Pferdeschutzaktuell

Nr.3/2011
Juni, Juli, August
20.Jahrgang
Pferdeschutz
aktuell
Info-Blatt des Österreichischen
Pferdeschutzverbandes
1130 Wien, Auhofstraße 221/1/16, Te.
0664/4607051
Email: office@ pferdeschutzverband.at
Homepalge: www.pferdeschutzverband.at
“Die Welt ist die wahre Schule, denn da lernt man alles von
selbst.“ Johann Nestroy
Liebe Mitglieder und Gönner,
liebe Leserinnen und Leser!
Gelegentlich hören wir von Öko-Projekten bzw. Weidebewirtschaftungen, doch sind diese Aktivitäten nicht immer zum Vorteil
für die Tiere. Besonders fragwürdig ist die Bestückung von Aulandschaften und Flußrändern mit verschiedenen Tierarten, die
eigentlich nicht dort hingehören.
Es ist bekannt, dass Pferde eine sehr sensible Haut haben und in
einer Aulandschaft intensiv einer Mückenplage ausgesetzt sind.
Schafe mit dicker Wolle der prallen Sonne in Flußgebieten auszusetzen, ist auch nicht gerade tierfreundlich. Es ist nicht auszuschließen, dass letztendlich wirtschaftliche und nicht ökologische
Interessen dahinterstehen. Darüber hinaus kann es bei Überschwemmungen zu prekären Situationen für die Tiere kommen,
wenn ihnen buchstäblich das Wasser bis zum Halse steht. Auch
schafft eine plan– und ziellose Vermehrung wieder zusätzliche
Probleme.
Bevor solche Projekte entstehen, wäre eine Kontaktnahme seitens der Verantwortlichen mit Tierschutzleuten sinnvoll, denn
diese sind ja hinlänglich mit Problemen wie der Vermehrung und
diversen anderen befasst und belastet.
Allen unseren Mitgliedern und Freunden wünsche ich einen schönen Sommer und eine erholsame Zeit und danke im Namen der
Pferde für die Unterstützung.
Ihr
Manfred Lottes
Nach dem harten und langen Winter können unsere Pferde
wieder die schönen Weiden genießen, die trotz der Trockenheit ausreichend Futter bieten.
Durch die Abgänge in den letzen Monaten konnten wir wieder einigen Pferden helfen.
Oben im Bild die Schimmelstute Rocket, unten Amigo und
Sunny
Ausführlicher Bericht über die neuen Pferde auf Seite 2
(Obmann)
Buchbesprechung
Mark Rashid
Dein Pferd - dein Partner
Wahrnehmen, leiten, vertrauen
216 Seiten, 27 s/w Fotos, Hardcover
13,8x22, Preis € 20,60
ISBN 978-3-440-12489-5
Text Seite 2 >>>>|
Impressum:
Pferdeschutz aktuell – Mitteilungsblatt des Österreichischen
Pferdeschutzverbandes (gegründet 1959).
Herausgeber und Medieninhaber: Österreichischer
Pferdeschutzverband, 1130 Wien, Auhofstraße 221/1/16. Telefon
0664/4607051
Redaktion: Manfred Lottes, Adresse wie oben. Layout: eigene
Produktion.
Digitaldruck, Erscheinungsweise 3-4 x jährlich.
Bank: Volksbank Wien, Konto-Nr. 406 79266 003, BLZ
43.000
Offenlegung nach § 25 des Mediengesetzes: Pferdeschutz
aktuell ist ein Informationsblatt des Österreichischen
Pferdeschutzverbandes.
Vereinsregisternummer ZVR 029635739. Dieser Verein ist
Neues von unseren Pferden
Im April mussten wir uns leider von zwei Pferden verabschieden, die sehr lange in unserer Betreuung waren. Unsere
Julia hatte ja trotz ihrer chronischen Hufrehe lange ohne wesentliche Beschwerden bei uns eine gute Zeit verbringen
können. Doch wussten wir, dass eines Tages die Hufbeinrotation so weit fortschreitet, dass der orthopädische Hufbeschlag nicht mehr helfen wird. So war es in letzter Zeit und
auch die Schmerzmittel halfen nicht mehr. Aufgrund der
Gegebenheiten folgten wir dem Rat des Hufschmiedes und
unsere Tierarztes und mussten uns für die Einschläferung
entscheiden.
Auch unser Isidor war durch eine massive Arthrose im rechten Vorderbein nicht mehr behandelbar, da die Schmerzmittel sowie die Infiltration in die kranke Stelle nicht den gewünschten Erfolg brachten. Die Einschläferung war daher
eine zwingende Maßnahme.
Das dritte Pferd hat eine besonders schlimme Vergangenheit hinter
sich. Die Stute Sunny (Zuchtbuchname Homage, Bild Mitte rechts)
stammt aus Wolfsgraben. Über die verwahrlosten Pferde dieser Haltung berichteten die Medien vor einigen Jahren ausführlich.
Eine Pferdefreundin nahm sich dieser Stute, die damals auch ein
Fohlen hatte, an und brachte sie auf einen Hof nach Altlengbach, wo
die beiden zuerst einmal tüchtig aufgefüttert wurden. Mittlerweile
wurde für den Dreijährigen ein guter Platz gefunden. Da sich beträchtliche Schulden seitens der Pferdebesitzerin angesammelt haben und der Hof nicht weiter in der Lage war, das Pferd gratis zu
versorgen, wurden wir um Übernahme dieser Stute gebeten.
Zu guter letzt mussten wir unseren Wotan in die Klinik bringen, da
die im Frühjahr besonders heftige Staubbelastung für die Atmung
Probleme verursachte. Die Behandlung schritt gut voran, so dass er
wieder recht munter und guter Dinge ist. Die Tierarztrechnungen
der vergangenen Monate verursachten natürlich ein beträchtliches
Loch in unserer Kassa.
Einige neue Pferde waren bereits auf der Warteliste, die dringend Hilfe benötigten.
Als Erster kam Amigo zu uns, der als
Schulpferd infolge
seines Alters von 25
Jahren ausgemustert
wurde. Eine Pferdefreundin erfuhr von
der bevorstehenden
Abholung durch einen Händler, kam
aber dem zuvor und
zahlte dem Besitzer
den Schlachtpreis.
Nun ist er bei uns gut
versorgt und hat sich
sofort mit Miranda
angefreundet.
Pferdefreunde aus Oberösterreich kontaktierten uns bereits
Anfang des Jahres, ob ein Platz für eine 23-jährige Stute
frei wäre. Selbst konnten sie nicht helfen, da sie bereits auf
dem eigenen Hof 12 Pferde aufgenommen hatten. Da dieses
Pferd nicht mehr als Turnierpferd zu brauchen ist und für
die Zucht auch nicht den gewünschten Erfolg brachte, wäre
wahrscheinlich für die Schimmelstute (Bild oben) kein gutes Ende bevorgestanden. >>>>>>
Buchbesprechung (Fortsetzung)
Das Pferd lässt sich nicht einfangen, ist beim Reiten unmotiviert oder schreckhaft? Mit solchen und vielen anderen Problemen wird Mark Rashid tagtäglich mit seinen Kursen konfrontiert. Der bekannten Horseman öffnet die Augen für die
Denkweise der Pferde und kommt dabei zu überraschenden
Einsichten und manchmal verblüffend einfachen Lösungswegen. Er zeigt, was sich in der Einstellung zum Pferd ändern
muss, damit der Reiter seine Führungsrolle einnehmen und
dabei auch noch das Vertrauen seines vierbeinigen Partners
gewinnen kann.
Mark Rashid ist international anerkannter Pferdeausbildner
mit der besonderen Fähigkeit, sich in Mensch und Tier hineinzuversetzen.
Die Tierschutzinspektion berichtet
Immer wieder erfahren wir über Anbindehaltungen, die trotz Verbot nach wie vor gehandhabt werden. Diesmal betraf es eine Haltung in Oberösterreich, die uns schon länger bekannt ist und uns
schon vor einigen Jahren immer wieder beschäftigt hatte.
Das Foto, das uns
übermittelt wurde,
spricht eine eindeutige Sprache.
Der
zuständige
Amtstierarzt führte
umgehend
eine
Kontrolle durch
und leitete ein
Verfahren gegen
den Pferdehalter
ein. Hoffentlich
erhält dieser einen
entsprechenden
Denkzettel für die
Missachtung der
Vorschriften.
Sollte jemand von unseren Pferdefreunden von einer solche
Haltung erfahren, ist es sinnvoll, entweder direkt eine Meldung
an die Behörde oder eine Verständigung an uns. Wir gehen der
Sache verlässlich nach. Verbot der Anbindehaltung seit
1.1.2011 !!