Weverstraße: Staaken: Altstadt:

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Weverstraße: Staaken: Altstadt:
01. Jahrgang
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Magazin für die Havelstadt
Altstadt:
Jagd auf
P o k é m o n S e i t e 1 0
We ve r s t r a ß e :
Mieter können
w o h n e n b l e i b e n Seite 6
Staaken:
Wieder Ärger
um Sommerbad
S e i t e 5
0 8/2 016
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Erscheinungstermine 2016:
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April-Ausgabe7. April, AS 29. März
Januar-Ausgabe:
Februar-Ausgabe:
März-Ausgabe:
April-Ausgabe:
Mai-Ausgabe:
Juni-Ausgabe:
Juli-Ausgabe:
August-Ausgabe:
September-Ausgabe:
Oktober-Ausgabe: November-Ausgabe:
Dezember-Ausgabe:
Mai-Ausgabe:
6. Mai ( Feiertag) AS 25. April
Juni-Ausgabe:
2. Juni, AS 23. Mai
Juli-Ausgabe:
7. Juli, AS 27. Juni
August-Ausgabe:
4. Aug., AS 25. Juli
September-Ausgabe: 1. Sept., AS 22. Aug.
Oktober-Ausgabe: 6. Okt. AS 26. Sept.
November-Ausgabe: 3. Nov. AS 24. Okt.
Dezember-Ausgabe: 1. Dez. AS 21. Nov.
21. Januar, AS 11. Jan.
18. Februar, AS 8. Feb.
17. März, AS 7. März
21. April, AS 11. April
19. Mai, AS 9. Mai
16. Juni, AS 6. Juni
21. Juli, AS 11. Juli
18. Aug., AS 8. Aug.
15. Sept., AS 5. Sept.
20. Okt., AS 10. Okt.
17. Nov., AS 7. Nov.
15. Dez., AS 5. Dez.
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Editorial
Hallo Spandau,
haben Sie sie auch schon entdeckt:
Die vielen Jugendlichen, die mit gesenktem Kopf in der Altstadt stehen
oder sitzen? Sie alle haben eines gemeinsam: In der Hand halten sie ihr
Smartphone, der Blick ist auf den Bildschirm gerichtet. Dort könnte nämlich
ein kleines Monster auftauchen, ein Taschenmonster, ein sogenanntes „Pokémon“.
Einst von Nintendo als Game für den
„Nintendo GS“ entwickelt, haben jetzt
der Erfinder und die frühere Google-Tochter „Niantic“ die Neuauflage gestartet – und wie auch bereits zu den
alten Pokémon-Zeiten wurde das Spiel
schnell zu einem Hype.
Wie bei allem Neuen geht auch gleich
die Meckerei wieder los: Die Gamer
werden zu weltfremden Zombies erklärt, das Spiel sei gefährlich, weil die
Kids vor lauter „Auf-das-Display-glotzen“ vor Autos rennen, andere Passanten und Radfahrer umrempeln könnten.
Die Datenschutzbestimmungen seien
mindestens fragwürdig. Die Kommentare auf Facebook reichen von „bescheuert“ bis hin zu „amerikanischer Mist“.
Ich mag die Kritik nur begrenzt teilen.
Viele der Spielerinen und Spieler, mit
denen wir während der Recherchen gesprochen haben, wissen sehr genau ob
der Risiken. Für sie zählt der spielerische Moment mehr, die kurzeitige
Flucht aus dem Alltag. Ich kann das
nachvollziehen: Paris, Nizza, München,
Ansbach; so viele Opfer, diese grausamen Täter. Man hat das Gefühl, dass
die Gesellschaft regelrecht verroht,
Brutalität und Hass zum guten Ton gehören. Mir fällt es zunehmend schwer,
die vielen schlechten Nachrichten zu
verarbeiten; ich ertappe mich dabei,
dass ich gern aus einer Tagesschau
oder einer Tageszeitung flüchten möchte - zu den Taschenmonstern...
Ich finde es gut, dass unsere Kids solche Spiele spielen, damit werden sie
wenigstens nicht wie bei vielen
Ego-Shootern und anderen Ballerspielen, in eine dunkle, gewaltvolle Scheinwelt entführt, die sie schlimmstenfalls
irgendwann als Realität begreifen. Sie
landen in einem Rollenspiel, das in
dem Vergleich dann doch harmlos ist
und unsere Kids wieder vor die Tür und
in die Bewegung lockt.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und Blättern, genießen Sie viele
schöne und gewaltlose, fröhliche Sommertage.
Ihr
Bernhard von Schröder
Aus dem Inhalt
Wieder Ärger um das
Sommerbad Staaken
Seite
Weverstraße: Mieter
können wohnen bleiben
Seite
Wahlen zur BVV
am 18. September
Seite
Nachruf: Heinz Bosbach,
Gründer der Stadtgarde
Seite
Postgelände: Planer
machen Tempo
Seite
Pokémon: Monsterjagd
in der Spandauer Altstadt
Seite
Spandauer Profile: Das
Autohaus Herrmann
Seite
Rubriken
Luftbilder Seite
Portrait Seite
Gestern - heute Seite
Unsere historischen Blätter
Seite
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Das Titelfoto...
...zeigt den Bildschirm eines Smartphones, auf dem
das „Pokémon Go“-Spiel
läuft. Foto: bvs
Unser Team für Spandau
Michael Uhde, Redaktionsleitung
Kontakt: 0171 - 724 12 45, E-Mail: [email protected]
Bernhard v. Schröder, Chefredaktion alle Ausgaben
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Hartmut Grittke, Media-Berater
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Spandauer STADT - JOURNAL 08/2016
3
Ausblick
Impressum
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Das Spandauer Stadt-Journal erscheint monatlich am jeweils 1. Donnerstag.
Der Nachdruck, auch teilweise, ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher
Genehmigung des Verlags gestattet.
4
Spandauer STADT - JOURNAL 08/2016
Bahnhof Spandau
Beeindruckender Blick von oben auf die östliche Einfahrt
zum den Bahnhof Spandau. Was kaum jemand weiß: Der
Bahnhof neben den Spandau Arcaden ist laut Wikipedia
der mit der längsten Bahnsteighalle in Deutschland: Sein
Tonnendach bedeckt die Bahnsteige vollständig über 432
Meter Gesamtlänge. Der IC/ICE-Bahnhof gibt Zugang zu
vier Fern- und zwei S-Bahngleisen, er gilt im Fernverkehr
als einer der 80 hoch belasteten Bahnhöfe in Deutschland. Von Spandau aus teilen sich die Fernverkehrs-Schienen auf in die der sogenannte Hamburger- und Hannoveraner Bahn. Der Bahnhof wurde zwischen 1996 und 1998
gebaut. Zur Zeit wartet das total verdreckte Glasdach auf
eine erstmalige Reinigung.
Foto: UG
Stadtgeschehen
Wieder Ärger um
das Sommerbad Staaken
Erneut standen Schwimmratten, die ins kühle Nass des Sommer- und
Familienbads Staaken am Brunsbütteler Damm 443 springen wollten, in
den vergangenen Wochen mehrfach vor verschlossenen Türen.
Seit dem 25. Juni sollte das Staakener
Bad eigentlich regelmäßig geöffnet
sein. Dennoch gab es unplanmäßig
selbst an heißen Wochenenden – wie
etwa am 9. und 10. Juli - keinen Badespaß in Staaken. Nahezu an jedem dritten Tag der bisherigen Saison war das
Freibad geschlossen.
Die Berliner Bäderbetriebe (BBB) nennen dafür einen ganz profanen Grund.
Dem Unternehmen mangelt es trotz laufender Stellenausschreibung an Fachangestellten für seine Bäder. Fehlen
dann Mitarbeiter wegen Krankheit oder
Urlaub etwa im Kombibad SpandauSüd an der Gatower Straße 19, müssen
BBB-Mitarbeiter, die eigentlich in Staaken eingesetzt werden sollten, im Gatower Bad vertreten.
In einem Brandbrief haben jetzt Sportstadtrat Gerhard Hanke und der Spandauer Abgeordnete Heiko Melzer (beide
CDU)
BBB-Vorstandsvorsitzenden
Andreas Scholz-Fleischmann aufgefordert, schnelle Lösungen zur verlässlichen Öffnung des Sommer- und Familienbads Staaken zu finden. Die beiden
Christdemokraten fordern den BBBChef auf, schnellstens zusätzliche Saisonkräfte wie Rettungsschwimmer und
Kassierer für die Sommerbad-Saison
einzustellen. Eine kurzfristige Lösung
des Personalengpasses könnte ihrer
Ansicht nach auch die Hilfestellung
fachkundiger Partner von der DLRG
oder dem Spandauer Schwimmverein
„Wasserfreunde Spandau 04“ im Staakener Bad sein.
„Leider haben die SPD Spandau und ihre Abgeordneten in der Vergangenheit
derartige Lösungen mit schneller Hilfe
Dritter immer wieder verhindert“, bedauert Melzer. So hatte die Zählgemeinschaft aus SPD und GAL in der
Spandauer
Bezirksverordneten-Versammlung darauf bestanden, dass die
Bäder der BBB ausschließlich von Bademeistern im öffentlichen Dienstverhältnis und mit Tariflohn betrieben werden sollen. „Um den Badebetrieb aufrechtzuerhalten, bleibt unser Vorschlag
aber ein sehr sinnvolles Mittel“, sagt
Melzer. Er habe daher gemeinsam mit
Gerhard Hanke den BBB-Chef aufge-
fordert, trotz Widerstands der SPD bei
DLRG und Wasserfreunden Spandau
um Unterstützung zu bitten.
„Immer wieder höre ich, dass im Sommerbad Staaken die Zufriedenheit am
größten war, als der Verein Wasserfreunde Spandau 04 sich um das Bad
gekümmert hat und den Badebetrieb
sichergestellt hat“, erinnert Hanke. Zu
seiner großen Freude habe ihm Hagen
Stamm, Präsident der „Wasserfreunde
Spandau 04“, in einem Telefonat bereits seine Bereitschaft zu kurzfristiger
Unterstützung in den Bädern Gatow
und Staaken zugesichert um die beiden
Sommerbäder zu bewirtschaften.
ud
Nicht immer steht die Eingangstür
zum Sommer- und Familienbad Staaken am Brunsbütteler Damm 443 offen, um Baderatten den Sprung ins
kühle Nass zu ermöglichen. Foto: ud
Um wenigstens mehr Parkmöglichkeiten am Sommer- und Familienbad
Staaken zu schaffen, hatten Hanke
und Melzer zum Saisonbeginn bezirkseigenes Gelände als Parkplatz
freigegeben.
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Spandauer STADT - JOURNAL 08/2016
5
Nachrichten
2,7 Millionen
Euro für
Musikschule
2015 in dieses Förderprogramm aufgenommen worden, in dessen Rahmen in
den nächsten zehn Jahren insgesamt
50 Millionen Euro an finanziellen Mitteln von Bund und Land zur Verfügung
stehen werden. UG
Weverstraße:
Mieter können
bleiben
Ein weiteres öffentliches Gebäude in
der Spandauer Altstadt soll von
Grund auf erneuert werden:
Im Juli haben die Planungen für den
Umbau und die Sanierung der Musikschule in der Moritzstraße 17 begonnen. Die Planung erfolgt durch das
Büro Hagemann + Liss, das bereits die
Sanierung des ehemaligen Hauses der
Gesundheit und den Umbau zur Volkshochschule geplant und durchgeführt
hat.
Nach Abschluss der Planungen werden dann im Jahr 2017 ein Aufzug angebaut und kleinere Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden. In den
Jahren 2018 sowie 2019 werden der
eigentliche Umbau und die Sanierung
erfolgen.
Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf eine Summe von 2,7 Millionen Euro. Vorgesehen sind die Herstellung der Barrierefreiheit, die Optimierung von Beleuchtung und Akustik,
die Einrichtung von Band- und Schlagzeugräumen, die Erneuerung von
Fenstern, Böden, Heizung und Elektroanlage sowie die Sanierung der Sanitäranlagen inklusive des Einbaus von
kindergerechten WC-Anlagen im Bereich der frühkindlichen Musikerziehung.
Finanziert werden die Baumaßnahmen
durch Fördermittel aus dem Programm
des Städtebaulichen Denkmalschutzes. Die Altstadt Spandau war im Jahr
6
Spandauer STADT - JOURNAL 08/2016
Die Standsicherheit der Gebäude an
der Weverstraße 36 (Foto oben) und
Malanchthonstraße 61/62 wurde
nach einer Mitteilung des
Bezirksamtes bestätigt, nachdem
ein Prüfstatiker das Gebäude
untersucht hatte.
Aus dem Bericht gehe hervor, dass eine Sanierung der Häuser möglich sei.
Auch die Wohnnutzung sei während
der Sanierung grundsätzlich möglich.
Die betroffenen Häuser in der Weverstraße 36 und Melanchthonstraße
61/62 sind über einer Torflinse errichtet. Die Gründung ist auf Holzpfählen
erfolgt. In den Häusern war es in den
letzten Jahren zu Rissen in tragenden
Wänden gekommen, von denen zuletzt
nicht klar war, ob sie die Standsicherheit der Häuser gefährden.
Unsichtbar
im „Toten
Winkel“
Bereits zum 12. Mal lud
Oberstleutnant a.D. Joachim Weiß
(61) im Juli Schüler zur Aktion
„Lastkraftwagen und toter Winkel“
auf das Gelände des Militärhistorischen Museums der
Bundeswehr am Flugplatz Gatow
ein.
Mit Hilfe der Mercedes Benz CharterWay, die einen Lastwagen zur Verfügung stellte, und von Polizei-Hauptkommissarin
Wickert,
Verkehrssicherheits-Beraterin des Polizeiabschnitts
23, klärte er die Teilnehmer über die
Tücken des toten Winkels bei den Boliden auf. Von der Sicherheitsaktion profitierten diesmal 131 Schüler der Kladower Grundschulen am Ritterfeld und
Mary-Poppins sowie das Schöneberger
Rückert-Gymnasium. Die Schirmherrschaft übernahm Bürgermeister Helmut
Kleebank (SPD). Der hatte den Kladower Oberstleutnant a. D Weiß bereits
am 4. August 2015 für sein Engagement
für die Sicherheit der Schulkinder im
Auftrag des Bundespräsidenten Joachim Gauck mit der Verdienstmedaille
des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Derweil
haben von dessen ehrenamtlichen Engagements bereits 1.350 Schüler profitiert. Joachim Weiß, 1955 in Schöneberg geboren, trat 1975 in die Bundeswehr ein. Er wurde zum Offizier ausgebildet und schloss sein Studium der
Pädagogik an der Hochschule der Bundeswehr als Diplom-Pädagoge ab. Vielen Spandauern ist er als ehemaliger
Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der ehemals in Kladow stationierten 3. Luftwaffendivision bekannt. ud
Zwischenzeitlich hat die Bauaufsicht
auch die restlichen Häuser der Adamshöfe in Augenschein genommen und
dabei keine weiteren bedenklichen Auffälligkeiten entdeckt.
Damit ist, so das Bezirskamt, die Auflage der Bau- und Wohnungsaufsicht
vom 22. Juni 2016 erfüllt. Auch die Nutzungsuntersagungen, die an die Mietparteien ergangen sind, sind damit hinfällig. bvs
Der „Tote Winkel“ im Spiegel des Lastkraftwagens wurde mit einem gelben
Dreieck markiert. Wer darauf stand,
konnte im Spiegel nicht gesehen werden. Foto: ud
Nachrichten
Jetzt ist
wieder der
Wähler gefragt
Seit dem 20. Juli steht fest, unter welchen Bewerbern
sich die Spandauer bei den Wahlen zur
Bezirksverordneten-Versammlung (BVV) des Bezirks
am 18. September 2016 entscheiden können.
An diesem Tag hatte der Bezirkswahlausschuss
die
Wahlvorschläge für die Havelstadt zugelassen.
Antreten werden neben den
derzeit in der BVV vertretenen 5 Parteien weitere 5 politische Parteien und Gruppierungen. Um die Gunst
der Wähler bewerben sich
erneut CDU, SPD, Bündnis
90/Die Grünen (die bislang
als GAL vertreten war), Die
Linke sowie die Piratenpartei.
Neben diesen bereits an der
Umsetzung des Wählerwillens unterschiedlich beteiligten Parteien werden auf dem
Wahlzettel, der den Spandauern vorliegen wird, weitere fünf Möglichkeiten stehen, bei denen sie ihr Kreuz
machen können. Zu diesen
Neuen gehört etwa die Wählerinitiative
soziales
Spandau (WisS). In der haben sich auch Kandidaten
zusammen gefunden, die
ehemals zu den Fraktionen
der SPD und der Piraten gehörten. Wieder kandidieren
wird die FDP, die bis 2011 in
der Spandauer BVV vertreten war.
Auf dem Wahlschein wird
auch die Partei für Arbeit,
Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und
basisdemokratische Initiative (kurz
Die Partei genannt) erscheinen. Erstmals dabei sein
wird die Alternative für
Deutschland (AfD). Ebenfalls
auf den Wahlzettel geschafft
hat es die als rechtspopulistisch geltende Bürgerbewegung pro Deutschland.
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So richtig losgehen wird es
mit dem Wahlkampf sicher
erst Anfang August. Denn
erst am Ende der ersten Augustwoche dürfen die Parteien auf den Straßen mit ihren
Wahlplakaten um die Gunst
der Wähler werben.
So richtig „heiß“ wird der
Wahlkampf wohl erst im September und dann nur für rund
zwei Wochen werden. Denn
solange sind viele Spandauer im Urlaub. Die Schulferien
enden erst am ersten September-Wochenende.
ud
ZITADELLE 2016
0 2 . 0 9 . M Y T H E N , M A G I C , FA N TA S Y
03.09. SCHLAGERNACHT
04.09. GOES CLASSIC
Spandauer STADT - JOURNAL 08/2016
7
Stadtgeschehen
Der Ehrenkommandant
der Stadtgarde ist gegangen
Spandau hat einen bundesweit bekannten Repräsentanten abseits der
politischen Landschaft verloren. Am 20. Juli, nur zwei Tage nach seinem
87. Geburtstag, verstarb Heinz Bosbach. Mit der von ihm gegründeten
Historischen Spandauer Stadtgarde hatte er den Bezirk weithin noch
bekannter gemacht.
Dabei war Bosbach gar kein „echter“
Spandauer. Geboren am 18. Juli 1929
in Freiburg/Breisgau zog es ihn erst
1970 „der Liebe wegen“ nach Spandau.
Lange Jahre arbeitete der Wilhelmstädter als Geschäftsführer in verschiedenen Läden der Bolle-Supermarkt-Kette,
so etwa an der Pichelsdorfer Straße.
Nach seiner Pensionierung stand der
Nimmermüde mehr als zehn Jahre im
Mittelpunkt des Land- und Bauernmarkts und sorgte als einer der Marktmeister für dessen geordneten Ablauf.
Seine Spandauer schätzte Bosbach,
weil er „immer mit lieben Leuten in der
Havelstadt zu tun hatte“. Die Menschen
hier seien so ausgeglichen wie in seiner ersten Heimat.
1985 kam ihm die zündende Idee. Gemeinsam mit Freunden gründete er die
Historische Spandauer Stadtgarde. Als
Repräsentanten der Havelstadt sind die
Gardisten seitdem weit über die Grenzen des Bezirks bekannt. Ein gesellschaftliches Erlebnis und gern besucht
sind auch die jährlichen Garde-Treffen
zum „Preußischen Tabakkollegium“.
1990 hatte Bosbach diese preußische
Tradition auf der Spandauer Zitadelle
wieder aufleben lassen. Sie gründet auf
das Jahr 1703, als Preußenkönig Friedrich I. erstmals Generäle, Offiziere und
Beamte zum Hoftratsch bei qualmender
Pfeife geladen hatte.
Für seine Verdienste um preußische
Traditionen wurde Bosbach zudem zur
Exzellenz des Ritterordens St. Georg
ernannt. Die guten Kontakte zur Bundeswehr würdigten die Soldaten 2007
mit der Verleihung des Ehrenkreuzes
der Bundeswehr in Gold. Das ist die
höchste Auszeichnung, die die Bundeswehr vergibt. Stolz durfte Bosbach zu-
Heinz Bosbach ist als Gründer der
Historischen Spandauer Stadtgarde
weit über die Grenzen der Havelstadt
bekannt geworden. 2010 erhielt er
vom damaligen Bürgermeister Konrad
Birkholz als Anerkennung für sein soziales Engagement in Spandau die
Berliner Ehrenamtskarte.
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Spandauer STADT - JOURNAL 08/2016
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dem den Dienstgrad Major ehrenhalber
des ehemaligen Jägerbataillons 1 Berlin, stationiert in der Kladower Blücher-Kaserne, tragen.
Rund 20 Jahre blieb Bosbach Kommandant der Stadtgarde. Später lag Bosbach allerdings mit seinen Nachfolgern
bei der Stadtgarde im Clinch. Sein
Missmut war so heftig, dass er ausdrücklich untersagte, dass die Gardisten bei seiner Beerdigung auftreten.
„Wir werden uns daran halten“, sagte
deren Sprecher Armin Brenker.
Für sein soziales Engagement wurde
dem Ehrenkommandanten der Stadtgarde 2001 das Bundesverdienstkreuz
verliehen. Für sein „besonderes ehrenamtliches Engagement für die Havelstadt“ zeichnete auch der verstorbene
Alt-Bürgermeister
Konrad
Birkholz
(CDU) den Kommandeur der Historischen Spandauer Stadtgarde Heinz
Bosbach 2010 mit der Berliner Ehrenamtskarte aus. Nicht nur als Kommandant der Stadtgarde habe Bosbach mit
dafür gesorgt, dass weit mehr als
110.000 Euro aus den Auftrittsentgelten
der Stadtsoldaten karitativen Zwecken
zugeflossen seien, hieß es damals in
der Begründung. Er habe zudem so
manchen Euro aus seinem privaten
Geldbeutel dafür verwendet, Mitbürgern ein paar schöne Stunden zu bereiten.
1985 gründete Heinz Bosbach die Historische Spandauer Stadtgarde, die
seitdem die Havelstadt bei vielen offiziellen Anlässen vertritt. Sogar nach
New York reiste die Garde zur Steubenparade. 1990 ließ Heinz Bosbach
die im Jahr 1703 von Preußenkönig
Friedrich I. begründete Tradition des
„Preußischen Tabakkollegiums“ wieder aufleben. Fotos (2): ud
Am Stammsitz des Hauses Bismarck in
Friedrichsruh bei Hamburg erhielt Heinz
Bosbach am 3. Oktober 2009 aus den
Händen von Ferdinand Fürst von Bismarck, Urenkel des ersten deutschen
Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck (1815-1898), den Bismarck-Orden in Gold. Der Schirmherr des Bismarckbundes und Protektor des Bismarckordens würdigte damit den besonderen Einsatz Bosbachs für die
Ziele des Bismarckbunds und die dem
Haus Bismarck erwiesene Treue. Der
Bismarck-Orden in Gold ist die höchste
Auszeichnung, die der Bismarckbund
vergibt.
ud
Stadtgeschehen
Planer machen Tempo
Bei den Plänen zur Bebauung des einstigen Postareals an der
Klosterstraße 38-42 machen Spandaus Bauamt und die neuen
Investoren jetzt gemeinsam Dampf.
Um schneller das Ziel des Baubeginns
erreichen zu können, soll nun eine
frühzeitige und parallel laufende Behördenbeteiligung verbunden werden mit
der Beauftragung von fünf Architekturbüros. Beide Verfahren für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan VIII-66-2 VE sollen von August bis Ende
Oktober laufen. Bis dahin sollen auch
die Architekturbüros ihre Vorstellungen
über eine künftige Bebauung entwickeln. „Ende November könnten die
Entwürfe dann der Öffentlichkeit als
erster Schritt der Bürgerbeteiligung bei
einer Bürgerversammlung vorgestellt
werden“, sagt Baustadtrat Carsten-Michael Röding (CDU).
Wie berichtet war das einstige Postareal am 31. März an eine Planungsgemeinschaft der Firmen „merz objektbau
GmbH & Co. KG“ aus Aalen sowie „Fay
Projects GmbH“ aus Mannheim verkauft worden. Deren Vertreter Diplom
Ökonom Agilolf Bachner (merz) und
Wolfgang Heid (Fay Projects) haben für
die ersten Entwürfe ihres Bauvorhabens auf dem rund 14.000 Quadratmeter großen Grundstück aus zunächst 12
Architekturbüros nun fünf ausgewählt.
Deren Architekten haben für ihre Planungen feste Vorgaben und Rahmenbedingungen. „Wir wollen die Planer
zwar nicht allzu sehr festlegen, dennoch müssen etwa Höhen, Vorgaben
einer Durchwegung und Lärmfragen in
ihre Planungen eingehen“, sagt Röding. Die Kosten für die Arbeiten der
Architekturbüros würden die neuen Eigentümer tragen. Einig sei sich der Bezirk mit den Investoren beim Ziel der
Planungen. „Hier soll Qualität entstehen, aber es soll jetzt möglichst nicht
allzu lange dauern“, sagt der Baustadt-
rat.
Die Vorgaben für die planenden Architekten umreißt Marcus Schulte, Leiter
des Stadtplanungsamts. Der neue Baukörper soll über etwa 62.000 m² Geschossfläche verfügen. Als Nutzung
sind ein Hotel, 180 bis 250 Wohnungen,
Handel, Büro und Gastronomie vorgesehen.
Zur Dischinger Brücke hin sind wegen
Straßenlärm und nach Norden hin wegen der angrenzenden Bahnstrecke
Raumkanten geplant. Zum Havel-Ufer
hin ist ein öffentlicher Platz mit einem
Übergang zum Wasser im Focus der
Planer. Drei Hochpunkte sollen das
neue Bauwerk als Merkzeichen im
Stadtbild beherrschen. An der Nordost-Kante des Grundstücks könnte ein
Turm bis zu 80 Meter – und damit rund
5 Meter weniger hoch als der benachbarte Rathausturm - in den Spandauer
Himmel ragen.
An der Kreuzung Klosterstraße und
Ruhlebener Straße könnte die Gebäu-
Der Neubau, der voraussichtlich
bis 2022 an der Klosterstraße 3842 entstehen soll, könnte nach
neuesten Planungen der Investoren in etwa so aussehen. Repro:
BA
dehöhe bis zu etwa 60 Meter, auf der
Süd-Seite etwas niedriger die Stadtsilhouette beherrschen. „Sehr wichtig ist
uns eine öffentliche Durchwegung des
Areals von West nach Ost und eine
Sichtachse zum öffentlichen Platz an
der Havel“, betonte Schulte. Die Erschließung des Areals sei von der Klosterstraße aus, Versorgung und Zulieferung vom Stabholzgarten her geplant.
ud
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13587 Spandau
Spandauer STADT - JOURNAL 08/2016
9
Stadtgeschehen
Jugendliche und junge Erwachsene in kleinen Grüpp-
chen, tief versunken an einem „Pokestop“ in der Altstadt, den Blick gesenkt auf das Smartphone. Trainer
heißen die Spieler im Game, ob ihrer augenscheinlichen Realitätsferne werden sie auf facebook auch
„Zombies“ genannt. „Pokemon Go“ hat auch
Spandau längst erfasst. Fotos: pms
Das Spiel
„Pokémon Go“
Das Herunterladen der App ist gratis, das Geschäftsmodell basiert
auf Zukäufen. Der Name „Pokémon“ ist die Kurzform von „Pocket
Monster“ (Taschenmonster). Für
das japanische Unternehmen „Nintendo“ erweist sich die App zunächst als Glücksfall: Der Börsenwert des Konzerns stieg um 10 Milliarden Euro, sackte danach aber
wieder ab. Schon in den 90er Jahren gab es eine vergleichbare Hysterie um „Pokémon“. Damals erschien das Spiel für „Nintendo Gameboy“.
„Pokémon Go“
kann süchtig
machen.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler
(CSU), warnte vor Suchtgefahren.
Sie befürchte eine neue Falle,
durch die noch mehr Jugendliche
den Kontakt zur Realität verlieren
könnten. Schon jetzt kämen laut
Studien hunderttausende junge
Menschen von Internetspielen
nicht mehr los. „Im schlimmsten
Fall verlieren sie den Kontakt zur
Realität“ warnte die Drogenbeauftragte. Avatare und Pokémons würden wichtiger als echte Sozialkontakte, Ausbildung und Beruf. Es
gibt mancherorts bereits „Pokémon
Go“-Verbote.
10
Spandauer STADT - JOURNAL 08/2016
„Pokémon Go“:
Monsterjagd
in Spandau
Couchpotato war gestern. „Pokémon Go“ sorgt für Massen Bewegung draußen, im Freien auf der ganzen Welt. Das neue
Smartphone-Spiel „Pokémon Go“ verlegt die Jagd nach virtuellen
Pocketmonstern in die reale Umwelt des Spielers. Der Hype um das
Game ist längst auch in Spandau angekommen. Eine Jagd nach
„Taubsi“, „Pikachu“ und anderen begehrten Pocketmonstern.
Spandau - eine Straße in Spandau...
Autos fahren um die Kurve, Radfahrer
sind auf dem Radweg unterwegs, Kinderwagen, Jogger, Fussgänger. Dazwischen steht ein Mann auf dem Rasentreifen. Er will nicht über die Straße, er
hat sich auch nicht verlaufen. Er starrt
einfach nur gebannt auf sein Smartphone und wischt wie besessen mit den
Fingern über das Display. Man wird in
nächster Zeit öfter vielen, jungen und
erwachsenen Menschen begegnen, die
wie hypnotisiert auf ihr Handy starren.
Das erste Poketmonster taucht direkt
neben dem Rathaus Spandau auf. Ein
kleines, rosafarbenes Etwas mit einer
Art Rüssel und großen, runden Ohren,
das in der Nähe der Treppe des Rathauses auf und ab hüpft. Nils hält sein
Smartphone hoch, dreht sich ein wenig
nach rechts, dann nach links. Dann ist
es weg. „Das Pokémon ist mir leider
entkommen“, bedauert der 36jährige
Verkäufer aus Spandau. Er geht ein
paar Schritte weiter in Richtung Havel,
den Blick auf das Handy gerichtet. Dort
war das niedliche, tierähnliche Phantasiewesen gerade eben noch zu sehen,
doch ein Blick vom Display weg in die
Realität zeigt, da ist nichts, kein Rüsselmonster neben einer Treppe. Kein
Wunder, das Pokémon ist virtuell, projiziert in die reale Welt, sichtbar nur für
den Spieler. In der Nähe der Charlottenbrücke an der Kreuzung gab es an
einem Abend eine Massenzusammenkunft von Spielern, denn da ist das
ganz seltene blaue Monster „Garados“
platziert und von einigen gefangen worden. Stolz präsentierten die erfolgreichen Jäger denen ihre Beute, die zu
spät kamen.
Nils ist schon seit seiner Kindheit ein
eingefleischter
Pokémon-Anhänger.
„Die putzigen, bunten Monster aus Japan gehörten ganz selbstverständlich
zu meiner Generation.“ sagt er lächelnd
- mit diesen kleinen Monstern, die „Pikachu“, „Taubsi“ oder „Traumato“ heißen und mit Pokémon-Videospielen,
Stadtgeschehen
Fernsehserien und den bunten, heiß
umkämpften Sammelkarten, die damals
in den 90ern absolut hip und Trend waren.
Nun sind sie auf einmal wieder aufgetaucht – die bunten Taschenmonster.
Als heiß begehrte Smartphone-App die Verbindung von Smartphone mit der
realen Welt, dem GPS und Karten
schafft. Faszinierend verbindet „Pokémon Go“ die tatsächliche Umgebung
mit der Spielwelt und macht sich das
technische Prinzip der sogenannten
„Augmented Reality“ zunutze - der erweiterten Realität. Um die kleinen, bunten virtuellen Monster zu fangen, die an
Orten lauern, muss ein Spieler sich in
der echten Welt bewegen.
siert das virtuelle Monster mit seinem
Handy an und wischt mit dem Finger
slidend über den Bildschirm, um einen
sogenannten „Pokéball“ zu schleudern
und damit zu versuchen, das Monster
damit zu fangen. „Es geht bei dem Spiel
immer um Jagen und Sammeln“ erklärt
er.
Hunderte verschiedene Monster gilt es
zu erwischen, mit dem Ziel, möglichst
viele Erfahrungspunkte zu sammeln
und sich von Level zu Level weiter zu
spielen. „Als Kind habe ich mir immer
vorgestellt, „Pokémon“ auch in der Realität jagen zu können“, berichtet Nils
und ein Lächeln huscht über sein Gesicht. Jetzt ist es fast so weit.
Die Phantasiewelt mit der Wirklichkeit
zu verbinden, das begründet wohl die
Faszination dieses Spiels. Innerhalb
nur weniger Tage hat es weltweit einen
Massen-Hype ausgelöst, nicht nur bei
Computerfreaks. Erst vor ein paar Wochen, am 6. Juli, ging es in den USA an
den Start. Seitdem verbreitet sich
„Pokémon Go“ explosionsartig und rasant auch in den Ländern, in denen die
Version zunächst gar nicht offiziell verfügbar war. Das Programm führt die
weltweiten App-Store-Charts an, der
„Nintendo“-Börsenwert schnellte in die
Höhe. Seit kurzem gibt es das Spiel
auch in Deutschland. Der Server war
regelmässig überlastet. Nun gibt es
auch in Europa einen Server, doch
auch der hat Probleme mit der Performance.
Nils verbringt jede freie Minute
mit der Monsterjagd.
Das Smartphone nutzt dazu die
GPS-Standort-Erkennung. Ähnlich wie
bei „Google Maps“ bewegt sich die
Spielfigur über Straßen und Plätze,
wenn der Spieler sich in Spandau befindet, werden die Pokémon-Figuren
neben dem Rathaus oder den Spandau
Arkaden, dem „Bierbrunnen“ und an
anderen Orten angezeigt. Und mehr
noch, wenn Nils seine Handykamera
einschaltet, werden die Monster auf
dem Telefon-Display in die reale Umgebung versetzt.
722 Monster kann man derzeit sammeln, um sich von Level zu Level nach
oben zu spielen. Die Spielfigur auf Nils
Handydisplay ist ein Junge mit Rucksack und Schildmütze – er irrt ein wenig umher.
Plötzlich taucht ein gelbes Wesen auf
dem Display auf – es sitzt nun vor der
Außenwand des Bürgeramtes. Nils vi-
Nils Handy vibriert auf einmal wie wild.
„Ein Zeichen, dass ein Monster in der
Nähe ist“, sagt Nils und eilt in Richtung
Schleuse Spandau. Die App zeigt ihm
als Anhaltspunkt das Bild der weißen
Venusstatue. Offensichtlich hat nicht
nur er dieses Zeichen erhalten. An der
Bootsschleppe stehen inzwischen fast
zwei Dutzend junge Menschen. Sie
starren auf ihre Smartphone-Displays,
drehen sich um sich selbst. „Irgendjemand habe wohl ein Lockmodul ausgelegt“, sagt Nils, deutet auf rosafarbene
Wolken auf seinem Bildschirm, erzählt
von angelockten Pokémons und davon,
dass sich an solchen Punkten besonders viele Trainer treffen, also Spieler.
Überall in Spandau und in der ganzen
Stadt verstreut, gibt es sogenannte
„Pokéstops“, an denen die zur Jagd
wichtigen „Pokébälle“ gesammelt werden – wenn man sie nicht kaufen will.
So ein Stop sind zum Beispiel die
Bootsschleppe bei der Schleuse
Spandau nahe des Bürgeramtes oder
der Rathauspark. Der Bierbrunnen und
die Spandau Arkaden haben sich mittlerweile in „Pokémon-Arenen“ verwan-
delt, in denen kleine, virtuelle Pokémon
mit Feuer, Blitz und Wasser gegen die
Figuren anderer Trainer kämpfen. Inzwischen gibt es eine Whatsapp- und
Facebook-Fan Gruppe, Poké-Radtouren, Poké-Taxifahrten, Poké-Busaktionen und vieles, vieles mehr...
Was löst den Hype aus? Es ist wohl
auch der Name – jene Reminiszenz an
die eigene Kindheit. Fragt man all die
Leute, die im Rathauspark bunte Monster jagen, was den Reiz des Spiels ausmache, sagen fast alle: „Pokémon
eben“. Schon der Begriff löse einen
Schlüsselreiz aus, man sei schließlich
damit aufgewachsen. „Und, ja, vielleicht
ist es auch der Ehrgeiz, den das Spiel
weckt. Man will besser werden als die
Freunde“, sagt Nils, deutet auf die zwei
Mädels neben ihm. Von der anderen
Seite schaltet sich ein junger Mann im
Pokémon-T-Shirt und Basecap ins Gespräch. „Es hat noch kein Spiel gegeben, das so viele Menschen verbindet“
sagt er. „Man verabredet und trifft sich,
spielt, lernt sich kennen und es entstehen echte Freundschaften.“ Wendet
sich dann wieder ab, um einer etwas
älteren Frau Tipps für die Jagd nach
Pokemon, die in der Nähe lauern, zu
geben.
Um den Brunnen stehen inzwischen
wohl um die 30 junge Menschen, die
Köpfe gebeugt, Handys in der Hand –
trotz des beginnenden Nieselregens.
Über ihre Daten, die durch das Spiel
und das Anmelden auf einem Google-Nutzerkonto eingesammelt werden,
oder auch über die Gefahren, die durch
das bildschirmgelenkte Umherirren entstehen, machen sich nur die wenigsten
Spieler Gedanken. „Google hat meine
Daten ja sowieso“ meint ein Schüler.
pms
Sven aus Spandau arbeitet eifrig
daran, sein Level zu erhöhen.
Spandauer STADT - JOURNAL 08/2016
11
Portrait
Gestrandetes in
Metamorphose
Als Norbert Kluge aus gesundheitlichen Gründen
seinen Beruf nicht weiter ausüben konnte, fand er bei
seinen Streifzügen am Wasser allerhand Findlinge
und eine neue, künstlerische Berufung. Er ist viel
unterwegs, sammelt Treibholz, rostiges Eisen und
Steine am Strand... Auf die Frage: „Muss man klug
sein, um „gute“ Kunst zu machen? entgegnet er:
„Man muss nur Kluge heißen!“
Der fliegende Leuchtturmwärter
von Westerhever...
Sein Kunstobjekt „Der Leuchtturmwärter von Westerhever“ fand auf äußerst
ungewöhnliche Weise zu seinem neuen
Besitzer! Norbert Kluge hatte mit einem
Käufer einen Termin zur Übergabe des
Kunstwerks vereinbart. Der Herr, der
das begehrte Kunstobjekt abholen sollte erschien jedoch nicht. Dann bekam
Herr Kluge einen Anruf, er solle zum
Flughafen kommen... der Käufer käme
mit dem Flugzeug und hole das Kunstwerk ab. Norbert Kluge wusste nicht so
recht, was er davon halten sollte und
fühlte sich etwas befremdlich, beschloss aber dann doch aus Neugierde
das Wagnis einzugehen und begab sich
zur vereinbarten Zeit zum Flughafen.
Und tatsächlich erwartete ihn der Käufer mit seinem eigenen Motorflugzeug
und erzählte Herrn Kluge: „Ich fliege immer über diesen Leuchtturm von Westerhever, wenn ich nach Stade fliege.“
Somit hatte der Pilot zum erworbenen
Objekt eine ganz besondere Beziehung.
Marilyn Monroe
im neuen Gewand...
Norbert Kluge verbindet altes, verrostetes Werkzeug oder korrodierte Eisenteile mit ganz eigener Patina in der Verbindung mit Elementen aus der Natur zu
Kunstobjekten, die den Betrachter faszinieren und überraschen. «Happy Birthday Mister President» ist sein neuestes
Werk aus Glas, Stahl, den Kieferknochen eines Fisches und einer Koralle
(Foto rechts). Schon immer hatte Norbert Kluge Freude an der Kunst und
möchte durch seine Skulpturen diese
Freude an seine Mitmenschen weitergeben. Diese bringen Ihm Fundstücke
oder Materialien, die in seine Schaffensprozesse mit einfließen .
Kunst die Emotionen weckt,
berührt und verbindet
Anfang 2000 bezog Norbert Kluge sein
Atelier auf der Zitadelle Spandau. „Ich
traf dort auf Künstlerkollegen, mit denen
ich mich austauschen konnte und ich
hatte endlich die Zeit und den richtigen
12
Spandauer STADT - JOURNAL 08/2016
Ort, um mich weiterzuentwickeln. Kluges Werk umfasst derzeit um die 150
Exponate.
Eisen, Emotionen
und Empathie
Kluge ist viel unterwegs, vor allem sammelt er Treibholz, rostiges Eisen, Kno-
Norbert
Kluge
„Gute Kunst hat für mich mit gutem Handwerk zu tun, sie muss
mich aber auch emotional ansprechen und mich berühren. Ich
mache Kunst, indem ich Fundsachen kombiniere und sie vor dem
Verrotten bzw. Wegwerfen bewahre. Besonders mag ich die Kombination mit alten Werkzeugen, ihnen gilt mein höchster Respekt.
Ich habe keine Muse und keinen
Mäzen, aber dafür eine tolle Familie. Ich habe viele Kontakte zu
anderen Künstlern bekommen,
viele gemeinsame Ausstellungen
und Reisen gemacht und es sind
auch private Freundschaften entstanden.“
chen und Steine am Strand. Wenn es
ihm dann im Atelier gelingt, durch die
Kombination mit anderen Materialien
diesen Fundstücken eine neue Identität, ein neues Eigenleben zu geben,
dann macht ihn das glücklich. Manchmal beschleicht ihn die Unsicherheit,
dass das geschaffene Objekt nicht gefällt, Anklang findet. „Als Künstler
braucht man auch ein positives Feedback“ ist sich Kluge sicher. „Ich hatte
das Glück, oft auf Menschen zu treffen,
die mich unterstützten, und mit denen
ich die Freude an der Kunst teilte. Für
mich ist das gut vereinbar, meine Familie gibt mir stets Rückhalt.“ pms
Norbert Kluges nächste Ausstellung
findet in Husum im Speicher statt
Sein Atelier befindet sich auf der Zitadelle Spandau. Sie sind herzlich
eingeladen. Er freut sich über Ihren
Besuch!
In Lankwitz befindet sich die kleine
Garagerie Mono. Hier finden Sie das
ganze Jahr über Objekte von Norbert
Kluge. Bitte melden Sie Ihren Besuch an.
Website: www.kluge-objekte.de
Aktuellere Ausstellungen
(Auswahl)
2010 Kunstverein Stade
2011 Domgalerie Merseburg
Art-Zen, Basel
Galerie DEN, Berlin
-Art Brandenburg,
Märkisches Forum
2012 Galerie Pillango (Gruppe Terra),
KunstRaumKo, Berlin
2013 Galerie Kopenhagen,
Modern Art Gallery Berlin
Kunstverein Stade
Husumer Speicher
2014 Galerie Pillango, Berlin
Atelier im Hof,
Berlin- Friedrichshain
2015 KunstraumKo, Berlin
Deutsche Richterakademie
Schloss Wustrau
Service
Behörden, Beratung
Agentur für Arbeit
Wohlrabedamm 32, 13629
Berlin, Tel. 01801-555111,
[email protected] Spandau
Altstädter Ring 7,
13597 Berlin, Tel. 901570
Altstadtmanagement
Spandau
Mönchstr.8, 13597 Spandau,
Telefon: 030 - 35102270
[email protected]
AWO
Rodensteinstr. 11,
13593 Berlin, Tel. 565 990 00,
www.awo-spandau.de
[email protected],
Westerwaldstr. 13,
13589 Berlin, Tel. 3078 9090,
[email protected].
Betckestr. 7, 13595 Berlin, Tel.
36283866, awosib.spandau@
web.de
Bauamt,- beratung
Stadtentwicklungsamt
Carl-Schurz-Str. 2/6,
13597 Berlin
Tel. 90279-2663, [email protected]
Beratungsstelle für
alkohol und medikamentenabhängige Menschen und
ihre Angehörigen
Vista, Carl-Schurz-Str. 31,
13597 Berlin,
Tel. 355308770
Beratungsstelle
„Rund ums Alter“
Carl-Schurz-Str. 2/6 (Rathaus), 13597 Berlin, Tel.
90279-2026
Berliner Mieterverein,
Carl-Schurz-Str. 2/6,
13597 Berlin,
Tel. 90279-2727
Berufsfindungszentrum
Spandau
Viktoriaufer 19, 13597
Berlin, Tel. 62202302
Bezirksamt Spandau
(Rathaus)
Carl-Schurz-Str. 2/6,
13597 Berlin, Tel. 90279-0, [email protected]
Bezirkliches Bündnis für
Wirtschaft und Arbeit
Carl-Schurz-Str. 2/6,
13597 Berlin,
Tel. 90279-3349/-3355
Bildungs- und Beratungszentrum für Frauen und
ihre Familien
Brunsbütteler Damm 17,
13581 Berlin, Tel. 336 66 62,
www.hinbun.de
Bündnis für Familie
Schäferstr. 8, 13585 Berlin,
Tel. 35109688, [email protected], www.familien-in-spandau.de
Bürgerdienste und
Ordnung
Carl-Schurz-Str. 2/6,
13597 Berlin
Tel. 90279-0
Bundeswehr
General-Steinhoff-Kaserne,
Kladower Damm 182, 14089
Berlin, Tel. 3687-0
Blücher-Kaserne
Sakrower Landstr. 90, 14089
Berlin, Tel. 368820, www.bundeswehr.de
CASA
Moritzstr. 2, 13597 Berlin, Tel.
3825281
Eulalia Eigensinn
Lutherstr. 13, 13585 Berlin,
Tel. 3351191
Evangelisches
Johannesstift
Schönwalder Allee 26, 13587
Berlin, Tel. 336090, www.johannesstift-berlin.de
Finanzamt
Nonnendammallee 15-21,
13599 Berlin, Tel. 9024190,
[email protected].
Försterei
Gatow: Kladower Damm 148,
14089 Berlin, Tel. 3754600
Spandau: Schönwalder Allee
50, 13587 Berlin,
Tel. 3754600,
Führerscheine
Pichelswerderstr. 9,
Tel. 7562-2110
Gesundheitsamt
Carl-Schurz-Str. 2/6, 13597
Berlin, Tel. 90279-4012, [email protected]
Goldnetz Sozialmarkt
Zitadellenweg 34, 13599 Berlin, Tel. 30398189,
www.goldnetz-berlin.de
Herberge zur Heimat e. V.
Falkenhagener Str. 28, 13585
Berlin,
Tel. 355 91 418
Integrations- und
Sozialberatung
Jüdenstr. 46, 13597 Berlin,
Tel. 35399000,
Streitstr. 6-19, 13587 Berlin,
Tel. 23627084, www.bint.de,
[email protected]
Integrative
Migrantenarbeit (IMA)
Schäferstr. 8, 13585 Berlin,
Tel. 35109688, ima-ev@arcor.
de, www.ima-ev.org
Job-Center
Altonaer Str. 70/72, 13581
Berlin, Tel. 5555 71 2222, [email protected]
Jugend- und
Suchtberatung Caritas
Hasenmark 3, 13585 Berlin,
Tel. 66633630
Für evtl. Fehler übernimmt der Verlag keine Haftung,
es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.
Kleingartenverband
Spandau,
Egelpfuhlstr. 35, 13581
Berlin, Tel. 3324000,
Mobile soziale Dienste für
mobilitätseingeschränkte
Menschen
Neuendorfer Str. 12, 13585
Berlin, Tel. 35135648, [email protected]
Partner für Spandau
Breite Str. 37, 13597 Berlin
Tel. 030 / 36 75 72 61info@
partner-fuer-spandau.de
Polizei
Bürgertelefon: 4664-4664
Abschnitt 21, Moritzstr. 10,
13597 Berlin,
Tel. 4664-221701
Abschnitt 22, Charlottenburger Chaussee 75, 13597 Berlin, Tel. 4664-222700
Abschnitt 23, Schmidt-Knobelsdorff-Str. 27, 13581
Berlin, Tel. 4664-223700
SICHERHEIT
DIENSTLEISTUNG
SERVICE
www.sds-krause.berlin
[email protected]
Tel.: 03322 - 43 99 520
Schulaufsicht,
-angelgenheiten
Carl-Schurz-Str. 8,
13597 Berlin
Tel. 90279-2530, [email protected]
Schuldnerberatung
Treffpunkt Regenbogen,
Lynarstr. 9, 13585 Berlin
Tel. 3363053,
Selbsthilfetreff Mauerritze
Mauerstr. 6, 13597 Berlin, Tel.
3335026
Selbsthilfetreffpunkt
Siemensstadt
Hefnersteig 1, 13629 Berlin,
Tel. 3828912
SOS-Kinderdorf
Gatower Str. 199, 13595 Berlin, Tel. 36996813, [email protected]
Spandau Tourist Information, Gotisches Haus
Breite Str. 32, 13597 Berlin,
Tel. 3339388
Sportamt
Sportstättenvergabe
Abt. Jugend, Bildung, Kultur
und Sport,Carl-Schurz-Str. 8,
13597 Berlin, Tel. 90279-3435
[email protected].
de
Sozialhilfe
Bürgerservice Erstberatung
Galenstr. 14, 13597 Berlin
Tel. 90279-2178/-2359
Standesamt
Carl-Schurz-Str. 2/6,
13597 Berlin, Tel. 902793567/-2925/-2509/-2518
[email protected]
Unionhilfswerk e. V.
Bezirksverband Spandau,
Graetschelsteig 22, 13595
Berlin, Vorsitzende: Elke
Schade, Tel. 3625410
www.unionhilfswerk.de
Verein pro
Verbraucherschutz e. V.,
Carl-Schurz-Str. 2/6 (Rathaus), Raum 238a, 13597
Berlin, Tel. 90279-2123
Wasser- und
Schiffahrtsamt
Sophienwerderweg 6-10,
13597 Berlin, Tel. 330805-0,
www.wsa-b.de
Verein pro
Verbraucherschutz e. V.,
Carl-Schurz-Str. 2/6, Raum
238a, 13597 Berlin,
Tel. 90279-2123
Vereinigung Wirtschaftshof
Spandau
Breite Str. 37, 13597 Berlin,
Tel. 3336591, www.wirtschaftin-spandau.de
Volkshochschule
Moritzstr. 17, 13597 Berlin,
Tel. 90279-5000,
www.vhs-spandau.de
vhs-spandau@ba-spandau.
berlin.de
Wirtschaftsförderung
Carl-Schurz-Str. 2/6,
13597 Berlin
Tel. 90279-2266.
Wochenmärkte
Rathausvorplatz, CarlSchurz-Str. 2/6, 13597
Berlin, Mi 8.00-18.00,
Sa 8.00-16.00 (nicht während
Weihnachtsmarkt)
Haselhorst, Burscheider
Weg, 13599 Berlin, Di 8.0013.00, Fr 8.00-13.00
Hakenfelde, Michelstadter
Weg, 13587 Berlin, Mo 8.0013.00, Do 8.00-13.00
Wilhelmstadt, Földerichplatz
13595 Berlin, Di 14.00-19.00
Land- und Bauernmarkt,
Marktplatz 13597, Mo, Di, Do,
Fr 9.00-19.00 (März bis November)
Wintermarkt, Marktplatz,
13597, Di, Fr. ab 9 Uhr,
(Januar bis März)
Zulassung
Pichelswerderstr. 9,
13597 Berlin, Tel. 7562-2143
Spandauer STADT - JOURNAL 08/2016
13
Stadtgeschehen
Harte Arbeit in beschaulicher Kulisse
Wenn Björn Hagge morgens zu seinen Schafen aufbricht, erwartet ihn
ungeachtet des Wetters ein beschäftigungsreicher Tag in der freien Natur.
Allerdings nicht nur ihn - auch die Border Collies Julie und Jake sind
angesichts der Aussicht auf eine gute Portion Hütearbeit voller Tatendrang
dabei und ständige Begleiter des erfahrenen Schäfers.
Rund 400 Schafe und Ziegen hält der
gelernte Agraringenieur zur Landschaftspflege, verteilt auf Naturschutzbereiche im gesamten Stadtgebiet.
In Spandau beweidet eine seiner Herden auf dem Hahneberg das Areal rund
um das Fort. Etwa 45 Gotlandschafe,
Heidschnucken, Scottish Blackface
und zwei Ziegen fressen sich Stück für
Stück um den Berg herum, die Rodelbahn hinauf und bis zur Rehwiese.
Björn Hagge sorgt dafür, dass die Tiere
erst dann weiterziehen, wenn alles ordentlich abgegrast ist. „Hier steht noch
üppiges Grün, das abgefressen werden
kann. In zwei, drei Tagen geht es weiter“, deutet er auf den aktuell abgetrennten Bereich. Dann wird die Abzäunung aus flexiblen Elektroknotengeflechten versetzt und Julie und Jake
sind in ihrem Element. Im großen Bogen laufen die beiden um die Schafe,
die zusammengetrieben werden sollen.
Wie Wölfe schleichen sich die Hunde
an die Herde an. Den Vorderkörper abgesenkt, den Blick starr auf das Schaf
gerichtet, lösen Julie und Jake bei diesem eine instinktive Fluchtreaktion aus.
Die Kommunikation zwischen Schäfer
und Hund ist faszinierend: „Lie down!“
Auf der Stelle hält die siebenjährige Julie in ihrer Bewegung inne und legt sich
ins Gras, behält jedoch „ihr Vieh“ fest
im Blick. „Look back!“ fordert Björn
Hagge – es muss sichergestellt sein,
dass keines der Tiere zurückgeblieben
ist. „Julie ist meine 'Hauptarbeitskraft'
und quasi 25 Stunden am Tag im Einsatz“, erzählt der Schäfer schmunzelnd.
Weiter geht es zur Bockgruppe. Wieder
treiben beide Hunde gemeinsam die
Tiere zusammen, dicht aneinander gedrängt warten diese leise blökend in
der Nähe des Zauns. „Was aussieht
wie Mufflons, sind sogenannte 'Guteschafe', eine Hausschafrasse, die vor
14
Spandauer STADT - JOURNAL 08/2016
allem in Schweden gehalten wird. Der
Name „Gute“ ist eine alte Bezeichnung
für die Einwohner der Insel Gotland“,
berichtet Björn Hagge.
Guteschafe verlieren im Frühjahr von
alleine die Wolle, die sich zum Filzen,
Spinnen oder Stricken eignet. Mit den
Gotlandschafen leben die Heidschnucken zusammen. Beide Rassen sind
verwandt, das besondere Kennzeichen
der Heidschnuckenböcke sind die ausgeprägten Schneckenhörner.
Fünf Zuchtböcke waren im letzten Jahr
„im Einsatz“, darunter ein gewisser
„Herr Blårman“. Björn Hagge gibt seinen Schafen auch schon mal Namen.
Schon als Kind hatte er eine Schwäche
für die wolligen Vierbeiner, verbrachte
manchen Tag an der Seite des Schäfers. Später selbst Schafhalter, arbeitete er lange im sozialen Bereich. „Ich
habe immer versucht, etwas Nützliches
zu machen, das mir auch Spaß macht“,
erzählt er. Als vor rund vier Jahren jemand für die Beweidung der Naturschutzflächen gesucht wurde, nahm er
die Herausforderung an.
Für die Spaziergänger am Hahneberg
gehört die extensive Schafhaltung mittlerweile zur beschaulichen Kulisse des
Schutzgebiets. Die Lämmer bleiben bis
zur Geschlechtsreife bei den Muttertieren, bekommen deren Milch. Ein Teil
der Tiere wird zuweilen geschlachtet,
das Fleisch verkauft. Björn Hagge arbeitet regelmäßig mit Kitagruppen und
Schulklassen, direkter Tierkontakt ist
dabei garantiert. „Guteschafe sind sehr
menschenfreundlich, und wenn man
dann noch mit Knäckebrot winkt, sind
sie richtig begeistert“, erläutert der
sympathische 57-jährige mit einem Augenzwinkern.
Eine enge Zusammenarbeit verbindet
den Schäfer mit dem Landschaftspflegeverband. Der Zusammenschluss von
Naturschutzverbänden, Landwirten und
Politikern will gemeinsam naturnahe
Die Schafherde an der Heerstraße.
Landschaftsräume erhalten und betreibt am Hahneberg seit fünf Jahren
eine Naturschutzstation, in der unter
anderem Kindern die Natur näher gebracht werden soll.
Das alles klingt nach Idylle, friedvoller
Romantik, geruhsamer Abgeschiedenheit – für Björn Hagge also ein Job, wie
sich andere ihren Urlaub vorstellen?
Wohl eher nicht. Sieben-Tage-Woche,
keine freien Wochenenden, an Urlaub
gar nicht zu denken, dabei wenig Ertrag
und harte Arbeit bei Wind und Wetter –
es gehört schon eine Portion Idealismus dazu, sich auf diesen Beruf einzulassen. Björn Hagge besitzt ihn – und
motiviert sich mit dem guten Gefühl,
etwas Sinnvolles zu tun. SiSch
Schäfer Björn Hagge und seine Gotlandschafe. Fotos (3): SiSch
Stadtgeschehen
Spandauer Offensive
für die Bildung
Ganz in seinem Element zeigte sich Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) bei seiner
zweiten Besichtigungstour durch einen Spandauer Ortsteil im Juli. Waren doch bei
der Rundfahrt durch Spandau und Hakenfelde in erster Linie Schulen das Ziel: Und
dabei war der einstige Lehrer und Schulleiter Kleebank sichtbar in seinem Element.
Wenn es bei der Besichtigungsfahrt um Baufragen ging, hatte der Bezirkschef
kundige Mitarbeiter des ihm unterstehenden Facility Managements zur Seite.
Erstes
Ziel
war
das
Freiherr-vom-Stein-Gymnasium an der Galenstraße 40. Dort herrscht für die derzeit rund 800 Schüler, die an der Galenstraße und in der Filiale an der CarlSchurz-Straße 59 unterrichtet werden,
akuter Platzmangel. Der soll nun durch
Erweiterungsbauten an der Galenstraße sowie den Neubau einer Sporthalle
auf dem an das Schulgelände angrenzenden Areal der ehemaligen Reiterstaffel der Polizei behoben werden. In
der überbezirklichen Dringlichkeitsliste
(ÜDL) der Investitionsplanung sind dafür 11,6 Millionen Euro vorgesehen. Als
erster Schritt soll bis zum ersten Quartal 2017 für rund 5 Millionen Euro an der
Galenstraße 40 ein modularer Schul-Erweiterungsbau (MEB) mit 24 Räumen
aus dem Boden wachsen. Mit den Bauarbeiten auf dem einstigen Sportplatz
des Gymnasiums wurde bereits begonnen. Zum Sportunterricht müssen die
Stein-Schüler dann ins benachbarte
Helmut-Schleusner-Stadion
ausweichen. Auch für den Umbau der Schule
und den Neubau der Sporthalle laufen
bereits die Bedarfsplanungen.
me, entsteht bis Ende 2016 am Falkenseer Damm auf der Südseite des Schulgeländes an der Blumenstraße 13 und
wird mit 3,2 Millionen Euro aus der bezirklichen Investitionsplanung finanziert. Insgesamt stehen für den Umbau
der Schule 7,4 Millionen Euro zur Verfügung.
Auch der Bau eines MEB für die 534
Schüler der Integrierten Wolfgang-Borchert-Sekundarschule hat bereits begonnen. Der Bau bietet künftig 12 Räu-
An seine alte Wirkungsstätte als Schulleiter kehrte Kleebank beim anschließenden Besuch der von derzeit 907
Schülern besuchten Heinrich-Böll-Oberschule, Am Forstacker 9/11, zurück.
Hier sind für einen Ersatzbau für das
wegen Asbest abgerissenen, alten
Schulbaus in der ÜDL 24,5 Millionen
Euro vorgesehen. Eine erste Rate ist
für den Baubeginn 2019 eingestellt.
Sein Hauptaugenmerk richtete Kleebank beim Besuch der Hakenfelder
Oberschule auf den Schulversuch „Bildung gemeinsamer Lerngruppen aus
den Jahrgangsstufen 7 bis 10“. Den Anstoß für dieses jahrgangsübergreifende
Lernen, bei dem die Schüler in 6 Teams
à 4 Klassen mit je etwa 25 Schülern der
Klassenstufen 7 bis 10 unterrichtet werden, hatte Kleebank noch vor seinem
Amtsantritt als Bürgermeister gegeben.
Fortgesetzt wird das Projekt nun von
seiner Nachfolgerin, Schulleiterin Birgit
Faak.
Die beiden letzten Ziele führten zu Orten, an denen Neubauten entstehen
sollen. An der Ecke Goltzstraße und
Mertensstraße wird eine Inklusive
Schwerpunktschule mit dem sonderpädagogischen Schwerpunkt „Geistige
Entwicklung“ entstehen. Für den Bau
samt Sporthalle sind in der ÜDL 21,1
Millionen Euro vorgesehen. Das Vorhaben auf dem Areal, auf dem derzeit
noch eine Skaterbahn angelegt ist, wurde in das Modellvorhaben zur Beschleunigung von Schulneubauten aufgenommen. In der Phase der Bedarfsplanung ist derzeit ebenso der Neubau
einer Jugendfreizeiteinrichtung (JFE)
für die Spandauer Neustadt auf einer
bezirkseigenen Grünfläche an der Ecke
Krienickesteig 3 und Triftstraße. Mit
dem Bau, für den rund 4,8 Millionen Euro aus dem Baufonds Soziale Stadt eingestellt sind, soll Mitte 2018 begonnen
werden. Ende 2020 oder Anfang 2021
sollen dann die Jugendlichen ihre neue
Freizeit-Einrichtung nutzen können. Neben dem Neubau für den Sport-Jugendclub an der Götelstraße 64 in der
Wilhelmstadt und einer JFE am Räcknitzer Steig in Staaken ist die Neustädter Einrichtung das dritte Bauvorhaben
für die Betreuung Jugendlicher in der
Havelstadt.
ud
Der Bau eines modularen Schul-Erweiterungsbaus (MEB) für die 534
Schüler der Wolfgang-Borchert-Sekundarschule mit 12 Räumen soll Ende 2016 bezugsfertig sein.
Auf einer bezirkseigenen Grünfläche
an der Ecke Krienickesteig 3 und Triftstraße entsteht bis Ende 2020 eine
neue Jugendfreizeiteinrichtung (JFE)
für die Spandauer Neustadt.
Als Ergänzung des Platzangebots im
Stein-Gymnasium wurde an der Galenstraße 40 mit dem Bau eines modularen Schul-Erweiterungsbaus (MEB) mit
24 Räumen begonnen. Fotos (3): ud
Spandauer STADT - JOURNAL 08/2016
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Stadtgeschehen
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Auto Herrmann:
Gutes Personal ist
Basis des Erfolgs
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Firm e n p ortra
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Eine breite Glasfront, darüber ebenso breite blaue Firmenschilder, einmal
um die Ecke herum die Einfahrt zum Verkaufsraum und zur Werkstatt:
Das Spandauer Autohaus „Auto Herrmann“ liegt etwas versteckt im
Gewerbegebiet an der Staakener Straße hinter dem Brunsbütteler Damm
und der Hannoveraner Bahn. Laufkundschaft kommt hier eher zufällig
vorbei. Das allerdings stört den Inhaber des Autohauses, Bernd Herrmann
(54), nicht: „Wir haben in den vergangenen Jahren 30 Prozent mehr
Kundschaft gewonnen“, sagt er selbstbewusst.
Bernd Herrmann leitet eines der fünf
Subaru-Autohäuser in Berlin. Die japanische Automarke könnte bekannter
sein: Alle ihre Fahrzeuge verfügen über
einen permanenten Allrad-Antrieb, „sie
sind qualitativ im Bereich von guten
deutschen und schwedischen Automarken anzusiedeln“ und sie stehen „recht
selten“ in Bernd Herrmanns Werkstatt:
„Für einen typgebundenen Werkstattbetrieb ist die Marke einfach zu gut“,
lächelt der sportliche Inhaber. Deswegen ist die Werkstatt des Autohauses
auch seit Generationen eine sogenannte offene Werkstatt: „Wir reparieren und
warten alle Fahrzeugmarken.“
„Auto Herrmann“ gibt es seit 80 Jahren.
1936 gründete Großvater Herrmann
den Handwerksbetrieb, 1961 übernahmen Bernd Herrmanns Eltern Elfi und
Arno das Geschäft. Der Junior selbst
erlernte nach dem Abitur im elterlichen
Betrieb das Kraftfahrzeug-Handwerk,
machte 1986 seinen Meister und übernahm kurz darauf das Geschäft. „Wir
sind ein klassischer Familienbetrieb“,
ergänzt er die nüchternen Daten; Vater
und Mutter arbeiten weiterhin genauso
im Geschäft mit wie Schwester Sabine.
Die Eltern sind für Bernd Herrmann vertrauensvolle Partner im Geschäft, sie
wissen Bescheid und sie kennen das
Unternehmen aus dem Effeff: „ Sie sind
meine wertvollsten Reservespieler“,
sagt Herrmann. Ebenfalls im leitenden
Bereich ist André Meyer tätig, er ist seit
vier Jahren im Betrieb, kennt den Verkauf und die Werkstatt wie seine Westentasche und ist mit seiner Einsatzfreude Bernd Herrmanns rechte Hand
geworden.
Die japanische Automarke Subaru
übernahm die Familie vor knapp 30
Jahren. Die Fahrzeuge sahen früher etwas bieder aus, der Subaru Forster mit
seiner niedrigen Gürtellinie und der hohen kantigen Form ist schon irgendwie
retro, das geduckte Coupé BRZ mit seiner langen Haube und dem altmodischen Schwung über die vorderen Kotflügel hinweg einfach klassisch-elegant.
Heutzutage, so erfährt man von Bernd
Herrmann, haben sich die Subarus zu
einer Hightech-Marke entwickelt: Mit
zeitgemäßen Karosserielayouts und
modernen Assistenzsystemen, die problem- und störungsfrei ihren Dienst
leisten. Insbesondere das Sicherheitssystem „EyeSight“. Es sorgt dafür, dass
das Fahrzeug bei plötzlichem Auftauchen von Hindernissen oder Fußgängern, schlagartig automatisch abbremst
und vor einer möglichen Kollision zum
Stillstand kommt. Das Automagazin
Kontakt
Auto Herrmann
13581 Berlin - Spandau
Staakener Straße 73
Tel.: +49 30 3323686
Fax: +49 30 3313202
E-Mail: [email protected]
Web: www.auto-herrmann.de
Kevin Reichenberg kontrolliert das Fahrwerk.
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Spandauer STADT - JOURNAL 08/2016
Mo. - Fr. 7:30 bis 18:00 Uhr
Sa. 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr
Bernd Herrmann (links) und André
Meyer an einem Subaru Outback.
Fotos (2): bvs
„Auto Motor und Sport“ hat mehrere
Fahrzeuge mit solchen Assistenzsystemen getestet und den Subaru Outback
zum absoluten Testsieger erklärt: „Das
System im Outback war durch keines
der Testszenarien aus der Ruhe zu
bringen. Stets bremste es die Fahrt so
rechtzeitig, dass der Wagen deutlich
vor dem Hindernis zum Stehen kam“,
lobten die Tester.
Und schon landet das Gespräch beim
anfänglichen Thema: Mehr Kunden und
hohe Zufriedenheit. „Wissen Sie“, sagt
Bernd Herrmann, „wir haben viele Mitarbeiter, die seit Jahren im Betrieb sind
und die von uns systematisch auf Schulungen und Seminaren spezialisiert
worden sind. Unsere Gesellen kennen
sich bestens aus.“ Das schätzen Kunden: Bernd Herrmann erzählt im Gespräch von Menschen, die aus Bayern,
aus Hamburg und sogar aus Polen in
seine Werkstatt kommen.
„Gutes Personal ist eines der maßgeblichen Erfolgsgeheimnisse“, weiß Herrmann, „unsere ältesten Mitarbeiter sind
seit mehr als dreißig Jahren im Haus.
Es ist unglücklich, wenn im Personalbereich eine hohe Fluktuation herrscht.“
Ein weiteres Erfolgsgeheimnis: „Wir
sind breit aufgestellt. Neben der
KFZ-Werkstatt können die Spezialisten
im Autohaus Herrmann Glas-, Karosserie- und Elektrikschäden beheben,
ebenso bieten wir Polsterei und Lackiererei an.“ Dafür gibt es einen Grund, der
fast schon zum Bereich Hobby gehört:
Die Herrmans haben sich seit vielen
Jahren der Restaurierung von Oldtimern verschrieben. Prunkstück war dabei ein Protos aus den 20er Jahren, der
für die Firma Siemens aufgebaut wurde
und jetzt in der Halle der Hauptverwaltung an der Nonnendammallee steht.
bvs
Stadtgeschehen
Sommerfest
am Havelufer
Das Team des Lokals „Cladower-Oase“ lädt auch in
diesem Jahr wieder zum „Kladower Sommerfest“ auf
den Imchenplatz am Havelufer neben dem
Promenaden-Hafen ein.
Mit Biergarten-Flair am Ufer,
einem abwechslungsreichen
Unterhaltungsprogramm sowie Marktbuden und kulinarischen Genüssen steigt das
Sommervergnügen am 20.
und 21. August jeweils ab 11
Uhr. Veranstalter des 2.
Kladower Sommerfestes ist
wieder Jörg Kaczmarek.
Neben dem Bummel vorbei
an den Marktständen und
dem kulinarischen Angebot
bietet das Sommerfest Möglichkeiten zum Probeangeln
oder zu Rundfahrten mit
dem Spandauer Feuerlöschboot. Für eine Verschnaufpause stehen dann den Gästen Stühle auf einem Ponton
zur Verfügung. Von hier lässt
sich der Blick auf die Insel
Imchen ganz entspannt genießen. Kinder können sich
auf der Riesenrutsche, in
großen Wasserbällen oder
auf dem Bungee-Trampolin
austoben. Wer mag, kann
auf einem Pony reiten. Wie
im vergangenen Jahr kön-
Beim „Kladower Sommerfest“ können Besucher am
20. und 21. August den
Sommer bei Unterhaltung,
Tanz und einem kühlen Getränk am Havelufer genießen. Foto: Kaczmarek
nen die jungen Besucher
auch wieder beim kostenlosen Trödeln auf der Wiese
ihre „Schätze“ anbieten.
Das Bühnenprogramm beginnt jeweils bereits am
Nachmittag mit dem Gatower
Sänger „Rian Es“, der „Imchen Combo“, der orientalischen Tanz- und Trommelgruppe „Al Samar“, sowie
der „Berlin Police Pipe Band“
Am Abend darf dann gerockt
werden. Dazu spielen am
Sonnabend die Gruppen
„Unter Verdacht“ und „Famous Trax“ sowie am Sonntagabend „Ulli und die Grauen Zellen“. Der Eintritt zum
Fest ist frei.
ud
Notrufe
Feuerwehr/Rettungsdienst 112
Polizei 110
Ärztlicher Bereitschaftsdienst 116 117
Alkoholkrankenhilfe 84 10 94 44
Alkoholprobleme Kreuzbund 476 28 28
Anwaltlicher Notdienst-Strafs. 0172 3255553
Apotheken-Notdienste0800 - 0022833
Apotheken-Notdienste Handy 22833 (69ct/Min)
ArztRUF – KinderArztRUF 0800 197 20 00
Deutsche Rettungsflugwacht 41 01 36 01
Krankentransport
DRK197 27
Drogennotdienst192 37
Frauenkrisentelefon615 42 43
Fundbüro-Zentrale902773101
Gas: 030 7872-72
Giftnotruf19 240 (24h)
Hebammen-Zentrale 2142771
Heizöl-Notdienst230 84 00
Heizungsnotdienst817 70 21
Hilfe für Opfer von Straftaten 395 28 67
Jugendnotdienst (0 – 24 Uhr) 349 99 34
Karten Sperr Notruf 116 116
Kinderärztlicher Notdienst 42 21 15 40
Kindernotdienst (0 – 24 Uhr) 61 00 61
Kinder- und Jugendtelefon 0800 111 03 33
Krankenpflege Notfalldienst 31 00 31
Krisentelefon für Kinder 0800 111 04 44
Krisendienst90279-5555
Notdienst Klempner-Innung 0800 292 75 87
Opfernotruf334 34 24
Polizei Bürgertelefon 4664-4664
Polizei Abschnitt 21 4664-221701
Polizei Abschnitt 22 4664-222700
Polizei Abschnitt 23 4664-223700
Privatärztlicher Notdienst 80 90 54 60
Psychiatrischer Notdienst 565 10
Rollstuhldienst 84 31 09 10
Schuldnerberatung336 30 53
Schwules Überfalltelefon Berlin 216 33 36
Senioren- u. Behinderten-Not. 84 31 09 10
Sozialer Kindernotdienst 61 00 61
Strom-Ausfall0800 211 25 25
Suchtmittelgefährdete, Not. 215 78 20
Telefonseelsorge 0800 / 111 01 11
Tierärztlicher Notdienst 83 22 9000
Tierrettung Berlin e.V. 0800 668 84 37
Umwelt- und Lärmtelefon 25 86 25 25
Vergewaltigte Frauen, Notruf 251 28 28
Wasser0800 2927587
Weißer Ring116 006
Zahnärztlicher Notfalldienst 89 00 43 33
Für evtl. Fehler übernimmt der Verlag keine Haftung,
es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.
Spandauer STADT - JOURNAL 08/2016
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Gestern - heute
Die historische Postkarte,
die im Jahr 1913 verschickt
wurde, zeigt mit der Neuendorfer Straße einen der markantesten Straßenzüge in
der Spandauer Neustadt.
Diese alte Straße führte
über den Nachbarort Nieder-Neuendorf nach Oranienburg und erhielt bereits im
18. Jahrhundert ihren Namen (ursprünglich Neuendorfischer Weg). Durch die
umfangreichen Baumaßnah-
18
men seit dem Ende des 19.
Jahrhunderts gab es häufig
Veränderungen im Straßenverlauf. Im südlichen Abschnitt wurde erst um 1960
der heutige Verlauf endgültig
festgelegt, wobei 1961 auch
der Hafenplatz in der Neuendorfer Straße aufging.
Spandauer STADT - JOURNAL 08/2016
In dem historischen Foto
wird das alte Spandau wieder lebendig: Eine Straßenbahn der Linie 58 und ein
Pferdefuhrwerk
passieren
die Neuendorfer Straße und
nach links führen die Gleise
in die Schönwalder Straße,
wo seit 1892 die erste Span-
dauer Straßenbahn verkehrte. Im Geschäftshaus links
gibt es eine Schneiderei, ein
Restaurant und einen Zigarrenladen, während auf der
rechten Straßenseite eine
Litfaßsäule die Werbung besorgt und ein Kaiser´s-Kaffee-Geschäft Tee und Kaffee, Kakao, Schokolade, Biscuits und Pralinen anbietet.
Historisches Foto: Antik-Falkensee, aktuelles Foto: UG
Historische Blätter
Spandau vor gut 100 Jahren. - In der Rubrik „Kriminelles Spandau“ dokumentiert
das Stadt-Journal historische Kriminalfälle, die sich in der Zeit des Kaiserreiches in
Spandau und dem Osthavelland zugetragen haben. Darunter sind die klassischen
Geschichten von Mord und Totschlag, vor allem aber die zahllosen Fälle von
Kleinkriminalität- von Diebstahl und Betrug, Schlägereien oder Unterschlagungen.
Auch gut 100 Jahre später: Ein spannender und unterhaltsamer Lesestoff...
Kriminelles Spandau vor 100 Jahren
Die Zeitungen von damals berichten über gleich mehrere Schaufenstereinbrüche.
Gestohlen wurden Gummimäntel sowie in der Havelstraße Uhren und Goldwaren.
Auch das Schaufenster eines Eierhändlers in der Neuendorfer Straße wurde
zertrümmert, so dass sich ein großer Posten Rührei auf die Straße ergoss.
Alle diese Geschichten vermitteln ein authentisches Bild vom Spandauer Alltagsleben
im wilhelminischen Deutschland. Das Stadt-Journal wünscht viel Vergnügen bei der
Lektüre dieser schauerlichen und bedauerlichen, aber manchmal auch komischen
und anrührenden Geschichten.
Dreister Dieb
vor Gericht
24. Februar 1915, Nauen.
Nahe an Raub grenzte eine
Straftat, wegen derer sich
der Arbeiter Wilhelm Baerwald aus Nauen vor der dritten Strafkammer des Landgerichts III zu verantworten
hatte. Am 21. Dezember v.J.
hatte der Angeklagte gemeinschaftlich mit dem Arbeiter Woischniak das Lokal
des Schankwirts Blumenthal
in Nauen besucht, wo W.
verschiedene Getränke zum
besten gab. B. bemerkte bei
dieser Gelegenheit, daß W.
viel Geld bei sich hatte; er
faßte daher den Plan, denselben zu berauben. Zu diesem Zwecke folgte er dem
W., als dieser das Lokal verließ, begleitete ihn auf dem
Wege zur Zuckerfabrik, warf
ihn dann auf der Straße an
den Scheunen zu Boden
und stahl ihm seine Barschaft im Betrage von 110
Mark. B. ging dann wieder in
das Blumenthalsche Lokal
zurück, wo er sich etwas zu
essen bestellte. Inzwischen
hatte W. einen Bekannten
aufgesucht und diesem von
dem Ueberfall Mitteilung gemacht. Beide begaben sich
nach dem Blumenthalschen
Lokal, und als der Angeklagte ihrer ansichtig wurde, entfloh er durch eine Hintertür.
– In der Nacht zum 29. Dezember zertrümmerte B. in
Spandau einen Schaukasten des Kaufmanns Pieck
und stahl daraus mehrere
Gummimäntel. Als er dieselben in Charlottenburg verkaufen wollte, wurde er gefaßt und verhaftet. Vor Gericht bestritt der schon vielfach wegen Eigentumsvergehens, auch wegen Raubes
vorbestrafte Angeklagte die
ihm zur Last gelegten Straftaten, obwohl er bei seiner
polizeilichen
Vernehmung
ein offenes Geständnis abgelegt hatte, behauptete
vielmehr, er habe die Gummimäntel von einem Bekannten in Spandau für 2
Mark gekauft; er wurde jedoch durch die Beweisaufnahme im Sinne der Anklage
überführt. Der Staatsanwalt
beantragte 1 Jahr 6 Monate
Zuchthaus, der Gerichtshof
erkannte auf 2 Jahre Gefängnis.
Rührei in der
Neuendorfer Straße
7. April 1915, Spandau. Hunderte von Hühnereiern sind
in der Nacht durch eine böswillige Tat vernichtet worden.
Ein Unbekannter hat die
Spiegelscheibe des Schaufensters einer Eierhandlung
im Hause Neuendorfer Straße 104 (Hasenplatz) zertrümmert und gleichzeitig einen großen Posten Eier, die
im Fenster ausgelegt waren,
zerschlagen. Der Inhalt der
vernichteten Eier ergoß sich
auf den Bürgersteig und bildete vor dem Hause ein ausgedehntes Rührei.
Spitzbübin gefasst
4. Mai 1915, Staaken. Ein
dreister Diebstahl wurde in
der Wohnung des Milchhändlers Gromann ausgeführt. Während die Eheleute
damit beschäftigt waren, aus
einer Miete im Garten vor
dem Hause Kartoffeln herauszunehmen, schlich sich
eine fremde Frauensperson
über den Hof in das Haus.
Aus einer Kommode nahm
die Diebin eine Kassette mit
170 Mark Inhalt an sich. Der
Spitzbübin wurde die Geldkassette abgenommen, Ausweispapiere wurden bei ihr
nicht vorgefunden; sie gab
an, Johanna Gericke zu heißen und in Stolp in Pommern
zu wohnen. Das erst 22 Jahre alte Mädchen wurde dem
Amtsgericht in Spandau zugeführt.
Kommißbrote
gestohlen
7. Mai 1915, Spandau. Infolge eines Haftbefehls wurde
ein Mann aus einem benachbarten Dorfe festgenommen
und im hiesigen Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert;
nach seinem Verhör wurde
er jedoch wieder auf freien
Fuß gesetzt; eine Gerichtsverhandlung gegen ihn findet
später statt. Er ist überführt,
aus dem Döberitzer Lager eine Anzahl Kommißbrote gestohlen zu haben, die er in
einem Sack fortschleppte.
Schaufenstereinbruch
in der Havelstraße
26. Mai 1915, Spandau. Ein
großer Diebstahl an Uhren
und Goldwaren ist mittels
Schaufenstereinbruchs beim
Uhrmacher Franz Rizor, Havelstraße 2, in Spandau verübt worden. Das zum Schutz
gegen Spitzbuben starke Eisendrahtgitter ist an einer
Stelle zerschnitten und die
dahinter befindliche Glasscheibe zertrümmert worden. Durch die entstandene
Oeffnung hat der Einbrecher
einen Posten Ware von den
Auslagen genommen und ist
damit verschwunden. Der
Wert der Beute beträgt ungefähr 1000 Mark.
Mädchen aus der
Havel gerettet
11. Juni 1915, Spandau. In
selbstmörderischer Absicht
sprang ein junges Mädchen
von etwa 18 Jahren von der
Berliner Brücke in die Havel.
Vorübergehende, die das
sahen, wandten sich durch
Rufe an die in der Nähe liegenden Schiffer. Unterdessen war der Schlosser Piele
herzugekommen und entdeckte den Körper in der Nähe des Lindenufers. Er
sprang sofort ins Wasser
und rettete das Mädchen.
Während man Wiederbelebungsversuche anstellte, begab sich P. nach seiner
Wohnung, um sich umzukleiden. Als er wiederkam, waren die Gerettete und ihre
anderen Helfer verschwunden. Auch die benachrichtigte Polizei fand am Tatort niemand mehr vor.
Quelle: Osthavelländisches
Kreisblatt
Spandauer STADT - JOURNAL 08/2016
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Weltstars zu Gast in Spandau: Auf der Zitadelle lauschten Tausende dem beliebten Entertainer Lionel Richie und Rockband BAP. Die Kölner Band wird in diesem Jahr 40 (!) Jahre alt, pünktlich zum Jubiläum präsentierte Sänger Wolfgang
Niedecken (Foto rechts) auch in Spandau neue Songs aus dem aktuellen und wieder recht rockigem Album „Lebenslänglich“. Das Publikum war ebenso begeistert wie das von Lionel Richie (Foto links). Der Soulstar brachte zwar nichts Neues, dafür aber fast alle seine großen Hits: „All Night Long“ fehlte genauso wenig wie „Dancing on The Ceiling“ oder „Say
You, Say Me”. Fotos (2): EB.
Das nächste
SPANDAUER STADT-JOURNAL
erscheint am: 1. September 2016, Anzeigenschluss: 22. August 2016
Mehr als vierzig Jahre hat es gedauert,
nun ist die Investitionsbaumaßnahme mit
der längsten Laufzeit in der Geschichte
Spandaus abgeschlossen. Aus diesem
Anlass unternahm Bezirksstadtrat Carsten
Röding (CDU) kürzlich mit einer Gruppe
von rund 50 Interessierten eine Besichtigungstour per Fahrrad entlang des letzten
Bauabschnitts. Der Spektegrünzug verläuft in West-Ost-Richtung und bietet abseits von Straßen für Fußgänger und Radfahrer eine gute Verbindung von der Landesgrenze bis zum Hohenzollernring und
weiter in die Altstadt Spandau. Insgesamt
wurden über 13 Mio Euro investiert, davon
für den letzten Bauabschnitt 3,5 Mio Euro.
In den nächsten zwei Jahren soll der
Spektesee zu einem Badegewässer umgebaut werden. Foto: Sisch
Das Foto zeigt einen BVG-Bus, der
quer auf der Klosterstraße steht. Ende
eines mißglückten Wendemanövers:
Statt wie vorgeschrieben von der
Klosterstraße rechts in den Brunsbütteler Damm einzubiegen, fuhr der Bus
geradeaus weiter. Als der Fahrer seinen Irrtum bemerkte, versuchte er in
Höhe der Altonaer Straße zu wenden,
um seinen Fehler zu korrigieren. Der
U-Turn missglückte, der Bus saß fest.
Die Polizei sperrte daraufhin die Klosterstraße in beide Richtungen, der
Bus wurde erfolgreich zurück in seine
ursprüngliche Fahrtrichtung und danach ins Depot gebracht.
Foto: Leserin Gitta Becker

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