besser stürzen - Steinert Medien GmbH

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12 seiten reportage
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03/2012
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3.–7. Okt. 2012
racing-Szene
Classics/SuperclassiX
4 h Endurance für Youngtimer
Fischereihafenrennen 2012
report
BMW Motorrad Days 2012 – zu Gast in Garmisch
Dreck-Racing: Fireblades im Schlamm
Tuning-Tipps: Kawasaki ZX-10R
REPORT
FISCHEREIHAFENRENNEN 2012
SMOKE
ON THE
WATER
Text und Bilder Ralf Steinert
400 Starter, 21.000 Zuschauer, 2,7 Kilometer Straßenkurs,
16 Euro Eintritt, 25 Grad in der Sonne, drei Schritte
Abstand zur Rennstrecke – muss man angesichts dieser
Eckdaten noch irgendwas berichten? Eigentlich nicht,
aber wir tun es trotzdem.
91 fastbike.de
REPORT
FISCHEREIHAFENRENNEN 2012
Slide-King: Thilo Günther und der Rest der Gang vom Team GTR Racing
sorgen für Stimmung im Volk und für große Augen bei den Wettbewerbern.
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ein, ich bin noch nie zuvor auf so einer Strecke gefahren“,
sagt Marc Wildisen. „Die Firma Wunderlich hat mich kurzfristig
für Bremerhaven engagiert, weil sich Filip Altendorfer verletzt hat.“ Und
wie ist es so? „Verdammt schnell“, meint der junge Schweizer, der zuletzt
in 2011 für das BMW-Team alpha Technik Van Zon Kraftwerk in der IDMSuperbike gestartet ist. „Und ungewohnt ist es. SEHR ungewohnt.“
Nackt im Haifischbecken
Ungewohnt für einen IDM-Piloten ist es wahrscheinlich, sich auf einem
strohballengesäumten Straßenkurs mit einem wilden Hund wie Thilo
Günther herumschlagen zu müssen, der auf seiner breitbelenkten
2008er Kawasaki ZX10-R im Supermoto-Stil durch die Kurven rutscht,
verfolgt von Thilos nicht minder irren Bruder Moritz oder Fishtown-Experten wie Thomas Kreutz und Ferdinand Schmarje, die mit ihren
S 1000 RRs nicht gerade untermotorisiert sind. Sliden und Gas geben
kann Marc sehr zur Freude der 21.000 Zuschauer am Streckenrand aber
bekanntlich auch, und so kniff er seine eidgenössischen Arschbacken
zusammen und katapultierte die martialisch-nackte Wunderlich
S 1000 RR Piranha auf Platz 4 im ersten und Platz 2 im zweiten Rennen.
Raubfisch: Ex-IDM-Superbiker Marc Wildisen ging auf der
S 1000RR „Piranha“ für Wunderlich an den Start.
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Überraschungsgegner: Tim Röthig sorgte auf der starken LSL
Z1000 für Konkurrenz in der „Stefan-Merkens-Klasse“ 6.
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Thomas Kreutz gewann das Rennen 1 vor Thilo Günther, dem im zweiten
Lauf endlich der lang verdienter Sieg gelang, und der vor lauter Freude
halb Norddeutschland in Reifenqualm versinken ließ.
Einer fehlte dieses Jahr beim Kampf um den Sieg in der Fishtown-Open:
Dauerfavorit und Publikumsliebling Didier Grams musste aus finanziellen
Gründen auf den Start verzichten. Vielleicht findet sich ja im nächsten
Jahr ein Sponsor für den schnellen Spaßvogel aus Limbach-Oberfrohna?
Ganz im Vertrauen: sooo hoch ist der Betrag nicht ...
Toni Heilers Schicksalsweg
Als schon fast tragisch könnte man das Fischereihafen-Engagement von
Deutschland heißestem Senior-Racer Toni Heiler bezeichnen, der erst
2010 zum erstenmal in Bremerhaven an den Start ging, sofort Feuer und
Flamme war, und auf einer Morini beide Twin-Rennen gewann. Im Jahr
danach fiel Toni in der Klasse 2 der Twins und Triples nach phänomena­
len Zeittrainings mit technischen Defekten an seiner Ducati aus. Dieses
Jahr sollte mit aktuellem japanisch-zuverlässigem Material in Form einer
Suzuki GSX-R 750 der Sieg in der SBK-Klasse 1 her, der prestigeträch-
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tigen Fishtown-Open. Der Plan schien auch soweit aufzugehen, bis Toni
im zweiten Zeittraining am Sonntag weit in Führung liegend beim Anflug
auf die Laola-Kurve das Vorderrad verlor und in beträchlicher Höhe in die
Strohballen einspitzelte. Unten angekommen, entschied er sich angesichts seines zerstörten und brennenden Einsatzfahrzeugs vorsichtshalber die Besinnung zu verlieren. Glücklicherweise mussten weder Rettungsheli noch Bestatter auf die Strecke gerufen werden, denn quälende 15 Minuten später wurde es dem rastlosen Toni wohl schon wieder zu langweilig und er befreite sich unverletzt aus Morpheus’ Armen.
Sein am Sonntag abend geäußerter fester Wille, am Montag mit einer
Moto Morini bei den Twins wieder an den Start zu gehen, wurde aber
glücklicherweise von Ehefrau und Rennarzt gebrochen.
WUNDERLICH
„PIRANHA“
Der bayerische Piranha, der so gierig durch den Fischereihafen
räuberte, ist gewissermaßen die Rennversion des gleichnamigen
Nakedbike-Umbaukits für die BMW S 1000 RR der Firma Wunderlich. Der Zubehör-Spezialist aus Sinzig ist dem Wunsch der Sportbike-Fans nach einer nackten S 1000 RR nachgekommen und hat
in dieser Beziehung deutlich schneller reagiert als der Hersteller in
München. Die Spezial-Piranha, mit der Marc Wildisen in der Fishtown-Open startete, besitzt ein hochwertiges Öhlins-Fahrwerk,
Auf die Frage, warum er denn nach der zweiten Runde schon 3 Sekunden in Führung liegend noch mal so hart pushen musste, antworte der
50-jährige Dauerbrenner: „Och, ich hatte extra neue Reifen aufgezogen
und das ging grad so gut!“. Einen neuen Spitznamen hat der Kölner, der
vorher noch betonte, dass er bei einem Straßenrennen höchstens 80%
geben würde, allerdings jetzt weg.
bestehend aus Closed-Cartridge-Gabel, TTX36-Federbein und
Lenkungsdämpfer – laut Fahrwerksspezialist Franky Hoffmann
im „Nordschleifen-Setup“. Der per HP Race Calibration-Kit abgestimmte Motor mit der SBK-Komplettanlage hat ordentlich Qualm,
eingefangen wird der bissige Kurvenräuber von Brembo P4-Zangen mit RCS19-Bremspumpe, Lucas SCR-Belägen und 5,5 mm
starken MotoMaster-Bremsscheiben.
1 Druckmaschine: Peter Rehder (Team AffeHo) lässt seine starke Ducati
1098S aus den Ecken heraus feuern.
2 Abenteuerurlaub: Allein das Fahrerlager in Bremerhaven zu sehen, ist
schon sein Geld wert. Die Bierkasten-Karts waren wirklich schnell!
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3 Doppelstarter: Thomas Kreutz aus Frankfurt ging sowohl in der Klasse 1
als auch in der Klasse 3 an den Start und war in beiden gewohnt schnell.
4+5 Volks- und Familienfest: Das Fischereihafenrennen erzielt immer
wieder­neue Besucher­rekorde. Wer einmal da war, weiß warum.
6 SP2-Power: Schneller Mann auf schnellem Bike – Peter Kraft fuhr für
Honda Schreiber gleich zweimal auf‘s Podest.
7 Der Hafenckommandant: Viele haben es schon versucht, aber Stefan
Merkens (MMT Racing Team) und seine Bikes sind nicht zu bezwingen.
93 fastbike.de
Die Komponenten des umfangreichen Piranha-Kits, wie zum Beispiel die Kohlefaser-Frontmaske mit Xenon-Scheinwerfer, Gabelbrücken, Verkleidungsteile, der Bugspoiler oder die SportErgoSitzbank können auch einzeln erworben werden.
Alle Infos unter www.wunderlich.de
REPORT
FISCHEREIHAFENRENNEN 2012
HONDA SCHREIBER
VTR1000 SP2
Man muss kein Colin Edwards-Fan sein, um gerne einen Honda
VTR1000 SP2-Piloten auf dem Podium zu sehen. Peter Kraft aus
Der Junior gibt Gas: Veranstaltersohn und begeisterter Roadracer
Kenny Hinck (German Road Racing) kennt seine Hausstrecke.
Überblick behalten im Straßenkurs: Ferdinand Schmarje
(www.batzang.de) wird auf S1000RR jedes Jahr schneller.
Schopfheim ist dies in Bremerhaven direkt zweimal gelungen: Platz
1 und 2 in der Klasse 2, jeweils mit beachtlichem Abstand zum Nachfolgenden. Beeindruckend zu sehen, wie der von Jörg Schreiber von
Honda Schreiber und Mechaniker Kerst aufgebaute Twin aus den
engen Kehren herausfeuerte. Viel Arbeit ist in den 1000er-Motor geflossen: Nockenwellen umgeschliffen, Zylinderkopf umfangreich bearbeitet. Das Fahrwerk stammt von Wilbers, hinten presst ein 200er
Pirelli Supercorsa SC auf einer 6-Zoll-Felge die ca. 148 PS der Schreiber-SP2 auf den Asphalt. Abgestimmt wurde die Honda lediglich
über einen alten Pre-USB-Powercommander III. Der Endurancetank
ist ein original HRC-Teil. Infos: www.honda-schreiber.de
Forever VTR
Befreit von 80-Prozent-Tonis Dominanz in der Twins&Triples-Klasse 2
tobten sich die glorreichen Sieben an der Spitze aus: Frank Behrje auf
Ducati 999S), Peter Kraft auf der Schreiber-Honda VTR1000 SP2, Fritz
Spenner auf dem rasenden Sitzschemel Wunderlich BMW-SpeedCruiser,
Dennis Kaßburg auf einer Triumph Street Triple, Peter Rehder auf Ducati
1098S, Rene Scherübel von der Fahrschule Franke auf Daytona 675 und
Continental-Testfahrer Marco Zahn auf einer Triumph Speed Triple von
Bretters Zweiradshop.
Behrje und Kraft wechselten sich in den beiden Rennen mit den Platzierungen 1 und 2 ab, und für das Fachpublikum und uns Journalisten war es
ein erhebendes Gefühl, mit der Honda VTR1000 SP2 eines der grandiosesten
Sportbikes aller Zeiten wieder an der Spitze des Feldes racen zu sehen.
KAWA GPZ
17 Jahre gibt es den Kawaski GPz900R Owners Club bereits, in
Bremer­haven präsentiert er sich zum erstenmal. Leider reicht der
Platz hier nicht aus für die unfassbare Bandbreite an Umbauten des
ehemaligen Traumbikes vieler Speedjunkies und Vater aller Ninjas:
GPz900Rs mit ZZR-Motoren oder ZXR-Schwingen und dem Vorder-
Säge am Königsthron
Große Sorgen musste sich dieses Jahr der 15-malige Rekordsieger Stefan
Merkens (MMT Racing Team) um seine Vormachtstellung in der Superbikes Legends Klasse 10 (Big Classics) machen. Der unglaublichen Power
seiner Yamaha MMT 1200 RF hatte LSL Motorradtechnik aus Krefeld
nämlich eine nicht minder kräftige 82er Kawasaki Z1000 mit aktueller
Superbike-Geometrie/–Ergonomie, modernen Fahrwerks- und Bremskomponenten und geschätzten 135 PS entgegen gestellt. Erschwerend
für Merkens kam noch hinzu, dass der Kwak-Pilot alles andere als ein Nasenbohrer ist: Bridgestone-Mann Tim Röthig hält den inoffiziellen Nordschleifenrekord und weiß ziemlich genau, wo Gashahn und Bremshebel
zu finden sind.
Im Zeittraining zogen dann dunkle Wolken für den Dürener CSBK-Profi
von der Firma Merkens Motoren Technik auf, denn Röthig schnappte sich
auf der LSL-Kawasaki die Pole. Im ersten Rennen am Montag wurde die
alte Ordnung wieder hergestellt: Röthig rutschte kurz nach dem Neustart
nach vorherigem Rennabbruch mit abgekühlten Reifen aus, und Stefan
Merkens gewann das Rennen 1 vor Holger Behnke und Thilo Kiefer.
Kein Platz für Blümchenpflücker
In erster Linie von Frauen und älteren Herren vermisst wurde dieses Jahr
die Klasse der 50er Schnapsglasracer, deren Fehlen in erster Linie im
motorsportlichen Anspruch des Fischereihafenrennens begründet liegt.
Viele der heißen Bikes sind nämlich eher bei einer parallelen Rennveranstaltung im holländischen Turberg zu finden, wo sich die 50ccm-Renner
traditionell einer großen Beliebtheit erfreuen. In Bremerhaven lagen
dann die Zeiten zwischen den ersten zehn Startern und dem Rest des
Feldes, das teilweise nur aus frisierten Mofas mit Stummellenker bestand, zu weit auseinander.
Wie sich die unzähligen Starter auf ihren Superbikes, Twins/Triples,
600er Supersportlern, Sidecars, Supermotos und den unterschiedlichen
Classic-Bikes und Classic-Superbikes geschlagen haben, ist unter www.
fischereihafen-rennen.de unter dem Menüpunkt „Rennergebnisse
2012“ nachzulesen.
schmalz und Arbeitsstunden – da freut sich jeder, in dessen Adern
grünes Blut fließt. Viele Infos über Bikes und Mitglieder gibt es auf
der Homepage des Clubs: www.gpz900r.eu
Die Rache sollte auf dem Fuße erfolgen, aber Merkens ließ nichts anbrennen und ging in dem nur über 3 Runden gestarteten, zweiten Rennen knappe 1,5 Sekunden vor Röthig über die Ziellinie. Den dritten Platz
sicherte sich Fishtown-Veteran Fritz Spenner.
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Pfingsten ist tabu
Das 56. Fischereihafenrennen wird wie gewohnt Pfingsten, am 19. und
20. Mai 2013 stattfinden. Da es bei einem Straßenkurs aus Sicherheitsgründen kaum möglich ist, nach Stürzen und Ausrutschern das Rennen
unter gelber Flagge fortzusetzen, sind die Zahl der Wertungsrunden in
den heißen Klassen teilweise recht kurz. Um dem entgegen zu wirken,
wird es im nächsten Jahr wahrscheinlich nur neun statt zehn Rennklassen geben – was den engen Zeitplan etwas entspannen wird.
Entspannen werden wir uns auch nächstes Jahr wieder in Bremerhaven
und wir werden nicht müde zu betonen, dass diese Veranstaltung ein
absolutes Muss für jeden Menschen ist, der auch ein Hauch von Interesse am Motorradsport pflegt. Termine für Strandurlaub, Hochzeiten oder
Wohnungsrenovierungen gibt es im Frühling noch genügend. Und vielleicht bekommt der Toni Heiler dann auch endlich mal seinen längst verdienten und überfälligen Sieg ... bau einer R1, GTR1000Rs mit WP Roma-Gabel, Leistungsunterschiede von unter 120 bis weit über 160 PS und jede Menge Hirn-
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ALLE INFOS:
www.fischereihafen-rennen.de
www.german-road-racing.de
95 fastbike.de
1 Marco im Glück: Continental-Testfahrer Marco
Zahn mit hübscher Bretter-Ilmberger Speed Triple
und der noch viel hübscheren Sue.
2 Toni Heiler: Diesmal kein Defekt, sondern Sturz.
3 Fight der Markenkollegen: Julian Neumann (8)
im harten Positionskampf mit Moritz Günther (11).
4 Alleinunterhalter: Für seine ständigen Show­einlagen wird Thilo Günther vom Publikum geliebt.

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