Deutsch - Fischer Group

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Deutsch - Fischer Group
1 | 2014
fluid
International news & information of the fischer group
IHU in neuen Dimensionen
12.000-Tonnen-Presse eröffnet vielfältige Möglichkeiten
fischer Rohrtechnik:
Laserschweißen und
-schneiden in 3D
fischer group:
Konstruktive Ideen für
höhere Produktivität
fischer Mexicana:
Dritte IHU Presse
für Mittelamerika
Grußwort
News
Neue Kapitel
Sehr geehrte Geschäftspartner,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
immer wieder beschreiten wir neue Wege, um
unseren Kunden neue, noch bessere Lösungen
zu bieten. Nicht immer ist es klar, wann der
richtige Zeitpunkt gekommen ist, um auf innovative Technologien zu setzen. Beim Hydroforming begleiten wir die Entwicklung über unsere Tochterfirma fischer Hydroforming und die
Erfahrungen in anderen Gruppenunternehmen
schon seit Jahrzehnten. Jetzt schlagen wir mit
der 12.000-Tonnen­-Presse­nochmal ein neues
Kapitel­ auf.
Über lange Zeit konnten wir die Innenhochdruckumformung-Kompetenz (IHU) der fischer
Editorial
group besonders mit dünnwandigen Bauteilen
für den Abgasstrang weiter entwickeln. Damit
ist das IHU-Segment innerhalb der fischer group
stetig gewachsen. In anderen Segmenten des
Hydro­formings war das in der Vergangenheit
nicht so.
Nun allerdings sehen wir die Zeit reif, sich auch
auf größere Bauteile und weiteres Wachstum im
Innenhochdruck- und Außenhochdruck-Umformen­
einzustellen. Es wird ein weiteres spannendes
Kapitel in der Unternehmensgeschichte der fischer
group. Schreiben Sie mit uns Geschichte: mit
Hydroforming in neuen Dimensionen.
Mit besten Grüßen
Ihr
fischer China
4.000 m² mehr für den Wachstumsmarkt
Neue Produktions- und Lagerhalle für die komplette Prozesskette
Hans Fischer
Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter
der fischer group
In China geht es stetig voran. Nachdem
fischer­China sich sowohl in der Hausgeräte- wie in der Automobilindustrie erfolgreich
etabliert hat, sind nun die nächsten Schritte
geplant. Aufgrund konkreter Kundenaufträge
baut fischer China eine neue Produktions- und
Lagerhalle mit rund 4.000 m². Sie soll bis Mitte
2014 Platz für IHU-Pressen und Bearbeitungs­
möglichkeiten entlang der gesamten Prozessket­
te bieten: Von perfekten längsnahtgeschweißten
Rohren bis zu 80 mm Durchmesser über Biegen,
Innenhochdruckumformung (IHU), Glühen
und Beschichten bis zum Spülen, Trennen und
der Endenbearbeitung. „Wir wollen unseren
Kunden auch in China alle Möglichkeiten der
erstklassigen Rohrproduktion und -weiterver­
arbeitung bieten. Mit der gleichen Qualität wie
in allen anderen Werken der fischer group“, ist
Wolfgang Szymanek­, der Geschäftsführer von
fischer China­
, entschlossen­
. Starten wird die
IHU-Produktion dann im September 2014.
‹‹
Ein weltweites Netzwerk
Titelthema
fischer group: 12.000-Tonnen-Presse – IHU in neuen Dimensionen ...... 4
Sehr geehrte Geschäftspartner,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
Kernkompetenzen sichern und ausbauen, neue
Kompetenzen entwickeln. So könnte man die
aktuellen Entwicklungen der fischer group beschreiben. In der Rohrherstellung und -weiter­
verarbeitung zeigt die fischer group, dass es auch
nach mehr als 40 Jahren immer noch weiter
geht. Dabei werden zunehmend komplexere
Baugruppen­hergestellt. Über die neue Dimension des IHU berichten wir ausführlich in der
fluid­-Titelgeschichte. Gleichzeitig transferieren
wir unser über Jahrzehnte erarbeitetes Knowhow konsequent an unsere internationalen
Tochterunternehmen.
eröffnet­auch für Sie immer neue Möglichkeiten.
Lassen Sie uns darüber sprechen, welche unserer Kompetenzen Ihnen noch mehr Nutzen
verschaffen­können­
. Wir haben sicher auch
Ihnen­noch einiges­zu bieten.
So entsteht ein regelrechtes fischer-Kompetenz­
netzwerk mit weltweiter Verbreitung. Das
Geschäftsführender Gesellschafter
der fischer group
Mit besten Grüßen
Ihr
Deutschland
fischer Rohrtechnik: 3D-Laserschweißen und -schneiden
erweitern das Leistungsspektrum ........................................................... 6
fischer Maschinentechnik – fischer Edelstahlrohre:
Konstruktive Ideen für höhere Produktivität ........................................... 7
Eco Talk
fischer eco solutions: Brennstoffzellentechnik ......................................... 8
fischer eco solutions: AKM für Forschungsschiff Sonne .......................... 8
fischer Canada: Langfristiges Solar-Projekt ............................................. 9
Herausgeber: fischer group, Gewerbegebiet 7, 77855 Achern, Deutschland
Redaktion: Dr. Michael Kühner (verantwortlich)
Hans-Peter Fischer
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Hans Fischer, Hans-Peter Fischer, Roland Fischer,
Dr. Stefan Geißler, Thomas Gaiser, Frank Schneider, Thomas M. Prell, Christian
Behrle, Daniel Hennig, Dr. Heinz Paar, Hans Wolfgang Szymanek, Erich
Kotzenmacher, Konrad Fallert, Jochen Baurmeister, Alex Huber, Burkhard
Schmidt, Thorsten Junge, Prof. Dr.-Ing. Bernd Engel, Jens Helmbrecht
Kontakt: Tel. +49 7841 6803-0, E-Mail: [email protected]
International
fischer South Africa: MIS macht Produktivität sichtbar ........................ 10
fischer Tubtech: Dritte IHU-Presse kommt ............................................ 11
fischer Canada: Internationale Jubiläumsfeier ....................................... 17
fischer Austria: Exportpreis 2013 für weltweite Rohre –
jenseits des Standards ............................................................................ 17
Tech Talk
fischer Hydroforming: Inconel – ein neuer Werkstoff im IHU .............. 12
fischer Austria: Vakuum-isolierte Rohre ................................................ 13
Wissenschaft: Rund ums Rohrbiegen, Teil 3:
Machbarkeitsbeurteilung, Bestimmung der Wandstärken .................... 14
Team Talk
fischer group Achern: Das große fischer-Familienfest 2013 .................. 16
fischer Austria: 4. fischer Drachenbootrennen brach alle Rekorde ........ 18
fischer Deutschland: Mountainbike-Tour 2013 ...................................... 19
fischer Austria: Die Österreichische Rettungshundebrigade (ÖRHB)
zu Gast in Griffen ................................................................................... 19
fischer Deutschland: Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble
in Achern ................................................................................................ 20
Gestaltung: Frank & Konsorten Werbeagentur, Lahr
Druck: Straub Druck+Medien, Schramberg
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Bildnachweise: fischer group, Jörg Wilhelm, Niklas Thiemann, fotolia
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Titelthema
IHU in neuen Dimensionen
12.000-Tonnen-Presse eröffnet neue Möglichkeiten
Neue Möglichkeiten
auf der Großpresse
Strukturbauteile Automobil
Rohrleitungskomponenten
im Großformat
Wärmetechnische Komponenten für den Apparatebau
Blechumformung
Hydroforming, wie die Hochdruckumformung mittels Wasserdruck auf Englisch
heißt, ist ein seit Jahrzehnten genutztes
Verfahren, um komplexe Formen aus Metall herzustellen. Die fischer group kann
vor allem durch das Gruppenunternehmen
fischer Hydroforming in Menden auf mehr
als 40 Jahre Erfahrung mit dieser Verfahrenstechnologie zurückblicken. „Wir haben
mehr als 700 Serienbauteile im Innenhoch­
druckumformen (IHU) entwickelt. Heute haben
wir über 300 Produkte in der Serienfertigung“,
erläutert Dr. Stefan Geißler, der Geschäfts­führer
von fischer Hydroforming. „Und jetzt legen wir
den Grundstein für Hochdruckumformem in
für uns neuen Dimensionen!“ Damit ist die
neue 12.000-Tonnen-Presse gemeint. Mit einer
Tischgröße von 2,80 x 6,00 Meter eröffnet sie
viele Möglichkeiten für große Bauteile oder die
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gleich­zeitige Belegung mit mehreren Werkzeu­
gen. Seit Mitte Dezember steht die neue Groß­
presse zur Verfügung. Im Rahmen des Aufbaus
der neuen Presse wurde auch die gesamte Pres­
senhalle in Menden logistisch optimiert: sowohl
für eine effiziente Serienproduktion wie für den
Transport größerer Bauteile.
IHU – ein
Umformverfahren
im Aufwind
Mit dem Ausbau der IHU-Kapazitäten bereitet
sich die fischer group auf das weitere Wachstum
in dem Bereich vor. Bisher hatte sich das Un­
ternehmen auf mittelgroße Bauteile im Abgas­
strang spezialisiert. „Hier konnten wir unsere
Erfahrung mit besonders dünnwandigen Teilen
Rationellere Produktion durch
Mehrfachwerkzeugnutzung,
auch bei Rohren mit größerer
Einsatzlänge und größeren
Durchmessern, z. B. im Nutzfahrzeugbereich
voll ausspielen“, resümiert Geißler die bisherige
Entwicklung. In den 80er und 90er Jahren des
letzten Jahrhunderts gab es einen großen En­
thusiasmus in Bezug auf die Nutzung der IHU
Technologie, insbesondere im Struktur- und
Karrosseriebereich. Diese Erwartungshaltung
wurde allerdings nicht in vollem Umfang be­
stätigt. Dahingegen hat sich der IHU Einsatz bei
den Anwendungen im Abgasstrang stetig wei­
terentwickelt, woran die fischer Hydroforming
auch entsprechend partizipiert hat.
In den letzten Jahren entwickelt sich aber
auch der Markt insgesamt wieder schneller. Ver­
schiedene Trends (siehe Infokasten) sprechen
für eine weitere Verbreitung von IHU. Selbst in
den angestammten IHU-Segmenten der fischer
group. „Früher waren wir ja vor allem im Seg­
ment der Motoren ab 6 Zylinder aufwärts ver­
treten. Für kleinere Motoren war der Einsatz von
IHU kaum vorstellbar. Das ist heute anders“, weiß
Vertriebsleiter Burkhard Schmidt zu berichten.
Mittlerweile gibt es auch Anwendungen für IHU
bei 4-Zylindermotoren, was im Zusammenhang
mit dem Downsizing eine für fischer Hydro­
forming wichtige Entwicklung charakterisiert.
Strategische IHUOrientierung in der
fischer group
Die große Presse setzt natürlich ein Zeichen.
Damit kann die fischer group alle Verfahrens­
varianten auch für große Bauteile in Serie
anbieten­. Die Hydroforming-Spezialisten kön­
nen in allen Bereichen schnelle Produkt- und
Prozessinnovationen entwickeln und in die
Serienproduktion bringen. Und das macht die
fischer­group nicht nur in Deutschland son­
dern als nächsten Schritt in der Erweiterung am
Standort Mexiko (vgl. Seite 11) und der Neuin­
stallation in Asien. Wobei am Standort China eine
komplette Prozesskette aufgebaut wird: von der
Rohrproduktion über Biegen, IHU, Glühen und
Beschichten bis zum Spülen, Trennen und der
Enden­bearbeitung.
„Wir möchten für unsere Kunden der erste
Ansprechpartner in allen gängigen Verfahren von
der Rohrproduktion über die Umformung bis zu
komplexen Baugruppen sein. Als ausgezeichnete
und qualitativ hochwertige Technologie gehört
Hochdruck­umformen einfach dazu. Darum nut­
zen wir die Technologie, das Know-how und unsere
jahrzehntelange Erfahrung – weltweit, wo immer
unsere Kunden sie benötigen“, gibt sich Hans-Peter
Fischer selbstbewusst und entschlossen.
‹‹
Trends für den Einsatz von IHU
Hohe Anforderungen in Richtung Leichtbau bei gleichzeitig hohen
Festigkeiten im Bereich der Struktur im Automobilbereich
Strengere Abgasregularien bei Verbrennungsmotoren im Automobil, auch
bei Nutzfahrzeugen, Schiffsmotoren, stationären Anwendungen (Heizungs­
technik, Blockheizkraftwerken, stationären Motoren etc.) oder Baumaschinen
Optimierte Nutzung der Restabgaswärme für höhere
Energieeffizienz in der Verbrennung
Nutzung neuer Werkstoffe mit verbesserten
Umformeigenschaften und hoher Kaltverfestigung
Gemeinsam Ihre
IHU-Ideen umsetzen!
Sprechen Sie mit uns über Ihre Vorstellungen.
Wir bringen sie in Serie.
Ihr fischer-Hydroforming-Ansprechpartner:
Herr Burkhard Schmidt
Tel. +49(0) 2373-166-289
Fax +49(0) 2373-166-380
[email protected]
Globalisierte Komponentenherstellung vor allem in den
Wachstumsmärkten im Automobilbereich
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Deutschland
Deutschland
fischer Rohrtechnik
Vom Rohr zur komplexen Baugruppe
3D-Laserschweißen und -schneiden erweitern das Leistungsspektrum
in der Weiterverarbeitung
Im Laufe der Jahre hat sich die Weiterverarbeitung der fischer-Rohre in der fischer
Rohrtechnik kontinuierlich entwickelt. Heute bietet die fischer group vielfältige Möglichkeiten der axialen und radialen Umformung, über das Innenhochdruckumformen
(IHU) bis zu komplexen Baugruppen. Basis
dafür sind – neben der technologischen
Ausstattung – vor allem die fortwährende
Weiterqualifizierung der Mitarbeiter und
die enge Kooperation mit den Entwicklungs­
abteilungen der Kunden.
Zuletzt waren es eine Roboterschweißzelle
und eine Laserschneidanlage, die der fischer
Rohrtechnik neue Dimensionen der Weiter­
verarbeitung eröffnet haben. Nun können
Bauteile bis zu 6 kg automatisch geschweißt
und räumliche Konturen in drei Dimensionen
geschnitten werden. „Das können z. B. Teile aus
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der IHU sein, die hier noch einmal funktional
erweitert werden­“, erläutert Frank Schneider,
Produktions­leiter bei fischer Rohrtechnik die
neuen Möglichkeiten.
Wirtschaftlich sinnvoll arbeiten
am Standort Deutschland
Damit zeigt die fischer group wie Ernst es ihr
damit ist, das Leistungsspektrum technologisch
stetig zu erweitern. „Wir zeigen immer wieder,
dass es nach wie vor möglich ist, am Standort
Deutschland komplexe Bauteile wirtschaftlich
sinnvoll zu fertigen“, ist sich Pro­
zessmanager Alex Huber sicher.
Doch wie eingangs erwähnt ist es
nicht nur die Technologie, die das
ermöglicht. Wichtig sind vor allem
auch die Qualifikation der Mitar­
beiter und der enge und vertrau­
ensvolle Kontakt mit den Kunden.
„Je früher wir in die Entwicklung
mit einbezogen werden, desto ef­
fizienter wird die Lösung“, macht
Huber eine einfache Rechnung auf.
Entscheidend ist, dass am Anfang
die Weichen richtig gestellt werden,
indem alle technischen Möglich­
keiten zunächst offen diskutiert werden, um
dann gemeinsam die beste Lösung zu finden.
Dabei können die fischer-Spezialisten sämt­
liche Umformverfahren, Sägen, spanloses Tren­
nen, IHU – und nun auch 3D-Schweißen und
-Schneiden – in den Ring werfen. Auf der Basis
der passenden Bearbeitung können anschließend
die wirtschaftlichen Herstellungsprozesse genau
definiert und gemeinsam umgesetzt werden.
Was dabei herauskommen kann, zeigt das
aktuelle Beispiel einer Abgasanlagen-Kompo­
nente für Nutzfahrzeuge. Und das ist nur eine
der vielen komplexen Baugruppen, die bei der
fischer Rohrtechnik entstehen.
‹‹
fischer Maschinentechnik – fischer Edelstahlrohre
Konstruktive Ideen für höhere Produktivität
Eine neue Rohrprofilieranlage mit leistungsstarker Mehrkopfsäge
Bei der Konstruktion und beim Bau von
Rohrprofilieranlagen (RPA) setzt fischer
Edelstahlrohre schon immer auf die ideen­
reiche Kompetenz des Schwesterunternehmens fischer Maschinentechnik. Die
direkte Zusammenarbeit gehört zu den strategischen Erfolgsfaktoren der fischer group.
Oder wie es der Produktionsleiter der fischer
Edelstahlrohre, Thomas Gaiser, ausdrückt:
„Wir setzen auf die fischer Maschinen­
technik, weil wir dort die beste Qualität und
ein Maximum an Flexibilität bzgl. nachträglicher Anpassungen und Service bekommen.
Durch die enge Kooperation können auch
unsere kurzfristigen Wünsche noch in den
Maschinenbau einfließen.“
Immerhin sind die Anforderungen an ein
modernes Maschinenkonzept zur Produktion
qualitativ hochwertiger Edelstahlrohre beacht­
lich. Durch die langjährige Erfahrung im Rohr­
schweißen wird die Maschinenkonstruktion
immer weiter optimiert. Schließlich müssen die
Maschinen im jahrelangen 3-Schicht-Betrieb
eine Menge mitmachen. Das hält nur eine ro­
buste Ausführung aus, die durchgehend aus
hochwertigen Komponenten besteht.
Neue RPA für Rohre
mit Durchmessern
von 30 bis 80 mm
Die neue Maschine ist vor allem dazu gedacht,
die Rohrschweißkapazität im Bereich 30 - 80 mm
Durchmesser zu verstärken, da im Automotive­
bereich zunehmend „größere“ Durchmesser an­
gefragt werden. Es ging also darum, eine Anlage
ausschließlich für Automotive-Teile­, vor allem
Komponenten für Abgasanlagen, zu entwickeln.
Dabei sollte die Durchlaufzeit je Teil deutlich re­
duziert werden. Die zündende Idee dazu: Durch
die direkte Einbindung einer Mehrkopfsäge
wird das fertige Produkt „in Linie­“, also im Takt
des Rohrschweißens, entstehen. Um Stillstands­
zeiten weiter zu verkürzen, zählte auch die Ver­
besserung der Wartungsfreundlichkeit zu den
konstruktiven Zielen.
ist Roland­Fischer, einer der Söhne des fischergroup-Gründers und Geschäftsführer der fischer
Maschinentechnik, überzeugt: „Wir entwickeln
die Maschinen nicht nur, sondern sorgen auch
für die richtige Aufstellung vor Ort. Und das übri­
gens weltweit in allen fischer Unternehmen.“
Die neue Rohrprofilieranlage ist das jüngste
Beispiel dieser besonderen Erfolgsgeschichte.
Durch die neuen konstruktiven Ideen vor allem
bei der Integration der Mehrkopfsäge sind die
fischer­Edelstahlrohre wieder einmal an der
Spitze­der Entwicklung.
‹‹
Das Timing für die
neue RPA
03/ 2013 – Projektbeginn
Aufgrund der jahrzehntelangen Speziali­
sierung und das erfahrene Montageteam der
fischer­Maschinentechnik konnten alle Wün­
sche der Edelstahlrohrproduzenten berück­
sichtigt werden. „Bei uns beherrscht jeder die
Materie bis ins Detail. So entsteht die besonders
hohe Produktqualität, mit der sich die fischer
Rohre­weltweit einen Namen gemacht haben“,
12 / 2013 – Fertigstellung in der
fischer Maschinentechnik
12 / 2013 – Aufbau und Test bei
fischer Edelstahlrohre
Achern
01 / 2014 – Produktionsbeginn auf
der neuen RPA
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Eco Talk
Eco Talk
fischer eco solutions
fischer Canada
Brennstoffzellentechnik
Langfristiges Solar-Projekt
Neues Engagement für erneuerbare Energien
Gemeinsam für mehr erneuerbare Energien
Neben den bereits erfolgreich umgesetzten
Projekten in den Bereichen Solarthermische
Entsalzung und Absorbtionskälteanlagen
geht die fischer eco solutions seit bereits
zwei Jahren wesentlich tiefer in die Entwicklung von Systemen zur Bereitstellung
von elektrischer und thermischer Energie.
Im Jahr 2011 hat die fischer group dazu die
mehrheitlichen Anteile der Fa. SerEnergy A/S
mit Sitz im Norden Dänemarks übernom­
men. Erklärtes Ziel ist es, die dort ansässige
Forschung und Entwicklung von sogenann­
ten Hochtemperatur-PEM-Brennstoffzellen zu
wahren­und auszubauen.
Echt saubere Energie:
Eine Brennstoffzelle wandelt die chemische Reaktionsenergie eines kontinuierlich
zugeführten Brennstoffes und Luftsauerstoff in elektrische Energie und Wärmeenergie um. Als Brennstoff wird meist Methanol oder Erdgas verwendet, welches
in einem sogenannten Reformierungsprozess in Wasserstoff umgesetzt wird. Die
Anwendungsbereiche für die Brennstoffzellentechnik sind vielfältig, insbesondere
jedoch überall dort, wo es um die Stromversorgung autarker elektrischer Anlagen
z. B. in Fahrzeugen oder Mobilfunkstationen geht.
Neuer Ansprechpartner:
Dr. Jochen Baurmeister
Ansprechpartner für das Thema Brenn­
stoffzelle in der fischer eco solutions sind
der Geschäftsführer Christian Behrle und
Dr. Jochen Baurmeister. Baurmeister, gebo­
ren 1964 in Kiel, hat nach seinem Chemie­
studium in der chemischen Verfahrens­
technik gearbeitet. Seit 1997 hat er mehrere
Brennstoffzellenprojekte geleitet. Seit dem
Jahr 2011 ist Dr. Baurmeister Mitarbeiter bei
SerEnergy A/S. Hier ist er zuständig für den
Brennstoffzellen-Know-how-Transfer nach
Achern und den Aufbau der Produktion
bei fischer eco solutions. In seiner Funkti­
on als Aufsichtsratsmitglied bei SerEnergy­
fungiert er als Bindeglied zwischen bei­
den Unternehmen in Deutschland und
Dänemark.
‹‹
Möglich wurde das gute Geschäft durch den
Zusammenschluss lokaler Gebäudebesitzer. Damit
wird gemeinsam in ein großes Projekt investiert,
anstatt mehrere kleine zu organisieren. So konnten
die technische Ausstattung vereinheitlicht, Kosten
reduziert und Erfahrungen geteilt werden.
fischer eco solutions
Abwärme kühlt die „Sonne“
AKM für den Neubau des berühmten Forschungsschiffes
Kühlen mit Wärme ist das Prinzip von Absorptionskältemaschinen. Das funktioniert auch
im rauen Seeklima. So wird zukünftig im neu
gebauten Forschungsschiff „Sonne“­die Abwärme der Dieselmotoren zur Kühlung­benutzt.
der Aufbau der Anlage selbst sind auf Hochsee­
tauglichkeit getrimmt. So sorgen die bewährten
fischer­Edelstahlrohre für die notwendige Korro­
sionsbeständigkeit beim Einsatz von See­wasser
für die Rückkühlung.
fischer eco solutions widmet sich schon seit
längerem der Erforschung und Weiterentwicklung
dieses Kühlungsverfahrens und hat verschiedene
eigene „Absorption Refrigeration Units“ (ARU)
entwickelt. Sie decken ein Spektrum von 20
Kilowatt­bis 1 Megawatt Kühl­leistung ab.
Außerdem wurde die Anlage auf einem­spezi­
ellen Schwenktisch auf Herz und Nieren geprüft.
Damit werden die fischer Absorptionskältema­
schinen unter realistischen Bedingungen getestet.
Rollen, Stampfen, Schlagseite – all das machen die
fischer eco solutions Kältemaschinen auf hoher
See mit, ohne an Kühlleistung zu verlieren.
Nach mehr als zweijähriger Vorbereitungszeit hat sich fischer Canada einen 20-JahresVertrag zum Verkauf von Solarstrom an das
öffentliche Netz zum mehr als fünffachen
heutigen Strompreis gesichert. Der Vertrag
wurde mit der Ontario Power Authority (OPA)
geschlossen. Sie garantiert die Vergütung als
Teil einer Regierungsvereinbarung zur Förde­
rung erneuerbarer Energie und zur Schaffung
von Arbeitsplätzen in der Provinz. Das ist nicht
nur ein profitables Geschäft, sondern doku­
mentiert ebenso fischer Canadas Engagement
für eine möglichst geringe Umweltbelastung.
Gleichzeitig wird die Politik des Atom- und
Kohlekraftausstiegs in Ontario unterstützt.
„Eine ideale Win-Win-Win-Situation – für
Unternehmen, Politik und die Umwelt“, zeigt
sich fischer Canada Geschäftsführer Tom Prell
begeistert.
fischer Canada in der McMurray-Road:
Hier wir das Sonnenkraftwerk installiert.
900 Panels für 237 kW
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Ab 2014 fährt eine der fischer eco solutions­An­
lagen auf dem neuen deutschen Forschungsschiff
‹‹
Optimal ausgerichtet: So erntet fischer Canada die Sonnenenergie.
90
Sonnenhöhe [°]
75
Die neuesten Spezialitäten sind die Absorp­
tionskältemaschinen (AKM) auf hoher See.
Sowohl die Auswahl der Materialien als auch
Nach sorgfältiger Auswahl entschied
sich fischer Canada für das Gebäude 620
McMurray Road, um die 900 Solarpanels zu
tragen. Derzeit werden noch die Planer und
Handwerker ausgesucht, die bei der Installa­
tion des Solarsystems die Führung übernehmen
sollen. Die Montage soll im Frühjahr 2014
beginnen­. Und alle sind gespannt, wann
der erste Strom fließt.
fischer Canadas Solaranlage ist ausgelegt für bis
zu 237 kW Gleichstrom und wird mit neuester
Technologie ausgestattet. Ein Großteil der Planung
wurde dafür verwendet verschiedene Anlagen­
konzepte, vor allem unterschiedliche Wechsel­
richtertechnologien zu vergleichen. Letztendlich
machten dezentrale String-Wechsel­
richter das Rennen.
Das Forschungsschiff „Sonne!
Abschattung:
Abschattung:
Abschattung:
Abschattung:
Abschattung:
60
12h
13h
11h
14h
9h
45
22 Juni
22 Mai - 23 Juli
20 Apr. - 23 Sep.
20 März - 23 Sep.
21 Feb. - 23 Okt.
19 Jan. - 22 Nov.
22 Dezember
15h
16h
8h
15
17h
7h
Osten
Süden
Diffusionsdämpfung: 0,023
und Albedo: 0,847
10h
30
„Sonne“ mit, das derzeit bei der Meyer Werft in
Papenburg gebaut wird.„Das ist schon eine beson­
dere Auszeichnung, bei so einem anspruchsvollen
Projekt dabei zu sein“, freut sich Firmengründer
Hans Fischer.
1%
5%
10 %
20 %
40 %
18h
6h
19h
0
-120
-90
Verdeckte Phase
-60
-30
0
30
Richtungswinkel [°]
60
90
120
Verdeckte Phase
‹‹
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International
fischer South Africa
fischer Tubtech
MIS macht Produktivität sichtbar
Dritte IHU-Presse kommt
Seit Januar 2013 in einer neuen Ära der Prozessorganisation
Modernisierte 1.500-Tonnen-Maschine wird kurzfristig nach Mittelamerika verlagert
Alles im Blick mit dem neuen
Management Information System
werden in Echtzeit gesammelt und
sind unternehmensweit abrufbar.
Aufwändiges Sammeln und Ana­
lysieren von Informationen entfällt
fast vollständig, da die aktuellen
Daten in Echtzeit zur Verfügung
stehen. So können Ereignisse, die
schnelle Eingriffe erfordern, umge­
hend behoben werden. Wiederkeh­
rende Probleme werden gelöst und
der Weg wird frei für einen team­
orientierten Arbeitsplatz.
Mitte 2012 hat fischer South Africa die Einführung eines neuen Management Information System (MIS) des südafrikanischen
Unternehmens Shopware in Angriff genommen. Das Visual Management System verein­
facht Prozesse, indem es den Mitarbeitern hilft,
ihre aktuelle Arbeitsleistung festzuhalten und an
ihrem Arbeitsplatz zu visualisieren. Gleichzeitig
erleichtert es das Reporting, indem es kritische
Punkte sichtbar macht und die aktuelle sowie die
vergangene Maschinenleistung anzeigt.
Das System nutzt einen Overall Equipment
Effectiveness (OEE) Ansatz, um Hindernisse im
Bezug auf Ausfallzeiten, Geschwindigkeit und
Qualität sichtbar zu machen. Die Informationen
fischer South Africa hat das Shopware-Sys­
tem an den wichtigsten „Bottlenecks“ installiert:
Dort, wo alle folgenden Prozesse von den Ergeb­
nissen dieser Maschinen abhängig sind. Es war
ein großer Aufwand alles Notwendige zu berück­
sichtigen und einzubinden. Doch es hat sich ge­
lohnt.
Seit Januar im Einsatz
Nach einer ausführlichen Testphase wird das
Shopware-System seit Januar 2013 produktiv ge­
nutzt. Es hat sich sowohl in den morgendlichen
Produktionsbesprechungen wie beim internen
Wettbewerb unter den Maschinenbedienern
als sehr fruchtbar erwiesen. Ausfallzeiten wur­
den deutlich reduziert und das kontinuierliche
Die Ziele des MIS bei fischer South Africa:
Overall Equipment Effectiveness (OEE) in Echtzeit visualisieren
Eine unternehmensweite Kultur von Lösungsorientierung
und kontinuierlicher Verbesserung schaffen
Automatischer Auftragsimport der aktuellen Warenwirtschaft in das MIS,
Anzeige im Person Machine Interface (PMI) des Maschinenbedieners;
Auftragsauswahl, -umsetzung und -abschluss
Erkennen und Ausschalten oder Minimieren von Produktionsstörungen und Ausfallzeiten
Monitoring von Geschwindigkeit, genutzter gegenüber verfügbarer
Produktionszeit und Qualität an jeder Maschine
Bereitstellung eines Systems, das es Managern ermöglicht, schnell auf alle Belange zu reagieren
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Monitoring hat dazu geführt, grundlegende
Fehler auszuschalten und die gesamte Produk­
tivität zu erhöhen.
„Auf den LCD-Monitoren in den Produk­
tionshallen kann heute jeder innerhalb von
zwei Minuten erkennen, wie seine Maschine
gerade läuft – und in den letzten sieben Tagen
gelaufen ist“, freut sich Erich Kotzenmacher,
der Geschäftsführer von fischer South Africa.
„Mit dem MIS haben wir einen großen Sprung
gemacht, um den Ansprüchen an LEAN-Pro­
duction zu entsprechen und uns Wettbewerbs­
vorteile zu erschließen.“
‹‹
Diese Shopware-Module
sind bei fischer South Africa
im Einsatz
Das Person Machine Interface
(PMI) kontrolliert die Funktion
jeder Maschine und ist das Herz
des Systems
Das Management Information
System (MIS) sorgt für ein
ausführliches, grafisch
aufbereitetes Reporting und
ermöglicht das schnelle Eingreifen,
wenn es nötig ist
Kundenorientierung ist bei der fischer group
nicht nur ein Wort. Das beweist der aktuelle
Umzug einer IHU-Presse von Menden nach
Mexiko – und das in Rekordzeit! Im Juli 2013
entschied sich ein Kunde, ein Projekt von sei­
nem Standort in Deutschland nach Mexiko zu
verlagern. Die dazugehörigen IHU-Bauteile, die
bisher unter anderem in Deutschland produziert
werden, sollten daher zukünftig auch in Mexiko
hergestellt werden.
Umgehend engagierten sich fischer Hydrofor­
ming, fischer Rohrtechnik und die Kollegen von
fischer Tubtech für diesen Auftrag und konnten
in kürzester Zeit eine kundenorientierte Lösung
präsentieren. Mit Erfolg! Die fischer group erhielt
den Zuschlag.„Damit unterstreichen wir den An­
spruch, für unsere Kunden ein sehr flexibler, glo­
baler Lösungspartner zu sein“, freut sich fischergroup-Geschäftsführer Hans-Peter Fischer.
Insgesamt geht es um acht anspruchsvolle
IHU-Bauteile, die sich zu einer Gesamtstückzahl
von 1,6 Millionen Teilen pro Jahr summieren.
Um dem Kunden diese Stückzahl zu garantieren
und für zukünftiges Wachstum im IHU-Bereich
in Nordamerika gerüstet zu sein, entschied sich
die fischer group für die Installation einer dritten
Anspruchsvolles Timing
Anfang Juli 2013 ..................
19. Juli 2013 ..........................
Bis Mitte Dezember 2013 .....
Ab Dezember 2013 ...............
Ende Dezember 2013 ...........
Bis Ende April 2014 .............
Anschließend ......................
Projektentscheidung beim Kunden
Mündliche Beauftragung des Retrofit bei Maschinenbauer Dunkes
Überarbeitung der Presse
Zwischenzeitliche Produktion der Bauteile bei der fischer Rohrtechnik
Erprobung der Presse mit Werkzeug
Versand, Verzollung, Einbringung, Montage, Inbetriebnahme
Beginn der Serienfertigung in Mexiko
IHU-Presse in Mexiko. Mit diesem Meilenstein
wird die Position des mittelamerikanischen
Standorts noch einmal deutlich gestärkt.
Bereits seit 2003 werden bei fischer Tubtech­
IHU-Teile gefertigt. Schon damals ein bedeu­
tender Meilenstein: Mexiko war der erste IHUStandort der fischer group weltweit.
Schneller Umzug mit
strategischer Bedeutung
Um die enge Zeitplanung einzuhalten, wird eine
bestehende 1.500-Tonnen-Presse von fischer
Hydroforming­Menden einem grundlegenden
Retrofit unterzogen. An dessen Ende wird die
IHU-Maschine­auf dem neuesten technologi­
schen Stand und mit einer vergrößerten Ein­
bauhöhe für alle Werkzeuge in Mexiko universell
einsetzbar sein. Das erhöht auch die Einsatzbe­
reitschaft und die Flexibilität der IHU-Produktion
für den mittel- und nordamerikanischen Markt
insgesamt.
„Der Pressenumzug ist nicht nur für das
aktuelle Projekt sehr bedeutsam, sondern
auch eine strategische Entscheidung“, erläu­
tert Horst Wiesenberger, Geschäftsführer von
fischer Tubtech­. „Alles deutet darauf hin, dass
in Nordamerika die Nachfrage nach komplexe­
ren Umformteilen steigen wird. Mit der dritten
IHU-Presse sind wir für weiteres Wachstum in
dem Bereich bestens gerüstet.“
‹‹
Das Yield/Quality-Modul
ermöglicht es, kundenspezifische
Qualitätsstandards in der
Produktion zu berücksichtigen
Das Asset Care-Modul listet alle
Maschinen von fischer South
Africa und bildet die Basis für
ein Maintenance Management
System. Das organisiert alles –
vom Glühbirnenwechsel bis zum
kompletten Maschinenausfall
Das PDCA-Modul (Plan Do
Check Act) sorgt für eine
Arbeitsumgebung zur stetigen
Prozess­optimierung
fluid 1 | 2014 // 11
Tech Talk
Tech Talk
fischer Hydroforming
fischer Austria
Ein neuer Werkstoff im IHU
Vakuum-isolierte Rohre
So entstand ein PKW-Hochleistungskrümmer aus Inconel
Projekt VIP soll Energiekosten drastisch senken
Einer der weltweit führenden Abgasanlagenhersteller trat im Rahmen der Entwicklung
eines PKW-Hochleistungskrümmers an die
fischer Hydroforming heran, um Krümmerkomponenten aus einer Nickelbasis­
legierung im IHU-Verfahren zu fertigen. Der
Werkstoff gewährleistet die mechanische
Stabilität und Korrosionsbeständigkeit
auch bei höchsten Temperaturen. fischer­
Hydroforming hat diese Aufgabe gern angenommen und zur Serienreife gebracht. So
kann der hochwertige Werkstoff erstmals in
der Produktion von anspruchsvollen Abgasanlagenkomponenten für PKWs im Highend-Bereich zum Einsatz kommen.
Der effiziente Umgang mit Energie­
ressourcen wird in den Industrieländern
ein zunehmend kritischerer Erfolgsfaktor.
fischer Edelstahlrohre Austria arbeitet
an einer Lösung, die Wärmeverluste bei
Heißdampfleitungen oder kryogenen Anwendungen zu minimieren. Zusätzlich zur
Energieeinsparung sollen die vakuum­
isolierten Leitungssysteme einfacher verbaut und gereinigt werden können.
Die Integration eines neuen Werkstoffs in
die Produktlandschaft ist eine besondere Her­
ausforderung. „Man muss schon genau planen
und sehr sorgfältig arbeiten, um am Ende eine
praxistaugliche und gleichzeitig wirtschaftliche
Lösung zu bekommen“, beschreibt Dr. Stefan
Geißler, fischer-Hydroforming-Geschäftsführer,
die anspruchsvolle Aufgabe.
Das Entwicklungsteam aus Menden konn­
te auf jahrelange Praxiserfahrungen aus der
Luft- und Raumfahrt zurückgreifen. Das war
schon mal eine gute Basis. Dennoch wurden
weitere grundlegende Studien angestellt. Zu­
sammen mit der Universität Siegen wurden
die Materialdaten ergründet und Grenzform­
änderungsdiagramme als Basis für die IHUSimulation erstellt. Danach folgte die praktische
Erprobung und der Abgleich mit der Theorie in
Versuchswerkzeugen. Als das gelungen war, ging
es daran, die anspruchsvolle Verfahrenstechnik
umzusetzen. Besonders die Verfestigung des
Werkstoffs bei der Umformung entsprechend
den Ausformungsanforderungen war ein wich­
tiger Meilenstein der Prozessentwicklung. Neu
waren auch die Erfahrungen hinsichtlich der
Werkzeugstabilität und des -verschleißes.
fluid 1 | 2014 // 12
Schritt für Schritt – von der Idee zur Serienfertigung
Machbarkeitsanalyse
ZSB-/Baugruppenfertigung
Serienfertigung
Prototypen-/
Vorserienfertigung
Werkzeugbau
Immer neue
Herausforderungen
„Als wir alle schon sehr glücklich waren,
die Inconel­-Teile in die gewünschte Form zu
bringen­, wartete noch eine besondere Heraus­
forderung“, erinnert sich der Entwicklungs­
leiter Thorsten Junge. Gemeint war die Trenn­
technologie: Wie lässt sich der hochfeste
Werkstoff wirtschaftlich bearbeiten? Am Ende
waren es unterschiedliche Technologien, die je
nach Bauteil das Ren­
nen machten: So­
wohl Sägen als
FEM-Simulation
IHU-Bauteilentwicklung/konstruktion
Prozessentwicklung
Werkzeugkonstruktion
auch Laser­schneiden und Trennschleifen kom­
men in der Serienfertigung zum Einsatz.
Nachdem alle praktischen Hürden genom­
men waren, konnte der neue Werkstoff und
das dazugehörige Verfahren in Angebote und
Projektierung eingebunden werden. Die ersten
Serienprojekte des Kunden konnten beginnen!
„Für uns war das eine schöne Herausforde­
rung, für die wir unseren Kunden sehr dankbar
sind. Wir sind aber auch ein bisschen stolz auf
die tolle Zusammenarbeit unterschiedlicher
Spezialisten bis hin zu den Materialforschern
der Uni Siegen. Da zeigt sich einfach, was die
Unternehmenskultur bei fischer Hydroforming
ausmacht“, freut sich Dr. Stefan Geißler über
den gemeinsamen Erfolg.
‹‹
Das Projekt VIP (Vacuum-Insulated-Pipe)
wurde im Jahr 2011 gestartet und tritt nun,
nach Beendigung der Scoping Phase in die
Pilot Phase. Das Ziel dieses Entwicklungsab­
schnittes ist die messtechnische Erfassung der
Einsparungspotenziale und deren wirtschaft­
liche Bewertung.
Im Prinzip geht es um die Herstellung
eines doppelwandigen Edelstahlrohres mit
Vakuumisolierung. Neben dem Aufbau und
Aufrechterhalten eines stabilen Hochvakuums
sind mechanische Beanspruchungen etwa
bei Druckwechseln die großen Herausforde­
rungen. Die ersten Versuche unter
Laborbedingungen mit dem
Entwicklungspartner alvatec waren erfolgver­
sprechend und bestätigten die hoch-vakuum­
taugliche Qualität der Rohrverarbeitung bei
fischer Austria.
Erfolgreiche
Hochschulkooperation
Die ersten Prototypen samt Messaufbau
wurden­maßgeblich vom Projektkoordina­
tor der fischer Edelstahlrohre Austria, Adnan
Vedinlic­, in Zusammenarbeit mit der Hoch­
schule Mittweida­entwickelt und aufgebaut.
In der jetzt erstellten Pilotanlage werden ver­
schiedene Isoliervarianten hinsichtlich ihrer
Wärmedurchlässigkeit getestet und vergli­
chen. Erwartet wird, dass die VIP-Variante vor
allem bei hohen und sehr tiefen Medientem­
peraturen, genug Energie einspart,
um die höheren Investitions­
kosten deutlich zu
amortisieren.
Vielfältige
Einsatzmöglichkeiten
Die Anwendungsgebiete für die VIPs wären
weitreichend: von der Kraftwerkstechnik bis
hin zur Lebensmittel- und Papierindustrie.
Aktuell ist eine Versuchsinstallation in einer­
österreichischen Brauerei und bei einem
lokalen­Lebensmittelproduzenten geplant.
Mit einer Erstanwendung unter industriellen
Bedingungen wird im Jahr 2014 gerechnet.
„Bis jetzt hat alles wunderbar geklappt. Ich
bin sehr optimistisch, dass sich die Idee auch
in der Praxis bewährt“, ist Projektleiter Adnan
Vedinlic überzeugt.
‹‹
3D-Illustration der Pilotanlage
zur Messung der Rohrisolierung.
Komplexe Anbindungen und Nebenformelemente
sind auch mit Inconel umsetzbar.
fluid 1 | 2014 // 13
Tech Talk
Die Biegeaufgabe wird beschrieben durch den Biegefaktor B:
den als „wahre“ Dehnungen dargestellt und mit ϕ abgekürzt und können aus
der technischen Dehnung ε wie folgt abgeleitet werden:
Wissenschaft
Bei allen Biegungen mit gleichem Biegefaktor sind die Belastungen des
Halbzeuges gleich. Das bedeutet, dass sich beispielsweise bei Halbierung
des Biegeradius R und gleichzeitiger Halbierung des Außendurchmessers
des Rohres identische Verhältnisse einstellen. Deutlich sieht man dies an der
Dehnung, die sich auch darstellen lässt als:
Rund ums Rohrbiegen
Teil 3: Machbarkeitsbeurteilung,
Bestimmung der Wandstärken
Prof. Dr.-Ing. Bernd Engel
Lehrstuhl für Umformtechnik
an der Universität Siegen
Eine praxisorientierte Betrachtung von
Prof. Dr.-Ing. Bernd Engel
Somit hängt diese nur vom Biegeverhältnis ab.
Jahrgang 1962
Abitur Winfriedschule Fulda
Studium Maschinenbau Technische
Universität Darmstadt
„Rund ums Rohrbiegen“ in vier Teilen
Promotion zum Innen-Hochdruck­
umformen Universität Darmstadt
Ziel der Reihe ist es, dem Leser Hilfestellungen zum Auslegen eines Biegeprozesses zu geben. Neben den notwendigen Berechnungen der Biegekräfte werden in
Abhängig­keit der Materialkennwerte und der Biegeaufgabe Hinweise gegeben,
wie an Biegemaschinen die einzelnen Achsen zur Optimierung des Biegeprozesses
einsetzbar sind. Somit kann auch für sehr fremde Werkstoffe eine Machbarkeitsuntersuchung durchgeführt werden. Im letzten Teil werden Hinweise zu Wirkungsweise und Auslegung von Werkzeugelementen (Faltenglätter, Dorn, Gegen­halter und
Spannwerkzeuge) gegeben.
Überträgt man die Biegeaufgabe auf das Rotationzugbiegen, dann
kann diese Dehnungsverteilung in Abhängigkeit des Biegeradius und
einer­Variablen­y berechnet werden (Bild 1).
Beiratsvorsitzender TIME GmbH
Vorsitzender VDI Fachausschuss „Biegetechnik“
Biegediagramm
4,00
0,6
0,5
3,00
2,50
,
orn
eld
Kug
2,00
l ie
1G
Hauptdehnung ϕ1
Ke
in
Do
Lö
rn
ff e
ldo
rn
Biegefaktor B [-]
3,50
Gefahr des Risses
Dabei bezieht man auf die ungelängte Faser (∙R). Im Abstand y (positiv
nach außen) ergibt sich aus der Geometrie die entsprechende Längung
bzw. Stauchung.
d
er
e Glied
, mehrer
Kugeldorn
1,50
1,00
0,00
Die größte bzw. kleinste Dehnung beträgt demnach:
0
10
20
30
40
50
60
y
oge
n
Bild 1: Idealisierter Biegebogen beim Rotationszugbiegen
Grenze der Einschnürung
σ
σ
0,2
σ
1
2
σ
σ
σ
2
1
0,0
-0,4
1
2
σ
schiebender Gegenhalter
2
σ
mitlaufender Gegenhalter
1
σ
„bremsender“ Gegenhalter
σ
1
-0,3
-0,2
-0,1
0
0,1
0,2
0,3
0,4
Hauptdehnung ϕ2
Gefahr der Faltenbildung
Im Bild sind zwei Biegungen mit ähnlichem Biegefaktor und stark unter­
schiedlichen Wanddickenfaktoren eingetragen. Grundsätzlich erschwert sich
die Biegeaufgabe nach rechts unten. Dieses empirisch ermittelte Diagramm
gibt eine Empfehlung zur Wahl der Dornart. Grundsätzlich ist bei Notwen­
digkeit eines Dornes der Einsatz eines Faltenglätters zu empfehlen. Das Dia­
gramm macht keine Aussage zu Rissbildung bzw. Wanddickenveränderungen.
R Inne
nb
Bruchgrenze
0,3
1
Bild 2: Biegediagramm mit Empfehlung des einzusetzenden Dornes
Außenbogen
0,4
0,1
0,50
Wanddickenfaktor W [-]
Um Biegeaufgaben vergleichen zu können, werden dimensionslose
Kennwerte beim Rotationszugbiegen eingeführt.
fluid 1 | 2014 // 14
Mit diesen beiden Faktoren kann die Biegeaufgabe im Biegediagramm
dargestellt werden. Das Biegediagramm beschreibt die Biegeaufgabe durch
Darstellung des Biegefaktors und des Wanddickenfaktors (vgl. Bild 2).
Über die Abschätzung der Dehnung beim Rohrbiegen, wie sie in die­
sem Teil hergeleitet wurde, wird nur eine Aussage über die Längsdehnung
getroffen. Die Querdehnung bleibt unberücksichtigt. Genau so ergeben sich
für die Abschätzung der Dehnung keine Unterschiede über die Bogenlänge.
In Wahrheit misst man einen Dehnungsverlauf auch über die Länge. Dabei
steigt die Dehnung über den Biegewinkel an und erreicht ungefähr bei hal­
bem Winkel einen Maximalwert, ehe sie zum Bogenende wieder absinkt. Die
Abschätzung liefert den Maximalwert in Längsrichtung.
Im Bild ist die bei Biegeaufgabe (B=1) zu erwartende Dehnung im
gelben­Pfad aufgetragen. Tatsächlich gemessen ergeben sich die Längs- und
Querdehnung­auf dem roten Pfad. Es ist zu erkennen, dass die Abschätzung
geringfügig höhere Werte prognostiziert.
Für jeden Werkstoff kann im Diagramm entsprechend Bild 3 eine Kurve
bestimmt werden, ab dem der Werkstoff versagt.
Gründer und Sprecher
„Expertenworkshop Biegen“
)
Für überschlägige Berechnungen genügt es, mit dem symmetrischen
Verlauf zu rechnen.
Lehrstuhl für Umformtechnik
ε(y
Biegedehnung, Biegefaktor, Wanddickenfaktor
Biegebelastungen führen zu einer typischen Dehnungsverteilung über den
Rohrquerschnitt. Bekanntermaßen ergibt sich eine annähernd lineare Vertei­
lung von max. Dehnungen am Außenbogen zu Stauchungen am Innenbogen.
Berufung zum Professor an der
Universität Siegen
y
Im ersten Teil wurde dargelegt, wie sich das erforderliche Biegemoment für
eine Biegeaufgabe bestimmen lässt. Auf dieser Basis kann die Größe (An­
triebsmoment) der benötigten Biegemaschine bestimmt werden. Neben
den geometrischen Verhältnissen ist der Momentenbedarf mit dem Angebot
der Maschine abzugleichen. Einflussgrößen auf das Biegemoment sind der
Werkstoff, der Durchmesser, das Biegeverhältnis und die Wandstärke.
Der zweite Teil hatte die geometrische Darstellung von Biegebauteilen
zum Inhalt. Es wurden die Berechungsformeln dargestellt, mit denen eine
Berechnung der Biegeisometrie und die Umrechnung in Maschinendaten
vorgenommen wird.
Eine weitere dimensionslose Kenngröße beschreibt die Dünnwandig­
keit, dargestellt durch den Wanddickenfaktor:
In einem Formänderungsdiagramm können somit die an allen Gitter­
punkten gemessenen Dehnungen als Längsdehnung (ϕ1) und als Quer­
dehnung (ϕ2) dargestellt werden (Bild 3).
Rasteranalyse, Querdehnung, Dehnungspfad
Zur Darstellung und direkten Messung der Dehnungen beim Umformen hat
sich die s. g. Dehnungsanalyse bewährt. Hierbei wird auf das Halbzeug elekt­
rolytisch ein Gitternetz aufgebracht. Die Abstände der Gitterpunkte sind defi­
niert und werden nach der Umformung entsprechend der erfolgten Dehnun­
gen geändert. Mit einem Kamerasystem lassen sich nach der Umformung
nun wieder die Gitterpunkte einlesen und in Bezug auf das Ausgangsgitter
können die Dehnungen bestimmt werden. Für jedes Gitter ergeben sich auf
der Oberfläche des Rohres zwei Hauptdehnungen. An einem Punkt kann
man somit die Längs- und Querdehnung bestimmen. Diese Dehnungen wer­
Bild 3: Darstellung des Grenzformänderungsdiagrammes
Mithilfe dieser Kurve und der Kenntnis über die Querdehnung kann
nun abgeschätzt werden, ob eine Biegung ohne Riss möglich ist oder
nicht. Die Querdehnung wird im Wesentlichen durch den Gegenhalter
oder extrem durch den Boost beeinflusst.
Betrachtet man die Grenzformänderungskurve, dann ist die minimal­
mögliche Dehnung bei ϕ2=0 genau die logarithmische Gleichmaß­
dehnung aus dem Zugversuch.
Man kann somit für eine Biegung abschätzen, dass bei Unterschrei­
tung dieser Grenze ein Biegen in jedem Fall möglich ist. Die grund­
sätzliche Machbarkeit kann abgeschätzt werden mit der Bedingung:
fluid 1 | 2014 // 15
Team Talk
International
fischer Canada
Internationale Jubiläumsfeier
Mit mehr als 380 Gästen aus aller Welt
gründer Hans Fischer mit seinen beiden Söhnen und Familie
und die Niederlassungsleiter
der fischer group Unternehmen
aus Deutschland, Südafrika,
China, Österreich und den USA.
fischer group Achern
Sehen, was die Eltern machen
Das große fischer-Familienfest 2013
Nach 2002 und 2005 fand am 6. Juli 2013
das dritte Familienfest der fischer group in
Achern-Fautenbach statt. Bei strahlendem
Wetter nahmen insgesamt 1.500 Mitarbeite­
rinnen, Mitarbeiter und deren Familien die
Einladung an. In ausführlichen Führungen
konnten alle erfahren, was Mama und Papa
bei der fischer group alles machen. Wollte man
Als besonderes Zeichen unter dem Motto­„Ihr
seid unsere Zukunft“­bekam der Nachwuchs
eigens gefertigte fischer-T-Shirts geschenkt.
„Das ist nur ein kleines Zeichen, um daran zu
erinnern, wie wichtig es ist, Kindern die nötige
Wertschätzung entgegen zu bringen.“, meinte
Hans Fischer.
Die Bewirtung durch den Skiclub und den
Musikverein Seebach war zünftig. Die vielfälti­
gen Angebote – gerade für die Kinder – wur­
den ausgiebig genutzt. Und für die jüngste
Generation hatte der Firmengründer
Hans Fischer noch eine besondere
Überraschung
bereit.
Der Familientag hat unter allen Gästen für
jede Menge Freude und strahlende Gesichter
gesorgt. Besser kann man den familiären und
menschlichen Charakter der fischer group
kaum auf den Punkt bringen.
‹‹
alles sehen, was fischer Edelstahlroh­
re, fischer Rohrtechnik, fischer­
Maschinentechnik und fischer
eco solutions zu bieten haben,
waren zwei Stunden schnell
um.
„Ihr seid unsere Zukunft“
signalisierte Hans Fischer mit
den roten fischer-T-Shirts.
fluid 1 | 2014 // 16
Am 12. September feierte fischer Canada
das 25-jährige Geschäftsjubiläum in seinem
Werk in Waterloo, Ontario. Eingeladen waren
lokale Honoratioren, Zulieferer, Kunden und
Mitarbeiter gleichermaßen. Mehr als 380
Gäste aus aller Welt folgten der Einladung.
Mit dabei waren auch der Unternehmens­
Im Anschluss wurde bei bestem Wetter die
halbe Nacht gefeiert – begleitet vom Robin Reid
Music Quartet und dem Hypnotiseur Dr. Mike
Mandel.
Auch von hier aus gratulieren wir dem Team von
fischer Canada für die großartige Arbeit!
‹‹
Gegen 15 Uhr wurden die Gäste
mit einem Glas Champagner emp­
fangen. Es folgten eine Unterneh­
mensführung, Hors d’oeuvres und
ein geselliges Beisammensein. Ab
19 Uhr folgten einige Festreden unter anderem
von der Bürgermeisterin von Waterloo und dem
Vize-Bürgermeister von Kitchener. Hans-Peter
Fischer gratulierte dem kanadischen Team zu
der 25-jährigen Erfolgsgeschichte und über­
reichte Uta Prell, Tom Prell sowie Kim Lizun
Urkunden zum 25-jährigen Dienstjubiläum.
fischer Austria
Ausgezeichnete
Leistungen aus
Österreich
Exportpreis 2013
für weltweite Rohre
jenseits des Standards
Die Wirtschaftskammer Kärnten
verlieh in diesem Jahr im Rahmen der Exportgala wieder den begehrten Pokal für
außerordentliche Exportleistungen. fischer
Edelstahlrohre Austria konnte sich in der
Kategorie „Mittlere Unternehmen“ diesmal
durchsetzen, nachdem bereits 2012 der Einzug ins Finale der besten drei Unternehmen
geglückt war.
Die Preisträger des Kärtner Exportpreises 2013.
Bewertet wurde dabei nicht nur der Export­
anteil, der bei fischer Austria bei über 96 %
liegt, sondern auch die Verteilung auf Märk­
te in und außerhalb Europas. Hier konnten
durch kunden­
orientierte Anpassungen der
Produkt­parameter kombiniert mit intelligen­
ten Logistik­konzepten Märkte in Asien und
Nordamerika erschlossen werden. Premium­
qualität, die in besserer Verarbeitbarkeit, länge­
rer Lebensdauer oder anderem Kunden­nutzen
sichtbar wird, ist eben nicht nur in Europa
gefragt. So kühlen Rohre von fischer Austria
Leistungselektronik in China und ermöglichen
die Erdölförderung aus Ölschlämmen in Ka­
nada. Geglühte Trinkwasserrohre in den USA
kommen genauso aus Österreich wie Rohre auf
Ringen für die Erdgasverflüssigung in Indien.
Allen diesen Anwendungen gemein ist, dass
sie Anforderungen an das Rohr stellen, die über
die üblichen Rohrnormen weit hinaus gehen.
‹‹
fluid 1 | 2014 // 17
Team Talk
Team Talk
fischer Deutschland
Mountainbike-Tour 2013
Sommerliches Bergradeln mit privater Einkehr
In diesem Jahr ging das fischer-Mountainbike-Wochenende bei großartigem Sommerwetter mit internationaler Besetzung
auf die Trails. 4 Frauen und 44 Männer nah­
men die insgesamt ca. 3.700 Höhenmeter (Hm)
in Angriff. Darunter auch fünf Mitarbeiter von
fischer Austria; unter ihnen der österreichi­
sche Geschäftsführer Heinz Paar. Sie legten
außer den Touren auf dem Rad zusätzlich etwa
1.600 km An- und Abreise zurück.
fischer Austria
Schlag auf Schlag
4. fischer Drachenbootrennen brach alle Rekorde
Am 6. September 2013 fand bereits zum
vierten Mal der schlagkräftige Wettkampf
in den langen Booten statt. Ein Event für
mittlerweile ca. 500 Aktive und 2.000
Zuschauer und Gäste. Was viele nicht wis­
sen: Hier geht es nicht nur um die Gaudi,
sondern auch um Standortmarketing. Auf­
Unternehmer und Vertreter von
Zulieferfirmen stehen Spalier.
grund hoher Abwanderungstendenzen tobt
in Kärnten die ‚Battle for Talents‘. Doch wo
andere mit Anzeigen und Flyern um junge
Arbeitskräfte werben, wollte fischer Austria­
andere Wege gehen. So ist 2010 das erste
Drachenbootrennen für Mitarbeiter entstan­
den. „Wir wollten uns vor allem regional als
sozial engagierter und attraktiver Arbeit­
geber präsentieren“ betont fischer Austria
Geschäftsführer Dr. Heinz Paar. „Dann ging
es Schlag auf Schlag.“ Heute setzt das fischer
Drachenbootrennen ein sozial engagiertes
Signal in der Region und verschafft fischer­
Aus­
tria durch die mediale Resonanz
überregio­
nale Aufmerksamkeit – auch bei
interessierten Nachwuchskräften.
2013 – Premiere am
Pirkdorfer See
16 Mannschaften der fischer group und be­
freundeter Unternehmen sind im letzen Jahr
angetreten und haben das Wasser des Pirk­
dorfer Sees zum Brodeln gebracht. Bei strah­
lendem Sonnenschein konnten Vergnügungs­
park, Segwayparcour und andere Attraktionen
kostenfrei genutzt werden. Wer Lust hatte fuhr
mit dem Bummelzug innerhalb des Areals
oder besuchte das Mannschaftscamp, das mit
25 Zelten über 200 m lang war. Erstmals zu
Gast war in diesem Jahr der Eigentümer der
fischer group, Hans Fischer mit seiner Frau
Brunhilde. Deren Anwesenheit motivierte vor
allem die fischer Teams: die „Schwarzwald­
marie“ von fischer Germany aus Achern, die
Titelverteidiger des Jahres 2012, das Team
„Umformer 007 – Lizenz zum Formen“ von
fischer Hydro­forming aus Chemnitz als New­
comer und das Gastgeber-Team „Ylvi und die
starken Männer“ von fischer­Austria. Dennoch
Auch Hans und Brunhilde Fischer
(Bildmitte) zeigten sich begeistert.
waren die „Mist­kerle“, ein Gemeinschaftsteam
der Unternehmen Kruschitz Recycling und Go­
yer Abfallentsorgung, ein paar Schläge schnel­
ler und sicherten sich den Wanderpokal 2013.
Neben den Rennen hat sich die Kostümprä­
mierung zu einem besonderen Highlight ent­
wickelt. In diesem Jahr waren die Kostüme an
Ideenreichtum kaum mehr zu übertreffen. Bis
zur abendlichen Siegerehrung und dem ab­
schließenden Feuerwerk herrschte grandiose
Stimmung und machte das Drachenboot­
rennen 2013 zu einem Event der Extraklasse.
Traditionell wurde am Samstagabend an der
Kappler Skihütte gegrillt. Dabei war auch die
Familie Fischer, die somit die Tour nicht nur
finanziell unterstützte. „Im Namen der ak­
tiven Radler möchte ich mich ganz herzlich
bei den Fischers bedanken“, freute sich der
Mitorganisator Frank Schneider
über die Geselligkeit der Un­
ternehmerfamilie. „Das zeigt
einfach, wie familiär es
bei fischer immer noch
zugeht­.“
‹‹
fischer Austria
Rettungshunde am Kran
Die Österreichische Rettungshundebrigade (ÖRHB) zu Gast in Griffen
EVA GmbH – über Jahre hinweg ein
verlässlicher Partner der Veranstaltung.
Dankeschön für die schlag­kräftige Unterstützung
Wir danken allen Teams für Ihre Teilnahme, den Sponsoren für ihre Unterstützung, den
Besuchern für ihren Beitrag zur guten Stimmung, den Gästen unserer Kunden und dem
Ehepaar Hans und Brunhilde Fischer für ihre sympathische Anwesenheit.
Ein besonderer Dank gilt den vielen Helfern, dem Instandhaltungsteam – Markus­
Köstinger, Markus Vallant, Benedikt Zwitkovitz, Manfred Lesiak, Bruno Fischer,
Bernhard­Brand und Angelika Scharf, die sich neben der Arbeit in einem überdurch­
schnittlichen Ausmaß für diese Veranstaltung eingesetzt haben und wesentlichen Anteil
am Gelingen hatten.
Weitere Informationen auf: www.fischer-drachenboot.at
fluid 1 | 2014 // 18
Drei Touren zwischen 40 und
85 km sowie 100 und 1.900 Hm
standen am Samstag zur
Auswahl. So war für
jeden Radler etwas
dabei. Am Sonntag
folgte die „anspruchs­
volle Erholung“ über
30 km und 700 Hm.
Neben dem sportlichen Aspekt wurde die Ge­
selligkeit wieder großgeschrieben. Besonders
engagierte sich fischer Kollege Kosmas Wunsch:
Er organisierte einen Zwischenstopp bei sich
zu Hause und lud die fischer-Radler auf Brezeln
und Getränke ein.
‹‹
Die Österreichische Rettungshundebrigade
(ÖRHB) muss das ganze Jahr über rund um die
Uhr zur Verfügung stehen, um im Notfall Men­
schen zu retten. Damit in den entscheidenden
Sekunden alles klappt, ist ein regelmäßiges Trai­
ning unter herausfordernden Bedingungen not­
wendig. Und die hat die rettende Brigade auch
bei fischer Edelstahlrohre Austria gefunden. Am
Areal und im Lagerbereich der Produktions­
halle konnten die Retter eine anspruchsvolle
Landesübung durchführen. Mit den einzigarti­
gen Möglichkeiten einer Flugsimulation konn­
ten wichtige Aufgaben realitätsnah trainiert
und verbessert werden. Nach einem Theorieteil
über Anseiltechniken im fit-corner (fischer
informations- & trainings-center) wurde die
Rettungspraxis am 7-Tonnen-Zwei-Brückenkran­
des Fertig­materiallagers geübt.
Fliegen wie am Helikopter
Da das Fliegen mit dem Helikopter – sowohl
im Cockpit als auch außen an der Seilwinde
hängend – Teil der Ausbildung ist, wurden die
engagierten Hundeführer/Hund-Teams mit­
tels Flugsimulation am Indoorkran mit dieser
Disziplin vertraut gemacht. Anfängern und
erfahrenen Teams wurde bei dieser einsatzna­
hen Übung, bei der auch das Anschnallen und
Festgurten von Hundeführer und Hund in Ruhe
geübt werden konnte, ein einzigartiges, unver­
gessliches Szenario mit wertvollem Erinne­
rungsgehalt geboten.
‹‹
„Die ÖRHB bedankt sich sehr herzlich beim
Team der fischer Edelstahlrohre Austria
GmbH für die beispielhafte Gastfreundschaft, die maßgeblich dazu beigetragen
hat, Ehrenamtlichkeit in schwierigen Zeiten
lebbar zu machen.“
fluid 1 | 2014 // 19
Team Talk
fischer Deutschland
Bundesfinanzminister in Achern
50-jähriges Jubiläum des CDU-Wirtschaftsrates
mit Dr. Wolfgang Schäuble
Aus- und Weiter­
bildungsabschlüsse
2013
fischer Maschinentechnik
Florian Lorenz, Techniker, Mai 2013
Bastian Huber, Industriemechaniker,
Juni 2013
Bernd Waltersbacher, Industrie­
meister Metall, Juni 2013
fischer Edelstahlrohre
Dirk Klüter, Industriemechaniker,
März 2013
Thomas Waltersbacher, Industrie­
meister Metall, Juni 2013
Corinna Kern, Industriekauffrau,
Juli 2013
Daniel Wonsik, Internationaler
Schweißfachmann, Juli 2013
V. l. n. r.: Konrad Walter, Sektionssprecher Baden-Baden/Rastatt; Markus Arendt, Sektionssprecher Ortenau;
Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesfinanzminister; Hans-Peter Fischer, Geschäftsführender Gesellschafter der fischer group
Am 28. Juni 2013 bekam die fischer group
prominenten Besuch. Auf Einladung der
Sektionen Ortenau, Baden-Baden/Rastatt
und Karlsruhe/Bruchsal im Landesverband
des Wirtschaftsrates der CDU war der deutsche Finanzminister nach Achern gereist.
Vor ca. 100 geladenen Gästen und vielen interessierten Mitarbeitern der fischer group
hielt er im modernen Ambiente der neuen
multifunktionalen fischer-Kantine eine
Rede beim „Finanz- und Steuerpolitischen
Expertengespräch Nordbaden“.
Dabei und im anschließenden Gespräch
konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
aus erster Hand erfahren, welche Herausfor­
derungen der Finanz- und Steuerpolitik auf
mittelständische Unternehmen in Deutschland
zukommen. Von den Auseinandersetzungen um
die öffentlichen Haushalte, über etwaige Steuer­
erhöhungen, die Gestaltung der europäischen
Finanzpolitik bis zur Regelung der internatio­
nalen Finanzmärkte erstreckte sich das breitge­
fächerte Themenspektrum.
„Wir freuen uns sehr, dass Dr. Wolfgang
Schäuble und der Wirtschaftsrat der CDU bei
uns zu Gast waren“, meinte fischer-Geschäfts­
führer Hans-Peter Fischer. „Damit konnten wir
nicht nur zeigen, dass wir gute Gastgeber sind
und unseren Unternehmerkollegen ein paar
Einblicke in unser Unternehmen geben. Es
fischer Rohrtechnik
Thomas Doll, Industriemeister Metall,
Juli 2013
Georg Frank, Industriemeister Metall,
Juli 2013
Daniel Huber, Industriemeister
Metall, November 2013
F.E.R. fischer Edelstahlrohre
Irene Sester, Geprüfte Personal­
fachkauffrau, Januar 2013
Wir gratulieren den Absolventinnen
und Absolventen!
war auch ein Ausdruck unseres wirtschafts­
politischen Engagements zu Gunsten des
Mittelstands­ insgesamt.“
Dr. Schäuble zeigte sich angetan von den
konstruktiven Redebeiträgen und der rundum
gelungenen Veranstaltung.
Immer aktuell informiert unter:
www.fischer-group.com
‹‹

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