Chronik Finanzkrise: Vom Immobilien- boom zum

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Chronik Finanzkrise: Vom Immobilien- boom zum
NEOPLEX
Eine Sammlung zur Komplexität unserer Zeit
Sonderausgabe
Ausgabe 02 / Juni 2009
Google-Suchanfrage » Chronik der Finanzkrise « am 16. Juni 2009
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Chronik Finanzkrise: Vom Immobilienboom zum Börsen-Crash
Jörg Stroisch, Henrik Jeimke-Karge, Mario Brück, Michael Detering
Am Anfang standen faule Immobilienkredite in den USA. Inzwischen erfasst die
Finanzkrise nach den Banken auch andere
Branchen - und die ersten Staaten stehen
vor der Pleite. Die Gefahr der Rezession
wächst. Eine Chronik der Krise.
Mitte 2000: Die US-Immobilienmärkte
boomen Der Ursprung der Finanzkrise
liegt viele Jahre zurück und beginnt mit den
US-Immobilien. In großem Umfang kaufen
sich seit dem Jahr 2000 Amerikaner mit geringer Bonität Eigenheime und finanzieren
diese mit zinsgünstigen, aber auch zinsflexiblen, Darlehen.
Üblicherweise ganz ohne Eigenkapital.
Dies führt zu einem Kreislauf: Der Wert
der Immobilien in den Boomgebieten steigt
stark. Über diesen gesteigerten Wert nehmen sich die Immobilienbesitzer erneut
einen Kredit, um sich Konsumwünsche zu
erfüllen.
Solange der Wert der Immobilien steigt
und die Zinsen stabil bleiben, kann sich
dieser Kreislauf ungehindert weiterentwickeln. Der so genannte Subprime-Markt,
früher nur ein recht kleiner Bereich in der
Immobilienfinanzierung, vervielfacht sein
Volumen innerhalb von wenigen Jahren.
Finanzvertrieb buhlt um Subprime-Bürger.
US-Hypothekenfinanzierer wie etwa
Newl Century Financial schicken ihre Vertriebsleute zu den einkommensschwachen
„Subprime“-Bürgern und bringen immer
mehr Kredite unter das US-Volk. Und sie
fahren damit hohe Zinsgewinne ein.
Zinsgewinne, von denen beispielsweise deutsche Banken wegen des margenschwachen und hart umkämpften Inlandsgeschäfts nur träumen können, aber nicht
wollen: Sie kaufen deshalb über ihre Töchter oder Fondsgesellschaften von Investmentbanken meist indirekt die Pfandbriefe
dieses Sektors.
Indirekt deshalb, weil die Pfandbriefe in
so genannten ABS gebildet werden – englisch für asset-backed security, forderungsbesichertes Wertpapiere. Daraus wiederum
bildeten sie Fonds in Verbindung mit anders besicherten Krediten, die so genannten
Collateralized Dept Obligations (CDO).
Februar 2007: Erste Zahlungsausfälle
bei Hypothekenkrediten Vermehrte Zahlungsausfälle bei Hypothekenkrediten in
den USA lenken die Aufmerksamkeit auf
diese spezielle Art der Subprime-Darlehen,
die im Laufe der Jahre zu Hunderttausenden an nichtsolvente Hausbauer und -besitzer vergeben wurden.
Finanzpapiere, die von Bankkonzernen unter Einbeziehung solcher Darlehen emittiert
und gehandelt werden, verlieren schlagartig
an Wert. Die sogenannte Subprime-Krise
beginnt.
März 2007: US-Finanzminister Henry
Paulson dämpft die Furcht vor einer
Krise Noch ist zumindest der US-Finanzminister Henry Paulson optimistisch. Der
Rückgang der Hauspreise habe sich auf
bestimmte Hypotheken ausgewirkt, sagte
Paulson. „Es gibt Kreditprobleme, aber sie
sind begrenzt.“
April 2007: Erste Opfer in den USA Die
US-Immobilienkrise fordert ihr erstes prominentes Opfer. Der US-Hypothekenfinanzierer New Century Financial strauchelt
und geht schließlich am 2. April 2007 mit
einem ausgewiesenen Verlust von etwa 450
Millionen Dollar pleite. Die Bank hatte sich
sehr stark auf den Sektor mit schlecht besicherten Immobilienkrediten in den USA
spezialisiert. Noch hoffen die Finanzmärkte weltweit, dass die Krise sich auf dieses
Marktsegment beschränkt.
Allerdings muss auch bereits am 8. Februar HSBC, Europas größte Bank, wegen
ihres US-Hypothekengeschäfts, eine Gewinnwarnung ausgeben. Später schreibt sie
880 Millionen Dollar ab.
Ziemlich schnell stellt sich heraus, dass
die Immobilienwerte selbst in ehemaligen
Boomgebieten absacken, die US-Reihenhäuser stehen reihenweise leer. Damit platzen weitere Kredite, die im Vertrauen auf
einen sicheren Wert des Eigenheims an deren Besitzer ausgezahlt wurden.
September 2007: Menschenschlangen
vor britischer Bank Wegen eines akuten
Liquiditätsengpasses gerät der britische
Baufinanzierer Northern Rock unter Druck.
Zahlreiche Sparer stehen Schlange an den
Filialen der Hypothekenbank, um ihre
Gelder abzuheben. Die Bank of England
springt mit einem Notfallkredit ein.
Die Bilanzen der Investmentbanken fallen gemischt aus. Während Goldman Sachs
trotz Abschreibungen in Höhe von 1,7
Milliarden Dollar eines der besten Quartale der Geschichte hinlegt und Lehman
Brothers ebenfalls positiv überrascht, muss
Bear Sterns wegen drastischer Einbußen im
Anleihegeschäft einen 61-prozentigen Gewinnrückgang hinnehmen.
Morgan Stanley schreibt fast eine Milliarde Dollar ab und enttäuscht mit einem
deutlichen Gewinnrückgang. Für das vierte
Quartal kündigt das Institut weitere Wertberichtigungen von mindestens 3,7 Milliarden Dollar an.
Oktober 2007: Die Schweizer Großbank
UBS kündigt wegen der Subprime-Krise
den ersten Quartalsverlust seit neun Jahren
an. Vier Wochen später sagt sie nach Milliardenabschreibungen im dritten Vierteljahr
weitere Belastungen für das vierte Quartal
voraus. Die Schweizer Bank Credit Suisse stellt ebenfalls Belastungen wegen der
Subprime-Krise in Aussicht.
Citigroup muss Milliarden abschreiben
Die größte US-Bank Citigroup kündigt einen Gewinneinbruch um etwa 60 Prozent
im dritten Quartal an. Zwei Wochen später
beziffert sie den Abschreibungsbedarf auf
6,5 Milliarden Dollar. Wiederum drei Wochen später muss das Institut im Zusammenhang mit dem Subprime-Engagement
weitere elf Milliarden Dollar wertberichtigen. Citigroup-Chef Charles Prince nimmt
seinen Hut.
Die Finanzkrise kostet die Deutsche
Bank im dritten Quartal im Investmentbanking über zwei Milliarden Euro. Die
Investmentbank Merrill Lynch stellt wegen
Abschreibungen über 4,5 Milliarden Dollar
den ersten Quartalsverlust seit sechs Jahren
in Aussicht. Knapp drei Wochen später beziffert das Geldhaus die gesamten Wertberichtigungen auf mehr als acht Milliarden
Dollar. Kurz danach muss Konzernchef
Stan O’Neal gehen.
November 2007 Die Commerzbank beziffert die Abschreibungen auf das Subprime-Engagement mit 291 Millionen Euro
– mehr als sechs Mal soviel wie im Sommer
angekündigt.
Dezember 2007 Die wichtigsten Notenbanken kündigen Milliardenkredite für
die Geldmärkte an. Das Land Sachsen sichert seine Landesbank in Milliardenhöhe
ab. Medien berichten, die BayernLB müsse
Abschreibungen von einer Milliarde Euro
vornehmen. Die Landesbank dementiert
die Berichte und betont, es gebe nur geringe
Ausfallrisiken.
Januar 2008: Die Börsen fahren Achterbahn. Immer weitere Abschreibung
ernüchtern die Analysten, ein Ende der
Finanzkrise ist nicht in Sicht. Erste Prognosen sehen ein Andauern der Krise bis
weit in das Jahr 2009, gleichzeitig steigt die
Angst vor einer US-Rezession und deren
(Anfang Dezember) „Die aktuelle Situation
ist schwierig, wirft die WestLB aber nicht
um.“
DAX stürzt massiv ab Der deutsche Aktienindex Dax verzeichnet am 21. Januar den
größten Kurseinbruch seit dem 11. September 2001. Die US-Notenbank senkt den
Leitzins früher und deutlicher als erwartet.
Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht jedoch keine Gefahr für eine wirtschaftliche
Talfahrt in Deutschland.
Die Hypo Real Estate räumt ein, wegen
der Probleme am US-Hypothekenmarkt
fast 400 Millionen Euro abschreiben zu
müssen und deshalb die Ziele voraussichtlich nicht zu erreichen. Die Aktie stürzt ab.
Februar 2008: Die BayernLB legt Zahlen
vor. Die Belastungen summieren sich auf
1,9 Milliarden Euro. Wenige Tage später
räumt das Institut ein, vier Milliarden Euro
in hochriskanten Subprime-Papieren investiert zu haben. Die bisherigen Wertkorrekturen sind nur bis Ende 2007 gerechnet.
Am 19. Februar 2008 tritt BayernLB-Chef
Schmidt zurück.
13. Februar 2008: Schon seit Januar belasten Gerüchte über weitere Milliardenabschreibungen bei der Mittelstandsbank
IKB weiter den Wert. Am 13. Februar 2008
schießt der Bund eine weitere Milliarde
nach.
Am 18. Februar 2008 kündigt der britische Finanzminister Alistair Darling eine
vorübergehende Verstaatlichung der angeschlagenen Northern Rock mangels angemessener Kaufgebote an.
Frühjahr 2008: Fünftgrößte US-Bank
wird gekauft Josef Ackermann, Chef der
Deutschen Bank, fordert ein Eingreifen der
Politik, Finanzminister Peer Steinbrück
pflichtet ihm bei: Die Märkte könnten die
Finanzkrise nicht mehr alleine satteln. Im
März lösen darüber hinaus vor allem der
spektakuläre Niedergang von Bear Stearns
und wider Erwartung gute Zahlen von Lehman Brothers ein Karussell der Emotionen
aus.
17. März 2008: Bear Stearns bricht zusammen. Die Rekordsumme von 200 Milliarden Dollar musste die fünftgrößte USInvestmentbank bis zum vierten Quartal
2007 aufgrund der Finanzkrise abschreiben. Die US-Notenbank Fed war mit einer
20 Milliarden Dollar schweren Absicherung zur Hilfe geeilt.
Bear Steams wird für zunächst zwei Dollar je Aktie gekauft
Die US-Bank JP Morgan Chase hat dann
am Wochenanfang für zwei Dollar je Aktie,
also 236 Millionen Dollar, das Institut übernommen. Bear Stearns verlor damit übers
Wochenende 93 Prozent seines Unternehmenswertes. Scharfe Kritik veranlasst JP
Morgan Chase später, doch das Fünffache
pro Aktie zu bieten.
18. März 2008: Der US-Bank Lehman
Brothers wurden Gerüchten zufolge ähnlich schräge Finanzierungsrisiken wie Bean
Stearns nachgesagt, die Aktien verloren
daraufhin tagelang massiv an Wert. Einen
Tag nach der abgewendeten Firmenpleite
von Bear Stearns beschreibt die viertgrößte
US-Investmentbank zwar einen deutlichen
Gewinneinbruch von 60 Prozent, blieb aber
Banken streiten ab, dass sich die Kreditvergabepraxis
für Kredite in anderen Bereichen generell verschlechtern würde. Ben Bernanke, Chef der US-Notenbank
Fed, reagiert auf neue Horrormeldungen mit weiteren
Zinssenkungen. Die Krise ist aber nicht zu stoppen.
Auswirkungen auf den Rest der Welt.
11. Januar 2008: Die US-Bank Countrywide wird für vier Milliarden Euro von
der Bank of America übernommen und entgeht so der drohenden Pleite. Gleichzeitig
weitet sich die Finanzkrise auf die BondVersicherer aus, die Garantien für die Zinsund Rückzahlungen von Anleihen bieten.
Die West-LB erhält von den Eigentümern
– das Land NRW und die Sparkassenverbände - eine Kapitalspritze in Milliardenhöhe. WestLB-Chef Alexander Stuhlmann
mit 294 Millionen Euro im Plus und über
den Erwartungen.
Auch Goldman Sachs verbuchte unerwartet einen deutlichen Gewinn. Geschockt
durch das Bear Stearns-Desaster fordern
am gleichen Tag in seltener Eintracht Bundesfinanzminister Peer Steinbrück und
Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann den
starken Staat gegen die Finanzkrise.
März 2008: IKB weiter in stürmischen
Gewässern Die IKB Industriebank strauchelt weiter unter den Belastungen aus der
Finanzkrise. Für den Haupteigentümer,
die staatliche KfW-Bank, entwickeln sich
die Kreditgarantien immer mehr zu einem
Fass ohne Boden. Ende März ging es dann
entsprechend turbulent auf der Hauptversammlung zu.
20. März: Die IKB räumt einen deutlich
höheren Verlust ein. Sie korrigiert die zuvor angenommenen 550 Millionen Euro
auf nun 800 Millionen Euro. Der Aktienkurs sackt daraufhin ein. Ein ehemals als
sicher geltendes Papier wird vollends zum
Spielball wettender Spekulationshaie.
27. März: Sichtbar nervös tritt der IKBAufsichtsratsvorsitzende Ulrich Hartmann auf der Hauptversammlung vor die
Aktionäre. Kernbotschaft: Der Aufsichtsrat
sei von der Krise völlig überrascht worden.
Mit den Begründungen geben sich die aufgebrachten Aktionäre nur schwer zufrieden.
April 2008: Ernüchternde Zahlen und
personelle Konsequenzen Die desolate Situation der BayernLB und der Rücktritt der
Vorstandssprecherin der staatlichen KfWBank Ingrid Matthäus-Maier beherrschen
Anfang April die Schlagzeilen rund um die
Finanz- und Bankenkrise.
3. April: Das war ein schwarzer Donnerstag für die BayernLB. Zunächst feuert
die BayernLB nach Vorstandschef Werner
Schmidt nun auch ihren obersten Risikokontrolleur. Und dann muss die Landesbank auf ihrer Bilanzpressekonferenz auch
noch über doppelt so hohe Abschreibungen
verkünden, wie ursprünglich behauptet.
Über 4,3 Milliarden Euro zahlt das Institut
vermutlich für die anhaltende Finanzkrise.
Und diese Summe wird prompt zum Politikum. Noch am gleichen Tag setzt der bayerische Landestag einen Untersuchungsausschuss ein - und Erwin Huber, CSU-Chef
und Finanzminister, muss sich zusammen
mit Ministerpräsident Günther Beckstein
zusätzlich mühsam dementierten Putschgerüchte aus den eigenen Reihen stellen.
7. April: Ingrid Matthäus-Maier (SPD)
nimmt nach anhaltender Kritik auch aus
den eigenen Reihen den Hut als Vorstandssprecherin der staatlichen KfW-Bank. Offiziell begründet sie dies zunächst mit gesundheitlichen Gründen. Sie muss damit
aber vor allem die Konsequenz aus dem
Beinahe-Kollaps der IKB Mittelstandsbank, für die die KfW-Bank als Mehrheitseigner mit etwa sechs Milliarden Euro in
die Bresche springen muss, tragen.
16. April: Übernahmegerüchte fördern
die angeschlagene Hypo Real Estate.
Eine Investorengruppe um den US-Finanzinvestor J.C. Flowers plant angeblich die
Gunst der Stunde zu nutzen und somit einen milliardenschweren Einstieg bei dem
Immobilienfinanzierer. Der Aktienkurs des
durch die Finanzkrise arg gebeutelten Instituts stieg daraufhin.
Derweil macht es die Deutsche Bank
der Citibank nach und verkauft angeblich
rund fünf Milliarden Dollar an Krediten zur
Übernahmefinanzierung an zwei Beteiligungsgesellschaften in den USA. Die Kreditpakete gelten derzeit als nahezu unverkäuflich und gehen deshalb nur mit hohen
Abschlägen auf den Norminalwert über den
Tisch, bei der Citibank belief sich dieser
Abschlag auf zehn Prozent. Die Deutsche
Bank möchte dadurch den möglichen weiteren Abschreibungsbedarf vermindern.
17. April: Bei der weltgrößten Investmentbank Merrill Lynch gibt es weitere
Horrornachrichten. Noch einmal muss
die US-Bank für das erste Quartal 2008
sechs Milliarden US-Dollar abschreiben.
Insgesamt stiegen die Verluste des Instituts
durch die Finanzmarktkrise auf vermutlich
24 Milliarden US-Dollar, die Bank schrieb
dadurch rote Zahlen. Kostensenkungen
sind so das Gebot der Stunde, 4000 der
weltweit 63.000 Jobs werden gestrichen.
18. April: Neue Eingeständnisse bei der
Citibank. Die US-Großbank muss einen
Quartalsverlust von 5,1 Milliarden Dollar
eingestehen - das zweite dicke Minus in
Folge. Reaktion: Zehntausende Stellen und
die Randaktivitäten stehen auf der Kippe.
22. April: Und auch die Royal Bank of
Scotland (RBS) hat Abschreibungen von
bis zu 5,9 Milliarden Pfund (etwa 7,4 Mil-
liarden Euro) angekündigt. Sie plant nun
eine Kapitalerhöhung von zwölf Milliarden
Pfund.
23. April: Die IKB-Bank bietet in diesen
Tagen zwiegespaltene Nachrichten. Zum
einen bestätigt die Finanzaufsicht BaFin
Anhaltspunkte für Insiderhandel mit Aktien im Zusammenhang mit der Finanzkrise.
Positiv hingegen: Die Düsseldorfer Bank
erwartet für das Ende März abgelaufene
Geschäftsjahr 2007/2008 einen deutlich
niedrigeren Verlust als bisher vorhergesagt.
24. April: Die Analysten prophezeien - die
Deutsche Bank hat wegen der weltweiten
Finanzkrise wohl den miserabelsten Start
in ein Geschäftsjahr seit langem hingelegt.
Erstmals seit fünf Jahren könnte unter dem
Strich sogar ein Quartalsverlust stehen. Die
Folgetage werden zeigen, ob die düsteren
Prognosen Realität werden.
29. April: Die Prophezeiung wird bittere
Realität. Die Deutsche Bank rutscht in die
roten Zahlen, das erste Mal seit fünf Jahren.
141 Millionen Euro an Nettoverlust muss
sie ausweisen, mit fünf Milliarden Euro an
Belastungen schlagen die letzten zehn Monate der Finanzkrise insgesamt zu Buche.
Derweil scheinen sich mehrere Interessenten um die Bücher der angeschlagenen
IKB-Mittelstandsbank zu scharren. Nach
Aussage ihres Chefs würden neun Investoren diese derzeit begutachten, bis Mitte
Mai müssen verbindliche Offerten vorgelegt werden. Bei der Erläuterung testierter
Geschäftszahlen räumt die Bank unterm
Strich einen Verlust von einer Milliarde
Euro durch die Finanzkrise ein.
6. Mai: Die Banken müssen weiter leiden. Die Schweizer UBS kündigte nach einem Milliardenverlust und den Abbau von
5500 Stellen an. Der US-Immobilienfinanzierer Fannie Mae verzeichnete ein Minus
von 2,2 Milliarden Dollar (1,42 Milliarden
Euro). In Deutschland brachen die Gewinne der Hypo Real Estate und der Norddeutschen Landesbank ein. US-Notenbankchef
Ben Bernanke warnte indes vor Gefahren
für die amerikanische Konjunktur.
7. Mai: Hoffnung oder Trugschluss? Fast
ein Jahr nach Ausbruch der Finanzmarktkrise sieht Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann trotz anhaltender Unsicherheit jedenfalls Anzeichen für ein Ende der
Turbulenzen.
13. Mai: In den USA wurden die Quartalszahlen für den Einzelhandel veröffentlicht. Das gute Ergebnis hob die
Stimmung in der dahindümpelnden USWirtschaft. Doch US-Notenbankchef Ben
Bernanke warnt vor übereilter Euphorie.
15. Mai: Klappt es nun oder nicht? Das
Drama um den Verkauf der angeschlagenen
Mittelstandsbank IKB nimmt kein Ende:
Wegen des schlechten Marktumfelds sind
offenbar die WestLB, BayernLB und der
US-Investor JC Flowers als Bieter abgesprungen. Trotzdem halten Bundesregierung und KfW am IKB-Verkauf fest.
17. Mai: Ein gerichtliches Nachspiel
könnte die Finanzkrise für ein paar Manager haben: Die aufgrund riskanter Immobilienkredite in die Schieflage geratene
Düsseldorfer IKB prüft nach Informationen
der WirtschaftsWoche Schadensersatzklagen gegen ihre früheren Vorstandsmitglieder um Ex-IKB-Chef Stefan Ortseifen.
06. Juni: Noch vor wenigen Tagen hatte
Josef Ackermann vom bevorstehenden
Ende der Finanzkrise gesprochen, jetzt sind
bei der Deutschen Bank ganz andere Töne
zu hören. Zudem müssen die Banken nach
einer Studie mit weiteren Milliarden-Belastungen rechnen. Als Risikofaktor wird das
noch vergleichsweise hohe Engagement
der großen Investmentbanken weltweit in
Hypothekenkredite an Schuldner mittlerer
Bonität - sogenannte Alt-A-Papiere - gesehen.
09. Juni: Lehman Brothers benötigt
dringend mehr Geld. Die durch die Finanzkrise angeschlagene Investmentbank
will sich über eine Kapitalspritze mehr
als fünf Milliarden Dollar (3,2 Milliarden
Euro) besorgen.
12. Juni: Bitterer Gerichtsentscheid für
die Kleinaktionäre der Mittelstandsbank IKB: Ein Gericht wies heute mehrere
Schadenersatzklagen von Anlegern ab. Aktionäre dürften damit auf Verlusten sitzenbleiben, die durch den Kurseinbruch der
IKB-Aktie um 85 Prozent entstanden.
13. Juni: Nach einer Reihe von Hiobsbotschaften kann die Schweizer Großbank
UBS endlich einen Erfolg vermelden: Ihre
zweite Kapitalerhöhung seit Ausbruch der
Finanzkrise ist glatt verlaufen. Investoren
bezogen 99,4 Prozent der rund 760 Millionen neuen Aktien. Damit erhöhte die UBS
ihr Eigenkapital um 16 Milliarden Franken,
also rund 10 Milliarden Euro.
16. Juni: In den USA setzt sich das Köpferollen wegen der Finanzkrise fort:
Nach Milliardenverlusten trat der bisherige
Vorsitzende des US-Versicherungsriesen
AIG, Martin Sullivan, gestern zurück.
Nachfolger wurde ein früherer CitigroupManager. Bei AIG ist es der zweite Chefwechsel innerhalb von drei Jahren - der
letzte Vorstandschef nahm wegen mutmaßlicher Bilanzierungstricks 2005 seinen Hut.
23. Juni: Schlechter Start für Jörg Asmussen, den designierten Staatssekretär
im Bundesfinanzministerium. Laut einem
Medienbericht muss er dem Bundestag zu
den Rettungsmaßnahmen der angeschlagenen Mittelstandsbank IKB Rede und Antwort stehen.
2. Juli: FBI verfolgt Hedgefonds-Manager - Vor der Finanzkrise schützen konnte das US-System Anleger nicht. Umso
härter werden jetzt Schuldige verfolgt.
4. Juli: Nach einer Studie der US-Investmentbank Goldman Sachs beläuft sich
der zusätzliche Kapitalbedarf der europäischen Banken auf insgesamt 60 bis 90 Milliarden Euro.
7. Juli: Fannie Mae und Freddie Mac
könnten, so hat es die Investmentbank
Lehman Brothers errechnet, wegen veränderter Bilanzierungsvorschriften einen
zusätzlichen Kapitalbedarf von rund 75
Milliarden Dollar haben.
10. Juli: Zweitgrößter Banken-Crash in
der US-Geschichte: Die Hypotheken- und
Bausparbank IndyMac wird geschlossen.
Der US-Senat beschließt ein Gesetz, das
schätzungsweise 400.000 verschuldeten
Hausbesitzern Entlastung verspricht.
13. Juli: Nach dem Zusammenbruch von
IndyMac wollen die US-Regierung und
die Notenbank mit einem umfangreichen
Hilfspaket die angeschlagenen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie
Mac stützen.
16. Juli: Der Deutsche Aktien-Index
rutschte kurzzeitig auf 5999 Punkte und
damit auf den tiefsten Stand seit Oktober
2006.
17. Juli: Lehren aus der Finanzkrise: Mit
neuen Bilanzstandards wollen die Großbanken
18. Juli: Die Aktienkurse fast aller Banken steigen innerhalb von zwei Tagen um
mehr als zehn Prozent. Die Zahlen der
Citigroup sind überraschend gut ausgefallen - die Abschreibungen sind geringer als
erwartet.
21. Juli: Die Bank of America macht das
vierte Quartal in Folge weniger Gewinn.
Allerdings übertraf das Ergebnis die Markterwartungen.
21. Juli: Die von der Finanzkrise gebeutelten Anleger schlagen zurück. Scharen
von Investoren fordern bei Banken, Fonds
und Vermittlern verlorene Milliarden ein.
Wie Sie sich als geprellter Aktionär, Anleihe-, Fonds- und Zertifikateinhaber Ihr
Geld zurückholen können, verrät die WirtschaftsWoche.
28. Juli: Bei der zum Verkauf stehenden Mittelstandsbank IKB, die von der
Finanzkrise hart getroffen wurde, gibt es
einen Favoriten: Angeblich ist es der europäische Ableger des US-Finanzinvestors
Ripplewood.
29. Juli: Notverkauf zum Schleuderpreis
und eine neuerliche Kapitalerhöhung:
Mit diesem Doppelschlag sucht die angeschlagene US-Investmentbank Merrill
Lynch einen Weg aus der Finanzkrise. Die
Lage spitzt sich für Merrill Lynch zu: Innerhalb eines Jahres hat die Investmentbank einen Verlust von 19 Milliarden Dollar angehäuft.
02
Fortsetzung (Titelseite)
31. Juli 2008: Die Finanzkrise reißt bei
der Deutschen Bank neue Milliardenlöcher in die Bilanz. 2,3 Milliarden Euro
müssen abgeschrieben werden. Trotz der
Belastungen hat der deutsche Branchenprimus im zweiten Quartal aber den Sprung
zurück in die schwarzen Zahlen geschafft.
04. August 2008: Für die britische Großbank HSBC und den Finanzkonzern
Fortis ist die Finanzkrise noch nicht
vorüber: Sie blicken nach erneuten Gewinnrückgängen skeptisch in die Zukunft.
Mit guten Neuigkeiten kann hingegen die
Unicredit-Tochter HVB aufwarten: Sie
bekommt die Auswirkungen der Finanzkrise kaum mehr zu spüren - und ist in die
schwarzen Zahlen zurückgekehrt.
06. August 2008: Die Landesbanken sind
in Aufruhr. Verhandlungen über Fusionen
stocken, die Finanzkrise drängt – neue Belastungen kommen ans Tageslicht.
07. August 2008: Die Finanzkrise setzt
der Versicherungsbranche zu. Nach enttäuschenden Halbjahreszahlen machen
AMB Generali und die Allianz keine Gewinnprognosen mehr, die Münchener Rück
schraubt ihre Gewinnerwartung um eine
Milliarde Euro nach unten. Am härtesten
trifft es AIG: Der weltweit größte Versicherer meldet den dritten hohen Verlust in
Folge.
12. August 2008: Nach neuen Milliardenabschreibungen hat die UBS hat einen
Umbau und neue Einsparungen angekündigt. Der Verkauf von Teilen der Bank
schließt der Vorstand aber vorerst aus. UBS
leidet vor allem unter dem Geldabfluss im
Bereich Vermögensverwaltung.
12. August 2008: Zehntausende durch
die Kreditkrise geschädigte Anleger sollen auf Druck der US-Justiz bislang beispiellose Ausgleichszahlungen in Milliardenhöhe erhalten. Angesichts massiver
Ermittlungen der US-Behörden erklärten
sich die Citigroup, die Investmentbank
Merrill Lynch sowie die Schweizer Großbank UBS bereit, spezielle Anleihen für
fast 40 Milliarden Dollar (26,6 Milliarden
Euro) zurückzukaufen. Einige Tage später
erreicht dieses Thema auch deutsche Banken.
18. August 2008: Der krisengeschüttelten
US-Investmentbank Lehman Brothers
droht einem Zeitungsbericht zufolge ein
weiterer Verlust in Milliardenhöhe. Der
Morgan-Stanley-Vizechef erklärt außerdem, dass er ein Anhalten der Finanzkrise
bis 2010 für wahrscheinlich halte.
21. August 2008: Der US-Finanzinvestor
Lone Star will die IKB nach einer Übernahme wieder auf ihr Kerngeschäft Mittelstandsfinanzierung ausrichten. „Wir
werden die bestehende Positionierung der
Bank als Mittelstandsbank stärken und
konsequent ausbauen“, sagte der Deutschlandchef von Lone Star, Karsten von Köller, heute in Frankfurt.
22. August 2008: Und dann wollen die
Anleger auch noch Geld zurück. Die
Deutsche Bank entgeht einer Anklage in
der Affäre um umstrittene Anleihengeschäfte in den USA, indem sie diese für
Milliarden wieder zurückkauft.
08. September 2008: Mae und Mac am
Ende. Die beiden größten Baufinanzierer
in den USA werden wegen ihres drohenden
Bankrotts in staatliche Obhut genommen.
Die US-Regierung übernimmt die Kontrolle bei Fannie Mae und Freddie Mac. Damit
sollen laut Finanzminister Henry Paulson
größere Schwankungen auf den Finanzmärkten vermieden werden. Diese Hoffnung ist aber vergeblich.
15. September 2008: Hiobsbotschaften
aus den USA haben die Finanzkrise dramatisch zugespitzt: Die US-Investmentbank Lehman Brothers ist pleite, Merrill
Lynch verkauft. Das sorgte für Panik unter
den Anlegern: Der deutsche Leitindex Dax
fiel heute zeitweise unter 6000 Punkte und
rutscht somit auf den tiefsten Stand seit Oktober 2006.
16. September 2008: Notenbanken pumpen Milliarden in die Finanzmärkte,
doch die Kurse fallen weiterhin. Zudem
fürchten Investoren, dass der größte USVersicherer American International Group
(AIG) ebenfalls pleite geht. Die Schockwellen aus den USA erreichen Deutschland: Auch deutsche Großbanken werden
unter den Wall-Street-Turbulenzen leiden.
Für den deutschen Einlagensicherungsfonds dürfte die Lehman-Pleite zum Belastungstest werden.
17. September 2008: Erste Zeichen
von Entspannung in den USA: Die Fed
springt für AIG mit einem Rettungspaket
über 85 Milliarden Dollar in die Bresche.
In den USA gerät die Staatsbank KfW erneut in schiefes Licht: Sie hatte am Montag,
dem 15. September 2008, rund 300 Millionen Euro an die bereits insolvente Bank
Lehman Brothers überwiesen. Das Geld
ist futsch, und Politiker sind wenig erfreut
über die neuerliche Panne.
19. September 2008: Am Tag zuvor
pumpten Notenbanken insgesamt 180
Milliarden Dollar in die Finanzmärkte,
um die Liquidität zu erhöhen. Das zeigt
Wirkung: Die Börsenkurse zeigen erstmals
seit Tagen deutlich nach oben. Die britische
HBOS geht mit dem Finanzkonzern Lloyds
TSB zusammen. Bei der KfW zeigt die
Lehman-Überweisung Konsequenzen: Der
Schaden beträgt eine halbe Milliarde Euro,
zwei Vorstände werden suspendiert.
26. September 2008: Seit Wochen hatte
sie verzweifelt einen Käufer gesucht, nun
ist sie Geschichte: In der Nacht zu heute
NEOPLEX
Ausgabe 02 / Juni 2009
schloss die US-Aufsichtsbehörde die größte amerikanische Sparkasse Washington
Mutual. Zum Verhängnis wurden Washington Mutual zu hohe Geldabflüsse. Der politische Streit um das US-Rettungspaket für
Banken wird schärfer.
29. September 2008: Die Hypo Real Estate stand kurz vor dem Kollaps. Ihr erst
etwa ein Jahre altes Investment in die Depfa-Bank wurde ihr dabei zum Verhängnis.
In einer gemeinschaftlichen Aktion stellen
Banken und Staat Bürgschaften bereit.
03. Oktober 2008: Das US-Repräsentantenhaus hat letztendlich doch dem
700-Milliarden-Dollar-Rettungspaket
für amerikanische Banken zugestimmt.
Zuvor sorgte es mit seiner Ablehung für
ein Debakel. Einige Tage der Turbulenzen finden zumindest in diesem Fall ihren
Abschluss. Damit ist der Weg frei für eine
Hilfeaktion von bis dahin unvorstellbaren
Ausmaßes für den Finanzsektor.
05. Oktober 2008: Grünes Licht für
Rettungsversuch Nummer zwei: In den
späten Abendstunden haben Bund und Finanzwirtschaft ein deutlich aufgestocktes
Rettungspaket über 50 Milliarden Euro für
den ums Überleben kämpfenden Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate vereinbart. Zuvor hatte die Bundesregierung eine
Komplettgarantie für private Spareinlagen
in Aussicht gestellt - in Summe sind das
568 Milliarden Euro.
05. Oktober 2008: Grünes Licht für
Rettungsversuch Nummer zwei: In den
späten Abendstunden haben Bund und Finanzwirtschaft ein deutlich aufgestocktes
Rettungspaket über 50 Milliarden Euro für
den ums Überleben kämpfenden Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate vereinbart. Zuvor hatte die Bundesregierung eine
Komplettgarantie für private Spareinlagen
in Aussicht gestellt - in Summe sind das
568 Milliarden Euro.
08. Oktober 2008: Die Autoindustrie bekommt die Auswirkungen der Finanzkrise deutlich zu spüren. Da weltweit die
Absätze einbrechen, drosseln Autobauer
ihre Produktion oder verlängern die Werksferien. Der Branche droht ein massiver
Stellenabbau.
08. Oktober 2008: Die Autoindustrie bekommt die Auswirkungen der Finanzkrise deutlich zu spüren. Da weltweit die
Absätze einbrechen, drosseln Autobauer
ihre Produktion oder verlängern die Werksferien. Der Branche droht ein massiver
Stellenabbau.
09. Oktober 2008: Wegen der Finanzkrise überlegt die US-Regierung Beteiligungen an amerikanischen Banken
nach britischem Vorbild. Die Fed gewährt
dem angeschlagenen Versicherer AIG eine
weitere Milliarden-Kapitalspritze. Und
US-Präsident Bush rechnet damit, dass
die Auswirkungen des Rettungspakets in
zweieinhalb Wochen spürbar werden. Mehr
dazu im Nachrichtenüberblick.
09. Oktober 2008: Island beerdigt den
Kapitalismus. Die Inselrepublik hat heute
auch die letzte private Großbank verstaatlicht. Damit steht jetzt auch Marktführer
Kaupthing unter direkter Kontrolle der Regierung. Das gesamte Wirtschaftsmodell
der Insel steht jetzt vor dem Aus. Das spüren auch deutsche Anleger: Sie können seit
heute Vormittag nicht mehr auf ihre Einlagen bei Kaupthing zugreifen.
09. Oktober 2008: Das Comeback der
Politik: Regierungen greifen europaweit in
die Märkte ihrer Länder ein, um die Auswirkungen der Finanzkrise zu bekämpfen.
Immer mehr Länder folgen dem britischen
Beispiel und Verstaatlichen ihre Banken
teilweise. Eine Übersicht.
13. Okobter 2008: Das Banken-Rettungspaket wird immer konkreter. Jetzt kann
es nicht schnell genug gehen. Noch diese
Woche soll der Bundestag die deutsche
Finanzmarktarchitektur nahezu komplett
umbauen. Die Regierung nimmt 500 Milliarden Euro in die Hand, um angeschlagene
Finanzdienstleister zu retten. Auch andere
europäische Regierung schnüren gigantische Hilfspakete. Am 17. Oktober unterzeichnet Bundespräsident Horst Köhler
dann das Rettungspaket.
14. Oktober 2008: Kunden kommen nicht
mehr an ihr Geld. Nebel über Island: Die
Inselrepublik lässt Kunden der KaupthingBank weiter im Unklaren über ihre Einlagen. Deutsche Verbraucherschützer sind
empört. Die Bundesregierung dringt jetzt
hinter den Kulissen auf eine Lösung.
16. Oktober 2008: Die Festungen des
Kapitalismus wanken allerorten. Jetzt ist
auch die Schweizer Großbank UBS unter
die schützenden Fittiche der eidgenössischen Regierung geflüchtet.
21. Oktober 2008: Angesichts der Finanzkrise fordert das Bundeswirtschaftsministerium den Aufbau einer
europäischen Rating-Agentur. In einem
Strategiepapier des Ministeriums, das
der WirtschaftsWoche vorliegt, heißt es,
„die führenden Rating-Agenturen“ hätten
durch „fehlerhafte Ratings wesentlich“ zu
der aktuellen Finanzmarktkrise beigetragen.
22. Oktober 2008: Er ist nicht mehr zu
halten. Erwin Huber (CSU), bayrischer Finanzminister, ist nicht mehr zu halten - und
stolpert über die desolate Lage der landeseigenen BayernLB, die als erste Bank unter
den 500-Milliarden-Euro schweren Rettungsschirm des Bundes schlüpft. Huber
ist aber nicht das erste politische Opfer der
Finanzkrise.
24. Oktober 2008: Der Nächste, bitte.
Eine Anfrage der FDP im Bundestag
brachte ans Licht, was die Deutsche Ren-
tenversicherung, ehemals BfA, gerne im
Dunkeln belassen hätte: 44,5 Millionen
Euro aus der eisernen Reserve der Nation
liegen als Termineinlagen mit drei bis vier
Monaten Laufzeit bei der amerikanischen
Pleite-Bank Lehman Brothers.
29. Oktober: Mit einem Hilfspaket von
20 Milliarden Euro wollen der Internationale Währungsfonds, die Weltbank und die
Europäische Union Ungarn vorm drohenden Staatsbankrott bewahren. Die Finanzkrise könnte bis zu 50.000 Ungarn ihren
Job kosten, hieß es.
03. November 2008: Nach der angeschlagenen Hypo Real Estate greift auch
die Commerzbank in großem Stil auf das
Rettungspaket der Bundesregierung zurück
und bessert damit ihr Kapital auf. Das dritte
Quartal schloss die Commerzbank mit einem Konzernergebnis von minus 285 Millionen Euro und einem operativen Ergebnis
von minus 475 Millionen Euro ab.
5. November 2008: Die EU-Kommission
will die staatlichen Hilfen für die Commerzbank überraschend einer besonderen Prüfung unterziehen. Angeblich entspricht der vereinbarte Zinssatz nicht den
Vorgaben der Kommission.
7. November: Die deutschen Opfer der
Kaupthing-Pleite schauen neidisch auf
die Niederlande und Großbritannien:
Die dortigen Regierungen blockieren IWFHilfen für Island und zwingen den Inselstaat so zu rascher Hilfe für Anleger aus
beiden Ländern. Gleichzeitig wächst nach
den neuerlichen KfW-Verlusten die Wut
auf die Minister Glos (CDU) und Steinbrück (SPD).
10. November: Nach einer Einschätzung
von Goldman Sachs werden sich die Verluste im Zuge die Finanzkrise auf bis zu 1,4
Billionen Dollar belaufen. Davon seien bisher lediglich 800 Mrd. Dollar bekannt, sagte Chefvolkswirt Jan Hatzius am Montag.
Dies bedeute, dass Banken und Volkswirtschaften noch harte Zeiten bevorstünden.
Derweil leidet der Kurs der Aktie des Instituts selbst unter der Krise.
12. November: Der Ruf nach dem Staat
als Retter eint viele Branchen: Erst die
Banken, dann die Autobauer und jetzt auch
noch die Immobilienfonds-Anbieter. Die
wollen allerdings kein Geld, sondern gesetzliche Hilfe.
15. November: Autobauer drosseln ihre
Produktion. Und nun ruft die Opel, die
deutsche Tochter des US-Autobauers General Motors (GM), nach staatlicher Hilfe.
Eine Bürgschaft über eine Milliarde Euro
möchte das Unternehmen vom deutschen
Staat erhalten. Opel befürchtet, dass das
Mutterhaus bald nicht mehr überweisen
kann. Ohne staatliche Hilfe wären demnach
die Produktion bei Opel und damit 25.000
Arbeitsplätze gefährdet.
16. November: Die Wirtschaftsnationen
tagen - im Kampf gegen eine der schwersten Wirtschaftskrisen aller Zeiten wollen
die weltgrößten Industrie- und Schwellenländer das globale Finanzsystem mit einer
umfassenden Reform stabilisieren.
19. November: Die Chefs der drei großen US-Autobauer haben mit Warnungen
vor einem Kollaps der Autoindustrie ihrer
Bitte um einen neuen Milliarden-Staatskredit Nachdruck verliehen. Sie wünschen sich
25 Milliarden Dollar Hilfe von den USA.
Derweil beziffert der deutsche Autobauer
Opel den möglichen Ausfall schlimmstenfalls auf 1,8 Milliarden Euro.
Aber auch die chemische Industrie leidet.
BASF kassierte seine Gewinnziele. Der
weltweit größte Konzern der Branche muss
seine Produktion massiv drosseln.
Juni 2007: Düsseldorfer IKB Industriebank knabbert an US-Krise Im Zusammenhang mit Tranchen, die die Ratingagentur Moody’s auf ihre Überprüfungsliste
für eine Herabstufung gesetzt hat, sei die
IKB „mit einem einstelligen Millionenbetrag betroffen“, teilte das Institut mit. Die
Düsseldorfer IKB Industriebank räumt so
als erstes deutsches Kreditinstitut Verluste
infolge der Krise am US-Hypothekenmarkt
ein.
Eine Woche später ist es schon eine Milliarde Euro. Die Hauptanteilseignerin, die
staatliche KfW-Bank, stellt Liquidität im
Volumen von 8,1 Milliarden Euro zur Verfügung. IKB-Chef Stefan Ortseifen tritt zurück. Der Chef der Finanzaufsicht BaFin,
Jochen Sanio, warnt vor der schwersten
Bankenkrise seit 1931, sollte die IKB zusammenbrechen.
August 2007: Während die IKB von der
Staatsbank KfW und der gesamten Bankenbranche vor der Insolvenz gerettet wird,
geht die ebenfalls in Schieflage geratene
SachsenLB an die Landesbank BadenWürttemberg (LBBW).
Die Sparkassen müssen der SachsenLB
am 17. August 2007 mit einer Kreditlinie
von 17,3 Milliarden Euro zur Seite stehen.
Diese geht am 26. August mit hohen Verlusten für das Land Sachsen als Notverkauf
in den Besitz der LBBW über.
Mitte August: Notenbanken greifen ein
Mitte August 2007: Die Angst vor einer
Finanzkrise zwingt weltweit die Notenbanken zum Eingreifen. Erstmals seit den Anschlägen in den USA im September 2001
pumpt die Europäische Zentralbank 95
Milliarden Euro in den Geldkreislauf – so
viel wie nie zuvor in einer Krise -, um die
Zinsen für Tagesgelder, mit denen sich die
Geschäftsbanken kurzfristige Liquidität an
den Finanzmärkten besorgen, zu drücken.
Diese waren zuvor auf mehr als 4,6 Prozent nach oben geschnellt, weil die Banken
nicht bereit waren, anderen Instituten zu
günstigen Konditionen Geld zu leihen.
Erste Gerüchte um eine Verwicklung der
Hypo Real Estate in die Subprime-Krise
kursieren. Deren Aktien brechen zeitweise
um mehr als sieben Prozent ein. Das Institut erklärt, keine negativen Auswirkungen
zu erwarten.
21. November: Auch die Landesbank
Baden-Württembeg muss nun Milliardenhilfe in Anspruch nehmen. Seit kurzem
steht das Rettungspaket über fünf Milliarden Euro. Die Finanzkrise hat Siegfried Jaschinski, den Chef der Landesbank, härter
getroffen als ursprünglich zugegeben. Die
Milliardenhilfe hat aber auch ihr Gutes: Sie
forciert die Neuordnung des Sektors.
23. November: Die WirtschaftsWoche
fordert Steuersenkungen als Wege aus
der Krise. Die Bundesregierung feiert immer noch ihr Banken-Rettungspaket. Doch
als Hilfe für die darbende Industrie taugt
es noch nicht. Die Politik reagiert hilflos.
Dabei würde ein Steuersenkungsprogramm
besonders helfen.
24. November: Endlich gute Nachrichten
für die Kunden der Kaupthing-Bank.
Sie erhalten ihre Spareinlagen zurück. Für
30.000 deutsche Kunden der isländischen
Kaupthing-Bank sind damit Wochen des
Wartens vorbei. Das verkündete kein geringerer als Bundesfinanzminister Peer
Steinbrück selbst: Laut Steinbrücks Aussagen erhalten die Sparer ihre Einlagen vollständig zurück. Der Wermutstropfen: Auf
die Entschädigung müssen die Sparer noch
warten.
27. November: Die Rettung der bayerischen Landesbank wird für den Freistaat
viel teuerer als befürchtet. Nach Auskunft
von Landtagsabgeordneten braucht die
BayernLB nun zehn Milliarden Euro, vier
Milliarden muss die Landesregierung sofort aufbringen. Da sehen die Zahlen der
WestLB schon fast gut aus- doch auch die
WestLB rechnet mit neuen Belastungen.
28. November: Die Komplettübernahme
der Dresdner Bank durch die Commerzbank geht deutlich früher über die Bühne
als geplant. Zugleich kostet der seit Jahren
größte Deal in der deutschen Finanzindustrie Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus
mit 5,1 Milliarden Euro nur etwas mehr
als die Hälfte der zunächst kalkulierten 9,8
Milliarden Euro. Auch das ist eine Auswirkung der Finanzkrise.
1. Dezember: Kaum eine Branche trifft
die Rezession so stark wie die Autobauer.
Die Krisenspirale dreht sich längst: Fallende Absätze, geringere Produktion, weniger
Arbeit. Für 2009 wird der Ausblick immer
düsterer, belegen neueste Daten.
08. Dezember: Die HSH Nordbank
macht Ernst. Als erste deutsche Bank
will sie ihre Bilanz mit einer Auffanggesellschaft säubern. Die soll verhindern, dass
Risikoanlagen die gesamte Bank belasten.
22. Dezember 2008: Hypo Real Estate
will mehr als die Hälfte seiner Arbeitsplätze streichen. Zeitgleich haben Anleger
den krisengeschüttelten Immobilienfinanzierer auf Schadenersatz verklagt.
5. Januar: Der Pharma-Milliadär Adolf
Merckle begeht Selbstmord, sein Konzern steht vor der Zerschlagung. Merckle
hatte sich im Zuge der Finanzkrise verzockt. Der Arzt und Suizidforscher Manfred Wolfersdorf erläutert im WirtschaftsWoche-Interview die Selbstmordgedanken
vieler Führungskräfte.
8. Januar 2009: In einer bisher einmaligen Aktion in Deutschland beteiligt
sich der Bund direkt am Aktienkapital der
zweitgrößten Privatbank des Landes. Die
Commerzbank soll mehr als zehn Milliarden Euro aus dem Banken-Rettungsfonds
bekommen.
9. Januar: Die Postbank erwartet für
das Gesamtjahr 2008 hohe Verluste. Das
vierte Quartal brachte weitere Belastungen.
14. Januar: Die Deutsche Bank hat einen Verlust von 4,8 Milliarden Euro für
das vierten Quartal 2008 bekannt gegeben.
Damit schließt der Bankkonzern auch das
Gesamtjahr mit einem Milliardenminus ab.
Vorstandschef Josef Ackermann gesteht
Fehler ein.
14. Januar: Der Bund prüft einen Einstieg beim angeschlagenen Finanzkonzern Hypo Real Estate. Noch einen Tag
zuvor hatte Bundeskanzlerin Merkel erklärt, sie strebe keine weitere Staatsbeteiligung bei Unternehmen an.
15. Januar: Finanzkrise beutelt Großbanken erneut. Ein unerwarteter Gewinn
der US-Großbank JPMorgan Chase hat die
am Aktienmarkt grassierenden Sorgen um
die Finanzbranche nicht vertrieben. Besonders im Fokus: Die Bank of America und
die Citigroup.
17. Januar: Die Krise spitzt sich zu,
Berlin muss immer neue Banken mit Milliardensummen retten. Welche Blasen als
Nächstes platzen werden.
19. Januar 2009: Die HypoReal Estate
erhält eine weitere Milliarden-Finanzspritze aus dem Rettungsfonds und steht
kurz vor der Verstaatlichung. In welchem
Umfang sich der Staat direkt an der Bank
beteiligt, ist aber noch unklar.
20. Januar 2009: Nach neuen Milliardenverlusten bei den Banken schnürt die
britische Regierung ein neues Rettungspaket. Die besonders krisengebeutelte Royal
Bank of Scotland gehört nun zu 70 Prozent
dem Staat.
23. Januar 2009: Im von der Finanzkrise besonders schwer getroffenen Island
werden die Proteste der Bevölkerung immer stärker. Die Demonstranten fordern
seit Tagen den Rücktritt der Regierung.
Nun stellen sich die Koalitionsparteien tatsächlich auf Neuwahlen ein.
26. Januar 2009: Die Bankenkrise spitzt
sich weiter zu. Die Großbanken ING und
BNP meldet neue Milliardenverluste. Nur
die britische Barclays Bank überrascht mit
einem satten Gewinn.
27. Januar 2009: Der unter staatlicher
Kontrolle stehende US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae benötigt angesichts
riesiger Verluste eine staatliche Soforthilfe
von bis zu 16 Milliarden Dollar.
2. Februar 2009: Die vom Staat gestützte
US-Großbank Citigroup will den Märkten mit Milliardenkrediten neue Liquidität
verschaffen. Das Unternehmen will in den
nächsten Monaten neue Kredite in Höhe
von 36,5 Milliarden Dollar vergeben.
10. Februar 2009: Die UBS schreibt tiefrote Zahlen: Die Schweizer Großbank
verbucht für 2008 einen Verlust von 13
Milliarden Euro. Auslöser sind vor allem
Abschreibungen im Investmentbanking.
Trotzdem zahlt die Bank Boni von zwei
Milliarden Euro aus.
11. Februar 2009: 2000 Milliarden Dollar will US-Finanzminister Timothy
Geithner für die US-Finanzbranche und
den Häusermarkt locker machen. Eines der
Kernelemente des neuen Programms ist ein
staatlich gestützter Fonds, der Geldinstitute
von faulen Krediten entlasten soll.
13. Februar 2009: Der Bundestag beschließt das zweite Konjunkturpaket zur
Bekämpfung der Wirtschafts- und Finanzkrise. Mit einem Volumen von 50 Milliarden Euro ist es die größte staatliche Konjunkturstütze, die es jemals in Deutschland
gab.
14. Februar 2009: Der US-Kongress verabschiedet ein gigantisches Konjunkturpaket über 790 Milliarden Dollar. Die
Mehrheit für das Programm fällt allerdings
äußerst knapp aus. Der Großteil des Geldes
ist für staatliche Investitionsprojekte vorgesehen, zudem gibt es Steuererleichterungen.
16. Februar 2009: Trotz schwarzer Zahlen schlüpft der Wiesbadener Immobilienfinanzierer Aareal Bank unter den
staatlichen Rettungsschirm. Die Diskussion über eine mögliche Verstaatlichung der
Hypo Real Estate spitzt sich zu.
18. Februar 2009: Das Kabinett beschließt das Enteignungsgesetz. Damit
kann die Hypo Real Estate verstaatlicht
werden, und die Aktionäre der von der Pleite bedrohten Bank können enteignet werden. Die Hürden dafür liegen jedoch hoch,
die Enteignung soll nur die letzte aller
möglichen Optionen darstellen. Die Commerzbank kündigt unterdessen für 2009 ein
strenges Sparprogramm an: Boni für Mitarbeiter werden ebenso gestrichen wie die
Dividende.
22. Februar 2009: Um eine einheitliche
Marschrichtung für den G20-Gipfel Anfang April in London festzulegen, treffen
sich mehrere europäische Staats- und Regierungschefs in Berlin. Ganz oben auf
dem gemeinsamen Forderungskatalog
steht: Alle Finanzmärkte, -produkte und
Marktteilnehmer müssen „lückenlos“ einer
Aufsicht und Regulierung unterstellt werden.
26. Februar 2009: Die Allianz legt rote
Zahlen für 2008 vor. Das Ergebnis des
Versicherungskonzerns wurde stark belastet durch die verlustträchtige Dresdner
Bank, die aber mittlerweile an die Commerzbank verkauft wurde. Der Versicherungsriese verbuchte für 2008 einen Verlust
von rund 2,4 Milliarden Euro.
26. Februar 2009: Die Royal Bank of
Scotland fährt den höchsten Verlust in
der britischen Unternehmensgeschichte
ein. Für das Jahr 2008 verzeichnet sie einen Verlust von 24 Milliarden Pfund. Die
Großbank schließt für faule Wertpapiere in
Höhe von 325 Milliarden Pfund eine staatliche Versicherung ab - falls es zum Zahlungsausfall kommt, muss der Steuerzahler
einspringen. Die Bank will sich fortan auf
ihr Kerngeschäft konzentrieren: 36 von
derzeit 54 Standorten im Ausland werden
geschlossen.
02. März 2009: Die westeuropäischen
Banken leiden immer stärker unter ihrem Engagement in Osteuropa. Ein großer Teil ihrer Kredite in osteuropäischen
Ländern sind ausfallgefährdet, denn den
Staaten brechen die Einnahmen weg, und
viele Privatleute, denen Arbeitslosigkeit
droht, können nicht mehr ihre Schuldenlast
bedienen. Dennoch lehnt die Europäische
Union auf einem Krisengipfel einen Hilfsfonds für Osteuropa ab.
03. März 2009: Die britische Bankenkrise spitzt sich zu. Die bisher relativ gut
dastehende Großbank HSBC kündigt die
größte Kapitalerhöhung an, die eine britische Aktiengesellschaft je vornahm. 17,7
Milliarden Dollar will das Institut einsammeln - immerhin bei Privatinvestoren, nicht
beim Steuerzahler. Als Konsequenz steigt
HSBC aus dem verlustreichen US-Markt
größtenteils aus. Die britische Bankwirtschaft steht vor einem gewaltigen Trümmerhaufen. Premierminister Gordon Brown
reist in die USA, um im Schulterschluss mit
US-Präsident Barack Obama die Krise zu
bekämpfen.
03. März 2009: Der US-Versicherer AIG
fährt den höchsten Verlust in der amerikanischen
Unternehmensgeschichte
ein. 2008 verbrannte das Unternehmen fast
100 Milliarden Dollar. Der Staat stockt seine Hilfe für den Versicherungsriesen um
30 Milliarden Dollar auf. Obwohl für die
Krise mitverantwortlich, reicht der Ex-Vorstandschef Maurice Greenberg bei Gericht
eine Klage ein: Er wirft seinen ehemaligen
Kollegen vor, ihre falschen Angaben zu
AIG-Kreditpapieren hätten ihm Verluste
von mehreren hundert Millionen Dollar
eingebracht.
06. März: Seit Monaten weigert sich
der krisengebeutelte US-Versicherer
AIG, die Namen seiner Vertragspartner
für Swap-Geschäfte herauszugeben. Nun
fordern US-Politiker immer deutlicher eine
solche Namensliste ein. Europas Banken
stehen bittere Tage bevor – denn sie zählten
zu AIGs eifrigsten Geschäftspartnern.
12. März: Durch die Finanzkrise ist die
Zahl der Milliardäre weltweit um ein
Drittel gesunken. Ihr Gesamtvermögen
hat sich halbiert. Zu den Absteigern gehören bekannte Namen und der jüngste Milliardär ist nun ein Deutscher.
23. März: US-Finanzminister Geithner
hat seinen Plan zur Rettung der Banken
vorgestellt. Gemeinsam mit Privatinvestoren sollen faule Wertpapiere für bis zu eine
Billion Dollar aufgekauft werden.
24. März: Die USA wollen sie gemeinsam mit Privatinvestoren hochziehen, in
Deutschland wird darum gerungen: Nun
fordern Wirtschaftsforscher die schnelle
Schaffung einer Bad Bank zur Entsorgung fauler Wertpapiere. Doch die Politik
bremst.
26. März: Die WestLB soll über ein Bieterverfahren verkauft werden - gegebenenfalls auch an Privatbanken. Damit
reagiert das angeschlagene Düsseldorfer
Institut auf Forderungen der EU-Kommission. Auch die HSH Nordbank und die
BayernLB bekommen den Druck aus Brüssel zu spüren.
27. März: IKB-Rettung, Lehman Brothers, Island und Wertberichtigungen
stürzen die staatseigene Bank KfW tief
in die roten Zahlen. Zugleich schwelt ein
Rechtsstreit mit Ex-Vorständen. Es geht um
hohe Gehaltszahlungen und dicke Pensionen.
03. April: Das Verhandlungsergebnis der
20 Staats- und Regierungschefs ist ermutigend. Es zeigt, dass es doch eine Weltgemeinschaft gibt, die sich auf gemeinsame
Ziele und Wege einigen kann.
03. April: Der Bundesrat hat das umstrittene Enteignungsgesetz für die Hypo
Real Estate (HRE) ohne Vermittlungsverfahren genehmigt. Großaktionär J.C. Flowers will rechtliche Schritte prüfen. Die HSH
Nordbank darf hingegen nach der Landtagssitzung in Kiel mit einem 13 Milliarden
Euro schweren Rettungspaket rechnen.
17. April 2009: Die Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
hat den Weg für eine Verstaatlichung des
angeschlagenen
Immobilienfinanzierers
Hypo Real Estate (HRE) frei gemacht. Ab
sofort können HRE-Aktionäre ihre Anteile
für 1,39 Euro dem Bund verkaufen. Dafür
haben Sie rund zwei Wochen Zeit.
15. April: Gemischte Meldungen unterschiedlicher Banken. UBS setzt nach einem Verlust von zwei Milliarden Franken
im ersten Quartal 2009 auf einen radikalen
Stellenabbau und streicht zunächst 8700
Stellen. Die Bank of America weist hingegen überraschend einen Milliardengewinn
aus.
15. April: Kanzlerin Angela Merkel
macht die Bereinigung deutscher BankBilanzen von toxischen Wertpapierbeständen zur Chefsache. Bei einem Ministergespräch über ein Bad-Bank-Modell werde
sie die Leitung übernehmen, sagte heute ein
Regierungssprecher. Die Regierung arbeite
„mit Hochdruck“ an dem Thema.
22. April: Die EU-Kommission hat mit
der Commerzbank offenbar im Streit
um staatliche Milliardenhilfen geeinigt.
In Finanzkreisen gilt es als weitgehend
sicher, dass die EU im Gegenzug auf den
Verkauf der Tochter Eurohypo besteht.
23. April: Die Europäische Union stellt
Rating-Agenturen unter staatliche Aufsicht. Das EU-Parlament hat dazu eine
Verordnung verabschiedet. Die Agenturen
waren durch Fehlbewertungen der Kreditwürdigkeit von Unternehmen in Verruf
geraten.
25. April: In einem geheimen Papier beziffert die Finanzaufsicht BaFin die Risiken der deutschen Banken durch faule Kredite und Wertpapiere auf 816 Milliarden
Euro. Politiker und Banken versuchen die
Zahlen herunterzuspielen.
http://www.wiwo.de/finanzen/finanzkrise-vomimmobilienboom-zum-boersen-crash-271063/
Fundstücke
Die Medien
als totalitäres
System
Tipp zum Bunkern: Erbswurst von
Knorr - ist eines der ältesten industriell
hergestellten Fertiggerichte. In Wasser
aufgekocht, kann aus ihr in kurzer Zeit
eine sämige Erbsensuppe hergestellt
werden. Dazu werden die Portionsstücke zerdrückt, in kaltem Wasser aufgelöst und einige Minuten gekocht. Fast
unbegrenzt haltbar, einfach zu kochen,
schmackhaft und hoher Nährwert!
03
NEOPLEX
Ausgabe 02 / Juni 2009
Der Urknall, der Tripper A Virus,
Anfang dieses Jahrhunderts:
· Die Chronologie der Finanzkrise beginnt
hier: Aufgrund der niedrigen Zinsen in den
USA kaufen oder bauen immer mehr Amerikaner US-Immobilien. Viele US amerikanische Banken und Hypothekenbanken
vergeben massenweise Kredite an Bürgern
mit niedriger, teils sogar ohne, Bonität.
· Die Kredite werden meist mit sehr kurzer
Zinsbindung angeboten und das Eigenkaital
der Banken ist sehr niedrig. Daraus resultieren steigene Immobilienpreise und viele
Amerikaner nutzen diese Wertsteigerung
um sich noch mehr zu verschulden. The
American Way of life. Es werden immer
mehr Kredite an finanzschwache Bürger
(Subprime-Bürgern) vergeben und damit
steigen auch die Prämien der Bankmanagern. An diesem Geschäft wollen auch immer mehr ausländische Banken teilhaben.
Sie kaufen von den amerikanischen Banken asset backed Security (ABS); Papiere, in denen die Kredite zusammengefasst
werden. Das Schneeballsystem biginnt sich
aufzublasen. Diese ungesicherten Kredite, besser auch ASP’s genannt (American
Schrott Papers) werden wieder mit versicherten Krediten zusammen verpackt, den
Collateralized Dept Obligations (CDO).
Diese Papiere bekommen von den Ratingagenturen das beste Rating ‚AAA’. Tripper
A: Subprime Kredite mit bestem Rating;
Halleluja!
· Die ersten Krisenanzeichen, Februar 2007:
· Die ersten Hypothekenkredite der Subprime-Bürgern können nicht mehr zurückgezahlt werden. Papiere mit Subprime
Krediten verlieren massiv an Wert. Die
Immobilienpreise fallen immer deutlicher.
· Und an der Börse: es interressiert noch
kaum jemanden.
· Ein weiteres Problem sind steigende Zinsen in Amerika. Neben Subprime-Bürgern
können immer mehr amerikanische Bürger
ihre Schulden nicht mehr begleichen.
· Viele Amerikaner bezahlen ihre Hypotheken Schulden jetzt mit ihren Kreditkarten,
die nächste Stufe der Krise schreit schon
‚Hier bin ich’.
· Der totale Kollaps des amerikanischen
‚Way of life’ (pump up my money) droht.
Aber keiner bemerkt es.
Die erste, bedeutende, Pleite, April 2007:
· Der aggresivste Hypothekenfinanzierer
New Century Financial geht Pleite; der Verlust beträgt ca. 450 Millionen Dollar.
· An der Börse glaubt man immer noch
nicht an eine grosse Krise. In der Politik
schon gar nicht.
· Selbst gute Immobilien in guten Gegenden fallen im Preis, weitere Kredite platzen.
· In der amerikanische Politik werden die
Probleme immer noch heruntergeredet;
allen voran vom Finanzminister der USA,
Henry Paulson.
Deutschland mittendrin, Juni 2007:
· Die deutsche IKB Industriebank gesteht
als erstes deutsches Unternehmen: Wir sind
direkt betroffen. Angeblich mit einem kleineren Millionenbetrag. Ein paar Tage später
korrigiert man diesen Fehlbetrag schon auf
eine Milliarde Euro, die Pleite droht. Die
staatliche KfW muss mit über 8 Milliarden
Euro einspringen. Eine Pleite der IKB hätte Ausmaße wie in der grossen Depression
1929, so die Bundesaufsicht für Finanzen,
die BaFin.
Es geht immer weiter, August 2007:
· Die IKB wird gerade noch vor der Pleite
gerettet, natürlich mit Milliarden von Euros.
· Doch das nächste Unheil kommt von der
SachsenLB. Die deutschen Sparkassen
müssen die SachsenLB am 17.08.2008 mit
Krediten von über 17 Milliarden stützen.
Am 26.08.2007 wird die SachsenLB an die
LBBW verscherbelt.
· American Home Mortage erhält keine
Kredite mehr und muss Konkurs anmelden,
Teile der Bank gehen an IndyMac, das sollte sich noch rächen.
· Die Notenbanken pumpen Milliarden und
Milliarden in den Geldfluss der Banken,
dies ist nötig, damit die Banken billig an
Geld kommen.
· Zu diesem Zeitpunkt erklärt die Hypo
Real Estate sie wäre von der Subprime Krise kaum betroffen. Die Manager und der
Aufsichtsrat haben den totalen Überblick...
Der britische Supergau, September
2007:
· Northern Rock ist vor der Pleite. Massenweise britische Sparer stehen Schlange
um an ihre Einlagen der Hypothekenbank
Northern Rock zu kommen.
· Amerikanische Investmentbanken haben
teils dramatische Abschreibungen. Am
schlimmsten erwischt es die Investmentbank Bear Stearns.
· Immer mehr Wertberichtigungen werden
angekündigt.
· Jetzt erst ist die Krise auch an den Börsen
angekommen.
Nun auch die Schweiz, Oktober 2007:
· Die Schweizer UBS hat dramatische Abschreibungen und den ersten Quartalsverlust seit über 9 Jahren.
· Die Schweizer Credit Suisse ist natürlich
auch betroffen.
· Auf Grund massiver Abschreibungen bei
der Citigroup muss der Bankenchef Charles
Prince seinen Hut nehmen.
· Mittlerweile ist auch die Deutsche Bank
mit Milliarden Abschreibungen betroffen.
Deutschland versinkt immer tiefer, November 2007:
· Die Commerzbank hat deutlich mehr Abschreibungen als vorher angekündigt, immerhin ‚nur’ knapp 300 Millionen Euro.
· Die Postbank, die Dresdner Bank und
auch die Landesbank LBBW sind auch alle
von der Finanzkrise betroffen.
· Andere werden noch folgen, trotz deren
Dementi.
Die Börsen kapieren die Krise, Januar
2008:
· Quartalssession, Zeit für ein paar Wahrheiten und Offenbarungen.
· Durch immer weitere Abschreibungen geraden die Börsen der Welt ins truteln. Man
bekommt Angst vor einer amerikanische
Rezession.
· Probleme bei der Kreditvergabe werden
abgestritten, wieder ein fataler Fehler.
· Noch eine Pleite, die amerikanische Countrywide Financial ist Pleite und wird von
der amerikanischen Bank of America mit
vier Milliarden Dollar übernommen. Countrywide hatte zu diesem Zeitpunkt schon
mehr als 11.000 Mitarbeiter entlassen.
· Auch die deutsche West-LB steckt tief im
Sumpf, sie muss mit Milliarden Euros gestützt werden.
· Die Hypo Real Estate erklärt erstmals ihre
Ziele nicht erreichen zu können.
Verstaatlicht, ein neues Modewort, Februar 2008:
· Die BayernLB räumt Milliarden Abschreibungen ein, weitere Milliarden drohen. BayernLB Chef Werner Schmidt tritt
zurück.
· Milliardenabschreibungen bedrohen die
IKB, mal wieder steht die IKB vor der
Pleite, Milliarden müssen der Bank zugeschossen werden um einen Kollaps zu verhindern.
· Die britische Hypothekenbank Northern
Rock wird von der britischen Regierung im
Februar 2008 verstaatlicht.
· Josef Ackermann (Deutsche Bank) fordert
staatliche Hilfen für das Missmanagment
der Bankmanager! Impertinent / Unglaublich!!!
Die erste grosse US Investmentbank,
März 2008:
· Bear Stearns steht vor der Pleite. Die
Investmentbank wird in einer Notstandssitzung von der amerikanische Bank JP
Morgan Chase übernommen; für schlappe
2 Dollar je Aktie.
· George W. Bush nach der Bear Stearns
Rettung: Wir haben dem Land und der Welt
gezeigt, das wir die Situation im Griff haben und das unser Finanzsystem stark ist.
Heiliges Blechle, was für ein Durchblick!
· Lehman Brothers liefert Zahlen über den
Erwartungen, man scheinen ihnen zu glauben.
· Die IKB steht, mal wieder, vor der Pleite.
Man gesteht massiv höhere Verluste und
Abschreibungen als zuvor bekannt gegeben. Wieder muss die KfW eingreifen.
Frust über Politik, April 2008:
· Die BayernLB hat mehr als doppelt so
viele Abschreibungen wie bekannt gegeben
(über 4 Millarden Euro). Jetzt gerät sogar
die CSU massiv unter Druck, die nächsten
Wahlen werden das untermauern.
· Die Vorstandssprecherin der KfW, Ingrid
Matthäus-Maier, tritt zurück.
· Die Bremerhavener Weserbank geht Pleite, aber es scheint keinen zu interessieren.
· J.C. Flowers übernimmt mit Millarden ein
Viertel der bayrischen Hypo Real Estate,
auch das sollte sich rächen.
· Die Verluste bei der amerikanischen Investmentbank Merrill Lynch belaufen sich
mittlerweile auf über 24 Millarden Dollar,
mehrere Tausend Jobs werden gestrichen.
· Weitere massive Abschreibungen bei den
amerikanische Banken folgen, es ist halt
wieder Quartalssession.
· Auch die schottische Royal Bank of Scotland hat es erwischt, über 7 Milliarden Euro
Abschreibung.
· Die Deutsche Bank rutscht erstmals seit
Jahren in die Verlustzone.
· Die IKB soll jetz verkauft werden, Käufer
werden dringend gesucht.
Kein Ende in Sicht, Mai 2008:
· Milliardeverlust bei der UBS treiben die
Manager zu Massenentlassungen, einer
muss ja der Dumme sein.
· Fannie Mae macht mit Millarden Abschreibungen Schlagzeilen, es werden nicht
die letzten sein.
· Hypo Real Estate erklärt Millarden an Abschreibungen.
Lehman Brothers erste Probleme, Juni
2008:
· Lehman Brothers steht vor der Pleite, man
benötigt mehr als fünf Milliarden Dollar.
· Der amerikanische Versicherungsriese American International Group (AIG),
längst in der Krise angekommen, feuert seinen Boss Martin Sullivan.
Ein Fall für das FBI? Nein, massenweise,
Juli 2008:
· Jetzt ermittelt auch das FBI gegen verschiedene Manager.
· Auch Fannie Mae und Freddie Mac geraten immer tiefer in die Krise, die amerikanische Notenbank will mit Milliarden Kre-
diten helfen.
· Ein neuer Name taucht hierzu Lande auf:
IndyMac. Die Hypothekenbank IndyMac
geht Pleite, das ist der zweitgrößte BankenCrash in der US-Geschichte.
· Die amerikanische Investmentbank Merrill Lynch hat mittlerweile über 19 Milliarden Dollar Verlust gemacht.
· Auch die Deutsche Bank hat neue Milliarden Abschreibungen.
· Der deutsche Aktienindex DAX rutsch
erstmals wieder unter 6000 Punkten.
Die Heuschrecke Lone Star, August 2008:
· Die ‚Heuschrecke’ Lone Star übernimmt
die vor der Pleite stehende IKB für einen
kleinen Millionenbetrag. Der SPD-Politiker Franz Müntefering hatte Lone Star vor
einigen Jahren noch als „Heuschrecke“ tituliert.
· Erste düstere Zahlen der Fortis, einer
Bank der Beneluxstaaten.
· Nach neuen Milliardenabschreibungen bei
der Schweitzer UBS gibt es, natürlich, wieder Entlassungen in Massen.
· Und wieder massive Abschreibungen bei
Lehman Brothers.
· Dänemarks Roskilde Bank steht vor dem
Aus. Die staatliche Notenbank übernimmt,
höchstpersöhnlich, die Bank. Roskilde
Bank soll in drei Teile aufgeteilt werden
und später wieder verkauft werden.
Der weltweite Knall, Krise ohne Tempolimit, September 2008:
· Fannie Mae und Freddie Mac, die halbstaatlichen Hypothekenfinanzierer, stehen
vor der Pleite und werden komplett verstaatlicht.
· Die Investmentbank Lehman Brothers ist
pleite und Amerika will das Institut nicht
retten, mit dramatischen Folgen. Eine unglaubliche Kettenreaktion beginnt hier.
Der Interbankenmarkt bricht nun völlig
zusammmen, keine Bank traut der anderen mehr, das totale Misstrauen herrscht ab
jetzt unter den Banken. Die Finanzwelt unter Schock. Auch deutsche Sparer sind betroffen; sie sind mit Millionen über Zertifikate beteiligt. Viele von ihnen sind Rentner
und stehen jetzt vor dem Nichts. Die Bank
hinterlässt 600 Milliarden Dollar Schulden,
Geld, dass jetzt anderen Banken fehlt. Die
Krönung der Lehman Brothers Pleite: Die
deutsche KfW überweist nach der Pleite
noch 350 Millionen an das Unternehmen.
· Merrill Lynch wird notverkauft an die
amerikanische Bank of America.
· Kettenreaktionen = Panik macht sich breit,
doch das ist noch nicht das Ende.
· Der US-Versicherer American International Group (AIG) wird mit 85 Milliarden
$ und 79,9% verstaatlicht, immerhin die
grösste Versicherung der Welt.
· Die letzten und größten beiden Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan
Stanley werden zu normalen Geschäftsbanken. Das Ende der amerikanischen Investmentbanken, sie wurden als Antwort auf
die grosse Depression 1929 gegründet und
sollten das Bankensystem retten. Doch sie
taten das Gegenteil.
· Die britische Hypothekenbank Bradford
& Bingley wird verstaatlicht, es gibt faule
Kredite von über 50 Milliarden Pfund.
· Auch Belgien, Frankreich und Luxemburg
hat es erwischt, die Dexia muss massiv
gestützt werden. Belgien, Frankreich und
Luxemburg verstaatlichen die Bank mit 6,4
Milliarden €.
· Die amerikanische Washington Mutual geht per Notverkauf für 1,9 Milliarden
Dollar an J.P. Morgan Chase. Ist ja nur die
sechstgrösste Bank der USA.
· Die britische Bank HBOS (Halifax Bank
of Scotland) wird an Lloyds TSB notverkauft, HBOS hat das grösste Hypothekengeschäft Grossbritanniens.
· Das Interbankgeschäft bricht nun völlig
zusammen, keiner leiht einem anderem
Finanzinstitut mehr Geld. Das totale Misstrauen regiert die Bankenwelt.
· Der nächste amerikanische Staatseingriff
auf die eigene Wirtschaft. Die Automobil
Hersteller stehen vor dem Ruin, allen voran
General Motors. Mit 25 Milliarden Dollar
Krediten sollen General Motors, Ford und
Chrysler gestützt werden. Das Ende des
globalen Wettbewerbs steht bevor.
Staatsbankrott und Fussballbankrott,
Oktober 2008:
· Mit Island hat es den ersten Staat erwischt,
Island steht vor dem Staatsbankrott. Per
Notstandsgesetz hat der Staat die Kontrolle
über das ganze Bankensystem übernommen.
Die isländische Glitnir Bank wird komplett
verstaatlicht, genauso wie die Landsbanki
und die Kaupthing Bank. Die Britische Finanzaufsicht sperrt Konten der Kaupthing
Bank, mittels Anti-Terror-Gesetz! Die
grösste isländische Bank Kaupthing steht
nun vor massiven Problemen, auch sie wird
verstaatlicht. Wirtschaftskrieg zwischen
Island und den Briten. Andere Länder, u.a.
Österreich, Finnland, Schweiz und auch die
deutsche BaFin sperren nun auch die Konten der Kaupthing Bank. Wochen vorher
hatte die Kaupthing Bank mit aggressiven
Zinsangeboten versucht an Spareinlagen
verschiedener Bürger zu kommen. Die Börse in Reykjavik wird für Tage geschlossen.
Es sind Einlagen von 300 Millionen Euro
in Gefahr. Sparer der Isländischen Banken,
darunter auch viele Deutsche, haben keinen
Zugriff auf ihr Geld, keiner weiß, ob er sein
Geld jeweils wieder sieht. Die islänndische
Krone soll an einen Währungskorb gekoppelt werden, um den massiven Verfall der
Währung zu stoppen. Viele Isländer kommen selbst nicht mehr an ihr Erspartes.
Auch Niederländische und Britische Sparer
sind massiv betroffen, über 50.000 Sparer
fürchten um ihre Existenz. Deutsche Sparer sind natürlich auch wieder betroffen; es
sind ca. 31.000 Kunden. Island, ein NATO
Staat, verhandelt jetzt mit Rußland über
einen 4 Milliarden Kredit. Die politische
Welt beginnt sich zu verändern.
· Der amerikanische Bundesstaat Kalifornien steht vor dem Ruin, sie müssen sich
refinanzieren, es fehlen 7 Milliarden Dollar.
Kalifornien ist das reichste Bundesland der
USA. Doch keine Bank will neue Kredite
vergeben, anscheinend ist den Banken die
Bonität von Kalifornien nicht gut genug.
Gouverneur Schwarzenegger muss Finanzminister Paulson anbetteln. Massachusetts
ist ebenfalls in der Krise, sie verkaufen für
750 Millionen Dollar kurzfristige Anleihen.
New York, Florida oder Georgia sind weitere Kandidaten im russischem Roulette der
amerikanischen Bundesstaaten. Auch mehrere amerikanische Kommunen stehen vor
der Pleite.
· Auch Ungarn hat es schwer erwischt.
Man dementiert Gerüchte über eine Verstaatlichung der grössten Bank, der OTPBank. Das Land ist hoch verschuldet, selbst
Staatsanleihen können nicht mehr platziert
werden. Nun muss die Europäische Zentralbank (EZB) mit bis zu 5 Milliarden Euro
einen Kollaps verhindern. Ungarn muss
seine letzten Hemden abgeben, man erhöht
den Zinssatz um satte 300 Basispunkte, auf
11,5; Wirtschaftwachstum ade.
· Brasilien, Mexiko, Polen, Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Türkei, Ukraine und Südafrika stehen ebenfalls massiv unter Druck.
Die Währungen sind im Sturzflug.
· Natürlich steht auch Argentinien wieder
vor dem Super Gau. Man steht vor der Zahlungsunfähigkeit. Die letzte war erst 2001,
damals war es der Crash der New Economy Zeit. Nun will man sogar die privaten
Pensionskassen verstaatlichen. Wie war das
noch? Unsere Rente ist sicher... Oooops,
falsches Land.
· Der weltweite Kollaps droht, mehrere Notenbanken senken die Zinsen.
· Die Bank der Beneluxstaaten Fortis wird
teils verstaatlicht und weitgehend notverkauft an die BNP Paribas, eine Aufspaltung
nach Ländern (Niederlande, Belgien, Luxemburg) droht.
· Die Bayrische Hypo Real Estate steht vor
der Pleite, Staat und Banken schnüren ein
Milliardenpaket um die Bank noch zu retten. Der deutsche Pfandbrief steht vor dem
Aus.
· Die amerikanische Wachovia, die vier
grösste Bank der USA muss notverkauft
werden. Es streiten sich die Citigroup und
Wells Fargo um den Kauf. Es gibt jede
Menge Schrott zu verteilen. Am Ende
macht Wells Fargo den Deal für 15,1 Milliarden Dollar.
· Die American International Group (AIG)
steht wieder vor der Pleite, sie bekommt
weitere fast 58 Milliarden Dollar zum
Überleben.
· An den internationalen Börsen gibt es
mehrfach Massenpanik. Der deutsche Aktienindex DAX rutscht erstmals wieder
unter 4500 Punkten, er war mal über 8000.
Der amerikanische Index Dow Jones fällt
unter 8000 Punkte, er war mal über 14.000
Punkten. Der Wochenverlust des DAX der
KW 41 betrug ~22%, der des Dow Jones
über 18% und der des Nikkei-225 ~24%!
Der Russische Index verliert mittlerweile
über 70% an Wert. Hier wurde Geschichte
geschrieben. Fonds dürfen Milliarden abschreiben. Eine Börse voll auf Droge.
· Verschiedene Automobil Hersteller stoppen, zeitweise, ihre Produktion, keiner will
ihre Autos. Darunter: BMW, Daimler, Opel,
die Zulieferer werden die nächsten sein.
General Motors und Chrysler wollen zusammen gehen; ein Geniestreich, denn sie
wissen ja: Minus x Minus = Plus. Seit 1950
war General Motors nicht mehr so billig; 58
Jahre für lau. Die Finanzkrise wird endgültig zur Wirtschaftskrise.
· Auch SAP ist betroffen. Man spricht von
einem ‚sehr abrupten und unerwarteten’
Abschwung vor Ende des dritten Quartals;
dem Zeitpunkt wo Lehman Brothers pleite
ging.
· Den englischen Premier League Fussball
Vereinen droht der Kollaps; sie sind hoch
verschuldet. Bei West Ham United ist der
Besitzer auch der Besitzer der isländischen
Bank Landsbanki. Die hat, bekanntermaßen, kein Geld mehr. Nach der Verstaatlichung der Bank gehört der Fussballklub
nun der Isländischen Bevölkerung. Auch
andere Klubs zittern, da sie von einzelnen Investoren abhängig sind. Allen voran
Manchester United deren Trikotsponsor
ausgerechnet die American International
Group ist.
· Die USA kündigt an, sich bei allen strauchelnden Banken zu beteiligen. Auch Großbritannien, Frankreich und Italien springen
auf den Zug auf. Massenverstaatlichung ein
neues Schlagwort.
· EZB-Präsident Jean-Claude Trichet warnt
in einer dramatischen öffentlichen Rede
vor „exzessivem Pessimismus“. Ein Notenbankchef verliert die Kontrolle; über seine
Nerven.
· Die Bilanzierungsregeln der Firmen wird
verändert. Ein Husarenritt: Echte Verluste
werden zu gefühlten Verlusten, sie müssen
nicht mehr in die Bilanz. Die Saat für die
nächste Finanzkrise wird gelegt, Bilanzleichen stapeln sich im Keller der Banken.
Kassandra!
· Nun hat es auch Japan erwischt, das Versicherungsunternehmen Yamato Life Insurance ist Pleite und meldet Insolvenz an.
Die Schulden liegen bei nur ca. 1,9 Milliarden Dollar.
· Die britische Regierung will ihre Großbanken teilweise verstaatlichen. Betroffen
davon sind: HBOS, Lloyds TSB und Royal
Bank of Scotland.
· Sondertreffen der G7. Nein, nein, nicht
Grauen hoch 7, die G7 sind die sieben führenden Industrieländer, (demnächst exG7).
Es gibt einen Fünf-Punkte-Plan:
1.: Den Zusammenbruch wichtiger finanzielle Institute verhindern.
2.: Interbankenmarkt in Bewegung bringen.
3.: Finanzinstitute mit öffentlichen und privaten Geldern versorgen.
4.: Garantieprogramme für Spareinlagen
5.: Hypothekenfinanzierungsmarkt anheizen.
· Sondertreffen der 15 Euro-Länder, die EU
Staaten wollen sich künftig absprechen. Es
gibt einen Vier-Punkte-Plan:
1.: Liquiditätshilfen durch weitere Kredite
2.: Staatsgarantien für das Interbankgeschäft
3.: Frisches Kapital durch Teilsverstaatlichungen
4.: Lockerung der Bilanzierungsregeln
· In Deutschland gibt es ein 500 Milliarden
Rettungspaket, deutlich mehr als der Bundeshaushalt eines ganzen Jahres. Das Ganze nennt sich SoFFin: Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung.
400 - 420 Milliarden für Staatsgarantien
und 70 - 80 Milliarden für Teilsverstaatlichungen. Den Haushaltplan ‚2011 ohne
Neuverschuldung’ können wir einseifen.
Das ganze wird durch alle Abgeordnete
geprügelt; es wird schließlich ein Eilgesetz
erlassen. Von der konkreten Idee bis zur
Gesetzesbeschliessung dauert es 1 Woche;
Weltrekord. Ausserdem sollen die Bundesländer beteiligt werden. Die bayrische CSU
erhebt massive Proteste, sie wollen das alle
Bundesbürger ihre Verfehlungen bezahlen.
Ihr erinnert euch? Stichwort: bayerische
Hypo Real Estate oder bayerische BayernLB! Letztendlich beteiligen sich die Bundesländer mit einem geringen Betrag.
· In Deutschland will man auch ein 10 Milliarden € Paket für die Bildung schnüren.
Nein, ihr Schlingel, nicht für Banker, die
sind doch schon (ein)gebildet. Der normale
Bürger soll lernen, was er nicht versteht.
· Falls jemand dachte Asien sei nicht betroffen: Auch Südkorea beschließt ein
Rettungspaket über 130 Milliarden Dollar.
Ähnlich dem europäischen Paket soll es
Kreditbürgschaften und Kapitalspritzen
geben.
· Die Schweizer UBS ist schon länger tief
in der Krise, nun ist auch sie verstaatlicht
worden. Der Staat beteiligt sich mit 6 Milliarden CHF, ausserdem kann die UBS ihre
Ramschpapiere, für bis zu 60 Milliarden
CHF an den Staat verkaufen. Auch die
Schweizer Credite Suisse ist in massiven
Problemen und versucht sie derzeit privat
zu lösen.
· Es wird strenge Auflagen für das deutsche
Rettunggspaket geben:
1.: Managergehälter maximal 500.000 €
pro Jahr.
2.: Keine Bonuszahlungen.
3.: Keine Dividendenausschüttungen.
4.: Einfluss auf die Geschäftspolitik.
5.: Gebühren für die Rettungsmassnahmen.
· Die niederländische Großbank ING hat
sich verzockt und schreibt nun den ersten
Quartalsverlust seit Gründung des Unternehmens. Sie muss vom Staat gestützt werden und wird verstaatlicht. Man bekommt,
schlappe, 10 Milliarden €.
· Immer wieder die CSU und deren Finanzminister Erwin Huber. Kaum ist das Rettungspaket durch, kommt die BayernLB,
plötzlich, mit neuen Fakten. Man braucht
bis zu fünf Milliarden €, sonst geht der
Bank das Geld aus. Man hat sich mit Kundengeldern kräftig verzockt. Die Koalitionsverhandlungen zwischen CSU und FDP
werden ausgesetzt. Nach der Vertrauenskrise zu Bankern gibt es jetzt auch die Vertrauenskrise zu Politikern. Diese Ansammlung an Problemen erinnert immer mehr an
die 30er Jahre; damals war die Folge die
Machtübernahme durch die NSDAP.
· Mehrere Landesbanken wollen das Rettungspaket gemeinsam nutzen, damit niemand merkt, welche Bank vor der Pleite
steht. Verschleierungstaktik zur Bewältigung der Vertrauenskrise. Also Leute: weisse Bescheid!
· Frankreich muss seine Banken stützen um den Kollaps zu vermeiden.
Was ist eigentlich...?
Die Trilaterale
Kommision
Die Trilaterale Kommission (TK) wurde 1973 auf Betreiben von David Rockefeller gegründet. Sie ist eine Gesellschaft
mit über 300 Mitgliedern aus Europa,
Nordamerika und Japan mit dem Ziel, die
Zusammenarbeit dieser Regionen zu verbessern. Die großen Wirtschaftsblöcke
USA/Nordamerika, Europa (EU) und Japan
werden in der Internationalen Politischen
Ökonomie auch als Triade bezeichnet. Auf
den Zusammenkünften dieser Organisation
werden als aktuell und global angesehene
Probleme behandelt. Bisher existieren 51
Protokolle der Tagungen der TK.
Der britische Politikwissenschaftler Stephen Gill, der an der York University in Toronto lehrt, hat 1990 eine Studie über die
TK im Rahmen einer Theorie internationaler politischer Ökonomie vorgelegt. Er definiert das Anliegen der TK wie folgt: „Trilateralismus kann definiert werden als ein
Projekt zur Entwicklung einer organischen
(oder relativ dauerhaften) Allianz zwischen
den größten kapitalistischen Staaten mit
dem Ziel, eine stabile Form der Weltordnung voran zu treiben (oder zu erhalten),
die ihren dominanten Interessen entspricht.
Dies schließt ein Bekenntnis zu einer mehr
oder weniger liberalen internationalen
Wirtschaftsordnung ein.“ (vgl. Gill 1991:1)
Wie die Bilderberg-Gruppe, aus der
sie hervorging, steht auch die Trilaterale
Kommission immer wieder im Fokus von
Verschwörungstheorien. Man sagt der trilateralen Kommission nach, sie strebe „Global Governance“ an, was als „Governance
without Governments“ zu verstehen ist. Die
TK ist jedoch nur ein, wenn auch einflussreicher Teil in einem wachsenden transnationalen Politiknetzwerk, das man wiederum
als Teil von Global Governance verstehen
kann. Die Macht, die die TK ausübt, funktioniert in erster Linie über Ideen, die Entscheidungsträger miteinander austauschen.
Die TK ist eine liberal orientierte Institution der transnationalen Zivilgesellschaft,
die natürlich auch Einfluss auf das Handeln
von Regierungen hat.
Mitglieder (Auswahl)
* Josef Ackermann, Kurt Biedenkopf, Zbigniew Brzeziński, Dianne Feinstein, Arkadiusz Górski, Richard Holbrooke, Henry
Kissinger, Horst Köhler, Otto Graf Lambsdorff, Joseph Nye, Norbert Wieczorek, Paul
Wolfowitz, Robert Zoellick, George H. W.
Bush, Bill Clinton, John McCain, Robert
McNamara, David Rockefeller, John D.
Rockefeller III, Edmund Rothschild, Otto
Wolff von Amerongen, Kurt Birrenbach,
Horst Ehmke, Hans Hartwig, Dieter Hoffmann, Ludwig Huber, Horst Janott, Karl
Kaiser, Norbert Kloten, Erwin Kristoffersen, Walther Leisler Kiep, Hanns W.
Maull, Alwin Münchmeyer, Friedrich Neumann, Volker Rühe, Hans Günther Sohl,
Theo Sommer, Helmut Schmidt, Ronaldo
Schmidt, Gerhard Schröder, Heinz-Oskar
Vetter, Joachim Zahn.
NEOPLEX
Ausgabe 02 / Juni 2009
NEOPLEX
Ausgabe 02 / Juni 2009
05
Fotografie: Vera Hofmann
04
06
Fortsetzung (Artikel Seite 03)
Es werden 10,5 Milliarden € gezahlt. Betroffen sind die sechs größten Banken: BNP
Paribas, Societe Generale, Credit Agricole,
Credit Mutuel, Caisse d’Epargne und
Banque Populaire.
· Und wieder die CSU und deren Finanzminister Erwin Huber und die BayernLB.
Man hat sich an allen Fronten verzockt:
an den Hypotheken der USA, an Lehman
Brother und an Island. Also das komplette Programm. Die BayernLB muss den
Gang nach Canossa antreten. Man beantragt Staatshilfe aus dem Rettungspaket,
benötigt werden satte 5,4 Milliarden €.als
Finanzspitze, ein Betrag der immer höher
wird. Desweiteren wird es noch eine Kapitalerhöhung von 1 Milliarde € geben. Zu
all dem noch ein Kommentar von BayernLB Chef Kemmer: „Wer ohne Sünde sei,
werfe den ersten Stein.“ Verstaatlichung
ist die logische Konsequenz. Banker und
CSU, wir können darauf verzichten.
· Erwin Huber, Finanzminister der CSU, ist,
am 22.10.2008, endlich zurückgetreten
· Razzia bei der KfW. Es werden Verbrecher wegen Untreue gesucht. Es geht um
die 350 Millionen Überweisung an Lehman
Brother, die ja zum Zeitpunkt der Zahlung
schon Pleite waren.
· Frankreich gründet einen Staatsfond. Es
soll die gesamte Wirtschaft verstaatlicht
werden. Zumindes alle Unternehmen die
wichtig sind, die anderen bleiben auf der
Strecke. Freie Marktwirtschaft hat in der
französischen Politik keinen Spielraum
mehr!
· Auch Dänemark und die Schweiz hat es
jetzt schwer erwischt. Nun muss die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihren
Euro’s einschreiten und helfen.
· Irland gibt eine Staatshaftung für alle
Grossbanken raus. Betroffen sind: Allied
Irish Bank, Bank of Ireland, Anglo Irish
Bank, Irish Life and Permanent, Irish Nationwide und die Educational Building
Society, Kosten knapp 400 Milliarden €.
Ausländische Banken werden ausdrücklich
ausgeschlossen. Es lebe der Protektionismus.
· Libyen entscheidet bei der italienischen
UniCredit mit. Sie erhöhen ihren Anteil auf
knapp 5%, um einen Kollaps zu vermeiden.
· Die Postbank hat es voll erwischt, man
schreibt 449 Millionen € Verlust und
braucht, dringend, 1 Milliarde € frisches
Kapital.
· Auch die WestLB und die HSH Nordbank
stehen vor dem totalen Kollaps. Ohne frisches Kapital droht die Pleite.
· Auch Pakistan droht der Super Gau. Man
hat fast alle Devisenreserven aufgebraucht
und braucht dringend mehrere Milliarden
um dem Staatsbankrott zu entwischen.
Pakistan ist Atommacht und Atombomben
sind in einem Land politischer Unruhen,
das auch noch fast bankrott ist, nicht wirklich gut aufgehoben. Man darf gespannt
sein, wer demnächst alles Atombomben besitzt, Geld wird ja dringend benötigt.
· Immer mehr offene Immobilienfonds
werden geschlossen. Nach massiven Mittelabflüssen kommen Anleger der offene
Immobilienfonds nicht mehr an ihr Geld.
Sie waren früher mal eine sichere Anlage,
doch diese Zeiten sind vorbei.
· Mit 125 Milliarden Dollar verstaatlicht
die USA gleich neun Großbanken. 25 Mrd.
US-Dollar gehen an JP Morgan Chase, Citigroup und Wells Fargo. 15 Mrd. US-Dollar
gehen an Bank of America. 10 Mrd. USDollar gehen an Goldman Sachs, Morgan
Stanley und Merrill Lynch. 3 Mrd. USDollar gehen an die Mellon Bank. 2 Mrd.
US-Dollar gehen an State Street Corp.
· Der Versicherungskonzern Aegon aus der
Niederlande steht vor dem Aus. Die Niederlande verstaatlicht den Konzern mit drei
Milliarden €.
· Die Deutsche Bank präsentiert ihre Quartalszahlen. Es sind 93 Millionen € Gewinn,
aber nur wegen der geänderten Bilanzen.
Verluste können jetzt verschwiegen werden
und als Leichen im Keller gestapelt werden. Ohne diese Bilanzänderung wären es
mehr als 900 Millionen € Verlust!
· Die britische Barclays erhält eine Finanzspritze. Sie wollten der Britischen Verstaatlichung entkommen und werden nun von
Abu Dhabi und Katar verstaatlicht. Beide
Länder beteiligen sich zusammen mit 32%
an der Bank.
· Die deutsche Volksaktie Volkswagen ist
nur noch ein Zockerpapier. Wenn jemand
glaubt, dass Finanzfuzzies aus der aktuellen Finanzkrise etwas gelernt hat, dann
kann ich nur sagen: Tonight is your answer.
Am 28. Oktober erreichte die Aktie einen
Höchstand von 1005,01 € und ist damit das
teuerste Unternehmen der Welt!!!
· Zum Monatsabschluss mal wieder eine
Pleite. Die Freedom Bank aus der USA ist
Zahlungsunfähig und wird abgewickelt.
Das Aktiva der Bank betrug ‚nur’ 287 Millionen Dollar, Peanuts!
Kein Ende, Keine Wende, CCC (Credit
Card Crash), November 2008:
· Die zweitgrösste Privatbank Deutschlands, die Commerzbank, begibt sich unter den deutschen Rettungsschirm. Es gibt
8,2 Milliarden € stille Reserven und 15
Milliarden € Garantien. Das Vorstandsgehalt wird auf 500.000 € gekürzt und 2009
- 2010 gibt es keine Dividende, Bonuszahlungen gibt es schon mal gar nicht.
· Immer mehr Banken der USA wollen ihren Schuldnern helfen, darunter die zwei
grössten Institute: Bank of America und
die JP Morgan Chase. Schuldner sollen ihre
Schulden wieder mit den, ursprünglichen,
NEOPLEX
Ausgabe 02 / Juni 2009
niedrigen Zinsen abbezahlen können. Jetzt
erst wird die Finanzkrise an den Wurzeln
bekämpft. Herzlichen Glückwunsch zu dieser lahmarschigen Erkenntnis.
· Der Nächste bitte. Die Landesbank HSH
Nordbank tritt auch unter den Rettungsschirm der Reigierung. Die HSH Nordbank
beantragt bis zu 30 Milliarden Staatsgarantien. Der Verlust der ersten 9 Monate
beläuft sich auf über 360 Millionen €, der
Abschreibungsbedarf beträgt 1,3 Milliarden €. Eine Eigenkapital-Beteiligung des
Staates wurde nicht beantragt. Was ist nur
aus unseren Landesbanken geworden???
Reine Zockerbanken. Der Vorstandsvorsitzende der HSH Nordbank, Hans Berger tritt
zurück.
· Immer mehr amerikanische Finanzinstitute wollen an dem 700 Milliarden $
Rettungspaket der USA teilnehmen. Laut
Schätzungen über 1800 Unternehmen! 125
Milliarden $ sind schon für die Verstaatlichung der neun grössten Banken ausgegeben. Bleiben nur noch 575 Milliarden $
übrig...
· Nun auch noch die nächste Landesbank.
Die WestLB schlüpft auch unter den Rettungsschirm des Staates und beantragt
Staatsgarantien. Die genaue Höhe der Garantien ist noch unbekannt. Canossa wird
langsam voll.
· Die Allianz erwirtschaftet einen Quartalsverlust von satten 2 Milliarden €. Eine
klasse Leistung, ihr Superbanker.
· Die Münchener Rück macht 99% weniger
Gewinn, immerhin aber noch 12 Millionen
€ Plus. Ursprünglich war die Prognose 3,4
Milliarden € Plus!
· Die LBBW (Landesbank Baden- Württemberg) ist mit 350 Millionen in Island
investiert. Die sind ja, bekanntermaßen,
pleite. Die Presse wusste es bereits vorher,
doch die Manager schwiegen. Noch vor
wenigen Tagen hatte die LBBW bekannt
gegeben, das Rettungspaket der Regierung
nicht in Anspruch zu nehmen, nun wird
eine Teilnahme geprüft. Scheiss auf die
Glaubwürdigkeit der Banker. Die Anteilseigner dürfen, zum Dank, jetzt 5 Milliarden
€ nachschiessen. Sogar eine Fusion mit der
fast Pleite Bank BayernLB wird jetzt erwogen. Geteiltes Leid ist halbes Leid.
· Noch eine Pleite gefälligst? Die Franklin
Bank SSB aus Housten wird abgewickelt.
· No Money, No Life. Die Security Pacific
Bank aus Los Angeles machte diese Erfahrung, auch sie wird abgewickelt.
· Lettland hatten wir noch nicht? Also bitte:
Die Parex-Bank wird von der Regierung
verstaatlich, für gigantische 3 € übernimmt
die Regierung die Bank.
· Die Hypo Real Estate verbucht Milliarden
Verluste, über 3 Milliarden € Minus nur im
letzten Quartal. Nun werden Milliardenbürgschaft beim Staat eingeholt, insgesamt
20 Milliarden €, und das nach dem schweren Rettungspaket. Dieses ist immer noch
zu klein.
· Ukraine bekommt einen Kredit des IWF.
16,4 Milliarden $ werden zur Verfügung
gestellt um einen Staatsbankrott zu verhindern.
· Auch Ungarn bekommt einen Kredit des
IWF. 15,7 Milliarden $ werden zur Verfügung gestellt um einen Staatsbankrott (was
auch sonst...) zu verhindern.
· Die American International Group (AIG)
braucht immer mehr Geld, die bisherigen
Milliarden $ wollen einfach nicht ausreichen. Das alte Rettungspaket wird in die
Tonne getreten und durch ein neues ersetzt.
Nun gibt es 150 Milliarden $ mit deutlich
niedrigeren Zinsen. Achja, der Quartalsverlust betrug -24,5 Milliarden $, nicht
schlecht.
· Freddie Mac kann das Ganze noch toppen.
Es gibt einen Quartalsverlust von 25,3 Milliarden $.
· Fannie Mae kann sogar das noch toppen.
Es gibt einen Quartalsverlust von 29 Milliarden $ und weitere 100 Milliarden $ stehen auf der Kippe. Der Staat muss dringend
Geld nachschiessen, sonst droht die Einstellung des Geschäftsablaufes.
· Pakistan, die Atommacht, bekommt vom
IWF einen 7,6-Milliarden $ Kredit, um
einen Staatsbankrott zu vermeiden. Die
Alternative wäre Atombomben bei einem
bekanntem Online Auktionshaus zu versteigern.
· Island bekommt auch einen Kredit des
IWF. Es sind 2,1 Milliarden $. Zusätzlich
noch weitere Kredite von anderen Ländern,
u.a. 400 Millionen € aus Russland. Das
NATO Land Island bekommt damit Hilfe
vom NATO Gegner Russland!
· 2 Monate nach seinem 100 jährigen Bestehen steht General Motors vor dem Aus. Die
amerikanische Regierung wird jetzt sogar
unter Druck gesetzt um Milliarden Dollars
locker zu machen; man warnt offen mit den
Konsequenzen für den amerikanischen Arbeitsmarkt. General Motors verbrennt jeden
Monat Milliarden an Dollars, doch keiner
will deren Autos. Das Managment hat total
versagt und nur Spritfresser am Markt. Die
Firma kostet jetzt noch soviel wie 1943, damals war der zweite Weltkrieg!
· American Express steht vor dem Bankrott,
doch als Kreditkartenfirma gibt es keine
staatliche Hilfe aus dem Rettungsfond. Was
tun? Ganz einfach man wird zur Bank, wie
es die Investmentfirmen auch schon getan hatten. Innerhalb eines Tages wird das
Unternehmen zur Bank umformiert. Normalerweise dauert so etwas mindestens 30
Tage, doch es gelten keine Gesetze mehr.
Nach der Hypotheken Krise hat nun auch
die Kreditkarten Krise begonnen! 950 Milliarden $ stehen vor Zahlungsausfällen. The
American Way of Life heisst Schulden auf
mehreren Kreditkarten verteilen, sogar Hypotheken Kredite wurden mit Kreditkarten
getilgt. Der CCC (Credit Card Crash) beginnt! Visa und Mastercard stehen ebenfalls
auf der Kippe.
· Alle schreien nach Staatsgeldern. Nun
auch Qimonda, ein Speicherchiphersteller
und Tochter von Infineon. Die Firma steht
vor dem Bankrott und, natürlich, soll der
Staat Millionen in das Unternehmen pumpen. Im Gespräch sind 300 Millionen €
vom Staate Sachsen. Wer wird der nächste
Marktschreier sein? Ich tippe auf Joe, der
Klempner, alias: Joe, the Plumber.
· Die Citigroup will noch einmal über
53.000 Mitarbeiter entlassen. Die ehemals
weltweit grösste Bank kann sich keine Mitarbeiter mehr leisten. Man gibt bekannt,
dass man durch den CCC (Credit Card
Crash) mehr als 900 Millionen $ verloren
hat. Der Wert der Citigroup sinkt auf unter
20 Milliarden $; er war mal bei über 274
Milliarden $. Die Bank ist damit nur noch
Peanuts wert und stellt sich selber zum
Verkauf. Vielleicht will man so auch den
Geschädigten der Lehman Brother Zertifikaten aus dem Weg gehen.
· Die staatliche KfW macht 1,8 Milliarden
€ Verlust, in den ersten 9 Monaten des Jahres. Hauptursache ist die Pleite der amerikanischen Lehman Brothers und die Pleiten
der isländischen Banken.
· Die Volkswagen-Zockerei hat ihr erstes
prominentes Opfer: Der fünftreichste Deutsche Adolf Merckle; einen dreistelligen
Millionenbetrag € hat er verzockt. Nun
braucht er, dringend, neues Geld für seine
Investmentfirma VEM Vermögensverwaltung. Sogar ein Verkauf seiner Firma Ratiopharm, Phoenix oder Heidelberger Zement
steht an. Mitarbeiter / Menschen werden an
der Börse verzockt! Die Krönung des Ganzen: Adolf Merckle erwägt jetzt sogar unter
den staatlichen Rettungsschirm zu gehen,
um eine Pleite seiner Firmen zu verhindern.
Börse: ein staatlich Verlustabgesichertes
Kasino.
· Deutsche Steuergelder für Genaral Motors? Opel, die deutsche Tochter von General Motors, bettelt um Milliarden € von
der deutschen Regierung, man trifft sich im
Kanzleramt. Die amerikanischen Probleme
sollen mit deutschen Milliarden von Steuergeldern gelöst werden; der deutschen Tochter Opel geht es schliesslich nicht schlecht.
Auch hierzu Lande stehen mehr als 100.000
Arbeitsplätze auf der Kippe. Betroffen sind
mehr als 25.000 Opel Mitarbeiter und jede
Menge Zulieferer oder andere direkt Betroffene
· Die USA in völliger Ekstase. Mit einem
Schlag werden 21 Banken verstaatlicht, darunter u.a. die U.S. Bancorp, die Marshall
& Ilsley Corp, die Zions Bancorporation,
die KeyCorp, die Huntington Bancshares,
die Capitol One Financial Corp, die Regions Financial Corp, die Comerica Inc, die
BB&T Corp, die SunTrust Banks Inc oder
die Northern Trust Corp usw. usw. usw..
Früher war die USA für ihren Kapitalismus
bekannt, heute ist das nur noch eine scheinheilige Fassade.
· Die Community Bank aus Georgia / USA
ist Pleite. Die Bank wird mit sofortiger Wirkung angewickelt, Ihre Kunden gehen an
die Bank of Essex in Virginia; ob sie wollen
oder nicht.
· Die kalifornische Downey Savings &
Loan aus den USA ist Pleite. Die Bilanzsumme beträgt immerhin fast 13 Milliarden
$.
· Die PFF Bank & Trust, ebenfalls aus Kalifornien, ist dann auch gleich Pleite, auch
sie wird abgewickelt. Ihre Bilanzsumme
beträgt fast 4 Milliarden $.
· Nachdem Lettland für 3€ die landeseigene Parex-Bank übernommen hat, steht
man nun selber vor der Pleite. 3€ sind ja
schliesslich nicht gerade wenig, für manche
Länder. Man steht in akuten Verhandlungen
mit dem IWF, genauso wie zuvor Island,
Ukraine, Ungarn und Weißrussland.
· Die Citigroup erhählt weitere 20 Milliarden $ an Kapital und dazu noch eine Bürgschaft über 280 Milliarden $. Damit hat die
USA mittlerweile über 1 Billionen $ zur
Überwindung der Finanzkrise aufgewendet.
· In Großbritannien wird die Mehrwertsteuer, zum 1.12.2008, um 2,5% gesenkt; von
17,5% auf 15%. Als ob die Firmen das an
die Endverbraucher weitergeben! Andere
Länder überlegen einen ähnlichen Schritt.
· Die amerikanische Notenbank FED pumpt
immer mehr Geld in den Markt. Nun kommen weitere 800 Milliarden $ in den Markt,
um den Kreditmarkt anzukurbeln. Mit 600
Milliarden $ sollen Hypotheken Papiere
gekauft werden und 200 Milliarden $ sollen für Konsumentenkredite ausgegeben
werden. Es lebe die Verschuldung, war
das nicht die Ursache der ganzen Krise? In
Amerika interessiert das niemanden.
· Auch die britische Royal Bank of Scotland
braucht immer mehr Geld. Bei einer privaten Kapitalerhöhung stellte sich heraus,
dass keiner die Bank haben will. Nun muss
die Britische Regierung wieder Milliarden
Pfund beisteuern; insgesamt 15 Milliarden
Pfund. Knapp 58% der Pleite Bank gehören
jetzt dem Staat.
· Die NordLB erhält Garantien von bis zu
10 Milliarden €. Geber der Bürgschaft sind
die Länder Niedersachsen und SachsenAnhalt.
· Immer wieder die BayernLB, das neue
Steckenpferd von Horst Seehofer (CSU).
Nach der Hypo Real Estate gibt eine weitere Bayern Bank den blanken Horror
bekannt; was ist nur in Bayern los? Man
braucht einen Rettungsschirm von 31 Mil-
liarden €! 10 Milliarden € werden, dringend, in Bar benötigt und 21 Milliarden €
als Garantien, damit man überhaupt noch
operativ tätig sein kann. Erst im Oktober
sagte man, das der Kapitalbedarf bei 6,4
Milliarden € liegt. Insgesamt sollen 15
Milliarden € als Garantien und 3 Milliarden Bar aus der Bundesregierung, als stille
Einlage, kommen. Motto: Haltet die Klappe, aber gibt uns eurer Steuergelder, den
Rest trägt Bayern. Über 29% der Arbeitsnehmer (5600) bekommen ein besonderes
Weihnachtsgeschenk: Sie sollen gefeuert
werden. 5 Wochen vorher hatten sie noch
für ihre Manager demonstriert, jetzt bekommen sie die Quittung dafür, dass sie
sich durchgesetzt haben.
· Die britische London Scottish Bank ist
Pleite. Die Bank begab sich am Monatsende unter Gläubigerschutz, die Privatkunden
sollen ihr Geld zurück bekommen.
Mega-Rezession im Formel 1 Tempo, Dezember 2008:
· Die Bayern wollen sich bei der BayernLB
nicht von der Bundesregierung rein reden
lassen. Der Bundesstaat zahlt lieber die
benötigten 10 Milliarden € selber an die
BayernLB. Die dafür benötigten Kredite
betragen 25% des jährlichen bayrischen
Haushaltetats. Wenn das mal gut geht; vielleicht sehen wir bald das erste Bundesland
vor der Pleite und das aus falschem Stolz.
· Kalifornien ruft offiziell den Notstand aus;
den Finanznotstand. Das drittgrößte Bundesland der USA und das bevölkerungsreichste steht immer näher vor der Pleite.
Ohne Hilfe steht das Land, das von Arnold
Schwarzenegger regiert wird, im Februar
vor der Zahlungsunfähigkeit.
· Infineon macht 3,1 Milliarden € Verlust in
den letzten 12 Monaten. Mit 3 Milliarden
€ Minus ist die Tochter Qimonda Hauptverantwortlicher für die Verluste. Letzten
Monat bettelte man schon um Staatshilfe,
ohne diese ist Qimonda im nächsten Jahr
Pleite und 13500 Mitarbeiter ihren Job
los. Infineon ist der erste Penny Stock im
Dax 30, der Jahres Tiefstkurs lag bei 0,63
€. Die Aktie war mal bei über 100 €, ein
Minus von über 90% alleine im Jahr 2008!
Nach der VW Zockerei nun Penny Stocks
im Dax. Die Börse verliert immer mehr an
Glaubwürdikeit.
· Mit Formel 1 Geschwindigkeit geht die
Krise weiter. Honda steigt, mit sofortiger
Wirkung, aus der Formel 1 aus; der Sport
ist nicht mehr finanzierbar. Es werden neue
Käufer gesucht, aber zur Zeit ist keiner bereit das teure Formel 1 Team zu übernehmen. Man darf gespannt sein wie andere
Automobil Hersteller reagieren. Betroffen
ist u.a. auch Ross Brawn, der war Technischer Direktor bei Ferrari und Michael
Schumacher.
· Mal wieder ein neues Schlagwort: MegaRezession. Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, befürchtet einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes
in Deutschland um 4%. Das wäre dann die
schlimmste Krise seit Bestehen des Landes
Deutschland.
· Neue Daten zum Arbeitsmarkt der USA
im November: Es sind 533.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Der schlimmste
Rückgang seit 1974, damals waren es die
Nachwirkungen der Ölkrise 1973.
· Bayern’s Hypo Real Estate braucht immer
mehr Staatshilfe. Die Staatsgarantien vom
November reichen jetzt schon nicht mehr
aus, man benötigt weitere 10 Milliarden
€. Alles zusammen gerechtet betragen die
Staatshilfen schon über 50 Milliarden €.
· Das musste ja passieren. Nachdem immer mehr Autokonzerne Kurzarbeit und
Zwangsurlaub verhängen, gibt es jetzt die
erste Pleite bei den Zulieferfirmen. Der
Bremsenhersteller TMD Friction mit 4500
Angestellten ist insolvent. Die Firma wurde
2001 vom britischen Private-Equity-Unternehmen Montagu übernommen und finanziell ausgesaugt. Die Heuschrecken zeigen
ihr wahres Gesicht. Welche Branche wird
die nächste sein? Transportunternehmen
oder Logistik?
· Der zweite Zulieferer geht auch gleich
Pleite. Auch der Walzenhersteller HWU ist
zahlungsunfähig. Immer mehr Zulieferer
stehen vor dem Aus und melden Kurzarbeit
an, in der Hoffnung doch noch zu überleben. Das Problem ist: Ohne Zulieferer keine Autos und ohne Autos keine Zulieferer.
Von den Transportunternehmen will ich
noch gar nicht sprechen.
· Bewusst wird einem das Ausmass der
Krise auch durch die Wahl zum Wort des
Jahres 2008. Das Wort Finanzkrise ist Wort
des Jahres, auf dem zweiten Platz folgt Verzockt.
· Noch eine Pleite im Autozulieferer Sektor.
Diesmal hat es Tedrive getroffen, über 1500
Mitarbeiter stehen am Abgrund. Gefertigt
wurden Lenksysteme und Antriebswellen
für die Automobilbranche.
· Der nächste Autozulieferer ist Pleite. Wagon Automotive aus Unterfranken ist zahlungsunfähig und hat Insolvenz beantragt.
Hier wurden Karosserieteile gefertigt.
· Infineon hat keine Mittel um seine Tochter
Qimonda zu retten. Der Rettungsversuch
des Staates Sachsen übersteigt die Möglichkeiten von Infineon. Sachsen hatte 150 Millionen € für Qimonda in Aussicht gestellt,
Infineon sollte den gleichen Betrag beisteuern. Doch Infineon kann oder will nichts für
seine Mitarbeiter tun, das kann sich ja jeder
selber denken. 3000 Mitarbeiter in Sachsen
stehen jetzt vor ihrem persöhnlichen Ruin.
· Erst die weltweite Finanzkrise, dann
die weltweite Wirtschaftskrise; doch den
Amerikanern reicht das natürlich nicht. Ex
Nasdaq-Chef Bernard Madoff betrieb seit
Jahren ein Schneeballsystem, Anleger wurden um bis zu 50 Milliarden $ betrogen und
die amerikanische Finanzaufsicht SEC hat
nur zugesehen. Bereits 1999 war die SEC
gewarnt. Madoff versprach hohe Renditen,
die er mit dem Geld der anderen Anlegern
bezahlte.Wieder ein Beweis, was man vom
amerikanischen Finanzsystem halten kann.
Auch deutsche Sparanleger sind wieder betroffen, über 20 Dachfonds und Zertifikate,
die in Madoff investierten, sind in Deutschland vertrieben worden.
· Der Motorsport kommt immer näher an
den Abgrund. Diesmal hat es die Rallye
WM erwischt. Suzuki und Subaru sind
beide aus der Rallye WM ausgestiegen. Es
geht ums nackte Überleben, da bleibt kein
Geld für den Sport.
· FED: Die amerikanische Notenbank senkt
die Zinsen auf 0 - 0,25%, der tiefste Stand
aller Zeiten. Geld für umsonst. Desweiteren
will man massiv Staatsanleihen kaufen, damit der Staat noch mehr Schulden machen
kann und das Geld in den Markt werfen
kann. Die USA wird jetzt richtig interessant für weltweite Zocker: CCT: Currency
Carry Trade werden sich so richtig lohnen.
Der Dollar wird immer mehr zu wertlosen
Schrott. In Zukunft wird die Inflation dramatisch zunehmen.
· Immer mehr Unternehmen treten in die
Kurzarbeit. Darunter nahmhafte Firmen
wie Salzgitter, BASF, Bayer, Merck, Lanxess, Rheinmetall, Kali und Salz, Infineon
oder Thyssen-Krupp. Und natürlich, nahezu, die komplette Autobranche und deren
Zulieferer.
· Durch die weltweite Wirtschaftskrise ist
der Öl Preis drastisch eingebrochen. Der
höchste Preis lag bei 147 $ pro Barrel, nun
pendelt er bei 40 $ pro Barrel. Dadurch
haben die Ölförderer nun Probleme, Ölförderung lohnt sich kaum noch und manche
Länder sind auf das Geld angewiesen. Nun
hat die OPEC die Fördermenge um 2,2 Millionen Barrel pro Tag gekürzt, solche eine
hohe Senkung hat es noch nie gegeben.
· Razzia bei der Hypo Real Estate, die
Staatsanwaltschaft München hat zur Zeit
viel zu tun. Es wurden auch private Wohnungen untersucht. Ermittelt wird wegen
unrichtiger Darstellung und Marktmanipulation.
· Apropos Staatsanwaltschaft: Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen immer mehr
Banken, darunter IKB, KfW, SachsenLB,
LBBW (Landesbank Baden-Württemberg),
HSH Nordbank, BayernLB und, wie auch
bekannt, Hypo Real Estate. Vermutlich
werden alle schadfrei bleiben, so ist das
hier.
· Die Zinsen werden immer weiter gesenkt,
doch nur die Banken kommen in den Genuss. In Amerika gibt es sogar Geld für
umsonst. Doch die Flodder Banker geben
das nicht weiter. Viele Unternehmen müssen horrende Zinsen für Kredite bezahlen
oder sie bekommen gar kein Kredit. Diese Kreditklemme (Credit Crunch) ist der
Ruin vieler Firmen. Eiskalt behaupten die
Banker es gibt keine Kreditklemme, um
gleichzeitig das billige Geld immer weiter
zu verzocken.
· Um die amerikanischen Automobilbauer
Chrysler, General Motors und Ford sieht es
immer schlimmer aus. Sie schliessen alle
Fabriken in Nordamerika für einen Monat,
kein einziges Auto wird mehr gebaut. General Motors stoppt auch noch den Bau einer Fabrik um umweltfreundlichere Autos
zu bauen, die eigene Zukunft wird hier auf
Eis gelegt.
· Der Euro steht vor einer ungewissen Zukunft. Frankreich, Italien, Griechenland
und Irland wollen die aktuelle Wirtschaftskrise dazu benutzen, um ihr Haushaltsdefizit massiv auszuweiten. Die Folge wäre ein
immer schwacherer Euro und damit eine
hohe Inflation. Das Ende des EU-Stabilitätspakt??? Das Ende der EU??? Welche
Währung wird in Zukunft überhaupt noch
eine Bedeutung haben? Vielleicht wird Inflation die zukünftige Weltwährung.
· Qimonda nun doch gerettet, man bekommt
Kredite von insgesamt 325 Millionen €.
Vom Land Sachsen kommen 150 Millionen
€, von der Mutter Infineon nur 75 Millionen € und 100 Millionen € über eine Investitionsbank des Staates Portugal, auch
dort sind ca. 2000 Arbeitsplätze bedroht.
· Ecuador hat keinen Bock mehr seine
Schulden zu zahlen, Staatsanleihen werden für Investoren also wertlos. Präsident
Rafael Correa verweigert die Zahlung der
Schulden und erklärt sie für illegal. So einfach kann das sein, vielleicht ist das ja die
Rettung für die USA.
· Der nächste Finanzbetrug der Amerikaner und das nächste Opfer. Polaroid meldet
Insolvenz an. Eigentümer Tom Petters hat
Investorengelder erschlichen, über 3 Milliarden $.
· Japan senkt die Zinsen, von 0,3% auf
0,1%. 0,2%, Ein Brüller. Denn sie wissen
nicht was sie tun, oder tun sollen.
· Die Autobauer der USA General Motors
und Chrysler bekommen einen Überbrückungskredit, überbrückt wird hier die
restliche Amtszeit von Präsident Georg W.
Bush. Die Kredithöhe beträgt 17,4 Milliarden $, ein Tropfen auf den heissen Stein.
Der Betrag stammt aus dem 700-Milliarden
$ Rettungspaket, der eigentlich nur Banken
zur Verfügung steht; aber was interessiert
uns das Geschwätz von gestern. Auch Kanada bewilligt einen Kredit von 3,4 Milliarden $, es stehen über 600.000 Arbeitsplätze
in Kanada auf dem Spiel.
· Sie kennen noch Fortis? Die Beneluxe
Bank stand vor der Pleite und der belgische
Anteil wurde an BNP Paribas verkauft, je-
doch ohne Genehmigung der Kleinaktionäre. Deren folgende Klage sollte nun, durch
Druck auf das Gericht, abgeschmettert werden. Druck kam wohl von der belgischen
Regierung höchst persönlich. Nachdem
das gescheitert war, bietet die Regierung
nun ihren Rücktritt an. Belgien versinkt im
Chaos.
· Kein Ende der Rezession. Nun erwartet
auch der weltgrößte Autohersteller Toyota
einen Jahresverlust, der erste in 70 Jahren
Firmengeschichte. Man rechnet mit über
150 Milliarden Yen (ca. 1,2 Milliarden
Euro) Verlust.
· Domino im Autozulieferer Sektor, diesmal hat es Kittel Supplier erwischt. Der
Metallverarbeiter aus Landshut beschäftigt
ca. 600 Menschen und hat Insolvenz angemeldet.
· Die Finanzbetrügereien von Ex NasdaqChef Bernard Madoff fordern ihr erstes Todesopfer. Der französischer Fondsmanager
Magon de La Villehuchet der Fondsgesellschaft Access International Advisors hat
sich das Leben genommen, er hatte über 1
Milliarde $ investiert.
· Belgiens König Albert II nimmt den
Rücktritt von Regierungschef Leterme an,
zur Zeit soll er aber die laufenden Geschäfte weiter betreuen. Damit ist das Land der
Flamen und der Wallonen quasi Regierungslos.
· Noch ein Madoff Ofer: Die Elie-WieselStiftung hat fast ihr ganzes Vermögen verloren. Es waren über 15 Millionen $. Intoleranz und Ungerechtigkeit zu bekämpfen,
waren ihr Ziel, jetzt wurden sie selber zum
Opfer.
· Mal wieder eine Verstaatlichung, diesmal
trifft es American Express. Die USA steigen mit über 3,4 Milliarden $ bei dem Kreditkarten Unternehmen ein.
· Russland und seine Milliardäre. Viel, viel
Geld haben sie. Nein hatten sie! Mehr als
100 Milliarden $ gingen verloren. Roman
Abramowitsch, Besitzer des englischen
Fussball Vereins FC Chelsea, z.B., verlor
über 20 Milliarden $ und besitzt nur noch
knapp über 3 Milliarden $. Peanuts. (Die
Zahlen der Nachrichtenagenturen gehen
hier aber weit auseinander)
· General Motors hatte mal eine Finanzsparte, namens GMAC. Nun haben sie nur
noch eine einfache Bank. Der Weg für weitere Rettungshilfen durch den Staat ist nun
frei, einmal für General Motors direkt und
einmal für GMAC.
Die Krise erreicht die Kinder und Bad
Bank, Januar 2009:
· Die österreichische Privatbank Medici
steht vor dem Aus. Schuld ist das Schneeballsystem des Amerikaner Bernard Madoff. Es entsteht ein Schaden von über 2
Milliarden Euro, nun steht eine Verstaatlichung bevor.
· Immer mehr Firmen stehen vor einer Refinanzierung und damit auch vor dem Aus.
Aufgrund des Misstrauens der Banken ist
es immer schwieriger neue Kredite zur
Refinanzierung zu erhalten. Der weltweit
drittgrößte Chemiekonzern LyondellBasell
(USA) erwägt jetzt in die Insolvenz zu gehen. Ohne Refinanzierung der Kredite ist
das die einzige Möglichkeit die noch bleibt.
Auch der britische Konkurrent Ineos steht
vor massiven Problemen; das Aus droht.
· Nach der amerikanischen Automobilbranche jetzt die amerikanische Stahlbranche.
Die amerikanische Stahlbranche schreit
nach dem Staat. Der künftige US-Präsident
Obama soll bis zu 1 Billionen $ (1000 Milliarden) locker machen; für ein Infrastrukturpaket das der Stahlbranche das Überleben sichert. Die Schulden der Amerikaner
sind bald umfangreicher als die unendlichen Weiten des Universums.
· Adolf Merckle ist tot. Adolf Merckle hat
sich für den Freitot entschieden. Wegen seiner VW Zockerei kam er in Finanzschwierigkeiten und musste sich refinanzieren.
Die Banken bestanden aber darauf, das er
sein Firmen Imperium aufgibt. Ratiopharm
muss verkauft werden, damit Adolf Merckle zu neuen Krediten kommt. Typische
Banker Logik: Wenn du einen Kredit benötigst, musst du mehr Geld an Barreserven,
als Sicherheiten, haben, das war zuviel für
Adolf Merckle. Wozu braucht man dann
noch einen Kredit? Die Banker leugnen
eine Kreditklemme, aber wo die Wahrheit
liegt sieht man hier!
· Über 300.000 Arbeitnehmer wurden, mittlerweile, für die Kurzarbeit angemeldet,
vor einem Jahr waren es keine 20.000. Saisonbedigt kommen noch ca. 100.000 Kurzarbeiter dazu.
· Little Madoff, Joseph Forte, Amerikaner,
hat seine Kunden auch beschissen. Der
Anlagebetrüger aus Philadelphia hat ca. 80
Investoren um ca. 50 Millionen Dollar beschissen. The American Way of Life.
· Der deutsche Traditions - Porzellanhersteller Rosenthal ist pleite, grund ist die
Zahlungsunfähigkeit des irisch-britischen
Mutterkonzerns Waterford Wedgwood, die
bekamen keinen Kredit mehr, weil eine
Bürgschaft der irischen Regierung nicht
zu bekommen war und somit auch keine
Bankkredite. Und wieder sind tausende
Jobs bedroht.
· Der weltweit drittgrößte Chemiekonzern
LyondellBasell (USA) ist unter Gläubigerschutz (Chapter 11). Um zu retten, was vielleicht noch zu retten ist, haben die Gläubiger weitere Finanzmittel in Höhe von 3,25
Milliarden $ in das Unternehmen gepumpt.
· Die Commerzbank mal wieder. Die
Bundesregierung steigt massiv in das Unternehmen ein. Mittlerweile sind 25%
Staatseigentum, zwei Leute werden in den
Aufsichtsrat entsendet. Was solche Leute
07
NEOPLEX
Ausgabe 02 / Juni 2009
leisten, wissen wir spätestens seit der KfW
Katastrophe. Insgesamt werden rund 18
Milliarden Euro zusätzlich in das Unternehmen gepumpt.
· Im Januar wurde bekannt, dass Die Kreditvergabe von Oktober auf November um
25% einbrach. Doch die Banken behaupten
immer noch, dass es keine Kreditklemme
gibt.
· Neues Konjunkturpaket in Deutschland;
die von den Banken ausgesähte Weltwirtschaftskrise macht es nötig! Der Umfang
des zweiten Konjunkturpaketes beträgt satte 50 Milliarden Euro, die neue Staatsverschuldung wird damit auf über 1 Billionen
Euro anwachsen. Für die Zukunft und für
unsere Kinder wird damit kaum noch Geld
übrig bleiben. Für ein altes Auto, welches
man verschrottet bekommt man 2500 Euro,
für ein Kind, welches man (NEIN, nicht
verschrottet) grosszieht, bekommt man 100
Euro. Merkwürdige Wertschätzung!
· Die Deutschen Bank bereitet ihre Verstaatlichung vor, natürlich mit verdeckten
Karten, die Öffentlichkeit soll schliesslich
nichts davon bemerken. Ursprünglich wollte die Deutsche Bank die Postbank übernehmen, zuerst mit 29,75% und 57,25 Euro pro
Aktie. Nun will man mit Aktien bezahlen,
no Money, no Cash. Die Postbank gehört
aber der Deutschen Post und diese gehört,
grösstenteils, dem Staat. Über diesen Umweg will Josef Ackermann die Deutsche
Bank verstaatlichen und an den Rettungsfond kommen. JA, der Josef Ackermann,
der vor kurzem noch sagte: ‚Ich bin Purist,
ich würde mich schämen, wenn wir in der
Krise Staatsgeld annehmen würden’!!!
· Und wieder die Deutschen Bank, es ist
Quartalssaison. Die Deutschen Bank gibt
für das vierte Quartal 2008 einen Rekordverlust von fast 5 Milliarden Euro bekannt.
Die Eigenkapitalquote beträgt weniger als
2%! Zum Vergleich: Die Commerzbank hat
nach ihrer Rettungsaktion ca. 10% Eigenkapitalquote. Einen Tag später erleidet Josef Ackermann einen Kreislaufkollaps.
· Die Deutschen Bank ist de facto Verstaatlicht. Die Übernahme der Postbank wird,
endgültig, über einen Aktientausch abgewickelt. Da die Postbank, über die deutsche
Post, zum grossen Teil dem Staat gehört, ist
der deutsche Staat nun direkt an der Deutschen Bank beteiligt, mit ca. 3%.
· In Lettland droht der Bürgerkrieg. Mehr
als 10.000 Menschen fordern in Riga die
Auflösung des Parlamentes. Die Inflation
liegt im zweistelligen Reich und das Land
steckt tief in der Rezession.
· Der Internet High Flyer Nortel ist Pleite.
Nortel war früher der groesste Telekomausrüster und gibt sich nun unter Gläubigerschutz. Mit über 6 Milliarden $ Schulden
konnte man die Zinsen nicht mehr bezahlen.
· In Australien sind viele Kindergarten ein
Wirtschaftliches Unternehmen. ABC Learning heisst das australische Unternehmen,
welches diese Kindergarten betreibt. Nun
ist ABC Learning Pleite. Eddy Groves, der
Gründer, hatte das Unternehmen auf Schulden und Kredite aufgebaut. 2200 Kindergarten werden jetzt geschlossen, Tausende
Kinder haben keinen Kindergarten mehr,
ihre Eltern müssen ihre Jobs aufgeben, um
ihre Kinder zu betreuen. Die Finanzkrise
hat endgültig auch unsere Kinder erreicht.
· Die Bank of America droht der US amerikanischen Regierung, man braucht mehr
Geld, sonst scheitert die Übernahme von
Merrill Lynch. Die, mittlerweile, grösste
Bank der USA bekommt, prompt, weitere
20 Milliarden $ an Cash und bis zu 118
Milliarden $ an Garantien. Peanuts für das
Land der Schulden. Wie sagte George W.
Bush noch? ‚unser Finanzsystem ist stark’.
Ja, Stark gegen die Wand gefahren!
· Mal wieder eine Bank Pleite, in Irland
wird die Anglo Irish Bank komplett verstaatlicht, immerhin die drittgrösste Bank
in Irland. Es waren Einlagen in Höhe von
80 Milliarden Euro in Gefahr. Für die Nummer 1 und Nummer 2, Bank of Ireland und
Allied Irish Banks, sind Kapital Einlagen
geplant.
· Die Royal Bank of Scotland hat einen
neuen Rekord aufgestellt. Die neue Verlustrekord Summe beträgt über 25 Milliarden
Pfund. Nun steht eine Komplettverstaatlichung bevor.
· In Grossbritannien wird ein neues Rettungspaket nötig. Nachdem das erste Rettungspaket, mit 37 Milliarden Pfund, wirkungslos blieb, werden nun nochmals 50
Milliarden Pfund zur Verfügung gestellt.
· Auch Dänemark plant ein zweites Rettungspaket, der Umfang liegt bei hundert
Milliarden Kronen, mehr als doppelt so
viel, wie beim ersten Rettungspaket.
· Der Schrei nach einer Bad Bank wird immer lauter. An diese Bad Bank sollen Banken alle ihre wertlosen Schrottpapiere verkaufen; natürlich gegen Steuergeldern. Wir
reden hier über Steuergelder in Höhe von
bis zu 600 Milliarden Euro. Wenn man’s
genau nimmt: Wir haben doch jede Menge
BAD BANKEN, was wir brauchen ist wenigstens eine Good Bank.
· Der Weltgrösste Chiphersteller Intel vermeldet einen Gewinnrückgang um 90%.
Natürlich werden auch hier wieder Tausende Arbeitsstellen gestrichen.
· Nach nur 3 Monaten geht der Chef des
Sonderfonds Finanzmarktstabilität Soffin.
Günther Merl hat keinen Bock mehr zwischen den Streithähnen Banken und Regierung zu stehen. Ein Sündenbock, der keiner
ist.
· notleidende Banken ist das Unwort des
Jahres und das hat Bedeutung. Das Unwort
des Jahres stellt Ursachen und Folgen auf
den Kopf oder steht gegen die Menschliche
Würde. Oh, ihr lieben Banker. Banker sind
jetzt die offiziellen Sündenböcke der Finanzkrise und der Wirtschaftskrise.
· Mal wieder Bayern und ihre Hypo Real
Estate. Wen wundert es, aber die Bank
braucht weitere 12 Milliarden Euro an
Bürgschaften. Weitere Milliarden Löcher
werden wohl folgen und eine komplette
Verstaatlichung ist in Diskussion.
· Auch Saudi Arabien kommt immer schwerer in die Krise. Der Chemieriese Sabic verbucht einen Gewinnrückgang von mehr als
95 %, aber wenigstens noch einen Gewinn.
· Im vierten Quartal verbucht China ein
Wirtschaftswachtum von 6,8 %, vor einem
Jahr lag es noch bei 13 %. Bei der Bevölkerungsdichte und Armut ein dramatischer
Einbruch von 50 %.
· John Thain, Manager von Merrill Lynch
wird gefeuert. Der neue Besitzer von
Merrill Lynch, Bank of America, hat die
Schnauze voll. Mitten in der Finanzkrise
hatte John Thain sein Büro für 1,2 Millionen $ mit Luxus ausgestattet, gleichzeitig
machte die Bank Milliarden $ an Verlusten
und feuerte Tausende Arbeitnehmer. Und
da fragen sich die Banker und Manager warum sie die neue Achse des Bösen sind.
· Die WestLB will sich aufspalten. Man will
eine eigene Bad Bank gründen, in der dann
bis zu 80 Milliarden an Schrott ausgelagert
werden soll. Da kann man mal sehen, wie
gross der Schrott der Banken immer noch
ist.
· Die Banken fordern ein neues Rettungspaket, das alte ist viel zu klein. Es werden
weitere Hunderte Milliarden Euro an Abschreibungen befürchtet.
· Die BayernLB erwartet einen Verlust von
5 Milliarden Euro im Jahr 2008. Im Oktober hatten die Manager noch einen Verlust
von 3 Milliarden Euro ausgerechnet. Diese Manager Genies haben den absoluten
Durchblick.
· Südkorea: Der Industriegigant Samsung
Electronics hat erstmals in seiner Geschichte einen Nettoverlust vermeldet. Im vierten
Quartal 2008 betrug der Verlust 940 Milliarden Won, ein Jahr zuvor war es noch ein
Gewinn von 1,78 Billionen Won.
· Japan: Auch Sony erwartet einen Verlust,
erstmals seit 14 Jahren. Im aktuellen Geschäftsjahr erwartet man einen Verlust von
1,3 Milliarden Euro, im Jahr zuvor waren
es noch 3,2 Milliarden Euro Gewinn.
· Qimonda ist Pleite. Anfang Dezember
hatten die Super Manager noch ausgerechnet, das man 325 Millionen Euro zur Rettung braucht. Nun benötigt man weitere
300 Millionen Euro, was für Bilanzgenies.
Da das alte Rettungspaket nicht ausreiche,
meldete man halt Insolvenz an. 12.000 Mitarbeiter stehen vor ihrem privaten Ruin.
Die Mutter Infineon muss Rückstellungen
im dreistelligen Millionen Betrag bilden.
Dresden / Sachsen ist am meisten betroffen.
· Auch der amerikanische Chipkonzern
AMD schreibt tiefrote Zahlen, es sind ca.
1,4 Milliarden $. AMD schaffte es sogar
mehr Verlust als Umsatz zu machen; der
Umsatz lag bei 1,2 Milliarden $. Der Industriestandort Dresden / Sachsen steht nach
dem Aus von Qimonda nun endgültig vor
einer ungewissen Zukunft.
· Neues aus Island. Wegen der Finanzkrise will die Regierung zurücktreten und im
Mai Neuwahlen ansetzen. In Island herrschen, nach der Pleite des Staates, massive
Unruhen, Bürgerkriegsähnliche Zustände.
Nach dem Bankenkollaps gibt es in Island
Massenarbeitslosigkeit und immer mehr
Verarmung.
· Der größte Industriekonzern der Welt
General Electric erleidet einen Gewinneinbruch von fast 50 %, allein im vierten Quartal 2008!
· Der amerikanische Hypothekenfinanzierer Freddie Mac braucht mal wieder Geld
um dem Ruin zu entgehen. Bis zu 35 Milliarden $ sollen es, bitte schön, sein. Die
Regierung der USA beabsichtigt nun ihr
Banken Rettungspaket auf über 1 Billionen
$ aufzustocken, das Gleiche noch mal für
das Konjunkturpaket. Was sind das nur für
Summen und wie vielen Hilfsbedürftigen
könnte man damit helfen?
· Banker und Manager heben ihren eigenen Charakter, das zeigt sich jetzt wieder
bei Richard Fuld, Ex Manager von Lehman Brothers. Damit keiner an sein Geld
und Besitz kommt hat er mal eben seine 13
Millionen $ Villa für 100 $ an seine Frau
verkauft.
· Die niederländische ING bekommt immer
mehr Probleme, nun muss der Staat wieder
eingreifen. Die Risiken für 22 Milliarden
Euro darf nun der Staat tragen.
· Der amerikanische Industrieriese Caterpillar streicht 20.000 Arbeitsplätze. Dies
ist nur ein Beispiel wie es zur Zeit auf den
Arbeitsmärkten aussieht. Die verlorenen
Arbeitsplätze, weltweit, kann man gar nicht
mehr zählen.
· Neues von Fannie Mae, man braucht dringend Geld; was auch sonst. Man braucht bis
zu 16 Milliarden $, ansonsten kann man das
Geschäft einstellen.
· Airbus, Tochter der EADS steckt in der
Kreditklemme, besser ihre Kunden. Damit
die Airbus Kunden Flugzeuge kaufen können gibt es jetzt eine fette Bürgschaft von
Deutschland und Frankreich. Also, fette
Kredite aufnehmen und Flugzeuge kaufen,
der Staat bürgt ja jetzt. Offiziell gibt es aber
immer noch keine Kreditklemme, verstehe
wer will...
· Japan pumpt 17 Milliarden $ in den Markt.
Natürlich wegen der Kreditklemme. Mit
dem Geld sollen kleine und mittlere Unternehmen wieder an Geld kommen. Ja, wie
jetzt, haben wir nun eine Kreditklemme?
Die Banken behaupten doch...... wen interessiert das noch.
· Das zweite Konjunkturpaket in Deutschland ist, endgültig beschlossen. Ein Kind ist
100 Euro Wert, ein 9 Jahre altes Auto 2500
Euro. Der Eingangssteuersatz wird gesenkt
und der Grundfreibetrag erhöht. Sogar die
KFZ Steuerreform ist durch und 17,3 Milliarden Euro sollen investiert werden. Für die
Kreditversorgung gibt es ein Bürgschaftsvolumen von 100 Milliarden Euro. Schon
wieder die nicht existierende Kreditklemme und wieder sagen die Banken es gibt
keine.
· In Island geht es zu, wie bei einem Puppentheater. Die Regierung ist zusammengebrochen, wollte sie doch bis Mai warten. Es
ist auf niemanden und nichts mehr Verlass.
Islands Sozialdemokraten sollen jetzt mit
den oppositionellen Linken/Grünen eine
neue Regierung bilden.
· American Express macht fast 80% weniger Gewinn, aber das sind heute ja nur noch
Randnotizen.
•
Einer sagt was Sache ist. Franz
Müntefering, SPD äussert seine Meinung
zu Bankmanagern. Zitat: ‚Halbstarke, Pyromanen und Gangster’. Oder: ‚das Verhalten einiger Wirtschaftsführer eine Gefahr
für die Demokratie in Deutschland’ ist.
· Obamas Konjunkturprogramm wird bewilligt. Es sind über 800 Milliarden Dollar,
einfach nur noch Peanuts. Milliarden, Billionen, was soll das? Wir brauchen Trillionen! Jetzt fehlt nur noch die Zustimmung
des Senats.
· Amerika gab bekannt, dass 2008 2,6 Millionen Arbeitsstellen verloren gingen. Nicht
schlecht Herr Bush.
· In den USA gehen die Bankenpleiten weiter. Zum Monatsende hat es die Suburban
Federal Savings Bank aus Maryland, die
Ocala National Bank aus Florida und die
Magnet Bank aus Utah erwischt.
Protektionismus , Februar 2009:
· Die Heuschrecken schlagen wieder zu.
Diesmal hat es das deutsche Traditionsunternehmen Märklin erwischt. Die britische
Private Equity Gruppe, Kingsbridge Capital hatte Märklin im Mai 2006 übernommen, natürlich mit Schulden. Diese Schulden wurden Märklin aufgebürgt. Nun ist
eine Refinanzierung der Kredite nötig, doch
hoppla wir haben ja eine Kreditklemme und
keine neuen Kredite bedeuten das Aus für
Märklin.
· Und wieder ein Autozulieferer pleite, sind
ja noch nicht genug. Edscha ist zahlungsunfähig und meldet Insolvenz an, Grund ist
u.a. die Kreditklemme, die ja offiziell immer noch bestritten wird. Das 140 Jahre alte
Unternehmen war auf das herstellen von
Dachsystemen spezialisiert. Damit das kein
Desaster für die Automobilhersteller wird,
überprüfen jetzt BMW und Audi eine finanzielle Unterstützung, auch die Regierung ist
im Gespräch (wie immer...)
· Neues vom Spocht: Auch der Sport spürt
wieder mal die Finanzkrise. Diesmal ist
es die Rallye Paris-Dakar und der japanische Autohersteller Mitsubishi. Die haben
nähmlich kein Geld und steigen aus. Der
Sport - die schönste Nebensache der Welt,
im wahrsten Sinn des Wortes.
· Die Deutsche Bank präsentiert ihr Jahresergebnis. Oh wunderbarer Josef Ackermann, es gab horrende Verluste. Der Jahresverlust 2008 belief sich auf minus 5,7
Milliarden Euro (vor Steuern), es ist der
erste Verlust seit dem 2ten Weltkrieg. Aber
noch viel schlimmer ist die Eigenkapitalquote, die liegt bei unter 1,7%. Stellt euch
mal vor, ihr wollt ein Haus im Wert von
100.000 Euro kaufen und euer Eigenkapital
liegt bei 1.700 Euro. Welche Bank würde
euch wohl einen Kredit genehmigen? KEINE! Und wer soll der Deutschen Bank noch
Kredit genehmigen? Der Staat, aber wir
werden sehen wie lange sich Josef Ackermann noch weigert.
· Neue Arbeitsmarktdaten aus der USA. Im
Januar wurden satte 598.000 Jobs gestrichen, Au Backe, viele Jobs bleiben nicht
mehr übrig.
· In den USA einigt man sich auf das grosse Konjunkturpaket. Es werden ‚nur’ 780
Milliarden $, die Republikaner hätten am
liebsten alles geblockt. Das haben wir gerne, erst Millionen in die Arbeitslosigkeit
schicken und dann die Hilfe verweigern.
· Noch ein deutsches Traditionsunternehmen ist Pleite. Schiesser, der Hersteller
von Unterwäsche, hat Insolvenz angemeldet. Trotz positiven Geschäftsentwicklung gaben die Mehrheitsaktionäre Hesta,
Schweiz, dem Unternehmen keine Kredite
zur Anschlussfinanzierung.
· Bei Schaeffler wird die Lage immer dramatischer. Das Unternehmen hat sich an
der Übernahme der Continental übernommen, deren Aktien wurden zu ~70 Euro
erworben, natürlich mit Kredit. Jetzt sind
die Aktien keine 20 Euro mehr wert und
die Kredite müssen refinanziert werden.
Aber wir haben doch eine Kreditklemme,
ihr Dummen. Helfen soll nun der Staat, wie
immer.
· In Russland ist die Zahl der Arbeitslosen,
in den letzten Monaten, um über 1 Million gestiegen. Grosse Bevölkerung, grosse
Probleme.
· Die Wirtschaftskrise in China hat mittlerweile rund 20 Millionen Menschen den
Job gekostet, gerechnet hat man nur mit
der Hälfte. Ganz grosse Bevölkerung, ganz
grosse Probleme.
· Frankreich und der Protektionismus. Das
französische Hilfspaket für die Automobilbranche ist nur für französische Autohersteller, die auf französischen Boden
produzieren, gedacht. Der Protektionismus
greift immer mehr um sich, nach Irland im
Oktober mit seinem Bankenrettungspaket
und dem Amerikanern sowieso.
· Sondergipfel der EU. Ende Februar gibt
es einen Sondergipfel der EU-Staats- und
Regierungschefs; Thema: Protektionismus.
Die EU steht vor ihrer nächsten Zerreissprobe.
· In Island dampft die Kacke. Der Isländische Präsident, Olafur Ragnar Grimsson,
plant den Protektionismus im ganz eigenen
Stil. Ausländische Anleger sollen keine
Entschädigung erhalten, wichtig sind nur
die Isländer. Schuld an der ganzen Krise
seien ja die europäischen Banken und nicht
Island. Mamma Mia das ist ja Politik, wie
vor dem zweiten Weltkrieg. Noch ist es nur
der Präsident; die Isländische Regierung
steht noch zu ihrer Verantwortung.
· Lange kein Geld mehr für die Hypo Real
Estate? Denkste, die ‚Bad Bank’ bekommt
schon wieder, weitere, 10 Milliarden Euro
Staatsgarantien. Die gesamten Staatshilfen
belaufen sich auf mittlerweile 102 Milliarden Euro. Der Wert der Bank beträgt ca.
270 Millionen Euro, die Bilanzsumme dagegen 400 Milliarden Euro. Na, da kann der
Staat und Steuerzahler ja noch 300 Milliarden Euro locker machen.
· Den wahren Charakter der Banker solltet
ihr mittlerweile kennen. Nein? Dann habe
ich noch folgendes: Die Banker der Dresdner Kleinwort fordern 400 Millionen Euro
Bonuszahlungen für tolle Leistungen. Notfalls will man gerichtlich dafür streiten. Das
sie Millionen Menschen, weltweit, ruiniert
haben, interressiert sie nicht die Bohne.
Heiliges Blechle! Der Staat unterstützt mit
unseren Steuergeldern nicht die Rettung
der Banken, sondern die Bonuszahlungen
für Banker.
· Das FBI, Bundespolizei der USA, hat seine Ermittlungen wegen Finanzbetrug ausgeweitet. Man gab bekannt, das die Zahl
der Untersuchungen in die Hunderte gehen
könnte und auch namhafte Firmen betreffe.
Leute, guckt euch mal an, wer alles Bonuszahlungen erhalten hat.
· Immer mehr Länder aus Osteuropa geraten immer mehr in den Schlamassel, Aggressive Währungsspekulanten ruinieren
deren Währungen. Serbien, z.B. rutscht immer tiefer in die Pleite. Der Internationalen
Währungsfonds (IWF) muss weitere Kredite zur Verfügung stellen, ansonsten gibt es
hier wieder eine Staatspleite.
· Frankreich verteidigt seinen Protektionismus und wirft nun Deutschland vor das
Gleiche mit ihrer Verschrottungsprämie zu
tun. Das die Deutschen aber die freie Wahl
haben und hauptsächlich ausländische Billig-Autos kaufen, allen voran Dacia, eine
Tochter der französischen Renault Gruppe,
wird von den Franzosen schlichtweg ignoriert. So zeigt sich die wahre Arroganz und
Ignoranz der Franzosen und so sind sie, die
Franzosen. Und so will man die Krise bekämpfen... ohne Worte!
· Irland, Portugal, Spanien und Griechenland müssen immer höhere Zinsen für
ihre Staatsanleihen zahlen. Diese Anleihen müssen sie verkaufen, um an Geld
zu kommen, doch kaum einer will deren
Staatsanleihen haben; es fehlt an Vertrauen
zu diesen Staaten. Griechenland musste für
seine Staatsanleihen durchschnittlich 5,7%
zahlen, in Deutschland lag der Durchschnitt
bei 3,2%. Kaum ein Land kann sich so etwas auf Dauer leisten. Die EU droht auseinander zu fallen.
· Obamas Konjunkturprogramm ist entgültig durch. Der Senat stimmte knapp dafür,
gegen den Willen der Republikaner, die
wollen keine Rettung.
· Der Immobilienfinanzierer Aareal Bank
kommt ohne Staatshilfe nicht mehr aus.
Der deutsche Rettungsfond SoFFin pumpt
525 Millionen Euro als stille Einlage in die
Bank und gleichzeitig gibt es bis zu vier
Milliarden Euro Garantien.
· Die weltweite Rezession hat besonders
Japan ans Bein gepinkelt. Das Bruttoinlandsprodukt sang in den letzten drei Monaten 2008 um 3,3%. Im Euroraum waren
es 1,5%, in Deutschland ca. 2% und in der
USA 1%, alles Vergleichswerte zum letzten
Quartal 2007. Im Vergleich zum 3 Quartal
2008 sank die Bruttoinlandsprodukt um
fast 13% !
· Der amerikanische Kapitalismus zeigt,
einmal mehr, sein wahres Gesicht. Nach
Madoff nun der texanischen Milliardärs
Robert Stanford, der hatte 10% sichere
Rendite versprochen. Und wieder war es
ein Schneeballsystem. Der Betrüger ist
untergetaucht und wird vom FBI gesucht.
Alle seine Konten wurden gesperrt und keiner kommt an sein Geld. Es geht hier um 8
Milliarden $.
· Der nächste Gang nach Canossa. Diesmal
ist es die VW Financial Services AG und
die Volkswagen-Bank, Finanztochter des
Wolfsburger Volkswagenkonzern. Die SoFFin stellt Liquiditätsgarantien in Höhe von
2 Milliarden Euro zur Verfügung, damit soll
die Kreditversorgung der Händler und Endkunden gesichert sein. Weitere Autobanken
sind Anwärter auf Staatshilfen: GMAC,
Tochter von General Motors, sowie die Autobanken von Mercedes und BMW.
· Die Flitzpiepe, der Milliardenbetrüger Robert Stanford, wurde am 19.Februar in Virginia gefunden. War ja nur ne kurze Flucht.
•
Saab, die schwedische Tochter
des amerikanischen Automobilbauers General Motors, meldet Insolvenz an. Keiner
will sie, weder General Motors noch die
schwedische Regierung, die will sie aber
eigenständig und hofft jetzt Saab über die
Insolvenz von General Motors zu lösen.
· Die nächste Regierung ist der Wirtschaftskrise zum Opfer gefallen: Lettland. Eine
tiefe Rezession und massive Arbeitslosigkeit führten zu Bürgerkriegsartigen Bewegungen in Lettland. Nun ist der lettische
Regierungschef Ivars Godmanis zurückgetreten.
· Volkswagen meldet Kurzarbeit an. Es ist
das erste Mal seit über 25 Jahren!
· Nix neues von der Landesbank HSH
Nordbank, sie steht mal wieder vor der
Pleite und braucht... natürlich unser Geld.
13 Milliarden Euro sind nötig um die Bank
am Leben zu halten, 3 Milliarden frisches
Kapital und 10 Milliarden an staatlichen
Garantien. Bezahlt wird das von den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein.
Für Schleswig-Holstein könnte es selber
schwer werden nicht Pleite zu gehen.
· Die Formel 1 kommt immer mehr in Finanzschwierigkeiten. Nun ist der dritte
Sponsor aus der Finanzbranche ausgestiegen, erwischt hat es das Williams-Team mit
Nico Rosberg, deren Hauptsponsor Royal
Bank of Scotland steigt 2010 aus. Zuvor
waren bereits BMW und Renault betroffen,
deren Sponsoren Credit Suisse und Ing hatten sich ebenfalls verabschiedet.
· Bankermoral, man kennt sie mittlerweile.
Der neueste Hammer kommt von der Hypo
Real Estate, deren Ex-Konzernchef Georg
Funke und Ex-Finanzvorstand Markus Fell
klagen vor Gericht. Sie klagen gegen ihre
fristlosen Kündigungen und wollen ihre
Arbeitsverhältnisse weiter laufen lassen.
Desweiteren wollen sie auch ihre Millionen
Gehälter weiter beziehen, bis zum September 2013, dann ist der, gekündigte, Vertrag
abgelaufen. Banker tun wirklich alles um
der Buhmann der Nation zu sein, Skrupellos und Gewissenlos.
· Der größte US-Hypothekenfinanzierer
Fannie Mae meldet ein Jahresverlust für
2008 von fast 60 Milliarden $.
· Die, ehemals, grösste Bank der Welt, Citigroup, wird immer mehr Verstaatlicht. Die
US-Regierung erhöht ihren Anteil auf 36%,
ein Ende ist nicht in Sicht.
· In Japan kennt man Moral: Der Sony Präsident tritt zurück, weil sein Unternehmen
einen Rekordverlust meldet. Das Elektronik Unternehmen muss wohl einen Verlust
von ~150 Milliarden Yen hinnehmen. Wer
in Japan schlechte Ergebnisse erwirtschaftet, der zieht die Konsequenzen. Westliche
Banker kennen keine Konsequenzen
Morddrohungen gegen Banker, Magie
1.000.000.000.000, März 2009:
· American International Group (AIG)
schlägt alle Rekorde. Für das Jahr 2008
meldet das Unternehmen 99,3 Milliarden
$ Verlust, alleine im 4 Quartal 2008 betrug
der Verlust 61,7 Milliarden $. Die US-Regierung muss weitere 30 Milliarden $ bereit
stellen.
· Amerika bekommt die Arbeitslosigkeit
nicht in den Griff. Nun gab man die Quote
für Februar 2009 bekannt. Allein in diesem
Monat gab es 651.000 Arbeitsstellen weniger. Die Arbeitslosenquote stieg auf 8,1%,
den höchsten Stand seit 1983. Seit Beginn
der Krise sind jetzt 4,4 Millionen Arbeitsplätze vernichtet worden.
· Die britische Regierung in London nimmt
Lloyds TSB faule Papiere für 260 Mrd.
Pfund ab, ein Hoch für die Steuerzahler.
Die Verstaatlichung an der Bankengruppe
beträgt damit 77%. Im Sebtember 2008
wurde die HBOS (Halifax Bank of Scotland) an Lloyds TSB notverkauft, jetzt ist
Lloyds dadurch ruiniert.
· Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau
bricht ein. Im Januar 2009 bricht der Auftragseingang um real 42% ein. Das ist der
stärkste Einbruch seit 1958 und davor gab
es keine Messungen. Über 50.000 Arbeitsplätze stehen vor dem Aus.
· In Island wird nun auch die viertgrößte
Bank verstaatlicht, die Straumur-Burdaras
ist pleite und am Ende. Die Situation in Island wird immer schlimmer, die Inflationsrate liegt bei 20%, etwas was in wenigen
Jahren auch bei uns passieren kann und die
Leitzinsen liegen bei 18%.. Die Schulden
von Island liegen beim 10 fachen des jährlichen Bruttonationalproduktes.
· Banker und Manager: Gierung und Anstandsloss. Nun auch die Postbank, Die
Bank schreibt Millionenverluste, insgesamt
821 Millionen € Minus im Jahre 2008. Und
was machen die Manager? Sie erhöhen sich
ihre Bonuszahlungen auf 11,5 Millionen €!
Das Ende der Solidarität ist erreicht!
· Die Deutsche Bank, Bank of America, Citigroup und JPMorgan melden, ganz plötzlich und nahezu zeitgleich, ein profitables
erstes Quartal zu erwarten, wer’s glaubt...
Aber mit solchen Äusserungen kann man
eine Krise auch beenden, es ist ja auch eine
Psycho-Krise. Und schliesslich gibt es ja
geänderte Bilanzierungsvorschriften, in
denen man Verluste nicht mehr einbringen
muss.
· Einfach nur Geil: Der US-Senator Charles
Grassley legt den Bankmanagern Selbstmord nahe, Zitat: „Gescheiterte Manager
sollten dem japanischen Beispiel folgen
und zurücktreten oder Selbstmord begehen... „. Ein Hoch auf Adolf Merckle, der
hat sich daran gehalten. Doch das ist nur
Wunschdenken, zeigen doch die ganzen
Bonuszahlungen den wahren Charakter der
Banker. Auslöser dieser Aussage waren die
neuesten Bonuszahlungen des amerikanischen Versicherungsriesen AIG; über 160
Millionen $ werden es für Zocker Banker
sein, alles Steuergelder des amerikanischen
Bürgers. Mittlerweile gibt es auch schon
Morddrohungen gegen AIG-Manager,
Wachmänner müssen dieses Pack beschützen.
· Die US Notenbank FED druckt immer
mehr Geld, nun über 1.000.000.000.000.
Man will langlaufende Staatsanleihen im
Wert von 300 Milliarden $ aufkaufen.
Zusätzlich will man für 750 Milliarden $
hypothekenbesicherte Wertpapiere aufkaufen. Damit erhalten Banken und Staat immer mehr Geld und der Dollar wird immer
wertloser und vielleicht bald ganz wertlos.
In naher Zukunft wird durch das Fluten mit
Geld die Inflation in den USA angetrieben
und die Amerikaner entschulden sich auf
diesem Weg und auf Kosten der Bürger.
· Die USA planen eine 90% Einkommenssteuer auf Bonuszahlungen für Banker.
Natürlich muss dafür das Gesetz geändert
werden, doch das interessiert dort eh keinen
mehr.
· Frankreich nähert sich dem Bürgerkrieg.
Bald 3 Millionen Bürger haben an Streiks
und Demonstrationen teilgenommen um
ihren Unmut über die Politik zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise auszudrücken.
Ein Ende ist nicht in Sicht.
· Die Manager der American International
Group (AIG) bekommen Besuch; einen
Besuch der ganz besonderen Art. Das amerikanische Reiseunternehmen Connecticut
Working Families Party organisiert eine
Bustour zu den privat Häusern der AIG
Managern. Dann weiss der amerikanische
Bürger wenigstens wohin er seine Steine
werfen soll.
· Die nächste Regierung tritt wegen der
Banker Krise zurück. Ungarn verliert seinen Ministerpräsidenten; Ferenc Gyurcsany will damit der Bildung einer neuen
Regierung nicht im Weg stehen. Auch in
Ungarn gibt es, wegen der Wirtschaftskrise, seit Wochen massenweise Proteste, fast
schon Bürgerkriegs ähnliche Zustände.
· American International Group (AIG) kann
das betrügen nicht sein lassen. Wie die
Staatsanwaltschaft jetzt mitteilte betrugen
die Bonuszahlen 218 Millionen $ und nicht,
wie von AIG behauptet, 165 Millionen $.
· Ein staatlicher und privater Rettungsfond soll den amerikanischen Banken ihre
Schrott Papiere abkaufen. Blackrock und
die Allianz-Tochter Pimco haben bereits
ihr Interesse bekundet, soll doch das Risiko
beim Staat, und damit beim Steuerzahler,
bleiben. Das Volumen des Rettungsfond,
wir wussten bereits das Milliarden nicht
ausreichen, beträgt 1 Billionen Dollar
(1.000.000.000.000).
· Nach Lettland und Ungarn trifft es bereits
das dritte Osteuropäische Land dessen Regierung scheitert. In Tschechien muss Ministerpräsident Topolanek abdanken, er hat
das Vertrauen des Parlaments verloren. Na
Toll, er ist gerade der EU-Präsident. Bis zu
einer Neuwahl darf er aber im Amt bleiben,
entscheiden kann er eh nichts mehr.
· Nach den Landesbanken und den Privatbanken steht nun auch die erste Sparkasse
vor dem Aus. Die Sparkasse Südholstein
braucht dringend Geld um zu überleben.
Der Sparkassen- und Giroverband für
Schleswig-Holstein (SGVSH) hat entschieden der Sparkasse finanzell unter die Arme
zu greifen. Der Grund für die Finanzmisere
ist der finanzielle Ruin der HSH-Nordbank,
an der die örtlichen Sparkassen beteiligt
sind.
· Die Dresdner Bank macht über 6 Milliarden € Verlust im Jahre 2008, doch die
Manager gönnen sich 58 Millionen € an
Gehalt und Bonuszahlungen und sind damit
Spitzenverdiener in Europa. So generiert
man Hass und macht man sich Feinde.
· Nun gibt es auch in Deutschland die ersten
grossen Demonstrationen. Unter dem Motto ‚Wir zahlen nicht für eure Krise’ protestieren Tausende in Berlin und in Frankfuert.
Noch läuft alles relativ friedlich ab, obwohl
es in Berlin zu Flaschen- und Steinwürfen
gekommen ist.
· Der Staat steigt, endlich, bei der Hypo
Real Estate ein. Mittels einer Kapitalerhöhung steigt Deutschland und damit der
Steuerzahler bei der Bank ein und erwirbt
eine Minderheitenbeteiligung von 8,7%.
Der Preis pro Aktie beträgt 3 Euro, auf dem
Markt gibt es die Aktie für einen Euro! Da
dreht sich jeder Buchhalter im Grabe gleich
dreimal um.
· Auch in Spanien ist die erste Sparkasse
Pleite. Nur mit einer milliardenschweren
Rettung konnte die CCM gerettet werden.
Nötig war eine Bürgschaft von 9 Milliarden €.
· Die größte Bausparkasse Schottlands
Dunfermline Building Society steht vor
der Pleite, doch die britische Regierung
lehnt jede Hilfe ab; schliesslich handelt
es sich hier um eine schottische Bank und
nicht um eine englische Bank (So muss
man wohl denken). Die Rettung ist nun
Grossbritanniens grösste Bausparkasse
Nationwide.
· Mit der Omni National Bank geht bereits
die 21 Bank in den USA in diesem Jahr
(2009) Pleite.
· In Frankreich werden zum zweiten mal
Manager von ihren Angestellten entführt
und als Geisel gehalten.
· Briten haben das Haus des früheren Chefs
der Royal Bank of Scotland angegriffen
und auch sein Auto mit Steinen beworfen.
Aufstand der Bürger, April 2009:
· Volksfest für Demonstranten. Direkt am
Monatsanfang findet ein Treffen der G20
in London statt. Es handelt sich nicht um
ein Treffen der Gierigsten 20; sondern um
die Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer.
· Der deutsche Maschinenbau erleidet einer Rückgang im Februar von 49% zum
Vorjahresniveau. Dies ist der grösste
Rückgang seit Beginn der Statistik.
08
NEOPLEX
Ausgabe 02 / Juni 2009
Fortsetzung (Artikel Seite 07)
Wer ist eigentlich...?
Milton
Friedmann
Milton Friedman (* 31. Juli 1912 in
Brooklyn, New York City; † 16. November 2006 in San Francisco) war ein
US-amerikanischer Ökonom, der fundamentale Arbeiten auf den Gebieten der
Makroökonomie, der Mikroökonomie, der
Wirtschaftsgeschichte und der Statistik verfasste. Er erhielt 1976 den Nobelpreis für
Wirtschaftswissenschaften für seine Leistungen auf dem Gebiet der Analyse des
Konsums, der Geschichte und der Theorie
des Geldes und für seine Demonstration der
Komplexität der Stabilitätspolitik.[1]
Friedman wird neben John Maynard
Keynes als der einflussreichste Ökonom
des zwanzigsten Jahrhunderts angesehen.
[2] Seine liberale Grundhaltung kommt in
seinem Bestseller Kapitalismus und Freiheit (1962) zum Ausdruck. Darin forderte
er die Minimierung der Rolle des Staates,
um somit politische und gesellschaftliche
Freiheit zu fördern. In seiner Fernsehserie
Free to Choose, die PBS im Jahre 1980
sendete, erklärte Friedman die Funktionsweisen des freien Marktes und unterstrich
besonders, dass andere wirtschaftliche
Systeme die sozialen und politischen Probleme einer Gesellschaft nicht adäquat lösen könnten.[3] Später wurde die Serie als
Buch veröffentlicht, als Co-Autor trat seine
Frau Rose Friedman in Erscheinung. Das
Buch war ein großer Erfolg, ebenso wie seine Kolumnen für das Newsweek-Magazin.
Auf dem Gebiet der Statistik entwickelte er den Friedman-Test. Seine politische
Philosophie – Friedman selbst betrachtete
sich als klassischen Liberalen – hob besonders die Vorteile eines freien Marktes und
die Nachteile staatlicher Eingriffe hervor.
Damit beeinflusste er essentiell die Einstellung der amerikanischen Konservativen
und Libertären. Er übte kolossalen Einfluss
auf die Politik von Richard Nixon und Ronald Reagan aus, aber auch auf die Politik
unzähliger anderer Länder in den 80er Jahren. Auch die deutsche Regierung wollte
unter Helmut Kohl 1982 ursprünglich die
angebotsorientierte Wirtschaftstheorie umsetzen, tat dies aber nur ansatzweise.
Friedman war Professor an der Universität von Chicago. Er war Schüler von Frank
Knight. Der Rechtswissenschaftler David
D. Friedman ist sein Sohn, sein Enkel Patri
Friedman ist Befürworter von Seasteading.
http://de.wikipedia.org/
wiki/Milton_Friedman
· In London treffen sich Tausende Demonstranten um im Finanzviertel zu demonstrieren. Wie zu erwarten war gibt es jede Menge Vermummte und Randalierer. Banker
wurden, im Vorfeld, aufgefordert nicht im
Anzug zur Arbeit zu gehen, ansonsten sei
ihr Leben in Gefahr. Ein absolutes Pulverfass.
· Bei den Demonstrationen in London wird
die Filiale der Royal Bank of Scotland gestürmt und verwüstet.
· In Griechenland geht nichts mehr. Hundert
Tausende legen den öffentlichen Dienst
lahm, sie protestieren gegen die Sparpolitik
der Regierung; sie wissen wohl nicht, dass
Griechenland auch kurz vor der Pleite liegt.
Alle Behörden und die staatlichen Schulen
blieben einen Tag geschlossen, der Verkehr
war nahezu lahmgelegt und Flüge wurden
abgesagt.
· Mal wieder eine x-Punkte Vereinbarung.
Diesmal hat die G20 eine 6 Punkte Kernvereinbarung beschlossen:
1.: Der IWF (Internationaler Währungsfond)
wird gestärkt. Er bekommt 1 Billion $
(1.000.000.000.000) mehr an Mittel um
anderen, armen, Ländern zu helfen. Die
Weltbank bekommt zusätzlich 100 Milliarden $.
2.: Bis Ende 2010 sollen 5 Billionen $
(5.000.000.000.000) zur Bekämpfung
der Wirtschaftskrise von den Ländern bereitgestellt werden, unter Einbeziehung
der geplanten und schon begonnenen
Pakete. Weitere Konjunkturbekämpfung
wird es, erstmal, nicht geben, es soll die
Wirkung der bereits beschlossenen Pakete abgewartet werden.
3.: Steuerparadiese werden geächtet. Unkooperative Länder kommen auf eine
schwarze Liste und werden mit Sanktionen belegt. Länder mit leeren Versprechen kommen auf eine graue Liste. Das
Ende des Bankgeheimnisses.
4.: Managern geht es an den Kragen. Bonuszahlungen werden gedeckelt und müssen
langfristig orientiert sein.
5.: Der Finanzmarkt wird überwacht. Markt
und Personen sollen überwacht werden.
Dazu gehören z.B.: Hedgefonds und Ratingagenturen.
6.: Desweiteren verpflichten sich die Staaten
zu einem nachhaltigen Schuldenabbau.
Da haben Großbritannien und die USA aber
ordentlich eine reingewürgt bekommen, ihre
Politik der freien Finanzmärkte und des Kapitalismus neigt sich dem Ende. Gleichzeitig
wurde deutlich, dass die USA immer weniger zu sagen hat. Dazu zählt auch, dass die
USA im IWF weniger zu sagen hat.
· Der Bundesrat hat das Enteignungsgesetz
gebilligt, jetzt fehlt nur noch die Unterschrift
des Bundespräsidenten. Back to the roots,
wir können wieder enteignen.
· In der Ukraine fordern Zehntausende Menschen den Kopf der Regierung. Die Ukrainische Wirtschaft ist um fast 30% eingebrochen, ein dramatischer Einbruch.
· Die schwarze Liste der G20 zeigt jetzt
schon ihre Wirkung.Alle vier Staaten der
schwarzen Liste versprechen Kooperation.
Betroffen sind folgende Staaten: Costa
Rica, Malaysia, die Philippinen und Uruguay.
· Die Stahlbranche befindet sich schwer in
der Krise. Die Stahlproduktion ist im März
um fast 50% zum Vorjahres Monat eingebrochen, noch so ein Jahr und wir produzieren
gar kein Stahl mehr. Die Stahlproduktion ist
nun wieder auf einem Niveau der 50er Jahre.
· Horst Köhler hat das Enteignungsgesetz
unterschrieben. Mal sehen, wann die Aktionäre der Hypo Real Estate enteignet werden.
· In Irland gehen die Lichter aus. Das Land
hat kein Geld mehr für Konjunkturpakete
und verfällt in die Politik der Weimarer Republik, es gibt drastische Steuererhöhungen
und Ausgabenkürzungen. Durch höhere
Steuern sollen 1,8 Milliarden Euro eingenommen werden und durch Ausgabenkürzungen sollen 1,5 Milliarden Euro eingespart werden. Leute, in der Armut, müssen
jetzt 7 Euro pro Woche zahlen, die Kapitalertragssteuer wird sofort erhöht und der
öffentlichen Dienst muss, dauerhaft, Lohneinbußen hinnehmen. Weitere Maßnahmen
sind geplant. Ältere Deutsche wissen was
das bewirkt.
· Das Traditionsunternehmen Karmann ist
zahlungsunfähig. Und wieder trifft es einem
Automobilzulieferer, schon über 20 Firmen
seit Beginn der Krise.
· Mit Wells Fargo liefert die erste Grossbank
der USA ihre Quartalszahlen ab. Es ist ein
milliardenschwerer Rekordgewinn von 3
Milliarden $, geänderte Bilanzierungsregeln machen es möglich. Ab sofort werden
Verlustposten nicht mehr abgeschrieben,
sondern zu Phantasiewerten verbucht. Nachtigall ick hör dir trapsen.
· Zur Abwechslung mal wieder zwei Bankpleiten aus der USA. Die Cape Fear Bank,
US-Bundesstaat North Carolina und die
New Frontier Bank aus dem US-Bundesstaat Colorado sind Pleite und wurden vom
staatlichen Einlagensicherung FDIC geschlossen. Es sind die Pleitenummer 22 und
23 in diesem Jahr.
· Ähnlich wie Wells Fargo liefert auch Goldman Sachs Spitzenzahlen, einen Gewinn
von 1,7 Milliarden $. Und auch hier werden
Verlustposten mit Phantasiewerten verbucht.
Wehe, wenn diese Posten mal zum Realwert verkauft werden müssen. Aber Goldman Sachs geht noch weiter: Der Dezember
2008, mit über 1 Milliarde $ Verlust taucht in
keiner Bilanz auf, man hat einfach das Geschäftsjahr umgestellt und richtet sich jetzt
nach dem Kalenderjahr.
· Woolworth Deutschland ist pleite. Die
schon angeschlagene Kaufhauskette bekommt die Rezession zu spüren und hat
Probleme neue Kredite zu bekommen. 1998
kam die Trennung von der britischen Mutter,
die schon im November pleite ging. 11.000
Mitarbeiter stehen vor einer unsicheren Zukunft.
· In Budapest, Ungarn, kam es zu gewaltsamen Protesten im Parlamentviertel. Die
Bürger protestierten gegen die Wahl des bisherigen Wirtschaftsministers Gordon Bajnai zum neuen Ministerpräsidenten. Der ist
schliesslich für das wirtschafliche Dilemma
des Landes verantwortlich. Die Polizei reagiert mit Tränengas und Knüppelstrafe.
· Die nächste US amerikanische Bank mit
Superzahlen, JP Morgan Chase macht über
2 Milliarden $ Gewinn, netto. Die geänderten Bilianzierungsregeln und die Leichen im
Keller werden wieder verschwiegen.
· Die USA erlebt die größte Immobilienpleite ihrer Geschichte, die Firma General
Growth Properties hat Gläubigerschutz beantragt. General Growth betreibt u.a. Einkaufszentren. Das fatale für Deutschland:
Viele Banken, darunter die CommerzbankTochter Eurohypo, die Deutsche Bank und
einige Landesbanken (BayernLB, HeLaBa,
WestLB) stehen, mit Milliarden Euros, auf
der Gläubigerliste
· Neues vom CCC, der Credit Card Crash
weitet sich immer weiter aus. Immer mehr
Amerikaner können ihre Kreditkartenschulden nicht mehr bezahlen. Bei American
Express liegt die Ausfallrate im März auf
neuem Rekordniveau, 8,8% der Schulden
werden nicht mehr zurückbezahlt. Bei Capital One liegt die Negativquote bei 9,3%. 300
Millionen Amerikaner haben über Milliarde
Kreditkarten, Schulden werden von einer
Karte auf die nächste umgeschichtet.
· Der Finanzchef von Freddie Mac, David Kellermann ist tot, seinen Job machte
er erst seit September 2008, vorher war er
Vizepräsident bei Freddie Mac. Insgesamt
war er über 16 Jahre bei Freddie Mac,tätig.
Laut Medienberichten war die Totesursache
Selbstmord. Wieder einer übernimmt Verantwortung auf japanische Art. Somit zeigen
die Ermittlungen des FBI’s erste Erfolge.
· Super-Gau für die deutsche Wirtschaft. Der
IWF (Internationale Währungsfonds) und
die großen deutschen Wirtschaftsinstitute
sehen in ihren Konjunkturprognosen einen
Wirtschaftseinbruch von bis zu 6%. Rekord
seit der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren. Das heisst dramatische Steuer Mindereinnahmen und eine dramatische Neuverschuldung. Desweiteren darf man mit einer
Millionen neuer Arbeitslosen in den nächsten 12 - 18 Monaten rechnen.
· Spanien im Sumpf der Arbeitslosigkeit. In
Europas Hauptstadt der Arbeitslosen gibt es
über 4 Millionen Arbeitslose, das entspricht
einer Rekord Quote von satten 17,4 %, der
EU Durchschnitt liegt, zur Zeit, bei 7,9%.
17,4 % Arbeitslose, was für eine Hausnummer!
· Detroit Rock City am Arsch. Der USA
Automobilbauer Chrysler hat Insolvenz angemeldet, um seine Schulden loszuwerden.
Dumm für alle Gläubiger..... denkste, die
meisten Gläubiger sind Hedgefonds und
Heuschrecken, die schrecken nicht mal vor
Heu zurück. Na um die braucht es einem
wirklich nicht leid tun. Das Unternehmen
soll nun umstrukturiert werden und an Fiat
(Italien) und den Gewerkschaften gehen.
Fiat, selbst fast pleite, braucht nun Milliarden, die es durch eine Übernahme von Opel
erhofft zu bekommen; hier winken Milliarden vom deutschen Staate, der dafür wohl
Massenentlassungen bekäme.
· Natürlich auch die Deutsche Bank. Bankchef Ackermann präsentiert einen Quartalsgewinn von 1,2 Milliarden Euro und einer
Eigenkapitalrendite vor Steuern von 22%.
Bei dem aktuellen, mickrigen, Eigenkapital kann das ja keiner mehr ernst nehmen.
Durch die geänderten Bilanzierungsregeln
können die Banken jetzt hohe, gefühlte,
Gewinne ausweisen und sich damit fette
Bonuszahlungen sichern. Da fängt das ganze Problem wieder von vorne an und keiner
sieht hin!
Massenentlassungen, statt Kurzarbeit,
Porsche vor der Pleite???, Mai 2009:
· Die üblichen Mai-Krawallen sind so brutal,
wie seit Jahren nicht mehr. Allein in Berlin gibt es über 40 Haftbefehle, u.a. wegen
Mordversuch an Polizisten; Fast 300 Polizisten wurden verletzt, auch viele unbeteiligte
Passanten. Die öffentliche Ruhe gerät immer
mehr ins wanken.
· Stresstest für amerikanische Banken, 10
der 19 großen US-Banken brauchen insgesamt 74,6 Milliarden $ zum Überleben. Alleine die Bank of America braucht über 30
Milliarden $. Ernst nehmen sollte man den
Test aber nicht, schliesslich wird die Öffentlichkeit nicht wirklich ehrlich über Probleme
informiert.
· LBBW Bankchef Siegfried Jaschinski darf
gehen, sein Vertrag wird nicht mehr verlängert. Eine Vertragsverlängerung würde zu
unkalkulierbaren Risiken für die Bank werden; Zitat Ministerpräsident Günther Oettinger! Eine klare und deutliche Beurteilung
eines Managers.
· Zur Abwechselung mal wieder eine deutsche Pleite im deutschen Automobil Gewerbe. Der Autovermieter Budget Deutschland
ist insolvent, zu wenige Geschäftsreisende
und die, verleugnete, Kreditklemme besiegelten das Aus.
· Die Hypo Real Estate gehört jetzt zu 47,3%
dem Staat. Die staatliche Offerte an die
Aktionäre führte nicht zur, gewünschten,
kompletten Verstaatlichung, 1,39 Euro pro
Aktie wurde jedem Aktionär geboten. Den-
noch könnte das reichen, man kann auf der
Hauptversammlung im Juni eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss der Altaktionäre
beschliessen, dazu braucht man nur 50% der
anwesenden Stimmrechte. Altaktionäre werden dadurch unter 10 % gedrückt und dann
mittels Squeeze-out aus dem Unternehmen
ausgeschlossen.
· Die EZB, Europäische Zentralbank, senkt
den Leitzins auf den niedrigsten Stand der
Geschichte. Lausige 1% bekommen ehrliche
Sparer, Menschen, die Geld benötigen zahlen deutlich mehr. Hier verdienen sich die
Banken wieder dumm und dämlich.
· Die BOF, Bank of England druckt immer
mehr Geld. Wie die US-Amerikaner, so
versucht die Bank of England die Krise mit
immer mehr, neu gedrucktem, Geld zu bekämpfen. Mit dem neuen Geld sollen Anleihen gekauft werden. Der Staat bringt Anleihen raus und die staatliche Notenbank kauft
diese Papiere. Das ist das selbe, als wenn
man sich selber immer mehr Geld leiht, nur
das man keine Presse hat.
· Im Februar demonstrierten sie, völlig naiv,
für ihre Chefin, heute werden sie, als Dank
dafür, gefeuert. Beim Autozulieferer Schaeffler werden Tausende Arbeitnehmer entlassen. Der Arbeitnehmer hat keinen Wert
mehr für das Unternehmen.
· Der Stahlkonzern Arcelor Mittal hat in Luxemburg seine Hauptversammlung. Aufgebrachte Arbeiter stürmen die Arcelor Mittal
Zentrale, ihre Argumente sind Pflastersteinen, Metallzäune und Rauchbomben. Es
herrscht die blanke Angst vor Stellenstreichungen und Kurzarbeit, über 9000 Stellen
stehen vor dem Aus.
· Der US-Immobilienfinanzierer Fannie Mae
macht im ersten Quartal 23,2 Milliarden $
Verlust, immer noch oder immer wieder aufs
neue. Man fordert 19 Milliarden $ weitere Staatshilfen, ansonsten würde das ganze
System zusammenbrechen.
· Der ThyssenKrupp Schock: Vor kurzen
versprach man noch einen Gewinn, nun
wird es ein Verlust von 362 Millionen Euro.
Bezahlen muss der einfache Arbeitnehmer,
Tausende Mitarbeiter stehen vor dem Rauswurf. Unruhen machen sich breit, 15.000
ThyssenKrupp-Mitarbeiter gehen auf die
Strasse und demonstrieren; noch friedlich.
· Die Ratten verlassen das sinkende Schiff.
Bei General Motors verkaufen nun die FlopManager ihre letzten Aktien, bei einer Insolvenz wären diese wertlos. Gleichzeitig versucht man aber GM-Gläubiger als Aktionäre
zu gewinnen. Noch Fragen???
· Porsche Pleite? Aktueller Stand des Volkswagen (VW) und Porsche Krimis. Porsche
ist hochverschuldet, die feindliche Übernahme des Volkswagen Konzern ist kläglich gescheitert. Und, na logisch, Porsche
hat seinen Übernahmeversuch mit Schulden
finanziert. Porsche Chef Wendelin Wiedeking steht vor dem Nichts, Volkswagen Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch steht wohl
als Gewinner dar. Porsche hat 10 Milliarden
Euro Schulden und wird bald im Volkswagen Konzern aufgehen. Letztes Jahr hat
Porsche noch Rekordgewinne gefeiert, mehr
Gewinn als Umsatz, alles mit Aktienoptionen auf VW Aktien. Dem entsprechenden
Buchungsgewinnen folgend, sind auch die
Managergehälter mehr als üppig ausgefallen. Nun stehen diese Optionen vor dem
Ablauf und es ist kein Geld da um sie einzulösen. Aus Buchungsgewinnen werden echte
Verluste, aber die Managergehälter werden
nicht zurückgezahlt. So einfach funktioniert
das mit den Managern und ihren Gehältern.
Einem führenden baden-württembergischen
Landespolitiker zufolge hat die Landesbank
Baden-Württemberg (LBBW) Porsche mit
einem Milliardenbetrag ausgeholfen, ohne
diesen Kredit wäre Porsche zahlungsunfähig. Es gibt ja doch noch Kreditgeber...wenigstens einer. Laut Betriebsratschef Hück
hat Porsche knapp 40 Milliarden Euro Vermögen, nur wenn das Vermögen nicht aus
Bargeld besteht und man Schulden zurück
zahlen muss, ja dann steht man halt vor der
Zahlungsunfähigkeit. Banken haben auch
jede Menge Vermögen; z.B. amerikanische
Hypothekenbriefe.........
· Der, zweite, US-Immobilienfinanzierer
Freddie Mac hat im ersten Quartal des Jahres weitere 10 Milliarden $ Verlust gemacht,
noch immer fallen viele Hypothekenkredite
aus. Nun fordert das Unternehmen weitere
6,1 Milliarden $ Staatshilfe für das Versagen
des Managments.
· Die Bundesregierung beschliesst ein Modell für die Bad Bank.
In diese Bank sollen wertlose Papiere ausgelagert werden und Banken können dann
wieder positive Bilianzen vorweisen. Für die
Bad Bank bürgt, na logisch, der Staat, also
der Steuerzahler. Der Gesetzentwurf aus
Peer Steinbrücks Finanzministerium muss
nur noch durchs Parlament, dann können die
Managergehälter auch wieder steigen. Bad
Banken gründen Bad Banken, pervers!
· Weitere Details zum Schaeffler Desaster.
Über 4500 Mitarbeiter in Deutschland müssen um ihre Existenz zittern, zusätzlich soll
die Kurzarbeit weiter ausgebaut werden.
Das Unternehmen ist mit 12 Milliarden Euro
verschuldet und will auch Milliarden Staatshilfen in Anspruch nehmen. Die feindliche
Übernahme des Reifenhersteller Continental, natürlich mit Schulden finanziert und die
Wirtschaftskrise haben das Unternehmen
schwer angeschlagen, die Kreditklemme
könnte das Aus für das Unternehmen bedeuten. Oooops, liebe Banken, es gibt ja offiziell
keine Kreditklemme. Tausende SchaefflerMitarbeiter gehen wieder auf die Strasse und
demonstrieren, diesmal gegen die Firma.
· Kleine Randnotiz grosses Problem. In Spanien beträgt die Arbeitslosenrate im März
über 17%. Das erinnert immer mehr an die
grosse Depression in den 1930er Jahren.
· Arcandor, Eigner von z.B. Karstadt, Quelle, Primondo oder Thomas Cook, steht, nicht
zum ersten mal, vor der Pleite. Logischerweise will auch Arcandor nun Staatshilfen,
demnächt kommt auch noch der Verein deutscher Kloputzer und will Staatshilfen und
Steuergelder. Arcandor braucht 650 Millionen Euro Staatsbürgschaften um einen Kredit, der in 4 Wochen fällig wird, zu verlängern. In den kommenden fünf Jahre braucht
man weitere 900 Millionen Euro, Zusätzlich
will man auch noch einen neuen Kredit über
500 Millionen Euro auf Staatskosten. Na,
super, enteignen wir doch alle Bürger und
geben das Geld unseren Super Flop Managern, die können dann ihre Boni hochschrauben. Hellmut Patzelt, der Vorsitzende
des Gesamtbetriebsrates von Karstadt dazu:
‚Der Staat hat eine Riesenverantwortung gegenüber unserem Unternehmen. Arcandor
hat ja noch mehr Mitarbeiter als Opel. Und
Opel wird seit Wochen mit staatlicher Unterstützung in Verbindung gebracht’. Der nette
Herr vergisst, natürlich unabsichtlich, dass
Opel profitabel ist und Arcandor schon seit
Jahren mit dem Pleitegeier kämpft. Diese
Bürgschaft wäre extrem riskant.
· Neben Arcandor wollen immer mehr Unternehmen ihre Tätigkeiten und Managergehälter mit Staatshilfen finanzieren. Heidelberger Druckmaschinen wollen einen Kredit
und eine Bürgschaft aufgebaut auf Steuergeldern, BMW prüft ebenfalls die Anzapfung unserer Steuergelder, der US Amerikanische Autobauer Ford prüft Bürgschaften
für seine Ford Credit und auch Porsche prüft
die Bedingungen für eine Kreditvergabe.
Heiliges Blechle, Politiker und Banker behaupten noch immer wir hätten keine Kreditklemme! Immer mehr Banken werden durch
Rating-Agenturen immer weiter runtergestuft; auf Grund dessen müssen die Banken
immer mehr Eigenkapital aufbringen, um
ihre Kreditwürdigkeit zu behalten. Folge
dessen ist, dass die Banken ihr Geld horten
und kaum noch Kredite vergeben. Ja, genau,
die Ratten-Agenturen, die Amerikanische
Schrottpapiere mit ‚AAA’ bewerteten.
· WestLB-Chef Heinz Hilgert tritt zurück, er
begründete seinen Schritt mit der mangelnden Unterstützung einiger der Eigentümer.
Mein Gott, die Bank ist fast pleite und der
wundert sich, dass er dabei kaum noch Unterstützung erhält. Vielleicht hätte er die Bonuszahlungen erhöhen sollen...
· Hertie wird abgewickelt, nach 10 Monate
Insolvenzverfahren wurde keine Einigung
erziehlt. Nun stehen, in kurzer Zeit, 2600
Mitarbeiter auf der Strasse. Die, ebenfalls insolvente, britische Immobiliengruppe Dawnay Day, Haupteigner von Hertie, verlangte
überhöhte Mieten für die Kaufhäuser; diese
lagen teilweise 25% über dem Umsatz, vom
Gewinn ganz zu schweigen.
· Das staatliche Rettungspaket für die HSH
Nordbank, vom Februar, 3 Milliarden frisches Kapital und 10 Milliarden an staatlichen Garantien, wurde von der EU-Kommission genehmigt. Man darf gespannt sein,
wie lange das Geld reicht.
· Die General-Motors-Finanztochter GMAC
steht, mal wieder, vor dem Aus. Die US amerikanische Regierung muss 7,5 Milliarden $
nachschiessen.
· Arcandor Chef Karl-Gerhard Eick setzt die
deutsche Regierung, massiv, unter Druck.
Man will deutsche Steuergelder und zwar
sofort. Man droht damit, dass über 50.000
Arbeitnehmer auf der Strasse landen, wenn
man keine Milliardenhilfen vom Staat bekommt. Man behauptet, dass die Finanzkrise an der Misere Schuld ist, vergisst
wohl dabei, dass das Unternehmen schon
öfters vor der Pleite stand. Karl-Gerhard
Eick vergleicht die Insolvenz von Arcandor
mit der Insolvenz von Lehman Brothers,
unglaublich. Er droht dem Staat mit Folgeschäden von über 2 Milliarden Euro, das ist
fast schon Erpressung des Staates. Arcandor
hat auch profitable Werte, wie z.B. Thomas
Cook oder die Premium-Häuser: KaDeWe in
Berlin, Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München. Warum soll statt dessen
der Steuerzahler zahlen?
· Porsche hat, bekannterweise, massive Finanzprobleme, doch ihrem Chef Wendelin
Wiedeking geht es blendend. Sein Gehalt
von über 77 Millionen Euro ist nicht unschuldig daran. Erkläre doch mal einem
Milchbauer oder Opel Mitarbeiter diese Diskrepanz.
· Das Insolvenzverfahren für Märklin könnte
sich lohnen, zur Zeit gibt es 7 Interessenten
für das Unternehmen.
· Krisensitzung im deutschen Bundestag, es
geht um die Opel Rettung. Am Beginn der
Verhandlung kam General Motors und die
amerikanische Regierung mit neuen Forderungen: Man wolle 300 Millionen $ mehr an
Kapital, sonst wird es keine Rettung geben.
Die amerikanische Regierung erpresst die
deutsche Regierung.
· Kurz nach der Erpressung der amerikanischen Regierung kam es dann doch zur Einigung. Es bleibt bei der Brückfinanzierung
von 1,5 Milliarden Euro und der Zulieferer
Magna wird Opel übernehmen. Ob das die
beste Lösung ist bleibt abzuwarten, auf jeden
Fall werden Tausende Arbeitsplätze vernichtet.
· Societe Generale steht, mal wieder, vor der
Pleite. Das Thema kommt immer wieder
auf, Staatshilfen werden gegeben und reichen nicht aus. Die französische Großbank
Societe Generale bekommt weitere 1,7 Milliarden Euro und gibt dafür, stimmrechtlose,
Vorzugsaktien. Schliesslich soll der französische Staat nicht mitreden können, man will
nur das Geld, das Geld der Steuerzahler.
Detroit Rock City, Arcandor Pleite Manager, Juni 2009:
· Pünktlich zum Monatsanfang gibt es die
grösste Pleite in der amerikanischen Geschichte. General-Motors, der ehemals
mächtigste Konzern der Welt, hat Insolvenz
angemeldet und damit über 100 Jahre Firmengeschichte in den Arsch getreten. Nach
Chrysler nun also General Motors, bleibt nur
noch Ford. Man darf gespannt sein, ob nach
dem Insolvenzverfahren noch etwas übrig
bleibt. Über 2400 Vertragshändler und Zulieferer werden den Bach runtergehen, Auch
ausländische Zulieferer stehen auf der Kippe
und das könnte dramatisch werden. Wenn
zu viele Zulieferer kippen, bekommen die
gesunden Automobilhersteller keine Teile
mehr für neue Autos. Im schlimmsten Fall
wird hier eine Kettenreaktion gestartet. Hunderttausende Rentner bekommen keine oder
deutlich weniger Betriebsrente, zig tausende
Mitarbeiter werden entlassen. Von der Autostadt schlechhin, Detroit, wird auf jeden Fall
nicht mehr viel übrig bleiben,
Detroit, eine Stadt stirbt. Sie hat jetzt schon
eine der höchsten Gewaltraten der USA, über
30% Armut und 47% Analphabetentum.
· Ausserordentliche Aktionärsversammlung
der Hypo Real Estate, es geht darum die
Aktionäre zu enteignen. Die Presse wurde komplett ausgesperrt, Pressefreiheit wie
zu Zeiten von Hitler oder der Stasi, es darf
keiner irgendetwas übertragen. Es wird eine
Kapitalerhöhung von knapp 3 Milliarden
Euro beschlossen. Von dieser Kapitalerhöhung werden alle Aktionäre ausgeschlossen,
ausser dem Staat, Kleinaktionäre verlieren
alles. Der Staat sichert sich auf diesem Weg
eine Mehrheit von über 90% und kann dann
alle anderen Aktionäre herausdrängen. Dies
nennt man Squeeze Out oder auch, inoffiziell, enteignen.
· Porsche kämpft weiter gegen die Zahlungsunfähigkeit. Nun soll die staatliche KfW
einen Milliardenkredit bereitstellen, ganze
1,75 Milliarden Staatsgelder will Porsche,
um sein Schulden bezahlen zu können. Die,
geplante, Übernahme von VW und die zig
Millionen an Managergehältern haben den
Konzern am Rande der Pleite geführt und
nun soll der Steuerzahler dafür aufkommen!
· Die EZB, Europäische Zentralbank, kauft
Pfandbriefe und ihnen ähnliche Covered
Bonds.Dieses Refinanzierungsinstrument ist
für die Banken wichtig, um noch mehr Geld
zu bekommen. Die Unternehmen bleiben,
natürlich, weiter auf der Strecke, unterstützt
werden nur Banken.
· Die drittgrößte deutsche Werft Wadan,
Schwerin, ist Pleite, Schuld ist der russische
Eigentümer, der keine Zahlungen mehr tätigt. Jetzt bangen Tausende Schiffbauer und
Mitarbeiter bei Zulieferern um ihren Job.
· Die Arbeitslosen Quote in der USA steigt
auf 9,4%, die höchste Quote seit über 25 Jahren. Noch nicht enthalten ist die Pleite von
General Motors, In Zukunft dürfte die Quote
auf über 10% steigen.
· Arcandor am Abgrund, Die Bundesregierung verweigert dem Konzern einen Rettungskredit oder eine Bürgschaft. Das Zukunftskonzept von den Eignern, der Familie
Schickedanz und der Privatbank Sal. Oppenheim hat keine Zukunft. Der Konzern hat seit
Jahren mit der Pleite zu tun und seit Jahren
kein Zukunftskonzept, nun erfährt auch die
Öffentlichkeit von der Situation. Die reichen
Anteilseigner hatten keinen Bock mehr auf
Sozialismus. Arcandor-Chef Karl-Gerhard
Eick hält eine dramatische Rede an die Belegschaft und sagt man werde alles tun, um
das Unternehmen zu retten.
· Die Staatsanwaltschaft Essen ermittelt gegen den Ex- Manager Thomas Middelhoff
von Arcandor wegen des Verdachts der Untreue. Middelhoff soll die Karstadt Immobilien an einen Immobilienfond verkauft haben,
an dem er selber Miteigentümer ist. Nun soll
er auch noch an überhöhten Mieten, die Arcandor nun an den Immobilienfond zahlen
muss, profitieren. Der Immobilien Verkauf
war der schleichende Tod von Karstadt und
Arcandor und wie immer profitiert einer davon. Auch Hertie ist mit zu hohen Mieten kaputt gemacht worden.
· Keine 24 Stunden nach der dramatischen
Rede von Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick,
man werde alles tun, meldete Arcandor Insolvenz an. Die Arcandor Töchter Thomas
Cook und HSE24 sind von der Insolvenz
nicht betroffen. Zehntausende Mitarbeiter
stehen vor ihrem privaten Ruin und andere
verdienen sich dumm und dämlich an überhöhten Mieten. Dies ist Deutschlands grösstes Insolvenzverfahren in der Geschichte.
· Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick im Focus
der Staatsanwaltschaft. Die Staatsanwaltschaft Essen ermittelt nun auch gegen den
aktuellen Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick,
der Vorwurf lautet Insolvenzverschleppung.
Arcandor eine Story für Hollywood.
· Neues von Chrysler und Fiat. Der Oberste
Gerichtshof der USA hat den Fiat Einstieg
bei Chrysler gestoppt. Drei Pensionsfonds
hatten Eilantrag gestellt, schliesslich stehen
die Renten der ehemalige Angestellte auf
dem Spiel. Doch die Zeit drängt, nach offiziellen Angaben werden jeden Tag 100 Millionen $ verbrannt. Die Pensionsfonds streiten,
übrigens, um 42 Millionen $.
· Porsche will sich verkaufen, um den Volkswagen Konzern doch noch übernehmen zu
können. Der Ölstaat Katar will 25% an der
Porsche Holding übernehmen und hat damit
auch deutlich Mitspracherecht über Porsche
und Volkswagen. Ein Ende des Familienunternehmens Porsche, nur um gegen Volkswagen nicht klein bei zu geben.
http://www.helden-der-nation.de/die-chronikder-finanzkrise-2007-2008-2009

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