Vorschau - Europäischer Ayurveda

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Vorschau - Europäischer Ayurveda
Ayurveda Journal – Juni 2004
Massagen und Ölanwendungen in der Ayurveda Tradition
Autor und © Copyright: Ralph Steuernagel
In den letzten Jahren wächst das Interesse an Ayurveda in der Öffentlichkeit rapide.
Medien berichten von der wohltuenden und heilsamen Wirkung des ältesten medizinischen
Systemes unseres Planeten. Hierbei wird Ayurveda zumeist mit sinnlichen Ölungen zur
Steigerung des Wohlbefindens, Streßabbau und Entspannung assoziiert. Massagestudios
eröffnen annähernd wöchentlich, Physiotherapeuten, Yoga-Institutionen, Kosmetikerinnen
und Wellness-Institute integrieren Ayurvedische Ölmassagen in ihr bestehendes Programm
und bilden häufig selbst nach wenigen Monaten bereits in diesem Fachgebiet Laien und
Interessierte aus. Diese Entwicklung gibt Anlaß dazu, die Bedeutung der Ayurvedischen
Massagetechniken im klassischen Ayurveda zu hinterfragen und ihren tatsächlichen Einsatz
in der medizinischen, kosmetischen und entspannungsorientierten Arbeit für Europa zu
erläutern.
Zunächst möchte ich den Begriff „klassischer Ayurveda“ definieren. Hierunter versteht man
die Inhalte der international anerkannten authentischen Literatur, die in den letzten etwa
2700 Jahren in Sanskrit verfasst wurden. Man unterscheidet zwei Gruppen von
Textsammlungen (sanskr. „Samhita“), deren Inhalte in der heutigen Praxis sowohl im
Ursprungsland Indien als auch in Europa synergistisch genutzt werden. So beschrieb der
Autor der „Caraka Samhita“ umfassend den Fachbereich der inneren Medizin (sanskr.
„Kayacikitsa“), während in der „Sushruta Samhita“ das Augenmerk auf anatomische und
chirurgische Elemente (sanskr. „Shalyatantra“) gelegt wurde. Diese beiden Kompendien
stellen die älteste überlieferte Literatur dar, jüngere Autoren bedienten sich zumeist dieser
Grundlage und ergänzten sie durch Erweiterungen in Therapeutik, Diagnostik und
Pharmakologie. Es ist daher dringend vonnöten, zum tieferen Verständnis der
Ayurvedischen Ölungen und Massagetechniken deren Einsatz in der klassischen Literatur
zu studieren, bevor Integrationsmöglichkeiten in der westlichen Praxisarbeit eruiert
werden.
Einsatz von Snehana
Der Oberbegriff für Ölungen in der Sanskrit-Sprache ist „Snehana“. Dieser wird in der
Literatur in zwei Gruppen unterteilt: innere Ölung („Abhyantara Sneha“) und äußere Ölung
(„Bahya Sneha“). Ayurvedische Massage stellt einen Zweig der äußeren Ölungen dar und
wird vorwiegend in zwei Bereichen beschrieben – zum einen als Empfehlung zur
Gesunderhaltung in der täglichen Routine („Dinacarya“), zum anderen als Vorbehandlung
(„Purvakarma“) vor Ausleitungsverfahren zur Elimination überschüssiger milieubelastender
Stoffe. Diese Ausleitungsverfahren werden unter dem Begriff „Panca Karma“, den fünf
reinigenden Handlungen, detailliert beschrieben. Die fünf Exkretionsverfahren können
zusammenhängend als Kurbehandlung oder ambulant auch als einzelne Therapiebausteine
Anwendung finden.
Klassische Einteilung der äußeren Ölungen:
1. Abhyanga
Mardana (Druckmassage)
Samvahana (leichte, sanfte Massage)
2. Ölung der Sinnesöffnungen
Gandusha (Ölkauen)
Karana Purana (Ölfüllung der Ohren)
Akshitarpana (Ölung der Augen)
3. Parisheka-Öldusche
4. Murdha Taila
Kopfölung als Shirobasti (Ölfüllung in einen Lederhut),
Shirodhara (Stirn-Ölguß), Shiroabhyanga (Kopfmassage)
& Picu (Auflegen eines in Öl getränkten Tuches)
Unter dem Begriff „Abhyanga“ werden alle Körpermassagen zusammengefasst. Werden
nur einzelne Körperteile massiert, setzt man den Namen des behandelten Körperteiles vor
–Abhyanga (bsp. „Pad-Abhyanga“ für die Fußmassage, „Mukh-Abhyanga“ für die
Gesichtsmassage). Insbesondere im südindischen Kerala sowie auf Sri Lanka existieren
viele weitere kunstvolle Formen der äußeren Ölung und Schwitztechniken, die in den
Klassikern nicht erwähnt und deshalb hier nicht einzeln aufgeführt sind. Auch Traditionen
der südindischen Kerala-Kampfkunst „Kalaripayatt“ wenden Massagetechniken an, die
unter dem Namen des Ayurveda mittlerweile angeboten werden. So stellen „Kalari Cikitsa“
und „Marma Cikitsa“ keine klassisch ayurvedischen Behandlungsformen dar, können aber
auf Wunsch in die Ayurvedische Therapie integriert werden.
Massage als Vorbereitung für Ausleitungsverfahren – Panca Karma
Gemäß dem Ayurvedischen Konzept sammeln sich im Laufe des Lebens regelmäßig
Rückstände an, die im Westen meist als „Schlacken“ bezeichnet werden. Ayurvedisch
betrachtet, handelt es sich um überschüssige „Dosha“, Abfallprodukte,
Gewebeansammlungen sowie alle Substanzen, die das Milieu im Körper unphysiologisch
verschieben. Diese potentiell schädlichen Stoffe können, wenn im Übermaß angehäuft,
über den natürlichen Ausscheidungsmechanismus nur unzureichend eliminiert werden.
Daher empfiehlt Ayurveda, regelmäßig den Körper von diesen Rückständen zu befreien,
um Körper & Geist rein zu halten und damit die Wurzel vieler Erkrankungen zu entziehen.
In der klassischen Pancha Karma Kur werden drei Phasen unterschieden:
Die erste Phase („Purvakarma“) dient der Erweichung, Mobilisation und dem Transport
der zum Teil jahrzehntelang angesammelten überschüssigen Substanzen sowie deren
Rückführung an den Ort ihrer Entstehung, dem Magen-Darm-Trakt. Diese Erweichung wird
durch innere Ölung über 3-7 Tage und äußere Ölmassage, die einen mobilisierenden
anregenden Charakter hat, bewirkt. Überschüssige Substanzen lassen sich aus einem
erweichten, gut geölten Körper leichter eliminieren und richten hierbei keinen Schaden für
die angrenzenden Gewebe und Zirkulationsbahnen an (Caraka Samhita, Siddhasthana 6,
11-13). Um die Leitfähigkeit in den Kanälen zu erhöhen und die darin zirkulierenden
Substanzen zu verflüssigen, wird im Anschluß an eine Ölung der Patient trocken oder
feucht zum Schwitzen gebracht (Svedana Karma). Für Snehana (Ölungen) und Svedana
(schweißtreibende Maßnahmen) gibt es eine Reihe von Indikationen und
Kontraindikationen, die vom leitenden Ayurveda-Arzt erörtert werden müssen.
Dies leitet die zweite Phase („Pradhanakarma“) ein, die aus fünf grundlegenden
Ausleitungsverfahren besteht. Als „Vamana“ wird die emetische Ausleitung zur Reinigung
des Magens und Elimination von überschüssigem „Kapha“ bezeichnet. „Virecana“ ist die
Abführtherapie zur Reinigung des Dünndarms und Elimination von „Pitta“. Um den
Dickdarm von überschüssigem „Vata“ zu befreien und zu harmonisieren, stehen zwei Arten
von Darmeinläufen („Basti“) zur Verfügung, es werden im Wechsel medizinierte Öl- und
Kräuterdekokteinläufe verabreicht. Alle Erkrankungen oberhalb des Schlüsselbeins,
insbesondere schleimige Nasen- bzw. Nebenhöhlenprobleme werden im Ayurveda mit der
„Nasya“-Therapie, dem Einführen arzneilicher Öle oder Pulver über die Nase, behandelt.
Als angegliederte Reinigungsmaßnahme bei Verunreinigungen des Blutes und damit meist
einhergehenden chronischen Hauterkrankungen wird im Ayurveda „Raktamokshana“, der
therapeutische Aderlaß durchgeführt.
Ist der Körper nun gereinigt, muß das erworbene Gleichgewicht stabilisiert werden, um
den Anforderungen des Alltags standhalten zu können. Diesem Ziel dient die dritte Phase
(„Pashchatkarma“) der Kur. Nach dem langsamen Kostaufbau werden
Regenerationsmaßnahmen durchgeführt.
Traditionell durchgeführtes Panca Karma benötigt einen Zeitraum von mindestens vier
Wochen – inhaltliche Kürzungen sind im Einzelfall möglich. Ob und wieweit eine solche
Reinigungskur individuell zu empfehlen ist, sollte unbedingt in einem persönlichen
Beratungsgespräch vorab erörtert werden. Nur so können unerwünschte Nebenwirkungen
vermieden und optimale therapeutische Resultate erzielt werden.
Massage als Teil Ayurvedischer Tagesroutine und Prävention
Nach Vagbhata (AHS, Sutra Sthana 2, 7-8) werden durch regelmäßige Massage folgende
Wirkungen erzielt:
Jara
der Alterungsprozeß wird korrigiert und entstört
Shrama
Müdigkeit, durch harte Arbeit bedingt, wird überwunden
Vata
Vorbeugung vor Störungen im gesamten ZNS und dem PNS
Drishti prasada
fördert die Sehkraft
Pushti
wirkt nährend auf den gesamten Körper
Ayus
fördert Langlebigkeit
Svapna
wirkt schlaffördernd
Dardhya
fördert Robustheit und Widerstandskraft
Um diese Wirkungen lebenslang zu nutzen, empfiehlt die Ayurveda-Medizin als Teil der
morgendlichen Routine das Einölen des Körpers und der Sinnesöffnungen vor dem Bad
bzw. der Dusche.
Durchführung einer Abhyanga
„Massage sollte nur durchgeführt werden, wenn der Klient seine zuletzt aufgenommene
Nahrung verdaut hat sowie hungrig und durstig ist.“ (Ashtanga Sangraha)
Die Ganzkörpermassage erfolgt klassisch in sieben Körperstellungen:
Sitzposition  Rückenlage  Bauchlage  Seitlage links  Seitlage rechts  Rückenlage
 Sitzposition.
Die Streichrichtung erfolgt gewöhnlich „Anuloma“ (= entlang der Härchen), an den langen
Muskeln werden lange Streichungen, an flachen und runden Muskeln sowie den Gelenken
kreisende Bewegungen durchgeführt. Zur verstärkten Anregung der Blut- und
Lymphzirkulation wählt man zeitweilig auch die Streichrichtung entgegen den Haarverlauf
(„Pratiloma“). Es gibt keine historischen Hinweise auf eine Ausrichtung der Ayurvedischen
Massage gemäß Energiebahnen („Nadi“) oder Vitalpunkten („Marma“), auch wenn dies
mittlerweile oft in den okkult und esoterisch ausgerichteten Massageinstitutionen
vermittelt wird. Sollte ein Therapeut diese Ausrichtung wählen, so ist also zumindest eine
fundierte Ausbildung in den damit verbundenen Traditionen wie etwas der Kampfkunst
vonnöten.
Druckstärke, Geschwindigkeit und Rhythmus der einzelnen Techniken richten sich nach
den Bedürfnissen des Kunden sowie der medizinischen Indikation. Die
Gesamtbehandlungszeit sollte wenigstens 35 Minuten betragen, um das volle
Wirkungsspektrum zu erzielen. Dies errechnet sich aus der Beschreibung, wie lange das Öl
benötigt, um in die jeweiligen Gewebeschichten vorzudringen. Hierbei sei zu erwähnen,
dass nicht das Öl als Substanz in Gewebe wie den Knochen einzudringen vermag, sondern
seine medizinische Wirkung sich bis in dieses Gewebe erstreckt. Der genaue Mechanismus
ist wissenschaftlich noch ungeklärt, diskutiert werden u.a. neuronale Reflexwirkungen.
Hier eine Auflistung der Wirkbereiche:
Nach 100 sec  Haarfollikel
Nach 133 sec  obere Hautschicht durchdrungen
Nach 165 sec  Rakta Dhatu erreicht (Blutgewebe)
Nach 200 sec  Mamsa Dhatu erreicht (Fleischgewebe)
Nach 230 sec  Meda Dhatu erreicht (Fettgewebe)
Nach 265 sec  Asthi Dhatu erreicht (Knochengewebe)
Nach 300 sec  Majja Dhatu erreicht (Mark und Nervengewebe).
Ayurvedische Öle und Fette für die Massagetherapie
In der klassischen Literatur findet man Fette in vier Substanzengruppen eingeteilt, die für
innere und äußere Ölungen zum Einsatz kamen.
Taila
Öle, v.a. aus Sesamsamen
Besänftigt Vata, ohne dabei zwangsweise Kapha zu erhöhen, stärkt die
Körperkraft, gesunde Haut und körperliche Stabilität; reinigt den
Urogenitaltrakt insbesond. bei Frauen
Ghrta
Ghiprodukte (Butterreinfett)
Pitta und Vata besänftigend ohne extrem Kapha zu erhöhen, fördert
Nährsaft, Samen und Essenz, beseitigt Brennen, erzeugt Weichheit, fördert
Stimme und Komplexion, stärkt den Metabolismus und die Verdauung, gibt
körperliche Kraft; trägt und potenziert die Qualitäten medizinischer
Substanzen
Vasa
Muskelfett
Wundheilend, Frakturheilung beschleunigend, hilfreich bei uterinem Prolaps,
gut bei Kopf- und Ohrenschmerzen, fördert das Sehen, sehr gut bei stark
körperlich arbeitenden Menschen
Majja
rotes und weißes Knochenmark
Fördert Kraft, Samen und Nährsaft, steigert die Qualität von Kapha, Fett und
Knochenmark, stärkt insbesondere die Kraft der Knochen.
Heutzutage beschränkt man sich auf den Einsatz der ersten beiden Gruppen.
Zur Herstellung eines medizinierten Öles oder Butterreinfettes benötigt man drei
Ingredienten:
Öl = „Taila“
Pflanzenpaste = „Kalka“
Flüssigkeit, meist verschiedene Abkochungen = „Drava“
Als allgemeine Regel gilt folgende Dosierung:
1 Teil Paste + 4 Teile Öl + 16 Teile Flüssigkeit
Zuerst werden Paste und Flüssigkeit vermengt, dann das Öl zugeführt und so lange auf
kleiner Flamme geköchelt, bis das gesamte Wasser verdampft ist. Dieser Prozeß dauert je
nach Rezeptur mehrere Tage an, was die Intensität der Öle erklärt und ihre hohen
Einkaufspreise in Europa rechtfertigt.
Viele Massagepraxen arbeiten ausschließlich mit kaltgepressten Monoölen wie Sesam-,
Sonnenblumen-, Kokos-, Oliven- oder Mandelöl. Um deren Resorptionsfähigkeit über die
Haut sowie die Konsistenz zu verbessern, werden diese Öle einmalig erhitzt (im
europäischen Sprachgebrauch „gereift“ genannt). Hierbei kommt dem eingesetzten Öl im
Vergleich zu den oben beschriebenen klassischen Ölrezepturen mehr die Aufgabe eines
Gleitmittels zu, welches die Haut erweichen und Massagegriffe erleichtern soll. Die häufig
zitierten angeblichen Wirkungen dieser Öle, die auch in der Nahrung Einsatz finden, sind
zumindest mit meiner langjährigen medizinischen Praxiserfahrung nicht in Einklang zu
bringen. In der klassischen Literatur findet man auch keinerlei Hinweise für den Einsatz
„gereifter“ Öle aus einzelnen Ölsaaten.
Massage als eigenständige Therapieform
In Europa hat sich die Ayurvedische Massage als eigenständige Therapieform etabliert. So
suchen viele stressgeplagte, muskulär verspannte und erschöpfte Kunden regelmäßig
Massagepraxen auf, die nach Ayurvedischen Kriterien behandeln. Hierbei sei dringend zu
vermerken, dass Ayurvedische Massage nicht automatisch mit Ölung gleichzusetzen ist.
Das Öl, welches über Massagetechniken im Körper wirken soll, spielt in der Vorbereitung
vor Ausleitungen sowie im täglichen Routineeinsatz eine zentrale Rolle, ist jedoch im
Rahmen Ayurvedischer „Physiotherapie“ nicht zwingend erforderlich. Vielmehr sollte bei
regelmäßigem Einsatz (bsp. wöchentlich) der individuelle Stoffwechselzustand des Kunden
ermittelt werden, um unerwünschten Nebenwirkungen vorzubeugen. Hier seien
vorwiegend Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, der Haut und der
Stoffwechselorgane zu nennen, bei deren Vorliegen der Therapeut meist trockene
Massagetechniken zu wählen hat. Bekannt geworden sind hier Behandlungen wie etwa
Massagen mit Rohseide („Gharshana“) oder Körperpeelings („Udvartana“). Nicht selten
kommt es bei Missachtung dieser Regel zu akuten Schüben der genannten Erkrankungen,
sowohl in Europa als auch in Südindien und Sri Lanka. Daher empfiehlt sich vor Planung
regelmäßiger Massagetherapien eine gründliche Untersuchung durch einen anerkannten
Ayurveda-Experten, der Behandlungsarten, -serien und zu verwendende Utensilien
individuell den Bedürfnissen anzupassen vermag.
Ausbildungsstand der Ayurveda-Massagetherapeuten
Der Ausbildungs- und Kenntnisstand Ayurvedischer Therapeuten variiert in Europa
erheblich. Wählen Sie Therapeuten ohne medizinische Examinierung als Arzt,
Heilpraktiker, Physiotherapeut/Krankengymnast oder Masseur, sollten Sie sich unbedingt
von deren Wissensstand überzeugen. Ayurvedische Massage wird in Deutschland meist an
Wochenenden erlernt und nicht selten von inkompetenten Dozenten unterrichtet. Ohne
grundlegendes Basisstudium der Ayurvedischen Medizin ist die Massage nichts anderes als
eine bloße Technik ohne Tiefgang. Fragen Sie daher nach der Ausbildungsdauer sowie den
Inhalten, die der jeweilige Therapeut erlernt und durch Überprüfung den Kenntnisstand
bewiesen hat. Viele „Therapeuten“ nehmen in Deutschland an Schulungen teil, ohne
jedoch deren Inhalt jemals in anerkannten Prüfungen wiedergegeben zu haben. Wir
bemühen uns mit einigen europäischen Kollegen, im Rahmen unserer Akademiearbeit
diesen oberflächlichen und konsumentenschädigenden Entwicklungen durch
Qualitätssicherung entgegen zu wirken. Auf Anfrage erhalten Sie einen Überblick über den
erforderlichen Kenntnisstand eines Ayurveda-Massagetherapeuten.
Massage im Lichte von Wellness und Anti-Aging
Die Ayurveda-Lehre erfreut sich zunehmender Beliebtheit auch in Kreisen der Wellnessund Kosmetikbranche. Die den Alterungsprozess positiv beeinflussende Wirkung der
Ayurveda-Massage wurde bereits zu Beginn dieses Artikels erörtert und lässt sich
hervorragend mit modernen kosmetischen und ästhetischen Inhalten verbinden. Die
grundlegende Frage nach der Hautverträglichkeit in Bezug auf Ayurvedische Massageöle
darf jedoch nicht ausgelassen werden. Gemäß den Erfahrungen der letzten Jahre bleibt
festzuhalten, dass sensitive Häute schnell zu Reaktionen auf Körperöle neigen, während
feuchtigkeitsarme Häute oft mit einer verstärkten Austrocknung reagieren. Öl ist daher
nicht als allgemeine Pflege, sondern vielmehr als therapeutisches Medium zu verstehen.
Entgegen der weitläufigen Meinung, Öle sollten möglichst lange auf dem Körper
verbleiben, ist es eher ratsam, nach einer Ölanwendung ausgiebig zu duschen und das
überschüssige Öl mittels einer milden Waschlotion oder pflanzlichen Pulvern zu entfernen.
Dies sichert Ihnen die ausbleibende Rückresorption der an das Öl gebundenen Toxine zu.
Sollte Ihre Haut eine Feuchtigkeitslotion im Anschluss benötigen, kann hier die moderne
dermatologische Kosmetik eine Brücke schlagen und somit eine Integration für die
Bedürfnisse des Europäers ermöglichen.