Im Fokus: Weihnachten im Theater Koblenz Neujahrskonzert
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Im Fokus: Weihnachten im Theater Koblenz Neujahrskonzert
Im Fokus: Weihnachten im Theater Koblenz Neujahrskonzert 2 Liebe große Theaterzuschauer und liebe Kinder, ihr seht mich hier auf der Hinterbühne des Theaters, wie ich gerade eine Pause mache und mich von meinen Auftritten ausruhe. Ich kann euch sagen, es ist ganz schön aufregend für so eine kleine Lokomotive wie mich, auf so einer riesengroßen Bühne zu stehen, mit den vielen Lichtern und mit den vielen, vielen Zuschauern. Am Schluss, nach dem Lied von Lummerland, klatschen die soooo laut, dass mein Schornstein ordentlich wackelt. Zum Glück habe ich Jim Knopf, der auf mich aufpasst, und auch die dicke alte Emma, die Lokomotive von Lukas. Aber nicht nur auf der Bühne ist es spannend und lustig, sondern hier im Theater wird ja immerzu gearbeitet: Jetzt gerade, während ich hinter der Bühne bin, wird vorne gesungen, eine Oper, die „Die Zauberflöte“ heißt. Die gab es schon zu Weihnachten im letzten und vorletzten Jahr, aber ganz viele Menschen wollen diese Oper noch einmal sehen, weil sie sie so schön finden, deshalb gibt es sie im Dezember wieder zu sehen. Außerdem wird auf der Bühne sehr viel geprobt: „Die verkaufte Braut“, das ist ebenfalls eine Oper, und „Tausend Grüße“, ein Ballettabend. Und abends sind oft Vorstellungen von Schauspielen und Opern und Tanz. Und ganz, ganz oft dürfen Jim und Lukas, Emma und ich unsere Abenteuer in Lummerland und auf der Reise erleben. Ich kann euch sagen: Theater macht ganz schön viel Spaß mit den vielen Menschen hier. Und mit Emma und mir sowieso! Ihr könnt uns noch ganz oft besuchen! Eine kleine Frage bitteschön ... Regisseurin Cordula Däuper landete mit dieser „Fledermaus“ einen „hochverdienten Publikumserfolg“, schreibt die Rhein-Zeitung nach der Premiere dieses Operetten-Klassikers. Stehende Ovationen und freudige Gesichter sieht man im Theater Koblenz am Ende jeder Vorstellung: „Oh Fledermaus, oh Fledermaus“ – ein herrliches Vergnügen! Können Sie uns sagen, wer hinter dieser Titelrolle eigentlich steckt? Wer ist die Fledermaus? a) Batman b) Dr. Falke c) Graf Dracula Schreiben Sie uns bis zum 31. Dezember 2013 die richtige Lösung. Für eine richtige Antwort können Sie mit ein wenig Glück zwei Eintrittskarten für eine Aufführung Ihrer Wahl in der Spielzeit 2013/2014 gewinnen – Kartenverfügbarkeit natürlich immer vorausgesetzt. Antworten an die Magazin-Redaktion, E-Mail: [email protected] oder postalisch: Theater Koblenz, Redaktion Theatermagazin, Clemensstraße 5, 56068 Koblenz Eure Molly Telefonische Reservierung (0261) 129 2840 (0261) 129 2841 täglich 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr Karten im Vorverkauf Theaterkasse im Forum Confluentes Zentralplatz 1 56068 Koblenz täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr Kartenbestellung per Fax (0261) 129 2850 Kartenbestellung per E-Mail [email protected] Kartenreservierung im Internet www.theater-koblenz.de Abendkasse eine Stunde vor Vorstellungsbeginn Großes Haus Haupteingang Deinhardplatz (0261) 129 2843 Probebühne 4 und Ballettsaal Eingang Deinhardpassage Besuchen Sie uns auf Facebook Mithilfe Ihres Smartphones oder eines Tablet-PCs sowie einer entsprechenden App gelangen Sie über diesen QR-Code direkt auf die Facebook-Seite des Theaters Koblenz. 3 So lautet der Titel des aktuellen Projektes des Jugendclubs, das im September begonnen hat. Das neue Experiment besteht darin, sich mit Theaterliteratur zu beschäftigen, sie zu interpretieren, zu variieren und nach Ausdrucksmöglichkeiten für ganz alltägliche, lebendige, starke Momente zu forschen, die dennoch im Alltag irritierend scheinen. Mittlerweile hat sich herauskristallisiert, dass „Hamlet“ von William Shakespeare der Text der Wahl ist. Moment – „Hamlet“? Mit Jugendlichen? Und was hat das bitte mit dem Hier und Jetzt zu tun? Genau mit dieser Distanz gehen die Spieler um. Sie befragen das Stück und im Besonderen die Figur Hamlet auf die Bezüge zum Jetzt. Hamlet ist rätselhaft und zeigt so viele Gesichter, dass sich reichlich Spielraum bietet. Da tauchen schon mal ganz überraschende Fragen auf, wie ein Probenmitschnitt zur Frage „Welche Musik hört Hamlet?“ zeigt. Spieler A: Hamlet hört Rammstein. Vielleicht? Spieler B: Ich glaube, er hört Hier und Jetzt momentan alles. Hauptsache aggressiv und nicht sentimental. Spieler C: Vielleicht hört er ja auch heimlich irgendwelche Liebeslieder. Spieler B: Oder er hasst Musik, weil er eh schon Geister sieht und Stimmen hört. Spieler D: Oder, was natürlich auch möglich ist: dass Hamlet sich hinsetzt mit seiner Gitarre und Lieder dichtet. Spieler B: Als ob Hamlet irgendein Instrument spielen könnte. Dafür ist der viel zu viel mit sich selber beschäftigt. Der sollte lieber boxen gehen als Musik zu hören, das macht ihn vielleicht freier. Spieler D: Oder vielleicht wäre es auch hilfreich, wenn Hamlet sich mit einem Psychologen trifft. Spieler A: Ich kann mir vorstellen, dass es für so eine Persönlichkeit wie Hamlet vielleicht nicht reicht, mit irgendwem zu reden. Spieler C: Ich glaube, er führt Selbstgespräche. Spieler D: Vielleicht ist er ja noch nie auf die Idee gekommen, AntiDepressiva zu schlucken. Spieler B: Das würde das Ganze doch nur übertünchen, also da soll der sich lieber mit Freunden treffen oder so. Spieler D: Wenn er aber keine richtigen Freunde hat, außer die Pseudofreunde Rosenkranz und Güldenstern. Spieler B: Als ob Horatio nicht mal mit dem um die Häuser ziehen würde. Spieler A: Er bräuchte vielleicht jemanden als Freund, der so ein totaler Gegenpol zu ihm ist. Spieler D: Jemand, der ständig lacht, gut drauf ist, ehrlich ist, nicht spielt, mit dem er reden kann, dem er sich anvertrauen kann. Kurz: zu dem er ein gutes Verhältnis hat. Spieler B: So jemanden würde er doch gar nicht an sich ran lassen. Spieler A: Ich glaube, er ist einfach nur ein bisschen verkorkst. Spieler D: Das Leben ist schön so, wie es ist. Spieler A: Sag das mal Hamlet. Hier und Jetzt Ein Projekt des Jugendclubs Leitung: Anna Zimmer Ausstattung: Annette Haunschild Premiere am 22. Februar 2014 Probebühne 2 KULT-Brillen in Koblenz… COBLENS BARTON PERREIRA ROLF ORGREEN LUNOR EXKLUSIV KOLLEKTION DER LIEBLING IN HOLLYWOOD HOLZBRILLEN EXKLUSIV BEI COBLENS TITAN IN TOLLEN FARBEN HANDARBEIT – 200 ARBEITSSCHRITTE Neu: Casinostraße 44 in Koblenz 4 Noch fünfmal in dieser Spielzeit: Familiensonntag Die nächsten Termine: 16. Februar: Starke Mädchen 9. März: Indianergeschichten 6. April: Kiebich und Dutz 11. Mai: Abenteuer-Geschichten 22. Juni: Phantasiegeschichten Rund um die Vorweihnachtszeit stürmen ganze Familien das Theater, um das traditionelle Weihnachtsmärchen zu sehen. Doch was kommt danach? In dieser Spielzeit bieten wir ein neues Format an, bei dem Groß und Klein das Theater gemeinsam betreten, dann getrennte Wege gehen , um sich am Ende der Veranstaltung wieder gemeinsam auf den Heimweg zu machen und gegenseitig zu erzählen, was sie Unterschiedliches erlebt haben. Wie das geht? – Immer sonntags zur Nachmittagsvorstellung im Großen Haus um 14:30 Uhr bietet die Theaterpädagogische Abteilung ein „Kinderprogramm“ für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren an, deren Eltern oder Großeltern das „Erwachsenenprogramm“ im Großen Haus besuchen. Am Anfang der Veranstaltung steht eine Lesung mit zwei Schauspielern, und im Anschluss werden die Geschichten gemeinsam mit den Kindern auf unterschiedlichste Weise zum Leben erweckt. Dieser Service ist kostenfrei für die Eltern und nur an deren Vorstellungsbesuch gebunden. Eine Voranmeldung ist dazu nicht erforderlich. Jeweils ab 14 Uhr erwarten die Theaterpädagoginnen ihre kleinen Besucher am Eingang zum Erweiterungsneubau in der Deinhardpassage. Anne Riecke WORKSHOPS Beachten Sie auch unser kostenfreies werkeinführendes Workshopangebot für Schulklassen (nur im Zusammenhang mit einem Vorstellungsbesuch). In dieser Spielzeit bieten wir zu folgenden Produktionen Workshops an: Musiktheater: Der Freischütz • Abu Hassan • Salome Schauspiel: Faust • Bernarda Albas Haus Ballett: 50°N7°O • In 80 Tagen um die Welt Ihr feiner Hundeausstatter www.dogs-domicile.com Casinostraße 46 • 56068 Koblenz Schulen können Termine für einen Workshop zu diesen Inszenierungen in der Abteilung Theaterpädagogik unter (0261) 129 2866 oder per E-Mail unter [email protected] vereinbaren. Adventsmatinee 2013 ,,% !##,% %*&(*&)( %#(, ) % &&(% " '-' ! , ! !(%%%!$ +++$(%%%!$ Fröhliche Weihnacht überall Im Opernchor des Theaters Koblenz sind Sängerinnen und Sänger aus aller Herren Länder engagiert. Zur diesjährigen Adventsmatinee präsentieren sie nun traditionelle Weihnachtslieder aus einigen dieser Länder, ergänzt noch durch Texte, die die Schauspielerin Tatjana Hölbing, übrigens eine gebürtige Österreicherin, vorträgt. Freuen Sie sich also auf eine musikalische Weltreise zur Adventszeit, unterstützt durch Instrumentalsolisten und unter der musikalischen Gesamtleitung des Chordirektors Ulrich Zippelius. Impressum des Theatermagazins vom 07.12.2013 Musikalische Leitung: Ulrich Zippelius Herausgeber: Theater Koblenz Clemensstraße 5 56068 Koblenz V.i.S.d.P.: Markus Dietze (Intendant) Fotos: Matthias Baus Katharina Dielenhein Redaktion: Juliane Wulfgramm Anzeigen: rz-Media GmbH 56055 Koblenz Orchester: Ayumu Ideue (Violine 1), Konstantina Pappa (Violine 2), Nanako Tsuji (Viola), Bettina Hagedorn (Violoncello), Olga Karpusina (Kontrabass), Carolin Böhringer (Flöte), Walter Martin (Klarinette), Andreas Schaaf (Trompete), István Kovacs (Posaune) Geschäftsführer: Hans Kary Verkaufsleiter: Toni Link Druck: Industriedienstleistungsgesellschaft mbH, Mittelrheinstraße 2, 56072 Koblenz Tasteninstrumente (Flügel, Celesta, Harmonium): Kristina Ruge Sonntag, 8. Dezember 2013, 11:00 Uhr, Theater Koblenz, Großes Haus 6 In Vorbereitung Musikalische Seelenlandschaften – tänzerisch ausgedrückt Interview mit Ballettdirektor Steffen Fuchs über den Ballettabend „Tausend Grüße“ Steffen, du warst zehn Jahre Tänzer im Leipziger Ballett unter der Leitung von Uwe Scholz. In Koblenz kennt man Scholz wahrscheinlich kaum oder gar nicht. Das ist ein Grund für den Tanzfonds Erbe, einer Kulturinitiative des Bundes, das Werk verstorbener Choreografen durch finanzielle Unterstützung auf der Bühne lebendig zu halten. Kannst du Uwe Scholz’ Stellenwert in der internationalen Tanzgeschichte beschreiben? Uwe Scholz ist in der späten zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts der bedeutendste neoklassische Choreograf aus Deutschland, der auch nach seinem Tod noch weltweit getanzt wird. Aktuell wird zum Beispiel am Ballet du Rhin in Straßbourg seine „Schöpfung“ die französische Erstaufführung haben. Das Australian Ballet tanzt seine Choreografie der „Suite für zwei Klaviere“ von Rachmaninow, die wir ja in einer eigenen Fassung mit meiner Choreografie auch in Koblenz zeigen werden. Er ist auf jeden Fall der Choreograf, der am musikalischsten im handwerklichen Sinne ist. Man kannte Musikalität auch von George Balanchine, aber bei Uwe Scholz konnte man in der Partitur quasi mitlesen, wie die Bewegung seiner Tänzer sein würde. Einfach ausgedrückt: Wenn es in der Musik einen Lauf nach oben gab, bedeutete das für den Tanz einen Sprung, ein Triller in der Musik war eine Drehung. Tänzer waren zum Teil bestimmten Instrumenten oder Instrumentengruppen zugeordnet, und man konnte, wenn man diesen Tänzern folgte, nicht nur hören, sondern eben auch sehen, welches Instrument gerade gespielt wurde. Uwe Scholz’ Stil war neo- klassisch, die meisten seiner Stücke waren symphonisch, das heißt handlungslos. Uwe Scholz selbst hat sich zu seinen Choreografien wenig geäußert, aber einmal wurde über seine Arbeit gesagt, er verstehe es, die musikalische Seelenlandschaft optisch wiederzugeben. Was erwartet die Koblenzer Zuschauer bei den Choreografien von Uwe Scholz und Steffen Fuchs? Die beiden Stücke von Uwe Scholz sind an sich schon sehr unterschiedlich, so sieht man zwei ganz verschiedene Facetten seiner choreografischen Arbeit. „Dans la marche“ ist ein für ihn äußerst minimalistisches Stück, in dem man auf nahezu dunkler Bühne, nur von zwei Scheinwerfern permanent verfolgt, zwei Menschen eine Beziehung entspinnen sieht, von der man nicht genau weiß, welcher Natur sie ist. Es ist eine Extremsituation, in der sie sich befinden. Er hat diese Situation weniger tänzerisch als eher sehr emotional gelöst. Obwohl die Frau auf Spitze tanzt, hat dies mit klassischem Tanz nichts zu tun. Dieses Stück endet mit einem großen Fragezeichen, auch das ist ungewöhnlich für Uwe Scholz, dass ganz konsequent kein Kommentar, keine Lösung folgt. Darauf legt auch Christoph Böhm großen Wert, der die Uraufführung dieses Stückes in Leipzig getanzt hat, für den es kreiert wurde, und der es nun mit dem Ballett Koblenz einstudiert. Und die „Tausend Grüße“? Dieses Stück ist für Scholz quasi die andere Seite des Regenbogens. Es ist 1986 entstanden, als er bereits Ballettchef in Zürich war, als er sich viel mit der Zeit der Romantik beschäftigt hat, mit Mendelssohn, Schubert und Schumann zum Beispiel. Auch in „Tausend Grüße“ wird im Spitzenschuh getanzt, es ist leicht, heiter, es gibt keine Probleme – so wie es eben die Musik vorgibt. Diese Arbeit ist ein „typischer“ Scholz, man sieht Tänzer, deren Emotionalität durch die Musik aufgeladen ist, man sieht hier auch die witzige Seite von Uwe Scholz. Er hatte Humor, einen im positiven Sinne naiven Humor, konnte aber auch durchaus sarkastisch sein. Für die Einstudierung dieses Stückes arbeitet Uwe Scholz’ Choreologin Eleonora Demichelis mit dem Ballett Koblenz. Und nach der Pause gibt es dann ein Stück von Steffen Fuchs. Ja, es gibt die „Suite für zwei Klaviere Nr. 2“ von Sergei Rachmaninow. Wenn man dieses Werk in der Choreografie von Uwe Scholz sieht, weiß man alles, was man über seine künstlerische Handschrift nur wissen kann. Das ist auch der Grund, warum ich gesagt habe, ich möchte mich mit diesem Stück auseinandersetzen. Ich habe es nie selbst getanzt, ich habe es also nicht in meinem Körper und muss daher auch nicht beim Choreografieren dagegen angehen. Es wird dadurch keine Rekonstruktion einer Arbeit von Uwe Scholz oder eine Kopie. Es ist eher meine Auseinandersetzung mit seiner Arbeit. Juliane Wulfgramm Tausend Grüße Ballettabend von Uwe Scholz und Steffen Fuchs Ein Tanzfonds Erbe Projekt Musik von Robert Schumann, Udo Zimmermann, Sergei Rachmaninow Choreografie: Uwe Scholz, Steffen Fuchs Einstudierung: Christoph Böhm, Eleonora Demichelis Bühne: Uwe Scholz, Steffen Fuchs Kostüme: Uwe Scholz, Sasha Thomsen Dramaturgie: Juliane Wulfgramm Mit: Martina Angioloni, Arkadiusz Głębocki, Irina Golovatskaia, Lisa Gottwik, Yao-Yi Hsu, Asuka Inoue, Michael Jeske, Kaho Kishinami, Elena Lucas, Alexey Lukashevich, Christof Paul, Rory Stead, Iskra Stoyanova, Michael Waldrop, Nathaniel Yelton Ballettwerkstatt am 8. Februar 2014 Werkeinführung vor jeder Vorstellung Premiere am 13. Februar 2014 7 Wie gelangt ein Maikäfer zum Mond? Die Reihe der „Koblenzer Konzerte“ im Görreshaus wird mit „Peterchens Mondfahrt“ fortgesetzt. Kl a ss ik , di e be we gt ! Diese und andere Fragen beantwortet die Rheinische Philharmonie in dem traditionell zur Vorweihnachtszeit gespielten Kinderkonzert Peterchens Mondfahrt am Freitag, 20. Dezember 2013 (15:30 und 17:15 Uhr, Görreshaus, Koblenz). Der Kinderbuchklassiker von Gerdt von Bassewitz erklingt in dem Kinderkonzert für Familien in einer neuen Fassung für Sprecher und Orchester von Thomas Lange und Thomas Dorsch. Begleitet von der Rheinischen Philharmonie erzählt der Sprecher Gregor Eckert den kleinen Zuhörern die Geschichte des Maikäfers Sumsemann und seiner Freundschaft zu den Kindern Peterchen und Anneliese und nimmt sie mit auf ihre abenteuerliche Reise zum Mond: Vor langer Zeit schlug ein böser Holzfäller dem Ur-UrUrgroßvater Sumsemann ein Bein ab. Zur Strafe wurde dieser auf den Mond verbannt und nahm das Beinchen einfach mit – seit diesem Tag fehlt allen Sumsemann-Nachkommen das sechste Bein. Herr Sumsemann will sich auf den Weg zum Mond machen, um sein Bein zurückzuholen – wie Dirigent Chin-Chao Lin aber soll ein Maikäfer allein bis zum Mond fliegen? Wie können die Kinder Peterchen und Anneliese ihm helfen? Und was sind das für wundersame Gestalten, denen sie auf ihrer Reise begegnen? Mit dieser neuen Bearbeitung erleben Kinder im Vor- und Grundschulalter eine Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt. Darüber hinaus erfahren sie in den liebevollen Kompositionen nicht nur die gängigen Instrumente eines klassischen Orchesters, sondern lernen darüber hinaus noch die kleinen und großen „Geschwister“ der Instrumente kennen: die kleine Piccoloflöte, das Englischhorn, eine kleine Es-Klarinette und ihren großen Bruder, die Bassklarinette, ein riesiges Kontrafagott und sogar eine Harfe. Chin-Chao Lin, der Conductorin-Progress der Rheinischen Philharmonie, dirigiert das Konzert. Karten: Orchesterbüro der Rheinischen Philharmonie 0261/3012-272 Ticket Regional: www.ticket-regional.de schmuck fürs ich ROLEX BULGARI HERMES MONTBLANC NOMOS TUdOR Goldschmiede Hofacker Schloss-Straße 14 Koblenz Porta-Nigra-Platz 7 Trier Collection MYSTÈRE 8 Home. Sweet Home Michelle Eckstein hat kürzlich ihr 25-jähriges Bühnenjubiläum am Theater Koblenz gefeiert. Dies ist Grund genug, sie nach ihrer Zeit hier in Koblenz genauer zu befragen. Michelle, kannst du dich noch an deinen ersten Tag in Koblenz erinnern? Und wie! Ich weiß noch, dass ich am Abend zu Hause in England angerufen und gesagt habe: „Sie sind alle so nett!“ Das war das Erste und Wichtigste. Ich weiß noch, wie nervös ich am Anfang war. Ich war ja erst 18 Jahre alt. Wie bist du denn überhaupt hierhin gekommen, ans Theater Koblenz? Ich habe zuvor zwei Jahre an der Royal Ballet School in London studiert. Viele Tänzer und Tänzerinnen von uns sind durch Europa gereist zum Vortanzen, davor habe ich mich mit 18 noch ziemlich gefürchtet, aber ich hatte Glück, dass auch viele Ballettdirektoren extra nach London gekommen sind. Ein Herr, den ich erst kaum wahrgenommen hatte, kam nach einem langen Tag auf mich zu und sagte: „My name is Mr. Taylor!“ Und er sagte, er habe eine Ballettkompanie in Koblenz. Er hat meinen Lebenslauf mitgenommen – und ich bin zurück in mein drittes Schuljahr an der Ballettschule gegangen. Dann kam aber ein Anruf von diesem Mr. Taylor, ich solle vortanzen kommen. Innerhalb von zwei Tagen war ich also in Koblenz und habe die Stelle bekommen, und innerhalb von zwei Wochen bin ich hierher gezogen. Bist du denn schnell heimisch geworden in Koblenz? Ja. Ich hatte Glück, dass ein Mädchen gerade umgezogen ist und ich ihre Wohnung übernehmen konnte. Also, gleich am ersten Tag hatte ich die Wohnung mit der passenden Adresse: Paradies 1. Das waren 25 m² mit Küche – für mich ein Riesenglück. Zum ersten Weihnachtsfest hier kam meine ganze Familie, das war echt eng in der Wohnung. Und der Truthahn passte nicht richtig in den Ofen und hatte nur ein Bein, ich weiß nicht warum. Meine Eltern fanden die Deutschen jedenfalls aufgrund dessen sehr seltsam: „Strange Germans!“ Aber sie waren froh, dass ich hier so gut angekommen war – sie hatten übrigens nie daran gezweifelt, dass ich einen guten Weg gehen würde. Welche waren denn deine ersten Rollen am Theater Koblenz? Das erste war ein StrawinskyAbend, dann 1990 das erste Solo in „Traum und Umnachtung“, und meine erste Hauptrolle war 1992 die Prinzessin in der „Geschichte vom Soldaten“. Da musste ich übrigens auch Deutsch sprechen auf der Bühne, mein Text war unter anderem „Und nun“. Daran habe ich wochenlang geübt, aber es hat nicht akzentfrei geklappt und wurde dann geändert in „Und jetzt“. Auch „Alice im Wunderland“ (1997) habe ich sehr geliebt, da habe ich als Alice die Bühne keinen Moment verlassen, das war einfach toll, so in diese Geschichte einzutauchen. Und 1998 „Stabat Mater“ von Bartók war mir sehr wichtig, weil ich da mit Martin Schläpfer arbeiten konnte. 1999 war ich in „Coppelia“ die bekloppte Bürgermeisterin, da habe ich Szenenapplaus für einen Sprung bekommen. 2002 war ich der Bösewicht in „Dornröschen“, eine interessante Erfahrung – einmal böse sein zu dürfen! Und in „Les Noces“ war ich eine Gute. Auch schön! Natürlich waren es noch viele Rollen mehr, die hier aufzuzählen gar kein Platz wäre. Ich empfinde die Atmosphäre im Ballett Koblenz als sehr freundschaftlich. Ja, das ist auch so, das war es immer schon. Anfangs haben sie sich sehr um mich gekümmert, sie waren ja auch schon richtig alt im Gegensatz zu mir – alle über 20! Es gab nie zu viel Konkurrenz untereinander, jeder konnte immer seine besonderen Stärken einsetzen. Und wir haben immer viel gelacht – die Arbeit muss ja auch Spaß machen. Das hat sich nie geändert. Wann wurdest du dann Assistentin? Zunächst habe ich im Jahr 2000 damit angefangen, bei Elaine Wilsdon Kindern von vier bis zwölf Jahren Ballettunterricht zu geben, das habe ich neun Jahre lang gemacht. Diese Erfahrung hilft mir heute noch. Viele Menschen auf der Bühne zu koordinieren, auch NichtTänzer zu bewegen, das mache ich zurzeit, wenn ich mit Kollegen aus den anderen Ensembles am Theater arbeite. Assistentin für Anthony Taylor wurde ich dann 2005. Dieser Werdegang vom Tanzen über das Unterrichten zum Assistieren war für mich möglich, weil ich so viele verschiedene Dinge gemacht habe, und das geht eben eher in einem kleinen Haus. Und durch den Unterricht zum Beispiel habe ich gelernt, mich auch über den Erfolg anderer zu freuen, also nicht nur den persönlichen Erfolg zu sehen. Was nicht zu unterschätzen ist: Du konntest das Ende deiner Bühnenlaufbahn selbst bestimmen und bist nicht durch Krankheit oder Unfall dazu gezwungen worden. Deine letzte Rolle war dann in der „West Side Story“. Stimmt, ich hatte Glück und nie gravierende Verletzungen. Ich hatte so lange Kraft, Energie und Lust am Tanzen. Und am Singen und Sprechen natürlich auch im Laufe der Jahre. Ja, und dann die Velma in der „West Side Story“. Das war für mich eine absolut runde Sache: Tony Taylor war verabschiedet worden, und ich habe meine letzte Vorstellung am letzten Tag meines 40. Lebensjahres getanzt. Es ist überhaupt nicht leicht, nicht mehr auf der Bühne zu stehen, aber dieser Abschluss war für mich ein klarer Schnitt. Mit dem Wechsel zum neuen Ballettdirektor Steffen Fuchs war ich dann von Vornherein „nur“ noch Assistentin, wobei das nicht „nur“ ist, denn es ist zusätzlich sehr viel Arbeit außerhalb des Ballettsaals, denn ich arbeite auch mit Schauspielern und Sängern: zum Beispiel aktuell im „Faust“ mit den zwei Mephistos, in der „Verkauften Braut“ mache ich gerade mit dem Chor verschiedene Tanzszenen, in „Jim Knopf“ lasse ich die Lokomotive Emma gegen den Drachen Frau Mahlzahn kämpfen und choreografiere alle Darsteller. Und in Koblenz fühlst du dich auch wohl? Ich habe immer den Eindruck, du und dein Mann, ihr arbeitet in eurer Freizeit ständig an eurem Haus. Ja. Ich kenne meinen Mann seit 1996, seit 2009 sind wir verheiratet. Er arbeitet nicht in einem künstlerischen Beruf, das finde ich wohltuend, weil man einfach auch über ganz andere Dinge reden kann. Und diese Arbeit am Haus tut total gut – ein idealer Ausgleich zum Theater. Ich habe bei der Hochzeit seinen Namen angenommen, nenne mich aber tatsächlich erst so, seit ich nicht mehr tanze. Auf der Bühne war ich Michelle Branson, jetzt bin ich Michelle Eckstein. Das hat mir bei dem Abschluss der Bühnenkarriere übrigens auch sehr geholfen. Bist du denn nun Engländerin oder Koblenzerin – oder beides? Gerade heute beim Schlangestehen war ich mal wieder typisch englisch! Aber ich fühle mich hier sehr, sehr wohl. Ich habe eine tolle Familie hier, Freunde, Nachbarschaft. Was soll ich sagen: Ich bin ich! Juliane Wulfgramm 9 Premiere Früher war alles besser. War früher alles besser? Regisseur Thomas Münstermann hat es sich nicht leicht gemacht damit, ein Umfeld für seine „Verkaufte Braut“ zu finden. Bei seinen Recherchen danach, was das „traditionelle Böhmen“ Bedřich Smetanas ausmachte, breiteten sich Erinnerungs- und Gedenkfeiern, „Tage der Heimat“, Pflege eines akribisch überlieferten oder möglicherweise auch nur wunschgedachten Brauchtums vor ihm aus. In einer solchen Umgebung spielt sich seiner Ansicht nach die Geschichte der „Verkauften Braut“ Marie ab. Die Handlung: Maries Vater hat sie vor langer Zeit „dem Sohn des Micha“ versprochen. Zwei Söhne hatte jener Micha. Einer ist verschollen, der andere ist ein unglückseliger Stotterer, der gehänselt wird. Marie jedoch liebt Hans, einen geheimnisvollen jungen Mann unbekannter Herkunft. Ein Heiratsvermittler wird eingeschaltet, der Marie und Wenzel zusammenbringen soll. Der versucht nun erst einmal, Hans von Marie zu trennen. Hans lässt sich auf einen Die verkaufte Braut Komische Oper von Bedřich Smetana Musikalische Leitung: Joseph Bousso Inszenierung: Thomas Münstermann Bühnenbild: Dirk Steffen Göpfert Kostüme: Ruth Groß Dramaturgie: Christiane Schiemann Einstudierung der Chöre: Ulrich Zippelius Choreografische Mitarbeit: Michelle Eckstein Mit: Juraj Hollý, Hana Lee, Junho Lee, Jongmin Lim, Irina Marinaş, Monica Mascus, Michael Mrosek, Gerhard Noll, Christoph Plessers, Evgeny Sevastyanov, Haruna Yamazaki, Michael Zabanoff Chor, Extrachor, Statisterie Staatsorchester Rheinische Philharmonie Koproduktion mit dem Theater Trier Premiere: 18. Januar 2014 Matinee: 12. Januar 2014 Publikumsgespräch: 26. Mai 2014 skandalös wirkenden Handel ein: Für eine erhebliche Summe „verkauft“ er Marie unter der Bedingung, dass Marie einzig und allein „einen Sohn des Micha“ heiraten dürfe. Was nur er weiß: Er selbst ist der verschollene Sohn des Micha. All das trägt sich auf einem Festplatz zu, auf dem Wenzel vergeblich nach Anschluss sucht und sich schließlich die Trostlosigkeit zurechtträumt zu einer heimeligen Kirmes. Überhaupt interessiert sich Münstermann sehr für diesen Außenseiter. Warum eigentlich stottert Wenzel? Die Frage beantwortet er aus seiner eigenen Biografie: „Es gibt Angststotterer. Die stottern, weil man ihnen ständig und viel zu laut sagt, dass sie irgendetwas falsch machen“. Wenzels Mutter Agnes, eine starke, unbeugsame Frau, hat schon den Stiefsohn aus dem Haus vertrieben und beherrscht nun die Familie. Wenzel wäre gern ein wahrer Held, das Bild in seinem Kopf läuft hinaus auf einen Helden wie Hans. Und auch Marie träumt von einem „strahlenden Ritter“, der sie aus ihrer bitteren Welt holt – eben so einem wie Hans. Aufmerksamkeit erregte die Oper bei der Uraufführung 1866 dadurch, dass Smetana sich an traditionelle Tänze gehalten hatte und sogar ganz ausdrücklich auch zwei Tanzmusiken einfügte: Polka und Furiant, die der Oper die „nationale Würze" geben. Nicht zuletzt durch sie gilt die „Verkaufte Braut“ als tschechische Nationaloper. Thomas Münstermann nimmt die Behauptung beim Wort: Wenn diese Tänze für etwas Volkstümliches stünden, dann müssten sie früher auch auf jedem Dorffest getanzt worden sein. Auch hier recherchierte er – und bescherte damit dem Chor des Theaters Koblenz schon recht früh schweißtreibende Proben. Mussten die Koblenzer Chormitglieder jemals so viel tanzen beim Singen? Michael Hamlett, langjähriger Chorsänger und Mitglied des Chorvorstandes, Bühnenbildentwurf: Dirk Steffen Göpfert. Nominiert in der Kritikerumfrage des Opernjahrbuches zum „besten Bühnenbild des Jahres“. schüttelt den Kopf. „Das ist schon eine ganze Menge“ sagt er – und fügt hinzu: „Aber hier haben wir einen Regisseur, der sich auch um den Chor und dessen Partie kümmert. Das ist doch viel besser, als wenn man nur ein kostümierter Teil des Bühnenbildes sein darf!“ Viele fröhliche Gesichter gab es jedenfalls, als der Chor – immer noch vor dem offiziellen Probenbeginn – dem Regisseur schon grob zeigen konnte, was ChoreografieMitarbeiterin Michelle Eckstein mit ihnen erarbeitet hatte. „Das ist ja viel besser als vorher“, rief Thomas Münstermann nach dieser Demonstration und spielte darauf an, dass diese Produktion gemeinsam mit dem Theater in Trier geplant wurde, wo er selbst choreografiert hatte. In Trier ist das Stück bereits abgespielt, Kostüme und Bühnenbild lagern seit einigen Monaten in Koblenz. Ein Teil der Kostüme kann angepasst werden auf die Koblenzer Sängerinnen und Sänger – das gilt besonders für die folkloristische Kleidung. Manches wird aber doch ergänzt aus dem hauseigenen Fundus oder neu angefertigt. Und neu lernen müssen auch die Koblenzer Ensemblemitglieder sowie der neue Erste Kapellmeister Joseph Bousso, der sich auf diese erste große eigenständige Arbeit am Koblenzer Theater freut. „Man muss so ein Stück ‚von innen’ lernen“, meint er – und hat sich akribisch mit der Oper auseinandergesetzt. „Ich will herausfinden, was musikalisch zwischen den Figuren geschieht. Man muss die Atmosphäre schaffen, verstehen, was der Komponist gemeint hat. In der ‚Verkauften Braut’ gibt es einen großen Gegensatz von Fröhlichkeit und Melancholie. Und ein bisschen Mathematik steckt auch drin: Die 3 Akte sind jeweils ganz genau in 5 Szenen strukturiert. Smetana baut da sehr geschickt. Alles in allem ist das Werk nicht leicht. Da muss man viel Arbeit, Liebe, Zuneigung hineinstecken.“ Christiane Schiemann Kla ss ik, die bew egt ! KONZERTE 2013/14 Fr 20 12 13 15:30 (ausverkauft) & 17:15 Uhr Görreshaus, Koblenz PETERCHENS MONDFAHRT Kinderkonzert für Familien Altersempfehlung: 6-10 Jahre Mi 01 01 14 17:00 Uhr I Rhein-Mosel-Halle, Koblenz NEujAHRSKONZERT: DIE VIER ELEMENTE So 12 01 14 11:00 Uhr I Görreshaus, Koblenz STuNDE DER PHILHARMONIE 5: ACANTHIS quARTETT So 26 01 14 11:00 Uhr I Görreshaus, Koblenz STuNDE DER PHILHARMONIE 6 Di 28 01 14 19:30 Uhr I Görreshaus, Koblenz THE RHINE PHILLIS ORCHESTRA Das Jazzorchester der Rheinischen Philharmonie So 09 02 14 11:00 Uhr I Görreshaus, Koblenz FELIx uND FANNy AuF REISEN Kinderkonzert für Familien Altersempfehlung: 4-10 Jahre Karten: www.ticket-regional.de Orchesterbüro: 0261 3012-272 www.rheinische-philharmonie.de 10 Premiere David Mamet über die Entstehung seines Schauspiels „Die Anarchistin“ Zwei Ereignisse hatte ich im Kopf, als ich mich hinsetzte, um „Die Anarchistin“ zu schreiben: Eines frühen Morgens, am 11. September 2001, saß ich in einem Hotelzimmer in Toronto und las in der New York Times ein Interview mit Bill Ayers, einem Mitglied der radikalen Terrororganisation „The Weathermen“, die ab den 1960er-Jahren aktiv war. Sie beging unter anderem bewaffnete Überfälle auf Regierungsgebäude. Heute ist Ayers pensionierter Professor der Universität von Illinois, Chicago. In dem Interview aus dem Jahre 2001 in der New York Times antwortete Ayers auf die Frage, ob er seine Taten noch einmal begehen würde: „Ich möchte diese Möglichkeit nicht ausschließen.“ In Gedanken immer noch mit dieser für mich beunruhigenden Aussage beschäftigt, bestieg ich als einziger Passagier ein Kleinflugzeug von Toronto nach Hanscom Field, in der Nähe von Boston. Der Pilot wandte sich auf dem Flug zu mir um und berichtete, dass gerade jemand mit einem Sportflugzeug in einen Turm des World Trade Center gerast sei. Zwanzig Minuten später berichtigte er, es sei ben, weil sie nach wie vor eine gefährliche Radikale ist, vor der man die Öffentlichkeit schützen muss. kein Sportflugzeug gewesen und soeben sei ein zweites Flugzeug in den zweiten Turm gerast. Er kommentierte: „Ich denke, wir sind im Krieg.“ Kurz vor unserer Landung reichte er mir seine Kopfhörer – es war absolut nichts zu hören. „Wir sind das letzte Flugzeug, das überhaupt noch in der Luft ist“, sagte er. Die „Anarchistin“ ist eine Frau, die wegen Mordes angeklagt ist – infolge eines bewaffneten Banküberfalls durch eine Terrorgruppe, der sie angehörte und die sich selbst als politischen Untergrund definierte. Sie sitzt seit 35 Jahren im Gefängnis, einen Großteil ihres Lebens also, und beantragt nun ihre Freilassung. Da ihre Tat als nicht politisch motivierter Mord gewertet wurde, hat sie tat- Das Neujahrskonzert 2014: Die vier Elemente „Der erste Akkord dieses Konzertes ist der helle Wahnsinn!“ Joseph Bousso stürmt an den Flügel und lässt die Hände auf die Tasten fallen: Strahlendes C-Dur – aber der Akkord steht nicht fest auf dem Grundton, sondern auf dessen kleiner Septime und ist deswegen schon auf dem Absprung, bevor man ihn klar vernehmen kann. Der neue Erste Kapellmeister des Theaters Koblenz strahlt. Er hat mit einem kleinen Team das Programm aus Musik über die „Vier Elemente“ der griechischen Antike zusammengestellt und wird das Konzert auch leiten. Zu Beethovens Zeit war ein solcher Anfang noch unerhört und eine Beigabe, die Komponisten als dramatisches Mittel einsetzten. Heute passt er hervorragend als Eröffnung für ein Neujahrs-Konzertprogramm, das offen ist für alle Musikgenres und alle Epochen der musikalischen Neuzeit. Von Georg Friedrich Händel stammt der älteste Beitrag – aus der „Wassermusik“ –, von James Horner der jüngste mit Filmmusik aus „Titanic“. Wagner- und Mahlerlieder, Sergei Rachmaninows „Vocalise“ sowie der Evergreen „Gra- sächlich das Strafmaß erfüllt und könnte ohne Einwände aufgrund guter Führung entlassen werden. Ihr gegenüber sitzt eine Frau, die die Gefängnisleiterin, eine Bewährungshelferin oder eine Wärterin sein könnte. Sie soll in einem Gespräch mit der Gefangenen herausfinden, ob diese entlassen werden kann, ohne eine weitere Gefährdung der Allgemeinheit darzustellen. Ich weiß nicht genau, ob es im Talmud steht oder in der Bibel: Güte gegenüber den Frevlern ist Ungerechtigkeit gegenüber den Gerechten. So fragt man sich: Was ist Mitleid? Soll diese Frau freigelassen werden, weil sie mehr als das reguläre Strafmaß für Mord abgesessen hat? Oder soll sie im Gefängnis bleinada“ verlangen eine vielseitige Solistin. In Nadja Stefanoff wurde sie gefunden: Die Sopranistin studierte in Dresden und schloss ihr Studium mit dem Prädikat „ausgezeichnet“ ab. Seither hat sie sich intensiv mit barocker Musik auseinandergesetzt und Partien ganz unterschiedlicher Stimmfächer vom lyrischen Mezzosopran bis hin zu Partien des jugendlich-dramatischen Sopranfachs gesungen. In Düsseldorf, Dresden, Zürich und Berlin ist sie gefragt und seit einigen Jahren fest am Theater Bremen engagiert, wo sie als Opernund Konzertsängerin auftritt. Für eine Sängerin ist so eine bunte Mischung während zweier Konzertstunden eine Höchstleistung an Die Intention sowohl des Dramas, als auch der Tragödie ist die Abwägung eines moralischen Dilemmas. Wobei das moralische Dilemma keine gute Lösung finden kann, sondern immer nur die jeweils möglichst beste. Eine solche moralische Entscheidung erfordert Mut, da einer der Parteien oder Seiten trotz ihres gerechtfertigten Anspruches Leid oder Schmerz zugefügt wird. Die Anarchistin Schauspiel von David Mamet Inszenierung: Markus Dietze Kostüme: Annemie Clevenbergh Dramaturgie: Juliane Wulfgramm Mit: Raphaela Crossey, Tatjana Hölbing Premiere am 15. Januar 2014 Neues Justizzentrum – Treffpunkt Theater Koblenz Eingang Deinhardpassage Publikumsgespräch im Anschluss an ausgewählte Vorstellungen Konzentration und Stimmeinsatz. Und für einen Dirigenten? „Natürlich sind das alles sehr unterschiedliche Werke“, sagt Joseph Bousso. „Da muss man sich ganz in jedes Stück hineinbegeben, sozusagen richtig ‚reinbeißen’. Dann kann man auch das Beste herausholen. Aber wir haben ja noch ein paar Proben. Und außerdem: Das Orchester hat so unglaublich viele Möglichkeiten – bei dem Ballettabend ‚American Express’ kann man sehen, wie scheinbar leicht der Philharmonie auch die unterschiedlichen Jazz-Stile fallen. Und bei der ‚Fledermaus’ sieht man, wie offen und spontan dieses Orchester ist. Das wird großen Spaß machen!“ Christiane Schiemann 11 Neu im Ensemble Katharina Dielenhein Nicht vor, sondern hinter den Kulissen ist Katharina Dielenhein seit Juli 2013 am Theater aktiv. Als Grafikerin und Beauftragte für Online und Social Media kümmert sie sich um vieles, was mit Fotografie, Druck und Internet zu tun hat. Die 26-Jährige kommt gebürtig aus der Region, genauer aus dem Westerwald, und hat nach dem Abitur eine Ausbildung zur Fotomedienlaborantin absolviert – beim Westdeutschen Rundfunk in Köln. Sie ließ nach drei Jahren die Domstadt hinter sich, blieb allerdings am Rhein: Ein Volontariat bei der Rhein-Zeitung führte sie nach Koblenz, wo sie mittlerweile seit mehr als vier Jahren lebt. Der berufliche Wechsel vom Journalismus in den Bereich Öffentlichkeitsarbeit kündigte sich Anfang dieses Jahres an. Das Theater Koblenz suchte einen Grafiker und Onliner, das Berufsbild passte, das Menschliche auch, und nur wenige Tage nach dem Bewerbungsgespräch lag der Vertrag im Briefkasten. In ihrer Freizeit reist Katharina Dielenhein gern und viel, in den vergangenen Jahren vor allem in skandinavische Länder und europäische Städte, oder genießt die Zeit lesend in den Koblenzer Rheinanlagen. In ihrer ersten Spielzeit am Koblenzer Theater freut sie sich besonders auf „Die Comedian Harmonists“. Bei der diesjährigen „Kostprobe“ durfte die begeisterte Fotografin auch im Auftrag des Theaters zur Kamera greifen: „Eine tolle Möglichkeit das Ensemble und das Publikum kennenzulernen.“ Markus Scherer LATE NIGHT Rhein-Sehnsucht: Ein Liederabend „Der Rhein vereint alles. Der Rhein ist schnell wie die Rhône, breit wie die Loire, eingedämmt wie die Maas, gewunden wie die Seine, klar und grün wie die Somme, geschichtsträchtig wie der Tiber, königlich wie die Donau, geheimnisvoll wie der Nil, goldbestickt wie ein Fluß in Amerika, von Geschichten und Gespenstern umwoben wie ein Fluß im Innern Asiens...“ (Victor Hugo) Der Rhein mit seinen über 1200 Kilometern Länge steht für Mythos, Topos, Poesie, Ideologie, Reaktion und Projektion. Die „Late Night“ am 12. Dezember lädt ein zum Zurücklehnen und Träumen und nimmt die Zuschauer mit auf eine musikalische Reise durch 150 Jahre – geprägt vom Freiheitswillen, der Sehnsucht nach Frieden, dem Fernweh und getragen vom Medium des 19. Jahrhunderts: dem Lied. Sagen, Botschaften, Legenden, aufgeschrieben und vertont und verewigt durch Literaten und Komponisten wie Hugo, Heine, Schiller, Schumann und Brentano werden dabei musikalische Stationen bilden. Gesang: Dirk Eicher Klavier: Karsten Huschke 12. Dezember 2013 22:00 Uhr Treffpunkt Foyer Miele-Spezial-Vertragshändler Miele-Spezial-Vertragshändler Beratung · Planung · Verkauf · Montage · Kundendienst KÜCHEN FÜR PERSÖNLICHKEITEN. FÜR MENSCHEN, DIE FREUDE AM KOCHEN HABEN UND KÜCHE ALS RAUM FÜR GENUSS UND SINNLICHKEIT VERSTEHEN. DIE KOCHEN ALS ERLEBNIS EMPFINDEN. FÜR PERSONEN, DIE IHREN INDIVIDUELLEN LEBENSSTIL AUCH IN DER KÜCHE ENTWICKELN MÖCHTEN. Industriestraße 21 · 56218 MÜLHEIM-KÄRLICH Telefon 02 61 / 70 20 25-0 · Fax 02 61 / 70 20 25-25 Internet: www.mielefischer.de E-Mail: [email protected] m r n a Uh ge 17 lun nd tel 5 u ors 4, 1 tzv 01 sa 2 Zu nuar Ja 4. Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer Familienvorstellungen im Dezember Samstag, 7. Dezember, 15 Uhr ∙ Samstag, 14. Dezember, 15 Uhr ∙ Sonntag, 15. Dezember, 11 Uhr ∙ Sonntag, 22. Dezember, 15 und 17 Uhr ∙ Montag, 23. Dezember, 11 und 15 Uhr ∙ Samstag, 28. Dezember, 11 Uhr www.theater-koblenz.de