Das komplette Programmheft 2000

Transcrição

Das komplette Programmheft 2000
ZDF-Intendant Prof. Dr. h.c. Dieter Stolte:
„Ein TV-Event zwischen
Reiz und Risiko.“
1999 haben ARD, RTL, SAT.1 und ZDF
die TV-Gala Der Deutsche Fernsehpreis, die aus den Veranstaltungen
Goldener Löwe und TeleStar zusammengeführt wurde, gemeinsam aus
der Taufe gehoben. Ein mediales Unterfangen der besonderen Art, waren
doch vermeintliche Konkurrenten aus
öffentlich-rechtlichen und privaten
Sendern mit dem hohen Anspruch
angetreten, einen gemeinsamen Preis
auszuloben, der Maßstäbe und Standards für das deutsche Fernsehen
setzt – gleichsam als Gütesiegel. Und
die Premiere 1999 war ein voller Erfolg,
eine konzertierte Fernseh-Aktion sozusagen.
Editor
Der Deutsche Fernsehpreis 2000 Seite 5
Keine Konkurrenz zwischen den vier
Sendeanstalten, sondern Einigkeit im
Bestreben, die konsequente Programmentwicklung im dualen System zu
markieren und durch herausragende
TV-Produkte nachhaltig zu stärken:
ein TV-Event zwischen Reiz und Risiko.
Das Bündnis Der Deutsche Fernsehpreis ist gut und richtig, denn es werden hier Menschen ausgezeichnet, die
vor und hinter der Kamera Bewegendes, Spektakuläres, Unterhaltsames,
Spannendes, Informatives, Witziges,
Originelles und Nachhaltiges; kurzum:
Großartiges – und deswegen Preiswürdiges geschaffen haben.
Eine Auszeichnung für hervorragende
TV-Leistungen hilft aber nicht nur dem
deutschen Fernsehen insgesamt, sondern ermuntert auch zum freudigen
Tanz auf internationalem Parkett, denn
Deutschland gehört heute zu den
wichtigsten Fernsehmärkten der Welt.
Als einer der Stifter des Deutschen
Fernsehpreises danke ich dem Vorstand, der im Hintergrund die mühevolle Arbeit wieder einmal bestens
ial
gemanagt hat, der ZDF-Event-Redaktion, die in diesem Jahr die Sendung
redaktionell betreut sowie der fachkundigen und unabhängigen Jury, die
engagiert und leidenschaftlich das
zurückliegende TV-Jahr durch ihre
Nominierungen bzw. Auszeichnungen
beurteilt hat. Keine leichte Aufgabe,
denn die eine oder andere Entscheidung mag vielleicht – wie bei jeder
Preisfindung – umstritten sein.
Im Namen des ZDF danke ich des weiteren den Kollegen aus den PartnerFernsehsendern und allen Beteiligten
für ihr Engagement und wünsche uns
allen einen ebenso hinreißenden wie
unvergeßlichen Abend im Kölner Coloneum.
Prof. Dr. h.c. Dieter Stolte,
Intendant des ZDF
Nominierungen:
DOPPELTER EINSATZ
Die Stories:
Weiblicher Krisen-Thriller,
packendes Kindheitsdrama,
tödlicher Millionenraub
Bester
Seit fünf Jahren ein Quoten-Garant
für RTL: Bis zu 7,25 Millionen Zuschauer fiebern mit, wenn Sabrina
Nikolaidou (Despina Pajanou) und
ihre Partnerin (seit 1998 Petra Kleinert
als Ellen Ludwig) auf dem Hamburger
Kiez brutale Gangster jagen. Im TVMovie DOPPELTER EINSATZ: BLUTROTER MOND gerät Sabrina in die
schlimmste Krise ihrer Polizisten-Karriere: zuerst unterläuft ihr ein schwerwiegender Fehler, der eine junge Streifenpolizistin das Leben kostet. Dann
soll sie eine Tatzeugin schützen – und
sie verliebt sich voller Schuldgefühle
in die geheimnisvolle junge Frau ...
Mit diesem actiongeladenen Thriller
um ein außergewöhnliches KrimiThema gelang ein neues Highlight
der Spannungs-Unterhaltung.
Produktion: Studio Hamburg
Producer: Peter Otto
Buch: Norbert Eberlein
Regie: Torsten C. Fischer
Redaktion: Peter Jännert, Torsten Götz
Sender: RTL
Fernseh
Der Deutsche Fernsehpreis 2000 Seite 7
VERSCHWINDE VON HIER
WARTEN IST DER TOD
Janosch (Martin Feifel) bringt Lukas
(als Fünfjähriger: Jonathan Beck, Foto)
Zocken, Autofahren und den Spaß am
Leben bei. Deshalb hängt der Junge
auch so sehr am Gefährten seiner unkonventionellen Mutter Janna (Gruschenka Stevens, Foto). Als Janosch ins
Gefängnis muß und ein neuer Mann
(Michael Brandner) seinen Platz einnehmen soll, bricht für Jannas Sohn
(als 13jähriger: Simon Glöcklhofer)
eine Welt zusammen – er nimmt den
Kampf mit dem Rivalen auf ... Einen
„episch verschlungenen, von Klimax
zu Klimax eilenden Spielfilm“ nannte
FUNKKORRESPONDENZ das Fernsehspiel
VERSCHWINDE VON HIER. Franziska
Buch (Drehbuch und Regie) gelang
ein anspruchsvolles Werk mit glänzenden Darstellerleistungen.
Drei frühere Kampfpiloten riskieren
einen Millionenraub. Der Coup gelingt, die Beute wird versteckt – doch
dann zerbricht die Freundschaft des
Gangster-Trios. Ein mörderisches
Katz-und-Maus-Spiel läßt nur Verlierer zurück ... Der Thriller-Zweiteiler
WARTEN IST DER TOD gehörte zu
den Top-Krimis der vergangenen TVSaison. Großartig sinnliche Bilder
(Kamera: Peter Döttling) und erstklassige Spannungs-Dramaturgie:
Der im Schwarzwald aufgewachsene
Autor und Regisseur Hartmut Schoen
(49) inszenierte mit Stars wie Ulrich
Tukur (Foto re.), Henry Hübchen,
Jörg Schüttauf (Foto li., mit Isabell
Gerschke), Barbara Auer und Anja
Kling eine Nervenkitzel-Story ohne
Längen.
Produktion: MARAN FILM/Bavaria Film
Produzent: Michael Hild (MARAN FILM)
Buch und Regie: Franziska Buch
Redaktion: Thomas Martin,
Brigitte Dithard (SWR)
Sender: ARD/SWR/ARTE
Produktion: Multimedia
Produzentin: Dagmar Rosenbauer
Buch und Regie: Hartmut Schoen
Redaktion: Klaus Bassiner, Alexander Ollig
Sender: ZDF/ARTE
film
/Mehrteiler
Nominierungen:
DIE CLEVEREN
Die Geschichten:
Jagd auf Psycho-Mörder,
Richterin mit Herz,
Comedy aus Köln
Täterjagd mit Intelligenz und angewandtem Fachwissen: Polizeipsychologe Dr. Dominik Born (Hans-Werner
Meyer, Foto) und Kripo-Kommissarin
Eva Glaser (Astrid M. Fünderich, Foto)
sind DIE CLEVEREN. Zum ersten Mal
stand in einer deutschen Krimi-Serie
die „Profiling“-Methode im Mittelpunkt. Dabei erstellen besonders geschulte Experten ein differenziertes
psychologisches Täter-Profil, wenn
die gewöhnliche Spuren- und Motivsuche nicht mehr greift. So entlarven
Born und Glaser Serienkiller, Fetischmörder, seelisch gestörte Täter jeder
Couleur – in einem neuen, hochspannenden Krimi-Format, das auf offen
zur Schau gestellte Gewalt weitgehend verzichten kann.
Produktion: Studio Hamburg
Producer: Michael Lehmann
Buch: Johannes W. Betz
Regie: Peter Ristau, Bernhard Stephan,
Markus Imboden, Christine Wiegand u.a.
Redaktion: Marcus Mende, Barbara Thielen
Sender: RTL
Serie
Beste
Der Deutsche Fernsehpreis 2000 Seite 9
JULIA – EINE UNGEWÖHNLICHE FRAU
RITAS WELT
„Eine Athmosphäre schlawinerischen
Charmes“ bescheinigte die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG dieser Koproduktion
von ARD und ORF: „Dem Vergnügen
an gepflegter Unterhaltung steht nichts
im Wege.“ 13 neue Folgen JULIA – EINE
UNGEWÖHNLICHE FRAU führen die
erfolgreiche Story der Bezirksrichterin
im österreichischen Retz überzeugend
fort. Eine überragende Christiane Hörbiger (Foto re.) im Mittelpunkt des
Geschehens, kongeniale Darsteller
wie Peter Bongartz (re.), Franz Buchrieser, Fritz Karl (li.) und Marion Mitterhammer (Foto) in weiteren Rollen,
dazu die glänzenden Bücher von Autor
Peter Mazzuchelli: insgesamt gelang
eine Familienserie allererster Qualität.
„Dampfwalzen-Lustigkeit, vulgäre
Sprache und eine Hauptfigur, die unentwegt auf höchster Drehzahl läuft“,
meckerte der EVANGELISCHE PRESSEDIENST über RITAS WELT aus dem katholischen Köln. „Wer den KrawallHumor einer lärmenden rheinischen
Frohnatur wie Gaby Köster schätzt,
wird sich mit RITAS WELT gewiß ganz
prächtig unterhalten.“ Offenbar trifft
dies auf überwältigend viele FernsehFans zu. Großartige sechs Millionen
Zuschauer hatten ihren Spaß an der
schnellen Comedy von RTL (Foto:
Gaby Köster, Lutz Herkenrath) – genauso wie die Jury des Grimme-Institutes, die der Hauptdarstellerin
und den Autoren ihre Preise verlieh.
Ein Volltreffer der TV-Unterhaltung!
Produktion: DOR Film
Produzenten: Kurt Stocker, Danny Krausz
Buch: Peter Mazzuchelli
Regie: Gero Erhardt,
Walter Bannert, Peter Sämann
Redaktion: Dr. Michael Beckert (ARD/SR),
Alexander Vedernjak (ORF)
Sender: ARD/SR/ORF
Produktion: Columbia Tristar
Executive Producer: Christiane Ruff,
Imre von der Heydt
Buch: Die SchreibWaisen – Peter Freiberg,
Michael Gantenberg, Thomas Koch
Redaktion: Holger Andersen
Sender: RTL
Nominierungen:
Der Deutsche Fernsehpreis 2000 Seite 11
POP 2000
SCHÄUBLES FALL
DER TUNNEL
Die Geschichte der PopMusik in Deutschland
(Foto: Udo Lindenberg in
Ostberlin) porträtiert der
Doku-Zwölfteiler POP 2000.
Enthalten: historische Aufnahmen von Kult-Bands
wie Can, Amon Düül, Kraftwerk, Reflexionen über
Rock ’n’ Roll und Schlager
in der Kulturentwicklung
von Nachkriegsdeutschland, heutige Beispiele,
viele Interviews. 18 Monate dauerte die aufwendige
Produktion: Man sieht es
ihr an, im besten Sinn.
Ein Mann wird Opfer einer
Intrige. In 67 Minuten Film
zeichnen Stephan Lamby
(41) und Prof. Michael Rutz
(49) den rasanten politischen Abstieg Wolfgang
Schäubles nach. „Eine gelungene Dokumentation“,
lobte die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG SCHÄUBLES FALL:
INNENANSICHTEN EINER
AFFÄRE. Ein wichtiges Dokument zur Geschichte
der Parteienrepublik – vor
allem dank mehrerer Interviews, in denen die Autoren den ehemaligen CDUVorsitzenden Schäuble
(Foto) zu ungewöhnlich
offenen Worten führten.
September 1962: 41 Studenten graben einen 135
Meter langen Tunnel von
West- nach Ostberlin. Sie
wollen Freunde, Familienmitglieder, Geliebte aus
der durch den Mauerbau
vom Westen abgeriegelten
DDR befreien. Oder sie sind
aus Idealismus bei der lebensgefährlichen Aktion
dabei. 29 Menschen gelingt durch den Tunnel die
Flucht ... Das Doku-Drama
DER TUNNEL ist ein bewegendes Lehrstück über Zivilcourage. Autor Marcus
Vetter stellte Szenen nach,
interviewte Akteure von
einst (Foto), präsentiert
Archivmaterial, das der USSender NBC 1962 drehte.
Produktion: Me, Myself & Eye
Idee & Produzent:
Jörg A. Hoppe (MME)
Executive Producer MME:
Simone Adelsbach
Autoren- und Redaktionsteam:
Stefan Kloos, Christian Bettges,
Fank Jastfelder, Tom Theunissen
Redaktion: Rolf Bringmann
(WDR), Michael Au
Sender: WDR
Redaktion: Alexander von
Sobeck-Skal, Dr. Klaus Radke
Autoren: Stephan Lamby,
Prof. Michael Rutz
Sender: Phoenix /ARD
Produktion: Susan Schulte
Autor: Marcus Vetter
Redaktion: Julia Gerdes
Sender: SWR
Beste
Dokumentation
Nominierungen:
Der Deutsche Fernsehpreis ’99 Seite 13
37˚ – ES GESCHAH
BEIM SCHÜTZENFEST
SCHOCKTHERAPIE
WARSCHAU-EXPRESS
Pfingstsonntag 1983: In
Oberhenneborn im Hochsauerland ist Schützenfest.
Da geschieht abseits des
Trubels ein grauenhafter
Sexualmord. Verhaftet wird
ein junger Mann. Er wird
nach einem Indizien-Prozeß verurteilt, ist seit 17
Jahren wegen des Mordes
in Haft (Foto) und leugnet
die Tat noch immer. Autor
Gunther Scholz (56) gelang
mit 37° – ES GESCHAH BEIM
SCHÜTZENFEST: FRANZ
JOSEF STRÄTER – WIRKLICH DER MÖRDER? eine
packende Reportage über
einen Kriminalfall, der
auch heute noch voller
Rätsel steckt.
„Das spannendste Protokoll über Mechanismen
und Energien der Globalisierung, das bisher im
deutschen Fernsehen zu
sehen war“, feierte EPD MEDIEN SCHOCKTHERAPIE –
WIE DIE HOECHST-MANAGER IHREN KONZERN
ZERSCHLAGEN. Ein Jahr
lang ließ die Hoechst AG
Reporter Günter Ederer (59)
aus nächster Nähe miterleben, wie der ChemieRiese (Foto) mit dem französischen Unternehmen
Rhône-Poulenc verschmolzen wurde. Eine fesselnde
Innenansicht vom Marktgeschehen um international agierende Konzerne.
Armut und Nobel-Partys,
Glücksjäger und der Alltag
kleiner Leute: vom Leben
in der Hauptstadt Polens
erzählt Andrea Thilos 45Minuten-Film WARSCHAUEXPRESS. Mit ReportageAltmeistern wie Gerd Ruge
und Klaus Bednarz verglich die BERLINER ZEITUNG
die heute 33 Jahre alte,
frühere LIEBE SÜNDE-Moderatorin (Foto li.), und
die TAGESZEITUNG entdeckte
in WARSCHAU-EXPRESS
„eine eigene, irritierende
Bildsprache – dieser
‚Abenteuerfilm’ macht
tatsächlich Spaß“.
Produktion: Cintec
Autor: Gunther Scholz
Redaktion: Günter Myrell
Sender: ZDF
Produktion: Welt und Wirtschaft
Filmproduktion Günter Ederer
Autor: Günter Ederer
Redaktion: Joachim Faulstich
Sender: ARD/HR
Beste
Produktion: BoomtownMedia
Autoren: Andrea Thilo,
Thomas Grube, Uwe Dierks
Redaktion: Hans Jürgen Börner,
Hannelore Schäfer
Sender: ARD/NDR
Reportage
Nominierungen:
BÖRSE LIVE UND TELEBÖRSE
Die Börse als Abenteuer, die
Jagd nach Kursgewinnen
ein virtuelles Schlachtfeld,
auf dem jeder mitfighten
darf. Niemand informiert
so aufregend-frisch und
gleichzeitig unbestritten
kompetent über Wall Street
wie Markus Koch (29), Wirtschaftskorrespondent für
BÖRSE LIVE und TELEBÖRSE in New York. Der
frühere Broker aus dem
osthessischen Schlüchtern
„zeigt den Deutschen, daß
die Wall Street Spaß macht“,
wie die FRANKFURTER ALLGEMEINE bemerkte. Koch berichtet in einer Sprache, die
hard facts nennt, aber auch
von jugendlichen BörsenFans angenommen wird.
Wall-Street-Korrespondent:
Markus Koch
Redaktionsleitung: Rudolf Matter
Sender: n-tv
Der Deutsche Fernsehpreis ’99 Seite 15
HEUTE
MAISCHBERGER
Einer der Klassiker unter
den Nachrichten-Formaten.
Die News präsentieren Redakteure, die für professionelle Vorbereitung und
Aufbereitung der Nachrichten bürgen. Seit Mai
1999 gestalten Anchorman
Klaus-Peter Siegloch (54)
und Kollegin Petra Gerster
(45) das News-Flaggschiff
aus Mainz, unterstützt von
einem weltweiten Korrespondentennetz und von
ZDF- Fachredakteuren. Siegloch und Gerster vermitteln unangestrengt journalistische Erfahrung und
Kompetenz – und tragen
so entscheidend zum großen Erfolg von HEUTE bei.
Viermal die Woche Talk zu
Ereignissen des Tages: Seit
Januar 2000 präsentiert
Sandra Maischberger (34)
Gespräche über aktuelle
Themen. Bekannte Politiker wie Otto Graf Lambsdorff oder Rezzo Schlauch,
Künstler wie Wim Wenders
oder Wolf Biermann, Manager wie Hans-Olaf
Henkel oder Showmaster
Frank Elstner kommen in
MAISCHBERGER ausführlich zu Wort – zur Freude
wissensdurstiger TV-Fans.
Ein faires, solides, journalistisches News-Format
mit hohem Nutzwert für
das Verständnis der politisch-kulturellen Lage.
Redaktionsleitung:
Ekkehardt Gahntz
Moderation: Petra Gerster
und Klaus-Peter Siegloch
Sender: ZDF
Produktion: probono
Produzent: Friedrich Küppersbusch
Redaktionsleitung: Anne-Kathrin
Conrad, Ludger Fittkau
Moderation: Sandra Maischberger
Sender: n-tv
Beste
Informationssendung/
Beste
Moderation/Information
Nominierungen:
BIG BROTHER
Der pure Spaß:
Neue Real-Life-Soap,
großes Quiz-Comeback,
schräger Comedy-Talk
Beste
Die innovativste TV-Sendung im neuen Jahrtausend. Und der größte Quoten-Hit für RTL II, mit dem der Münchener Sender den Sprung in die
erste Fernsehliga schaffte. Auch ein
kontroverses Show- und Kulturthema, das weit mehr als 100 Tage lang
Deutschland in Atem hielt – so sehr
wie kein anderes TV-Format der vergangenen Jahre. All das war die erste
Staffel BIG BROTHER: für viele das
Fernsehereignis der Saison. Schon ist
die Fortsetzung im Programm, und
viele Sender bieten weitere Real Life
Formate – von EXPEDITION ROBINSON über DER FRISÖR, PROMI BIG
BROTHER bis hin zu BIG DIET. Der
TV-Trend zum wahren Leben, zur
Fernsehumsetzung realer Erfahrung
wird uns wohl noch Jahre bewegen.
Produktion: Endemol Entertainment Productions
Produzent: John de Mol
Delegated Producer: Rainer Laux
Redaktion RTL II: Katja Hofem-Best
Sender: RTL II
Unterhaltun
Der Deutsche Fernsehpreis 2000 Seite 17
WER WIRD MILLIONÄR ?
ZIMMER FREI !
Das Comeback der Quizshow – einer
der größten Quotenerfolge der TVSaison. Jeweils 60 Minuten Dramatik
an vier hintereinanderliegenden Ausstrahlungstagen. Mit Kandidaten, die
aus einer Mischung von Telefonspiel
und Auswahl per Zufallsgenerator ermittelt wurden. Moderiert vom renommierten TV-Journalisten und
Show-Moderator Günther Jauch (44):
Bis zu zwölf Millionen Zuschauer fieberten mit – bei der Suche nach der
Antwort auf die entscheidende Frage:
WER WIRD MILLIONÄR?
Prominente bewerben sich um einen
Wohngemeinschaftsplatz. In Spielen
und Gesprächen wird dem Kandidaten auf den Zahn gefühlt, ein Reporter berichtet aus seiner bisherigen
Wohnung, interviewt Freunde. GastComedians sorgen für zusätzlichen
Schwung. Zum Schluß stimmt das
Studiopublikum ab, ob der Promi in
die WG einziehen darf ... Diese außergewöhnliche Showidee entwarfen im
Frühjahr 1996 politische (!) Redakteure des WDR, angeführt vom heutigen ZDF-Chefredakteur Nikolaus
Brender. Ein Kult-Hit auch durch das
längst eingespielte, ungleiche Moderatoren-Paar: Entertainer Götz
Alsmann (43) und TV-Journalistin
Christine Westermann (51).
Produktion: Endemol Entertainment Productions
Executive Producer: Gabriele Ruschin
Moderator: Günther Jauch
Redaktion: Stefan Hörner
Ressortleitung: Matthias Alberti
Sender: RTL
Redaktion: Hans-Georg Kellner
Moderation: Christine Westermann,
Dr. Götz Alsmann
Sender: WDR
gssendung
Nominierungen:
BULLYPARADE
Die besten Gags:
Anarchie aus Bayern,
Verkleidungs-Attacken,
Freches zur Nacht
Beste
Die megatuntige „Enterprise“-Parodie
mit „Kaptain Kork“ und „Spucki“ oder
die weitgehend sinnfreien Reihen
„Bullys Partnerbörse“ und „Klatschcafé mit Dimitri“: Das eingeschworene Publikum der BULLYPARADE leidet schon unter Lachanfällen, wenn
man nur die Rubriken-Titel der Comedy vorhält. Schon die fünfte Staffel
des illegitimen RTL SAMSTAG NACHTErben mit Michael „Bully“ Herbig (32,
Foto) und seinen Gag-Kumpanen Rick
Kavanian (29) und Christian Tramitz
(45) ist diesen Herbst auf Sendung.
Ein Fun-Kracher der Carrell-Klasse,
oder, wie es DIE ZEIT formulierte: „Hier
kommt die infantile Lust am Verfremden und Nachmachen zu ihrem Recht
und komödiantischen Ausdruck.“
Produktion: herbX/Entertainment Factory
Moderator und Produzent: Michael Herbig
Ensemble: Christian Tramitz,
Rick Kavanian, Diana Herold
Producer: Daisy Rosemeyer
Redaktion: Dagmar Harms
Gesamtleitung ProSieben: Jobst Benthues
Sender: ProSieben
Comedy-Sendung/
Moderation Unterh
Der Deutsche Fernsehpreis 2000 Seite 19
DARÜBER LACHT DIE WELT
DIE HARALD SCHMIDT SHOW
„Wir zeigen die skurrilste Show aus
Japan, die blödeste Sendung aus Australien, die dümmste Kandidatin aus
Südafrika“, beschrieb Hape Kerkeling
(35) das Konzept seines SAT.1-Formates DARÜBER LACHT DIE WELT:
„sehr schöne Sachen“. Das gelungene
Comeback vom Comeback vom Comeback des frühvollendeten Spaß-Genies
(KERKELINGS KINDERSTUNDE, 1985,
TOTAL NORMAL, 1989) enthielt zur
Freude von Millionen Fans aber auch
Verkleidungs-Attacken allerhöchsten
Kerkeling-Niveaus. Mit Streichen als
Polizeipräsident aus Nicaragua in einer
deutschen Wache oder als finnisches
Hip-Hop-Ekel beim Musik-Sender
VIVA knüpfte der Ausnahme-Comedian erfolgreich an legendäre „Hurz“Großtaten an.
Die „Gunschbox“ und das „NietzscheEntchen“. Der Vortrag „Geschichte
mit Harald“ zum 100sten Geburtstag
von Queen Mum. Oder die erotisch
aufgeladenen Fußball-EM-Kommentare mit den Handpuppen „Michael
Steinbrecher“ und „Ion Tiriac“ („Ales
scheiße, musse besse mache“): Im
fünften Jahr seiner Late-Night-Show
fand Berufszyniker Harald Schmidt
(43) erneut den guten Gag zur rechten Zeit. Auch wenn die rotzfreche
Show des katholischen Schwaben
zeitweise unter Quotenschwund litt –
Schmidts respektlose Kommentare
zum Tage bleiben unersetzlich für
Hunderttausende Hardcore-Fans. Der
Klassiker unter den EntertainmentGrößen der mittleren Generation,
demnächst endlich auch mit einem
Gesundheitsmagazin im Programm.
Produktion: Tresor TV
Moderator und Co-Autor: Hape Kerkeling
Produzent: Otto Steiner
Redaktion: Christoph Westecker
Sender: SAT.1
Produktion: Bonito TV
Moderator und Produzent: Harald Schmidt
Producer: Thomas Schmidt
Redaktion: Josef Ballerstaller
Sender: SAT.1
altung
Nominierungen:
Der Deutsche Fernsehpreis 2000 Seite 21
TOUR DE FRANCE
2000
BOXEN EXTRA –
STUNDE DER WAHRHEIT
ZDF SPORT EXTRA:
BIATHLON-WELTCUP
„Ein Feiertag, jawohl, ein
Sportberichterstattungsfeiertag, der drei Wochen
dauert“, begann die TAGESZEITUNG ein liebenswertironisches Porträt des legendären Tour-de-FranceReporters Klaus Angermann
(62). Diesen Sommer war
der gebürtige Dresdener
zum 35sten Mal dabei, im
zweiten Jahr für Eurosport
(früher beim ZDF), gemeinsam mit dem Schweizer
Ex-Radrenn-Profi Tony
Rominger (39). Für jeden
Tour-Fan sind die fachkundigen Live-Reportagen
von Angermann und Rominger allererste Wahl.
10,53 Millionen Fans erlebten das Treffen der Giganten
am 25. September 1999 in
Köln. In Runde acht schlug
die „Stunde der Wahrheit“
für Axel Schulz (30 Jahre, 1,90
Meter, 97 Kilo): Der sieben
Jahre jüngere und zehn Zentimeter größere Ukrainer
Wladimir Klitschko (2,00
Meter, 107 Kilo) siegte durch
K.o. Die TV-Inszennierung
von Axel Schulz’ letztem
Profi-Fight war auch das
Finale des RTL-Reporters
Werner Schneyder (62).
Nach fast sieben Jahren
„Dienst am Ring“ gab der
Champion seiner Klasse im
TV das KommentatorenMikro ungeschlagen ab.
Packende Rennen und
dramatische Aufholjagden,
durchbrochen von Momenten größter Ruhe,
wenn am Schießstand gute Nerven und Präzision
gefragt sind. Biathlon ist
wie geschaffen für die Inszenierung zum TV-SportEvent (Marktanteile von
über 30 Prozent). Im ZDF
machten sich die zehnmalige Biathlon-Weltmeisterin Petra Behle (31) und
Journalistin Christa Haas
als Moderatorinnen verdient. Hermann Ohletz
(54) und Herbert Fritzenwenger (38, zweimal WMDritter) kommentierten
spannend und sachkundig.
Nominiert:
Werner Schneyder (Kommentar),
Manfred Loppe
(Redaktionsleitung RTL)
Sender: RTL
Nominiert:
Hermann Ohletz (Kommentar),
Werner Humpert
(Redaktionsleitung ZDF)
Sender: ZDF
Nominiert:
Klaus Angermann (Kommentar),
Patrick Chassé (Producer Eurosport),
Denis Vivaldini (Int. Prod.leitung
der Societé du Tour de France)
Sender: Eurosport
Beste
Sportsendung
Nominierungen:
Der Deutsche Fernsehpreis 2000 Seite 23
JOHANNES FABRICK
TORSTEN C. FISCHER
HARTMUT SCHOEN
Eine junge Frau verliert ihr
Baby kurz vor der Geburt.
Eine schwere Prüfung für
die Ehe der Frau ... Den
schwierigen Stoff des Melodrams UND MORGEN
GEHT DIE SONNE WIEDER
AUF inszenierte Johannes
Fabrick (42) ohne jeden Gefühlskitsch. „Souveräne Beherrschung des filmischen
Handwerks und Wissen um
die Wirkung pointiert ökonomisch eingesetzter
Schauspielkunst“ bescheinigte folgerichtig die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG dem in
Wien geborenen Regisseur.
Gleich zwei herausragende
Filme realisierte Regisseur
Torsten C. Fischer (36) im
Fernsehjahr 1999/2000. Der
in Marl (Westfalen) geborene Absolvent der Deutschen
Film- und Fernsehakademie Berlin war während
des Studiums als Regieassistent für Dominik Graf tätig. Fischers Spielfilm DIE
FLIEGENDEN KINDER
wurde 1992 mit einem MaxOphüls-Preis ausgezeichnet.
Mit dem Zweiteiler WARTEN IST DER TOD, den der
Autor nach seinem Buch
inszenierte, gelang Hartmut Schoen eine aufregende TV-Story, die Publikum
und Kritik gleichermaßen
in den Bann schlug. Für
seine früheren dokumentarischen Arbeiten wurde
Hartmut Schoen vielfach
ausgezeichnet – unter
anderem mit dem AdolfGrimme-Preis in Gold 1989
für das Kampfflieger-Porträt PHANTOM-FIEBER,
aus heutiger Sicht eine Art
Vorstudie zu WARTEN IST
DER TOD.
Nominiert für: UND MORGEN
GEHT DIE SONNE WIEDER AUF
Produktion: Relevant Film
Produzentin: Heike Wiehle-Timm
Buch: Karin Howard
Redaktion: Monika Lackus
Redaktionsleitung:
Jan Kromschröder
Sender: RTL
Beste
Nominiert für: DOPPELTER
EINSATZ – BLUTROTER MOND
Produktion: Studio Hamburg
Producer: Peter Otto
Buch: Norbert Eberlein
Redaktion: Peter Jännert,
Torsten Götz
Sender: RTL
Sowie für: DOPPELTES DREIECK
Produktion: Dom Film
Producer: Michael Lehmann
Buch: Johannes W. Betz
Redaktion: Sophie Fitz
Sender: ZDF
Regie
Nominiert für:
WARTEN IST DER TOD
Produktion: Multimedia
Produzentin: Dagmar Rosenbauer
Buch und Regie: Hartmut Schoen
Redaktion: Klaus Bassiner,
Alexander Ollig
Sender: ZDF/ARTE
Fernsehfim/Mehrteiler
Nominierungen:
Der Deutsche Fernsehpreis 2000 Seite 25
FRANZISKA BUCH
HARALD GÖCKERITZ
LOTHAR KURZAWA
Die bewegende Geschichte
Das Buch zum vielbeachteten BR-TATORT: NORBERT
(mit Jürgen Tarrach in der
Titelrolle) schrieb der
Münchener Autor Harald
Göckeritz (45). Der Absolvent der Münchener Hochschule für Fernsehen und
Film wurde durch die Vorlagen zu Fernsehspielen
wie DIE UMARMUNG DES
WOLFES (1993), NANA
(1995) und WARSHOTS
(1996, mit Heiner Stadler)
bekannt. Der gebürtige
Frankfurter schrieb auch
die Bücher zu den TATORTFolgen BLUTIGER ASPHALT
und KRIEGSSPUREN.
Über echtes „Volkstheater
fürs Fernsehen“ freute sich
DIE ZEIT in der Rezension
der Ruhrpott-Komödie NIE
MEHR ZWEITE LIGA und
hob die Leistung von Drehbuchautor Lothar Kurzawa
(48) hervor. Aufgewachsen
im Sauerland, gründete der
frühere Filmkritiker u.a.
mit Hermine Huntgeburth
die Produktionsfirma „Josefine Film“. Zu den Arbeiten Kurzawas gehören
die Drehbücher zu GEFÄHRLICHE FREUNDIN
(1996), DIE MUTTER DES
KILLERS (1996) und GANGSTER (1999).
Nominiert für: TATORT: NORBERT
Produktion: Telepool/Bavaria Film
Produzent: Veith von Fürstenberg
Buch: Harald Göckeritz
Regie: Niki Stein
Redaktion: Silvia Koller
Sender: ARD/BR
Nominiert für:
NIE MEHR ZWEITE LIGA
Produktion: Colonia Media
Produzent: Ronald Mühlfellner
Buch: Lothar Kurzawa
Regie: Kaspar Heidelbach
Redaktion: Gebhard Henke
Sender: ARD/WDR
eines alleingelassenen Jungen, der um einen Vater
kämpft, der ihn liebt: Das
Fernsehspiel VERSCHWINDE VON HIER! (Buch und
Regie: Franziska Buch, 38)
wurde bereits mit dem MaxOphüls-Preis 2000 für den
besten Nachwuchsfilm ausgezeichnet. Die Absolventin der Münchener Hochschule für Fernsehen und
Film schrieb unter anderem
die Vorlagen zum TV-Movie
BABYRAUB und zu EMIL
UND DIE DETEKTIVE (Kino-Neuverfilmung 2000).
Nominiert für:
VERSCHWINDE VON HIER
Produktion: MARAN FILM/
Bavaria Film
Produzent: Michael Hild
Buch und Regie: Franziska Buch
Redaktion: Thomas Martin,
Brigitte Dithard (SWR)
Sender: ARD/SWR/ARTE
Bestes
Buch
Fernsehfilm/
Mehrteiler
Nominierungen:
FABIAN BUSCH
Die Rollen:
Verliebter Polizist,
tragische Täter,
geheimnisvoller Fremder
Bester
„Er spielt den Felix mit einer anrührenden Zerrissenheit. Sein innerer
Kampf zwischen Pflichterfüllung und
Liebe wirkt niemals konstruiert“, lobte DER SPIEGEL den 25jährigen Berliner, und auch die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
zeigte sich angetan. In Christian Wagners ZEHN WAHNSINNIGE TAGE spielt
Fabian Busch einen Polizeischüler,
der am Frankfurter Flughafen nach
illegal eingeschleusten indischen
Kindern suchen soll – und sich dabei
in eine tatverdächtige junge Inderin
verliebt. Busch, Sproß einer Tänzerund Schauspielerdynastie, war bereits
in rund 20 Film- und TV-Produktionen zu sehen, darunter DEUTSCHLANDLIED und KLEMPERER – EIN
LEBEN IN DEUTSCHLAND.
Nominiert für: ZEHN WAHNSINNIGE TAGE
Produktion: Ulrich Herrmann
Buch: Stefan Dähnert, Holger Scheidgen
Regie: Christian Wagner
Redaktion: Brigitte Dithard
Sender: ARD/SWR/ARTE
Schauspi
Der Deutsche Fernsehpreis 2000 Seite 27
HENRY HÜBCHEN UND ULRICH TUKUR
Nach seiner Pensionierung sucht ExKampfflieger Venske das Abenteuer in
einem Millionen-Raub – und scheitert tragisch ... Multitalent Ulrich Tukur (43, Foto re.) spielt die zentrale
Rolle im großen Krimi-Zweiteiler
WARTEN IST DER TOD. Der in Viernheim geborene, vielfach ausgezeichnete Wahl-Hamburger erledigt diese
Aufgabe eindringlich und gewohnt
souverän. „Volksbühne“-Held und
Film-Größe (JAKOB DER LÜGNER)
Henry Hübchen (53, Foto) spielt kongenial Venskes Freund, Komplizen
und späteres Opfer Kellermann – ein
starkes Zusammenspiel zweier Ausnahme-Akteure.
Nominiert für: WARTEN IST DER TOD
Produktion: Multimedia
Produzentin: Dagmar Rosenbauer
Buch und Regie: Hartmut Schoen
Redaktion: Klaus Bassiner, Alexander Ollig
Sender: ZDF/ARTE
eler
JÖRG SCHÜTTAUF
Der undurchsichtige Fremde im
Thriller WARTEN IST DER TOD. Ein
Mann, der seiner Frau Gewalt antut,
im Vergewaltigungsdrama ICH HABE
NEIN GESAGT. Sehr unterschiedliche
Hauptrollen in anspruchsvollen Filmen: Jörg Schüttauf (38) verlieh beiden überzeugend Kontur. Geboren
in Chemnitz, wurde Schüttauf an der
Leipziger Hans-Otto-Theaterschule
ausgebildet. Der frühere ARD-FAHNDER machte auch als Darsteller komplexer Charaktere in Filmen wie LENZ
oder DER LADEN von sich reden.
Nominiert für: WARTEN IST DER TOD
Produktion: Multimedia
Produzentin: Dagmar Rosenbauer
Buch und Regie: Hartmut Schoen
Redaktion: Klaus Bassiner, Alexander Ollig
Sender: ZDF/ARTE
Sowie für:
ICH HABE NEIN GESAGT
Produktion: filmpool
Producer: Vivien Bronner
Buch: Annemarie Schoenle
Regie: Markus Imboden
Redaktion: Anja Helmling-Grob
Sender: ZDF
in einer Hauptrolle
Fernsehfilm/Mehrteiler
Nominierungen:
GISELA SCHNEEBERGER
Die Rollen:
Mörderische Geliebte,
clevere Kommissarin,
schlaue Lektorin
Beste
Hochgelobt von der Kritik (u.a. DIE
ZEIT, FRANKFURTER RUNDSCHAU) wurde
Gisela Schneeberger (52) in Hermine
Huntgeburths Fernsehfilm DER HAHN
IST TOT. Die Münchener Schauspielerin und Kabarettistin spielt eine Angestellte, die den Mann ihrer Träume
kennenlernt – und von da an über Leichen geht, um den Geliebten zu gewinnen. Die Rolle in der TV-Fassung
von Ingrid Nolls schwarzer Roman-Komödie ist eher ungewöhnlich für die
im fränkischen Dollnstein geborene
Absolventin der Otto-FalckenbergSchule. Bekannt war Gisela Schneeberger bis dahin vorwiegend als Satirikerin (FAST WIE IM RICHTIGEN
LEBEN, KEHRAUS).
Nominiert für: DER HAHN IST TOT
Produktion: Objectiv Film
Produzentin: Jutta Lieck-Klenke
Buch: Fabian Thaessler nach dem Roman von
Ingrid Noll
Regie: Hermine Huntgeburth
Redaktion: Pit Rampelt
Sender: ZDF
Schauspie
Der Deutsche Fernsehpreis 2000 Seite 29
JASMIN TABATABAI
NATALIA WÖRNER
Stark, schlau, sexy – und gleichzeitig
suchend, sensibel, verletzlich: als Expertin für diesen modernen Frauentyp beschrieb die Kritik Jasmin Tabatabai (33). In RENDEZVOUS MIT
DEM TEUFEL war die in Teheran geborene Wahl-Berlinerin eine Kommissarin, die einen Frauenmörder
sucht – und dabei selbst zur Gejagten
wird. Nicht nur, weil Jasmin Tabatabai
gegen ihren wuchtig agierenden Kollegen Heinz Hoenig glänzend bestand,
gehört diese Darstellung zu den herausragenden Schauspielerleistungen
der Saison. Die Musik ist Jasmin Tabatabais zweite große Leidenschaft:
Für den Soundtrack zum Kinofilm
BANDITS wurde sie 1997 mit einem
Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet.
Vom Typ der Schneewittchen-Schönen
zur gutaussehenden Charakterdarstellerin: Natalia Wörner (32) hat den
Sprung nach vorn geschafft. In zwei
neuen Filmen bewies die gebürtige
Stuttgarterin auch diese Saison große
Klasse. Die Wahl-Hamburgerin war in
letzter Zeit auch in den Hamburger
Kammerspielen zu erleben – gleich
fünf Frauenrollen spielte sie in David
Hares Stück THE BLUE ROOM.
Nominiert für: RENDEZVOUS MIT DEM TEUFEL
Produktion: Olga-Film
Producer: Molly von Fürstenberg
Buch: Barbara Jago, Thomas Berger
Regie: Thomas Berger
Redaktion: Christiane M. Conradi
Sender: ProSieben
lerin
Nomiert für: BELLA BLOCK – BLINDE LIEBE
Produktion: Objectiv Film
Produzentin: Jutta Lieck-Klenke
Producer: Michael Albers
Buch: Isolde Sammer, Sherry Hormann,
Natalia Wörner
Regie: Sherry Hormann
Redaktion: Pit Rampelt
Sender: ZDF
Sowie für:
FRAUEN LÜGEN BESSER
Produktion: MTM cineteve
Produzentin: Gloria Burkert
Buch: Annemarie Schoenle
Regie: Vivian Naefe
Redaktion: Anja Helmling-Grob
Sender: ZDF
in einer Hauptrolle
Fernsehfilm/Mehrteiler
Nominierungen:
DIETMAR BÄR UND
KLAUS JOHANNES BEHRENDT
Bisher 13mal ermittelten Klaus Johannes Behrendt (40, Foto li.) und Dietmar
Bär (39) als Hauptkommissare Max
Ballauf und Freddy Schenk am TATORT in Köln: ein Glücksfall fürs deutsche Krimi-Fernsehen. Arztsohn
Behrendt wuchs in Ibbenbüren bei
Osnabrück auf, absolvierte vor der
Schauspieler-Ausbildung eine Lehre
zum Bergmechaniker. Der Dortmunder Metzgersohn Bär wurde als Partner
von Willy Millowitsch in den KLEFISCH-Krimis bekannt.
Die Rollen:
Ungleiches Kripo-Paar,
erfahrener Polizeichef,
brillanter Psychologe
Bester
Nominiert für die WDR Tatort-Reihe,
z.B. TATORT: MARTINSFEUER
Produktion: Colonia Media
Producer: Jan Hinter
Buch: Hans Frank
Regie: Niki Stein
Redaktion: Helga Poche
Sender: ARD/WDR
z.B. TATORT: BITTERE MANDELN
Produktion: Colonia Media
Producer: Jan Hinter
Buch: Karl-Heinz Käfer
Regie: Kaspar Heidelbach
Redaktion: Heidi Steinhaus, Helga Poche
Sender: ARD/WDR
Schauspi
Der Deutsche Fernsehpreis 2000 Seite 31
JÖRG GUDZUHN
HANS-WERNER MEYER
Er ist „Othello“ und der Dorfrichter
Adam in „Der zerbrochene Krug“, er
feierte Triumphe als „Mackie Messer“
und als „König Ödipus“: Jörg Gudzuhn (55) gehört zu den großen Bühnen-Stars von Berlin. Schon 13 Jahre
ist Gudzuhn am Deutschen Theater
engagiert, doch der an der Staatlichen
Schauspielschule Ernst Busch ausgebildete Darsteller macht – seit 1970 –
auch immer wieder beim Fernsehen
von sich reden. Im Krimi DER LETZTE
ZEUGE spielt Gudzuhn, der vor der
Schauspielerkarriere eine Malerlehre
absolvierte, den Kripochef Joe Hoffer:
zurückhaltend, ökonomisch und von
der Kritik bejubelt.
Eine Journalistin sucht mit Polizeipsychologe Dr. Born den Mörder
eines Mädchens – sie ahnt nicht, daß
ihr zwölfjähriger Sohn der Täter ist ...
In der Folge „Mörderkind“ gelang
Hans-Werner Meyer (36) einer seiner
besten Auftritte als Hauptfigur Dr. Born
in der erstklassigen RTL-Krimi-Reihe
DIE CLEVEREN. Der gebürtige Hamburger studierte an der Hochschule
für Musik und Theater in Hannover.
Bekannt geworden als Bühnendarsteller (u.a. Münchener Residenztheater), war Meyer auch in großen
TV-Movies wie DU STIRBST WIE ICH
ES WILL oder UND MORGEN GEHT
DIE SONNE WIEDER AUF zu sehen.
Nominiert für: DER LETZTE ZEUGE
Produktion: Novafilm
Producer: Dr. Lutz Groth
Buch: Gregor Edelmann
Regie: Bernhard Stephan, Sabine Landgraeber
Redaktion: Hans-Georg Schmidt
Sender: ZDF
Nominiert für: DIE CLEVEREN
Produktion: Studio Hamburg
Producer: Michael Lehmann
Buch: Johannes W. Betz
Regie: Peter Ristau,
Markus Imboden, Christine Wiegand u.a.
Darsteller: Hans-Werner Meyer,
Astrid M. Fünderich
Redaktion: Marcus Mende, Barbara Thielen
Sender: RTL
eler
in einer Hauptrolle
Serie
Nominierungen:
CHRISTIANE HÖRBIGER
Die Rollen:
Couragierte Juristin,
kölsche Ulknudel mit Herz,
Jüdin in Nazi-Deutschland
Beste
„Ich möchte mit der Julia zeigen, daß
eine Lebenspartnerschaft trotz alledem möglich ist, daß nicht jede Beziehung mit Scheidung enden muß
und daß die Frau nicht immer in die
Ecke geschoben wird, nur weil sie
älter wird.“ So beschreibt Christiane
Hörbiger (61) ihre Titelrolle in der Qualitätsserie JULIA – EINE UNGEWÖHNLICHE FRAU. Die vielbeschäftigte und
noch mehr bewunderte österreichische Schauspielerin debütierte mit
17 beim Film (DER MAJOR UND DIE
STIERE, 1955). Neben neuen „Julia“Folgen wird der in Wien und Zürich
lebende Star demnächst auch als Partnerin von Götz George in einer neuen
„Schimanski“-Folge zu erleben sein.
Nominiert für: JULIA – EINE UNGEWÖHNLICHE FRAU
Produktion: DOR Film
Produzenten: Kurt Stocker, Danny Krausz
Buch: Peter Mazzuchelli
Regie: Gero Erhardt,
Walter Bannert, Peter Sämann
Redaktion: Dr. Michael Beckert (ARD),
Alexander Vedernjak (ORF)
Sender: ARD/SR/ORF
Schauspie
Der Deutsche Fernsehpreis 2000 Seite 33
GABY KÖSTER
DAGMAR MANZEL
„Ich will Volkstheater für alle machen.
Gerade heute, wo man mit Schrekkensnachrichten überflutet wird, sind
die Leute dankbar, wenn sie lachen
können. Mein Dialekt hilft, Dinge anzuprangern, die in Hochdeutsch schon
die Schmerzgrenze überschritten hätten.“ Gaby Köster (38), Comedian aus
Köln, über ihre Comedyserie RITAS
WELT. Die einzige Frau in der EliteKomiker-Truppe 7 TAGE – 7 KÖPFE erzielte mit ihrer ersten Fictionproduktion einen überragenden Erfolg. Um
sechs Millionen Zuschauer in der
Primetime am Freitag, und das ganz
ohne Rudi Carrell. Die frühere Kellnerin und Telefonistin gehört jetzt zur
Königsklasse der TV-Unterhaltung.
„Eine tolle Frau, die tief liebt, die leben will, auch leidet. Sehr selbstbewußt, sehr mutig. Sie hält es aus, mit
ihrem jüdischen Mann durch die Hölle zu gehen.“ So charakterisiert Dagmar Manzel (42) ihre Hauptrolle der
Eva in KLEMPERER – EIN LEBEN IN
DEUTSCHLAND. Die vielgelobte Darbietung der vom Deutschen Theater
Berlin bekannten Schauspielerin war
neben Matthias Habich als Klemperer
das Highlight der zwölfteiligen ARDVerfilmung von Victor Klemperers Tagebüchern. Neben Bühnenarbeiten mit
bekannten Regisseuren wurde Dagmar
Manzel durch Kinofilme wie SCHTONK
und DIE APOTHEKERIN bekannt.
Nominiert für: RITAS WELT
Produktion: Columbia Tristar
Executive Producer: Christiane Ruff,
Imre von der Heydt
Buch: Die SchreibWaisen – Peter Freiberg,
Michael Gantenberg, Thomas Koch
Regie: Ulli Baumann, Franziska Meyer-Price
Redaktion: Holger Andersen
Sender: RTL
lerin
Nominiert für: KLEMPERER –
EIN LEBEN IN DEUTSCHLAND
Produktion: Cinecom Teleart
Koproduzierende Sender:
ORB/BR/hr/NDR/RB/SDR/SFB/SR/SWF/WDR
Producerin: Dr. Karla Krause
Buch: Peter Steinbach
Regie: Kai Wessel, Andreas Kleinert
Redaktion: Karl-Heinz Staamann (MDR),
Rosemarie Wintgen (ORB)
Sender: ARD / MDR
in einer Hauptrolle
Serie
Nominierungen:
OLIVER BRÖCKER
Die Rollen:
Polizist im Zweifel,
irrsinniger Mörder,
Looser im Zwielicht
Bester
Bernie ist Polizeischüler. Sein bester
Kumpel und Mitschüler Felix hat sich
in eine schöne Inderin verliebt. Die
will den jungen Polizisten zu einer
moralisch gerechtfertigten, aber illegalen Tat bewegen ... Oliver Bröcker
(23) spielt den Polizeischüler Bernie
in ZEHN WAHNSINNIGE TAGE, einen
lebenslustigen jungen Mann, der vom
großen Abenteuer träumt. Bröcker,
als Schauspieler Autodidakt, wurde
mit 15 von seiner Mutter zu einem
Casting mitgenommen – und bekam
gleich die Hauptrolle in Wolfgang Bekkers Kinofilm KINDERSPIELE (1992).
Der gebürtige Berliner wirkte schon
in einer Reihe großer Filme mit, darunter DIE HALBSTARKEN (1996),
DER LADEN (1997) und TATORT:
DER SCHWARZE SKORPION (2000).
Nominiert für: ZEHN WAHNSINNIGE TAGE
Produktion: Ulrich Herrmann
Buch: Stefan Dähnert, Holger Scheidgen
Regie: Christian Wagner
Redaktion: Brigitte Dithard
Sender: ARD/SWR/ARTE
Schauspi
Der Deutsche Fernsehpreis 2000 Seite 35
OLIVER HASENFRATZ
JÜRGEN TARRACH
Bekannt wurde der Mann mit dem
jungenhaften Blick als netter Sohn des
Kiez-Bosses in Dieter Wedels DER
KÖNIG VON ST. PAULI. In „Der Polizeifan“ aus der Krimi-Reihe DIE CLEVEREN spielt Oliver Hasenfratz (31)
eine ganz andere, beängstigende Rolle.
Der seelisch schwer gestörte Stefan
Scholz mordet auf bestialische Weise
– stets sind große, brünette, linkshändige Akademikerinnen die Opfer. Eine
Paraderolle für den in Sindelfingen geborenen Schauspieler, der zuvor durch
Auftritte in Krimireihen wie TATORT,
DERRICK oder DOPPELTER EINSATZ
hervortrat.
„Mit dem Film DIE MUSTERKNABEN
hat sich Jürgen Tarrach aus dem Stand
in die Herzen aller Männer gespielt,
die Probleme mit ihrem Bauch, ihrer
Mutter oder der Zentralverriegelung
haben“, charakterisierte die BERLINER
ZEITUNG liebevoll den in Geilenkirchen
bei Aachen geborenen Darsteller. In
den vergangenen fünf Jahren stieg der
Absolvent des Max-Reinhardt-Seminars in Wien zu einem der meistbeschäftigten Film- und Fernsehschauspieler Deutschlands auf. In TATORT:
NORBERT ist der heute 40jährige Bühnen-Routinier (1985 bis 95 Theaterengagements in Münster, Nürnberg,
Karlsruhe) ein Looser, der eines Sexualmordes verdächtigt wird – und darin
die Chance seines Lebens sucht ...
Nominiert für: DIE CLEVEREN: DER POLIZEIFAN
Produktion: Studio Hamburg
Producer: Michael Lehmann
Buch: Johannes W. Betz
Regie: Peter Ristau
Redaktion: Marcus Mende, Barbara Thielen
Sender: RTL
Nominiert für: TATORT: NORBERT
Produktion: Telepool/Bavaria Film
Produzent: Veith von Fürstenberg
Buch: Harald Göckeritz
Regie: Niki Stein
Redaktion: Silvia Koller
Sender: ARD/BR
eler
in einer Nebenrolle
Nominierungen:
ANNA BÖTTCHER
Die Rollen:
Verlassene Mutter,
betrogene Ehefrau,
starke Gefährtin
Beste
Eine turbulente Geschichte um den
Wunsch nach einem Baby und die
Angst vor dem Partnerstreß, wenn
das liebe Kleine schließlich da ist: In
JACK’S BABY spielt Anna Böttcher (33)
die Lissy, eine junge Mutter, die mit
der zweijährigen Tochter von ihrem
Mann sitzengelassen wurde. Nun
möchte Lissys Freundin Jacqueline
(Veronica Ferres) ein Baby – (fast) ganz
ohne Mann ... Böttcher, Absolventin
der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz, wurde durch
die Rolle der Frau Schütze in bisher
fünf SPERLING-Krimis bekannt. Die
Wahl-Berlinerin trat auch in Filmen
wie DER MÖRDER MEINER MUTTER
oder DIE BUBI SCHOLZ STORY auf.
Nominiert für: JACK’S BABY
Produktion: Diana Film
Produzenten: Helmut Dietl, Alfred Hürmer
Producer: Christoph Mueller
Buch: Silke Neumayer
Regie: Jan Josef Liefers
Redaktion: Alicia Remirez
Sender: SAT.1
Schauspie
Der Deutsche Fernsehpreis 2000 Seite 37
CORINNA HARFOUCH
NINA PETRI
„Männer sehen neben ihr fast immer
wie Würstchen aus“, urteilte die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG begeistert: „Dieser
Frau ist eine Menge zuzutrauen.“ Corinna Harfouch (45), eine der besten,
vielseitigsten Schauspielerinnen ihrer
Generation, wuchs in Großenhain bei
Dresden auf. Sie spielte an Bühnen in
Chemnitz und Ostberlin (u.a. unter
Heiner Müller, Horst Sagert), erhielt
für Filmarbeiten deutsche und internationale Preise. In Hermine Huntgeburths STUNDE DES WOLFS spielt
Harfouch die betrogene Ehefrau eines
Kranführers (Richy Müller, ihre vierte
gemeinsame Arbeit) – aus dem Seitensprung mit einer jungen Blondine entwickelt sich eine blutige Katastrophe.
„Sie läßt etwas aufscheinen, das hierzulande im Kino selten ist: Bürgerlichkeit. In ihrer formbewußten Würde
aller Karikatur und Verachtung enthoben. Bemüht, die Widersprüche im
Alltag auszuleben, statt, wie es in
deutschen Filmen wieder Mode wird,
auf den chaotischen Zusammenbruch
der Normalität zu hoffen.“ So respektvoll charakterisierte das FRANKFURTER
ALLGEMEINE MAGAZIN die Hamburger
Schauspielerin Nina Petri (37). Auch
in NIE MEHR ZWEITE LIGA verkörpert
die Absolventin der Westfälischen
Schauspielschule Bochum eine charakterstarke Frau. Sie spielt die Gefährtin eines ewig jungenhaften Träumers
(Peter Lohmeyer) – und ist in diesem
Männerfilm der eigentliche Star.
Nomiert für: STUNDE DES WOLFS
Produktion: Bavaria Film
Produzent: Michael Hild
Buch: Klaus Pohl
Regie: Hermine Huntgeburth
Redaktion: Wolf-Dietrich Brücker
Sender: ARD/WDR
Nominiert für: NIE MEHR ZWEITE LIGA
Produktion: Colonia Media
Produzent: Ronald Mühlfellner
Buch: Lothar Kurzawa
Regie: Kaspar Heidelbach
Redaktion: Gebhard Henke
Sender: ARD/WDR
lerin
in einer Nebenrolle
Nominierungen:
Der Deutsche Fernsehpreis 2000 Seite 39
PETER DÖTTLING
THOMAS MERKER
AXEL SAND
Beängstigende Bilder aus
der Enge unterirdischer
Abwasserkanäle, stimmig
aufgelöste Action-Sequenzen: eine „glänzende Kamera“ im Thriller WARTEN
IST DER TOD bescheinigte
die FRANKFURTER ALLGEMEINE
Peter Döttling (44). Seit
1993 im Beruf, drehte Döttling bisher neunmal mit
Regisseurin Vivian Naefe
(TATORT: BLUTIGER ASPHALT, FRAUEN LÜGEN
BESSER u.a.) und sammelte auch Erfahrung als Kameramann von Dokumentar- und Werbefilmen.
Irritierende Einstellungen
in schrillen Fehlfarben,
verzerrte Bilder und extreme Zeitlupe: ausgefallen
waren manche Stilmittel,
die Kamermann Thomas
Merker (42) für den Krimi
DER SOLIST auswählte.
Die Kritik war begeistert
(„Respekt für ihre Ambitioniertheit“, FUNKKORRESPONDENZ, „Herausragend“,
FRANKFURTER ALLGEMEINE).
Der Absolvent der Münchener HFF arbeitet seit 1982
mit Regisseuren wie Werner Masten, Kaspar Heidelbach, Roland Emmerich.
Herausragende optische
Umsetzungen bei zwei TVMovies gelangen Axel Sand
(39) vergangene Saison. Der
Münchener Kameramann
(seit 1983) drehte 31 Dokumentarfilme, war bei
Filmen wie CAIPIRANHA
und DER UNBESTECHLICHE verantwortlich.
Nominiert für:
WARTEN IST DER TOD
Produktion: Multimedia
Produzentin: Dagmar Rosenbauer
Buch und Regie: Hartmut Schoen
Redaktion: Klaus Bassiner,
Alexander Ollig
Sender: ZDF/ARTE
Beste
Nominiert für: DER SOLIST
Produktion: Moovie the art
of Entertainment
Produzent: Oliver Berben
Buch: Holger Karsten Schmidt
Regie: Carlo Rola
Redaktion: Klaus Bassiner,
Alexander Ollig
Sender: ZDF
Nominiert für: DAS PHANTOM
Produktion: Becker & Häberle
Filmproduktion
Produzenten: Christian Becker,
Thomas Häberle
Buch: Dennis Gansel,
Maggie Peren
Regie: Dennis Gansel
Redaktion: Benjamin Herrmann
Sender: ProSieben
Sowie für: DER VOYEUR
Produktion: @lounge
Entertainment
Producer: Roman Kuhn
Buch: Stefan Cantz, Wolfgang
Reiser nach einer Vorlage von
Götz Otto u. Lutz Schmökel
Regie: Roman Kuhn
Redaktion: Benjamin Herrmann
Sender: ProSieben
Kamera
Nominierungen:
Der Deutsche Fernsehpreis 2000 Seite 41
FLORIAN HÖGER
GESA MARTEN
HANSJÖRG WEISSBRICH
Ein deutscher Geschäftsmann verliebt sich am Lago
Maggiore in eine schöne
Italienerin, die ein falsches
Spiel mit ihm treibt ... In
Roman Kuhns erotischem
Thriller DER VOYEUR setzte Florian Höger (32) gekonnt den Bildrhythmus aus
heißen sexuellen Phantasien und kühlen KrimiSequenzen. Der frühere
Münchener Jurastudent
und Barmixer war in den
vergangenen Jahren als
Cutter von Werbespots
und Imagefilmen tätig.
„Die reine Realität ist so
spannend nicht, aber wenn
man das flott montiert,
kann das sehr spannend
sein“, erklärte Regisseurin
Claudia Richarz in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG. Daß
der „flotte“ Schnitt aus
dem Material zu ABNEHMEN IN ESSEN tatsächlich
eine äußerst unterhaltsame Doku-Soap machte,
dafür ist die Cutterin Gesa
Marten (37) verantwortlich.
Die in Frankfurt geborene
Wahl-Kölnerin realisierte
1986 bis 1993 experimentelle Videofilme und ist
seit 1991 als Cutterin tätig.
Für den gekonnten Schnitt,
der Vivian Naefes Satire
FRAUEN LÜGEN BESSER
von Pointe zu Pointe eilen
läßt, zeichnet der in Siegen
geborene Münchener Cutter Hansjörg Weißbrich (33)
verantwortlich. Der frühere Student der Theater-,
Film- und Fernsehwissenschaften war 1996 erstmals
als Cutter für einen Kinofilm (WORKAHOLIC) verantwortlich. Zu Weißbrichs
Film-Schnittarbeiten der
vergangenen Jahre gehören
EINE UNGEHORSAME
FRAU (1997, ZDF-Zweiteiler) und CRAZY (2000).
Nominiert für: ABNEHMEN
IN ESSEN
Autoren: Claudia Richarz,
Carl-Ludwig Rettinger
Redaktion: Rolf Bringmann
Sender: WDR/ARTE
Nominiert für: FRAUEN
LÜGEN BESSER
Produktion: MTM cineteve
Produzentin: Gloria Burkert
Buch: Annemarie Schoenle
Regie: Vivian Naefe
Redaktion: Anja Helmling-Grob
Sender: ZDF
Nominiert für: DER VOYEUR
Produktion: @lounge
Entertainment
Producer: Roman Kuhn
Buch: Stefan Cantz, Wolfgang
Reiser nach einer Vorlage von
Götz Otto u. Lutz Schmökel
Regie: Roman Kuhn
Redaktion: Benjamin Herrmann
Sender: ProSieben
Bester
Schnitt
Nominierungen:
Der Deutsche Fernsehpreis 2000 Seite 43
MATTHIAS FREY
PAUL VINCENT GUNIA
DIETER SCHLEIP
„Von Beginn an träufelt er
ein wenig Bedrohung ins
Spiel, er hat eine wahrhafte
Wassermusik komponiert
und beherrscht das Crescendo, wie Regisseur und
Autor Hartmut Schoen in
seinem Fach es tut.“ So
begeistert rezensierte die
FRANKFURTER ALLGEMEINE
Matthias Freys Musik zum
ZDF-Thriller WARTEN IST
DER TOD. Der am 4. Juli
1956 in Wiesbaden geborene Komponist und Konzertpianist wird auch wegen
seiner Pianoalben (bisher
zwölf, seit 1978) von der
Kritik hochgelobt.
Die Spannungs-Musik zum
Krimi DOPPELTER EINSATZ schuf der in Bergheim
bei Köln geborene WahlMünchener Paul Vincent
Gunia (49). In den vergangenen 20 Jahren komponierte Gunia zahlreiche
Film-, Fernseh- und Theatermusiken. Als Studiogitarrist arbeitete das frühere
Bandmitglied von Udo
Lindenbergs Panikorchester schon mit Pop- und
Rock-Stars wie Peter Maffay, Sting, Freddie Mercury
und Meat Loaf zusammen.
Die Musiken zum ZDF-Krimi DOPPELTES DREIECK
und zum ProSieben-Thriller RENDEZVOUS MIT DEM
TEUFEL schrieb der in
Aachen geborene Filmkomponist Dieter Schleip
(38). Der Wahl-Münchener
arbeitet seit 1986 mit anerkannten Regisseuren wie
Dominik Graf , Vivian Naefe,
Thomas Berger zusammen.
Nominiert für: DOPPELTER
EINSATZ
Produktion: Studio Hamburg
Producer: Peter Otto
Buch: Norbert Eberlein
Regie: Torsten C. Fischer
Redaktion: Peter Jännert,
Torsten Götz
Sender: RTL
sowie für: RENDEZVOUS
MIT DEM TEUFEL
Produktion: Olga Film
Producer: Molly von Fürstenberg
Buch: Barbara Jago,
Thomas Berger
Regie: Thomas Berger
Redaktion: Christiane M. Conradi
Sender: ProSieben
Nominiert für: WARTEN
IST DER TOD
Produktion: Multimedia
Produzentin: Dagmar Rosenbauer
Buch und Regie: Hartmut Schoen
Redaktion: Klaus Bassiner,
Alexander Ollig
Sender: ZDF/ARTE
Beste
Nominiert für: DOPPELTES
DREIECK
Produktion: Dom Film
Producer: Michael Lehmann
Buch: Johannes W. Betz
Regie: Torsten C. Fischer
Redaktion: Sophie Fitz
Sender: ZDF
Musik
Nominierungen:
Der Deutsche Fernsehpreis 2000 Seite 45
JÖRG HÖHN UND
GUDRUN SCHRETZMEIER
MAXIMILIAN
JOHANNSMANN
Die 50er Jahre bieten den
Hintergrund für VOM KÜSSEN UND FLIEGEN. Mit
viel Liebe zum Detail schufen Ausstatter Jörg Höhn
(62) und Kostümbildnerin
Gudrun Schretzmeier (58)
das realistische Ambiente
von Hartmut Schoens Fernsehfilm. Ausgebildet in
Stuttgart, war Jörg Höhn
bei Erfolgsfilmen wie ALLEIN UNTER FRAUEN oder
TATORT: DIE ZÄRTLICHKEIT DES MONSTERS tätig. Die Stuttgarterin Gudrun Schretzmeier gehört
seit über 30 Jahren zur
ersten Garde ihres Berufs
(u.a. Tom-Toelle-Filme).
Für die überzeugende Ausstattung von Thorsten
Näters hochmodernem
Psychiatrie-Thriller RACHEENGEL – STIMME AUS
DEM DUNKELN zeichnete
Maximilian Johannsmann
(48) aus Hamburg verantwortlich. Der frühere Bühnen- und Kostümbildner
an bekannten Theatern, u.a.
in Berlin, Hamburg, München, Frankfurt und Rotterdam, war auch für Szenenbilder großer Produktionen
wie DIE BOMBE TICKT
oder JAMES BOND 007 –
DER MORGEN STIRBT NIE
verantwortlich.
Nominiert für: VOM KÜSSEN
UND FLIEGEN
Produktion: Susan Schulte
Buch und Regie: Hartmut Schoen
Redaktion: Julia Gerdes
Sender: ARD/SWR
Nominiert für: RACHEENGEL –
STIMME AUS DEM DUNKELN
Produktion: Bioskop/Novamedia
Producer: Dietmar Güntsche
Buch: Caroline Hecht, Jochen Pahl
Regie: Thorsten Näter
Redaktion: Birgit Brandes
Sender: ProSieben
MATTHIAS H. MÜSSE
Stilsicherer Ausstatter des
zwischen traditionellem
Milieu und Moderne
wechselnden MysteryThrillers BIIKENBRENNEN
war Matthias H. Müsse (34),
im niederrheinischen Nievenheim aufgewachsener
Sohn eines Pfarrers und
einer Krankenschwester.
Der Wahl-Münchener studierte vier Semester Theater und Film, ist seit 1990
als Autodidakt im Beruf.
Müsse stattete aufwendige
Kinoproduktionen wie
THE HIGH CRUSADE und
JOSEPHINE aus.
Nominiert für: BIIKENBRENNEN –
DER FLUCH DES MEERES
Produktion: Indigo
Produzenten: Christian Becker,
Thomas Häberle
Buch: Timo Berndt
Regie: Sebastian Niemann
Redaktion: Benjamin Herrmann
Sender: ProSieben
Beste
Ausstattung
(Szenenbild und Kostüm)
Sonderpreis der Stifter an Inge Meysel
„Eine außerordentliche Schauspielerin – und eine beispielhaft widerständige, couragierte
Frauensperson.“
Die bekannte Benennung war stets
freundlich, ja liebevoll gemeint. Falsch
war sie in Wahrheit immer. Die „Mutter der Nation“ ist Inge Meysel nämlich gerade nicht. Es sei denn, diese
Nation hätte es schon viel weiter
gebracht als bemerkbar. Nein, Inge
Meysel, der die besondere Ehrung
des Deutschen Fernsehpreises 2000
zuteil wird, ist ein Glücksfall anderer,
bedeutenderer Art und als solcher
ziemlich entfernt von deutsch-gemütlicher Familiarität.
Inge Meysel ist zuerst, und darauf legt
sie selbst zu Recht den größten Wert,
eine außerordentliche Schauspielerin.
Ihr Repertoire – man studiere ihre Fil-
Der
Sonder
Der Deutsche Fernsehpreis 2000 Seite 47
mographie – reduziert sich eben nicht
auf eine ewige Rolle. Auf der Bühne
wie vor der Kamera hat sie buchstäblich alles gegeben und so unseren
künstlerischen Reichtum vermehrt –
kontinuierlich, ausdauernd, beständig.
Daneben aber und natürlich auch in
ihrer Profession ist sie eine beispielhaft widerständige, couragierte Frauensperson. Ihr Bild die Jahrzehnte
hindurch wahrnehmend. Ihren selbstbewußten Auftritten folgend, ihrer
mitunter rebellischen öffentlichen
Rede zuhörend. Ihre fabelhaft freche Lebendigkeit erlebend (und dies
schon, als dergleichen noch überhaupt nicht Talk-Show-üblich war,
sondern den Comment verletzte und
schnell mal übelgenommen wurde),
durfte man beeindruckt sein und
Respekt empfinden fürs Exempel.
witz“. Sie ist eine dem Leben – und
das heißt auch Gesellschaft & Politik
– quergehende, ungenierte, furchtlosempfindliche Frau.
Dieser Frau, die wir also getrost zu
den zivilen Leitfiguren unseres demokratischen Nachkriegsdeutschlands
zählen dürfen und zu den bleibenden
Fernsehgestalten sowieso, dieser ausgezeichneten Schauspielerin Inge
Meysel gebührt der Preis.
Wir beglückwünschen sie.
Und uns zu ihr.
Hans Janke
Stellvertretender Programmdirektor des ZDF
und Vorstandschef des Deutschen Fernsehpreises
Zur Mamaglucke indes taugt Inge
Meysel gottlob kein Stück. Sie hat uns
eben nicht allesamt schrecklich lieb.
Wir sollen uns nicht an ihre Rockschöße hängen und in ihre Falten
flüchten. Sie ist, auch wenn sie diesen
Part zuweilen souverän gespielt hat,
nicht die „starke Frau für alle Fälle“
mit „Herzensrealismus“ und „Mutter-
preis

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