Orthopädie und Unfallchirurgie - Deutsche Gesellschaft für
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Orthopädie und Unfallchirurgie - Deutsche Gesellschaft für
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten • 3/12 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten August 2012 EFORT-Kongress in Berlin Honorarärzte in O und U Zentrale Notaufnahme Editorial Alexander Beck, Würzburg, ist Stellvertretender Leiter des Ausschusses "Versorgung, Qualität und Sicherheit" der DGOU. Daniel Frank, Düsseldorf, leitet den Ausschuss "Versorgung, Qualität und Sicherheit" der DGOU. Der Ausschuss „Versorgung, Qualität und Sicherheit“ der DGOU unter neuer Leitung Eine Frontal-21-Sendung vom 3. Juli 2012 braucht es nicht, damit wir uns in der DGOU unter anderem mit dem Thema Honorararzt objektiv und unter den derzeitigen „Umgebungsbedingungen“ auseinandersetzen. Diese Reportage, die Hintergründe, (Halb-)Wahrheiten oder den investigativen Journalismus zu werten, würde den Rahmen eines Editorials allerdings sprengen. Einen kritischen Kommentar zur Sendung und zum Thema finden Sie in diesem Heft. Ob Sie dem zustimmen können? Positionspapier Honorarärzte DGOU und BVOU haben unmittelbar im Anschluss an die Sendung mit einer gemeinsamen Pressemitteilung reagiert, um den Sachverhalt zu klären. Dabei bot sich auch die Gelegenheit, unser Positionspapier zum Honorar- und Kooperationsarzt in O und U einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Sie finden das Positionspapier in diesem Heft und die Pressemitteilung unter: www.dgou.de/ de/presse/Endoprothetische_Versorgung_mit_falschem_Tenor.html Schon lange hat sich der Arbeitskreis „Ambulante und stationäre Versorgungsstrukturen“ (Leitung: Peter Heppt, KarlDieter Heller und Christoph Ulrich) im Ausschuss für „Versorgung, Qualität und Sicherheit“ der DGOU mit diesem Thema beschäftigt. Unser Ausschuss bearbeitet viele solcher Fragestellungen in diversen Arbeitskreisen. Er hat sich vor allem aus dem ehemaligen Berufsständischen Ausschuss (BSA) der DGU gebildet und wurde unter Reinhard Hoffmann und Dieter Kohn in den neuen gemeinsamen DGOU-Ausschuss überführt. Der Leiter des Ausschusses hat Sitz und Stimme im Geschäftsführenden Vorstand (GFV) der DGOU und trägt somit weit mehr Verantwortung als vor Jahren. Die bisherigen erfahrenen und langjährigen Leiter schieden im Frühjahr wegen der Übernahme anderer Aufgaben aus. Zu ihren Nachfolgern wählte der Geschäftsführende Vorstand mit einer Amtszeit von drei Jahren Daniel Frank als Leiter und Alexander Beck zu seinem Stellvertreter. Themen und Mitglieder des Ausschusses sowie die Arbeitskreise bleiben bestehen, da weiterhin genügend wichtige und aktuelle Themen für die Zukunft anstehen. Hier einige Brennpunkte Der Arbeitskreis „BG-Heilverfahren“ (Leitung: Volker Bühren) wird sich um die Auswirkungen der geänderten Vorgaben der Unfallversicherungsträger (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) für das berufsgenossenschaftliche Heilverfahren kümmern und versuchen, diese aus Sicht der „Betroffenen“ darzustellen und gestalterisch tätig zu werden. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Der Arbeitskreis „Physician Assistant“ unter Federführung von Reinhard Hoffmann und Andreas Bonk hat gemeinsam mit der Steinbeis-Hochschule einen Bachelor-Studiengang eingerichtet, um Arzt-Assistenten auszubilden, die bei weiterbestehendem Personalmangel teilweise Routinearbeiten des Arztes in Weiterbildung übernehmen. Diesem soll damit für seine Weiterbildung zum Facharzt mehr Zeit eingeräumt werden. Im Wintersemester 2010 starteten die ersten neun Bewerber, sodass das neue Modell noch über einen längeren Zeitraum zu begleiten ist. Auch die DRG-Arbeitsgruppe (Frank Schemmann und Lutz Mahlke) wird nach wie vor aktiv daran arbeiten, das G-DRGSystem so zu optimieren, dass die Leistungen für die Kliniken zumindest kostendeckend, wenn auch nicht gewinnbringend abgebildet werden. Hauptziel in 2012 wird weiterhin die leistungsgerechte Abbildung im System der PolytraumaBehandlung und der Wechseleingriffe in der Endoprothetik gemeinsam mit der DRG-Research-Gruppe, dem BVOU und der AE sein. Zertifizierungen sind auch in Orthopädie und Unfallchirurgie mittlerweile ein tägliches Diskussionsthema. Einerseits führen sie zu Alleinstellungsmerkmalen für die Kliniken, die sich zertifiziert haben, 369 Editorial andererseits kosten sie sehr viel Geld, sodass hierdurch auch eine nachweisliche Verbesserung der Versorgung für den Patienten gewährleistet sein muss. Ein neues und wichtiges Aufgabengebiet wäre es, jeweils vor einer von der DGOU fachlich getragenen „neuen Zertifizierung“ deren Zweck und Benefit für den Patienten zu belegen. Nahtlos an dieses Thema schließt sich die Aufgabenstellung des Arbeitskreises „Generalist“ (unter Michael Oberst) an, der ein Thema bearbeitet, das zukünftig mehr und mehr an Bedeutung gewinnen wird. Er widmet sich der Beantwortung der nicht ganz einfachen, aber virulenten Frage: Wie kann weiterhin gewährleistet werden, dass zum einen die Notfälle, zum anderen wohnortnah die „Regel“Verletzungen und -Erkrankungen in unserem Fach bei zunehmender Spezialisierung rund um die Uhr kompetent versorgt werden? Weitere Arbeitskreise befassen sich mit dem Weißbuch „Konservative Orthopä- 370 die und Unfallchirurgie“ (Karsten Dreinhöfer) und den Berufschancen unseres „Nachwuchses“, der sich zusätzlich zum Facharzt in Zusatzweiterbildungen – vor allem Kinderorthopädie und Spezielle Orthopädische Chirurgie – qualifizieren will (Rüdiger Krauspe). Das führt uns zurück zur eingangs gestreiften Thematik der Mengenausdehnung – also des Vorwurfes, wir würden zu viel operieren – und der Frage nach künftigem Bedarf und Planung, der Priorisierung von Leistungen in unserem nicht nur operativ, sondern auch konservativ ausgerichteten Fach. Ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber allen anderen chirurgischen Fächern – wie lange noch? –, das wir hegen und pflegen sollten! Antworten darauf zu finden wird nur vereint mit den Vertretern der Selbstverwaltung möglich sein. Unsere Aufgabe muss jedoch darin gesehen werden, gemeinsam und mit allen Verbänden und Vereinen in unserem Fach abgestimmte Vorschläge vorzulegen. Besonderer Dank und Anerkennung gilt den beiden scheidenden Ausschussvorsitzenden, die über viele Jahre hinweg extrem engagiert die Aufgaben dieses Ausschusses vorangetrieben haben! Sie hinterlassen uns einen Ausschuss mit guten Strukturen und eine umfangreiche Sammlung wichtiger Aufgaben, die wir weiterhin zu stemmen haben. Wer Interesse hat, in diesem Ausschuss mit seinen verschiedenen Arbeitskreisen mitzuwirken, ist herzlich eingeladen! In Zusammenarbeit mit unseren Präsidenten und Generalsekretären, den Mitgliedern des Geschäftsführenden Vorstandes der DGOU sowie unseren Ausschussmitgliedern werden wir versuchen, auch in den folgenden Jahren an der Umsetzung dieser hier nur kursorisch dargestellten Aufgaben mitzuwirken. Daniel Frank, Düsseldorf Alexander Beck, Würzburg Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Editorial E S TE S - Kon gr ess Many ways - one goal Der Ausschuss „Versorgung, Qualität und Sicherheit“ der DGOU unter neuer Leitung 369 P OST T R AU M AT I SCH E B E L A S T U N GSS TÖ RU N G Trauma an der Seele oft übersehen Impressum 374 386 EFORT Kongress 2012: Vom 23. bis 25. Mai 2012 trafen sich die Orthopäden und Unfallchirurgen Europas in Berlin. 402 AWM F - A R B E I T SK R E I S Sitzung der „Ärzte und Juristen“ Nachrichten 400 404 D I E O RT H O PÄ D I N N E N E .V. 376 Kurz und bündig Graduiertenschule für Regenerative Therapien baut Ausbildungsprogramm aus 376 Endoprothesenregister auf gutem Weg Die Orthopädinnen reisen und tagen 406 Qualität und Sicherheit H Ü F T SO N O G R A PH I E B E I SÄU G L I N G E N Checklisten helfen, Fehler zu vermeiden 408 377 Recht und Wirtschaft Politik NIEDERGEL A SSENE VERTR AGSÄ R ZTE KOMMENTA R Frontal 21-Sendung diffamiert unser Fach Korruptives Verhalten nicht strafbar 412 378 GE SE T ZE SÄ N DE RU N G NACHDRUCK K V BERLIN Honorarärzte ab 2013 legalisiert 398 Neudefinition Polytrauma: Welche Kriterien ein Polytrauma ausmachen, schrieb eine Expertengruppe im Mai 2012 bei einer Konsensuskonferenz fest. 413 380 Zuweisung gegen Entgelt Unterwegs D G O U P OS I T I O N S PA PI E R Honorarärzte in Orthopädie und Unfallchirugie 383 DEUTSCHE RHEUMA -LIG A Erfolgreicher Auftakt der Aktiv-Tour 2012 Aus unserem Fach 414 Namen EFO RT KON G R E SS 2 0 1 2 Wir sprechen mit einer Stimme 386 INTERV IE W Wir konnten aus dem Vollen schöpfen Personalia 416 Wir gratulieren 417 Nachrufe 418 Für Sie gelesen 484 389 EMSA Um die Lebensqualität in Europa zu verbessern 392 KOO PE R ATI O N Fachbeirat Technische Orthopädie gegründet 393 ZENTR ALE NOTAUFNAHME 408 Hüftsonografie bei Säuglingen: Nicht alle Untersucher beherrschen ihr sonografisches Handwerk. Checklisten helfen, Fehler zu vermeiden. 372 Curriculum „Interdisziplinäre Notfallmedizin“ in Arbeit 396 Für unsere Mitglieder Kursangebote 487 Kleinanzeigen 504 V E R L E T ZU N GS K L A SS I F IZI E RU N G Neue Definition des Polytraumas 398 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 BVOU DGOU DGOOC Aktion Orthofit „Zeigt her Eure Füße“ 421 Wählen Sie mit! 422 Aus der Praxis für die Praxis 422 BVOU Youngsters - mit Erfolg 423 Beschlussvorlage: Beitragsordnung ab 2013 435 Heilmittel: Richtig verordnen! 424 Prävention funktioniert 425 Jahresbericht der Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik Kamera aus - weiße Weste anbehalten Rheumasymposium: Händewaschen nicht vergessen 426 Facharztvorbereitungskurs 2012 428 Warum eine private Unfallversicherung? 429 Einladung zur Mitgliederversammlung 2012 434 Wahlvorschläge für Nichtständigen Beirat 2013-2015 434 436 438 Die DGORh: Schnittstellenspezialist 442 2. DGORh-Intensiv-Meeting in Bremen 444 Jahresbericht der AG Lehre 445 Neue Mitglieder 432 Jahresbericht der Sektion Arthroskopie Änderung der Mandatsträger in den BVOU-Bezirken 432 Jahresbericht der AG Intraoperative Bildgebung und Technologie Integration (AGiTEC) Neue Kompetznetze 432 Nachruf! 432 446 448 Einladung zur Mitgliederversammlung 2012 461 Beitragszahlung in den Fachgesellschaften 461 Jahresbericht der Sektion Osteologie 462 Jahresbericht der Sektion Orthopädie-Technik und Orthopädie-Schuhtechnik 463 DGOOC-Studentenstipendien 2012 sind vergeben 465 Neue Mitglieder 468 Forum NSO 469 DGU Bericht des Präsidenten 470 Bericht aus der Präsidiumssitzung 471 Einladung zur Mitgliederversammlung 2012 473 473 Jahresbericht der Sektion Handund Mikrochirurgie 449 Beitragszahlung DGU Jahresbericht der Sektion Sportorthopädie-Sporttraumatologie 450 Anlage: Kandidaten für die Wahl zum Nichtständigen Beirat der DGU 2013 - 2015 474 Jahresbericht der Sektion Schulter und Ellbogen 451 Jahresbericht der Vereinigung für Kinderorthopädie für 2011/2012 455 Bericht aus dem Programmausschuss 476 Bericht aus dem Grundsatzausschuss der DGU 477 Die deutsch-japanische orthopädische und unfallchirurgische Gesellschaft 456 Forschung in Netzwerken 457 Sektionsbericht Kindertraumatologie 482 AFACOT 2012 458 Neue Mitglieder 483 Neue Mitglieder 460 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Bericht der Kommission Gutachten 480 373 Impressum Herausgeber Für den Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. Präsident Helmut Mälzer Für die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e. V. Generalsekretär Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard Für die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e. V. Generalsekretär Prof. Dr. med. Hartmut Siebert Schriftleitung DGOOC Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard (V.i.S.d.P.) Geschäftsstelle DGOOC Luisenstr. 58/59 10117 Berlin Tel.: (0 30) 84 71 21 31 Fax: (0 30) 84 71 21 32 E-Mail: [email protected] Schriftleitung BVOU Prof. Dr. med. Karsten Dreinhöfer (V.i.S.d.P.) Abt. Orthopädie und Unfallchirurgie Medical Park Berlin Humboldtmühle An der Mühle 2 – 9 13507 Berlin Tel.: (0 30) 30 02 40 92 12 Fax: (0 30) 30 02 40 92 19 Schriftleitung DGU Prof. Dr. med. Hartmut Siebert Joachim Arndt Geschäftsstelle der DGU Luisenstr, 58/59 10117 Berlin Tel.: (0 30) 20 21 54 90 Fax: (0 30) 20 21 54 91 E-Mail: [email protected] Redaktion Jana Ehrhardt-Joswig Tel.: (0 30) 84 71 21 31 E-Mail: [email protected] Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e. V. Vorstand Geschäftsführender Vorstand Geschäftsführender Vorstand Präsident Helmut Mälzer, Berlin Präsident (und Präsident der DGOOC) Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Rostock Präsident Prof. Dr. med. Wolfram Mittelmeier, Rostock Vizepräsident Dr. med. Andreas Gassen, Düsseldorf Stellv. Präsident (und Präsident der DGU) Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig Vizepräsident Prof. Dr. med. Karsten Dreinhöfer, Berlin Schatzmeister Dr. med. Peter Heppt, Erlangen Vorstandsmitglied Dr. med. Helmut Weinhart, Starnberg Vorstandsmitglied Prof. Dr. med. Karl-Dieter Heller, Braunschweig Erscheinungsweise 6 x jährlich: Februar/April/Juni/August/ Oktober/Dezember Zur Zeit gültiger Anzeigentarif Nr. 16 vom 1. Oktober 2011 ISSN 2193-5254 Satz und Layout Georg Thieme Verlag KG Druck Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG Gewerbering West 27 39240 Calbe Mitglied der Arbeitsgemeinschaft LA-MED Kommunikationsforschung im Gesundheitswesen e. V. Mitglied der Informationsgesellschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. Mitglieder dieser Vereine erhalten die Zeitschrift im Rahmen der Mitgliedschaft. 374 2. Vizepräsidenten von DGU und DGOOC 2. Vizepräsident Prof. Dr. med. Bernd Kladny, Prof. Dr. Reinhard Hoffmann, Herzogenaurach Frankfurt/Main Prof. Dr. Bernd Kladny, Herzogenaurach Generalsekretär Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard, Berlin Generalsekretär (und Generalsekretär der DGU) Prof. Dr. Hartmut Siebert, Schwäbisch Hall Schatzmeister Prof. Dr. med. Werner E. Siebert, Kassel Stellv. Generalsekretär (und Präsident des Berufsverbandes BVOU Generalsekretär der DGOOC) Helmut Mälzer, Berlin Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, Aachen Vorstandsmitglied Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz, Brandenburg Schatzmeister Prof. Dr. Werner E. Siebert, Kassel Leiter der Ordinarienkonferenz Prof. Dr. med. Joachim Grifka, Bad Abbach Generalsekretär der DGOU Prof. Dr. med. Hartmut Siebert, Schwäbisch Hall Vertreter der nichtselbständigen Ärzte aus dem nichtständigen Beirat Dr. Kai Dragowsky, Berlin 2. Vorsitzender des VLOU Prof. Dr. med. Volker Ewerbeck, Heidelberg Geschäftsstelle des BVOU Kantstr. 13 10623 Berlin Tel.: (0 30) 79 74 44 44 Fax: (0 30) 79 74 44 45 E-Mail: [email protected] www.bvou.net Leiter des Ausschusses Versorgung, Qualität und Sicherheit Dr. Daniel Frank, Opladen Leiterin des Ausschusses Bildung und Nachwuchs Prof. h.c. Dr. Almut Tempka, Berlin Geschäftsstelle der DGOOC Langenbeck-Virchow-Haus Luisenstr. 58/59 10117 Berlin Tel.: (0 30) 84 71 21 31 Fax: (0 30) 84 71 21 32 E-Mail: [email protected] www.dgooc.de Leiter des Wissenschaftsausschusses Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Grifka, Bad Abbach Verlag Georg Thieme Verlag KG Kathrin Jürgens Rüdigerstr. 14 70469 Stuttgart Tel.: (07 11) 89 31 617 Fax: (07 11) 89 31 623 E-Mail: [email protected] Verantwortlich für den Anzeigenteil Christine Volpp, Thieme Media, Pharmedia Anzeigen- und Verlagsservice GmbH Rüdigerstr. 14 70469 Stuttgart Tel.: (07 11) 89 31 603 Fax: (07 11) 89 31 569 E-Mail: [email protected] 1. Vizepräsident Prof. Dr. med. Dieter Kohn, Homburg / Saar Vertreter des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie Helmut Mälzer, Berlin Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie Geschäftsführender Vorstand Präsident Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig Erster Vizepräsident Prof. Dr. Tim Pohlemann, Homburg/Saar Zweiter Vizepräsident Prof. Dr. Reinhard Hoffmann, Frankfurt/Main Dritter Vizepräsident Prof. Dr. Bertil Bouillon, Köln Generalsekretär Prof. Dr. Hartmut Siebert, Schwäbisch Hall Schatzmeister Prof. Dr. Joachim Windolf, Düsseldorf Schriftführer und Schriftleiter der Website www.dgu-online.de Prof. Dr. Andreas Seekamp, Kiel Geschäftsstelle der DGU Luisenstr. 58/59 10117 Berlin Tel.: (0 30) 20 21 54 90 Fax: (0 30) 20 21 54 91 E-Mail: [email protected] www.dgu-online.de Vertreter des Berufsverbandes Deutscher Chirurgen Dr. Jörg-A. Rüggeberg, Bremen DGOU-Geschäftsstelle Luisenstr. 58/59 10117 Berlin Tel.: (030) 20 21 54 80 Fax: (0 30) 20 21 54 81 [email protected] www.dgou.de Vorstand Präsident Prof. Dr. Stefan Nehrer, Krems/Österreich 1. Vizepräsident Prim. Dr. Josef Hochreiter, Linz/Österreich 2. Vizepräsident Prim. Dr. Peter Zenz, Wien/Österreich Generalsekretär Univ. Prof. Dr Alexander Giurea, Wien/ Österreich Kassierer Prim. Univ. Prof. Dr. Karl Knahr, Wien/ Österreich Schriftführer Prof. Dr. Catharina Chiari, Wien/Österreich Fachgruppenobermann Dr. Rudolf Sigmund, Oberwart/Österreich Sekretariat der ÖGO c/o Wiener Medizinische Akademie Alserstraße 4 A-1090 Wien Kontakt: Silvia Konstantinou Tel.: +43-1 - 405 13 83 21 Fax: +43-1 - 405 13 83 23 E-Mail: [email protected] Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Nachrichten Kurz und bündig Die Osteoporose zählt laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den zehn wichtigsten Erkrankungen weltweit. Trotzdem wird sie von weiten Teilen der Bevölkerung als Alterserkrankung abgetan, obwohl bereits junge Menschen daran erkranken können. 25 Prozent aller Frauen nach der Menopause sind von einer Osteoporose betroffen, berichtete Dr. Jutta Semler, Vorsitzende des Kuratoriums Knochengesundheit, auf der Jubiläumsveranstaltung zum 25-jährigen Bestehen des BfO in Frankfurt/Main. Und nur ein Fünftel der Erkrankten werde richtig diagnostiziert. Das sei eine enorme gesellschaftliche und ökonomische Herausforderung. Die Kosten für die Behandlung einer Osteoporose sind so hoch wie die von Herzinfarkt und Schlaganfall zusammengenommen, betonte Prof. Dr. Johannes Pfeilschifter, Chefarzt des Alfried Krupp Krankenhauses in Essen und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des BfO. Die Präsidentin des BfO, Birgit Eichner, betonte, dass sich der 16.000 Mitglieder starke Verband weiterhin für die Osteoporose-Betroffenen einsetzen werde. (BfO) Praxistipps zur Patientensicherheit Seit 2009 veröffentlicht der BDC in seinem Verbandsorgan „Passion Chirurgie“ regelmäßig Artikel zum klinischen Risikomanagement. Praxisnah werden darin die unterschiedlichsten Ursachen von Behandlungsfehlern, oft verdeutlicht durch Statistiken zu Schadenhäufigkeiten, geschildert. Immer geht es auch um Strategien zur aktiven Fehlervermeidung. Kritische Ereignisse in der Patientenversorgung werden beschrieben, analysiert und bewertet, ergänzt durch juristische Stellungsnahmen und praktische Hinweise zur Risikobewältigung. Diese „Safety Clips“ aus den Fachgebieten Organisation und Haftung, Strategisches Risikomanagement, Diagnose- und Behandlungsfehler, Psychologie und Kommunikation erscheinen jetzt gebündelt in Themenheften. Ausgabe 1 enthält Beiträge zu Organisation und Haftung und zum Strategischen Risikomanagement. (BDC) Gender-Curriculum für Medizinstudierende in Ulm Männer werden anders krank als Frauen. Trotzdem ist die geschlechterdifferenzierte Medizin noch nicht ausreichend bekannt und akzeptiert. An der Universität Ulm soll sich das nun ändern. Ab dem kommenden Wintersemester soll „GenderMedicine", also geschlechterspezifische Medizin, Einzug in den Stundenplan der angehenden Ärztinnen und Ärzte halten. Das integrierte Curriculum „Gender Medicine“ wird ab dem Wintersemester 2012/13 Pflichtbestandteil des Studienplans für Erstsemester. Generell stehen die Veranstaltungen allen Medizinstudierenden offen: Besonders Interessierte können zusätzliche Vorlesungen oder Seminare aus dem Themenbereich belegen und so im Laufe ihrer Ausbildung die Schlüsselqualifikation „Genderkompetenz“ erwerben. Die Lehrveranstaltungen werden durch zusätzliche Angebote auf der Online-Lernplattform „MOODLE" der Medizinischen Fakultät ergänzt. (red) Bild: adimas/Fotolia Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose feiert 25-jähriges Jubiläum An der Berlin-Brandenburg-Schule für Regenerative Therapien wird die Regeneration von Knochen und Muskeln erforscht. Graduiertenschule für Regenerative Therapien baut Ausbildungsprogramm aus Mit der Berlin-Brandenburg Schule für Regenerative Therapien (BSRT) wird im Rahmen der Exzellenzinitiative eine Graduiertenschule mit einem muskuloskeletalen Schwerpunkt für weitere fünf Jahre bis 2017 gefördert. Die Graduiertenschule ist 2007 aus einer gemeinsamen Initiative der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Freien Universität Berlin entstanden. Neben dem Immun- und Herzkreislaufsystem ist die Regeneration von Knochen und Muskeln einer der großen Forschungsschwerpunkte der Schule. Doktorandinnen und Doktoranden aus den Bereichen der Medizin, der Natur-, der Material- und der Ingenieurwissenschaften untersuchen, wie Gewebe und Organe regeneriert und geheilt werden können, deren Heilung durch Alterungsprozesse, Krankheiten, Traumata oder angeborene Anomalien beeinträchtigt sind. Die jungen Wissenschaftler versuchen dabei, die Regenerationsmechanismen des Bewegungsapparates bis hin zur Zellebene zu verstehen. Das Ziel ist es, Lösungsansätze zu finden, die das natürliche Heilungspotenzial des Körpers unterstützen. Durch die enge Verzahnung zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung können die gewonnenen Forschungserkenntnisse rasch in neue Therapien umgesetzt werden. Viele Anwendungen konnten so schon im Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie der Charité – Universitätsmedizin Berlin realisiert werden. Mit der Förderung der BSRT in der zweiten Runde der DFG Exzellenzinitiative will die Graduiertenschule ihr Programm noch weiter ausbauen. Im Mittelpunkt steht dabei besonders die spezielle Förderung von Klinikern in der Wissenschaft (Clinical Scientists). Quelle: Berlin-Brandenburg Schule für Regenerative Therapien (BSRT) ZUM WEITERLESEN Mehr Informationen finden Sie im Internet unter: www.bsrt.de 376 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Nachrichten Die Initiatoren des Endoprothesenregisters Deutschland (EPRD) arbeiten derzeit „mit Volldampf“ daran, letzte datenschutzrechtliche Anforderungen wie die Einrichtung einer Vertrauensstelle umzusetzen, erklärte EPRD-Geschäftsführer Prof. Joachim Hassenpflug bei einer Anhörung vor dem Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages in Berlin. Foto: Kovalenko Hassenpflug: „Alle Vorbereitungen sind getroffen. Der Probebetrieb mit Realdaten soll nun im vierten Quartal 2012 Prof. Dr. Joachim Hassenpflug: Der Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Kiel ist Geschäftsführer des EPRD – hier aufgenommen beim Gesundheitsforum Stuttgart im März 2012. aufgenommen werden. Danach kann es dann richtig mit der Arbeit losgehen.“ Erste Erfahrungen seien etwa zwei Jahre nach dem Start zu erwarten. Seine volle Leistungsfähigkeit werde das Register nach einer Laufzeit von fünf bis sieben Jahren erreichen. Bereits jetzt haben dem EPRD-Geschäftsführer zufolge schon mehrere Hundert Kliniken, darunter auch große Klinikketten, ihr Interesse an einer Teilnahme bekundet, obwohl die Datenerhebung noch gar nicht begonnen hat. Aktuell habe das Register nach umfangreichen Vorarbeiten in mehreren Kliniken mit einer Testphase zum Prüfen der Datenwege und -abgleichungen begonnen. Die Teilnahme am EPRD ist für Kliniken und Patienten freiwillig. „Der umfangreiche Datenpool des EPRD gestattet es künftig, die Ursachen für einen eventuellen Misserfolg bei einem Endoprothesen-Eingriff leichter als bisher aufzuschlüsseln. Es ist dann einfacher zu erkennen, ob die verwendeten Implantate, das operative Vorgehen oder patientenspezifische Merkmale für die erneute Operation verantwortlich sind. Insgesamt erhöht sich die Patientensicherheit“, so Hassenpflug. An allen Stellen werden ausschließlich pseudonymisierte Daten verwendet, und den datenschutzrechtlichen Fragestellungen wird umfassend Rechnung getragen. Quelle: EPRD Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August- 2012 HINTERGRUND BVmed Bilderpool Endoprothesenregister auf gutem Weg Das EPRD ist eine Initiative der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek), des AOK-Bundesverbandes, des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed) und des BQS Instituts für Qualität und Patientensicherheit (BQS-Institut). Als gemeinnützige GmbH und 100-prozentige Tochter der DGOOC ist das Endoprothesenregister Deutschland ausschließlich wissenschaftlichen Grundsätzen verpflichtet und garantiert die Unabhängigkeit und Neutralität der Auswertungen. Das EPRD ist offen für weitere Beteiligte, etwa andere Krankenkassen. Ziel des Registers ist es, wichtige Daten über künstliche Hüft- und Kniegelenke zu erfassen – angefangen vom Zeitpunkt des Protheseneinbaus über die Art der Prothese und ihre einzelnen Bestandteile bis hin zu einem eventuell notwendigen Auswechseln des Kunstgelenks. 377 FÜR BVOU UND DGOU Dr. Peter Heppt, Vorstand BVOU Helmut Mälzer, Dr. Andreas Gassen, Kongresspräsident BVOU Präsident BVOU Prof. Wolfram Mittelmeier, Präsident DGOU Prof. Hartmut Siebert, Generalsekretär DGOU KO M M E N TA R Frontal 21-Sendung diffamiert unser Fach Die Frontal 21-Sendung des ZDF thematisierte in seiner Sendung vom 3. Juli 2012 die Fallzahlsteigerung bei Endoprothesenimplantationen, die angebliche Bestechlichkeit von Ärzten, Erpressung von Kliniken und Zuweisungszahlungen an niedergelassene Ärzte. Zuschauer konnten den Eindruck bekommen, dass Tausende Patienten unnötig Endoprothesen implantiert bekommen, um die Bestechungs- und Erpressungsmodelle niedergelassener Ärzte bedienen zu können. Die orthopädischen und unfallchirurgischen Fachgesellschaften und Berufsverbände fühlen sich pauschal diffamiert. Hier ihr Kommentar. Am Tag, nachdem die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) das gemeinsam mit dem Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) und dem Verband leitender Orthopäden und Unfallchirurgen (VLOU) erstellte Positionspapier zum Thema Honorarärzte versandt hatte, wurde im ZDF Magazin Frontal 21 ein Beitrag zum Thema ausgestrahlt. Mit einer geschickten Aneinanderreihung von Halb- und Unwahrheiten, Vermutungen, anonymen Mitteilungen, Übertreibungen und Verdächtigungen wurden sowohl die Berufgruppe der niedergelassenen Orthopäden und Unfallchirurgen als auch die in der Klinik tätigen Leitenden Ärzte in dieser Sendung des ZDF pauschal diffamiert. In diesem Beitrag wurden die Themen Fallzahlsteigerung bei Endoprothesenimplantationen, Bestechlichkeit von Ärzten, Erpressung von Kliniken und Zuweisungszahlungen an niedergelassene Ärzte wie vice versa so verknüpft, dass Zuschauer den Eindruck vermittelt bekamen, Tausende Patienten würden unnötig Endoprothesen implantiert bekommen, um die Bestechungs- und Erpressungsmodelle niedergelassener Ärzte bedienen zu können. 378 Es darf bezweifelt werden, dass verunsicherte Patienten zwischen den Kollegen in Klinik und Praxis differenzieren. Dem Fach Orthopädie und Unfallchirurgie ist durch diesen Beitrag in Frontal 21 großer Schaden entstanden. Die durch die öffentliche Diskussion um überhöhte Implantationszahlen für Endoprothesen ohnehin verunsicherten Patienten werden Orthopäden und Unfallchirurgen mit wachsender Skepsis begegnen, da sie befürchten müssen, zum Opfer wirtschaftlicher Interessen zu werden. Fachgesellschaft und Berufsverband raten deshalb bei Angeboten einer finanziellen oder einer wie auch immer gearteten „Bonusleistung“, die jeweils zuständige Ärztekammer sofort zu informieren, damit diese Form der „Bestechung“ öffentlich gemacht und so eher unterbunden wird. Wir bitten betroffene Kolleginnen und Kollegen, auch uns davon zu unterrichten! Die Statements von Herrn Prof. Grifka als Vertreter der Orthopäden und Unfallchirurgen und Herrn Dr. Walter Schäfer als Vertreter des VLOU wurden verkürzt und aus dem Zusammenhang genommen wiedergegeben, um der tendenziösen Berichterstattung eine Art Glaubwürdigkeit zu verleihen. Es stellt sich daher die grundsätzliche Frage, ob es nicht sinnvoller ist, Stellungnahmen für sogenannte „Investigativformate“ grundsätzlich abzulehnen. Dies gilt insbesondere, da diese Formate keine Freigaberegelung haben. Es ist offensichtlich, dass es in derartigen Formaten nicht um Sachaufklärung geht, sondern eine unsachgemäße Art von Sensationsjournalismus betrieben wird, den es bislang vornehmlich in der sogenannten „yellow press“ gab. Ob es sich hier eventuell sogar um durch Interessengruppen getriggerte Themen handelt, kann nicht ausgeschlossen werden. Für eine Versachlichung der Diskussion Wir setzen auf eine strukturierte sachliche Auseinandersetzung, wie sie mit dem gemeinsamen Eckpunktepapier zu dem Thema Honorar-/Kooperationsarzt beispielhaft gelungen ist. Mit konstruktiver Sacharbeit können wir derartigen Verunglimpfungen seriöse Sachargumente entgegensetzen, die auch in der Politik und der seriösen Presselandschaft anerkennend wahrgenommen werden. Unterstützen Sie uns dabei. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Politik 10 Titelthema KV-Blatt 07.2012 Titelthema KV-Blatt 07.2012 Die Kassen und die Zuweisung gegen Entgelt Hände waschen nicht vergessen Foto: da vinci design Krankenkassen geben sich gerne als die Saubermänner der Nation. Sie führen das Schwert gegen Abrechnungsbetrug und das große Wort gegen korrupte Ärzte. Wider die Korruption lautete das jüngste zur Aufführung gebrachte Stück. Es ging um die Selbsteinschätzung von Ärzten in Sachen Zuweisung gegen Entgelt. Abgründe tun sich da nach Lesart des GKV-Spitzenverbandes auf. Doch jetzt gibt es Hinweise, wonach es die Krankenkassen mit ihren eigenen moralischen Grundsätzen selbst nicht so genau nehmen. Hiervon und darüber, wie ein regionaler Kassenverband mit einer Erfolgsmeldung in Sachen Betrugsbekämpfung die Öffentlichkeit hinters Licht führte, handeln die nachstehenden Beiträge. Von Reinhold Schlitt Zuweisung gegen Entgelt – die vom Krankenkassen-Spitzenverband (GKVSpitzenverband Bund) angeforderte und bezahlte Studie der Universität HalleWittenberg sorgte im Mai – pünktlich zum 115. Deutschen Ärztetag – für Schlagzeilen. Je nach Gemengelage, so die Interpretationen der Auftraggeber, handelt es sich bei Zuweisungen gegen Geld u. Ä. schlichtweg um einen schwerwiegenden Verstoß gegen die ärztliche Berufsordnung. Und wenn’s ganz dicke kommt, auch um eine moralische Sauerei, möchte man hinzufügen. Jedenfalls dürfte ein Patient stinksauer darüber sein, in einem Krankenhaus zu landen, das ihm sein Arzt nur deswegen empfohlen hat, weil er dafür eine Kopfprämie bekommt. Und weil vermutlich die meisten Patienten so denken, konnten die Akteure auf der Kassenseite auch relativ sicher sein, mit einer Veröffentlichung der Studie einen medialen Volltreffer zu landen. Eins zu null für die Presseabteilung des obersten Kassenverbandes, hieß es dann auch anerkennend in der Pressestelle eines Ärzteverbandes. Die Sache war taktisch genial gestrickt. Damit war allerdings nicht die universitäre Studie selbst gemeint. Die liefert vermutlich nur das, wonach ihre Auftraggeber haben fragen lassen. Und der Autor, Prof. Kai D. Bussmann, konstatiert auch unmissverständlich, dass die Untersuchung überwiegend Resultate der Selbsteinschätzung Befragter zur Grundlage hat: „Das wesentliche Ergebnis der empirischen Studie ist die Selbsteinschätzung von niedergelassenen Ärzten, leitenden Mitarbeitern stationärer Einrichtungen und von nichtärztlichen Leistungserbringern …“. Gleichwohl, was da an selbsteinschätzender „Empirie“ geliefert wurde, hatte das Zeug für medialen Zündstoff und darf allemal als idealer Nährboden für die These vom ultimativen Untergang ärztlicher Sitte und Moral gesehen werden. Empörung auf dem Ärztetag war einkalkuliert Viele Medien haben auch hingehört, wie die (Mit-)Adressaten dieser Studie, die Delegierten des zum Zeitpunkt der Präsentation tagenden 115. Deutschen Ärztetages in Nürnberg, darauf NACHDRUCK K V BERLIN Zuweisung gegen Entgelt Krankenkassen geben sich gerne als die Saubermänner der Nation. Sie führen das Schwert gegen Abrechnungsbetrug und das große Wort gegen korrupte Ärzte. Wider die Korruption lautete das jüngste zur Aufführung gebrachte Stück. Es ging um die Selbsteinschätzung von Ärzten in Sachen Zuweisung gegen Entgelt. Abgründe tun sich da nach Lesart des GKV-Spitzenverbandes auf. Doch jetzt gibt es Hinweise, wonach es die Krankenkassen mit ihren eigenen moralischen Grundsätzen selbst nicht so genau nehmen. Ein gekürzter Nachdruck aus dem KV-Blatt Berlin. 380 Zuweisung gegen Entgelt – die vom Krankenkassen-Spitzenverband (GKV-Spitzenverband Bund) angeforderte und bezahlte Studie der Universität Halle-Wittenberg sorgte im Mai – pünktlich zum 115. Deutschen Ärztetag – für Schlagzeilen. Je nach Gemengelage, so die Interpretationen der Auftraggeber, handelt es sich bei Zuweisungen gegen Geld u. ä. schlichtweg um einen schwerwiegenden Verstoß gegen die ärztliche Berufsordnung. Und wenn’s ganz dicke kommt, auch um eine moralische Sauerei, möchte man hinzufügen. Jedenfalls dürfte ein Patient stinksauer darüber sein, in einem Krankenhaus zu landen, das ihm sein Arzt nur deswegen empfohlen hat, weil er dafür eine Kopfprämie bekommt. Und weil vermutlich die meisten Patienten so denken, konnten die Akteure auf der Kassenseite auch relativ sicher sein, mit einer Veröffentlichung der Studie einen medialen Volltreffer zu landen. sitäre Studie selbst gemeint. Die liefert vermutlich nur das, wonach ihre Auftraggeber haben fragen lassen. Und der Autor, Prof. Kai D. Bussmann, konstatiert auch unmissverständlich, dass die Untersuchung überwiegend Resultate der Selbsteinschätzung Befragter zur Grundlage hat: „Das wesentliche Ergebnis der empirischen Studie ist die Selbsteinschätzung von niedergelassenen Ärzten, leitenden Mitarbeitern stationärer Einrichtungen und von nichtärztlichen Leistungserbringern …“. Gleichwohl, was da an selbsteinschätzender „Empirie“ geliefert wurde, hatte es das Zeug für medialen Zündstoff und darf allemal als idealer Nährboden für die These vom ultimativen Untergang ärztlicher Sitte und Moral gesehen werden. Die Sache war taktisch genial gestrickt. Damit war allerdings nicht die univer- Viele Medien haben auch hingehört, wie die (Mit-)Adressaten dieser Studie, die Empörung auf dem Ärztetag war einkalkuliert Delegierten des zum Zeitpunkt der Präsentation tagenden 115. Deutschen Ärztetages in Nürnberg, darauf reagiert haben. Empörung allenthalben, üble Stimmungsmache und der Versuch, die Ärzteschaft im Zuge des von der SPD-Bundestagsfraktion vorgelegten Gesetzentwurfs zur Bekämpfung der Korruption „madig“ zu machen, war da zu vernehmen. Wie stichhaltig das alles ist? Nichts Genaues weiß man nicht. Aber in der Gesamtschau auf die jüngste Pressearbeit vieler Krankenkassen zeigt sich, dass nach einer längeren Pause Abrechnungsbetrug und Korruption jetzt wieder sehr gehäuft thematisiert werden. Wie auch immer. Der GKV-Spitzenverband dürfte darauf gesetzt haben, dass das vermeintliche oder tatsächliche Skandalpotenzial seine mediale Wirkung nicht verfehlen würde (…). Bundesärztekammerpräsident Frank-Ulrich Montgomery und KBV-Chef Andreas Köhler forderten nach der Veröffentlichung der Krankenkassen-Studie unter Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Politik dem Beifall ihrer Zuhörer „harte Fakten“ statt pauschaler Verurteilung. Eine nachvollziehbare Reaktion, aber keine, die verhindern konnte, dass sie in der Berichterstattung letztlich als „Getriebene“ wirkten. Krankenkassen als Mitwisser und Profiteure Nachzulesen ist, dass der GKV-Spitzenverband die Interpretation seiner Auftragsstudie zum Thema „Zuweisung gegen Entgelt“ mit dem Grundsatz verbunden hat, dass eigentlich jede Form von Zuweisung gegen Entgelt (oder Entgeltversprechen, wie die Juristen sagen) moralisch fragwürdig ist. O-Ton Gernot Kiefer vom Vorstand des GKV-Spitzenverbandes Bund: „Schließlich müssen Patienten sicher sein, dass ausschließlich medizinische und nicht monetäre Gründe für den Arzt wichtig sind, wenn er an einen Kollegen, eine Klinik oder an einen Heilmittelerbringer überweist.“ (…) Ärztliche Berufsgruppenvorsitzende haben auf KV-Blatt-Nachfragen gleich mehrfach bestätigt, dass es Zuweisungen gegen Entgelt massenweise in Verträgen zur Integrierten Versorgung nach § 140a SGB V gibt. Gängige Inhalte: Geld gibt es für eine plumpe Zuweisung von Ärzten an Ärzte, sofern bestimmte Diagnosen, etwa für ambulante Operationen, gegeben sind. Die optional begünstigten Zuweiser müssen selbst nicht einmal an einem IV-Vertrag beteiligt sein, dürfen aber wiederum nur Patienten bestimmter Krankenkassen zuweisen. Geld gibt es auch für Ärzte, die Patienten in bestimmte Krankenhäuser einweisen. Gezahlt wird in solchen Fällen beispielsweise entweder eine Solo-Zuweiserprämie oder eine kombinierte Pauschale für Zuweisung sowie prä- und postoperative Leistungen, die sonst die Krankenhäuser selbst erbringen müssten und die nun obendrein im ambulanten Bereich landen. Beispiel 1: „Im Rahmen des Integrationsvertrages erhält jede/r zur ambulanten Operation überweisende Arzt/Ärztin eine Pauschale in Höhe von 40 Euro, die an uns (eine Arztpraxis im Rahmen eines IV-Vertrages mit Krankenkassen, d. A.) überwiesen wird. Folgende Operationsindikationen werden zum jetzigen Zeitpunkt zu diesen Konditionen gefördert … Zunächst gilt dies für Patienten der folgenden Krankenkassen: (Hier folgen die Namen dreier Kassen, darunter zweier großer Ersatzkassen sowie einer BKK).“ Beispiel 2: „Der Verein zur Errichtung … Krankenhäuser e. V. hat kürzlich mit der (folgt der Name einer Krankenkasse) in Absprache mit der Arbeitsgemeinschaft Berliner (folgt der Name eines Berliner Facharztverbandes) einen Vertrag zur Integrierten Versorgung von Patienten mit Bedarf für eine (folgen fachgruppenspezifische Indikationsgebiete) geschlossen. Stationäre Leistungserbringer im Rahmen des Vertrages sind (folgen die KO M M E N TA R : Hand aufhalten war gestern Wie geht das eigentlich, das mit dem „Schmieren“? Das mit der Zuweisung gegen Geld zu fachärztlichen Kollegen oder in ein bestimmtes Krankenhaus? Das Bild aus alten Schwarz-Weiß-Filmen von der zwielichtigen Figur, die ihrem Gegenüber im nächtlichen Regenschauer oder in rauchgeschwängerter Gaststätte die offene Hand hinhält, um den berüchtigten Geldumschlag in Empfang nehmen zu können, passt wohl nicht mehr in diese Zeit. Heute werden ganz offiziell Kontonummern ausgetauscht oder Extra-Dienstleistungen per Sonderziffer in die KV-Abrechnung aufgenommen. Tatsächliche oder vermeintliche Schmiergelder heißen inzwischen Aufwandshonorare und wechseln ganz legal die Konten. Insoweit überrascht die Zuweisungsstudie, in der Ärzte und Krankenhausmitarbeiter über Zuweisung gegen Geld berichten, nur bedingt. Überraschend ist allenfalls die Unverfrorenheit, mit der dieses Thema durch den Spitzenverband der Krankenkassen jetzt skandalisiert wird. Richtig ist es, dass Ärzte sich bei der Patientenzuweisung ausschließlich von medizinischen Beweggründen leiten lassen sollen. Gut ist es, dass Krankenkassen dies auch für ihre Versicherten einfordern. Zwielichtig oder unverschämt ist es hingegen, dass Krankenkassen diesen moralischen Anspruch zweiteilen wollen nach dem Motto, Zuweisung gegen Geld ist eine Sauerei, aber sie ist dann gut, wenn sie von uns, den Kassen, selbst vereinbart wird. Daran ändert auch kein gesetzlicher Flankenschutz dieser Welt etwas, der den Krankenkassen monetäre Anreize für Ärzte oder andere „Leistungserbringer“ erlaubt. Krankenkassen profitieren wirtschaftlich von IV-Verträgen und zeigen sich gegenüber Zuweisern durchaus spendabel. Zum Wohl ihrer Versicherten? Oder doch nur zur Durchsetzung eigener wirtschaftlich induzierter Lenkungsziele auf dem Versorgungsmarkt? Krankenkassen, wir erinnern uns, haben auch mit KVen Verträge zur Steuerung von Krankenhausbelegungen mit Kopfprämien für zuweisende Ärzte abgeschlossen. In Berlin zu einem Zeitpunkt, als nach der Grenzöffnung Betten-„überkapazitäten“ geschleift werden sollten. Rein medizinische Gründe? Selbst die damalige Aufsichtsbehörde war sich da nicht sicher. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Das alles wissen auch die Spitzenfunktionäre im GKV-Kassenverband, egal ob sie Pfeiffer (früher Ersatzkassen), von Stackelberg (früher AOK) oder Kiefer (früher IKK) heißen. Dass sie sich jetzt als Gralshüter der Ethik aufspielen, wirkt mehr als unglaubwürdig. Noch einmal: Hier werden keinesfalls wirklich korrupte Ärzte und Klinikchefs verteidigt. Wer sich mehr von monetären Interessen denn medizinischen Notwendigkeiten leiten lässt, muss angezählt werden. Wer aber von Krankenkassen für etwas beschimpft wird, was diese selbst und schon seit vielen Jahren vereinbaren, darf deren Akteure auch ruhig fragen, welches Geschäft sie mit solchen Kampagnen tatsächlich betreiben. Das gilt übrigens auch für den jüngsten mit der Politik in Planung befindlichen Deal, ihnen die Empfehlung von Krankenhäusern zu erlauben. Der einzige Unterschied: Diesmal sollen nicht Ärzte, sondern Patienten geködert werden – durch Nachlässe bei der Zuzahlung. Ein Lump, wer dabei Böses denkt. Reinhold Schlitt 381 Politik Namen dreier Berliner Krankenhäuser). … Im Rahmen dieser Integrierten Versorgung sind für Sie als Einweiser und Nachbehandler extrabudgetäre Vergütungen für die Indikationsuntersuchung sowie für zwei Nachuntersuchungen in Höhe von 180 Euro vorgesehen. Es ist der erste Vertrag dieser Art der (folgt der Name einer großen regionalen Krankenkasse in Berlin).“ Hinweis: Die Aufwandshonorare wurden selbstverständlich zusätzlich zur üblichen KV-Vergütung ausgelobt. Das Kopfgeld-Management von Krankenkassen Nicht alle IV-Verträge sind aus Sicht von Experten anstößig, besonders dann, wenn für die Prämien auch bestimmte Leistungen gefordert werden. Doch nach Lesart des GKV-Spitzenverbandes Bund dürfte es Vereinbarungen über reine Zuweisungsprämien überhaupt nicht geben. Es sei denn, dass moralische Postulate für Krankenkassen selbst außer Kraft gesetzt werden, nach dem Motto: Nur wir sind die Guten. Das aber scheinen sowohl Ärzte und ihre Verbände als auch so manche Einzelkasse anders zu sehen. 382 Ein namhafter Berliner Ärztefunktionär aus dem fachärztlichen Lager sagte dem KV-Blatt: „Man muss ja sehen, dass auf der anderen Seite nicht nur Ärzte das Sagen haben, sondern Verwaltungsmenschen …, denen es nur darum geht, die Ausgaben zu senken. Das war schon immer so.“ Schon lange vor Einführung der Integrierten Versorgung gab es – ganz unverhohlen – Verträge zwischen namhaften Krankenkassen und Kassenärztlichen Vereinigungen, in denen die bloße Zuweisung in bestimmte, von den Krankenkassen favorisierte Krankenhäuser üppig belohnt wurde. spezielle Betreuungsangebot …“ … 300 Punkte“. Selbst wohlwollende Beobachter der IVVertragsszene kommen inzwischen ins Grübeln: „Zu untersuchen ist, ob der Vertrag (IV-Vertrag, d. A.) nur einer gewollten Erschließung von Wirtschaftlichkeitsreserven dient oder ob er geeignet ist, die Unabhängigkeit des Arztes zu gefährden …“, schreibt der Sachverständigenrat in seinem neuesten Gutachten zum Thema Wettbewerb im Gesundheitswesen. Reinhold Schlitt Und spätestens nach der Lektüre des folgenden Beispiels dürften Spötter die Frage stellen: Kann denn schlecht sein, was eine Krankenkasse selbst und ungeniert mit einer Kassenärztlichen Vereinigung vereinbart? Hierzu das Beispiel 3: „Nr. 9905: Beratung über ein „IKK-empfohlenes Krankenhaus“: Sofern die stationäre Behandlung eindeutig medizinisch indiziert ist, veranlasst der Arzt die Einweisung in ein geeignetes Krankenhaus. Die IKK empfiehlt ihren Versicherten Krankenhäuser mit speziellem Betreuungsangebot … Der Arzt berät den Patienten über diese Krankenhäuser und das Reinhold Schlitt, Journalist und Redakteur beim KV-Blatt Berlin QUELLE Nachdruck, gekürzt, mit freundlicher Genehmigung aus dem Mitgliedermagazin „KV-Blatt“ der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin, Ausgabe Juli 2012 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Politik D G O U P O S I T I O N S PA P I E R Honorarärzte in Orthopädie und Unfallchirurgie Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) und dem Verband Leitender Orthopäden und Unfallchirurgen (VLOU) basierend auf den Ergebnissen des „Forums Honorarärzte in Orthopädie und Unfallchirurgie“ des Ausschusses Versorgung, Qualität und Sicherheit am 18. April 2012 in Berlin. Der Gesundheitsmarkt in Deutschland ist durch eine zunehmende, politisch gewollte Aufweichung der sektoralen Grenzen gekennzeichnet. Parallel besteht bereits ein Ärztemangel, der in vielen Kliniken zu unbesetzten Stellen und Problemen in der Sicherstellung des Versorgungsauftrags führt. Zudem entwickelt sich in vielen medizinischen Disziplinen ein Spezialistentum, mit „Superspezialisierungen in Diagnostik und Therapie“, die von Versorgungskliniken kaum noch abzubilden sind. Diese Entwicklungen haben ihren Preis – und fordern ihn auch ein. Orthopädisch-unfallchirurgische Kliniken und Abteilungen bekommen das in vielfältiger Weise zu spüren. Breite Teile des traditionellen Behandlungsspektrums sind für diese Abteilungen in den letzten Jahren bereits „weggebrochen“, in den ambulanten Sektor gewandert und/ oder wirtschaftlich nicht mehr darstellbar. Zunehmend bilden sich ambulante Praxisverbünde und Gemeinschaften, die arbeitsteilig und hoch spezialisiert ihre Patienten – auch aus wirtschaftlichen Gründen – nicht mehr den Hauptabteilungen zur Operation zuweisen, sondern den Klinikträgern als Eigenleistung gegen ein entsprechendes Entgelt anbieten. Diese Ärzte werden in den Kliniken nach der gemeinsamen Positionsbestimmung der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung von 2011 honorarärztlich als Kooperationsärzte in den Kliniken tätig und landläufig als Honorarärzte bezeichnet. Die „Chemie“ muss stimmen Hiervon sind die Hauptabteilungen der Kliniken besonders betroffen. Die Integration der honorarärztlich tätigen Ope- rateure in diese Abteilungen ist nicht unproblematisch, da an vielen Stellen vertraglich ungeklärt. Der zuständige Chefarzt oder Abteilungsleiter muss in die Auswahl des Kooperationsarztes und die Vertragsgestaltung einbezogen werden, soweit es medizinische Kernprozesse, Organisationserfordernisse der Abteilung und qualitätssichernde Aspekte betrifft. Transparenz und kollegiales, verständnisvolles Miteinander sind unabdingbar für eine erfolgreiche Integration. Die „Chemie“ muss stimmen. Die Zahl sämtlicher Weiterbildungsinhalte – insbesondere der operativen Leistungszahlen – wird dadurch deutlich reduziert, da die honorarärztliche Leistungserbringung – und damit die Operation – höchstpersönlich erfolgen muss und nicht assistiert werden darf. Zusätzlich nimmt der Anteil von Eingriffen leichteren und mittleren Schweregrades in den Hauptabteilungen durch Verlagerung in den ambulanten Sektor seit Jahren ab. Das Spektrum verschiebt sich zu Eingriffen mit höherem und hohem Allgemeinund Lokalrisiko, ist damit immer mehr erfahrenen Oberärzten vorbehalten und entfällt als „Weiterbildungsoperation“. Die Weiterbildungszeiten müssten sich demnach zur Erfüllung der geforderten Kataloge drastisch und in unzumutbarer Weise verlängern – oder Qualitätsabstriche an der Weiterbildung generell hingenommen werden. Das deutsche Gesundheitswesen ist im Umbau und bewegt sich zunehmend auf ein Consultant-System nach angloamerikanischem Muster zu. Diese Veränderungsprozesse müssen transparent, fair und qualitätsorientiert durchgeführt werden, um breite Akzeptanz zu erzielen Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 und letztlich dem einzelnen Patienten zu nützen. Sie dürfen von allen Beteiligten keinesfalls unter vorwiegend persönlichen, wirtschaftlichen oder Marktinteressen vorangetrieben werden. Die kürzlich publizierten Empfehlungen des Sachverständigenrates für das Gesundheitswesen (SVR) beschreiben bestehende Defizite an der Schnittstelle ambulant /stationär und zeigen Wege, wie Qualität und Sicherheit – und unserer Meinung nach auch Zufriedenheit – für den Patienten erzielt werden können. Mit diesem Positionspapier wollen wir als betroffene Verbände und Fachgesellschaften die bestehenden Probleme auflisten und einen Beitrag zu deren Lösung leisten. In zehn Punkten wird zu der bislang ungeordneten Entwicklung Stellung bezogen und ein Forderungskatalog an Selbstverwaltung, Politik und die verfasste Ärzteschaft zur Verbesserung der zum Teil unerträglichen Situation vor allem der uns anvertrauten Patienten dargestellt. Er ist das Ergebnis eines Diskussions- und Konsensus-Forums Orthopädie und Unfallchirurgie vom 18. April 2012 im Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin, veranstaltet vom Ausschuss Versorgung, Qualität und Sicherheit der DGOU in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) und dem Verband Leitender Orthopäden und Unfallchirurgen (VLOU). Prof. Dr. Reinhard Hoffmann Dr. Peter Heppt Prof. Dr. Karl-Dieter Heller Dr. Daniel Frank Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard Prof. Dr. Hartmut Siebert 383 Politik Eckpunkte zu: Honorarärzte in Orthopädie und Unfallchirurgie 1. Honorarärzte sind faktischer Bestandteil der Versorgungsrealität an vielen orthopädisch-unfallchirurgischen Kliniken und Abteilungen. Sie erbringen Leistungen im elektiven Behandlungsspektrum. Leistungen spezialisierter Maximalversorgung sowie Notfallbehandlungen sind davon ausgenommen. 2. In Anlehnung an die Positionsbestimmung und Begriffsdefinitionen der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (April 2011, S. 14-17) sind die dort typologisch definierten „Kooperationsärzte“ angesprochen. Hierbei handelt es sich um in der Regel niedergelassene Vertragsärzte, die gegen Honorar in medizinischen Einrichtungen arbeiten und zum Beispiel für Kliniken die Hauptbehandlungs- bzw. wesentlichen Leistungen erbringen. Zur Vermeidung der Neuschaffung weiterer Begrifflichkeiten wird der Begriff des als Kooperationsarzt tätigen Honorararztes daher übernommen, im Folgenden als Kooperationsarzt (KA/KÄ) bezeichnet. 3. Die Tätigkeit des KA kann in Abgrenzung zu angestellten Abteilungsärzten unter bestimmten Bedingungen als freiberuflich eingeordnet werden. Eine Befristung des Vertragsverhältnisses liegt im Ermessen der Vertragspartner. Der KA-Vertrag muss Elemente enthalten und in der Wirklichkeit so gelebt werden, dass eine Scheinselbstständigkeit nach dem geltenden Rechtsverständnis ausgeschlossen werden kann. 4. Der KA muss Facharzt und zudem zur definierten Leistungserbringung nachweislich qualifiziert sein. Dieser Nachweis kann erbracht werden zum Beispiel in Form dokumentierter Leistungs-Fallzahlen oder über qualifizierende Zusatzbezeichnungen. Die Prüfung dieser Qualifikation sollte vorzugsweise durch unabhängige Stellen (zum Beispiel LÄK oder Zulas- 384 sungsausschuss) erfolgen, um Interessenskonflikte zu vermeiden. 5. Der KA darf nicht in fachfremden Abteilungen und nur im Rahmen des Versorgungsauftrags des Krankenhauses tätig werden. Für die Orthopädie und Unfallchirurgie bedeutet dies, dass eine Hauptabteilung dieses Fachgebietes an der Klinik vorhanden sein muss. 6. Das Zahlenverhältnis fest angestellter Fachärzte zu KÄ einer Abteilung muss angemessen sein. 7. Der KA muss sich in den Klinikalltag und die Prozessabläufe kollegial integrieren und seinen Aufklärungsverpflichtungen gegenüber den von ihm behandelten Patienten voll umfänglich nachkommen. Er untersteht aus haftungsrechtlichen und qualitätssichernden Gründen dem medizinischen Weisungsrecht des Chefarztes im Hinblick auf die Abteilungsabläufe und -prozesse, nicht jedoch dem Direktionsrecht des Arbeitsgebers. Grundsätzlich ist der KA den Klinikärzten in Bezug auf Verantwortung für Qualität und Sicherheit in der Leistungserbringung gleichgestellt und unterliegt den gleichen fachlichen Weisungen. Die Akzeptanz von internen Leitlinien oder Prozessabläufen und das Verhältnis zwischen Abteilungsleiter und KA sollte Bestandteil einer Vereinbarung zwischen KA und Auftraggeber sein. Sie ist dann kein Widerspruch zur selbstständigen Berufsausübung, wenn sie das Ergebnis eines vorhergehenden Verhandlungsprozesses ist und damit dem Willen der Vertragspartner entspricht. Diese Vereinbarung sollte auch die nachgeordneten Weisungsbefugnisse des KA gegenüber Dritten (zum Beispiel Pflegedienst und Assistenzärzten) beinhalten. 8. Es wird gefordert, dass KÄ zukünftig in die Weiterbildung der Ärzte in Weiterbildung verpflichtend einbe- zogen werden können. Dies gilt speziell auch für Operationsassistenzen in Rahmen von Weiterbildungsoperationen und sektorenübergreifende Weiterbildungsinhalte/-kooperationen (zum Beispiel Rotationsassistenten). 9. Mit dem KA sollte vereinbart werden, dass weitere (Neben-)Tätigkeiten, die dem Interesse des Krankenhausträgers zuwiderlaufen können, offen zu legen sind. Diese müssen unter anderem bei der Vereinbarung von Tätigkeitszeiten berücksichtigt werden. Verträge mit der Industrie, die eine Interessenkollision befürchten lassen, sind offenzulegen. Der KA ist zur Einhaltung des Medizinproduktegesetzes verpflichtet. 10. Die Vergütung des KA für die erbrachte Leistung hat angemessen zu erfolgen. Die Vergütung sollte sich an der GOÄ oder anteilig an der DRG orientieren. Leistungen und Gegenleistungen müssen angemessen sein und dürfen keine verdeckte Einweiserpauschalen (keine Zuweisung gegen Entgelt) beinhalten. Transparenz der Vergütung gegenüber Versorgungs- und Kostenträgern erfolgt durch den Klinikträger/-vertragspartner. Den Vertretern und Vertreterinnen folgender Verbände und Organisationen danken wir herzlich für ihre Anregungen und manche Präzisierung: ■ ■ ■ ■ ■ ■ Bundesärztekammer Berufsverband Deutscher Chirurgen e.V. Berufsverband der Belegärzte e.V. Berufsverband der Honorarärzte e.V. AOK-Bundesverband GbR Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus unserem Fach E F O R T KO N G R E S S 2 0 1 2 „Wir sprechen mit einer Stimme“ Der Kongress der European Federation of Associations of Orthopaedics and Traumatology (EFORT) findet jedes Jahr in einer anderen europäischen Metropole statt. In diesem Jahr trafen sich die Orthopäden und Unfallchirurgen Europas erstmals nach 17 Jahren wieder in Deutschland – vom 23. bis 25. Mai 2012 in Berlin. Dieter Wirtz, Bonn, auf. Sie begrüßen die 9.000 Teilnehmer, weisen darauf hin, dass das Kongressprogramm als App fürs Smartphone zur Verfügung steht, und preisen Höhepunkte des Kongresses an: die Honorary Lectures (siehe kleiner Kasten), einzelne Symposien, einen LifeAutounfall. Souverän defilieren sie übers internationale Kongressparkett und sind freudestrahlende Gastgeber für ein internationales Publikum. „Genießen Sie die Anziehungskraft von Berlin“, schwärmt Prof. Dreinhöfer, bevor er überleitet zu Pierre Hoffmeyer, dem Präsidenten der EFORT, der von einer „truly great army“ spricht, die die Belange der Orthopädie und Unfallchirurgie auf europäischer Ebene verteidigt, bevor er auf die Geschichte der europäischen Gesellschaft eingeht. Seine unausgesprochene Botschaft an die deutschen Teilnehmer lautet dabei, dass der Zusammenschluss von Orthopädie und Unfallchirurgie nur Prof. Bernard Morrey, USA, hielt die Michael Freemanfolgerichtig und im Gedächtnisvorlesung zum Thema Sinne Europas ist „The elbow: Evolution of viable solu– weil eine starke tions“. Stimme für gebündelte Interessen Eine Ballerina tänzelt anmutig über die Bühne, dreht Pirouetten, springt in die Höhe, öffnet weit ihre erstaunlich muskulösen Arme, lächelt und sagt sanft, beinahe flüsternd: „Welcome to Germany. Welcome to Berlin.“ Der 13. EFORTKongress in Berlin beginnt nicht mit einem Paukenschlag, sondern leise, fast poetisch. Das Flüstern im großen Saal des ICC verstummt angesichts der Grazie auf der Bühne, hier noch ein Rascheln, da ein Hüsteln, dann treten die beiden EFORT-Kongresspräsidenten, Prof. Dr. Karsten Dreinhöfer, Berlin, und Prof. Dr. HONORARY LECTURES Prof. Reinhold Ganz, Schweiz, hielt die Erwin MorscherGedächtnisvorlesung zum Thema „Anatomic reconstruction of the hip with SCFE justified by pathophysiological findings“. 386 mehr Durchschlagskraft besitzt als mehrere zersplitterte Gruppen, deren Anliegen ungehört verhallen. Europäische Grenzen überwinden Die Anfänge der EFORT reichen ins Jahr 1974 zurück, als Jean Debeyre (Frankreich), Günther Friedebold (Deutschland) und V. Pietrogrande (Italien) das Comité de Coordination des Sociétés d’Orthopedie et de Traumatologie des Pays du Marché Commun (COCOMAC) gründeten. Dieser Zusammenschluss von Orthopäden und Unfallchirurgen, der nicht an nationalen Grenzen Halt machte, erarbeitete ein Curriculum für die Weiterbildung von Orthopäden und Unfallchirurgen, das der heutigen Aufteilung in Common Trunk und Special Trunk schon recht nahe kommt: zwei Jahre Weiterbildung in Allgemeinchirurgie, vier Jahre Weiterbildung im jeweiligen Fach, mit je zwei Semestern in Kinderorthopädie und -traumatologie. 4.000 Abstracts Bis zum nächsten Schritt vergingen nahezu 20 Jahre: 1991verabredeten die Präsidenten der nationalen orthopädischen und traumatologischen Fachgesellschaften im italienischen Marentino ein gemeinsames Treffen für 1993 in Paris. Dies war die Geburtsstunde der EFORT, der European Federation of National Associations of Orthopedics and Traumatology, die ein Jahr später offiziell gegründet wurde. Aus dem für 1993 avisierten Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus unserem Fach Flying Steps: Die Berliner Breakdancer boten den atemberaubenden Höhepunkt der Eröffnungszeremonie. Live-Car-Crash: Spektakulär war ein Stunt unterhalb des Funkturms, bei dem zwei Autos ineinander fuhren. Damit wollten die Kongressorganisatoren das Augenmerk der Öffentlichkeit auf die Verkehrssicherheitsdekade der Weltgesundheitsorganisation lenken. ICC Berlin: Im Internationalen Congress Centrum in Berlin fand vom 23. bis 25. Mai 2012 der 13. EFORT Kongress statt. EFORT Academy: Die noch relativ junge Fortbildungsinstitution der europäischen Gesellschaft präsentierte ihr Angebot an einem Stand. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Welcome to EFORT: 9.000 Teilnehmer aus mehr als 100 Ländern besuchten den EFORT Kongress in Berlin. 387 Aus unserem Fach ropäischen Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen“ eines der Schwerpunktthemen des EFORT-Kongresses. Dass das Trauma damit einen hohen Stellenwert im Kongressprogramm einnahm, war auch der Tatsache geschuldet, dass die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) an der Kongressplanung beteiligt war. Zwar waren die gastgebenden Gesellschaften die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) und der Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) als deutsche Mitgliedsgesellschaften der EFORT – doch die DGU hat in diesem Jahr im Rahmen des Kongresses die EFORTMitgliedschaft beantragt. Zum Organisationskomitee gehörten neben den beiden Präsidenten Dreinhöfer und Wirtz Prof. Karl-Dieter Heller für den BVOU, Prof. Klaus-Peter Günther für die DGOOC sowie Prof. Ulrich Stöckle und Prof. Florian Gerhard für die DGU. taucht die zarte Ballerina vom Anfang wieder auf, nur diesmal nicht auf Zehenspitzen. Zwar tönen barocke Klavierklänge durch den Saal, nämlich „Bachs wohltemperiertes Klavier“. Doch dazu machen die jungen Männer mit der Frau in ihrer Mitte keine abgezirkelten Ballettschritte, sondern wirbeln in wildesten Breakdance-Verrenkungen über die Bühne. Wie ein Seziermesser zerlegen die Bach’schen Tonfolgen die Bewegungen auf der Bühne, legten die punktgenaue Präzision der einzelnen Moves und Schritte frei, die sich im vermeintlichen Chaos der Street Art verstecken. Der Kontrast zwischen den Erwartungen der Zuschauer und dem, was sie zu sehen bekommen, zwischen der Musik und dem Tanz hätte größer nicht sein können, die Begeisterung des Publikums nicht geringer. Am Ende der Eröffnungsveranstaltung also doch noch ein Paukenschlag. Und in den Tagen danach ein Kongress von Weltklasse. Jana Ehrhardt-Joswig Grenzen überschreiten scheint bei der EFORT Programm zu sein. So begrüßten die Kongresspräsidenten in diesem Jahr erstmals eine Gastnation aus dem nicht-europäischen Raum: China. Die Chinesische Orthopädische Gesellschaft (COA) präsentierte sich im Rahmen der Ausstellung, bei der Eröffnungszeremonie sprach ihr Präsident Prof. Yan Wang aus Peking. Die Geschichte der Orthopädie habe in China vor 3.600 Jahren begonnen, sagte er in seiner Ansprache; heute arbeiteten 130.000 (!) Orthopäden in 20.000 chinesischen Krankenhäusern. Ähnlich wie in Europa sei auch in China aufgrund der demografischen Entwicklung die Orthopädie einer der größten und am schnellsten wachsenden Gesundheitsmärkte: 12 Prozent der 1,34 Milliarden Chinesen – also fast 161 Millionen Menschen – seien älter als 65, das sei „ein großer Pool für uns Orthopäden“, so Wang. Als Repräsentant der Verkehrssicherheitsdekade trat Manjul Yoshipura von der WHO auf. „Wir wollen in den nächsten zehn Jahren fünf Millionen Leben retten“, begründete er die Initiative der Weltgesundheitsorganisation. 1,3 Millionen Menschen sterben jährlich an den Folgen eines Unfalls im Straßenverkehr, 20 bis 50 Millionen werden teilweise schwer verletzt. Tendenz steigend – denn immer mehr Menschen besitzen Autos, von denen immer schnellere auf den Markt kommen. Auf diesen Zustand wolle die WHO aufmerksam machen, so Yoshipura, damit das Verkehrssicherheitsmanagement besser, die Straßen und die Fahrzeuge sicherer und die medizinische Versorgung von Unfallopfern immer reibungsloser werden. Beim Kongress wurde dieses Anliegen sehr öffentlichkeitswirksam in Szene gesetzt: Auf dem Platz unter dem Funkturm ließen Stuntmen zwei Autos ineinander krachen und zeigten, dass schon Unfälle bei relativ niedrigen Geschwindigkeiten verheerende Folgen haben können. Verkehrssicherheitsdekade 2011 – 2020 Street Art wird Klassik Einen anderen großen Pool bilden die Opfer von Verkehrsunfällen. Um deren Zahl zu reduzieren, hat die Weltgesundheitsorganisation die „Verkehrssicherheitsdekade 2011 – 2020“ ausgerufen. Diese Dekade – die Decade of Action for Road Safety – war neben dem „Eu- Öffentlichkeitswirksam, nein, atemberaubend dann der Auftritt der Flying Steps, einer Gruppe junger Berliner Tänzer, die derzeit weltweit Furore macht. Nach ihrem ruhigen Beginn hätte die Eröffnungszeremonie nicht dynamischer ausklingen können: Unter den Tänzern Treffen wurde der erste EFORT-Kongress. Bereits 1995 wurde der Kongress erstmals in Deutschland ausgerichtet – durch Prof. Wolfhart Puhl, einem der Gründungsväter der EFORT in München. Zwischenzeitlich werden jährlich 3.000 bis 4.000 Abstracts eingereicht, „proving that European orthopedics and traumatologists need to express themselves“, so Hoffmeyer. Der diesjährige Kongress in Berlin sei „not a congress of orthopedics“ und „not a congress of traumatology, but a congress of musculoskeletal surgery – we are speaking with one voice”. Um diese Position in Brüssel noch mehr zu festigen, verbanden sich in diesem Jahr in Berlin die EFORT und die EULAR (European League against Rheumatism) zur European Musculosceletal Health Alliance (EMSA), der größten fächerübergreifenden Koalition im Bereich der muskuloskelettalen Erkrankungen und Verletzungen in Europa (lesen Sie dazu: „Um die Lebensqualität in Europa zu verbessern“, S. 392). Gastnation: China 388 Jana Ehrhardt-Joswig, Berlin, ist Redakteurin der OUMN. MEHR INFOS Rückblick: Unter www.efort.org/berlin2012/ finden Sie neben aktuellen Studien, die beim Kongress vorgestellt wurden, auch eine umfangreiche Bildergalerie. Kongressteilnehmer können sich außerdem einloggen und Videoaufzeichnungen der Sessions anschauen. Den Zugangscode haben sie mit den Kongressunterlagen im ICC erhalten. Zukunftsaussichten: Der 14. EFORT Kongress findet vom 5. bis 8. Juni in Istanbul statt. Informationen zum Programm, zur Abstract-Einreichung und zur Anmeldung finden Sie unter www.efort.org/istanbul2013/. Abstracts werden noch bis zum 15. September 2012 angenommen. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Foto: EFORT Aus unserem Fach Zwei Local Chairmen: Prof. Dr. Dieter Wirtz, Universitätsklinikum Bonn (li.), und Prof. Dr. Karsten Dreinhöfer, Charité Universitätsmedizin Berlin und Medical Park Berlin Humboldtmühle (re.), holten das orthopädisch-unfallchirurgische Europa für vier Tage nach Berlin. INTERVIEW „Wir konnten aus dem Vollen schöpfen“ Der EFORT-Kongress 2012 in Berlin stand unter der Präsidentschaft von Prof. Dr. Karsten E. Dreinhöfer, Berlin, und Prof. Dr. Dieter Wirtz, Bonn. Sie können auf einen Kongress mit einem wissenschaftlichen Programm von Weltklasse zurückblicken. Träumen Sie schon auf Englisch? Prof. Wirtz: Nein, man träumt nicht auf Englisch. Aber ab und zu denke ich tatsächlich auf Englisch oder antworte englisch auf eine deutsch gestellte Frage. Gestern habe ich mir zum Beispiel auf Englisch einen Kaffee bestellt. Plant man einen Kongress anders, wenn man ihn für ein internationales Publikum organisiert? Prof. Dreinhöfer: Ja, schon allein, weil der deutsche und der europäische Kongress eine ganz unterschiedliche Historie haben und weil die Erwartungshaltung der Gäste sicherlich nicht ganz deckungsgleich ist. klassisch in Deutschland hatten. Beides kennt man im Ausland nicht. Hat die unterschiedliche Erwartungshaltung etwas damit zu tun, dass das Modell Orthopädie und Unfallchirurgie in Deutschland anders ist als das der anderen europäischen Länder und weltweit? Von 7.000 Kongressteilnehmern stammen 700 aus Deutschland. Sind Sie mit der deutschen Kongressbeteiligung zufrieden? Prof. Dreinhöfer: Das ist sicherlich ein Punkt. Die deutsche Orthopädie beinhaltet Themen, die nirgendwo außerhalb von Deutschland in der gleichen Art und Weise umgesetzt werden. Das betrifft insbesondere die konservativen Inhalte, aber auch die Trennung zwischen Unfallchirurgie und Orthopädie, wie wir sie Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Prof. Wirtz: Nein. In Anbetracht der Tatsache, dass dieser Kongress, der als europäischer Kongress eine entsprechende Bedeutung hat, seit 17 Jahren zum ersten Mal wieder in Deutschland stattfindet, hätten wir einen stärkeren Zuspruch der deutschen Kolleginnen und Kollegen erwartet. Möglicherweise liegt es daran, dass der Deutsche Kongress für Ortho- 389 Aus unserem Fach pädie und Unfallchirurgie seit Jahren ebenfalls im ICC Berlin stattfindet. Die Konferenzumgebung ist die gleiche, die Industrieausstellung äquivalent – das kennen viele schon. Außerdem können die Mitglieder der wissenschaftlichen Gesellschaften den DKOU kostenfrei besuchen. Das ist beim EFORT-Kongress nicht möglich, da kostet die Kongressteilnahme bis zu 400 Euro. Gerade jüngere Kollegen überlegen sich dann sehr gut, zu welchem der Kongresse sie fahren, und tendieren zu dem, der keine zusätzlichen Kosten verursacht. Prof. Dreinhöfer: Auf der anderen Seite fahren natürlich viele deutsche Kollegen zum amerikanischen Kongress, was sicherlich auch eine schöne Reise und eine interessante Erfahrung ist. Aber wir haben mittlerweile den Eindruck, den uns auch viele internationale Gäste bestätigen, dass die Qualität des EFORTKongresses mindestens auf dem gleichen Level ist. Man muss sich in der Zukunft überlegen, ob man, wenn man Geld in die Hand nimmt, um sich international auszutauschen, eher nach Amerika fliegt oder aber in Europa bleibt. Mittlerweile kommen wirklich Experten mit Rang und Namen von überallher zum EFORTKongress, aus Nordamerika, aus Asien, aus Japan, aus Australien. Nach welchen Kriterien wählt EFORT den jeweiligen Kongressstandort aus? Prof. Dreinhöfer: Bisher basierte diese Standortwahl im Vorstand auf den Vorschlägen der Mitgliedsgesellschaften. In der Zukunft wird die Auswahl kleiner werden, weil der Kongress immer größer geworden ist. Es gibt nur noch wenige Kongresszentren, die einen solchen Kongress beherbergen können. Wie setzt sich das Local Organizing Team des diesjährigen Kongresses zusammen? Prof. Wirtz: Grundsätzlich sind die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) und der Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) die gastgebenden Gesellschaften, weil sie bisher die deutschen Mitgliedsgesellschaften der EFORT waren. Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) hat in diesem Jahr im Rahmen des Kongresses die EFORT-Mitgliedschaft beantragt. Deshalb hat sich die DGU auch am 390 Kongressprogramm beteiligt. Das Local Organizing Comitee besteht im engeren Zirkel aus sechs Personen. Neben uns beiden sind das Prof. Karl-Dieter Heller für den BVOU, Prof. Klaus-Peter Günther für die DGOOC sowie Prof. Ulrich Stöckle und Prof. Florian Gerhard für die DGU. Es war im Übrigen das erste Mal bei einem EFORT-Kongress so, dass zwei gastgebende Gesellschaften und somit auch zwei Local Chairmen den Kongress geplant und organisiert haben. Ich darf sagen, dass die Zusammenarbeit sehr angenehm war. Wir konnten das Ganze partnerschaftlich aufteilen – ein sehr positiver Aspekt, der mir in Erinnerung bleiben wird. Prof. Dreinhöfer: Das kann ich nur unterstreichen. Es war und ist eine tolle Zusammenarbeit! Ist dem Antrag der DGU auf Aufnahme in die EFORT bereits stattgegeben worden? Prof. Wirtz: Der Antrag ist hier im Rahmen der Delegiertenversammlung Beschlusslage geworden. Welche Programmschwerpunkte haben Sie gesetzt? Prof. Dreinhöfer: Wir haben zwei Hauptthemen. 2012 ist das Europäische Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen, das sich insbesondere mit dem älteren Gesunden und dem älteren Patienten auseinandersetzt. Der allgemeine körperliche Zustand älterer Menschen hängt in hohem Maße von seiner muskuloskelettalen Gesundheit ab. Dementsprechend behandelt der Kongress die Thematik der degenerativen Veränderungen oder auch der Verletzungen im fortgeschrittenen Alter. Das andere Schwerpunktthema ist die Decade of Road Safety, also das Jahrzehnt der Verkehrssicherheit. Dazu gehört neben der Prävention von Unfällen auch die Behandlung von Unfallopfern. Beidem haben wir großen Raum gegeben. Prof. Wirtz: Es ist ein Novum, dass ein Kongress diese Kampagne zum Schwerpunktthema erklärt. Es ist auch ein Novum für den EFORT-Kongress, dass das Trauma eine so große Rolle spielt. Ist es richtig, dass Sie fast 60 Prozent der eingereichten Abstracts zum wissenschaftlichen Programm ablehnen mussten? Prof. Wirtz: Ja, das stimmt. Die Ablehnrate bei den Abstracts lag bei 54 Prozent. Das hatte aber nichts mit der Qualität der Beiträge zu tun, sondern damit, dass mehr Abstracts als sonst eingereicht wurden und gleichzeitig die Kongressdauer, die sonst immer dreieinhalb Tage betrug, auf drei Tage geschrumpft worden ist – unter anderem wegen der Pfingstwoche. Insgesamt hat sich die Qualität der Papers im Vergleich zu den Vorjahren erhöht. Prof. Dreinhöfer: Sogar deutlich erhöht. Wir hatten zweieinhalb Mal so viele Einreichungen wie beim Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie, fast 4.000. Wir konnten also wirklich aus dem Vollen schöpfen, hatten eine fantastische Auswahl an internationalem Knowhow zur Verfügung. In Deutschland sind gerade MetallMetall-Gleitpaarungen in der Diskussion. Spielt das hier auf dem EFORT-Kongress ebenfalls eine Rolle? Prof. Wirtz: Ja. Beispielsweise ging der Tribology-Award an Prof. Christoph Lohmann aus Magdeburg. Er beschäftigt sich in seiner Arbeit mit Metall-MetallGleitpaarungen bei Großköpfen, so stand dieses Thema also im Fokus bei der Preisverleihung. Aber wir haben auch Tribology-Sitzungen, in denen das Metall-Metall-Problem gesamteuropäisch diskutiert wird. Welches sind Ihre persönlichen Kongress-Highlights, Herr Prof. Wirtz? Prof. Wirtz: Ich habe eine Sitzung moderiert, in der es um biologische Rekonstruktion bei Hüftprothesenwechsel ging. Alle vier Referenten aus der Türkei, aus Griechenland, aus Italien und aus Großbritannien haben hervorragende Vorträge gehalten. Diese Sitzung war für mich ein qualitatives Highlight. Was den Kongress ganz allgemein angeht, so habe ich mich besonders darüber gefreut, dass wir viele internationale Gäste begrüßen konnten, so dass der weltweite Netzwerkcharakter der EFORT ganz deutlich zum Tragen gekommen ist. Und dann natürlich unser Live Car Crash – nicht nur, weil der spektakulär war, sondern weil wir damit das öffentliche Interesse auf Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus unserem Fach die Decade of Road Safety gelenkt haben. Diese Initiative zu unterstützen, habe ich als Highlight empfunden. Zuletzt möchte ich noch unsere Berlin Night nennen. Im Vergleich zu vielen anderen KongressParties, die ich im Laufe der vergangenen 20 Jahre mitgemacht habe, war die Berlin Night im Kaufhaus des Westens in meinen Augen sehr gelungen – mit guter Stimmung, gutem Essen, guter Konversation an einem außergewöhnlichen Ort. Und Ihre, Herr Prof. Dreinhöfer? Prof. Dreinhöfer: Mir gefiel insbesondere die gute Stimmung während des gesamten Kongresses, der wirklich sehr positive, sehr fröhliche und sehr offene Umgang mit Menschen aus der ganzen Welt. Wir beiden haben das Glück, dass wir in den letzten Monaten und Jahren im erweiterten EFORT-Vorstand viele der internationalen politischen Kollegen kennengelernt haben. Jetzt kennen wir noch viel mehr, auch aus Bereichen, in denen wir sonst wissenschaftlich gar nicht aktiv sind. Sie zu treffen hat mir sehr, sehr viel Spaß gemacht. Sie nennen gar nicht die Flying Stepps, die bei der Eröffnungsveranstaltung aufgetreten sind, dabei ist ihnen damit eine absolute Punktlandung gelungen. Prof. Wirtz: Die waren auch ein Highlight, absolut. Eigentlich sollten sie bei der Eröffnungsparty des Berliner Großflughafens auftreten, aber die hat ja nun nicht stattgefunden. Wir haben uns diese Gelegenheit nicht entgehen lassen und die Gruppe kurzfristig gebucht. Ich würde sagen, in künstlerischer Hinsicht wow, in orthopädischer au. und Berlin-typisches zeigen. Die Flying Steps vereinen die Klassik und die Moderne. Wenn sie aufeinanderprallen, führt dies zu einem Bruch in der Gesellschaft, aber zu einem positiven Bruch. Einige der jungen Tänzer stammen aus Berliner Problembezirken und haben sich nach oben getanzt. Sie haben sich ein berufliches Umfeld erobert, das ihnen ganz ungewohnt vorkommen muss. Insofern ist ihr Werdegang vergleichbar mit der Entwicklung der Orthopädie und Unfallchirurgie in jüngerer Zeit. Auch wir bewegen uns auf einem Terrain, das vielen noch unbekannt ist. Aber wir bewegen uns aufeinander zu. Das ist ausgesprochen positiv. Sind Sie nächstes Jahr in Istanbul dabei? Beide: Auf jeden Fall! Prof. Dreinhöfer: (lacht) Also wir haben uns vom künstlerischen Aspekt leiten lassen. Wir wollten etwas Deutschland- Interview: Jana Ehrhardt Punktlandung: Eigentlich sollten sie bei der Eröffnung des Berliner Großflughafens Schönefeld tanzen. Weil die Berliner das nicht geschafft haben, kamen die Flying Steps stattdessen zur Eröffnungszeremonie des EFORT Kongresses. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 391 Aus unserem Fach Von li.n.re.: Prof. K. Dreinhöfer (Chairman EFORT Health Service Research Committee), Prof. G.R. Burmester (Treasurer EULAR), Prof. P. Hoffmeyer (President EFORT), sowie Prof. W. Puhl (Chairman EFORT External Affairs & Liaison Committee). EMSA Um die Lebensqualität in Europa zu verbessern In einem bisher einzigartigen Schritt über die Fachgrenzen hinaus haben die großen europäischen Fachgesellschaften der Orthopäden und Rheumatologen – die European League Against Rheumatism (EULAR) und die European Federation of National Associations of Orthopaedics and Traumatology (EFORT) – die European Musculoskeletal Health Alliance (EMSA) gegründet. Die European Musculoskeletal Health Alliance (EMSA) wird die größte Koalition im Bereich der muskuloskelettalen Erkrankungen und Verletzungen in Europa sein. Als Hauptziele werden genannt: ■ ■ ■ 392 Die Gründung dieser Allianz bedeutet, dass nun europäische Rheumatologen, Orthopäden und Unfallchirurgen eng zusammen arbeiten wollen, um auf europäischer Ebene die EU-Organe zu unterstützen, die Inzidenz und die Auswirkung muskuloskelettaler Erkrankungen und Verletzungen in Europa zu reduzieren. Damit bemüht sich diese Initiative, Gesundheit und Lebensqualität von geschätzten 120 Millionen Europäern zu verbessern. Im Vordergrund steht eine EFORT und EULAR kooperieren bereits seit vielen Jahren auf internationalem Level im Rahmen der Bone and Joint Decade. Aktuelle Initiativen umfassen gemeinsame wissenschaftliche Sitzungen auf den aktuellen europäischen Kongressen in Berlin in diesem Jahr und die Zusammenarbeit auf europäischer Seite im Rahmen der European Innovation Partnership on Active and Healthy Ageing. Gesteigerte öffentliche Wahrnehmung des dramatischen Anstieges der muskuloskelettalen Erkrankungen und Verletzungen. Diese ErkranEiner der wesentlichen thematischen kungen sind die häufigste Ursache für Schwerpunkte wird die Inanspruchnun die Sekundärnahme eines prävention werden, Arztes in Europa In der European Musculoskeletal Health Alliance arbeiten eurodie es ermöglichen und bedingen päische Rheumatologen, Orthopäden und Unfallchirurgen eng soll, muskuloskeletKosten in Höhe zusammen, um auf europäischer Ebene die EU-Organe zu tale Erkrankungen von 240 Milliobereits frühzeitig zu nen Euro jährlich unterstützen, die Inzidenz und die Auswirkung muskuloskeletdiagnostizieren, um Vermehrte politaler Erkrankungen und Verletzungen in Europa zu reduzieren. eine Chronifizierung tische Unterstützu vermeiden. Die zung für innovative Lösungen zur muskuloskelet- bessere öffentliche Wahrnehmung für Allianz wurde im Rahmen beider eurotalen Gesundheit in Europa und den die muskuloskelettalen Erkrankungen päischen Jahreskongresse in diesem Jahr und Verletzungen, deren Prävention und in Berlin vorgestellt, eine offizielle Eröffeinzelnen Mitgliedsstaaten Verbesserte interprofessionelle Zu- qualitative Behandlung sowie einer ver- nung ist im Herbst in Brüssel geplant. sammenarbeit, um die muskuloske- mehrten wissenschaftlichen Förderung Quelle: EFORT in diesem Bereich. lettale Gesundheit zu verbessern Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus unserem Fach V O R S I T Z E N D E D E S FA C H B E I R AT E S O T Matthias Bauche, Vizepräsident des Bundesinnungsverbandes für OrthopädieTechnik Prof. Dr. Bernhard Greitemann, Ärztlicher Direktor der Klinik Münsterland Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Direktor der Orthopädischen Klinik und Poliklinik am Universitätsklinikum Rostock KO O P E R AT I O N Fachbeirat Technische Orthopädie gegründet Am 15. Mai fand im Rahmen des Orthopädie + Reha-Technik Kongresses mit Fachmesse in Leipzig die Gründungsversammlung des Fachbeirates Technische Orthopädie statt. Erklärte Absicht ist es, die vielen Einzelgespräche, Projekte und Treffen zwischen den Vertretern der verschiedenen Berufsgruppen in einen institutionalisierten Kreis von Fachleuten zu überführen, um koordinierter handeln zu können. Den Vorsitz der ersten Drei-Jahres-Periode übernehmen Matthias Bauche, Vizepräsident des Bundesinnungsverbandes für Orthopädie-Technik (BIV-OT), Prof. Dr. Bernhard Greitemann, Ärztlicher Direktor der Klinik Münsterland, und Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Direktor der Orthopädischen Klinik und Poliklinik am Universitätsklinikum Rostock. Die Arbeit des Fachbeirates wird mit dem Vorstand des BIV-OT und den weiteren Vorständen, Gremien und medizinischen Fachgesellschaften abgestimmt, die Organisation der Arbeit wird eng an die Geschäftsstelle des BIV-OT in Dortmund angebunden. Perspektivisch soll der Fachbeirat um Vertreter aus Wirtschaft und Verwaltung ergänzt werden. Zeichen für die Technische Orthopädie Aufgabe des Fachbeirates wird sein, zentrale Positionen im gesamten Feld der Technischen Orthopädie und mögliche Strategien zu deren Durchsetzung zu entwickeln und auf dieser Grundlage entsprechende koordinierte Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Mit der Gründung in Anwesenheit von über zwanzig ausgewiesenen Experten wurde ein deutliches Zeichen gesetzt für die Bedeutung der konservativen Technischen Orthopädie. In den kommenden Jahren soll so eine nachhaltige interdisziplinäre Struktur aufgebaut werden – für die Patienten, für wissenschaftlichen Fortschritt und praktische, auch gesundheitspolitische Bedeutung und insbesondere für mehr kollegiale Begegnungen in der besten Tradition des Rehabilitationsteams. Der Fachbeirat ist organisiert als ein Plenum; zugeordnet sind die Sektionen Qualitätsmanagement und Normierung; Aus-, Fort- und Weiterbildung mit den Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 MITGLIEDER DES FA C H B E I R AT E S O T Dr. Frank Braatz PD Dr. Lutz Brückner Prof. Dr. Volker Bühren Werner Dierolf Prof. Dr. Karsten Dreinhöfer Michael Ebner Frank Jüttner Olaf Kelz Prof. Dr. Bernd Kladny Dr. Armin Koller Prof. Dr.-Ing. Marc Kraft Dr. Franz Landauer Klaus-Jürgen Lotz Udo Mannl Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard Michael Schäfer Dr. Urs Schneider Axel Sigmund Norbert Stein Ulrike Steinecke Jürgen Stumpf Bernd Urban 393 Aus unserem Fach Untersektionen Programmkomitee O+R Kongress und Redaktionsbeirat der Fachzeitschrift OT; die Sektion Versorgungspfade und Therapiekonzepte sowie die Sektionen Forschungsförderung und Öffentlichkeitsarbeit. Dabei fungieren jeweils zwei Beiräte als Chairs für jede Sektion. Indikationsbezogene Versorgungspfade erarbeiten In Abstimmung mit dem Fachbeirat können weitere Experten berufen werden, die nicht dem Plenum angehören müssen. Dazu sollen insbesondere fachlich benachbarte Verbände, Forschungseinrichtungen und die Industrie angesprochen werden. Bei indikationsbezogenen Fragestellungen sollen weitere Beiräte bzw. Fachleute hinzugezogen werden. Das nächste Plenum des Fachbeirates ist für Ende November in Dortmund geplant. Neben der Unterstützung und Initiierung interdisziplinärer Forschungsprojekte ist das wichtigste Arbeitsfeld die mittelfristige Erarbeitung indikationsbezogener Versorgungspfade in der Technischen Orthopädie und der Hilfsmittelversorgung. Dazu wird ein Weißbuch „Versorgungsstrukturen in der Technischen Orthopädie“ erstellt. Ein nächster Schritt könnte dann die Erarbeitung eines Perspektivpapieres mit Blick auf die demografische Entwicklung sein. Die Aus-, Fort- und Weiterbildungsstrukturen in der Technischen Orthopädie stärken Am jetzigen Stand des Wissens um die konservativen und technischen Inhalte wurde und wird viel Kritik geäußert. Der Fachbeirat wird deshalb versuchen, in Kooperation unter anderem mit der Initiative '93 Technische Orthopädie Aus-, Fort- und Weiterbildungsstrukturen in der Technischen Orthopädie für Ärzte und Therapeuten zu erarbeiten. Der handlungsleitende Gedanke dahinter: Wer den Nutzen des konservativ-technischen Ansatzes nicht kennt, kann ihn auch nicht in die Auswahl der Behandlungsmöglichkeiten einbeziehen. Darüber hinaus spricht der Fachbeirat Empfehlungen über die Beteiligung bei Aus-, Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen, Messen und Kongressen aus; ebenso über die Beteiligung in Fachzeitschriften, elektronischen Portalen und die Beteiligung bei öffentlichkeitswirksamen Aktionen. Quelle: BIV direkt Newsletter 9/2012 Fotos: BIV OT O R T H O PÄ D I E + R E H A - T E C H N I K KO N G R E S S 2 0 1 2 394 Der Orthopädie + Rhea-Technik-Kongress 2012 in Leipzig bot der Gründung des Fachbeirates eine passende und bunte Kulisse. Da die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie die Rolle der technischen Orthopädie weiter stärken möchte, findet beim diesjährigen Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie wie schon 2011 ein Tag der Technischen Orthopädie statt. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Foto: Techniker Krankenkasse Aus unserem Fach Zentrale Notaufnahme: Die schnelle und fachspezifische Versorgung von Notfällen verlangt interdisziplinär besetzte Notaufnahmen und reibungslose Abläufe. Um diese besser gewährleisten zu können, erarbeitet die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) derzeit ein Fortbildungsprogramm für die „Interdisziplinäre Notfallmedizin“. Z E N T R A L E N O T FA L L A U F N A H M E Curriculum „Interdisziplinäre Notfallmedizin“ in Arbeit Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) lehnt einen eigenen Facharzt für Notfallmedizin ab. Gleichwohl erarbeitet sie derzeit eine zertifizierte Fortbildung für diejenigen Mediziner, die eine dauerhafte oder leitende Tätigkeit in einer Zentralen Notfallaufnahme anstreben. Auf die Bedeutung von Zentralen Notaufnahmen im Rahmen der notfallmedizinischen Versorgung der Bevölkerung wird von allen deutschen Organisationen und Fachgesellschaften hingewiesen [1]. In 2009 hat die Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Zentrale Notaufnahme der Fachgesellschaften (siehe Kasten) die Anforderungen an eine Zentrale Notaufnahme gemeinsam erarbeitet und vorgestellt [2]. Die Einrichtung von Zentralen Notaufnahmen wurde befürwortet, aber ein separater Facharzt für Notfallmedizin abgelehnt. Für denjenigen Personen- kreis, der eine dauerhafte Tätigkeit in einer Notaufnahme oder eine leitende Position innerhalb einer Zentralen Notaufnahme anstrebt, wird in Abstimmung mit der Bundesärztekammer und den Landesärztekammern eine zertifizierte Fortbildung unter dem Dach der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) mit dem Titel „Interdisziplinäre Notfallmedizin“ erarbeitet. Das derzeit entstehende Curriculum für diese Qualifikation wird gleichermaßen medizinische als auch organisatorische Inhalte berücksichtigen A R B E I T S G R U P P E Z E N T R A L E N O TA U F N A H M E Kriterien für Teilnahme an der Fortbildung Für die Erlangung der zertifizierten Fortbildung ist die Erfüllung folgender Kriterien vorgesehen: ■ ■ ■ Deutsche Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin (DGAI) ■ Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH, vertreten durch die DGU), ■ Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM), ■ Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJM), ■ Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN), ■ Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC), ■ Deutsche interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), ■ Deutsche Röntgengesellschaft (DRG) 396 [3]. Für Assistenten in Weiterbildung ist keine zusätzliche Qualifikation vor Antritt der Tätigkeit in einer Notaufnahme erforderlich. Eine abgeschlossene Facharztausbildung in einem der in der DIVI vertretenen Fachgebiete. Eine 24monatige Weiterbildungszeit in einer Zentralen Notaufnahme, hiervon können bis zu zwölf Monate in der Facharztweiterbildung angerechnet werden, des Weiteren sind bis zu sechs Monate Tätigkeit auf einer Intensivstation der DIVI Fachgebiete anrechenbar. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus unserem Fach ■ Die erfolgreich abgeschlossene Zusatzqualifikation präklinische Notfallmedizin. ■ Die Fachkunde Notfall-Röntgen, Weiterbildung in der Sonografie für Notfallmedizin sowie einen stets aktuellen Nachweis für die Unterweisung im Strahlenschutz sind erforderlich. Das Curriculum beinhaltet vier Module. Das erste und damit Hauptmodul vermittelt Inhalte, die sich in erster Linie nach Leitsymptomen ausrichten. Dieses Modul wird in der Vermittlung von allen Fachgebieten mit Inhalten und Referenten zu beschicken sein. Daneben wird es weitere fachbezogene Module geben, die spezielle Inhalte der einzelnen Fachgebiete enthalten sollen. Hier können auch von den Fachgebieten schon bisher etablierte Kursformate vorgeschlagen und zur Anerkennung gebracht werden. Ein letztes Modul soll sich abschließend mit Managementaufgaben in einer Zentralen Notaufnahme befassen. Kliniken mit Zentraler Notfallaufnahme können weiterbilden Weiterbildungseinrichtungen werden nur Kliniken sein können, die eine Zentrale Notaufnahme betreiben und die in der DIVI vertretenen Fachgebiete als Hauptabteilung innerhalb der Klinik führen. Die Weiterbildungseinrichtungen sollen durch die DIVI eine Akkreditierung erfahren. Die Weiterbildungsinhalte sind durch die beteiligten Fachgebiete bzw. Fachabteilungen vor Ort zu vermitteln, und deren Erfüllung ist durch sie zu bestätigen. Maßgebend ist hier die jeweils für das Fachgebiet vorhandene Weiterbildungsermächtigung. Eine Prüfung ist zunächst nicht vorgesehen. Es reicht der Nachweis der einzelnen erbrachten Leistungen, sodann wird seitens der DIVI das entsprechende Zertifikat ausgestellt werden können. Die Deutsche Gesellschaft für Kinderund Jugendmedizin befürwortet, dass pädiatrische Notaufnahmen auch in Zukunft aufgrund einer besonderen Infrastruktur und der besonderen Ausbildung des pflegerischen Personals weiterhin getrennt von einer Zentralen Notaufnahme betrieben werden, soweit innerhalb der Klinik eine eigene Abteilung für Pädiatrie vorhanden ist. Unfallverletzte KinOrthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 der und chirurgische Notfälle sind nach chirurgischem Facharztstandard zu behandeln, unbenommen hiervon sind Absprachen mit der Pädiatrie vor Ort. In den Fällen, in denen es keine eigene Kinderklinik gibt, können pädiatrische Notfälle auch in einer Zentralen Notaufnahme gesichtet werden, um diese dann nach dem notwendigen Facharztstandard (zum Beispiel Anästhesie, Chirurgie, Pädiatrie, Unfallchirurgie, etc.) zu behandeln. Dazu kann die Verlegung erforderlich sein. Curriculum wird Ende des Jahres vorgestellt Das durch die hier vertretenen Fachgesellschaften gemeinsam erarbeitete Curriculum wird voraussichtlich Ende 2012 vorgestellt werden, so dass dann zunächst im Rahmen erster Pilotprojekte eine zeitnahe Umsetzung erwartet werden kann. Auf europäischer Ebene wird die Diskussion über die zukünftig verschiedenen Qualifikationen im Bereich der Notfallmedizin in der innerhalb der UEMS (Union Européenne des Médicins Spécialistes) im Oktober 2011 neu beschlossenen Sektion für Notfallmedizin (Section of Emergency Medicine) geführt. Auf der DIVI Fachbeiratssitzung wurde im Dezember 2011 daraufhin einstimmig beschlossen, Herrn Prof. Gries und Herrn Prof. Seekamp in die Sektion Notfallmedizin der UEMS zu delegieren. Prof. Dr. Andreas Seekamp Prof. Dr. Andreas Seekamp leitet die Klinik für Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel. Literatur 1 Anonymous (2008) Eckpunktepapier zur notfallmedizinischen Versorgung der Bevölkerung in Klinik und Präklinik. Notfall Rettungsmed 11: 421-422 2 Gries A, Seekamp A, Welte T, Wygold Th, Meixensberger J, Deuschl G, Galanski M, Sybrecht G. (2010) Notfallbehandlung: Zentral und interdisziplinär. Dtsch Arzteblatt 107: A268-A269 3 Gries A, Sybrecht G, Seekamp A (2011) Zusatzweiterbildung als Zukunftskonzept. Dtsch Ärztebl 108: A 1581 397 Foto: Techniker Krankenkasse Aus unserem Fach International Consensus Meeting: Im Mai 2012 einigten sich internationale Experten in Berlin auf eine Neudefinition des Polytraumas. VERLETZUNGSKL ASSIFIZIERUNG Neue Definition des Polytraumas Im Mai 2012 traf sich nach achtmonatiger Vorbereitungszeit eine Gruppe internationaler Experten im Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin, um die Neudefinition des Schwerverletzten zu konsentieren. Vorläufer dieses Treffens waren mehrere Sitzungen im Rahmen der European Society for Trauma and Emergency Surgery (ESTES) zu derselben Thematik, sowie im Rahmen internationaler Kurse zur Schwerverletztenbehandlung (Polytrauma Management – beyond ATLS), die diese Thematik beleuchtet hatten (Abb.1). Während in den vorherigen Sitzungen bereits verschiedene Grundaspekte behandelt worden waren, wurde nunmehr in einem zweitägigen Treffen die Synopsis dieser bisherigen Initiativen angestrebt. Teilnehmer des Treffens waren: N. Butcher, New South Wales, Australien; Christoph Josten, Leipzig; Rolf Lefering, Köln; L. Leenen, Utrecht, Niederlande; Philipp Lichte, Aachen; Ingo Marzi, Frankfurt/Main; Hans-Christoph Pape, Aachen; A. Peitzman, Pittsburgh, USA; U. Schmucker, München; P. Stahel, Denver, USA. Hintergrund I: Absinken der Mortalität Aufgrund der verbesserten Rettungsstrukturen, besserer passiver Fahrzeugsicherheit und aufgrund des medizinischen Fortschritts kam es in den letzten 398 NEUE DEFINITION 2 Verletzungen mit AIS 2 oder mehr und 2 Regionen gemäß AIS ISS>16 1 physiologischer Parameter 30 Jahren zu einer deutlichen Absenkung der Mortalität (von 30 auf unter 15 Prozent). Unabhängig von den medizinischen Fachgesellschaften hat sich auch eine Initiative seitens der Politik entwickelt. Bisherige Klassifizierungen von Verletzten werden zumeist von der Polizei vorgenommen. In Deutschland wird am Unfallort eine Differenzierung in Leicht- und Schwerverletzte vorgenommen, abhängig davon, ob ein Patient nach Verbringung in die Klinik stationär aufgenommen wird oder nicht. In anderen europäischen Ländern sind etwas modifiziertere Kriterien vorhanden. Hintergrund II: Mindestmengen der Schwerverletztenversorgung im TraumaNetzwerk In Deutschland wird zur Zeit die strukturierte Einteilung hinsichtlich des Schwe- regrades der Schwerverletzten und der Klassifizierung von Krankenhäusern überarbeitet. In den USA wird für die Einstufung in Level I eine Mindestzahl von Verletzten mit einem ISS> 15 verwendet (American Society of Surgery Committee on Trauma ACSCOT). Dies wird seitens der Krankenhausträger als einziges Kriterium verwendet, um die Einteilung in die verschiedenen Versorgungsstufen vorzunehmen. Weitere Parameter, wie zum Beispiel Intensivstationsdauer, Beatmungszeiten etc. werden nicht zur Klassifizierung berücksichtigt. Diese Einteilung ist ebenso für die Verteilung von Ressourcen bedeutsam. Sie erfolgt somit ausschließlich durch eine ärztlich ermittelte, retrospektiv erhobene Klassifikation. Hintergrund III: Notwendigkeit und Vorteile einer neuen Definition Die bisherige klinische Definition des Schwerverletzten basierte ausschließlich auf Expertenmeinung. Im Wesentlichen wurden die Kriterien von Border und Tscherne verwendet. Diese waren bewusst unspezifisch gehalten, das Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus unserem Fach heißt, sie berücksichtigen „Patienten, welche Verletzungen von mindestens zwei Körperregionen aufweisen, von denen mindestens eine lebensbedrohlich ist“. Ein Score oder gar messbare Parameter waren und sind in dieser Definition nicht enthalten oder vorgesehen. Die bisherigen Beschreibungen von Border, Tscherne und Trentz (Verletzungen von mindestens zwei Körperegionen, von denen mindestens eine lebensbedrohlich ist) waren sinnvoll und nutzbringend für schwerverletzte Patienten. Zur Klassifikation von Verletzungen ist eine messbarere Einteilung als die der oben genannten Definitionen sinnvoll. Trotz der bekannten Mängel des Injury Severity Score (ISS) scheint zur Zeit und weiterhin dieser der bedeutsamste und wichtigste Score zu sein, um einen Vergleich von Patienten mit schweren Verletzungen zu erbringen. Insofern erscheint es zur Erlangung einer neuen Definition des Schwerverletzten weiterhin sinnvoll, vorhandene und bewährte Strukturen zu nutzen und eventuell weiterzuentwickeln. In Europa existieren zur Zeit verschiedene Initiativen zur Neudefinition des Polytraumas, welche zum Teil politikgesteuert, zum Teil durch ärztliche Initiativen getriggert sind. Diese haben allesamt zum Ziel, im frühen klinischen Verlauf die Steuerung hinsichtlich Wahl des Krankenhauses, Therapie, Prognose zu bewirken. Terminologie: „Polytrauma“, „multiply injured“, „Schwerverletzter“, Schwerstverletzter“, „lebensbedrohlich Verletzter“ Im Rahmen der Konsensuskonferenz wurde ebenfalls der ideale Terminus diskutiert. Die bisherige Verwendung der oben genannten Nomenklatur ist nicht exakt formuliert oder definiert, zumeist wird sie nach subjektiven Kriterien verwendet. Einheitliche Richtlinien existieren nicht. Auch in der S3-Leitlinie ist eine stringente Verwendung der verschiedenen Nomenklaturen nicht durch Literatur belegt. Dennoch herrscht Übereinstimmung dahingehend, dass eine Vereinheitlichung Sinn macht und idealerweise durch Fakten belegbar sein sollte. Der Terminus „Polytrauma“ wurde bis vor circa zehn Jahren im Wesentlichen nur in Europa verwendet. In der englischsprachigen Literatur wurde zumeist ausschließlich zwischen „isolated injuries“ und „multiple injuries“ unterschieden – darüberhinaus gab es keine weitere Spezifikation. Ob dies an der Strukturierung der Traumazentren anhand der ISS-Grenzen lag, ist denkbar, aber nicht belegt. Im deutschsprachigen Raum sind bis heute nur die Abgrenzung zwischen „Polytrauma“ und „Barytrauma“ beschrieben – eine Abgrenzung hinsichtlich der Schwer- und Schwerstverletzten existiert nicht. Zwar lässt sich der Begriff „lebensgefährlich Verletzter“ hinsichtlich eines akuten Interventionsbedarfes Unfälle und Verunglückte im Straßenverkehr Gegenstand der Nachweisung 1 Einheit 2008 2009 2010 2011 Alkohol und andere berauschende Mittel. Bis 2007 Sonstige Alkoholunfälle. Polizeilich erfasste Unfälle insgesamt Anzahl 2.293.663 2.313.453 2.411.271 2.361.457 Anzahl 320.614 310.806 288.297 306.266 davon Unfälle mit Personenschaden Schwerwiegende Unfälle mit Sachschaden im engeren Sinne Anzahl 91.144 89.519 92.107 81.487 unter dem Einfluss berauschender Mittel1 Anzahl 18.205 17.169 16.034 16.261 Übrige Sachschadensunfälle Anzahl 1.863.700 1.895.959 2.014.833 1.957.443 Verunglückte insgesamt Anzahl 413.524 401.823 374.818 396.374 Getötete Anzahl 4.477 4.152 3.648 4.009 Schwerverletzte Anzahl 70.644 68.567 62.620 68.985 davon Leichtverletzte Tab. Polizeilich erfasste Unfälle (Quelle: Statistisches Bundesamt, 2012) Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 separieren, wird aber nur in Kursen zur Versorgung Schwerverletzter gelehrt. Vor diesem Hintergrund macht es Sinn, eine Bestandsaufnahme zu machen. Die Neudefinition des Schwerverletzten sollte deshalb in der Lage sein, nicht nur eine Abgrenzung zu isolierten Verletzungen zu sein, sondern auch eine grobe Unterteilung im Bezug auf den klinischen Verlauf ermöglichen. Im Rahmen der Konsensuskonferenz wurden weitere Vorteile diskutiert und zusammengefasst: Vorteile einer besseren Abgrenzung Schwer-und Schwerstverletzter ■ ■ ■ Medizinische Gründe: Weiterbildung von Assistenten und Vereinfachung klinischer Erfahrung Politische Gründe: Ressourcenallokation von Krankenhäusern und Benchmarking Wissenschaftliche Gründe: Vereinheitlichung der Terminologie und der Einschlusskriterien für klinische Studien Eine Möglichkeit, die Genauigkeit zu verbessern, besteht in der Einführung verschiedener Definitionen zu unterschiedlichen Zeitpunkten des klinischen Verlaufes. Diese könnten zum Beispiel am Unfallort, bei stationärer Aufnahme und im Intensivstationsverlauf erfolgen. Allerdings erfordert dies einen sehr hohen Dokumentationsaufwand. Die am Unfallort erhobenen Parameter sind allerdings nicht immer sehr akkurat im Bezug auf die Prognose, weshalb dieses als klinisch relevanter Definitionszeitpunkt nicht sinnvoll erscheint. Auch die Polizeidokumentation (stationäre Aufnahme ja/ nein) erbringt keine Differenzierung, da viele Patienten trotz kurzer stationärer Überwachung wieder die Kliniken verlassen und somt die Schwerverletztendefinition verwässern würden. Auf der Basis dieser Überlegungen wurden Berechnungen anhand des Deutschen Traumaregisters angestellt. Diese machen die Verwendung des ISS zur Bedingung, kombiniert mit weiteren Parametern, welche den klinischen Zustand des Patienten beschreiben. Hier sind Ähnlichkeiten zum revised trauma-Score vorhanden, jedoch ist eine klinische Verwendung unabdingbar, ähnlich wie bei der Beschreibung des „Borderline“-Patienten, welcher in Abhängigkeit von der 399 Aus unserem Fach klinischen Versorgung seinen Zustand in einen günstigen/komplikationslosen versus lebensbedrohlichen Verlauf zu verwandeln droht. Bei diesen Parametern handelt es sich um folgende: ISS 16 und mehr, AIS 2 x 2, 2 Körperregionen und ein Mortalitätsrisiko > 10 %, ein AIS – Wert von mehr als 2 und verschiedene Körperregionen. Aus diesen Parametern wurden diejenigen berechnet, welche die stabilste Sensitivität und Spezifizität in Bezug auf eine zu erwartende Mortalität haben. Die Basis bildete die erwartete Sterblichkeit von 15 Prozent, wie sie bei Patienten mit einem ISS von 16 zu erwarten ist. Zusätzlich zu den erwähnten Parametern ist der Glasgow Coma Scale als wichtiger Prognosewert nach Datenlage sinnvoll. Für weitere Berechnungen im Rahmen des Treffens wurden folgende Parameter ausgewählt: Blutdruck, Gerinnung, Glasgow Coma Scale und Säure/BasenDefizit. Die Ergebnisse der Konferenz beweisen anhand von Daten des Traumaregisters, dass die im Kasten gelisteten Parameter die neue Definition dergestalt hinterlegen, dass eine reproduzierbare Mortalität von 30 Prozent entsteht. Diese ist somit beweisend für das Vorhandensein eines Polytraumas, das heißt einer Schwerstverletzung im engeren Sinne. Schwerverletzten vorhanden. Zur Zeit wird geprüft, ob diese anhand anderer klinischer Datenbanken (TARN, NTDB) verifiziert werden kann. Hans-Christoph Pape Philipp Lichte Rolf Lefering Prof. Dr. Hans-Christoph Pape, Aachen, stellvertretender Leiter des wissenschaftsausschusses der DGU Somit ist nunmehr anhand medizinischer Daten eine neue Definition des E S T E S - KO N G R E S S Many ways – one goal Vom 12. bis 15. Mai 2012 fand in Basel der 13. European Congress for Trauma and Emergency Surgery (ECTES) der European Society for Trauma and Emergency Surgery (ESTES) mit 1.200 Teilnehmern aus insgesamt 63 Ländern statt. In zahlreichen, teils interaktiven, gut besuchten Sitzungen wurden die neuesten Aspekte der Unfallchirurgie, Notfallchirurgie, Intensivmedizin und Katastrophenchirurgie diskutiert. Many ways – one goal: Unter diesem Motto stand der 13. European Congress for Trauma and Emergency Surgery der European Society for Trauma and Emergency Surgery (ESTES), den sie unter den Kongresspräsidenten Dominik Heim und Reto Babst aus der Schweiz sowie dem Präsidenten der ESTES, Prof. Dr. Ingo Marzi, Frankfurt, gemeinsam mit den nationalen Schweizer Gesellschaften SGTV (Schweizerische Gesellschaft für Traumatologie und Versicherungsmedizin) und SGATC (Schweizerische Gesellschaft für Allgemeinchirurgie und Traumatologie) in Basel ausrichtete. Die internationale Bedeutung dieses Kongresses spiegelte sich in der aktiven Beteiligung zahlreicher Partnergesellschaften, zu denen europäische Gesellschaften wie die European Federation of National Association of Orthopedics and Traumatology (EFORT), die European Federation of Orthopedics and Sports Traumatology (EFOST), die Société Francaise de Chirurgie Orthopedique et Traumatologique (SOFCOT), die European 400 Bone and Joint Infection Society (EBJIS), der Küntscher Kreis, die AO Foundation wie auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählten. Neben vielen renommierten Wissenschaftlern war auch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) mit ihrem Präsidenten Prof. Dr. Christoph Josten aus Leipzig und die American Association for the Surgery of Trauma (AAST) mit ihrem Präsidenten Wayne Meredith während des gesamten Meetings präsent. Etwa ein Drittel der Teilnehmer kam sogar von außerhalb Europas. Intensive Diskussionen In fünf Parallelsitzungen wurden Themen aus den Bereichen Unfallchirurgie, Notfall- und Akutchirurgie, Katastrophenmedizin und Aus- und Weiterbildung in wissenschaftlichen Symposien, Instructional Lectures und in interaktiven Falldiskussionen behandelt. Die Zuhörer beteiligten sich sehr rege an den Diskus- sionen. Morgendliche Video-Sessions und eine umfangreiche Posterausstellung ÜBER ESTES ESTES versteht sich als die Europäische Gesellschaft für Unfall- und Notfallchirurgie und ist sowohl eine Dachorganisation mit 26 nationalen Mitgliedsgesellschaften und mehr als 1.000 individuellen, aktiven Mitgliedern. Als Dachorganisation vertritt ESTES 10.000 institutionelle Mitglieder gegenüber nationalen und europäischen Institutionen und arbeitet aktiv an europäischen Trauma Guidelines, einem Traumacurriculum sowie einem Traumaregister mit. Alle Informationen über ESTES finden sich online unter: www.estesonline.org Dort kann man auch den Newsletter ESTESNEWS abonnieren, der alle zwei Monate erscheint. Weitere Informationen finden sich regelmäßig in der Zeitschrift der Society European Journal of Trauma and Emergency Surgery: www.ejtes.springer.de. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus unserem Fach ergänzten das Programm. Im Speziellen wurden die Maßnahmen innerhalb der WHO Decade of Action on Road Safety (DARS), der Unfallprävention sowie der Polytraumabehandlung diskutiert. In verschiedenen Sitzungen wurden Diagnostik und Therapie muskuloskelettaler Verletzungen wie auch viszeraler Verletzungen nach Trauma detailliert besprochen und unfallchirurgisch/orthopädische Versorgungsstrategien und damage-control-Strategien verschiedenster Regionen ausdiskutiert. Chirurgische Basis für unfallchirurgische Spezialisierung Die Notfall- und Akutchirurgie wurde neben klinisch-praktischer Relevanz auch hinsichtlich der zukünftigen Ausrichtung des Faches Chirurgie in einer international besetzten Pro-und-ContraSitzung besprochen. Die europäische und internationale Diskussion endete mit S AV E T H E D AT E Die nächsten Kongresse der ESTES finden vom 4. bis 7. Mai 2013 in Lyon und vom 25. bis 27. Mai 2014 gemeinsam mit der DGU in Frankfurt/Main statt. Abstracts für den ESTES-Kongress 2013 können vom 10. September bis 5. November 2012 eingereicht werden. Ab 3. Dezember ist die Online-Registrierung freigeschaltet. Weitere Infos unter: www.ectes2013.org dem klaren Konsens, dass eine breite chirurgische Basis die Grundvoraussetzung für eine unfallchirurgische Spezialisierung sein muss. In kurzen Mittagsvorlesungen (12-to12-lectures) und Key-note-lectures wurden aktuelle Topics pointiert angesprochen und regten zur Diskussion an. Diese konnten dann im Rahmen des attraktiven Rahmenprogrammes sowohl im Kongresscenter als auch außerhalb weiter vertieft werden. Dominik Heim und Reto Babst verdienen höchsten Respekt für die rundum gelungene Organisation des sehr gut angenommenen Kongresses in Basel und das Zusammenbringen maßgeblicher Gesellschaften, Disziplinen, Kliniker und Wissenschaftler zu den immer spannend bleibenden Themen Trauma und Notfallchirurgie. Prof. Dr. Ingo Marzi Prof. Dr. med. Ingo Marzi ESTES President 2011/2012, PastPresident 2012/2013 KO N G R E S S I M P R E S S I O N E N Dominik Heim während der Eröffnungsveranstaltung. Luke Leenen, President-Elect; Pol Rommens, General Secretary, Dominik Heim, Congress President, Eric Voiglio, Treasurer and Congress President 2013, Ingo Marzi, President, Reto Bapst, Congress President. Prof. Dr. Ingo Marzi während einer Präsentation. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 401 Aus unserem Fach P O S T T R A U M AT I S C H E B E L A S T U N G S S T Ö R U N G Trauma an der Seele oft übersehen Es ist bekannt, dass Unfallopfer neben ihren körperlichen Wunden oft auch Verletzungen an der Seele davontragen. Trotzdem werden posttraumatische Belastungsstörungen im Krankenhaus oft nicht ausreichend berücksichtigt. Lesen Sie hier einen beispielhaften Fallbericht. Foto: Fotolia universitäres Lehrkrankenhaus re Beckenringfraktur, Ulnaschaftfraktur, Im Frühjahr 2010 wurde ein PKW fahrer- und Hämatopneumoseitig von einem anderen PKW gerammt. transportiert. Am Folgetag verstarb sein Rippenserienfraktur, thorax, ContuIm Fahrzeug siocordis, Weberbefanden sich A-Fraktur, tiefe drei Personen: „Sie behandeln keine Gallen, keine Hüftbrüche und keine Blinddärme. Beinvenenthromder 19-jähriSie behandeln Menschen aus Fleisch und Blut, mit Leib und Seele.“ bose und Lungege Fahrer, sein nembolie, postwenige Jahre älterer Bruder und dessen kleine Toch- Bruder unerwartet an einer intrakraniel- operative Wundinfektion an Gesäß und ter. Während der Fahrer mit schwersten len Blutung, die offenbar undiagnostiziert Becken. Verletzungen aus dem total demolierten geblieben war. Der jugendliche Fahrer Auto herausgeschnitten werden mussten, wurde mehrfach operiert, verbrachte fast Der junge Mann, drei Monate zuvor kernwaren das Kind und sein Vater eher leicht einen Monat auf der Intensivstation und gesund, voller Lebensfreude im Kreise der verletzt und kamen in ein nahegelegenes wurde dann „mobil im Gehwagen unter Familie, sportlich, dynamisch, beliebt und Krankenhaus der Grund- und Regelver- physiotherapeutischer Anleitung“ nach geliebt –jetzt ein Mensch in den Trümüber zwei Monaten nach Hause entlassen. mern seiner Existenz, der Bruder tot, er sorgung. Im Entlassungsbrief finden sich folgende selbst „mobil im Gehwagen“, mit Angst Der 19-jährige Fahrer wurde vor Ort in- Diagnosen: Milzruptur, Mesenterialein- und Schuldgefühlen, wenn er auch den tubiert und beatmet in ein großes über- riss und Nierenparanchymverletzung, Unfall nicht selbst verschuldet hatte. In regionales traumatologisches Zentrum Femurschaftfraktur, Talusfraktur, hinte- zwei Monaten hatte er mehr Operationen Hinwendung zum Patienten: Ärzte behandeln nicht in erster Linie Krankheiten und Verletzungen, sondern Patienten. Leider geht das im Behandlungsalltag oft unter. 402 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus unserem Fach behandeln keine Gallen, keine Hüftbrüche und keine Blinddärme. Sie behandeln Menschen aus Fleisch und Blut, mit Leib und – Seele.“ durchlitten als andere in ihrem ganzen Leben und vier Wochen Intensivtherapie erfahren. Wir sind uns alle klar darüber, dass Intensivtherapie zwar lebensrettend, aber für den Patienten meist ein Alptraum aus Schmerz, Ohnmacht, Angst und „Drogen“ darstellt. Mehr Achtung vor dem Menschen, bitte Ich hatte diesen Satz vergessen, in all den Jahren, in denen ich selbst Intensivmedizin betrieben habe. Erst heute erinnere ich mich wieder daran: Unsere ärztliche Aufgabe gilt nicht der Verletzung, sondern dem Menschen. Und beim Menschen geht das körperliche Trauma mit dem seelischen Hand in Hand. Wo bleibt unser gepriesenes interprofessionelles, interdisziplinäres und multimodales Arbeiten? Wo bleibt die Achtung vor dem Menschen? Trauma an Körper und Seele Dieser junge Mann ist schwersttraumatisiert am Körper – und zweifelsfrei auch an seiner Seele. Die Diagnose einer posttraumatischen Belastungsreaktion oder -störung findet sich in seinem Entlassungsbrief jedoch nicht. In den zwei Monaten seines Krankenhausaufenthaltes hat nie jemand an das Offensichtliche gedacht. Lediglich in der Verlaufsbeschreibung wird lapidar erwähnt, der Patient beklage auf der Normalstation Ein- und Durchschlafstörungen. Ein neurologischpsychiatrischer Konsiliarius verordnete daraufhin Mirtazepin und Zopiclon. Eine weitere psychosoziale oder psychotherapeutische Diagnostik oder gar Betreuung gab es nicht. In den Empfehlungen des Entlassungsbriefes zum weiteren Prozedere finden sich weder Hinweise auf eine adäquate Schmerzmedikation noch auf die Notwendigkeit einer psychosozialen Unterstützung. Endlich Psychotherapie Ich lernte diesen Patienten etwa ein Jahr später in meiner schmerztherapeutischen Sprechstunde kennen, als er mit Ibuprofen 3 x 800 mg nicht mehr weiter kam. Glücklicherweise hatte ihn mittlerweile ein mitfühlender Hausarzt einer HINTERGRUND Es geht nicht nur um das Ob, sondern auch um das Wie des Überlebens Glaubt man den Statistiken des Statistischen Bundesamtes und anderer Register, hat sich innerhalb von 20 Jahren die Mortalitätsrate des schwerverletzten Patienten halbiert. Je nach Verletzungsschwere liegt sie zwischen 10 und 18 Prozent. Wie wir aus mehreren, auch deutschen klinischen Studien wissen, leidet mehr als die Hälfte der überlebenden schwerstverletzten Patienten auch noch nach Jahren unter den Folgen ihrer Verletzun- Wie sehr ein Unfall und die Unfallfolgen Patienten und Angehörige belasten, zeigt eindrucksvoll die Sammlung authentischer Berichte – zusammengestellt von Irena Kutscher – in dem von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie 2009 herausgegebenen Buch „Jeden kann es treffen. Gesichter jenseits der Statistik“. Traumatologie ist die Wissenschaft, die sich mit dem Trauma beschäftigt. Liebe Kolleginnen und Kollegen, werden Sie sich dieser Aufgabe bewusst und helfen Sie traumatisierten Menschen auf körperlicher, aber auch auf psychischer Ebene. Helfen ist unser Beruf! Thomas M. Engel psychotherapeutischen Behandlung zugeführt. Auf den ersten Termin hatte er ein Dreivierteljahr warten müssen. Das Schicksal dieses jungen Mannes ist leider kein Einzelfall, sondern offenbar eher die Regel. Ich frage mich, wie ich mich bei meiner Krankenhausentlassung gefühlt hätte, wenn mir das Gleiche widerfahren wäre. Es ist mehr als 20 Jahre her, dass in einer meiner ersten medizinischen Vorlesungen ein älterer Professor uns Studenten ermahnte: „Sie gen. Neben funktionelle Beschwerden klagen die Patienten am häufigsten über störende Schmerzzustände – auch Kopfschmerz – und mangelnde Belastbarkeit (siehe Weißbuch, 2. Auflage 2012, S.8). Das posttraumatische Belastungssyndrom (PTBS) ist den bei der Akutbehandlung von Verletzten Beteiligten bekannt und inzwischen Teil der Standard-Empfehlungen zu rehabilitativen Maßnahmen nach schwerer Verletzung. Mit dem Fallbericht von Thomas Engel wollen wir an das zentrale Thema der Rehabilitation Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Thomas M. Engel ist Facharzt für Anästhesiologie und spezielle Schmerztherapie, Psychotherapeut in Ausbildung und Transplantationsbeauftragter im DRK Krankenhaus Altenkirchen-Hachenburg. unserer Patienten erinnern und Sie bei Ihren Bemühungen unterstützen, das Wissen um diese Unfallfolgen auch in die praktische Anwendung umzusetzen. Prof. Dr. Hartmut Siebert, Generalsekretär DGU 403 Aus unserem Fach AW M F - A R B E I T S K R E I S Sitzung der „Ärzte und Juristen“ Der Arbeitskreis „Ärzte und Juristen“ in der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) – dessen Frühjahrssitzung 2011 aus technischen Gründen ausgefallen war – hat sich auf seiner Sitzung am 26./27. November 2011 in Würzburg unter der Leitung von Prof. Dr. H.-D. Saeger unter anderem mit nachfolgenden Themen befasst: Zertifizierung von Krankenhäusern und Patientensicherheit Prof. Dr. Stefan Post, Mannheim: „Aktueller Stellenwert und Perspektiven“: Der PowerPoint präsentierte Beitrag orientiert sich neben allgemeinen Gesichtspunkten (Funktion der Zertifizierung, Formalisierungen administrativ, technisch, Qualitätsmanagement, Patientenferne, Patientensicherheit) spezifisch nach Vorgabe der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) und der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG); speziell angesprochen Coloproktologie, MIV Chirurgie, Pankreas, Leber, Adipositas und metabolische Chirurgie, Endokrino-Chirurgie, ob. GI-Trakt, Endoskopie. Alternativen (?): Benchmarking und Qualitätsvergleiche, Qualitätsmanagement, Management von Qualitätsverbesserungen, QM-System mit Total-Quality Ansatz, Internet-Auftritt, Qualitätsmessung mittels Routinedaten, Peer review-Verfahren, Patientenbewertungen, interdisziplinäre Konferenzen und andere Qualitätspartnerschaften mit Patienten. Dr. jur. Herfried Kohl, Intercert, Nürnberg: Juristische Aspekte: Zertifizierung ist eine Konformitätsbestätigung und bedeutet: Ein Produkt, System, Personalqualifikation stimmen mit bestimmten, vorher definierten Anforderungen überein. Sind diese Anforderungen nicht ordentlich definiert, ist das Zertifizierungsverfahren mangelhaft, eventuell inhaltsleer. Das Zertifizierungsdesign muss den Vertragsparteien zugänglich/ bekannt sein. Die Arbeitsweise von Zerti- Bild: www.awmf.org Dr. Thomas Hilse, Abt.-Dir. DKV, Köln: „Wie wertvoll sind Zertifikate – gibt es Alternativen?“: Darstellung der Zertifizierungsmöglichkeiten, Zertifizierung als Herausforderung (Qualitätsmanagementsysteme, Ressourcenbindung, Kurz- zeit-/Langzeit-Effektivität, Akzeptanz, höhere Qualitätsanforderungen der ReZertifizierung). Zum Download: Unter www.awmf.org/die-awmf/arbeitskreise/ak-aerzte-juristen/1-sitzung-2011. html können die Präsentationen der Arbeitskreissitzung heruntergeladen werden. Dort wird nach Fertigstellung ebenfalls das Protokoll der nichtöffentlichen Sitzung veröffentlicht. 404 fizierungsgesellschaften ist international durch die ISO 17021 geregelt (rechtliche Identifizierbarkeit, wirtschaftliche und sonstige Unabhängigkeit, Unparteilichkeit, Verantwortlichkeit für die Zertifizierung, Transparenz in der Durchführung der Zertifizierung, klare Regeln bezüglich Auditoren und Personal. Nationale Akkreditierungsstelle in Deutschland ist gesetzlich die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS - spielt jedoch in Deutschland eine untergeordnete Rolle). Die Zertifizierungsverfahren sind nach Versorgungsbereichen gegliedert (Akutkliniken, Reha-Kliniken, stationäre und ambulante Pflege, niedergelassene Ärzte, sonstige Versorger). Mögliche juristische Risiken für Zertifikatinhaber: Nichteinhalten von Zertifizierungsregeln, irreführende Verwendung des Zertifikats, Verschweigen meldepflichtiger Angaben mit jeweiligen juristischen Folgen. Leitlinien und „Clinical Pathways“ Prof. Dr. Hans-Konrad Selbmann, Tübingen: „Fesselnde Leitlinien?“: „Behandlungsleitlinien sind systematisch entwickelte Aussagen, die den gegenwärtigen Erkenntnisstand wiedergeben und den behandelnden Ärzten und ihren Patienten die Entscheidungsfindung für eine angemessene Behandlung in spezifischen Krankheitssituationen erleichtern.“ Die Entscheidungsfindung geht im Versorgungsalltag von vorgegebenen Faktoren aus: Beim Arzt Erfahrung, Kompetenz, Intuition, Ethik, Recht, Kostenbewusstsein. Beim Patienten subjektive Erfahrung, Erwartungen, Werte (Präferenzen), Bewältigungsstrategien, Kultur. Externe Faktoren sind externes Wissen, Leitlinien, Evidenzberichte, Wissensbanken; hinzukommt der ethische, soziale und ökonomische Rahmen. Die systematische Evidenzbasierung geht von der Existenz (oder Nichtexistenz) klinischer Belege Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus unserem Fach aus, sucht nach diesen, bewertet methodische Qualität (Evidenzstärke), schließt schlecht qualifizierte Belege aus und bereitet methodologische Belege in Form von systematischen Reviews. Die klinische Bewertung der Tatsachen bezüglich der Aufnahme in Leitlinien (LL) berücksichtigt die Passfähigkeit im deutschen Gesundheitswesen, den Import von Belegen aus dem Ausland, den Nutzen, die Abwägung von Nutzen und Schaden, die Ergänzung fehlender Schutzmaßnahmen gegen Befangenheit im AWMF-Regelwerk (kein Durchgriff der Finanziers auf die LL-Entwicklung, Transparenz, Konsensfindung unter unabhängiger Moderation, gegebenenfalls unabhängiger Review und andere). Die juristische Sicht: Der medizinische Standard ist für behandelnde Ärzte verbindlich, er ist rechtlicher Standard. Der medizinische Standard ist der jeweilige naturwissenschaftliche Erkenntnisstand. Leitlinienkonform behandeln heißt neben Kenntnis der Empfehlungen der LL unbegründetes Übernehmen bzw. be- gründetes Abweichen. Laut BGH VI ZR 57/07 vom 28. März 2008 können LL aber „nicht unbesehen mit dem zur Beurteilung eines Behandlungsfehlers gebotenem medizinischen Sachverstand gleichgesetzt werden.“ Sie ersetzen nicht das Sachverständigengutachten. Die Anwendung der LL im Einzelfall hat zu berücksichtigen: Lücken in der LL durch schwächere Evidenzen, begrenzte Berücksichtigung der Multimorbidität in den LL, die Ausrichtung der LL auf den „Durchschnittsfall“, individuelle Situationen durch Präferenzen beim Patienten. Unter anderem: Was wollen, was sind LL aus juristischer Sicht, wer oder was verlangt die Erstellung von LL? Denkbare Konfliktlagen. Wer haftet für den Inhalt von LL? Wer haftet für die Richtigkeit von LL? Der Referent gibt darüber stichwortartige, dennoch weitgehende Auskünfte, die wegen ihres großen Umfanges, in ihren Einzelheiten wichtigen Aussagen hier nicht wiedergegeben werden können. Sie sind in der PowerPoint-Präsentation gut lesbar. Prof. Dr. Jürgen Probst Prof. Dr. M. Schilling, Homburg/Saar: „Patientenpfade – Profitieren die Patienten?“: Der viszeralchirurgisch aufgebaute Vortrag kann anhand der PowerPoint-Wiedergabe nicht referiert werden. Rechtsanwalt Dr. Albrecht Wienke, Köln: „Risiken und Nebenwirkungen von Leitlinien“: Das Referat beantwortet in einer Reihe von Leitsätzen bzw. Gerichtsentscheiden Grundsatzfragen: Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Prof. Dr Jürgen Probst, Murnau/Staffelsee. Kontakt: Prof.Juergen. [email protected] 405 Aus unserem Fach D I E O R T H O PÄ D I N N E N E . V. Foto: Privat Die Orthopädinnen reisen und tagen Das Altonaer Kinderkrankenhaus: Dort findet im November 2012 die Jahrestagung von „Die Orthopädinnen e.V.“ statt. Der Aktionismus unserer Mitglieder schlug sich in diesem Jahr in einer Buchveröffentlichung nieder. Frau Susanne Scheipl aus Graz ist Mitherausgeberin des neu auf dem Markt erschienenen Buches „Gender-Unterschiede in der Orthopädie“. Ich selber unterstütze den Thieme-Verlag als Mitherausgeberin der Zeitschrift „XX-Die Zeitschrift für Frauen in der Medizin“. „Die Orthopädinnen“ mischen mit und sind aktiv daran beteiligt, das Thema Gender und Frauen in der Medizin voran zu bringen. Reisestipendium für zwei Kolleginnen Neben den diversen Angeboten des Vereines wie zum Beispiel unserem Mentoring-Programm sind wir auf unser neuestes Projekt sehr stolz. Dieses Jahr konnte ein Reisestipendium für zwei Kolleginnen ausgeschrieben werden. Die Reise wurde mit 14 Tagen veranschlagt und mit 1.000 Euro unterstützt. Die Kolleginnen wählten unter anderem das kinderorthopädische Zentrum in Poznan, Polen, unter der Leitung von Herrn Dr. Marek Jozwiak, und das Centre for Sports and Exercise Medicine in London als Hospitationskliniken. Ein Reisebericht wird auf der diesjährigen Tagung zu hören sein. Wir wünschen den Kolleginnen auch an 406 Seit über vier Jahren fördert der Verein „Die Orthopädinnen e.V.“ Frauen in der Orthopädie und Unfallchirurgie. Ein stetiger Mitgliederzuwachs bestätigt uns in unserem Vorhaben und unseren Ideen. dieser Stelle eine lehrreiche Zeit und eine gute Reise. Jahrestagung in Hamburg Wie schon in den letzten Jahren veranstaltet der Verein „Die Orthopädinnen e.V.“ auch in diesem Jahr am 10. / 11. November 2012 eine vielfältige Jahrestagung zum Kennenlernen und Netzwerken. Unfallchirurgische wie orthopädische Themen werden facettenreich – von Frakturen bis Knicksenkfußbehandlung – präsentiert. Das hochkarätige wissenschaftliche Programm wird dieses Jahr um einen interaktiven Block erweitert. Das Thema Burnout soll hier theoretisch, aber auch durch Praktisches beleuchtet werden. Die in letzter Zeit sehr aktuelle Diskussion des Mutterschutzes in den chirurgischen Fächern wird auf der Tagung von rechtlicher Seite durch eine Mitarbeiterin des Amtes für Arbeitsschutz präsentiert werden. Betroffene Kolleginnen werden von ihren sehr individuellen Erfahrungen berichten. Wir hoffen, mit dieser Diskussionsrunde Anstoß für ein Umdenken geben zu können. Natürlich soll auch die gesellige Seite nicht zu kurz kommen. Neben einem gemeinsamen Abendessen ist am Folgetag der Jahrestagung eine Führung auf der Elbphilharmonie geplant. Wir würden uns sehr freuen, viele bekannte, aber auch viele neue Kolleginnen aus der Orthopädie und Unfallchirurgie auf unserer Jahrestagung begrüßen zu dürfen. Dr. Sandra Lipovac Dr. Sandra Lipovac, Hamburg, ist Erste Vorsitzende des Vereins „Die Orthopädinnen e.V.“ Kontakt: [email protected]. FÜR DEN TERMINKALENDER Jahrestagung „Die Orthopädinnen e.V.“ Wann? 10./11. November 2012 Wo? Hamburg, Altonaer Kinderkrankenhaus Mehr Infos: www.orthopaedinnen.org Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Qualität und Sicherheit HÜF TSONOGR AFIE BEI SÄUGLINGEN Checklisten helfen, Fehler zu vermeiden Grundsätzlich hat die Einführung des frühen generellen sonografischen Hüftscreenings in Deutschland, Österreich und der Schweiz einen Quantensprung in der Prophylaxe und Behandlung von Hüftreifungsstörungen mit sich gebracht. Leider scheint sich aber zuletzt ein leicht gegenläufiger Trend einzuschleichen. Beim Vergleich verschiedener KVen ließen sich zudem stark differente Prüfergebnisse nachweisen (Tab. 1). Dies muss als Ausdruck einer höchst unterschiedlichen Prüfpraxis der Sonografiekommissionen bei gleich lautender KBVVorlage gewertet werden. Die Vertreter der Spitzenverbände der Krankenkassen haben in der völlig überarbeiteten QSVereinbarung „Säuglingshüfte“ auch größten Wert auf die Vergleichbarkeit der Prüfergebnisse durch Angleichen relevanter Aspekte der Beurteilungs- und Bewertungspraxis gelegt. In der Kommission „Säuglingshüfte“ der KBV werden derzeit auch noch nach Veröffentlichung der Vereinbarung entsprechende Bewertungsparameter erarbeitet. Methodische Fehleranalyse Die systematische Analyse der Regressund Schlichtungsfälle sowie die Aus- 408 Foto: Barbara Helgason/Fotolia In jüngerer Zeit sind eine Zunahme von Schlichtungs- und Regressfällen, wieder häufiger auftretende operationsbedürftige Spätfälle und ein oft erschreckendes Defizit an Kenntnissen und Fertigkeiten bei vielen Teilnehmern an SonografieRefresherkursen zu beobachten. So konnten bei Refresherkursen (das heißt alle Teilnehmer praktizierten aktiv die Hüftsonografie) lediglich 21 Prozent der Absolventen vier Hüftsonogramme fehlerlos beurteilen! Diese unbefriedigende Situation spiegelt sich auch nach Einführung der Qualitätssicherungsmaßnahmen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) zum 1. April 2005 in einer ungewöhnlich hohen Rate an Widerrufen der Abrechnungsgenehmigung bei den Qualitätssicherungs(QS)-Kommissionen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) wider. Ob die Hüftgelenke dieses Säuglings gesund sind, lässt sich per Ultraschall leicht feststellen – vorausgesetzt, der Untersucher beherrscht sein sonografisches Handwerk. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Qualität und Sicherheit wertung der Eingangstests bei Refresherkursen offenbarte eine Reihe immer wiederkehrender „klassischer“ Fehler und Fallstricke: Meist handelt es sich um die Missachtung oder Vernachlässigung grundsätzlicher methodischer Regeln und Checklisten. Folgerichtig werden die schwerstwiegenden Fehler am Anfang des diagnostischen Algorithmus gemacht und nicht bei der Winkelmessung, die methodisch gesehen erst am Ende eines systematischen diagnostischen Algorithmus steht. Folgende Fehler sind in absteigender Priorität und Häufigkeit zu erwarten: ■ Insuffiziente Lagerung und Abtasttechnik (zum Beispiel fehlende Lagerungsschale und/oder Schallkopfführung) ■ keine oder unvollständige anatomische Identifizierung (→ Checkliste 1) ■ fehlende Brauchbarkeitsprüfung und Kippfehlercheck (→ Checkliste 2) ■ Danach folgen mit großem Abstand: ■ inadäquate Messtechnik mit nicht plausiblen Alpha- und Betawinkeln ■ fehlende Plausibilitätsprüfung (inkonsistente Befunde von Deskription und Messwerten) ■ nicht phasengerechte therapeutische Konsequenzen. Bei näherer Betrachtung, warum zum Beispiel ein Hüftgelenk offen reponiert werden musste, stellte sich heraus, dass bei 13 Prozent der operierten Säuglingshüften die OP-Indikation auf einer primären Fehldiagnose beruhte. Beispielsweise wurde bei der U3 ein tatsächliches 2c-Gelenk fälschlich als Typ 1 fehleingeschätzt und erst einige Zeit später (= zu spät!) als definitiv dezentriert („luxiert“) wieder vorgestellt. Mit gutem Grund bezeichnet Graf die Hüftsonografie als „finale“ Untersuchung: Ein primärer diagnostischer Fehler lässt sich später oft nicht wieder- gutmachen, weil die Pathomorphologie unbemerkt fortschreiten konnte und das kurze Zeitfenster für eine restitutio ad integrum längst geschlossen ist. Mit der Abarbeitung der Checkliste 1 werden der Erker-Umschlagpunkt festgelegt und definitiv dezentrierte von zentrierten Hüftgelenken abgegrenzt. Gegenstrategien Bei zentrierten Gelenken sind anschließend obligatorisch die Checkliste 2 („Brauchbarkeitsprüfung“ der Standardschnittebene) abzuarbeiten: Unbedingt anzustreben ist die standardisierte Durchführung der Hüftsonografie: Diese beginnt mit der Lagerung und Abtasttechnik und endet mit einer adäquaten, phasengerechten therapeutischen Konsequenz sowie ausreichend langen Verlaufskontrollen biomechanisch behandelter Hüftgelenke. Die standardisierte Hüftsonografie erfordert ein systematisiertes Vorgehen nach Checklisten (im Sinne des Risikomanagements). Graf hat als Orientierungshilfe neben seinem ausführlichen „Kompendium“ [Graf 2010] einen gestrafften Ausbildungskatalog mit den methodischen Mindeststandards publiziert [R. Graf: Warum ein Ausbildungskatalog für die Hüftsonographie? Orthopädische Praxis 45/2;2009:67–73], der als Referenz für Ausrichter und Teilnehmer von Ausbildungskursen nach DEGUM-Richtlinien dient oder zumindest dienen sollte. Anhand der Checkliste 1 arbeitet man systematisch die sonoanatomischen Landmarken ab: 1 2 3 4 5 6 7 8 Knorpel-Knochen-Grenze Hüftkopf Umschlagfalte Gelenkkapsel Labrum Knorpel Knochen (5–7 = „Standardreihe“) Konkavität-Konvexität („Erker-Umschlagpunkt“) 1 Unterrand des Os ilium 2 Schnitt 3 Labrum Mit der Checkliste 2 werden (unbrauchbare) vordere und hintere Schnitte sowie gegebenenfalls Kippfehler identifiziert und eliminiert. Nach vollständiger und korrekter Abarbeitung beider Checklisten sind die essenziellen methodischen Schritte abgewickelt und damit für die Hüftgelenke des Säuglings fatale diagnostische Fehler vermieden worden. Alle weiteren Schritte im diagnostischen Algorithmus bauen auf einer korrekten anatomischen Identifizierung (Checkliste 1) und einer brauchbaren frontalen Standardschnittebene (Checkliste 2) auf: Es folgt eine beschreibende Befundung (Deskription) des vorläufigen Hüfttyps nach Graf (Typ 1–4) mithilfe einer definierten verbalen Terminologie von knöcherner Formgebung, knöchernem Erkerareal und knorpeligem Pfannendach. Anschließend wird der vorläufige deskriptive Befund mittels standardisierter Messtechnik des „Knochenwinkels“ Alpha und des „Knorpelwinkels“ Beta abgesichert bzw. verifiziert. Damit ist unter Einbeziehung des Lebensalters (Reifungskurve) und gegebenenfalls eines Stresstests eine Feintypisierung und also der definitive Hüfttyp festgelegt. Dieser sollte nochmals durch eine Rückkoppelung auf seine Konsistenz mit der vorherigen Deskription überprüft werden Ergebnistabelle einiger kassenärztlichen Vereinigungen 2007 abrechnende Ärzte GOP 01722 + 33051 KV Westfalen-Lippe KV Nordrhein KV Berlin KV SchleswigHolstein KV Thüringen KV Saar-land KV Brandenburg KV Sachsenanhalt Fachärzte gesamt (N=) 683 755 225 207 132 127 124 123 Bisherige Ergebnisse N Anzahl durchgeführter Verfahren im Jahr 2007 279 nicht sachgerechte Qualität: Widerruf der Genhemigung 122 % N % 261 43,7 10 N % 60 3,8 7 N % 145 11,7 9 N % 50 6 0 N % 80 0 2 N % 12 2,5 0 N % 62 0 1 1,6 Tab. 1 Ergebnistabelle der Kassenärztlichen Vereinigungen 2007 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten |August 2012 409 Qualität und Sicherheit (Plausibilitätsprüfung). Dabei womöglich zutage tretende Widersprüche müssen aufgelöst werden. Der beschriebene schrittweise eingrenzende diagnostische Algorithmus entspricht dem Prinzip der Rasterfahndung in der Kriminologie. Endpunkt der sonografischen Rasterfahndung: der Hüfttyp Pathomorphologische Phase Hüfttyp nach Graf biomechanisches Therapieprinzip Dezentrierung 4,3, D Reposition Instabilität 2c -instabil (stabile!) Retention Verknöcherungsverzögerung 2c -stabil, 2b, 2a-minus (funktionelle) Nachreifung Tab. 2 Endpunkt der sonografischen Rasterfahdung: der Hüfttyp Das diagnostische Endprodukt dieser sonografischen Rasterfahndung ist nicht ein bestimmter Alpha-Winkel, sondern ein Hüfttyp: Dadurch werden inhärente methodische Schwächen (Intra-/Interobserver-Varianz) kompensiert; auch die therapeutische Konsequenz („sonografiegesteuerte“ Therapie) ist nicht winkel-, sondern typenbezogen (Tab. 2). Auch wenn statistisch nur bei circa einem Prozent aller Neugeborenen mit einer schwerwiegenden Hüftreifungsstörung mit sonografischer Instabilität oder gar schon Dezentrierung zu rechnen ist, muss gerade diese „Negativauslese“ schnellstmöglich korrekt diagnostiziert und ohne Zeitverzögerung einer adäquaten (phasengerechten) biomechanischen Therapie (Tab. 2) zugeführt werden. Alle Hüftgelenke, die eine biomechanische Behandlung gemäß Tabelle 2 erhalten haben und erfolgreich bis zum Typ 1 ausbehandelt wurden, müssen bis zum Wachstumsende regelmäßig kontrolliert werden („Meilensteinröntgen“), um potenzielle sekundäre Verschlechterungen (sekundäre/endogene Dysplasien) herauszufiltern. Deren Häufigkeit liegt bei 10 bis 30 Prozent der Therapiefälle. Analyse der Entscheidungspraxis der QSKommissionen der KVen Vor Einführung der „Prüfung der Auflage zur Aufrechterhaltung der fachlichen Befähigung von sonografischen Untersuchungen der Säuglingshüfte im B-ModeVerfahren gemäß § 7a der UltraschallVereinbarung“ zum 1. April 2005 haben die Mitglieder der QS-Kommission der KV Westfalen-Lippe (KVWL) in Anlehnung an die Vorgaben der KBV Kriterien zur Beurteilung der Bild- und Befunddokumentation erarbeitet. Diese wurden in Form eines „Fehlerkatalogs“ tabellarisch den Qualitätsstufen I bis III (regelrecht, eingeschränkt, unzureichend) zugeordnet. Die ersten Ergebnisse zwischen April 2006 und August 2007 waren desaströs: Nur 6,2 Prozent der Ärzte konnten eine 410 sachgerechte Qualität nachweisen. 93,8 Prozent wurden als nicht sachgerecht beurteilt. 85,7 Prozent hätten ihre Abrechnungsfähigkeit verloren. Alle Betroffenen waren aufgebracht, ließen ihrem Zorn freien Lauf und suchten die Fehler vornehmlich in der „Realitätsferne“ und „Pedanterie“ der Kommissionsmitglieder. Die zahlenmäßig erfasste Fehleranalyse der KVWL zeigte neben Flüchtigkeits- und methodisch-technischen Fehlern insbesondere erheblich defizitäre Kenntnisse bei der anatomischen Identifizierung und der Brauchbarkeitsprüfung. Da viele systemische Fehler begangen wurden (die häufigsten: Abbildungsverhältnis nicht 1,7:1, Ausstelllinie falsch angelegt, Brauchbarkeitskriterien nicht erfüllt etc.) hat die KV Informationsveranstaltungen durchgeführt, die mit zusätzlich wohlwollender Bewertung der Messtechnik von Stufe III in Stufe II deutlich bessere Prüfergebnisse ergaben. Zumindest konnte der Abrechnungswiderruf auf 49 Prozent gesenkt werden. Gleichwohl ist die nicht sachgerechte Beurteilung mit zurzeit 62 Prozent immer noch zu hoch. Eine hervorragende Untersuchungsmethode kann aber nur dann flächendeckend erfolgreich sein, wenn alle Anwender sie fehlerfrei praktizieren. Die Frage nach der Ursache dieser schlechten Prüfergebnisse lässt sich mit der Historie beantworten. Die Ultraschall-Richtlinien aus den Jahren 1982 und 1987 sahen vor, dass die Kenntnisse in drei Kursen erworben werden mussten. Danach konnten Ärzte in einem Kolloquium bei der KV die Abrechnungsfähigkeit sonografischer Leistungen erwerben. Seit 1988 (Kinderärzte und Radiologen) bzw. 1993 (Orthopäden) werden die Kenntnisse und Fähigkeiten sonografischer Untersuchungen im Rahmen der Weiterbildung gelehrt und im Zeugnis zur Facharztanerkennung vom weiterbildungsbefugten Chefarzt attestiert. In den Facharztprüfungen zeigen sich leider häufig erhebliche Diskrepanzen zwischen den Chefarztzeugnissen und den tatsächlich vorhandenen Kenntnissen. Auch wird die Säuglingssonografie insbesondere bei jenen Kollegen, die den neuen Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie anstreben, in der Facharztprüfung nicht mehr geprüft. Nach der Niederlassung wird dann aus wirtschaftlichen Gründen munter geschallt – und viele Kollegen geraten in die Fänge der ärztlichen Gutachterstellen oder fallen nach etwa zweijähriger Tätigkeit bei der Qualitätssicherung der KVen durch. Die neue QS-Vereinbarung hat neben einer Vielzahl weiterer Veränderungen auch einen Prüfalgorithmus mit sich gebracht, demzufolge bei bestimmten Bedingungen expressis verbis ein Fortbildungskurs (Refresherkurs) bindend vorgeschrieben ist. Da an vielen zur Weiterbildung befugten Kliniken keine strukturierte Ausbildung mehr erfolgt oder nicht erfolgen kann, sollten die Kenntnisse in den Facharztprüfungen auch nur dann abgefragt werden, wenn ein Zertifikat über eine strukturierte Weiterbildung vorgelegt wird. Nur diese Ärzte sollten auch geprüft werden. Die KV prüft zur Abrechnungsfähigkeit allerdings noch, ob die in der Vereinbarung vorgeschriebene Anzahl von 200 Kindern (also 400 Hüftgelenken) nachgewiesen werden kann. Ein derartiges Konzept wird derzeit in der Ärztekammer Westfalen-Lippe beraten. Nicht jeder zur Facharztprüfung zugelassene Kollege – wenn er zum Beispiel in der Unfallchirurgie weiterarbeiten möchte – müsste dann die Sonografie der Säuglingshüfte nach Graf beherrschen, und der Chefarzt würde nicht genötigt, ein Gefälligkeitszeugnis auszustellen. Schlussfolgerungen Die Analyse der Regressfälle und der operativ zu behandelnden Hüftgelenke sowie die Ergebnisse der Qualitätskom- Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Qualität und Sicherheit missionen der KVen bestätigen die Notwendigkeit der strukturierten Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten in einem strukturierten Ausbildungssystem (Grund-, Aufbau- und Ab¬schlusskurs) sowie die Sinnhaftigkeit einer regelmäßigen Rezertifizierung (Refresherkurse). Das Curriculum dieser Kurse wird durch den Ausbildungskatalog nach Graf (2009) strukturiert, der einen Mindeststandard darstellt. Sämtliche Details sind in der jeweils aktuellsten Auflage des Graf-Kompendiums nachlesbar. Ultraschallkursen festgeschrieben. Ebenso sollte die technische Ausstattung (Lagerungsschale plus Schallkopfführung) dem State of the Art 2012 entsprechen. Eine unstrukturierte „Ausbildung am Krankenbett“ durch nicht speziell in der Hüftsonografie ausgebildete Kursleiter systematisiert Fehler und zerstört letztlich Hüftgelenke von Säuglingen. Die Kenntnis der Literatur kann allerdings die Teilnahme an einem strukturierten Kurssystem nicht ersetzen, sondern lediglich ergänzen. Gleichbedeutend ist in der Ultraschallvereinbarung vom 31. Oktober 2008 der Erwerb der fachlichen Befähigung durch computergestützte Fortbildung in Verbindung mit PD Dr. Christian Tschauner, Departmentleiter und 1. Oberarzt der Abteilung für Orthopädie des LKH Stolzalpe. Kontakt: [email protected] QUELLE Der Beitrag erschien ursprünglich in „Orthopädie & Rheuma“, Springer 2012; 2: 43-47. Nachdruck mit freundlicher Genehmigung. Literatur bei den Verfassern Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten |August 2012 Dr. Hans Dieter Matthiessen, Facharzt für Orthopädie, Rheumatologie, Kinderorthopädie, Chirotherapie, Sportmedizin, DEGUM-Seminarleiter, Dortmund. Kontakt: [email protected] 411 Recht und Wirtschaft NIEDERGEL A SSENE VERTR AGSÄR ZTE Korruptives Verhalten nicht strafbar Der Große Senat für Strafsachen des Bundesgerichtshofes (BGH), der für die Beantwortung grundsätzlicher Rechtsfragen zuständig ist, hat in seinem seit Monaten mit Spannung erwarteten Grundsatzbeschluss (Az.: GSSt 2/11) entschieden, dass niedergelassene und zur vertragsärztlichen Versorgung zugelassene Ärzte, die von Pharmaunternehmen Geschenke oder andere Vorteile und Provisionen für die Verschreibung bestimmter Arzneimittel entgegennehmen, sich nicht wegen Bestechlichkeit strafbar machen. Der erst jetzt veröffentlichten Entscheidung vom 29. März 2012 lag die Frage zugrunde, ob niedergelassene, für die vertragsärztliche Versorgung zugelassene Ärzte bei der Wahrnehmung der ihnen gemäß § 73 Absatz 2 Sozialgesetzbuch V (SGB V) übertragenen Aufgaben, insbesondere bei der Verordnung von Arzneimitteln, als Amtsträger im Sinne des § 11 Absatz 1 Nr. 2 Strafgesetzbuch (StGB) und/oder als Beauftragte der gesetzlichen Krankenkassen im Sinne des § 299 StGB handeln. Diese Eigenschaft ist Voraussetzung für eine Strafbarkeit nach den sogenannten Korruptionstatbeständen des Strafgesetzbuches. In seinem am 22. Juni 2012 veröffentlichten Beschluss stellt der BGH nunmehr klar, dass niedergelassene Ärzte weder als „Amtsträger“ noch als „Beauftragte“ der gesetzlichen Krankenkassen anzusehen sind, so dass eine Strafbarkeit wegen Bestechlichkeit nach den derzeit geltenden Strafvorschriften ausscheidet. gesetzlichen Krankenversicherung eine aus dem Sozialstaatsprinzip folgende Aufgabe sei. Dennoch seien Vertragsärzte nicht dazu bestellt, Aufgaben der öffentlichen Verwaltung wahrzunehmen. Der freiberuflich tätige Vertragsarzt sei weder Angestellter noch Funktionsträger einer öffentlichen Behörde und damit kein Amtsträger. Er werde aufgrund der individuellen, freien Auswahl des gesetzlich versicherten Patienten tätig. Sein Verhältnis zu dem Patienten werde – ungeachtet der mit der Zulassung verbundenen Verpflichtung zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung – wesentlich von persönlichem Vertrauen und einer Gestaltungsfreiheit gekennzeichnet, die der Bestimmung durch die gesetzlichen Krankenkassen entzogen sei. Die Einbindung des Vertragsarztes in das System der öffentlichen Daseinsfürsorge verleihe der vertragsärztlichen Tätigkeit daher nicht den Charakter hoheitlich gesteuerter Verwaltungsausübung. Dieser Entscheidung lag ein Fall zugrunde, in dem ein Arzneimittelhersteller niedergelassenen Ärzten Provisionen in Höhe von fünf Prozent des Herstellerabgabepreises dafür gezahlt hatte, dass sie ein bestimmtes Arzneimittel verschrieben. Das Landgericht Hamburg verurteilte den Arzt wegen Bestechlichkeit sowie die Pharmareferentin wegen Bestechung zu Geldstrafen. Gegen diese Entscheidung legte die Pharmareferentin Revision zum Bundesgerichtshof ein. Auch sei der Vertragsarzt bei der Verordnung von Arzneimitteln nicht Beauftragter der gesetzlichen Krankenkasse. Zum einen bewegten sich Vertragsärzte und Krankenkassen bei der Versorgung gesetzlich versicherter Patienten auf Augenhöhe. Zum anderen träfen nicht die Krankenkassen, sondern die Patienten die Arztwahl, an welche die Krankenkassen gebunden sei. Von der Übernahme einer Aufgabe durch den Vertragsarzt für die Krankenkasse könne daher auch bei der Verordnung von Medikamenten keine Rede sein. Freiberufliche Vertragsärzte sind keine Amtsträger Der BGH führte in seiner Entscheidung aus, dass zwar die Krankenkassen als Stellen der öffentlichen Verwaltung zu qualifizieren seien und das System der 412 Urteil stärkt die Freiberuflichkeit des Arztberufes Die Entscheidung des Großen Senats für Strafsachen beim BGH ist sehr zu begrü- ßen, da sie den ärztlichen Beruf als freien Beruf stärkt und das Arzt-PatientenVerhältnis in den Vordergrund rückt. Der BGH betont in seinem Beschluss zu Recht, dass der freiberuflich tätige Vertragsarzt weder Angestellter noch Funktionsträger einer öffentlichen Behörde ist. Dennoch darf diese Entscheidung nicht insoweit missverstanden werden, dass unzulässige Zuwendungen an Ärzte nur an strafrechtlichen Vorschriften gemessen werden. Vielmehr sind solche Zahlungen an den geltenden Vorschriften des Berufsrechts, des Sozialrechts sowie des Wettbewerbs- und Heilmittelwerberechts zu messen, welche die Forderung oder Annahme unzulässiger Zuwendungen als unzulässig qualifizieren und auch entsprechend sanktionieren. So ist es nach § 31 der Musterberufsordnung (MBO) allen Ärzten untersagt, für die Verordnung oder den Bezug von Arznei- oder Hilfsmitteln oder Medizinprodukten ein Entgelt oder andere Vorteile zu fordern oder anzunehmen. Darüber hinaus enthält § 32 MBO das Verbot, Geschenke oder andere Vorteile zu fordern oder anzunehmen, wenn hierdurch der Eindruck erweckt wird, dass die Unabhängigkeit der ärztlichen Entscheidung beeinflusst wird. Diese Verbote sind Ausfluss der Verpflichtung aus § 30 MBO, dass Ärzte in allen vertraglichen und sonstigen beruflichen Beziehungen zu Dritten ihre ärztliche Unabhängigkeit bei der Behandlung der Patienten zu wahren haben. Auch im SGB V finden sich entsprechende Regelungen. Nach § 128 SGB V sind Zahlungen an Ärzte im Zusammenhang mit der Verordnung von Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln untersagt. Diese Vorschrift wurde zuletzt im Zuge des Versorgungsstrukturgesetzes um einen weiteren Absatz ergänzt, in dem der Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten |August 2012 Recht und Wirtschaft Gesetzgeber ausdrücklich klarstellt, dass Vertragsärzte, die unzulässige Zuwendungen fordern oder annehmen oder Versicherte zur Inanspruchnahme einer privatärztlichen Versorgung anstelle der ihnen zustehenden Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung von sich aus drängen, gegen ihre vertragsärztlichen Pflichten verstoßen. Verstöße gegen diese Vorschriften können disziplinarrechtlich geahndet werden und bis zum Verlust der Zulassung und Approbation führen. Letztlich hat auch der BGH in seiner Entscheidung abschließend betont, dass er lediglich zu entscheiden gehabt habe, ob korruptives Verhalten von Vertragsärzten und Mitarbeitern von Pharmaunternehmen nach dem derzeit geltenden Strafrecht strafbar sei. Über die Frage, ob dieses Verhalten rechtspolitisch generell strafwürdig sei und es daher der Schaffung neuer strafrechtliche Regelungen bedürfe, müsse der Gesetzgeber befinden. Ob dieser neue Straftatbestände schaffen wird, die neben der berufsrechtlichen und vertragsarztrechtlichen auch eine strafrechtliche Ahndung dieses Verhaltens ermöglichen, bleibt abzuwarten. Dr. Albrecht Wienke Anna Stenger, LL.M. Dr. Albrecht Wienke ist Fachanwalt für Medizinrecht in Köln. Kontakt: AWienke@ Kanzlei-WBK.de Die Grundsatzentscheidung des BGH betrifft schließlich nur die niedergelassenen, freiberuflich in eigener Praxis tätigen Ärzte. Angestellte und verbeamtete Ärzte in Kliniken und Krankenhäusern öffentlicher, kirchlicher oder privater Träger sowie angestellte Ärzte bei anderen niedergelassenen Ärzten oder bei MVZ unterlagen schon immer den Straftatbeständen der Bestechlichkeit und Bestechung im geschäftlichen Verkehr. Anna Stenger, LL.M., ist Fachanwältin für Medizinrecht in Köln. GESETZESÄNDERUNG Honorarärzte ab 2013 legalisiert Seit Mai 2012 war bekannt, dass der Gesetzgeber eine Änderung des Krankenhausentgeltgesetzes plant und damit die stationäre Tätigkeit von Honorarärzten legalisieren will. Diese Absichten sind nun durch entsprechende positive Beschlüsse des Bundestags und des Bundesrats umgesetzt worden. Zukünftig können voll- und teilstationäre Krankenhausleistungen auch durch nicht fest angestellte Ärztinnen und Ärzte erbracht werden. Dabei hat das Krankenhaus sicherzustellen – so der Wortlaut der Neuregelung weiter –, dass die nicht im Krankenhaus fest angestellten Ärztinnen und Ärzte für ihre Tätigkeit im Krankenhaus die gleichen Anforderungen erfüllen, wie sie auch für fest im Krankenhaus angestellte Ärztinnen und Ärzte gelten. Damit soll gewährleistet werden, dass Honorarärzte die fachlichen Anforderungen und Nachweispflichten in dem Umfang erfüllen, wie sie auch für das ärztliche Krankenhauspersonal bestehen. Diese Sicherstellung erstreckt sich zum Beispiel auf die Facharztqualifikation für den jeweiligen Tätigkeitsbereich, das Vorliegen von Fortbildungszertifikaten der Ärztekammern, die Durchführung einer Einweisung gemäß Medizinprodukte-Betreiberverordnung, die stetige Teilnahme an Einrichtungen des Risi- komanagements (beispielsweise CIRS), Kenntnisse der Standard- sowie der Notfallabläufe und Kenntnisse von internen Dienstanweisungen etc. Der Gesetzgeber weist im Übrigen in der Begründung zu den Neuregelungen darauf hin, dass die Durchführung und Vergütung von allgemeinen Krankenhausleistungen nicht vom Status des ärztlichen Personals im Krankenhaus (Beamten- oder Angestelltenverhältnis oder sonstige Vertragsbeziehung) abhängen dürfe. Die gesetzlichen Vorgaben für Krankenhäuser, jederzeit verfügbares ärztliches Personal vorzuhalten, seien statusneutral; es sei daher nicht geboten, allgemeine Krankenhausleistungen nur durch fest angestellte Ärztinnen und Ärzte erbringen zu lassen. Hinzu komme, dass die Versorgungsrealität, insbesondere in strukturell benachteiligten Räumen von Flächenländern, flexible Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Kranken- Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 häusern mit niedergelassenen Ärzten erfordere, um eine ordnungsgemäße Patientenversorgung sicherzustellen. Die Neuregelungen beinhalten eine längst überfällige gesetzliche Klarstellung einer bislang rechtlich sehr strittigen Situation. Honorarärzte treten gleichzeitig aus einer rechtlichen Grauzone heraus und unterliegen in Bezug auf Kooperationen mit Krankenhäusern zukünftig nicht mehr den mancherorts vorschnell geäußerten Korruptionsvorwürfen. Die gesetzlichen Neuregelungen führen zu einem hohen Maß an Rechtssicherheit bei Kooperationen ambulanter und stationärer Leistungsbereiche. Die Neuregelungen treten am 1. Januar 2013 in Kraft. Dr. Albrecht Wienke Fachanwalt für Medizinrecht 413 Fotos: Deutsche Rheuma-Liga/Bildschön; Jentsch Unterwegs Beim Auftakt in Berlin auf der Bühne: Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, Generalsekretär der DGOOC (Mitte), zusammen mit Prof. Dr. Erika Gromnica-Ihle, der Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga, bei einem Pressegespräch. DEUTSCHE RHEUMA-LIGA Erfolgreicher Auftakt der Aktiv-Tour 2012 Im Juni startete die Deutsche Rheuma-Liga die Aktiv-Tour 2012 am Potsdamer Platz in Berlin. Im Juni und September wird der Rheuma-Truck auf seiner Deutschland-Tour in 29 Städten Halt machen und über Sport bei Rheuma informieren. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr eröffnete als Schirmherr der Kampagne „Aktiv gegen Rheumaschmerz“ die Aktiv-Tour 2012. „Runter vom Sofa“ ist die zentrale Botschaft der Kampagne der Deutschen Rheuma-Liga und ihrer Partner aus Orthopädie und Rheumatologie: „ Wer an Rheuma erkrankt, sollte seine Bewegungen deshalb nicht einschränken, sondern der Erkrankung angepasst weiter Sport betreiben wie Schwimmen, Walking, Radfahren und anderes mehr“, unter- streicht Prof. Erika Gromnica-Ihle, Rheumatologin und Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga. Auf ihrer Tour will die Deutsche Rheuma-Liga über die verschiedenen Krankheitsbilder und Trainingsmöglichkeiten zur Schmerzbewältigung informieren. Allein in Deutschland leiden 20 Millionen Menschen an rheumatischen Erkrankungen. Aktivisten aus Thüringen, Berlin und Brandenburg protestierten auf dem Potsdamer Platz gegen die fortschreitende Schließung von Therapiebädern, ohne die viele Bewegungsangebote der RheumaLigen nicht mehr stattfinden können. In ganz Deutschland sind in den letzten Jahren Therapiebäder geschlossen worden. In Berlin standen vor zehn Jahren 70 Therapiebäder offen, heute sind es noch 48. Quelle: Deutsche Rheuma-Liga MEHR INFOS www.aktiv-gegen-rheumaschmerz.de: Dort erfahren Sie alles über die Bewegungskampagne der Rheuma-Liga. Hochrangiger Schirmherr: Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr eröffnete die Aktiv-Tour. 414 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Unterwegs S TAT E M E N T D E S D G O O C - G E N E R A L S E K R E TÄ R S Bild: DRL Neben dem BVOU und anderen Partnern engagiert sich Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) für die Kampagne „Aktiv gegen Rheumaschmerz“. DGOOC-Generalsekretär Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard erläutert die Gründe: Der Aktiv-Truck der Deutschen Rheuma-Liga macht in 29 Städten Halt und informiert die Menschen über die Möglichkeiten, trotz oder gerade wegen einer Rheuma-Erkrankung Sport zu treiben. „Es schmerzt; ich kann mich nicht mehr bewegen“ – das sind die Alltagsprobleme der orthopädischen und rheumatologischen Praxis. Die Kampagne „Aktiv gegen Rheumaschmerz“ stärkt die Vorbeugung vieler Schmerzzustände an Knochen, Gelenken und der Wirbelsäule. Aktivität ist angesagt; denn nur sie kann zum Wiederaufbau brach liegender Strukturen und Fähigkeiten beitragen. Aktivität stärkt das Bewusstsein für den eigenen Körper, beseitigt funktionelle Defizite und hilft bei der Integration in den Beruf und die Gesellschaft. Wie die wissenschaftliche Literatur zeigt, beseitigt körperliche Aktivität auch Stoffwechselstörungen, baut Übergewicht ab und hilft sogar gegen Depressionen. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie unterstützt die Kampagne „Aktiv gegen Rheumaschmerz“ nachhaltig. Orthopäden in Klinik und Praxis werden die Gelegenheit „beim Schopfe packen“ und die Betroffenen über ihre Möglichkeiten der Aktivierung aufklären. Die bebilderten Broschüren der Kampagne und die traditionell gute Zusammenarbeit zwischen Orthopädie und Physiotherapie bieten her -vorragende Voraussetzungen für eine Verwirklichung des Kampagnenziels. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 415 Namen Personalia 416 Dr. Andreas Bonk ist seit dem 1. Juli Leitender Arzt der Unfallchirurgie der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie des Klinikums Starnberg. Er war zuvor als Oberarzt an der BG-Unfallklinik in Frankfurt tätig. Prof. Dr. Karl-Walter Jauch, Direktor der Chirurgischen Klinik und Poliklinik am Klinikum der Universität München, ist der neue Präsident 2012/2013 der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH). Er löst turnusgemäß Prof. Dr. Markus W. Büchler aus Heidelberg ab. PD Dr. Jens Dargel, Oberarzt der Klinik und Poliklinik für O und U an der Uniklinik Köln, hat im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie habilitiert. Das Thema seiner Habilitation: „Die ligamentäre Instabilität des Ellenbogens: Biomechanische Untersuchungen zur Wertigkeit aktueller Techniken der medialen und lateralen Kollateralbandrekonstruktion“. PD Dr. Christian Lüring, Leitender Oberarzt und Stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für Orthopädie des Universitätsklinikums Aachen, ist von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen der Titel außerplanmäßiger Professor verliehen worden. Univ.-Prof. Dr. Karsten Dreinhöfer, Charité Universitätsmedizin Berlin und Chefarzt der Medical Park Berlin Humboldtmühle, wurde in den Vorstand des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung (DNVF) gewählt. Univ.-Prof. Dr. Andrea Meurer wurde auf dem diesjährigen Kongress der Vereinigung der Süddeutschen Orthopäden und Unfallchirurgen (VSOU) in BadenBaden zur Kongresspräsidentin für das Jahr 2014 gewählt. Erstmalig in der über 60-jährigen Geschichte des Kongresses wird dieser von einer Frau ausgerichtet. Dr. Matthias Frank wurde von der ErnstMoritz-Arndt-Universität Greifswald die venia legendi für das Fach Chirurgie und das Recht zur Führung des Titels Privatdozent verliehen. Seine Habilitationsschrift trägt den Titel „Physikalische Größen zur Bewertung stumpfer und perforierender ballistischer Einwirkungen und daraus resultierender Verletzungsmuster". Prof. Dr. Hans-Joachim Meyer, Chefarzt an der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Städtischen Klinikum Solingen, ist der neue Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH). Er folgt damit Prof. Hartwig Bauer, der diese Position die vergangenen zehn Jahre ausfüllte. Prof. Dr. Norbert Haas, Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie der Charité Universitätsmedizin Berlin, ist für seine langjährige Ehrenamtstätigkeit mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet worden. Er engagiert sich in vielen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Organisationen und unterstützt Universitäten in der ehemaligen Sowjetunion. Dr. Andreas Niemeier wurde am 1. Juni 2012 an der Klinik und Poliklinik für Orthopädie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zum Professor für Allgemeine Orthopädie ernannt. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Namen Dr. Alexander Olk ist seit 1. März 2012 neuer Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Sana-Krankenhaus Benrath. Er löst damit PD Dr. Michael Roesgen ab, der sich nach 19 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet hat. Dr. Wolff Voltmer ist seit Mai Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Radolfzeller Standort des Hegau-Bodensee-Hochrhein-Klinikums (HBH). Er war dort bisher als Oberarzt tätig. PD Dr. Oliver Weber ist als leitender Oberarzt aus der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Bonn ausgeschieden und hat die Chefarztposition der Klinik für Unfallchirurgie am Prosper Hospital Recklinghausen angetreten. Wir gratulieren... Bild: adimas/Fotolia Dr. Matthias Nossek leitet seit 2012 die Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am Petrus Krankenhaus in Wuppertal-Barmen. … Herrn Prof. Dr. Karl Rossak, Karlsruhe, zum 85. Geburtstag. Er war von 1974 bis 1987 Vorsitzender des BVO, 1976 präsidierte er der 24. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden, 1989 war er Präsident der DGOT. … Herrn Prof. Dr. Jürgen Probst, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie des Jahres 1982, zweimaliger Generalsekretär der DGU in den Jahren 1975 bis 1980 und 1989 bis 1997, Ehrenmitglied der DGU seit 1992 und der DGOU seit 2009, zum 85. Geburtstag. … Herrn Prof. Dr. Eugen H. Kuner, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie des Jahres 1987, Ehrenmitglied der DGU seit 1994, zum 80. Geburtstag. … Herrn Prof. Dr. Peter Matter, Alt-Päsident der AO-Stiftung in Davos, Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie seit 2000, zum 80. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch! E R R AT U M In der OUMN 3/2012 vermeldeten wir, dass Prof. Dr. Georg Täger der neue Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Kliniken Kempten ist und zuvor dort als Leitender Oberarzt tätig war. Dies ist nicht korrekt: Bis zum 30. September 2011 war er als kommissarischer Direktor der Klinik für Unfallchirurgie am Uniklinikum Essen tätig. Dort hatte er zuvor den Ruf auf die W2-Professur für O und U, Schwerpunkt Sarkomchirurgie, angenommen. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Wir möchten Ihnen auf diesem Weg dafür danken, dass Sie unsere Gesellschaften mit Ihrem Einsatz und Ihren Ideen mitgestaltet und vorangebracht haben. Ihnen alles erdenklich Gute zu Ihrem Jubiläum! Die Vorstände von BVOU, DGOOC, DGOU und DGU 417 Namen Nachruf für Prof. Dr. Heinrich Roesler Wir nehmen Abschied von Prof. Dr. rer. nat. Heinrich Roesler, der am 7. April 2012 im Alter von 82 Jahren verstorben ist. immer bauen konnten. Seine konstruktive, nie verletzende Kritik hat uns immer auf den richtigen Weg geführt und war stets gewürzt mit einer Prise des für ihn charakteristischen trockenen Humors. Professor Roesler kann als einer der PioHeinrich Roesler hat an der Orthopädiniere gelten, die als Naturwissenschaftler schen Universitätsklinik Heidelberg und eine Brücke geschlagen haben zwischen insbesondere im nationalen Rahmen auf Grundlagenforschern und klinisch tätidem Gebiet der orthopädietechnischen gen Orthopäden. Als Diplomphysiker war Forschung und der Verbindung zwischen er seit 1964 an der Stiftung OrthopädiPhysik und Medizin Großes geleistet. Auf sche Universitätsklinik Heidelberg tätig. seinen Ergebnis1971 habilitierte sen fußen noch er bemerkensheute zahlreiche werter Weise für Heinrich Roesler hat an der Orthopädischen Universitätsklinik HeidelEntwicklungen, das Fach „Bionik“ berg und insbesondere im nationalen Rahmen auf dem Gebiet der von denen un(Biomechanik), orthopädietechnischen Forschung und der Verbindung zwischen Physik sere Patienten ein Begriff, der profitieren. Wir erst in jüngster und Medizin Großes geleistet. Auf seinen Ergebnissen fußen noch heuwerden seinem Zeit auf dem Gete zahlreiche Entwicklungen, von denen unsere Patienten profitieren. Wirken und seibiet der anwenner Person ein dungsorientierten orthopädietechnischen Forschung der Planung als auch bei der Durchfüh- ehrendes Andenken bewahren. Wir sind traurig, dass er nicht mehr bei uns ist, national und international besondere rung zahlreicher Forschungsprojekte. aber dankbar, dass wir ihn kennenlernen Aufmerksamkeit genießt. Der Titel seiner Antrittsvorlesung lautete „Über die Ich persönlich hatte auch das Privileg, und mit ihm zusammen arbeiten durften. Bedeutung statischer Messungen und Be- von seiner liebenswürdigen Hilfsbereitrechnungen am Hüftgelenk“. 1978 erhielt schaft, seinem beeindruckenden Kennt- Prof. Dr. Volker Ewerbeck er in Würdigung seiner wissenschaftli- nisreichtum und seinem scharfen, wis- Ärztlicher Direktor chen Aktivitäten eine außerplanmäßige senschaftlich geschulten Verstand zu Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Professur der Universität Heidelberg. In profitieren. Er war mir, wie vielen ande- Heidelberg seiner langjährigen, äußerst kreativen ren Kolleginnen und Kollegen, ein großes Wirkungszeit hat er auf dem Gebiet der Vorbild, auf dessen selbstlose Hilfe wir 418 prothetischen Weiterentwicklung und Erprobung bioelektronisch gesteuerter Prothesensysteme sowie auf den Gebieten der Biomechanik der Wirbelsäule und des Hüftgelenkes hervorragende Arbeiten geleistet, die in der Bundesrepublik und darüber hinaus internationale Anerkennung gefunden haben. Für die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Heidelberger Klinik war Professor Roesler ein unentbehrlicher Ratgeber, sowohl bei Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Namen Nachruf für Prof. Dr. Wolfgang Krause in die Orthopädische Klinik Kassel, wo er unter Prof. Heinrich Breitenfelder 1962 als Assistenzarzt begann, 1966 die Oberarztfunktion übernahm, 1967 die Facharztanerkennung erhielt und 1969 als Landesobermedizinalrat 1. Oberarzt wurde. Prof. Dr. Wolfgang Krause Am 26. Mai 2012 verstarb der ehemalige Chefarzt der Vitos Orthopädischen Klinik Kassel, Prof. Dr. Wolfgang Krause. Kurz nach seinem 80. Geburtstag verstarb für uns alle unerwartet unser Freund Wolfgang Krause am 26. Mai 2012 auf seinem Landgut in Hofbieber/ Rhön. Der für seinen aufrechten Gang und klaren Stellungnahmen ohne Rücksicht auf etwaige eigene persönliche Nachteile bekannte Orthopäde wurde am 19. März 1932 im Schlosswalden/Oberschlesien geboren. Nach Staatsexamen 1958, Approbation 1961 und Promotion 1962 mit Summa cum laude führte ihn sein Berufsweg Breitenfelder wusste, dass Krause nicht nur ein umsichtiger Operateur mit Spezialkenntnissen auf dem Gebiet der Wirbelsäulenpathologie und -chirurgie war, sondern schätzte insbesondere seine hervorragenden organisatorischen und didaktischen Fähigkeiten. Er sorgte für ein ausgezeichnetes Betriebsklima mit Ärzten und Pflegekräften. 1971 über- für Orthopädie krönte er 1987 mit der Fortbildungstagung des Berufsverbandes in Baunatal und mit der wissenschaftlichen Leitung für den BVO beim Gesamtdeutschen Orthopädenkongress in Wiesbaden 1994. Wolfgang Krause war seit Juli 1994 im offiziellen Ruhestand – diesen Ruhestand gab in seinem realen Leben jedoch nie. Von 1994 bis 1998 war er Leitender Orthopäde in der Rehaklinik Parkhöhe Bad Wildungen, bis zum letzten Jahrzehnt wissenschaftlicher Beirat der Bauerfeind - AG. Seine ärztlichen Sprechstunden hielt der bis in die letzten Lebenstage geistig rege Krause zeitlebens Wolfgang Krause war zeitlebens ein umtriebiger Mensch mit zahlreichen Ideen und Aktivitäten. 1972 war er als Sportarzt bei den Olympischen Sommerspielen in München im Einsatz. 1988 gründete er mit anderen Kollegen das Forum „Gesunder Rücken“. nahm Wolfgang Krause in der Orthopädischen Klinik Kassel die Chefarztposition, die er bis 1994 ausfüllte. Wolfgang Krause war zeitlebens ein umtriebiger Mensch mit zahlreichen Ideen und Aktivitäten. 1972 war er als Sportarzt bei den Olympischen Sommerspielen in München im Einsatz. 1988 gründete er mit anderen Kollegen das Forum „Gesunder Rücken“. Seine langjährige Tätigkeit im Vorstand des Berufsverbandes Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 durch. Seine reichhaltige medizinische Erfahrung, seine Gewissenhaftigkeit, sein Menschenverstand und seine besondere Gabe, Patienten zu führen, halfen unzähligen von ihnen. Mit Wolfgang Krause verliert seine Familie und die deutsche Orthopädie einen großartigen Menschen. PD Dr. Martin Engelhardt / Dr. Georg Holfelder 419 Aus den Verbänden BVOU Aus unseren Verbänden Berichte und Angebote Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e. V. Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie Liebe Mitglieder! Auf den nachfolgenden Seiten berichten die Fachgesellschaften und der Berufsverband aus ihren Gremien und Geschäftsstellen. Hier erfahren Sie, welche Arbeit im zurückliegenden Jahr geleistet wurde, wie künftige Pläne aussehen, welchen Benefit Sie von Ihrer Mitgliedschaft bei uns haben. Sie fragen – Ihr Vorstand antwortet. Wenn Sie Fragen zur Arbeit Ihres Vorstandes haben, zögern Sie bitte nicht, sich damit via E-Mail an uns zu wenden. Wir werden Ihre Anfragen unverzüglich an den passenden Ansprechpartner weiterleiten und Frage und Antwort in der nachfolgenden Ausgabe der „OU Mitteilungen und Nachrichten“ veröffentlichen. Je nachdem, von wem Sie es genauer wissen wollen, richten Sie Ihre Anfrage bitte an die Geschäftsstelle des Berufsverbandes: [email protected] der DGOOC: [email protected] der DGOU: [email protected] der DGU: [email protected] 420 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Foto: Privat BVOU Aus den Verbänden Orthofit 2011: Kollege Ernst-Thomas Kuhlmann war einer von zahlreichen Orthopäden, die im vergangenen Jahr Schulklassen besuchten. Aktion Orthofit „Zeigt her Eure Füße“ Dr. Andreas Gassen Der BVOU möchte wie in den vergangenen Jahren auch in 2012 an die so erfolgreichen Aktionstage Orthofit „Zeigt her Eure Füße“ anknüpfen. Wir haben auf Verbesserungsvorschläge reagiert. Deshalb werden wir anstatt eines Aktionstages eine ganze Aktionswoche durchführen, so dass eine individuelle Planung für die Teilnehmer möglich wird. In diesem Jahr gibt es statt eines einzelnen Aktionstages eine ganze Aktionswoche für Erstklässler vom 3. bis 7. Dezember 2012. Schüler, Eltern und Lehrer geben. Mitglieder, die sich vor Ort an dieser Aktion beteiligen möchten, bitten wir um zeitnahe Rückantwort direkt an die E-Mail [email protected]. Über weitere Einzelheiten werden wir Sie gern auf dem Laufenden halten und aktuell informieren. Herzlichen Dank für Ihr Engagement! Zusätzlich besteht dieses Jahr die Möglichkeit, regionale Schirmherren einzubinden. Wir hoffen auch, dass sich hierdurch die Medienwirksamkeit erhöht. Für dieses Schuljahr planen wir eine bundesweite Aktionswoche, und zwar vom 3. bis 7. Dezember 2012, für unsere Erstklässler. Es wird erneut ein Konzept zum Thema „Kinderfüße“ und Unterlagen für Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Dr. Andreas Gassen Vizepräsident des BVOU 421 BVOU Aus den Verbänden Wählen Sie mit! Helmut Mälzer Liebe Kolleginnen und Kollegen, sind Sie in der Weiterbildung oder Oberarzt? Dann ist Ihre Mitwirkung gefragt bei der Wahl: Nach § 10 Absatz 1 unserer Satzung fehlen im Gesamtvorstand des BVOU noch ein Vertreter der Oberärzte und ein Vertreter der Weiterbildungsassistenten. Deshalb werden Sie alsbald eine Aufforderung zur Kandidatur und später eine Aufforderung zur Wahl Ihres Vertreters bekommen. Diesen wollen wir dann zu unseren regelmäßigen Sitzungen im Gesamtvorstand einladen und begrüßen und ihn auch als Verantwortlichen des BVOU für die Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) bzw. mit dem Jungen Forum der DGOU benennen. Mit freundlichen kollegialen Grüßen Helmut Mälzer Präsident des BVOU Aus der Praxis für die Praxis Helmut Mälzer, Berlin Änderung Arbeitsunfähigkeits-Richtlinie des G-BA Für Ihre Arbeit in der Praxis gibt es eine wichtige Neuerung, die im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) beschlossen wurde und zu Rückfragen geführt hatte. Dies betrifft die attestierte Arbeitsunfähigkeit (AU) von Empfängern von Arbeitslosengeld (ALG) II, auch als Hartz-IVEmpfänger bekannt. Neu darin ist, dass wir entgegen der bisherigen Praxis ein anderes Kriterium nutzen müssen. Erwerbsfähige ALG II-Empfänger sind dann arbeitsunfähig, wenn sie krankheitsbedingt nicht mindestens drei Stunden täglich arbeiten oder an einer Eingliederungsmaßnahme teilnehmen können. Bitte beachten Sie: „nicht mindestens drei Stunden täglich”. Das dürfte auf die wenigsten der ALG II-Empfänger zutreffen. Damit ist nach Jahren der Unsicherheit endlich Klarheit geschaffen, die nach meiner jetzigen Erfahrung die Arbeit in meiner Praxis vereinfacht. Den Beschlusstext des G-BA finden Sie zusammen mit den Gründen für die Ent- 422 scheidung und weiterführenden Informationen auf der g-BA-Homepage unter: www.g-ba.de/informationen/beschluesse/1517/ Diesen können Sie in Ihrer Praxis auslegen, um Ihre Patienten darüber zu informieren bzw. um die Diskussion mit ihnen zu erleichtern. NEUE ALG -II-RICHTLINIE Nachgefragt bei der KBV: Verordnung von Heilmitteln „Bezieher von Arbeitslosengeld sind arbeitsunfähig, wenn sie krankheitsbedingt nicht mehr in der Lage sind, leichte Arbeiten in einem zeitlichen Umfang zu verrichten, für den sie sich bei der Agentur für Arbeit zur Verfügung gestellt haben." Frage: Folgt man der Logik bei Röntgenleistungen, untergliedert sich die Wirbelsäule in der Tat auf die 3 Abschnitte HWS, BWS und LWS, also auf drei Organe, während andererseits der Wirbelsäulenkomplex im EBM-Kapitel 18 die 3 Abschnitte zusammenfasst auf eine. Antwort: Die Heilmittel-Richtlinie unterscheidet Wirbelsäulenerkrankungen nicht in HWS, BWS und LWS, so dass die zweite Verordnung im hier dargestellten Fall eine Folgeverordnung darstellt, da kein Diagnosewechsel stattgefunden hat Vorbehaltlich der Genehmigung durch das Bundesgesundheitsministerium soll künftig gelten 1. In § 2 Definition und Bewertungsmaßstäbe wird der Absatz 3 Satz 1 wie folgt neu gefasst: 2. Ein neuer Absatz 3a wird eingefügt: „Erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II (Grundsicherung für Arbeitsuchende – „Hartz IV“) beantragt haben oder beziehen, sind arbeitsunfähig, wenn sie krankheitsbedingt nicht in der Lage sind, mindestens drei Stunden täglich zu arbeiten oder an einer Eingliederungsmaßnahme teilzunehmen." Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 BVOU Aus den Verbänden Stefanie Weber und Luisa Peter studieren Medizin an der Universität Göttingen und engagieren sich für die Nachwuchsförderung in O und U. BVOU Youngsters - mit Erfolg Stefanie Weber, Luisa Peter Immer weniger spezialisierte Fachärzte stehen aufgrund der demografischen Entwicklung einer stetig größer werdenden Patientenpopulation gegenüber. Mit einer verbesserten Nachwuchsförderung und familienfreundlicheren Arbeitsbedingungen wollen wir – die „BVOU Youngsters“ – diesem Trend entgegenwirken. Auch wir durften schon die Vor- und Nachteile des vorklinischen Wahlfachangebotes kennenlernen und mussten feststellen, dass die Auswahl an spezialisierten Fachrichtungen auf die höheren Semester beschränkt ist und Voraussetzungen gefordert sind, die Vorkliniker nicht erfüllen können, da beispielsweise klinische Leistungsnachweise fehlen. Zusammenarbeit mit Jungem Forum Wahlfach O und U Seit Mai 2012 engagieren wir – Luisa Peter und Stefanie Weber, Studentinnen an der Universität Göttingen – uns für die Förderung des Nachwuchses in der Orthopädie und Unfallchirurgie. Eine Zusammenarbeit mit dem Jungen Forum der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie ist Programm. Nun sind erste Erfolge zu verzeichnen. Wir haben es zusammen mit der Universitätsmedizin Göttingen geschafft, die Orthopädie und Unfallchirurgie als Wahlfach in die Vorklinik zu integrieren, so dass Studentinnen und Studenten der Vorklinik ab Oktober 2012 die Möglichkeit haben, bereits in dem so theoretisch belasteten Studienabschnitt einen Einblick in die Fachrichtung zu erhalten. Das Wahlfach ist ein Pflichtmodul während der ersten zwei Jahre des Studiums der Humanmedizin und wird als benoteter Leistungsnachweis für das Physikum benötigt. In Verbindung mit dem Projekt „BVOU Youngsters“ war eine der ersten Ideen die möglichst schnelle Einführung eines orthopädischen und unfallchirurgischen Wahlfaches, um frühzeitig junge Interessenten für das Fach O und U zu begeistern. Uns war es ein persönliches Anliegen, vor allem praktische Grundlagen und Fertigkeiten zu vermitteln, um eine Abwechslung zum Lernalltag der Vorklinik zu schaffen und die Teilnehmer mit viel Spaß und Motivation durch das Modul zu führen. Strukturiert ist das Wahlfach in einen theoretischen und praktischen Blockkurs, die jeweils an zwei aufeinander folgenden Tagen in der Universitätsklinik stattfinden. Im Theorieteil werden an Hand von klinischen Fallbeispielen in Form von Rollenspielen und Patientenvorstellungen Anamnese, Untersuchungs- und Operationsmethoden, The- Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 rapien sowie Prävention und Rehabilitation aufgezeigt. Im Anschluss besteht im Praxisblock die Möglichkeit, einen der leitenden Ärzte im Klinikalltag zu begleiten, um die erlernten theoretischen Fähigkeiten auch im direkten Umgang mit Patienten anwenden zu können. Die realistische Umsetzung unseres Gedankenexperimentes gelang doch schneller als erwartet und hat im Fachpersonal der O und U an der Uni Göttingen bereits sehr positive Resonanz erfahren dürfen. Unser nächstes Ziel ist die Umsetzung und Eingliederung des Projekts in Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Fakultäten in Deutschland, um somit eine Grundlage für die gezielte Nachwuchsförderung zu schaffen. Wir hoffen auch in Zukunft, dass unsere Vorschläge und Ideen dort genauso erfolgreich anlaufen, und freuen uns diesbezüglich über eine enge Zusammenarbeit mit Ihnen als Mitglieder des BVOU und der DGOU. ANMERKUNG Die Initiative des BVOU ist der Beginn für ein künftig gemeinsames Projekt mit der DGOU, welche sich noch im internen Abstimmungsprozess befindet. Helmut Mälzer, Präsident BVOU 423 BVOU Aus den Verbänden Heilmittel: Richtig verordnen! Reinhard Deinfelder, Donzdorf, Landesvorsitzender Württemberg Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, die meisten Reaktionen auf meinen Brief waren unterstützend, was mir zeigt, dass mein Standpunkt nicht völlig verkehrt ist. Gewundert habe ich mich nur, dass vergleichsweise wenige Kollegen sich negativ zu meinen Gedanken äußerten. Dies ist eventuell auch ein Ausdruck, dass die schweigende Mehrheit ähnlich denkt. Doch nun zur Kritik: Mein Brief ist keine Aufforderung, im Hamsterrad tätig zu werden und Leistungen zu erbringen, die nicht honoriert werden. Nur wenn ich als Orthopäde/ Unfallchirurg Leistungen (ob Medikamente oder Heil- und Hilfsmittel oder von mir selbst erbrachte Leistungen) indiziere, dann muss und soll ich auch den Mut haben, diese zu rezeptieren. Halte ich diese nicht für notwendig, dann bitte nicht. Mir ist aus den Prüfgremien kein Fall bekannt, dass ungerechtfertigte Regresse nicht zurückgenommen wurden. Nur: Die Voraussetzung dafür ist, dass die Therapie nachvollziehbar ist, den Regeln der ärztlichen Kunst entspricht und dies ausreichend dokumentiert wurde. Diese Prozedur des Nachweises steigert zwar jährlich unser Adrenalin, und Aufgabe für die Zukunft wird auch sein, diesen Adrenalin-Kick zu verhindern, aber solange viele Kollegen sich der Notwendigkeit, Therapien selbst zu indizieren und zu rezeptieren, entziehen, werden wir KO M M E N TA R E V O N B V O U - M I T G L I E D E R N Andreas Pfeifer, Kaiserslautern: „Dieser Ansicht kann ich nur zustimmen, meine Erfahrung aus der Klinik bestätigt dies. Zunehmend werden Patienten ohne vorherige konservative Therapie zugleich zur Operationen zum Beispiel an der Schulter (bei Impingement) zugewiesen. Ergänzend möchte ich noch erwähnen, dass auch die zuweisenden Hausärzten die konservative Therapie nicht vollständig durchführen und seltener den Patienten dem niedergelassenen Orthopäden zuweisen.“ Dr. Christoph Pilhofer, Regensburg: „Sehr geehrter Herr Mälzer, ich bedanke mich für die Weiterleitung des Schreibens des Kollegen Deinfelder und möchte aus tiefstem Herzen dessen Inhalten zustimmen. Auch wenn ich mit meinen erst acht Jahren in der Niederlassung noch zu den Jüngeren gehöre, so spricht er mir aus der Seele. Leider haben sich die deutschen Ärzte und hier sicherlich gerade die Orthopäden viel zu sehr ins Bockshorn jagen lassen mit all den bürokratischen Irrungen und Wirrungen der letzten Jahre! Regressandrohungen, Budgetierung, Regelleistungsvolumina etc. sind nichts anderes als monetäre Geringschätzung unserer täglichen Arbeit. Und wir machen munter dabei mit, die Spirale der nicht (mehr) gegebenen Verordnungsfähigkeit täglich ein wenig weiter nach unten zu schrauben, bis eines Tages der Patient seine Therapie nur mehr mittels 10er-Karte beim Heil-(welch Hohn!)-Mittelerbringer auf eigene Kosten beziehen darf. Oder wir degradieren uns zum justiziablen Berechtigungsscheinerbringer für Leistungen Dritter (wobei uns da die Physiotherapeuten als sektorale Heilpraktiker auch ablösen werden und auch können!). Ich hoffe sehr, dass viele Kollegen den geforderten Mut aufbringen, wieder mehr Therapeut, Heiler oder was auch immer zu sein und nicht immer weiter zum Dienstleistungserbringer zu degenerieren! Mit kollegialen Grüßen und einem Hochruf auf Kollegen Deinfelder!“ Silke Körber-Behkalam, Berlin: „Ich höre ebenfalls häufig von Kollegen, dass sie nur eine Serie Krankengymnastik etc. verordnen. Ich habe bisher zwei Regresse überstanden und sämtliche Patienten, die in meiner Kartei Rheuma-Symbol, Ca-Symbol, Parkinson, MS, u. a. haben, bekommen – wenn erforderlich – auch Behandlungen außerhalb der Regel. Bei allen anderen konnte ich meist den Regelfall ausschöpfen, ohne das Budget zu überlasten! Die Regresse haben Arbeit gemacht, sich aber gelohnt für die Patienten. Ansonsten war mein Honorar noch nie so niedrig wie zur Zeit bei durchschnittlich 1.100 Patienten in 19 Jahren. Ich verliere die Lust, aber das ist vielleicht Programm!!!???? MfG“ 424 damit leben müssen und für unsere Therapiefreiheit kämpfen müssen. Hier geht es nur darum, dass wir nicht alle Möglichkeiten und Kenntnisse aus der Hand geben sollen und damit unser Fach ersetzlich und ersetzbar machen. Diese Selbstbeschneidung und der vorauseilende Gehorsam, uns selbst immer noch mehr zu beschneiden, hat ja gerade zu dieser unserer jetzigen Situation geführt, dass wir unsere Leistungen nicht mehr darstellen können. Wir müssen wieder lernen, dass unsere Therapien auch von den Prüfgremien positiv anerkannt werden, wenn wir sie selbst durchführen und nicht nur empfehlen. Dann werden wir uns auch wieder einen größeren Spielraum für unsere Therapien und Verordnungen erarbeiten. Nun noch ein Wort zu IGeL: Auch ich wende IGeL-Leistungen an, und mir ist bewusst, dass ohne diese Leistungen einzelne Praxen nicht überleben können. Nur: Wir müssen glaubwürdig bleiben und im Interesse unserer Patienten handeln. Eine Richtschnur sollte immer sein, ob man sich selbst dieser Therapie unterziehen würde. Denn auch wir Orthopäden sind Ärzte, und der Grundsatz, nicht zu schaden, dem Patienten zu nützen und mit ausreichendem und gutem Einkommen die Früchte unserer Arbeit zu genießen, gilt auch für uns. Mir als Mitglied im Gesamtvorstand des BVOU geht es darum, dass ich die finanziellen Grundlagen für unsere Praxen und uns selbst sichern will. Aber ich fühle mich auch verpflichtet, unser Fach und unseren Anspruch, den wir durch Ausbildung und Tätigkeit haben, aufrecht zu erhalten, als Ärzte zum Wohl unserer Patienten da zu sein und diese adäquat zu versorgen. Dies heißt auch, dafür zu sorgen, dass wir selbst nicht überflüssig werden. HINTERGRUND Den Brief von Kollegen Deinfelder an den BVOU-Präsidenten finden Sie nach dem Einloggen im BVOU.NET unter www.bvou.net Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 BVOU Bild: Bedrin/Fotolia Kamera aus – weiße Weste anbehalten Presseerklärung Helmut Mälzer, Präsident, Dr. Andreas Gassen, Vizepräsident Selbst die Krankenkasse KKH hat vor lau- sich hier nicht gut abgesichert hat. Auch Insgesamt, so der BVOU, zeugen die posifender Kamera von „zdf zoom: Weiße das wäre mal einen Beitrag wert: Leis- tiven 97 Prozent korrekter Abrechnungen Kittel – schwarze Kassen“ (12. Juli 2012) tungsrationierung im Gesundheitswesen vom Funktionieren der vielfältigen Sicherungsmaßnahmen. Ärzte müssen durch eingeräumt, dass mindestens 97 Pro- durch die Hintertür. eine Kaskade von Kontrollen, bis sie am zent ihres Etats für richtig abgerechnete Leistungen ausgegeben werden. Keine „Von der Wiege bis zur Bahre“ – vom Ende viele Monate nach erbrachter Leisschlechte Botschaft zum Abrechnungs- Krankenhaus über die Arztpraxen bis tung ihr Honorar bekommen. Vor den Krankenkassen prüfen verhalten im Gesundheitssysbereits die zur Abrechtem, so der Berufsverband der eingereichten Fachärzte für Orthopädie und „Die Krankenkassen sind Teil der Probleme im Gesund- nung Leistungen KassenärztUnfallchirurgie (BVOU). heitswesen und Teil der Lösung – die Rolle des Staatslichen Vereinigungen anwalts steht ihnen aber nicht zu“. auf Plausibilität. „Kaum Die im Magazinbeitrag debatein Berufsstand untierten drei Prozent möglicher Helmut Mälzer, Präsident BVOU terliegt einer solchen fehlerhafter Abrechnungen Kontrolle seiner Befindet auch der BVOU diskussionswürdig. Mindestens so diskussions- zum Pflegedienst stand fast das gesamte rufsausübung. Weil es um die Beiträge würdig wie zum Beispiel die permanente Gesundheitssystem vor laufender Kame- der Versicherten geht, ist dies in Maßen Regressdrohung gegenüber Ärzten: Was ra auf dem Prüfstand. „Fast“ das ganze erklärbar. Maßlos sind aber die stetigen verordnet werden darf, ist bereits in ei- System, weil ein Teil als Ankläger auftrat Attacken auf uns Leistungserbringer bei nem so engen Korsett, dass Ärzte durch – die Krankenkassen. „Die Krankenkassen permanenter Leugnung schleichender den Griff zum Rezeptblock teils die Exis- sind Teil der Probleme im Gesundheits- Leistungsauszehrung auf Betreiben der tenz ihrer Praxen aufs Spiel setzen. Jeder wesen und Teil der Lösung – die Rolle des Kassen“, so Dr. Andreas Gassen, BVOUSchritt über die engen Grenzen muss Staatsanwalts steht ihnen aber nicht zu“, Vizepräsident. gut begründet sein – und wehe dem, der so Helmut Mälzer, Präsident des BVOU. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 425 BVOU Aus den Verbänden Rheumasymposium: Händewaschen nicht vergessen Dr. Claudia Stadelmann-Laski Neue Hygieneverordnung seit 1. Januar 2011 in Kraft Hygienepläne, Überwachungsverfahren, Infektionsstatistiken und ein „Masterplan“ für auftretende Infektionen. Ab Ein besonderes Augenmerk galt der 400 Patienten ist sogar eine Vollkraft für neuen Hygieneverordnung (MedHygV), Hygiene verpflichtend einzustellen. Prodie seit 1. Januar 2011 für alle medizini- blematisch ist, dass es derzeit nicht genüschen Einrichtungen verpflichtend ist. gend Fachkräfte gibt. Mediziner können In elf Paragrafen regelt sie die Pflichten diese Ermächtigung in einer zweijähriund Aufgaben der Krankenhäuser zur gen Weiterbildungszeit erwerben, bis Sicherstellung einer adäquaten Hygiene. zum Stichtag 31. Dezember 2016 muss Namhafte Referenten diskutierten zu- PD Dr. Wulf Schneider, Abteilungsleiter das Gesetz umgesetzt werden. Als politisammen mit Dr. Sebastian Schnarr, für Bakteriologie und Hygiene am Insti- schen Fauxpas betrachtete es Schneider, Chefarzt der Rheumaklinik Ostbayern, tut für Medizinische Mikrobiologie und dass in der novellierten GesetzesverfasThomas Skrebsky, Leitender Arzt der Ab- Hygiene der Universität Regensburg, sung von 2012 (MedHygV 2,0) Pflegeheime aus dem Geltungsteilung für Unfallchirurgie, bereich herausfallen: „Das Orthopädie und Sportist eine Katastrophe, denn medizin im Krankenhaus Bis zu zwei Prozent der operierten Patienten müssen gerade in den Heimen gibt Rotthalmünster, Dr. Peter damit rechnen, eine Infektion zu bekommen. es viele Patienten mit mulWein, Chefarzt der Klinik tiresistenten Keimen.“ Die Niederbayern Bad Füssing, und Dr. Thomas Laser, Orthopäde aus führte als Fachmann die Auswirkungen neue Hygieneverordnung sei aber insgeBad Griesbach, der kurzfristig für den des neuen Gesetzes auf den Klinikalltag samt ein immens wichtiger Schritt hin verhinderten stellvertretenden Landes- aus. Eine Hygienekommission, bestehend zur Verhinderung von Infektionen und vorsitzenden Bayern des Berufsverbands aus ärztlichem Leiter, Verwaltungsleiter, frühzeitigen Erkennung von Problemkeifür Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. Pflegedienst und weiteren Fachkräften, men. Etwas ketzerisch schloss er an: „Sie Karl-Heinz Conrad, eingesprungen war, regelt Zusammenarbeit, Schulung des können bedenkenlos aus jeder deutschen über eines der derzeit größten Probleme Personals und Umsetzung der Hygiene- Toilette trinken, aber geben Sie keinem vorschriften. Dazu gehören individuelle deutschen Arzt die Hand!“ nach orthopädischen Operationen. Das Schwerpunktthema „Infektionen in Orthopädie, Traumatologie und Rheumatologie“ hatte trotz des sommerlichen Wetters viele interessierte Ärzte und Therapeuten angelockt. Chefarzt Prof. Dr. Wolfgang F. Beyer konnte zum mittlerweile 18. Rheumasymposium rund 100 Teilnehmer im Mehrzwecksaal des Orthopädie-Zentrums Bad Füssing begrüßen. Foto: Georg Laski Nicht jede schmerzhafte Prothese bedeutet eine Infektion Die Referenten und Vorsitzenden: Thomas Skrebsky, Dr. Sebastian Schnarr, Prof. Dr. Wolfgang F. Beyer, Dr. Boris Ehrenstein, Dr. Tom Laser (vorne), Dr. Peter Wein (hinten), Dr. Heinz-Dieter Ziegler, DRV Direktor Gerhard Witthöft, Prof. Matthias Wettstein, Dr. Martin Ellenrieder (v. li. n. re.) 426 Wie wichtig die frühzeitige und korrekte Diagnostik zur Erkennung von postoperativen Infektionen ist, zeigte Dr. Heinz-Dieter Ziegler, Leitender Oberarzt Orthopädie am Klinikum Passau, am Beispiel der Infektionen in der Endoprothetik. Bei 200.000 Hüfttotalendoprothesen und 175.000 Knietotalendoprothesen pro Jahr ist eine primäre Infektionsrate von 0,4 bis 2 Prozent eine durchaus beachtliche Anzahl, bei Revisionsoperationen (Prothesenwechsel) sind es statistisch gesehen sogar 5 bis 15 Prozent der Patienten, die mit einer bakteriellen Infektion rechnen müssen. Gerade in den ersten Stunden nach der Operation kommt es durch Anlagerung von Bakterien an die Prothesenoberfläche zur Bildung eines sogenannten „Biofilms“. Aber es gilt Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 auch: Nicht jede schmerzhafte Prothese bedeutet eine Infektion. Häufiger noch sind mechanische Gründe (Lockerung, Abrieb, Luxation, muskuläre Beschwerden) oder gelegentlich Allergien dafür verantwortlich, dass die Patienten auch nach der OP über Schmerzen klagen. Generell sind Frühinfektionen (bis drei Wochen nach OP) von Low-grade-Infektionen (vier Wochen bis zwei Jahre nach OP) und Spätinfektionen zu unterscheiden. Frühinfekte sollen möglichst rasch erkannt und sofort aggressiv therapiert werden. Wenn nach einer Endoprothesenoperation Hämatome auftreten, die Wunde nicht primär heilt oder es zu Fieber und Entzündungszeichen kommt, sollte nicht lange gezögert werden, sondern schnellstmöglich operiert werden. Infektionen nach Endoprothesen-OP bedürfen einer sorgfältigen Abklärung und Untersuchung. Eine ausführliche Anamnese (Wie war der Heilungsverlauf? Hat die Wunde genässt? War eine Rötung erkennbar? Hatte der Patient Fieber?) gehört standardmäßig ebenso dazu wie die gründliche klinische Untersuchung des Gewebes, die Sonografie zum Nachweis von Flüssigkeit, Röntgen und Labor. Eine Erhöhung der Blutsenkung, Veränderungen im Blutbild, Erhöhung des CRP oder Interleukin 6 geben Hinweise auf eine Entzündung. Weitere Gewissheit bringen Punktion und Gewebeproben, die nahe an der Prothese entnommen werden. Dazu gilt es aber unbedingt zu beachten, dass vorher eine mindestens 14 Tage, besser noch vierwöchige Antibiotika-Pause eingehalten wird. Der Pathologe kann mitunter schon im operativen Schnellschnitt – ähnlich wie bei Tumoroperationen – eine Entzündung mit hoher Wahrscheinlichkeit bestätigen. Die Gewebeuntersuchung zum Nachweis einer Entzündung (Histo-Pathologie) wertete Ziegler insgesamt als sensibelste Methode und „Goldstandard“ neben der Erhöhung des CRPs und mikrobiologischem Erregernachweis. Klinische Symptome und Röntgenbefunde sind dem gegenüber alleine nicht aussagekräftig. Die Untersuchung des (ausgebauten) Implantats (sogenannte Sonifikation) zum Erregernachweis bleibt speziellen Zentren vorbehalten. Insgesamt sei aber das Wichtigste, bei Beschwerden überhaupt an eine Infektion zu denken, den Patien- Foto: AOK Früh- oder Spätinfekte – Punktion und Gewebeentnahme bringen Gewissheit Saubere Hände: Ärzte und Pflegepersonal sollten ihre Hände gründlich waschen und desinfizieren, um Infektionen vorzubeugen. ten ernst zu nehmen und niemals „blind“ Antibiotika zu geben. Über die prophylaktische Antibiotikagabe bei Endoprothesen-Operationen gingen allerdings die Meinungen auseinander. Einig waren sich die Experten darin, dass die Antibiotikagabe bei Prothesenwechsel großzügiger zu handhaben sei. Kortison erhöht Infektionsrisiko bei Rheumatikern Ein besonderes Problem stellen laut PD Dr. Boris Ehrenstein, Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie Bad Abbach, Patienten dar, die mit immunsupressiven Medikamenten behandelt werden, wie dies bei Rheumatikern, HIV-Patienten, bei Chemotherapie oder nach Organtransplantationen der Fall ist. Mit der Anzahl der verabreichten Medikamente steigt das Infektionsrisiko bis auf das Doppelte an, verglichen mit einem „gesunden“ Patienten. Ein besonders hohes Infektionsrisiko haben Patienten, die Corticosteroide (Cortison) erhalten. Ihr Risiko steigt mit der Dosis und Dauer der Anwendung an und hält auch nach Absetzen der Medikamente bis zu sechs Monate an. „Kortison ist, was das Infektionsrisiko angeht, schlimmer als alle anderen Rheumamedikamente“, so Ehrenstein. Ist erst einmal eine Infektion im Bereich der Endoprothese nachgewiesen, führt der Weg fast zwangsläufig zum Chirurgen. Dieser entscheidet dann, ob die Prothese sofort gegen eine neue ausgetauscht wird (einzeitige OP) oder ein sogenannter „Spacer“ (Platzhalter mit Antibiotikazusatz) für gewisse Zeit ein- Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 gebaut wird und der Patient zu einem späteren Zeitpunkt wieder mit einer Endoprothese versorgt wird. Beide Verfahren haben Vor- und Nachteile, führen aber meist zum Erfolg. Während sich die einzeitige OP für früh aufgetretene Infekte eignet und dem Patienten eine zusätzliche Operation erspart, sollte bei Risikopatienten oder Spätinfektionen eher der zweizeitigen Operation der Vorzug gegeben werden, postulierte Dr. Ellenrieder, Oberarzt der Orthopädischen Klinik und Poliklinik am Universitätsklinikum Rostock. Für Rheumatiker gelte es zu beachten, dass neben dem doppelten Infektionsrisiko häufig Wundkomplikationen aufträten und ein Befall mit dem Bakterium Staphylococcus aureus häufiger sei als bei Nichtrheumatikern. Funktion und Haltbarkeit der Endoprothesen seien aber auch bei Rheumatikern insgesamt gut. BVOU Aus den Verbänden Nicht nur bei Protheseninfektionen, auch bei anderen Infekten gelten bei Rheumapatienten besondere Vorsichtsmaßnahmen. Ob Harnwegsinfekt, Pilzbefall oder seltene atypische Pneumonien, Rheumatiker bedürften einer besonders sorgfältigen Überwachung, so Prof. Matthias Wettstein, Chefarzt der I. Medizinischen Klinik am Klinikum Passau. Unter Immunsuppression kann zum Beispiel eine Hepatitis-B-Erkrankung wieder aufflackern und einen schwerwiegenden Verlauf nehmen. Dennoch können mit den richtigen Antibiotika auch bei Rheumatikern Infektionen gut behandelt werden. Zur Prophylaxe plädierte Wettstein bei Rheumatikern für eine standardmäßige Impfung gegen Pneumokokken, Hepatitis B sowie eine alljährliche Grippeimpfung. Den „Blick für das Ganze“ nicht zu verlieren und sich öfters die Hände zu desinfizieren – mit diesem Wunsch bedankte sich Prof. Dr. Wolfgang F. Beyer am Ende des Symposiums bei Referenten und Teilnehmern und gab seiner Hoffnung Ausdruck, in Zukunft zum Wohle des Patienten noch mehr Infektionen verhindern bzw. frühzeitig erkennen zu können. Dr. Claudia StadelmannLaski 427 Bild: adimas/Fotolia BVOU Aus den Verbänden Facharztvorbereitungskurs 2012 Akademie Deutscher Orthopäden, Berlin Auf Grund der Neustrukturierung der Weiterbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sehen sich die Facharztanwärter vor neuen Herausforderungen. Trotz Verbundweiterbildungen ist es nicht in jedem Falle möglich, dass das gesamte Fachgebiet der Orthopädie und Unfallchirurgie in jedem Haus komplett vorgehalten werden kann. Insbesondere trifft dies im unfallchirurgischen Sektor für die Beckenchirurgie und zum Beispiel die Polytraumaversorgung zu, aber auch für spezielle Fragestellungen der Kindertraumatologie. Auf dem Sektor der Orthopädie und Orthopädischen Chirurgie werden insbesondere die Kinderorthopädie und die Wirbelsäulenorthopädie von den Facharztanwärtern im Rahmen von Weiterbildungen besonders nachgefragt. Obgleich die Facharztprüfung zum neuen Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in den verschiedenen Bundesländern inzwischen sehr gut standardisiert ist, haben Facharztanwärter immer wieder die Frage geäußert, ob eine komplexe Zusammenfassung prüfungsrelevanter Inhalte im Rahmen eines Kurses möglich ist. 428 Facharztvorbereitungsseminar Das Facharztvorbereitungsseminar in Berlin ist hierfür bestens geeignet. Als wissenschaftliche Leiter des Seminars haben sich Prof. Wich, PD Dr. Tohtz und Dr. John mit großem Enthusiasmus und Engagement der Vorbereitung der Kurse seit 2009 gewidmet. Wesentliche Hilfe hierbei waren insbesondere die kritischen Kommentare der ehemaligen Kursteilnehmer sowie die Notizen aus vorjährigen Pausengesprächen. Zusammen mit den Evaluierungen dienten diese Fakten als Grundlage für einige Veränderungen im Ablauf des Kurses. So wurde das Programm thematisch neu strukturiert und teilweise mit neuen Referenten belegt. Hierbei haben wir jedem Referenten bei seiner Einladung unsere Erwartungen und damit die Erwartungen der Kursanten mitgeteilt. Durch konkret thematisierte Fragen soll der Facharztanwärter mit einer entsprechenden Prüfungssituation vertraut gemacht werden. Letztendlich sollen mit diesem Kurs ärztliche Kollegen in die Lage versetzt werden, ihre Prüfung möglichst gut vorbereitet und damit stressfrei zu bestehen. Auf Grund von vielen positiven Rückmeldungen können wir auf einige erfolgreiche Kurse zurück blicken und würden uns freuen, Sie bei unserem 13. Facharztvorbereitungskurs als Teilnehmer begrüßen können. INFOS Der 13. Facharztvorbereitungs-Refresherkurs findet vom 26. November bis 1. Dezember 2012 statt. Anmeldung Akademie Deutscher Orthopäden (ADO) Kantstr. 13 10623 Berlin [email protected] www.institut-ado.de Ansprechpartner Melanie Dewart und Ina Schimpf Tel.: (0 30) 797 444-51/-59 Teilnahmegebühr BVOU-Mitglieder 590 Euro Nichtmitglieder 790 Euro Preise inklusive Pausen- und Mittagsverpflegung. Die Facharztvorbereitungswoche wird von der Ärztekammer Berlin mit 46 CME-Punkten bewertet. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 BVOU Aus den Verbänden Warum eine private Unfallversicherung? SERVICE FÜR BVOU-MITGLIEDER Stefan Wilhelmi, Funk-Gruppe „Ich bin doch gesetzlich unfallversichert! Warum sollte ich dann noch eine private Unfallversicherung abschließen?“ „Ich habe noch nie einen Unfall gehabt.“ „Ich passe auf – mir passiert schon nichts.“ All dies sind Argumente, die vorgebracht werden, wenn Menschen auf das Thema einer privaten Unfallversicherung angesprochen werden. Unstrittig dürfte sein, dass niemand, auch bei allergrößter Vorsicht, vor dem Eintritt eines Unfallereignisses gefeit ist. Was nutzt eigene Umsichtigkeit, wenn Dritte mit großer Nachlässigkeit agieren? Was aber bietet die gesetzliche Unfallversicherung, auf die sich viele zurückziehen, im Schadenfall und wann tritt sie überhaupt ein? Leider wird oftmals verkannt, dass die gesetzliche Unfallversiche-rung nur greift, wenn der Unfall bei der Arbeit oder dem Hinund Rückweg zur Arbeit geschieht, der gesamte übrige Zeitraum jedoch nicht abgesichert ist. Wenn man dann noch weiß, dass von den knapp sieben Millionen Unfällen, die pro Jahr in Deutschland passieren, mehr als zwei Drittel dem Freizeitbereich zuzuordnen sind, ist eine Riesenlücke zu erkennen, die nur durch eine private Unfallversicherung abgedeckt werden kann. Der BVOU kooperiert schon seit vielen Jahren mit der Funk-Hospital-Versicherungsmakler GmbH, auch hinsichtlich einer privaten Unfallversicherung. Für Informationen und die Erstellung von entsprechenden Angeboten stehen die Mitarbeiter des BVOUKooperationspartners gerne zur Verfügung. Was kostet eine private Unfallversicherung? Kontakt: Funk-Hospital-Versicherungsmakler GmbH Funk Ärzte Service Valentinskamp 20 20354 Hamburg Tel.: (0 40) 35 91 40 [email protected] Hier kann man nur sagen: Das kommt darauf an! Die zu zahlenden Prämien richten sich vor allem nach den versicherten Leistungsbausteinen: Zahlung bei Invalidität, Zahlung bei Tod, Zahlung einer Unfallrente, Mitversicherung diverser Nebenpositionen wie zum Beispiel Bergungskosten oder Aufwendungen für notwendig gewordene kosmetische Ope- rationen. Auch die Höhe der jeweils abgeschlossenen Versicherungsleistungen spielt natürlich eine entscheidende Rolle, ebenso wie die vereinbarte Gliedertaxe, die in verschiedenen Versicherungskonzepten sehr unterschiedlich ausgestaltet sein kann. So beträgt der festgeschriebene Invaliditätsgrad für die Gebrauchsun- Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 429 Aus den Verbänden Häufige Fragen zur Unfallversicherung BVOU Häufige Fragen zur Unfallversicherung 430 Was ist ein Unfall im Sinne der Unfallversicherung? Ein Unfall ist ein plötzliches, von außen auf den Körper einwirkendes unfreiwilliges Ereignis, das eine gesundheitliche Schädigung nach sich zieht. Wo gilt eine private Unfallversicherung? Die private Unfallversicherung gilt weltweit. Wann gilt eine private Unfallversicherung? Versicherungsschutz besteht 24 Stunden am Tag, also nicht nur während der Arbeit, sondern insbesondere auch in der Freizeit, also auch zum Beispiel beim Sport. Werden sogenannte Risikosportarten betrieben, so empfiehlt sich im Vorfeld eines Vertragsabschlusses die Abstimmung mit dem Versicherer. Wann liegt eine Invalidität vor? Voraussetzung für die Anerkennung einer Invalidität ist die dauerhafte Einschränkung der körperlichen oder geistigen Leistungsfähigkeit. Die Höhe des Invaliditätsgrades wird durch ein ärztliches Gutachten ermittelt, wobei durch die sogenannte Gliedertaxe bestimmten Körperteilen bei einer dauerhaften Schädigung feste Invaliditätsgrade zugeordnet werden. Wie berechnet sich die Höhe einer Invaliditätsleistung? Sie berechnet sich nach der gutachtlich festgestellten Höhe des Invaliditätsgrades. Ist beispielsweise bei einer versicherten Invaliditätssumme von 500.000 Euro eine Invalidität von 50 Prozent festgestellt, so gelangen 250.000 Euro zur Auszahlung. fähigkeit oder den Verlust beispielsweise eines Daumens in einer „normalen" Unfallversicherung lediglich 20 Prozent, in Spezialkonzepten jedoch bis zu 100 Prozent. auf die Prämie zu schauen, sondern vor allem die gebotenen Leistungen und das „Kleingedruckte“ auf Herz und Nieren zu prüfen. Dabei kann ein unabhängiger Berater natürlich wertvolle Hilfe leisten! Bei der Prüfung von Angeboten zur Unfallversicherung gilt es daher, nicht nur Der BVOU hat für seine Mitglieder zwei Konzepte ausgewählt. Zum einen die so- genannte Unfallversicherung für Ärzte (UVÄ), die insbesondere den Katastrophenfall abdeckt (zum Beispiel Verlust das Daumens 100 Prozent Invalidität und damit 100 Prozent Auszahlung der vereinbarten Invaliditätsleistung), wobei hier grundsätzlich erst eine Versicherungsleistung fließt, wenn ein Invaliditätsgrad von 50 Prozent überschritten wird. Prämienmäßig etwas günstiger wird die „Unfallversicherung Spezial“. Hier liegen die in der Gliedertaxe festgeschriebenen Invaliditätsgrade etwas niedriger (zum Beispiel für den Daumen bei 60 Prozent), doch wird eine anteilige Versicherungsleistung bereits ab dem ersten Invaliditätsgrad fällig. Welches Konzept am besten passt, welche Leistungsbausteine vereinbart und welche Versicherungssummen gewählt werden sollten, hängt von der jeweiligen persönlichen Situation des Versicherungsnehmers ab. Hier ist in jedem Fall ein Beratungsgespräch sinnvoll, für das die Spezialisten der Funk-Gruppe gerne zur Verfügung stehen. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 BVOU Aus den Verbänden Nutzen Sie Ihre Vorteile als BVOU-Mitglied. Risiken durchleuchten. Und sinnvoll absichern. Wir geben Sicherheit. Als Arzt mit Ihrem Tätigkeitsspektrum ist ein umfassender beruflicher Versicherungsschutz existenzsichernd. In enger Kooperation mit Ihrem Berufsverband bieten wir Ihnen hierzu die Vorzüge diverser exklusiver Rahmenverträge. Eine detaillierte Risikoanalyse, Versicherungsschutz zu besonders günstigen Konditionen und effiziente Hilfe im Schadenfall sind unsere unabhängigen Dienstleistungen für Sie als Arzt und Privatperson. So sparen Sie Zeit, Aufwand und Geld. Die Funk Gruppe berät und betreut als größter unabhängiger Versicherungsmakler in Deutschland seit Jahrzehnten Ärzte, medizinische und soziale Einrichtungen sowie eine Vielzahl medizinischer Berufsverbände in Versicherungs- und Risikofragen. Erfahren Sie mehr: FUNK-GRUPPE.COM. Gern beraten wir Sie persönlich: Bitte senden an: FAX 0 40-35 91 44 23 Herr Ass. jur. Stefan Wilhelmi fon 040-35914-285 [email protected] Frau Yasmine Tailby fon 040-35914-128 [email protected] Bitte informieren Sie mich über die Vorteile der BVOU-Rahmenverträge: Berufshaftpflicht Rechtsschutz-Versicherung Elektronik-Versicherung Berufsunterbrechungs-Versicherung f. niedergel. Ärzte (Ärzte-BU) Unfall-Versicherung für Ärzte (UvÄ) Sonstiges Diese Beratung ist für Sie - als Mitglied des Berufsverbandes BVOU - kostenfrei. Bitte senden Sie den Coupon ausgefüllt und unterschrieben per Fax zurück oder mailen Sie uns (Stichwort: BVOU/Rahmenverträge). Name, Vorname Geburtsdatum Telefon-Nr. Datum/Unterschrift/Praxisstempel E-Mail Beste Erreichbarkeit Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 431 Aus den Verbänden BVOU Neue Mitglieder Heide Barnowsky · Bad Soden Dr. med. Volker Carrero · Hamburg Monika Claeys · Herne Sybille Diem · München Dr. med. Patrick Frei · Wangen Dr. med. Ralf Hellmund · Dresden Christian Kellner · Innsbruck Sebastian Kellner · Innsbruck Dr. med. Michael Köpernik · Leuna Dr. med. Björn Marx · Berlin Dr. med. Hrefna Sara Müller · Dortmund Dr. med. Annett Nix · Oschatz Nicole Peikert · Velbert Dr. med. Sönke Schemionek · Osterholz-Scharmbeck Anna Janine Schreiner · Tübingen Karsten Tank · Illingen Kevin Wiemann · Hünxe Änderungen der Mandatsträger in den BVOU-Bezirken Bayern Bezirk Oberfranken. Als Bezirksvorsitzender wurde Dr. Wolfgang Willauschus aus Bamberg wiedergewählt, sein Stellvertreter ist Dr. Heino Arnold aus Rehau. Als zweiter Stellvertreter fungiert intern Dr. Markus Schneider aus Bamberg. Neue Kompetenznetze Im Zuge der Qualitätsoffensive Orthopädische Rheumatologie hat sich in den vergangenen Wochen ein neues regionales Qualitätsnetz Rheumatologie formiert. Qualitätsnetz Rheumatologie BRANDENBURG Ansprechpartner: Dr. med. Monika Schulze-Bertram, Nauen Nachruf! Der BVOU Bezirksverband Oberpfalz trauert um sein langjähriges Mitglied: Dr. Heribert Peter. Er starb plötzlich und unerwartet im 74. Lebensjahr. Auch als langjähriger Bezirksverbandsvorsitzender bleibt er in bester kollegialer Erinnerung und hinterlässt eine schmerzhafte Lücke. Die Mitglieder des BVOU Bezirksverband Oberpfalz 432 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 BVOU Aus den Verbänden Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 433 Aus den Verbänden Einladung zur Mitgliederversammlung 2012 der DGOU Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege, liebe Mitglieder! DGOU Wir laden Sie satzungsgemäß - § 10 der Satzung DGOU - im Auftrag des Präsidenten Prof. Dr. Wolfram Mit-telmeier herzlich ein zur Mitgliederversammlung der DGOU am Mittwoch, den 24. Oktober 2012, von 12.45 bis 14.15 Uhr Saal 3, ICC/Messe, Berlin 4. Bericht der Schatzmeister 4.1 Abstimmung über die neue Beitragsordnung – siehe Anlage 5. Bericht der Kassenprüfer Prof. Dr. Heino Kienapfel und PD Dr. Reinhold-Alexander Laun (beide Berlin) 6. Entlastung des Vorstands 8. Verschiedenes 7.1. Wahl des Präsidenten 2013 Der Vorstand schlägt Prof. Dr. Reinhard Hoffmann (Frankfurt/Main) vor. Tagesordnung 7.2. Wahl des Stellvertretenden Präsidenten 2013 Der Vorstand schlägt Prof. Dr. Bernd Kladny (Herzogenaurach) vor. 2. Bericht der Präsidenten 3. Bericht der Generalsekretäre 7.4. Wahl der Kassenprüfer Der Vorstand schlägt Herrn Prof. Dr. Heino Kienapfel (Berlin) und Herrn PD Dr. ReinholdAlexander Laun (Berlin) vor. 7. Wahlen (Zutritt nur für DGOU-Mitglieder: Alle DGOOCbzw. DGU-Mitglieder sind satzungsgemäß zugleich DGOU-Mitglieder!) 1. Begrüßung und Eröffnung der Mitgliederversammlung Ende des Jahres scheiden sechs Mitglieder aus dem nichtständigen Beirat aus. Da der Beirat laut der 2011 geänderten Satzung auf sechs Mitglieder beschränkt wurde, sind vier Personen aus der in der Anlage befindlichen Liste in den Beirat zu wählen. Mit freundlichen Grüßen Prof. Dr. Hartmut Siebert Generalsekretär Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard Stellv. Generalsekretär 7.3. Wahl des nichtständigen Beirates 2013 – 2015 Wahlvorschläge für Nichtständigen Beirat 2013-2015 Die Mitgliederversammlung hat vier Mitglieder im Nichtständigen Beirat der DGOU für die Amtszeit vom 1. Januar 2013 bis 31. Dezember 2015 per Wahl neu zu besetzen. Alle Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie waren in Heft 1/2012 der „Orthopädie & Unfallchirurgie – Mitteilungen und Nachrichten“ dazu aufgerufen worden, Vorschläge für vier neu zu besetzende Plätze im Nichtständigen Beirat der DGOU einzureichen. Aus den eingegangenen Vorschlägen hat der Gesamtvorstand die folgenden neun Kandidaten ausgewählt. Satzungsgemäß muss mindestens einer der Gewählten in nichtselbstständiger Stellung tätig sein. Die Kandidaten sind: 434 ■ Dr. Dirk Albrecht, Oberarzt, Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen ■ Prof. Dr. Alexander Christof Beck, Chefarzt, Abteilung für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Stiftung Juliusspital Würzburg ■ PD Dr. Ulf Culemann, Chefarzt Unfallchirurgie, Allgemeines Krankenhaus Celle ■ Prof. Dr. Sascha Flohé, Oberarzt, Klinik für Unfallchirurgie, HeinrichHeine-Universität Düsseldorf ■ PD Dr. Hansjörg Heep, Leitender Oberarzt, Orthopädische Universitätsklinik Essen ■ Prof. Dr. Dietmar Pierre König, Ärztlicher Direktor, Orthopädie und Unfallchirurgie, LVR-Klinik für Orthopädie Viersen ■ Dr. Matthias Psczolla, Chefarzt, Wirbelsäulenzentrum, Loreley-Kliniken St. Goar-Oberwesel ■ Prof. Dr. Stefan Rammelt, Leitender Oberarzt für Forschung, Klinik und Poliklinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Dresden ■ Dr. Richard Stange, Oberarzt Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Münster Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus den Verbänden Beschlussvorlage: Beitragsordnung ab 2013 1. Jedes ordentliche und jedes außerordentliche Mitglied ist zur Zahlung des Mitgliedsbeitrages verpflichtet. Der Mitgliedsbeitrag wird jeweils zum 31. März eines jeden Kalenderjahres fällig. 2. Die Höhe des Mitgliedsbeitrages wird von der Mitgliederversammlung durch Beschluss festgestellt. 3. Einzelheiten regelt die von der Mitgliederversammlung zu beschließende Beitragsordnung. Der Jahresbeitrag beträgt ab dem Jahre 2013 für ordentliche Mitglieder bei Teilnahme am Lastschrifteinzugsverfahren entsprechend den Angaben in der Tabelle. Bei Rechnungsstellung erhöht sich der jeweilige Mitgliedsbeitrag um 10 Euro. Ehrenmitglieder und korrespondierende Mitglieder sind beitragsfrei [§3 (5 und 6)]. MITGLIEDSBEITRÄGE DGOU DGOOC/DGOU DGU/DGOU DGOU/DGU/DGOOC Studierende (Bescheinigung jährlich einzureichen bis 31.03.) 0 Euro 0 Euro 0 Euro 0 Euro Assistenzärzte in Weiterbildung (Bescheinigung jährlich einzureichen bis 31.03.) 30 Euro 30 Euro 30 Euro 30 Euro Fachärzte, Funktionsoberärzte 60 Euro 60 Euro 60 Euro 60 Euro Ärzte in selbstständiger/leitender Position (Oberärzte, Chefärzte, Niedergelassene Ärzte) 120 Euro 120 Euro 120 Euro 120 Euro Pensionäre 40 Euro 40 Euro 40 Euro 40 Euro Außerordentliche Mitglieder, Körperschaften 320 Euro 320 Euro 320 Euro 320 Euro Fördernde Mitglieder 1.200 Euro 1.200 Euro 1.200 Euro 1.200 Euro DGOU § 5 der Satzung vom 26. Oktober 2010 (Mitgliedsbeiträge) BANKVERBINDUNG Zahlungen sind zu leisten auf das Konto der DGOU bei der Apotheker- und Ärztebank (APO-Bank) BLZ 300 606 01 Kontonummer: 000 742 67 39 unter Angabe des Namens und der Mitgliedsnummer. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 435 Foto: WHO DGOU Aus den Verbänden 1,3 Millionen Tote: Diese hohe Opferzahl fordert jedes Jahr der Straßenverkehr weltweit. Die meisten dieser Unfälle sind vermeidbar. Die Vereinten Nationen haben deshalb eine „Decade of Action for Road Safety“ gestartet. Die Kampagne war eines der Schwerpunktthemen beim EFORT-Kongress. Prävention funktioniert PD Dr. Carl Haasper, Dr. Uli Schmucker, Dr. Christian Juhra, Dr. Steffi Märzheuser, Prof. Dr. Günther Lob, Prof. Dr. Hartmut Siebert Die Verkehrssicherheitsdekade 2011 bis 2020 war eines der Schwerpunktthemen des EFORT-Kongresses. Eine von vielen Veranstaltungen zu dem Thema war eine Sitzung zur Unfallprävention, die von der Sektion Prävention der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie ausgerichtet wurde. Prof. Dr. Steffen Ruchholtz, Marburg, stellte aktuelle Entwicklungen zu dem im Jahre 2007 gestarteten Projekt TraumaNetzwerkDGU® vor. In diesem Netzwerk fungieren die zertifizierten TraumaKliniken als überregionale, regionale oder lokale Traumazentren mit unterschiedlichem Versorgungsauftrag, um Qualität und Sicherheit in der Schwerverletztenversorgung flächendeckend, rund um die Uhr an jedem Tag des Jahres zu befördern. Dieses interessante Feld bietet viele Chancen und führte zu einer 436 angeregten Diskussion mit Teilnehmern aus Asien und Australien. Der Austausch bot eine gute Überleitung von der nationalen auf die internationale Perspektive. Gegenwärtig versterben jährlich über 1,3 Millionen Menschen an den Folgen eines Verkehrsunfalls, Tendenz steigend. Das heißt: Weltweit wird alle sechs Sekunden ein Mensch im Straßenverkehr getötet oder schwerstverletzt. Dies bedeutet auch, dass im Jahr 2025 doppelt so viele Menschen an Verkehrsunfällen versterben werden als an HIV/AIDS. Die Vereinten Nationen (UN) haben daher im Mai 2011 die „Verkehrssicherheitsdekade 2011-2020“ ausgerufen. Ziel ist es, die fatalen menschlichen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen dieses weltweit größten Gesundheitsproblems zu verringern. Zum Thema sprach der WHO-Verantwortliche aus Genf, Dr. Manjul Joshipu- ra, der Orthopäde und Unfallchirurg ist. Die deutsche Unfallchirurgie mit ihren vielfältigen Kompetenzen in Prävention, Unfallforschung, Akutversorgung und Rehabilitation übernimmt hierbei auch globale Verantwortung. Im UN-Aktionsplan werden folgende fünf wichtigen Handlungsfelder genannt: Verkehrssicherheitsmanagement, Infrastruktur, Fahrzeugtechnik, Verkehrsteilnehmer und Unfallversorgung. Alle Aktivitäten von Verbänden, Institutionen und Unternehmen in diesen Bereichen können die weltweite Initiative für Verkehrssicherheit unterstützen (www.roadsafetyfund.org) Verkehrsunfallforschung in Deutschland – gestern und heute PD Dr. Carl Haasper, Hamburg, schilderte die Erfolgsgeschichte der deutschen Verkehrssicherheit in der Nachkriegszeit. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Kam die Bundesrepublik im Jahr 1970 le zu spielen. Ähnliche Ergebnisse hat Todesursache. Jedes Jahr verunglücken bei lediglich 17 Millionen Kraftfahrzeu- man auch in anderen europäischen Län- in Deutschland rund 1,69 Millionen Kinder, mehr als 492.000 von ihnen im gen auf über 21.000 Verkehrstote pro dern beobachtet. Jahr, so waren es 2010 bei über 50 Mil- Während die Gefährlichkeit des Motor- Heim- und Freizeitbereich. Aufgrund epidemiologischer Daten lionen Fahrzeugen nur aus dem Unfallmonitonoch 3.648. Die Stationen ring sind die häufigsten dieser Erfolgsgeschichte Die deutsche Unfallchirurgie mit ihren vielfältigen Komwaren sukzessive Verpetenzen in Prävention, Unfallforschung, Akutversorgung Unfallhergänge und Diagnosen für die jeweilige besserungen auf mehreund Rehabilitation sieht sich seit dem Start der Decade Altersgruppe bekannt. ren Ebenen. Gesetzliche Die Ergebnisse machen Vorschriften lassen sich of Action for Road Safety vor einem Jahr in der globalen deutlich, dass Unfälle im jeweils mit deutlichen Verantwortung und hat zusammen mit der European Kindesalter ein altersAbnahmen der VerkehrsSociety for Trauma and Emergency Surgery (ESTES) drei typisches Profil haben. opferzahlen, etwa durch Kinder, die unter sozial die Einführung von TemProjekte im europäischen Bereich angeschoben. schwierigen Bedingunpo 100 auf Landstraßen, gen aufwachsen, haben der Promille-Grenzen für Alkohol am Steuer sowie durch die radfahrens hinlänglich bekannt und eine ein erhöhtes Unfallrisiko. Deshalb sollte Einführung der Helmtragepflicht bei Vielzahl präventiver Aktionen festzustel- sozial benachteiligten Kindern bei der Motorradfahrern oder der Gurtpflicht len sind, wird das Risiko beim Fahrrad- Unfallprävention besondere Aufmerkkorrelieren. Weitere Fortschritte wur- fahren unterschätzt. Zu diesem Thema samkeit gewidmet werden. Für die Efden aber auch durch Verbesserungen der sprach Dr. Christian Juhra, Münster. In fektivität von Präventionsmaßnahmen Fahrzeugtechnologie wie verpflichtende der „Fahrradhauptstadt Deutschlands“ ist es daher wichtig, Zugangswege und Knautschzonen, Airbags oder ABS sowie verunglücken zahlreiche Personen mit Methoden der Informationsvermittlung durch ein sichereres Straßendesign wie dem Fahrrad. Lediglich 6,4 Prozent al- zu entwickeln, mit denen die betroffenachgebende Seitenbebauung und räum- ler Unfallopfer trugen einen Helm. Die nen Familien erreicht, Sicherheitshinliche Trennung des motorisierten vom Münsteraner Fahrrad-Studie zeigt in ein- weise verstanden und sicherheitsförunmotorisierten Verkehr erreicht. Für drucksvoller Weise die Notwendigkeit dernde Verhaltensweisen angenommen jene Unfälle, die dennoch passieren, hat zielgerichteter Verkehrssicherheitsarbeit werden. Dies gilt in besonderem Maße auch die Optimierung der Rettungskette zur weiteren Reduktion von Fahrradun- für Kinder aus Familien mit Migrationszur Reduktion der Todesopfer beigetra- fällen. Vor dem Hintergrund des weiter hintergrund. Informationen zur Verhüsteigenden Fahrradbooms, der techni- tung von Kinderunfällen können mittels gen. schen Weiterentwicklung (Pedelecs bzw. unterschiedlicher Ansätze verbreitet E-Bikes) und der politischen Willenser- werden. Dies können individuelle AufSchwellen- und Entwicklungsländer könklärungen ist ein weiterer Anstieg der klärungsmaßnahmen für Eltern, Kinder nen von Deutschland lernen Nutzung des Fahrrads und somit auch oder Erzieher sein. Auch öffentliche EinAus diesen Erfahrungen könnten die der Fahrradunfälle zu erwarten. Es geht richtungen wie Schulen oder Kindergärheutigen Schwellenländer und Entwick- laut Juhra et al. nicht nur darum, Fahr- ten können angesprochen werden. Gelungsländer von uns lernen, die sonst radfahren verbal zu unterstützen, es zielte Öffentlichkeitsarbeit in Richtung sicher vorhersagbare Epidemie an künf- bedarf vielmehr einer zukunftsfähigen der Publikumsmedien können – zumintigen Verkehrstoten wirksam zu vermei- Infrastruktur, die der zunehmenden Ver- dest kurzfristig – das Interesse an an den. Dr. Uli Schmucker, München, wies kehrsdichte gerecht wird und die finan- sicherheitsrelevanten Themen wecken. jedoch darauf hin, dass im Jahr 2011 erst- zielle Basis für zielgerichtete Präventi- Eine Kombination unterschiedlicher Vorgehensweisen erscheint sinnvoll. mals nach 20 Jahren mit 4.000 Verkehrs- onsaktion schafft. Auch das Angebot, Sicherheitsartikel toten die Zahl der Todesopfer erstmals günstiger zu erwerben, weckt Interesse wieder anstiegen ist. Trendwende oder Ausstellungen als Präventionswerkzeug an dem Thema. Elterninformation über „nur“ Ausreißer? Die Sektion Prävention in der Kinderunfallforschung bestimmte Verletzungsarten und deren hat in einem interdisziplinären Ansatz wichtige Einflussfaktoren auf das Un- Ergänzend zum traditionellen Schwer- Folgen führt zu einem besseren Wisfallgeschehen der zurückliegenden Jahre punkt Verkehrsunfallforschung konnte sensstand – ob letztlich so die Unfallzahuntersucht. Die Ergebnisse sind bislang Dr. Steffi Märzheuser, Berlin, dafür ge- len reduziert werden können, ist bislang als vorläufig zu betrachten. Neben dem wonnen werden, über die Prävention allerdings nicht erwiesen. AusstellunWetter scheint auch die Wiederbelebung von Kinderunfällen zu sprechen. Un- gen überlassen dem einzelnen Besucher der Konjunktur in Deutschland eine Rol- fälle sind im Kindesalter die häufigste die Entscheidung über Tempo, Auswahl und Vermittlungsform der Information selbst. Durch ihre Gestaltung sollen sie VERKEHRSSICHERHEITSDEKADE 2011 BIS 2020 auch emotional ansprechen, motivieren, Informationen über die „Verkehrssicherheitsdekade 2011-2020“ (Decade of Action for Road zum Handeln anregen. Safety) finden Sie im Internet unter: DGOU Aus den Verbänden www.who.int/roadsafety/decade_of_action/en/index.html www.decadeofaction.org Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 437 DGOU Aus den Verbänden Experts meet experts: Im Juli 2011 tagte das AE-Forum „Experts meet experts“ in Stuttgart – auf dem Bild zu sehen sind Prof. Albrecht, Prof. Günther, Prof. Siebert und Prof. Ewerbeck (v. li. n. re.) Jahresbericht der Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik Prof. Dr. Klaus-Peter Günther, Prof. Dr. Bernd Fink, Prof. Dr. Wolfhart Puhl Die Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik (AE) berichtet erstmals als Sektion der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) in den „Orthopädie und Unfallchirurgie – Mitteilungen und Nachrichten“ (OUMN) über ihre Aktivitäten. Seit ihrer Gründung im Jahr 1996 hat die AE einen Schwerpunkt auf die Gestaltung einer umfassenden Fort- und Weiterbildung für Ärzte und OP-Personal gelegt. Daneben wurden weitere Tätigkeitsfelder wie Forschungsunterstützung, Öffentlichkeitsarbeit und zuletzt vor allem eine Initiative im Bereich der Qualitätssicherung endoprothetischer Versorgung angeschoben. Die AE hat heute knapp 320 Mitglieder, und in der ComGen – einer Organisation für jüngere Kollegen in nicht selbstständiger Position – sind weitere 70 Orthopäden und Unfallchirurgen aktiv. Fort- und Weiterbildung Ein zentrales Element sind die AE-Kurse mit Schwerpunkt im Bereich der Hüftund Kniegelenkchirurgie, die deutschlandweit an meist wechselnden Standorten entweder im Basis- oder Master- 438 Format angeboten werden. Jährlich mindestens einmal werden sie ergänzt durch einen Dreiländerkurs in gemeinsamer Ausrichtung durch AE-Mitglieder aus Österreich, Schweiz und Deutschland (2011 in Kitzbühel, 2012 in Zürich). Neben Plenumsvorträgen und ausführlichen Falldiskussionen bilden Workshops zur Planung und Durchführung operativer Eingriffe sowie der sicheren Handhabung von Implantaten ein zentrales Element aller Kurse. Die Mitglieder des AE-Teaching-Komitees haben gemeinsam mit Vertretern der Industriepartner eine Workshop-Struktur entwickelt, die praktisches Training sicherstellt. Neu in das Programm aufgenommen wurden Kurse für evidenzbasierte Medizin sowie ein sogenanntes AE-Tutorial, das im November 2011 mit enormem Erfolg eine vollständig neue Form der Wissensvermittlung nutzte. Daneben gibt es regelmäßig sogenannte Kompaktkurse zu streng umschriebener Thematik wie „Zementiertechnik“ oder „Thromboseprophylaxe“, und die ComGen gestaltet jährlich mehrmalige Kursveranstaltungen für OP-Personal. Insgesamt waren 2011 bei 24 AE-Veranstaltungen 1.223 Teilnehmer registriert, die detaillierten Evaluationen spiegeln eine durchgängig hohe Zufriedenheit. Ein zunehmend wichtiges Fundament für die Qualifikation von Kursleitern, aber auch Referenten im Rahmen von AEVeranstaltungen bilden die als Teach-theTeacher bezeichneten Didaktik-Kurse. Unter der Leitung von Wolf Mutschler werden innovative Lehrformen vermittelt, die unser tradiertes Verständnis der Vortragsgestaltung in Frage stellen. Eine Projektgruppe unter Leitung von Florian Gebhard und Carsten Perka entwickelt derzeit ein Konzept, wie diese neuen Lehrmethoden in das bislang gültige Kursangebot so integriert werden können, dass eine organische Weiterentwicklung in sowohl qualitativer als auch organisatorisch-logistischer Hinsicht zukünftig erreichbar ist. AE-Jahreskongress mit zweisprachigen Sitzungen Der AE-Jahreskongress fand im Dezember 2011 in Berlin unter der wissenschaftlichen Leitung von Carsten Perka Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus den Verbänden Nicht nur für ihre Mitglieder, sondern auch für viele weitere Teilnehmer bot der ComGen-Kongress 2011 ein spannendes wissenschaftliches Programm. ComGenPräsident Stephan Kirschner und die wissenschaftlichen Leiter Hans-Michael Klinger und Karl-Heinz Frosch konnten 61 Teilnehmer in Göttingen begrüßen. Die Tagung bietet traditionell eine Mischung aus medizinischen Themen sowie Beiträgen aus Klinikorganisation und Personalentwicklung. Publikationen Neben der Wissensvermittlung im Rahmen von Veranstaltungen sieht die AE ihre Aufgabe auch darin, Standards in gedruckter Form zu verbreiten. In einem zentralen Projekt der letzten Jahre konnte mittlerweile das aktuelle Wissen um den Gelenkersatz in vier Bänden gebündelt werden: Unter der Koordination von Ulrich Holz haben AE-Mitglieder mit besonderer Expertise ein Werk zusammengetragen, das in der endoprothetischen Versorgung von Schulter-, Knie-, Hüft- und Sprunggelenk als Standard im Teach the teacher: In Teach-the-Teacher-Kursen der AE wird Seminarleitern und Referenten didaktisches Know-how vermittelt. deutschsprachigen Raum gelten kann. Restexemplare der AE-Manuale sind über die AE-Geschäftsstelle noch erhältlich. Ganz aktuelle Informationen werden jeweils in sogenannten AE-Bulletins zusammengefasst. Bernd Fink, Carsten Perka und Wolf Mutschler veröffentlichen darin die Manuskripte der Referenten vom AE-Sektionstag beim jährlichen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie – aktuell zu den Themen periprothetische Infekte (2010) und periprothetische Frakturen (2011). Aber auch die Ergebnisse von Arbeitsgruppen aus dem Bereich der Schadensanalyse (siehe unten) werden damit allen Mitgliedern und sonstigen Interessierten zur Verfügung gestellt. AE-Preis und Reisestipendium Jährlich wird der mit 10.000 Euro dotierte AE-Preis als Auszeichnung für eine innovative wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Endoprothetik ausge- schrieben. 2011 wurden insgesamt 12 höchstrangige Publikationen aus den besten Journalen des Faches dafür eingereicht. Die Jury kam zum Ergebnis, dass insgesamt drei gleichrangige Arbeiten die Vergabekriterien in herausragender Weise erfüllen. Deshalb konnte Volker Ewerbeck als Leiter der Preis-Kommission im Rahmen des AE-Kongresses die Auszeichnung an die Arbeitsgruppen von Arne Hothan (Hamburg), Jan Philippe Kretzer (Heidelberg) und Gerold Labek (Innsbruck) vergeben. DGOU und Norbert Haas statt. Erstmals sind zweisprachige Sitzungen mit Gästen aus Großbritannien und den USA angeboten worden, für die insgesamt 266 Teilnehmer war der Wissensaustausch zu kontroversen Themen in der Hüftendoprothetik äußerst spannend. Im Rahmen des Kongresses wurde die AE-Ehrenmitgliedschaft an Clive Duncan aus Vancouver verliehen, der nicht nur mit seiner weit verbreiteten Klassifikation periprothetischer Frakturen zur Entwicklung internationaler Standards in der Endoprothetik beigetragen hat. Eine weitere Initiative zur Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist die Vergabe von jährlich zwei AEReisestipendien zur Teilnahme am internationalen Kongress „Current Concepts in Joint Replacement“ in den USA. Teilnahmeberechtigt sind Orthopäden und Unfallchirurgen und alle AE- sowie ComGen-Mitglieder. Im vergangenen Jahr konnten Andreas C. Niemeier (Hamburg) und Ralf Skripitz (Rostock) als Auszeichnung für ihr wissenschaftliches Engagement an dieser Veranstaltung teilneh- Gebündeltes Expertenwissen: Die AE-Manuale zur endoprothetischen Versorgung von Schulter-, Knie-, Hüft- und Sprunggelenk gelten als Standard im deutschsprachigen Raum. Restexemplare sind über die AE-Geschäftsstelle noch erhältlich. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 439 Aus den Verbänden men und schilderten in einem beeindruckenden Reisebericht ihre Erfahrungen. DGOU AE-Qualitätsinitiative Als Sektion der DGOU ist die AE in besonderer Weise dazu prädestiniert, qualitätsrelevante Themen im Bereich der Endoprothetik zu bearbeiten. Hier sind in den letzten Jahren einige ganz zentrale Projekte entwickelt bzw. begleitet worden, die für Patienten, Ärzte und Implantathersteller größte Bedeutung haben. Dominik Parsch hat mit Unterstützung von Kollegen aus Klinik, Biomechanik und Industrie ein AE-Arbeitspapier zur Verbesserung der Abläufe bei der Analyse drohender und tatsächlicher implantatbezogener Vorkommnisse erarbeitet. Zusammen mit dem im März 2011 von der DGOU, dem Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) und dem BVMed publizierten Positionspapier „Sicherheit von Medizinprodukten – Hinweise zum Meldeverfahren“ sind damit die wesentlichen Handreichungen zum Umgang mit entsprechenden Problemen zusammengestellt. Mit Unterstützung von Rudi Ascherl ist aktuell ein Internetbasiertes CIRS-System am Entstehen, das zunächst für AE-Mitglieder – und nach einem Probelauf gegebenenfalls auch in erweiterter Form – eine Plattform zum Austausch von Informationen zur Implantatsicherheit gewährleisten soll. Schließlich haben Michael Morlock und Dominik Parsch mit Unterstützung von Wilhelm Blömer eine Kurzanleitung zur Implantatasservierung im Schadensfallverdacht herausgegeben, die ebenfalls als AE-Bulletin über die Geschäftsstelle bezogen werden kann. Diese Initiativen haben ihren Ausgang vom traditionellen AE-Forum „Experts meet Experts“ genommen, das in den vergangenen Jahren zu einem zentralen Pfeiler der Qualitätsinitiative geworden ist. AE-Mitglieder aus Klinik und Wissenschaft diskutieren im Rahmen dieser internen Veranstaltung gemeinsam mit Repräsentanten der Industriepartner ganz unterschiedliche Aspekte der Implantat- und Prozessqualität. Dazu gehören die strategische Ausrichtung von Aktivitäten in diesem Bereich ebenso wie eine ganz konkrete Aufarbeitung von ausgewählten Schadensfällen. Enge Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Gesellschaften und BVOU Von besonderer Bedeutung ist für die AE eine enge Verzahnung mit den Aktivitäten der wissenschaftlichen Gesellschaften (Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie) sowie auch des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) zur Weiterentwicklung unterschiedlicher und oft auch gemeinsam getragener Projekte im Bereich der Endoprothetik. So arbeitet unter Führung von Dieter Wirtz, Dominik Franz und Frank Schemmann eine Expertengruppe an der verbesserten Abbildung der Revisionsendoprothetik im DRG-System (siehe OUMN 3/2012: „Wie wird die Revisionsendoprothetik im G-DRG-System gebildet?“, Seite 274f.). Mit finanzieller Unterstützung von AE, DGOU und BVOU erfolgt zunächst eine datenbasierte fallbezogene Analyse der Leistungs- und Kostenheterogenität in der Revisionsendoprothetik an verschiedenen Gelenken. Daran werden sich notwendige Leistungsdefinitionen für Schlüsseleingriffe (modulare Endoprothesen, Megaprothese, Pfannenrekonstruktion etc.) anschließen, die eine möglichst eindeutige und interpretationsfreie Anwendung der DRG-Verschlüsselung im Alltag erlauben. AE-Präsidiumsmitglieder arbeiten in verschiedenen Positionen an der Etablierung des Deutschen Endoprothesenregisters (EPRD) mit, da diese Initiative einen ganz zentralen Baustein der Qualitätssicherung in der endoprothetischen Versorgung darstellt. Schließlich unterstützt die AE die Entwicklung des Konzeptes zertifizierter Endoprothetikzentren, das aus der DGOOC heraus entstanden ist und für eine flächendeckende Einführung ansteht. Mehr als 40 AE-Mitglieder haben bereits die Fachexperten-Schulung durchlaufen, und viele OP-Personalkurs: Die AE und die ComGEn veranstalteten gemeinsam im April 2011 in Kassel einen Kurs für OP-Personal. Im Bild: Dr. Oehme, Dr. Holz, Frau Bindemann, Prof. Heller, Frau Oberberger und Dr. Klauser (v. li. n. re.). 440 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 DGOU Aus den Verbänden OP-Personalkurs: Dr. Diethelm Träger und Dr. Iris Schleicher davon waren in Audits im Rahmen der Pilotphase tätig. besten die Umsetzung der Vereinsziele unterstützen. Die AE öffnet sich für neue Mitglieder Die notwendige Qualität der täglichen Arbeit zu stützen und, wenn möglich, den Entwicklungen der Wissenschaft, Medizintechnik und Pharmazie, aber auch des Gesundheitssystems permanent anzupassen, bestimmt und prägt nun die weitere Entwicklung der AE. Eine Begrenzung von Zeit und Ressourcen gerade im Bereich der klinisch tätigen AE-Mitglieder erfordert jedoch das Beschreiten neuer Wege, wenn die Aktivitäten im bisherigen Umfang gehalten und weiter ausgebaut werden sollen. Dazu hat sich die AE selbst mit professionaler Hilfe auf eine tiefreichende Strategiediskussion eingelassen, um die effektivsten zukünftigen Strukturen und Arbeitsweisen identifizieren zu können. Die Mitglieder des Präsidiums arbeiten gemeinsam an dieser Aufgabe und stellen sich der Herausforderung, dabei auch gewohnte Pfade zu verlassen. Eine großartige Unterstützung gibt dabei das Team unserer Geschäftsstelle mit Andrea Trautwein, Bettina Oberberger, Lilli Geng und Jelena Bindemann. Ihnen gilt unser Dank ganz besonders, denn sie bringen in ihren Kontakten mit Veranstaltungsteilnehmern, Mitgliedern und vielen anderen Ansprechpartnern „an vorderster Front“ täglich das zum Ausdruck, was die AE seit Anbeginn geprägt hat und wofür unsere Arbeitsgemeinschaft auch in der Zukunft stehen wird: Engagement in Themen, Kompetenz in der Sache und Respekt im Umgang. Die Übernahme des Status als Sektion der DGOU beeinflusst zwangsläufig auch das Aufgaben- und Verantwortungsspektrum der AE. Die Zuständigkeit für Fragen der Endoprothetik innerhalb der Dachgesellschaft ist nicht mehr mit der herkömmlichen Beschränkung von AEMitgliedschaften auf nur leitende Ärzte kompatibel. Deshalb sind neue Modelle entwickelt worden und von der Mitgliederversammlung im Dezember 2012 abgestimmt. Danach steht künftig die AE grundsätzlich für Fachärzte aus dem Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie bzw. für Wissenschaftler mit nachgewiesenem Tätigkeitsschwerpunkt in der Endoprothetik offen. Damit können jetzt auch nicht-selbstständige Kollegen (zum Beispiel angestellte oder niedergelassene Fachärzte, Oberärzte etc.) Mitglied werden, sofern ein besonderes Engagement und die entsprechende Qualifikation im endoprothetischen Bereich nachgewiesen sind. Innerhalb der AE ist dann unter definierten Voraussetzungen eine Aufnahme in die ComGen sowie in eine neu zu gründende AE-Akademie möglich. Diese beiden Gruppierungen werden ein Forum für besonders interessierte und engagierte Kollegen mit unterschiedlichen Zielsetzungen darstellen. Heiko Reichel erarbeitet mit weiteren Präsidiumsmitgliedern derzeit ein Konzept, wie die unterschiedlichen Gruppierungen am Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Prof. Dr. Klaus-Peter Günther, Dresden, ist Präsident der AE. Prof. Dr. Bernd Fink, Markgröningen, ist AEVizepräsident. Prof. Dr. Wolfhart Puhl, Oberstdorf, ist AEGeneralsekretär. Bei Interesse an einer Mitgliedschaft in der AE können sich Kolleginnen und Kollegen gerne mit der Geschäftsstelle bezüglich der aktuellen Aufnahmekriterien in Verbindung setzen. Kontakt: [email protected] 441 Aus den Verbänden Die DGORh: Schnittstellen-Spezialist DGOU Prof. Dr. Stefan Rehart, Dr. Ingo Arnold Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh) steht an einem entscheidenden Knotenpunkt zwischen Orthopäden, internistischen Rheumatologen, konservativen und hoch spezialisierten operativen Orthopäden, der Deutschen Rheuma-Liga, dem Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU), der Politik, internationalen Gesellschaften, ärztlichen Standesorganisationen und anderen. Regionale Qualitätszirkel „Orthopädische Rheumatologie“ In Zusammenarbeit mit der DGORh sind in (fast) allen Bundesländern die Qualitätszirkel „Orthopädische Rheumatologie“ des BVOU (Sektion „Orthopädische Rheumatologie, Leiter Dr. Uwe Schwokowski) inauguriert worden. Ein Ziel besteht in der verstärkten Implementierung orthopädisch-rheumatologischer Inhalte auf regionaler Ebene bei den Kollegen in niedergelassener Position. Da die europäische Interpretation der Rheumatologie auch die degenerativen Erkrankungen beinhaltet, ist es berufspolitisch von besonderer Bedeutung, als Orthopäde und Unfallchirurg rheumatologisches Wissen aufzuweisen. Zudem sollen Fragen der Vergütung angesprochen und gelöst werden. Komplikationsregister Der Betrieb des orthopädisch-rheumatologischen Komplikationsregisters der DGORh unter der Leitung von PD Dr. Klaus Schmidt, Dortmund, ist aufgenommen worden. Seit einigen Monaten bereits werden von großen, operativ rheumatologisch ausgerichteten Zentren anonymisierte Daten operierter Patienten des rheumatologischen Formenkreises in das Register eingespeist. Gerade in Bezug auf die spezielle biologische Medikation gilt besondere Aufmerksamkeit Gelenkinfekten, der Prothesenversorgung, aber auch Traumata. Die ersten Daten befinden sich in der Auswertung und werden 442 auf dem deutschen Rheumatologenkongress in Bochum Ende September vorgestellt. Kooperation mit Vertretern der deutschen konservativen Therapie Die deutsche orthopädische Rheumatologie hat traditionell sehr starke Wurzeln in den konservativen Behandlungsverfahren und versteht sich unter anderem als deren Sammelbecken in der deutschen Orthopädie. In diesem Jahr hat ein großes Meeting verschiedener konservativ ausgerichteter Fachgesellschaften stattgefunden, um Zielrichtungen konservativ tätiger Orthopäden und Unfallchirurgen zu bündeln. In einer „IG Orthopädische Rheumatologie / Rehabilitation“ sind die Aspekte zusammengefasst worden und strategische Vorgehen besprochen. Als Sprecher dieser IG ist Prof. Dr. Stefan Rehart aus Frankfurt, der das Meeting initiierte und ausrichtete, gewählt worden, Stellvertreter ist Dr. Mathias Psczolla aus St. Goar. Das nächste Treffen dieser starken Gruppe ist noch vor dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) im Oktober festgesetzt. Curriculum orthopädische Rheumatologie Das Curriculum „Orthopädische Rheumatologie“ mit dem Ziel der Erteilung eines Zertifikates für diese Disziplin nach Absolvenz der Inhalte ist ausgearbeitet worden. Neben typischen orthopädischrheumatologischen operativen Verfahren wird stark auf die konservativen Therapieinhalte fokussiert. Auch internistischrheumatologische Anteile des Faches werden vermittelt. Die breite Palette der spezifisch arthrologischen Krankheitsbilder (PVNS, Calcinose, Charcot, etc.) wird ebenfalls einen Schwerpunkt darstellen. Das Curriculum besteht aus vier einzelnen Tagen (jeweils freitags von 9 bis 17 Uhr), die einmal im Quartal angeboten werden, das heißt nach vier Curriculum-Tagen bzw. einem Jahr kann das Zertifikat durch die DGORh erteilt werden. Inhaltlich (Kenntnisgrad) ist es zwischen der FA-Ausbildung „Orthopädie und Unfallchirurgie“ und der speziellen dreijährigen Zusatzbezeichnung (ZB) „Orthopädische Rheumatologie“ angesiedelt. KollegInnen, die in ihrer FA-Weiterbildung nicht mit dieser Disziplin in Kontakt treten konnten oder die ZB nicht erwerben konnten, sollen Gelegenheit erhalten, sich die entsprechenden Inhalte bis zu einem gewissen Grad anzueignen. Vorgesehen ist eine Beteiligungspauschale der Teilnehmer an dem hochwertigen Ausbildungsgang von 100 Euro pro Kurstag, die rein der Kostendeckung für die Veranstalter dienen. Der erste Kurs wird im Oktober in Frankfurt von Prof. Dr. Stefan Rehart angeboten (Informationen unter: [email protected] / www.orthopaedische-rheumatologie. de). Weitere werden in unterschiedlichen Regionen Deutschlands (Hamburg (Prof. Dr. Wolfgang Rüther), Sendenhorst (Dr. Ludwig Bause), Bad Aibling (Dr. Stefan Schill), Bremen (Dr. I. Arnold), Leipzig (Dr. R. Scholz), u. a. folgen. Ziel des Zertifikatkurses ist es, einen orthopädischrheumatologisch versierten (und zertifizierten) Orthopäden-Unfallchirurgen zu kreieren. Es besteht die spätere Option, diesen Kompetenznachweis auch bei abrechnungstechnischen Belangen nutzen zu können. Gemeinsamer Rheumatologenkongress in Bochum Das Vorprogramm des deutschen Rheumatologenkongresses vom 19. bis 22. September 2012 (gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für internistische Rheumatologie und der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie) ist erstellt und im Internet einsehbar (www.orthopaedische-rheumatologie. de). Die Beteiligung und interdisziplinäre Verzahnung der Orthopäden mit den anderen Fächern dabei ist offensichtlich. Die traditionelle Ausrichtung eines gemeinsamen Abends der DGORh erfolgt am Donnerstag der Kongresswoche. Kongresspräsident der DGORh ist PD Dr. Klaus Schmidt aus Dortmund Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus den Verbänden ■ ■ Strategie-Meeting Vorstand und Beirat Bereits vor eineinhalb Jahren hat die DGORh ein erstes Meeting für die Festlegung der Ziele und Marschroute der Fachgesellschaft veranstaltet. Im Zuge der Evaluation der Arbeitsaufträge, die hieraus resultierten, und zur Bestimmung der nächsten Ziele erfolgt im August 2012 eine Wiederholung dieser hervorragend geeigneten Institution. Auch die Aufrechterhaltung des Kontaktes des Vorstandes im engeren Sinn mit den Mitgliedern und dem Beirat wird dadurch sehr eng und „lebensnah“ gestaltet. ■ ■ Verschiedenes ■ ■ ■ Die DGORh ist an der Erstellung von Leitlinien beteiligt: „Der entzündliche Rückenschmerz“ (Prof. Dr. Bernd Swoboda) und „Synovialitis“ (N.N.). Ehrenmitglied der DGORh 2012 wird Prim. em. Dr. Hilzensauer aus Innsbruck. Unter der Ausarbeitung von Fr. Dr. Christine Seyfert, Chemnitz, hat die DGORh einen Funds-Raising-Flyer ■ ■ erstellt, der allen Interessierten zugänglich ist. Die DGORh ist an der Kampagne der Rheuma-Liga „Aktiv gegen den Rheumaschmerz“ beteiligt. Die eingereichten Arbeiten zu dem von der DGORh jährlich ausgelobten wissenschaftlichen „Arthur-Vick-Preis 2012“ mit einer Dotation von 5.000 Euro befinden sich zur Zeit Im Begutachtungsprozess. Beim Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) 2012 in Berlin richtet die DGORh hauptverantwortlich sechs wissenschaftliche Sitzungen aus. Das 2012 stattgehabte, alle vier Jahre in Deutschland veranstaltete „combined meeting“ der DGORh mit der japanischen Schwestergesellschaft JSRAS wurde von Dr. Stefan Schill, Bad Aibling, ausgerichtet. Zweijährig versetzt reist eine Delegation der DGORh nach Japan, um dort zu tagen. Somit kommt es turnusgemäß alle zwei Jahre zu einem entsprechenden wissenschaftlichen orthopädisch-rheumatologischen Austausch. Regelmäßig formuliert der Vorstand der DGORh schriftliche Stellungnahmen zu rheumatologischen Themen bei Bedarf (zum Beispiel IQWIG). Unterjährig beteiligen sich zahlreiche Mitglieder der DGORh aus Vorstand/ Beirat und Mitgliedschaft an Fortbil- Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 ■ ■ dungen orthopädisch-rheumatologischer Inhalte auf allen Ebenen. Mehrere Themenhefte mit orthopädisch-rheumatologischen Inhalten sind von unterschiedlichen Mitgliedern der DGORh herausgegeben worden („Orthopäde“/„Aktuelle Rheumatologie“/„arthritis & rheuma“). Die Mitarbeit an Projekten der „Rheuma-Akademie“ erfolgt durch die DGORh (kleine Anteile werden gehalten). Prof. Dr. Stefan Rehart, Frankfurt a. M., Präsident der DGORh DGOU ([email protected]), der bei Bedarf nähere Informationen erteilt und einen Flyer über die rheumaorthopädischen Symposien bei dem Kongress bereit hält. Informationen sind auch auf der Homepage der DGRh (www.dgrh.de) zu erhalten. Dr. Ingo Arnold, Bremen, Schriftführer der DGORh 443 DGOU Aus den Verbänden Die aufmerksam gebannten Teilnehmer bei der sonografischen hands-on-Demonstration. 2. DGORh-Intensiv-Meeting in Bremen Dr. Ingo Arnold Am 17. und 18. Februar dieses Jahres fand das 2. Intensiv-Meeting unserer Gesellschaft in der Klinik für operative Rheumatologie und Orthopädie des Rotes Kreuz Krankenhauses Bremen statt. Der fachliche Austausch auf hohem Niveau, gerade auch mit der speziellen Problematik des immunkompromittierten Patienten, sorgte erneut für eine große Resonanz. Chefarzt Dr. Ingo Arnold hatte ein facettenreiches Programm zusammengestellt. Einen Schwerpunkt bildete der Umgang mit besonderen Formen rasch destruktiver Gelenkveränderungen wie den multizentrischen Osteolysen. Diese destruktiven Knochenprozesse führen unbehandelt zu irreversiblen Deformitäten und erfordern besondere Aufmerksamkeit. Auch seltenere rheumatologische Krankheitsbilder mit meist ausgeprägten serologischen Entzündungskonstellationen, die als autoinflammatorische Syndrome subsumiert werden, wurden umfänglich besprochen. Diese Patientengruppe weist häufig neben den Dysplasien der großen Gelenke Wachstumsretadierungen auf, die rheumaorthopädisch 444 rekonstruktive Maßnahmen erschweren. Am Fallbeispiel einiger solcher Patienten mit einem familiären juvenilen systemischen Granulomatosensyndrom (BlauSyndrom) konnte insbesondere diese skizzierte besondere therapeutische Herausforderung verdeutlicht werden. Einen weiteren Themenkomplex bildete der rheumatische Schultergelenkbefall und in diesem Zusammenhang die Indikation und Möglichkeiten der Verwendung minimalisierter Implantate bis hin zum ausschließlichen Oberflächenersatz. Die konstruktive Diskussion der hochrangigen Teilnehmer verdeutlichte die sich diesbezüglich offerierenden Anwendungsmöglichkeiten, auch im Zusammenhang mit bereits weit fortgeschritten etablierten Rotatorenmanschettendefektarthropathien. Vertieft wurde dabei die indikatorische Trennlinie für den Einsatz der unproblematischen inversen Schultergelenkendoprothesen. tausch mit hands-on-Charakter, die Vorstellung der § 116b-Ambulanz des RKK Bremen und die Darstellung des Bremer Vereins „Ambulante Versorgungslücken“. Die rheumaorthopädische Zusammenarbeit mit dieser Patienteninitiative setzt die Tradition enger Verbundenheit unserer Auftraggruppe mit den insbesondere in der Rheuma-Liga organisierten Betroffenen fort. Vor dem Hintergrund weiter bestehender Versorgungsengpässe in der Rheumatologie erfuhr die Schilderung der berufspolitischen Einordnung des niedergelassenen orthopädischen Rheumatologen innerhalb der Kassenärztlichen Vereinigung eine besondere Bedeutung. Das nächste DGORh-Meeting findet dann bei Herrn R. Scholz in Leipzig statt, und dies mit Sicherheit wieder mit der gewohnten Resonanz und Intensität. Dr. Ingo Arnold Chefarzt Abgerundet wurde das Programm durch einen sonografischen ErfahrungsausOrthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus den Verbänden Jahresbericht der AG Lehre Nachdem im Jahr 2011 der Lehrzielkatalog für PJ-Studierende (siehe Kasten) erfolgreich publiziert worden ist, steht nun das Logbuch vor der entsprechenden Veröffentlichung. Es sind eine deutsche als auch eine englische Version geplant, um auch dem PJ-Studierenden während eines möglichen Auslandstertials die Möglichkeit zu geben, vor Ort dem zuständigen Lehrenden die gewünschten Lehrziele inklusive der zu erreichenden Fertigkeitsstufe darzulegen. Am 13. April 2012 ist zudem eine deutschlandweite vergleichende Evaluation der praktischen Anteile Ihres Medizinstudiums gestartet. Ziel der Studie ist es unter anderem, die Bedingungen im Pflegepraktikum, während der Famulatur und des Praktischen Jahres zu evaluieren, um letztendlich das Problem der Nachwuchsakquise zu beleuchten. Bis zum jetzigen Zeitpunkt konnten über 3.600 Studenten erreicht werden. Anhand der Ergebnisse erhoffen wir uns entsprechende Aussagemöglichkeiten, welche ebenfalls veröffentlicht werden sollen. L E R N Z I E L K ATA L O G Fröhlich, Obertacke, Ruesseler, Schwanitz, Roth, Gollwitzer, Walcher, Kasch, Mittelmeier: An educational skills programme for undergraduate training in orthopaedic and trauma surgery. Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie; Oktober 2011 Am 24. April 2012 fand eine Sitzung des Arbeitskreises E-Learning der AG Lehre der DGOU in Saarbrücken statt. Prof. Knopp berichtete in diesem Rahmen über den bisherigen Entwicklungsstand bezüglich der E-Learning Plattform MEC.O. Hier besteht ein Verbund zwi- schen der Universität des Saarlandes und der Frankfurter Universität. Dort ist MEC.O inzwischen in die örtliche E-Learning-Plattform OLAT integriert und kann von allen Studierenden genutzt werden. Da es Ziel der AG Lehre der DGOU ist, die Lehre bundesweit einheitlicher zu gestalten, besteht der Wunsch, diese Plattform interuniversitär auszuweiten. Um dieses zu ermöglichen, soll zunächst über eine Evaluation festgestellt werden, welche ELearning-Modalitäten überhaupt genutzt werden, und schließlich, welche E-Learning-Inhalte in einem Content-SharingVerfahren zur Verfügung gestellt würden. Letztendlich könnten somit unter der Mitwirkung mehrerer Beteiligter und der entsprechenden Aufgabenverteilung die E-Learning-Inhalte regelmäßig aktualisiert werden. DGOU Dr. Susanne Fröhlich Augenmerk soll außerdem auf die Lehre und Lehrforschung in Orthopädie und Unfallchirurgie und deren Stellenwert gelegt werden. Es ist eine Status-Quo-Erhebung mit wissenschaftlicher Gewichtung vorgesehen. Ein weiteres Betätigungsfeld wird die mündliche Prüfung darstellen, hier im Besonderen die Notenfindung. Ziel ist es, Standards bezüglich dieser zu entwickeln, bei offensichtlich vorliegender Problematik der einheitlichen Notengebung. Bild: http://umfrage-dgou.de Für weitere Wünsche und Anregungen bezüglich neuer Tätigkeitsfelder sind die Mitglieder unserer AG jederzeit ansprechbar. Wir danken dem Vorstand der DGOU für den großen Rückhalt und die Unterstützung unserer Arbeit. Dr. Susanne Fröhlich, Rostock, ist Vorsitzende der AG Lehre der DGOU. Kontakt: [email protected] Online-Umfrage: Bis Ende Juli war eine Internetseite freigeschaltet, auf der PJ-Studierende die praktischen Anteile ihres Medizinstudiums bewerten konnten. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 445 Aus den Verbänden Jahresbericht der Sektion Arthroskopie AGA – Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie DGOU Prof. Dr. Philipp Lobenhoffer, Prof. Dr. med. Roland Becker Die AGA-Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie wurde 1983 von enthusiastischen Arthroskopeuren gegründet und hat sich seither zur größten nationalen Arthroskopiegesellschaft Europas (3.215 Mitglieder) entwickelt. Die wesentlichen Ziele der AGA sind: ■ Aus- und Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten auf dem Gebiet der Arthroskopie und Gelenkchirurgie ■ Förderung von klinischen und experimentellen Studien mit Bezug zur Arthroskopie ■ Wissenschaftliche Vertretung der Arthroskopie im nationalen und internationalen Rahmen Weiterbildung Der AGA-Kongress 2011 in Regensburg hatte über 1.000 Teilnehmer. Er bot mit Vorträgen, Postern, Instruktionskursen und Live-Operationen eine breite Plattform für Fortbildung und Meinungsaustausch. Seit 2009 findet vor dem eigentlichen jährlichen zweitägigen Kongress ein Research Day statt, der die Vorträge zur Grundlagenforschung zusammenfasst und überaus erfolgreich ist. Als wissenschaftliche Preise wurden der Medi-Award, dotiert mit 15.000 Euro, der Research Day Preis der Firma Ormed Djo, dotiert mit 3.000 Euro, der Posterpreis der Stiftung zur Förderung der Arthroskopie (SFA), dotiert mit 3.000 Euro, sowie der Alwin-Jäger-Preis der Firma Arthrex mit 2.500 Euro verliehen. 2008 richtete die AGA eine eigene Akademie ein, um die Fortbildung von Arthroskopeuren in Gebieten zu verbessern, welche von den konventionellen Kursen nicht abgedeckt werden. Bislang haben 333 Arthroskopeure an diesen Akademiekursen teilgenommen. Es werden jährlich vier zweitägige Veranstaltungen in Deutschland, eine in Österreich und eine in der Schweiz angeboten. Traditionell unterstützt die AGA Fellowships in vielen Ländern. An dieser Stelle sei das einjährige Forschungsfellowship 446 und das sechswöchige klinischen Fellowship an der Universität von Pittsburgh (unterstützt durch die Firma Ormed Djo/ Aircast) erwähnt. Jedoch ist auch das einjährige klinische Fellowship in Annecy (Frankreich) bei Dr. Laurent Lafosse (unterstützt durch die Firma Mitek) sowie das kombinierte Fellowship aus Klinik und Forschung in Vail bei Peter Millett MD am Steadman Philippon Research Institute und Clinic sowie in Paris bei Prof. Philippe Hardy (unterstützt durch die Firma Arthrex) sehr interessant. Die vierwöchige amerikanische Schulter-Hospitationsreise (unterstützt von Smith&Nephew) bietet eine einmalige Möglichkeit, den bekanntesten Schulterchirurgen in den USA über die Schulter in die Schulter zu schauen. Seit kurzem bieten wir auch eine zweiwöchige Hüft-Hospitationsreise in verschiedene Zentren des deutschsprachigen Raumes an. Dieses Fellowship wird zusätzlich mit dem AGA- Akademie-Hüftkurs kombiniert (unterstützt von Smith&Nephew). Das EAF (European Arthroscopy Fellowship) in Zusammenarbeit mit der European Society of Sports Traumatology, Knee Surgery and Arthroplasty (ESSKA) und weiteren nationalen Arthroskopiegesellschaften wie Italien, Frankreich, Portugal und Spanien (unterstützt von der Firma Otto Bock) ― sowie das seit zwei Jahren stattfindende einwöchige Fellowship in Zusammenarbeit mit der niederländischen Arthroskopiegesellschaft (NVA) (unterstützt durch die Firma Ormed Djo) bilden großartige Möglichkeiten, mit Kollegen aus dem In- und Ausland in Erfahrungsaustausch zu treten. speziell an unsere jungen Kollegen, die das Arthroskopieren erlernen möchten, richtet. Dabei stehen die manuellen Fertigkeiten ganz im Vordergrund, welche an speziellen Modellen geübt werden können. Qualitätskontrolle Die AGA hat ein detailliertes Weiterbildungscurriculum erarbeitet, welches eine umfassende theoretische und praktische Qualifikation in der Arthroskopie gewährleistet. Auf Basis dieses Curriculums werden zwei Qualifikationen vergeben, der Arthroskopeur (AGA) und der Instruktor der AGA. 2011 wurden zwölf bzw. elf Kollegen als Arthroskopeur bzw. Instruktor zugelassen. Forschung Die AGA unterhält ein peer-reviewed System zur Förderung wissenschaftlicher Studien mit Bezug zur Arthroskopie. In den letzten zehn Jahren wurden 574.680 Euro für experimentelle Forschungsarbeiten bereitgestellt. Viele Projekte führten zu erstklassigen Publikationen in internationalen Journalen. Zeitschriften Die AGA finanziert eine deutschsprachige Zeitschrift („Arthroskopie“), welche viermal jährlich erscheint. Jedes Heft ist einem Leitthema gewidmet und enthält nur praxisbezogene eingeladene Beiträge von Experten. Zusätzlich ist die AGA an AOTS (Archives Orthopaedic and Trauma Surgery) beteiligt, so dass peer reviewed Studien in englischer Sprache hier publiziert werden können. Basic Skills Course Komitees Um auch unseren jungen Assistenzärzten die Grundlagen der Arthroskopie strukturierter zu vermitteln, planen wir mit den Arthroskopiegesellschaften aus Griechenland, der Türkei und Holland im April 2013 die erste gemeinsame Arthroskopieveranstaltung in Istanbul, die sich Vor vier Jahren gründete die AGA Komitees, welche zu Sachthemen (Schulter, Knie, Hüfte etc.) aktiv sind und dem Vorstand zuarbeiten. Diese Arbeitsgruppen ermöglichen es, das Fachwissen und die Kompetenz von Mitgliedern unserer Ge- Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus den Verbänden sellschaft zu konzentrieren und zu nutzen. Mittlerweile sind über 160 Kolleginnen und Kollegen in den Komitees tätig. Studentinnen und Studenten bieten wir im AGA-Jungen Forum (beitragsfreie AGA-Mitgliedschaft für Studenten) frühzeitig den Zugang zu unserm Fachgebiet. Die Studenten dürfen kostenlos an diversen AGA-Veranstaltungen teilnehmen, wie zum Beispiel den AGA-Akademiekursen oder den Basiskursen der SFA. Hier erhalten sie die Möglichkeit, an Präparaten selbst operativ tätig zu werden. Erstmals wird im Juli 2012 die Summer School in München und am AGA-Kongress 2012 ein AGA-Students Day organisiert. Für angehende Arthroskopeure (Assistenzärzte) hat die AGA den Kongresseintritt im ersten Jahr beitragsfrei gestellt und zusätzlich ein Mentorenprogramm eingerichtet, um den Zugang zur Arthroskopie zu erleichtern. DGOU Junges Forum Die AGA ist somit eine dynamische und aktive Gesellschaft, die für die Zukunft gut gerüstet ist und das Gebiet der Arthroskopie weiter entwickeln wird. Prof. Dr. Philipp Lobenhoffer ist Sekretär der AGA. Prof. Dr. Roland Becker ist Präsident der AGA. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 447 Aus den Verbänden Jahresbericht der Arbeitsgemeinschaft Intraoperative Bildgebung und Technologie Integration (AGiTEC) DGOU Prof. Dr. Rolf Haaker Durch den erfolgreichen Zusammenschluss der ursprünglichen Arbeitsgemeinschaft 08 (Computerunterstützte Verfahren) der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) und der AGROP (Arbeitsgemeinschaft Rechnerunterstützte OPVerfahren) der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zur Arbeitsgemeinschaft Intraoperative Bildgebung und Technologie Integration (AGiTEC) konnten im vergangenen Jahr diverse erfolgreiche gemeinsame Veranstaltungen geplant werden. So führte die AGiTEC nach offizieller Anerkennung durch den Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, Herrn Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, ihre erste gemeinsame Veranstaltung im Rahmen des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) in Berlin durch. Hier konnte unter dem Arbeitstitel „Operationssaal mit Zukunft – Zukunft im Operationsaal“ sowohl über die interdisziplinäre Nutzung der stationären 3D-Bildgebung (Artis zeego, Siemens) von Herrn Prof. Dr. Florian Gebhard in Ulm über die 3D-C-arm-Navigation von Herrn Prof. Dr. Paul Alfred Grützner (Arcadis Orbic) bis hin zum idealen OP-Saal, Prof. Dr. Tobias Hüfner, Hannover, und die Erfahrungen mit dem O-arm der Firma MEDTRONIC, Prof. Volker Bühren, Murnau, ein Überblick über die derzeit maximal mögliche OP-Technologie vermittelt werden. Diese Sitzung war mit über 60 Teilnehmern außerordentlich gut besucht, und es fanden rege Diskussionen zu den Einzelbeiträgen statt. Offene Arbeitskreissitzung Ein weiteres Highlight der Zusammenarbeit war der Ersatz der ehemaligen AGROP-Frühjahrstagung durch eine of- 448 fene Arbeitskreissitzung im Rahmen des Süddeutschen Orthopädenkongresses in Baden-Baden. Hier fand unter dem Aspekt der neuen individualschablonenbasierten Knie-Endoprothetik zunächst ein historischer Beitrag von Herrn Univ.Prof. Dr.-Ing. Klaus Radermacher vom Helmholtz-Institut in Aachen statt, der aus historischer Sicht seine bereits vor zehn Jahren umgesetzte Idee nun breit verwirklicht sah. Darüber hinaus berichteten Herr Dr. Erhan Basad, Gießen, und Herr Prof. Dr. Carsten Tibesku, Straubing, über die am weitesten verbreiteten schablonenbasierten Knie-Totalendoprothesen-Implantationssysteme Conformis und Visionaire. Navigationssysteme als Qualitätsmerkmal Zusammenfassend handelte es sich hier um eine sehr lebhaft diskutierte Sitzung auf hohem Niveau. An gemeinsamen Projekten konnte eine wissenschaftliche Publikation einer Arbeitsgruppe der ehemaligen AG 08 über die minimalinvasive Implantation navigierter Knietotalendoprothesen in der Zeitschrift „Operative Orthopädie und Traumatologie“ veröffentlicht werden. Ein gemeinsames wissenschaftliches Vorhaben zur Ermittlung der aktuellen Verbreitung von navigationsunterstützten Operationen in Deutschland unter Mitwirkung der Firma BrainLab wurde von den beiden Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft, Herrn Prof. Dr. Paul Alfred Grützner und Herrn Prof. Dr. Rolf Haaker, auf den Weg gebracht. Symposium beim DKOU Im Anschluss daran gab es ein Potpourri über neue gesundheitspolitische Entwicklungen wie die Endozertifizierung, vorgetragen einerseits von einem Oberarzt mit Erfahrung in der Pilotzertifizierung des EndoCert-Modelles, Herrn Martin Stockheim, Borken, sowie durch den Zertifizierer, Herrn Michael Ebner, iQ-Network, Mellrichstadt. Im Anschluss daran berichtete Herr Prof. Dr. Joachim Hassenpflug über die Entwicklung des Endoprothesenregisters. Es schlossen sich lebhafte Diskussionen zu dieser Thematik an, insbesondere auch zu der Frage, ob die entsprechende Nutzung von Navigationssystemen im Bereich der Endozertifizierung als Qualitätsmerkmal bzw. im Bereich des Endoprothesenregisters als aufzunehmender Aspekt vorgesehen sind. In beiden Fällen konnten durch die entsprechend versierten Referenten positive Antworten gegeben werden, wobei bezüglich des Endoprothesenregisters eine aktive Eintragung der Verwendung von Navigationssystemen unumgänglich ist. Für die Zukunft sind weitere regelmäßige offene Arbeitskreissitzungen, wie auf dem kommenden Kongress in Berlin in Form eines Symposiums unter dem Titel „Minimal-invasive OP-Verfahren – Planung, Visualisierung und Navigation“ am 23. Oktober 2012 in der Zeit von 11 bis 12.30 Uhr vorgesehen. Hier wird es sicherlich erneut gelingen, die Bandbreite von computerunterstützter Technologieintegration im OP einem breiteren Publikum darzustellen, da die Technologieintegration zumindest in den Köpfen der Orthopäden und Unfallchirurgen bereits vollzogen ist. Prof. Dr. Rolf Haaker, Brakel, leitet die AGiTEC. Kontakt: r.haaker@ khwe.de Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Foto: Eisenschenk Aus den Verbänden Workshop zum Erlernen mikrochirurgischer Operationstechniken in der orthopädischen Chirurgie in Heidelberg Prof. Dr. Andreas Eisenschenk Die Sektion Hand- und Mikrochirurgie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) arbeitet seit 2009/2010 vollständig und uneingeschränkt mit der Sektion Handchirurgie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zusammen. Herr Prof. Dr. Joachim Windolf ist mein Stellvertreter. Seit Frühjahr 2011 ist Herr Prof. Dr. Michael SchädelHöpfner Leiter der Sektion Handchirurgie der DGU und meine Person sein Vertreter. Beide Sektionen zusammen haben 106 Mitglieder. Seit Frühjahr 2011 ist die Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie (DGH, 710 Mitglieder aktuell) nun mit einer Stimme im selbstständigen Fachbeirat des Dachverbandes der DGOU vertreten. Auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) 2011 in Berlin wurden erfreulicherweise multiple Sitzungen über das Thema Handchirurgie konzipiert und abgehalten. Dies geschah teilweise unter den Rigiden der gemeinsamen Sektionen der DGOOC und DGU, wobei die jeweiligen Vorsitzenden und Referenten aus beiden Bereichen agierten. Die Sektionen hielten eine Sitzung Handchirurgie beim älteren Menschen (100 Teilnehmer), eine Sitzung Handchirurgie bei Kindern (110 Teilnehmer) und eine Sitzung Komplikationen und Problemlösungen an der Hand (120 Teilnehmer) ab. Ein traditioneller Bestandteil dieser Sektion ist der sehr aufwändige Workshop zum Erlernen mikrochirurgischer Ope- rationstechniken in der orthopädischen Chirurgie (unverändert mit Herrn Prof. Martini in Heidelberg). Im Mai 2012 lag der Schwerpunkt bei den ■ gestielten und freien Lappenplastiken, ■ den Muskel- und muskulokutanen Lappenplastiken und ■ den freien vaskularisierten Knochentransplantationen. Der nächste Workshop für 2013 in Heidelberg ist festgelegt worden. Im März 2011 fand in bewährter Weise, federführend durch die Mitglieder unserer Gesellschaft, Herrn Prof. Dr. Wolfgang Daecke und Herrn PD Dr. Martin Jung, das 27. Handchirurgische Frühjahrssymposium in Wengen/Schweiz statt. Das Symposium lebt von der offenen Diskussion in einem angenehmen Umfeld. Insbesondere der Block Problemfälle zeigt immer wieder die Vielfalt der Möglichkeiten, ein Therapieproblem zu lösen. Dieses Symposium der Sektion der Hand- und Mikrochirurgie der DGOOC wird 2013 weiter geführt werden. 2012 wurden und werden vier Arbeitssitzungen der Sektion Handchirurgie der DGU gemeinsam mit der Sektion Hand- und Mikrochirurgie der DGOOC in Frankfurt/Düsseldorf/ München und Berlin abgehalten. Es wird ein Studienprojekt zur operativen Therapie von subkapitalen Frakturen des Metakarpale beginnen. Es handelt sich um eine randomisierte, multizentrische Studie zum Vergleich der antegraden intramedullären Osteosynthese durch einen oder zwei Drähte. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Im November wird in Bonn das 15. Fortbildungsseminar der Handchirurgie der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie (DGCH) in Zusammenarbeit mit den Arbeitsgemeinschaften für Handchirurgie der DGOOC, der DGU sowie der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgie (DGPRÄC) durchgeführt (ca. 150 Teilnehmer). Das Konzept wurde überarbeitet. In nun acht Kursen wird die gesamte Handchirurgie abgehandelt. DGOU Jahresbericht der Sektion Hand- und Mikrochirurgie Das von meinem Vorgänger eingeführte nationale Hand-Endoprothesenregister wird weiterhin geführt und gepflegt bei allerdings nach wie vor nicht steigender Teilnehmerzahl. Die S3-Leitlinie über periphere Nervenläsionen ist abgeschlossen und liegt der AWMF vor. Für die DGOOC ist federführend Herr Dr. Lautenbach aus Berlin zuständig. Für die S3-Leitlinie im Sinne der Weiterentwicklung der bereits erstellten S1-Leitlinie über Skaphoidfrakturen haben bereits zehn Sitzungen stattgefunden (mit einem Abschluss ist frühestens Ende 2013 zu rechnen). Prof. Dr. Andreas Eisenschenk leitet die Sektion Handund Mikrochirurgie. Kontakt: andrease@ ukb.de 449 Aus den Verbänden Jahresbericht der Sektion Sportorthopädie-Sporttraumatologie DGOU Prof. Dr. Christian H. Siebert 450 In Anbetracht der DGOU-internen Entwicklung im Bereich der Sportorthopädie wurde unsere Sektion auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) in Berlin in 2011 reaktiviert. Eine entsprechende Information wurde im letzten Jahr in den „Orthopädischen Mitteilungen“ veröffentlicht. Ziel der Sektion ist es, die „orthopädischen“ Interessen in der Sportmedizin weiterhin zu wahren, eine erkennbare Vertretung und einen Ansprechpartner innerhalb der Fachgesellschaft darzustellen. im Sport“ – in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Sporttraumatologie der Deutschen Gesellschaft für Unfall- Zwischenzeitlich hat der Vorstand der Sektion erneut den „Kniekurs“ im Rahmen der Fort- und Weiterbildung zum speziellen orthopädischen Chirurgen in Berlin im Langenbeck-Virchow-Haus vom 9. bis 11. Februar 2012 erfolgreich gestaltet. Die Neuauflage dieser Veranstaltung befindet sich für 2013 bereits in Planung. Auch auf dem diesjährigen Jahreskongress in Berlin wird die Sektion am Dienstag, den 23. Oktober 2012, zwei Sitzungen – „Verletzungen bei olympischen Mannschaftssportarten“ sowie „Fuß- und Sprunggelenksverletzungen Ein enger Kontakt zur sportmedizinischen Vertretung in der DGOU, der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS), besteht auf Vorstandsebene. Neben verschiedenen Fort- und Weiterbildungstätigkeiten ist der Sektionsvorstand in den wissenschaftlichen Beiräten verschiedener sportmedizinischer Zeitschriften sowie in Gutachtenverfahren für das Bundesinstitut für Sportwissenschaften involviert. Anzahl der Mitglieder im laufenden Jahr: 52 chirurgie gestalten. Unsere Mitgliederversammlung findet am selben Tag um 14.30 Uhr in Raum 28 statt. Wir würden uns freuen, Interessierte in unserer Runde begrüßen zu dürfen. DGOU werden auch in den nächsten Jahren unter anderem aufgrund guter persönlicher Kontakte weiter gepflegt werden, um ein möglichst einheitliches Bild der Sportorthopädie-Sporttraumatologie in den Fachgesellschaften zu erreichen. Dieses gilt insbesondere im Bereich von Expertengremien, in denen externe Anfragen gemeinsam bearbeitet werden. Wir freuen uns, dass unsere Sektion aus dem „Dornröschenschlaf“ erwacht ist und wir nun die Sportorthopädie-Sporttraumatologie wieder aktiv mitgestalten können. Prof. Dr. Christian H. Siebert ist der Präsident der Sektion SportorthopädieSporttraumatologie. Die enge Zusammenarbeit mit den Schwestervertretungen in der DGU und Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus den Verbänden Jahresbericht der Sektion Schulter und Ellbogen Deutsche Vereinigung für Schulter- und Ellbogenchirurgie DGOU Prof. Dr. Ulrich H. Brunner Prof EijiItoi, Tohoku, Japan, korrespondierendes Mitglied der DVSE Die Kongresspräsidenten beim Festabend im Spreespeicher 2011/2012 Prof. Frank Gohlke, Präsident des 20. DVSE-Kongresses 2013 in Würzburg Prof. Markus Scheibel und Dr. Falk Reuther, die Kongresspräsidenten 2012 Die erste Solotänzerin des Berliner Staatsballets zu Gast bei der DVSE Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Die Gäste der International Session: Dr. F. Reuther, Prof.M. Scheibel, Dr. A. Castagna (Italien), Prof. Anders Ekelund (Schweden), Prof. EijiItoi (Japan), Dr. Joe de Beer (Südafrika), Prof. Roger Emery (Großbritannien), Prof. U. Brunner (v.l.n.r.) 451 Aus den Verbänden Die Deutsche Vereinigung für Schulterund Ellbogenchirurgie (DVSE) blickt als selbstständige Sektion der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) und der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) auf ein erfolgreiches und sehr aktives Jahr zurück. DGOU Mitgliederentwicklung Durch die aktive Außendarstellung mit Flyern, verstärkte Fortbildungs- und Kongressaktivität und verbesserte Ansprechbarkeit über unsere inzwischen zwei Sekretariate (Geschäftsstelle Frau Magritsch, E-Mail: [email protected], Frau Botz, E-Mail: [email protected]) konnten wir die Mitgliederzahl von 314 im Januar 2010 auf 527 im Juni 2012 steigern. Zur Verbesserung der Kommunikation mit befreundeten Fachgesellschaften hatten wir besprochen, die eingeladenen Referenten unserer internationalen Sitzung am Jahreskongress zu korrespondierenden Mitgliedern zu ernennen. Daher sind nun Prof. Dr. Stefaan Nijs, Präsident der belgischen Gesellschaft für Traumatologie, sowie Dr. Antonio Gosak, Gründungsmitglied der argentinischen Gesellschaft für Schulterchirurgie, Argentinien, als Gäste des letztjährigen Kongresses ernannt. 2012 wurden zu korrespondierenden Mitgliedern ernannt: ■ ■ ■ ■ ■ Prof. Dr. Eiji Itoj (Tohoku, Japan), Präsident des International Congress for Shoulder and Elbow Surgery Prof. Joe de Beer (Kapstadt/Südafrika) Prof. Alessandro Castagna, Präsident der italienischen Gesellschaft für Schulter- und Ellbogenchirurgie (Mailand/Italien) Prof. Roger Emery (London/Großbritannien) Prof. Anders Ekelund (Stockholm/ Schweden) Als Ehrenmitglied wurde Prof. Dr. Jochen Eulert, Würzburg, aufgenommen. 19. Jahreskongress im Berliner CongressCenter 10. bis 12. Mai 2012 Unser 19. Jahreskongress fand erstmalig in der Bundeshauptstadt im attraktiv ge- 452 stalteten Berliner Congress Center (BCC) am Alexanderplatz statt. Zuletzt aufgrund des enormen Interesses und der weiter raschen Entwicklung der Schulter- und Ellbogenchirurgie sowie der stetig steigenden Mitgliederzahl wurde die diesjährige Tagung zum ersten Mal auf drei Tage ausgeweitet. Erstmals wurden 618 Teilnehmer registriert, darunter 29 für das OP-Pflege- und 19 für das Physiotherapieseminar. Der Kongress wurde hervorragend von Prof. Dr. Markus Scheibel und Dr. Falk Reuther und ihrem Team gemeinschaftlich vorbereitet und durchgeführt. Aus 194 Anmeldungen wurden die 96 besten als Vorträge sowie weitere 70 als Posterpräsentationen ausgewählt. Die Hauptthemen widmeten sich neben der Grundlagenforschung der proximalen Humerusfraktur, der Instabilität, der Rotatorenmanschettenruptur, der Ellbogenfraktur und Instabilität. Geboten waren sieben Übersichtsreferate, eine International Session mit fünf Vorträgen zu den Forschungs- und Publikationsschwerpunkten der eingeladenen Referenten, eine gemeinsame Sitzung mit der AGA (Gesellschft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie) mit sechs Vorträgen, eine Sitzung des Berufsverbands für Arthroskopie (BVSAK) mit vier Vorträgen sowie vier Instruktionskurse, zehn Firmenworkshops und umfassende Seminare der OP-Pflege und der Physiotherapie. 39 Firmen präsentierten sich auf einer Fläche von 324 Quadratmetern. Besonders spannend war die internationale Sitzung. Prof. Eiji Itoj berichtete über das Konzept der Ruhigstellung in Außenrotation nach Schulterluxation, Dr. Joe de Beer über die Behandlung der Schulterinstabilität bei Hochleistungssportlern, Dr. Alessandro Castagna über neue Strategien bei Partialläsionen der Rotatorenmanschette, Roger Emery über neue Aspekte bei Kurzschaftprothesen am Humeruskopf sowie Anders Ekelund über die Behandlung der Komplikationen bei inversen Schulterprothesen. Zum freundschaftlichen Austausch traf man sich zum Festabend mit musikalischen Einlagen im Berliner Spreespeicher. Ein weiterer Höhepunkt des Kongresses war, zur Auflockerung des intensiven wissenschaftlichen Austausches, eine Präsentation von zwei ersten Solo- tänzerinnen und Tänzern des Berliner Staatsballetts, deren Grazie und Eleganz kaum zu überbieten waren. Kooperation mit anderen Verbänden Die Kooperation mit der AGA erbrachte eine gemeinsame Sitzung auf dem AGA-Kongress in Regensburg 2011, eine gemeinsame Sitzung auf dem DVSE-Kongress in Berlin zum Thema „Arthroskopische Frakturversorgung an der Schulter und am Schultergürtel“. Die DVSE wird eine Sitzung auf dem AGA-Kongress 2012 in Zürich zum biologischen Ersatz im Rahmen von Schulteroperationen präsentieren. Der BVASK hat in Berlin erstmals eine eigene Sitzung mit vier Vorträgen zu ambulanten Schulteroperationen gestaltet. Eine Kooperation mit der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) ist in Vorbereitung. Auf unserem nächstjährigen Kongress in Würzburg wird eine Kooperation mit der kinderorthopädischen Gesellschaft verwirklicht. Im September 2013 wird ein DVSE-Symposium auf der Tagung der Lateinamerikanischen Gesellschaft für Schulter und Ellenbogenchirurgie (SLAHOC) in Mendoza /Argentinien stattfinden. 20. Jahreskongress der DVSE Der Jahreskongress der DVSE findet vom 20. bis 22. Juni 2013 im Kongresszentrum Maritim Würzburg unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Gohlke, Bad Neustadt, statt. Der Jahreskongress feiert den 20. Geburtstag unserer jungen Gesellschaft. Ziel wird es deshalb sein, die Entwicklungen der letzten 20 Jahre zu hinterfragen. Ein weiterer Schwerpunkt, gemeinsam mit der Vereinigung für Kinderorthopädie ausgerichtet, wird eine Sitzung zur Erkrankung und Verletzung an Schulter- und Ellbogenchirurgie sein. Weitere Hauptthemen betreffen Tumoren an Schulter- und Ellbogen, Schmerz und dessen Behandlung in Klinik und Praxis sowie Grundlagenforschung, Stammzellenbiotechnologie und regenerative Medizin. Ein besonderer Höhepunkt wird der sogenannte „Reverse Day“ sein. Wir führen derzeit eine multizentrische Studie zu Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus den Verbänden Auszeichnungen und Preise Der traditionelle Perthes-Preis (3.000 Euro) wird in Zukunft eher der Grundlagenforschung, der neu gestaltete Jochen Löhr-Preis (3.000 Euro) wird eher der klinischen Forschung gewidmet sein. Der diesjährige Preisträger des PerthesPreises ist Dr. Peter Moroder aus der Abteilung für Unfallchirurgie der Paracelsius-Universität Salzburg mit der Arbeit „Restoration of anterior glenoid bone defects in post-traumatic recurrent anterior shoulder instability using the J-bone graft shows anatomical graft remodeling“. Preisträger des Jochen Löhr-Preises ist Dr. Olaf Lorbach, Orthopädische Universitätsklinik Homburg/Saar, mit der Arbeit „Three dimensional evaluation of cyclic displacement in single-row and double-row rotator cuff reconstruction under static external rotation“. Neu ins Leben gerufen wurde ein Preis für Innovation in der arthroskopischen Schulterchirurgie. Der Alwin Jäger-Preis (2.500 Euro) wird von der Alwin JägerStiftung ausgeschrieben und durch die DVSE vergeben. Die erste Preisträgerin ist Natascha Kraus, Charité Berlin, mit dem Thema „Arthroskopische Pfannenrekonstruktion mit autologer Spanplastik“. Best Paper Preis goes Europe Um den Kontakt der nationalen Gesellschaften mit der europäischen Gesellschaft für Schulter- und Ellbogenchirurgie (SECEC) zu verstärken, wurde vereinbart, erstmals auf der diesjährigen Tagung in Dubrovnik eine Preisträgersitzung der Best Papers aus nationalen Gesellschaften zu veranstalten und dort erneut einen Preis unter dem Motto „the best of the best“ auszuloben. Die DVSE unterstützt diese Reise mit einem Preisgeld und Reisestipendium von 3.000 Euro. Unser Best Paper Preisträger 2012 ist PD Dr. Stefan Greiner, Charité Berlin, mit der Arbeit „Die Lateralisierung des Drehzentrums bei inverser Schulterprothese (Bio-RSA erhält die biomechanischen Eigenschaften der verbliebenen Rotatorenmanschette/eine In vitro-Analyse). DVSE-Reisestipendium 11/2011 (4.000 Euro) Die Reisestipendiaten 2011 der DVSE mit einer 14tägigen Reise durch Schulter- und Ellbogenzentren in Deutschland waren Dr. Andreas Hann von Weyhern, Kempten, sowie PD. Dr. Chlodwig Kirchhoff aus München. Über ihre wissenschaftlichen und sozialen Erfahrungen haben sie eine wunderbare Präsentation im Rahmen der Preisträgersitzung in Berlin abgeliefert. Die Kommission unter der Leitung von PD Dr. Ulrich Irlenbusch aus Arnstadt hat ihre expertenevaluierte Dokumentation zur klinischen Untersuchung der Schulter abgeschlossen. Von ursprünglich über 70 Tests wurden 47 als empfehlenswert evaluiert und mit Fotos sowie Videos hinterlegt. Die Untersuchung ist online unter www.dvse.info publiziert und ist als Sonderheft der „Obex“ erschienen. Kommission Wissenschaftliche Studien Unter der Leitung von Prof. Dr. Markus Scheibel sind inzwischen drei prospektiv kontrollierte Multicenter-Studien aktiv. ■ Die Kommissionen sind wie folgt besetzt: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Fortbildung: Dr. T. Ambacher Kommunikation: Dr. Petra Magosch Preise / Stipendien: Prof. Dr. Markus Scheibel, PD Dr. Andreas Werner Research & Development: PD Dr. Ulrich Irlenbusch Wissenschaftliche Studien: Prof Dr. Markus Scheibel Forschungsförderung: Prof. Dr. Ulrich Brunner Berufspolitik und Abrechnung: PD Dr. A. Werner, Dr. Ansgar Ilg (BVASK) Schriftleiter „Obex“: Prof. Dr. Markus Loew Junges Forum: Natascha Kraus Ellenbogen: Prof. Dr. Lars Müller, Dr. Sven Lichtenberg Webmaster: PD Dr. Dirk Böhm ■ ■ Geplant bzw. in Vorbereitung sind folgende Studien: ■ Fort- und Weiterbildung Im Rahmen der Zertifizierung von Fortbildungsveranstaltungen konnten auch im vergangenen Jahr über 50 Veranstaltungen mit dem DVSE-Siegel ausgezeichnet werden. Nach erfolgreicher Absolvierung von 80 Stunden Theorie und 20 Stunden Praxis, entsprechend unserem Fortbildungs-Curriculum, konnte im Rahmen des Berliner Kongresses Dr. Boris Hollinger aus Pforzheim das Fortbildungszertifikat unserer Gesellschaft verliehen werden. Kommission Untersuchungstechniken Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Abduktions-/Außenrotationsruhigstellung versus arthroskopische Stabilisierung nach primär traumatischer Schulterluxation, Federführung Charité Berlin. Studienstart 1. Oktober 2011, bislang zehn (vier konservative, sechs operative Patienten) eingeschlossen. Rockwood III: Konservative versus operative Versorgung, Federführung ATOS München (Tauber). Studienstart 1. März 2011, bislang 32 Patienten (13 konservative, 19 operative) eingeschlossen. Arthroskopische Bizepstenodese versus Tenotomie bei isolierten Bizepssehnenpathologien, Federführung TU München. Abgeschlossenes Ethikvotum, abschließende Diskussion über technische Aspekte. Noch kein Studienstart. DGOU den Ergebnissen der inversen Prothese bei besonderen Indikationen (zum Beispiel bei Fraktur, Glenoiddefekten oder Dysplasie, Atrophie und fettiger Degeneration der Rotatorenmanschette) sowie zu den 5-Jahres-Langzeitergebnissen bei Cuff Tear-Arthropathie durch. Die Ergebnisse werden dort präsentiert werden. Einsendeschluss für wissenschaftliche Beiträge zum Kongress ist der 7. Januar 2013, die Anmeldung erfolgt über unsere Homepage www.dvse-kongress.de. ■ Plattenosteosynthese versus Frakturprothese bei Humeruskopffrakturen, Federführung Universität Dresden (Kasten) sowie Sportklinik Stuttgart (Mauch). Versorgung posttraumatischer rezidivierender anteriorer Schulterinstabilität mit kleinen Glenoiddefekten mittels arthroskopischer Bankartrekonstruktion versus arthroskopischer knöcherner Augmentation, Federführung PMU Salzburg (Moroder/ Resch). Junges Forum Das Junge Forum der DVSE unterscheidet sich von vergleichbaren Organisationen, beispielsweise der DGOU bzw. der AGA, 453 Aus den Verbänden DGOU die sich etwa mit Aspekten der beruflichen Weiterentwicklung oder mit beruflicher Fortbildung beschäftigen. Hauptthema des Jungen Forums der DVSE ist neben der Heranführung an das Gebiet der Schulter- und Ellbogenchirurgie vor allem die Ausbildung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Zum Ausdruck seiner Aktivität und Identität hat das Junge Forum ein eigenes Logo entwickelt. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 10 Euro pro Jahr einschließlich des Bezuges von vier Ausgaben der „Obex“ sowie einer vergünstigten Kongresskarte. Weiterhin wird eine kostenfreie Teilnahme an ausgewählten Kursen unter dem Patronat der DVSE organisiert. Neu konzipiert wurde eine 30-tägige Famulaturreise, unterstützt mit 500 Euro, mit individueller Betreuung an einem der Ausbildungszentren der DVSE. Erste Stipendiatin war Sandra Weisemann, Medizinstudentin aus Berlin. Auf dem Jahreskongress wurde erstmals eine eigene Sitzung des Jungen Forums mit studentischem Vorsitz mit sieben studentischen Vorträgen, ausgewählt aus 20 Abstracts, gestaltet. Weiterhin konnte ein Workshop zum wissenschaftlichen Arbeiten angeboten werden mit den Themen: EBM-Richtlinien (Lehmann), Grundlagen biomechanischer Studien (Wellmann), Instrumentierte Schulterimplantate (Westerhoff), Grundlagen klinischer Studien (Jost), Statistische Auswertung (Magosch), Funktionsscores (Krüger). Kommission Ellbogenchirurgie Auf unserer Vorstandssitzung in Berlin haben wir eine Kommission zur Weiterentwicklung der Themen der Ellbogenchirurgie ins Leben gerufen. Kommissionsleiter ist Prof. Dr. Lars-Peter Müller, Universitätsklinikum Köln, in Zusammenarbeit mit Dr. Sven Lichtenberg, ATOS-Klinik Heidelberg. Erste Arbeitsansätze betreffen die bessere Integration der Fortbildungsinhalte Ellbogen in unsere Fortbildungs-Curricula, die Entwicklung eines Auslands-Fellowships der 454 DVSE sowie in Zukunft die Präzisierung von Studien. Leitlinienentwicklung Die DVSE widmet sich der Entwicklung der S2e-Leitlinie zur Behandlung der Rotatorenmanschettenläsionen unter der Koordination von mir und PD Dr. Dennis Liem, Münster. Verschiedene Fachgesellschaften wurden integriert: Eckhardt Böhle (Generalsekretär des Deutschen Verbandes für Physiotherapie (ZVK)), Dr. Ansgar Ilg (BVASK), Prof. Dr. Philipp Kasten (GOTS), PD Dr. Lars Lehmann (DGU), Prof. Dr. Andreas Imhoff (AGA), Prof. Dr. Markus Scheibel (DVSE) und PD Dr. Christine Voigt (DGU). Nach Anmeldung der Leitlinie beim AWMF-Register im August 2011 hat im April 2012 die erste Konsensus-Konferenz stattgefunden. Derzeit erfolgt die Recherche und methodische Bewertung der Literatur, anschließend die Zusammenstellung und Abstimmung bis September 2012. Die externe Begutachtung und gesamte Abstimmung ist für Dezember 2012 vorgesehen. Endoprothesenregister der DVSE Das Endoprothesenregister besteht bereits seit 2006. Es wurde initiiert von der AO International, der DGOOC, der DGU und der DVSE. Es ist bislang in Bern (MEMDOC) angesiedelt. Die Datenerhebung erfolgt bezogen auf die einzelnen Versorger (Nutzung der Krankenhaus-ID des Patienten). Auch die aktuelle Studie zur inversen Prothese wird über das Endoprothesenregister abgewickelt. Im Rahmen des Projektes „Registerforschung der DGOOC“ werden neue und aktuelle Anforderungen wie Aspekte des Datenschutzes und die Möglichkeit der anonymisierten Nachverfolgung der Patienten in das Register implementiert. beinhaltet bleiben soll. Wir konnten durch den Abschluss eines Vertrages mit dem Springer Verlag mit fester Laufzeit einen deutlich günstigeren Bezugspreis erzielen. Bei der „Obex“ wurde das Herausgebergremium neu und erweitert besetzt. In Zukunft werden Themenhefte gestaltet. Zusätzlich soll in der Zeitschrift „Der Orthopäde“ ein Themenheft pro Jahr zum Thema Schulter- und Ellbogenchirurgie durch die DVSE gestaltet werden. Neubesetzung des Vorstandes Nach satzungsgemäß sechs Jahren stand die Neuwahl des 1. Vizepräsidenten an. Wir danken Prof. Dr. Jörn Steinbeck aus Münster für die engagierte Mitarbeit im Vorstand. Neu als erster Vizepräsident wurde Prof. Dr. Markus Scheibel, Charité Berlin, gewählt. Der übrige Vorstand wurde durch Wiederwahl in seiner Funktion bestätigt. Ich danke allen, die sich erneut überaus aktiv eingebracht haben, um die DVSE in ihren Kommissionen und aktiven Gremien oder beim Kongress und den Fortbildungsaktivitäten zu unterstützen und um die Aspekte der Schulter- und Ellbogenchirurgie in praktischer und wissenschaftlicher Form weiterzuentwickeln. Gerne begrüßen wir auch Sie als neue Mitglieder in unserem Kreis, wenn Sie sich für dieses Gebiet interessieren und begeistern können oder falls Sie schon lange in diesem Feld tätig sind, sich uns aber noch nicht angeschlossen haben. Prof. Dr. Ulrich H. Brunner, Hausham, ist Präsident der DVSE. Kontakt: [email protected] Zeitschrift Obere Extremität (Obex) Wir haben beschlossen, dass die Zeitschrift „Obex“ weiter als unser offizielles Organ bestehen und im Mitgliedsbeitrag Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus den Verbänden Jahresbericht der Vereinigung für Kinderorthopädie für 2011/2012 Prof. Dr. Thomas Wirth Aktivitäten 2011 Die VKO hat auch im vergangenen Jahr weiteren Zuspruch erfahren und zählt seit der diesjährigen Mitgliederversammlung am 17. März 2012 in Wien 236 Mitglieder. Im Jahre 2011 fanden eine Reihe von der VKO oder mit deren Unterstützung ausgerichtete Veranstaltungen statt. Die 25. Jahrestagung, vom 11. bis 12. März 2011 in Arnstadt abgehalten, war mit etwa 330 Teilnehmern wieder sehr erfolgreich. Auf der Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen (VSOU) in Baden-Baden war die Kinderorthopädie ebenfalls gut repräsentiert, und beim Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) 2011 in Berlin organisierte die VKO zahlreiche Veranstaltungen auch in Zusammenarbeit mit der Sektion Kindertraumatologie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) und erstmalig mit der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ). Das 14. Symposium Kinderorthopädie lockte Anfang September zahlreiche Teilnehmer nach Basel, während der bereits vierte Kompaktkurs Kinderorthopädie vom 15. bis 18. November 2011 in Münster stattfand. Wissenschaftsförderung Die Aktivitäten des Wissenschaftsboards haben sich auf die Fertigstellung der Vorbereitungen zur Durchführung der Multicenterstudie zur Epiphyseolysis capitis femoris konzentriert. Seit wenigen Wochen können die Patienten rekrutiert werden. Darüber hinaus wurden der Wissenschaftpreis 2012 an die Arbeitsgruppe Erich Rutz, Richard Baker, Oren Tirosh, Jacqueline Romkes, Celina Haase, Reinald Brunner, Basel/Melbourne für die Arbeit „Tibialis anterior tendon shortening in combination with Achilles tendon lengthening in spastic equinus in cerebral palsy“ verliehen und die Vortrags- und Posterpreise auf den Jahrestagungen 2011 und 2012 ausgewählt. Das Ausbildungsboard treibt die Etablierung eines Weiterbildungskursangebots für die Zusatzweiterbildung Kinderorthopädie, aufbauend auf den erfolgreichen Kompaktkursen, voran und hofft auf einen Start in 2013. Aktivitäten 2012 In diesem Jahr blickt die Vereinigung bereits auf eine sehr schöne und von hohem wissenschaftlichem Gehalt geprägte Jahrestagung zurück. In Wien trafen sich vom 15. bis 17. März in Wien über 300 kinderorthopädisch interessierte Kolleginnen und Kollegen zu einem regen fachlichen Gedankenaustausch. Auch bei der diesjährigen VSOU-Tagung in Baden-Baden nahm die Kinderorthopädie in einigen Sitzungen zu aktuellen Themen Stellung. Die sehr erfolgreiche interdisziplinäre Veranstaltung des 2. Focus Zerebralparese wurde vor kurzem in Düsseldorf abgehalten. Auf dem diesjährigen Programmkalender stehen das 15. Basler Symposium Kinderorthopädie vom 31. August bis 1. September 2012, die gemeinsame kinderorthopädischkindertraumatologische Sitzung mit der Sektion Kindertraumatologie der DGU und weitere kinderorthopädische Pro- Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 grammpunkte auf dem diesjährigen DKOU sowie der 5. Kompaktkurs Kinderorthopädie, dieses Mal von 27. bis 30. November 2012 in München. Auch für das Jahr 2012 gibt es wieder ein gemeinsam von VKO und der Deustchen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) getragenes Reisestipendium, das für dieses Jahr Dr. Albert Handlbauer aus Wien und Dr. Nils Schikora aus Augsburg zuerkannt wurde. DGOU Mit Beginn des Jahres 2011 hat die Vereinigung für Kinderorthopädie (VKO) ihre interne Organisationsstruktur den gegebenen Erfordernissen angepasst. Neben Vorstand und Beirat wurden ein Wissenschafts- und ein Ausbildungsboard etabliert, die die bisherigen Aktivitäten der Vereinigung in diesen Bereichen effizienter gestalten sollen. Das Jahr 2012 ist das Silberjubiläumsjahr der VKO. Mit großem Dank haben wir den Jubiläumsband „25 Jahre Vereinigung für Kinderorthopädie 1987 – 2012“, den unsere Historiker Prof. Klausdieter Parsch und Prof. Siegfried Stotz in akribischer geduldiger Kleinarbeit zusammengestellt haben, entgegengenommen. Dieses Büchlein ist für uns alle ein außergewöhnlich wertvolles Werk und fasst die Bedeutung unseres Faches so wunderbar zusammen. Prof. Dr. Thomas Wirth ist 1. Vorsitzender der Vereinigung für Kinderorthopädie. 455 Foto: Privat DGOU Im Mai 2012 fand die erste deutsch-japanische orthopädische und unfallchirurgische Tagung statt. Die deutsch-japanische orthopädische und unfallchirurgische Gesellschaft Prof. Dr. Jörg Scholz; Berlin Aufgrund der traditionellen Beziehungen der japanischen und deutschen Medizin, die bis ins 19. Jahrhundert zurückgehen, hat sich 1977 eine deutsch-japanische orthopädische Gesellschaft gegründet. Zweck dieser Gesellschaft ist es, einen intensiven Austausch auf wissenschaftlicher und sozialer Ebene zu pflegen. Hierzu wurde vereinbart in möglichst zweijährigen Abständen, wechselnd in Japan und Deutschland, eine deutsch-japanische orthopädische Tagung zu veranstalten. Die erste Tagung fand am 21.Oktober 1977 in Kyoto unter der Leitung von Prof. Tamikazu statt. Die erste deutsche Tagung wurde am 15. September 1980 in Münster von Prof. Matthias geleitet. In der Folge ist es gelungen, den angestrebten zweijährigen Rhythmus einzuhalten. Nur die Katastrophe von Fukushima führte zu einer Verschiebung des ursprünglichen Termins im Jahr 2011 auf den 18. Mai 2012. Es war auch die erste deutsch-japanische orthopädische Tagung, die als orthopädisch-unfallchirurgische Tagung stattfand. Geleitet wurde die wissenschaftliche Veranstaltung von Prof. Nagata, der seit 2002 Präsident der Gesellschaft – japanische Seite - ist. Das 456 wissenschaftliche Programm beinhaltete insgesamt 28 Vorträge von japanischen und deutschen Teilnehmern und umfasste Themen der Endoprothetik einschließlich der Revisionsendoprothetik, Wirbelsäulenchirurgie sowie vielfältige Themen aus der Traumatologie einschließlich molekularbiologischer Forschungsergebnisse. Gastfreundschaft beeindruckt Die deutschen Teilnehmer waren wiederum tief beeindruckt von der außergewöhnlichen Gastfreundschaft unserer japanischen Kollegen. Wir sind zu einem Empfangsdinner von Prof. Nagata eingeladen worden, wo wir uns in persönlichen Gesprächen austauschen konnten. Es schloss sich eine nächtliche Führung zu den erleuchteten kulturhistorischen Gebäuden der alten Kaiserstadt Kyoto an. Nach dem intensiven wissenschaftlichen Programm erhielten wir eine Einladung zum Galadinner des Präsidenten der japanischen orthopädischen Gesellschaft, die parallel hierzu tagte. Sowohl das Dinner selbst als auch die gebotenen traditionellen Programmpunkte haben uns tief beeindruckt. Ein wesentlicher Bestandteil unserer Besprechung war die Bemühung, die deutsch-japanische orthopädische und unfallchirurgische Gesellschaft sowohl in Deutschland in die jährliche Tagung der DGOU, als auch in Japan in die jährliche Tagung der JAO einzugliedern. Ich bin Herrn Prof. Dr. Josten – stellvertretender Präsident der DGOU und Präsident der DGU sowie Herrn Prof. Pennig (Vorsitzender des Verbandes leitender Orthopäden und Unfallchirurgen) sehr dankbar, dass sie am wissenschaftlichen Programm teilgenommen und mich bei meinen Bemühungen zur weiteren Integration der deutsch-japanischen orthopädisch-unfallchirurgischen Gesellschaft unterstützt haben. Prof. Dr. Jörg Scholz, Präsident der deutsch-japanischen orthopädischunfallchirurgischen Gesellschaft ― deutsche Seite ― Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus den Verbänden Forschung in Netzwerken Die Sektion Grundlagenforschung der DGOU Prof. Dr. Ingo Marzi Das Netzwerk Traumaforschung hat in einer zweitägigen Klausurtagung am 2. / 3. Februar 2012 in Frankfurt bi- und trilaterale Kooperationsmöglichkeiten ausdiskutiert, die zu substantiellen qualitativen Projekterweiterungen führen. Darüberhinaus wurde konzeptionell eine Polytrauma-Serum-Datenbank sowie eine Wundflüssigkeits-Datenbank für kooperative Forschungsprojekte entwickelt. Diese steht derzeit zur Genehmigung und Umsetzung an und wird eine überregionale Forschungsmöglichkeit mit lokalen Schwerpunkten ermöglichen. Das Netzwerk muskuloskelettale Biomechanik hat sich am 22. / 23. Juni 2012 in Ulm mit einem großen Tagungsprogramm getroffen: mit den Schwerpunkten Biomechanische Charakterisierung von TE–Gewebe, Numerische Simulation, Ganganalyse, Tribologie und Wirbelsäule. Die Rotation des Veranstaltungsortes mit Darstellung der eigenen Labore gehört hier zur Tradition. Das Netzwerk Muskuloskelettale Regeneration, früher NRO, hat insbesondere das Stammzellprojekt der DGOOC-Labore weiter bearbeitet. Dabei werden in experimentellen Laboren in Heidelberg, Ulm, Tübingen, Würzburg, Homburg, Bonn und Regensburg ex-vivo Untersuchungen mit adulten mesenchymalen Stammzellen zur Knorpelregeneration durchgeführt. Die Sektion Grundlagenforschung hat über die Benennung kompetenter Fachgutachter aktiv an der Kongressgestaltung des DKOU 2012 mitgewirkt. Sie wird darüberhinaus eigene Sitzungen gestalten, wobei vor allem die Sitzung über translationale Grundlagenforschung ein besonderes Augenmerk verdient. Neu ab dem DKOU 2012 ist die Möglichkeit, für nichtärztliche Wissenschaftler zu einem reduzierten Beitrag (20 Euro) an den wissenschaftlichen Sitzungen der Sektion teilnehmen zu können. Diese Möglichkeit sollte in der Tat reichlich genutzt werden, um den Stellenwert der Grundlagenforschung nachhaltig zu betonen. In diesem Zusammenhang wurden auch Gespräche mit der Sektion Chirurgische Forschung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie zwischen Prof. Menger und Prof. Marzi geführt. Auf Grund der großen wissenschaftlichen Nähe in vielen Bereichen wurde eine gegenseitige Information und möglichst auch Interaktion vereinbart. Hierzu wurde festgehalten, dass sich die Gesamtsitzung der Sektion Grundlagenforschung der DGOU sowie einzelne Netzwerke im Rahmen der Jahrestagung der Sektion Chirurgische Forschung der DGCh treffen. Die erste Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 gemeinsame Tagung soll am 26. / 27. September 2013 in Frankfurt stattfinden. Dies soll keine Konkurrenz zur aktiven Teilnahme der Sektion am DKOU sein, sondern möglichst pragmatisch überlappende Forschungsaktivitäten voranbringen. Mit der DGOU konnte zwischen Prof. Mittelmeier, Prof. Josten und Prof. Marzi vereinbart werden, dass es einen weiteren hochkarätigen Grundlagenforschungspreis der DGOU geben wird. Die Modalitäten wie auch die Anpassung des Wilhelm-Roux-Preises bzw. der Posterpreise der Sektion stehen ab dem Jahr 2013 vor einer Veränderung. Über diese erheblichen Preiserweiterungen wird der Stellenwert der Grundlagenforschung für die Zukunft des Faches Orthopädie und Unfallchirurgie ausdrücklich betont. DGOU Seit der Neugründung der Sektion Grundlagenforschung der DGOU e. V. zeigt sich, dass sich die Grundlagenforschung netzwerkbasiert und thematisch konzentriert hervorragend weiterentwickelt. Viele unfallchirurgische und orthopädische Kliniken oder deren Labore haben sich angeschlossen und sich aktiv an Netzwerktreffen beteiligt. Im Einzelnen handelt es sich um das ■ Netzwerk Traumaforschung (NTF), Sprecher Prof. Huber-Lang, Ulm ■ Netzwerk Muskuloskelettale Biomechanik (MSB-Net), Sprecher Prof. Hurschler, Hannover ■ Netzwerk Muskuloskelettale Regeneration (MSR), Sprecherin Prof. Grässel, Regensburg Allen aktiven Mitgliedern der Sektion Grundlagenforschung sei für die konstruktive Mitarbeit gedankt. Dies wird jedoch verbunden mit der Bitte, weiter für die Netzwerkarbeit wie auch die separate Mitgliedschaft in der Sektion Grundlagenforschung der DGOU e. V. zu werben. Prof. Dr. med. Ingo Marzi,1. Präsident der Sektion Grundlagenforschung der DGOU e. V. 457 Foto: AFACOT Aus den Verbänden DGOU Über 100 Teilnehmer kamen im Juni 2012 zum Kongress der AFACOT nach Cavaillon in der Provence. AFACOT 2012 Prof. Dr. Joachim Pfeil, Wiesbaden Beim VSOU-Kongress in Baden-Baden hat die AFACOT (Association Franco-Allemand Chirurgiens Orthopédistes et Traumatologues – der Deutsch-französische Freundeskreis für Orthopädie und Unfallchirurgie) eine interessante Sitzung mit dem Thema der Knieendoprothetik abgehalten, die – obgleich am Kongressbeginn um 8 Uhr terminiert – gut und hochkarätig besucht war. Von den französischen Kollegen wurden unter anderem die Daten der SOFCOT-Studie (SOFCOT: Société francaise de Chirurgie Orthopédique et Traumatologique) mit 10-Jahres-Ergebnissen der prothetischen Versorgung des Kniegelenkes präsentiert. Lebhaft wurde im Mix der deutschen, französischen und englischen Sprache in der Sitzung diskutiert. Der Besuch des Burda-Museums und der schöne Abend auf Schloss Neuweiher waren – mit aktiven Beiträgen von einigen deutschen Kollegen – rundum gelungen. Im Juni fand in Cavaillon im Zentrum der Provence der AFACOT-Kongress mit über 100 Teilnehmern statt, hervorragend organisiert von Prof. Philippe Tracol mit 25 Referenten, davon 12 aus Deutschland. In den Referaten und in der Diskussion wurden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten unseres Faches deutlich. Neben Einzelreferaten wurden drei Themen (Meniskuschirurgie; Kreuzbandersatz und Behandlung der patellofemoralen Instabilität) jeweils von einem französischen und 458 einem deutschen Experten vorgetragen. Dieses Konzept, ebenso wie die Sitzung mit der Diskussion klinischer Fälle, war erfolgreich und wird bei den nächsten Veranstaltungen sicherlich fortgeführt. Das provencalische Begleitprogramm bleibt unvergesslich: laue Sommerabende im Garten des mittelalterlichen Maison de la truffe et du vin und beim Gastgeber zu Hause mit einer Zigeunerband am Rande des Pools. Sogar in der Zeitung „Provence“ wurde vom Kongress berichtet. Neues Stipendium Die SOFCOT hat ein Stipendium (beginnend 2013) für zwei französische Kollegen genehmigt. Diese werden jeweils mit 2.500 Euro unterstützt und werden für drei Wochen Kliniken in Deutschland besuchen. Das Stipendium wird jetzt ausgeschrieben. Den Beschluss zum Gegenstipendium hat die DGOU kürzlich getätigt. Dies ermöglicht jungen Fachärzten, das Knowhow unseres Fachgebietes auf beiden Seiten des Rheins kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. Seit kurzem ist die AFACOT mit elsässischem Recht als Verein gegründet. In Deutschland sind wir Interessengemeinschaft der DGOOC/DGOU. Die Vereinsgründung wird die Durchführung von zukünftigen Veranstaltungen erleichtern. Was steht an? Im Rahmen der internationalen Schultersitzung der DGOU-Tagung 2012 wird Dr. Glasson aus Frankreich referieren. Für die DGOU-Tagung 2013 ist beantragt, Frankreich zum Gastland zu machen und sowohl eine Sitzung mit traumatologischen Themen als auch eine Sitzung mit elektiven Themen durch französische Referenten zu bestreiten. Gespräche hierzu sind im Gange. Falls dies nicht realisiert werden kann, werden wir alternativ – analog zu Cavaillon – ein separates Treffen in Deutschland durchführen. Weitere Ideen entwickeln sich... (Strassburg: gemeinsame Tagung 2014 oder 2015 mit der SOTEST, Société d’Orthopédie et Traumatologie de l’Est, bis hin zur Documenta 2017). Neue Vorschläge werden gerne aufgenommen. Als nächstes steht im März 2013 die Tagung auf St. Martin in der Karibik an. Mitglieder der AFACOT sind eingeladen, dort Vorträge zu halten. Prof. Jean Louis Rouvillain, der dortige Ordinarius und Organisator der Tagung, hat zwei Themenvorschläge gegeben, aber auch andere Vorträge von deutschen Referenten (französisch oder englisch vorgetragen) sind willkommen. Die Themenvorschläge: „Les différents cols et tiges court pour la préservation de la longueur et de l’Off- Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus den Verbänden set dans les PTH“ (Die unterschiedlichen modularen und Kurzschäfte zum Erhalt von Länge und Offset) und „Les prothèses d'épaule du resurfaçage à la prothèse inversée?“ (Schulterprothesen vom Oberflächenersatz bis zur inversen Prothese). Dazu sind auch Rundtischgespräche vorgesehen. AB IN DIE KARIBIK Die AFACOT-Tagung 2013 findet vom 25. bis 29. März 2013 im Hotel Radisson auf St. Martin statt. Informationen hierzu auf unserer Homepage: www.afacot.eu oder www. jofdf.org/. Bezüglich der Reiseorganisation gibt es Unterstützung bei [email protected]. Harald Kuhn ([email protected]) wird dort zugegen sein, er kennt Prof. Rouvillain persönlich. Prof. Dr. Joachim Pfeil, Wiesbaden, ist deutscher Generalsekretär der AFACOT. Kontakt: [email protected] DGOU HIP 2011 TOULOUSE In Toulouse v.l.n.r.: Dr. Harald Kuhn, Prof. Philippe Chiron, Prof. Joachim Pfeil, Dr. Pierre Henky, Strassburg Seit der Etablierung des Deutsch-französischen Freundeskreises für Orthopädie und Unfallchirurgie werden zunehmend Landeskongresse durch Referenten des Nachbarlandes bereichert – so auch das französisch- und deutschsprachig ausgerichtete H.I.P.-Meeting in Toulouse, das künftig für die deutsche Orthopädenwelt von großem Interesse sein kann. Die Organisatoren Prof. Jean Puget und Prof. Philippe Chiron organisieren seit 1999 alle drei Jahre ein Update der orthopädischen und unfallchirurgischen Hüftbehandlung. Das internationale Treffen vereinte im Oktober 2011 über 90 Vortragende zur Präsentation ihres Wissens, und mehr als 40 Firmen boten eine Marktübersicht bei der Industrieausstellung. Diese größte französische ausschließlich auf das Thema des Hüftgelenkes fokussierte Veranstaltung wurde von über 800 Teilnehmern besucht. Hierbei wurden im Detail viele andere Denk- und Vorgehensweisen in unserem Nachbarland erkennbar. Um die nachbarschaftliche Zusammenarbeit zu fördern, wurden dieses Jahr Prof. Joachim Pfeil (Wiesbaden), Dr. Harald Kuhn (Cloppenburg) und Dr. Martin Ihle (Kassel / Worms) eingebunden, um zur Gleitpaarungswahl, zur digitalen Planung des endoprothetischen Hüftgelenksersatzes, zu Langzeitergebnissen von Monoblockpfannen und zur Verwendung von Kurzschäften vorzutragen. Für September 2014 können interessierte Kollegen ihre aktive oder passive Teilnahme in der „rosaroten Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Stadt“ Toulouse schon einmal planen. Die Wissenschafts- und Technologiemetropole Toulouse in Südfrankreich präsentiert einen vielseitig modernen und auch traditionellen Rahmen (für 2014 ist unter anderem ein Besuch der Airbusproduktion vorgesehen). Diesen Eindruck erhielten die Teilnehmer beim Kongress und bei den Abendveranstaltungen im Säulensaal des historischen Krankenhauses und auf dem Place du Capitol im Herzen der Stadt. Dr. Harald Kuhn Prof. Joachim Pfeil 459 Aus den Verbänden Neue Mitglieder A V Adam, Yousef · Köln Al-Hasani, Dr. med. Mohammed · Koblenz Ansari, Abdul-Muti · Berlin Varvaritou, Dr. med. Chrysanthi · Frankfurt am Main Vingerhoedt, Noreen · Xanten von Grisczynksi, Dr. med. Catherine · Mayen D Dehlinger, Dr. med. Friedrich · Pforzheim E W Weihrauch, Dr. med. Thomas · Mayen DGOU Erbil-Sahan, Sema · Berlin F Feustel, Dr. med. Martin · Schweinfurt Fischer, Dr. med. Hans-Jörg · München Frankenstein, Dipl. Med. Bernd · Berlin Freiberger, Odine · Potsdam G Geisler, Anja · Leipzig Goepel, Ulrike · S/C de Tenerife H Hofmann, Jörg · Bonn K Kemmerling, Michael · Köln Kiel, Andreas · Dresden M Marlinghans, Dr. med. Lutz · Berlin Mbu, Jones Ayuk · Ganderkesee Müller, Jörn · Mayen R Reek, Dr. med. Philipp · Düsseldorf Reinke, Dipl. Med. Peter · Berlin Rödl, Prof. Dr. med. Robert · Münster Rubenbauer, Dr. med. Bianka · München S Schick, Dr. med. Andreas · Köln Schrimpf, Dr. med. Florian · München Stadler, Dr. med. Suhi ·Heppenheim T Tarawneh, Basim · Gunzenhausen 460 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus den Verbänden Einladung zur Mitgliederversammlung 2012 der DGOOC Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e. V. Präsident 2012 – Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Rostock am Dienstag, 23.10.2012, 12.45 bis 14.15 Uhr ICC Berlin, Saal 3 Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), ist eine entsprechende Änderung der Beitragsordnung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie notwendig. (Siehe Beitragsordnung der DGOU, Seite 435. 5. Bericht der Kassenprüfer Prof. Dr. med. Krismer und PD Dr. Kirschner können für eine weitere Amtperiode wiedergewählt werden und stehen für das Amt erneut zur Verfügung. Prof. Dr. med. Reichel kann nicht wiedergewählt werden. Der Vorstand schlägt Frau Prof. Dr. med. Andrea Meurer, Orthopädische Universitätsklinik Friedrichsheim, als Kandidatin für den gewählten Beirat vor. 6. Entlastung des Vorstands 7. Wahlen Tagesordnung 1. Anträge zur Tagesordnung 2. Bericht des Präsidenten 3. Bericht des Generalsekretärs 4. Bericht des Schatzmeisters Aufgrund der Änderungen der Mitgliedsbeiträge in der Deutschen Gesellschaft für 7.1. Wahl des 3. Vizepräsidenten Der Vorstand schlägt Herrn Prof. Dr. med. Rüdiger Krauspe, Orthopädische Klinik des Universitätsklinikums Düsseldorf, als Kandidaten für den 3. Vizepräsidenten und damit für das Amt des Präsidenten für das Jahr 2015 vor. Herr Prof. Dr. Krauspe hat den Vorschlag des Gesamtvorstands der DGOOC als Kandidat für dieses Amt angenommen. 7.2. Wahl des Beirats Dieses Jahr laufen die Amtszeiten von folgenden Beiratsmitgliedern ab: Herrn Prof. Dr. Heiko Reichel, Orthopädische Universitätsklinik am RKU in Ulm, Herrn Prof. Dr. med. Martin Krismer, Orthopädie der Universitätsklinik Innsbruck sowie PD Dr. med. Stephan Kirschner, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Universitätsklinik Dresden. 7.3. Wahl der Kassenprüfer 2013 Der Vorstand schlägt Prof. Dr. med. Andreas Kienapfel, Auguste-Victoria-Klinikum, Abt. Orthopädie, Berlin, und PD Dr. med. Jens Alexander Richter, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Marienhospital Gelsenkirchen, zur Wiederwahl vor. Prof. Dr. med. Kienapfel und PD Dr. med. Richter haben den Vorschlag, als Kandidat für dieses Amt erneut anzutreten, angenommen. 8. Verschiedenes (Wegen der Wahlen kann nach Zustimmung der Versammlung eine Änderung in der Reihenfolge der Tagesordnung erfolgen) Der Generalsekretär im Auftrage des Präsidenten Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier/ Rostock Beitragszahlung in den Fachgesellschaften DGOOC (Zutritt nur für Mitglieder der DGOOC) Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) und die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) wachsen immer stärker zusammen. Zahlreiche Gremien sind bereits unter dem Dach der DGOU untergebracht. Alle Mitglieder von DGOOC und DGOU sind automatisch auch Mitglieder der DGOU. Bisher waren die Beitragsordnungen der DGOOC und der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) noch nicht mit derjenigen der DGOU abgestimmt, da die von der DGOU finanzierten Projekte von beiden Fachgesellschaften finanziert wurden. Nach den Anregungen der Potsdamer Konferenz II haben die Vorstände von DGOU, DGOOC und DGU empfohlen, die DGOU als die eigentliche „Mitgliedergesellschaft“ von Orthopädie und Unfallchirurgie auszurufen. Daraus resultiert eine Anpassung der Beitragsordnungen, die nun für alle drei Fachgesellschaften harmonisiert und völlig identisch sind. Neumitglieder werden daher über die DGOU aufgenommen, können aber bei Interesse auch in die DGOOC und DGU (durch die Empfehlung von entsprechenden Bürgen) eintreten, ohne dass dadurch Mehrkosten entstehen. Die Beitragsordnungen müssen von den einzelnen Fachgesellschaften und in den entsprechenden Mitgliederversammlungen einzeln abgestimmt werden. Beitragsordnung wird von der Mitgliederversammlung festgesetzt. Die abzustimmende Beitragsordnung ist auf Seite 435 dieses Heftes im Zusammenhang mit der Einladung zur Mitgliederversammlung der DGOU wiederzufinden. Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard ist Generalsekretär der DGOOC und stellvertretender Generalsekretär der DGOU. Für die DGOOC wird die Beitragszahlung unter § 6 der Satzung abgehandelt. Die Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 461 Aus den Verbänden Jahresbericht der Sektion Osteologie DGOOC PD Dr. Andreas Roth 462 Im letzten Jahr waren wieder die Osteologischen Seminare ein Schwerpunkt der Arbeit der Sektion Osteologie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), welche inzwischen ausnahmslos gemeinsam mit der AG Osteologie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) unter Leitung von Prof. Dr. Mathias Schiecker gestaltet wurden. Auf dem Specialty Day zum Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) 2011 in Berlin wurden „Problemfälle der Osteologie“ einmal mit Fokussierung auf atypische Femurfrakturen, Langzeittherapie von Antiosteoporotika sowie Therapieversager und in einem zweiten Seminar mit dem Schwerpunkt Kiefernekrosen vorgestellt. Auf dem Osteologiekongress, der dieses Jahr in Basel stattfand, waren die Themen „Kleinwuchs“, „Knochenmarködemsyndrome“ und „Leitlinien Atraumatische Femurkopfnekrose des Erwachsenen“. Zum Norddeutschen Orthopädenkongresses des NOUV in Hamburg gestalteten Sektion und AG ein Seminar über „Prävention und Therapie der Osteoporose“. Wissenschaftliche Arbeit Wissenschaftliche Publikationen der Sektion erfolgen zum Jahresende im Themenheft „Osteonekrosen“ in der Zeitschrift „Osteologie/Osteology“. Hier sind neue Ansätze zur Diagnostik und Therapie zu erwarten, welche bisherige Lehrmeinungen konkretisieren und erweitern werden. Zentrales Thema der wissenschaftlichen Tätigkeiten ist die S2e-Leitlinie „Atraumatische Hüftkopfnekrose des Erwachsenen“, deren Fertigstellung bevorsteht. Nach Anwendung der Ausschlusskriterien blieben von circa 3.000 Literaturstellen letztlich 1.100 zur Bewertung übrig. Der Fragenkatalog, anhand dessen die Auswertung erfolgt, soll Antworten zu Diagnostik, konservativer Therapie, Wertigkeit gelenkerhaltender Operationen sowie Gelenkersatz und prognostischen Faktoren geben. Die Vorstellung der Entwicklung und Inhalte der Leitlinien als Qualitätsindikator erfolgt auf dem DKOU in Berlin am 24. Oktober 2012. Ein Leitlinien-Update ist für den Osteologenkongress in Weimar am 8. März 2013 geplant. Zum DKOU in Berlin präsentieren die Sektion Osteologie der DGOOC und die AG Osteologie der DGU gemeinsam „Knochenmarködemsyndrome“. Osteologiekongress 2013 Ein weiterer Schwerpunkt unserer Tätigkeit ist die Vorbereitung und Gestaltung des nächsten Osteologiekongresses, der vom 6. bis 9. März 2013 in Weimar stattfinden wird. Schirmherren sind der Dekan der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Prof. Klaus Benndorf, die Ministerpräsidentin des Bundeslandes Thüringen, Frau Christine Lieberknecht, und der Oberbürgermeister der Stadt Weimar, Stefan Wolf. Ein Höhepunkt des Kongresses wird das Update der „Leitlinie zur Prophylaxe und Therapie der Osteoporose“ sein. Sektion und AG organisieren gemeinsam Vortragsblöcke zu den Themen „Biomaterialien“ und „Alterstraumatologie“. Als Hands-on-Kurse veranstalten wir einen Knochenbiopsie-Kurs (Prof. Klaus Peters) und einen Kyphoplastie-Kurs (PD Dr. Uwe Maus). Beide Kurse werden im Anatomischen Institut der FriedrichSchiller-Universität Jena stattfinden. Eine Besonderheit des Kongresses wird ein Vortragsblock über moderne Bildgebung sein, für den wir eine Förderung durch die Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) beantragen. Themen sind unter anderem die 3D-Mikroskopie, das Insektenauge als Mikroskop der Zukunft und die moderne Bildverarbeitung und Bildanalyse. Hierzu werden Thüringer Forschergruppen und Firmen innovative Entwicklungen vortragen, die Eingang in die osteologische Forschung finden können. Die Anmeldung freier Vorträge zum Kongress ist bis zum 10. Oktober 2012 über die Webseite des Kongresses (www.osteologie13.de) möglich. Als Sektion sind wir sehr stolz darauf, dass der Dachverband Osteologie (DVO) unserem Antrag auf Ausrichtung des Osteologiekongresses in Weimar gefolgt ist. Welche Bedeutung das orthopädischtraumatologische Fach für die Osteologie besitzt, wurde nochmals mit der Bestätigung von Prof. Mathias Schieker als Leiter der AG Osteologie der DGU zum Kongresspräsidenten 2014 in München deutlich. Die Möglichkeit zur Kongressausrichtung in zwei aufeinanderfolgenden Jahren werten wir als Anerkennung unserer Tätigkeit in Vertretung unserer Fachgesellschaften im Dachverband Osteologie. Dr. Herrmann Schwarz hat nach vierjähriger Amtszeit als erster Vorsitzender des DVO sein Amt im März dieses Jahres an Frau Prof. Heide Siggelkow übergeben. Projekte, die unter seiner Leitung verwirklicht wurden, waren unter anderem die Zertifizierung zum „Osteologen DVO“, die Schaffung der Osteologischen Fortbildungsakademie (OSTAK) unter Leitung von Frau Dr. B. Kastner und die Stärkung der Verbandszeitschrift Osteologie/Osteology unter Herausgeberschaft von Prof. Peter Burckhardt. Sein Anliegen, eine Brücke zwischen Wissenschaft und Patienten zu schlagen, ist gelungen und wird auch in Zukunft fortgesetzt. Dr. Schwarz bleibt weiter als kooptiertes Mitglied im Vorstand. Zum zweiten Vorsitzenden wurde Prof. Andreas Kurth gewählt, zum Sekretär PD Dr. Andreas Roth. Die nächste gemeinsame Mitgliederversammlung von AG Osteologie der DGU und Sektion Osteologie der DGOOC findet in Berlin aus Anlass des DKOU am 24. Oktober 2012 von 14.30 Uhr bis 16 Uhr im Salon Koch statt. PD Dr. Andreas Roth, Eisenberg, leitet die Sektion 10 Osteologie der DGOOC. Kontakt: [email protected] Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Fotos: BIV-OT Aus den Verbänden Weltkongress Orthopädie + Reha Technik 2012 in Leipzig: Die Sektion Orthopädie-Technik und Orthopädie-Schuhtechnik arbeitet eng mit dem Bundesinnungsverband Orthopädie-Technik (BIV-OT) zusammen. So war Prof. Dr. Bernd Greitemann einer der Kongresspräsidenten. Jahresbericht der Sektion OrthopädieTechnik und Orthopädie-Schuhtechnik Im Berichtszeitraum führte die Sektion in Kooperation mit der Initiative ’93 Technische Orthopädie zahlreiche Veranstaltungen und Fortbildungskurse durch, die Vereinigung war in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien vertreten. Vom prinzipiellen Aufbau her führt die Vereinigung Technische Orthopädie (VTO) zum Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) in Berlin einerseits eine Vorstandssitzung und Mitgliederversammlung durch, andererseits veranstaltet sie dort ein wissenschaftliches Symposium. In diesem Symposium werden zu einem Hauptthema konservative Therapiemöglichkeiten, operative Therapie und hierzu passend entsprechend technisch-orthopädische Versorgungen dargestellt. Zielsetzung soll es sein, Praktikern und Klinikern die Möglichkeiten technisch-orthopädischer Versorgung sowohl in der konservativen Therapie als auch in der postoperativen Nachsorge nahe zu bringen. Zum DKOU in Berlin fand hierzu ein Symposium unter Leitung von Herrn Dr. Schröter, Wiesbaden, zum Thema Wirbelfrakturen statt. Die Teilnehmerzahl bei diesem wichtigen Thema war erfreulich hoch, mit mehr als 200 Teilnehmern war der Saal nahezu ausgebucht. Das Thema 2012 auf dem DKOU behandelt die Gonarthrose. Auf der Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen (VSOU) in Baden-Baden findet seit Jahren regelmäßig passend zu einem der Hauptthemen des Kongresses das Symposium der Nordamerika Fellows der Initiative ’93 Technische Orthopädie statt. Im Jahre 2012 stand dieses Symposium unter dem Aspekt der Infektbehandlung. Eindrucksvoll konnten unter der Leitung von Dr. Armin Koller, Rheine, operative und technisch-orthopädische Versorgungsbeispiele bei schwerwiegenden Infekten dargestellt werden. DKOU: Tag der technischen Orthopädie Erstmals fand auf dem DKOU 2011 der Tag der Technischen Orthopädie in enger Kooperation mit den Bundesinnungsverbänden Orthopädie-Technik und Orthopädie-Schuhtechnik statt. Es ist zu betonen, dass hier die Zusammenarbeit und der Schulterschluss zwischen ärztlicher technischer Orthopädie und den orthopädie-technischen/-schuhtechnischen Berufen deutlichen Ausdruck findet. Erfreulicherweise konnten in Berlin zum Mittagsempfang die Gastgeber der Nordamerika Travelling Fellowship mit vier hochrangigen Vertretern großer amerikanischer Kliniken begrüßt werden. Auch in Baden-Baden wird nach bereits erfolgter Absprache mit dem Kongresspräsidenten, Herrn Kollegen Locher, der Nachmittag der Technischen Orthopädie durch einen Mittags-empfang der Initiative ʼ93 Technische Orthopädie, der VTO und dem Bundesinnungsverband Orthopädie-Technik erfolgen. Hier sollen auch interessante Neuigkeiten auf dem Gebiet der Technischen Orthopädie präsentiert werden. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Die Fortbildungsvereinigung der VTO, die Initiative ʼ93 Technische Orthopädie, veranstaltete wie bereits seit 1994 entsprechende Fort- und Weiterbildungskurse mit modularem Aufbau (www.technischeorthopaedie.de). In einem modularen Kurssystem können interessierte Kollegen eine Zertifizierung auf dem Gebiet der Technischen Orthopädie erreichen. Die Kurse 2011 erfolgten in Aschau (Dr. L. Döderlein) und in Ulm (Dr. R. Eckhardt), der Prüfungskurs an der Bundesfachschule für Orthopädie-Technik in Dortmund fand unter der Leitung von Prof. Greitemann statt. Es wird weiterhin ein Kurs „Spezielle Amputationstechniken“ in Kooperation mit der ISPO Österreich (Dr. F. Landauer) in Innsbruck angeboten. DGOOC Prof. Dr. Bernhard Greitemann Die Kurstermine im Jahr 2012 sind folgende: ■ Modul I und III (Bad Rothenfelde): 14. – 16. September 2012 ■ Modul II und IV (Göttingen): 10. – 12. Februar 2012 ■ Modul VI „Spezielle Amputationstechniken“ (Innsbruck): 21. – 22. September 2012 ■ Prüfungskurs (Dortmund): 23. – 24. November 2012 Die Kurstermine im Jahr 2013 sind folgende: ■ Modul I und III (Magdeburg): voraussichtlich 27. – 29. September 2013 ■ Module II und IV (Bad Häring/Österreich): 8. – 10. März 2013 ■ Modul VI (Innsbruck): voraussichtlich 20. – 21. September 2013 463 Aus den Verbänden ■ Prüfungskurs (Dortmund): 22. – 23. November 2013 Reise-Fellowship Zweijährlich veranstaltet die Initiative ʼ93 ein Reise-Fellowship. Hierzu reisen jeweils ein bis zwei Fellows aus Deutschland, ein Schweizer Kollege, getragen durch die APO, ein österreichischer Kollege (getragen durch die ISPO Österreich) und ein Orthopädie-Techniker (getragen von der FTO) nach Nordamerika. Im Jahr 2012 besuchten die drei Fellows Centres of Excellence in San Francisco, Los Angeles, San Diego, Salt Lake City, San Antonio, Dallas, Minneapolis, Chicago und Miami. Im Jahr 2014 wird erneut ein Reise-Fellowship stattfinden. Besucht werden die oben angesprochenen Zentren, ergänzt durch Zentren in Toronto, Reykjavik und Christiansstad (voraussichtlich). Bewerber können sich auf der Internetseite der Initiative ʼ93 Technische Orthopädie (www.technischeorthopaedie.de) für das Reise-Fellowship anmelden. DGOOC Enge Kooperation mit Bundesinnungsverband Orthopädie-Technik Die enge Kooperation mit dem Bundesinnungsverband Orthopädie-Technik zeigte sich auch auf dem Weltkongress Orthopädie + Reha-Technik 2012 in Leipzig unter der Kongresspräsidentschaft von Prof. Dr. Bernd Greitemann, Bad Rothenfelde. Es besuchten mehr als 20.000 Besucher die Messe und mehr als 5.000 Besucher den Kongress selbst, der als außerordentlich erfolgreich beschrieben werden kann und in der Presse zahlreiches Presse-Echo hervorrief. Unter anderem Highlights des Kongresses waren die inzwischen Marktreife weit fortgeschrittenen Produkte der Exoskelett-Versorgungen bei Querschnittsläsionen und mit Mikroprozessor gesteuerten Gelenken versehene Orthesen bei Lähmungen (C-Brace). Der Kongresspräsident 2014 ist bereits benannt: Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Rostock, wird die Präsidentschaft übernehmen, was die enge Zusammenarbeit zwischen Orthopädie und Orthopädie-Technik unterstreicht. Die VTO und die Initiative ʼ93 Technische Orthopädie waren an zahlreichen weiteren Veranstaltungen als Kooperationspartner beteiligt, so auf dem Kongress der Landesinnung OrthopädieSchuhtechnik Bayern in Garmisch, dem 464 Kongress Orthopädie-Schuhtechnik in Wies-baden sowie auf den Symposien in Bad Klosterlausnitz und Bad Rothenfelde sowie Bad Berleburg. Die VTO und die Initiative ʼ93 Technische Orthopädie ist eng in die Vorstandsarbeit der ISPO Deutschland (International Society of Prosthetics and Orthotics) eingebunden, auch auf internationaler Ebene besteht eine enge Kooperation zur ISPO, die insbesondere für die Weltgesundheitsorganisation wesentliche Ansprechpartner auf dem Gebiet der orthopädietechnischen Beratungen ist. Prof. Dr. Greitemann arbeitet hier in einem Leitlinien-Ausschuss der DIN mit und erarbeitet DIN ISO-Leitlinien. In den vergangenen Jahren wurden hierzu Leitlinien zur Verordnung von Orthesen und Prothesen, zur Rehabilitation nach Amputationen, zum normalen und pathologischen Gangbild erarbeitet. Die VTO und die Initiative ʼ93 Technische Orthopädie war durch Prof. Greitemann weiter vertreten in der Kommission Hilfsmittel der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) sowie in einer Kommission konservativer Orthopädie der Arbeitsgemeinschaft Rheumaorthopädie (ARO). Die enge Kooperation zur OrthopädieTechnik wird auch dadurch dokumentiert, dass seitens des Bundesinnungsverbandes Orthopädie-Technik ein neuer Beratungsausschuss Technische Orthopädie gegründet worden ist, Prof. Bernd Greitemann und Prof. Wolfram Mittelmeier sind hier stellvertretende Vorsitzende, Herr PD Lutz Brückner, Dr. Frank Braatz, Herr Prof. Volker Bühren sind weitere ärztliche Mitarbeiter dieses Fachberatungsausschusses (siehe Seite 395: „Fachbeirat Technische Orthopädie gegründet“). 20-jähriges Jubiläum des Beratungsausschusses Sein 20-jähriges Jubiläum feierte im letzten Jahr der Beratungsausschuss der DGOOC für das Orthopädie-SchuhtechnikHandwerk. Zielsetzung des Beratungsausschusses ist es, für berufspolitische Fragestellungen und wissenschaftliche Fragestellungen die orthopädie-schuhtechnische Versorgung betreffend zur Verfügung zu stehen. Der Beratungsausschuss (Vorsitz Prof. Bernhard Greitemann, ärztliche Mitglieder Dr. W. Franzen, Dr. Hartmut Stinus, Prof. Dr. Hans Henning Wetz) hatte sich zur Aufgabe gemacht, gleichzeitig eine Stellungnahme jeweils zu wichti- gen orthopädie-schuhtechnischen Fragen in den Orthopädischen Mitteilungen und in Fachjournal Orthopädie-Schuhtechnik zu veröffentlichen. Im Jahr 2011 und 2012 erfolgten Stellungnahmen zu ■ ■ ■ Versorgung des Diabetes-Fußes Pelottenlage beim Spreizfuß Stellung des Total Contact Castes im Versorgungsablauf. In Vorbereitung ist eine Stellungnahme zur Tragedauer orthopädischer Maßschuhe. Die Initiative ʼ93 Technische Orthopädie war mit der VTO an der Erstellung des Kapitels Technische Orthopädie im Weißbuch Forschung in der Orthopädie beteiligt, ebenso erfolgte die Bearbeitung des Kapitels Technische Orthopädie im Weißbuch Konservative Orthopädie. Im letzten Jahr erfolgte ebenfalls die Neubesetzung an der Prüfstelle für orthopädische Hilfsmittel an der Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) in Münster. Die Nachfolge von Prof. Drerup, der altersbedingt ausschied, übernahm Herr Dr. S. Schüling. Die Sektion Technische Orthopädie und Orthopädie-Schuhtechnik der DGOOC ist traditionsgemäß eine kleinere Sektion von der Mitgliederzahl. Wie dieser Bericht verdeutlichen soll, sind dennoch zahlreiche Aktivitäten im abgelaufenen Jahr durchgeführt worden. Die wichtige Stellung der Technischen Orthopädie scheint sich gerade auch durch die rasant fortschreitende technische Entwicklung auf dem Prothesen- und Orthesensektor noch zu verstärken. Interessierte sind herzlich eingeladen, die derzeitige Mitgliederschaft bei den Aktivitäten zu unterstützen. Prof. Dr. Bernhard Greitemann, Bad Rothenfelde Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus den Verbänden DGOOC-Studentenstipendien 2012 sind vergeben DGOOC 1 Falko Frank, Universitätsklinikum Heidelberg: Im Juni 2010 begann ich meine Promotionsarbeit am Universitätsklinikum Heidelberg – Stiftung Orthopädische Universitätsklinik mit dem Thema „Bewegungsanalytische Untersuchungen nach Kalkaneusfraktur mit dem Heidelberger Fußmodell“. Doktorvater ist Prof. Dr. Volker Ewerbeck, Betreuer ist Oberarzt Dr. S. Müller. Die Analyse postoperativer Ergebnisse nach Kalkaneusfrakturen erfolgt primär durch klinische, radiologische und statische Untersuchungen. Eine Beurteilung der dynamischen Verhältnisse ist auf diese Weise jedoch nicht möglich. Mit der instrumentellen dreidimensionalen Ganganalyse steht eine Messmethode zur Verfügung, mit der die Bewegungen in der Stand- und Schwungphase während des Ganges registriert werden können. Das Heidelberger Fußmodell erlaubt in einzigartiger Weise, detaillierte kinematische Messungen der Vor-, Mittel- und Rückfußbeweglichkeit. Bewegungseinschränkungen und Kompensationsmechanismen werden so genau dokumentiert und in wichtige Kriterien aufgeschlüsselt. Mit diesem Modell werden die Auswirkungen einer einseitigen Kalkaneusfraktur auf die Fußfunktion sowie mögliche Kompensationsmechanismen in den angrenzenden Gelenken untersucht. Die ersten Ergebnisse der Arbeit wurden bereits im Jahr 2011 auf dem 27th Annual Summer Meeting der AOFAS in Keystone, Colorado, und 2012 auf dem 13th EFORT Congress in Berlin vorgestellt. Derzeit befindet sich die Arbeit in der Überarbeitung und wird demnächst beim Promotionsamt eingereicht. Zudem sind die Ergebnisse zur Veröffentlichung in einschlägigen Fachzeitschriften eingereicht und befinden sich dort in Begutachtung. Das DGOOC-Forschungsstipendium unterstützt mich bei der Finanzierung von Kongressteilnahmen. Des Weiteren bedeutet es eine große finanzielle Unterstützung bei der Promotionserstellung, für die ich mich an dieser Stelle noch einmal ganz besonders bei Ihnen bedanken möchte. 2 Verena Herbert, Medizinische Universität Graz, Österreich: Das Forschungsstipendium der DGOOC wurde mir im Rahmen meiner Diplomarbeit mit dem Titel „Influence of Mechanical Loading on the Expresion of Matrix Metalloproteinases in Chondrocytes of the Human Growth Plate in vitro“ zuerkannt. Diese Forschungsarbeit beschäftigte sich mit den molekularen Mechanismen innerhalb der Wachstumsfuge, welche noch nicht ausreichend erforscht sind und zum besseren Verständnis des Remodelings nach einer Fraktur durch die Wachstumsfuge beitragen können. Hierzu wurden Chondrozyten aus der Wachstumsfuge überschüssiger Zehen von Kindern mit Polydaktylie isoliert, kultiviert und anschließend mechanisch belastet. Die gewonnenen Daten zeigen, dass mechanische Belastung die Expression Matrix Metalloproteinasen in Chondrozyten der menschlichen Wachstumsfuge in vitro beeinflussen und somit eine wichtige Rolle im Prozess des Remodelings innehaben. Wissen um die molekularen Mechanismen des Knochenremodelings können zur Verbesserung der gegenwärtigen Behandlungsansätze beitragen und Fehlstellungen nach Frakturen bei Kindern verhindern. Nach langer Arbeit in der Zellkultur und im orthopädischen Forschungslabor ermöglichte mir das Stipendium der DGOOC, die Teilnahme am EPOS Kongress 2012 in Helsinki zu finanzieren. Auf diesem Kon- Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 gress wurde mir die Möglichkeit gegeben, die Ergebnisse meiner Forschungsarbeit vor internationalem und hochkarätigem Publikum zu präsentieren. Eine einzigartige Erfahrung für eine Studentin im letzten Studienjahr, die ohne die Unterstützung der DGOOC wohl nicht realisierbar gewesen wäre. 3 Mareen Kraus, Technische Universität München: Meine Promotionsarbeit behandelt das Thema: Bestimmung des Einflusses des Metabolischen Syndroms auf die T2 relaxation time an Kniegelenken mittels Magnetresonanztomographie – Datenerhebung durch die Osteoarthritis Initiative. Von Januar bis April 2011 war ich an der University of California in San Francisco (UCSF) bei Herrn Prof. Dr. Thomas Link beschäftigt. Dort habe ich mittels der T2 MRT-Sequenz (relaxation time) untersucht, ob das Metabolische Syndrom (Diabetes Mellitus, Hypertension, erhöhter BMI, erhöhter Bauchumfang) einen Einfluss auf die Inzidenz und Progredienz von Arthrose am Kniegelenk hat. Hierzu wurden 403 Patienten im Alter von 45 bis 60 Jahren ohne radiologische Anzeichen von Arthrose mittels der Osteoarthritis Initatitive rekrutiert. Der Einfluss der Risikofaktoren des Metabolischen Syndroms wurde bei Erstuntersuchung und nach zwei Jahren analysiert. Die MRT-Bilder wurden segmentiert, weiterhin wurden T2 maps generiert, und mittels spezieller Techniken wurden diese Verlaufsdaten mit den Ausgangsdaten verglichen, um den histologischen Knorpelumbau und dessen Degeneration genau zu evaluieren. Bis heute ist die Therapie der Knorpelrekonstruktion für den operativ tätigen Orthopäden/Unfallchirurgen eine Herausforderung, daher ist es von frappanter Wichtigkeit, gesunden Knorpel zu erhalten und dessen, auch natürliche, Degeneration nach Möglichkeit zu limitieren. Schon bei der Ausgangsuntersuchung konnten individuell DGOOC Die DGOOC unterstützt Studierende, die auf orthopädisch-unfallchirurgischem Gebiet tätig sind, mit bis zu 500 Euro. Die Stipendiaten für 2012 stellen hier ihre Arbeit vor. 465 DGOOC Aus den Verbänden 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 beinflussbare Faktoren, wie sie beim Metabolischen Syndrom vorkommen, sowie beispielsweise erhöhter Bierkonsum, mit erhöhten T2 Werten korreliert werden. Wie erwartet, waren auch nach zwei Jahren erhöhte T2 Werte im Zusammenhang mit dem Metabolischen Syndrom und gesteigerten Bierkonsum nachweisbar. Dies lässt Rückschlüsse auf eine erhöhte Knorpeldegeneration bei betroffenen Patienten zu und verdeutlicht die Rolle der öffentlichen Aufklärung und die Bedeutung präventiver Maßnahmen, gesunden Knorpel zu schonen und zu erhalten. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! Ich freue mich wirklich sehr über Ihre Anerkennung meiner bisherigen Forschungstätigkeiten. 4 Matthias Golla, Vitos Orthopädische Klinik Kassel: Meine Promotionsarbeit heißt: „Ergebnisse einer 10-Jahres-Langzeitstudie bei der Hüftendoprothesenimplantation des zementierten Prothesenschaftes ‚Marathon‘/ ‚Basis CL‘ in Kombination mit der ‚RMPfanne‘“. Bei der Arbeit wird der zementierte Femurschaft „Marathon“, jetzt „Basis CL“, der im Jahre 1999 in der Vitos Orthopädischen Klinik in Kassel bei 205 Patienten in Kombination mit der „RMPfanne“ implantiert wurde, im Hinblick auf die klinischen und radiologischen Ergebnisse nach einem Zeitraum von zehn Jahren abschließend ausgewertet. Ziel ist der Nachweis, dass es sich bei dem Implantat um eine zuverlässige Prothese handelt, die auch nach zehn Jahren noch 466 qualitativ gute Ergebnisse liefert. Erhoben wurden alle Datensätze mithilfe des Harris-Hip-Scores (modifiziert nach Haddad) sowie durch eine klinische Untersuchung. Aktuell sind alle im Jahr 1999 operierten Patienten kontaktiert worden, im Todesfall erfolgte der Kontakt von Angehörigen. Es kam im Verlauf der zehn Jahre weder zu aseptischen Lockerungen noch zu Materialbrüchen innerhalb des Patientenkollektivs. Insgesamt kam es in dieser Zeit zu vier Prothesenwechseln, drei aufgrund septischer Lockerung und eine aufgrund subjektiver Schmerzempfindungen. Bei 59 der nach zehn Jahren verbleibenden 120 Patienten liegt auch eine 10-Jahres-Röntgenauswertung vor. 36 Patienten zeigten hierbei keine Anzeichen für Ossifikationsbildungen, die restlichen 23 zeigten vor allem nur kleine Ossifikationen entsprechend der Brooker Klassifikationen I bzw. II. Angestrebt wird zudem noch eine genauere „Einzel-Bild-Röntgen-Analyse“ (EBRAMessung). Insgesamt zeigte sich, dass der Basis-CL Schaft im Vergleich zum Standardschaft „Charnley" vergleichbar gute Langzeitergebnisse in der Überlebensrate zeigt. Momentan erfolgt die schriftliche Ausarbeitung der Dissertation mit den Ergebnissen der ausgewerteten Daten, nachdem die ersten Daten auf der Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen e.V. sowie der Norddeutschen Orthopäden- und Unfallchirurgenvereinigung e.V. bereits präsentiert worden sind. 5 Martin Loher, Universität Regensburg: Unter der Leitung von Prof. Dr. med. Dr. h.c. J. Grifka und der Betreuung durch Dr. M. Madl wurde die Studie zum Thema „Mittelfristige Ergebnisse der minimalinvasiven multimodalen Injektionstherapie bei Patienten mit radikulärem LWS-Syndrom“ von April 2010 bis Mai 2011 in der Orthopädischen Klinik für die Universität Regensburg in Bad Abbach durchgeführt. 60 Patienten, die sich wegen eines radikulären LWS-Syndroms einer stationären MIT unterzogen haben, wurden untersucht. Dabei wurden subjektive und objektive, klinische und anamnestische Parameter vor der Behandlung und in einem Zeitraum von einem Jahr ± zwei Wochen nach der Behandlung erhoben und miteinander verglichen. Neben begleitenden physiotherapeutischen und balneophysikalischen Maßnahmen sowie psychotherapeutischen Einheiten wurden die Patienten mindestens acht Tage lang mit epiduralen Injektionen, paravertebralen Spinalnervenanalgesien, Facetteninfiltrationen und ISG-Infiltrationen behandelt. Mit der beendeten und ausgearbeiteten Studie konnte festgestellt werden, dass die multimodale Schmerztherapie ein wirkungsvolles und risikoarmes Verfahren zur Behandlung von Patienten mit radikulären Rückenbeschwerden darstellt. In nahezu allen untersuchten Parametern konnte eine signifikante Verbesserung der Beschwerdesymptomatik festgestellt werden. Insbesondere zeigte sich eine Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus den Verbänden Aus den Verbänden 6 Anna Schreiner, Universität Tübingen: Seit Mitte April nun untersuche ich das 78 Patienten bzw. 87 Knietotalendoprothesen umfassende Patientenkollektiv der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Tübingen im Rahmen meiner Dissertation mit dem Titel „Kurz- und mittelfristige Nachuntersuchungsergebnisse nach Primärimplantation einer achsgeführten Knietotalendoprothese“. Es handelt sich hierbei um die sogenannte Blauth-Knietotalendoprothese der Firma Aesculap, Tuttlingen, sowie das ISP-Achsstiel-Knie des Herstellers AQ-Implants GmbH, Grevesmühlen. Entgegen der früher geäußerten Kritik und schlechter Ergebnisse älterer Modelle achsgeführter Knietotalendoprothesen scheint die neuere Generation, vor allem das Blauth-Knie, weitergehende Akzeptanz bei den Patienten zu finden. Klinische und radiologische Langzeiterfahrungen mit der ISP-Achstiel-Knieendoprothese fehlen bisher, und auch aufgrund der allgemeinen Studienlage zu der oben genannten Thematik soll hier ein wesentlicher Beitrag geleistet werden. Bisher wurden 32 Patienten mit (posttraumatischer) Gonarthrose untersucht, das heißt es wurden aktuelle Röntgenbilder angefertigt, diverse Fragebögen durchgegangen (Oxford-KneeScore, KSS, KOOS, Aktivitätsscore nach Tegner-Lysholm, WOMAC) und eine klinische Nachuntersuchung durchgeführt. Rein radiologisch gab es bisher noch keinen Fall von Lockerung und Migration von Prothesenkomponenten. Die Patienten kommen im Alltag mit dem achsgeführten Knie im Rahmen des möglichen Bewegungsumfanges gut zurecht. Es trat bisher eine Komplikation auf – bedingt durch den intraoperativen Wechsel von einem Oberflächenersatzauf ein achsgeführtes Knie. Zehn der zu untersuchenden Patienten sind verstorben. Diesen Sommer werden die Patientennachuntersuchungen abgeschlossen sein, und die Auswertungsphase beginnt. Ziel ist es, die Ergebnisse sowohl für den Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) als auch für den Kongress der European Federation of National Associations of Orthopaedics and Traumatology (EFORT) 2013 einzureichen. Durch Herrn PD Dr. G. Ochs bin ich sehr gut betreut und sehr dankbar für den Erhalt des Forschungsstipendiums der DGOOC! 7 Nils Rosshirt, Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg: In der Sektion für Experimentelle Orthopädie an der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg forsche ich unter der Leitung von Prof. Dr. Zeifang und der Betreuung durch Dr. Moradi über den Einfluss der proinflammatorischen Th1/Th17-Lymphozyten in der Pathogenese der Osteoarthrose. Anhand einer durchflusszytometrischen Analyse wird deren Präsenz, Phänotyp und Funktion bei Patienten mit unterschiedlichen Arthrosegraden (gesunde Kontrollpersonen, beginnende Osteoarthrose, Teilgelenksarthrose, Pangonarthrose) ermittelt. Das vornehmliche Ziel ist es, die quantitative Verteilung dieser T-Lymphozyten hinsichtlich der drei Kompartimente Synovialgewebe, Synovialflüssigkeit und peripheres Blut zu bestimmen, sowie qualitativ aus ihrem Zytokinprofil Rückschlüsse auf den Aktivierungszustand sowie die molekulare Interaktion zu erhalten. Die ersten Ergebnisse unserer Studie sind sehr vielversprechend und zeigen eine zunehmende Infiltration der Synovialmembran mit CD4+ T Lymphozyten in Korrelation zum Kellgren-Lawrence Stadium. Zusätzlich zeigt sich eine Polarisation der CD4+ T Lymphozyten in Richtung der proinflammatorischen T-Zell Subpopulationen Th1 und Th17. Diese Daten weisen auf eine relevante Beteiligung der inflammatorischen CD4+ T Lymphozyten sowohl hinsichtlich der Initiierung als auch der Progression der Osteoarthrose hin. Diese Erkenntnisse können langfristig dazu beitragen, prognostische Marker zur Beurteilung des Krankheitsverlaufs zu definieren und die Bedeutung neuer therapeutischer Ansätze zur Regulation/ Manipulation dieser Zellpopulationen zu Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 evaluieren. Die ersten Ergebnisse meiner Promotionsarbeit habe ich auf dem Weltkongress der Osteoarthritis Research Society International (OARSI) in Barcelona vom 26. bis 29. April 2012 präsentiert. Mit den Mitteln des Forschungsstipendiums, für das ich mich nochmals herzlich bedanken möchte, gedenke ich die Teilnahme an zukünftigen Kongressen zu finanzieren. 8 Kevin Wiemann, Universität Duisburg-Essen: Die schrifliche Ausarbeitung meiner Promotion „Klinische Nachuntersuchung bei Revisions-KnieEndoprothesen“ ist zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen. Die Arbeit umfasst circa 70 Seiten mit einem Literaturverzeichnis von 40 Einträgen. Ich strebe die baldige Einreichung nach dem Examen im Herbst 2012 an. Die Ergebnisse sollen auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie im Oktober in Berlin zusammen mit meinem Doktorvater PD Dr. Hansjörg Heep vorgestellt werden. Angemeldet ist ein Vortrag, den wir im Juli, nach dem Ende meines PJ-Tertialsin Zürich, gestalten werden. Weiterhin beschäftige ich mich im Moment mit der Erstellung eines wissenschaftlichen Artikels, um die Ergebnisse in einem Journal zu veröffentlichen. Ein deutschsprachiges Journal wird aktuell angestrebt in Zusammenhang mit der Einführung des deutschen Endoprothesenregisters Ende dieses Jahres. Ich bedanke mich recht herzlich bei der DGOOC für die Unterstützung dieser Arbeit. DGOOC deutliche Besserung der Schmerzintensität bei jüngeren Patienten, bei denen zusätzliche degenerative Prozesse noch keinen großen Stellenwert einnehmen. Das von der DGOOC bereitgestellte Forschungsstipendium für Studenten half mir unter anderem dabei, die Ergebnisse im Rahmen eines Vortrages auf dem 6. Deutschen Wirbelsäulenkongress im Dezember 2011 in Hamburg zu präsentieren. Für die Unterstützung möchte ich mich hiermit nochmals herzlich bedanken. 9 Isabel Werner, Orthopädische Universitätsklinik Frankfurt/Main, Stiftung Friedrichsheim: Da Spondylodesen häufig mit Pathologien im cranialen Anschlusssegment und gleichzeitiger Indikation zur Dekompression verbunden sind, wurde nach Möglichkeiten gesucht, die Anschlussdegeneration zu reduzieren. Das coflex™ Implantat (ParadigmSpine) soll als dynamisches, interlaminares Implantat, eingesetzt als „topping off“ im cranialen Anschlusssegment einer mono- oder bisegmentalen Spondylodese im caudalen Lendenwirbelsäulenbereich, den biomechanisch ungünstigen Übergang der Rigidität zum normalen Bewegungsumfang eines gesunden Segments kompensieren. Zur Untersuchung der Wirksamkeit des coflex™ Implantats wurde diese Studie initiiert. Eingeschlossen wurden 22 Patienten mit durchschnittlich 43 Monaten Nachunter- 467 Aus den Verbänden suchungszeit. Die Erhebung der Daten (coflex™- bzw. craniales Anschlusssegment) erfolgte durch prä- und postoperative, konventionelle Röntgenaufnahmen (ap./ seitlich) nach der FXA-Methode („Functional X-Ray Analysis“, Röntgenbildanalyse). DGOOC Zusätzlich wurden anhand von Fragebögen (SF-36, ODI) und einer Anamnese mit klinischer Untersuchung das allgemeine klinische Outcome sowie die Patientenzufriedenheit ermittelt. Es konnte unter anderem gezeigt werden, dass die Bewegungsumfänge vom fusionierten zum nicht operativ versorgten Segment (ROM; Range of Motion) einen stufenweisen Verlauf nehmen und somit der biomechanisch ungünstige Übergang reduziert wird. Zudem wurden die Neuroforamenhöhe auf präoperativem Niveau gehalten und die Bandscheibenraumhöhe minimal vergrößert. Aufgrund biomechanischer Gesichtspunkte und der erhobenen Parameter ist denkbar, dass trotz durchgeführter Spondylodese und Dekompression im Anschlusssegment durch das coflex™ Implantat die Anschlussdegeneration in ihrem Progress gemindert werden kann. Die Auswertung der Daten bezüglich Gehstrecke, Schmerzskala (NAS) und Fragebögen sowie der ausführliche Vergleich mit der Kontrollgruppe ist Gegenstand derzeitiger Auswertungsarbeit, die noch nicht abgeschlossen ist. Dies soll zeitnah erfolgen und wird im Rahmen der Dissertationsarbeit und auf Kongressen präsentiert sowie in internationalen Fachzeitschriften publiziert werden. In diesem Zusammenhang freue ich mich, das Stipendium der DGOOC gezielt einsetzen zu können. 10 Matthias Wurm, UniversitätsKlinikum Heidelberg – Stiftung Orthopädische Universitätsklinik: Die Therapie von Knorpeldefekten stellt nach wie vor ein unzureichend gelöstes Problem dar. Zwar existieren zahlreiche operative Behandlungsansätze, jedoch ist es bisher nicht möglich, eine kontrollierte Bildung hyalinen Gelenkknorpels zu induzieren. Zudem schädigen einige operative Ansätze gesunde Gelenkregionen, erfolgen zweizeitig und/oder benötigen eine kostenintensive und unter Infektionsaspekten nicht unbedenkliche in-vitro Zellkultivierung. Hinzu kommt, dass 2009 die Bedingungen für den invivo Einsatz von Stammzellen durch die Novellierung des Arzneimittelgesetzes neu reglementiert wurden, womit die Behandler vor neue Herausforderungen gestellt werden. Dr. Volker Ewerbeck) unter der Leitung von Dr. Tobias Gotterbarm und Dr. Sébastien Hagmann gearbeitet. Unter dem Arbeitstitel „Die einzeitige Therapie von Knorpeldefekten durch matrixgestützte Mikrofrakturierung und angereichertes Knochenmark – eine tierexperimentelle Studie am Göttinger Minipig“ versuchen wir die Problematik des zweizeitigenVorgehens zu umgehen und gleichzeitig das Potenzial mesenchymaler Stammzellen für die Knorpelregeneration zu nutzen. Anhand der gewonnenen Präparate wird zudem das Potenzial des 7-Tesla MRTs in der Knorpeldiagnostik untersucht (Kooperation mit Prof. Dr. M.-A. Weber, Dr. Armin Nagel). Sowohl die in-vivo als auch die in-vitro Versuche wurden erfolgreich beendet. Aktuell befinde ich mich in der Auswertungsphase des Projekts. Erste Ergebnisse liegen vor und sprechen für einen möglichen Einsatz einer stammzellaugmentierten Matrixtransplantation als einzeitiges Verfahren. Ich möchte mich hiermit bei meinen Betreuern, die mir jederzeit hilfreich zur Seite standen, und bei der DGOOC für die finanzielle Unterstützung recht herzlich bedanken. An einem Lösungsansatz wird in der Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie (Ärztlicher Direktor: Prof. Neue Mitglieder Folgende Personen haben einen Antrag auf Mitgliedschaft in der DGOOC gestellt. Laut Satzung der DGOOC § 5 Abs. 2 können Einsprüche gegen die Aufnahme bis zu vier Wochen nach der Bekanntgabe (in den Orthopädie Mitteilungen) mit eingehender schriftlicher Begründung beim Generalsekretär geltend gemacht werden. Beckmann, Dr. med. Nicholas · Heidelberg Piroth, Dr. med. Christian · Köln Brockmöller, Dr. med. Tobias · Bockhorn Riess, Dr. med.Peter · Siegburg Drescher, Prof. Dr. med. Wolf · Aachen Schmitz, Bernd · Meppen Engelmann, Dr. med. Sabrina · Berlin Schmolders, Dr. med. Jan · Köln Gómez Rakebrand, Ivo · Göppingen Shosha, Mohamed Hamdy · Dresden Hüring, Dr. med. Holger Heinz · Reute Wagner, Dr. med. Markus · Jena Kraczyk, Jenny · Düsseldorf Werber, Dr. med. Andreas · Heidelberg Lolo, Ahmed · Münster Werner, Isabel · Neustadt an der Weinstraße Pimpl, Sabine · Hamburg 468 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus den Verbänden Forum NSO Forum der Nichtselbstständigen Ärzte der DGOOC - Einladung das Forum NSO ist die Organisation aller nicht-selbstständigen Ärzte in der DGOOC. Die vielfältigen Belange dieser enorm großen Gruppe werden hier diskutiert und ihre mehrheitlichen Interessen durch den Vorsitzenden im Vorstand der DGOOC vertreten. Dabei galt es immer, sowohl die Interessen der jungen, in Weiterbildung befindlichen Kollegen, als auch die der Fachärzte und die der Oberärzte gleichermaßen zu berücksichtigen. Seit Gründung des Jungen Forum als Interessenvertretung vor allem der jüngeren in Weiterbildung befindlichen Kollegen, obliegt es dem Forum NSO umso mehr den älteren Fachärzten und Oberärzten eine Heimat zu sein. Diese sind zwar Leistungsträger in ihren Kliniken, aber im eigentlichen Sinne des Forums nicht selbstständig, sondern Leitenden Ärzten, Chefärzten oder Direktoren unterstellt. Gerade diese Gruppe erfahrener Kollegen hat etwas beizutragen zur Entwicklung der DGOOC und der DGOU. Über das Forum NSO ist dies auf direktem Wege möglich. Wird ein Mitglied des Forum NSO selbst Chef – so ist er heute sicherlich nicht wirklich selbstständig, wie das vielleicht früher einmal der Fall war –, dann endet satzungsgemäß seine Mitgliedschaft. Dies gilt natürlich auch und besonders für den Vorsitzenden, als der ich mich hiermit verabschiede. Staffelstab übergeben Kommissarisch hat den Vorsitz des Forums NSO Prof. Dr. Ulrich Nöth vom König-Ludwig-Haus in Würzburg übernommen. Er ist dort Geschäftsführender Oberarzt und in der deutschen Orthopädie sehr gut vernetzt. Sein Chef, Prof. Maximilian Rudert, war früher selbst Vorsitzender des Forum NSO. Nöth leitet das Forum mit viel Elan und guten Ideen. Eine davon ist die nächste Sitzung im Rahmen des diesjährigen DKOU in Berlin, zu der er und ich Sie sehr herzlich einladen wollen! Interessante ungewöhnliche Themen und hervorragende renommierte Referenten werden geboten. Die Veranstaltung wird im Hauptprogramm und auf dem Kongressportal veröffentlicht. Wir sehen uns in Berlin! Jörg Ohnsorge Vorsitzender Forum NSO Jörg Ohnsorge ist seit Oktober 2011 als Ärztlicher Direktor des Orthopädischen Zentrums Oldenburger Münsterland sowie als Klinikdirektor in Emstek und Cloppenburg tätig. Im Anschluss an das Vortragsprogramm finden die Wahlen von Vorsitzendem, Stellvertretern und Schriftführer statt. Gewählt werden kann jeder Nichtselbstständige Arzt, der Mitglied der DGOOC ist und von einem anderen Mitglied aus dem Auditorium vorgeschlagen wird. Der gewählte Vorstand wird in der Regel der Wahlversammlung Vorschläge zur Bildung eines Beirates unterbreiten. Ich bitte Sie alle persönlich und damit zahlreich zu erscheinen. Damit Sie Ihre eigenen Interessen auch mit Gewicht in den Vorstandsgremien der DGOU und der DGOOC durchsetzen können, brauchen Sie eine schlagkräftige Truppe. Jeder, der bereit ist, sich zu engagieren, ist dazu herzlich eingeladen und willkommen! Im Sinne der Kontinuität und der repräsentativen Vertretung der nichtselbstständigen Orthopäden halte ich es für wichtig, den Vorstand des Forums NSO nicht nur von den oberen Sprossen universitärer Orthopädie zu rekrutieren, sondern Kolleginnen und Kollegen aller Provenienz und allen Alters dafür zu motivieren! Ein Votum möglichst vieler DGOOC-Mitglieder in nichtselbstständiger Stellung ist wichtig, damit die oder der Vorsitzende auch mit entsprechendem Rückhalt auftreten kann. Seien Sie dabei! Wählen Sie Ihre Vertreter oder stellen Sie Sich selbst zur Wahl! Kommunizieren Sie die Wichtigkeit dieser Versammlung und bringen Sie möglichst viele Kolleginnen und Kollegen mit! Wahlberechtigt ist jedes ordentliche Mitglied der DGOOC in nichtselbstständiger Stellung. Wer noch nicht Mitglied ist, kann es vor der Sitzung auch noch kurzfristig werden. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Prof. Dr. med. Ulrich Nöth, Geschäftsführender Oberarzt, König-LudwigHaus Würzburg. EINLADUNG ZUR SITZUNG Wann? 24. Oktober 2012, 9.30 bis 11 Uhr Wo? ICC Berlin, Salon Lilienthal DGOOC Liebe Kolleginnen und Kollegen, Programm Weiterbildungskonzepte in der Orthopädie und Unfallchirurgie PD Dr. Ralf Skripitz, Rostock Engagement in der Patientensicherheit zahlt sich in Wirtschaftlichkeit aus PD Dr. Stephan Kirschner, Dresden Der Arzt im Spannungsfeld zwischen Forschung und Leistungszahlen Prof. Dr. Wolf Mutschler, München 469 Aus den Verbänden Bericht des Präsidenten Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig Zwischen Euro-Rettung und nach der Fußball-EM möchte ich eine Halbjahresbilanz 2012 ziehen und Ihnen über einige Entwicklungen unserer DGU berichten. Das Wichtigste: Die DGU lebt und ist auf vielen Ebenen aktiv. ESTES ein hervorragendes Forum für den Bereich des Polytraumas, einschließlich von thorakalen und abdominellen sowie von Gefäßverletzungen. Traumanetzwerk / Telekooperation Unsere Dachgesellschaft, die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), entwickelt sich, nicht nur, was die Mitgliederzahlen anbetrifft, sondern auch, was die internen Strukturen angeht. Die Mitglieder des Gesamtvorstandes der DGU arbeiten harmonisch miteinander und haben in der anlässlich der letzten Mitgliederversammlung verabschiedeten Vereinsstruktur viele gemeinsame Projekte auf den Weg gebracht. Hervorzuheben in den Aktivitäten war das „Honorararztforum“ mit Erstellung eines Positionspapiers, das politisch auf sehr große Resonanz stößt. DGU TraumaNetzwerk und TraumaRegister schreiten voran, und die verbliebenen „weißen Flecken“ auf der bundesdeutschen Landkarte werden immer weniger. 433 zertifizierte Kliniken sind in den jetzt 34 zertifizierten TraumaNetzwerken zusammengeschlossen. Mit der Inaugurierung des TraumaNetzwerkes Göttingen/Kassel sowie des großen TraumaNetzwerkes Sachsen-Anhalt besteht eine flächendeckende Netzwerkabbildung, nicht nur von Süd nach Nord, sondern auch von Westen nach Osten. Mittlerweile stehen die Reauditierungen vor der Tür. Hier wird ein wichtiges Qualitätsmerkmal für das erfolgreiche Audit auch die Dokumentation darstellen. Ganz wesentlich sind die aus dem TraumaRegister entnommenen Daten, die regelhaft zu international anerkannten Publikationen führen. Ergänzt wird diese nationale Strukturmaßnahme durch das von der Akademie für Unfallchirurgie (AUC) unter der Federführung von Prof. Sturm initiierte Konzept der Telekooperation. Dieses Projekt, das in der Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Radiologie entstanden ist, ist in den Pilotnetzwerken Schleswig-Holstein und Saarlorlux schon erfolgreich implementiert und wird dann, wenn es flächendeckend eingeführt wird, weiter die Kommunikation und damit die Qualität der Versorgung verbessern. Dies kam eindeutig auf dem 4. Jahreskongress „Traumanetzwerk DGU“ am 31. März 2012 in Halle zum tragen. Weißbuch Schwerverletztenversorgung Unter der Federführung unseres Generalsekretärs, Prof. Hartmut Siebert, ist die 2. erweiterte Auflage des Weißbuchs 470 DGOU Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig, ist der DGUPräsident 2012. „Schwerverletztenversorgung“ fertig gestellt und veröffentlicht worden. Dieses Weißbuch wurde um wichtige Aspekte ergänzt, hier insbesondere um die Nachbehandlung und die Rehabilitation. Unverändert stellt das Weißbuch das Fundament unserer Außendarstellung in der Schwerverletztenversorgung dar und weist ganz klar unsere berufspolitischen Positionen auf. Ein weiterer wichtiger Schritt wird die Verabschiedung eines einheitlichen Mitgliederbeitrages sein, der anlässlich der Mitgliederversammlung in Berlin zur Abstimmung kommt. EFORT / ESTES: DKOU 2012 Aufgrund des Beschlusses der Generalversammlung der EFORT im Mai dieses Jahres sowie des Präsidiums der DGU ist unsere Gesellschaft jetzt auch Mitglied in der European Federation of National Associations of Orthopedics (EFORT). Insbesondere viele Vertreter aus den südeuropäischen Ländern erhoffen sich dadurch eine wesentliche Stärkung unfallchirurgischer Themen und Projekte in der EFORT. Schon auf dem sehr erfolgreichen diesjährigen EFORT-Kongress in Berlin nahm die Unfallchirurgie einen breiten Raum ein, sicherlich bedingt durch die Programm-Mitarbeit der Kollegen Gebhardt (Ulm) und Stöckle (Tübingen). Trotzdem bleibt auch die zweite Europäische Vereinigung European Society for Trauma and Emergency Surgery (ESTES) unter der jetzigen Präsidentschaft von Prof. Ingo Marzi (Frankfurt) ein wichtiger Partner. Während auf dem EFORT-Kongress mehr der Bereich der Extremitätentrauma und Rekonstruktion zur Sprache kommen, ist Die Vorbereitungen zum Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie vom 23. bis 26. Oktober 2012 sind fast abgeschlossen. Das Interesse ist ungebrochen: Das belegt nicht nur die leicht gestiegene Zahl der Abstract-Einreichungen, sondern auch der Wunsch der Industrie nach Ausstellungsfläche und eigenen Workshops. Ein hochwertiges wissenschaftliches Programm ist zu erwarten; dafür spricht, dass die erforderliche Punktzahl zur Annahme eines Vortrages deutlich höher liegt als die Jahre davor. Erweitert wurde das Kongressangebot durch sogenannte Seminare, die im Gegensatz zu den praxisorientierten Kursen mehr theoretisch ausgelegt sind. Diese Seminare, die ebenfalls gegen eine Gebühr gebucht werden können, laufen im Gegensatz zu den Kursen thematisch verteilt über den ganzen Tag und bieten so bei rechtzeitiger Buchung die Möglichkeit, zu interessanten Themen und Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus den Verbänden ohne Überfüllung einen entsprechenden Platz im Vortragssaal ohne Anstehen zu bekommen. Eine weitere Änderung ist, dass das wissenschaftliche Programm im Gegensatz zu den Jahren zuvor nicht erst um 9.30 Uhr, sondern schon mit ausgewählten Themen um 7.45 Uhr beginnt. Damit erhöhen wir die Attraktivität des Kon- gresses und die Möglichkeit, sich vielfältig über die verschiedenen Themen auseinanderzusetzen. Ebenfalls neu ist, dass entsprechend des Kongressmottos „Effizienz, Ethik und Qualität“ die jeweiligen Tage in ihren Schwerpunktthemen ausgerichtet sind. sellschaft besuchen ohne Überschneidungen mit anderen Versammlungen oder dem wissenschaftlichen Programm. Herzlich, Ihr Noch etwas Wichtiges: Jeder kann die Mitgliederversammlung seiner Fachge- Bericht aus der Präsidiumssitzung Prof. Dr. Hartmut Siebert Neben einer grundsätzlichen Aussprache über die Entwicklungen in Gesellschaft und Fach mit entsprechenden Beschlüssen - siehe Beitrag des Präsidenten in diesem Heft -, obliegt dem Präsidium die Wahl verschiedener wichtiger Ämter und Funktionen. Über letztere möchten wir Sie hier kurz informieren. Zum Kandidaten für den Dritten Vizepräsidenten 2013, den künftigen Präsidenten für das Jahr 2015, hat das Präsidium auf Vorschlag der Findungskommission Prof. Dr. Michael Nerlich (Regensburg) einstimmig nominiert. Dieser Vorschlag wird der Mitgliederversammlung zur Abstimmung gestellt. Das Präsidium hat Prof. Dr. Hartmut Siebert einstimmig beauftragt, das Amt des Generalsekretärs noch ein Jahr über das reguläre Auslaufen der zweiten Amtszeit Ende 2012 kommissarisch zu führen. Die Findungskommission wird im Laufe des Jahres zusammentreten, um einen geeigneten Personalvorschlag für das Amt des Generalsekretärs ab 1. Januar 2014 zu erarbeiten. Zum Wahlleiter der Mitgliederversammlung 2012 wurde Prof. Dr. Gunther Hofmann (Halle/Saale und Jena) gewählt. Dr. Frank Hoffmann (Frankfurt/Oder) und Prof. Dr. Christian Jürgens (Ham- burg) wurden als Kandidaten für das Amt der Kassenprüfer der DGU für das Rechnungsjahr 2012 nominiert; die Wahl der Kassenprüfer erfolgt durch die Mitgliederversammlung. Der Leiter des Bildungsausschusses, Prof. Dr. Felix Bonnaire (Dresden), wurde für eine zweite Amtszeit bestätigt, ebenso wie der Stellvertretende Leiter des Programmausschusses, Prof. Dr. Uli Stöckle (Tübingen). Neu besetzt wurde der Leiter des Berufsständischen Ausschusses ab 2013, da die zweite Amtszeit von Prof. Dr. Reinhard Hoffmann (Frankfurt/Main) Ende 2012 endet. Neuer Leiter ist Prof. Dr. Alexander Beck (Würzburg); er ist außerdem stellvertretender Leiter des Ausschusses für Versorgung, Qualität und Sicherheit der DGOU. Außerdem hat das Präsidium die Neubesetzung bzw. Bestätigung folgender Leitungsstellen vorgenommen: Arbeitsgemeinschaft Arthroskopische Chirurgie ■ Prof. Dr. Karl-Heinz Frosch als Leiter (Neuwahl, Amtszeit: 1.1.201331.12.2015) ■ Dr. Christian Schoepp als Stellvertretender Leiter (Neuwahl, Amtszeit: 1.1.2013-31.12.2015) Arbeitsgemeinschaft Becken III ■ Dr. Fabian Stuby als Leiter (Neuwahl, Amtszeit: 1.1.2013-31.12.2015) Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 ■ PD Dr. Ulf Culemann als Stellvertretender Leiter (Neuwahl, Amtszeit: 1.1.2013-31.12.2015) Arbeitsgemeinschaft Prävention von Verletzungen ■ PD Dr. Carl Haasper als Leiter (Wiederwahl, 2. Amtszeit: 1.1.201331.12.2015) ■ Dr. Uli Schmucker als Stellvertretender Leiter (Wiederwahl, 2. Amtszeit: 1.1.2013-31.12.2015) Arbeitsgemeinschaft Rechnergestütztes Operieren ■ Prof. Dr. Paul Alfred Grützner als Leiter (Wiederwahl, 2. Amtszeit: 1.1.2013-31.12.2015) ■ Prof. Dr. Tobias Hüfner als Stellvertretender Leiter (Wiederwahl, 2. Amtszeit: 1.1.2013-31.12.2015) Arbeitsgemeinschaft Ultraschall ■ Prof. Dr. Benedikt Friemert als Leiter (Wiederwahl, 2. Amtszeit: 1.1.2013-31.12.2015) ■ Dr. Kay Großer als Stellvertretender Leiter (Neuwahl, Amtszeit: 1.1.201331.12.2015) Allen gewählten Kollegen gratulieren Vorstand und Präsidium der DGU sehr herzlich und danken für die Bereitschaft, diese mit erheblichem Zeit- und Arbeitsmehraufwand verbundenen ehrenamtlichen Tätigkeiten für unsere Gesellschaft erneut bzw. erstmalig zu übernehmen! DGU Das Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie tagte vom 8. bis 9. Juni in Leipzig, dem Ort des diesjährigen Präsidenten, Professor Christoph Josten. 471 Aus den Verbänden Prof. Dr. Felix Bonnaire PD Dr. Ulf Culemann Prof. Dr. Benedikt Friemert Prof. Dr. Karl-Heinz Frosch Dr. Kay Großer Prof. Dr. Paul Alfred Grützner Dr. Frank Hoffmann Prof. Dr. Reinhard Hoffmann Prof. Dr. Gunther Hofmann Prof. Dr. Christian Jürgens Prof. Dr. Michael Nerlich Dr. Uli Schmucker Dr. Christian Schoepp Prof. Dr. Ulrich Stöckle Dr. Fabian Stuby DGU Prof. Dr. Alexander Beck 472 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus den Verbänden Einladung zur Mitgliederversammlung 2012 der DGU Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder! Hiermit laden wir Sie herzlich ein zur Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie Termin: 25. Oktober 2012, 12.45 bis 14.15 Uhr Ort: Berlin, ICC/Messe, Saal 3 4. Wahl des 3. Vizepräsidenten 2013 und des Präsidenten 2015 Präsident/Wahlleiter Prof. Dr. Gunther Hofmann (Jena, Halle/S.) Das Präsidium der DGU schlägt Herrn Prof. Dr. med. Michael Nerlich, Vorstand der Abteilung für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, vor. 5. Wahlen zum Nichtständigen Beirat 2013 - 2015 Präsident/Wahlleiter Es sind sechs Mitglieder im Nichtständigen Beirat neu zu besetzen. Das Präsidium hat satzungsgemäß aus den Vorschlägen der Mitglieder 12 Kandidaten ausgewählt. (siehe Anlage) 6. Bericht des Präsidenten Präsident Tagesordnung 1. Eröffnung der Mitgliederversammlung Präsident 2. Genehmigung der Tagesordnung Präsident 3. Aufnahme neuer Mitglieder Generalsekretär 7. Bericht des Generalsekretärs Generalsekretär 10. Bericht der Kassenprüfer 2011 Prof. Dr. Andreas Eisenschenk und Dr. Christian Geiger (beide Berlin) Präsident/Wahlleiter 11. Entlastung des Vorstandes 12. Wahl der Kassenprüfer für 2012 Das Präsidium schlägt vor: Dr. Frank Hoffmann (Frankfurt/Oder) und Prof. Dr. Christian Jürgens (Hamburg) 13. Bekanntgabe des Wahlergebnisses 3. Vizepräsident 2013 Präsident 14. Verschiedenes Hinweis: Wünschen Sie eine Ergänzung der Tagesordnung, bitten wir Sie, diese bis spätestens 10. Oktober schriftlich mit Begründung zu Händen des Generalsekretärs vorzulegen. (§8. 3) Mit freundlichen Grüßen 8. Bericht des Schatzmeisters Schatzmeister Prof. Dr. Hartmut Siebert Generalsekretär 9. Vorstellung und Beschlussfassung Schatzmeister Beitragsordnung ab1. Januar 2013 ( §6.1.) (siehe Anlage) Prof. Dr. Christoph Josten Präsident auch in die DGOOC und/oder DGU zusätzlich durch gesonderte Antragstellung entsprechend der Satzung der DGU bzw. DGOOC sich um die Mitgliedschaft bewerben, ohne dass dadurch für den Einzelnen Mehrkosten entstehen. der Geschäftsstelle-Mitgliederverwaltung durch eine jährliche Rechnungsstellung vermieden werden. Selbstverständlich wird die Beitragszahlung weiterhin dem Mitglied attestiert. Beitragszahlung DGU Neumitglieder werden über die DGOU aufgenommen und können bei Interesse Der neuen Beitragsordnung – gleichlautender Vorschlag des Präsidiums der DGU und der Gremien der DGOOC und DGOU – muss von den einzelnen Fachgesellschaften in den entsprechenden Mitgliederversammlungen zugestimmt werden. Als Neuerung schlägt der Vorstand der DGU folgende Ergänzung der Beitragsordnung vor: Bei Rechnungsstellung erhöht sich der jeweilige Mitgliedsbeitrag um 10 Euro. Damit sollen Mehrkosten Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Die abzustimmende Beitragsordnung ist auf Seite 435 dieses Heftes im Zusammenhang mit der Einladung zur Mitgliederversammlung der DGOU wiederzufinden. DGU DGU, DGOOC und DGOU wachsen immer stärker zusammen. Zahlreiche Gremien sind bereits unter dem Dach der DGOU untergebracht. Alle Mitglieder von DGU, DGOOC und DGOU sind automatisch auch Mitglieder der DGOU. Bisher waren die Beitragsordnungen der Fachgesellschaften DGOOC und DGU noch nicht mit derjenigen der DGOU abgestimmt, da die von der DGOU finanzierten Projekte von beiden Fachgesellschaften finanziert wurden. Nach den Anregungen der Potsdamer Konferenz II haben die Vorstände von DGOU, DGOOC und DGU eine Anpassung der Beitragsordnungen empfohlen, die nun für alle drei Fachgesellschaften harmonisiert und völlig identisch sind. Prof. Dr. Hartmut Siebert, Generalsekretär DGU/DGOU 473 Aus den Verbänden DGU Anlage: Kandidaten für die Wahl zum Nichtständigen Beirat der DGU 2013 - 2015 474 Name Klinik DGU-Engagement Prof. Dr. Markus Arand, Ärztlicher Direktor Klinik für Unfall-, Wiederherstellungschirurgie und Orthopädie, Klinikum Ludwigsburg Mitglied der AGs Alterstraumatologie, Becken III, Wirbelsäule; Schatzmeister der DWG Dr. Markus Burkhardt, Oberarzt Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum des Saarlandes Homburg/Saar Kongresssekretär des DKOU 2011, Mitglied der Sektion Notfall-, Intensivmedizin und Schwerverletztenversorgung, Vor-Ort-Organisator des Definitive Surgical Trauma Care (DSTC™) Kurses in Homburg, Instruktor für ATLS®- und DSTC™-Kurse sowie den Homburger Beckenkurs und Homburger Wirbelsäulenkurs, Schriftführer und Telekooperationsbeauftragter des regionalen Traumanetzwerks „Saar-(Lor)-Lux-West-pfalz“ (Pilotregion des Projektes TeleKooperation TNW® DGU) Dr. Thorsten Hammer Department Orthopädie und Traumatologie, Universitätsklinikum Freiburg Mitglied der Sektion Notfall-, Intensivmedizin und Schwerverletztenversorgung, seit 2005 Mitarbeit in der ATLS-Gruppe der AUC als Instruktor und seit 2008 als Kursdirektor, Instruktor am ersten und einzigen ATLS Refresher in Berlin 2011; Mitarbeit für HOTT-Kurs. Tätig im Kongressteam des DKOU 2010 für den Präsidenten Prof. Dr. Südkamp. Prof. Dr. Frank Hildebrand Unfallchirurgische Klinik, Medizinische Hochschule Hannover Mitglied der Sektion NIS, des Wissenschaftsausschusses, der ComGen der Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik als Sektion der DGOU PD Dr. Sven Lendemans, Leitender Oberarzt Klinik für Unfallchirurgie, Universitätsklinik Essen 2008-2011 Koordination des TraumaNetzwerks Ruhrgebiet (als Stellvertreter von Prof. Dr. Nast-Kolb), Gründung des TraumaNetzwerks Ruhrgebiet am 07.04.2011; Koordinator der DGU-S-3-Leitlinie Polytrauma für den Teilbereich Schockraum; Redaktionsmitglied des Arbeitskreises Weißbuch Schwer-verletztenversorgung; Mitglied der Sektion Notfall-/ Intensivmedizin und Schwer-verletztenversorgung (NIS); Mitglied des Arbeitskreises Trauma-Register® DGU; Mitglied der Sektion Trauma innerhalb der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Prof. Dr. Ulrich Liener, Ärztlicher Direktor Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wiederherstellungschirurgie, Marienhospital Stuttgart Stellv. Leiter der AG Alterstraumatologie, Gründungsmitglied des Jungen Forums, Mitglied im Nichtständigen Beirat 2006-2008, Organisation der Workshops Reisensburg I und Reisensburg II Prof. Dr. Wolfgang Linhart, Direktor Klinik für Unfallchirurgie u. Orthopädie, Handchirurgie, SLKKliniken Heilbronn Sektion Handchirurgie, Sektion Alterstraumatologie, Leitlinien-Kommission, Peer reviewer DKOU-Abstracts seit 2003, Mitorganisation der DGU-Jahrestagung 2003, ATLS-Instruktor Prof. Dr. Michael SchädelHöpfner, Oberarzt Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Universitätsklinikum Düsseldorf Leiter der Sektion Handchirurgie, dort Mitglied seit 2003, Schriftführer 2008-2011; wissenschaftliche Leitung und Organisation der 1.-7. Jahrestagung der Sektion Handchirurgie 2006-2012; Koordinator der interdisziplinären S3-Leitlinie "Skaphoidfraktur", Autor der S2Leitlinie "Skaphoid-fraktur", Ko-Autor der S3-Leitlinie "Polytrauma". Dr. Philipp Schwabe, Oberarzt Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Charité Berlin Mitglied der AG Becken III und der AG Osteologie, Mitarbeit im Ausschuss für Wissenschaft und Nachwuchs der DGOU Dr. Fabian Stuby, Leitender Oberarzt, Sektionsleiter Sektion Traumatologie, BGUnfallklinik Tübingen Stellv. Leiter der AG Becken III, Mitglied der AG Rechnergestütztes Operieren/Sektion AGITEC der DGOU und der AG Arthroskopie/Komitee Trauma der AGA Dr. Christoph Wölfl, Oberarzt Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, BG-Unfallklinik Ludwigshafen Stellv. Ltd. Sektion NIS, Gründungs-mitglied des Jungen Forum, Nicht-ständiger Beirat 2009-2011, Sprecher NSB 2010-2011, Leiter des deutschen ATLS-Programms Prof. Dr. Johannes Zeichen, Chefarzt Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, spezielle Unfallchirurgie, Klinikum Minden Stellv. Sprecher des TraumaNetzwerkes Ostwestfalen, Instruktor ATLS-Kurse, Mitglied des Komitees Trauma der AGA Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus den Verbänden Bericht aus dem Programmausschuss Prof. Dr. Florian Gebhard Der Programmausschuss der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) befasst sich seit Jahren mit zwei Hauptthemen. Das eine Thema ist die Betreuung der Arbeitsgemeinschaften und der Sektionen, das andere Thema die Unterstützung des Präsidenten der DGU bei der Gestaltung des Programmes im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Arbeitsgemeinschaften und Sektionen DGU Einmal jährlich findet im Mai, dieses Jahr am 9. Mai, die Jahressitzung des Programmausschusses mit den Arbeitsgemeinschaften und zum ersten Mal zusammen mit den Sektionen statt. Neben dem Tätigkeitsbericht der Arbeitsgemeinschaften dient diese jährliche Sitzung dem Austausch von Projekten mit der Zielsetzung, mögliche Synergieeffekte zu identifizieren. Im Rahmen der Sitzung am 9. Mai 2012 wurde das Thema der inaktiven Arbeitsgemeinschaften, die ihre Heimat in Arbeitsgemeinschaften oder Sektionen der Deutschen Gesellschaften für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) gefunden haben, thematisiert. Es wird noch einmal festgehalten, dass auch aus ruhenden Arbeitsgemeinschaften der DGU Aktivitäten auf Wunsch der Mitarbeiter erwachsen können. Darüber hinaus wurde noch einmal darauf hingewiesen, dass auch ruhende Arbeitsgemeinschaften turnusgemäß die Leitung wählen müssen, damit sie jederzeit bei Bedarf Aktivitäten entfalten können. Konkret wurde dies am Beispiel der Arbeitsgemeinschaft Arthroskopische Chirurgie, die als Komitee Trauma im Bereich der AGA – Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie tätig ist und damit eine Einschränkung der aktiven Mitglieder vornehmen musste. Die Arbeitsgemeinschaft Alterstraumatologie berichtete über vorgesehene Projekte und Studien. Dabei konnte festgestellt werden, dass hierbei eine Kooperation 476 mit der Sektion Rehabilitation anzustreben ist. Bei der Vorstellung der AG Arthroskopische Chirurgie, die durch Frau Dr. Voigt erfolgte, wurde seitens der Sektion Kindertraumatologie angemerkt, dass die Einreichung von zwei Leitlinien als Update in der Qualität S2 ohne Beteiligung der Kinderchirurgen vorgenommen wurde und somit eigentlich nur Level 1 sein können. Diese Anregung wurde aufgegriffen und wird im Rahmen der Leitlinienkommission noch einmal thematisiert werden. Im Rahmen des Jahresberichtes der AG Becken wurde das Beckenregister und das Traumaregister in Bezug auf Optimierung der Dateneingabemenge thematisiert. Auf Vorschlag von Dr. Flohé wurde beschlossen, dass die AG Becken eine Kontaktaufnahme mit der Sektion NIS vornimmt, um eine Diskussion der Registerspezialisten anzuregen im Sinne einer Ergänzung der Datensätze beider Register. Die Arbeitsgemeinschaft Fuß, vertreten durch Dr. Rammelt, berichtete über ein aktives Jahr und unproblematische Aktivitäten nach der Fusion mit der DAF zur Sektion in der DGOU. Im Rahmen des Jahresberichtes der AG Klinische Geweberegeneration wurde nochmals seitens des Generalsekretärs die Problematik von Tagungen und Nähe zur Industrie thematisiert. Hier wurde darauf hingewiesen, dass die Unabhängigkeit der Tagungen der Arbeitsgemeinschaften von der Industrie gewährleistet sein muss. Seitens der Arbeitsgemeinschaft Prävention, vertreten durch Dr. Schmucker, wurde berichtet über umfangreiche Aktivitäten im Rahmen der Decade of Action for Road Safety der Weltgesundheitsorganisation. Die Arbeitsgemeinschaft Rechnergestütztes Operieren (AGROP) fusionierte letztes Jahr mit der AG 8 Computerassistierte Orthopädische Chirurgie der Deustchen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC). Die AGROP der DGU ruht. Die Aktivität wird nun durch die Sektion AGiTEC der DGOU koordiniert. Die Vorstellung der geplanten Projekte erfolgt durch Dr. Grützner. Dr. Hoffmann berichtete über die AG Septische und rekonstruktive Chirurgie, deren Aktivitäten zunehmend Form annehmen, und betonte eine gute Zusammenarbeit mit den Bereichen der Orthopädie. Für die AG Ultraschall berichtete Herr Dr. Achaz von den Aktivitäten und insbesondere über die Kooperationen mit der Sektion Bildgebung der DGOU und der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM). Dr. Settner berichtete für die Sektion Rehabilitation über die durchgeführten Treffen in 2011, informierte über die Neuregelung des BG-lichen Heilverfahrens sowie über die Beteiligung der Sektion an der Erstellung des Weißbuches. Darüber hinaus betonte er nochmals die Bereitschaft zur Kooperation bei Studienprojekten, die von den anderen Arbeitsgemeinschaften vorgestellt wurden. Herr Dr. Schmittenbecher berichtete für die Sektion Kindertraumatologie vor allem über die beratende Tätigkeit bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und stellte Änderungen des BG-lichen Heilverfahrens aus der Sicht der Kindertraumatologie dar. Herr Dr. Flohé berichtete aus der Sektion NIS, insbesondere über das erfolgreiche Kurswesen. Er informierte über die hohe Nachfrage im ATLS-Kurs sowie über die Neuentwicklung von weiteren Kursangeboten. Für die Sektion Handchirurgie berichtete Herr Dr. Schädel-Höpfner über die Kursaktivitäten und vor allem über die Kooperation mit der deutschen AO im Kurswesen. Er berichtete auch über die Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus den Verbänden sehr erfolgreiche Jahrestagung mit 360 Teilnehmern. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie Die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, die dieses Jahr in Berlin stattfand, hatte seitens der DGU als Schwerpunktthema Becken, Acetabulum und Wirbelsäule. Wie in den vergangen Jahren war auch dieses Thema aufgebaut als Fortbildungsreihe mit Übersichtsreferaten, die durch namhafte Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie gehalten wurden. Freie Beiträge und Abstracts wurden, soweit möglich, in die Sitzungen eingegliedert. Eine stichprobenartige Umfrage bei den Vorsitzenden ergab, dass trotz des speziellen Themas Wirbelsäule, Becken und Acetabulum die Sitzungen durchweg gut besucht waren. Es wurden Teilnehmer- zahlen von 60 bis über 100 gemeldet. Besondere Sitzungen zu Mehrfachverletzungen waren sehr gut besucht, und die Diskussion offenbarte eine fachübergreifende Beteiligung der Teilnehmer an diesen Sitzungen. In Abstimmung mit der DGOOC wurde dieses Jahr erstmals die Reihenfolge getauscht, sodass die Unfallchirurgie Mittwochnachmittag und Donnerstag für die Sitzungsgestaltung hatte. Dies war notwendig, um den orthopädischen Kollegen einen entsprechenden Abstand zu der Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen (VSOU) in Baden-Baden zu ermöglichen. Im Jahr 2013 wird als Thema entsprechend des ausgearbeiteten Kursprogrammes ein Update der Themen aus dem Jahre 2010 erfolgen. Die Thematik ist die untere Extremität, Schenkhalsfrakturen und pertrochantäre Frakturen, kniege- lenksnahe Frakturen sowie Sprunggelenksfrakturen und Fußverletzungen. Darüber hinaus werden wie jedes Jahr parallele Sitzungen organisiert durch die Sektion NIS sowie zum TraumaNetzwerk. Aufgrund des großen Erfolges der vergangenen drei Jahre besteht mittelfristig keine Notwendigkeit, dieses neue Sitzungskonzept zu ändern. Zusammenfassend stellt die Tätigkeit des Programmausschusses eine vielfältige und abwechslungsreiche Tätigkeit dar. Prof. Dr. Florian Gebhard, Ulm, leitet den Programmausschuss der DGU. Kontakt: [email protected] Bericht aus dem Grundsatzausschuss der DGU Promotionspreis Zur Förderung des wissenschaftlichen unfallchirurgischen Nachwuchses hat der Grundsatzausschuss in Zusammenarbeit mit dem Senat der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) einen Promotionspreis entworfen, der in der letzten Präsidiumssitzung zur nochmaligen Überarbeitung von der Beschlussfassung zurückgenommen wurde. Unsere Motive und Hintergründe für die Entwicklung eines solchen Preises hatten wir bereits publiziert (Seifert, Probst: „Dr. med.: Eine Titelgeschichte“, Orthopädie und Unfallchirurgie - MuN 02/2012:18-20). Umgang mit Zertifizierungen und zukünftige Struktur von Zertifizierungen Der Grundsatzausschuss der DGU hat in Kooperation mit dem Berufsständischen Ausschuss und dem nichtständigen Bei- rat der DGU einen Arbeitskreis ins Leben gerufen, der sich mit dem Thema Zertifizierung beschäftigt hat. Damit wird an den Präsidiumsbeschluss vom 11./12. Juni 2010 (Badenweiler) angeknüpft. Im Folgenden sollen die Hintergründe der Zertifizierungsproblematik dargestellt werden, die Anlass für den Arbeitskreis waren, Beurteilungskategorien zu erarbeiten. Diese wurden am 10. Juni 2012 durch das Präsidium der DGU als Grundlage zukünftiger Zertifizierungsbewertungen einstimmig beschlossen. Einleitung Die in der modernen Medizin zunehmende Komplexität medizinischer Sachverhalte sowie diagnostischer und therapeutischer Entscheidungen hat dazu geführt, dass auf der einen Seite Leitlinien nach evidenzbasierten Kriterien Entscheidungskorridore bilden sollten, um Standards zu definieren, und auf der Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 anderen Seite das Produkt unseres Handelns unter definierten Qualitätskriterien nachweisbar werden sollte. So hat sich mittlerweile ein großer Zertifizierungsmarkt gebildet, welcher im Wesentlichen die Einhaltung von festgelegten, standardisierten Arbeitsprozessen und Strukturen überprüft (Konformitätsbewertung). Mit einem Zertifikat sollen Qualität und Effizienz öffentlich dargestellt und vergleichbar gemacht werden (Benchmarking). Dabei wird jedoch nicht ausreichend transparent, dass Zertifizie-rung im Wesentlichen die Überprüfung von Struktur- und Prozessqualität, sehr viel weniger aber einer Ergebnisqualität bedeutet. Der Umkehrschluss, „exzellente Ergebnisse werden durch hohe Prozessqualität und Strukturqualität erzeugt“ ist keinesfalls zulässig (aus „Das GFQMModell in Gesundheitseinrichtungen“. Hrsg. Kai Heib, Johannes Möller. Diplomika Verlag 2008). Dabei kann eine Zertifizierung durchaus für eine Institution DGU PD Dr. Julia Seifert 477 Aus den Verbänden ■ durch oben genannte Veränderungen ökonomisch relevante Verluste herbeizuführen, ein Anreiz sein, eigene Abläufe zu hinterfragen, gegebenenfalls neu zu definieren und somit die bisherige Qualität und Sicherheit zu verbessern. ■ durch oben genannte Veränderungen für die Weiterbildungsbefugnis relevant zu werden, Auf der anderen Seite stellen Zertifizierungsvorgänge eine nicht unerhebliche bürokratische und auch oft finanzielle Belastung für die Klinik oder für einen einzelnen Arzt dar, so dass es sinnvoll erscheint, dass sich eine wissenschaftliche Fachgesellschaft für die Sinnhaftigkeit dieses Prozesses prinzipiell und insbesondere auch im Einzelfall kritisch positioniert. Dies besonders unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Zertifizierungen möglichst nicht als Mittel der Berufspolitik verwendet werden sollten. ■ durch oben genannte Veränderungen einen Kompetenzverlust (Arzt, Klinik) zu bewirken, ■ durch oben genannte Veränderungen zu einer Zersplitterung des Faches und der Interessenlagen zu führen und damit einem Bedeutungsverlust des Faches unter berufspolitischen Aspekten Vorschub zu leisten Als wesentliche Probleme der ungezielten Zertifizierung sieht der AK an: ■ ■ ■ Öffentliche Fehlwahrnehmung von Zertifikaten, da keine ausreichende Kenntnis in der Bevölkerung von Zertifizierungen und Zertifizierungsprozessen. Zertifizierungen können als Kostentreiber im Gesundheitswesen angesehen werden. Ein ganzer Wirtschaftszweig ist mit der Zertifizierung von Einrichtungen befasst, so dass die anfänglich allein in der Sache liegenden Motive, nämlich das Bemühen um Qualitätsverbesserung, mittlerweile auch merkantilen Zwecken gewichen sind. DGU Umgekehrt dürfen auch positive Effekte der Zertifizierung nicht außer Acht gelassen werden. ■ Zertifizierung kann zu einem Instrument einer progressiv gestalteten Profilierungspolitik führen, da sie geeignet sind ■ durch Markierung von Leistungsbereichen zur Ausgrenzung von Leistungen, zur Spezialisierung und zum Verantwortungsverlust Einzelner oder ganzer Institutionen zu führen, ■ hierdurch eine Veränderung von Patientenströmen zu bedingen und eine möglicherweise flächendeckende Patientenversorgung zu einer zentrenorientierten Versorgung umzuwandeln, ■ zu einem Vertrauensverlust von Patienten gegenüber nicht zertifizierten Ärzten oder Einrichtungen zu führen, 478 ■ und hierdurch letztlich die Fremdbestimmung auf der geschäftsführenden Seite der Kliniken sowie auf politischer Seite vereinfacht wird. Infrastruktur: Zertifizierungen können die Ausstattung von Krankenhäusern oder Abteilungen durch Festlegung bestimmter Ausstattungsmerkmale und Kriterien verbessern. Zertifizierungsprozesse, die ihren Fokus auf infrastrukturelle Anforderungen legen, sind in den Bereichen besonders sinnvoll, in denen die Behandlung des Patienten auf besondere infrastrukturelle Voraussetzungen angewiesen ist (zum Beispiel septische Knochenchirurgie: besondere Anforderungen an Hygiene, septische Isolationsmöglichkeiten, interdisziplinäre Diagnostik und Therapie, spezialisierte Laborleistungen). ■ Personal: Zertifizierungen können auch personelle Strukturen festlegen, die zu einer Erweiterung der Qualifizierung des Mitarbeiterteams führen können. ■ Prozessstrukturen: Als wichtigste und qualitativ höchste Stufe einer Zertifizierung ist die Definition von Handlungs- oder Diagnostikabläufen in der Medizin zu betrachten. Standardisierte Behandlungsablaufprotokolle (SOP) sind gefordert. Die Überprüfung dieser Abläufe gelingt nur durch eine prospektive Erfassung von Kenndaten des Behandlungsablaufes und des Behandlungserfolges im Rahmen einer prospektiven Datenerfassung in Registern. Eine prospektive Qualitätssicherung ist daher als eine sinnvolle Zertifizierung zu betrachten. Aus Sicht des AK sollten daher folgende Grundvoraussetzungen für eine Zertifizierung, die mit Unterstützung oder Mitarbeit der DGU erfolgt, gegeben sein: ■ Qualitätssicherung durch eine prospektive Datenerfassung der Behandlungsergebnisse und Erfassung von Markern der Prozessqualität. ■ Obligate Bedingung bei der Zertifizierung ist eine Begutachtung durch eine unabhängige externe Instanz. ■ Die Sinnhaftigkeit einer solchen Zertifizierung sollte durch entsprechende wissenschaftliche Daten belegt werden können. Aus diesen drei Grundvoraussetzungen ergibt sich folgendes Ablaufschema für die Durchführung der Zertifizierung und Unterstützung der DGU: Eine Gruppierung, die im Rahmen der Aktivitäten in der Fachgesellschaft eine Zertifizierung mit deren Unterstützung plant oder vorantreibt, stellt im Präsidium einen „Antrag auf Initiierung eines Zertifizierungsverfahrens mit Unterstützung der Fachgesellschaft“. Das Präsidium oder eine von ihr beauftragte Instanz – „Zertifizierungsboard“ – prüft und kategorisiert das Zertifizierungsvorhaben in die Kategorien A, B, C oder 0. Zu Zertifizierungsvorhaben der Kategorie A zählen folgende Vorhaben: ■ Das vorgeschlagene Zertifizierungsverfahren oder die zertifizierte Zentrumsbildung hat durch vergleichende Studien einen nachgewiesenen Vorteil im Outcome der Versorgung des Patienten. ■ Die Zertifizierung umfasst Aspekte der Infrastruktur, des Personals und der Prozesse. ■ In dem Zertifizierungsvorhaben ist eine externe Überprüfung durch eine unabhängige Instanz vorgesehen. ■ In dem Zertifizierungsvorhaben ist eine prospektive Qualitätssicherungsmaßnahme im Sinne einer Ergebnis- und Prozessqualität vorgesehen. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus den Verbänden ■ In diesem Falle wird die Zertifizierung mit dem „Gold-Label der Fachgesellschaft“ unterstützt und das Zertifizierungsverfahren eingeleitet. Ein Zertifizierungsverfahren wird der Kategorie C zugeordnet, wenn folgende Aspekte erfüllt sind: ■ Das vorgeschlagene Zertifizierungsverfahren oder die zertifizierte Zentrumsbildung hat in der Literatur inkonsistente oder fehlende Daten betreffend eines Vorteils im Outcome der Versorgung des Patienten. ■ Die Zertifizierung umfasst nicht alle drei Aspekte der Infrastruktur, des Personals und der Prozesse, sondern nur Teile wie zum Beispiel die Infrastruktur. ■ dem Zertifizierungsvorhaben ist eine externe Überprüfung durch eine unabhängige Instanz vorgesehen. ■ In dem Zertifizierungsvorhaben ist eine prospektive Qualitätssicherungsmaßnahme, welche nur die Ergebnis- oder Prozesssqualität erfasst, vorgesehen. ■ Unter diesen Vorraussetzungen wird ein „minderwertiges Zertifikat der Fachgesellschaft/ „Blechlabel““ vergeben. Diese Zertifikate werden nur vergeben, wenn das gesamte Gremium mit Mehrheit die Sinnhaftigkeit auch ohne vorliegende Evidenz für gegeben hält. Es kann sich dabei um sogenannte interne Evidenz handeln, oder um politisch extrem dringliche Vorhaben bei Schnittstellen mit benachbarten Fachgruppen. Ein Zertifizierungsverfahren wird der Kategorie 0 zugeordnet, wenn folgende Voraussetzungen zutreffen: ■ vorgeschlagene Zertifizierungsverfahren oder die zertifizierte Zentrumsbildung hat in der Literatur einen nachgewiesen negativen oder fehlenden Effekt auf das Outcome der Versorgung des Patienten ■ und/oder eine externe Überprüfung und prospektive Qualtitätssicherungsmaßnahme ist nicht vorgesehen. ■ In diesem Falle unterstützt die DGU das Zertifizierungsverfahren nicht und empfiehlt der Gruppierung, das Vorhaben fallen zu lassen. PD Dr. Julia Seifert, Berlin, leitet den Grundsatzausschuss der DGU. Kontakt: julia. [email protected] DGU Ein Zertifizierungsverfahren wird der Kategorie B zugeordnet, wenn folgende Aspekte erfüllt sind: ■ Das vorgeschlagene Zertifizierungsverfahren oder die zertifizierte Zentrumsbildung hat in der Literatur inkonsistente oder fehlende Daten betreffend eines Vorteils im Outcome der Versorgung des Patienten. ■ Die Zertifizierung umfasst Aspekte der Infrastruktur, des Personals und der Prozesse. ■ In dem Zertifizierungsvorhaben ist eine externe Überprüfung durch eine unabhängige Instanz vorgesehen. ■ In dem Zertifizierungsvorhaben ist eine prospektive Qualitätssicherungsmaßnahme im Sinne einer Ergebnisund Prozessqualität vorgesehen. ■ Unter diesen beiden Voraussetzungen wird der initiierenden Gruppierung empfohlen, im Rahmen einer Pilotstudie die Wertigkeit des angestrebten Zertifizierungsverfahrens zu prüfen. Vorher unterstützt die DGU nicht das Vorantreiben des Zertifizie-rungsverfahrens: Die Fachgesellschaft unterstützt jedoch die Durchführung einer solchen Pilotstudie. In Falle von positiven Ergebnissen wird das Vorhaben dann mit dem „Gold- Label der Fachgesellschaft“ ausgezeichnet. Bleibt die Datenlage ohne signifikante Ergebnisse im positiven oder negativen Sinne, wird das Vorhaben jedoch mit dem „Silber-Label der Fachgesellschaft“ zertifiziert. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 479 Aus den Verbänden Bericht der Kommission Gutachten Prof. Dr. Kuno Weise Dieser Bericht schließt sich an denjenigen aus Heft 1/2012 der „Orthopädie und Unfallchirurgie – Mitteilungen und Nachrichten“ an. Die Kommission „Gutachten“ hat derzeit 30 Mitglieder. Die letzte Arbeitssitzung der Mitglieder fand am 30. April 2012 in Baden-Baden statt. Anlässlich dieser Sitzung wurde über die Erfahrungen aus dem Gutachtenkurs I in Duisburg vom 30./31. März 2012 berichtet. Der Kurs I „Unfallbegutachtung“ wurde von 100 Teilnehmern wahrgenommen, zahlreiche weitere Interessenten konnten leider nicht berücksichtigt werden. Die Resonanz im Hinblick auf die angebotenen Vorträge und die zu diesen jeweils erfolgten intensiven Aussprachen und Diskussionen war ausgesprochen positiv. Bei der am Ende der Veranstaltung durchgeführten Klausur konnte allen Teilnehmern bescheinigt werden, dass sie den Kurs mit Erfolg absolviert haben, was durch ein Zertifikat der DGOU bestätigt wurde. Allen Teilnehmern wurden HandOuts sämtlicher Vorträge übersandt. Nachstehende weitere Gutachtenkurse im Rahmen des Curriculums „unfallchirurgisch-orthopädische Begutachtung“ sind mit Stand 15. Juni 2012 in Planung: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Weitere Tagesordnungspunkte, die anlässlich des Mitgliedertreffens am 30. April 2012 behandelt wurden, umfassten die Diskussion zu Kriterien für die Zertifizierung der Gutachtenkurse, die mögliche Finanzierung und Umsetzung eines Für den DKOU 2012 werden erneut die Gutachtenkurse zu den Grundlagen der Begutachtung in der gesetzlichen und privaten Unfallversicherung angeboten, außerdem findet am „Specialty Day“ eine Sitzung der Arbeitsgemeinschaft „Sozialmedizin und Begutachtung“ der DGOU statt. Das nächste Mitgliedertreffen ist anlässlich der „Heidelberger Gespräche“ voraussichtlich für den 25. September 2012 vorgesehen. Prof. Dr. Kuno Weise, Tübingen, leitet die DGU-Kommission Gutachten. Kontakt: [email protected] DGU An der 14. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurowissenschaftliche Begutachtung (DGNB) am 11. und 12. Mai 2012 in Hannover war die Kommission Gutachten einerseits an der Programmgestaltung (Schröter, Weise) beteiligt, zum anderen wirkte eine Reihe von Mitgliedern der Kommission an dieser Veranstaltung als Referenten mit. Auch diese Veranstaltung erfreute sich einer großen Resonanz. Kurs II „Begutachtung des Leistungsvermögens“: 7. / 8. September 2012, Duisburg Kurs I „Unfallbegutachtung“: 9. / 10. November 2012, Ludwigshafen Kurs II „Begutachtung des Leistungsvermögens“: 8. / 9. März 2013 Kurs III „Begutachtung von Berufskrankheiten“: 20. / 21. September 2013 Kurs IV „Spezielle Gutachtenthemen“: 17. / 18. Januar 2014 Kurs V „Spezielle Gutachtenthemen“: voraussichtlich 2014 / 2015 Kurs IV und V „Spezielle Gutachtenthemen“: sind für die Jahre 2013 / 2014 in Ingolstadt vorgesehen. Kurs V „Spezielle Gutachtenthemen“: 14. / 15. September 2012, Frankfurt/ Main Kurs VI „Arzthaftpflichtfragen“: September 2013 Kurs I „Unfallbegutachtung“, in Zusammenarbeit mit der AUVA, voraussichtlich 31. Mai / 1. Juni 2013, Wien Supplementbandes zu den Mitteilungen der OUMN, zu Empfehlungen in der Begutachtung, zu neuen Publikationen bezüglich der Begutachtung der HWSDistorsion, zur Überarbeitung und Harmonisierung der MdE-Tabellen sowie zur Anpassung der Honorare für Gutachten im Auftrag der DGUV. Zu letzterem Diskussionspunkt ist neben der kassenärztlichen Bundesvereinigung und der DGUV auch die Einbindung der Fachgesellschaften angestrebt. 480 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus den Verbänden Sektionsbericht Kindertraumatologie PD Dr. Dirk Sommerfeldt Allgemeines Die Sektion strebt weiterhin ein hohes Maß an Transparenz und Mitbestimmung an. Neuer stellvertretender Leiter der Sektion ist Peter Schmittenbecher, Karlsruhe, der Hans-Georg Dietz zum 1. Januar 2012 abgelöst hat. Der von Herrn Dr. Mahmoud Seif El Nasr, Andernach, in der Funktion eines Sekretärs der Sektion Kindertraumatologie geführte Verteiler wächst ständig und umfasst Stand 6/2012 145 Namen und Adressen. Wir bitten alle Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), der Deutschen Gesellschaft für Kinderorthopädie (DGKch), der Vereinigung Kinderorthopädie (VKO), von Li-La (Licht und Lachen für kranke Kinder. Effizienz in der Medizin e.V.), etc., sich per E-Mail an Herrn Seif in diesen Verteiler eintragen zu lassen, wenn man über neue Entwicklungen oder Studien auf dem Gebiet der Kindertraumatologie informiert werden möchte (siehe Kasten). DGU Für die aktive Mitarbeit finden Sektionstreffen zweimal pro Jahr im Rahmen der Sektionstagung im Sommer und des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) im Herbst statt. Hier werden Studien konzipiert, Ergebnisse besprochen, Arbeitskreise zu bestimmten Themen konstituiert, etc.. Auch hierzu sind Mitarbeiter von Kliniken und Abteilungen, die kindertraumatologische Erfahrung haben, herzlich eingeladen. Auf der Sektionstagung in Halle/Salle wurde die Einführung eines dritten jährlichen Treffens zur Planung wissenschaftlicher Projekte beschlossen. Im Januar 2013 wird dieses Arbeitstreffen erstmals im Schwarzwald durchgeführt werden. Einladung und Organisation übernimmt der stellvertretende Leiter der Sektion. beantragt. Eine Bewilligung steht noch aus. Federführend sind hier Prof. Wessel (Mannheim) und Prof. Fitze (Dresden). Wie in Halle berichtet, ist dieser Antrag nach der ersten Sichtung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) noch im Rennen. Weiterhin wurde in Halle auf Initiative von Hagen Schmal und Peter Strohm, Freiburg, die Planung für ein Register für pathologische Frakturen bei benignen Knochenerkrankungen begonnen. In diesem Zusammenhang sollen beim Arbeitstreffen im Januar auch Ideen für ein Register zu Frakturen bei Kindern mit erhöhtem Body Mass Index sowie eine Studie zur ESIN-Behandlung von Oberschenkelfrakturen von Kindern im Alter von unter drei Jahren gesammelt werden. Kurse In 2011 fand der AO-Kurs Kindertraumatologie in Frankfurt statt. In 2012 findet dieser Kurs unter der wissenschaftlichen Leitung von Michael-Paul Hahn und Dirk Sommerfeldt in Bremen vom 27. bis 29. September statt. Das Programm wurde bereits versandt. Bücher / Artikel Das Lehrbuch „Praxis der Kinder- und Jugendtraumatologie“ ist erschienen. Alle Herausgeber sind Mitglieder der Sektion. Federführend war Hans-Georg Dietz, der stellvertretende Sektionsleiter bis 2012. In 2011 sind im „Unfallchirurgen“ zwei Themenhefte der Kindertraumatologie erschienen. Leitthema des ersten Heftes im April war die obere Extremität, im Mai folgte die untere Extremität, jeweils mit fünf Artikeln. In beiden Heften wurde von den Autoren darauf geachtet, im Gegensatz zum Lehrbuchinhalt kontroverse und aktuelle Themen zu behandeln. Ein weiteres Themenheft zur Kindertraumatologie ist für das European Journal of Trauma noch in diesem Jahr in Planung. Projekte Studien Mittel für eine prospektive multizentrische Studie zur Therapie der metaphysären Unterarmfraktur (BMBF-Projekt) sind 482 Leitlinien Die Sektion benennt für die Leitlinienerstellung die Mitarbeiter in den jeweiligen Arbeitskreisen nach Rücksprache mit Prof. Stürmer (Leitlinienbeauftragter der DGU) oder Prof. Schmittenbecher (Leitlinienbeauftragter der DGKCh). Kürzlich abgeschlossen wurde die S2-Leitlinie „Schädel-Hirn-Trauma im Kindesalter“ (Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin DGKJ, DGKCh, DGU und andere, bereits über DGU-Alert verteilt) sowie die S2-Leitlinie „Sprunggelenksfraktur.“ Weißbuch Die zweite, erweiterte Auflage des Weißbuchs ist erschienen. Hier wird für die TraumaNetzwerke der DGU unter 3.4 erstmals ein „kindertraumatologisches Referenzzentrum“ beschrieben und gefordert. Ein überregionales Traumazentrum muss demnach zukünftig auch kindertraumatologische Kompetenz nachweisen. Ist innerhalb eines Netzwerks keine solche Kompetenz vorhanden, muss eine Kooperation mit einem benachbarten Netzwerk diese herstellen. Neuordnung des berufsgenossenschaftlichen Heilverfahrens Ein Arbeitskreis der Sektion berät die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) bei der Neuausrichtung der Heilverfahren. Bereits verabschiedet ist eine verpflichtende regelmäßige Fortbildung des D-Arztes im Bereich Kindertraumatologie. Gearbeitet wird derzeit im Bereich VAV, SAV und Reha-Management. Ziel ist eine beschlussfähige Vorlage bis Ende 2012. Tagungen Gerade zu Ende gegangen ist die 31. Jahrestagung 2012 in Halle an der Saale, die wissenschaftliche Leitung hatten Prof. Finke und Dr. Göbel übernommen. Die Tagung war hervorragend besucht (ca. 300 Teilnehmer). Hauptthemen waren das Polytrauma und die Neuordnung des BG-lichen Heilverfahrens. In 2013 wird die Tagung in Frankfurt/Main stattfinden, in 2014 ist Lübeck an der Reihe. 2015 wird die Sektion in Koblenz/Andernach tagen. Für 2016 haben sich Köln und Erfurt beworben. Auf dem diesjährigen DKOU wird die Sektion mit wissenschaftlichen Sitzun- Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Aus den Verbänden gen und Workshops vertreten sein. Fest etabliert ist eine gemeinsame Sitzung mit der VKO, in diesem Jahr unter dem Thema: „Besonderheiten des jugendlichen Skelett- und Bewegungsapparats“. Neu ist eine fallbasierte, diskussionsorientierte Sitzung am „Specialty Day“, die gemeinsam mit der Li-La-Gruppe unter der Leitung von Prof. Linhart/Graz und PD Sommerfeldt/Hamburg durchgeführt werden wird. und der Vereinigung Kinderorthopädie aktiv. Auch wenn ein Zusammenschluss der VKO und der Sektion derzeit nicht geplant ist, wollen wir gemeinsam die Behandlung von Kindern und Jugendlichen fest im Curriculum des Facharztes für Orthopädie und Unfallchirurgie verankern, mit gemeinsamen Inhalten füllen und im Schnittmengenbereich zusammenarbeiten. Die Zusammenarbeit mit Li-La e.V. wird weiterhin gepflegt und intensiviert. INTERESSE AN INFORMATIONEN? Die Kindertraumatologie als klinische Subdisziplin der Unfallchirurgie, der Kinderchirurgie und der Kinderorthopädie hat eine große Resonanz in der Öffentlichkeit und im ärztlichen Bereich. Wer kontinuierlich über die Arbeit der Sektion Kinderorthopädie informiert werden möchte, kann sich in den E-Mail-Verteiler eintragen lassen. Bei Interesse schicken Sie bitte eine E-Mail an Herrn Dr. Seif: mahmoud. [email protected] Jordans, Isabelle Johanna · Frankfurt Stein, Dr. med. Patrick · Wiesbaden Lahmer, Patrick · Wermelskirchen van Griensven, Univ. Prof. Dr. Dr. Martijn · München Sonstiges Neben der Arbeit in den oben genannten Arbeitsgruppen sind Mitglieder der Sektion auch auf Jahrestagungen der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie PD Dr. Dirk Sommerfeldt, Hamburg, leitet die Sektion Kindertraumatologie. Kontakt: [email protected] Neue Mitglieder Seit dem Redaktionsschluss des vorigen Heftes bis zum Redaktionsschluss dieses Heftes haben folgende Personen einen Antrag auf Mitgliedschaft in der DGU gestellt: Bauchspieß, Dr. med. Felix · Weißenfels Blaich, Dr. med. Sören · Karlsruhe Endres, Stephan · Duisburg Dmitry, Dr. med. Gusev · Nagold Langer, Göran · Berlin Mehl, Julian · Freiburg Meinel, Dr. med. Christian · Merseburg Oeckenpöhler, Simon · Münster Olbrich, Dr. med. Annett · Dresden Plecko, Dr. med. Michael · Zürich Sandloff, Johannes · Göttingen Laut § 4 Abs. 3 der Satzung der DGU gelten die vorgenannten Antragsteller als endgültig aufgenommen, sofern nicht innerhalb von vier Wochen nach Veröffentlichung Einspruch gegen die Mitgliedschaft erhoben wird. Seit dem 1. Juli 2012 arbeitet Miriam Buchmann-Alisch als Redakteurin bei der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie. Sie wird unter anderem für die Website der DGU zuständig sein und Artikel für die Website, die OUMN und den Newsletter schreiben. Sie studierte Philosophie und Germanistik an der Technischen Universität Braunschweig, ist ausgebildete Redakteurin und war viele Jahre als Wissenschaftsjournalistin und Lektorin tätig. Zuletzt arbeitete sie als Online-Redakteurin bei der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. DGU NEU BEI DER DGU Miriam Buchmann-Alisch Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 483 Für Sie gelesen Mertens Die Berufskrankheitenverordnung (BKV) Erich Schmidt Verlag 2011/2012 74 Euro (inkl. Ordner) Labitzke Grenzflieger – ein Chirurg erinnert sich Dr. Reinhard Kaden Verlag, 2011 24,95 Euro 484 Immer auf dem neuesten Stand Loseblattwerke haben den Vorteil dauernder Aktualität und den Nachteil, dass selten Neuauflagen erscheinen. Erst diese geben in der Regel Anlass zu Rezensionen. Wie kann aber auf wichtige Nachschlagewerke aufmerksam gemacht werden, wenn keine Neuauflagen anstehen? Hier ist nur der Weg über eine Besprechung einzelner oder auch mehrerer Ergänzungslieferungen gangbar. Seit der letzten Besprechung dieses Loseblattwerkes vor einem Jahr sind drei Ergänzungslieferungen erschienen, auf welche hier aufmerksam gemacht werden soll. Für Orthopäden und Unfallchirurgen sind naturgemäß nicht alle Berufskrankheiten von Interesse, nur auf die für uns relevanten soll hier hingewiesen werden. In erster Linie trifft das auf die immer noch neue BK 2112 Gonarthrose zu. Von vornherein war klar, dass diese zu Auslegungsschwierigkeiten Anlass geben wird. Die Ergänzungslieferung bringt nun eine Wissenschaftliche Stellungnahme des Ärztlichen Sachverständigenbeirats „Berufskrankheiten“ beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales, in der die Kriterien der Beschwerden und objektiven Befunde beim Vorliegen einer Gonarthrose zusammengestellt sind. Für den Erfahrenen sind darin keine Schwierigkeiten zu sehen Zeugnis einer anderen Zeit Wer sich der Arbeiten von Reiner Labitzke, insbesondere seines „Handbuch der Seilosteosynthesen“ erinnert, wird auch hinter dem „Grenzflieger“ etwas Besonderes erwarten. Labitzkes chirurgisches Leben wurde durch die Nachkriegsverhältnisse, die die heutige Chirurgengeneration nur vom Hörensagen, bruchstückhaft kennt, geprägt. Was er berichtet, nennt er die „Beweise des Ursprungs“. Der Weg zum Studium führte nur über die „Teilnahme am sozialistischen Wettbewerb“ an die Humboldt-Universität und später an die Freie Universität Berlin. Schon der sich aus diesem Wechsel ergebende Blick in zwei verschiedene Welten ist ein Dokument der Zeitverhältnisse. Die Weiterbildungsjahre führten ihn an viele Stationen, die aus ihm – aber stets aus eigenen Initiativen – einen chirurgischen Generalisten, heute zum Schaden des Faches nicht mehr angeboten, werden ließen. Stetige wissenschaftlich-chirurgische Neugier gepaart mit außergewöhnlicher Kritikfähigkeit einerseits, die mit in- (Lfg. 1 / 12, Mai 2012). In diesem Zusammenhang ist auch ein Hinweis auf die neu gefasste Vereinbarung über die Zuständigkeit bei Berufskrankheiten sinnvoll. Hier ergeben sich gerade bei dort erstmals aufgeführten BK 2112 wichtige notwendige Anmerkungen über die Ermittlung der Gefährdung und die Zuständigkeit des jeweiligen Unfallversicherungsträgers (Lfg. 1 / 11, April 2011). Die umfangreichen statistischen Angaben bestätigen den schon früher erkennbaren Trend des Anstiegs von Erkrankungen der LWS (BK 2108) nicht aber von Erkrankungen der HWS (BK 2109), die etwa gleich geblieben sind. Die zunächst übersteigerten Erwartungen zur BK 2112 schlagen sich in den ersten Zahlen der Statistik nicht nieder: 28 anerkannten BKen stehen lediglich 13 neue Rentenfälle gegenüber. Fazit: Der seit Jahren geltende, jetzt mäßig angehobene Preis kann bei der guten Ausstattung (Dünndruckpapier) weiterhin als angemessen angesehen werden. Durch die Ergänzungslieferungen bleibt das Werk immer auf dem neuesten Stand. So fällt es leicht, allen Fachkollegen die Anschaffung sehr zu empfehlen. Dr. Georg Holfelder genieurmäßigem Verstand begriffene Biomechanik andererseits ließen schließlich die Unfallchirurgie obsiegen. Unkonventionell veranlagt, hat Labitzke es verstanden, aus einem maroden Allgemeinkrankenhaus erst eine kreative Schwerpunktklinik, daraus eine Universitätsklinik der anderen Art zu formen. Die lebensinhaltliche Beschreibung dieses Werdeganges ist nicht nur wegen der Einmaligkeit eine genussvolle, die Zeitumstände treffend darstellende Lektüre, in der der Autor die Grenzen des in Beruf, Gesellschaft, Umfeld und auch Familienund Privatleben erkennbar macht und sie zugleich überfliegt. Tatsächlich spielt auch die Fliegerei eine bedeutende Rolle in seinem Leben, und er hat die engen Grenzen des eigenen Landes – wie seines Faches – oftmals hinter sich gelassen. In wenigen Jahren wird man diese Biographie als Zeugnis einer anderen Zeit verstehen. Prof. Dr. Jürgen Probst Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Für Sie gelesen Erlenkämper ∙ Hollo Rechtliche Rahmenbedingungen Georg Thieme Verlag, 2010 99,50 Euro Harms Medizinische Statistik Harms-Verlag, 2012 28,80 Euro Handliches Lern- und Lesebuch Die Autoren – bekannte Fachjuristen auf dem Gebiet der breit ausgelegten ärztlichen Begutachtung –, die selbst den Grenzbereich zwischen Medizin und Recht als schwierig bezeichnen, legen hier ein handliches Lern- und Lesebuch zum ärztlichen Gebrauch vor, das sehr subtil, aber dennoch ganz auf die Informationsbedürfnisse des Arztes zugeschnitten die rechtlichen Grundlagen und deren fallweise Anwendung in der Begutachtungspraxis beschreibt. Rechtsbegriffe, Gliederung der Rechtsbereiche, verfahrensrechtliche Voraussetzungen, versicherungsrechtliche Vorgaben, die der Gutachter zugrunde legen und auch insoweit sachkundig verwenden muss, sind ebenso erklärt wie die speziellen rechtlichen Aspekte zur Begutachtung in einzelnen Rechtsgebieten (unter anderem Kranken-, Pflege-Renten, gesetzliche Unfallversicherung, Schwerbehindertenrecht, private Unfallversicherung, zivilrechtliche Schadensersatzansprüche). Ein ebenfalls wichtiges, ärztlicherseits oft nicht genügend wahrgenommenes Kapitel ist der Rechtsstellung des Gutachters gewidmet. Die Absicht der Verfasser, dem ärztlichen Sachverständigen eine kompakte und dennoch umfassende Darstellung der Materie zu bieten, ist voll und ideal erfüllt. Der notwendige Umfang ist so leserfreundlich untergliedert, dass auch eine kurzfristige Einsichtnahme den Informationsanspruch befriedigt. Der im besten Sinne lexikalische Charakter des Buches verdient, als besonders hilfreich hervorgehoben zu werden. Fürs Studium unverzichtbar Der „Harms“ liegt nunmehr in der 8. Auflage und aktuellen Überarbeitung vor – ein Buch, das neben dem „Trampisch-Windeler“ getrost als das deutschsprachige Standardwerk für die Vermittlung elementaren Wissens in der Biostatistik für Studierende der Medizin bezeichnet werden kann. Bemerkenswert ist und bleibt das Engagement, mit dem sich Dr. Volker Harms in seinem eigenen Verlag um die lebendige Vermittlung von Methoden und Fakten in einem Gebiet bemüht, welches für viele Mediziner trotz der klaren Vorgaben durch Fachgesellschaften und Kostenträger immer noch als abgehoben und theoretisch gilt. Die Aktualität des Buches wird unter anderem durch das Beispiel der Fehlerverkettung in den Atomreaktoren von Fukushima unterstrichen. Inhaltlich gibt es kaum etwas an der umfangreich überarbeiteten Neuauflage zu bemängeln – von der deskriptiven Statistik bis hin zu Überlebenszeit- und Regressionsmodellen wurden alle biomedizinisch relevanten Methoden berücksichtigt. Basisinformationen über MetaAnalysen und Leitlinien finden sich ebenso wie Hinweise zur erfolgreichen Erstellung einer Dissertation. Auch die grafische Überarbeitung hat zur hohen Qualität dieses Buches beigetragen. Für das Studium unverzichtbar (insbesondere in Ermangelung anderer Lehrbücher vergleichbarer Dichte und Lesbarkeit), stellt sich die Frage, ob es auch in die Bibliothek des Unfallchirurgen und Orthopäden gehört. Falls ein hohes Interesse besteht, für evidenzbasierte Entscheidungsfindungen bestimmte statistische Grundlagen rekapitulieren zu müssen, ist das Buch als Nachschlagewerk sicher gut geeignet. Für die Planung klinischer Studien in Orthopädie und Unfallchirurgie fehlen jedoch Spezifika des Faches, insbesondere die Effektstärke operativer Interventionen und die Nutzenbewertung von Medizinprodukten. Auch bleiben aktuelle Trends wie individualisierte Medizin und Comparative Effectiveness Research unberücksichtigt. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Prof. Dr. Jürgen Probst Ohne die Expertise von biostatistischen und klinisch-epidemiologischen Profis sind klinische Studien in Orthopädie und Unfallchirurgie allein aufgrund rechtlicher und ethischer Bedingungen undenkbar geworden. Die Frage ist somit nicht, ob Unfallchirurgen und Orthopäden, sondern vielmehr deren methodische Berater und Unterstützer auf den sicher perfekt überarbeiteten „Harms“ zurückgreifen möchten oder wollen. Fazit: Aus der Sicht von Unfallchirurgen und Orthopäden ist der aktuelle „Harms“ eine „Kann“-, jedoch keine „Muss“-Empfehlung. PD Dr. Dirk Stengel 485 Für Sie gelesen Für alle Anwender der manuellen Medizin Dieses Lehrbuch der Manuellen Medizin ist aus einem Kursskript der Schweizer Ärztegesellschaft für Manuelle Medizin hervorgegangen. Neben der klaren und präzisen Darstellung der wissenschaftlichen Grundlagen werden die Techniken in Wort und Bild ausführlich dargestellt. Hierzu werden die Texte auf der linken Buchseite jeweils durch zahlreiche gestochen scharfe Fotos, auf denen die Bewegungsrichtungen eingezeichnet sind, so anschaulich dargestellt, dass eine Rekapitulation der Kursinhalte leicht gelingt. Die Griffe werden sowohl am Patienten als auch am Skelettmodell dargestellt, was die Visualisierung bei der eigenen Anwendung der Techniken erleichtert. Auch Eigenmobilisationstechniken werden in Wort und Bild dargestellt. Fazit: Zusammenfassend ist dieses Werk jedem wärmstens zur Rekapitulation zu empfehlen, der die Manuelle Medizin praktisch anwendet. Daneben ist der Inhalt aufgrund der verständlichen Darstellung aber auch für Kollegen geeignet, welche sich für die Weiterbildung in der Manuellen Medizin, gleich welcher Schule, interessieren oder diese bereits begonnen haben. Dr. Ralph Gaulke, Hannover Böhni ∙ Lauper ∙ Locher Manuelle Medizin 2 Thieme, 2011 179,99 Euro 486 Strunk ∙ Fröhlich ∙ Wild Klinikleitfaden Sonographie Urban & Fischer Verlag, bei Elsevier, 2011. 39,95 Euro V Vom Befund bis zur Diagnose Klinikleitfäden sind die wahren Taschenbücher in der Medizin. Vor uns liegt ein trotz seiner Kompaktd heit umfangreiches Taschenlehrbuch der Sonographie der inneren Organe, von der Schilddrüse über Thoraxorgane, Leber und Gallenblase, Pankreas, T Milz hin zum Gastrointestinaltrakt sowie Leitungsbahnen in Abdomen und Peritoneum einschließlich b Lymphknoten. Zunächst steht das sonographische Bild im Vordergrund, jedoch soll das Buch auch dazu führen, weitere differentialdiagnostische Erkrankungen abzuklären. Somit hilft der Klinikleitfaden Sonographie vom sonographischen Befund zur Diagnose. Es ist hervorzuheben, dass im Bereich der inneren Organe wie auch der Bewegungsorgane keine klinische Untersuchungsmethode so wichtig wurde wie die Sonographie, die gleichwohl in Zeiten hoch aufwendig technischer Bildgebung mitunter in Vergessenheit zu geraten scheint. Für Orthopäden und Unfallchirurgen hervorzuheben ist, dass die im Buch abgehandelte Notfallsonographie auch den Standard in der unfallchirurgischen Abklärung wiedergibt. Das Bildmaterial und die Befundung einschließlich der sich daraus ergebenden Beurteilung werden durch sehr gutes, vielfältiges Bildmaterial hervorragend unterstützt. Für Kolleginnen und Kollegen die in gemischten orthopädisch-chirurgischen Bereitschaftsdiensten engagiert sind, finden sich hier vielfältige Informationen und relevante Untersuchungsdetails für die arbeitstägliche Untersuchung. Merle . Dautel . Rehart Chirurgie der Hand Der Notfall Thieme, 2012 199,99 Euro Ein Muss für Hand-Operateure Nach der „Chirurgie der Hand“ ist die vorliegende „Chirurgie der Hand - Der Notfall“ eine wichtige, hervorragende Ergänzung. Es gelingt, neue, zeitgemäße Techniken, dank weiterentwickelter Instrumente mit Hilfe von 1.140 Abbildungen in didaktisch eindrucksvoller Weise darzustellen. Schon die einzelnen Anästhesie-Verfahren, teils um beim Notfall die Allgemeinnarkose zu vermeiden, teils um beim lokalen Eingriff diesen nicht durch anästhesiologischen Aufwand zu komplizieren, zeigen den praktischen Wert dieses Buches. Das heutige Therapie-Prinzip: Stabilisierung der Fraktur – Revaskularisierung von Geweben – und Hautdeckung aller Strukturen – wird an den Anfang gestellt und für die weiteren Eingriffe berücksichtigt. Die Schwierigkei- ten der geschlossenen Gelenkverletzungen – wie Distorsionen und Luxationen – ebenso wie die der Frakturen werden einleuchtend und systematisch geschildert und bebildert. Die Problematik des Substanzverlustes an Hand und Fingern stellt den Hauptteil dieses Werkes dar. Von dem kleinen Pulpadefekt bis zum Verlust aller Strukturen mit dem Ersatz und den Folgen für die Spenderregion, zeigt die Breite dieses Lehrbuches. Fazit: Dieses von M. Merle und G. Dautel herausgegebene handchirurgische Werk sollte von allen notfallmäßig mit Handverletzungen befassten Operateuren gelesen werden, weil es Jahre dauert, die darin enthaltene Erfahrung selbst zu sammeln. Dr. Hartmut Gaulrapp, München Dr. Martin Talke, Berlin Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Service / Fort- und Weiterbildung 1. Kursangebote der Akademie Deutscher Orthopäden (ADO) Liebe Mitglieder, gern können Sie die Akademie ansprechen unter Tel.: (0 30) 79 74 44-51, -59, Fax: (0 30) 79 74 44-57, E-Mail: [email protected]. Veranstaltern sind wir bei der Zertifizierungen Ihrer Fortbildungskurse über die jeweilige Landesärztekammer sowie bei der Veröffentlichung über unsere Medien behilflich. Anmeldungen sind jetzt auch direkt auf der Homepage möglich unter www.institut-ado.de Facharztvorbereitungskurs Berlin FAB Termine 2012 Ort Kursthema Termin Leitung Info/Anmeldung Gebühr Punkte Berlin Facharztvorbereitungskurs 26.11. - 01.12.2012 Dr. med. Thilo John, Prof. Dr. Michael Wich, Dr. Stephan Tohtz Akademie Deutscher Orthopäden Tel. 030. 797 444-59 Mail: info@institut-ado. de" 590 € 790 € 2 46 1 Rheuma-Zertifizierungskurs I Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte Berlin Früharthritis in Orthopädischer Hand - Frühdiagnostik rheumatischer Erkrankungen 25.08.2012 Dr. Schwokowski, Dr. Talke Akademie Deutscher Orthopäden Tel. 030. 797 444-59 Mail: [email protected] 100 € 130 € 2 6 Bochum 1 22.09.2012 6 Frankfurt a.M. 06.10.2012 6 Hannover 01.12.2012 6 Praxisgründungskurs Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte Berlin wichtige Punkte bei der Praxisgründung 09.-10.11.2012 Prof. Wich, Dr. John Akademie Deutscher Orthopäden Tel. 030. 797 444-59 Mail: [email protected] 200 € 1 350 € 2 8 Kindertraumatologie für den D-Arzt 1 Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte Ludwigshafen Trauma 12.-13.10.2012 Prof. Schmittenbecher, Prof. Grützner Akademie Deutscher Orthopäden Tel. 030. 797 444-59 Mail: [email protected] www.institut-ado.de" 190 € 1 240 € 2 n.n. Berlin Trauma 14.-15.12.2012 Prof. Wich n.n. BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 487 Service / Fort- und Weiterbildung Kurse zum DKOU 2012 Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte Berlin Oberflächen EMG Kompaktkurs 25.10.2012 Dr. Meichsner Akademie Deutscher Orthopäden Tel. 030. 797 444-59 Mail: [email protected] www.institut-ado.de 125 € 8 3D/4D Wirbelsäulenverm. Kurs 26.10.2012 Dr. Jahn 100€ 1 130€ 2 6 DIGEST Stoßwellen Zertifizierungskurs 26.10.2012 Dr. Gleitz, Dr. Thiele 220 € 9 K-Logic-Taping-Kurs 26.-27.10.2012 Geuenich 190 € 1 230 € 2 17 4D motion Kurs 26.10.2012 Dr. Jahn 45 € 1 55 € 2 4 Rheuma 27.10.2012 Dr. Schwokowski 100 € 1 130 € 2 8 Röntgen Update 27.10.2012 Dr. T. Abt 100 € 130 € 2 9 Begutachtung Grundkurs 27.10.2012 Prof. Wich 180 € 1 260 € 2 8 Meine Praxis ist Silber ein Nachfolger Gold 27.10.2012 H. Schaffer 60 € Begutachtung Aufbaukurs 28.10.2012 Prof. Wich 180 € 1 260 € 2 8 Info / Anmeldung Gebühr Punkte Akademie Deutscher Orthopäden, Kantstr. 13, 10623 Berlin, [email protected], Tel: 030/ 797 444 -51/-59 190 € 1 230 € 2 K-Logic-Taping Kurse für Ärzte/ Arzthelferinnen und Physiotherapeuten Ort Kursthema Termin Leitung Berlin Aufbaukurs 26.-27.10.2012 Ingo Geuenich 17 Aachen Aufbaukurs 17.-18.11.2012 Ingo Geuenich 16 Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte Stuttgart Quereinsteiger 15.09.2012 Deinfelder Akademie Deutscher Orthopäden Tel. 030. 797 444-51/59 Mail: [email protected], Quereinsteigerschulungen nur für Ärzte die bereits das alte BVOUcert oder eine Schulung über den BVOU hatten 500 €, Einsteiger 1.500 €, inkl. Zertifizierung (Preis gilt pro Praxis) keine Frankfurt a.M. Einsteiger 10.11.2012 Dr. Dürig QM Schulungen BVOUcert 1 488 keine BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Service / Fort- und Weiterbildung Berliner Gutachten 2012 Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte Berlin Begutachtung in der Privaten Haftpflichtversicherung von Gesundheitsschäden nach Unfällen Modul lll 29./30.09.2012 Prof. Dr. Wich Akademie Deutscher Orthopäden, Kantstr. 13, 10623 Berlin, [email protected], Tel: 030/ 797 444 -51/-59 220 € 300 € 2 n.n. Berlin Rentenbegutachtung Unfallversicherung (Grundkurs) Modul I 27.10.2012 Prof. Dr. Wich 180 € 1 260 € 2 8 Berlin Rentenbegutachtung Unfallversicherung (Aufbaukurs) Modul I 28.10.2012 Prof. Dr. Wich 180 € 1 260 € 2 8 1 3D/4D Wirbelsäulenvermessung und 4D motion Kurs Termine 2012 Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte Stuttgart 3D/4D Wirbelsäulenverm. Kurs 15.09.2012 Dr. Jahn Akademie Deutscher Orthopäden Tel. 030. 797 444-51/59 Mail: [email protected] in Kooperation mit IndermedForum e.V. 3D/4D Mitglieder 150 €, Nichtmitglieder 200 €, 4D motion Mitglieder 45 €, Nichtmitglieder 55 €,inkl. Handouts und Verpflegung, 3D Kurs zum DKOU Sonderpreis 11 Nordhrein 3D/4D Wirbelsäulenverm. Kurs 10.11.2012 Dr. Jahn 11 DKOU Berlin 3D/4D Wirbelsäulenverm. Kurs 26.10.2012 Dr. Jahn 6 4D motion Kurs 26.10.2012 Dr. Jahn 4 ADO Kooperationen ATOS Heidelberger Castle Meeting mit Live Operation und Videos 1 Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte Heidelberg Hüft- und Kniegelenk 11.-13.10.2012 R. Siebold, H. Thermann, F. Thorey, H.H. Pässler Kongress- und MesseBüro Lentzsch GmbH,Heike Fischer,Gartenstraße 29,61352 Bad Homburg,Tel.: 06172/67960,Fax: 06172/679626,E-Mail: [email protected],www. kmb-lentzsch.de Arzt/in 350 € Weiterbildungsassistent/in 250 € Physiotherapeut/ in, med. Fachpersonal* 200 € Student/in* 120 € n.n. BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 489 Service / Fort- und Weiterbildung Sonographiekurse Hamburg Termine 2012-2013 Ultraschallkurse Bewegungsorgane, Sonograpfiekurse gemäß §6 KBV-Richtlinien und zerifiziert von DEGUM, DOOC, ADO, HÄK, BLÄK Ort Kursthema Termin Leitung Info/ Anmeldung Gebühr Hamburg Punkte Abschlusskurs B III 25.-26.08.2012 24.-25.08.2012 Dr. Betthäuser Grundkurs B I 13.-15.09.2012 Grundkurs B I 14.-16.09.2012 Schulterzentrum, Maurepasstr. 95, 24558 Hamburg, Frau Habermann, Tel.: 04193/ 959966, sono-kurse@t-online. de, www.Schulter-Zentrum.com auf Anfrage Abschlusskurs B III Abschlusskurs Säuglingshüfte 20.-21.10.2012 16 Aufbaukurs B II 02.-04.11.2012 31 Aufbaukurs B II 01.-03.11.2012 31 Tegernsee Kurswoche Grundund Aufbaukurs Bewegungsapparat (BI und BII) 10.-15.02.2013 52 Hamburg Aufbaukurs Säuglingshüfte (S II) 15.-16.06.2013 21 Abschlusskurs Säuglingshüfte 19.-20.10.2013 16 21 21 31 31 Termine 2013 MRT-Kurse in Stuttgart Kernspintomographie in der Orthopädie und Unfallchirurgie Ort Kursthema Termin Leitung Info/ Anmeldung Gebühr Punkte Sportklinik Stuttgart Differentialdiagnose MRT 12.-13.10.2012 Dr. med. Frieder Mauch 16.-17.11.2012 Pro Kurs: 300 € alle 5 Kurse: 1 400 € 80 Zusammenfassung Sportklinik Stuttgart, Dr. med. Frieder Mauch Sekretariat Frau Schneider Taubenheimstr. 870372 Stuttgart Tel.: 0711/5535-111, Fax: 0711/5535-188, www.sportklinikstuttgart.de DGMSM Kurse Manuelle Medizin e.V. 2012 LBB 1 Zugangsvoraussetzung: Medizinstudium und Approbation (Nach der neuen WBO ist die Facharztanerkennung Voraussetzung für die Erteilung der Zusatzbezeichnung Manuelle Medizin.) Ort Kursthema Termin Nürnberg LBB1 19.-23.09.2012 Boppard LBB1 24.-28.10.2012 Hamburg LBB1 21.-25.11.2012 Boppard LBB1 05.-09.12.2012 Leitung Info/ Anmeldung Gebühr Punkte Dr. Matthias Psczolla Deutsche Gesellschaft für Muskuloskelettale Medizin (DGMSM) e.V. - Akademie Boppard, e-mail: kontakt@ dgmsm.de, Tel. 06742/8001-0, www.dgmsm.de Gebühren auf Anfrage unter www.dgmsm. de 36 46 40 46 Masterkurse 2011 (nur für Ärzte mit abgeschlossener Weiterbildung in der MM/Chirotherapie 1 490 Ort Kursthema Termin Leitung Info/ Anmeldung Boppard Muskuloskeletale Med. 2 24.-26.08.2012 Dr. Matthias Psczolla Boppard MSM 1 07.-09.09.2012 Trier Lenden Becken Hüft Region 22.09.2012 Deutsche Gesellschaft für Muskuloskelettale Medizin (DGMSM) e.V. - Akademie Boppard, e-mail: kontakt@ dgmsm.de, Tel. 06742/8001-0, www.dgmsm.de Boppard MSM 2 09.-11.11.2012 Gebühr Punkte 26 26 12 26 BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Service / Fort- und Weiterbildung Nürnberg obere Thoraxapparatur u. Lymphsysteme 24.-25.11.2012 16 St. Goar Kopfschmerz, Schwindel, Tinnitus 24.11.2012 11 Hamburg HWS- Schultergürtel 08.12.2012 10 GHBF Haltungs- und Bewegungsdiagnostik Termine 2012 - 2013 Grundlagen der Propriorezeption, Bewegungssteuerung, Haltungsanalyse, Craniomandibuläres System, binokularer Sehakt, vestibuläres System, sensomotorische, propriorezeptive Einlagen, statodynamische Messsysteme: Wirbelsäulenvermessung, EMG, Ganganalyse, Balancetests, etc. Ort Kursthema Termin München Grundkurs 14. - 15.09.2012 München Abschlusskurs 30.11.01.12.2012 Sylt Kompaktkurs 16.-18.11.2012 Eisenach Grundkurs 23.-24.11.2012 München Abschlusskurs 30.11.01.12.2012 Grundkurs 25.-26.01.2013 Stuttgart Grundkurs 01.-02.02.2013 Köln Grundkurs 22.-23.02.2013 Salzburg Grundkurs 15.-16.03.2013 München Abschlusskurs 12.-13.04.2013 Hamburg Grundkurs 07.-08.06.2013 Chiemsee Kompaktkurs 20.-23.06.2013 Leitung Dr. Pfaff, Michael Kaune, Dr. Götz Info / Anmeldung Freitagstermin: 14:30 - 20:00 Uhr, Samstagstermin: 09:00 - 16:30 Uhr, Kompaktkurs: Fr. 10:00 Uhr bis So. 15:30 Uhr, GHBF, Fax: 089-33 04 03 05, www. ghbf.de Gebühr Grundkurse (zweitägig) 300 € Abschlußkurse 350 € (inklusive Kursmaterial, Speisen und Getränke)" Punkte Termine 2013 Berlin Dr. Karl-Sell-Ärzteseminar (MWE) e.V. Manuelle Medizin Termine 2012 Zugangsvoraussetzung: Approbation als Arzt abgeschlossene Weiterbildung Chirotherapie/ Manuelle Medizin. Die MWE bietet in Zusammenarbeit mit der DAAO e.V. und dem Philadelphia College of Osteopathic Medicine eine osteopathische Fortbildung für Ärzte an. Ort Kursthema Termin Karlsruhe Einsteigerkurs zweiteilig 21.-30.09.2012 Hannover Einsteigerkurs 24.11.01.12.2012 Damp Einsteigerkurs 24.11.01.12.2012 Berlin Einsteigerkurs zweiteilig 30.11.09.12.2012 Ascheffel Tagesrefresher Manualmed. Algorithmus u. Behandlungskonz. B. Verkettungssynd. 27.10.2012 Hannover Tagesrefresher LWS/ SIG 17.11.2012 Neuss Tagesrefresher HWS 24.11.2012 Isny Wochenendrefresher LWS/SIG 13.-14.10.2012 Bad Iburg Osteopathie Einführung (E) 06.-08.09.2012 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Leitung Info / Anmeldung Gebühr Dr. med. Herman Locher Dr. Karl-Sell-Ärzteseminar Neutrauchburg (MWE) e.V. Riedstr. 5 88316 Isny-Neutrauchburg Tel: 07562/9718-0 Fax:07562/9718-22 email: [email protected] www.aerzteseminar-mwe.de auf Anfrage Punkte 491 Service / Fort- und Weiterbildung Dresden Sonderkurs (Kurs I) von MWE und ÄMM, Wirbelsäulengrundkurs 17. - 24.09.2012 AGR-Fernlehrgang "Von der Verhaltens- zur Verhältnisprävention" Sie erhalten über 3 Monate in einem Fernlehrgang die Zusatzqualifikationen "Referent für rückengerechte Verhältnisprävention" Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte Fernlehrgang Zusatzqualifikation 01.09.2012 AGR e.V. Aktion Gesunder Rücken e.V., Tel. 04284/ 92 69 990, Fax: 04284/ 92 69 991, [email protected], www.agr-ev.de BVOU Mitglieder 295 € 39 01.10.2012 01.11.2012 01.12.2012 Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik Termine 2012 492 Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte Potsdam AE-Kompaktkurs Thromboseprophylaxe in der Endoprothetik 30.-31.08.2012 Prof. Dr. C. Perka, Prof. Dr. T. Gehrke Jelena Bindemann Projektleiterin Veranstaltungen Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik Dienstleistungs GmbH Kongressorganisation Oltmannsstraße 5 D-79100 Freiburg Tel 0761 / 45 64 76 66 Fax 0761 / 45 64 76 60 [email protected] www.ae-gmbh.com 50 € 9 München/Glonn AE-Tutorial Endoprothetik des Hüftgelenkes 03.-05.09.2012 Prof. Dr. med. W. Mutschler, Prof. Dr. med. D. Parsch 250 € 25 Düsseldorf AE-Masterkurs Knie 07.-08.09.2012 PD. Dr. med. Ralf Decking, PD Dr. med. R. Steffen, Prof. Dr. med. M. Wagner auf Anfrage 19 Münster AE-Kompaktkurs Thromboembolieprophylaxe in der Endoprothetik 14.09.2012 Prof. Dr. med. G. Möllenhoff Dr. med. B. Egen Priv.-Doz. Dr. med. R. Hube" 50 € Hamburg AE-Kurs Knie 28.-29.09.2012 "Prof. Dr. W. Rüther, Prof. Dr. D. Lazovice. Prof. Dr. Oehme" 200 € Magdeburg Masterkurs Hüfte 05.-06.10.2012 "Prof. Dr. K.D. Heller, Prof. Dr. C.H. Lohmann" auf Anfrage 21 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Service / Fort- und Weiterbildung München AE-Kompaktkurs "Thromboseprophylaxe in der Endoprothetik" 12.10.2012 "Priv.-Doz. Dr. med. R. Hube, Prof. Dr. med. P. Biberthaler, Dr. med. C. Fulghum" 50 € 7 Tübingen AE-Kompaktkurs "Periprothetische Frakturen" 12.10.2012 Prof. Dr. Stöckle 50 € Bonn Masterkurs Hüfte 16.-17.11.2012 "Dr. H. Hass, Prof. Dr. D.C. Wirtz" auf Anfrage 16 Dresden 14. AE-Kongress "Rekonstruktive Gelenkchirurgie" 07.-08.12.2012 "Prof. Dr. Günther, Prof. Dr. Morlock, Prof. Dr. Neugebauer, Prof. Dr. Zwipp" 180€ 14 Punkte 30. Fort- und Weiterbildungskurs der Initiative ´93 Technische Orthopädie 2012 Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Bad Rothenfelde Module 1 und 3 Orthetik, Rollstuhlversorgung, Neuroorthopädie, Querschnittläsion 14.-16.09.2012 Prof. Dr. Greitemann per Fax an: (0 54 24) 2 20-4 44 oder per Post an: Klinik Münsterland, Sekretariat Prof. Dr. med. B. Greitemann, Initiative 93, Auf der Stöwwe 11, 49214 Bad Rothenfelde auf Anfrage Innsbruck/ Österreich Modul 6 21.-22.09.2012 Dr. Landauer Dortmund Modul 5 Refresher u. Prüfungskurs 23.-24.11.2012 Prof. Dr. Greitemann, D. Kokegei DAF Zertifikat Fußchirurgie 2012 - 2013 Jahresprogramm der Deutschen Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e.V. Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Düsseldorf Anatomischer Präparationskurs 31.08.01.09.2012 T.Filler, J.Dohle, S.Rammelt Greifswald Operationskurs Vorfußchirurgie 21.-22.09.2012 J. Lange DAF Mitglieder 330 € Nichtmitglieder 430 € Aachen Operationskurs Arthrodesen 14.-15.09.2012 D. Frank, M. Abbara Münster Operationskurs Traumatologie 28.-29.09.2012 S. Ochman Hannover Operationskurs Sehnenchirurgie 05.-06.10.2012 C. StukenborgColsman Kontakt Zertifikat Fußchirurgie der Deutschen Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e.V. Veronika Ullisch Kongress- und MesseBüro Lentzsch GmbH Seifgrundstr. 2 D-61348 Bad Homburg Tel.: +49 (0)6172-6796-0 Fax: +49 (0)6172-6796-26 E-Mail: [email protected], www.fuss-chirurgie.de Stuttgart Operationskurs Vorfußchirurgie 09.-10.11.2012 M.Gabel, U. Gronwald Frankfurt a.M. Operationskurs Rheumafuß 16.-17.11.2012 S.Rehart, J. Osel Wien Workshop Kinderfuß 23.-24.11.2012 F. Grill Münster Abschlusskurs – Kursreihe 2012" 25.-26.01.2013 M. Thomas, A. Koller, T. Kostuj Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Punkte 493 Service / Fort- und Weiterbildung MRT Kurse Erlangen Kernspintomographie in der Orthopädie und Unfallchirurgie Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte Siemens AG Erlangen" Kurs 1 Obere Extremität 21.-22.09.2012 Dr. Axel Goldmann Orthopädie Centrum Erlangen, Dr. Axel Goldmann, z. Hd. Frau Barnickel, Nägelsbachstr. 49a, 91052 Erlangen, Tel. 09131 7190 - 51, Email: goldmann@ orthopaeden.com Pro Kurs: 300 € alle 5 Kurse: 1400 € 88 Kurs 2 Wirbelsäule 09.-10.11.2012 Kurs 3 Untere Extremität 07.-08.12.2012 Kurs 4 Weichteil-, Knochen,- GelenkErkrankungen 18.-19.01.2013 Kurs 5 Zusammenfassung und Vertiefung an Fallbeispielen 12-13.04.2013 IGTM Schmerz- und Triggerpunkt-Osteopraktiken Termine 2012 Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte Köln Kurs I 28./29.09.2012 Dr. Hansen IGTM-Geschäftsstelle Am Dreieck 14b, 53819 Neunkirchen [email protected] www.igtm.de Tel.: 02247-9001363 380 € n.n. Köln Kurs II 26./27.10.2012 Köln Kurs III 16./17.11.2012 Köln Workshop /Praktikertag 01.12.2012 Golfmedicus - sportmedizinische Betreuung im Golfsport Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte Düsseldorf Kurs 3 28.09.01.10.2012 Dr. Strich Golfmedicus, www.Golfmedicus. eu, [email protected] auf Anfrage n.n. Punkte Osteoporose-Tag Rhein-Sieg-Klinik 2012 Welche Neuheiten gibt es in der Diagnostik und Therapie der Osteoporose? 494 Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Nümbrecht Osteoporose 29.09.2012 Prof. Dr. Klaus M. Peters Sekretariat Prof. Dr. med. K. M. Peters B. Zurheide-Moll Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik, Höhenstraße 30, 51588 Nümbrecht Tel.: 02293/920-603; Fax.: 02293/920-642 e-mail: [email protected] www.rhein-sieg-klinik.de keine Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Service / Fort- und Weiterbildung Kinesio® Taping Symposium 2012 Dr. Kenzo Kase, Erfinder der Kinesio® Taping Methode, kommt nach Düsseldorf zum internationalen Kinesio® Taping Symposium. Er steht für 40 Jahre KinesioTape Erfahrung. Er bewies Pioniergeist, Mut und Weitsicht in der Erarbeitung und Verbreitung einer neuen, wirkungsvollen Therapieform. Wir freuen uns sehr Dr. Kenzo Kase und andere bedeutende Therapeuten in diesem Bereich an der Heinrich-Heine-Universität begrüssen zu dürfen. Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte Düsseldorf Kinesio Taping 29.-30.09.2012 Dr. Kenzo Kase Lucamed International GmbH Tel.: 07761 92 77 947 Fax.:07761 92 77 949 Anmeldung unter www.lucamed.de 219 € Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte Düsseldorf Gutachtenerstellung 17.11.2012 Dr. Strich IMB Ratingen c/o Sportorthopädische Praxis CALORCARREE, Tel: 02102913591 FAX: 02102-913593 E-Mail: [email protected] 95 € n.n. Mein erstes Gutachten Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 495 Service / Fort- und Weiterbildung Kursangebote der AUC – Akademie der Unfallchirurgie GmbH Weitere Informationen und Kursanmeldungen sind online möglich unter: https://www.auc-kursportal.de Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung Köln ATLS-Providerkurs 15./16.09.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de Osnabrück fit-after-eight 26. – 29.09.2012 Prof. W. Mutschler www.dgou-fit-after-eight.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de Homburg (Saar) DSTC – Definitive Surgical Trauma Care Course 27. – 29.09.2012 Prof. S. Flohé www.auc-online.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de Leipzig ATLS-Providerkurs 05./06.10.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de Ulm ATLS-Providerkurs 06./07.10.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de Hannover ATLS-Providerkurs 20./21.10.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de Ludwigshafen ATLS-Providerkurs 03./04.11.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de Bielefeld ATLS-Providerkurs 03./04.11.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de Köln ATLS-Providerkurs 16./17.11.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de Hannover ATLS-Providerkurs 17./18.11.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de Kiel ATLS-Providerkurs 23./24.11.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de München-Unterschleißheim ATLS-Providerkurs 24./25.11.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de Köln ATLS-Providerkurs 30.11./11.12.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de Leipzig ATLS-Providerkurs 30.11./11.12.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de Ulm ATLS-Providerkurs 08./09.12.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de Hannover ATLS-Providerkurs 08./09.12.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de Bielefeld ATLS-Providerkurs 15./16.12.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de September Oktober November Dezember 496 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Service / Fort- und Weiterbildung 2. Kalender Veranstaltungen der DGU, DGOOC bzw. DGOU Unter Schirmherrschaft der DGU, DGOOC bzw. DGOU August Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung Kassel 3. Kasseler documentaSymposium der Vitos Orthopädischen Klinik Kassel 18.08. Berlin G-I-N Conference 22.08.-25.08. P. van der Wees, G. Ollenschläger http://www.gin2012.org/ Hamburg 4th European Plastic Surgery Research Council (EPSRC) 2012 23.08.-26.08. S. D'Arpa http://www.epsrc.eu/ Düsseldorf DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Anatomischer Präparationskurs I 31.08.-01.09. Glattfelden bei Zürich AE-Dreiländerkurs Knie 31.08.-01.09. Dr. B. Christen, Prof. N. Böhler, Prof. F. Gebhard http://www.ae-germany.com Basel 15. Basler Symposium für Kinderorthopädie 31.08.-01.09. Prof. C. Hasler, Dr. A. Krieg http://www.baslerkinderorthopaedie.org/ Innsbruck AO Trauma Masters Seminar - Fragility Fractures and Orthogeriatric Comanagement 02.-04.09. Prof. dr. M. Blauth, Prof. Dr. C. Sieber http://www.aotrauma.org Glonn bei München AE-Tutorial „Endoprothetik des Hüftgelenks“ 03.-05.09. Prof. W. Mutschler, Prof. D. Parsch http://www.ae-germany.com Dresden 6. Kongress der Mitteldeutschen Chirurgenvereinigung (MDCV) 2012 06.09.-07.09. Prof. F. Bonnaire http://www.mdcv-kongress.de Berlin Revisions-Hüftendoprothetik für Ärzte 06.09.-07.09. Prof. C. Eingartner http://www.aesculap-akademie. de/ Berlin Fragility Fracture Network 06.09.-08.09. Prof. K. Dreinhöfer http://www.ff-network.org/ Bad Iburg Osteophathie - Einführung 06.09.-08.09. Prof. E. Nicholas [email protected] Düsseldorf AE-Masterkurs Knie 07.-08.09. Dr. A. Franz, PD Dr. R. Decking, PD Dr. R. Steffen, Prof. M. Wagner http://www.ae-germany.com Hamburg 9. Norddeutsches AOTraumaSeminar - Komplexe Verletzungen und offene Frakturen 07.-08.09 Prof. T. Mittlmeier, Prof. Dr. J. M. Rueger, Prof. Dr. A. Seekamp http://hamburg1208_sem.aotrauma.org Berlin Strategien zur Fehlervermeidung im OP – Qualität, Sicherheit und Risikomanagement 10.09. Prof. C.-D. Heidecke http://www.aesculap-akademie. de/ Hannover Sonderkurs Manuelle Medizin bei Kindern – Kurs A/ Diagnostikkurs 1 12.09.-16.09. Dr. W. Kemlein [email protected] Zürich/Schweiz 29. Kongress der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Arthroskopie (AGA) 13.09.-15.09. Anmeldung per Fax bis 13.07.: 0561- 30 84 204 http://www.fuss-chirurgie.de September Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 http://www.aga-kongress.info/ 497 Service / Fort- und Weiterbildung 498 Bremen 43. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) e. V., 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) e. V. 13.09.-15.09. Prof. C. Can Cedidi http://www.conventus.de/dgpraec2012/ Frankfurt/M. 5. Curriculum unfallchirurgisch-orthopädische Begutachtung – Kurs V, Spez. Gutachterthemen Teil II 14.09.-15.09. Prof. K. Weise, Prof. R. Hoffmann, Prof. M. Schiltenwolf [email protected] Heidelberg 2. Rhein-Neckar-Symposium 2012 Update Wirbelsäule 14.09.-15.09. Prof. V. Ewerbeck, Prof. G. Schmidmaier u.a. http://www.rhein-neckarsymposium.de Heidelberg Bindung in der Medizin – Vom Molekül zur ArztPatienten-Beziehung 14.09.-15.09. Prof. H. Schauenburg, Prof. M. Schiltenwolf http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/bindungskongress Bad Rothenfelde 31. Fort- und Weiterbildungskurs der Initiative 93 Technische Orthopädie 14.09.-16.09. Prof. B. Greitemann http://www.technischeorthopaedie.de/de/news Dortmund Zukunftssymposium Orthopädie 15.09. Prof. B.-D. Katthagen http://www.orthodoc.de Dresden Technikkurs I „Manuelle Medizin/Chirotherapie“ 15.09.-22.09. Dr. Moll [email protected] Isny Manuelle Medizin bei Kindern Kurs C: Therapiekurs I 19.09.-22.09. Dr. W. Coenen [email protected] Rostock Kongress Osteosynthese International 2012 19.09.-22.09. Prof. G. Gradl, Prof. T. Mittlmeier http://www.osteosynthese2012. com/ Brandenburg MedPro 2012 20.09. Prof. E. Beck, Prof. T. Schrader, Prof. D. Wikarski http://medpro2012.fh-brandenburg.de/ Berlin 7. Jahrestagung Deutsche Gesellschaft Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) 2012 20.09.-22.09 Dr. B. Schwalbe http://www.dgina-kongress.de Milano/Italien European Hip Society 10th Congress 20.09.-22.09 L. Zagra http://www.ehs2012.org/ Dresden Deutsch-chinesisches Biotechnologie Symposium 20.09.-21.09. Dr. M. Stiehler www.daad.de/biotechsymposium2012 Halle 1. Hallenser Symposium „Replantation und Transplantation“ – State of the Art und zukünftige Organisation 21.09. Prof. R. Hiener www.hsrt2012.de Greifswald DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Operationskurs Vorfußchirurgie II 21.09.-22.09. http://www.fuss-chirurgie.de Münster DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Operationskurs Traumatologie VII 21.09.-22.09. http://www.fuss-chirurgie.de Karlsruhe Technikkurs I „Manuelle Medizin/Chirotherapie“, Teil 1 21.09.-23.09 Dr. Frey [email protected] Göttingen Frakturversorgung beim Schwerverletzten - Wo? Wann? Wie? 21. 09. Prof. K. Dresing https://aotrauma2.aofoundation. org/coursedirectory.aspx Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Service / Fort- und Weiterbildung Berlin DGOOC-Hüftkurs 26.09.-28.09. Osnabrück Kursprogramm „fitafter-eight“, Modul 3/4 "Gelenkerkrankungen, Arthrose, Weichteilschäden, Wunden und Gelenkverletzungen" 26.09.-29.09. Onlineregistrierung: http://www. registration.intercongress.de PD Dr. M. Engelhardt, Dr. C. Grim, PD Dr. P. Strohm, Dr. O. Hauschild, Prof. V. Jansson, Dr. J. Hausdorf http://www.dgou-fit-after-eight. de/ Genua/Italien International Congress Osteorheumatology on Bone Involvement in Arthritis 27.09.-28.09. http://www.osteorheumatology.it/ Dresden 11. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung und 4. Nationaler Präventionskongress 27.09.-29.09. Prof. T. Hoffmann, Prof. W. Kirch, Prof. H. Pfaff http://www.dkvf2012.de Hamburg 20. Internationaler und interdisziplinärer Kongress der European Workgroup for Manual Medicine „Asymmetrie in der Entwicklung des Kinder – der manualmedizinische Ansatz“ 27.09.-29.09. L. E. Koch http://www.ewmm-kongress.de/ Aachen DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Operationskurs Arthrodesen III 28.09.-29.09. Hamburg AE-Kurs Knie 28.09.-29.09. Heidelberg 5th Heidelberg Deformity-Day 28.09.-29.09. Dr. Wenz, Dr. Dreher http://www.deformity-day.de Karlsruhe Technikkurs I „Manuelle Medizin/Chirotherapie“, Teil 2 28.09.-30.09. Dr. Frey [email protected] Dortmund Abschlusskurs Sonographie der Säuglingshüfte 29.09. Prof. B.-D. Katthagen, Dr. H. D. Matthiessen [email protected] Düsseldorf Internationales Kinesio Taping Symposium 29.09.-30.09. Dr. K. Kase http://bit.ly/NFe8KE München XVII. Internationaler Schulterkurs 01.10.-03.10. Prof. A. Imhoff http://www.schulterkurs.de Bonn 1. Bonner Seminar für Qualitätsmanagement in Orthopädie und Unfallchirurgie 04.10.-05.10. Prof. C. Wirtz, Dr. P. Göbel, Dr. T. Rohark Online-Registrierung: www.orthounfall-bonn.de Salzburg 48. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Unfallchirurgie: Akute und chronische pathologische Veränderungen der großen Sehnen 04.10.-06.10. Prim. Dr. A. Paschucki http://www.unfallchirurgen.at Regensburg 16. Chirurgische Forschungstage 04.10.-06.10. Prof. H. J. Schlitt, Prof. E. Geissler http://www.uniklinikum-regensburg.de/imperia/md/content/ service/veranstaltungen/2012/programm_forschungstage-sff.pdf Berlin DGSP-Jubiläumskongress „100 Jahre Deutsche Sportmedizin“ 05.10.-06.10. Prof. H. Löllgen http://www.dgsp.de/kongress/ Hannover DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Operationskurs Sehnenchirurgie IV 05.10.-06.10. Hamburg 2. Hamburger Beckenkurs – European Pelvic Course 2012 05.10.-06.10. Prof. J. M. Rueger, PD Rd. L. Großterlinden www.european-pelvic-coursehamburg.de Magdeburg AE-Masterkurs Hüfte 05.10.-06.10. Prof. Dr. K.-D. Heller, Prof. Dr. Ch. H. Lohmann http://www.ae-germany.com Güssing/ Österreich 5. Burgenländischer Rheumatag „Der Knochen im Focus“ 10.10. Dr. R. Fallent, Dr. G. Guhr [email protected] Lübeck 53. Kongress der Dt. Gesellschaft für Handchirurgie 11.10.-13.10 Hannover 50. Jahrestagung der Dt. Gesellschaft für plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V. 11.10.-13.10. Lübeck 17. DAHTH e.V. Jahrestagung 11.10.-13.10 Hannover 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie 11.10.-13.10. http://www.fuss-chirurgie.de Prof. W. Rüther, Prof. D. Lazovic, Prof. St. Oehme http://www.ae-germany.com Oktober Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 http://www.fuss-chirurgie.de http://www.dgh-kongress.de Prof. N.-C. Gellrich http://www.dgpw2012.de/ Prof. N.C. Gellrich http://www.dgpw2012.de http://www.dahth.de 499 Service / Fort- und Weiterbildung Heidelberg Heidelberg Castle Meeting Live Operations and Videos 11.10.-13.10 R. Siebold, H. Thermann, F. Thorey, H. Pässler http://www.heidelberg-castlemeeting.de Tübingen AE-Kompaktkurs „Periprothetische Frakturen“ 12.10. Prof. U. Stöckle Prof. M. Wagner http://www.ae-germany.com Wien/ Österreich Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation (ÖGPMR) „Diagnose- und Behandlungskonzepte in der Physikalischen Medizin und Rehabilitation” 12.10.-13.10. Prof. T. Paternostro-Sluga http://www.oegpmr.at Isny-Neutrauchburg Wochenendrefresher “Manuelle Medizin” LWS/ SIG 13.10.-14.10. Dr. Bischoff [email protected] Berlin 2nd European Hand Trauma Prevention Congress 15.10.-16.10. Dr. R. Böttcher, Dr. W. Eichendorf, Dr. T. Linz, http://www.handprevention2012. org Berlin Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie 23.10.-26.10. Prof. W. Mittelmeier, Prof. C. Josten, Dr. A. Gassen http://www.dkou.org/dkou2012/ startseite.html Ascheffel Tagesrefresher Manuelle Medizin 27.10. Dr. Fleischhauer [email protected] Wien/ Österreich 11. Wiener Osteoporosetag 09.11. Prof. E. Preisinger http://www.osteoporosetag.at/ Münster VLOU-Herbsttagung 09.11. Dr. W. Schäfer heike.scholz@kkh-gummersbach. de Stuttgart DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Operationskurs Vorfußchirurgie II 09.11.-10.11. Hannover 9. Hannoveraner Arthroskopiekurs Schulter & Knie 09.11.-10.11. Prof. H. Lill, Prof. Dr. P. Lobenhoffer, PD Dr. J. D. Agneskirchner http://www.arthroskopiekurshannover.de/ Mainz 31. Unfallmedizinische Tagung der DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) 10.11.-11.11. Prof. P. Kirschner, Prof. R. Hoffmann http://www.comed-kongresse. de/data_comed/cong_dyn. php?id=355 Grünwald b. München Abschlusskurs „Sonographie des Stütz- und Bewegungsapparates“ 10.11.-11.11. Münster Fortbildungsseminar „Blended Learning - Update Orthopädie/Unfallchirurgie” 11.11. Prof. C. Götze, Prof. G. Gosheger, Prof. M. Raschke, Prof. C. Schulze-Pellengahr, Prof. R. Smektala http://www.aekwl.de/index. php?id=4543 Bonn AE-Masterkurs Hüfte 16.11.-17.11. Dr. H. Haas, Prof. D. C. Wirtz http://www.ae-germany.com M. Dienst, R. Villar November 500 http://www.fuss-chirurgie.de http://www.vfos.info München 5th International Hip Arthroscopy Meeting 16.11.-17.11. Frankfurt/M. DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Operationskurs Rheumafuß V 16.11.-17.11. http://ocm-muenchen.de/ Hannover Tagesrefresher Manuelle Medizin LWS/SIG 17.11. Kassel 1. CP-Symposium - Nutzung von Social Media in Notfällen 21.11. Isny Sonderkurs Manuelle Medizin bei Kindern – Kurs D/ Therapiekurs II 22.11.-24.11. Dr. W. Coenen [email protected] Istanbul/Türkei XVI. Annual Meeting of the ESS European Society of Surgery 22.11.-24.11. C. Terzi http://www.ess2012.org/index. php Wien/ Österreich DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Workshop Kinderfuß VI 23.11.-24.11. Neuss Tagesrefresher Manuelle Medizin HWS 24.11. http://www.fuss-chirurgie.de Dr. Wittich [email protected] http://crisisprevention.de/ news/112/.html http://www.fuss-chirurgie.de Dr. Roscheck [email protected] Hannover Technikkurs I: Manuelle Medizin/Chirotherapie 24.11.-01.12. Dr. Wittich [email protected] Damp Technikkurs I: Manuelle Medizin/Chirotherapie 24.11.-01.12. Dr. Fleischhauer [email protected] Wien/ Österreich 12. Wiener Rheumatag 27.11. PD Dr. A. Dunky, Prof. M. Köller [email protected] Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Service / Fort- und Weiterbildung München Kompaktkurs Kinderorthopädie 27.11.-30.11. Prof. R. Krauspe, Prof. K. Parsch, Prof. T. Wirth http://www.kinderorthopaedie. org/ Hannover Sonderkurs Manuelle Medizin bei Kindern – Kurs B/ Diagnostikkurs 2 27.11.-01.12. Dr. W. Kemlein [email protected] Dubai/ Vereinigte Arabische Emirate Combined 33rd SICOT & 17th PAOA Orthopaedic World Conference 28.11.-30.11. http://www.sicot.org/?id_ page=480 Ho Chi Minh City/ Vietnam Bone & Joint Decade World Network Conference 2012 in partnership with SRS Lectures Course-SSHV 10 and Operative Spine Course 29.11.-02.12. http://www.boneandjointdecade.de Bonn Komplexe Kniechirurgie 30.11.-01.12. PD Dr. H. Mayr, PD Dr. R. Hube http://www.knie-komplex. de Berlin Technikkurs I: Manuelle Medizin/Chirotherapie 30.11.-09.12. Dr. Thiele [email protected] Nürnberg 28. Nürnberger Arthroskopiekurs und Gelenksymposium 05.12.-08.12. PD Dr. H.J. Bail, Prof. E. Wiedemann, PD Dr. R. Siebold http://www.arthroskopiekurs-nuernberg.de Stuttgart 7. Deutscher Wirbelsäulenkongress - Jahrestagung der DWG Deutsche Wirbelsäulengesellschaft 06.12.-08.12. PD Dr. M. Ruf http://www.dwg2012.de Dresden 14. AE-Kongress – Rekonstruktive Gelenkchirurgie 07.12.-08.12. Prof. K.-P. Günther, Prof. M. Morlock, Prof. E. Neugebauer, Prof. H. Zwipp http://www.ae-gmbh.com Berlin DGOOC-Fußkurs 13.12.-15.12. Dr. J. Dohle Onlineregistrierung: http:// www.registration.intercongress.de Hildesheim 5. Masterclass Hildesheim (MCH) 2012 14.12.-15.12. Prof. B. Wippermann, Dr. E. Mössinger http://www.masterclasshildesheim.de Milano/Italien 1st European Congress on the development and definition of a reconstruction ladder for the treatment of musculoskeletal conditions using regenerative approaches 14.01.-15.01. Prof. G. M. Calori [email protected] Mayrhofen/Österreich 31. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV) 16.01.-19.01. Prof. H.-O. Rennekampff, Prof. Dr. A. Adams http://www.dav2013.at/ Freiburg Freiburger Knorpeltage 2013 18.01.-19.01. Prof. Dr. N. P. Südkamp, PD Dr. H. O. Mayr, PD Dr. P. Niemeyer http://www.freiburgerknorpeltage.de Weimar 11. Weimarer UnfallchirurgischOrthopädisches Symposium 18.01.-19.01. PD Dr. med. Olaf Bach www.unfallsymposiumweimar.de Zürich/Schweiz International 31th ISMISS Course for endoscopic & minimal invasive spinal surgery 24.01.-25.01. PD Dr. med. Hj. Leu http://www.ismiss.com/ files/fapn31_1.pdf Dezember 2013 Januar Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 501 Service / Fort- und Weiterbildung Schruns/Österreich 18. Forum Wirbelsäulenchirurgie 24.01.-26.01. Dr. K. Schnake, Dr. L. Gobisch, Dr. P. Lübke, Dr. M. Leimert http://www.dwg-schruns.de Münster DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Abschlusskurs Kursreihe 2012 VIII 25.01.-26.01. http://www.fuss-chirurgie. de Paris 17th International ArgoSpine Symposium 31.01.-01.02. http://www.argospine.org Hamburg Kongress „Kinderreha ist kein Luxus“ 14.02.-16.02. http://www.rehakind.com/ Paris/Frankreich International Shoulder Course 14.02.-16.02. A. Castagna, C. Gerber, J. Iannotti, M. Scheibel, G. Walch, K. Yamaguchi http://www.paris-shouldercourse.com/ München 3. Münchener Symposium für experimentelle Orthopädie, Unfallchirurgie und muskuloskelettale Forschung 21.02.-22.02. PD Dr. R. Burgkart, Prof. M. v. Griensven, Prof. P. Müller, Prof. M. Schieker, Prof. A. Schilling, PD S. Vogt [email protected] Berlin Endoprothetikkongress Berlin 2013 21.02.-23.02. Prof. C. Perka www.endokongress.de Weimar Osteologie 2013 06.03.-09.03. PD Dr. G. Lehrmann, PD Dr. A. Roth http://www.osteologie13.de Davos/Schweiz 3rd International Knee Update – reconstructive surgery in the young arthritic patient 07.03.-09.03. Dr. U. Munzinger, PD Dr. P. Schöttle http://www.gelenkzentrum. com Ascona/Italien Communicating Medical Error 18.03.-22.03. München Knorpelkurs 2013 22.03.-23.03 Prof. A. B. Imhoff, PD Dr. S. Hinterwimmer http://www.sportortho.de Kongress Biospine4 „Biotechnologies for spinal surgery“ 24.04.-26.04. M. Ogon, C. Eder, H. J. Meisel http://www.biospine4.org/ München 130. DGCH-Kongress 30.04.-03.05. Prof. K.-W. Jauch http://www.chirurgie2013. de/ Baden-Baden 61. Jahrestagung der VSOU Vereinigung Süddt. Orthopäden und Unfallchirurgen e. V. 01.05.-04.05. Dr. H. Locher http://www.vsou.de Murnau 26. Jahrestagung der Deutschsprachigen Medizinischen Gesellschaft für Paraplegie 05.06.-08.06. Dr. D. Maier http://www.dmgp-kongress. de Istanbul/Türkei 14. EFORT-Kongress 05.06.-08.06. Mannheim 28. Dt.-Österr.Schweiz. Kongress für Sportorthopädie und Sporttraumatologie 14.06.-15.06. Februar März http://www.come.usi.ch/ April Wien/Österreich Mai Juni 502 http://www.efort.org/istanbul2013/ Prof. H. Schmitt http://www.gots-kongress. org Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 Service / Fort- und Weiterbildung Würzburg DVSE 2013 19.06.-22.06. Prof. F. Gohlke http://www.dvse-kongress. de 30. AGA-Kongress 19.09.-21.09. PD Dr. J. Agneskirchner, PD Dr. T. Zantop http://www.aga-kongress. info 54. Kongress der Dt. Gesellschaft für Handchirurgie und 18. DAHTH e.V. Jahrestagung 10.10.-12.10. Prof. J. Windolf, Prof. M. Schädel-Höpfner http://www.dgh-kongress. de 131. DGCH-Kongress 29.04.-02.05. Prof. J. Jähne http://www.dgch.de September Wiesbaden Oktober Düsseldorf 2014 Mai Berlin Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012 503 Service / Kleinanzeigen Praxisverkauf Orthopädiepraxis München – Stadt Verkauf Biete Mitarbeit – Einarbeitung – Einstieg – Stufenweise Abgabe Jobsharing. Halbe oder ganze KV-Zulassung – Beste Umsatz/ Gewinnzahlen. E-Mail: [email protected] „Orthopädische Praxis im Raum Heidelberg (Rhein-Neckar-Kreis)zu verkaufen“. 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