macht Würzburg zur Marke!

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macht Würzburg zur Marke!
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Impulse
für
Gesellschaft,
Politik,
Hochschule,
Ökonomie
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Kultur
in
Stadt
&
Region
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Oktober bis Dezember 2008
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Der Kessener
... macht Würzburg zur Marke!
40.
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Der Kessener 04/2008
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S tadt
Der Kessener spricht
und ist immer vor Ort!
Über Paul Newman schreibt dasFeuilleton, dass
er die Leinwand zum Leuchten brachte. Die
Radakteurin im TV spricht von ihm als einen
Menschen, der ständig etwas Aufregendes
hatte, das Lichte in seiner Person faszinierte. Er
braucht keine Floskeln wie „Superstar“, „Legende“ usw. Er war in seiner Person etwas Besonderes, aber auch als Schauspieler!
Auch unsere Stadt hat etwas von dieser Besonderheit, doch sie scheitert an diesem Anspruch
immer wieder an einer Mittelmäßigkeit der Interpretation. Diese Stadt hat viele verführt, und
für viele wurde sie zur Falle mit ihrer Zentripetalkraft.
Da kommen kunstinteressierte Gäste aus Amerika und finden gerade hier die Großartigkeit
eines Architekturkunstwerkes, und nicht in St.
Petersburg oder Versailles. Diese verrückte Stadt
küsst einen bei der ersten Begegnung ganz
zaghaft, man fühlt sich belebt und wünscht
sich, dass dieser Kuss nie enden wird, doch abrupt wird diese Leidenschaft gestört. Vielleicht
braucht Würzburg eine Wahlniederlage, d. h.
um so erschüttert zu werden, dass alle „Wichtigkeit“ hinterfragt wird, und plötzlich diese Nichtigkeit zum Tagesgespräch wird. Wir sind alle an
Wahrhaftigkeit interessiert. Die Stadt weiß, dass
sie mit einem guten Partner besser wird, all das
Gekreische innen und außen stört nur. Wir kennen so viele, die die innere und äußere Schönheit dieser Stadt preisen, doch immer wieder
findet sich ein „Star-Anwalt“, der geradezu prädestiniert ist für eine Interpretation des Banalen.
Immer wieder spürt man diese Herausforderung
des Schicksals, und Würzburg hat anscheinend
immer eine Leidenschaft für sogenannte Persönlichkeiten im Auftritt des „ambulance chaser“.
Arthur Schopenhauer wollte beweisen, dass der
Charakter und der Anlass die Handlungen restlos bestimmen: „Du kannst tun, was du willst:
aber du kannst, in jedem gegebenen Augenblick
deines Lebens, nur ein Bestimmtes wollen und
schlechterdings nichts anderes, als dieses eine.“
Wenn es neuerdings Ausbildungskonzepte für
Designer gibt, die vor allem dazu anhalten nachzudenken, dann sollte es doch auch heutzutage
möglich sein, dass Reichtum nicht länger einen
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Der Kessener 04/2008 P oesiealbum
In der 1. Reihe v.l.: Georg Baselitz, Carmen Würth,
Prof. Reinhold Würth, Gerhard Schröder, Bundeskanzler a.D.
Idolcharakter hat. Arbeitsleistung wird vielfach
entwertet, und es ist falsch zu sagen, dass Arbeit
nicht reich, wohlhabend oder berühmt machen
kann. Fehlt es nicht häufig an der Dialogbereit­
schaft, sei es in der Wirtschaft oder in der Politik? Was vielen gefallen soll, muss von vielen gestaltet werden. Der 500. Geburtstag von Palladio
bietet die Gelegenheit, über Schönheit und Proportionen nachzudenken. Aristoteles definierte
als ideales Maß des Stadtraumes die Reichweite
der menschlichen Stimme. Jeder Punkt eines
Stadtzentrums sollte binnen 15 Minuten zu
für die
S tadt
Andrang bei der Residenznacht – wie immer!
erreichen sein. Da wir nun mal zwei Beine haben, wird das wichtigste Maß der Zukunft die
Fußentfernung bleiben. Die Mobilität darüber
hinaus bleibt keineswegs ausgeklammert und
hat Wachstumschancen, nur in einer anderen
Planungskonzeption. Gerade Investoren müssen
über ihren Tellerrand schauen, um erfolgreich zu
sein. Die kreative, meist recht ökonomische Klasse benötigt für ihre Lebensqualität ein attraktives Umfeld für alle Bereiche. Diese Menschen
wünschen komplementär-ergänzende Dienstleistungen in der Sozialstruktur ihrer Umgebung.
Die Metapher „Grün, Großzügigkeit und Nähe“
muss kein Privileg für Wohlhabende sein.
Architektonische Markierungen wie außerirdische Objekte in Städten tragen nicht unbedingt zu einer Entwicklung bei. Urbanistische
Alleingänge und autokratische Entscheidungen
menschenfeindlicher Investoren können durch
eine angedachte Rendite ihren Mangel an Professionalität gerade nicht rechtfertigen. Wer aus
der Welt tritt – einst – sollte zumindest vorher in
und mit ihr gelebt und gestaltet haben!
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Der Kessener 04/2008
„Schlossherr“ Gerhard Weiler und sein Team
P anorama
Glücklich leben
Dr. Albrecht Mahr: Schule müsste
sich mehr um Glücks- und Sinnfragen
kümmern
Wann ist der Mensch glücklich? Was macht ihn
glücklich? Wie findet er sein Glück – und damit Lebenssinn? Die Fragen haben Konjunktur,
was unter anderem daran abzulesen ist, dass
die „Glücks“-Bücher des Philosophen Wilhelm
Schmid derzeit besten Absatz finden. Doch
nicht nur Schmid macht sich Gedanken über das
Glück. Auch der Psychologe Dr. Albrecht Mahr
vom Würzburg „ISAIL – Institut für Systemaufstellungen und integrative Lösungen“ tut dies
seit langem. Und er findet, dass das Thema auch
in die Schulen Einzug halten sollte.
Sein Glück zu finden, ist eine schwierige Sache,
weiß der Psychotherapeut. Wie viele Menschen
kommen zu ihm, weil ihnen dies in ihrem Leben
noch immer nicht gelungen ist. Was meist in ihrer Biografie begründet liegt. Ob ein Mensch auf
vergleichsweise einfache Weise glücklich wird
oder nicht, wird meist in seinen ersten Lebensjahren gegründet. Gut, wenn die Eltern ganz auf
ihr Kind einzugehen verstehen. Schlecht, wenn
sie es mit Erwartungen überfrachten.
Nun ist es nicht so, dass ein Mensch, dessen
Eltern nicht fähig waren, ihn in seiner Einzigartigkeit anzunehmen, sich an seiner unverwechselbaren Natur zu freuen, ein für alle Male zu
einem unglücklichen Leben verdammt wäre.
Dass es für diesen Menschen nie mehr möglich
wäre, entspannt bei sich selbst zu sein. Es gibt,
so Mahr, Korrekturmöglichkeiten. Zum Beispiel
andere Menschen, die Mentorenfunktion übernehmen und den Heranwachsenden darin unterstützen, seine, wie Mahr es nennt, ureigene
Wesensnatur zu finden und diese kreativ auszudrücken.
Es gibt darüber hinaus potenzielle Korrekturinstanzen. Die Schule könnte eine solche Instanz sein, erklärt der Gründer des „Internationalen Forums Politische Aufstellungen“, der sich intensiv mit dem Thema „Konfliktfelder“ befasst.
Die Schule müsste sich eigentlich sogar berufen
fühlen, korrigierend gegenzusteuern - denn dass
nicht wenige Kinder auf einem falschen Kurs
sind, ist weithin sichtbar. Kaum eine Schule, in
der Gewalt, Drogen oder seelische Krankheiten
von Kindern und Jugendlichen kein Thema sind.
Es gibt seit längerem Forderungen, ein Schulfach
„Glück“ einzuführen. Was ein sehr weites Feld
ist. Mahr schlägt deshalb aus seiner therapeutischen Erfahrung heraus ein Unterrichtsfach mit
dem Namen „Gewaltfreie Kommunikation“ vor.
Dort wird nicht über Glück philosophiert. Wobei
es letztlich jedoch ums Glücklichsein geht. Dort
wird an Konflikten gearbeitet, die entstehen,
weil Schüler nicht glücklich sind. Nicht mit sich
selbst. Und darum auch nicht mit und in der
Klassengemeinschaft oder Gruppe.
Für die Entschärfung von Konflikten ist es laut
Dr. Albrecht Mahr wichtig, die tief liegenden
Sehnsüchte und Bedürfnisse des Kontrahenten zu
verstehen.
Foto: Pat Christ
Das Wichtigste, was in einem solchen Fach vermittelt werden müsste, wäre dem Psychoanalytiker zufolge, bei Konflikten den Gegner als einen
Menschen zu sehen. Nicht als Deppen. Nicht als
Monster. Nicht als jemanden, der sowieso nicht
recht bei Trost ist. Jeder Konflikt, jeder Wutausbruch des Gegners, jede körperliche Attacke, ist
Mahr überzeugt, kann letztlich verstanden werden. Was nicht bedeutet, dass Gewalt gerechtfertigt wird. Das verstehende Einfühlen in den
Gegner hilft aber, zu entdecken, von welchen
legitimen Bedürfnissen dieser getrieben wird.
Ein Junge zum Beispiel, der völlig austickt, wenn
er gehänselt wird, hat womöglich das tiefe Bedürfnis, anerkannt zu sein. Anerkannt in seiner
Individualität. Die er einbringen möchte in die
Gruppe. Denn letztlich ist es ja dies, was Sinn
macht, so Mahr: Aufzugehen in etwas, was über
mich selbst hinausgeht.
Das Entdecken dieses Bedürfnisses wäre der
Schlüssel zur Lösung des Konflikts. Und könnte
einen inneren Wandel einleiten. Bei dem Jungen
selbst. Bei seinem Gegner. Im Klassenverband.
Bei der Lehrerin. Das erfordert natürlich ziemliche Anstrengungen. Weshalb eine solche Konfliktlösung auch nicht nebenbei, am Rande des
Curriculums ablaufen kann.
Ein eigenes Unterrichtsfach wäre nötig - und
letztlich einzig effektvoll. Es könnte eine Schule
ändern. Es könnte die Schüler ändern. Die nicht
länger nur Leistungserbringer wären. Sondern
Menschen, die auf dem Weg sind, auf gesunde
Weise glücklich zu werden.
Pat Christ
Der Kessener 04/2008 P anorama
Christoph Bautz gründete Campact im Jahr 2004.
Heute ist der 35 Jahre alte Politikwissenschaftler
Geschäftsführer. Foto: privat
Nicht mundtot werden
Campact gewinnt immer mehr Einfluss
auf die Politik
Sie bieten Energiekonzernen die Stirn, wollen
die Pläne der Atomlobby durchkreuzen, legen
sich mit Bundesministern an, „bearbeiten“ Abgeordnete, sagen Angela Merkel ihre Meinung
und versuchen, auf die Europäische Kommission einzuwirken: Mitarbeiter, Mitglieder und
Sympathisanten der Mobilisierungs-Initiative
„Campact“ wollen die Politik nicht länger anderen überlassen. Wollen sich einmischen. Wollen
Kurskorrekturen vornehmen und Fehlentscheidungen kritisieren.
Seit vier Jahren gibt es das internetbasierte
Kampagnen-Netzwerk, das inzwischen 66.000
Menschen verbindet. Menschen, die Online-Appelle und Erklärungen unterschreiben. Die Massenpetitionen unterstützen und ihren Protest via
elektronischer Postkarte oder Musterbrief kundtun. Die Geld spenden, um Aufsehen erregende
Plakataktionen zu finanzieren.
Das Themenspektrum von Campact ist weit gefächert. Im August startete die Organisation in
Kitzingen eine medienwirksame Aktion gegen
den Anbau von gentechnisch verändertem Mais.
Campact spricht sich gegen Kohlekraftwerke
und für den Ausstieg aus der „Nuclear Power“
aus. Im Jahr 2005 wurde der Lobbyismus in
Deutschland angeprangert. Mit ihren oft spektakulären Aktionen und Unterschriftenkampagnen, an denen sich immer mehr Menschen
beteiligen, kämpfen Campact-Aktivisten für eine
Welt, in der das Klima nicht kippt, in der nicht
mit Ressourcen geaast wird, in der Vernunft und
Der Kessener 04/2008
Menschenfreundlichkeit und nicht ausschließlich
kapitale und Macht-Interessen regieren.
So bauten 40 Campact-Aktive im Juni dieses Jahres aus 3,5 Tonnen Kohle, verpackt in 70 Säcken,
anlässlich der Beratung des zweiten Teils des
Klimaschutz-Pakets der Bundesregierung eine
klimapolitische Sackgasse. Mit Sackgassen-Schildern wurde die Bundesregierung vor den Folgen
einer weiteren Generation konventioneller Kohlekraftwerke gewarnt. Diese Aktion schaffte es
sogar in die Tagesschau.
Campact vernetzt aber nicht nur weit verstreut
lebende Menschen in Deutschland. Die Initiative
versteht sich auch als Bindeglied zwischen sozialen und ökologischen Organisationen. So wird
mit der Deutschen Umwelthilfe, dem Infoportal
Wir-Klimaretter.de und vielen anderen Umweltvereinen, Verbraucherverbänden, Landwirten
und Bio-Bauern eng zusammengearbeitet. Nur
Parteien gegenüber, erklärt Initiator Christoph
Bautz, ist Campact vorsichtig. Politisch will man
sich vor keinen Karren spannen lassen.
Campact wächst rasant. Anfang des Jahres 2007
erhielten erst 20.000 Interessierte News über
aktuelle Campact-Initiativen. Inzwischen sind
es fast 70.000. Bis Jahresende, wünscht Bautz,
sollen es 80.000 werden. Parallel zur Zahl derjenigen, die den Campact-Newsletter abonniert
haben, steigt die Zahl derer, die sich an den
Kampagnen beteiligen. Rund 22.000 Bürgerinnen und Bürger forderten bisher: „Atomkraft
jetzt abschalten!“ Die inzwischen abgeschlossene Unterzeichnung des Campact-Klima-Appells gewann über 32.800 Menschen – so viele
wie bisher noch nie bei einer Campact-Aktion.
25.000 Unterschriften zu bekommen, war das
ursprüngliche Ziel der Campact-Akteure.
Zumindest ein politischer Teilerfolg wurde laut
Bautz bisher mit der 2006 gestarteten Kampagne gegen die Gentechnik erreicht. Über die
Campact-Website stifteten mehr als 13.000 Bürgerinnen und Bürger mit Helium gefüllte, gelbe
Ballons für 2,60 Euro pro Stück, die im November 2006 zu einem 60 Meter breiten Schriftzug
„Gen-Food – Nein danke“ zusammengefasst
wurden. Bis heute verschickten Campact-Aktive
außerdem über 24.000 Mails an die Bundestagsabgeordneten ihres Wahlkreises, in denen sie
Schutz vor Gentechnik forderten.
Dadurch wurde zumindest eines erreicht: Die
Haftungsregeln bleiben bestehen. Die stellen die
wichtigste Hürde beim Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen dar. Auch gibt es noch immer
ein Standortregister. Jeder kann sich darüber informieren, wo Gentechnik angebaut wird.
Pat Christ
Die aktuelle Erklärung mit dem Titel „Den Ausstieg aus dem Ausstieg stoppen“ kann unter
www.campact.de/atom2/home unterzeichnet
werden.
P anorama
Der Zug ist noch lange
nicht abgefahren
Kölner Büro gegen Altersdiskriminierung
kämpft gegen Benachteiligung
Als hätte man eine Schuld auf sich geladen, ohne
schuldig zu sein. Eine Schuld, die sich nicht abtragen lässt. So fühlen sich alte Menschen. Benachteiligung überall. Warum, fragt sich etwa ein
65-Jähriger, werde ich zwangsweise pensioniert?
Warum, empört sich eine Fünfzigjährige, bekomme ich keinen Job? Das Kölner „Büro gegen
Altersdiskriminierung“ protestiert hiergegen. Die
Plattform www.altersdiskriminierung.de versteht
sich als „Klagemauer“ gegen Diskriminierung im
Beruf, der Freizeit und im Gesundheitssektor.
„Diskriminiert und benachteiligt“ fühlt sich der
57-jährige Anlagenbuchhalter, der in Altersteilzeit gegangen ist. Das wurde, wie er auf der Internetplattform berichtet, in der Firma nicht akzeptiert. Die Folge: Er bekommt immer weniger
und schon gar keine neuen Aufgaben. Schließlich
sei es für ältere Menschen schwer, „sich neuen­
Aufgaben und Anforderungen zu stellen“, heißt
es. Außerdem, so der weitere Grund für den
„Boykott“, sei er freitags nicht im Hause, er könne dann auch keine Anfragen beantworten.
Es ist nicht so, dass es kein Bewusstsein für die
Benachteiligung alter Menschen gibt. Schließlich
hat sich auch Deutschland ein Gleichbehandlungsgesetz verordnen müssen. Und manches
tat sich seither. Jedoch, so die Betroffenen, nicht
genug. So verstehen sie nicht, warum sie in bestimmten Bereichen nicht ehrenamtlich aktiv sein
dürfen. Laut Hanne Schweitzer, Vorsitzende des
Büros gegen Altersdiskriminierung, halten zum
Beispiel Gerichte „die Berufung von Schöffen ab
Jahrgang 1940 für problematisch“.
Nicht mit dem Gleichbehandlungsgesetz vereinbar ist laut Ursula Irle-Böhnisch aus Weinheim an
der Bergstraße auch die Kreditpraxis der Banken:
„Bei meiner Marktforschung erhielt ich, wenn
überhaupt, folgende Altersgrenzen für Kreditvergaben:
58 Jahre, 60 Jahre, 65 Jahre, 70 Jahre, 72 Jahre
jedoch Rückzahlung bis 75 Jahre. Es fehlt jetzt
eigentlich noch ein ärztliches Attest. Die Frage
nach dem ‚Warum’ dieser Altersgrenzen wird mit
bankenspezifischen Berechnungen des Scores
begründet.“
Der Zug ist längst nicht abgefahren für Menschen, die
70, 80, 90 Jahre oder älter sind und den Mut haben, sich
Lebenswünsche zu erfüllen. Foto: Pat Christ
Unsinnig und diskriminierend sind nach Ansicht
vieler alter Menschen auch Regelungen im Gesundheitswesen. Zum Beispiel die, dass nur Frauen
zwischen 50 und 69 Jahren ein MammographieScreening erhalten sollen. Dagegen kämpft die
Landesseniorenvertretung Hessen an.
Da die meisten Frauen nach dem 50. Lebensjahr
an Brustkrebs erkranken und die Brustkrebshäufigkeit nach dem 70. Lebensjahr nicht abnimmt,
so der Verein, sei eine Altersbegrenzung nicht einsichtig und sollte dringend aufgehoben werden.
Zu jenen Senioren, die zu ihrem Alter stehen
und sich gern auf Diskussionen einlassen, was
ein alter Mensch tun darf und was nicht, gehört
die 84 Jahre alte Brandenburgerin Elisabeth
Monsig. „Wenn ich zur Montagsdemo gehe oder
an großen Demonstrationen in Berlin, Potsdam,
Aschersleben oder Brandenburg teilnehme, fragen sich manche, was ich da noch erwarte“, sagt
die Friedenskämpferin. Sie wisse, dass ihr nicht
mehr viel Zeit bleibt. Doch noch immer lohne es
sich für sie, „für die Zukunft zu kämpfen“.
Für Hanne Schweitzer ist Elisabeth Monsig ein
ermutigendes Beispiel, das beweist, was alte
Menschen alles können – wenn man sie lässt.
Ebenso ermutigend ist für sie jener 1915 geborene Australier, der 2006 nach nur viereinhalb
Jahren Studium sein juristisches Examen in New
South Wales ablegte. New South Wales hat laut
Schweitzer seit 1991 eine „herausragende Antidiskriminierungsgesetzgebung“, der zufolge alte
Menschen bei Lust und Neigung eine Arbeit aufnehmen oder ein Studium abschließen dürfen.
Pat Christ
Der Kessener 04/2008 P anorama
Christina Molik und Ornella Calvano diskutieren
über das Programm des Filmfestivals in Locarno, das
Ornella im August besucht hatte. Foto: Pat Christ
Knobeln im Vorfeld des
Filmwochenendes
Christina Molik und Ornella Calvano
gehören zur Programmgruppe der Filminitiative
Zwischen November und Januar hat Christian
Molik quasi zwei Jobs. Einen, der ihm Brötchen
einbringt. Und einen, bei dem er seiner Leidenschaft frönt. Christian Molik gehört zur 30-köpfigen Programmgruppe der Würzburger Filminitiative. In rein ehrenamtlicher Arbeit stellt dieses
Team jedes Jahr ein Mammutprogramm auf die
Beine, das um die 60 Filme und weit über 100
Einzelvorstellungen umfasst. Außerdem schafft
das Team es stets, zwischen drei und vier Dutzend Filmkünstler aus aller Welt nach Würzburg
zu locken.
Christian ist verantwortlich dafür, dass das junge
und jüngste Filmpublikum jedes Jahr ein anspruchsvolles Programm zu sehen bekommt. Ein
solches Programm zusammenzustellen, bedeutet
stets aufs Neue Knobelarbeit. Nicht leicht ist es
alleine, gute Filme ausfindig zu machen. Christian Molik, der sich neben Beruf und Verpflichtungen als dreifacher Familienvater seit zehn
Jahren bei der Filminitiative engagiert, besucht
das ganze Jahr über internationale Filmfestivals.
Hat er einen guten ausländischen Kinder- und
Jugendfilm aufgespürt, stellt sich die Frage, wie
man an ihn herankommt. Kniffelig wird es bei
Koproduktionen. Ist der deutsche Koproduzent
zuständig oder die ausländische Hauptproduk­
tionsfirma?
Die Frage will gut abgeklärt sein. Sollte der ausländische Produzent zuständig sein, muss Christian eruieren, ob ein Kollege der Programmgruppe, der für das betreffende Land zuständig ist,
bereits in Kontakt mit diesem Produzenten ist.
Schließlich mögen es Filmverleiher nicht gern,
wenn sie von ein und demselben Filmfest mehrmals „behelligt“ werden. Außerdem sind zwei
Verleihanfragen teurer als eine gebündelte. Und
auf die Kosten muss natürlich ständig geschaut
werden. Die Filminitiative hat gerade einmal
100.000 Euro zur Verfügung.
Der Kessener 04/2008
Es gibt auch Länder mit staatlichen Filminstituten, bei denen angeklopft werden muss. Auch
das muss man wissen. Und es gibt Filminstitute,
die nur mit einem definierten Kreis von etwa
200 internationalen Filmfestivals zusammenarbeiten: „Zu denen wir nicht gehören.“
Neben Christian engagiert sich Ornella Calvano in der Programmgruppe. Ornella, die seit
vier Jahren in Würzburg lebt, absolvierte in
Italien ein film- und medienwissenschaftliches
Studium, ist nun an der Würzburger Musikhochschule eingeschrieben und macht seit drei
Jahren bei der Filminitiative mit. Sie ist für das
Italien-Programm verantwortlich. Um gute Filme
aufzuspüren, hat sich Ornella im August beim
Filmfestival in Locarno dreißig Filme angeschaut:
„Natürlich nicht nur italienische.“ Stößt sie auf
Interessantes aus einem anderen Land, sagt sie
demjenigen aus dem Programmteam Bescheid,
der dieses Land betreut.
Eine Knobelaufgabe ist nicht zuletzt die Organisation des Gästeprogramms mit einigen zugkräftigen Stars. Zahlreiche Regisseure, Schauspieler­
Innen, Kameraleute und Autorinnen müssen
angefragt werden. Zusagen gibt es sogar relativ
schnell, sagt Ornella. Ebenso rasch sind die Filmschaffenden aber auch
dabei, abzusagen:
„Nicht selten in letzter
Minute.“
Der Januar, an dem das
Internationale Filmwochenende in Würzburg
2009 bereits zum 35.
Mal stattfindet, ist
aber auch kein ganz
glücklicher Monat.
Neue Filmprojekte beginnen. Das geht vor.
Parallel zum Würzburger Filmfestival, das
im kommenden Jahr
vom 24. bis 27. Januar
stattfindet, werden
viele andere große Festivals organisiert. Die
werden von den Stars natürlich bevorzugt. Am
21. Januar 2009 eröffnet zum Beispiel das Internationale Filmfestival Rotterdam, am 19. Januar
gehen die Solothurner Filmtage an den Start,
am 23. Januar das Filmfestival im schwedischen
Göteborg.
Viele Filmfestivals sind bekannter als das Würzburger Filmwochenende, das jährlich 14.000
Menschen anzieht. Im Vergleich: Rotterdam,
das als „wichtigstes Nicht-Mainstream-Festival
Europas“ gilt, wird von fast 370.000 Menschen
besucht. Überhaupt Würzburg - die Stadt sagt
vielen Filmschaffenden im Ausland nichts, weiß
Ornella, die versucht, interessante Filmleute aus
Italien in die Residenzstadt am Main zu locken.
Manchmal gelingt es. Wenn es gelingt, so Ornella, steht am Ende des Festival-Aufenthalts in
der Domstadt Begeisterung: „Bisher haben alle
Gäste gesagt, dass sie sich bei uns wohl gefühlt
und die Atmosphäre unseres Festivals genossen
haben.“
Pat Christ
P anorama
Verzweifelt
auf Worte warten
Würzburger Selbsthilfegruppe klärt in
Schulen über das Phänomen Stottern auf
„Manchmal hätte ich mir gewünscht, stumm zu
sein“, gibt Martin zu. Stumme Menschen sind
wenigstens immer stumm. Menschen jedoch,
die stottern, erleben ein ständiges Auf und Ab.
Manchmal klappt es mit dem Sprechen. Manchmal geht gar nichts, ist alles blockiert. Das Umfeld kann damit schlecht umgehen. Lehrer gar,
die einen stotternden Schüler abfragen und ihn
aus Mitleid wieder in die Bank verweisen, fühlen sich regelrecht „verarscht“, so Martin, wenn
derselbe Schüler in der Pause munter drauflos
schwatzt.
Martin gehört zu jenen Betroffenen, die zu ihrer
sprachlichen Beeinträchtigung stehen. Als Mitglied der Würzburger Stotterer-Selbsthilfegruppe ist er Ansprechpartner für alle Menschen in
der Region, die Fragen zum Tabuthema Stottern
haben. Ein großes Anliegen ist es
ihm, in Schulklassen zu gehen, um
mit Lehrern und Schülern über das
Stottern zu reden. Schließlich sitzt
im statistischen Durchschnitt in fast
jeder Grundschulklasse ein Kind,
das nicht flüssig sprechen kann.
Etwa die Hälfte wird nicht als Stotterer erkannt. Die andere Hälfte
muss erleben, wie schlecht Lehrer
oft mit stotternden Schülern umgehen. Mitschüler hänseln. Eltern
schämen sich und wagen kaum,
das Thema anzusprechen.
Martins Eltern sind hier eher die
Ausnahme. Sie sprachen den Lehrer direkt auf das Problem ihres
Sohnes an, versuchten, Verständnis
zu wecken. Das war bei Mechthild
nicht so. Ihre Eltern kehrten das
Problem unter den Tisch. Nie fiel
zu Hause das Wort „stottern“.
Mechthild war dieses Verhalten
schnell leid. Sie wollte sich nicht
verstecken. Wollte sich selbst nicht
dazu zwingen, tausend Tricks anzuwenden, bloß
um nicht mit ihrem Stottern aufzufallen. Als Jugendliche erkannte sie: Das Stottern selbst ist eigentlich kein so großes Problem. Menschen, die
stottern, brauchen eben manchmal nur etwas
mehr Zeit, um Dinge zu formulieren, als andere,
die beredt sind und denen alles rasch von den
Lippen kommt. Stottern wird jedoch zum Problem gemacht.
Das wiederum kann massive Probleme nach sich
ziehen, weiß Karlheinz. Wie viele Stotterer hat
auch er immer wieder mit Vorurteilen zu kämpfen. So lesen Stotterer nicht selten aus den Blicken ihres Gegenüber heraus, dass sie für dumm
gehalten werden. Oder für psychisch krank.
Dabei hat Stottern nicht das Geringste mit einer
geistigen oder psychischen Problematik zu tun.
Martin: „Stotterer sind völlig normal.“ Die ständige Angst vor dem nächsten Stotter“anfall“,
der Erwartungsdruck, die Scham, das Gefühl,
missverstanden zu werden, die Wahrnehmung,
„anders“ und also ein Außenseiter zu sein, kann
allerdings psychisch krank machen.
Karlheinz, dessen Schulzeit schon viele Jahre
zurückliegt, erinnert sich noch lebhaft, welche
wahnsinnige Anstrengung es ihn als Schüler gekostet hatte, so zu wirken, als sei alles mit ihm
in Ordnung. Er brachte sich immer dann in den
Unterricht ein, wenn er wusste: Jetzt wird mit
großer Wahrscheinlichkeit alles gut gehen. Und
er stand riesige Ängste aus, wenn klar war: Jetzt
werde ich hundertprozentig zu stottern beginnen. Karlheinz schaffte es mit immenser Willenskraft, so durch die Schule zu kommen, dass
die meisten Lehrer nicht merkten, dass sie einen
stotternden Schüler vor sich hatten. Bis seine Eltern die Lehrer irgendwann aufklärten.
Pat Christ
Kontakt zur Würzburger Selbsthilfegruppe gibt
es unter 0931/411693 sowie im Internet unter
www.stotterer-selbsthilfegruppen.de/
wuerzburg
Weitere Informationen sind über die Homepage
des Bundesverbandes unter www.bvss.de
abrufbar.
An jedem zweiten Mittwoch im Monat trifft sich die StottererSelbsthilfegruppe im Würzburger Selbsthilfehaus.
Foto: Pat Christ
Der Kessener 04/2008 P anorama
Kleine
Theater-Revolutionen
Eine subjektive Vorschau auf die kommende Spielzeit in Würzburg
Während das Feuilleton der Süddeutschen Zeitung zum Spielzeitbeginn der Großen Häuser
Anfang Oktober noch darüber räsoniert, ob den
Theaterbesuchern in der Spielzeit 2008/09 eine
Wiederkehr von Roman-Adaptionen bevorsteht
und warum bei der Flut von vielgelobten Uraufführungs-Produktionen deutschsprachiger
Theaterautoren es kaum ein Stück in die NachInszenierung, geschweige denn in kleinere
Stadttheater oder gar den Einzug ins „Repertoire“ schafft, bleibt das Würzburger Stückeangebot im gewohnt Vertrauten. Dennoch setzen
Dramaturgen und Spielplangestalter auch hier
zarte Akzente in Richtung einer behutsamen
Moderne, wie sie beispielsweise das Mainfran­
kentheater mit den Autorentheatertagen im
kommenden Juni bereits zum dritten Mal institutionalisiert.
Fotos dieser Produktion: Falk von Traubenberg
Unterdessen ist das Theatergeschehen auf den
örtlichen Bühnen bei Erscheinen dieses Heftes
bereits gehörig in Schwung gekommen. Das
Würzburger Mainfrankentheater eröffnete die
Spielzeit 2008/09 am 27. Sept. mit einer überwältigenden Inszenierung der letzten Oper von
Giacomo Puccini, dem 1926 an der Mailänder
Scala uraufgeführten musikalischen Märchen
„Turandot“. Kurt Josef Schildknecht legt in einer packenden Inszenierung auch die hinter der
märchenhaften Oberfläche liegenden Konflikte
von menschlicher Schwäche und den Verfüh-
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Mergentheimer Str. 12 • Würzburg
10 Der Kessener 04/2008
rungen der Macht bis hin zur Tyrannei bloß, die
im opulenten Bühnenbild von Reinhart Zimmermann und in den perfekt choreographierten
Massenszenen von Chor und Extrachor – von
Kostümbildner Götz-Lanzelot Fischer in die Proleten-Uniform der Kulturrevolution gewandet
– ihre visuellen Entsprechungen finden.
Die Schauspiel-Sparte startet am 11. Okt. mit
dem zweiteiligen Abend „Sturm und Drang.
Eine Revolution in zwei Teilen“. Er verknüpft
Schillers „Die Räuber“ (für das Große Haus inszeniert von Schauspieldirektor Bernhard Stengele)
mit dem Songprogramm „Love Revolution“ (in
den Kammerspielen) und fragt nach den Ursachen und sozialen und emotionalen Voraussetzungen für eine revolutionäre Situation.
Ein nüchtern realistisches Bild des postkolonialen
Afrika zeichnet der französische Dramatiker
Bernard-Marie Koltes in seinem Drama „ Kampf
des Negers und der Hunde“, mit dem das Thea­
ter nach über 15 Jahren (damals „Die Nacht kurz
vor den Wäldern“, das wenige Jahre später in
einer noch beeindruckenderen Inszenierung
mit Reinhold Pretzel in der Werkstattbühne zu
sehen war) wieder einen Bühnentext des im Jahr
1989 mit 41 Jahren an AIDS verstorbenen Autors
vorstellt. Gastregisseur Axel Stöcker wird den
verstörenden Text um Macht- und Herrschaftsphantasien und die Auseinandersetzung mit
dem Fremden inszenieren; Premiere ist am 22.
Nov. in den Kammerspielen.
Vielversprechend ist sicher auch Stephan Suschkes Inszenierung der „Dreigroschenoper“ von
Brecht/Weill. Ob und wie es dem ehemaligen
Mitarbeiter von Heiner Müller am Berliner Ensemble gelingt, diesem Erfolgstück der späten
20er und inzwischen zum populären Unterhaltungs-Klassiker avancierten Sittengemälde
großstädtischer Lebensverhältnisse, eine zeitgenössische politische Dimension abzugewinnen,
kann ab dem 7. Februar 2009 im Großen Haus
überprüft werden.
Explizit politisch wird die Würzburger Werkstattbühne auch erst im nächsten Jahr, wenn die
Collage mit dem Arbeitstitel „Venceremos! Seien
wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche!“
herauskommt. In einer abwechslungsreichen
Text-, Musik- und Bildrevue nähert sich Autor
und Regisseur Wolfgang Schulz dem Leben und
Neue Ausstellungen in
der Nikolausruhe
Bis Ende Oktober ist in der Nikolausruhe,
Mergentheimer Straße 12, noch eine Ausstellung
mit Fotografien und Bildern von Burkard
Neumayer zu sehen.
Das engagiere
Team des gemütlichen Cafè-Hauses
arbeitet bereits an
weiteren Ausstellungen mit anderen
Künstlern.
P anorama
den Ideen von
Ernesto Che Guevara (1928-1967),
der wie kaum ein
anderer die politische Linke in der
2. Hälfte des 20.
Jahrhunderts geprägt hat. Was davon ist dem Reich
der politischen
Ikonographie, ja gar einer neuen Form von
Mythologie zuzuordnen, und was für die politischen Kämpfe des 21. Jahrhundert zu retten
oder neu zu formulieren, das untersucht Schulz
mit den Mitteln des Theaters. Bis dahin darf man
sich mit den Wiederaufnahmen „Amphitryon“
von Heinrich von Kleist kurzweilig unterhalten
und der „Geschlossenen Gesellschaft“
von Jean-Paul Sartre
Philosophie-historisch
in Existenzialismus
unterrichten lassen;
eine unbedingte
Empfehlung bleiben
die vier weiteren
Vorstellungen des aktuellen Würzburger
Kulturpreisträgers Markus Grimm, der sich am
5., 6., 8. u. 9. Nov. nochmals mit seiner hochgelobten Adaption von Goethes „Werther“ präsentiert.
Eine sichtbare Lücke im Spielplan des Theater
am Neunerplatz hinterlassen hat der Wechsel
von Markus
Czygan nach
Leipzig. So lastet das eigenständige Profil
fast ausschließlich auf der Vorweihnachts-Kinderproduktion
„Morgen, Findus, wird’s was geben“ nach dem
Bilderbuch-Klassiker von Sven Nordquist. Britta
Schramm wird das Stück inszenieren, für das
Wolfgang Salomon wieder eigens komponierte
(Neunerplatz-) Musik beisteuert; Premiere ist am
7. Nov.
Weiter westwärts in der Zellerau, im auf dem
ehemaligen Bürgerbräu-Gelände beheimateten
Theater Ensemble dominieren bis zum Dezember etliche Wiederaufnahmen den Spielplan:
„Die Zofen“ von Jean Genet, „Ich, Feuerbach“
von Tankred Dorst, „Das Tagebuch der Anne
Frank“ nach den gleichnamigen Aufzeichnungen eines jüdischen Mädchens, das in seinem
Versteck in einem Amsterdamer Hinterhaus
der Verfolgung durch die Nazis zu entkommen
sucht. Ein theatrales Lebenszeichen sendet auch
die Gruppe Der Keil, die vom 16. bis 18. Okt.
unter dem Titel „Bis einer heult“ Fragmentarisches und allerlei Motive aus den bekannten
Komödien „Was ihr wollt“ und „Wie es Euch
gefällt“ zu einem Abend verknüpft, allerdings
„ausschließlich für ausgewiesene ShakespeareKenner...“ wie die Gruppe in einem vierseitigen
Presse-Dossier mitteilt, „..die sämtliche Texte im
englischen „Original“ und den diversen deutschen Übersetzungen/Übertragungen/Nachdichtungen aus dem effeff beherrschen sollten“ – da
darf man sich wirklich auf die Kritikerstimmen
freuen.
Weitaus profaner, nämlich einfach festlich startet das Theater Chambinzky in seine Jubiläumsspielzeit. Gefeiert wird das 25-jährige Jubiläum
im Herbst mit einer neuen Folge – sprich der
vierten Neuinszenierung – seiner unendlichen
Erfolgsgeschichte „Die Feuerzangenbowle“
(Wir wollen an dieser Stelle explizit nicht daran
erinnern, in welchem Jahr dieser Stoff verfilmt
wurde) nach Heinrich Spoerl, wobei bereits weit
vor der Premiere zahlreiche der insgesamt 31 angekündigten Vorstellungen ausverkauft waren.
Allen Grund zum Feiern haben auch Norbert
Böll und sein Team vom Theater Spielberg. Unter dem Titel „7bene auf einen Streich“ hat die
Puppentheater-Crew ein Jubiläums-Best-Of aus
30 Jahren Spielberg-Theater zusammengestellt,
das nach der Jubiläums-Premiere am 26. u. 27.
Sept. nochmals am 7. u. 8., 14. u. 15., 28. u. 29.
Nov., sowie am 5. u. 6. Dez. zu sehen ist. Zudem
präsentiert das Theater Spielberg im Rahmen
der 21. Puppenspieltage mit dem Theatrium
Figurentheater Bremen und dem Rock-Figurentheater Stuttgart herausragende Ensembles
mit ihren aktuellen Gastspielproduktionen für
Erwachsene.
Manfred Kunz
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Der Kessener 04/2008 11
Der Olivenbaum – das göttliche Geschenk
Ölbäume sind Lebensbäume, denn seit Urzeiten bestimmen ihre Früchte und ihr Öl unseren Alltag, unser
Leben und begleiten uns darüber hinaus sogar bis ins
Jenseits. Der römische Dichter Vergil empfahl, sich
von Oliven zu ernähren, sie seien fruchtbar, fleischig
und dem Frieden geweiht. Und Columella, römischer
Agrarexperte, gab ihm den ersten Platz unter den
Bäumen„Olea prima omnium arborum est“.
Kein anderer Baum im klassischen Altertum war für die
Völker so heilig und wertvoll. Mit Kränzen aus seinen
Zweigen krönte man Sieger
und Helden. Die großen
Häupter salbte man mit seinem Öl. Als Duftöl erfreuten
sich an ihm die Schönen
und Reichen. Als Massageöl
diente es den Athleten. Im
Toten- und Götterkult war es
unentbehrlich. Man speiste
mit ihm die Öllampen. Völker, wie das der Kreter und
der Philister verdankten ihren Reichtum ausschließlich dem Handel mit Olivenöl.
Es sollen über 600 Sorten sein, die alle mediterranen
Ursprungs sind. Das gilt auch für die in den überseeischen Gebieten angebauten Oliven. Wie beim Wein
hat die Natur je nach geographischer Lage der Olivenhaine im Laufe der Jahrtausende dort jeweils eigene
Varianten – bedingt durch Berg- oder Tal-Lage, Klima
oder Meeresnähe –„gezüchtet“.
Alle Sorten haben ihren arttypischen Duft und Geschmack. Sie werden eingeteilt in „leicht“ -, „mittel“
und „intensiv“ fruchtige Öle. Ein leicht fruchtiges Öl
erkennt man an seinem sanften Duft nach Olive, an
seinem eher süßlichen Geschmack, an dem Fehlen von
bitteren und pikanten Tönen und an einem zarten
Kratzen im Hals. Bei einem mittel fruchtigen Öl sind
schon zartbittere und pikantere Töne sowie ein stärkeres Kratzen im Hals erkennbar. Ein intensiv fruchtiges Öl zeigt hingegen schon stark bittere und pikante Momente und ein starkes Kratzen im Hals. Die
Polyphenole oder Antioxydantien, die in intensiven
Ölen am stärksten vertreten sind, sind dafür verantwortlich. Auch dafür, dass die Öle länger haltbar sind.
Sie dienen auch zur Abwehr der agressiven Freien
Radikalen in der Luft oder im Essen mit oxydierenden
Auswirkungen wie Alterungserscheinungen auf die
Zellen der Haut und im Innern unseres Körpers.
Alle diese Wahrnehmungen sind positiv zu beurteilen
und nicht als Defekte einzustufen. Ein Öl, das hingegen nichts mehr im Hals bewirkt, muß als altes oder
fehlerhaft gewonnenes und damit als ein „totes“ Öl
bewertet werden.
Defekt sind zudem Öle, die ranzig, modrig, muffig,
sauer, vergoren oder metallisch riechen und schmecken. Positiv ist, wenn zusätzlich der Duft oder der
Geschmack von Kräutern, Äpfeln, Tomaten, Auberginen, Bananen oder Mandeln usw. wahr genommen
wird.
Wer ein Geschäft betritt, um dort ein Olivenöl einzukaufen, befindet sich bald vor einem Regal, in dem
ihm bis zu 40 Olivenöle angeboten werden.
Meistens steht auf dem Etikett „Natives Olivenöl Extra“, „Erste Güteklasse, direkt aus Oliven ausschließlich mit mechanischen Verfahren gewonnen“ oder“
handgepflückt“ etc. Oft ist auch der Ölsäuregehalt
von vielleicht 0,3 % angegeben.
Häufig findet er Hinweise „abgefüllt für“, „importiert
von“ oder „hergestellt für“, in Verbindung mit „hergestellt in den europäischen bzw. außereuropäischen
Mittelmeerländern“. Die meisten dieser Informationen sind vorgeschrieben. Aber der Käufer erfährt
nichts über den Hersteller, seine Ölmühle und Olivenhaine oder die Ölsorte. Fehlt der Name des Herstellers
auf dem Etikett, ist ein Kauf nicht ratsam. Denn in
den letzten Jahren wurden auf dem deutschen Markt
bis zu 80 % gefälschte und manipulierte Öle unbekannter Herkunft angeboten. Bei den italienischen
staatlichen Olivenöl-Degustationen sind Öle ohne
Nennung des Herstellers nicht zugelassen.
Nun ist es ähnlich wie beim Wein, dem einen
schmeckt ein Silvaner, dem anderen ein Riesling. So
sollte man erst eine oder zwei kleine Flaschen Öl
unterschiedlicher Herkunft und Sorte erwerben und
dann zu Hause in einem Likörglas probieren und sich
mit einer Sorte anfreunden oder eine andere testen.
Findet sich auf dem Etikett das Zeichen D.O.P., so
bedeutet dies „Geschütztes Anbaugebiet“, gibt aber
keinen Hinweis für besondere Qualität hinsichtlich
Duft und Geschmack.
Ähnlich verhält es sich mit den BIO-Ölen. Die nach der
Produktion und vor dem Verkauf, jedenfalls in Italien,
gesetzlich vorgeschriebenen Laboranalysen ergeben
keine nennenswerten Unterschiede zwischen einem
normal produzierten und einem biologisch hergestellten Öl.
Horst Schäfer-Schuchardt
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in Würzburg
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Giacomo Puccinis Oper Turandot
Grandiose Inszenierung im Mainfranken Theater Würzburg
Szenenapplaus, Standing Ovations, unzählige Schlussvorhänge,
gepaart mit Bravorufen waren
die Reaktionen eines begeisterten Publikums im ausverkauften
Haus. In der Tat war das, was Kurt
Josef Schildknecht (Inszenierung),
Reinhart Zimmermann (Bühne)
und Götz Lanzelot Fischer (Kostüme) optisch in Szene setzten,
auf hohem Niveau angesiedelt.
Schildknecht und Zimmermann
verstanden es, die unheimlich
bedrückende und manchmal doch
wieder komische Atmosphäre der
Handlungsorte in den drei Akten
unter Einbezug beeindruckender
und farbenfroher Beleuchtungseffekte (Roger Vanoni) sehr differenziert darzustellen.
Die Handlung spielt vor den
Mauern des Kaiserpalastes zu
Peking. Auf ihren Zinnen liegen
die aufgespießten Schädel der
geköpften Freier. Die Szene im
Zelt mit den drei Höflingen, hier
vor den Vorhang verlegt, konnte
man hingegen als heiteres Szenarium alla Commedia dell’Arte
belächeln.
Mit z.T. über hundert Mitwirkenden stand der Regisseur vor der
nicht einfachen Aufgabe,
diese in das gesamte Geschehen auf der Bühne
mit einzubeziehen. Großartig verstand er es, die
Untertanen mal verängstigt, mal bösartig gefährlich mit Messern bewaffnet (Choreographie für
den Messertanz Ivan Alborese), mal jubelnd liegend
oder kauernd, sich teilend
oder zusammenlaufend
oder spionierend treffend zu charakterisieren und in Bewegung zu
halten. Ein Kompliment gilt hier
auch dem erheblich verstärkten
Chor in den weit gespannten
Chorszenen und seinem Leiter
Markus Popp.
Wie zu Hause musste sich Generaldirektor Jin Wang gefühlt
haben. Selbst Chinese, präsentierte er die gesamte musikalische
Gefühlsskala von Puccinis Turandot – Märchen. Getragen und
geprägt vom eigenen Interpretations-Temperament entlockte
er dem großartig aufspielenden
Orchester wunderschöne und
zarte Töne, aber auch gewaltige
Klangsalven.
Die Titelpartie der Turandot sang
Anja Eichhorn mit großer Stimme
und hohem Einsatz. Was den darstellerischen Teil anbelangt – sie
ist schließlich die Tochter eines
chinesischen Kaisers – könnten
sicherlich noch von Seiten der
Regie einige höfische Umgangsformen und Gesten betont werden.
Richard Brunner stellte Kalaf, den
unbekannten Prinzen dar. Mit seiner Heldentenor-Stimme und seiner gesanglichen Ausdrucksweise
erfüllte er seinen Part in mehr als
überzeugender Weise.
Esther Kretzinger,
als Liu darf man als
die Entdeckung des
Abends bezeichnen.
Mit nuancenreichstem
Vortrag, besonders in
ihrer Todesarie und mit
Tönen, die aus dem Unendlichen kamen und
wieder entschwebten,
wusste sie die Zuhörer
zu verzaubern. Vergnüglich und komödiantisch präsentierten sich die drei
Höflinge gesanglich und schauspielerisch.
Mit mächtiger Stimme zeigt sich
Uwe Schenker-Primus als Ping
und etwas lyrischer Randall Bills
als Pang und David Fielder als
Pong. Johan F. Kirsten berührte
mit seinen warmen Tönen in der
Rolle des greisen König Timur.
Auch Deuk-Young Lee als Altoum,
Kaiser von China, gefiel.
Beifall, wem Beifall gebührt.
Horst Schäfer-Schuchardt
Gebet
um geistliche Berufe
jeweils montags um 19 Uhr
in der Priesterseminarkirche
St. Michael
Domerschulstraße, Würzburg
Priester:
Beim Wort
nehmen.
Was du liest,
das ergreife im
Glauben.
Was du ergriffen
hast,
das verkünde den
Menschen.
Was du verkündest,
das erfülle in
deinem Leben.
www.priesterseminarwuerzburg.de
Bischöfliches
Priesterseminar
Würzburg
Der Kessener 04/2008 13
F orsschung
und
L ehre
Lebendige Seelsorge 5/2008
„Vom Friedhof zum
Friedwald?“
Die Friedhofs- und Bestattungskultur ist in
einem deutlichen Wandel begriffen. Gestaltungsvorschriften fallen weg, Friedhofsmauern
werden abgerissen, Parkanlagen innerhalb
von Friedhöfen eingerichtet, religiöse Symbole
verlieren an Bedeutung. Die Toten werden zu
einem „Entsorgungsproblem“
– so konstatiert der Theologe
und Bestatter Brian Müschenborn. Hier hätte Seelsorge eine
wichtige Aufgabe.
Konrad Baumgartner beschreibt die
Neuausgabe des Rituals „Die kirchliche Begräbnisfeier in den Bistümern
des deutschen Sprachgebietes“. Sie
soll zum ersten Adventssonntag 2009
(!) in Kraft treten. Es enthält seiner
Meinung nach sinnvolle Antworten
und liturgisch angemessene Hilfen
angesichts der veränderten Bestattungs- und Trauerkultur. Besonders
betont werden das fürbittende Abschiedsgebet sowie das Abschiednehmen von Verstorbenen am Sterbebett und in Trauerräumen. Auch wird
empfohlen, dass bei der liturgischen
Feier der Sarg wieder in der Kirche
gegenwärtig sein soll. Freilich – so
bemängelt Müschenborn – bleibt
eine Minderbehandlung der Urne.
Dadurch werde die Urnenbestattung
zur Beisetzung zweiter Klasse.
Die Ausgabe 5-2008 „Lebendige
Top-Wohnungen
zentral gelegen
mit excellenter „Grünschnabel“
FH-Studierende produzieren
Hausverwaltung eigenes Nachrichtenmagazin
Seelsorge – Zeitschrift für praktischtheologisches Handeln“ versucht,
Ihnen umfassende Informationen
zu diesem Thema zu geben: zur
Stellungnahme der Bischöfe zur
Urnenbestattung im Wald, zum
Projekt FriedWald der evangelischen
Kirche auf dem Schwanberg sowie
zur Gestaltung eines neuen Friedhofs in Neubiberg. Ferner finden
Sie Beiträge zum Kolumbarium in
der Allerheiligenkirche in Erfurt,
zur ästhetischen Gestaltung von Gedenk- und Grabstätten sowie zu den
Erfahrungen eines Bestatters und
Trauerbegleiters.
Albert Gerhards wirft noch einmal
einen Blick auf die Kirche Pax Christi
in Krefeld und den beispielhaften
Umgang mit moderner Kunst.
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14 Der Kessener 04/2008
Studienrelevante Themen werden
professionell medial bearbeitet
Dem Medium Fernsehen kommt eine
große Bedeutung zu als Teil der Öffent16 Studierende verschiedener Fakultäten
lichkeitsarbeit in Unternehmen, sei es vor
beim Fernseh-Workshop an der
oder hinter der Kamera. Um einen EinHochschule in Würzburg.
druck und erste Erfahrungen mit diesem
(Fotos FH|W-S)
Darstellungsmedium für die spätere Berufstätigkeit zu gewinnen, nutzten 16 Studierende der Studiengänge Medienmanagement, Betriebswirtschaft und Informatik der Hochschule in Würzburg
den einwöchigen interdisziplinären Fernseh-Workshop.
Die Teilnehmer des Workshops haben sich eine Woche lang u.a. befasst mit
der MAZ-Technik, sie haben ihrer Sendung einen Namen und ein Logo gegeben, Presserecht-Aspekte kennen gelernt, technische Aspekte wie Bildschnitt,
Vertonung, Zeitmanagement, Maske und Studiodekoration bedacht und
umgesetzt, die Frage der Moderation und Kameraführung geklärt und einen
Interview-Gast, Ole Kruse vom Presseamt der Stadt Würzburg, für ihr Magazin
gewinnen können. Unter der Regie des technischen Leiters der Zentralen Einrichtung Medien ZEM, Helmut Göb, werden Studierenden-relevante Themen
aufgegriffen; die Sendung „Grünschnabel“ soll allen Erstsemestern mit Rat
und Tat zur Seite stehen zu Beginn ihres Studiums und wird zum Studienbeginn im Oktober in der Hochschule ausgestrahlt werden.
www.fh-wuerzburg.de
F orschung
und
L ehre
„12. Praxisforum“
FH|W-S lädt ein am 11. November
zwischen 9 und 17 Uhr
Die Hochschule für angewandte Wissenschaften
Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt veranstaltet am 11. November 2008 von 9 bis 17
Uhr das „12. Praxis-Forum“ in der Würzburger
Münzstraße 12. Die Veranstaltung fördert den
Informationsaustausch zwischen Unternehmen,
Studierenden, Studieninteressierten und Dozenten. 54 Unternehmen informieren über Praktika, Themen für praktische Diplom- und Bachelorarbeiten sowie über berufliche Perspektiven.
Die Kontaktmesse hilft Absolventen und Studierenden kurz vor dem Abschluss bei der Suche
nach potenziellen Arbeitgebern. In persönlichen
Gesprächen bietet das Praxisforum die Möglichkeit, dass sich Studierende und Vertreter der
Unternehmen näher kennen lernen.
Studierende, aber auch Schüler und Lehrer
können sich in einer Informationsveranstaltung über die dualen Studienangebote und das
„Studium mit vertiefter Praxis“ der Hochschule
Würzburg-Schweinfurt informieren. Im Rahmen
der bayernweiten Dachmarke „hochschule dual“
bietet die FH|W-S qualitativ hochwertige duale
Studienvarianten an, die berufspraktische und
akademische Ausbildung miteinander kombinie-
Schüler und Studierende haben beim Praxisforum die
Möglichkeit, Unternehmen persönlich kennenzulernen.
(Fotoarchiv FH|W-S)
ren. Die Studierenden werden auf diesem Weg
frühzeitig ins Unternehmen integriert, erwerben
gezieltes betriebliches Know-How (ggf. inkl.
reguläre Berufsausbildung) und werden parallel
zum Studium vergütet. Als Absolventen sind sie
mit den Abläufen im Unternehmen bereits bestens vertraut und ohne weitere Einarbeitungszeiten optimal einsetzbar.
www.fh-wuerzburg.de
Eine Kubanerin in Würzburg
Vortrag und Diskussion mit Dr. Aleida Guevara (Tochter von Che Guevara)
am 16. Sept. im Buchladen Neuer Weg
Viele der Zuhörer waren gekommen, um auch
einmal die Tochter des berühmten Revolutionärs
Ernesto Che Guevara zu sehen. Doch sie trat
nicht als Tochter des Nationalhelden auf, sondern als engagierte Ärztin und Staatsbürgerin,
deren Land gerade eine Hurrikankatastrophe
überstanden hat. Während die Zahl der Todesopfer durch frühzeitige Massenevakuierungen
auf sieben begrenzt werden konnte, muß das
Land unter Blockadebedingungen mit Sachschäden in Milliardenhöhe und Zehntausenden zerstörten Wohnunger fertig werden.
Dr. Aleida Guevara arbeitet als Fachärztin im
Kinderkrankenhaus “William Soler” in Havanna.
Als Tochter Che Guevaras 1960 geboren, ist sie
eine vehemente Verfechterin seiner Vision vom
„neuen Menschen“. Sie ging als Ärztin u.a. nach
Angola, Ecuador und Nicaragua, um die Internationale Solidarität auch zu leben, die ihr Vater
immer für das Wichtigste hielt.
Die USA hätten sich geweigert, auch nur für
sechs Monate die Blockade aufzuheben, berichtete Guevara March, die wegen der US-Sanktionen auch schon um das Leben einer kleinen
Patientin bangen mußte.
»Trotz aller Schwierigkeiten befinden sich Zehntausende kubanischer Ärzte regelmäßig im Auslandseinsatz – und die medizinische Versorgung
auf Kuba ist nach wie vor kostenlos, denn Ge-
sundheit ist kein Privileg, sondern ein Menschenrecht«, betonte die Ärztin.
Treff: Jeden 1. Donnerstag im Monat um 20.30
Uhr im AKW, Frankfurter Str. 87, WÜ
Spendenkonto-Nr.: 43924422 bei Sparkasse
Mainfranken; BLZ: 790 500 00 (steuerlich absetzbar)
E-mail: [email protected]
nfos: www.cuba-solidaritaet-wuerzburg.de
Der Kessener 04/2008 15
I n W ürzburg – D a
ist etwas los !
Jasper van ’t Hof
Silke Eberhard | Aki Takase
Boogaloo
Interkulturelles Jazzfestival im Felix-Fechenbach-Haus
25. und 26. Oktober 2008
Obwohl das Konzept der Jazzinitiative Künstler aus dem deutschsprachigen Raum fördern
möchte, ist das diesjährige Programm in den Interkulturellen Herbst aufgenommen. Außerdem
darf man nicht vergessen, dass so viele deutschsprachige Jazzmusiker international unterwegs
sind, und auch Würzburg beheimatet welche aus
fernen Gebieten wie z. B. die Japanerin Aki Takase. Das Programm wird also weltlich bunt.
Wenn zudem der Schwerpunkt auf Tasteninstrumenten liegt, muss auch die paneuropäische Formation „Hotlips“ mit dabei sein. Am Eröffnungstag spielen außer den Genannten: Jazz ohne
Strazz und der Kontrabassist Dieter Ilg. Einlass ist
ab 18 Uhr, eröffnet wird die Show von Oberbürgermeister Georg Rosenthal um 19 Uhr.
Am Sonntag gibt es das Würzburger Jazz
Orchestra mit einem Querschnitt durch das
Schaffen des legendären United Jazz + Rock
Ensemble, die Band Mop de Kop (mit einem
Fender Rhodes) und Club Boogaloo (mit einer
Hammond B3).
Karten: 25 Euro (Sa), 20 Euro (So)
Am Sonntag gibt es ab 11 Uhr einen Nachwuchswettbewerb (Eintritt frei).
Außerdem im Rahmenprogramm: am 13. November das Acoustic Jazz Trio Dienda im Künstlerkeller Bronnbach mit der polnischen Sängerin
Sylwia Bialas – es geht also interkulturell weiter!
29. Distelhäuser Shuttle Party in Würzburg
16. Oktober 2008
Zum neunundzwanzigsten Mal findet in Würzburg die legendäre Distelhäuser Shuttle Party
statt. Das im April dieses Jahres neu umgesetzte
Alterskonzept „18+”, also Eintritt nur für volljährige Gäste, ist ein voller Erfolg!
Auch bei dieser Ausgabe der langen Nacht der
Clubs, Kneipen und Cafés ist die Grundidee des
Shuttelns gleich geblieben: Ausgesuchte namhafte Würzburger Gastronomiebetriebe haben
sich vereint, um eine gemeinsame, große Party
zu feiern, und das bei einem einmaligen Eintritt
von 6 Euro für alle Locations und kostenlosen
Shuttle-Busse bis 5 Uhr früh.
Da sich die Gastronomiebetriebe auch den
neuen Studenten Würzburgs vorstellen wollen,
lehnt sich das Shuttle-Programm an das Programm der normalen Öffnungstage an, bietet
aber dennoch zwischendurch auch Besonderes.
Neu bei dieser Veranstaltung sind das Markt 7,
das Cafe Haupeltshofer und die Grand Central
Station dabei.
Schützenhaus Eibelstadt
Öffnungszeiten: Mo–Fr: 11.30–14.00 Uhr | 17.30–22.30 Uhr
Sa/So und Feiertage: 11.30 – 22.30 Uhr | Mittwoch: Ruhetag
Tel. 0 93 03 - 22 51
Schützenring 7 • 97246 Eibelstadt
16 Der Kessener 04/2008
V eranstaltungen
in
W ürzburg
Bronnbachs Wirtshaus Spektakel
Der Künstlerkeller hat eine neue Wirtin. Sie schenkt nicht nur Bier
aus und serviert Essen, sondern bringt auch eine eigene Show auf die
Bühne. Es wird gespielt, gesungen, gelacht und mit interessanten Gästen geplaudert.
Moderation: Rena Schwarz, Mitwirkende Norbert Schweizer, Michael
Hagenauer, Alfred Seger.
Do. 6. 11. mit Monika Blankenberg, Frederik Hormuth
Sa. 6. 12. mit Robert Erzig, Holger Edmaier
Kabarett & Comedy
Freitag, 14. Nov., 20 Uhr: Rena Schwarz, „Und täglich grüßt der Nachbar“
Jeder von uns ist Nachbar und Rena Schwarz versteht es, die urigsten,
wildesten und schrulligsten dieser Zeitgenossen in ihrer ganzen Leidenschaft und Kuriosität herauszupicken und dem Zuschauer vorzustellen.
Theater
Freitag, 31. Okt., 20 Uhr: „Wildes Staunen“ Oscar Wilde-Programm
von und mit Markus Grimm
Das große Leben und kleine Sterben des Oscar Wilde in Szenen, Briefen und Texten. Markus Grimms szenische Lesung aus Werken Oscar
Wildes entwirft collagenhaft ein Porträt des irischen Schriftstellers und
Dandys mit scharfem Sinn, dem wachen Herzen und der unbändigen
Lust am Leben.
Konzerte
Samstag, 18. Okt., 20 Uhr: „Cafe Sehnsucht“ Kirchhoff singt Kreisler
Vom Wert des Menschen über das Rätsel Mann bis zu den nackten
Mädchen: Kirchhoff nimmt Sie mit auf eine Reise durch Kreislers skurrile Welt. „Nur was gegen den Strich bürstet, hält den Verstand am
Leben“
Donnerstag, 23 Okt., 20 Uhr: Der Meister des walisischen Harfenspiels
in concert Robin Huw Bowen
Er ist einer der wenigen Musiker, der die Welsh-Triple-Harpe beherschen und der Einzige weltweit der das walisische Nationalinstrument
professionell spielt.
Donnerstg, 13. Nov., 20 Uhr: Dienda – Jazz-Konzert mit Sylwia Bialas
Sylwia Bialas aus Polen ist eine der wenigen Sängerinnen, die nicht
nur Lieder auf eine völlig eigene, ausdrucksstarke Weise interpretiert,
sondern ihre Stimme auch wie ein Instrument zur virtuosen Jazzimprovisation einsetzen kann.
Donnerstag, 20. Nov., 20 Uhr: Markus Rill „The Things That Count“
Markus Rill schreibt über die Dinge, die zählen: Liebe, Sünde, Wahrheit und Tod. Dazu bewegt sich der Mann mit der Raspelstimme lässig
und sicher zwischen Rock‘n‘Roll, Country, Folk, Blues und Gospel.
Freitag, 21. Nov.; 20 Uhr: „Bal Parè“ Konzert mit Ulli Rollshausen und
Christian Maurer
Lieben Sie Walzermelodien? Sie sind variationsreich und bunt wie die
Menschen, die sie komponiert haben: betörend, anschmiegsam, mitreißend, beschaulich.
Literatur Louge mit Sandra Maus
Donnerstag, 27. Nov., 20 Uhr: Barbara Schöller „ Das Leben und Werk
von Edith Piaf“
Anhand ausgewählter Literatur und Chansons werden Ihnen Sandra
Maus und Barbara Schöller das Leben der Piaf beleuchten und musikalisch interpretieren. Barbara Schöller wird am Flügel gefühlvoll von
Jeremy Atkin begleitet.
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Soulfood & WINE
Norbert Schmelz – der Künstler kocht
Termin und Top-Weinmacher:
31.10.2008 Weingut Juliusspital, Wü.
19.12.2008 DIVINO, Nordheim
Veranstaltungsbeginn: 19.30 Uhr
Tango Lounge
Freitag, 14. Nov. / Freitag, 12. Dez. 08
Beginn 21.00 Uhr
Ausstellung
Frühe Arbeiten von Roland Schütz und
aktuelle Schwarz-Weiss-Fotografien
von Burkard Neumayer
bis 31. März 2009
täglich von 9.00 Uhr bis 15.00 Uhr
Wiglaf Droste
... liest (nicht nur) Wein in Würzburg
Der beliebte Autor, Musiker und Gastrosoph kommt. Mit im Gepäck hat er
Textauszüge aus seinem brandneuem
Buch der Trilogie:
„Wein, Wurst, Weihnachten“.
Dienstag, 21. Oktober 2008,
Beginn 20.00 Uhr
„Gottes geliebte Narren“
Theaterkabarett von und mit
Markus Grimm
Der freie Schauspieler, Sprecher, Autor
und Theologe ist bekannt für seine
zahlreichen literarischen und biographischen Bühnenprogramme. Er ist
Träger des Kulturförderpreises der
Stadt Würzburg.
Premieretermin:
Samstag, den 25. Oktober 2008
Beginn: 20.00 Uhr, Einlass: 19.00 Uhr
Heinz Strunk
Der studierte Musiker, Schauspieler,
Comedian und Studio Braun-Mitbegründer präsentiert sein neues Buch
„Die Zunge Europas“.
Dienstag, 4. November 2008,
Beginn 20.00 Uhr
Abenteuer auf der Route 66 die „Straße der Sehnsucht“
Film Event mit Party
Samstag, den 8. November 2008
Markus Grimm & Anne
Simmering und die zarten Jungs
Herzmuskelfieber
Anne Simmering verzaubert Herzen
- die Schauspielerin und Sängerin präsentiert eine hinreissende Berg- und
Talfahrt durch sämtliche Genres und
Bühnenfiguren zusammen mit den
Jungs von ihrer Band „ANNE UND DIE
ZARTEN JUNGS“, Fabian Berghofer,
Oliver Kerstanb und Martin Morgenstern.
Samstag 15.11.2008
Beginn: 19:00 Uhr
Einlass: 18:30 Uhr
Bronnbacher Gasse 43 | Würzburg
Der Kessener 04/2008 17
W ürzburg
Eine Welt in Bewegung
– Unterwegs zu Zentren des
frühen Mittelalters
Große archäologische Sonderausstellung in
Würzburg Festung Marienberg – Mainfränkisches Museum Würzburg noch bis 16. November 2006
Ralph Stövesandt und Sebastian Karl (Foto: Antje Roscoe)
Horch und Schau
Ralph Stövesandt und Sebastian Karl sind uns
aufgefallen durch ihre phantasievollen und historisch fundierten Führungen.
Mit Humor und Esprit führen Sie kurzweilig
durch die Altstadt oder es geht mit Poesie und
Säge zur Weinprobe, natürlich begleitet von
geistigen Häppchen.
Sie bieten Themenführungen, wie z.B. „Redselige Fassaden und eine singende Säge“ oder
„Die Ludwigsbrücke und die Löwenbrücke
Könige, Senf und eine Singende Säge“ an. Bei
„Mein Hut der hat drei Ecken, Horchen, Schauen, Schmecken“ erlebt der Frankenliebhaber
eine Weinbergsbegehung in einem Winzerort
seiner Wahl nach Absprache.
Wer Franken liebt und Anekdoten und Hintergründe auf charmante Weise kennenlernen
möchte, sollte mit diesen Herren mal einen Versuch starten!
Kontakt: Tel. 0931/8098509
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18 Der Kessener 04/2008
Im frühen Mittelalter hatten die Orte Balhorn
am westfälischen Hellweg und Karlburg bei
Würzburg am Main aufgrund ihrer Größe, zentralen Lage an überregionalen Fernhandelswegen und Infrastruktur eine besondere Stellung
inne. Beide Siedlungsplätze sind in den letzten
Jahren durch große Ausgrabungen und Forschungsprojekte wieder entdeckt worden. Ihre
Funde und deren Auswertungen eignen sich
besonders, die Welt des Frühmittelalters über
einen Zeitraum von fünf Jahrhunderten hinweg
lebendig werden zu lassen Sie künden von Verkehr, Reisen und Handel aber auch von geistigen Umwälzungen und lassen eine erstaunlich
modern anmutende „Welt in Bewegung“ im
doppelten Wortsinne wieder auferstehen. Wohl
deshalb hat der Bundesminister für Wirtschaft
und Technologie, Herr Michael Glos MdB, ohne
Zögern die Schirmherrschaft über die Ausstellung übernommen.
Für Schulklassen wird es in Würzburg nicht nur
Führungen durch die Ausstellung, sondern auch
drei Werkstätten zum Ausprobieren mittelalterlicher Techniken geben.
www.eine-welt-in-bewegung.de
www.mainfraenkisches-museum.de
I phofen
Iphofen
Altes
Handwerk
Buchbinderei
Grötsch
Handbuchbinderei
Restaurierung
Bildeinrahmung
Walter und Ingrid Grötsch begegnen
einem als sympathisches Ehepaar, die ihr
Handwerk verstehen. Wir beschränken uns
heute mehr auf die Kunst des Meisters,
das Restaurieren und Konservieren von
Büchern, Graphiken und Landkarten.
Grötsch fertigt aber auch auf Wunsch Schatullen, Kassetten, Bucheinbände aus
Leder und Pergament, auch Prägungen auf Karton, Leder und Papier werden gestaltet. Seine Frau ergänzt ihn ideal als geprüfte Bildeinrahmerin.
Seine ganze Familie war musikalisch-handwerklich geprägt, sein Vater war ein
gelernter Notenstecher.
Walter Grötsch hat sein Handwerk gelernt, das merkt man, wenn er einem voller
Stolz seine Meisterwerke vorstellt: Alte Kirchenbücher, wertvolle Bücher aus privaten und öffentlichen Sammlungen. Zur Zeit hat er ein Missale aus kirchlichem
Bestand in Arbeit.
Man spürt bei ihm eine professionelle Leidenschaft und Aufmerksamkeit. Im Gespräch mit ihm fühlt man geradezu eine eigene Sammelleidenschaft wachsen.
Grötsch ist außerdem ein leidenschaftlicher Zigarrenraucher (natürlich nicht in
seiner Werkstatt), und auch in dieser Passion zeigt sich das persönliche Innehalten, das Begegnen mit einem außergewöhnlichen Kunstobjekt.
Im Raum der Werkstatt spürt man die Schönheit der Dinge, die ihn umgeben.
Ein Meisterwerk ist ja häufig die Krönung einer persönlichen Herausforderung,
und diese große Intensität ist das Charakteristikum seines Metiers, aber auch die
Motivation eines Sammlers.
Schönheit beeindruckt nicht
nur bei Menschen, sondern gerade auch in den ganz kostbaren Dingen, die in ihrer materiellen Existenz und Perfektion
eindeutig die Handschrift eines
Meisters zeigen.
Walter Grötsch vermittelt in
seiner Persönlichkeit und seiner Könnerschaft all diese Eigenschaften.
Walter und Ingrid Grötsch,
Marktplatz 12 und Kirchplatz,
97346 Iphofen, T. 09323 1844,
www.groetsch.de
Burkarderstr. 2–4
97082 Würzburg
Tel. (0931)452364
täglich warme Küche
11.30–14.30 Uhr
17.30–23.30 Uhr
Der Kessener 04/2008 19
W ürzburg
Parken in Würzburg
– nicht unbedingt ein leidiges Thema.
Fahren mit Erdgas
Energie wird immer teurer, aber es gibt
auch Alternativen bei den Kraftstoffen.
Da das Autofahren immer kostspieliger wird,
lohnt es sich, beim Tanken über Alternativen
nachzudenken. Auch die Autohersteller haben
nachgedacht und bieten Lösungen an.
Erdgas ist nämlich wirklich ein Faktor im Haushaltsgeld, der die Ausgaben einschränkt. Man
sollte bedenken, dass Erdgas die Kraftstoffkosten um mehr als 50 Prozent vermindert. Und
bis 2018 hat die Bundesregierung im Gesetz
festgelegt, dass Erdgas auch zukünftig im Preis
erschwinglich bleibt.
In Würzburg sponsert die Stadtwerke Würzburg
AG bis zum 31.12.08 jedes neue Erdgasfahrzeug
mit 150 Euro, ergänzt durch ein Wertparkticket
von 100 Euro, wenn ein Werbeschriftzug für
zwei Jahre am Fahrzeug angebracht wird. Und
noch etwas: Fahren mit Erdgas ist genauso sicher
wie Fahren mit Benzin oder Diesel laut TÜV. Tel.
0931/361742 oder
www.erdgasfahrzeuge.de/www.wvv.de
Die SVG GmbH, eine Tochter der Stadtwerke, ist
inzwischen auch bundesweit ein nachgefragter
Dienstleister. Es ist falsch anzunehmen, dass von
Seiten der Anbieter in Würzburg nicht nachgedacht wird. Man hat sehr wohl das Ohr am Bedürfnis der Kunden und pflegt den Dialog auch
mit den betroffenen Parteien. Fakt ist aber, dass
öffentlicher Parkraum auch einer Bewirtschaftung unterliegt.
Ein perfekter Service beinhaltet auch eine Kostenanalyse. Beim Klinikparken z.B. wird beim erheblichen Parksuchverkehr eine große Benutzerfreundlichkeit angeboten und hohe Flexibilität.
Interessierte sollten sich informieren über das
Dauerparkticket, das Veranstaltungsticket und
Kurzparkticket. Auch Dauerparkplätze sind im
Angebot und Kombinutzungen möglich.
Man versucht die Kosten der Parkgebühren
wirklich im Rahmen zu halten und beim Hinterfragen des Fullservice-Angebotes des SVG, denn
man wirtschaftet ohne Zuschuss, bewegen sich
das Preis-Leistungsverhältnis im Rahmen des
Möglichen.
Eine kontrollierte Sicherheit durch Parküberwachung ist geleistet durch 27 Großbildmonitore,
157 Kameras und 484 Rufstellen. In Würzburg
betreibt man 48 Parkhäuser/Parkplätze mit insgesamt 7669 Stellplätzen und über 2,3 Millionen
Kunden und bundesweit weitere 24 Parkhäuser/
Parkplätze.
Tel. 0931/361408 oder
www.wvv.de/svg
Mein Frankengas
Mobil
Tanken Sie für die Hälfte!
Mit Erdgas fahren Sie richtig gut. Steigen Sie jetzt
um und profitieren Sie von den günstigen Preisen.
Bestellen Sie bis 31.12.2008 Ihr Erdgasfahrzeug und sichern Sie sich so
die volle Erdgasförderung von 150,– Euro plus ein Wertparkticket im
Wert von 100,– Euro für das Anbringen von Werbeaufklebern der WVV.
Die Stadtwerke Würzburg AG bieten an der Aral-Tankstelle in der Mergentheimer Straße und an der Esso-Tankstelle in der Veitshöchheimer Straße
moderne Erdgaszapfsäulen für umweltschonende und günstige Mobilität.
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Weitere Infos erhalten Sie im WVV-Kundenzentrum, Haugerring 5 (Würzburg), unter der Serviceline: 0180 1 988 988* oder im Internet unter www.wvv.de.
* 3,9 Ct./Min. aus dem dt. Festnetz
WVV01-080112AZ_ErdgasTanken_190x1 1
20 Der Kessener 04/2008
10.04.2008 10:35:37 Uhr
W ürzburg
Ausstellung:
Roland Schütz
und Burkard
Neumayer
Für ein
selbstbestimmtes Wohnen im Alter
Der Verein Mensch und Wohnen e.V. wurde im Jahr 2006 mit dem erklärten Ziel gegründet, den Menschen Unterstützung für das Leben in
und mit der Immobilie im Alter zu geben und
Lebensqualität und Zukunft zu sichern.
Die Auswahl der Gründungsmitglieder, wie der AWO Kreisverband Würzburg Stadt e.V., die
VR-Bank Würzburg eG, Vertriebsdirektor Sargut von der Volksfürsorge AG, Notar Prof. Limmer, die
Steuerberater Kömm und Fritz,
sowie die HKB Haus- und GrundVermittlungs-GmbH stehen mit
ihrer jeweiligen Fachkompetenz
dem Verein zur Bearbeitung individueller Konzepte zur Verfügung
und wollen Lotse sein, durch die
oftmals sehr komplexen Fachthemen zum Aufbau eines individuellen Vorsorgekonzeptes.
Der Verein vermittelt Dienstleistungen der Hausverwaltung, der
Bank-, Steuer-, bzw. Rechtsberatung, und ist auch Ansprechpartner für alle notwendigen
handwerklichen und sonstigen
Dienstleistungen, die dem Wohlbefinden der Mitglieder in häuslicher Umgebung förderlich sind.
Hierbei soll auf folgende Fragen
eine Antwort gefunden werden:
Wie können wir so lange wie
möglich in der eigenen Immobilie
wohnen? Wie kann die Bewirt-
schaftung eines Grundbesitzes
sicherstellt werden? Wie verwerten wir unseren Grundbesitz
zur bestmöglichen Absicherung
geänderter Wohnbedürfnisse?
Wie kann aus wirtschaftlichen Erwägungen die Immobilie genutzt
und zugleich daraus zusätzliches
Einkommen erzielt werden? Wie
wird bei Bedarf die ambulante
Versorgung mit einer leistungsfähigen, medizinischen, sozialen
und menschlichen Betreuung sicher gestellt?
Mitglieder haben Anspruch auf
kostenlose Fachinformationen zur
Klärung ihrer Aufgabenstellung,
bis hin zur Erarbeitung eines individuellen Konzeptes. Sie haben
die Möglichkeit einer umfassenden Beratung und Betreuung.
Dies erspart komplizierte Abstimmungsgespräche und Zeit.
Eine große Anzahl von Betrieben
und Dienstleistern aus der Region
unterstützt den Verein.
Kostenlose persönliche Beratungsgespräche sind nach Absprache für Interessierte möglich.
www.mensch-und-wohnen-ev.de
Einladung zum 2. Forum Mensch + Wohnen
Samstag, 8.11.2008 um 10:00 Uhr
VR-Bank Forum, Marktplatz 2, 97070 Würzburg
Künstlergespräch
19.10. und 23.11.
von 9–15 Uhr
Saalbau
Luisengarten
Martin-Luther-Str. 1
Würzburg
7àRZBURG
PEICHER
IM+ULTURS
Veitshöchheimer Str. 5 • 97080 Würzburg
Tickets: 09 31. 4 60 60 66, Telefax: 09 31. 4 60 60 67
Homepage: www.bockshorn.de
Vorstellungsbeginn: jeweils um 20.15 Uhr
Oktober
Fr. 24.10.: Matthias Deutschmann,
„Reise nach Jerusalem“
Sa. 25.10.: Annette Postel,
„Sing Oper stirb“
Do. 30.10.: Helmut Schleich,
„Der allerletze Held“
Fr. 31.10.: Han‘s Klaffl, „Ein Lehrer
packt ein“
November
Mo. 3.11.: Jochen Busse und
Henning Venske, „Legende trifft
Urgestein“
Sa. 8.11.: Frank Lüdecke mit
neuem Programm „Verwilderung“
Fr. 14.11.: Ars Vitalis, „Fernwehen“
Sa. 15.11.: Thomas Freitag,
„Die Angst der Hasen“
So. 16.11.: Pigor & Eichhorn,
„Pigor singt. Benedikt Eichhorn
muss begleiten“ Volumen 6
Mensch + Wohnen e.V.
Programm:
➢ Grußworte durch den Hausherrn Herr Direktor Joachim Erhard
➢ Gastredner Herr Robert Scheller - rechtsk. berufsm. Stadtrat Leiter des Jugend-, Familien- und Sozialreferats,
Stadt Würzburg
➢ Wohnformen für Senioren Herr Robert Keppner, Jurist/Sozialpädagoge AWO Kreisverband Würzburg Stadt e.V.
➢ Lebensphasen bewusst gestalten — Der persönliche Vorsorgeordner als Begleiter in der Bürokratie
des Lebens Frau Elke Fischer, Bankfachwirtin - Jonathan ➢ Neuester Stand des Erbschaftsteuergesetzes Herr Georg Kömm, Steuerberater Steuerbüro Kömm & Fritz
➢ VR-Bank Würzburg — Energie sparen — Energetische Sanierung Herr Herbert Stapff, Energieberater
Unterfranken e. V.
Finanzierungslösungen bei energetischer Sanierung/Fördermittel + Zuschüsse Herr Karl-Heinz Mark,
Leiter Immobilienfinanzierung der VR-Bank Würzburg
➢ Diskussionsforum
Mensch + Wohnen e. V. • Herr Alfred Heilmann • Sanderstraße 1 • 97070 Würzburg
Tel. 0931/4041096 • Fax 0931/3549420 • [email protected]
Der Kessener 04/2008 21
W ürzburg
Vivaldi
Lotti
Corelli
Pergolesi
Albinoni
Torelli
Stadtfeld & Vogler
Marina Bartoli
Marcus Ullmann
Florian Sonnleitner
Hilliard & Garbarek
Bachchor Würzburg
40. Würzburger Bachtage
Bach trifft seine italienischen Verwandten
22.—30. November 2008
Das Motto der diesjährigen Bachtage mag erstaunen, wissen wir
doch, dass Bach aus Thüringen, genauer aus Eisenach, stammte und
deutschen Boden niemals verlassen hatte.
würzburger
40.bach
tage
22. - 30.11.08
Bach und seine italienischen Verwandten
Bei aller Geschäftigkeit mit den örtlichen musikalischen Pflichten,
die letzten 27 Jahre seines Lebens an den vielen Kirchen in Leipzig,
suchte er den Kontakt zu anderen Größen seiner Zeit, indem er sich
die neuesten Werke als Noten schicken ließ. Er studierte nicht allein
ihre Werke, sondern er machte sie sich durch Bearbeitungen bzw.
Adaptionen förmlich zu eigen, er fühlte sich mit ihnen wesensverwandt. Besonders die Werke Vivaldis hatten es ihm angetan, und
so wurden aus dessen Violinkonzerten neue Orgel- und Cembalokonzerte, aus Pergolesis Stabat Mater ein Deutscher Psalm.
So ist es nur folgerichtig, Bachs Werke in italienische Originale einzubetten, u. a. von A. Lotti, A. Scarlatti, T. Albinoni und natürlich
von A. Vivaldi, damit der Zuhörer diese gesamte musikalische Spiel-
freude life erleben kann.
Dabei kommt Bach nicht zu kurz. Diesmal steht sein komplettes Weihnachtsoratorium auf dem Programm, Soloviolinsonaten, Cellosonaten, eine Bachkantate ist dabei. Prof. U. Konrad wird wieder einen
Vortrag halten. Namhafte Ensembles garantieren einen künstlerischen Genuss, doch kommen auch die
hoffnungsvollen Nachwuchskünstler wieder zu Gehör, diesmal die Preisträgerin des letzten Bach-KlavierWettbewerbs Esther Birringer.
Die Grenzüberschreitung vollziehen heuer das Hilliard Ensemble mit dem Jazz-Saxophonisten Jan Garbarek und tauchen Vokalwerke aus dem 15. und 16. Jahrhundert in eine faszinierende neue, mystische
Klangwelt.
Info: www.bachtage-wuerzburg.de, Tickets unter T. 0931 37 24 36 oder www.ticketonline.de.
Ein Gespräch
mit Christian
Kabitz
Christian Kabitz ist seit
29 Jahren künstlerischer
Leiter dieses Festivals.
Als Dirigent von vier der
insgesamt zwölf Konzerte
ist er auch als Musiker
involviert.
Die diesjährigen
Würzburger Bachtage
stehen unter dem Motto „Bach und die italienischen Komponisten“. Was finden Sie so
reizvoll an dieser Gegenüberstellung?
Nun, von den Italienern seiner Zeit hat Bach,
wenn er denn überhaupt etwas gelernt und
nicht schon alles gewusst hat, am meisten profitiert. Man sieht das an den Manuskripten, die
er in seiner Bibliothek aufbewahrt hat, und man
sieht es an den Bearbeitungen, die er den italienischen Originalen hat angedeihen lassen.
Sie sagen, Bach habe von ihnen gelernt.
Können Sie das genauer beschreiben?
Gelernt hat er vor allem von Vivaldi, dessen Violinkonzerte europaweit bekannt und berühmt
waren. Man kann relativ sicher sagen, dass Bachs
Brandenburgische Konzerte eine Antwort auf
die Concerti grossi Italiens waren und immer
noch sind. Bach hat hier das „Concertare diversi
istrumenti“, also das Miteinander-Musizieren
verschiedener Instrumente und Instrumentengruppen, gesehen und das genial für sein eigenes Komponieren umgesetzt.
22 Der Kessener 04/2008
Bach selbst war nie in Italien. Wie kam er
überhaupt an die Partituren?
Immer wieder kamen „fliegende Händler“
– nicht nur zur Buchmesse – nach Leipzig und
hatten natürlich alles im Gepäck, was erfolgverheißend zu verkaufen war. Und da kam auch die
geballte italienische Komponistenkraft über den
Brenner und zu Bach.
Was macht die Würzburger Bachtage so unverwechselbar und einzigartig?
Die Bachtage sind alleine deshalb etwas Besonderes, weil die Konzerte von Anbeginn in der
St. Johanniskirche stattfanden – der ToskanaSaal kam erst später hinzu – und Bachchor und
Bachorchester Würzburg einen wichtigen Part
einnehmen. Es gibt also nicht jedes Jahr wechselnde Orte und wechselnde Festival-Ensembles,
sondern Bachchor und Bachorchester gestalten
jedes Jahr das Eröffnungs- und das Schlusskonzert mit großen Oratorien. Dazu gesellt sich die
gesamte Bandbreite des Bachschen Schaffens
mit Orgel- und Kammermusik, mit Solorecitals
und Kinderkonzert, mit Festgottesdiensten samt
Bachkantate, Cross-Over-Projekten sowie Multimedia-Events.
Warum stellen Sie Bach immer einem Komponisten gegenüber?
Ich stelle Bach einem anderen Komponisten
gegenüber, dessen Werk in deutlicher Abhängigkeit zu dem Bachs steht, weil sich daraus spannende Programmkombinationen ergeben. Jedes
Jahr wird das Werk Bachs anders beleuchtet. Bei
„Bach und Brahms“ ergeben sich ganz andere
Verdichtungsmomente als etwa bei „Bach und
Mozart“. Aber auch Eingrenzungen wie „Bach
und die englische Romantik“ oder „Bach und
seine Söhne“ zeitigen spannende Programm­
ideen.
W ürzburg – A ub
Von wem werden die Bachtage gestemmt?
Seit der Gründung der Bachtage vor 40 Jahren
werden die Bachtage fast alleine vom Kantor
der St. Johanniskirche gestemmt. Seit mittlerweile 29 Jahren bin ich das. Ich denke mir das Programm aus, engagiere die Künstler und dirigiere
mindestens vier der insgesamt zwölf Konzerte.
Tatkräftig unterstützt werde ich in allen organisatorischen Angelegenheiten von der Sekretärin
der St. Johanniskirche Andrea Bentele – der
guten Seele des Festivals. Sie trägt dafür Sorge,
dass alles reibungslos abläuft. Nicht zu vergessen
sind natürlich die Johann-Sebastian-Bach-Gesellschaft und zahlreiche Sponsoren, die die Würzburger Bachtage finanziell unterstützen. Außerdem gibt es noch viele andere helfende Hände.
Ohne deren tatkräftige Unterstützung könnte
ich die Bachtage mit den 14 Veranstaltungen alleine nicht durchführen.
Worauf dürfen die Besucher in diesem Jahr
besonders gespannt sein?
Zu den Höhepunkten zählen sicherlich die Konzerte von den Hilliards und Jan Garbarek sowie
Ars Musica Aub
Was soll man sagen – Aub ist längst kein Geheimtipp mehr, das
Programm wächst, die
Qualität bleibt. Vor
allem durch den Verein
Ars Musica, der ein
derartig vielseitiges
Programm anbietet, so
dass nicht nur Einheimische kommen, sondern auch viele Würzburger die 30 km bis
Christoph Reuter, Klavier
hierher nicht scheuen.
Über Kirchenführungen in der Stadtpfarrkirche,
der ehemaligen Probstei-Kirche (19.10., 15 Uhr),
geistliche Vokalmusik mit „Adoramus“ (18.10.,
20 Uhr, Spitalkirche Röttingen, Info unter www.
piena-voce.de), Rauminstallation und Performance (26.10., 20 Uhr, Haus Ars Musica), 70 Jahre Reichspogromnacht (9.11., 19/20 Uhr), Improvise! Mit Christoph Reuter am Klavier (16.11.,
20 Uhr Ars Musica).
Infos: Ars Musica e. V. Aub 0171-8313647 oder
09335-99913.
www.stadt-aub.de und www.ars-musica.de
Literatur
in den Häusern der Stadt
25. Oktober 2008, 19.30 Uhr
von Martin Stadtfeld und Jan Vogler. Neben diesen Weltstars haben wir natürlich auch wieder
Nachwuchstalente wie etwa Esther Birringer, die
im vergangenen Jahr den Bach-Klavier-Wettbewerb gewonnen hat oder das Ensemble Mediolanum. Wir werden Werke von A. Lotti, A. Scarlatti, A. Vivaldi, T. Albinoni und das WeihnachtsOratorium von J. S. Bach zu Gehör bringen, und
Bachsche Sonaten denen von Platti, Vivaldi und
Valentini gegenüberstellen.
Gehen Ihnen noch nicht die Ideen aus?
Ideen für die Zukunft habe ich noch viele. Bei
meinen Reisen durch die Welt bekomme ich
interessante Anregungen, gerade was CrossOver-Konzerte betrifft. Sie dürfen also auf die
Zukunft gespannt sein!
Sie wurden jüngst auch zum künstlerischen
Leiter des Würzburger Mozartfests ernannt.
Wird es Synergien geben oder sind das
zwei komplett voneinander getrennt zu haltende Festivals?
Zuerst einmal sind das zwei ganz verschiedene
Festivals, was die Termine, die Orte, die Programme und die Ausrichtung anbelangt. Ich
bin aber sicher, dass alleine durch meine Person
sich Synergien hin und her ergeben. Die KlazzBrothers samt Cuba-Percussion waren zweimal
bei den Bachtagen – man kennt sich, man mag
sich ... Ihr Mozartprogramm eignet sich bestens für das nächste Mozartfest. Sie hier für ein
neues Programm zu begeistern, ist dann nicht
so schwer. Was die Zukunft bringen wird – wer
weiß das jetzt schon? Hochinteressant für mich
ist natürlich, dass die beiden großen KlassikMusikfestivals nun in einer Hand sind. Ich freue
mich auf die nächsten fünf Jahre!
Schauspielerinnen und schauspieler des Mainfranken Theaters lesen an ungewöhnlichen
Orten Texte zum Thema Mythos im Rahmen des
Orestie-Projekts der Spielzeit 2009/10.
Öffentliche Lesungen in häuslicher Atmosphäre.
Das Publikum kommt nicht ins Theater, sondern
das Theater kommt zum Publikum.
Freundliche Gastgeberinnen und Gastgeber
öffnen ihr Zuhause oder ihre besonderen Arbeitsräume und heißen Publikum und Künstler
herzlich willkommen. Der Ort zur Lesung wird
erst bei Kauf des Lesungs-Tickets an der Theaterkasse bekannt gegeben. Selbstverständlich mit
ausführlicher Wegbeschreibung. In diesem Jahr
zum ersten Mal auch im weiteren Umfeld des
Würzburger Stadtgebiets.
Info: Mainfranken Theater Würzburg
www.theaterwuerzburg.de
Der Kessener 04/2008 23
P richsenstadt
Prichenstadt,
Zum Storch
Aus der Chronik dieses traditionsreichen Hauses:
1600 Das Haus ist eine Bäckerei
1614 Gasthaus zur Krone
1658 Das Haus erhält Schankrecht und das Schild „Zum
Storchen“
1782 Der Ratsherr, Bierbrauer und Bäckermeister Johann
Paulus Cramer bewirtschaftet das Anwesen
1872 übergeben an Familie Geisendörfer, seither in Familienbesitz
1987 übernimmt es in vierter Generation Marianne Wanya.
Besuch des Prinzregenten
Während des Herbstmanövers im Jahr 1878, das
sich in der Umgebung Gerolzhofen-Prichsenstadt-Wiesentheid abspielte, hatte das Gasthaus
zum Storch hohen Besuch. Der königliche Prinz
Luitpold, Prinzregent von Bayern, Bruder des
Königs Max II. und des Königs Otto bezog eine
24 Der Kessener 04/2008
Woche mit Dienerschaft
Quartier im Gasthaus
Zum Storch.
Diese Tage waren Festtage für die ganze Gemeinde. In dem Nachbarort
Wiesentheid mit dem
gräflichen Schloss, war
man darüber sehr neidisch und belegte Prichsenstadt mit dem Spottnamen „Prinzenstadt“.
Für die liebevolle Aufnahme, die der Prinz im
Storch zu Prichsenstadt
fand, revanchierte er sich dadurch, dass er die
Storchswirtsleute Heinrich und Dorothea Geisendörfer zu seiner Tafel an den königlichen Hof
nach München einlud.
Gern folgten sie dieser ehrenvollen Einladung
und waren bei ihrer Rückkehr voll des Lobes
über die gütige Aufnahme im königlichen
Hause.
Zum Andenken an jene Tage verehrte der Prinzregent dem Ehepaar Geisendörfer sein Bild, welches heute das Prinzregenten-Zimmer schmückt.
Ab 27.10.: Beginn der Prinzregentenwoche. Eine
Woche lang gibt es ein 3-Gänge-Menü für 12
Euro und einen Prinzregentenschoppen für 2
Euro.
Weitere Veranstaltungen: Schokolade macht
glücklich (8.11.), Häisd´n däisd vomm meee gebn
in der Remise ihr Konzert (9.11.), Wirtshaussingen (14.11.) Weihnachtlicher Erlebnismarkt
(6.12.).
Gasthof Weingut Zum Storch, Luitpoldstrasse 7,
97357 Prichsenstadt, T. 09383-6587
[email protected], www.gasthof-storch.de.
M ünchsteinach
Münchsteinach
St. NikolausMünster
Das ehemalige Benediktinerkloster darf man mit Recht als
eine architektonische Rarität
bezeichnen, ist doch hier eine
hochromanische dreischiffige
Pfeilerbasilika aus dem
12. Jahrhundert erhalten.
Das Langhaus verfügt noch
über das arabisierende ocker
und rote Streifenmuster, sogar
Reste eines Lettners mit ungewöhnlich reichen romanischen
Kapitellplastiken (für Franken
einzigartig) fand man bei
Restaurierungsarbeiten, eine
Rekonstruktion vermittelt nun
einen Eindruck von seiner damaligen Größe.
Die Verzierungen und Figurierungen tragen eine Symbolik,
zu der wir heute nur über Erklärungen Zugang finden, die
aber von einer lebhaften geistigen Ausdruckkraft jener Zeit
sprechen.
Im Verlauf der Zeit hatte der
Bau und die gesamte Region
viele Kriege und Wirren durchzustehen, Reparaturen konnten nicht immer im nötigen
Maß ausgeführt werden. Dennoch zeugt der Hochaltar von
farbenprächtigem Barock.
Doch nur der heiligste Teil der Kirche
fungierte immer als
Gottesraum, Teile
Innenraum (Alle Fotos auf dieser Seite: Dr. Hans Schneider, Bad Windsheim)
Romanisches Bänderkapitell
des Langhauses dienten im 18. Jahrhundert als
Getreide- und Hopfenspeicher. Erst mit den Restaurierungsarbeiten ab 1965 stellte man die ursprünglichen Räumlichkeiten wieder her, in denen auch – bei Kerzenschein – musikalische Spiritualität gepflegt wird, wie z.B. am 20.12.2008
um 20 Uhr mit „The sound of Gospel“ und den
Glora Gospel Singers aus New York.
Kartenauskünfte und Reservierungen Hotline
09166 99 696 44.
Pfarramt Münchsteinach T. 09166 483, Gemeinde
09166-888-516, [email protected],
www.muenchsteinach-kirche.de.
Multi-Office-Team
Bürotechnik, Bürokommunikation, Bürobedarf
sowie Präsentationstechnik für Konferenzräume
(auch Verleih) bieten wir Ihnen als Partner führender
Hersteller. Unser zuverlässiger Kundendienst vor Ort
ist ebenso selbstverständlich wie das Liefern von Verbrauchsmaterialien. Das Team unserer Mitarbeiter
setzt sich aus kompetenten Fachleuten zusammen
mit immer aktuellem Know how und intensivem Dialog
zu den Herstellern. In unserem Leistungsspektrum finden Sie natürlich auch attraktive Finanzierungs- und
Leasingsangebote.
Romanische
Heiligenfigur,
Wandbemalung
von 1180
Romanisches Vogelkapitell
Leibnizstraße 4 • 97204 Höchberg • Tel. 09 31.4 97 06-19
Fax 09 31.4 97 06-14 • [email protected] • www.moteam.de
Der Kessener 04/2008 25
K itzingen
Ausstellung
Kunst in der
ehemaligen
Spitalkirche
Köpfe, nichts als Köpfe mit
viel Poesie - zu sehen in der
ehemaligen Spitalkirche im
Landratsamt Kitzingen von
17. Oktober bis 23. November 2008. Neben den erfolgreichen Kulturstationen setzt der Landkreis
einen weiteren Kunstakzent und präsentiert
Skulpturen des Bildhauers Gerhard Nerowski in
der ehemaligen Spitalkirche.
gerhArD NerOwSKi - pOrtrAitS UND KÖpFe
Gerhard Nerowski, den man als poetischen
Expressionisten bezeichnen könnte, 1958 in
Hamburg geboren, wuchs in Bayern auf. Stationen seiner Ausbildung waren FOS Gestaltung,
Landratsamt Kitzingen, ehem. Spitalkirche
97318 Kitzingen, Kaiserstraße 4
www.kitzinger-land.de
26 Der Kessener 04/2008
Ausstellungsdauer:
17. Oktober-23. November 2008
Montag-Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag + Sonntag
Öffnungszeiten:
8.00-16.00 Uhr
8.00-17.00 Uhr
8.00-13.00 Uhr
14.00-17.00 Uhr
Schreinergeselle, Studium der Bildhauerei in
Nürnberg bei Prof. Uhlig (Meisterschüler). Seit
1992 lebt und arbeitet er als freischaffender
Bildhauer in Königsberg/Bayern.
Holz von Pappel, Weide, Eiche, Ahorn sowie
Stein und
Bronze sind die
Materialien mit
denen Nerowski vorwiegend
arbeitet.
Maske Pia,
überdimensional aus Pappel
zusammengesetzt, Köpfe
von Ursula,
Kilian, Christine, Carla, Carolin und Benji
zeigen ganz
deutlich die expressionistische
Grundstimmung, grob
umrissen mit
nur so wenigen
Details, die
zum gewünschten Ausdruck
notwendig
sind. Arbeitsspuren von Kettensäge, eingesetzte
Holzteile und Gussnähte sind bewusst als künstlerische Wirkung eingesetzt.
Die Eröffnung der Ausstellung erfolgt am 17.
Oktober um 19.00 Uhr durch Landrätin Tamara
Bischof und wird musikalisch durch Herrn Walter Himmler begleitet. Eine Einführung in die
Ausstellung gibt Frau Nomayo vom Städtischen
Museum in Kitzingen.
Kontakt: Landratsamt Kitzingen, Kaiserstraße 4,
97318 Kitzingen, Tel.: 09321 / 928-1104
E-Mail: [email protected]
www.kitzinger-land.de
A usstellungen
Lermann-Ausstellung
in Dufort / Frankreich
Die Galerie Chraemai hat den Würzburger Künstler
Matthias Lermann zu einer sommerlichen Einzelausstellung in die Vieille Maison nach Dufort / Frankreich
eingeladen.
Gezeigt wird eine Gruppe von 15 Arbeiten, die der Galerist Helmut Aretz
mit hochprofessionellem Sachverstand
zusammengestellt hat. Wie bei Lermann nicht anders zu erwarten, sind
die unterschiedlichsten Formate vom
Skizzenbuchblatt bis zur großformatigen Leinwandarbeit von des Meisters
eigenwilliger Handschrift und seinem
atemberaubendem narrativen Programm geprägt.
Zu sehen sind z.B. die „Olivenernte am Podere Razzo
II“, das „Bildnis des Fürstbischofs Melchior Zobel von
Giebelstadt“ oder auch die „Landschaft bei Sulzdorf
an der Lederhecke“.
Auf dem weiß grundierten Malgrund werden ab­
strakt-amorphe, wie zufällig wirkende Farbformen
und streng geometrisch schwarze Linien derart
aufgetragen,
dass weite Teile
der Leinwand
weiß bleiben.
Charakteristisch
für Lermanns
Oeuvre ist eine
unprätentiösasketische Luzidität.
Das Echolot des
sensiblen Betrachters führt
bei Lermann auf ein hochdifferenziertes Gefüge subtiler Tiefenschichten. Lermanns Farben und Formen
sind ein eindrücklicher Gestus für die tripolare Spannung Bewahren-Verändern-Vernichten.
Der Würzburger Künstler Sebastian von Philipp brachte Lermanns künstlerischen Kosmos auf die so treffende Formel „Bericht aus der Abstraktion“.
Die Ausstellung wird noch bis ins Spätjahr in Dufort
zu sehen sein und wird danach in der Hamburger Niederlassung der Galerie Chraemai, dem Kabinett Urs
Kühne gezeigt. Wir werden berichten.
Noch mehr Informationen:
www.matthias-lermann.de
www.la-vieille-maison.eu
Museum Georg Schäfer
Wege der Lebensfreude,
Wege der Lebensklage
Albert Weisgerber (1878-1915) vom
23.11.2008-1.3.2009:
Für Freunde des Fin de Siècle ein seltenes Erlebnis:
Über 70 Gemälde, Illustrationen und Archivmaterial
(Leihgaben u. a. aus Hamburg und München) zeigen
die bildliche Philosophie einer zerrissenen Generation.
Weisgerber ist ein „Sinfoniker“ der Brüche und Wandlungen, Figuren des Alten Testaments schildert er als
Kämpfer, als mahnende Vorboten der Moderne.
Die Ausstellung widmet sich der „stillsten Stunde“ mit
den statischen, wie eingefrorenen Motiven, die anonyme Masse auf Stadtbildern, schweigende Ehepaare,
ins Unpersönliche gewendete Charakterisierungen.
Auf dem Bild „Im Atelier“, entstanden 1906 in seinem
Pariser Domizil, begegnet
dem Zuschauer auch ein
interessanter Gast; es ist
Theodor Heuss, der spätere
Bundespräsident.
Weisgerber steht in Zusammenhang mit dem Café
du Dome und der Neuen
Münchner Secession, zu
seiner literarischen Lieblingskost zählte – wie bei
den meisten Expressionisten
– Nietzsche, Dostojewski,
Wedekind, in seinem Feldgepäck befand sich Goethes Faust. Weisgerber starb
1915 als überzeugter Soldat im Schützengraben bei
Frommelles.
Museum Georg Schäfer, Brückenstraße 20,
97421 Schweinfurt, T. 09721 51921/51925.
www.museumgeorgschaefer.de.
Museum Otto Schäfer
Goya in Franken
RAINER PÖHLITZ – Das graphische Frühwerk
Das Museum Otto Schäfer verwahrt mit über 200 Blättern einen umfangreichen Bestand früher graphischer
Arbeiten von Rainer Pöhlitz (*1952 in Schweinfurt).
Seine beiden radierten Folgen „Goya tanzt“ (1976)
und „Goya in Franken“ (1979/1981) stellte der Künstler 1990 als Mappenwerke zusammen.
Otto Schäfer erwarb für die Sammlung Graphik der
Gegenwart nicht nur das jeweils erste Exemplar,
sondern auch zahlreiche Probedrucke und Vorzeichnungen. Sie thematisieren Traum, Vision und die
nächtliche Seite des Lebens.
Die Auseinandersetzung mit den Bildwelten Goyas
prägt diese spannungsgeladenen Arbeiten. Die
Gegenüberstellung mit Originalgraphiken aus den
„Caprichos“ und „Disparates“ von Goya präsentiert
eindrucksvoll, wie Pöhlitz Themenkreise des ver-
ehrten Vorbildes variiert und in
eine eigenständige Bildsprache
­übersetzt.
Zugleich spiegeln seine Zeichnungen und Radierungen die
fieberhafte Suche des angehenden
Künstlers nach den Möglichkeiten
von Linie und Komposition. Sein
Ringen um Ausdruck und wirkungsvolle Umsetzung in Farbradierungen belegen zahlreiche,
häufig unikale Zustandsdrucke.
Die Ausstellung präsentiert rund 50 Arbeiten von
Rainer Pöhlitz aus der Sammlung Graphik der Gegenwart und 20 Radierungen Francisco de Goyas aus der
Sammlung Richard H. Mayer, Kunstgalerien Böttingerhaus, Bamberg.
Museum Otto Schäfer, Judithstraße 16, 97422
Schweinfurt, Tel. 09721-3870970
www.museumottoschaefer.de
Der Kessener 04/2008 27
S chwäbisch H all
Schwäbisch Hall
Vergangenheit und Gegenwart begegnen sich in dieser Stadt. Als 1522 der Reformator Johannes Brenz
die Stadt lutherisch reformiert verschonte er fast alle Kunstwerke in den Kirchen, da er kein Bilderstürmer war. Brände in der Altstadt ermöglichten den Wiederaufbau in barocker Form.
1802 wurde die ehemalige Reichsstadt zur württembergischen Oberamtsstadt, die Saline wurde
verstaatlicht und die Familien der Sieder erhielten
als Entschädigung für den Verzicht auf ihre Quellrechte eine auf ewig zu zahlende Rente vom Staat.
Das Fest der Sieder an Pfingsten, auch Kuchen und
Brunnenfest genannt, zählt zu den beliebtesten
Festen der Region.
Die Stadt erlebte in den letzten Jahrzehnten eine
großzügige Modernisierung und Renovierung.
Gerade die kulturellen Einrichtungen wie die
Freilichtspiele mit dem Globe Theater, die Museen
Würth, das Freilandmuseum Wackershofen und
das Hällisch-Fränkische Museum betonen die Magnetwirkung der Stadt.
Auch die beeindruckenden Klosteranlagen der
Romanik wie das Chorherrenstift Großcomburg
und die Anlage Kleincomburg prägen durch ihre
ungewöhnlichen Schätze und in ihrer majestätischen Größe die
Kulturlandschaft
der Region.
28 Der Kessener 04/2008
Berühmt ist das vergoldete Altarantependium
der Romanik und der einzigartige Radleuchter
der Comburg. Dieser große Reif in der Form eines
Radleuchters mit seinen zwölf Türmen als symbolischer Bezug zum „Himmlischen Jerusalem“ hängt
außer hier nur noch in der Aachener Pfalzkapelle
und im Dom zu Hildesheim.
Die Pfeilerbasilika der Comburg wurde 21.12.1088
durch Bischof Adalbero von Würzburg dem Heiligen Nikolaus geweiht. Und noch andere Würzburger gestalteten die Comburg, nämlich Joseph
Greising als Baumeister der barocken Hallenkirche
(1706–1715), die barocke Kirchenausstadtung
fertigte Balthasar Esterbauer (1713–1717) und die
Gemälde der Seitenaltäre von Oswald Onghers
(1662).
Der Propst wurde nach Umwandlung des Benediktinerklosters in ein adliges Chorherrenstift durch
Papst Innozenz der VIII. am 5.12.1488 aus dem
Würzburger Domkapitel gewählt. (Fortsetzung in
der Dezemberausgabe)
S chwäbisch H all
Hall
Ricarda Huch sprach über Hall den folgenden
Satz: „Natur hat diese Stadt gewiegt, und Kunst
hat sie gebildet. Bürgermeister Pilgrim spricht
von weltoffenen, bunten, friedlichen Menschen,
die hier leben und schon immer die Ärmel hochkrempelten und voller Vertrauen auf das eigene
Können ihre Zukunft gestalten. Der Reichtum
der Stadt kam einst vom „weißen Gold“ des Mittelalters, dem Salz.
Die Stadt hat auch heute nicht den Anschluss
an Wachstum und Wohlstand verpasst. In der
historischen Altstadt, ausgehend z. B. vom
Marktplatz mit seinen prächtigen RenaissanceHäusern, dem barocken Rathaus und der romanisch-gotischen Kirche St. Michael, bei diesem
Stadtrundgang erlebt man noch immer beeindruckende Perspektiven und den Hauch vergangener Zeiten, präsentiert mit dem Charme einer
gastfreundlichen Stadt.
In den Sommermonaten werden auf den Stufen
von St. Michael mit großer Professionalität und
sehr erfolgreich festliche Freilichtfestspiele inszeniert. 2009 ist Schillers „Kabale und Liebe“ zu
sehen, Shakespeares „Sommernachtstraum“ und
„Glenn Miller – ein Leben für den Swing“ von
Kistner/Biermeier. Im Rahmenprogramm wird es
auch Freilichtspiele Extra geben. Last not least
im Haller Globe Theatre die „Geier Walli“ und
als Volksstück „Der schlaue Herr Fuchs“ und als
Familienstück „Peter Pan“.
Die Reise ins
Hohenlohische
ist immer wieder eine Reise
ins Licht, auf
die Hochfläche
oberhalb Bad
Mergentheim
über Stuppach
(Stuppacher Madonna und Grünewald-Gemälde), Dörzbach
(Schubertiaden)
und Künzelsau
(Museum Würth
u. a.). Die Entfernungen sind
nicht weit, und wie ein Fächer links und rechts
der Bundesstraße bieten sich Ausflüge ins Jagsttal an.
In Schwäbisch Hall kann man eine der üblichen
Stadtbesichtigungen machen, aber auch die
bundesweit bekannte Kunsthalle Würth mit ihrer Dependance, der Johanniter-Halle besuchen.
Ab Ende November gibt es dort eine neue Ausstellung mit Alten Meistern.
Wer einmal auf der Treppe von St. Michael saß,
wird diesen Blick nicht vergessen und gern wiederkommen.
Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall
Georg Baselitz Top
27.09.2008–22.03.2009
täglich 10–18 Uhr
Die Kunsthalle zeigt Georg Baselitz in einer
großen Retrospektive. Neben London, Neapel
und auch Wien präsentiert der Maler als sein
eigener Kurator beinahe Hundert seiner Werke
aus fünf Jahrzehnten. Baselitz erklärt in dieser
Ausstellung seine wichtigsten Bilderfindungen.
Unter dem Titel „Remix“ arbeitet der Künstler
seine Schul- und Studentenzeit auf. In seinen
Werkreihen wie „Adler“, „Die Hand“, „Moderne Kunst“, wird dem Betrachter nochmals sein
Schaffen erklärt.
Er schuf ausdrucksstarke Gemälde, in denen er
die Kunstwelt auf den Kopf stellte. Großformatige Holzschnitte und kantig gesägte und bemalte Figuren beinhalten sein Werk ebenso wie
aufsehenerregende grafische Arbeiten. Er malte
gegen tradierte Sehgewohnheiten und hinterfragte die formalen Aspekte der Gegenständlichkeit im Bildwerk.
Baselitz gestaltete eine neue Qualität des Gesehenwerdens. Seit 1969 stellt er Bildmotive
auf den Kopf, und immer wieder gelingt es ihm
durch seine Fakten, gewohnte Bildassoziationen
in Frage zu stellen. Seine „Swastika-Zeichen“
nach Piet Mondrian mit den Grundfarben grün,
rot und blau befreien das Symbol von seinem
historischen Mißbrauch.
Gleich intensiv setzt er sich auch mit Traditionen
bei Caspar David Friedrich, Edvard Munch und
Jasper Johns auseinander. Seine Experimentierfreude zeigt sich in seiner Technik aber auch in
seiner Formalen Innovationskraft.
Die Sammlung Würth besitzt in ihrem großen internationalen Bestand rund 50 Baselitz Werke.
Lange Straße 35, 74523 Schwäbisch Hall, Tel:
0791/94672-0
www.wuerth.com
Der Kessener 04/2008 29
B ad M ergentheim
„Die Duckomenta“
im Deutschordensmuseum
Die Ente hält Einzug in
Bad Mergentheim
Die Museumsdirektorin Maike Trentin-Meyer
erhält das Gemälde „Fridericus Ducks“ – König
Friedrich der Große von Preußen „verentet“
- von Oberbürgermeister Dr. Lothar Barth überreicht.
Stadt und Deutschordensmuseum
werden im Sommer
2009 gemeinsam
„Die Duckomenta“
im Schloss veranstalten – nun ist
das erste Exponat
eingetroffen, das
bald im Museum auf die Ausstellung hinweisen
wird. Die Museumsdirektorin freut sich über die
Kooperation mit der Stadt, die Kulturamtsleiter
Kersten Hahn eingefädelt hat. Ohne das Engagement der Stadt hätte das Museum die Sonderausstellung „Die Duckomenta“ nicht realisieren
können. Umgekehrt hätte die Stadt ohne die
weitläufigen Räume und die Infrastruktur des
Museums ein solches Projekt nicht veranstalten
können – so tragen beide ein Ausstellungsprojekt, das für die Stadt Bad Mergentheim sehr
positiv wirken wird.
www.deutschordensmuseum.de
Deutschordensmuseum Bad Mergentheim
Sonderausstellung
Religiöse Volkskunst aus
Peru: Krippen – Altäre
– Keramik
Sammlung Carmen Würth bis
1. März 2009
Die langen Traditionen peruanischer Volkskunst gehen bis
in vorchristliche Jahrhunderte
zurück. Sie haben sich, z. B.
in der Keramik, bis in unsere
Zeit gehalten und auch in
der Krippenkunst niedergeschlagen, die mit den europäischen Er­oberern und deren
Glauben ins Land kam. Neben
dem künstlerischen Erbe der
Vorfahren ist der Einfluss der
kolonialen Barockzeit zu spüren mit ihrer prachtvollen und
eigenwilligen Bildersprache. In
der Sammlung Carmen Würth
Musizierender Engel, Makommt die beeindruckende
ximiano Ochante Lozano,
Vielfalt der peruanischen
Huamanga, Ayacucho, um
Volkskunst zum Ausdruck, vor
1990 (Foto: Peter Falk,
allem an christlichen Retablos
Schwäbisch Hall)
aus Ayacucho, Keramik aus La
Quinua, Krippenfiguren aus Cuzco.
In Kooperation mit dem Museum Würth
Mit freundlicher Unterstützung durch die
Deutsche Bank.
www.deutschordensmuseum.de
The Arab-Jewish Youth Orchestra Israel
Deutschland-Tournee Oktober 2008
Im Rahmen des Europäischen Jahres des internationalen Dialogs 2008 luden die Jeunesses Musicales Deutschland ein Jugendorchester aus Israel
zu einer Tournee durch Deutschland ein. Schirmherr ist Kulturstaatsminister Bernd Naumann.
Allein bei den Worten Israel, Araber, Juden
denkt man an eine Fülle von Problemen und
Konflikten, deren Ende nicht in Sicht ist, ganz
abgesehen von deutschen Gefühlen, die einem
angesichts der deutsch-jüdischen Geschichte
überkommen. Umso wichtiger ist der Dialog.
Deswegen ist es sehr zu begrüßen, dass die Jeunesses Musicales in diesem Jahr ein Orchester
einlädt, das zu gleichen Teilen aus arabischen und jüdischen Musikern im Alter von 15 bis 25
Jahren besteht und einen Dialog nicht nur untereinander pflegt, sondern auch mit Deutschland, mit unserer Mentalität und Jugend.
Dieses Orchester praktiziert mit seiner Arbeit und mit seinem künstlerischen Anliegen nun
schon seit sechs Jahren ein Stück Gemeinsamkeit über alle politischen, religiösen und sozialen Grenzen und Zäune hinweg, und es ist zu hoffen, dass ihre Begeisterung und ihre tiefe
Erfahrung Früchte auch auf anderen Gebieten hervorbringt. Eine wunderbare Chance ist
hierbei die Musik, denn in der Musik sind alle gleichwertig. Das spüren alle und sie fühlen
sich im gemeinsamen Spiel geborgen. Man fühlt sich etwas an Daniel Barenboims West-östlichen Diwan erinnert, einem Orchester, das ebenfalls aus Arabern und Juden besteht, aber
es ist internationaler und konzentriert sich auf westliche Kompositionen.
Das Arab-Jewish Youth Orchestra öffnet seine künstlerischen Ambitionen auch auf den
musikalischen Bereich. Es kombiniert westliche mit östlichen Instrumenten, neben Geige,
Cello, Klarinetten etc. sind auch Oud (arab. Laute), Qanun (arab. Zither) und Trommeln wie
Darabukka zu hören. Sie spielen arabische Stücke, jüdische Melodien, aber auch europäische
Adaptionen wie z. B. Chopin in arabische Klanglichkeit getaucht.
Stationen der Tournee sind Hildesheim, Hamburg, Berlin, Jena, Weikersheim und Offenbach.
In Weikersheim, Stadthalle, spielen sie am 21. Oktober um 19 Uhr. Karten gibt es
bei der Jeunesses Musicales Vorverkauf Telefon 07934-993636.
www.jmd.info
30 Der Kessener 04/2008
O berschwappach
Museum Schloss
Oberschwappach
SW3
Kunst aus Schweinfurt
Mitte der 1730er Jahre wurde im Dorf Oberschwappach, in einer Talsenke des nördlichen
Steigerwalds gelegen, ein Amtshof und Sommersitz der Äbte des Zisterzienserschlosses
Ebrach errichtet, mit prächtigen Repräsentations­
räumen, Wohn- und Wirtschaftstrakten.
Ausstellung im
Schloss-MuseumOberschwappach
Seit 1985 im Besitz der Gemeinde
Knetzgau, wurde
der Bau vorbildlich
renoviert und als
Museum zugänglich
gemacht. Seit 2001
befinden sich hier
Kunstwerke des
17. und 18. Jahrhunderts aus den
Kunstsammlungen
der Diözese Würzburg, gleichsam eine Dokumentation der geistigen und geistlichen Wurzeln Frankens.
Hier kann der Besucher den Geist des Barocks als
eine Brücke zum Göttlichen erleben, denn kein
menschlicher Lebensbereich wird von der formenden Kraft des Barock ausgeschlossen. Es ist ein
einziges Streben nach Harmonie in Architektur,
Kunst, Garten- und Landschaftsgestaltung als ein
Spiegelbild überirdischer, paradiesischer Wirklichkeit.
Info: Gemeinde Knetzgau, Am Rathaus 2,
97478 Knetzgau, T. 09527 7912,
www.knetzgau.de
www.museen.bistum-wuerzburg.de.
Drei Meister im außer­
gewöhnlichen Ambiente.
Heinz Altschäffel zeigt
seine Poesie der Farbe mit
leichtem Pinselstrich in
feinen und hellen Farbimpressionen. Gewählt hat er klein- und mittelformatige Leinwände.
Norbert Kleinlein arbeitet weiter mit der Methode des arrivierten Künstlers an der Vielseitigkeit
und Erforschung des Materials. Unter seinen begabten Händen erhalten ganz unterschiedliche
Materialien ihre dynamische Form und klaren
Inhalte.
J. Herlet nimmt den Betrachter
mit auf eine Reise zu fremden Kulturen z.B. nach SüdAmerika. Durch den Blick von
draußen auf die eigene Kultur
findet er zu seiner Form und
Sprache in seinen Werken.
Eine Ausstellung der Galerie im
Saal in Kooperation mit dem
Kulturverein Museum und der
Gemeinde Knetzgau.
www.demlundkrebs.de
"DAS LEBEN IST EINE KURVE."
Horst Faber, Gründer der Faber Gruppe, vor dem Jaguar XJ.
JAG U A R H O U S E
LAND ROVER
VO LVO Z E N T R U M
Der Kessener 04/2008 31
I m L andkreis K itzingen
Buchvorstellung
Villa
Sommerach
Ein Ensemble
am Main
Hg. von Marianne und Holger Denecke
Historisch gut recherchiert und fundiert aufgearbeitet, präsentiert das Besitzerehepaar Denecke einen
ansprechenden und vielseitigen Bildband über das
Anwesen, das sie 1991 erwarben, und zwar in einem
unglaublich maroden Zustand.
Der interessierte Leser und Betrachter kann nun nachvollziehen, mit welcher Phantasie, handwerklichem
Geschick und Ausdauer diese Anlage, deren älteste
Teile bis ins 15. Jahrhundert zurückgehen, zu einem
architektonischen und kulturell-gastronomischen
Kleinod wurde.
Nebenbei erfährt man kunsthistorisch Wissenswertes
über die Region, eingestreute Rezepte aus der lokalen
Küche regen zur Nachahmung an.
Doch das Anwesen gewinnt seine Ausstrahlung natürlich durch den liebevoll gestalteten Garten, der in
Natura zum Verweilen und Genießen einlädt, im Buch
zur quasi meditativen Betrachtung.
Dieses Buch ist ein Gewinn, nicht nur für die Villa
Sommerach, sondern für alle, die diese Region lieben.
Villa Sommerach, Hg. M. und H. Denecke, Verlag
Schnell & Steiner GmbH, Regensburg, 2007,
ISBN 978-3-7954-2019-2.
Villa Sommerach, Nordheimer Straße 13, 97334 Sommerach, Tel. 09381-802485
Neues Kultur- und Kommunikations­
zentrum in Dettelbach
KuK.Dettelbach, die kulturelle Vielfalt Frankens und das
breite Spektrum seiner Spezialitäten in einem angenehmen
Ambiente.
Die Besucher erleben ein Schaufenster der
Region mit Stadtbibliothek mit Mediathek, diözesanes Wallfahrts- & Pilgermuseum und Touristinformation. Sie können sich einen Überblick
über Dettelbach und das Gebiet verschaffen,
Auskünfte einholen, im Internet-Café E-Mails
versenden oder empfangen, Tageszeitungen
und Zeitschriften lesen, sich treffen, ein Pläuschchen halten oder sich nur einmal ausruhen.
Jahr für Jahr kommen rund 30.000 Pilger aus
über 85 Orten regelmäßig nach Dettelbach.
Daher wurde vom Stadtrat beschlossen, ein
Wallfahrts- und Pilgermuseum in diesem Kulturund Kommunikationszentrum einzurichten. Der
Kunstbeauftragte der Diözese Würzburg,
Dr. Jürgen Lenssen, hat ein Konzept mit kunst-
32 Der Kessener 04/2008
historisch bedeutenden Ausstellungsstücken,
so z. B. die Pieta von Tilman Riemenschneider,
erstellt. Das Museum bietet ein spannendes Miteinander & Gegenüber von Werken unterschiedlicher Jahrhunderte zum Thema Pilgern. Ein
Museum, das sich den Themen Pilgerschaft und
Wallfahrt widmet, ist bisher ein Desiderat für
ganz Franken und darüber hinaus eine Erweiterung der Museumslandschaft.
Öffnungszeiten.
Montag – Samstag 10–13 und 14–17 Uhr,
Sonntag 10–13 und 14–16 Uhr
Informationen: KuK.Dettelbach, Rathausplatz 6,
97337 Dettelbach, Tel. 09324-3560, Fax 093244981, eMail: [email protected], Internet:
www.dettelbach.de
W ort & T anz
_Selbsterlebt und selbst notiert_
Leseprogramm am 21. Nov. 20 Uhr im
Wortraum Winterhausen
Michael Skasa, der seit mehr als 35 Jahren die
„Sonntagsbeilage“ im Bayerischen Rundfunk
produziert und ebensolang Theaterkritiker
bei „Süddeutscher Zeitung“, „Zeit“ und „Theater heute“ war, erzählt in geschliffen witzigen, aber auch kontroversen Glossen von
Alltagsgrotesken: vom scheußlichen Schulsport und der stupiden Barraszeit, von einem
grauslichen Weihnachtsfest und den Wirren
der Teletechnik, er sinniert übers Fremdgehen und das Verschwinden der Wirtshäuser,
amüsiert sich über einen TV-Koch und den
Playboy-Gründer...
– Ein Abend wie eine Wundertüte.
WORTRAUM, Hauptstraße 5, Winterhausen,
www.wortraum-winterhausen.de
Buntes Herbstprogramm
im Tanzraum
Das Herbst/Wintersemester im Tanzraum hat bereits im
September begonnen.
Im Rahmen des 1. Würzburger
Fair Trade Festivals beteiligte sich
der Tanzraum mit einer Performance. Hsiu-Yun Lu, Tänzerin
und Choreographin aus Taiwan,
entwickelte mit Tänzerinnen aus
dem Tanzraum ein Tanzstück zum
Thema „Wasser“. Wer es verpasst
hat, kann es Anfang nächsten
Jahres sehen. Der Tanzraum plant
eine Wiederaufnahme in anderem Rahmen.
Auch die Kurse laufen schon: Zeitgenössischer Tanz von Contactimprovisation bis Ballett, Kindertanz
für die Kleinsten mit ihren Eltern
bis zum Streetjazz für Teenies.
Bei allen Kursen kann man auch
während des Semesters einsteigen. Im Bereich Körperarbeit
wurde das Programm erweitert:
die Kurse Feldenkrais, Yoga und
Pilates können jetzt
auch im „bewegungs
raum“ belegt werden.
Den „bewegungs
raum“, von Gisela
Schreiber ins Leben
gerufen, finden Sie in
der Moltkestr. 7 in der
Zellerau.
Neben der Freude an
der Bewegung und
dem Wunsch, Körper, Geist und Seele
zu neuer Bewegung
anzuregen, verbindet
die Frauen aus „Tanzraum“ und „bewe-
gungs raum“ auch das Anliegen,
durch bewussten Umgang mit
sich selbst nicht nur in die Gegenwart, sondern auch in die Zukunft
hineinwirken zu können.
Inzwischen gibt es auch an den
Wochenenden die Möglichkeit in
den Tanzraum zu kommen. Sie
können wählen zwischen Choreographischer Werkstatt und
Afrikanischem Tanz (jeweils 1x
im Monat samstags) und Authentischem Tanz (jeder 2. Sonntag im
Monat).
Auch in diesem Jahr ist es dem
Tanzraum gelungen, die Tänzerin,
Choreographin und Tanzpädagogin Gitta Barthel für einen Workshop nach Würzburg einzuladen.
Dieser Workshop beschäftigt sich
mit einem wichtigen Thema, das
nicht nur TänzerInnen interessieren wird sondern auch Menschen
aus allen kreativen Bereichen:
„Wie bringe ich frischen Wind in
meine Arbeit...“
Im November kommt die Nürnberger Tänzerin Barbara Meyer.
Sie wird in ihrem
Workshop ihren
neuen Tanzstil
(Zeitgenössischer
Tanz) vorstellen.
Also auch von dieser Seite frischer
Wind!
Die Workshops
Quigong (8 Brokate und HerzQuigong) und Reiki finden im
„bewegungs raum“ statt.
Infos Tanzraum:
0931-8047450
„bewegungs raum“:
0931-26099304
oder www.tanzraum.li
Workshopreihe mit
Gitta Barthel
1. Wochenende:
Inspiration - Methoden und Strategien
Wie entsteht Neues? Frischer Wind für
bekannte Tanzthemen und gewohnte
Bewegungsmuster: Hilfreiche Spiele und
Prinzipien verführen zur Erweiterung
der individuellen Bewegungsphantasie:
neue Verknüpfungen öffnen
ungeahnte Blickwinkel, Variation
hält Wiederholung spannend,
Einschränkungen machen
erfinderisch, konstruktives Stören
schafft Veränderung, ein Wechsel
der Ausdrucksebenen sorgt für
Überraschung, Partnerarbeit bereichert
die eigenen Ideen... lass dich
verblüffen...
2. Wochenende:
Zwischen Bildender Kunst und Tanz
Malerei und Skulptur bieten spannende
Inspirationsquellen für Tanz. Wie
gehen diese unterschiedlichen
Ausdrucksformen mit Bewegung um?
Aspekte wie Raum, Dynamik, Form
und Inhalt werden tänzerisch weiter
gestaltet. Wir schicken die Themen
der Sulpturen auf eine bewegte
Entdeckungsreise oder lassen uns von
Bildern zur Gruppenimprovisation
einladen... Dabei malen wir nicht selber
sondern verwenden Fotos bereits
existierender Kunstwerke.
Termine:
1. Wochenende: 18./19. Oktober 2008
2. Wochenende: 31. Jan./01. Feb. 2009
Zeit:
Samstag jeweils 12:00 - 17:00 Uhr
Sonntag jeweils 10:00 - 15:00 Uhr
Kursgebühr:
100,- pro Wochenende
180,- bei Buchung beider Wochenenden
Leitung: Gitta Barthel
Die Wochenenden können einzeln
belegt werden!
Lisa Kuttner
Schießhausstraße 19
97072 Würzburg
Tel. 09 31.8 04 74 50
[email protected]
www.tanzraum.li
Der Kessener 04/2008 33
beeindruckt von
Rembrandt
Rembrandt und die englischen
Malerradierer des 19. Jahrhunderts
Die Galerie Stihl
Waiblingen zeigt
11. Januar 2009 eine
Ausstellung mit über
40 der bekanntesten
und berühmtesten Radierungen
Rembrandts sowie
40 Radierungen
englischer Künstler.
Darüber hinaus werden Radierungen
weiterer europäischer Künstler bis
in die Gegenwart zu
sehen sein.
Rembrandt Harmenszoon van Rijn
(1606–1669) war nicht nur ein Malergenie, er war
auch der größte Meister der Grafik seiner Zeit. Durch
ihn erlebte die Technik der Radierung eine fulminante
Blüte.
Bis in die Gegenwart eifern Künstler ihm nach und
verwenden dieses Druck- und Vervielfältigungsverfahren als eigenständige künstlerische Ausdrucksweise.
Rembrandt begann mit seinem grafischen Werk im
Ökokiste
Traditionelles
Hoffest
im September
Veit Plietz und sein Team sind
jedes Jahr großartige Gastgeber
auf ihrem Hof in Schwarzach.
Jahr 1628. Das von ihm dargestellte Themenspektrum
war breit gefächert und umfasste neben religiösen
Themen auch Landschaften, Szenen aus dem Alltagsleben, erotische Bilder, Porträts und Selbstbildnisse.
In der Waiblinger Ausstellung werden unter anderem
das berühmte Hundertguldenblatt, Die Landschaft
mit den drei Bäumen und sein bekanntes Selbstbildnis
aus dem Jahr 1630 zu sehen sein.
Bereits zu Lebzeiten erntete Rembrandt große Bewunderung für seine Radierungen. Er führte eine
neue künstlerische Freiheit in diese grafische Kunst
ein, indem er einen individuellen Zeichenstil mit
einem experimentellen Umgang kombinierte.
Die Wiederbelebung der Radierkunst im 19. Jahrhundert ging vor allem von England aus. Die wichtigsten
Protagonisten des britischen Etching Revival waren
der Chirurg Sir Francis Seymour Haden (1818–1910)
und der Künstler James Abbott McNeill Whistler
(1834–1903). Neben Werken dieser beiden Künstler
werden weitere Beispiele englischer Radierkunst in
die Ausstellung einbezogen. Thematisch abgerundet
wird die Ausstellung durch Radierungen europäischer
Künstler, so beispielsweise vom österreichischen Zeichner Alfred Hrdlicka.
Auch für die zweite Ausstellung in der Galerie Stihl
Waiblingen wurde ein interessantes wissenschaftliches
Begleitprogramm zusammengestellt. Darüber hinaus
bietet die Kunstschule Unteres Remstal Workshops
und Kreativveranstaltungen für Kinder, Jugendliche
und Erwachsene.
Kontakt: Galerie Stihl Waiblingen, Weingärtner Vorstadt 20, 71332 Waiblingen, T (07151) 180 37
www.galerie-stihl-waiblingen.de
Volles Haus gab es auch heuer
und die Themenvielfalt wird
jedes Jahr größer. Auch die Unterhaltung kommt nicht zu kurz.
Strahlende Gesichter, auch bei
kritischem Hinterfragen unserer
Ernährungssituation.
Fachkompetente Referenten
gaben sachgerechte Antworten
und beantworteten die vielen
Fragen.
Man spürt in der Philosophie die
Nähe zum Menschen und auch
die Achtung vor der Schöpfung,
auch im Umgang miteinander.
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34 Der Kessener 04/2008
B ewegte B ilder
das absolute Augenmaß
OP=J@=N@
Max Bill –
Anlässlich des 100. Geburtstags von Max Bill
(1908-1994) zeigte der Freundeskreis Kulturspeicher Würzburg e.V. in Zusammenarbeit mit
dem Museum im Kulturspeicher und dem CinemaxX Würzburg am Donnerstag, den
18. September um 19 Uhr im CinemaxX Würzburg den
Film „bill das absolute augenmass“, ein Film von Erich
Schmid.
Dieser Film ist einem Pionier der konkreten Kunst
gewidmet und einem universalen Künstler, der die
Kunst- und Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts wie
kaum ein anderer mitgeprägt hat. Max Bill, der noch
am Bauhaus studierte, wirkte als Architekt, Maler und
Produktgestalter, als Theoretiker, Lehrer, Publizist, Ausv.l.: Frau Lauter (Freundeskreis),
stellungsmacher und als Gründungsdirektor der HochErich Schmid (Regisseur), Frau
schule für Gestaltung in Ulm.
Schneider (Cinemaxx), Dr. Angela
Thomas-Schmid (Max Bills Witwe) Seine Ästhetik der Einfachheit ist ein Wegweiser für
die kommende Zeit der knappen Ressourcen.
Der Film über Max Bill (1908-1994) bewegt sich im Spannungsfeld zwischen
Kunst, Ästhetik und Politik. Max Bill war der wohl bedeutendste Schweizer Künstler des 20. Jahrhunderts. Er war ein Antifaschist der ersten Stunde, und sein ganzes avantgardistisches Werk als Maler, Bildhauer, Architekt und Typograf trägt bis
zum Schluss Züge einer sozialen Verantwortung und von einem Umweltbewusstsein, das inzwischen eine geradezu unheimliche Aktualität erhalten hat.
Weitere Informationen zum Film: www.maxbillfilm.ch
ars viva 2008/2009
– Inszenierung / Mise en Scène
FörderpreisträgerInnen des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft
im BDI bis 30. November 2008 im Kulturspeicher Würzburg
Seit 1953 vergibt der Kulturkreis der
deutschen Wirtschaft im BDI den
Kunstpreis „ars viva“. Er dient der
Förderung junger zeitgenössischer
Künstler und Künstlerinnen bis 35
Jahre und ist als wichtigster Kunstpreis
Deutschlands verbunden mit einer Ausstellungsreihe und einem Katalog.
Thematische Schwerpunkte, die jährlich neu gesetzt werden, geben ihm
seine besondere Aktualität. Die diesjährige Preisvergabe steht unter dem
Thema „Inszenierung / Mise en scène“.
In einem mehrstufigen Juryverfahren
unter Beteiligung des Museums im Kulturspeicher sind vier PreisträgerInnen
ausgewählt worden: die in Israel geborene Künstlerin Keren Cytter (geb.
1977), Manuel Graf (geb. 1978), Simon
Dybbroe Møller (geb. 1976) und Tris
Vonna-Michell (geb. 1982).
Die Reflexion theatraler Themen und
der Einsatz erzählender Ausdrucks- und
Inszenierungsformen ist allen Künstlern gemein. Sie arbeiten wie Cytter
schwerpunktmäßig im Medium Film,
mit 3D-Animationen oder sie bauen
wie Manuel Graf eigene Miniaturwelten auf. Im Anschluss an Würzburg
ist die Ausstellung im Museum Abteiberg Mönchengladbach und im Augarten Contemporary, Wien zu sehen.
Museum im Kulturspeicher Würzburg,
Veitshöchheimer Str. 5,
97080 Würzburg, fon: 0931/32225–0
www.kulturspeicher.de
Oberthürstraße 11a,
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Gerichte ab
2,90 Euro
Der Kessener 04/2008 35
W ürzburg
flammabis
Musiktage
6.-10.11.2008
„Stargate“ heißt das diesjährige Motto der
Musiktage des Vereins für zeitgenössische Musik,
denn „der gestirnte Himmel über uns“ ist aus
der Neuen Musik nicht wegzudenken mit ihren
Komponisten als kühne Astronauten im Reich
der Töne, sternenkundigen Weltendeutern und
Galaxien durchmessende Menschheitsumarmer.
Besuch von Urocal
Bananenerzeuger aus Ecuador
im Weltladen Würzburg
Am Mittwoch, den 17. 09. 2008 besuchten Rudi
Pfeifer, Geschäftsführer von BanaFair, sowie drei
PartnerInnen von Urocal/Ecuador im Rahmen der
Fairen Woche den Weltladen Würzburg. 24 Personen sind der Einladung gefolgt und informierten sich über die Lebenssituation vor Ort und
natürlich die Auswirkungen des Fairen Handels
auf die ProduzentInnen vor Ort.
36 Der Kessener 04/2008
Erstmals sind die Kammerspiele des Mainfränkischen Theaters mit im Boot, hier findet am
6.11. die Eröffnung statt mit dem Komponisten
und Instrumentenentwickler Hans-Karsten
Raecke mit seinem Bild-Klang-Generator.
Am 9.11. spielt das Musikkorps der Bayerischen
Polizei in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen das Preisträgerkonzert zum Kompositionswettbewerb „Zeitgenössische Musik für sinfonisches Blasorchester.
Im Rahmen eines Meisterkurses, in Zusammenarbeit mit dem Studio für Neue Musik und dem
Tonkünstlerverband, sind die Flötistin Carin Levine und der Schlagzeuger Marta Klimasara am
10.11. in der Hochschule für Musik, Kammermusiksaal (Hofstrasse) zu erleben.
Ausführliches Programm und Info unter
www.flammabis.de.
Yony bewirtschaftt im Dorf Las Palmas eine Finca. Er berichtete darüber, dass von seinen 9 ha
Plantagen sich 4 Familien ernähren können.
Von der Blütenbildung an den Bananenpflanzen
bis zur Ernte dauert es ca. 12 Wochen. In den
meisten Fällen bauen die Bauern die Bananen
im Bio-Anbau an. Hierfür werden sie intensiv
fortgebildet und beraten, auch eine allgemeine
landwirtschaftliche Beratung gehört fest ins
Programm von UROCAL für seine Mitglieder.
Entstanden ist diese Organisation bereits Anfang
der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts aus einer Bauernbewegung, die sich das Recht auf die
Nutzung brachliegenden Landes erkämpfte.
Aus der anschließenden Fragerunde ergaben
sich noch weitere Hintergründe zur Arbeit von
UROCAL. So werden z.B. Arbeiter, die für die
Ernte benötigt werden, von den Plantagenbesitzern selbst tageweise angestellt. Die Arbeiter,
die bei UROCAL selbst beschäftigt sind, haben
eine Arbeitervertretung.
Das was UROCAL durch die Zusammenarbeit mit
Fairen Handel anbieten kann und weitergibt an
seine Mitglieder sind:
der gesicherte höhere Preis
die Umsetzung von Sozialprogrammen
Umweltschutzprogramme
Auf Nachfrage wurde auch mitgeteilt, dass in
der Umstellungsphase auf Bioanbau es Unterstützung aus den Niederlanden und auch von
BanaFair gab. Zur Entlohnung der Arbeiter wurde noch ergänzt, dass bei UROCAL die Arbeiter
je nach Erfahrung zwischen 15 und 20 US$ pro 8Stunden-Tag erhalten, der Mindestlohn in Ecuador liegt bei 9,- US$, die Arbeiten, die verrichtet
werden sind Unkraut jäten, Abernten und Tragen der Bananenbüschel, Bananen säubern und
verpacken.
Der Anteil der Frauen im Managementbereich
von UROCAL ist in der Zwischenzeit auf 30%
gestiegen.
Es war ein sehr informativer Abend im Weltladen Würzburg und es ist immer wieder toll, PartnerInnen aus den Projekten des Fairen Handels
direkt sprechen zu können und zu erfahren, dass
der Faire Handel die Menschen erreicht und erfolgreich für alle Handelsbeteiligte ist.
Michael Röhm
D ie F rauenfrage
Gender – weltweit
und ganz praktisch.
TAgungen | STuDienTAge | SeminAre
VorTräge | WerKSTATTgeSpräche
poDiumSDiSKuSSionen 2008
Die Frauenfrage geht alle Menschen an:
Der dritte Feminismus
Sa. 15. Nov.; 9.30–17 Uhr
Vortrag und Ausstellungseröffnung
Der schwarze Gau“
Das Bistum Würzburg unter
nationalsozialistischer Herrschaft
Von links: Gisela Schreiber (Feldenkrais); Georgia Templiner
(Malerin, sonst nicht im „bewegungs raum“ tätig), Ingrid
Janosch (Yoga), Bettina Schmitz (Philosophie und BodyTalk),
Heike Kernbach (Tänzerin, Pilateslehrerin, Beckenbodentraining).
Dass die Frauenfrage noch längst nicht gelöst ist, das
zeigen nicht nur Daten über Frauen in Führungspositionen oder den Prozentsatz von Eigentum in den
Händen von Frauen weltweit. Noch immer wird damit
gerechnet, dass Frauen die Verantwortung für sogenannte soziale Belange (Nachbarschaftshilfe, Pflege von
Angehörigen und Freunden und Herstellen einer emotionalen Balance etc.) übernehmen.
Da setzt sich nicht nur die Familienministerin endlich für
eine modernere Familienpolitik ein, und immer mehr
Männer spüren, dass die Geschlechterfrage auch sie
angeht, dass die Betreuung von Kindern nicht nur eine
lästige Pflicht ist, sondern auch Lebensqualität bringt.
Nachdem die Frauenbewegung sich in der Auseinandersetzung zwischen Gleichheits- und Differenzfeministinnen beinahe lahmgelegt hatte, ist eine ausgleichende
Position nötig. Den dritten Feminismus nennt die
Würzburger Philosophin und Schriftstellerin Dr. Bettina
Schmitz diese Phase. Sie hat dazu ein Buch geschrieben,
das sie im vergangenen Jahr auch in Würzburg vorgestellt hat, mit einer Lesung im Buchladen Neuer Weg
und mit dem Vortrag „Der dritte Feminismus und der
Liebreiz der Männer“ an der Universität Würzburg.
Im von Gisela Schreiber neu eröffneten „bewegungs
raum“ in der Zellerau geht es um die Bewegung von
Körper und Geist: Therapie, Körperarbeit, Philosophie
und Literatur sind umso wirksamer in der Zusammenarbeit. Dort haben nun auch der von Schmitz initiierte
philosophische Salon „Weiblichkeit und Zukunft“ und
der philosophische Arbeitskreis „Chrysothemis“ ihre
Heimat gefunden. Teilnehmerinnen werden einen
Einblick in die Geschichte und aktuelle Positionen der
Frauenbewegung bekommen.
Für alle, die als Lehrerinnen, Therapeutinnen, Dozentinnen aller Art mit Menschen zu tun haben, ist eine
Reflexion auf die Geschlechterfrage hilfreich. Und es
macht Spaß, sich mit gleichgesinnten Frauen ohne
Angst vor dem philosophischen Niveau auszutauschen.
Im Salon können sich Frauen auf ihre weiblichen Wurzeln besinnen und deren Bedeutung für eine sinnvolle
Gestaltung der Zukunft diskutieren. Beginn am
15. Oktober.
Der Chrysothemis Arbeitskreis legt den Schwerpunkt
auf die Auseinandersetzung mit den Positionen der
italienischen Feministinnen der Diotimagruppe und des
Mailänder Frauenbuchladens. Die praktische Umsetzung
eines Gender-Bewusstseins in Beruf und Alltagsleben,
insbesondere in pädagogischen Beziehungen steht hier
im Vordergrund. Beginn am 8. Oktober.
Die beiden philosophischen Veranstaltungen finden
abwechselnd jeweils alle vierzehn Tage statt, mittwochs
um 20:15 h.
Anmeldung unter 0931-661138, bettina.schmitz@online
oder gleich im „bewegungs raum“, Moltkestr. 7, unter
0931-26099304
Referenten: Ulrich Bausewein, Dr. Tobias
Haaf, Dr. Elmar Hochholzer, Johanna
Konrad-Brey M.A., Peter Weidisch M.A.,
Prof. Dr. Wolfgang Weiß, Christoph
Weißmann M.A.
Anmeldung nicht erforderlich!
Katholische Akademie
Domschule
Würzburg
St. Burkardus-Haus
Am Bruderhof 1
97070 Würzburg
Tel. 0931-38664-500
Fax 0931-38664-555
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Täglich für Sie da – überall hin!
Der Kessener 04/2008 37
W ürzburg
Vollkornbäcker
Ernst Köhler
Slow Food ist für den passionierten Vollkornbäcker längstens eine Gewohnheit, denn je langsamer und schonender der Reifeprozess verläuft,
um so geschmackvoller und feiner wird die Backware, egal ob Baguette, Ciabatta, Brötchen oder
Brot. Aromen brauchen ihre Zeit.
Damit auch die räumlichen Bedingungen mehr
Entfaltung erlauben, d. h. um den Mitarbeitern
bessere Arbeitsbedingungen zu geben und um
die Produkt-Palette weiter ausbauen zu können,
zog er mit Backstube, Ladengeschäft und Café
in ein historisch einzigartiges Schlossgebäude in
Rottenbauer.
Was der Bäcker (und Soziologe) aus Biozutaten
produziert, ist beeindruckend. Allein die Fülle
von Brotsorten und Getreidearten: Kamut, Dinkel, Sprossen, Traubenkern, Amaranth, Molke,
Walnüsse, Kürbiskerne – von den traditionellen
Broten und Toast ganz zu schweigen. Täglich
verlassen bis zu 1000 Brote die Backstube, dazu
unzählige Brötchen, Feingebäck und Kuchen
für die drei eigenen Filialen in Würzburg, dazu
kommen 20 verschiedene Wiederverkäufer wie
Bio-Supermärkte, Bioläden, Reformhäuser und
auch Hotels in ganz Unterfranken.
Ernst Köhler hat sich damit bereits einen Traum
verwirklicht, und er will es weiterhin mit seinen
verbesserten Technologien und mit seinem Umweltbewusstsein tun.
www.vollkornbaeckerei-koehler.de
Hausnotruf. Sicherheit zu jeder Zeit.
Der BRK-Hausnotruf bietet mehr als nur Notfallvorsorge.
Der Hausnotrufdienst des Bayerischen Roten Kreuzes
hilft Ihnen, wann immer Sie ihn brauchen. Ganz gleich,
wo Sie sich in Ihrer Wohnung aufhalten,
ein Knopfdruck genügt.
Die BRK Hausnotrufzentrale meldet sich und spricht mit
Ihnen über Ihr Anliegen.
Je nach Situation verständigen wir:
• eine Person Ihrer Wahl
• Ihren Hausarzt
• Ihre Sozialstation
• den Rettungsdienst
Die Namen und Telefonnummern geben Sie uns bei
Vertragsabschluss.
38 Der Kessener 04/2008
Sie können bei uns auch Ihren Schlüssel hinter­
legen, damit öffnen wir im Notfall Ihre Türe.
Die Hausnotrufzentrale bleibt solange mit
Ihnen in Kontakt, bis Hilfe eingetroffen ist.
Der Hausnotruf gibt auch Ihren Angehörigen,
Freunden und Nachbarn die Gewissheit, dass
rund um die Uhr Hilfe für Sie bereitsteht.
Die Ansprechpartner, die Sie uns genannt haben,
können sicher sein, dass Sie benachrichtigt wer­
den. Niemand muss sich Sorgen machen, dass Ihr
Hilferuf nicht gehört wird.
Wir sorgen für Sie.
K irchen
in
W ürzburg
Nacht der Kirchen
Es traf mal wieder zu, das Motto „Treffen Sie
Gott und die Welt“ in Würzburg. Offen sein für
viele, davon sprach auch Dekan Erhard Kroth
(r.-k.), und auch Dekan Dr. Günter Breitenbach
(ev.-l.) fokussierte Kirchen, wie sie sein sollen:
Gott und der Welt zugewandt, zwar verschieden, aber offen und kreativ in der gemeinsamen
Begegnung.
Es gab Themen wie „Bibel, ein politisches Buch“
oder „Leben auf der Spur“, „Na schön, der Weg
des Lebens ist wellig“. „Mensch Maria“ – eine
Annäherung im ökumenischen Dialog erlebte
der Besucher in der Marienkapelle. In Stift Haug
präsentierten sich die Religionen unserer Stadt.
Wir hoffen auf eine Fortsetzung.
Für 2009 wurde sie von den beiden Stadtdekanaten als Veranstaltung zugesagt.
St. Johannis, Lieder. Rhythmen und Geschichten aus Afrika mit
Missio und Tansaniachor und Würzburger Partnerkaffee e.V.
Würzburger Kirchen laden ein
Römisch-katholisch:
Gottesdienste
Dom St. Kilian, Domstraße, So. 8.45, 10.00, 11.30, 18.30 Uhr
Augustinerkirche, Dominikanerplatz, Sa. 17.30, So. 9.00, 10.30, 17.30
Sepultur des Domes (Eingang „Am Bruderhof“)
So. 21.00 Uhr: „Moon Light Mass mit Jazz“
„5 nach 12 im Dom“, Beginn: Dienstag nach Ostern, Orgelmusik und
Meditation Mo.-Sa., (12.05 Uhr)
Evangelisch-Lutherisch:
St. Stephan, Stephanstraße, So. 8.00, 9.30 Uhr
St. Johannis, Hofstallstraße, 9.30, 11.00, 19.00 Uhr (j. 1. So. i. Monat)
Deutschhauskirche, Zeller Straße (Mainviertel), 9.30 Uhr
„Brunch & Pray“, 14.10./9.12., 12.05 Uhr, St. Johannis
Evangelisch-Freikirchlich:
Freie Evangelische Gemeinde, Sterntalerweg 27, So. 10 Uhr GD,
KGD und Babybetreuung
CityCurch im Cinemax, So. 11 Uhr GD, KGD u. Babybetr.
Alle weiteren Gottesdienste entnehmen Sie bitte der Freitagsausgabe der Lokalpresse. Die Telefonnummern der einzelnen Pfarrämter und Klöster ersehen Sie im
örtlichen Telefonbuch unter Kirchen.
Studenten-Gottesdienste:
KHG-Kapelle, Hofstallstraße, So. 18.30 Uhr
ESG-Kapelle, Friedrich-Ebert-Ring, So. 19.00 Uhr
Brunch & Pray, 14.10./9.12., 12.05 Uhr, St. Johannis
Beratung und Lebenshilfe
Gesprächsladen bei der Augustinerkirche
Gespräch – Beratung – Seelsorge, Dominikanerplatz 4, Telefon 5 58 00
Telefonseelsorge, Telefon 08 00-1 11 01 11 oder 08 00-1 11 02 22
Weitere Auskünfte erteilt:
Diözesanbüro Würzburg,
Ottostraße 1, 97070 Würzburg, Tel. 09 31 / 386 63 700
eMail: [email protected]
Evang.-Lutherisches Dekanat, Zwinger 3c, Tel. 35 41 20
eMail: [email protected]
Der Kessener 04/2008 39
K unst
international
Dieter Roth und Stefan Leins von der Kreativen
Werkstatt Alte Waschküch’ freuen sich über die
ersten ausländischen Bilder aus Schweden und
Israel.
Foto: Dr. Andrea Schödl
ben aber auch den Blick frei auf die
innere Zerrissenheit, Sprachlosigkeit
und Ängste der Künstler.
Zu der Ausstellung ist ein Begleitbuch
„eARTh vision“ erschienen, das für 15
Euro (zzgl. Versandkosten) beim St.
Josefs-Stift Eisingen zu erwerben ist.
Es will den Leser in die kontroverse
Welt eines Künstlers mit Behinderung entführen. Jeder von ihnen hat
seinen eigenen, oft eigenwilligen
Zugang zur Kunst gefunden. Ihre Geschichten sind persönlich und beeindrucken mit ganz wenigen Worten.
Informationen erhalten Sie unter Tel.
09306 209-208 oder www.eARTh-vision.de.
Dr. Andrea Schödl
eARTh vision
Kunst als internationale Sprache
der Verständigung
Kunstausstellung bis 19. Oktober 2008, täglich
von 14.00-16.00 Uhr, St. Josefs-Kirche im St.
Josefs-Stift Eisingen, Pfarrer-Robert-KümmertStr. 1, 97249 Eisingen
Mit einer Vernissage am 3. Oktober 2008 eröffnete das St. Josefs-Stift Eisingen die internationale Kunstausstellung „eARTh vision – Kunst
als internationale Sprache der Verständigung“
in der St. Josefs-Kirche in Eisingen, die von der
Kreativen Werkstatt Alte Waschküch’ mit Unterstützung der Regierung von Unterfranken organisiert worden ist. Insgesamt 78 Künstler mit
Behinderung aus 25 Ländern zeigen ihre Werke.
Die Bilder erzählen von Sehnsucht und Liebe,
von Geborgenheit und Verwurzelung. Viele ge-
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d]cZ<Vc\ojg@VhhZ#
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40 Der Kessener 04/2008
070367 WVV Fahrpläne Titelbilde10 10
VERLORENE
PARADIESE
- das ‘Fantastische‘
in den Bildern von
Sophie Brandes
Empfindungen, Erinnerungen oder Gedanken sind schwer darzustellen. Dass Bilder von
Sophie Brandes jedoch allesamt etwas mit
der ‘Unerklärbarkeit‘ der frühen Lebensjahre,
der Geschichte von Flucht und Vertreibung
zu tun haben, dem Verlust von Heimat und
damit verbunden der Empfindung von Sicherheit und Geborgenheit, ist zu erahnen.
Verschüttetes wird sichtbar. Tatsächlich
Durchlebtes oder nur Vermutetes findet nun
eine eigene Symbolsprache: die zeigt das Leben, die Welt als unsicheren fremden Ort, in
ein unwirkliches Licht getaucht. Mit dem wiederkehrenden zentralen Motiv des Hauses als
intimstem Schutzraum jedes Menschen – auf
schwankendem Boden, brennend, ruinös,
unbewohnbar.
Die Vertreibung aus dem Paradies ist ein
altes Menschheitsthema, dauerhaft aktuell,
das Sophie Brandes mit eigenem Leben
erfüllt.
Die Ausstellung ‘Verlorene Paradiese‘ von
Sophie Brandes, zu sehen vom 12.10. bis
03.11.2008 in der Würzburger Galerie ‘SPITÄLE‘ an der alten Mainbrücke enthält neben
Ölbildern aus den letzten Jahren eine Auswahl von Bilderbuchillustrationen und Radierungen früherer Jahre.
Führung durch die Ausstellung: am 19.10. um
11 Uhr, Finissage am 02.11. um 16 Uhr.
31.01.2008 16:21:53 Uhr
W ürzburg
und
U mgebung
TonArt & Pastelle
Ausstellung im Meisnerhof Erlabrunn
noch bis 19.10.2008
Faszination Farbe und Licht.
Pastelle von Manfred Neuner
Manfred Neuner ist Mitglied der
Künstlergruppe „Sepia“ im Atelier Renate Jung in Würzburg.
Im historischen Gewölbekeller des
Meisnerhofes in Erlabrunn zeigt
der Künstler Softpastell-Bilder auf
Velourspapier. Die starkfarbigen
und kraftvoll expressiven Bilder sind
die künstlerische Fortsetzung einer
Reise nach Island, einem Land voller
Gegensätze und Überraschungen,
einer archaischen Vulkanlandschaft,
in der Farben und Licht ständig wechseln. Das
Spannungsfeld, in dem die Bilder entstanden
sind, war einerseits die detailgenaue Darstellung
der vielfältigen isländischen Landschaft und andererseits der Wunsch, Licht und Farbe einzufangen und künstlerisch zu interpretieren.
Manche Motive wurden während der Reise
skizziert, farblich grob definiert und später
vervollständigt. Andere entstanden aus Fotografien, die farblich und topografisch verfremdet
wurden.
TonArt – Kunst ohne Grenzen
Keramik von Marianne Goldstein
1950 in Karlstadt geboren,
Studium der Musik, Ausbildung zur Fachlehrerin an Realschulen, Kreative Anregungen
bei Fortbildungen in Dillingen
und Würzburg, Katzenausstellung 2001 im „Ture“ (Turm)
in Zellingen, Ausstellungen in
Holland 2003 und 2004, Ausstellung 2004 in der Galerie
26 in Würzburg, 3.Platz der
Publikumsabstimmung beim
Kunstpreis 2006 der Stadt
Marktheidenfeld, Ausstellung
2008 in der Sparkasse Mainfranken/Marktheidenfeld, Ausstellung 2008 in der Raiffeisenbank
Aschaffenburg
Info: Tel. 09364-80870
Meisnerhof, Mainleite 1, 97250 Erlabrunn
Mo-Sa ab 16 Uhr, So/Feiertage ab 12 Uhr
Ein Theater im Herzen der Stadt, im Schatten der
Peterkirche, im historischen Petrinigewölbe.
So. 19. Okt. & So. 26. Okt. 15:00 Uhr:
LEO DER BÄR
Nach dem Kinderbuch von Klaus Zumbühl ab 4
Jahre. Schauspiel mit Dingen und Marionette.
Ein Bär sieht die Welt durch andere Augen, aber
ist Leo wirklich so blind wie Willi Maulwurf es
behauptet? Gut, dass mann/frau die Welt durch
verschiedene Brillen sehen kann.
So. 02. November,15:00 Uhr: Krimbambula
Schauspiel mit Figuren und Dingen für alle ab 5
Jahre.
Ein Märchen um ein Mädchen in einem Turm.
Eine Parabel über das Groß- und Kleinsein und
wer sitzt da unter dem Tisch?
(Jutta Schmitt und Bernd Kreußer)
So. 09. Nov. & So. 16. Nov. & So. 23. Nov., jeweils
15 Uhr:
Puppen aus dem Koffer
Geschichten und Mitspieltheater für alle ab 3
Jahre. Mit Marionetten, Schatten, Stabfiguren
und Handpuppen. (Spiel: Bernd Kreußer)
Abendprogramm im Rahmen
der Flammabis Musiktage.
6.–11. Nov.
Fr. 7. Nov. & Fr. 8. Nov. 19:00 Uhr:
Ultima Para, München, 7 Uraufführungen
zum Thema Stargate.
DuoAzak, Andrea Carola Kiefer, Akkordeon
und Aniko Zeke, Violoncello spielen Karlheinz
Stockhausen: Tierkreiszeichen
Plastisches Theater Hobbit, Jutta Schmitt und
Bernd Kreuser, Münzstraße 1, Peterplatz, Tel
0931-59830
www.theater-hobbit.de
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sofort oder zu einem vereinbarten Zeitpunkt mit einem
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Geöffnet: Mo-Fr: 10-13 Uhr • 14-17 Uhr
(außer Mittwoch Nachmittag)
Der Kessener 04/2008 41
F ilmnächte
6. Filmnächte im Staatlichen Hofkeller
Im Zeichen von Rita Hayworth und Orson Welles
vom 18. bis 20. November 2008
Das Programm der 6.
Filmnächte im Residenzkeller hatten der
Staatliche Hofkeller und
die Filminitiative schon
im Programmheft des
34. INTERNATIONALEN
FILMWOCHENENDES angekündigt. Jetzt müssen
die damals schon genannten Filmtitel noch
einen ordentlichen Rahmen nachgeliefert bekommen.
Das ist diesmal nicht ganz einfach, da die Filme auf
den ersten Blick nicht so schlüssig zusammenpassen.
Wie also das Kind nennen, das wir gerne selbst betrachten und einem hoffentlich genauso interessierten Publikum präsentieren wollen?
Schon der oberflächliche Betrachter wird konstatieren, dass wir dieses Mal wieder zu unserem Prinzip
der Schwarzweiß-Filme für den Kerzenschein im
dunklen Keller zurückkehren und dass sie alle aus den
vierziger und fünfziger Jahren stammen. Drei der vier
Filme gehören außerdem zur „Schwarzen Serie“, sind
düstere Krimis, haben als Hintergrund eine aus den
Fugen geratene Welt.
Aber unsere Wahl hatte doch noch einen ein bisschen
anderen Ausgangspunkt. Man könnte ihn mit einer
Anspielung abwandeln und von „La belle et l’artiste“,
die Schöne und der Künstler, sprechen. Das Märchenmotiv von der Schönen und dem Untier ist bekannt
und des öfteren verfilmt worden. Hier kommt eine
ganz exzentrische Variante ins Spiel, das Ineinander
von Spiel und Wirklichkeit.
Deshalb präsentieren wir als erstes die „Schöne“, also
Rita Hayworth, in „Gilda“ von 1946. Rita Hayworth
hatte sich bei den GI’s einen Namen gemacht: ihr
Abbild ließ den Soldaten das Herz höher schlagen.
Nun entfaltete sie ihren lasziven Reiz in einer schwer
durchschaubaren Kriminalhandlung in zwielichtigem
Milieu in Buenos Aires: eine Frau zwischen zwei
Männern. Und sie trat auf einer Bühne auf, dass dem
Zuschauer der Atem stockte: Wie sie sich eines ellbogenlangen Handschuhs entledigte, das stellte jeden
gewöhnlichen Striptease in den Schatten. Eine Legende. Man sieht, was die Kunst der Andeutung vermag.
Dass eine solche Frau im wirklichen Leben auf den
wirklichen Orson Welles ihre Wirkung nicht verfehlen konnte, nimmt nicht wunder. Und so hatte der
Künstler, enfant terrible der Hollywood-Szene, sie
schon 1943 geehelicht. Dass eine hinreißend schöne
Schauspielerin sich mit einem intellektuellen Künstler verbindet, kommt ja
gelegentlich – in der Regel
kurzfristig – vor. Man denke
nur an Marilyn Monroe
Dein Gottesdienst
und den Dramatiker Arthur
Miller 10 Jahre später. Aber
um 5 nach 12 Uhr
dass der Künstler mit sei– Kreativ anders – ner Schauspieler-Ehefrau
vor die Kamera tritt, das
Verhältnis von Mann und
Frau zum Thema macht und
auch noch selbst inszeniert,
das dürfte doch eine große
St. Johannis
Ausnahme sein. Und dass
dann auch noch, wie in „The
Hofstallstraße 5
Lady from Shanghai“ (Die
Mit Live-Musik und Lady von Shanghai, 1947)
die Fetzen fliegen, im überMitbringbrunch!
Brunch & Pray
14. Dez.
42 Der Kessener 04/2008
tragenen Sinn, erst recht. Denn Orson Welles setzt
alles daran, den Mythos der blonden amerikanischen
Frau, die man nur anhimmeln kann, zu destruieren
und ihre Heuchelei, ihren Mangel an Treue, kurz: ihre
Gefährlichkeit, bloßzustellen. Folgerichtig geht sie
und ihre Welt in einer unglaublichen Szene in einem
Spiegelkabinett zu Bruch. Wie gefährlich dieses ganze
Ambiente ist, hat schon vorher eine Szene im Tiefseeaquarium angedeutet, wo Haie hinter Glas unablässig
Bedrohung ausstrahlen.
Der zeitlich letzte Film, „Im Zeichen des Bösen“
(1957), spielt von Anfang an in einer korrupten,
zwielichtigen, bedrohlichen Welt, an der Grenze der
USA zu Mexiko. Wo die Linien zwischen Gut und
Böse zu ziehen wären, bleibt immer ungewiß. Die
Bodenlosigkeit teilt die Kamera dem Zuschauer schon
in der ersten Szene suggestiv mit: In einer scheinbar
endlosen Kranfahrt verfolgt sie ein Auto und läßt dabei keinerlei feste Orientierung zu. Charlton Heston,
dieser jüngst verstorbene Waffenfetischist, befindet
sich mit Janet Leigh, der unvergesslichen Dusch-Ikone
aus ‚Psycho’, auf Hochzeitsreise und muss erleben,
wie dieses reine Wesen unter Drogen gesetzt und in
Mordverdacht gebracht wird. Diesem gesetzestreuen
Mexikaner steht in Orson Welles der unförmige USPolizist Quinlan gegenüber, der aus jeder Pore Betrug
und Korruption schwitzt, und eine undurchsichtige
Marlene Dietrich hat auf unübersichtliche Weise ihre
Finger im Spiel. Dass der Grenzfluß wie eine Kloake
wirkt, versteht sich.
„Citizen Kane“ (1941) hat Orson Welles’ Ruhm begründet, auch wenn er beim Publikum zunächst nicht
den Erfolg hatte, den man bei seinem heutigen Ansehen vermuten könnte. Es ist das Porträt einer überlebensgroßen Figur, eines Pressemagnaten, der Macht
erstrebt und gewinnt und doch scheitert und sich
zuletzt in die legendäre Schlosswelt von „Xanadu“
zurückzieht, wo die ganze aufgehäufte Kulturwelt
zu einer sinn- und leblosen Phantasmagorie erstarrt.
Die Schilderung dieses Aufstiegs, dieses Lebens, wird
wie ein journalistisches Puzzle zusammengefügt, aber
nur dem Zuschauer wird am Ende verständlich, dass
die obsessive Suche nach dem Sinn von Kanes letztem
Wort „Rosebud“ sich zwar auflösen lässt, aber tatsächlich ins Leere läuft, weil sich für die menschliche
Existenz kein einfacher Schlüssel, kein einzelnes Wort
findet, das alles erschlösse. – Bis heute hat sich die
Faszination dieses Films nicht abgenutzt, in dem Orson Welles mit einem Geniestreich die filmischen Mittel neu zu erfinden scheint und sich ihrer auf höchst
originelle und virtuose Weise bedient.
bk
18.11.2008, 19.00 Uhr: „Gilda“, USA 1946. Regie:
Charles Vidor. Mit Rita Hayworth und Glenn Ford.
19.11.2008, 19.00 Uhr: „Die Lady von Shanghai“,
USA 1947. Regie: Orson Welles. Mit Rita Hayworth,
Orson Welles und Everett Sloane.
20.11.2008, 19.00 Uhr: „Im Zeichen des Bösen“
(Touch of Evil), USA 1957. Regie: Orson Welles. Mit
Charlton Heston, Orson Welles, Janet Leigh und Marlene Dietrich.
20.11.2008, 22.00 Uhr: „Citizen Kane“, USA 1941.
Regie: Orson Welles. Mit Joseph Cotten, Orson Welles
und Everett Sloane.
Begrüßung mit einem Glas Sekt ab 19.00 Uhr, Filmbeginn um 19.30 Uhr (bzw. um 22.00/22.30 Uhr); Pause
bei einem Glas Rotwein.
Eingang: Residenz, linker Seitenflügel, 1. Innenhof
Kartenvorverkauf und Info: Tel. 0931-30509-31
D eutsches L iteratrarchiv M arbach
»Das geheime Deutschland.
Eine Ausgrabung«
Das Literaturmuseum der Moderne in Marbach zeigte
190 Köpfe aus dem George-Kreis
Köpfe aus dem George-Kreis: Blick in die
Ausstellung.
Foto: Chris Korner/DLA Marbach
Ein petrifizierter Dichterstaat auf fragwürdigem Kunstniveau: So
sieht eine der merkwürdigsten Erbschaften aus, die aus dem Kreis
um den Dichter Stefan George (1868-1933) auf die Nachwelt gekommen ist. Das Literaturmuseum der Moderne (LiMo) zeigte in seiner Ausstellung »Das geheime Deutschland. Eine Ausgrabung« rund
190 Porträtskulpturen.
Die Köpfe, geschaffen, um große Einzelne zu
verewigen, unterdrücken nur mühsam das Gesetz
der Serialität. Zugleich sind sie Ausdruck einer
ästhetischen Gemeinschaft, die sich über mehrere
Jahrzehnte und Generationen hinweg dem Ziel
verschrieb, einen »Staat« aus Dichtern und Künstlern zu bilden, ein »geheimes Deutschland« zu
verkörpern.
Anhand einer Auswahl von Dokumenten, Fotografien und den Porträtskulpturen wurde erstmals das
bildnerische Erbe des George-Kreises in großem
Umfang sichtbar. Zugleich erschloss die Konzentration auf die Plastik das ideengeschichtliche Potenzial dieser Gemeinschaft: Zwar war für jene Dichter, Wissenschaftler und Künstler, die sich in den
zehner und zwanziger Jahren des vergangenen
Jahrhunderts um George scharten, die Wirkung
des Wortes, auch in seiner grafischen Gestaltung,
von größter Bedeutung. Von 1913 an strebte der
»Kreis« aber auch nach einem bildnerischen Ideal,
das durch die stete Übung am Abbild des »Meisters« gefunden wurde.
Die Qualität dieser Skulpturen wirft eine Frage
auf: Wie konnten sich formbewusste Sprachartisten und Philologen ersten Ranges mit den
eher mittelmäßigen Kunstübungen dieser drei
Bildhauer zufrieden geben? Eine Antwort gaben
die Kuratoren Ulrich Raulff und Lutz Näfelt im
ausstellungsbegleitenden Magazin unter Hinweis
auf Stefan Georges Platon-Lektüre in den Jahren
1910/11. Seitdem war für den Dichter die Idee des
»plastischen Prinzips« lebendiger denn je.
Mit der partiellen Weiterentwicklung seines
Kreises zu einer Bildhauerschule trat George zu
den Griechen: »So wurde in der George-Schule
(ANDWERK
"ILDUNG
"ERATUNG
nicht nur zu einer bestimmten Kunst der
Anschauung erzogen
(George richtig sehen),
sondern auch zu einer
Kunst der verbalen Wiedergabe (George richtig
beschreiben).
Später, als das Plasten,
anfangs eine Beschäftigung von Spezialisten
(selbst wenn sie Autodidakten waren), geradezu
endemisch wurde, kam
ein dritter Ausbildungsgang dazu: George
richtig bilden«, schreibt
Ulrich Raulff in seinem
Essay.
Dieses ideengeschichtStefan George und der
liche Konzept stellte die
»Fitzlibutzli«, die erste GeorgeAusstellung in 13 thema- Büste von Ludwig Thormaehlen,
tischen Kapiteln dar, die
1924. Foto: Stefan George-Archiv,
einen historischen Bogen
Stuttgart.
vom späten Kaiserreich
bis weit über Georges
Tod im Jahr 1933 schlugen.
Deutsche Schillergesellschaft e.V.
Schiller-Nationalmuseum
Deutsches Literaturarchiv
Literaturmuseum der Moderne
Schillerhöhe 8–10, 71672 Marbach a. N.
Telefon 07144/848-113
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Der Kessener 04/2008 43
W ürzburg
Museum am Dom: 26.9.–30.11.2008
Michael Triegel –
Sprache der Dinge:
Das Physische soll in seiner Wirkung
gesteigert werden und auf das
Metaphysische verweisen
Bekannte Themen, Maltechniken, die an vergangenen Jahrhunderte erinnern – doch mit Schockwirkung, tradierte Symbole werden aufgegriffen
und gleichzeitig konterkariert:
Gewiss erinnert uns ein gemalter Hase an einen
Osterhasen, zumal wenn das Gemälde „Osterstillleben“ heißt. Doch dargestellt ist der Hase
– fast wie in Jagdstillleben – geschlachtet, enthäutet, fertig zur Zubereitung, dabei wird doch
eher ein Osterlamm verzehrt; ein toter Hase trat
an die Stelle eines Opferlammes.
Immer wieder wird der Betrachter irritiert, oder
er lässt sich ein auf die Betrachtung in neue
Wertigkeiten alter Symbole.
Nicht zufällig sind Triegels Werke auch einbezogen in eine Ausstellung der Berliner Staatlichen
Museum unter dem Titel „Fantasie und Handwerk“, Cennini (um 1400) und die Tradition der
toskanischen Malerei. Triegels Bilder zeugen von
offensichtlichen Schnittmengen zwischen alter
und neuer Kunst, doch mit hochinteressanten
Spannungsfeldern.
Museum am Dom, Kiliansplatz 1,
97070 Würzburg, T. 0931-386 65 600,
www.museum-am-dom.de
BücherFlohMarkt!
Ab Samstag, 11. Oktober 2008 im
Buchladen Neuer Weg
Der Buchladen Neuer Weg veranstaltet in
Würzburg wieder einen BücherFlohMarkt. Hier
können Sie Remittenden, Restauflagen und Sonderangebote zu erstaunlich günstigen Preisen
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Im Hauptgeschäft Neuer Weg (Sanderstraße 23/25, 97070 Würzburg) bekommen Sie Taschenbücher und gebundene Ausgaben aus den
verschiedensten Gebieten wie Belletristik, Kunst,
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Bereichen EDV, Jura, Medizin, Architektur,
Design, Technik, Wirtschafts- und Naturwissenschaften usw.
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Öffnungszeiten: Montag - Freitag 9 bis 20 Uhr
Samstag von 9 bis 16 Uhr
Siehe auch unter: www.neuer-weg.com
44 Der Kessener 04/2008
B ad K issingen
Sonderausstellung
noch bis 1. Feb. 2009
Museum Oberer Saline Bad Kissingen:
Bad Kissingen
Ein königliches
Vergnügen
Aus Anlass des 70. Jahrestages der Reichspogromnacht veranstalten Stadt, Landkreis, Bayerische Staatsbad GmbH, Jack-Steinberger-Gymnasium, Kurhotel Eden-Park, Herz-Jesu-Pfarrei,
Erlöserkirche und VHS Jüdische Kulturtage in
einer beeindruckenden Vielfalt.
Bereits auf dem Programm standen u. a. Lessings
„Nathan der Weise“, eine Hommage an den
gleichaltrigen, hoch geehrten jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn (dem Großvater des
Komponisten), ein Konzert des Leipziger Synagogalchores oder Vorträge der Präsidentin des
Zentralrates der Juden in Deutschland Charlotte
Knobloch.
Es folgen in der nächsten Zeit ein Kammermusik mit jüdischen Komponisten und Werken für
Sopran mit Akkordeon (25.10.), ein Stummfilm
mit Live-Orgel-Improvisationen „Der Golem, wie
er in die Welt kam (26.10.), ein Vortrag über Biographien jüdischer Familien aus Bad Kissingen
(29.10.) ein Tag der offenen Tür zum Judentum
(2.11.), eine Fotoausstellung „Jerusalem lag in
Franken“ (Eröffnung am 7.11.), eine Gedenkfeier zur Reichspogromnacht (9.11.), der Vortrag
„Der 9. November – Schicksalstag der Deutschen?“ (10.11.). Musik jüdischer Komponisten
sind außerdem am 13.11. bei „Zwischen Broadway und Gewandhaus“ und am 16.11. mit Giora
Feidman zu erleben.
Ausführliches Programm:
www.badkissingen.de/kultur/veranstaltungen/
juedischekulturtage/art1598,.html
Liebling
der
Frauen:
Die
Tasche
Gebrauchs­
gegenstand
Luxusartikel
Statussymbol
Eine Kunstliebhaberin aus Bamberg, Frau Ingrid
Buresch, präsentiert hier ihre nunmehr 30jährige
Sammelleidenschaft: Taschen, 1000 an der Zahl,
es gibt keine einzige Dublette, und zwar aus
der Zeit, seit es Taschen gibt: Seit zwei Jahrhunderten.
Jedes Objekt steht für eine Zeit, eine Technik,
ein Material, eine bestimmte Innenausstattung
– und schließlich ein Stück Persönlichkeit. Bad
Kissingen ist hierfür der ideale Ausstellungsort,
denn alle diese hochwertigen Taschen wurden
hier tatsächlich getragen. Man weiß ja, in der
Gästeliste dieses Kurbades befinden sich sehr
illustre Namen.
Weitere Infos: www.museum-obere-saline.de,
www.bismarck-museum.de
Kissinger Winterzauber
Das Festival zur 4. Jahreszeit vom 13.12. - 10.01.09
Von Bach bis Jazz, von Barock bis zum Münchner Juniorballett nach Orff und Dvorak. Das Programm
präsentiert sich in einer großen Bandbreite des Musikrepertoires.
Tickettelefon 0971/8048444, www.kissingerwinterzauber.de
Mariza
Imani Winds
Rebekka Hartmann
Matthias Kirschnereit
Modigliani Quartett
Der Kessener 04/2008 45
O ut & I n W ürzburg
Fridericianum in Kassel
seiner Funktion beraubt
Mit der großen Ausstellung Deutsche Grammatik
von Christoph Büchel eröffnet die Kunsthalle Fridericianum in Kassel ihre Spielzeit bis Dezember
2011. Unter der neuen Künstlerischen Leitung von
Rein Wolfs versteht sich die Kunsthalle als Ort der
Auseinandersetzung über Kunst, Humanität, Identität und gesellschaftspolitische Relevanz.
Der Schweizer Künstler Christoph Büchel (geboren
in Basel, 1966) hat sich seit den neunziger Jahren
mit komplexen Rauminstallationen und konzeptuellen Projekten einen Namen in der internationalen Kunstwelt gemacht. Büchels Werke fordern
eine aktive Beteiligung heraus und gestalten sich
für die Besucher/innen manchmal als physisch anspruchsvoll und psychologisch beunruhigend. Wirklichkeit wird detailgetreu rekonstruiert; es entsteht
ein Wechsel- und Verwirrspiel zwischen Realität
und Fiktion.
Mit der Ausstellung Deutsche Grammatik thematisiert Christoph Büchel die jüngere deutsche Geschichte und aktuelle politische und gesellschaftliche Strukturen des Landes. 1818 schrieb Jacob
Grimm, damals Bibliothekar im Kasseler Fridericianum, den ersten Band seiner Deutschen Grammatik; 2008 fungiert eben dieser Titel als Metapher
für eine Ausstellung zur aktuellen deutschen Kultur. Christoph Büchel bespielt die 2000 Quadratmeter Ausstellungsfläche der Kunsthalle Fridericianum
und bezieht den Außenraum mit ein. Mit einer Gesamtinstallation, in der Realitäten detailgetreu rekonstruiert und raumgreifend geschaffen werden,
widmet er sich der Situation des Landes und der
Bedeutung und Funktion des ältesten Museumsge-
bäudes des europäischen Festlandes.
Rein Wolfs hat sich für eine Ausstellung mit Christoph Büchel entschieden‚ „weil er imstande ist, die
Verbindung zwischen Kunst und Gesellschaft offen
zu legen, die momentane Condition Humaine zu
markieren und den Diskurs über die Rolle und Bedeutung der Kunst anzukurbeln“.
Am 5. September begann eine neue Ära in der
bewegten Geschichte des Fridericianums. Seiner
Funktion als Museum beraubt, werden die Räume
für verschiedene Zwischennutzungen freigegeben.
Unter anderem ziehen eine Filiale des Discounters
Mäc-Geiz, eine Spielothek und ein Fitness-Center
in das Fridericianum ein. In einem Flügel werden
die zerrissenen Akten des Ministeriums für Staatssicherheit der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik re-konstruiert.
www.fridericianum-kassel.de
Christoph Büchel, Deutsche Grammatik, 2008
Installationsansicht (Detail). Courtesy: the artist and Hauser & Wirth Zurich London.
Photo: Nils Klinger
75 Jahre Akademische Buchhandlung KNODT
Seit 75 Jahren und drei Generationen steht die
Akademische Buchhandlung KNODT für fachwissenschaftliche Kompetenz und Begeisterung in
der Vermittlung von Literatur. Feiern Sie mit!
Ein literarischer und kulinarischer Abend
zum Buchmesse-Gastland Türkei, Donnerstag, 23. Oktober 2008, 20 Uhr, Theater am
Neunerplatz.
In diesem Jahr ist die Türkei zu Gast bei der
Frankfurter Buchmesse. Eine gute Gelegenheit,
dieses Land und seine Kultur zwischen Orient
und Okzident in seiner ganzen Widersprüchlichkeit kennen zu lernen.
Romane moderner türkischer Autoren, Klassiker
TAgungen | STuDienTAge | SeminAre
VorTräge | WerKSTATTgeSpräche
poDiumSDiSKuSSionen 2008
Vortragsreihe
Beginn: Di. 11. Nov.; 19.30 Uhr
Grenzwerte
Annäherungen zwischen Mathematik, Philosophie und Theologie
In Zusammenarbeit mit dem Institut für
Mathematik der Universität Würzburg
Weitere Termine entnehmen Sie bitte
dem Programmheft.
46 Der Kessener 04/2008
Katholische Akademie
Domschule
Würzburg
St. Burkardus-Haus
Am Bruderhof 1
97070 Würzburg
Tel. 0931-38664-500
Fax 0931-38664-555
www.domschule-wuerzburg.de
[email protected]
der türkischen Literatur und aktuelle Berichte
über die Türkei stellen Ihnen ein vielfältiges und
buntes Land vor. Begleitend gibt es türkische
Musik, Filmausschnitte und leckere türkische
Spezialitäten.
Eine weitere Jubiläumsveranstaltung findet
statt am 20. November, Donnerstag, 20 Uhr:
„Schwarze Galle, süße Melancholie“, Vortrag von Frau Claudia Neuenzeit im Theater
am Neunerplatz
Anhand literarischer Texte von Goethes
„Werther“ bis zu Terezias Moras „Alle Tage“
erkundet Claudia Neuenzeit die Facetten des
Melancholischen.
Was ist Melancholie? Wie wird sie erlebt? Wie
drückt sie sich im Spiegel
der Literatur aus? Die
Lebensberaterin und Literaturkennerin Claudia
Neuenzeit würzt ihren
Vortrag mit psychologischer Kenntnis und
Humor. Illustriert durch
Bilder und Musik, schwermütig-leicht, distanziert
beschreibend und emotional dicht bringt sie dem
Zuhörer die Facetten des
Melancholischen nahe
und zeigt: Melancholie
kann sogar ein Vergnügen
sein!
www.knodt.de
K lassik S tiftung W eimar
Jakob Philipp Hackert,
Blick auf das große
Theater von Pompeji,
1793, Gouache über
Feder in Braun und
Grau, 58,7 x 85 cm
©Klassik Stiftung
Weimar
Jakob Philipp Hackert
Europas Landschaftsmaler der Goethezeit
Neues Museum und Schiller-Museum in Weimar noch bis 02. Nov. 2008
Die von der Klassik Stiftung
Weimar und der Hamburger Kunsthalle gemeinsam
vorbereitete Ausstellung
schließt etwa 80 Gemälde
sowie 120 Gouachen, Aquarelle und Zeichnungen ein.
Sie ist damit die bisher umfangreichste Retrospektive
zu Hackert.
Jakob Philipp Hackert
(1737-1807), einer der wenigen deutschsprachigen
Landschaftsmaler seiner Zeit
von europäischem Rang,
arbeitete nach seiner Ausbildung in Berlin in Schweden und Frankreich, aber
überwiegend in Italien. Er
etablierte sich als international gefragter Künstler,
der bis ins 19. Jahrhundert
hinein das Bild der mediterranen Landschaft prägte.
Zu seinen Themen zählen
Veduten, Hafenszenen, Küsten- und Flusslandschaften,
Paraden und Jagdszenen
sowie schwerpunktmäßig
die in mildes stimmungsvolles Licht getauchte
Campagna di Roma und die
malerischen Landstriche Süd­
italiens und Siziliens. Seit
1769 in Rom tätig, arbeitete er ab 1786 für König
Ferdinand IV als Hofmaler
in Neapel. Italienreisende
aus aller Welt, unter ihnen
deutsche Künstler, englische
Adlige und prominente
fürstliche Auftraggeber wie
die russische Zarenfamilie,
verbreiteten seine Werke
in ganz Europa. Schließlich
festigte die 1811 von Johann Wolfgang von Goethe
veröffentlichte Biografie
seinen Ruf als herausragender Landschaftsmaler
des 18. Jahrhunderts.
Hackerts Lebenswelt war
vom feudalistischen Glanz
des Ancien Régime geprägt,
das mit dem Einmarsch der
französischen Revolutionstruppen 1799 in Neapel
unterging. Er verkörperte
den Typus des äußerst effizienten, am Kunstmarkt orientierten Geschäftsmannes,
der weitgehend unabhängig von den Hierarchien
eines Hofes agieren konnte,
und damit moderne Positionen des 19. Jahrhunderts
vorwegnahm.
Seine Bilder waren von
einem akribischen Interesse an der Wiedergabe
realistischer Naturdetails
bestimmt. Er galt mit seinen
ideal komponierten und mit
historisierender Staffage
oder antiken Stätten angereicherten Landschaften als
wichtiger Wegbereiter der
klassizistischen Kunstauf­
fassung.
Ohne den Einfluss von Malern wie Claude Lorrain,
Nicolas Poussin und Gaspart
Dughet ist Hackerts Kompositionsmuster nicht denkbar.
Sein Stil der Beobachtung
bot einen Ansatzpunkt
für Künstler der nächsten
Generation. Spektakuläre
Naturgegebenheiten – Wasserfälle, Vulkanausbrüche
und Gebirgsschluchten –
fanden in der Verknüpfung
von Landschaftsmalerei
und Naturwissenschaft eine
logische Fortsetzung im
folgenden Jahrhundert. Die
Position Hackerts innerhalb
der europäischen Landschaftsmalerei um 1800 soll
durch diese Retrospektive in
besonderer Weise hervorgehoben werden.
Interessant das umfangreiche Rahmenprogramm.
Neues Museum Weimar
Okt–Nov Mi–Mo 11–18 Uhr
Schiller-Museum Weimar
Okt–Nov Mi–Mo 9–18 Uhr
Information:
Tel. 03643-545-401/-402
Wilhelm Titel (17841862), nach FrançoisXavier-Pascal Fabre,
(1766-1837), Bildnis
des Malers Jakob
Philipp Hackert beim
Zeichnen im Freien,
1806, Öl auf Pappe,
42 x 33,7 cm
©Hamburger
Kunsthalle
www.klassik-stiftung.de
Der Kessener 04/2008 47
S chloss B evern
Das Weser-Renaissance Schloss Bevern
Eine Kultour in den Oberweserraum
Touristen schwärmen von den prachtvollen Bauten des Barocks der Stadt Würzburg am Main, aber
ebenso kann man es bei einer Reise entlang der „Weser-Renaissace“ zwischen Hann. Münden und der
Porta Westfalica mit ihren reich verzierten Schlössern, Kirchen und Patrizierhäusern, die den Ausdruck
eines alten Lebensgefühls voller Wohlstand widerspiegeln.
Der Kulturentdecker wird gewahr, dass viele
dieser herausragenden Renaissancebauten zugänglich sind und attraktive Angebote für die
Besucher vorhalten.
Zu diesen „Schätzen des Weserberglandes“ zählt
auch das Weserrenaissance Schloss Bevern, dass
der Landkreis Holzminden als Eigentümer nach
und nach zu einem regionalen Kulturzentrum
ausgebaut hat.
Der Bauherr Statius von Münchhausen schaffte
es mit seinem ehrgeizigen Plan eine regelmäßige Vierflügelanlage um einen quadratischen
Innenhof mit Wassergraben, zwei Brücken und
einem Schlossgarten errichten zu lassen, was
ihm nach neun Jahren Bauzeit 1612 viel Annerkennung, nicht nur unter dem Landadel, einbrachte.
Durch ein wechselvolles Schicksal hat das Schloss
in seiner fast 400-jährigen Geschichte vielerlei
Umnutzungen erfahren. Trotz 20 Kindern aus
zwei Ehen starb die Münchhausenlinie des Statius 1676 aus. Das Bevernsche Lehen wurde daraufhin vom Herzog August dem Jüngeren von
Braunschweig-Lüneburg eingezogen.
Als 1667 Ferdinand Albrecht I., der jüngste Sohn
des Herzogs, Schloss Bevern als Apanagesitz
erhielt, erlebte das Baudenkmal seine Blütezeit.
Mit Ferdinand Albrecht I. als Stammvater entstand die herzogliche Nebenlinie Braunschweig
– Bevern, die ab 1734 das Herzogtum Braunschweig regierte. Sofort nach der Inbesitznahme
48 Der Kessener 04/2008
baute er das Schloss zu einer herzoglichen Residenz um. Er war ein kluger, gelehrter und für
seine Zeit weit gereister Mann, der nach eigenen
Angaben 10 Sprachen verstanden hat.
Neben dem Sammeln von Antiquitäten und Kuriositäten galt seine Liebe seltenen Büchern, der
Musik und dem Theaterspiel. Deshalb richtete
er auch u.a. einen Komödiensaal, eine Druckerei, eine Bibliothek und eine Kunstkammer im
Schloss ein.
Nach seinem Tod erbten zunächst seine beiden Söhne das Schloss, von denen Ferdinand
Albrecht II. 1713 Thronfolger des regierenden
Herzogs wurde. Bis 1809 blieb das Schloss in Herzoglichem Besitz, aber eine Hofhaltung erfolgte
schon seit 1773 nicht mehr. In der Folge als Pensionärssitz und Knopffabrik genutzt, wurde das
Schloss 1832 geräumt und nach massiven Umbaumaßnahmen richtete die herzogliche Landesregierung hier eine „Correctionsanstalt“ mit
Werkstätten und Wohnungen ein. Knapp 40 Jahre später wurde die Einrichtung zu einer Erziehungsanstalt für elternlose Kinder oder solche,
die z.B. durch ungenügend „sittliche Erziehung“
auf die schiefe Bahn geraten waren: „ und bist
Du nicht artig, kommst Du nach Bevern“ eine
Drohung der mit ihren Sprösslingen unzufriedenen Eltern, die bis heute bei den älteren Ortsbewohnern in Erinnerung geblieben ist.
Nach Auflösung der „Wilhelmstifts“, benannt
nach dem regierenden Herzog, befand sich ab
1933 eine SA-Sportschule und Pionierkaserne in
den historischen Schlossmauern. Als vorübergehende Flüchtlingsunterkunft in Gebrauch und
später als Möbellager vermietet, wurde versucht
ein Leerstehen des Schlosses zu verhindern.
Seit 1986 ist der Landkreis Holzminden Eigentümer des Schlosses, das er seitdem als Kulturzentrum der Region auf vielfältige Weise mit Leben
füllt. Ob Kammermusikkonzerte oder Folkmusik,
Kabarett, Kleinkunst, Lesungen oder Vorträge
in der Schlosskapelle, ob Theater im Schlosshof oder Sonderausstellungen in den Ausstellungssälen. Das Schloss hat sich längst seinen
Platz in der Kulturszene
erobert. Ein ganz besonderes Erlebnis erwartet
die Schlossbesucher von
Mai bis September. Es
gibt jeden Samstag nach
Einbruch der Dunkelheit
auf dem Schlosshof: Die
beiden multitmedialen
Inszenierungen, das
„Nächtliche Schlosserleben“, das die 400jährige
Schlossgeschichte wieder aufleben lässt, und
die „Sagen-Nacht“, die eine Reise ins Land der
Sagen des Weserberglandes bietet, sind ein Publikumsmagnet der Sommersaison.
Dieses Angebot ist kürzlich durch die Eröffnung
der Erlebniswelt Renaissance® im Schloss noch
deutlich erweitert worden. Ausgerüstet mit
einem Pocket PC, dem elektronischen Begleiter,
wird Geschichte für den Besucher zum individuellen Erlebnis: „Geld regiert die Welt – ein Aufsteiger erzählt“.
www.schloss-bevern.de
A schaffenburg
Kunsthalle Jesuitenkirche
Aschaffenburg
Nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten in
der Nachkriegszeit erklärte das bischöfliche
Ordinariat Würzburg die Kirche 1973 für gottesdienstliche Zwecke entbehrlich und überließ
der Stadt Aschaffenburg den Sakralbau für eine
profane Nutzung.
Seit 1976 wird die Jesuitenkirche als Kunstausstellungsraum genutzt,
ab 1990 unter kura­
torischer Betreuung.
Seitdem hat sich die
Kunsthalle Jesuitenkirche
als Ausstellungshaus mit
Schwerpunkt der Klassischen Moderne und
gefestigter Positionen des
20. und 21. Jahrhunderts
einen weit überregionalen Namen gemacht.
Noch bis 16. November
ist die große Herbst-Ausstellung, eine eigens für
den profanisierten Sakralraum der Kunsthalle
Jesuitenkirche von Günther Uecker konzipierte
Präsentation, zu sehen.
Erstmalig werden
großformatige Nagel­
vorrichtungen mit dem
Endprodukt, seinem graphischen Werk, konfrontiert, Papier­arbeiten, die
in einer akzentuierten Auswahl präsentiert werden und vermutlich von Ueckers künstlerischer
Arbeit den weitestgehend unbekanntesten Teil
seines Œvres darstellen.
Thema der nächsten
Ausstellung, vom
6. Dez. 2008 bis 1.
März 2009: »Expressionismus – Auftakt
zur Moderne in der
Natur«.
Die Architektur- und
Kunststudenten Fritz
Bleyl, Erich Heckel,
Ernst Ludwig Kirchner
und Karl Schmidt­Rottluff gründeten
1905 ihre von revolutionären Ideen geprägte
Künstlergruppe
„Brücke“.
Ernst Ludwig Kirchner, Knabe
Die bekanntesten
mit Vogel,1918, Landesmuseum
unter ihnen sind Max
für Kunst und Kulturgeschichte
Pechstein, Emil Nolde
Oldenburg, © by Ingeborg &
und Otto Mueller. Die
Dr. Wolfgang Henze-Ketterer,
Ausstellung bietet
Wichtrach/Bern
einen repräsentativen
Überblick über das Schaffen dieser Künstlergruppe, und zeigt neben Arbeiten der berühmten
„Brücke“-Maler, vor allem, des in Aschaffenburg
geborenen Kirchner, auch Werke einiger fast in
Vergessenheit geratener Mitglieder.
Seit 2006 gehört die Kunsthalle
Jesuitenkirche zum Verbund
der Museen der Stadt Aschaffenburg.
Kunsthalle Jesuitenkirche, Pfaffengasse 26, 63739 Aschaffenburg, Tel. 06021-218698,
www.museen-aschaffenburg.de
Der Kessener 04/2008 49
K umbach
„Heute back‘ ich, morgen brau‘ ich“
Um eine Perle reicher präsentiert sich seit dem
12. September der Kulmbacher Mönchshof.
Mit der offiziellen Eröffnung des Bayerischen
Bäckereimuseums wurde das „Schaufenster des
Lebensmittelstandortes Kulmbach“ weit aufgestoßen und so erwartet den Besucher nun ein
einzigartiges Museumserlebnis rund um Brot
und Bier.
triert und erläutert mit vielen Kleinexponaten,
taucht der Besucher in die Arbeitswelt des
Bäckers ein. Die geschichtliche Dimension des
Brotes und des Backens wird in fünf Epochenräumen erlebbar: von Ägypten über Rom in das
Hier und Heute - von Mangel und Überfluss, von
alten Backtechniken und Bräuchen zu Sortenvielfalt und aktuellen Vermarktungsstrategien.
Begleitet von vielen anschaulichen Film- und
Hörspielaufnahmen bewegt sich der Besucher
auf seiner Zeitreise durch das Bäckereimuseum.
Am Ende seines Rundgangs erwartet den Gast
dann ein Happen Brot aus dem Steinbackofen sozusagen als kleiner praktischer Beweis für die
„Kunst des Backens“.
Zum Thema „wie kommt das Brot zum Kunden“ erzählen
Exponate und Inszenierungen Geschichten, anschaulich,
unterhaltsam und lehrreich.
Bayerisches Bäckereimuseum
Informativ ohne belehrend zu sein, unterhaltsam ohne seicht zu sein, heimatverbunden ohne
provinziell zu sein - mit diesem Anspruch bringt
das Bayerische Bäckereimuseum seinen Gästen
das Lebensmittel Brot und das Bäckerhandwerk
nahe. „Unser tägliches Brot“ ist keine Selbstverständlichkeit, es ist das Ergebnis vieler Hände
Arbeit. Bauer, Müller, Bäcker – sie alle helfen
mit und so spiegelt sich ihre Arbeit auch in den
Ausstellungen des Museums. Ein ländliches Backhäuschen und ein historischer Abriss über die
Landwirtschaft bilden den Auftakt des Museums und während man sich noch über die Landwirtschaft im Jahresreigen informiert, wartet im
Hintergrund schon die dreistöckige Mühle, das
Korn zu vermahlen. Mit vielen Informationen
über das Kornmahlen und Mühlenwesen versehen, betritt der Besucher die historische Backstube. Nun waltet der Bäcker seines Amtes. Backen
ist Handwerk, Erfahrung und Wissen – Backen
sind Rohstoffe, Gerätschaften und technischer
Fortschritt. Mit einem alten Backofen und einem
historischen Bäckerladen als Mittelpunkt, illusBayerisches Brauerei- und Bäckereimuseum Kulmbach e.V.,
Hofer Straße 20, 95326 Kulmbach
Öffnungszeiten: Di- So 10-17 Uhr, Führungen nach Vor­
anmeldung auch außerhalb der Öffnungszeiten
Tel.: 09221 805-14,
E-Mail: [email protected]
Eintrittspreis:
4,50 Euro p. P. Erwachsene
4,00 Euro p. P. Gruppe ab 10 Personen
(Rentner/Jugendliche/Kinder ab 6 Jahren)
30,00 Euro Führung pro Gruppe (max. 35–40 Personen)
Kombipreise für das Bayer. Brauerei- und Bäckereimuseum:
7,00 Euro p. P. Erwachsene Kombieintrittspreis
50,00 Euro Kombiführung pro Gruppe (max. 35–40 Personen)
Das Bayerische Brauerei- und Bäckereimuseum unterstützt die
Kampagne „Bier bewusst genießen“ der „Deutschen Brauer“.
Diese rufen damit gemeinsam zum verantwortungsvollen
Biergenuss auf.
www.bier-bewusst-geniessen.de
50 Der Kessener 04/2008
Blick in die Abteilung „Bierwerbung“ im Bayerischen Brauerei­
museum, zu sehen gibt es Beispiele beliebter Sammlerobjekte,
wie z. B. Flaschen, Gläser, Krüge, Etiketten, Plakate
u. v. a. m.
Bayerisches Brauereimuseum
So wie das Bäcker- und Brauerhandwerk früher
oft in einer Person und einem Haus vereint waren, so findet das neu eröffnete Bäckereimuseum seine natürliche Ergänzung in dem bereits
seit 1994 bestehenden Bayerischen Brauereimuseum.
Ausgebreitet auf über 3.000 m2 und eindrucksvoll in Szene gesetzt, bietet das Brauereimuseum
einen umfassenden Überblick über die Geschichte und Bedeutung des „flüssigen Goldes“. Vom
Bierbrauen um 1900 zur computergestützten
Bierherstellung im 21. Jahrhundert erlebt der
Besucher, die hohe handwerkliche „Kunst des
Bierbrauens“.
Dass jedes Zeitalter seinen eigenen Zugang zum
flüssigen Brot hat, erlebt der Besucher in der
Abteilung „Bierkultur im Wandel der Zeit“. Vom
Biertrinken als Mittelpunkt höfischen Lebens
im 16. Jahrhundert zum Biertrinken als Massenvergnügen auf Bierfesten und in Biergärten.
Die Demokratisierung des Bieres im Laufe der
Geschichte spiegelt sich wider im Wandel von
Sitten und Gebräuchen, aber auch in Hektolitern
und Umsatzzahlen.
Höhepunkt und Schlusspunkt jedes Besuches
ist ein Gang durch die „Gläserne Brauerei“.
Hier schaut der Gast dem Braumeister direkt
über die Schulter und erlebt hautnah, wie aus
Hopfen und Malz, Wasser und Hefe das einzigartige Museumsbier entsteht. Und natürlich hält
Braumeister Robert Boser für jeden seiner Gäste
einen Schluck des vollmundigen, goldgelben
Museumsbieres bereit.
www. bayerisches-brauereimuseum.de
V on S chloss H omburg
bis
O chsenfurt
Schloss Homburg als Galerie
Frau Gertrude Elvira Lantenhammer meisterte
eine neue künstlerische Herausforderung. Vom
13.9. bis 12.10.2008 zeigten zwölf renommierte
internationale KünstlerInnen ihre unterschiedlichen Ausdrucksformen/Installationen. In memoriam Renate Anger, einer bei einem Verkehrsunfall plötzlich verstorbenen Künstlerin, erlebte
Homburg auch Ruhe und Andacht.
An elf unterschiedlichen Plätzen inszenierte sich
Kunst sehr individuell, doch immer im Spannungsfeld der künstlerischen Inspiration der
Beteiligten und dem historischen Background.
Schloss Homburg derer von Gebsattel aus dem 16.
Jahrhundert, auf dem Tuffgesteinsfelsen oberhalb des Mains und der Burkardus-Grotte sich
erhebend, leuchtete im großen Reigen diesen
vielseitigen und nachdenklichen Kunstspazierganges.
Gespräch, Präsentation,
Skulptur, Komposition,
Performance, Gesang,
Theater, das große Angebot beeindruckte auch
die Minister Goppel und
Sinner, den Bürgermeister
und natürlich die äußerst
zahlreich erschienenden
Kunstschaffenden und
Kunstinteressierten.
Info: Tel. 09395-877888
www.kunstinschlosshomburg.com
Nachgebabbeld...
Eine Annäherung und Vorstellung: Die
interfränkische KunstRaum KG
Die KunstRaum KG (Ulrich Jung, Mag Lutz, Andreas Rapp, Dr. Petra E. Weingart und Ulrike
Zimmermann) eine zusammengewürfelte Gruppe von Kunstschaffenden war bis vor einem Jahr
fest in Volkach beheimatet.
Seitdem wechselt sie immer wieder zu neuen
Ausstellungsorten im (inter) fränkischen Raum.
Nicht nur die Auseinandersetzung mit dem Thema Fläche, Quadrat, Kubus, dem jeder Künstler
zwangsläufig begegnet, als auch der Umstand
eine aus 5 unterschiedlichen Gewerken zusammengewürfelte Gruppe zu sein ist immer wieder
Anlass für gemeinsame Aktionen.
Von den Franken heißt es, sie seien “Gewürfelte” witzig, wendig, widersprüchlich. Etwas von
diesem Geist soll bei allen Ausstellungen zu erleben sein.
Die Kunstraum KG bietet sowohl eine Kontaktbörse für Künstler untereinander, als auch für
Schaffende und Kunstinteressierte an.
Info: Tonhaus Lutz,Leistenstr. 80, Würzburg,
Tel. 0931/882224
www.tonhaus-lutz.de und
www.kunstraum-kg.de
Ochsenfurt
Auf „Ochsentour
durch Ochsenfurt“.
Eine ganz besondere Idee!
Seit Mitte August gibt es neue tierische Bewohner in der Innenstadt von Ochsenfurt. 30 Fieberglas-Ochsen präsentieren sich über die ganze
Stadt verteilt, und jeder trägt einen Namen und
hat einen Paten.
Ganz verschiedene Künstler und Schulklassen
gestalteten diese Kunstobjekte. Das CasaX-Team
initiierte diese Marketingaktion mit großer
Resonanz in der Geschäftswelt und auch vom
Publikum.
Es sei erlaubt, vielleicht ist es auch eine Art Wiedergutmachung für Besucher aus Schweden,
denn damals im Dreißigjährigen Krieg, so heißt
es, verweigerte die Stadt den Schweden einen
ganzen Ochsen, und daher zeigt sich im Wappen
nur der halbe. Kleinochsenfurt war dagegen
großzügiger und führt seit dem einen ganzen
Ochsen im Wappen (eine Anekdote...).
Jedenfalls das Ochsen-Event wird auch 2009
weitergehen, bei so viel Erfolg und schon jetzt
laufen die Planungen für ein neues Rahmenprogramm.
Info: www.casax.de
Der Kessener 04/2008 51
W ürzburg
und
U mgebung
Galerien-Rundgang in Würzburg und Umgebung
Den Freunden der bildenden Kunst
bietet sich zu Herbstbeginn ein reichhaltiges Programm.
Kathrin Feser, PengPeng
In der Bücherei im Bahnhof Veitshöchheim
wurde der Königspavillon in eine Galerie
umgebaut. Kathrin Feser eröffnet diese neue
Ausstellungsmöglichkeit mit “Wahren Geschichten”. Die Künstlerin hat sich seit ihrer
Ausbildung im In- und Ausland, ihren Auslandsaufenthalten und ihrer Teilnahme an zahlreichen Ausstellungen eine sehr eigene Bilderwelt von “skurrilen Phantasiewesen, Sprachmetaphern und Symbolen” geschaffen, die sie sehr
souverän einsetzt und mit dem Betrachter kommuniziert. Ihre Technik ist sehr vielseitig: Zeichnung, Tusche, Acrylmalerei, Siebdruck
und “Cut-out”. Bei
letzterer schneidet sie
Motive aus farbigem
Papier aus, legt diese
übereinander, legt
eventuell ein Transparent dazwischen, um
farbliche und räumliche Abweichungen
zu erzielen. Viele
Werke verströmen einen verschmitzten Humor, was sich auch in
den Titeln ausdrückt:
Vierklangwolken
ohne Rosinen, Skeptiker zurück auf Los
oder Unser Telefon
macht Ring-Ring-Ring.
Kathrin Feser folgt
keinem Trend, sie hat
erkennbar eine Eigenart. Noch bis zum 25.
Oktober 2008, Di-Sa
zu den Öffnungszeiten der Bücherei.
Im Spitäle in Würzburg zeigt Sonja
Edle von Hoeßle Arbeiten auf Leinwand
und Papier: Flüstergrün. Sie zeichnen
sich aus durch eine
52 Der Kessener 04/2008
Weiterentwicklung von Sichtweise, Motiv und
Malweise. Der Betrachter kann mit diesem abstrakten Impressionismus Vieles assoziieren, ein
Hauch von Monets Seerosen weht durch Hoeßles
Bilder, nicht zuletzt wegen der kräftigen Grüntöne mit blauen und gelben Hinterlegungen in
kräftiger Gestik. Noch bis zum 5.10.08, täglich
außer Montag von 11-18 Uhr.
Die Berliner Künstlerinnen Simone Häckel,
Kerstin Serz und Bettina Weiß zeigen auf dem
Kunstschiff Arte Noah im Würzburger Hafen
hinter dem Kulturspeicher NEONATUR. Die uns
heute umgebende Natur wie z.B. in Forst- und
Landwirtschaft oder in den Städtelandschaften
ist konstruiert und möbliert von Menschenhand. z.B. Schwäne werden im Herbst aus den
Gewässern zum Überwintern herausgenommen
und im Frühling wieder eingesetzt. Vieles ist
machbar und nicht zuletzt wegen des Klimawechsels denkbar. Und dann sind südländische
Blumenwiesen in eisigen Gletschern so widersinnig nicht. Oder es werden Größenverhältnisse
aufgehoben: Eine weibliche Figur kniet vor einer
gleich großen tropischen Blume perspektivlos
auf freier Fläche und umgekehrt der Schmetterling ist genau so groß wie die hinter ihm
gemalte Blume. Täglich 15-18 Uhr, Montag und
Dienstag geschl., bis zum 12.10.08.
Im Martin-von-Wagner-Museum kann man
sich noch bis zum 19.10.2008 mit den Städtebildern von Moritz Hasse vertraut machen. Unter
dem Titel “Ein lakonischer Blick” sieht man
Städtebilder aus Berlin, New York, Istanbul u.a.
Die Straßenzüge sehen scheinbar alle gleich
aus. Eine Zentralperspektive der Fahrbahnen,
parkende Fahrzeuge, Straßenbeleuchtung, eine
Brücke, leicht unscharf, gedämpftes Licht, trotz
des Verkehrs seltsam leer und trotz der Ähnlichkeit wieder erkennbar als der Ort, den der Titel
anzeigt. Dienstag -Samstag 10- 13.30 sowie am
21.9., 5.10. und 19.10.2008.
Reisen, Landschaft, Anrufung eines Ortes - die
Ausstellungen scheinen ungewollt Gemeinsamkeiten aufzuweisen. In den Gängen und Fluren
der IHK Würzburg-Schweinfurt stellt noch
bis zum 6.11.08 Roland Fürstenhöfer – ein
Künstler auf Reisen – Gemalte Poesie aus.
Den Betrachter erwarten miniaturhafte Bilder
auf Papier, Leinwand und Holz. Der Künstler
verarbeitet seine Reiseeindrücke ironisch und
poetisch, nachdenklich und phantasievoll mit
leuchtenden Farben, detailreich und handwerklich auf höchstem Niveau. Die Radierungen
entstehen mit nur einer Platte im Mehrfarbendruck mit zusätzlicher Handkolorierung. Die
vom Künstler vergebenen Titel treffen auf den
Punkt genau: Kürbistan Village, Wo der Brunello
wächst, Mokka in Mekka oder Komm, besteig
mein Drachenboot, Mädchen aus gutem Zelt.
Sie laden ein zum Betrachten und wecken eine
Sehnsucht nach Irgendwo. Montag-Donnerstag
8-20, Freitag 8-17, Samstag 8-12 Uhr.
HaJo
T heater A ugenblick
10 Jahre Theater Augenblick,
10 Jahre außergewöhnliches Theater mit außergewöhnlichen Schauspielern
Begonnen hat alles mit einer Idee, die in einem
Cafe, bei einem großen Stück Kuchen geboren
wurde: Theater nicht nur in der Freizeit, sondern
auch als eigenen Arbeitsplatz in einer Werkstatt
für behinderte Menschen anzubieten (Mainfränkische Werkstätten).
Aus einer Idee wurde ein integratives Konzept,
aus einem Konzept wurde ein Stück: „Traumgeschenke“. Sechs behinderte Schauspieler begeisterten mit 50 Vorstellungen das Publikum.
Es wurde viel im Theater am Neunerplatz, aber
auch auf Theaterfestivals in ganz Süddeutschland gespielt.
Durch die Eintrittgelder konnte der Lohn der
Schauspieler mit Behinderung erwirtschaftet
werden, die Produktionskosten für das Stück
mussten über Spenden finanziert werden. Der
Erfolg von „Traumgeschenke“ machte dann
auch Kulturzuschüsse vom Bezirk Unterfranken
und von der Stadt Würzburg möglich, die für
die Arbeit bis heute existenziell wichtig sind.
Zur gleichen Zeit erhöhten die Mainfränkischen
Werkstätten die Personalstunden, sodaß das
Theater Augenblick weitermachen konnte.
„Amora“ entstand, das internationale Theaterfestival „Total normal“ wurde organisiert und
2004 eröffnete das Theater Augenblick sein
eigenes Theater. Das Theater ist integriert in
eine Nebenwerkstatt der Mainfränkischen Werkstätten. Dieses war nur möglich gewesen, da zusätzliche Arbeitsplätze für behinderte Menschen
erforderlich waren und ein neues Gebäude
dafür gebaut werden musste. Daraufhin ging es
weiter mit vielen tollen Gastgruppen, mit „ZwischenGleisen“ und jetzt mit Klaus Kreuzeder, ein
Weltmusiker, der das 10jährige Jubiläum eröffnen wird.
Michael Schmitt und Klaus Kreuzeder
Programmübersicht
Sa. 18. Okt. 18 Uhr: Eröffnungsfest zum 10jährigen Jubiläum Ensemble Theater Augenblick
20.00: Klaus Kreuzeder und Michael Schmitt BIG BANG ORCHESTER
Do. 23. Okt. PREMIERE und Fr. 24. Okt. jeweils 19.30: Tanzensemble des Theater Augenblick, „Beziehungsweisen“
Regie: Ann-Katrin Schneider
29./30. Okt. jeweils 10 Uhr und 31. Okt. 19.30 Uhr: Tanzensemble des Theater Augenblick, „Zwischengleise“
18./19. Nov. jeweils 10 Uhr und 22. Nov. 19.30 Uhr: Ensemble des Theater Augenblick, „Amora“
9./11. Dez. jeweils 10 Uhr und 12. Dez. 19.30 Uhr: Ensemble des Theater Augenblick, „Traumgeschenke“
13. Dez. 16 Uhr: Die Bubbels Die Weihnachtsshow für Kinder: „Wo ist mein Geschenk?“
20 Uhr: Flic Fac Flop Konzert und Abschlussfest zum 10jährigen Jubiläum
www.theater-augenblick.de
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time for the different
Würzburg * Münzstraße 8 * Tel. 09 31-8 80 57 60 * www.nz-wine.de
Der Kessener 04/2008 53
S peziell
auch für
M änner – H ohenlohe
Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe:
Neues Spa –
speziell auch für Männer
Spa mit Kunst und eigener Produktlinie
Graf Friedrich II. späterer Fürst zu Hohenlohe,
ließ das schmucke Jagdschloss 1712 im Stile
der Spätrenaissance erbauen. 1738 entstand
dazu nach Rodungen ein weitläufiger harmonischer Lustgarten. Etwa zur gleichen Zeit
siedelten in Schlossnähe die ersten Bauern. Der
entstandene Ort erhielt zunächst den Namen
„Tiergarten“ und wurde 1750 in Friedrichsruhe
umbenannt.
Friedrichsruhe, einst fürstlicher Jagdsitz, zählt
heute zu den elegantesten Landhotels Deutschlands. Umarmt von herrlichem Mischwald und
einer harmonischen Parkanlage ist der gesamte
Komplex der Inbegriff absoluter Spitzenklasse.
Die Welt scheint sich immer schneller zu drehen.
Sie stellt an jeden einzelnen von Tag zu Tag
mehr Anforderungen und lässt ihn kaum mehr
zu sich finden. Ruhe und Entspannung sind der
einzig wirksame Gegenpol in dieser rastlosen
Zeit. Finden Sie Ruhe und Entspannung in einer
Umgebung, in der Hektik und Rastlosigkeit seit
jeher keinen Platz haben.
Friedrichsruhe eröffnet Ende November 2008 das
neue 4.400 m2 große Spa. Besonderheiten sind
ein speziell auf Herren ausgerichteter Bereich,
ein Kunst-Wandelgang und die eigene Pflege-Innovation „SanVino“.
Das Interior Design von Niki Szilagyi zeigt vor
allem edle Hölzer, Natursteine, feine Stoffe und
Keramik in Naturfarben. Um den Gästen eine
volle Kraftaufnahme vermitteln zu können,
wurde das Spa geomantisch ausgemessen. Störende Wasseradern und Magnetfelder wurden
daraufhin berücksichtigt und abgeschwächt.
Der Wellnessbereich besteht aus verschiedenen
Behandlungsräumen, Spa-Suiten, Außenpool,
Innenpool mit Kamin und eine Saunalandschaft.
Zusätzlich wird an 365 Tagen im Jahr eine nur
für Damen zugängliche Saunaabteilung bereit
stehen. Ergänzend werden ein voll ausgestattetes High Tech Fitnesscenter, Sportkurse mit Personal Trainer sowie Sinnes- und Mentaltraining
offeriert. In der Ruhegalerie lädt eine Spabücherei zum Lesen ein. Neben einem Spa-Restaurant
wird es eine Lern- und Eventküche geben. Hier
kann der Gast alles lernen, was für die Zubereitung von gesundem Essen wichtig ist.
Ein neues Hideaway
der ganz
besonderen Art.
*****
4.400 qm Spa
ab Dezember 2008
Im Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe.
www.schlosshotel-friedrichsruhe.de
Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe | Kärcherstraße | 74639 Zweiflingen-Friedrichsruhe |
Tel. +49 (0) 79 41/60 87-0 | Fax +49 (0) 79 41/6 14 68 | www.schlosshotel-friedrichsruhe.de |
[email protected]
54 Der Kessener 04/2008
Herren können eine Spa-Suite mit Finnischer
Sauna, Whirlpool und Dampfbad nutzen. Des
Weiteren kann sich das männliche Geschlecht,
ganz unter sich, mit ursprünglichen Badeabläufen und traditionellen Rasurritualen verwöhnen
lassen. In Planung sind außerdem spezielle SanVino Pflegeprodukte für Herren. Im Hotel selbst
entsteht eine Cigar Lounge.
K onzerte
Überall im Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe
sind Kunstwerke aus den verschiedensten Epochen zu finden, so auch im neuen Wellnessareal.
Neben der Spa-Rezeption mit Kultur-Lounge
wird es einen Kunst-Wandelgang geben, der Bilder und Skulpturen aus der namhaften Firmensammlung der Würth-Gruppe ausstellt.
Neben den renommierten Produktlinien Comfort Zone, Reviderm und für dekorative Kosmetik Couleur Caramel offeriert das Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe eine eigene Pflegeinnovation namens SanVino. Gewonnen aus den Kernen
der Trauben heimischer Weinberge, liefern die
Produkte einen 50-mal stärkeren Wirkstoff als
in
S chloss H omburg
Zellschutz gegen freie Radikale als Vitamin E.
Die SanVino Produkte sind vor Ort und im eigenen Versandhandel erwerbbar.
Die Annehmlichkeiten des Luxushotels, wie die
fürstlichen Gästezimmer und -suiten, die große
Parklandschaft und die Sterneküche von Lothar
Eiermann, runden das ganzheitliche Wellnesskonzept ab.
Das Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe gehört
zur Panorama Hotel & Service GmbH, einem Unternehmen der Würth-Gruppe.
Weitere Informationen und Reservierungen per
Telefon unter 07941-60870 oder im Internet:
www.friedrichsruhe.de
Schlosskonzerte
Homburg am Main
im Herbst 2008
Wer den authentischen Klängen längst vergangener Zeiten begegnen möchte, dem seien
die Konzerte in Schloss Homburg am Main em­
pfohlen. Das Schloss beherbergt eine großartige
Sammlung von Tasteninstrumenten des 17. bis
frühen 19. Jahrhunderts, die von dem Cembalisten und Fortepianospieler Michael Günther aufgebaut, erforscht und gepflegt wird.
In den Schlosskonzerten werden diese Instrumente von ihm und den bedeutendsten Meistern ihres Fachs gespielt, wenn sie nicht gerade
als Leihgaben bei Ausstellungen zu sehen und in
Konzerten zu hören sind. So war die Sammlung
zum „Bachfest der Neuen Bachgesellschaft“ in
Schloss Johannisburg, zum Wiener Konservatorium beim Festival „Das muss doch gewiss das
Klavierland sein“, zur Frankfurter Mozartausstellung 2006 und kürzlich nach Lausanne zum
Festival „Rencontres Internationales Harmoniques“ auf Reisen.
Die nächsten Konzerte in Schloss Homburg:
Sa. 18. Okt., 19 Uhr, „Romantisches in der
Klaviermusik“ Ella Sevskaya, Fortepiano, interpretiert Werke von R. Schumann, C. Schumann,
F. Mendelsohn und C. M. von Weber. In Wirklichkeit lebt die Musik der „Romantik“ auch von
halsbrecherischer Virtuosität, und Strenge ist
ihr auch nicht fremd, wie in diesem Konzert in
bedeutenden Werken jener Zeit zu hören sein
wird.
Sa. 1. Nov., 19 Uhr, „A Dream“ – John Dowlands Traum, Lautenmusik des frühen 17. Jh. mit
Sigrun Richter, Laute. Im Konzert begleiten
wir Dowland auf seiner Reise nach Italien, wo er
sich vervollkommnen wollte. Seine Pavanen und
Gagliarden mit ihren Widmungen an englische
Höflinge lassen ein Bild dieses Komponisten und
und seiner Zeit nicht ohne Humor und Ironie
entstehen. Kompositionen der Lautenisten Laurencini und Kapsberger spiegeln die Eindrücke
von Dowlands italienischer Reise wider.
Sa. 15. Nov., 19 Uhr, „Schwanengesang“, Liederzyklus von F. Schubert. Marco van de Klundert, Gesang und Michael Günther, Fortepiano. „Es sind jene Tondichtungen, die F. Schubert
im August 1828, kurz vor seinem Dahinscheiden,
Ella Sevskaya und Michael Günther bei den
Homburger Schlosskonzerten.
geschrieben hatte,“ heißt es im Vorwort der
Erstausgabe, und weiter: „man wird versucht
sein zu glauben, die Tüchtigkeit dieses im blühendsten Alter entschwundenen Genius habe
sich mit dem rüstigen Aufgebote noch einmal
erhoben, um seinen Lieben eine preiswürdige
Spende des Abschieds zu hinterlassen.“
Sa. 29. Nov., 9 Uhr, „Revolutionäre in der
Klaviermusik“, Werke von C. Ph. E. Bach, L. van
Beethoven und F. Schubert. Pierre Goy, Fortepiano. Das Fortepiano und seine Spieltechnik entwickelten sich in der Zeit dieser drei PianistenKomponisten geradezu schwindelerregend. Dies
geschah in gegenseitigem Austausch mit den
besten Klavierbauern
jener Zeit, wie an zwei
außergewöhnlichen
Fortepianos der Homburger Sammlung zu
hören sein wird.
Eine Verantaltungsübersicht kann auch
angefordert werden:
Clavier am Main,
„Bolongaros musikalischer Salon“
Schloss Homburg,
97855 Triefenstein, Tel.: 09395 997811, [email protected]
Näheres zur Sammlung und zu den Konzerten in
Schloss Homburg am Main, sowie zu der im letzten Jahr neu entstandenen Konzertreihe „Bolongaros musikalischer Salon“ in Frankfurt/Höchst
am Main unter: www.clavier-am-main.de
Der Kessener 04/2008 55
K önner – I nternational
Ein Gestalter von
Träumen
Atelier Rainer Sieke:
„Wir treibens bunt seit 30 Jahren“
In Würzburg aber auch bundesweit ist Rainer
Sieke seit 30 jahren ein fester Begriff für außergewöhnliche Kreativität bei der Umsetzung von
Gestaltungsträumen.
Für so machen Kunden schuf erst er das repräsentative Aushängeschild, das dann wesentlich
zum Erfolg beitrug.
Seine Gestaltungsträume GmbH realisiert mit
vielen Referenzen Projekte in Kunst, Bühnenund Porträtmalerei, sowie im Landschaften- und
Felsenbau.
Seine Kunden kommen aus der Gastronomie
und Clubszene, aus der Privat- und Geschäftswelt, auch Wellnesscenter und Schwimmbadbetreiber fragen seine künstlerische Hand nach.
Bei all seinem Erfolg hat Rainer Sieke seine markante Persönlichkeit nicht verloren und auch in
seiner großen Professionalität zeigt sich immer
wieder ein kritischer und nachdenklicher Geschäftspartner, der voller Charme und Witz ganz
unterschiedliche Menschen fasziniert.
www.sieke-gestaltungstraeume.de
Renate Jung in Shanghai
Würzburger Malerin auf internationaler Ausstellung in China
Mit großem Erfolg nahm die Würzburger
Malerin Renate Jung an der Kunstausstellung
„Shanghai Art Fair 2008“ teil.
Sie wurde von der Galerie „Art rays G/L, Bielefeld, eingeladen, die dort als einzige deutsche
Galerie vertreten war. In dem kommerzorientierten Shanghai, das u. a. auch als boomendes
Tor zum Kunstmarkt der Zukunft gilt, war
Renate Jung mit großformatigen, viel bewunderten Bildern vertreten.
Die Künstlergruppe „Sepia“ aus dem Atelier Renate Jung zeigte
im Jüdischen Museum in Veitshöchheim Bilder zu Thema „Hofgärten“. Wegen des großen Zuspruchs stellt die Gruppe ihre
Werke geschlossen im Atelier Jung in der Frankenstraße 61
noch eine weitere Zeit aus.
56 Der Kessener 04/2008
D essau – V ockerode
„Marquis de Sade“
im Kraftwerk Vockerode
Ein außergewöhnliches Projekt
an einem außergewöhnlichen Ort
Das Kraftwerk Vockerode
Vockerode war fast 60 Jahre lang Standort eines
Braunkohlekraftwerkes. Das 1. Halbwerk des
Gebäudes wurde 1937-1940 errichtet. 1945-1947
wurden seine Anlagen und Ausrüstungen als
Reparationsleistung an die Sowjetunion demontiert. In den Jahren 1953-1959 wurde das
Kraftwerk dann mit einem 2. Halbwerk wieder
aufgebaut und erweitert.
Ab 1968 wurde die Stadt Dessau über eine 15
km lange Leitung mit Fernwärme versorgt. 1971
folgte die Einrichtung als Spitzenlast-Kraftwerk
mit Gasturbinen. Seit 1972 wurde eine Gewächshausanlage für Tomaten und Gurken angelegt,
die durch das Kraftwerk mit Wärme versorgt
wurde. 1994 wurde das gesamte Braunkohlekraftwerk stillgelegt und zwei Jahre später als
eines der bedeutendsten Industriedenkmäler
Mitteleuropas unter Schutz gestellt. Im Rahmen
der EXPO 2000 nutzte das Land Sachsen-Anhalt
den Ort als Vorzeigeobjekt für verschiedene Ausstellungen. 2001 erfolgte die Sprengung der vier
140 m hohen Schornsteine, die mit einem Gutachten einherging, das dem Kraftwerk seinen
Denkmalstatus entzog.
Am 2. Juni 2006, dem Premierentag von „Marquis de Sade“ wurde das Kraftwerk „ausgewählter Ort 2006“ der Imagekampagne „Deutschland
– Land der Ideen“ im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft.
Kammertänzer Gregor Seyffert
Gregor Seyffert wurde in
Berlin geboren und studierte an der Staatlichen
Ballettschule Berlin. Nach
Abschluss seines Studiums
1987 wurde er sofort als
Solist an das Tanztheater
der Komischen Oper Berlin engagiert. 13 Jahre
tanzte er dort, seit 1991
als 1. Solist, die Hauptrollen großer klassischer und
zeitgenössischer Werke,
wie den Alain in La Fille
mal gardeé sowie den
legendären Waslaw Nijinsky im Erfolgsstück Clown Gottes, das im Jahr
2002 in einer Koproduktion zwischen dem WDR
und dem ORB verfilmt wurde.
1996 gründete Gregor Seyffert gemeinsam
mit seinem Vater Dietmar Seyffert die Gregor
Seyffert & Compagnie, mit der er als offizieller
Kulturbeitrag Deutschlands zu den Olympischen
Sommerspielen nach Atlanta geladen wurde.
1997 errang mit Gregor Seyffert den Prix Benois
De La Danse-UNSECO als Weltbester Tänzer des
Jahres diese begehrte, als Oscar des Balletts geltende Auszeichnung. 1999 wurde ihm der Titel
Berliner Kammertänzer verliehen.
Seit 2002/03 leitet Kammertänzer Gregor Seyffert als Künstlerischer Leiter die Fachrichtung
Bühnentanz an der Staatlichen Ballettschule
Berlin und fungiert seit
Beginn der Spielzeit
2004/05 als künstlerischer
Direktor von Gregor Seyffert Compagnie Dessau |
Anhaltisches Theater.
Unter seiner Leitung entstand, neben den Produktionen Das Paradies
und die Peri, Der kleine
Prinz und Tango-Palast,
das Cross-Genre-Aktionstheater Marquis de Sade,
das im Jahr 2006 im
stillgelegten Kraftwerk
Vockerode uraufgeführt
wurde und im Sommer
2007 zur Wiederaufnahme kam.
In der bildgewaltigen
Inszenierung des Lebens
von Marquis de Sade zeigen sich sowohl Gregor
Seyfferts große tänzerische Ausdruckskraft als
auch seine Fähigkeit, mit
der jeweiligen Rolle zu
verschmelzen.
Informationen: www.desade-spektakel.de
Tel.: 0340.2511 226
[email protected]
www.gregor-seyffert.de
www.de-sade-spektakel.de
Der Kessener 04/2008 57
W ürzburg – H ofleben
Tago im Vestibül
8. Würzburger
Residenznacht
Es ist nicht übertrieben zu sagen, wenn die
„Würzburger Residenz“ zu ihrer langen künstlerischen Nacht einlädt, strömen tausende von
Besuchern hierher. Denn voll waren die Räume,
lang die Schlange der Wartenden – nur 1800 Besucher konnten eingelassen werden.
Gewiss, das Programm verkörperte einen gewissen Zeitgeist: Tango im Vestibül, RedPack im
Hofkeller, Cool Jazz im Vorraum zum Fürstensaal. Aber vielleicht hätte ein Fürstbischof heute,
gäbe es ihn noch, sich auch von solchen Stilen
unterhalten lassen, schließlich sprudeln sie vor
Energie und heißen Rhythmen.
Ingelheim-Salon mit Skulptur
Streng genommen hätte man zur Zeit der Erbauung noch nicht einmal die Klaviermusik im
Toskanasaal (an diesem Abend gewissermaßen
einziger Vertreter der „klassischen“ Muse) hören, denn die Mechanik des dortigen Flügels
entwickelte sich erst im Verlauf des 19. Jahrhunderts.
Außerdem kann man genauso gut einen kunsthistorischen Kontrast genießen, z. B. Skulpturen
von Marek Zyga in den Ingelheimzimmern
(Kontakt über www.galerie-beim-roten-turm.
de, Sommerhausen) oder die Magie der Marimba in der Hofkirche. Und tatsächlich, ein solcher
Kunstraum lässt sich von jedem Instrument inspirieren, zumal die Marimba sehr wohl klassische
Werke adaptiert und eine faszinierende Klanglichkeit besitzt.
Für die Kunstinteressierten wurden viele Kurzführungen angeboten, auch in Antikensammlung und Staatsarchiv. Es war so vieles geboten,
vom Kulinarischen ganz zu schweigen, dass viele
es bedauerten, nicht in alle beabsichtigen Konzerte gekommen zu sein.
Doch ist es nicht Zweck einer solchen Nacht,
einfach einmal die herrlichen Räumlichkeiten zu
genießen, und deren Kunst per se auf sich wirken zu lassen.
www.schloesser-bayern.de
Neu: Lounge im Theater
58 Der Kessener 04/2008
F eierlicher A nlass
Florian Meierott
Erfolgreiche Instrumentalisten gibt es einige,
aber nicht viele suchen sich ihre neue Heimat in
der alten, bzw. nahebei, um das musikalische Leben der Region zu bereichern. Dazu gehört für
Florian Meierott vor allem die Jugend und die
Nachwuchsförderung.
Seit 204 residiert er im Schloss Erlach, wo er
nicht nur eine Musikschule unterhält, sondern
auch viele Projekte konzipiert. Eines ist das
Schülerprogramm „Klassik ist cool“, um die
Hemmschwelle zu dieser Stilrichtung bei vielen
Kindern und Jugendlichen abzubauen, und mit
seiner neu gegründeten Florian-Meierott-Stiftung will er einerseits begabte, junge Künstler,
andererseits unkonventionelle Musikprojekte
unterstützen.
Eher unkonventionell ist ja auch sein eigenes
Repertoire, reicht es doch von den klassischen
vituosen Soloviolinkonzerten bis hin zu Neuer
Musik, von divergierenden Stilrichtungen wie
dem selbst komponierten „techno concert“ oder
einem irischen Violinkonzert; ein schottisches
Violinkonzert hatte er jüngst zur Feier seines 40.
Geburtstages in der Residenz aufgeführt, in Anwesenheit des schottischen Komponisten John
Mortimer.
So musste sich auch niemand wundern, dass unter den beteiligten Künstlerfreunden, die sein
Feierkonzert mitgestalteten, neben Vertretern
des seriösen Stils auch andere Klänge zu hören
waren wie z. B. Chansons.
Auch die Namen seiner Konzerte sprechen bei
allem Niveau für Kreativität und Lebenskultur
seiner Zuhörerschaft, sei es das „Schlemmen für
die Kunst“, das „Champagnerfest“ oder beim
Festival in Bad Hindelang im Allgäu auf dem
„langsamsten Wanderweg der Welt“ – ob diese
Art der Entschleunigung etwa auch musikalisch
zum Ausdruck kommt?
Man darf jedenfalls gespannt sein auf die hoffentlich nächsten mindestens 40 Jahre dieses
engagierten Künstlers.
Weitere Infos: www.meierott.de
Peter-LurzGedächtnis-Schwimmen
27. September 2008 von Schweinfurt
nach Würzburg - 85 km Non Stop
30 Schwimmer und Schwimmerinnen aus dem
Würzburger Schwimmverein 05 schafften diese
Strecke wirklich an einem Tag mit großem Finale
am Abend am Stadtstrand in Würzburg
(www.stadtstrand-wuerzburg.de).
Das spektakuläre Vorhaben, ausschließlich mit
Schwimmern aus dem Verein, und selbst „Veteranen“ engagierten sich für diese gute Sache.
Rainer Griebl bereitete fast ein Jahr lang die
Veranstaltung vor und die Abwicklung und
Durchführung erfolgte meisterlich.
Dr. Reinhard Stumpf als Präsident spricht im Vorwort des Sondermagazins dass Peter Lurz immer
versucht hat, den Wert des Lebens zu schätzen.
Und diese Erkenntnis gab er auch gerne weiter
mit dem Tenor, „dass manchmal all die Ärgernisse des Alltags gar nichts sind, wenn man
darüber nachdenkt, für jeden Tag des Lebens
dankbar zu sein.“
Unser Kompliment den Initiatoren und Beteiligten und Unterstützern.
www.svw05-fitness.de
Der Kessener 04/2008 59
R osa S eite – V orurteil
Rosa Zeiten
Gay – oder
doch nur ganz normal?
Was heißt hier schon normal, was heißt
hier anständig?
Beide Begriffe sind eher verschwommen und
ganz individuell interpretierbar. Wieso praktiziert man Toleranz, liegt diese Haltung nicht in
erster Linie auch am Elternhaus? Unsere Erziehung erfolgte in einem katholischen Elternhaus,
Besuch des städtischen Gymnasiums und Internatsaufenthalt im bischöflichen Konvikt von
Osnabrück.
Natürlich gab es strenge Richtlinien in der Erziehung und Anleitung, doch die Basis des Dialoges
zwischen uns und den Autoritäten war immer
ein offener, kritischer. Es wurde zu Selbstbewusstsein und Achtung angehalten.
1967 Würzburg, Beginn des Studiums, ein Zimmer in der Sanderau, die Kellerzimmer waren
unterwandert von „schwulen“ Studenten. Es
war meine erste Begegnung mit diesem „Anderssein“, doch Toleranz und Höflichkeit standen von Anfang an zwischen uns. Woran liegt
es, wenn man in Situationen gerät, die ein Menschenbild in Frage stellen können.
Damals und auch heute ist das Thema „Gay
sein“ trotz aller Entwicklungen in der Gesellschaft noch immer ein Tabu-Thema. Man spürt
noch immer, privat oder öffentlich, die ständige
Flucht vor dieser Veranlagung und dem Outcoming des betroffenen Menschen. Was soll das?
Ein Fundstück
60 Der Kessener 04/2008
Ich erlebte damals einen Kreis von Freunden,
die mein „Normalsein“ völlig respektierten, und
trotzdem mich in ihrem Kreis voller Charme, Esprit, Offenheit, Ästhetik, Bildung gern
tolerierten. Dieser Kreis war international, man pflegte fremde Sprachen und
begegnete sehr gebildeten und an Kultur interessierten Menschen mit einem
hohen Stilempfinden, mit Geschmack
und voller Attraktion!
Was hat sich heute geändert? Gerade auch privat? Wie stehen Eltern zu
ihren betroffenen Söhnen und Töchtern? Dieser damalige Freundeskreis
prägte ein gesellschaftliches Umfeld
mit Leidenschaft, Humor, Anstand und
Aufmerksamkeit. Gerade diese Haltungen und Inhalte brachen wohl das
starre gesellschaftliche Korsett auf und
schufen ein Klima von interessierter
Neugier und höflichem Respekt. Es
waren keine grauen Personen, es gab
keine direkte Aggression im Umgang
miteinander.
Diese vielen toten und langweiligen
Gesichter heute, gehetzt, oft sehr egoistisch und taktlos, zeigen doch nur
den Mangel an Weitsicht und Großherzigkeit. Wir öffnen gern die Tür zum
direkten Dialog über dieses Thema in
dieser Stadt als gesellschaftliche Selbstverständlichkeit.
... gentil homme B.A.W.
Info: WuF e.V. – schwulesbisches
Zentrum Würzburg, Niggelweg 2,
97082 Würzburg
www.wufzentrum.de
F avoriten
Wirtshaus Bronnbach
& Künstlerkeller
Faber
Norbert
Schweizer
Drivers
Wanted!
Hier begegnen wir einem
Gastwirt mit Können, Leidenschaft und Herz. Seine
Großmutter betrieb das
ehemalige „Hemmerlein“,
noch vielen Würzburgern
bekannt.
Das Off- und ONROAD-CAMP 2008
auf dem PROLOG Freigelände
in Bad Kissingen überzeugte ein zahlreiches,
interessiertes Publikum durch sein großartiges
Angebot.
Nach Lehrjahren in München und Augsburg
wählte er den Weg zurück in seine Heimatstadt und eröffnete das „Frankenfässle“ in der
Arndtstraße, später folgte das „Schweizers“ im
ehemaligen „Hemmerlein“ an der BalthasarNeumann-Promenade.
Was wäre eine Innenstadt ohne eine gute Gastronomie, denn zum Flanieren und Einkaufen
gehört auch eine gute Einkehr. Im Bronnbach
konnte Norbert sich endlich einen Traum verwirklichen und hier pflegt er tagtäglich mit
einem ausgezeichneten Team eine echte, fränkische Wirtshaustradition. Seine Küche ist fränkisch-mediterran und das Flair des Wirtshauses
ist unkompliziert mit einer gepflegten, fränkischen Gastlichkeit.
Im Keller des Hauses bietet Rena Schwarz seit
neuestem das Bronnbach-Wirtshausspektakel an,
mit eigener Show und natürlich einem saugutem
Essen von Norbert.
Der Bronnbach-Künstlerkeller bietet Programme
der Metropolen zu erschwinglichen Preisen an,
organisiert von der www.entertainmentcompany.de. Herbert Löw ist der „spiritus rektor“ des
anspruchsvollen Programmes. Mittlerweile hat
sich ein ganz gemischtes Stammpublikum gebildet.
Wer all das liebgewonnen hat, aber auch unabhängig davon kann vom Bronnbach auch ein
Catering ordern oder eine Erlebnisgastronomie
sprich Dinner & Show mit Meisterkoch Norbert
Schweizer und seinem Team und einer Feier organisiert von der Entertainment Company.
www.bronnbach-kuenstlerkeller.de
11 ha Freigelände sind ein absoluter Volltreffer für Offroad-Fans, und das mit ganz unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und einem
Programm für die ganze Familie (Segwayfahren,
Quad-Parcour, Hochseilgarten, Hüpfburg ...).
Der Umweltgedanke wurde bei allen Aufgaben
nicht außer acht gelassen, denn auch ein Fortbewegen mit hohem Spaßfaktor kann ein Freizeitvergnügen verantwortungsvoller „driver“ sein.
Abends gab es ein romantisches Lagerfeuer mit
echtem Cowboyfeeling und wer übernachten
wollte konnte es tun.
www.fabergruppe.de
Galerie Ilka Klose
18 Jahre Galerie-Geburtstag.
Gezeigt werden ab 15.11. neue Werke der bisher ausgestellten Künstler. Schirmherrin wird
Frau Bürgermeisterin Marion Schäfer sein, die
die Vernissage eröffnet, ab 16 Uhr.
Frau Klose präsentiert in Würzburg immer wieder eine experimentierfreudige Avantgarde, die
in ihren Bildern sehr gegenständlich arbeiten
und häufig die aktuellen Tendenzen in ihren
Werken sehr klar erkennen lassen.
Überregionale und sehr erfolgreiche Maler werden dem Publikum mit großer fachlicher Kompetenz vorgestellt, und das in einer sehr angenehmen, beinahe privaten Galerieatmosphäre.
97084 Würzburg, Leitengraben 3,
Tel. 0931/7841630
Weinhaus König, Randersacker
Im Bergmeisterhaus Randersacker der Familie Wolfram und Bernhard
König gab es am 4.10.08 wieder ein ganz besonderes Ereignis.
Nur alle zwei Jahre findet das Pressen auf der alten Kelter statt, die
vor mehr als 200 Jahren gefertigt wurde. Muskelkraft und Hebeltechnik betreiben auch heute noch die Presse. Mit einem großen
Eichenbalken, dem sogenannten Schuh, der beweglich an einer Spindel hängt, wird Druck ausgeübt auf die Bracken und über Bretter als
Deckplatte die Maische gepresst. Immer wieder wird der Schuh zurückgeführt und so der Druck langsam nachgeführt.
Für die Kinder ist dieser Vorgang immer die Möglichkeit zum Karussellfahren. Weingut und Hof waren natürlich offen und so besuchten
auch viele Stammgäste aus früheren Zeiten das gastliche Haus.
Die Weinstube ist nämlich nur zu bestimmten Anlässen nach Absprache geöffnet und natürlich für Weinproben. Franken, von einer seiner
schönsten Seite und Gastfreundschaft, ist immer eine Reise wert.
Die Eindrücke im Bergmeisterhaus sind auch heute noch bleibend.
www.weingut-koenig.de
Der Kessener 04/2008 61
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Residenznacht 08
Kurz bemerkt
„Die Seele zu spüren ohne zu erklären ohne
Worte, und dieses Empfinden darzustellen, das
ist es, glaube ich, was mich zur Monochromie
gebracht hat.“ (Yves Klein 1960).
Ein anderes Beispiel geht in dieselbe Richtung,
nämlich die Geschichte des Flötenspielers, der
nur einen lang anhaltenden Ton spielte. Auf
die verwunderte Frage der anderen nach dem
Grund dieses Tons, antwortete er, dass er eben
seinen Ton gefunden hätte, die anderen ihn
aber noch suchen müssten. Richard Wagner
sprach einmal etwas Ähnliches: Ich habe sehr
bestimmte Eindrücke in diesem Trance-ähnlichen Zustand, der die Voraussetzung für jede
schöpferische Bemühung ist. Ich spüre, dass ich
mit dieser schwingenden Kraft eins bin, dass sie
allwissend ist und dass ich aus ihr in einem Ausmaß schöpfen kann, das nur von meiner eigenen
Fähigkeit begrenzt ist.
Ist es nicht so, dass man, um die Probleme dieser
Stadt zu lösen, die Probleme Würzburgs hinter
sich lassen muss? Das Entscheidende ist bei allem
Engagement, Machen, Tun, Vortragen, Kontakten, Recruiting, Development, PPP, all dieser
überaus großen Wichtigkeiten, gerade ökonomisch und politisch, dass die Befangenheit der
eigenen Person immer dabei ist. Wir vermissen
die Ruhe, das Innehalten, die Wahrnehmung.
Die Faszination in der Begegnung mit dem anderen verlangt eine andere Wachsamkeit und
ein anderes Verhalten.
Vorhang auf in Würzburg. Das Publikum wartet
auf die grandiose Inszenierung, strömt noch immer in diese Stadt, doch das passende Ensemble
findet sich nicht zusammen, oder existiert schon,
doch in Einzelvorstellungen.
Uns bieten sich eine Fülle von Eindrücken im
Schnelldurchlauf: 8.11.2008 Wiedereröffnung
des Konzertgebäudes der Hochschule für Musik;
bis zum 7.11. in der Galerie „Professorium“ (T.
0931 413937) „flüchtige quantenmechanische
Wesen“ – oder: Wir machen auch in Öl. Mit ushi
f und walter gramming, Berlin.
Neu erschienen im J. H. Röll Verlag: Curd Lessig,
Mythenbilder, mit Texten der Würzburger Archäologin Erika Simon.
Das Würzburger Wissen präsentiert allerlei Aktion, Vorträge, Führungen (Info: www.wuerzburg-ag.de).
In Lohr gibt es den Kulturkalender „Spessartwinter“ 08/09, z. B. am 30.10. Altes Rathaus anlässlich des 230. Geburtstags Heinrich von Kleists
seine „Die Marquise von O.“; am 19.4.2009
Christoph Soldan und Quintett der schlesischen
Kammersolisten Kattowitz (Info: www.lohr.de).
Max Liebermann und die Berliner Sezession warten bis zum 31.10. im Schlösschen im Hofgarten Wertheim am Main auf die Besucher (Info:
www.schloesschen-wertheim.de).
5 Jahre Sommerhaus in Sommerhausen (Info:
www.theater-sommerhaus.de).
Ein Tipp: Der Führer zur Qualitätsroute im
Würzburger Einzelhandel und positiv der neue
­„comacs-shop“.
„Kunst ist die Logik selbst, vom Genie geschmückt, einem notwenigen Weg folgend und
die höchsten Gesetze in sich tragend“ (Yves
Klein 1958).
Wo ist in Würzburg eine gemeinsame Arbeitsgruppe von allen, die diese Stadt lieben und voranbringen wollen?!
Koordination: [email protected]
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Juli bis September 2008
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... macht Würzburg zur Marke!
Der K essener
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Impressum | Herausgeber:
Presse- & Kulturbüro | Zeitungsmanufaktur
Bernhard A. W. Kessener (M. A.)
Oberer Geißelring 2 | 97236 Randersacker
Tel.: 0 93 03-99 06 66 | Fax: 0 93 03-99 07 47
eMail: [email protected]
Internet: www.der-kessener.de
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Redaktion:
B. A. W. Kessener (M.A.) (v.i.S.d.P.)
Im Dialog mit:
Dr. C. Breitfeld, Pat Christ,
Dr. E. Garhammer, H. J. Siegling,
Berthold Kremmler, Dr. Horst SchäferSchuchart, Agentur Kunz, A. Dressler
u. a.
Kundendialoge:
Bernhard A. W. Kessener (M.A.)
Grafik:
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A. Dressler, Dipl. Designer (FH)
Bild/Kunst-Urheber 296 759
Schießhausstr. 19½ | 97072 Würzburg
eMail: [email protected]
Druck:
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Leibnizstraße 5 | 97204 Höchberg |
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Auflage:
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Nächste Ausgabe Dezember 2008
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Michael Triegel Ausstellung im Museum am Dom
Würzburg, 26. 9. – 30. 11. 2008

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