojekt zusammen, die in der Di skussion von den verschiedenen Personen genannt werden.
Person
Carlos Ruiz
Hotelier
Argumente FÜR das Hotel
Argumente GEGEN das Hotel
Eva Schmitt
PauschalreiseTouristin, Präsidentin Verein
„Ferien für alle“
Antonio Alvarez
Einwohner von
Magaluf
Maria Rodriguez
Gemeinderätin
Calvià
Carmen Garrido
Präsidentin Umweltverband
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