Wirtschaftsjournal Ausgaben November / Dezember -2013
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Wirtschaftsjournal Ausgaben November / Dezember -2013
Das mitteldeutsche Wirtschaftsmagazin w w w. w i r t s c h a f t s j o u r n a l . d e Nr. 11-12/2013 | 23. Jahrgang | Preis: 4,50 € | ISSN: 1617-6669 SCHWERPUNKT: INNOVATION Was Unternehmer umtreibt Seiten 5-19 BRANCHENFOKUS: ITK Industrie 4.0 im Praxistest Seiten 20-39 PANORAMA Die Höhepunkte 2013 Seiten 58-71 Titel: Mit Konsequenz zum Erfolg | Seiten 6-7 „Unsere Marke ist das größte Kapital“ Wolfgang (re.) und Jan Jassner, Geschäftsführer der bruno banani underwear GmbH Vier Messen. Ein Termin. Ein Thema. MATERIAL- UND RESSOURCENEFFIZIENZ anmJetzt el d en ! CHEMNITZER FACHMESSEN 14. bis 16. Mai 2014 in Chemnitz <U[LYKLYlILYZJOYPM[É4H[LYPHS\UK9LZZV\YJLULMÄaPLUa¶ :JOS ZZLSM YLPULWYVÄ[HISLA\R\UM[¸ÄUKLUPUKLY4LZZL *OLTUP[a]VT4HPKPL]PLY-HJOTLZZLUT[L_ 3P4(:0;\UKKHZ0;(U^LUKLYMVY\TLYZ[THSZaLP[NSLPJOZ[H[[ - Y(\ZZ[LSSLYILKL\[L[KHZUVJOTLOY)LZ\JOLY\UKUVJO www.chemnitzer-fachmessen.de TLOY=LYUL[a\UN¶H\JOPUUL\LAPLSIYHUJOLU+PLIYLP[L(\ZZ[LS SLYWHSL[[LPUUV]H[PVUZNL[YPLILULY<U[LYULOTLU\UKMVYZJOLUKLY ,PUYPJO[\UNLUTHJO[KPL*OLTUP[aLY-HJOTLZZLUKHY ILYOPUH\Z a\TPKLHSLU0TW\SZNLILYM YUL\L2VVWLYH[PVULU www.messe-chemnitz.de Editorial 2014 wird anspruchsvoll Langsam aber sicher neigt sich das Jahr seinem Ende zu und wer jetzt beginnt Pläne für das kommende zu machen, ist schon recht spät dran. Wir vom Wirtschaftsjournal haben uns platziert und werden 2014 die Umgestaltung von einem Verlag mit einem Wirtschaftsmagazin zu einem modernen Medienunternehmen in Angriff nehmen. Im vorliegenden Heft soll dies ansatzweise angerissen werden. ist, sich in diesen Verlag einzubringen. Ohne solche Mitarbeiter würde das Wirtschaftsjournal nicht monatlich erscheinen, ohne sie wäre das Wirtschaftsjournal nicht das, was es ist. Ich bin stolz, mit solchen Mitarbeitern die neuen, zweifellos sportlichen Herausforderungen 2014 für unsere Partner und Kunden für den mitteldeutschen Mittelstand in Angriff nehmen zu können. Danke. Wir tun dies, weil die fortschreitende Digitalisierung der Medienlandschaft für uns neue Herausforderungen birgt, wir aber auch der Meinung sind, für unsere Partner und Kunden mehr zu sein als ein Werbeträger. Sie sollen bei uns ihre Werbung nicht schalten, weil wir eine entsprechende Auflage haben oder ein schönes buntes Journal herausgeben. Entscheidend für uns ist, dass sie zu uns kommen, weil sie bei uns die richtigen Leser finden, weil unser Heft aufgrund der sauber recherchierten, unternehmerische Themen aufgreifenden und streitbaren Redaktion aufmerksam gelesen wird, weil sie bei uns die Chance bekommen sich einzubringen, als Unternehmer Flagge zu zeigen und weil sie uns vertrauen. Für das kommende Jahr wünsche ich allen unseren Partnern, Kunden und Lesern im Namen des gesamten Teams des Wirtschaftsjournals frei nach dem US-amerikanischen Theologen Reinhold Niebuhr: Kurz: Wir wünschen uns für das kommende Jahr, dass Sie uns mitteilen, was den mittelständischen Unternehmer bewegt. Wir wünschen uns, dass Sie das Wirtschaftsjournal als Ihr Magazin ansehen, dass Sie zum Redakteur werden oder besser zu dem, der die wesentlichen Themen aufzeigt und mit Inhalt füllt. Unsere Mitarbeiter werden Ihnen dabei gute Partner und vor allem aufmerksame Zuhörer sein. Ein sich zum Ende neigendes Jahr eignet sich aber auch dazu, einmal Danke zu sagen. Ich bin froh, dass ich als Chef eines Wirtschaftsjournals die Möglichkeit habe, das auch öffentlich zutun. „Die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die sie nicht ändern können, den Mut, Dinge zu ändern, die sie ändern können, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“ Lassen Sie das Jahr mit einem gesegneten Weihnachtsfest im Kreise ihrer Lieben ruhig ausklingen, blicken Sie zum Jahreswechsel mit einem Glas Sekt auf das Geleistete zurück und freuen Sie sich auf die 2014 bevorstehenden Aufgaben. Wenn das Wirtschaftsjournal dabei Ihr Partner sein kann, werden wir unser Bestes geben. In diesem Sinne: Eine gesegnete Weihnacht und einen guten Rutsch ins Jahr 2014. Ihr Jörg Winkler So möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen, meinen Mitarbeitern zu danken. Auch wenn ich erst seit Oktober diesem Verlag vorstehe, konnte ich doch recht schnell feststellen, dass ich mich auf jeden verlassen kann, jeder bestrebt Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 3 Inhalt Aus dem Inhalt 46 kapitalsuchende Hightech-Unternehmen präsentierten sich im Rahmen der 1. Innovationswerkstatt Kapital gegenüber knapp 40 internationalen, deutschen und regionalen Investoren. Foto: BLEND3, Frank Grätz Schwerpunkt: Innovation | Seite 15 Transferbrief Um die Vermarktung und Verwertung von Forschungsergebnissen und Produkten voranzutreiben, bietet das Wirtschaftsjournal eine zusätzliche Plattform für den künftig sachsenweiten Transferbrief. Transferbrief | Seite 27 „Denn eine Investition in Wissen bringt noch immer die besten Zinsen“ Benjamin Franklin www.transferbrief.de Bernd Kippig, Präsident des Handelsverbandes Sachsen e. V., bei dem offiziellen Start des Bundesprojekts „Gesunde Arbeit Sächsischer Handel“. Foto: Handelsverband Sachsen Panorama: Gesundheitswirtschaft |Seite 72 4 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Standpunkte Editorial Mechanismen in den Markt Technologiezentren sind Schnittstellenakteure Kolumne Titel Im Härtetest gereift Schwerpunkt: Innovation Was Unternehmer umtreibt Neue Lösungen für alte Probleme Gewaltiges Potenzial Technologietransfer-Professur: Deutschlandweit einmalig Industrie trifft Kreativwirtschaft Nur wer wagt, gewinnt Der Kommunikationsmix Wirtschaftsjournal Der TransferPoint HORIZON 2020 Branchenfokus: ITK Industrie 4.0 im Praxistest Anbieterverzeichnis Generative Fertigung in Serie Zukunftspfade Artfremde Möglichkeiten SEMICON: Vom Neben- zum Miteinander Logistik-Cloud im Praxistest Sicher in der Wolke Harmonische IT-Strukturen Social Media für Unternehmen Verzahnung von Industrie und Praxis Branchenfokus: Energie HYPOS nimmt Gestalt an Abwärme in Strom Windenergie: Zwischen Hoffen und Bangen Dezentral, aber nicht autark Unternehmensführung: Fachkräfte Wie wird man attraktiv? Familienfreundlichkeit: Wirtschaft macht es vor Lausitz: Chancen allein in der Industrie Forscher und Vertriebler gefragt Mehr Zeit für mich Freundliche Übernahme Unternehmensführung: Treffpunkt Ihre Messetermine 2014 Gebündelte Innovationen Kooperationsbörse: Positives Fazit Unternehmensführung: Recht Frühe Öffentlichkeitsbeteiligung Panorama Das Jahr 2013 im Rückblick Personalien Leseecke: Ein Anti-Aufschrei Reisereportage: Südtirol Transferbrief 3 8 10 82 6-7 5 11 12 13 14 15 16 17 18 20 21-23 24 26 28 30 33 34 35 36 38 40 41 42 43 44 45 46 47 48 50 51 52 54 57 58-64 74 79 80-81 75-78 Schwerpunkt: Innovation Was Unternehmer umtreibt Bei dem 9. Zwickauer Wirtschaftsforum diskutierten die Teilnehmer die für KMU relevanten Megatrends Beurteilen Sie die folgenden Megatrends als Chance oder Risiko für Ihr Unternehmen? Technol. Fortschritt 40,4 0,9 14,7 3,7 40,4 0,9 Wissensgesellschaft 22,2 48,1 22,2 6,5 1,9 Globalisierung 14,6 40,8 29,1 13,6 Chance eher als Chance 2,8 Wertewandel 9,6 Ressourcenknappheit 5,6 Demographie 1,8 6,3 0 28,7 24,1 34,3 20,4 25 35,2 25 51,8 50 teils/ teils eher als Risiko volles Risiko 14,8 15,2 Rund 150 Unternehmer und Gäste waren in diesem Jahr der Einladung von Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß zum 9. Zwickauer Wirtschaftsforum gefolgt, um über die aktuellen Megatrends zu diskutieren. Die Veranstaltung wurde von Managementtrainerin Uta Reiher moderiert. Foto: Stadt Zwickau 100 Das Jahresende ist ein beliebter Zeitpunkt Rückschau zu halten und sich auf das Kommende einzustellen. Mit welchen Gegebenheiten sich Unternehmer dabei konfrontiert sehen, bringt eine aktuelle Studie der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) zu Tage. Deren Ergebnisse präsentierten die Autoren am 14. November im Rahmen des 9. Zwickauer Wirtschaftsforums, zu dem die Oberbürgermeisterin der Stadt, Dr. Pia Findeiß, eingeladen hatte. Ob sie sich über das Tagesgeschäft hinaus mit ihrer Zukunft beschäftigen und neue Chancen für die eigene Firma aufspüren, dazu wurden die eingeladenen Unternehmen im Vorfeld der Veranstaltung in einer Online-Umfrage in Zusammenarbeit mit der Westsächsischen Hochschule Zwickau befragt. 112 von 600 angeschriebenen Unternehmern und Unternehmerinnen stellten sich den Fragen. Rund 80 Prozent der Teilnehmer betrachten den technologischen Fortschritt als Chance für die eigene Entwicklung, gefolgt von dem Megatrend Wissensgesellschaft (rund 70 Prozent). Als Risikofaktor wird von 67 Prozent der Un ternehmen die Demographie angesehen, gefolgt von der Ressourcenknappheit, die die Hälfte der antwortenden Unternehmen als risikoreich einschätzt. Zu den Megatrends gehört auch das Thema „New Work“. Stefan Rief vom Fraunhofer Institut Stuttgart verdeutlichte in seinem Vortrag, dass sich mit dem Wandel in der Arbeitswelt auch ein Wandel der Arbeitsplätze vollzieht. Die Arbeitsumgebung wird zu einem essentiellen Erfolgsfaktor für Motivation, Leistungsfähigkeit und Bindung. Das bestätigt auch eine weitere Untersuchung der WHZ zu den Erwartungen von Studierenden der Hochschule an ihren künftigen ersten Arbeitgeber. Deren Ergebnisse stellte Prof. Dr. Angela Walter vor. Die Auswertung zeigt u. a., dass bei den zukünftigen Absolventen ein gutes Arbeitsklima und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben in der Prioritätenliste ganz oben stehen. Deutlich wird auch, dass die Studierenden nach dem Studium bevorzugt in der Region bleiben möchten und hier einen attraktiven, innovativen Arbeitgeber suchen – unabhängig von der Größe des Unternehmens. CH Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 5 Titel Anzeige Im Härtetest gereift bruno banani hauchte der ostdeutschen Bekleidungsindustrie neues Leben ein Im September dieses Jahres sind die Umsätze der ostdeutschen Bekleidungsindustrie im Vergleich zum Vorjahresmonat erneut gesunken. Ein Unternehmen, das davon völlig unberührt scheint, ist die bruno banani underwear GmbH. Schon dieser Name fällt auf. Und die Erregung von Aufsehen, ist ihr entscheidender Erfolgsfaktor. Wie dieser entwickelt und gelebt wird, erläutert Geschäftsführer Jan Jassner im Gespräch mit dem Wirtschaftsjournal. Wirtschaftsjournal: Ihr Unternehmen feierte am 1. November sein 20-jähriges Jubiläum. Woher nahm Ihr Vater 1993 den Mut, eine Firma in einer Branche aufzubauen, die in Deutschland nicht gerade von Erfolg verwöhnt ist? Jan Jassner: Mein Vater war viele Jahre Geschäftsführer verschiedener großer Textilunternehmen. Nach der Wende hat er dann als unabhängiger Unternehmensberater Firmen im Textilbereich beraten. Im Zuge dessen lernte er 1993 den ehemaligen VEB Trikotex in Mittelbach kennen. Der Betrieb hielt sich damals mit Lohnfertigung für Westfirmen über Wasser. Mit ihm entwickelte er schließlich ein neues Unternehmenskonzept, das vor allem auf einer eigenen starken Marke basiert. So wurde am 1.11. bruno banani mit der Ausrichtung auf Design-Unterwäsche gegründet. WJ: Die Entstehung des Unternehmens geschah also nicht zufällig, sondern war ein folgerichtiger Schritt in der Arbeit Ihres Vaters? Jan Jassner: Ja, so kann man das sagen. WJ: Mittlerweile sind 20 Jahre vergangen und bruno banani eine international beachtliche Größe. Was macht heute den Erfolg Ihres Unternehmens aus? Jan Jassner: Wir haben eine sehr starke Marke, die wir über Jahre gepflegt haben. Neben der Konzentration auf unser Kerngeschäft haben wir bruno banani zu einer Lifestyle-Marke ausgebaut und auf andere Sortimentsbereiche wie Schuhe, Uhren, Sonnenbrillen, Parfüm, Socken, Gürtel oder Taschen ausgedehnt. Diese verschiedenen Lizenzprodukte führen wir in eigenen Geschäften zusammen. Damit sind wir vertrieblich stark aufgestellt. Jan Jassner mit seinem Vater und Firmengründer Wolfgang Jassner. Fotos: Wolfgang Schmidt 6 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Titel „Unsere Marke ist unser größtes Kapital“ Jan Jassner, Geschäftsführer der bruno banani underwear GmbH Blick in die Produktion am Standort Chemnitz. bruno banani underwear GmbH Mauersberger Straße 5 09117 Chemnitz Telefon: 0371 842340 Telefax: 0371 8423446 [email protected] www.brunobanani.de WJ: Wo steht Ihr Unternehmen aktuell? Jan Jassner: Wir werden dieses Jahr einen Gesamtumsatz von 100 Mio. Euro erreichen. 2014 wollen wir diese Marke knacken. Zudem beschäftigen wir gegenwärtig insgesamt 110 Mitarbeiter – im Einzelhandel und in der Produktion. Diese Zahl wollen wir unbedingt halten. Das ist eine Superentwicklung! WJ: In der Tat. Und wie sieht diese Entwicklung im nächsten Jahr konkret aus? Jan Jassner: Wir wollen weiter wachsen – sowie im Kernmarkt wie im Lizenzbereich. Gleichzeitig wollen wir unseren Online-Auftritt weiter optimieren. Das ist auch ein Lernprozess, doch wir sind auf einem guten Weg. WJ: Ist vor dem Hintergrund dieser Aktivitäten auch die Verstärkung der Geschäftsführung zu sehen? Jan Jassner: Ja, José Borge ist bereits seit zwei Jahren Vertriebschef bei uns gewesen und nun zum 1.11. neben meinem Vater und mir zum Geschäftsführer berufen worden. Er soll mit dazu beitragen, wieder stärker im Fachhandel zu werden, wo es derzeit sehr schwierig ist. Ebenso möchten wir mit ihm die Produktpalette optimieren. WJ: In der Vergangenheit punkteten Sie vor allem mit spektakulären Auftritten – wie mit der Unterwäsche im Crashtest. Sind weitere derartige Aktionen zu erwarten? Jan Jassner: Wir werden das Prinzip des Eventmarketings weiterverfolgen. Schließlich ist unsere Marke unser größtes Kapital. So statten wir den Rodler Bruno Banani aus, der höchstwahrscheinlich bei Olympia in Sotschi starten wird. Dort sind wir als sein offizieller Sponsor präsent. Gespräch: Claudia Hillmann Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 7 Schwerpunkt: Innovation Mechanismen in den Markt Gespräch mit Messechef Markus Geisenberger zur Umsetzung der regionalen Innovationsstrategien Seit Oktober 2010 ist Markus Geisenberger Geschäftsführer der Leipziger Messe GmbH und der LMI Leipziger Messe International GmbH und u. a. für die Industriemessen zuständig. Foto: Leipziger Messe Die regionalen Innovationsstrategien stehen, nun müssen sie mit Leben erfüllt werden. Was die Leipziger Messe dazu beitragen kann, verdeutlicht ihr zweiter Geschäftsführer Markus Geisenberger im Gespräch mit dem Wirtschaftsjournal. WirtschaftsJournal: Intelligente Spezialisierung soll das Hauptziel der aktuellen Innovationsstrategien der einzelnen Bundesländer sein. Wie stellen Sie die inhaltliche Ausrichtung der Leipziger Industriemessen darauf ein? Markus Geisenberger: Wir haben bereits bei unseren Fachmessen eine hohe thematische Spezialisierung, besitzen genaue Branchenkenntnisse und sind dort auch dank unserer Netzwerke gut verankert. Selbstverständlich verfolgen wir auch, wie die politischen Rahmenbedingungen sich entwickeln. Daher sind wir in der inhaltlichen Ausrichtung unserer Messen gut unterwegs. Wir haben unsere Strategie bereits entsprechend der sich hier in der Region herausgebildeten Cluster ausgerichtet. Wir schöpfen schließlich aus diesem Umfeld. WJ: Was dieses Umfeld angeht, haben wir die Erfahrung gemacht, dass viele Unternehmen die Kompetenzen von Partnern vor der eigenen Haustür nicht kennen. Wie können Messeveranstalter diese regionalen Kommunikations- und Wissenslücken schließen? Geisenberger: Fachmessen können genau solch ein Transmissionsweg von Wissen in den Markt sein. Mit unseren Themen und Ausstellungsangebot bieten wir einen Marktüberblick und bringen Angebot und Nachfrage zusammen. Entscheidend ist aber auch, dass nach dem Motto "time to market" aus Ideen schnell Produkte werden. WJ: An Ideen und Technologien für hochwertige Produkte mangelt es in Mitteldeutschland nicht, aber an der marktgerechten Umsetzung… Geisenberger: Bei Innovationsstrategien wird meines Erachtens häufig zu wenig darauf geachtet, wie die Mechanismen der Transformation in den Markt hinein funktionieren sollen. Vor diesem Hintergrund konzentrieren wir uns auf die anwendungsorientierte Forschung. Deren Ergebnisse bilden wir auf den Messen ab, um diese Wirtschaftsmechanismen zu befördern. Das geschieht beispielsweise aktiv im Rahmenprogramm der Messen wie im Zuge der Ausschreibung des Intec-Preises. 8 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 WJ: Die Leipziger Industriemessen sind zwar sehr überregional/international orientiert, doch die kleineren Unternehmen aus der mitteldeutschen Region können mit vielen aktuellen Leitthemen wie „Industrie 4.0" nichts anfangen. Ist das für Sie als Messeveranstalter ein Thema, welches Sie aufgreifen möchten und können? Geisenberger: Solche Themen müssen genau ausbalanciert und fachlich fundiert aufbereitet werden. Eine maßgebliche Rolle spielt zum Beispiel auch die Ressourceneffizienz. Grundsätzlich finde ich gut, dass die so genannte Digitalisierung der Produktion wie auch der gesamten Lebenswelten nun begrifflich untersetzt ist. Es muss Aufmerksamkeit für dieses Thema geschaffen werden, schließlich setzt Industrie 4.0 radikale Prozesse in Gang. Vor diesem Hintergrund will gerade die Intec mehr als eine Ankündigungsplattform sein. Industrie 4.0 muss substantiell untersetzt werden – und das idealerweise mit praktischen Beispielen. Gespräch: Claudia Hillmann WENN NICHT ETZT J GEMEINSAM FÜR INKLUSION, WANN DANN?! Menschen mit Behinderung können eine Bereicherung für jedes Unternehmen sein. Durch ihre oft überdurchschnittliche Qualifikation, können Sie als Unternehmer von dieser Leistungsbereitschaft profitieren. Leisten Sie mit Ihrem Betrieb so einen Beitrag zur gesellschaftlichen Inklusion. Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrem Arbeitgeberservice unter 0800 4 5555 20. Schwerpunkt: Innovation Technologiezentren sind Schnittstellenakteure Der ADT ist der Bundesverband Deutscher Technologie- und Gründerzentren und wurde 1988 auf Initiative zahlreicher Zentren gegründet. Derzeit sind 151 deutsche Technologie- und Gründerzentren sowie Wissenschafts- und Technologieparks Mitglied im ADT. Über Innovationen und Technologietransfer sowie Unternehmensgründungen und -entwicklungen sprach Wirtschaftsjournal mit dem Präsidenten des ADT, Dr. Bertram Dressel, der auch Geschäftsführer der TechnologieZentrumDresden GmbH ist. WirtschaftsJournal: Deutschlandweit gibt es über 300 Technologie- und Gründerzentren. Warum ist nur die Hälfte im ADT organisiert? Dr. Bertram Dressel: Das hat sehr unterschiedliche Gründe, wobei der Mitgliedsbeitrag sicher eine Rolle spielt. Es gibt sehr aktive Landesverbände, bei denen eine Reihe von unseren Nichtmitgliedern sehr aktiv sind und nicht in zwei Verbände eintreten wollen. Es gibt Zentren, die voller Respekt für unsere Arbeit sind, den Schritt aber herauszögern. Und es gibt Mitglieder, die den Verband verlassen hatten, nach einigen Jahren jedoch zurückkommen. WJ: Wie unterstützt der Verband seine Mitglieder? Dr. Dressel: Wir bieten Erfahrungsaustausch, Best Practice, neue Methoden ein Zentrum zu führen, Projekte und Arbeitsgruppen sowie Informationsveranstaltungen, die über Technologiethemen hinausgehen, wie zum Beispiel Informationen zur aktuellen Rechtsprechung. Im Moment sucht der Verband gerade Mitwirkende für das Projekt „Start up for Climate“, das innerhalb eines Rahmenprogramms des Bundesumweltministeriums zu Ressourcenschonender Ökonomie ins Leben gerufen wurde. Es soll zu Handlungsvorgaben führen, wie Gründungen auf diesem Gebiet erfolgreich vonstattengehen. Vermittler ist der ADT. WJ: Zu den Schwerpunkten der ADT-Arbeit gehören die Betreuung von Unternehmensgründungen, Technologietransfer und Wirtschaftsförderung. Welche Aktivitäten unternimmt der Verband beim Technologietransfer? Dr. Dressel: Über Technologietransfer wird immer wieder diskutiert. Wir wollen ihn wieder auf die Füße stellen. Denn er ist weniger effektiv, wenn die öffentlichen Forschungseinrichtungen ihn betreiben. Die Wirtschaft kann das besser, da sie die geeigneten Triebkräfte entfalten kann! Natürlich gibt es mit öffentlichen Geldern finanzierte Stellen, die 10 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 gute Arbeit leisten. Aber die Wirtschaft erwartet mehr. Die Technologiezentren sind hier die geeigneten Schnittstellenakteure. Doch es muss gewollt sein und auch entlohnt werden. Es ist meine feste Überzeugung, dass Technologiemittler erfolgsabhängig bezahlt werden sollten. Dadurch wird die Effizienz erhöht und es werden mehr Projekte entstehen. WJ: Dann wird die eigentliche Transferleistung von den Technologiezentren und Wissenschaftsparks erbracht? Dr. Dressel: Die Technologiezentren haben beste Kontakte zu Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen und zur Wirtschaft. Sie beherbergen und coachen nicht nur Gründer, sondern innovationsbasierte Unternehmen. Das ist mein Ansatz: Die TGZs sollen als wirtschaftsnahe und wirtschaftsorientierte Institutionen wahrgenommen werden. Sie sind wichtige Einrichtungen zur Wirtschaftsförderung. WJ: Ist der Rückgang von Existenzgründungen tatsächlich ein bundesweiter Trend? Kann man diesem entgegenwirken? Dr. Dressel: Gründungen im innovationsbasierten Bereich sind seit Jahren relativ konstant. Aber es stimmt schon, dass Gründungen im Allgemeinen zurückgehen, weil bestimmte Förderinstrumente nicht mehr zur Verfügung stehen. Ich kann Gründungswilligen nur empfehlen, sich mit den Leitern der Technologiezentren in Verbindung zu setzen. Sie sind Coachs im besten Sinne, organisieren, geben Denkanstöße, helfen Schwachstellen zu erkennen. Jungunternehmerinnen und -unternehmer sollten sich nicht scheuen, diesen Schritt zu gehen. Gespräch: Simone Pflug Bundesverband der deutschen Innovations-, Technologie- und Gründerzentren e. V.: www.adt-online.de Fotos: S. Pflug Schwerpunkt: Innovation Neue Lösungen für alte Probleme Ein Scout am Technologie Centrum Chemnitz soll den Technologietransfer zwischen Forschung und regionalen Unternehmen verbessern Kontakt: Technologie Centrum Chemnitz Dr. Michael Naumann Telefon: 0371 5347-111 [email protected] www.tcc-chemnitz.de Eine Autopanzerung muss vor allem stabil sein – sicher gegen beinahe jede erdenkliche Art von Gewalt von außen. Früher waren die Panzerungen deshalb oft besonders schwer. Das ist heute nicht mehr immer nötig: Neue Leichtbaumaterialien, die die gleichen Eigenschaften wie ihre schweren Vorgänger haben, machen eine deutliche Gewichtsreduzierung möglich. Entwickler solcher Leichtbaumaterialien und Automobilhersteller zusam menzubringen – das hat sich die im Technologie Centrum Chemnitz angesiedelte Autounique GmbH vorgenommen. Erst Anfang 2013 gegründet, ist sie mit einem Dutzend Kunden schon jetzt erfolgreicher, als die Gesellschafter zunächst vermutet hatten. Für Dr. Jenz Otto, Geschäftsführer der TCC GmbH, ist Autounique ein gutes Beispiel: „Junge Unternehmen bringen neue Technologien in etablierte Unternehmen, sie sind Innovations- und damit auch Wachstumstreiber.“ Den Prozess des Technologietransfers soll seit Oktober 2013 Dr. Michael Naumann aus dem TCC heraus verstetigen. Der promovierte Automatisierungstechniker und Technologieberater ist im TCC als Technologiescout angestellt. „Unser Ziel ist es, in den Unternehmen der Region Probleme zu identifizieren und dann neue Technologien, Materialien oder Prozesse zu integrieren, die diese Probleme lösen können“, umschreibt er seine Aufgabe. Er versteht sich als Mittler zwischen Unternehmen und ihren potenziellen Forschungs- und Entwicklungspartnern, beispielsweise Universitäten, Fachhochschulen oder auch Technologieunternehmen. Die Identifikation der richtigen Partner, auch für die mögliche Finanzierung solcher Transfervorhaben durch Unternehmen, Kreditgeber oder Fördermittel aus regionalen, nationalen und europäischen Töpfen, sieht er als die wesentliche Aufgabe, die er als Technologiescout zu erfüllen hat. Zugleich will er regionale Unternehmen unterstützen, eigene gute Ideen selbst in andere Unternehmen zu transferieren – und damit ihre Wertschöpfung zu stärken. Mit Naumann kann sich das Technologie Centrum Chemnitz einer seiner Kernaufgaben wieder besser widmen: „Über Jahre zählten die sächsischen Technologiezentren zu wichtigen Trägern des Technologietransfers“, weiß TCCGeschäftsführer Jenz Otto: „Sie haben eigene Transferprojekte entwickelt, dabei die betreuten Unternehmen integriert und zur Stärkung anderer KMU beigetragen.“ 2007 änderte sich die Förderpolitik des Freistaats, die Technologiemittler wurden als Antragsberechtigte aus dem Spiel genommen: „Nun deutet sich an, dass wir ab 2014 wieder aktiver werden und so wieder stärker Impulsgeber für die Region sein können.“ Denn der Freistaat plant seine Förderpolitik neu auszurichten. Dabei werden die sächsischen Hochschulen aufgefordert, verstärkt mit kleinen und mittleren Unternehmen der Region zusammenzuarbeiten. Dafür sollen bei den Technologiemittlern, wie beispielsweise den Technologie- und Gründerzentren, Technologiescouts installiert und durch eine Förderung unterstützt werden. „Momentan gehen wir in diesem Prozess in Vorleistung, damit wir mit eingearbeitetem Personal so schnell wie möglich Transferprojekte starten können“, so Otto. Michael Naumann ist deshalb derzeit damit beschäftigt, sich in die regionalen Netzwerke einzuarbeiten, die Modalitäten der Zusammenarbeit an den Schnittstellen zu den Projektpartnern abzustimmen und mögliche Projekte anzubahnen: „Ansatzpunkte sehe ich bei den forschungsgetriebenen Startups im TCC, die prädestiniert sind für Transferprojekte.“ Der Technologiescout vernetzt sich mit den Ansprechpartnern für Technologietransfer an den Hochschulen, mit den Partnern in den Kammern oder möglichen Finanzierungspartnern sowie mit den regionalen Knoten des Enterprise Europe Network: „Wir wollen, dass alle Akteure am gleichen Strang ziehen“, so Naumann. Und er hört natürlich schon in die kleinen und mittleren Unternehmen der Region hinein. Denn für sie will er einer der ersten Ansprechpartner werden wenn es darum geht, Probleme durch Technologietransfer zu lösen und mit Innovationen aus Forschung und Entwicklung Wachstum zu generieren. Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 11 Schwerpunkt: Innovation Gewaltiges Potenzial IQ Mitteldeutschland: Es geht nicht nur um die besten Ideen, sondern auch um deren erfolgreiche Umsetzung Vor der eigentlichen Auftaktveranstaltung startete die Premiere des neuen Formats „Innovation. 10 Fragen an die Zukunft“. Dabei nutzten 60 Teilnehmer aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung unter Anleitung von drei Moderatorenteams die Plattform der Wirtschaftsinitiative, um frei von Hierarchien und Prinzipien in intensiver Gruppenarbeit Voraussetzungen für ein optimales Innovationsklima zu erarbeiten. Foto: Wirtschaftsinitiative „Mitteldeutschland hat ein gewaltiges technisches und wissenschaftliches Potenzial sowie eine kulturelle Vielfalt“, betonte einmal mehr Markus Kopp, 1. Vorsitzender des Vorstandes der Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland und gab damit am 18. November den Startschuss für den 10. IQ Innovationspreis Mitteldeutschland. »Die Träumende« Preisskulptur von Małgorzata Chodakowska „Mit 988 Bewerbungen, 94 Preisträgern und über 700.000 Euro Preisgeldern in den vergangenen neun Wettbewerbsjahren hat sich der IQ Innovationspreis Mitteldeutschland zum wichtigsten, länderübergreifenden Wettbewerb dieser Art in der Region entwickelt. Die wahren Erfolgsgeschichten sind jedoch die zahlreichen Innovationen von Unternehmen, Existenzgründern, Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus Mitteldeutschland, deren Markterfolg wir mit dem IQ Innovationspreis fördern konnten“, erklärt JörnHeinrich Tobaben, Geschäftsführer der Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland GmbH. Beim diesjährigen, mit rund 70.000 Euro dotierten Wettbewerb werden marktfähige Innovationen aus den mitteldeutschen Clustern Automotive, Life Sciences, Chemie/Kunststoffe, Energie/Umwelt/Solarwirtschaft und Informationstechnologie gesucht. Für Innovatoren aus Magdeburg ist es zusätzlich möglich, sich für das lokale Cluster Maschinen- und Anlagenbau zu bewerben. Bis zum 10. März 2014 können innovative Produkte, Verfahren und Dienstleistungen kostenfrei im Internet eingereicht werden. Die feierliche Preisverleihung findet nach einem mehrstufigen Juryverfahren am 2. Juli 2014 in Leipzig statt. CH S SACHSEN ACHSEN S SUCHT UCHT D DEN EN U UNTERNEHMER NTERNEHMER D DES E S JJAHRES A HR E S Sachsens Wirtschaft ist das Rück grat des gesellschaftlichen W ohlstands im Land. Rückgrat Wohlstands Hinter diesem Erfolg stehen mittelständische Unternehmer Unternehmer,, die mit Engagement und Mut W achstum und Arbeit schaffen. Um diese Menschen zu ehren, wird der Wachstum Preis »Sachsens Unternehmer des Jahres« vverliehen. erliehen. können sich ab sofort bew erben oder einen Unternehmer nominieren. Sie können bewerben Weitere Informationen und das Bew Weitere Bewerbungsformular erbungsformular finden Sie unter www.unternehmerpreis.de Bewerbungsschluss ist der 06. F ebruar 2014. 2014. Bewerbungsschluss Februar Eine Initiative Initiative vvon: on: 12 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Weitere Informationen unter: www.iq-mitteldeutschland.de Schwerpunkt: Innovation Deutschlandweit einmalig TU Dresden baut den Wissens- und Technologietransfer mit anspruchsvoller Professur aus Dezernent Hannes Lehmann vom Dezernat Forschungsförderung und Transfer der TU Dresden. Foto: Pressestelle TU Dresden Um die Transferbemühungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu stärken, wird die TU Dresden ihre vielfältigen, aber eher parallel geführten Dienstleistungsangebote in einem eigenen Sachgebiet bündeln sowie eine Professur für Wissens- und Technologietransfer einrichten. Diese Professur ist bisher einmalig in Deutschland. „Wissens- und Technologietransfer ist schon lange ein starker Teil unserer Hochschulstrategie. Durch die Anerkennung als Exzellenz-Universität haben wir jetzt die Mittel, diesen weiter auszubauen.“, erklärt Dezernent Hannes Lehmann vom Dezernat Forschungsförderung und Transfer. Das neue Sachgebiet richtet die TU in enger Kooperation mit der TUDAG, der Technischen Universität Dresden Aktiengesellschaft, ein. „Wir wollen die praktische Seite des Technologietransfers voranbringen – mit wissenschaftlicher Begleitung“, betont Hannes Lehmann. So könne langfristig auch das künftige Studienangebot speziell im Bereich Wissensmanagement mit dem Schwerpunkt „Transfer“ erweitert werden. Hochqualifizierte Bewerbungen stehen zur Auswahl Das Auswahlverfahren für die neue Professur läuft derzeit auf Hochtouren. Die Besetzung wird – wenn alles gut läuft – zum Sommersemester 2014 entschieden sein. Das Bewerberfeld schätze er als „beeindruckend gut qualifiziert“ ein, so der Dezernent, obwohl der Nachweis einer umfassenden wissenschaftlichen Expertise unter anderem auf den Themengebieten des Technologie- und Innovationsmanagements, der strategischen Planung und Führung von FuE-Kooperationen, regionaler und nationaler Innovationssysteme und Cluster, der Aspekte des Rechts des Geistigen Eigentums, des Forschungsmanagements, Wissenschaftsmarketings und -managements gefordert war. Auch internationale Fragestellungen nahmen einen großen Stellenwert ein. Vor allem aber wird die ganz handfeste, praktische Mitwirkung am Teil des Zukunftskonzeptes der Exzellenzinitiative „Wissenstransfer in die Gesellschaft“ gewünscht, die im Aufbau einer übergreifenden Struktur zur Bündelung aller Aktivitäten und Akteure des Wissens- und Technologietransfers an der TU Dresden münden soll. Die Idee zum Aufbau des neuen Sachgebietes und dieser speziellen Professur entstand aus dem Anliegen heraus, der Wirtschaft den Zugang zu Forschung und Wissenschaft wesentlich zu erleichtern. So sollen Berührungsängste der Unternehmen ernst genommen und abgebaut werden, die Forschungs- und Transferaktivitäten gebündelt und auch die Einrichtungen des Wissens- und Technologietransfers stärker als Verbund oder Zentrum wahrgenommen werden. Zukunftsdialog bringt neue Impulse Genau demselben Anliegen widmete sich erst kürzlich das „Wissenschaftsforum Dresden“. Rund 130 Vertreter aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Wirtschaft, Kulturund Bildungseinrichtungen nahmen am 19. November am ersten Treffen teil. Damit startete ein wichtiger Kommunikations- und Austauschprozess, der die Akteure in der Region noch besser vernetzen und neue Impulse für die Zusammenarbeit bringen soll. Themen des Dresdner Wissenschaftsforums sind der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur, die Hebung von Synergien durch gemeinsame Nutzung von Infrastruktur und Dienstleistungen sowie die Steigerung der Internationalität im Wettbewerb um Talente und Wissen. Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer erklärte bei der Eröffnung: „Wissenschaftsforen sind Orte des Dialoges zu wichtigen Zukunftsfragen. Wir wollen die Leistungsfähigkeit des Standortes deutlicher sichtbar machen und die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Führungskräften unterschiedlicher Disziplinen stärken. Ziel ist es, gemeinsam konkrete Maßnahmen und Konzepte zu entwickeln, um Herausforderungen noch besser zu begegnen. Diese Ideen können auch beispielhaft in den anderen sächsischen Wissenschaftsregionen wirken.“ Simone Pflug Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 13 Schwerpunkt: Innovation Industrie trifft Kreativwirtschaft futureSAX-Innovationsforum soll Impulse für stärkere Wirtschaftskraft geben Am 25. September trafen sich in Dresden rund 150 sächsische Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zum innovativen Ideenaustausch. Gemeinsam gingen sie der Frage nach: Welche kreativen Potenziale gibt es in Sachsen und wie lassen sich diese für Innovationen in der Industrie nutzen? „Ziel des Forums ist es, Vertreter aus Industrie, Kreativwirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammenzubringen, um so gemeinsam in Sachsen neue, zukunftsweisende Ideen zu entwickeln, Erfahrungen auszutauschen und entsprechende Kooperationen in Sachsen auszubauen", so Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok. „Die Resonanz der Teilnehmer zeigt, dass ein großes Interesse an der weiteren Vernetzung von Industrie, Wissenschaft, Politik und Kreativwirtschaft besteht. Ich hoffe, dass das Innovationsforum einen Impuls für eine bessere Zusammenarbeit und eine noch stärkere Innovationskraft der sächsischen Wirtschaft geben kann." Prof. Dr. Diane Robers von der European Business School aus Oestrich-Winkel verdeutlichte die Treiber für Innovationen, zu denen sie Kunden, Technologien, Marktdynamik und Megatrends zählt. Innovation sei nicht einfach eine Verbesserung, sondern dazu gehörten neue Konzepte und Systeme, legte sie dar. „Design und Emotionalisierung spielen bei Produktinnovationen eine enorme Rolle", sagte sie weiter. In der anschließenden Podiumsdiskussion zeigten sich „Industrie und Kreativwirtschaft im Dialog" – nicht nur dem Motto nach. Sie setzten sich intensiv mit Problemen und Vorteilen von Sachsens kleinteiliger Kreativbranche auseinander. „Diese Kleinteiligkeit bedeutet, die Unternehmen sind agil, haben eine gewisse Stabilität und flexible Strukturen", erläuterte Prof. Jens Krzywinsky, Juniorprofessor für Technisches Design an der TU Dresden. „Wir müssen den Wert des eigenen Handelns vermitteln", betonte Sebastian Wolfram, Inhaber der Dresdner Firma Wolfram Design/Engineering. Das Innovationsforum wurde zum dritten Mal von futureSAX, einem Projekt des Sächsischen Wirtschaftsministeriums, durchgeführt. Neben den Vorträgen gab es verschiedene Workshops, die von Praktikern und renommierten Wissenschaftlern geleitet wurden. Sie beschäftigten sich mit der funktionalen Gestaltung von Produkten als Wettbewerbsvorteil und der Förderung von Unternehmenszielen durch künstlerisch-kreative Ansätze. Zum Abschluss zeigte Jochen Gürtler von der „School of Design Thinking" am Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam Wege auf, wie Innovationen und neue kreative Ansätze in ein Unternehmen einfließen können. Darüber hinaus stellten die Branchenverbände „Kreatives Leipzig", „Kreatives Chemnitz" und „Wir gestalten Dresden" Beispiele für erfolgreiche Aktivitäten im Bereich Kultur- und Kreativwirtschaft und ausgewählte Projekte von Mitgliedern vor. Simone Pflug Horizon 2020 am Start Schnellere, überschaubare und zielgerichtete Forschungsförderung angestrebt Ab 2014 greift das neue EU-Forschungsprogramm HORIZON 2020 mit einem Gesamtumfang von etwa 87 Milliarden Euro. Es soll vor allem kleineren und mittleren Unternehmen den Zugang zu europäischen Innovations- und Forschungsprojekten erleichtern. Dafür sind neue finanzielle Instrumente und Strukturen geschaffen worden. Während im Zeitraum von 2007 bis 2012 rund 17 Prozent der FuE14 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Mittel aus Brüssel in kleinere Unternehmen flossen, sind nun im neuen Programm 20 Prozent vorgesehen. Ebenso sollen die Wartezeiten auf einen Förderbescheid von bisher 12 auf 8 Monate verkürzt werden. Wie nun Unternehmen aus Mitteldeutschland dieses Programm konkret nutzen können, wird das Wirtschaftsjournal in seinen nächsten Ausgaben darstellen. CH „Industrie und Kreativwirtschaft im Dialog“ zur Podiumsdiskussion (v. l.): Jürgen Bönninger, Geschäftsführer der Dresdner FSD GmbH, Prof. Jens Krzywinsky (verdeckt), Juniorprofessor für Technisches Design an der TU Dresden, Moderator Christian Bollert vom Leipziger Internetradio detector.fm, Sebastian Wolfram, Inhaber der Dresdner Firma Wolfram Design/Engineering und Prof. Dr. Diane Robers von der European Business School aus OestrichWinkel. Foto: Matthias Schumann Schwerpunkt: Innovation Nur wer wagt, gewinnt Wagniskapitalgeber trafen Gründer, Start-ups und etablierte Unternehmen aus dem Hochtechnologie-Bereich Investitionen nach Finanzierungsanlass 1. Halbjahr 2013 (Marktstatistik) £ Und App gehts ! Von den Gesamtinvestitionen der in Deutschland ansässigen Beteiligungsgesellschaften im ersten Halbjahr, die hier im Lande getätigt wurden, entfielen gut drei Viertel auf Buy-Outs, 16 % flossen in Venture Capital-Engagements (Seed, Start up, Later Stage-Venture Capital) und die restlichen 8 % in Wachstumsfinanzierungen (Growth) sowie Turnaround- und Replacement-Finanzierungen. Quelle: BVK-Statistik 1.Hj. 2013 Damit die Unternehmen ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit erhalten können, müssen sie in neue Ausrüstung, Verfahrung und Qualifizierung ihrer Mitarbeiter investieren. Doch im Moment zögern sie sehr stark, ihr Geld in langfristige Projekte zu stecken. Ein Grund dafür ist nicht zuletzt die immer noch nicht abgeschlossene Regierungsbildung. Noch schwieriger ist es für junge Unternehmen, die zwar zukunftsträchtige Ideen und Produkte haben, aber überhaupt noch kein Kapital. Sie müssen erst Geldgeber von ihrem potenziellen Marktwert überzeugen. Um an diesem Punkt Abhilfe zu schaffen, lud der Startbahn Netzwerk e. V. am 14. und 15. November zum Investorenkongress „Innovationswerkstatt Kapital“ nach Dresden ein. Gemeinsam mit dem RKW Sachsen holte die Vereinigung rund 40 nationale und internationale Investoren in die sächsische Landeshauptstadt. Darunter waren u.a. renommierte, auf die Frühphasen- und Wachstumsfinanzierung von Hochtechnologieunternehmen spezialisierte Kapitalgeber, wie 3M New Ventures, Aster Capital Europe, Astutia, BASF Venture Capital, Cleantech Capital, Cognovia Capital, Creathor, Earlybird, eCapital, FIDURA Private Equity Fonds, MIG, Mountain Cleantech und Munich Venture Partners. Ihnen präsentierten sich 46 Unternehmen - vom Gründungsvorhaben bis zum etablierten Mittelständler aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. In der Session Lifes Sciences & Umwelt- und Energietechnologien reichte die Bandbreite von Anlagen zur Reinigung organischer Materialien über die Früherkennung von Krankheiten mit dem Smartphone bis hin zu Messsystemen für Anwendungen in der Sexualmedizin. In der Session Automotive wurde ein City Roller mit Impulsantrieb vorgeführt. Die dritte Session widmete sich Materialien und Maschinenbau. Hier erstreckte sich die Spannbreite von neuartigen Rettungsschläuchen für Hochhäuser über Messsysteme für Gießereien bis zu Premium-Skis. CH Auswählen, einziehen, anfangen … Individuelle Räume, Services und Know-how für Technologie-Gründer. Technologie Centrum Chemnitz Annaberger Straße Bernsdorfer Straße Um regelmäßig mit Kapitalgebern ins Gespräch kommen zu können oder eine Rückmeldung auf das eigene Gründungsvorhaben zu erhalten, soll diese Veranstaltung künftig jährlich stattfinden. Weitere Informationen unter: www.innovationswerkstatt-kapital.de Technologie-Campus £ Kontakt: Tel. 0371/ 5347-104 www.tcc-chemnitz.de Schwerpunkt Innovation Der Kommunikationsmix WirtschaftsJournal „Die Digitalisierung verändert die Medienlandschaft von Grund auf: Jahr für Jahr steigen die Ausgaben für Online-Werbung auf Kosten von Anzeigenschaltungen in der klassischen Werbung. Obwohl das Print-Kerngeschäft für die deutschen Publikumsverlage weiterhin von herausragender Bedeutung ist, haben sie seit vielen Jahren auch im digitalen Bereich eine Vorreiterrolle übernommen und einige der führenden Online-Vermarktungshäuser aufgebaut.“ (Studie VDZ und McKinsey & Company) In einer gemeinsamen Studie haben der VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger und McKinsey & Company untersucht, wie Zeitschriftenverlage neue Wachstumsfelder erschließen könnten. Aus deren Sicht sollten sich die Verlage insbesondere auf vier Wachstumschancen konzentrieren: 1. Entwicklung und Umsetzung plattformübergreifender Kommunikationslösungen 2. Ausbau der digitalen Präsenz über verschiedene Plattformen bei ausgewählten Themenbereichen und Zielgruppen 3. Erstellung hochwertiger digitaler Inhalte für Werbungstreibende 4. Systematische Erfassung, Auswertung und Monetarisierung verfügbarer Daten. Wie soll das aussehen? Wir setzen darauf, Unternehmer in Kontakt zu bringen mit einem eingeführten Printmedium, dem WirtschaftsJournal, einem kommunikativen Onlineangebot, unserer neuen Website, dem TransferBrief sowie dem WirtschaftsTV. einer Eventreihe für den persönlichen Disput, unserer WirtschaftsLounge sowie einem auf konkreten Wissens- und Technologietransfer zugeschnittenen Messeangebot, dem TransferPoint Für den Erfolg, Ihren und unseren, lehnen wir uns weit aus dem Fenster. Unser Tun wird zukünftig nicht mehr „nur“ die Herausgabe des WirtschaftsJournals umfassen, obwohl auch das schon eine ständige Herausforderung ist. Im Zeitalter der Digitalisierung der Medienlandschaft verlangt der Kunde aber mehr und das mit Recht. Durch die Kombination der einzelnen Kommunikationsmittel versuchen wir den Kunden ein zielführendes, auf konkrete Kontakte oder Projekte gerichtetes Kommunikationsnetzwerk zur Verfügung zu stellen. Lassen Sie uns hier nur kurz auf drei Neuheiten im Verlag eingehen, die WirtschaftsLounge, den TransferBrief und den TransferPoint. Die WirtschaftsLounge als regelmäßiger Treffpunkt Aber trifft das auch für ein Wirtschaftsmagazin zu? Deren Kunden sind oft nicht am Endverbraucher interessiert. Onlineshops sind oft wenig interessant. Selbst große Zugriffszahlen spielen oft eine untergeordnete Rolle. Da steht für deren Kunden schon eher die Qualität der Kontakte im Fokus. Ein System von modernen, miteinander vernetzten Kommunikationslösungen bieten, die den Bedürfnissen der Partner und Kunden entsprechen und unserem Alleinstellungsmerkmal als Unternehmerjournal mit Affinität zu Wissens- und Technologietransfer gerecht werden, das ist unsere Herausforderung. Greifen wir nur den ersten Punkt heraus. Plattformübergreifende Kommunikation. Was bedeutet das für uns? Worauf sollen wir uns konzentrieren? Wer heute einem Kunden verspricht, nur durch eine Anzeige, sei es auch im WirtschaftsJournal, könne er seinen Umsatz steigern, der lügt. Erfolge wollen organisiert werden. Und das wollen wir. Deshalb werden wir unsere Partner und Kunden beraten, Erfolge organisieren. Was wir anstreben ist genau diese plattformübergreifende Kommunikation, Kommunikation unter Einbeziehung der sich bietenden Mittel und Methoden, interessant, informativ und treffsicher. 16 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Als Lounge bezeichnet man einen exklusiven Warte- oder Aufenthaltsraum für Reisende. Nun soll man Reisende ja nicht aufhalten. Wir tun es ganz bewusst! In unserer WirtschaftsLounge bringen wir Reisende zusammen. Als Teilnehmer wird Ihnen aktuelles, in der Praxis erprobtes Wissen direkt im Unternehmen vor Ort vermittelt. Die Lounge ermöglicht den Einblick in innovative Prozesse, erfolgreiche Strategien und moderne Technologien. Vor diesem Hintergrund sollen Unternehmer, Politiker und Vertreter der Presse miteinander reden, fachsimpeln, sich kennen lernen und Kontakte schließen. Die gemeinsame Weiterreise ist unsere Absicht. Der TransferBrief In Kombination mit dem Printmedium wird eine für technologieorientierte Unternehmen offene Internetplattform entstehen. Zielstellung ist es, eine firmen- und branchenübergreifende Plattform zu entwickeln, die Funktionen eines Wissensmanagements erfüllt und eine Recherche nach bereits vorhandenem Wissen, Erfahrungen oder Partnern ermöglicht. Insbesondere durch die Bereitstellung von Schreibrechten bietet der TransferBrief die Möglichkeit, eigenständig Marketing auf einer kontinuierlich im WirtschaftsJournal beworbenen Plattform zu betreiben. Schwerpunkt Innovation Der TransferPoint zur Die Sächsische Industrie- und Technologiemesse SIT am Messestandort Chemnitz positioniert sich zunehmend als Förderer des branchenübergreifenden Wissens- und Technologietransfer. Auch im Mai 2014 wird sie mit einer eindrucksvollen Leistungsschau in den Schwerpunktbranchen Maschinen- und Anlagenbau, Automobil- und Fahrzeugbau, Mikrosystemtechnik, Informationsund Kommunikationstechnik sowie der Zulieferindustrie die Leistungs- und Konkurrenzfähigkeit der Region Sachsen demonstrieren. Dabei wartet die Chemnitzer Messe in Zusammenarbeit mit dem WirtschaftsJournal mit einer Premiere auf: dem TransferPoint. Was ist das, der TransferPoint? Hauptthema des TransferPoints ist der Wissens- und Technologietransfer. Zielstellung ist es, mit dem TransferPoint auf der Messe einen Kommunikationspunkt zu schaffen, der Wissenschaft und Forschung noch stärker mit der Wirtschaft, insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen, in Kontakt zu bringen. „Wir haben uns der Aufgabe gestellt, mit geeigneten Partnern über das Potenzial an Forschungs- und Entwicklungsleistung zu informieren sowie den Kon- Deut sc Der S he Studie n be ervic s www e ist die tätigen: Z .kix4 u o t rs . k u n f t . de takt zwischen Wissenschaftlern und Entwicklern bzw. wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen zu vermitteln. Damit erleichtern wir vor allem regionalen Unternehmen den Zugang zu den Forschungs- und Entwicklungskapazitäten an Universitäten, Hochschulen, Instituten und Unternehmen mit eigener Forschung und Entwicklung. Zielstellung ist es, bei der Initiierung von Transferprojekten mitzuhelfen und Hemmnisse in der Kommunikation untereinander abzubauen.“ so Jörg Winkler, Geschäftsführer der VWJ Verlag Wirtschaftsjournal GmbH. Dazu bietet der Kommunikationspunkt den Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Netzwerken an, eigene Leistungen projektbezogen zu präsentieren. Mit der Organisation eines interessanten Vortragsprogramms, Podiumsgesprächen und der Präsentation von Videoinformationen avanciert der TransferPoint zum Anziehungspunkt für Besucher und Aussteller. Als fachliche Begleiter treten in diesem Rahmen Firmen und Dienstleister auf, die insbesondere im Transfermanagement, der Wirtschafts- und Innovationsförderung oder der Innovationsfinanzierung eine führende Position einnehmen. Idealer Weise wird schon auf der Messe der Grundstein für künftige Projekte gelegt. Für geeignete Themenstellungen und deren Präsentation zur SIT sind sowohl die Chemnitzer Messe als auch das Wirtschaftsjournal jederzeit gesprächsbereit. Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 17 Schwerpunkt: Innovation HORIZON 2020 EU-Förderung für Forschung und Innovation ab 2014 HORIZON 2020 bündelt ab 2014 alle Fördermaßnahmen der EU im Bereich Forschung und Inno vation. Es setzt drei Prioritäten: „Wissenschaftsexzellenz", „Führende Rolle der Industrie" und „Gesellschaftliche Herausforderungen". Mindestens 20 Prozent des HORIZON 2020 Budgets sollen von 2014 bis 2020 kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zur Verfügung stehen. Zielgruppe sind innovative Unternehmen mit Entwicklungs-, Wachstums- und Internationalisierungskapazitäten. Alle Arten von Innovation, auch nichttechnologische, soziale und Dienstleistungsinnovationen stehen im Fokus, soweit sie einen europäischen Mehrwert mit sich bringen. Speziell unterstützt wird die Teilnahme von kleinen und mittleren Unternehmen durch das neue KMU-Instrument (Innovation in KMU). Dort können nur KMU Förderanträge stellen. Selbst die Unterstützung einzelner Unternehmen ist hier möglich. Die KMU selbst können entscheiden, wie sie das Projekt am besten organisieren und mit wem sie zusammenarbeiten. Auch die Vergabe von Aufträgen ist möglich, soweit den Unternehmen eigene Kapazitäten dafür fehlen. Das Instrument unterstützt in drei Phasen des Innovationsprozesses. In Phase 1 wird das technologische und kommerzielle Potential eines Projekts bewertet. Phase 2 unterstützt Demonstrationsvorhaben, Prototypen, Pilotanlagen bis hin zur Entwicklung der Marktfähigkeit von innovativen Produkten, Verfahren und Dienstleistungen. Indirekte Unterstützung erhalten Unternehmen dann in Phase 3 durch den erleichterten Zugang zu Bürgschafts- und Beteiligungsinstrumenten. Beratung und Information zu den einzelnen Programmsäulen und zur Teilnahme an HORIZON 2020 und weiteren relevanten EU-Förderprogrammen erhalten interessierte Unternehmen bei den Partnern des Enterprise Europe Network. Neun Partnerorganisationen stehen als Anlaufstellen vor Ort in Sachsen zur Verfügung. Das Netzwerk unterstützt bei der Erschließung neuer Märkte, der Geschäfts-, Forschungs- und Technologiepartnersuche, bei der Antragstellung zu europäischen Projekten und informiert zum EU-Recht und dessen nationaler Umsetzung. Weitere Informationen zu den Dienstleistungen des Netzwerkes und die Kontaktdaten Ihrer regionalen Ansprechpartner finden Sie unter http://www.een-sachsen.eu. Netzwerk Mittelstand Innovationsfähigkeit durch Austausch zwischen Hochschule und Wirtschaft steigern Eine gestandene Expertenrunde diskutierte am 7. Oktober 2013 die Innovationsstrategie Sachsens als Einstieg in die 3. Summer School unter dem Motto „WACHSTUMs. MOTOR.INNOVATION." an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden. Diskutiert wurde unter anderem über Innovationsfähigkeit lokal ansässiger Unternehmen und sächsischer Technologie-Cluster. Dr. Norbert Walter, Referatsleiter für Wirtschaftspolitik und Strategieentwicklung im Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sprach von einer „Diskrepanz zwischen hervorragenden Ideen, die entstehen" und dem was tatsächlich umgesetzt wird. Zum Innovationsbegriff gehöre dazu, „dass wir nicht nur die Ideen betrachten", sondern auch, wie der weitere Weg dahin gebahnt werden muss, so dass es auch Markterfolge gibt. Mit diesem Weg setzten sich im Anschluss an die Diskussion die studentischen Teil18 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 nehmer in einem Workshop auseinander. Es sollten die Schritte deutlich werden, vom Kontaktaufbau zu Unterstützern innerhalb der Hochschule, über die Marktanalyse bis hin zur Kostenplanung und Finanzierung, um aus einer guten Idee eines Studierenden ein marktfähiges Produkt oder eine erfolgreiche Technologie werden zu lassen. Der Veranstalter der Summer School 2013, das Hochschul-Projekt „Netzwerk Mittelstand", verfolgt das Ziel des intensiven Austauschs und Kontaktaufbaus zwischen Hochschule und regionaler Wirtschaft und Industrie. Berufliche Perspektiven im sächsischen Mittelstand sollen bekannter unter den Studierenden werden. Ein angebotenes Mentoring-Programm bietet dazu in ganz besonderer Weise die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zwischen erfahrenen Praktikern als Mentor und den Studierenden als Mentee. Kontakt: [email protected] Kathrin Winkler Telefon: 03 51 462-2428 www.htw-dresden.de/mentoring Schwerpunkt: Innovation Anzeige Keine Angst vor Veränderungen Kanzlei warnt rechtzeitig vor Rentabilitätsverlust, Personalengpässen und zeigt neue Lösungswege auf Menschen und damit ihre Anforderungen an Produkte, Dienstleistungen und die Arbeitswelt wandeln sich stetig. Nur wer sich diesen Veränderungen stellt oder gar aktiv gestaltet, kann als Unternehmer langfristig erfolgreich sein. Die in diesem Zusammenhang entstehenden oder notwendig werdenden Innovationen beschrieb der österreichische Ökonom Joseph Schumpeter bereits vor über 100 Jahren als „Durchsetzung neuer Kombinationen“. Und solche Kombinationen initiiert die Steuerberater- und Rechtsanwaltskanzlei nowak & partner. Wie dies konkret in der Praxis funktioniert und welchen Mehrwert die Mandanten davon haben, schildert Gesellschafter Torsten Nowak im Gespräch mit dem Wirtschaftsjournal. Wirtschaftsjournal: Steuerberater- und Rechtsanwaltskanzleien gibt es viele. Warum sollen Unternehmer gerade zu Ihnen kommen? Torsten Nowak: Das ist eine gute Frage. Einen Grund sehe ich in unserem Beratungskonzept, das aus zwei Teilen besteht. Der erste umfasst die verwaltenden Dinge wie Finanzbuchhaltung, Jahresabschluss, Lohnabrechnung usw. Der Kern ist aber die betriebswirtschaftliche Beratung. Diese hat zum Ziel, dass unser Mandant so viel wie möglich Steuern zahlen muss, d. h. ertragsstark und liquide ist. WJ: So agieren Sie eher als Unternehmensberater… Nowak: Ja genau, wir sehen uns als Unternehmensberater mit dem Fachgebiet Steuern und Recht. Nur wenn man den Mandanten und sein Unternehmen genau kennt, kann man ihn auch gut beraten. WJ: Dieser Ansatz fordert aber von Ihren Mitarbeitern ein umfangreiches Know-how! Nowak: Daher investieren wir in die Ausbildung unserer Mitarbeiter sehr viel. Wir unterstützen Fortbildungen finanziell und organisatorisch. Daneben ist die Erfahrung eine entscheidende Komponente. Viele unserer Mitarbeiter sind bereits seit 10 bis 15 Jahren bei uns tätig. WJ: Das spricht für Ihre Attraktivität als Arbeitgeber. Nowak: Ja, ich denke wir haben ein sehr gutes Betriebsklima. Wie bei unseren Mandanten steht auch bei uns in der Personalpolitik der eigentliche Mensch im Mittelpunkt. Aus diesem Grund bleibt den Müttern ihr Arbeitsplatz nach der Babypause garantiert und wir gewähren ihnen flexible Arbeitszeiten, damit sie berufliche und familiäre Verpflichtungen miteinander verbinden können. Permanente Fortbildung ist im übrigen Voraussetzung den Anforderungen und unseren eigenen Interessen gerecht zu werden. WJ: Zurück zu Ihren Mandanten: Es ist auffallend, dass sie häufig im Hochtechnologiebereich angesiedelt sind. Ist das nicht ein schwieriges Umfeld, in dem der durchschlagende Erfolg lange auf sich warten lässt? Nowak: Nein, wir sind in diesem Umfeld groß geworden und konzentrieren uns seit eh und je auf technologieorientierte Unternehmen. In Karlsruhe, wo wir her- kommen, befindet sich mit dem Institut für Technologie die größte deutsche Forschungseinrichtung. Ähnlich ist es in Dresden, das zum Beispiel mit zwölf Einrichtungen den deutschlandweit größten Standort der Fraunhofer-Gesellschaft bildet. Derzeit steht das Thema Unternehmensnachfolge bei vielen Firmen im Mittelpunkt. Deshalb versuchen wir Menschen aus den Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die oft viele tolle Ideen haben, mit Unternehmen, die entweder Fachkräfte oder einen Nachfolger suchen oder in Startups eine zukunftsträchtige Geldanlage, zusammenzubringen. Vor diesem Hintergrund haben wir auch unser Technologie Forum ins Leben gerufen. WJ: Gibt es nicht schon viele derartige Veranstaltungen? Nowak: Ja, aber für uns selbst ist es wichtig, außerhalb der täglichen Routine mit den Unternehmern – ob bestehende oder potenzielle Mandanten – ins persönliche Gespräch zu kommen. So können wir gezielt Netzwerkarbeit betreiben, Kontakte vermitteln und den Blick unserer Mandanten auf mögliche neue Anwendungsfelder für ihre Produkte lenken. Zum Beispiel stellte auf dem 1. Technologie Forum Anfang Juli die Firma Airclip einen Oktokopter vor, der für die Messdatenerfassung in verschiedenen Branchen geeignet ist. Unternehmer sind zu sehr ins Tagesgeschäft eingebunden als dass sie immer selbst auf alternative Lösungen kommen. Daher begleiten wir sie auch zu vielen anderen Veranstaltungen, wie u. a. von Dresden exists, die dazu dienen, potenzielle Mitarbeiter und Nachfolger kennen zu lernen oder neue Ideen aufzunehmen. Nach solchen Treffen beginnt oft erst die eigentliche Arbeit für uns. Die Gespräche müssen aufgearbeitet werden, um weitere Geschäftsmöglichkeiten ableiten zu können. Häufig entstehen daraus auch neue Kooperationen oder Startups, die wir begleiten. Existenzgründern gewähren wir beispielsweise ein Budget von 40 Beraterstunden, die nicht berechnet werden. Danach entscheiden wir beide über das weitere Vorgehen. Dabei sind wir auch ehrlich und sagen, wenn eine Unternehmung oder der vorgesehene Weg in die Selbstständigkeit keinen Sinn haben. Das sehen wir als unsere Pflicht, schließlich wollen wir Mandanten gewinnen, die wir dauerhaft betreuen können. „Unsere Mandanten schätzen an uns, dass wir rechtzeitig darauf hinweisen, wenn eine Schieflage droht. Um dies nachvollziehbar erkennen zu können, haben wir für jeden Mandanten ein überschaubares Kennzahlensystem entwickelt“, ergänzt Steuerberaterin Birgit Collmar, die das Büro in Dresden leitet. Weitere Informationen unter www.nowak-partner.de Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 19 Branchenfokus: ITK Industrie 4.0 im Praxistest In einmaliger Testumgebung mit drei Standorten soll der Austausch von Produkten und Energie virtuell erfolgen Industrie 4.0 steht allgemein für die vierte industrielle Revolution nach der Mechanisierung, der Massenfertigung und der Automatisierung der Produktion durch den Einsatz von IT. Nun sollen sich Fertigungsprozesse bis hin zu Fabriken generell selbst organisieren, intelligent werden. Dass dies technisch möglich ist, steht für die meisten Menschen außer Frage, sie treiben dies sogar selbst mit eigenen Automatisierungslösungen an. Allerdings sehen viele ihre eigene Rolle in der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft skeptisch. Ebenso ist für viele kleine Unternehmen noch unklar, wie sie die vierte industrielle Revolution praktisch umsetzen und dadurch schließlich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil erlangen können. Antworten auf diese Fragen versucht nun ein standortübergreifendes Industrie 4.0 Produktionsnetzwerk zu finden. Das IOSB vernetzt seine drei Standorte Karlsruhe, Lemgo und Ilmenau durch das Industrie 4.0-Produktionssystem. Abbildung: Fraunhoer IOSB 2013 Das Fraunhofer IOSB baut daher an seinen Standorten Karlsruhe, Lemgo und Ilmenau das deutschlandweit erste vernetzte Industrie 4.0-Produktionssystem als Testumgebung für Industrie 4.0-Technologien auf. Aufbauend auf bereits an den IOSB-Standorten Lemgo und Karlsruhe vorhandenen Anlagen wird ein standortübergreifendes Produktionsnetzwerk entstehen, welches unter Einbeziehung des Standorts Ilmenau Teil eines virtuellen Smart Grids wird. Der Austausch von Produkten und Energie ist dabei virtuell, d.h. die Abläufe der Produktion und des Informationsmanagements werden synchronisiert, ohne einen realen Austausch von Material und Energie zwingend zu benötigen. Aktive Einbeziehung des Kunden Mit der Industrie 4.0-Demonstrationsfabrik entsteht eine neue Plattform zur Durchführung von Forschungsarbeiten zu Konzepten intelligenter Vernetzung, Produktionsoptimierung und Energiemanagement. Gleichzeitig dient sie als Demonstrationsumgebung für Industriekunden und anderweitige Forschungsprojekte. Ein wichtiger Aspekt der Industrie 4.0-Demonstrationsfabrik ist die Integration des Kunden und seiner Produktanforderungen in die Wertschöpfungskette. Basierend auf den Kundenanforderungen kann im neuen Produktionsnetzwerk der passende Produktionsprozess konfiguriert werden, z. B. durch Auswahl der passenden Produktionsmodule bzw. durch deren Parametrisierung. Dadurch sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, um die geforderte Flexibilität bei der kundenspezifisch individualisierten Produktion zu gewährleisten (Stichwort: Losgröße 1). Dadurch entsteht eine Einrichtung, die in ihrer Konzeption und Umsetzung in Deutschland bisher einmalig ist. Fraunhofer IOSB/CH Innovationsverbund Maschinenbau Sachsen Zum Ende dieses Jahres stellt das Sächsische Wirtschaftsministerium die Basisfinanzierung für das VEMAS-Netzwerkmanagement ein. Das Projekt „Verbundinitiative Maschinenbau Sachsen VEMAS“ wird damit beendet. „Wir werden aber als technologie- und produktoffenes Netzwerk weiter agieren und uns stärker projektseitig orien20 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 tieren“, versicherte der bisherige Projektmanager Prof. Dieter Weidlich in einem Hintergrundgespräch mit dem Wirtschaftsjournal. So wird das bisherige VEMAS-Netzwerk voerst unter dem Dach des Fraunhofer IWU mit der Bezeichnung „Innovationsverbund Maschinenbau Sachsen“ weiter geführt. CH Anregungen nehmen die Akteure gern unter [email protected] entgegen. Branchenfokus: ITK IT-Experten e ert asi ss bb ine We e-Bus g/ n un ge nd un we lös its An g/ rhe tun g he e ra r u n Sic b e i s zes tim P ro s s o p en ng ze u s P ro ö gsl un n Ort ge n ösu nsl n/ tio ge ika lun ung un chu bild mm Ko IT-Seiter W tur uk nd r ast s- u Au nfr g IT-I tun e ra IT-B / a re rd w n i k Ha tech tem he S y s e b l i c a re i etr ftw P/B sso ER ung - und k en nd we Druc ung s An ö l r t pie en Ko em ag an nm nte PLM Mme A ku D-C Do CA nik ech gst run ce/ sie rvi g ati sse lun tom ng ck Au du twi ns n n u we ee An ar nden te(n) ftw i So Sie fi f Se au Anbieterverzeichnis ¸ alltrotec GmbH Softwaresystemhaus Rankestraße 35, 01139 Dresden Telefon: 0351 83283-0, Telefax: 0351 83283-88 [email protected], www.alltrotec.de ¸ 25 ¸ Bechtle GmbH & Co. KG Neefestraße 78 09119 Chemnitz Tel.: 0371 3517-0 [email protected] www.bechtle .com ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ Bechtle GmbH & Co. KG Tharandter Straße 13 01159 Dresden Tel.: 0351 42274-0 [email protected] www.bechtle .com Bechtle GmbH Westringstraße 59 04435 Leipzig Tel.: 034205 759-0 [email protected] www.bechtle .com Bechtle GmbH Lindenallee 6 99438 Weimar Tel.: 03643 815-0 [email protected] www.bechtle .com c.a.p.e. IT GmbH Annaberger Straße 240, 09125 Chemnitz Tel.: 0371 5347-620, Fax: 0371 5347-625 [email protected], www.cape-it.de ¸ Projektmanagement APRESYS® Informations-Systeme GmbH Zwickauer Straße 56 09112 Chemnitz Tel.: 0371 775053-50 Fax: 0371 775053-55 [email protected] www.apresys.de ARC Solutions GmbH Annaberger Straße 73 09111 Chemnitz Tel.: 0371 52319-0 [email protected] www.arcsolutions.eu ¸ 37 ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 21 Branchenfokus: ITK IT-Experten e ert asi ss bb ine We e-Bus g/ n un ge nd un we lös its An g/ rhe tun g he e ra r u n Sic b e i s zes tim P ro s s o p en ng ze u s P ro ö gsl un n Ort ge n ösu nsl n/ tio ge ika lun ung un chu bild mm Ko IT-Seiter W tur uk nd r ast s- u Au nfr g IT-I tun e ra IT-B / a re rd w n i k Ha tech tem he S y s e b l i c a re i etr ftw P/B sso ER ung - und k en nd we Druc ung s An ö l r t pie en Ko em ag an nm nte PLM Mme A ku D-C Do CA nik ech gst run ce/ sie rvi g ati sse lun tom ng ck Au du twi ns n n u we ee An ar nden te(n) ftw i So Sie fi f Se au Anbieterverzeichnis ¸ C-CAM GmbH Otto-Schmerbach-Str. 19 (ITC), 09117 Chemnitz Tel.: 0371 24350-0, Fax: 0371 24350-11 [email protected], www.c-cam.de DELTA BARTH Systemhaus GmbH Ludwig-Richter-Straße 3 09212 Limbach-Oberfrohna Tel.: 03722 7170-0 Fax: 03722 7170-11 [email protected] www.debas.de DNUG – The Enterprise Collaboration Professionals e. V., Kahlaische Straße 2, 07745 Jena Telefon: 03641 4569-0, Telefax: 03641 4569-15 [email protected], www.dnug.de 39 ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ 36 Flächendeckender vernetzter Wissens- und Technologietransfer 34 Flächendeckender vernetzter Wissens- und Technologietransfer 27 ¸ ¸ c/o IHK Chemnitz www.ebusiness-lotse-chemnitz.de envia TEL GmbH Friedrich-Ebert-Straße 26, 04416 Markkleeberg Telefon: 0800 0101600 [email protected], www.enviaTEL.de fabrik-ID GmbH Gießerstraße 7-9 09130 Chemnitz Tel.: 0371 44431-60 Fax: 0371 44431-99 [email protected] www.fabrik-id.de GISA GmbH Leipziger Chaussee 191 a 06112 Halle (Saale) Telefon: 0800 7000 585 (kostenfrei aus dem dt. Festnetz) www.gisa.de HANSA COMPUTER GmbH Handelsvertretung der CANCOM GmbH Hamburger Straße 3, 04129 Leipzig Tel.: 0341 982040, Fax: 0341 9820414 [email protected], www.hansa-computer.de 22 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 ¸ 35 29 ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ Branchenfokus: ITK IT-Experten e ert asi ss bb ine We e-Bus g/ n un ge nd un we lös its An g/ rhe tun g he e ra r u n Sic b e i s zes tim P ro s s o p en ng ze u s P ro ö gsl un n Ort ge n ösu nsl n/ tio ge ika lun ung un chu bild mm Ko IT-Seiter W tur uk nd r ast s- u Au nfr g IT-I tun e ra IT-B / a re rd w n i k Ha tech tem he S y s e b l i c a re i etr ftw P/B sso ER ung - und k en nd we Druc ung s An ö l r t pie en Ko em ag an nm nte PLM Mme A ku D-C Do CA nik ech gst run ce/ sie rvi g ati sse lun tom ng ck Au du twi ns n n u we ee An ar nden te(n) ftw i So Sie fi f Se au Anbieterverzeichnis IBYKUS AG für Informationstechnologie Hermann-Hollerith-Straße 1, 99099 Erfurt Telefon: 0361 4410-0 [email protected], www.ibykus.de N+P Informationssysteme GmbH Meerane – Dresden – Nürnberg An der Hohen Straße 1 08393 Meerane Tel.: 03764 4000-0 [email protected] www.nupis.de SIGMA Chemnitz GmbH Am Erlenwald 13 09128 Chemnitz Tel.: 0371 2371-0 Fax: 0371 2371-150 [email protected] www.sigma-chemnitz.de TIQ Solutions GmbH Weißenfelser Straße 84, 04229 Leipzig Telefon: 0341 355903-00 [email protected], www.tiq-solutions.de ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ Auto ID/RFID 33 UNIORG Services GmbH Büro Chemnitz, Neefestraße 88, 09116 Chemnitz Tel.: 0371 3685-647, Fax: 0371 3685-650 [email protected], www.uniorg.de YellowFox GmbH Am Wüsteberg 3, 01723 Wilsdruff OT Kesselsdorf Thomas Götze, Tel. 035204 270-100 [email protected], www.yellowfox.de ¸ 32 ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 23 Branchenfokus: ITK Generative Fertigung in Serie Messe Erfurt und VDW wollen gemeinsam den Einsatz und Nutzen generativer Fertigungsverfahren fördern Die 3. Dimension ist das natürliche Grundprinzip des Additive Manufacturings. Foto: Messe Erfurt Der VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), Frankfurt am Main, und die Messe Erfurt GmbH haben Mitte September eine langfristige Partnerschaft im Bereich generative Fertigung beschlossen. Das haben VDW-Geschäftsführer Dr. Wilfried Schäfer und Erfurts Messe-Chef Wieland Kniffka in einem gemeinsamen Memorandum festgelegt. Das Ziel ist, die Messeprojekte beider Partner, METAV (VDW) sowie Rapid.Tech und FabCon 3.D (Erfurt), schrittweise zu verzahnen. Hintergrund ist der Einzug generativer Fertigungstechniken in die Massenproduktion. Was als Rapid Prototyping begann, entwickelte sich in mehreren Evolutionsstufen zum heutigen Additive Manufacturing, kurz AM. In Deutschland bildet die Erfurter Kongressmesse Rapid.Tech dieses Themenfeld seit über zehn Jahren umfassend ab, Know-how, das ab 2014 für die Aussteller der METAV in Düsseldorf zur Verfügung steht. „Es ist die richtige Entscheidung zur richtigen Zeit“, erklärt Ralf Schumacher, Leiter Labor „Medical Additive Manufacturing“ an der Fachhochschule Nordwestschweiz und Mitglied des neugegründeten Fachbeirats der Rapid.Tech. „In der Kooperation liegt ein großes Potenzial zur Weiterentwicklung von Rapid.Tech und METAV als zentrale Kompetenzzentren auf diesem Gebiet.“ Michael Eichmann, Geschäftsführer des hessischen Unternehmens RTC Rapid Technologies GmbH, erkennt in der Zusammenarbeit doppelten Nutzen: „Das Engagement der Messe Erfurt auf der METAV adressiert neue Besucherzielgruppen und bringt den Ausstellern neue Kundenkontakte. Gleichzeitig werden die Möglichkeiten der generativen Fertigungsverfahren noch stärker in die Maschinenbaubranche hinein getragen und können so Synergien aufzeigen.“ In unmittelbarer Nachbarschaft zur METAV-Sonderschau Metal meets Medical, die durch die Erfurter Rapid.Tech um das Segment generative Verfahren ergänzt wird, gibt die „Rapid.Area“ als weiterer Baustein der Kooperation einen ersten Überblick zu den Möglichkeiten generativer Fertigung für Fachbesucher und Einsteiger gleichermaßen. Hier präsentieren maßgebliche Rapid.Tech-Aussteller auf 100 Quadratmetern die gesamte Prozesskette der generativen Fertigung – vom Entwurf bis zum fertigen Produkt. Gleichzeitig gewähren führende Anbieter einen Einblick in die semiprofessionelle und verbraucherorientierte Nutzung des 3D-Drucks. Messe Erfurt/VDW/CH IT-Anwenderforum 14.-16. Mai in Chemnitz: Digitale Anwendungen für Unternehmen Mitte Mai nächsten Jahres findet das IT-Anwenderforum im Rahmen des neuen Chemnitzer Fachmesseverbundes statt. Dabei wird es aus heutiger Sicht unter anderem um Ressourceneffiziente Produktion und Integration der Informationstechnik 24 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Konvergenz von Maschinensteuerung und Mobilfunknetzen Vernetztes Energiemanagement Werkzeuge im Engineering-Bereich Sicherheit und proaktive Sicherheit bei der Nutzung von Diensten und Maschinen sowie Outsourcing-Strategien gehen. Branchenfokus: ITK Die Zukunft fest im Griff Sehr geehrte Leserschaft des Wirtschaftsjournals, Ihr Kunde Daimler erwartet von Ihnen künftig CAD-Daten auch im NX-Format? Wappnen Sie sich für die neue Aufgabe, stärken Sie Ihre Partnerschaft. Wir unterstützen Sie dabei, zum Beispiel mit zertifizierten Trainings und kostenlosen Schnupperkursen. Sprechen Sie uns an, vereinbaren Sie Ihren Termin. Ihr Alexander Hoffmann, Geschäftsführer ARC Solutions – Ihr Software-Systemhaus Dienstleistung & Support für Produkte von Siemens PLM Software (NX, Teamcenter) und ARC Solutions (REMARC®) Installation, Customizing, Einführung und Betrieb Einzel- und Gruppenschulungen, Classroom oder individuell in Ihrem Haus Hotline-, Remote- und Vorort-Unterstützung Bewegende Lösungen NX – CAD-CAM-CAE für die Fertigungsindustrie Teamcenter – weltweit die Nummer 1 in PLM REMARC® – strategisches Teile- und Stammdatenmanagement MultiCAD mit Pro/ENGINEER, Inventor, AutoCAD, Catia, … Wir bieten Ihnen Kompetenz, Erfahrung, Ausdauer sowie Kreativität. In vertrauensvoller Partnerschaft mit unseren Kunden gestalten wir integrierte, zukunftssichere Lösungen für den Produktlebenszyklus (PLM). Wir realisieren für Sie die durchgängige Integration Ihrer IT-Werkzeuge über eine zentrale Informationsplattform für das Produkt- und Prozesswissen: von der Entwicklung über das strategische Teile- und Stammdatenmanagement bis zur Fertigung, inklusive der Teamarbeit aller Beteiligten. ARC Solutions ist nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert. Ihr Erfolg und Ihre Zufriedenheit sind unser Maßstab! Branchenfokus: ITK Zukunftspfade Informatik-Professor fordert Ministerium für Digitale Innovation Digitale Technologien bilden die Grundlage für wirtschaftliche Innovation und gesellschaftlichen Fortschritt. Eine leistungsfähige, flächendeckende Breitbandinfrastruktur ist also das notwendige „Betriebssystem“ der digitalen Gesellschaft der Zukunft. Zu diesem Thema erstellte der IT-Planungsrat im Auftrag des Bundesministeriums des Innern und mehrerer Bundesländer eine Studie zum Thema „Zukunftspfade Digitales Deutschland 2020“. Zu deren Vorstellung im Bundespresseamt in Berlin am 4. November 2013 wurde eine Expertenrunde eingeladen, welche die Kernaussagen der Studie erörterte. Einer dieser Experten war Prof. Dieter Rombach, geschäftsführender Leiter des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering IESE in Kaiserslautern, der zukunftsweisende und bahnbrechende Ideen zum Thema „Technologische Digitalisierung“ präsentierte. Ganzheitliche Digitalisierungsstrategie Ziel der Studie war es, eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie für Deutschland 2020 zu entwerfen. Eine der wichtigsten Erkenntnisse hierbei ist, dass der Staat die Digitalisierung aktiv mitgestalten und die Rolle des steuernden Moderators übernehmen muss, der eine übergreifende digitale Strategie erstellt, koordiniert und als Vorbild bei der Einführung digitaler Technologien vorausgeht. Laut Prof. Rombach hat der flächendeckende Ausbau von leistungsfähigen Breitbandanschlüssen höchste Priorität. Ein barrierefreier Zugang zu leistungsfähigen Internetanbindungen sollte für alle Haushalte und Unternehmen in Deutschland garantiert werden. Geeignete Applikationen und Vertrauen Das volkswirtschaftliche Potenzial einer solchen Breitbandinfrastruktur kann allerdings erst durch geeignete Applikationen, wie beispielsweise E-Government-Produkte und integrierte Ökosystemanwendungen im Bereich Gesundheit oder Energie/Umwelt ausgeschöpft werden. Außerdem müsse das Vertrauen in die Verlässlichkeit dieser neuen, datenintensiven Anwendungen durch eine starke IT-Sicherheit und hohen Datenschutz sichergestellt werden: „Der Schlüssel zum Erfolg der digitalen Modernisierung liegt insbesondere darin, die Menschen vom Nutzenfaktor des technologischen Fortschritts zu überzeugen!“ 26 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Entwicklung der Breitbandverfügbarkeiti ≥ 50 Mbit/s in Deutschland __________________________________ Erhebung des TÜV Rheinland im Auftrag des BMWi zur Breitbandverfügbarkeit in Deutschland zum Stand Ende 2012. Die Erweiterung des digitalen Breitbandnetzes verlangt auch nach der Ausbildung und Förderung qualifizierter Fachkräfte im IT-Bereich sowie nach kontinuierlichen Weiterbildungsmaßnahmen für Arbeitnehmer. Zudem hält Prof. Rombach die Einrichtung eines nationalen Kompetenzzentrums für „breitbandbasierte digitale Innovation“ für unerlässlich. In einer solchen Einrichtung sollten verschiedene Experten aus den Bereichen Software, Netze, Verwaltung und Sozialwissenschaften transdisziplinär zusammenarbeiten und als unabhängige Beratungsinstanz für Politik und Wirtschaft dienen. Dabei geht Prof. Rombach sogar noch einen Schritt weiter: „Die nationale Bedeutung des Themas ‚Breitbandbasierte digitale Gesellschaft‘ für die Zukunft ist so fundamental, dass dieses durch ein eigenes Ministerium für Digitale Innovation repräsentiert werden sollte!“ Fraunhofer IESE/CH Branchenfokus: ITK Vernetzung von Unternehmensstandorten auf Basis modernster MPLS-Netztechnologie Sie wollen Ihre Unternehmensdaten barrierefrei, sicher und immer mit der optimalen Bandbreite an jedem Ihrer Unternehmensstandorte abrufen? Aber Ihr bisheriges Unternehmensnetzwerk stößt an seine Leistungsgrenzen? Die modernste und flexibelste Lösung heißt MPLS (Multi-Protokoll-Label-Switching). Eine Netztechnologie mit komplexen Möglichkeiten für hochindividuelle und sichere Firmennetzwerke, die fü r zukünftige Anforderungen und neue Technologien noch ausreichend Spielraum lässt. envia TEL als führender regionaler Telekommunikationsdienstleister und Netzbetreiber ist Ihr Partner auf dem Gebiet der Standortvernetzung mit modernster MPLS-Netztechnologie. Mit unserer Infrastruktur betreiben wir das größte Glasfaser- und MPLS-Datennetz eines regionalen Netzbetreibers in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Alles von heute auf morgen verändern geht nicht. Wir helfen Ihnen zuerst bei den kleinen Schritten und prüfen, ob sich ein mittelfristiger Technologiewechsel auf eine MPLS-Unternehmensvernetzung trägt. Wir analysieren Ihre einzubindenden Standorte und empfehlen die notwendige Übertragungsbandbreite und Verarbeitungstechnologien für den Datenstrom. Denn moderne MPLS-Netze können je nach Standortgröße, geforderter Bandbreite oder Datenstrom mit flexiblen Übertragungsbandbreiten agieren. Darüber hinaus sorgt MPLS mit seinen Mechanismen zur Klassifizierung und Priorisierung von Daten dafür, dass zeitkritische Anwendungen wie Sprach- und Videokommunikationskanäle über das Netzwerk betrieben werden können, ohne Störungen im Datenverkehr zu verursachen. Ein wichtiger Baustein in einem Firmennetzwerk ist die zentrale Bündelung Ihrer Daten in einer sicheren Geschäftsumgebung – einem hochverfügbaren Datacenter. envia TEL betreibt ab 2014 in Taucha bei Leipzig das größte und modernste Rechenzentrum. Schritt für Schritt entsteht so ein neues Konzept für Ihr Unternehmensnetzwerk. Die technische Umsetzung erfolgt anschließend in einer parallelen Umgebung zur Vermeidung von Ausfällen und mit einem transparenten Zeitplan zur Inbetriebnahme. Sie planen Veränderungen oder eine Neuausrichtung Ihres Unternehmensnetzwerks? Umfassende Informationen rund um die Produkte envia TEL mpls und envia TEL datacenter finden Sie unter: www.enviaTEL.de. Für alle weiteren Fragen stehen wir Ihnen gern telefonisch unter 0800 0101600 (kostenfrei) oder per E-Mail an [email protected] zur Verfügung. Wir freuen uns auf Sie. Unter flexibler Vernetzung verstehen wir was besseres. Sichere Unternehmensvernetzung mit MPLS und Datacenter von envia TEL Ist Ihr Netzwerk an seine Leistungsgrenze angelangt? Stehen Ihnen ausreichend Bandbreiten für Ihre Geschäftsprozesse zur Verfügung? Und ist Ihre Technik vor Ausfällen, Manipulation, Sabotage oder Brand- und Wasserschäden geschützt? Antworten hierauf bieten Ihnen die zukunftsweisende MPLS-Technologie und die spezialisierten Datacenter von envia TEL. Unsere individuellen Lösungen für Geschäftskunden stehen für optimale Vernetzung und sicheren Datenaustausch sowie Schutz und Wirtschaftlichkeit Ihrer Firmentechnik. Für weitere Informationen sind wir gern für Sie da unter 0800 0101600 (kostenfrei) oder www.enviaTEL.de. Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 27 Branchenfokus: ITK Artfremde Möglichkeiten KPMG-Studie: Wer überlebt die digitale Revolution? Die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft beschleunigt nicht nur Prozesse oder eröffnet neue Möglichkeiten der ortsungebundenen Zusammenarbeit, sondern erfordert in den Unternehmen auch ganz neue Denk- und Arbeitsweisen. So rechnet über die Hälfte der Unternehmen in Deutschland aufgrund der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung bis zum Jahr 2020 mit neuer Konkurrenz aus einer anderen Branche (61 Prozent). Das hat eine KPMG-Umfrage unter 350 Vorständen und Geschäftsführern von Unternehmen in Deutschland ergeben. Vor allem der Handel gerät zunehmend ins Visier branchenfremder Unternehmen: Über die Hälfte der Unternehmen der Telekommunikations- und Medienbranche sieht bis 2020 in diesem Segment ein neues Betätigungsfeld. Unter den Banken und Versicherungen sowie den Energieversorgern gehen jeweils 42 Prozent davon aus, im Handel zusätzliche Umsätze realisieren zu können. Im Finanzsektor, in der Energie- sowie in der Telekomund Medienwirtschaft machen sich zwischen 70 und 80 Prozent der Unternehmen Gedanken um neue Konkurrenz aus einer anderen Branche. Unter den Telekommunikationsund Medienunternehmen sowie Energieversorgern rechnet jeweils über die Hälfte der Befragten bis 2020 sogar mit starken oder fundamentalen Veränderungen ihres Geschäftsmodells. Weniger beunruhigt sind der Finanzsektor und die Automobilindustrie: Dort liegt dieser Wert nur bei 20 Prozent. KPMG-Vorstand Robert Gutsche: „Digitalisierung und Vernetzung führen dazu, dass sich bei zahlreichen Unternehmen die Grundlagen ihres bisherigen Wirtschaftens deutlich verschieben. In vielen Branchen verschwinden die ehemals hohen Eintrittsbarrieren, so dass neue Konkurrenzverhältnisse entstehen. Das erhöht den Wettbewerbsdruck durch neue Marktteilnehmer, eröffnet aber auch Wachstumsperspektiven. Für alle Unternehmen stellt sich die Frage: Wer wildert in wessen Revier? Und wer überlebt die digitale Revolution?“ Steigendes Wettbewerbsrisiko und neue Wachstumspotenziale Wie sehr sich Branchengrenzen verwischen, belegt diese Zahl: 69 Prozent aller Unternehmen sehen Umsatzpotenziale in einer anderen Branche. In der Telekom- und Medienbranche ist das Bestreben, in andere Branchen zu expandieren, am 28 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 stärksten ausgeprägt (84 Prozent). Das Hauptaugenmerk liegt hier auf dem Handel sowie der Technologiebranche. Attraktive Zielmärkte für Technologiefirmen wiederum sind die Automobilindustrie, der Energiesektor sowie die Telekomund Medienbranche. Aber auch der Finanz- und Energiesektor und die Logistikbranche planen, in Zukunft verstärkt in andere Branchen zu expandieren. In allen Fällen gilt vor allem der Handel als attraktiver Zielmarkt. Marc Ennemann, Partner bei KPMG: „Diese Studie zeigt eindeutig, dass das Wettbewerbsrisiko in vielen Branchen durch neue Marktteilnehmer steigt und es kaum klare Fronten gibt. Niemand ist vor neuen Konkurrenten gefeit. Durch diese Dynamik ergeben sich auch neue Konstellationen für Kooperationen und Allianzen, die über Branchengrenzen hinweg geschlossen werden. In vielen Fällen dürften die Wachstumspotenziale für Unternehmen in bisher fremden Branchen sogar größer sein als im angestammten Kernmarkt, der häufig durch Sättigung und Konsolidierung gekennzeichnet ist.“ 85 Prozent der befragen Unternehmen erwarten, dass der Innovationsdruck in ihrem Geschäft bis 2020 steigen wird. Das gleiche Bild ergibt sich bei der Kostenentwicklung: Neun von zehn Unternehmen prognostizieren einen steigenden Kostendruck. Quelle: KPMG, 2013 „Veränderungswille und Risikobereitschaft sind notwendige Bedingungen für das Überleben im digitalen Zeitalter. Wer zögert und in alten Mustern verharrt, der wird von der Dynamik der digitalen Welt überrollt. Unternehmen brauchen den Mut, bestehende Produkt- und Dienstleistungsportfolios radikal zu überarbeiten, obsolete Produkte oder Dienstleistungen aufzugeben und gänzlich neue Geschäftsfelder zu erschließen. Auch die eigene Position in der Wertschöpfungskette muss neu justiert werden: Die Unternehmen müssen sich entscheiden, ob es für sie vielversprechender ist, näher an den Kunden heranzurücken oder ob sie eher als Zwischenlieferant oder intermediärer Dienstleister agieren wollen.“ KPMG-Vorstand Robert Gutsche Branchenfokus: ITK Einzigartige Schnittstellen HANSA COMPUTER bietet Integration unterschiedlicher System-Plattformen an Gerald Lehmann, GesellschafterGeschäftsführer der HANSA COMPUTER GmbH. Foto: HANSA COMPUTER GmbH Weitere Informationen unter: www.hansa-computer.de Aus einer Vielzahl von möglichen IT-Lösungen genau die passende zu finden, ist die Spezialität der HANSA COMPUTER GmbH. Diese Kompetenz hat sie sich sukzessive seit 1990 aufgebaut. Als einer der ersten Apple-Fachhändler Ostdeutschlands gestartet, ist sie heute ein erfahrener Liefer- und Servicepartner von plattformübergreifenden IT-Lösungen u. a. für öffentliche Einrichtungen, Verlage, Hochschulen, Druckereien und Agenturen. Gerade in Zeiten wo LifeStyle-Produkte von Apple (MacBook Pro, iPad und iPhone) in Unternehmen Einzug halten, ist die sichere Integration in bestehende IT-Strukturen eine Herausforderung für viele IT-Administratoren. „Wir sind in der Lage, unterschiedliche System-Plattformen wie Mac, Windows, Tablet-PCs und Smartphones zu integrieren. Das ist fast einmalig“, berichtet Geschäftsführer Gerald Lehmann stolz. Diese Leistung schätzt auch ein renommierter Kunde – das Schauspielhaus Leipzig: „Ihr Unternehmen zeichnet sich insbesondere bei Installation und Betreuung der gemischten Windows- und Mac-Umgebungen in unserem Haus aus", so Mirko Holze, dortiger Leiter für bauliche Anlagen und Hausverwaltung. Doch auch im produzierenden Gewer- be fühlt sich HANSA COMPUTER zu Hause. So bieten sie beispielsweise als Autodesk Partner 3D- und CAD-Softwarelösungen für Unternehmen aus dem Maschinenbau, der Architektur und Bauwirtschaft an. Und noch einen Vorteil können die Leipziger IT-Spezialisten ihren Kunden bieten: Sie sind in der Lage komplexe Projekte zu realisieren, selbst wenn sie ganz unterschiedliche Komponenten einer Wertschöpfungskette betreffen. Je nach Kundenanforderung steht deshalb bei HANSA COMPUTER ein qualifiziertes Mitarbeiterteam der Fachgebiete Digitaldruck, Studiotechnik, multimediale Anwendungen und Netzwerke zur Verfügung. Das war auch für die Hochschule Merseburg bei der Ausstattung der Fotografiewerkstatt entscheidend. „Hauptkriterium bei der Vergabe des Auftrages war, dass die gesamte Technik und Ausstattung von einer Firma geliefert wird“, betont der Leiter dieser Einrichtung, Thomas Tiltmann. Als Handelsvertretung der CANCOM GmbH, die eines der drei größten IT-Systemhäuser Deutschlands ist, kann HANSA COMPUTER zudem kurze Lieferzeiten, günstige Konditionen, sowie zusätzliches Know-how gewährleisten. HANSA COMPUTER Leistungsstarke IT-Lösungen, kompetent aus einer Hand Integration unterschiedlicher IT-Systeme (Mac, Windows, Tablet-PCs, Smartphones) Professioneller Apple Garantie- und Reparaturservice Über 20 Jahre Erfahrung als herstellerunabhängiges IT-Systemhaus Autodesk Silber Partner für 3D & CAD Workflows inkl. CAD-Drucksysteme HANSA COMPUTER GmbH :: Handelsvertretung der CANCOM GmbH Hamburger Str. 3 :: 04129 Leipzig :: Tel 0341-98 20 40 [email protected] www.hansa-computer.de Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 29 Branchenfokus: ITK Vom Neben- zum Miteinander SEMICON Europa künftig abwechselnd in Dresden und Grenoble Auf der internationalen Halbleitermesse SEMICON Europa, die vom 8. bis 10. Oktober in Dresden stattfand, stellten über 300 Aussteller aus 20 Nationen neue Produkte und Technologien vor. Experten diskutierten die nächsten Schritte auf dem Weg zur ehrgeizigen Industriestrategie der Europäischen Kommission. Diese sieht vor, 100 Milliarden Euro in die Halbleiterproduktion zu investieren. Das Ziel: Bis zum Jahr 2020 sollen 20 Prozent der weltweiten Chipproduktion in Europa angesiedelt sein. Im Gegensatz zu Deutschland, wo eine klare Zielstellung noch fehlt, startete die französische Regierung in diesem Jahr das Programm „Nano2017", eine auf fünf Jahre angelegte strategische Investitionspartnerschaft zwischen der öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft, mit einem Investitionsvolumen von 3,5 Milliarden Euro. Am 10. September hatten Industrie- und Wissenschaftsvertreter des Hochtechnologie-Clusters Silicon Saxony an Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler die „Dresdner Position" übergeben. Die Forderung des Branchenverbands an die Bundesregierung: Ein klares Bekenntnis zur Mikroelektronik in Deutschland, um die Zukunft des Industriestandortes Deutschland langfristig zu sichern. Während die deutsche Halbleiterbranche auf mehr als nur verbale Unterstützung durch die künftige Bundesregierung hofft, gibt die Sächsische Staatsregierung erfreulich klare Signale. „Der Freistaat ist bereit, seinen finanziellen Beitrag zu leisten, damit die in Aussicht gestellten Fördermittel der Europäischen Union nach Sachsen fließen können", sagte Wirtschaftsminister Sven Morlok am Rande der Messe. „Dies ist gleichzeitig ein Angebot, aber auch eine Aufforderung an den Bund und an die Unternehmen, sich ebenso entschlossen zu engagieren, damit Deutschland - und damit auch Sachsen - künftig ein attraktiver Halbleiterstandort bleibt und die enormen Potenziale dieser Technologie für seine Volkswirtschaft nutzen kann." Mit mehr als 25.000 Beschäftigten in der Halbleiterbranche und über 300 Unternehmen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen ist Sachsen einer der führenden Forschungs-, Entwicklungs- und Fertigungsstandorte der Halbleiterbranche in Europa. Vor allem der mittelständisch geprägte Zulieferbereich punktet dabei mit Innovationskraft. Die Stärken Sachsens liegen in den so genannten „More-than-MooreTechnologien", also Chips, die nicht nur rechnen können, sondern gleichzeitig weitere intelligente Funktionen innehaben. Sachsen behauptet sich hier im Verbund mit den weiteren europäischen Standorten Grenoble und Leuwen. 30 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Unter diesem Gesichtspunkt wurde die Nachricht, dass die SEMICON Europa künftig abwechselnd in Dresden und Grenoble stattfinden wird, mit Verständnis aufgenommen. „Wir sind sehr stolz darauf, dass die Industrie fünf Jahre in Folge an Europas größtem Mikro- und Nanoelektronik-Standort aktuelle Themen und Trends diskutiert hat. Hier wurden wichtige Initiativen gestartet, die zu einer Neubewertung der Halbleiterindustrie innerhalb der Europäischen Kommission geführt haben", sagte Dresdens Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert: „Aus dem Nebeneinander der europäischen Halbleiterstandorte wird immer mehr ein Miteinander". Das neue Konzept basiere auf intensiven Überlegungen innerhalb der gesamten Branche. „Die aktuellen industriepolitischen Weichenstellungen der Europäischen Union zur Stärkung der europäischen Chip-Branche sowie das Feedback unserer Mitglieder und Kunden sind in die Neuausrichtung eingeflossen" so Denny Mc Guirk, Präsident von SEMI International. Die SEMICON Europa ist die größte jährliche europäische Branchenveranstaltung für Technologien und Lösungen für die Mikroelektronikproduktion, einschließlich Halbleiter, MEMS, gedruckte und organische Elektronik sowie Photovoltaik, Leistungselektronik - und sie ist ebenso Indikator für die neuesten Technologietrends und Entwicklungen in der Industrie. 2014 wird die SEMICON Europa vom 7. bis 10. Oktober 2014 in Grenoble und 2015 erneut in Dresden stattfinden. Simone Pflug Die DAS Environmental Expert GmbH aus Dresden stellte auf der SEMICON ein neues Monitoringsystem vor, das es erlaubt, Anlagenparks von bis zu 200 Systemen pro Server zu überwachen. Die DAS-Lösung ist schnell zu installieren und ihre nutzerfreundliche Oberfläche erlaubt das einfache Integrieren von Anlagen verschiedener Hersteller ohne einen Eingriff in die Software. Foto: DAS Branchenfokus: ITK Anzeige Smart Company – Special Solutions Die EDC Electronic Design Chemnitz GmbH bezieht eigenes Firmengebäude Aufgrund des anhaltenden Wachstums bei EDC wurde 2012 mit einem erheblichen Investitionsvorhaben begonnen, das bis 2014 vollständig umgesetzt sein wird. Zentraler Bestandteil des Investitionsvorhabens war die Errichtung und Ausstattung des eigenen Firmengebäudes auf dem Smart System Campus der Stadt Chemnitz (Bild links). EDC-Geschäftsführer Dr. Steffen Heinz, Werner Turck, Geschäftsführer der TURCK duotec GmbH und ESCHA TSL, Bernadett Heinz und Eberhard Grünert, Geschäftsführer der TURCK Duotec GmbH, im Gespräch während der Einweihungsfeier (Bild rechts). EDC Electronic Design Chemnitz GmbH Technologie-Campus 4 09126 Chemnitz Telefon: 0371 52459-0 Telefax: 0371 52459-10 [email protected] www.ed-chemnitz.de Mit 250 Freunden, Geschäftspartnern und Vertretern aus Wirtschaft und Politik feierte das Technologieunternehmen EDC Electronic Design Chemnitz GmbH die Einweihung des neuen Firmengebäudes auf dem Smart System Campus. Wie die Geschäftsführer Dr. Steffen Heinz und André Lange betonten, war der Umzug aus dem Gebäude der TechnoPark Chemnitz GmbH aufgrund der erfolgreichen Entwicklung des Unternehmens notwendig. Mit diesem Schritt schuf EDC die räumlichen und technischen Voraussetzungen, um ihre Entwicklungs- und Produktionskapazitäten auch zukünftig weiter auszubauen. „Der Standort mit der unmittelbaren Nähe zu den Fraunhofer Instituten und der TU Chemnitz bringt entscheidende Vorteile für die von EDC durchgeführten Elektronikentwicklungen, die Bearbeitung gemeinsamer Projekte und das weitere Wachstum des Unternehmens mit sich“, erklärte Dr. Steffen Heinz bei der Einweihungsfeier. Das neue Gebäude, das einen Reinraum beinhaltet, bietet den aktuell 24 Festangestellten von EDC auf einer Fläche von 1400 Quadratmetern die Möglichkeit, mit neuesten Technologien zu arbeiten und den weiteren Ausbau der Produktion voranzutreiben. In dem Neubau, der für bis zu 40 Mitarbeiter konzipiert ist, hat auch ein Kooperationspartner von EDC, die TURCK duotec GmbH, drei Räume bezogen. Mit dieser räumlichen Nähe wird die bisher erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden Unternehmen zukünftig noch weiter verstärkt. Die 2008 gegründete EDC Electronic Design Chemnitz GmbH hat sich auf die Entwicklung, die Fertigung und den Verkauf von kunden- und anwendungsspezifischen diskreten und integrierten elektronischen Lösungen spezialisiert. Das Unternehmen bearbeitet die Entwicklungsprojekte von der Konzeptphase bis hin zur Lieferung getesteter und geprüfter Produkte in Serienstückzahlen. „Getreu dem Unternehmensmotto „Smart Company – Special Solutions” erstellt EDC in enger Zusammenarbeit mit seinen Kunden auf die ganz spezielle Problemstellung zugeschnittene Systemkonzepte, entwickelt und erprobt Prototypen und koordiniert die notwendigen Schritte zur Serienfertigung“, so Doreen Neubert, bei EDC verantwortlich für Marketing, gegenüber dem Wirtschaftsjournal. „Der bestehenden Entwicklungsvielfalt in den Bereichen industrieller Automation und Antriebstechnik sowie industrieller Sensortechnik folgt eine branchenübergreifende Anwendung und Nutzung der von EDC erbrachten Leistungen.“ Bei der gesamten Entwicklungsarbeit bindet EDC immer neueste Technologien ein. Zu diesen innovativen Technologien zählen insbesondere analoge und mixed-signal Halbleitertechnologien, MEMS-Technologien und neue Verfahren der Aufbau- und Verbindungstechnik sowie neue Halbleitermaterialien aus dem Bereich der SmartPower Systems. Obgleich Endmontage und Systemtest der Produkte im Herstellungsprozess vor Ort im Unternehmen durchgeführt werden, arbeitet EDC entwicklungs- und technologieseitig als sogenannter „fabless“-Designdienstleister – ein Unternehmen ohne eigene Fertigungsstrecke. Durch diese Arbeitsweise hat EDC Zugriff auf verschiedene Technologielieferanten. Die daraus resultierende technologische Flexibilität ermöglicht eine nach Stückzahl und notwendiger Funktionalität kostenoptimierte Auswahl der verwendeten Technologien. WB Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 31 Branchenfokus: ITK Von der Fahrzeugortung mit Navigation zum mobilen Büro Maßgeschneiderte Telematik-Lösungen für fast jede Branche „Unsere Kunden und Interessenten stellen seit mehr als 10 Jahren unablässig neue Anforderungen an die Leis tungsfähigkeit unserer Produkte. Hard- und Software sind unter diesem positiven Druck vom einfachen Ortungs system zum selbstverständlichen, vollwertigen Handwerkszeug für mobile Arbeitsprozesse, Flottenmanagement und Controlling gereift. Da wiederum jede Branche ihre eigenen Bedürfnisse hat, entwickelte sich parallel eine entsprechende Breite im Produktportfolio“, erklärt Hendrik Scherf, Geschäftsführer der YellowFox GmbH. 2002 gegründet, ist das Unternehmen heute mit 11 eigenen Vertriebsmitarbeitern bundesweit und in Österreich, mit Franchisepartnern in der Schweiz und Benelux sowie knapp 150 Vertriebspartnern im deutschsprachigen Raum vertreten. Ein Team von 14 festangestellten Programmierern und Technikfachleuten sorgt für Innova tionskraft und 99,9 % Verfügbarkeit der Fahrzeugortung Online. YellowFox-Produkte stehen für weit mehr als reine Fahrzeugortung. Ob Pkw, Lkw, Baumaschine, Bus, Bahn oder Binnenschiff – die individualisierbaren Lösungen finden in jeder Fuhrparkgröße Anwendung. Einsatzzwecke wie das Auslesen digitaler Tachographen, Arbeitszeitkontrolle, Disposition, Routenoptimierung, elektronisches Fahrtenbuch, Tanküberwachung, Auftragsmanagement und Navigation und nicht zuletzt die Kontrolle der Firmenfahrzeugflotte stehen im Mittelpunkt. Funktionen wie die Erfassung von Fahrzeugdaten (Zündung, Nebenantrieb), Überwachung der Lenk- und Ruhezeiten sowie das Auswerten von Kraftstoffverbräuchen und des Fahrstils der einzelnen Fahrer runden das Angebot ab. Dass sich das inhabergeführte Unternehmen auf dem richtigen Weg befindet, zeigt nicht nur der wachsende Kundenstamm. Gleich zweimal in Folge gewann YellowFox den Telematik Award, die wichtigste Branchenprämierung in Deutschland. 2013 konnte das Unternehmen aus Kesselsdorf bei Dresden mit der neuartigen Lösung „YellowNavAssist Tablet“, einer Kombination aus Telematik und modernem Tablet als mobiles Fahrerdisplay, überzeugen. Hendrik Scherf Thomas Gräbner, Vertriebsleiter YellowFox, mit dem Telematik Award 2013. Weitere Informationen unter: www.yellowfox.de YellowNavAssist Tablet Telematik, Navigation und mobiles Büro Fahrerdisplay mit PKW- oder Truck-Navigation Europa Auftragsmanagement, Nachrichten, Tankdatenerfassung Arbeits- und Projektzeiterfassung mit Kostenstellen Elektronische Formulare mit digitaler Unterschrift Alle Eingaben mit GPS-Position und Zeitstempel ab 549,00 Aktion bis 31.12.2013: YellowFox-Portal 3 Monate kostenfrei netto PortalFlat ab 16,95 netto / Monat (Vertragslaufzeit 24 Monate | Preise zzgl. gesetzl. Mwst.) Lieferumfang · 7˝ Tablet Samsung Galaxy Tab II · YellowFleetApp · Fahrzeughalterung mit Stromversorgung · PKW- oder TruckNavigation Europa Optionen · TachoRemoteDownload · Lenk- und Ruhezeiten, Doppelwoche · Kraftstoffverbräuche und Fahrverhalten · Tanküberwachung · Temperaturdatenerfassung YellowFox GmbH, Am Wüsteberg 3, D-01723 Wilsdruff OT Kesselsdorf Tel.: +49 (0) 35204 270-100, Fax: +49 (0) 35204 270-111 32 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Beste Telematik App [email protected] | www.yellowfox.de GEWINNER Telematik Award 2013 Branchenfokus: ITK Logistik-Cloud im Praxistest Online-Plattform erleichtert Abstimmung zwischen Fuhrunternehmen Weitere Informationen unter: www.project-logical.eu Seit 2011 arbeitet das Netzwerk Logistik Leipzig – Halle e. V. daran, die Vorteile des Cloud Computings für die Logistik nutzbar zu machen. Dafür wurde eine internetbasierte IT-Plattform entwickelt. Sie bietet in Gestalt eines virtuellen Marktplatzes eine jederzeit und überall erreichbare Plattform für die Entwicklung nachhaltiger Kooperationen. Diese sind auch das Hauptanliegen des EU-Projektes LOGICAL, an dem neben dem Logistiknetzwerk weitere 13 Partner aus Deutschland, Polen, Ungarn, Italien, der Tschechischen Republik und Slowenien beteiligt sind. Gemeinsam starteten sie Ende September die Testphase der „Logistik Cloud Leipzig-Halle“. Sie soll die Zusammenarbeit der Unternehmen erleichtern, damit sie u. a. durch Transportbündelung und Ausnutzung multimodaler Transportmöglichkeiten wettbewerbsfähiger werden. „An der Verlagerung von IT-Prozessen in die Cloud wird in absehbarer Zeit kein Logistikunternehmen vorbeikommen. Mit der ‚Logistik Cloud Leipzig-Halle‘ setzen wir neue Standards, die den Unternehmen der Region zahlreiche Möglichkeiten zur gemeinschaftlichen Geschäftsentwicklung bieten“, betont Prof. Dr. Uwe Arnold, Netzwerkmanager im Netzwerk Logistik Leipzig-Halle. Kleine und mittlere Unternehmen aus Mitteldeutschland erhalten vom Netzwerk Unterstützung bei der Integration in die „Logistik Cloud Leipzig-Halle“. Bereits jetzt können vielfältige Softwareanwendungen etwa zur Fuhrpark- und Lagerverwaltung oder auch für die Finanzbuchhaltung ausprobiert werden. Auch der Datenaustausch funktioniert bereits. Logistiker können so beispielsweise Informationen zu Leerfahrten und verfügbaren Lagerflächen auf einfache Weise austauschen. Zudem ist eine Digitalisierung von Frachtpapieren mit Hilfe der Cloud möglich und kann die Unternehmen bei der aufwändigen Papierarbeit entlasten. Die komplette Datenhaltung findet in Deutschland statt und unterliegt höchsten Sicherheitsbestimmungen. Der Cloud-Server steht an der Universität Leipzig. PM/CH Anzeige Die Nadel im Heuhaufen Kolumne von Markus Blum, Projektmanager bei der TIQ Solutions GmbH in Leipzig TIQ Solutions GmbH Weißenfelser Straße 84 04229 Leipzig Telefon: 0341 355903-00 [email protected] www.tiq-solutions.de Wer kennt das nicht: Es wird nur eine Kennzahl benötigt und die Suche danach füllt den ganzen Arbeitstag aus. Es sind verschiedene IT-Systeme im Einsatz, mehrere Mitarbeiter arbeiten in entsprechenden Abteilungen, aber das Erstellen einer Auswertung ist oft komplexer als erwartet. Die Ursachen liegen jedoch nicht am fehlenden Know-how oder schlecht funktionierenden Systemen. Meist fehlen einfach die Verknüpfungen zwischen den Daten aus verschiedenen Anwendungen oder die Systeme sind erst gar nicht für Analysezwecke ausgerichtet. Beispielsweise könnten für Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen Auftragsdaten, Energiedaten, Zeiterfassungsdaten der Mitarbeiter und auch Daten aus den produzierenden Maschinen verwendet werden. Aber in welchem Unternehmen stehen diese in einem einheitlichen Format in aufbereiteter Form für Auswertungen zur Verfügung? Abhilfe schaffen hier sogenannte „Business-Discovery“Werkzeuge (z. B. QlikView). Hierbei handelt es sich um Anwendungen für Analysezwecke, die speziell darauf ausgelegt sind, verschiedenartige Daten (Excel, XML, Datenbanken etc.) aus mehreren Systemen miteinander zu kombinieren. So lassen sich ohne großen Aufwand auf einer intuitiven Oberfläche individuelle Auswertungen erstellen. Zusammenhänge werden so einfacher erkannt und damit Entscheidungsgrundlagen verbessert. Fragen können beantwortet werden, die vorher vielleicht gar nicht gestellt wurden. Der Einstieg ist schnell möglich: Mit wenigen Klicks werden erste Ergebnisse sichtbar. Wer sich nicht gleich selbst traut ist natürlich herzlich eingeladen, sich eine Demonstration anhand der eigenen Daten vorführen zu lassen. Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 33 Branchenfokus: ITK Sicher in der Wolke Bundeswirtschaftsministerium startet Pilotprojekt „Datenschutz-Zertifizierung von Cloud-Diensten“ Im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) in Berlin ist am 5. November der Startschuss für das Pilotprojekt „Datenschutz-Zertifizierung für Cloud Computing“ gefallen. Ziel des Vorhabens ist es, geeignete Zertifizierungsverfahren für Cloud-Dienste zu entwickeln, um ein hohes Datenschutzniveau für die Nutzer der Dienste sicherzustellen. Denn für einzelne Cloud-Nutzer ist es nahezu unmöglich, die Rechtskonformität der Datenverarbeitung sowie die technischen und organisatorischen Vorkehrungen des Cloud-Anbieters eigenständig zu überprüfen. Das mit Hilfe des Pilotvorhabens entwickelte DatenschutzZertifizierungsverfahren soll künftig von unabhängigen Zertifizierungsstellen für alle Cloud-Anbieter zur Verfügung stehen. Das Pilotvorhaben wird vom Kompetenzzentrum des BMWi- Technologieprogramms „Trusted Cloud“ durchgeführt. An dem Pilotprojekt sind alle maßgeblichen Akteure beteiligt, darunter mehrere Datenschutzbehörden, Anbieter und Anwender von Cloud-Diensten sowie Unternehmen aus den Bereichen der IT-Prüfung und IT-Rechtsberatung. Das Projekt soll im Frühjahr 2015 abgeschlossen werden. Weitere Informationen unter www.trusted-cloud.de Anzeige Industrie 4.0 – die Zukunft des industriellen Business Für Deutschland und für Unternehmen ist „Industrie 4.0“ eine große Chance und zugleich eine gewaltige Herausforderung. Industrie 4.0 fasst zusammen, was da auf die industrielle Welt zukommt: Cyber Physical Systems (eingebettete Systeme), Intelligente Geräte, Maschinen und Fabriken; umfangreich vernetzte Systeme (CPS) und nicht zuletzt intelligent gestaltete Unternehmen (Smart Factory) sowie Cloud- und Big Data-Lösungen. Sie ermöglichen es, den Unternehmen neue, effizientere Wege in federführenden Technologien zu beschreiten und auf dem Weltmarkt federführend zu sein. Die Unternehmen fangen nicht bei Null an. Viele sind schon aktiv unterwegs – sie erproben Konzepte und Strategien. Ein wesentlicher Knackpunkt bei Industrie 4.0 ist das Ausmaß der Vernetzung – kabelgebunden und innerhalb der Fabrikhalle sowie drahtgebunden und drahtlos zu Geschäftspartnern und Zulieferern, über Unternehmen und Ländergrenzen hinweg. Wir werden es in absehbarer Zukunft mit einer derartigen Interaktion von Maschine und Mensch zu 34 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 tun haben die es ermöglicht, die modernen IKT-Technologien und die klassischen industriellen Prozesse zu verschmelzen. Es ist erstmalig eine Vernetzung von Ressourcen, Informationen, Objekten und Menschen im industriellen Sektor möglich. Autor: Dagmar Lange Projektleitung eBusiness.Lotse Chemnitz, c/o IHK Chemnitz In der vollen Umsetzung ist Industrie 4.0 eine sehr große Herausforderung für den Unternehmer. Bestimmte Branchen, wie zum Beispiel der Maschinen- und Anlagenbau, werden die Herausforderung meistern, andere nicht. Der Weg ist das Ziel – deshalb von Anfang an aktives Handeln, konstruktive Auseinandersetzung, aktive Zusammenarbeit mit der Forschung und Wissenschaft, Mut zur operativen Umsetzung von Projekten und vor allem -konsequent den Weg der kleinen Schritte gehen. Auf diesem Weg ist der eBusiness-Lotse Chemnitz mit den regionalen sowie bundesweiten Partnern und Fachexperten ihr Wegbereiter und Ansprechpartner (http://www. ebusiness-lotse-chemnitz.de). www.ebusiness-lotse-chemnitz.de Branchenfokus: ITK Harmonische IT-Strukturen Unternehmensweite Standardisierung sollte dennoch Bedürfnisse unterschiedliche Zielgruppen berücksichtigen Nach seiner Bestellung zum Honorarprofessor für Wirtschaftsinformatik im März 2013 hielt Dr. Ulrich Förster am 2. Oktober 2013 seine Antrittsvorlesung am Wernigeröder Fachbereich Automatisierung und Informatik der Hochschule Harz. Hochschul-Rektor Prof. Dr. Armin Willingmann (r.) bestellte Dr. Ulrich Förster im Rahmen der Sitzung des Akademischen Senats der Hochschule Harz vom 20. März 2013 zum Honorarprofessor. Anhand praktischer Beispiele veranschaulichte Förster sein erstes Thema: „Konsolidierung und Harmonisierung von IT-Landschaften in Unternehmen bezüglich Standardsoftware“. Der Experte erläuterte, vor welchen Herausforderungen global agierende Firmen im Bereich der Infor mationstechnik stehen und betonte, dass die unternehmensweite Standardisierung nicht in jedem Fall identisch ablaufen könne. Im Rahmen des zweiten Vortragsteils unter dem Titel „IT bei den Olympischen Spielen – Besondere Herausforderungen an die Wirtschaftsinformatik“ erklärte Förster dem Publikum wie unterschiedliche Zielgruppen, beispielsweise Sportbegeisterte, Organisatoren und die Sportler selbst, im Rahmen dieser internationalen Großveranstaltung vom IT-Einsatz profitieren können und was bedacht werden muss. Ulrich Förster studierte von Oktober 1990 bis Dezember 1996 Wirtschaftsinformatik in Braunschweig und wurde im Jahr 2000 an der Universität Hannover mit dem Gesamtprädikat „magna cum laude“ promoviert. Inzwischen blickt er auf langjährige Erfahrungen in verschiedenen leitenden Positionen zurück. Heute ist er Direktor bei ATOS SAP Deutschland und in dieser Funktion fachlicher und disziplinarischer Vorgesetzter von 1.100 Mitarbeitern an 30 Standorten in Deutschland. Seit 13 Jahren ist Förster an der Hochschule Harz als Lehrbeauftragter und Prüfer tätig. Hier initiierte er federführend ein Unternehmens-Zertifikat für besondere studentische Zusatzleistungen im Bereich SAP, welches bis heute 196 Mal vergeben werden konnte. PM/CH IT aus der Region: Die GISA GmbH Seit 20 Jahren erfolgreich am Markt. Hauptsitz in Halle. Mehr als 180 Kunden aus ganz Deutschland. Hochleistungs-Rechenzentrum. IT-Beratung, IT-Lösungen sowie Outsourcing – alles aus einer Hand! Seit 20 Jahren steht die GISA für … … exzellentes IT-Know-how. … nachhaltiges Unternehmenswachstum. … zuverlässige Partnerschaft. … attraktive Arbeitsbedingungen. GISA – ein Unternehmen, das Verantwortung für die Region übernimmt! www.gisa.de Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 35 Branchenfokus: ITK Social Media für Unternehmen DNUG: Unternehmensweiter Wissens- und Informationsaustausch auf höchstem Niveau Lotus Notes – das Datenbanksystem mit einer leistungsfähigen E-Mail-Komponente – war 1994 das verbindende Element von 36 Unternehmen. Sie schlossen sich damals in der DNUG zusammen. Was dieses Netzwerk verschiedenster IT-Anwender und -Experten heute ausmacht, verdeutlicht dessen Geschäftsführerin Dr. Roswitha Boldt im Gespräch mit dem Wirtschaftsjournal. WirtschaftsJournal: Was führte 1994 zur Gründung der DNUG? Dr. Roswitha Boldt: 36 Firmen – überwiegend aus der Großindustrie wie Chemiebetriebe, aber auch Banken, Versicherungen – gingen damals den Schritt in Richtung Anwenderorganisation. Sie hatten sich alle für Lotus Notes als Plattform für verschiedene Geschäftsprozesse entschieden und wollten diese optimal nutzen. WJ: Notes/Domino ist aber ein Produkt, welches inzwischen unter dem Dach von IBM zu finden ist. Treibt daher auch der Konzern Ihr Netzwerk? Boldt: In gewissem Maße schon, aber es sind vor allem IBM Business Partner, die auf den Basisprodukten konkrete Lösungen für Geschäftsprozesse entwickeln. Sie bilden das Bindeglied zu den Anwendern im Mittelstand. Im Vordergrund der DNUG steht somit nicht IBM als Hersteller, sondern dessen Produkte und das Networking über ihren Einsatz. WJ: Mittlerweile ist also nicht mehr die Großindustrie der maßgebliche Akteur Ihres Netzwerks? Boldt: Heute sind in der Tat mehr mittelständische Firmen und Hochschulen bei uns vertreten. 36 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 WJ: Welche Themen treiben diese heute um? Boldt: Im Laufe der Jahre sind zu Notes/Domino weitere Kernprodukte hinzugekommen, die moderne Zusammenarbeit und Kommunikation unterstützen, wie z. B. IBM Connections. Die Produkte und Anwendungen sind für alle Branchen relevant, was sich in unserem Mitgliederspektrum widerspiegelt. So zählen wir heute ca. 1.500 Aktive aus rund 300 Mitgliedschaften von Anwenderunternehmen, IT-Dienstleistern, Hochschulen und Einzelpersonen. WJ: Und für diese organisieren Sie den Informations- und Erfahrungsaustausch? Boldt: Zum einen bringen wir Experten und Anwender auf verschiedenen Konferenzen, Workshops und auch online zusammen. Zum anderen vermitteln wir Projektpartner, u. a. für Vorhaben des Studienganges Angewandte Medienwissenschaft der TU Ilmenau. Studenten bearbeiten – natürlich auf der Grundlage von IBM-Produkten – ganz konkrete Aufgabenstellungen von Kunden. Zudem schreiben wir schon seit 1998 den Wettbewerb um besonders innovative Abschlussarbeiten aus. Gefragt sind Bachelorund Masterarbeiten mit dem Schwerpunkt IBM Collaboration Solutions. WJ: Werden Sie sich weiterhin auf Prozesse, Wissensmanagement und Social Software im BusinessBereich konzentrieren? Boldt: Ja, das sind weiterhin zentrale Themen unserer Mitglieder. Ihre Gestaltung kann in einigen Jahren allerdings ganz anders aussehrn, denn schließlich hat jede Sache ihre Zeit. Gespräch: Claudia Hillmann Dr. Roswitha Boldt ist bereits seit 1996 für die heutige Anwendervereinigung DNUG – The Enterprise Collaboration Professionals tätig, seit 2005 als Geschäftsführerin. Foto: DNUG Branchenfokus: ITK Zentraler Service für 4000 Endgeräte cape IT vereinheitlichte den IT-Service des Sächsischen Krankenhauses für Psychiatrie und Neurologie in Rodewisch (SKHRO) „cape IT bot uns eine bessere Flexibilität als wir bei großen Anbietern hätten erwarten dürfen. Es war eine wirklich gute Zusammenarbeit.“ Frank Dressel, IT-Leiter SKHRO, Rodewisch c.a.p.e. IT GmbH Annaberger Straße 240 09125 Chemnitz Tel.: 0371 5347-620 Fax: 0371 5347-625 [email protected] www.cape-it.de Ein Krankenhaus ist nicht nur ein Ort der Fürsorge, sondern vor allem ein äußerst komplexes Unternehmen mit vielfältigen Betriebsabläufen. Damit diese möglichst effizient gestaltet werden können, ist zum Beispiel das Sächsische Krankenhaus für Psychiatrie und Neurologie in Rodewisch (SKHRO) bereits 1990 mit einem leistungsfähigen IT-System ausgestattet worden. Heute gehört die Einrichtung zu einer der bundesweit ersten, die eine vollständig elektronische Patientenakte führt, die bei der Arztvisite zudem mobil zur Verfügung steht. Allerdings stand bis vor kurzem dahinter ein über die Jahre gewachsenes und unübersichtlich gewordenes Gebilde an informationstechnischen Insellösungen. Deren aufwändige Pflege, die unübersichtliche Darstellung der daraus zu generierenden Informationen und nicht zuletzt die notwendige Einbeziehung krankenhausspezifischer Lösungen veranlasste den langjährigen IT-Leiter Frank Dressel nach Alternativen zu suchen. Aufgrund dieser Herausforderungen war klar, dass nur ein Service Management nach dem international anerkannten Regelwerk IT Infrastructure Library (ITIL) in Frage kommt. Das Open-SourceProdukt KIX4OTRS der cape IT GmbH aus Chemnitz entspricht diesem Standard. „Vor allem die Integration krankenhausspezifischer Produkte, der Bereich der Medizingeräte, würde zusätzliche Entwicklungsarbeiten erfordern. Deswegen war es für uns wichtig, dass die Lösung KIX40TRS äußerst flexibel ist sowie offene Schnittstellen hat und cape IT diese Zusatzaufgaben durch frei verfügbare OTRS-Module oder Eigenentwicklungen zeitnah bewältigen würde“, stellte Dressel fest, nachdem er sich einen Überblick über alternative Lösungen verschafft hatte. Die Umsetzung So bekamen die Chemnitzer OTRS-Spezialisten im April 2012 den Auftrag, den IT-Service des SKHRO zu verein- heitlichen, um deren Verwaltung effektiver zu gestalten. Im ersten Schritt passte cape IT das Produkt KIX4OTRS den spezifischen Anforderungen und Wünschen des SKHRO an. Dabei wurden schrittweise Daten aus Fremdsystemen übernommen und die Datenübergabe aus anderen Systemen eingerichtet. Insgesamt ging es um die Anbindung dreier Standorte mit 60 Gebäuden, tausenden Räumlichkeiten und Endgeräten. Hinzu kamen mehrere Tausend Kostenstellen und Kreditoren. Auch das Krankenhausinformationssystem (KIS), die Personaldaten und Organisationsdaten sind angebunden. Die Übernahme der somit zahlreichen Configuration ltems in die Configuration Management Database (CMDB) ließ sich automatisieren. Im Rahmen eines ersten, vertraglich vereinbarten kostenneutralen Change Requests (Änderungsanforderung) konfigurierte cape IT auf Wunsch einiges anders, als die Benutzer es zunächst angefordert hatten. Wachsende Erfahrungen flossen in die Nachbesserung des Service Managements ein. „cape IT war unseren Wünschen gegenüber sehr zugänglich“, lobte IT-Leiter Dressel. Vieles ging formlos. Das war eine bessere Flexibilität als wir bei großen Anbietern hätten erwarten dürfen. Es war eine wirklich gute Zusammenarbeit.“ Sehr bald erwies sich das Testsystem als praxistauglich und bereit für den Übergang in die Produktion. Das Ergebnis Seither läuft die neue Service Management-Umgebung reibungslos. Das SKHRO hat eine einheitliche IT-Struktur ohne harte Grenzen bekommen, in der alle Daten vorhanden sind bzw. eingepflegt werden. Das verhindert Redundanzen, baut Vergesslichkeiten vor, schließt Fehlerfassungen aus und schont die knappen Mitarbeiterressourcen in der IT-Abteilung. IT-Leiter Dressel nennt als wichtigsten Nutzen von KIX4OTRS zum einen das Ticketing, das den lückenlosen Vorgang von der Störungsannahme bis zur Bearbeitung des lncidents und gegebenenfalls die weitere Überführung ins Problem Management verknüpft mit dem ConfigurationItem ermöglicht. Eine Knowledge Base zeigt vergleichbare Fehlermeldungen auf und lässt den Helpdesk schnell zu einer Lösung finden. Störungen, die vor allem bei den Medizingeräten das Eingreifen von externen Dienstleistern oder Lieferanten erfordern, werden diesen automatisch zugeleitet, ihre Behebung überwacht. Nicht zuletzt hat die IT einen Überblick über den Stand ihrer Projekte und damit eine Möglichkeit zur Kalkulation ihrer personellen Ressourcen sowie zur Planung ihrer Vorhaben. Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 37 Branchenfokus: ITK Verzahnung von Theorie und Praxis Mit Studierenden der Berufsakademie Sachsen erhalten Unternehmen schon frühzeitig gezielt ihren Fachkräftenachwuchs Wirtschaftsinformatiker sind das Bindeglied zwischen der Informations-/Kommunikationstechnik und der Betriebswirtschaft. Stellenbörsen zeigen, dass sie exzellente Berufs- und Aufstiegschancen haben. Dafür wird inzwischen ein umfassendes Fachwissen gepaart mit ausgeprägten Sozialkompetenzen verlangt. Wie man diesen Ausbildungsabschluss erreichen kann, darüber sprach Wirtschaftsjournal mit Professor Jürgen Sachse, Leiter des Studienganges Wirtschaftsinformatik an der Berufsakademie Sachsen am Standort in Dresden. WirtschaftsJournal: Viele Hochschulen bieten den Studiengang Wirtschaftsinformatik an. Wodurch ist er an der Berufsakademie Sachsen gekennzeichnet? Prof. Jürgen Sachse: Es gibt meines Erachtens drei Varianten: Zum einen das Studium mit einem Praxissemester, zum zweiten eine Art berufsbegleitendes Fernstudium und zum dritten einen praxisintegrierenden Studienverlauf. Diesen praktiziert die Berufsakademie – und unterscheidet sich damit enorm. Insgesamt sechs Praxisphasen sind bei uns in den drei Studienjahren fest eingeplant, mit jeweils einem Praxispartner pro Studierendem. WirtschaftsJournal: Wie gewinnen Sie diese Praxispartner? Prof. Jürgen Sachse: Am Anfang war es sehr schwierig. Die Berufsakademie Sachsen wurde 1991 gegründet, als die gesamte Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im Umbruch war. Heute kommen interessierte Unternehmer zu uns, um rechtzeitig Kontakt zu möglichen Fachkräften aufzubauen, sie zu fördern und bei gegenseitigem Interesse in die Firma zu integrieren. Die Berufsakademie Sachsen umfasst sieben staatliche Studienakademien: in Bautzen, Breitenbrunn, Dresden, Glauchau, Leipzig, Plauen und Riesa. Insgesamt unterhalten wir Verbindungen zu rund 20.000 Praxispartnern. Allein in Dresden sind es 800 bis 900. WirtschaftsJournal: Welchen Studienabschluss erhalten die Absolventen? Prof. Jürgen Sachse: Die Anerkennung als Bachelor of Science hat eine Zeitlang gedauert. Inzwischen stehen den Absolventen attraktive Berufsmöglichkeiten offen. Sie erhal38 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 ten Jobs als IT-Berater oder Beraterin, können Software entwickeln, arbeiten als Datenschutzbeauftragte, Systemanalytiker oder Software-Ingenieure. Manche starten auch in ein Masterstudium, der Akademie-Abschluss ist inzwischen anerkannt. WirtschaftsJournal: Ist Wirtschaftsinformatik eine Männerdomäne? Prof. Jürgen Sachse: Hier gibt es seit einigen Jahren eine erfreuliche Entwicklung. Zunehmend interessieren sich Frauen für diesen Studiengang, da er nicht nur durch die Vermittlung von Fachkenntnissen, sondern auch von Sozialkompetenz geprägt ist. In diesem Jahr ist der Anteil von Frauen bei den Studienanfängern auf über 30 Prozent gestiegen. Und unsere hohe Vermittlungsquote zeigt, dass die Absolventinnen und Absolventen einen guten Start in ihr Berufsleben erwarten können. WirtschaftsJournal: Führen Sie das vor allem auf die duale Ausbildung an der Berufsakademie zurück? Prof. Jürgen Sachse: Die Wirtschaft ist derzeit so hungrig auf diese Ausbildung, dass sich die Jobchancen erhöht haben. Unsere Absolventen können zudem sehr gute und gute Leistungen vorweisen, wie der diesjährige Jahrgangsdurchschnitt von 2,13 beweist. Im letzten Jahr lag er sogar bei 2,05. Wir haben kaum Studienabbrecher. Tatsächlich spielt die enge Verzahnung von Theorie und Praxis sicher eine bedeutsame Rolle. Prof. Jürgen Sachse studierte Technische Verkehrskybernetik an der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“ in Dresden. 1994 begann er als Dozent an der Berufsakademie Sachsen und ist heute Studiengangsleiter Wirtschaftsinformatik am Standort Dresden. Seit diesem Jahr leitet er den gesamten Studienbereich Wirtschaft an der Berufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie Dresden. www.ba-dresden.de WirtschaftsJournal: Ist das für Studierende eine zusätzliche Motivation? Prof. Jürgen Sachse: Das duale Studium gibt den angehenden Wirtschaftsinformatikern die Gelegenheit, schon während des Studiums eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit zu genießen. Etwa die Hälfte der Absolventen bleibt nach Ende des Studiums beim Praxispartner. Was mich besonders freut: Die jungen Wirtschaftsinformatiker tragen diese Botschaft weiter, dass sie eine sehr gute Ausbildung genossen und Kompetenzen erworben haben, die auch Unternehmen Mut machen sollen, sich als Praxispartner bei der Berufsakademie vorzustellen. Gespräch: Simone Pflug Branchenfokus: ITK Produktionsplanung mit Köpfchen DELTA BARTH erweitert Planungsmöglichkeiten für mittelständische Unternehmen Das Zusammenspiel aus APS- und ERP-System ist für KMU eine gewinnbringende Lösung zur übergreifenden Planung der betrieblichen Prozesse. Foto: DELTA BARTH Systemhaus GmbH DELTA BARTH bietet Software für den optimalen Unternehmensfluss. Komplettsoftware zur Unternehmenssteuerung, welche die gesamte Betriebsorganisation in einer Lösung bündelt. Software für die zustandsorientierte und vorbeugende Instandhaltung von Maschinen, Anlagen und Objekten. Fertigungsplanungssoftware zur interaktiven Visualisierung von Terminplanung, Auftragsdurchlauf und Ressourcenbelegung. DELTA BARTH Systemhaus GmbH Ludwig-Richter-Straße 3 D-09212 Limbach-Oberfrohna Telefon: +49 3722 7170-0 Telefax: +49 3722 7170-11 [email protected] www.debas.de Stellen Sie sich vor, der gesamte Ablauf Ihrer Fertigung wird exakt geplant und optimiert – nach Ihren Zielvorstellungen – kapazitätsgeprüft und unter Berücksichtigung aller betrieblichen Maschinen- und Personalressourcen. In wenigen Worten beschreibt dies die Ziele IT-gestützter Produktionsplanung und -steuerung in fertigenden Unternehmen. Soweit die Theorie ... „In der Praxis aber sehen sich insbesondere kleine und mittlere Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus mit hohen Anforderungen an eine derartige Produktionsfeinplanung konfrontiert, denen die eingesetzten IT-Systeme kaum gerecht werden können“, weiß Sascha Häckel als Experte für IT-gestützte Fertigungssteuerung beim SoftwareSpezialisten DELTA BARTH, der im Rahmen eines Forschungsprojekts moderne Planungsmethoden aus der Wissenschaft in die Praxis überführt. Die Herausforderungen vieler Unternehmen liegen in der hohen Planungskomplexität aufgrund variantenreicher Einzel- und Kleinserienfertigung mit diskontinuierlichen Materialflüssen, einer großen Teilevielfalt und hohen Fertigungstiefen begründet. Darüber hinaus sind die Planungsfähigkeiten klassischer ERP-Systeme, welche häufig die Basis der Softwarelandschaft eines Unternehmens bilden, zumeist sehr eingeschränkt und gehen über eine Materialbedarfsplanung sowie eine Terminierung von Produktionsaufträgen ohne Kapazitätsberücksichtigung kaum hinaus. Oft wird daher auf eine manuelle Steuerung der Produktion zurückgegriffen, beispielsweise mit Hilfe von Prioritätsregeln wie der Planung nach Liefertermin oder Auftragspriorisierung. Doch bei einer hohen Kapazitätsauslastung gerät die Planung von Hand schnell an ihre Grenzen. Unvorhersehbare Ereignisse wie Maschinenstörungen, mangelnde Materialverfügbarkeit oder ungeplante Rüst- und Bearbeitungszei- ten sorgen für zusätzliche Brisanz. Probleme bei der Einhaltung von zugesagten Lieferterminen sind die Folge. Viele Unternehmen sehen sich daher unter dem Druck, sich mit geeigneten IT-Lösungen aus dem Bereich Advanced Planning and Scheduling (APS) zu beschäftigen, welche eine erhebliche Erweiterung der Planungsmöglichkeiten bieten. Neben konventionellen Prioritätsregeln kommen in APS-Systemen vor allem moderne heuristische Algorithmen zum Einsatz. Derartige Verfahren optimieren den Fertigungsablauf und passen diesen – beispielsweise nach einem evolutionären Prinzip – schrittweise an die vorgegebenen Zielstellungen an. Diese modernen Methoden stehen im Fokus von Sascha Häckels Forschung: „Bei der Planung von Fertigungsprozessen werden oft Ziele verfolgt, die im Konflikt zueinander stehen. Ein Beispiel hierfür ist die Reduzierung von Beständen über kurze Durchlaufzeiten bei gleichzeitiger Maximierung der Kapazitätsauslastung – was daher auch als Dilemma der Ablaufplanung bekannt ist. Als ideal kann eine Planung dann verstanden werden, wenn sie die unterschiedlichen Zielstellungen bestmöglich abwägt und erfüllt. Wir arbeiten an Planungsmethoden, die dies ermöglichen.“ Die Ergebnisse des Forschungsprojekts werden innerhalb des von DELTA BARTH entwickelten Softwaretools DELECO® Leitstand als APS-System für die Fertigungssteuerung bei Werkstattorganisation umgesetzt. Doch mittelständische Unternehmen stehen bei der Ablaufplanung ihrer Produktion vor einer weiteren Hürde: Als Grundlage für eine exakte Planung müssen APS-Systeme auf umfassende und hochaktuelle Daten zugreifen. Hierzu zählen zum Beispiel die Maschinenressourcen, Fertigungsaufträge mit Arbeitsplänen und Stücklisten, Liefertermine, Schichtpläne, Qualifikationen des Personals sowie die aktuell rückgemeldeten Ist-Zeiten aus der Betriebsdatenerfassung. Häufig müssen die unterschiedlichen Daten über ein Datawarehouse-System ausgetauscht werden, welches mehrere betriebliche Informationssysteme zusammenführt. Für KMU mit ihren schlanken IT-Strukturen stellt dies eine zusätzliche Barriere dar. Wie das Zusammenspiel innerhalb der DELECO® Produktfamilie zeigt, bietet sich für den Mittelstand daher eine integrierte Lösung aus APS- und ERP-System an, welches einen Großteil der zur Planung notwendigen Daten bereits vorhält. Diese Systemintegration bietet den Vorteil einer maßgeschneiderten Lösung zur übergreifenden Planung der betrieblichen Prozesse mit einer gemeinsamen Datenhaltung und -pflege. Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 39 Branchenfokus: Energie HYPOS nimmt Gestalt an Akteure des Wasserstoff-Konsortiums gründeten Förderverein als Arbeitsgrundlage für das Projekt Die Partner des Konsortiums „Hydrogen Power Storage & Solutions East Germany" (HYPOS) haben am 30. Oktober den Förderverein HYPOS e. V. mit Sitz in Halle/Saale gegründet, der zukünftig als Träger des Projektes fungieren wird. Zu den Gründungsmitgliedern des Vereins gehören u. a. das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM, das Cluster Chemie/Kunststoffe Mitteldeutschland, die Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland sowie die Unternehmen Air Liquide Deutschland GmbH, Siemens AG, Linde AG und VNG – Verbundnetz Gas AG. „Der neue Förderverein wird zukünftig die Plattform für die Realisierung des Vorhabens und die Abstimmung zwischen den beteiligten Partnern bilden. Mit der Schaffung professioneller Organisationsstrukturen haben wir den Grundstein für erfolgreiche Arbeit an unserer gemeinsamen Vision von wirtschaftlichem „grünen" Wasserstoff als Energieträger der Zukunft gelegt", erklärt Prof. Dr. Ralf B. Wehrspohn vom Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM in seiner Funktion als Sprecher des HYPOSInitiatorenkreises. „Über die Realisierung der Demonstrationsprojekte zur technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit hinaus soll das HYPOS-Projekt als Denkfabrik zum Thema „power-togas" auf ganz Ostdeutschland ausstrahlen. Deshalb laden wir weitere Partner, die unseren Projektansatz zur Erzeugung, Speicherung und Nutzung von regenerativ erzeugtem Wasserstoff um neue Ideen erweitern, zur Zusammenarbeit ein", bekräftigt Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführer der Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland. Als nächster Schritt werden bis Mitte 2014 die entlang der gesamten Wertschöpfungskette vorhandenen Schwerpunkte im Rahmen des HYPOS-Strategiekonzeptes weiter entwickelt. Darüber hinaus läuft bereits die Erweiterung der Homepage des HYPOS-Projektes zu einem Informationsund Kommunikationsmedium rund um das Thema „grüner Wasserstoff". 40 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Wertschöpfungskette des „grünen“ Wasserstoffs vom Stromerzeuger bis zum Gasnutzer. Darstellung: Hydrogen Power Storage & Solutions East Germany e.V. Das gemeinsam von der Wirtschaftsinitiative, dem Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM und dem Cluster Chemie/Kunststoffe Mitteldeutschland initiierte HYPOSProjekt verfolgt das Ziel, bis 2020 wirtschaftliche Lösungen für die Nutzung von Wind- und Solarstrom durch Erzeugung von Wasserstoff via Elektrolyse sowie der Methanisierung von Wasserstoff in groß-technischem Maßstab zu erarbeiten. Der so produzierte „grüne" Wasserstoff soll als Ausgangsstoff für die Chemieindustrie, als Grundlage für eine flächendeckende Elektromobilität sowie als Energiequelle für die Strom- und Wärmeversorgung dienen. An dem Initialkonsortium sind aktuell 97 Unternehmen der Energiewirtschaft, der Chemie und des Anlagenbaus sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus Ostund Westdeutschland beteiligt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben im Rahmen des Programms „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation" mit bis zu 45 Millionen Euro. Weitere Informationen unter: www.hypos-eastgermany.de Branchenfokus: Energie Abwärme in Strom Nanocarbon für flexible Polymere zur thermoelektrischen Energierückgewinnung EU zur Verfügung. Geplante und im Projekt zu demonstrierende Anwendungen sind energieautarke drahtlose Sensoren sowie „energy harvester“ zur Erhöhung des Wirkungsgrades und zur Verbesserung des Wärmemanagements von elektronischen Komponenten. Abwärme stellt den größten Teil der industriellen Energieverluste dar. Durch Ausnutzung des Seebeck-Effekts kann ein Teil dieser Abwärme wieder in nutzbare elektrische Energie umgewandelt werden. Der Seebeck-Effekt beschreibt die Erzeugung einer Spannung infolge einer Temperaturdifferenz in speziellen Materialien. Geräte aus diesen Materialien, sogenannte thermoelektrische Generatoren, enthalten keine bewegten Teile und sind damit wartungsfrei und langzeitbeständig. Drucken der Kontakte mit dem Dispenserdrucker. Foto: Fraunhofer IWS Dresden Effiziente thermoelektrische Generatoren und Energiespeicher sind als universal einsetzbare und wartungsfreie Stromversorgung geeignet. In Kombination mit Sensoren können diese, dann energieautarken Sensorsysteme, zur Überwachung (z. B. health monitoring) eingesetzt werden. Die Entwicklung solcher Komponenten ist Gegenstand des multidisziplinären Projektes NanoCaTe. Die dafür zu untersuchenden Materialien (Nanocarbon) basieren auf nanostrukturierten Kohlenstoffen wie Nanoröhren und Graphen. In der richtigen Modifikation und Kombination wandeln sie Abwärme in wieder nutzbare elektrische Energie. Zudem kann diese Materialklasse zur Energiespeicherung in Doppelschichtkondensatoren oder Akkumulatoren eingesetzt werden. Das Auftakttreffen für das von der EU geförderte Projekt „Nano-carbons for versatile power supply modules“ (NanoCaTe) fand am 6. und 7. November 2013 in Dresden statt. In dem vom Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS koordinierten Verbundprojekt arbeiten 5 Unternehmen, 4 Universitäten und 3 Forschungseinrichtungen aus 5 europäischen Ländern an der Entwicklung innovativer nanostrukturierter Kohlenstoffmaterialien. Die Projektlaufzeit ist mit 4 Jahren angesetzt, das Gesamtbudget beträgt 5,5 Millionen Euro, 4 Millionen Euro Förderung stellt die Effiziente und kostengünstige Materialien sind die Grundlage für umweltfreundliche, flexible gedruckte thermo elektrische Generatoren und Energiespeicher und deshalb Gegenstand des neuen Forschungsprojektes NanoCaTe. Kompositmaterialien basierend auf ein- und zweidimensional strukturierten nanoskaligen Kohlenstoffmaterialien werden hinsichtlich ihrer thermoelektrischen Eigenschaften untersucht. Die gleiche Materialgruppe kann auch zur Vergrößerung der Oberfläche von Elektroden zur Energiespeicherung genutzt werden. Von den Partnern im Projekt werden diese Materialien zur Erhöhung der Energie- und Leistungsdichte von Doppelschichtkondensatoren (Supercaps) und Akkumulatoren eingesetzt. Des Weiteren werden speziell gedruckte Komponenten zur Energiewandlung und -speicherung untersucht, da diese leicht miniaturisiert und damit in Endgeräte mit nur wenigen Quadratzentimeter Fläche eingebettet werden können. Das Ersetzen der bisher genutzten Batterien durch die Kombination von thermo-elektrischem Generator und Energiespeicher vermeidet Abfall, verringert den Wartungsaufwand und verlängert die Lebensdauer der damit gespeisten Geräte. Ziel des Projekts ist die Stärkung der Position Europas auf dem Gebiet der Thermoelektrik und der Energiespeichertechnik und damit die weitere Verbreitung umweltfreundlicher Technologien zur Energieumwandlung. Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 41 Branchenfokus: Energie Zwischen Hoffen und Bangen Erfurt bietet der Windenergiebranche eine zentrale Plattform Am 27. November ging in Erfurt die Kongressmesse Wind. Energie – Mitteldeutsche Branchentage erfolgreich zu Ende. An dem mitteldeutschen Branchenevent nahmen 380 Teilnehmer und 35 Industrieaussteller aus ganz Deutschland teil. „Auftrag erfüllt“, resümiert Erfurts Messechef Wieland Kniffka die zweite Auflage der Veranstaltung. „Mit Blick auf die Entwicklungen in Berlin schwankt die Windenergiebranche zwischen Hoffen und Bangen. Wir haben in schwierigen Zeiten der Windenergiebranche eine zentrale Plattform für Debatten, Networking und Austausch gegeben.“ Zentrales Thema waren die angekündigten Änderungen der Energiepolitik durch die Große Koalition. Sylvia PilarskyGrosch, Präsidentin des Bundesverbandes Windenergie BWE, warnte eindringlich vor einer „Ausbremsung“ der Windenergie im Rahmen der Energiewende. „Denn es steht fest, die Zukunft der Stromversorgung liegt in den Erneuerbaren Energien und Windenergie wird dabei eine entscheidende Rolle spielen“. Aus Sicht der Industrie ist die Windenergie in der Diskussion um die Kosten der Energiewende gänzlich unberechtigt negativ in den Fokus geraten. Andrej Noack, Planungsleiter der Boreas Energie GmbH erklärte dazu: „Die Energiewende bringt viele positive Effekte, insbesondere für ländliche und strukturschwache Regionen. Der Ausbau der Windenergie hat in den betroffenen Regionen positive Auswirkungen auf Wertschöpfung, Arbeitsplätze und sorgt gleichzeitig für eine stabile Strompreisentwicklung.“ www.mitteldeutscher-windbranchentag.de Genießen Sie Wärme und sammeln Sie Energie. Die Weihnachtszeit bietet Gelegenheit zum Rückblick und Muße, um Kraft für Neues zu schöpfen. Verleben Sie erholsame Festtage voller Energie und starten Sie in ein erfolgreiches Jahr 2014! Zum Weihnachtsfest 2013 unterstützt ENSO karitative Einrichtungen in Ostsachsen. www.enso.de/geschaeftskunden 42 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Detailgetreues Modell eines Windrads. Foto: Messe Erfurt Branchenfokus: Energie Dezentral, aber nicht autark UBA-Studie: Autarke Energieversorgung nur selten sinnvoll In der Studie wurden für das Jahr 2050 zwei exemplarische Siedlungsstrukturen modelliert: ein „Dorf“ in ländlicher Umgebung mit niedriger Einwohnerdichte sowie ein „Stadtteil“ mit hoher Bebauungs- und Einwohnerdichte. Diese Strukturen wurden jeweils an einem Standort in Nord- und Süddeutschland untersucht, um die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen abzubilden, die sich auch auf die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen auswirken, insbesondere auf Solar- und Windkraft. www.umweltbundesamt.de Die lokale Eigenversorgung mit Strom als Insel ohne Anschluss an das Stromnetz ist für Städte und Gemeinden nur in Einzelfällen möglich. Insbesondere der Strombedarf für Industrie und Gewerbe lässt sich mit diesem Konzept nicht decken. Zu diesem Ergebnis kommt das Umweltbundesamt (UBA) in seiner Studie „Modellierung einer vollständig auf erneuerbaren Energien basierenden Stromerzeugung im Jahr 2050 in autarken, dezentralen Strukturen“. Dabei wurde in einem externen Gutachten für das Jahr 2050 die technisch-ökologische Machbarkeit einer Energieversorgung untersucht, in welcher der Strom innerhalb von kleinräumigen, dezentralen Strukturen wie Städten, Stadtteilen oder Gemeinden jeweils autark produziert wird. Diese Gebiete sind dabei weder untereinander noch nach außen hin über Stromleitungen vernetzt. Zur Deckung des jeweiligen Strombedarfs werden also ausschließlich die vor Ort vorhandenen Potentiale der erneuerbaren Energien genutzt, was mit der Notwendigkeit von Elektrizitätsspeichern einhergeht. UBA-Präsident Jochen Flasbarth: „Die Studie zeigt, dass sich diese Form der lokalen Autarkie in Einzelfällen unter günstigen Bedingungen zwar umsetzen lässt und dabei die lokale Erzeugung einen beachtlichen Anteil zu einer auf erneuerbaren Energien basierenden Energieversorgung beitragen kann. Für eine tragfähige regenerative Energieversorgung ganz Deutschlands eignet sich dieses Konzept aber nicht. Städte und Gemeinden können mit dezentraler Energieerzeugung zu maßgeblichen Akteuren der Energiewende werden. Die Einbindung lokaler Erzeugungsstrukturen in ein übergeordnetes Netz ist aber für ein effizientes, vollständig auf erneuerbaren Energien basierendes Energiesystem in Deutschland unerlässlich.“ Anzeige Internationale Aufmerksamkeit LEM-Software gewinnt immer mehr Interessenten für seinen LoadManager Der Name ist Programm: Das Ingenieurbüro Lastund Energiemanagement gibt seit rund 15 Jahren den verschiedensten Unternehmen ein praktikables Instrument für ein ausgefeiltes Last- und Energiemanagement in die Hand. LEM-Software trifft auf Messen und Konferenzen im arabischen und asiatischen Raum auf großes Interesse. Foto: LEM Ingenieurbüro Last- und Energiemanagement Nordplatz 6 04105 Leipzig Telefon: 0341 124593 Telefax: 0341 1245959 [email protected] | www.lem-software.com Der LoadManager ist ein datenbankbasiertes modulartiges Softwaresystem, das bei großen Energiedienstleistern sowie Betreibern von kleineren Kraftwerksparks und Industriebetrieben im Einsatz ist. Angefangen von der Analyse des tatsächlichen und künftigen Energiebedarfs bis zur gesamten Abwicklung eines Bilanzkreismanagements einschließlich Nominierungen, Prognosen und Bilanzausgleich ist alles mit ihm möglich. „Gegenwärtig legen wir unseren Fokus vor allem auf die Gewährleistung eines ausreichenden Risikomanagements", erklärt Dr. Ingrid Heinrich, Gründerin und Geschäftsführerin des Leipziger Ingenieurbüros. Mittlerweile schätzen nicht nur Kunden in Deutschland den modularen Aufbau, individuelle Funktionalitäten sowie die stets zeitnahe Anpassung an neue gesetzliche Regelungen. Erst im Sommer dieses Jahres hat LEM-Software ein großes Projekt zur Optimierung von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) im Langfristbereich für einen Schweizer Kunden begonnen und befindet sich nach der Modellierung zur Zeit in der softwaretechnischen Umsetzung. Die Verbindung mit dem Kurzfristbereich wird gegenwärtig erschlossen", freut sich die freundliche Fachfrau. „Der Kunde hat bereits die Vorteile erkannt, die ihm der LoadManager bietet. So kann er jetzt viel schneller als bisher Fehler erfassen und beheben." Sie und ihre Mitarbeiter erhalten derzeit zunehmend Anfragen aus Nordafrika, Jordanien, Indien und Singapur. Auch hier interessiert sich die Wirtschaft immer mehr für Modelle der dezentralen Energieversorgung sowie für die regenerative Stromerzeugung – zum Beispiel mit Windkraftanlagen. „Wir wollen uns aber nicht verzetteln, sondern überlegen genau, welchen Markt wir bedienen können. Schließlich muss der Kunde auch in diesen Ländern kompetent und umfassend betreut werden", betont die erfahrene Firmenchefin. So prüft sie auch die Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort, damit die Auftraggeber möglichst immer in ihrer Sprache beraten werden können. Claudia Hillmann Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 43 Unternehmensführung: Fachkräfte Wie wird man attraktiv? Orizon Studie: Was erwarten Berufseinsteiger vom Arbeitgeber und wie sehen sie ihre Chancen? Noch kurz vor Beginn des Ausbildungsjahres 2013/14 waren im August laut Bundesagentur für Arbeit mehr als 146.000 Lehrstellen unbesetzt. Eine Ursache ist sicherlich der zahlenmäßige Rückgang der Schulabgänger. Das lässt sich kurzfristig nicht ändern. Doch Unternehmen können sich den verbliebenen jungen Menschen als attraktiver Arbeitgeber darstellen. Was diese Attraktivität ausmacht, ließ das Personalunternehmen Orizon in einer Online-Umfrage unter 2.072 Arbeitnehmern sowie Schülern, Auszubildenden und Studierenden durch die Lünendonk GmbH er mitteln. Auf die Frage „Wie schätzen Sie ihre eigenen Chancen ein, heute in Deutschland einen neuen Job zu finden?" antworteten 61,9 Prozent der Azubis, Schüler und Studenten mit „eher gut" und 14,3 Prozent mit „sehr gut". Damit liegen sie deutlich über dem Durchschnitt aller befragten Arbeitnehmer und Arbeitsuchenden. Insgesamt bewerteten nur 39,8 Prozent aller Befragten ihre Chancen mit „eher gut" und 12,4 Prozent mit „sehr gut". Und woran liegt die optimistische Grundhaltung? Die Gruppe der Azubis, Schüler und Studenten begründen ihre Chancen damit, gut qualifiziert zu sein (54,8 Prozent) und eine gefragte Ausbildung zu haben (55,4 Prozent). Auch mit dieser positiven Chancenbewertung liegen sie deutlich über dem Gesamtdurchschnitt. 43,6 Prozent aller Befragten sehen ihre Qualifikation als Chance und 37,8 Prozent glauben, eine gefragte Ausbildung zu haben. Die junge Generation scheint sich also ihres Wertes durchaus bewusst zu sein. Der Fachkräftemangel eröffnet ihr neue Perspektiven und macht sie aufgrund des Angebotsüberhangs heiß begehrt. Das heißt, nun liegt es tatsächlich an den Arbeitgebern, der jungen Generation attraktive Angebote machen zu müssen, um im „war for talents" zu punkten. Begehrt und daher anspruchsvoll? Wer begehrt ist, der kann auch Forderungen stellen. 44 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Bevölkerungsrepräsentative Online-Befragung mit 2.072 Arbeitnehmern sowie Arbeitsuchenden in Deutschland zwischen 18 und 65 Jahren. Zur Gewährleistung der Repräsentativität wurden vorgegebene Quoten über die soziodemographischen Merkmale Alter, Geschlecht, Schulbildung und Bundesland etabliert. Verzerrungen wurden durch Gewichtung aufgehoben. Die Gewichtung erfolgte nach Mikrozensus. Die Befragung wurde von dem unabhängigen Marktforschungs- und Analyseunternehmen Lünendonk GmbH durchgeführt. Aber sind Jugendliche wirklich so anspruchsvoll? Die Wünsche erscheinen doch eher bescheiden. Die Frage „Was macht einen Arbeitgeber für Sie besonders attraktiv - Wie wichtig sind die folgenden Leistungen?" bewerteten junge Menschen zwischen 19 und 29 Jahren wie folgt: Bei den Top-Platzierungen leistungsgerechte Bezahlung (95,8 Prozent), Sicherheit des Arbeitsplatzes (91,7 Prozent), Abwechslung (91,7 Prozent) und Weiterbildung (88,1 Prozent) unterscheiden sich die Wunschvorstellungen nicht sehr vom Durchschnitt Überdurchschnittlich werden die Werte Vermögenswirksame Leistungen (76,8 Prozent vs. 67 Prozent gesamt) bewertet Auch mit Fahrtkostenzuschüssen kann man junge Leute begeistern - ein Anreiz zu mehr Mobilität (69,6 Prozent vs. 62,1 Prozent gesamt). Hohe Bewertungen erhalten die Gesundheitsvorsorge (74,4 Prozent vs. 70,5 Prozent gesamt) und auch die Möglichkeit zu Betriebssport (42,3 Prozent vs. 32,2 Prozent gesamt) Für ihre Rechte setzen sie sich lieber selber ein, der Wunsch nach einem Betriebsrat ist nämlich unterdurchschnittlich vertreten (63,7 Prozent vs. 68,1 Prozent gesamt) Einen besonderen Reiz übt die Internationalität eines Unternehmens aus (47 Prozent vs. 43,1 Prozent), vielleicht auch aus der jugendlichen Abenteuerlust heraus, über die Arbeit fremde Länder kennenzulernen. Fazit: Im Wesentlichen passen die Einstellungen der jungen potenziellen Mitarbeiter zu den Erwartungen, die Unternehmen an Bewerber stellen. Orizon/CH Unternehmensführung: Fachkräfte Familienfreundlichkeit: Wirtschaft macht es vor Familienorientierte Personalpolitik P in sächsischen Unternehmen Um Sachsen langfristig als familienfreundlichen Standort auszubauen, bedarf es gemeinsamer Aktivitäten von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Deshalb fordern die sächsischen Kammern: Flexibilität verbessern: vor allem hinsichtlich der Kita-Öffnungszeiten Schulische Ganztagsbetreuung flächendeckend anbieten Betreuungsinfrastruktur statt Betreuungsgeld Pflege in den Blick nehmen, Informationen bieten Sabine Kunze IHK Chemnitz Straße der Nationen 25 09111 Chemnitz Telefon: +49 371 6900-1215 Telefax: +49 371 6900-191210 [email protected] www.chemnitz.ihk24.de Dok.-Nr. 14907 Die Rolle der Familien ist in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus der gesellschaftlichen Diskussion gerückt. Vor allem die Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat stark an Bedeutung gewonnen. Bereits zum dritten Mal nach 2006 und 2008 befragten daher die sächsischen Industrie- und Handelskammern (IHKs) und Handwerkskammern (HWKs) die ansässigen Unternehmen zu ihrer Familienorientierung. Die Ergebnisse stellten die Präsidenten der IHK Chemnitz, Franz Voigt, sowie der HWK Chemnitz, Dietmar Mothes, am 12. November 2013 im Namen der sechs Kammern in Dresden vor. An der aktuellen Befragung beteiligten sich 1.108 Unternehmen mit 68.839 Mitarbeitern – davon 178 Handwerksbetriebe mit 4.327 Beschäftigten. Sie äußerten sich zu den Themen Unterstützung von Mitarbeiter/-innen mit Familienpflichten, arbeitsorganisatorische Probleme durch Familienpflichten und politische Rahmenbedingungen. „Die Studie zeigt, dass eine familienorientierte Personalpolitik schon lange fester Bestandteil der Unternehmenspolitik vieler sächsischer Unternehmen ist. Im Jahr 2006 boten bereits 74 Prozent der IHK-Unternehmen und 39 Prozent der HWK-Betriebe familienfreundliche Angebote, 2013 gaben sogar 87 Prozent der Unternehmen an, Familien zu unterstützen", so Franz Voigt, Präsident der IHK Chemnitz. Praxisnah und mitarbeiterorientiert werden in den Unternehmen täglich Lösungen gefunden, die es ermöglichen Beruf und Familie unkompliziert zu vereinbaren. „Mit den vorliegenden Ergebnissen werden den Unternehmern konkrete Ansatzpunkte für den Auf- und Ausbau von Aktivitäten für eine bessere Vereinbarkeit aufgezeigt. Handwerksbetriebe bieten beispielsweise den Mitarbeitern schon häufig finanzielle Zuschüsse und auch Unterstützung bei Ferienangeboten für Mitarbeiterkinder an. In anderen Wirtschaftszweigen engagieren sich die Unternehmer verstärkt bei der Organisation bzw. Suche von Kitaplätzen oder bieten Weiterbildungen für Wiedereinstieg zum Beispiel nach Elternzeit an", ergänzt Dietmar Mothes, Präsident der HWK Chemnitz. Für Jens Schwendel, Geschäftsführer der ibes Systemhaus GmbH, ist eine familienorientierte Personalpolitik schon seit vielen Jahren selbstverständlich. „Neben den sozialen Aspekten hat dies auch wirtschaftliche Hintergründe: als IT-Dienstleister stehen wir in stetiger Konkurrenz um gut ausgebildetes Personal. Die bessere Vereinbarkeit von Beruf und familiärer Pflege fördern wir daher gezielt mit flexiblen Teilzeit- und Arbeitszeitmodellen sowie mobilen Arbeitsplätzen. Hierbei kommt es nach unserer Erfahrung auf situationsspezifische und bei Bedarf kurzfristig anpassbare Lösungen an", so Schwendel. Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage 88 Prozent der antwortenden sächsischen Unternehmen beschäftigen Mitarbeiter/-innen mit kleinen und schulpflichtigen Kindern und/oder pflegebedürftigen Angehörigen. 95 Prozent dieser Unternehmen unterstützen ihre Mitarbeiter bei ihren Familienpflichten. Flexible Arbeitszeitregelungen und/oder arbeitsorganisatorische Maßnahmen bieten 97 Prozent der Unternehmen ihren Mitarbeitern zur Unterstützung an. Jedes zweite Unternehmen gibt an, arbeitsorganisatorische Probleme durch Mitarbeiter mit Familienpflichten zu haben. Besonders Unternehmen, die derzeit Mitarbeiter in Elternzeit haben, sehen sich mit arbeitsorganisatorischen Problemen konfrontiert (91 Prozent). Hingegen gibt nur ein Drittel der Unternehmen, die Mitarbeiter mit kleinen und schulpflichtigen Kindern beschäftigen an, mit arbeitsorganisatorischen Problemen zu kämpfen. Kurzfristige Ausfallzeiten werden in 90 Prozent der Unternehmen durch Mehrarbeit der verbliebenen Mitarbeiter kompensiert, längerfristige Ausfallzeiten insbesondere durch befristete Neueinstellungen. 60 Prozent der antwortenden Unternehmen haben Kenntnis darüber, ob ihre Mitarbeiter Angehörige pflegen oder nicht. Dieser Anteil ist seit der letzten Umfrage 2008 um drei Prozentpunkte gestiegen. Die neuen familienpolitischen Regelungen zum 1. August 2013 sind dem Großteil der Unternehmen bekannt. Mehr als jedes zweite Unternehmen begrüßt die Einführung eines Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz ab dem vollendeten ersten Lebensjahr. An das Betreuungsgeld richten hingegen nur 16 Prozent der Unternehmen positive Erwartungen. Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 45 Unternehmensführung: Fachkräfte Chancen allein in der Industrie ifo-Studie: Lausitz steht vor großen, aber lösbaren Herausforderungen Die Lausitz hat traditionell einen hohen Industrialisierungsgrad und der bleibt auch entscheidend für die zukünftige Entwicklung. Das ist ein zentrales Ergebnis der vom ifo-Institut Dresden erstellten Studie „Industrie- und Wirtschaftsregion Lausitz: Bestandsaufnahme und Perspektiven. Sie wurde von der Wirtschaftsinitiative Lausitz (will) am 21. Oktober in Cottbus präsentiert. Sie hofft, nun damit genügend Daten und Fakten zu haben, um einen „Masterplan Industrieregion Lausitz" politisch durchsetzen zu können. Die Autoren der Studie kamen im Wesentlichen zu folgenden Resultaten: Die Industrie ist von maßgeblicher Bedeutung für die Lausitz. Sie umfasst 29,7 Prozent der Bruttowertschöpfung und liegt damit deutlich über dem Durchschnitt der ostdeutschen Flächenländer (22,8 Prozent) und auch der westdeutschen Flächenländer (26,8 Prozent). Entscheidend für die starke Präsenz der Industrie in der Lausitz ist der Sektor Bergbau, Energie- und Wasserversorgung (15,2 Prozent). In der Industrie der Lausitz sind 23,2 Prozent aller Beschäftigten der Region tätig (ostdeutsche Länder 17,7 %). Die Region hat in den vergangenen Jahren auch ein klares industrielles Profil neben der Braunkohle entwickelt. Dieses Profil wird im Wesentlichen geprägt von vier Sektoren mit großer Beschäftigtenzahl: Ernährungswirtschaft, Chemie/Kunststoffe sowie Metall und Maschinenbau. Die Industrie ist Wachstumsmotor. Der Wachstumsbeitrag der Industrie von 1999 bis 2010 zum Bruttowertschöpfungswachstum der Lausitz betrug 10,5 Prozentpunkte, d. h. ohne das Produzierende Gewerbe wäre die Lausitz statt 19,7 Prozent nur 9,2 Prozent gewachsen. Ein wichtiger Faktor für die Erlangung von Wettbewerbsfähigkeit einer Region stellen Forschung und Entwicklung (FuE) dar. Hier besteht erheblicher Nachholbedarf. FuE-Beschäftigte je 1.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte: Lausitz: 2,7 Brandenburg: 2,9 Sachsen: 7,8 Deutschland: 12,2 Baden-Württemberg: 23,1 46 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 2. Zukunftsperspektiven bis 2030 Fachkräfteknappheit hat Einfluss auf langfristige Wachstumsraten Deutschland Lausitz Wachstumsrate 1995–2009 (Ist) 2010–2030 (Projektion) 1995–2009 (Ist) 2010–2030 (Projektion) -1,2 12 -2,2 22 1 0,1 0 -0,4 04 Kapitalstock 4,8 0,4 2,0 0,9 Totale Faktorproduktivität (auch: technischer Fortschritt) 1,2 1,2 0,9 0,9 Wirtschaftswachstum (BIP bzw. Produktionspotential) 1,6 -0,2 1,1 0,9 Arbeitsvolumen Industrie- und Wirtschaftsregion Lausitz Der demographische Wandel prägt die Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstruktur der Lausitz. 1990 lebten in der Lausitz noch knapp 1,4 Millionen Menschen, 2012 waren es nur noch 1,1 Millionen (minus 22 Prozent). Für 2030 werden 0,87 Mio. Einwohner prognostiziert (weitere minus 22 Prozent). Entscheidend ist dabei vor allem die Entwicklung des Erwerbspersonenpotenzials. Der Rückgang der Lausitzer Erwerbspersonen zwischen 2010 und 2030 wird mit 36 Prozent deutlich stärker ausfallen als in der gesamten Bundesrepublik (8 Prozent) oder in den der Lausitz zugehörigen Ländern Sachsen (24 Prozent) und Brandenburg (21 Prozent). Die Fachkräfteentwicklung spitzt sich zu und beeinflusst künftige Wachstumspotentiale dramatisch. Während von 1995 bis 2009 die Lausitzer Wirtschaft um durchschnittlich 1,6 Prozent wuchs, ist im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2030 sogar von einer leichten Schrumpfung der Volkswirtschaft in Höhe von 0,2 Prozent auszugehen (in Deutschland durchschnittlich plus 0,9 Prozent). Die rückläufigen Wachstumsaussichten für die Lausitz könnten durch eine höhere Produktivitätsentwicklung (1,7 Prozent oder 1,5 Prozent statt 1,2 Prozent pro Jahr) abgemildert werden. In diesem Zusammenhang kommt dem hohen Industrialisierungsgrad der Lausitz eine wichtige Rolle zu. 11 "Die Herausforderungen sind groß, gleichwohl lösbar", so Prof. Dr. Joachim Ragnitz, Stellvertretender Leiter der ifoNiederlassung Dresden. "Allerdings wird man sich von der Vorstellung trennen müssen, dass es gelingen könnte, die Lausitz flächendeckend zu einem gleichermaßen prosperierenden Wirtschaftsraum zu entwickeln. Vielmehr werden sich die regionalen Unterschiede in Zukunft wohl eher verstärken als einebnen. Die vorhandenen Grund- und Mittelzentren der Lausitz sollten zu Kristallisationskernen wirtschaftlicher Prosperität gemacht werden. Die heutige Siedlungsstruktur in der Lausitz kann in Zukunft nicht unverändert aufrechterhalten werden", so Prof. Ragnitz. Er ergänzt, dass eine regionalpolitische Strategie für die Lausitz insbesondere die Industrie in den Blick nehmen und zur Sicherung des Fachkräftebedarfs beitragen muss. Weitere Informationen unter: www.wil-ev.de/ Unternehmensführung: Fachkräfte Forscher und Vertriebler gefragt Ostdeutscher Maschinenbau profitiert derzeit noch von gut ausgebildeten Frauen * Bedarf 2013 bis 2015; Mehrfachnennungen möglich Quelle: VDMA-Ingenieurerhebung 2013 Im ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbau ist der Anteil der Ingenieure in den Belegschaften fast doppelt so hoch wie im gesamtdeutschen Maschinenbau. Auch die Zahl der Ingenieurinnen liegt deutlich höher. Das ergab die jüngste Ingenieurerhebung des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). In Ostdeutschland beträgt die Ingenieurquote 29,2 Prozent – in der gesamten Branche 16,7 Prozent. Die Gründe hierfür liegen in der historisch bedingten Strukturentwicklung. „In Ostdeutschland gibt es relativ gesehen viel mehr kleine Unternehmen als in anderen Regionen. Je kleiner aber ein Unternehmen, desto größer ist der Ingenieuranteil", erklärt Reinhard Pätz, Geschäftsführer des VDMA Ost, die Unterschiede. Außerdem wirkt sich nach wie vor der hohe technische Ausbildungsgrad älterer Generationen aus. Eine weitere Besonderheit in ostdeutschen Maschinenbau-Unternehmen ist der Frauenanteil unter den Ingenieuren. Zwischen Ostsee und Erzgebirge gibt es 15 Prozent weibliche Ingenieure - damit ist etwa jeder siebte Ingenieur eine Frau. Für den gesamtdeutschen Maschinenbau wurden 7,5 Prozent ermittelt. „Auch dieses Ergebnis lässt sich mit einem Blick in die Vergangenheit begründen", sagt Pätz. Demnach durchliefen in der ehemaligen DDR deutlich mehr Frauen eine technische Ausbildung als im ehemaligen Bundesgebiet. Zudem arbeiteten sie anschließend auch in diesen Berufen. Im Vergleich zur Ingenieurerhebung in 2010 ist die Zahl der Ingenieurinnen jedoch leicht rückläufig (17 Prozent). „Da derzeit weiblicher Nachwuchs fehlt und sich die Altersstrukturen in den Unternehmen infolge des demografischen Wandels ändern, wird sich dieser Trend voraussichtlich fortsetzen", ist Pätz besorgt. Gleichzeitig steigt in den kommenden Jahren der Bedarf an technisch orientierten Nachwuchskräften. Der Erhebung zufolge gehen 53 Prozent der befragten Unternehmen davon aus, dass in den nächsten fünf Jahren die Zahl der Ingenieure im ostdeutschen Maschinenbau zunehmen werde. Einstellungsbedarf bestehe dabei vor allem in den Bereichen Forschung/Entwicklung/Konstruktion sowie im Vertrieb. Katrin Blanke/VDMA Ost Arbeitgeber und Bewerber im Gespräch Absolventenmesse Mitteldeutschland: 80 Firmen präsentierten sich 1400 Besuchern „Zu wissen, wo und wer Du sein willst, ist die wichtigste Voraussetzung für Deinen Erfolg.“ Quintessenz des Vortrags von Luise Köhler/Absolventa GmbH Weitere Informationen unter: www.absolventenmesse-mitteldeutschland.de/ Trotz vielfältiger Präsentationsmöglichkeiten über das Internet, ist der persönliche Kontakt zwischen potenziellem Mitarbeiter und Arbeitgeber immer noch entscheidend. Und den suchten 1.400 neugierige Studenten, Absolventen und ausgebildete Fachkräfte auf der Absolventenmesse Mitteldeutschland am 19. November in Leipzig. Über 80 Unternehmen präsentierten sich und ihre offenen Stellen, Praktikumsplätze und Traineeprogramme auf der Messe. Erstmals war auch der VDMA Ost, Regionalvertretung des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V., mit einem Gemeinschaftsstand vertreten. Dabei nutzten die Arbeitgeber die Gelegenheit des direkten Aus- tauschs mit interessierten Bewerbern. Diese nutzten rege die Workshops zur Vorbereitung auf den Bewerbungsmarathon. Auch die verschiedenen Vorträge, u.a. zu familienfreundlichen Unternehmen, Bewerbung 2.0 oder Arbeiten im Mittelstand, lockten zahlreiche interessierte Zuhörer. Einen großen Raum nahm diesmal das Thema Gründen ein, denn die Absolventenmesse lag zeitlich inmitten der deutschlandweiten Gründerwoche. Im Rahmen einer Gründerlounge beleuchteten verschiedene Referenten die einzelnen Aspekte einer Unternehmensgründung – von der Nachfolge über Fragen der Finanzierung bis hin zu inspirierenden Best-practice Beispielen. CH Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 47 Unternehmensführung: Fachkräfte Mehr Zeit für mich Dresdner Fachtagung zeigt Potenziale für effizientere Arbeitsabläufe im Büro auf Haben Sie heute schon an sich gedacht? Mit dieser einfachen Frage bringt Dr. Ilona Bürgel, Diplom-Psychologin, Unternehmerin und vielen bekannt als Autorin von Kolumnen in der Tages- und Fachpresse, gern ihre Gesprächspartner ins Grübeln – so auch die Teilnehmerinnen der 16. Fachtagung für Sekretariat und Assistenz am 20. September in Dresden. Ja, wir denken bereits frühmorgens an so vieles: das Frühstück für die Familie, an Schulsachen für die Kinder, an Termine, Handwerker, Auto, Einkauf, Familienausflug – und einen bevorstehenden arbeitsreichen Tag. Aber wer denkt tatsächlich einen Moment an sich selbst? „Nehmen Sie sich wichtig, Sie sind es!", sagt Ilona Bürgel. Wenn es uns nicht gutgeht, können wir nicht klar denken. Also kann es uns nur guttun, uns selbst Aufmerksamkeit zu schenken: bewusst Auszeiten in einen hektischen Tag einzubauen, etwas Leckeres zu essen oder zu trinken – sich Zeit zu nehmen für ein gutes Selbstwertgefühl. Dann lassen sich auch unangenehme Aufgaben gut bewältigen. Unter dem Titel „Effektiv und effizient arbeiten – Freiräume schaffen" fand die von der bsw Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft gGmbH ausgerichtete Fachtagung zum nunmehr 16. Mal statt. In verschiedenen Workshops konnten die Teilnehmerinnen ihr Wissen zum Zeit- und Stressmanagement auffrischen, Augenfitness fürs Büro erlernen oder sich die besten Argumente für heikle Gespräche mit dem Chef aneignen. VORBEREITUNGSLEHRGÄNGE AUF DIE IHK-FORTBILDUNGSPRÜFUNG 2014 Ausbildung der Ausbilder 21.01. bis 27.03.2014 - berufsbegleitend 17.03. bis 28.03.2014 - Vollzeit 24.03. bis 28.05.2014 - berufsbegleitend 11.04. bis 24.05.2014 - berufsbegleitend 12.05. bis 23.05.2014 - Vollzeit Gepr. Industriemeister(in) Metall 25.03.2014 bis 10.05.2016 - berufsbegleitend Gepr. Wirtschaftsfachwirt(in) 08.04.2014 bis 05.11.2015 - berufsbegleitend Gepr. Fachwirt(in) im Gesundheits- und Sozialwesen 12.05.2014 bis 14.10.2015 - berufsbegleitend Alle wichtigen Information zu den Lehrgangsinhalten, Unterrichtszeiten, Kosten usw. erhalten Sie unter Telefon (0371) 6900-1412 oder -1413 bzw. E-Mail: [email protected] Unser gesamtes Weiterbildungsprogramm finden Sie auch unter www.chemnitz.ihk24.de. Straße der Nationen 25 09111 Chemnitz www.chemnitz.ihk24.de 48 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Wie wichtig gerade Zeitmanagement im Arbeitsalltag ist, zeigte sich im gleichnamigen Workshop mit Rayk Salzsieder, Geschäftsführer der Cresco-Akademie. Befragt nach einer Definition für Zeit, antworteten viele Teilnehmerinnen eher mit einem Stoßseufzer: „Das, was man immer zu wenig hat". Doch Zeit für sich selbst sollte man sich immer nehmen, auch wenn sie nur kurz sein kann. Simone Pflug Sachsens beste Facharbeiter IHK. DIE WEITERBILDUNG Industrie- und Handelskammer Chemnitz Workshop Zeitmanagement: „Eine To-Do-Liste sollte hässlich, sehr groß und von Hand geschrieben sein", empfahl Rayk Salzsieder, Geschäftsführer der CrescoAkademie, sehr zum Amüsement der Teilnehmerinnen. Diese Art zeige, dass hart gearbeitet werde – die Freude am Abstreichen erledigter Aufgaben inbegriffen, betonte er. Foto: bsw Am 6. November standen Sachsens Beste im Mittelpunkt: Die sächsischen In dustrie- und Handelskammern (IHKs) Chemnitz, Dresden und zu Leipzig zeichneten als Anerkennung für hervorragende Prüfungsleistungen 65 Jungfacharbeiter und Jungfacharbeiterinnen aus. Insgesamt haben die drei sächsischen IHKs in diesem Jahr zur Winterprüfung 2012/13 und Sommerprüfung 2013 mehr als 16.250 Abschlussprüfungen in ca. 180 Berufen abgenommen. Neben den „gewohnten“ Berufen wie Bürokaufmann/-frau und Zerspanungsmechaniker/-in, finden sich 2013 auch „Exoten“ wie Holzblasinstrumentenmacher/-in, Manufakturporzellanmaler/-in und Weinküfer/-in. Die 65 Sachsenbesten haben in ihrer Prüfung die Note „sehr gut“ erzielt, das heißt mindestens 91,50 von 100 Punkten erreicht. In diesem Jahr sind zehn Landesbeste gleichzeitig sogar die Besten deutschlandweit. Vier Bundesbeste kommen aus dem IHK-Bezirk Chemnitz (Auf bereitungsmechaniker/-in, Holzblasinstrumentenmacher/-in, Produktgestalter/ -in Textil, Verfahrensmechaniker Hütten- und Halbzeugindustrie Fachrichtung Nichteisen-Metallurgie), vier Bundesbeste aus dem IHK-Bezirk Dresden (Elektroanlagenmonteur/-in, Manufakturporzellanmaler/-in, Medientechnologe/-technologin Druckverarbeitung, Physiklaborant/-in) und zwei Bundesbeste aus dem IHK-Bezirk Leipzig (Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen, Kaufmann/Kauffrau für Verkehrsservice). Unternehmensführung: Fachkräfte Kurz berichtet Exportschlager Bildung Deut sc Der S he Studie n be ervic s www e ist die tätigen: Z .kix4 u o t rs . k u n f t . de „Auf praktisch allen Qualifikationsebenen – vom Minenarbeiter bis zum Ingenieur – fehlt der Bergbauindustrie momentan der Nachwuchs, obwohl die Gehälter in diesem Bereich durchschnittlich höher sind als in anderen Berufen“, beschreibt Prof. Ursula Kelm von der Universidad de Concepción die Lage in Chile. „Vor allem im Kupferbergbau planen die Unternehmen jedoch, in den kommenden zehn Jahren etwa 100 Milliarden US-Dollar zu investieren. Die erfolgreiche Umsetzung der Projekte hängt ganz wesentlich von qualifiziertem Personal ab.“Daher will die TU Bergakademie Freiberg gemeinsam mit den Universitäten Atacama, Católica del Norte und Concepcion sowie der Fachhochschule Bochum ein Exzellenzzentrum für Bergbau gründen. n Die chilenischen Bildungsexperten informierten sich über die duale Berufsausbildung. Foto: IHK Eine Investition in Wissen bringt noch immer die besten Zinsen. Benjamin Franklin (1706-1790) Ende Oktober war eine chilenische Delegation im Rahmen einer Berufsbildungspartnerschaft in der IHK Chemnitz zu Gast. Ihr Ziel war es, sich über die Praxis der dualen Berufsausbildung in Sachsen zu informieren sowie Kenntnisse in der Qualitätssicherung im Bildungsbereich zu erlangen. Im Einzelnen ging es um die Aufgaben einer IHK im dualen Bildungssystem, die Einbeziehung von Ausbildungsbetrieben, spezielle Ausbildungsrichtungen im Bergbau in Theorie und Praxis und die Anforderungen an private und staatliche Bildungseinrichtungen. Auch der Besuch der TU Bergakademie Freiberg stand auf dem Programm, die in Chile aktiv in Projekten dabei ist. Die chilenischen Teilnehmer kommen von der Universität Atacama und dort angeschlossenen Bildungseinrichtungen sowie aus einer staatlichen Einrichtung zur Zertifizierung von Arbeitskompetenzen. n Wir können Eines: Exzellenzzentrum in Chile und das Kupfer gilt als das Metall der Energiewende, denn egal ob Windrad, Solarkollektor oder Stromkabel – überall, wo Strom produziert oder geleitet wird, findet sich dieser Rohstoff. Der größte Produzent ist Chile, auf dessen Bergbauindustrie 20 Prozent des Bruttoinlandprodukts entfallen. Ausgerechnet in diesem Bereich leidet das südamerikanische Land jedoch unter einem starken Fachkräftemangel. Die TU Bergakademie Freiberg baut deshalb mit drei chilenischen Universitäten und der Technischen Fachhochschule Bochum ein Exzellenzzentrum für Bergbau im Norden des Landes auf. Im Oktober 2012 unterzeichnete Prof. Bernd Meyer, der Rektor der Ressourcenuniversität, zusammen mit chilenischen und deutschen Amtskollegen in Santiago eine Absichtserklärung. Im Mai dieses Jahres begann für das Vorhaben die aktive Phase. richtig gut! Ihre Investition in Weiterbildung = Investition in die Zukunft Ihres Unternehmens »Bildung« Wir bieten Ihnen: Bildung auf höchstem Niveau Bildungsbedarfsanalyse Qualifizierungsberatung Kompetenzentwicklung/ kompetenzorientierte Weiterbildung Lernprozeßbegleitung Stärkung der Selbstlernkompetenz Auf Wunsch konzipieren wir maßgefertigte Lösungen für Ihren firmenspezifischen Weiterbildungsbedarf. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Gespräch: Katja Lorenz | Telefon: 0375 303507-11 E-Mail: [email protected] Lebenslanges Lernen - Kita | Grund- und Mittelschule | Gymnasium | Berufsfach- und Berufsschule | Fachoberschule | Fachschule | Hochschule | Weiterbildung www.dpfa-akademiegruppe.com Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 49 Unternehmensführung: Fachkräfte Freundliche Übernahme Jungunternehmer führt in sechster Generation Famlienbetrieb weiter und verdreifachte Umsatz Die Sattlerei & Raumausstattung Kübler aus Schkeuditz belegte beim Wettbewerb „Sächsischer Meilenstein 2013 – Preis für erfolgreiche Unternehmensnachfolge“ den ersten Platz in der Kategorie „Familieninterne Nachfolge“. Markus Kübler hat das Unternehmen, welches in diesem Jahr sein 180-jähriges Bestehen feierte, vor drei Jahren von seinem Vater Werner übernommen. Der Jungunternehmer Markus arbeitete nach seinem BWL-Studium in Frankfurt/M. und Düsseldorf. Als der Vater den Handwerksbetrieb 2010 aus altersbedingten Gründen abgeben wollte, nutzte der Sohn die Gunst der Stunde und zog zurück in seine Heimat, um den Familienbetrieb weiterzuführen. Seit der Firmenübernahme hat sich der Umsatz verdreifacht und die Mitarbeiterzahl stieg ebenso. Mit der Herstellung von Faltenbälgen für den öffentlichen Nahverkehr hat sich das nordsächsische Traditionsunternehmen einen attraktiven Markt erschlossen. Firma Kübler ist für ihre beispielhafte Unternehmensnachfolge ausgezeichnet worden. Foto: HWK Leipzig Außerdem reparieren die inzwischen neun Mitarbeiter Fahrer- und Fahrgastsitze. Neben Unternehmen des öffentlichen Nahverkehrs wie der LVB GmbH gehören DHL oder Porsche, die handgefertigte Abdeckplanen für Triebwerke oder in der Montage benötigen, zu den Kunden. &7 &+4 $7+ 4 -)"5"5$&$7 &47 & &4)55:+" $*+&7? 4 &7% 4&7 * &+ &5N+BIS &$4 9@%'$4&% "5 :&):*1 :4 4. +:+" 4 ;4-5 &* 04&) /,,8 ?$)7 5 * +:4 (+00 8@ &74&741 -$ & $) 4$.$7 5&$ +5- 45$ =& 5 474:+ 4 4"&-+)+ +74% +$*+ &+ + &+57)&574 =:$51 &7 -(:55&4:+" : & .5:+" $+))&"(&7 :+ 4)55)&$(&7 0:+(7+ & 45-+)% $):7 :* 7+-47)&74 &)<&- ))+4 7"7")&$ & &$4+ :++1 & (7 5 %* &+$ )) <-4 47 <4% 747++ 4+$+ :+ &77 *#"% 5$+&47 45-+)).5:+"+ ;4 ()&+ +=4(5:+74+$*+ "+: 5- =& ;4 4-#(-+?4+ +1 & $:7 4:+ /!@ &74&74 5$7?+ 5 &74&75:+74+$*+ ;4 &4+55 )>&&)&77 :+ + +"+$*+ *"+" +&$7 :*5-+57 &57 & &74&7 =&% 4 &+ 247 ) 7- -4(31 4?:"+ & 5&$ -$ 045.+)&$ <-+ 4 &57:+"5% $&"(&7 4 &74&7 * 50 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Unternehmensführung: Treffpunkt Ihre Messetermine 2014 Das Wirtschaftsjournal begleitet die mitteldeutschen Unternehmer auf folgenden Branchentreffpunkten (Auszug) Januar Chance 2014 – 17.-18.01. 2014, Halle saxxess 2014 – Die Mittelstandsmesse – 24.-25.01.2014, Dresden KarriereStart – 24.-26.01. 2014, Dresden Februar E-world energy & water – Internationale Fachmesse und Kongress – 11.-13.02.2014, Essen März METAV – 11.-15.03.2014, Düsseldorf ACOD-Kongress – 25.-26.03. 2014, Leipzig April Hannover Messe – 07.-11.04.2014 Mai IFAT – 05.-09.05.2014, München Interpack – 08.-14.05.2014, Düsseldorf ILA – 20.-25.05.2014, Berlin Juni CosmeticBusiness – 05.- 06.06.2014, München OT-World – 13.-16.05.2014, Leipzig Messeverbund SIT, mtex, LiMA und IT-Anwenderforum – 14.-16.05.2014, Chemnitz Juni LASYS – 24.-26.06.2014, Stuttgart O&S – Internationale Fachmesse für Oberflächen & Schichten – 24.-26.06.2014, Stuttgart September AMB – 16.-20.09.2014, Stuttgart IAA Nutzfahrzeuge – 25.09.-02.10.2014, Hannover Oktober ALUMINIUM – 07.-09.10.2014, Düsseldorf Semicon – 07.-10.10.2014, Grenoble eCarTec / MATERIALICA/sMove 360° – 21.-23.10.2014, München Glasstec – 21.-24.10.2014, Düsseldorf Designer’s Open – 23.-26.10.2014, Leipzig New mobility – 27.-29.10.2014, Leipzig November Denkmal – 06.-08.11.2014, Leipzig Absolventenmesse Mitteldeutschland – 04.11.2014, Leipzig MESSEN & VERANSTALTUNGEN 2014 16.01. – 19.01. PARTNER PFERD show - expo - sport Sparkassen-Cup · Longines FEI World Cup™ Jumping FEI World Cup™ Driving · FEI World Cup™ Vaulting Ausstellung · Sparkassen Sport-Gala · Leipziger Pferdenacht www.partner-pferd.de 13.03. – 16.03. Leipziger Buchmesse / Lesefest Leipzig liest www.leipziger-buchmesse.de 13.05. – 16.05. OTWorld Orthopädie + Reha-Technik 2014 Internationale Fachmesse und Weltkongress www.ot-world.com 31.05. – 08.06. AMI Auto Mobil International www.ami-leipzig.de 31.05. – 04.06. AMITEC Fachmesse für Wartung, Pflege und Instandsetzung von PKW, Nutzfahrzeugen und mobilen Großgeräten aller Art www.amitec-leipzig.de Auszug · Änderungen vorbehalten Dezember Moderner Staat – 02.-03.12.2014, Berlin www.leipziger-messe.de Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 51 Unternehmensführung: Treffpunkt Gebündelte Innovationen Messeverbund SIT, mtex, LiMA und IT-Anwenderforum: Bundesexzellenzcluster MERGE ist ein Highlight Die Leistungskraft von Industrie und Forschung steht im Mittelpunkt des neuen Konzeptes der Messe Chemnitz. Unter der Dachmarke „Chemnitzer Fachmessen" erhalten die wichtigsten Branchen in Sachsen wie Maschinen- und Fahrzeugbau, Metall- und Kunststoffverarbeitung, Technische Textilien sowie die vielfältigen Zuliefer-, Forschungs-, IT- und weiteren Industrie-Dienstleistungen ein Podium für Präsentation, Kommunikation und branchenübergreifenden Wissens- und Technologietransfer. Die Premiere erlebt dieser neue Auftritt vom 14. bis 16. Mai 2014 mit dem Messeverbund SIT, mtex, LiMA und IT-Anwenderforum. Das Bundesexzellenzcluster MERGE an der TU Chemnitz wird beispielsweise auf der Ausstellungsfläche der mtex und LiMA näher vorgestellt. MERGE ist ein Paradebeispiel für die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Region, in dem Forschung und Industrie völlig neue Technologien zur Großserienfertigung von Leichtbaukomponenten entwickeln. Fahrzeugteile wie Heckklappen oder Armaturenbretter werden gegenwärtig aus verschiedenen Materialien aufwändig zusammengebaut. Zukünftig sollen sie in einem Schritt entstehen – energiesparend und kostengünstig in hohen Stückzahlen. An solchen Technologiefusionen arbeiten die rund 100 Wissenschaftler im Bundesexzellenzcluster MERGE. Mit diesem deutschlandweit einzigartigen Cluster zur Erforschung und Entwicklung zukunftsträchtiger Schlüsseltechnologien für Leichtbaustrukturen gehört die TU Chemnitz zu den Gewinnern der Bundesexzellenzinitiative. Ziel des Chemnitzer Forschungsprojekts um Sprecher Prof. Dr. Lothar Kroll ist es, heute noch getrennte Fertigungsprozesse bei der Verarbeitung unterschiedlicher Werkstoffgruppen wie Textilien, Kunststoffe und Metalle zu verschmelzen (auf Englisch: merge). Durch die zusätzliche Integration von Nano- und Mikroelektroniksystemen soll eine neue Ebene der Strukturintelligenz erreicht werden. Geforscht wird auf den Hauptfeldern Halbzeuge und Preform-Technologien, metallintensive Technologien, textil- und kunststoffbasierte Technologien, Mikro- und Nano- 52 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 system-Integration sowie in den Querschnittsdisziplinen Modellierung, Simulation, Optimierung und Systemschnittstellen. Der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Arnold van Zyl, sprach zum offiziellen Start des Clusters Ende Januar 2013 von einer neuen Liga, in die die TU Chemnitz mit der Zuschlagserteilung für MERGE aufgestiegen ist. „Bis 2017 wird an unserer Universität eine Plattform geschaffen, die auf dem zukunftsweisenden, stark umkämpften Technologiefeld Leichtbau wichtige Impulse für die Wirtschaft und für die Wissenschaft setzen soll", so Professor van Zyl. Dieses transdisziplinäre Projekt habe eine Sonderstellung an der TU und werde deshalb von der Universitätsleitung hervorgehoben unterstützt: „Unter Leitung von Professor Kroll leisten viele Wissenschaftler eine hervorragende Forschungsarbeit, was letztendlich auch dazu beigetragen hat, dass der Bundesexzellenzcluster an der TU angesiedelt wurde." Der Bundesexzellenzcluster wurde bereits 2012 im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder an der TU Chemnitz eingerichtet. Er wird bis 2017 mit 34 Millionen Euro gefördert. Wolfgang Baltzer Prof. Dr. Lothar Kroll ist Koordinator des Bundesexzellenzclusters „MERGE – Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen" an der TU Chemnitz. Ziel des Clusters ist es, derzeit noch getrennte Fertigungsprozesse bei der Verarbeitung unterschiedlicher Werkstoffgruppen, wie Metalle und Kunststoffe sowie technische Textilien, zusammenzuführen. Foto: TU Chemnitz/Kristin Schmidt Unternehmensführung: Treffpunkt Hightech für Mobiltextilien Sächsisches Textilforschungsinstitut zeigt zu mtex und LiMA, wie Carbonfasern ihre Wiedergeburt erleben Das STFI kann Carbonfaservliesstoffe aus recycelten Fasern herstellen. Foto: Wolfgang Schmidt Zum STFI Aufbauend auf den Säulen Kompetenzzentrum Vliesstoffe, Innovationszentrum Technische Textilien, Transferzentrum sowie Prüf- und Zertifizierungsdienstleistungen widmet sich das STFI den weit gefächerten Aufgaben der Forschung und Entwicklung Technischer Textilien. Im Fokus stehen der textile Leichtbau in all seinen Facetten, beginnend bei CFK-Halbzeugen, über funktionsintegrierte und prozessoptimierte Fertigungsverfahren auf Basis textiler Technologien bis hin zur Entwicklung neuer hybrider textiler Materialverbunde. Das Recycling dieser neuen, zum Teil sehr kosten-, ressourcen- und energieintensiven Werkstoffe wird daher ebenfalls an Bedeutung gewinnen. Die neuen Materialien und Verfahren fordern die Entwicklung geeigneter Prüfverfahren und komplexer Bewertungskriterien. Diesen Aufgaben stellen sich die Mitarbeiter der Prüfund Zertifizierungsstellen. Im Vordergrund der Arbeiten stehen Kundenanfragen und -bedürfnisse, die letztlich den Inhalt der Entwicklungsarbeiten definieren. Das Institut ist zur Umsetzung dieser Ziele ein zuverlässiger innovativer Partner im Interesse der Stärkung der Wirtschaftlichkeit seiner Kunden und Partner. Carbonfilamente werden derzeitig unter Nutzung verschiedener fadenbasierter Herstellungsverfahren zu textilen Halbzeugen verarbeitet und finden vor allem im Verbundwerkstoffsektor als carbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK) Anwendung. Carbonfaserabfälle, die wegen ihrer Aufmachungsform nicht mehr direkt verarbeitbar sind, können unter weitgehendem Erhalt ihrer funktionalen Eigenschaften einer hochwertigen stofflichen und zugleich wirtschaftlichen Wiederverwertung in Vliesstoffen und anderen faserbasierten Strukturen zugeführt werden. Analysten schätzen den CFK-Markt als solide und vor allem als einen Markt mit hohem Wachstumspotenzial ein. Man geht von mindestens 13 Prozent jährlichem Wachstum aus und prognostiziert für 2020 einen weltweiten Bedarf von 130.000 t. Bei der Verarbeitung der Carbonfilamentstrukturen anfallende oder aus der Aufbereitung von CFK-Bauteilen wiedergewonnene Carbonfaserabfälle stellen eine vergleichsweise junge und damit weitgehend unerforschte Abfallgruppe dar. Das Vorliegen endlicher Carbonfasern mit ausreichender Länge erfordert eine völlig neue Herangehensweise, ist Herausforderung und gleichermaßen Chance für die Vliesstoffindustrie, am CFK-Boom teilzuhaben. Eine im Rahmen von Forschungsvorhaben erarbeitete Aufbereitungstechnologie bildet gemeinsam mit der darauf abgestimmten Vliesbildungstechnologie inzwischen die Grundlage für alle im Technikum des Sächsischen Textilfor- schungsinstituts (STFI) durchgeführten Verarbeitungsversuche. Dazu steht dem STFI eine Komplettanlage mit einem Meter Arbeitsbreite zur Verfügung. Diese Anlage ist speziell auf die Verarbeitung von Carbonfasern in reiner Form aber auch in Mischungen mit anderen Fasern ausgelegt. Vernadeln und Nähwirken sind als Verfestigungsmethoden in die Anlage integriert. Mit hohem Umformvermögen bei zugleich ausreichender Festigkeit lassen sich die gefertigten Carbonfaservliesstoffe sehr gut als Halbzeuge bei der Herstellung von CFKStrukturen einsetzen. Die entwickelten Carbonfaservliesstoffe weisen ein Eigenschaftsprofil auf, das sie für einen Einsatz in CFK-Strukturen mit mittleren Festigkeitsanforderungen qualifiziert. Prädestinierte Einsatzmöglichkeiten sind aus heutiger Sicht hauptsächlich im Bereich des funktionsintegrierten Leichtbaus, der Sport- und Rehabilitationstechnik und im Freizeitbereich (z.B. Camping) sowie im Bauwesen und der Architektur zu finden. Carbonfaserbasierte Strukturen in Form von Vliesstoffen, Faserbändern und Garnen könnten damit Zugang zu Anwendungsbereichen erlangen, die bisher aus Kostengründen schwer oder überhaupt nicht erschließbar und/oder deren Anforderungen mit herkömmlichen Materialien nicht realisierbar sind. Auf Grund der Verwendung von rezyklierten Carbonfasern wird der Einsatz im Fahrzeugbau zunächst auf nicht sicherheitsrelevante Bauteile, wie z. B. Sitzschalen oder Verkleidungen im Innenoder Kofferraumbereich, beschränkt bleiben. Wolfgang Baltzer Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 53 Unternehmensführung: Treffpunkt Positives Fazit Regionale Wirtschaft zeigte ihre Facetten zur Kooperationsbörse Zulieferindustrie Erzgebirge 2013 Das Erzgebirge hat sich zum bedeutendsten Wirtschafts- und Technologiestandort Sachsens entwickelt. Davon ist Frank Vogel, Landrat des Erzgebirgskreises, überzeugt. Die regionale Wirtschaft boomt, allen voran die Zulieferbranche. Das stellte die Kooperationsbörse Zulieferindustrie Erzgebirge 2013 unter Beweis, die im Oktober zum achten Mal in Annaberg-Buchholz stattfand. Die regionale Industrieschau war mit 110 Ausstellern erneut restlos ausgebucht. Mehr als 500 Fachbesucher fanden den Weg in die Silberlandhalle und sorgten damit für einen neuen Besucherrekord. Aus den Reihen der Aussteller gab es überwiegend eine positive Resonanz. Zu den Stammgästen der Kooperationsbörse zählt mittlerweile die Laser-Tech Olbernhau GmbH. „Wir haben wieder viele qualitativ hochwertige Gespräche geführt“, freute sich Gesellschafter Heinz Zickmantel. „Ich werte immer Aufwand und Ergebnis. Mit einem minimalen Aufwand konnten wir den Bekanntheitsgrad unseres Unternehmens enorm erweitern. Die Kooperationsbörse bringt uns neue Kunden. Jeder neue Kunde ist neuer Umsatz. Wir lernen immer wieder neue Unternehmen kennen, die hier in der Region entstanden sind und mit denen wir kooperieren können. Die müssen wir nicht erst in Nürnberg, München oder sonst wo suchen.“ „Die Plasmanitriertechnik Dr. Böhm GmbH präsentiert sich zum dritten Mal auf der Kooperationsbörse“, betonte Geschäftsführer Andreas Böhm. „Für unser Chemnitzer Unternehmen hat sich die Teilnahme immer gelohnt. Hier treffen wir tatsächlich qualifiziertes Fachpublikum und können ordentlich Kundenpflege betreiben und neue Geschäftsbeziehungen knüpfen.“ Ihr Programm an Technischen Federn stellte die Bahner & Schäfer GmbH aus Oelsnitz/Erzgebirge zur Kooperationsbörse vor. „Wir gehören hier zu den traditionellen Teilnehmern“, versicherte Geschäftsführerin Tabea Schäfer. „Die Kooperationsbörse bietet uns die Möglichkeit, mit unseren Kunden und Geschäftspartnern ins Gespräch zu kommen, die Beziehungen zu vertiefen und neue Kunden zu gewinnen. Außerdem können wir einem interessierten Publikum unsere Erfahrungen in der Konstruktion, Fertigung und Veredlung von Technischen Federn in verschiedenen Varianten erläutern.“ 54 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Auf einen neuen Aspekt der Kooperationsbörse machte Dr.Ing. Ulrich Bobe vom ICM – Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e. V. aufmerksam: „In diesem Jahr sind viel mehr tschechische Besucher in die Silberlandhalle gekommen als sonst. An unserem Stand konnte ich viele Gespräche mit tschechischen Partnern führen, mit denen wir auch gemeinsame Projekte verwirklichen. Ich denke da an das Ziel 3-Projekt, bei dem es um die Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik geht. Die Freunde aus dem Nachbarland haben sich sehr für das Format der Messe interessiert und könnten sich vorstellen, eine ähnliche Veranstaltung in Nordböhmen zu organisieren. Jetzt wollen sie tschechische Firmen animieren, sich im nächsten Jahr ebenfalls an der Kooperationsbörse zu beteiligen.“ Dr. Bobe geht davon aus, dass ICM auch bei der nächsten Kooperationsbörse im Herbst 2014 wieder mit von der Partie ist, „weil die Verbindung unseres Instituts in Chemnitz zu den innovativen Firmen des Erzgebirges sehr nutzbringend ist.“ „Sich bei Messen zu präsentieren halte ich für außerordentlich wichtig“, sagte Manfred Grafe von der Firma Industriebarf Grafe im Limbach-Oberfrohnaer Ortsteil Kändler. „Deshalb sind wir auch bei der Kooperationsbörse Zulieferindustrie des Erzgebirges mit von der Partie. Hier können wir die Landrat Frank Vogel und Matthias Lißke, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Erzgebirge, (von links) statten dem Stand der Firma WOBEK einen Besuch ab. Foto: Stefan Hohmeister Unternehmensführung: Treffpunkt Gesellschafter Heinz Zickmantel (links) und Thomas Kristen von der Laser-Tech Olbernhau GmbH haben die Kooperationsbörse zum Knüpfen neuer Kundenkontakte genutzt. Fotos: Wolfgang Baltzer Auch Andreas Böhm, Geschäftsführer der Plasmanitriertechnik Dr. Böhm GmbH, war mit dem Verlauf der Kooperationsbörse Zulieferindustrie sehr zufrieden. „Wir gehören zu den traditionellen Ausstellern der Kooperationsbörse“, betonte Tabea Schäfer, Geschäftsführerin der Bahner & Schäfer GmbH. Erzgebirge. Diese Messe war für uns immer ein Riesenerfolg. Deshalb kommen wir auch jedes Jahr wieder. Hier treffen wir unsere Kunden, das sind beispielsweise viele Maschinenbauer, die Übersetzungen und Sprachkurse benötigen.“ „Wir wollen als Sprachanbieter die regionale Wirtschaft beim Wachsen über die europäischen Grenzen hinaus unterstützen“, ergänzte René Thiemann, Kundenbetreuer bei der Chemnitzer SprachUnion. Dr. Ulrich Bobe vom ICM (2. von rechts) im Gespräch mit Almut Beck von der IHK Annaberg-Buchholz und Gert Bauer, Präsident der Regionalversammlung Erzgebirge und Geschäftsführer der Curt Bauer GmbH. Kooperation mit unseren Partnern aufrechterhalten, ausbauen und vertiefen. Da ist es schon interessant, wenn man nach einigen Jahren fragt, wo haben wir uns kennen gelernt? Auf der Kooperationsbörse!“ „Als SprachUnion sind wir das vierte Mal auf der Kooperationsbörse vertreten“, so Kundenbetreuerin Janine Hamann. „Wir bieten vor allem Fachübersetzungen und industrienahe Dienstleistungen an. So viele wertvolle Kontakte in dieser Dichte gibt es nur hier auf der Kooperationsbörse im Janine Hamann und René Thiemann (rechts) stellten die Chemnitzer SprachUnion als professionellen Partner für Übersetzungen, Dolmetschen und Sprachkurse vor. „Mittelständische Unternehmen brauchen kompetente Partner“ stimmte Hartmut Schauerte, Parlamentarischer Staatssekretär a. D. im Bundeswirtschaftsministerium, den einhelligen Meinungen der Teilnehmer an der Kooperationsbörse zu. „Wir wollen unseren Firmen eine Plattform bieten, um alte Kontakte zu pflegen und neue Geschäftspartner kennen zu lernen“, bestätigte dann auch Matthias Lißke, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Erzgebirge. „Deshalb nehmen ebenso Industrievertreter aus den angrenzenden Regionen Zwickau, Chemnitz und Freiberg teil. „Das spiegelt die Kooperation innerhalb des gesamten Wirtschaftsraumes wider. Und die Zulieferer des Erzgebirges sind nicht nur verlängerte Werkbank anderer. Sie betreiben selbst Forschung und Entwicklung. Das wurde zur Kooperationsbörse erneut deutlich.“ Damit das auch in Zukunft so bleiben kann, soll dem Trend immer rarer werdender Fachkräfte entgegengewirkt werden. Lißke und seine Mitstreiter haben deshalb die Sicherung von Fachkräften als eine Schwerpunktaufgabe des nächsten Jahres erklärt. Wolfgang Baltzer Als Partner in der Beschaffung präsentierten Vera und Manfred Grafe das LimbachOberfrohnaer Unternehmen Industriebedarf Grafe zur Kooperationsbörse. Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 55 Unternehmensführung: Treffpunkt Vom Holz zur Kohle Dresdner Gründerwettbewerb forderte erneut mit ungewöhnlicher Aufgabe den Unternehmergeist heraus Erneut beteiligten sich Studierende der TU Dresden im Rahmen der diesjährigen Gründerwoche vom 18. bis 24. November am Gründerwettbewerb. Die Wochenaufgabe lautet diesmal: „Vom Holz zur Kohle". Als Startkapital stand eine kleine Holzplatte, freundlicherweise gesponsert von der Holzindustrie Dresden GmbH, zur Verfügung. Ziel war es, in einer Woche so viel Wert wie möglich mit dem ausgehändigten Stück Holz zu generieren. Unterstützt vom Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation und dresden|exists konnten die 540 Studentinnen und Studenten ihr unternehmerisches Denken und Handeln in Dreierteams unter Beweis stellen. Ihre Aktivitäten, angefangen von der Ideenfindung über die Umsetzung und den Verkauf bis hin zur Auswertung mussten sie täglich im Blog auf der Internetseite nachweisen. Auch wenn die Verwendung von Hilfsmitteln gestattet war, sollten sie doch dem Grundsatz folgen, mit kreativen Ideen aus wenig Startkapital möglichst viel Wert zu generieren. Der Begriff Wert konnte monetär, künstlerisch, sozial oder ökologisch interpretiert werden. Ob Weihnachtsschmuck, Stempel, Vogelhäuschen, Schlüsselanhänger oder Einkaufstasche, die zahlreichen Ideen waren wieder mit Erfahrungsgewinn im Management, in der Betriebswirtschaft, auf handwerklichem und auch sozialem Gebiet verbunden. Die meisten Teams spendeten Das Startkapital bestand aus einer kleinen Holzplatte. Foto: dresden exists ihr erwirtschaftetes Geld an gemeinnützige Organisationen und soziale Einrichtungen. Am 20. Januar 2014 werden die besten der 179 Teams ihre Gründungsideen im Rahmen einer BWL-Vorlesung vorstellen. Eine Experten-Jury wird die Gewinner prämieren. Simone Pflug Weitere Informationen unter: www.gruenderwochedresden.de Vertriebsexperten laden zum „Vrühstück“ Chemnitzer Beratungsunternehmen richtet künftig das „VertriebsVrühstück“ aus Mit dem Thema: „Vertrieb – die (fast) erotischste Sache der Welt" hat Frau Dr. Heike Fischer am 8. November zum 40. Dresdner Vertriebsfrühstück ganz neue Sichtweisen eröffnet. So zog sie überraschende Parallelen zwischen einer Paar- und einer Kundenbeziehung. Ob die intensive Zeit des „Anbaggerns", das Gewinnen des Herzens des Auserwählten oder das Aufrechterhalten einer „in die Jahre gekommenen" Liebe – Analogien zwischen den Themen Beziehung und Vertrieb gibt es durchaus genug. Genau wie in einer Ehe ist es mühsam, aber lohnenswert in eine dauerhaft stabile Kundenbeziehung zu investieren. Nachdem die Verbindung von Vertrieb und Erotik für viele Gäste vielleicht schon neu war, gab es beim 40. Dresdner Vertriebsfrühstück eine weitere Neuigkeit zu 56 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 verkünden. Michael Noack übergab nach sechs Jahren er folgreicher Netzwerkarbeit den Staffelstab an die tradu4you® gmbh. Ab Januar 2014 übernimmt das Beratungsunternehmen das Steuerrad des Dresdner Vertriebsfrühstücks. Der Kurs soll aber nicht komplett geändert, sondern Bewährtes fortgeführt werden. Dazu gehören die Idee des Netzwerkgedankens in Verbindung mit Frühstück, das art`otel als Veranstaltungsort oder der entspannte Freitag als Eventzeit. Allerdings wird es auch die eine oder andere Neuerung geben. Das wohl Auffälligste: Das VertriebsVrühstück wird nunmehr, um den Vertriebsgedanken zu unterstreichen und um aus „der Masse" herauszustechen, mit „V" geschrieben. Das Team der tradu4you GmbH und die Partner der Veranstaltung freuen sich darauf, Sie als Gast am 17.01.14 – zum ersten VertriebsVrühstück unter neuer Flagge – im art’otel Dresden begrüßen zu dürfen. Unternehmensführung: Recht Mehr Akzeptanz? Die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung – ein neues Instrument der Vorhabengenehmigung EXPERTEN TIPP Dr. Mirjam Lang, Fachanwältin für Verwaltungsrecht, Leipzig Die Rechtsanwaltskanzlei Dr. Lang ist eine auf das Verwaltungsrecht spezialisierte Kanzlei. Sie berät und vertritt Unternehmen, öffentlich-rechtliche Körperschaften sowie Planungsgesellschaften in allen Fragen des Öffentlichen Rechts, insbesondere des Öffentlichen Bau- und Planungsrechts, des Umweltrechts sowie des Wirtschaftsverwaltungsrechts. Seit dem 07.06.2013 besteht für Genehmigungsbehörden die Pflicht, Vorhabenträger zur Durchführung einer frühen Öffentlichkeitsbeteiligung anzuhalten. Noch vor Beginn des Genehmigungsverfahrens soll der Vorhabenträger die betroffene Öffentlichkeit über das Vorhaben informieren. Gleichzeitig soll er ihr die Möglichkeit zur Erörterung und Stellungnahme geben. Mit dieser Novelle reagiert der Gesetzgeber auf Stuttgart 21. Erklärtes Ziel ist es, die Vorhabenakzeptanz zu steigern und die Zahl der Gerichtsverfahren zu verringern. Zweifel sind insoweit jedoch angebracht. Konkret betroffen von der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung sind Vorhaben, die „nicht nur unwesentliche Auswirkungen auf die Belange einer größeren Zahl von Dritten haben können" (§ 25 Abs. 3 VwVfG). Beispielhaft zu nennen sind insoweit Infrastrukturvorhaben. Aber auch kleinräumige Vorhaben wie der Bau einer Biogasanlage, einer Fertigungsanlage oder eines Einkaufszentrums können die Interessen eines größeren Personenkreises nachteilig berühren. In diesem Fall ist die Genehmigungsbehörde verpflichtet, auf eine frühe Öffentlichkeitsbeteiligung durch den Vorhabenträger hinzuwirken. Dieser soll: (1) die betroffene Öffentlichkeit vor Antragstellung über die Vorhabenziele, die Mittel und die Vorhabenwirkungen informieren, (2) ihr Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung geben und (3) der Behörde das Ergebnis unverzüglich mitteilen. Auf diese Weise soll der Vorhabenträger in die Lage versetzt werden, Einwände und Anregungen noch während des Planungsstadiums berücksichtigen zu können. Gleichzeitig verspricht sich der Gesetzgeber davon ein größeres Maß an Vorhabenakzeptanz und Rechtssicherheit. Tatsächlich hat die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung jedoch kein zusätzliches Maß an Rechtssicherheit zur Folge. Das liegt zum einen daran, dass genehmigungsrelevante Gesichtspunkte in der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung nicht rechtsverbindlich geklärt werden können. Zum anderen hat die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung keinen Einwendungsausschluss zur Folge. Das heißt Einwände Dritter sind im Genehmigungsverfahren u. U. auch dann zu berücksichtigen, wenn sie nicht im Rahmen der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung geltend gemacht wurden. Vor diesem Hintergrund hat es der Gesetzgeber in das freie Belieben des Vorhabenträgers gestellt, eine frühe Öffentlichkeitsbeteiligung durchzuführen. Eine Rechtspflicht hierzu besteht nicht. Folglich kann die Genehmigungsbehörde den Vorhabenträger nicht zur Durchführung einer frühen Öffentlichkeitsbeteiligung zwingen. Auch hat die Nichtdurchführung der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung keinerlei rechtliche Nachteile zur Folge. Fazit: Es bleibt abzuwarten, welche Rolle die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung bei der Vorhabenzulassung spielen wird. Mit Blick auf die aktuelle Streitkultur erscheint es jedoch fraglich, ob sie die ihr zugedachte Aufgabe erfüllen kann. Die Vorhabenträger sind deshalb gut beraten genau abzuwägen, ob und ggf. welche Vorteile ihnen eine frühe Öffentlichkeitsbeteiligung bringt. In jedem Fall ist die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung mit einem Mehraufwand an Zeit und Kosten verbunden. Studie: Bürger fordern mehr Mitspracherecht Die Bürger in Deutschland wünschen sich eine stärkere Einbindung in Infrastrukturvorhaben wie den Bau von Straßen, Bahnhöfen, Flugplätzen oder Stromleitungen. Dies gilt insbesondere dann, wenn sie unmittelbar davon berührt sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Kompetenzzentrums Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge e. V. an der Universität Leipzig, unterstützt von der envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM), Chemnitz, und dem enviaM-Netzbetreiber Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH (MITNETZ STROM), Halle (Saale). Dafür wurden wurden 2012 knapp 400 Kommunen, 150 Unternehmen des Infrastrukturbereichs und 1500 Haushalte zu ihrer Einstellung, Bewertung und Nutzung moderner Beteiligungsformen bei Infrastrukturvorhaben befragt. Während die befragten Kommunen und Unternehmen mit den bestehenden Beteiligungsmöglichkeiten bei Infrastrukturvorhaben weitestgehend zufrieden sind, gilt dies für die breite Mehrheit der Bevölkerung nicht. Bemängelt wird vor allem, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren der Bürgerbeteiligung nicht befriedigend seien. Insbesondere kritisieren die Befragten, dass die Anliegen der Bürger bei Planungen zu spät berücksichtigt und Alternativvorschläge deshalb häufig nicht beachtet würden. Andererseits nehmen die Bürger die bestehenden Angebote offenbar kaum wahr. Die gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren seien ihnen vielfach nicht bekannt und für diese häufig nicht nachvollziehbar. Die Autoren schlagen daher alternative Beteiligungsmöglichkeiten wie Open-Space-Konferenzen oder Planungswerkstätten vor. Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 57 Panorama: Jahresrückblick Das Jahr 2013 im Rückblick: Ausgewählte Höhepunkte Januar Mittelstandsinitiative gestartet Zu Jahresbeginn 2013 startete die neue „Mittelstandsinitiative Energiewende“, eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi), des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) und des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). Die Mittelstandsinitiative unterstützt die Unternehmen des Mittelstandes mit fachkundiger Information und Expertise rund um die Energiewende. sellschaften beider Länder – die ZukunftsAgentur Brandenburg (ZAB) und die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) – gemeinsam mit der Stadt Spremberg, der Gemeinde Spreetal und der Altstadtsanierungsgesellschaft Spremberg mbH (ASG) als Wirtschaftsförderung der Stadt Spremberg und der Gemeinde Spreetal eine Kooperationsvereinbarung. Vorgesehen ist insbesondere die gegenseitige Unterstützung bei der Ansiedlung von Industrieunternehmen am länderübergreifenden Standort „Schwarze Pumpe“. Auch bei der Suche nach Fachkräften und der Betreuung ansässiger Unternehmen wollen die Wirtschaftsförderer aus beiden Bundesländern enger zusammenwirken. Februar Juni Exzellenzcluster gestartet Die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Sabine von Schorlemer, hat am 27. Februar das Exzellenzcluster „Center for Advancing Electronics Dresden (cfaed)“ der Technischen Universität (TU) Dresden offiziell eröffnet. Anwesend waren auch die Dresdner Oberbürgermeisterin Helma Orosz sowie zahlreiche Vertreter aus Wissenschaft und Industrie. Das Exzellenzcluster, das mit insgesamt 28 Millionen Euro gefördert wird, sucht neue Wege in der Mikro- und Nanoelektronik für elektronische Informationsverarbeitungssysteme der Zukunft. Robotik-Zentrum eröffnet Die Voith Engineering Services GmbH, Road & Rail, hat Ende Juni in Chemnitz ein Kompetenzzentrum für Automation und Robotik in Betrieb genommen. Der Engineering-Dienstleister für Schienen- und Straßenfahrzeugentwicklung sowie für Planung und Steuerung von Produktionsprozessen erweiterte damit sein Know-how im Bereich der Automatisierung. „Wir bilden mit diesem Zentrum die Roboterstandards der deutschen Automobilhersteller vollständig ab und verfügen damit über einzigartige Voraussetzungen für Entwicklungen und Qualifizierungen auf diesem Gebiet“, erläuterte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Dr.-Ing. Volkmar Vogel. März In Asien gestartet Ende März 2013 präsentierten sich erstmals sieben Thüringer Unternehmen der Branche auf der „Seoul Motor Show“ in Korea und damit auf der wichtigsten Messe der asiatischen Automobilbranche. „In Thüringen gibt es eine leistungsstarke Automobil- und Automobilzulieferbranche mit mehr als 500 Unternehmen und innovativen Konzepten, die weltweit in immer mehr Fahrzeugen zum Einsatz kommen“, erklärte Andreas Krey, Geschäftsführer der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG Thüringen) im Vorfeld der Messe. April Produktion erweitert Auf einer Fläche von rund 10.000 Quadratmetern am Chemiestandort Leuna hat die FP-Pigments GmbH nach ihrer Gründung im Jahr 2008 bereits im Spätsommer 2009 ihre Produktionsanlage in Betrieb genommen. Ende April begann die Erweiterung der Produktionskapazität. Dazu wird bis Ende 2013 eine zweite Produktionslinie und eine Lagerhalle errichtet. Die Gesamtinvestition von mehreren Mio Euro wird erneut durch Fördermittel des Landes Sachsen-Anhalt, des Bundes und der Europäischen Union unterstützt. Dadurch erhöht sich die Zahl der Arbeitsplätze von derzeit 22 auf mindestens 30 Vollzeitarbeitsplätze. Mai Gemeinsam für die Lausitz Brandenburg und Sachsen wollen ihre Zusammenarbeit zur Sicherung der Zukunft der Lausitz ausbauen. Dazu unterzeichneten Ende Mai die Wirtschaftsförderge58 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 INDUSTRIEVERPACKUNGEN Empfindliches sicher verpacken www.isl-serba.de Telefon: 03 66 91/ 465-0 Panorama: Jahresrückblick „Als mittelständisches Familienunternehmen sind wir stolz, dass wir nach 2010 auch dieses Jahr wieder ausgezeichnet wurden“, sagt Dr. Marcus Lingel, der die Merkurbank nach seinem Vater bereits in zweiter Generation in persönlicher Eigentümerschaft erfolgreich führt. September November Finalist des Jahres „Finalist des Jahres 2013“ – diese Auszeichnung darf Vollack Radefeld seit September tragen. Damit gehört der Spezialist für methodische Gebäudekonzeption zu den Gewinnern, die beim bundesweiten Wettbewerb um den „Großen Preis des Mittelstandes 2013“ geehrt wurden. „Ich freue mich sehr, diesen Preis entgegennehmen zu dürfen, und danke auch meinen Mitarbeitern, die mit ihrem Engagement und ihren Ideen diesen Erfolg ermöglicht haben“, sagte Frank Bornemann, Vollack Partner und Geschäftsführer, bei der festlichen Gala am 7. September im Dresdner Hotel Maritim. Andere am eigenen Erfolg teilhaben lassen Zur Feier des 20-jährigen Bestehens seiner Niederlassung in Kesselsdorf unterstützt das Volvo Group Truck Center Ost die Lebenshilfe Dresden. Bei einem Jubiläumsfest sammelte das Team mit Hilfe eines Charity Trucks Geld für den Verein. „Seit 1993 haben wir Kesselsdorf als eine von acht Niederlassungen des Volvo Group Truck Center Ost zu einem erfolgreichen Standort ausgebaut“, sagte Geschäftsführer Falk Fiala. „Diesen Erfolg möchten wir gern teilen.“ Oktober Großer Preis des Mittelstandes Im Rahmen einer feierlichen Gala zeichnete die Oskar-Patzelt-Stiftung Ende Oktober in Berlin zum Abschluss ihres 19. Wettbewerbs herausragende Persönlichkeiten, Unternehmen und Institutionen mit dem „Großen Preis des Mittelstandes 2013“ aus. Der deutschlandweite Sonderpreis „Premier-Bank 2013“ ging an die inhabergeführte Privatbank Merkur Bank. Ausblick 2014 Entdeckungstour: Das Schöne in der Region Die Volksbank Chemnitz versteht sich als Bank für Mittelstand und Familie im Raum Chemnitz, Zwickau und Erzgebirge. Das wird auch in ihrer KalenderEdition deutlich. Die aktuelle Auflage für das Jahr 2014 ist bereits die 22. „Kalendertour 2014 Aktiv Werden – Mit allen Sinnen” zeigt zwölf interessante regionale Ausflugs- und Freizeittipps für die ganze Familie. Anzeige Vom ElektronikJahr ins ApplikationsJahr IMM noch konsequenter in den Elektronikmärkten unterwegs IMM zeigt über seine Applikationszentren regionale Präsenz. Das Zentrum für Unterhaltung, Medienund Medizintechnik (ZUMM) vereint alle IMM Applikationsbereiche. IMM Holding GmbH Leipziger Straße 32 09648 Mittweida Telefon: 03727 6205-0 Telefax: 03727 6205-220 [email protected] www.imm-gruppe.de Ein ereignisreiches und spannendes ElektronikJahr geht zu Ende – ein Jahr, in dem sich IMM verstärkt auf seine Wurzeln im elektronischen Gerätebau besonnen hat. Für 2014 liegt das Hauptaugenmerk der IMM Gruppe auf der Applikation, der Verwendung und dem Gebrauch von Geräten und Gerätesystemen. IMM hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt, längst liegen die Kernkompetenzen der nunmehr 22-jährigen Unternehmensgruppe nicht mehr nur in der Entwicklung und Produktion von elektronischen Baugruppen und Geräten. Vielmehr zeigt sich IMM flexibel auf die Bedürfnisse der Kunden und Partner ausgerichtet und bietet inzwischen die gesamte Wertschöpfungskette einschließlich Logistikdienstleistungen aus einer Hand an – immer passend auf den Markt zugeschnitten. Die Konzentration auf das Applizieren von Geräten und Gerätesystemen beginnt mit dem Wunsch des Kunden: eine Idee wird geboren, nimmt Gestalt an. Bereits hier steht die IMM Gruppe dem Kunden zur Seite, begleitet die Idee sozusagen, bis sie konkrete Form annimmt. Die IMM Holding GmbH als Kompetenzzentrum bietet dem Kunden hierbei das gesamte Know-How des StrategischenMa nage ments mit den Bereichen Forschung, Bildung, Projekt und Netzwerk, des OperativenManagements mit den Bereichen Auftrag, Lager, Versand und Service, des MarketingManagements mit den Bereichen Angebot, Produkt, Vertrieb und Kommunikation sowie des RessourcenManagements mit den Bereichen Personal, Finanzen, Technik und Immobilien. Im regionalen Markt sind das vor allem die Applikationsfirmen IMM prostartup, die IMM proagil GmbH und IMM prounique GmbH. Diese drei Einzelfirmen stehen für die Hauptmärkte, in denen sich die IMM Gruppe seit Jahrzehnten bewegt: Technik/Automation, Gesundheit/Medizintechnik und Unterhaltung/Medientechnik. Längst sind die Applikationsfirmen auch überregional tätig, testen, evaluieren und liefern Anwendungserfahrungen. Das IMM ApplikationsJahr 2014 wird das vorhandene Kompetenzspektrum erweitern und den Fokus auf die Erschließung neuer Märkte richten. Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 59 Panorama: Jahresrückblick Anzeige Näher am Kunden Mit der Fusion verstärkte die Volksbank Chemnitz regionale Verankerung und Beratungsleistung Der Vorstand der Volksbank Chemnitz eG: Vorstandsvorsitzender Wolfgang Müller mit Vorstandskollegen Gerd Koschmieder und Gunnar Bertram (v.l.n.r.). Im Dezember 2011 hatte das Wirtschaftsjournal die Volksbank Chemnitz eG ausgiebig interviewt. Damals war die Fusion mit der Volksbank Erzgebirge noch frisch geplant. Heute, zwei Jahre später, gibt der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Müller im Gespräch mit dem Wirtschaftsjournal Auskunft über den Fusionsverlauf und vor allem wie es der Regionalbank heute damit geht. Wirtschaftsjournal: Die damals noch im Planungsstatus befindliche Fusion ist nun seit eineinhalb Jahren beschlossene Sache. Was hat sich für Ihre Kunden verändert? Wolfgang Müller: Insbesondere die strukturellen Veränderungen. Nach wie vor sind wir im Erzgebirge, natürlich auch in den Bereichen Chemnitz und Zwickau, persönlich mit für den Kunden bekannten Ansprechpartnern vor Ort. Deutlich ausgebaut haben wir die Berateranzahl und die Räumlichkeiten in den Geschäftsstellen im Bereich Erzgebirge. Zahlreiche Neueinstellungen erhöhen die Beratungsintensität in den Filialen und Beratungszentren deutlich. Selbstverständlich haben Veränderungsprozesse die letzten eineinhalb Jahre geprägt. Die Zufriedenheit unserer Mitglieder und Kunden war uns dabei immer eine wichtige Voraussetzung. Dass uns dies gelungen ist, wird durch das sehr gute Neugeschäft, gerade auch im Erzgebirgsbereich, belegt. WJ: Wo sehen Sie Ihre Stärken für Gewerbekunden und Mittelständler? Müller: Zweifelsfrei in unserem Geschäftsmodell! Ehrlichkeit, Nachhaltigkeit, Vertrauen und regionale Verankerung sind uns wichtiger als Gewinnmaximierung – und genau diese nachhaltige Beratung schätzen auch unsere Kunden, v. a. in Gewerbe und Mittelstand. Neben unserer Geschäftsphilosophie sind natürlich auch die Inhalte für unsere Kunden entscheidend. Wir bieten individuelle Beratung durch unsere Firmenkundenexperten in allen unseren Beratungszentren und Filialen im gesamten Geschäftsgebiet. Zusätzlich halten wir für unsere Kunden aus den Branchen Agrar und Ausland Spezialisten vor. Beratungsniveau, kundenindividuelle Lösungen und nachhaltige Betreuung sind unsere Strategie für zufriedene und bestens aufgestellte Firmenund Gewerbekunden. WJ: Auch im Vorstand hat es Veränderungen gegeben. Wie gestaltet sich die neue Struktur? 60 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Müller: Der Vorstand unserer Bank setzt sich aus drei Personen zusammen. Meine Person als Vorstandsvorsitzender gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen Gunnar Bertram und Gerd Koschmieder. Herr Bertram ist dabei als Marktvorstand für das Kundengeschäft verantwortlich. Herr Koschmieder und ich steuern die internen Unternehmensbereiche. Wie im Fusionsprozess geplant haben wir nach dem positiven Beschluss durch die Vertreterversammlung vorerst mit 4 Personen im Vorstand die Bank gesteuert. Vorstandskollege Gert Maisenhelder ist zur Jahresmitte wohlverdient in den Ruhestand eingetreten. Wolfgang Müller, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Chemnitz eG. WJ: SEPA, der neue einheitliche Zahlungsverkehr in Europa, ist aktuell in aller Munde. Bewegt das Thema Ihr Haus auch? Müller: Die Umstellung auf SEPA steht schon seit langer Zeit ganz oben in unseren Aktivitäten. Zum einen haben auch wir, wie jedes andere Unternehmen, unseren Zahlungsverkehr auf SEPA umgestellt. Viel wichtiger und umfangreich waren doch aber die Vorbereitungen, die wir im Sinne unserer Kunden seit mehr als ca. drei Jahren umsetzen. Bereits seit Mitte 2012 sind wir für unsere Kunden „SEPA-startbereit“. WJ: Können Ihre Firmenkunden mit Ihrer Unterstützung als Hausbank im SEPA-Umstellungsprozess rechnen? Müller: Selbstverständlich – und das erleben unsere Firmen- und Gewerbekunden auch schon seit 2012. Umfangreiche Informationsmaßnahmen, Kundenveranstaltungen und persönliche Gespräche begleiten unsere Kunden bereits das ganze Jahr. Und auch jetzt, kurz vor dem Umstellungstermin am 1. Februar 2014, suchen wir aktiv das persönliche Gespräch zu den Kunden, die sich noch nicht im Umstellungsprozess befinden. Unser dringender Rat an alle Firmen ist es, die Vorbereitungen auf SEPA, wenn noch nicht erfolgt, unbedingt schnellstmöglich umzusetzen. Volksbank Chemnitz eG Innere Klosterstraße 15 09111 Chemnitz Telefon: 0371 4903-0 Telefax: 0371 4903-290 [email protected] www.volksbank-chemnitz.de Panorama: Jahresrückblick Anzeige Der König der Kantinen Chemnitzer Speise-Service im Solaris Turm fährt weiter erfolgreich auf Volldampf König und Königin: Claus-Dieter Resch mit seiner Frau Marion. Foto: Wolfgang Schmidt Chemnitzer Speise-Service im Solaris-Turm Neefestraße 88 09116 Chemnitz Telefon: 0371 9097097 Telefax: 0371 9007096 www.chemnitzer-speise-service.de Claus-Dieter Resch ist ein König. Sein Zepter ist ein Kochlöffel, sein Königreich die Küche. Gekrönt wurde er von niemandem, aber das, was Claus-Dieter Resch seit den 90-er Jahren mit seinem Speiseservice in Chemnitz geleistet hat, adelt ihn. Damals ist er mit seiner MEGA GmbH ganz groß rausgekommen, produzierte mit 120 Mitarbeitern zwischen 2000 und 4000 Essensportionen täglich, führte 43 Kantinen für Arbeiter und Angestellte und bewirtschaftete den Chemnitzer Ratskeller. Dann ging alles den Bach runter. Es kriselte in Unternehmen der Stadt, die Arbeitslosenquote schnellte in die Höhe, die Essenteilnehmer wurden weniger und weniger. Resch schiebt das noch heute einer seiner Meinung nach verfehlten Wirtschaftspolitik des damaligen Bundeskanzlers Schröder in die Schuhe. Die MEGA GmbH geriet in die Krise, der Chef verschuldete sich bis über beide Ohren und musste sein „Königreich" aufgeben. Von da an entschied er sich, kleinere Brötchen zu backen. 2003 schufen sich er und seine Frau Marion mit CSS, dem Chemnitzer Speise-Service im Solaris Turm, ein neues, kleineres Reich. Bis heute stehen die Kunden täglich vor der Qual aus 15 Essen eins zu wählen. Dem guten Ruf der Küche, aus der stets Schmackhaftes kommt, ist es zu danken, dass da die Wahl nicht immer leicht fällt, zumal sich die äußerst günstigen Preise seit 2003 nicht geändert haben! Bis zu 1000 Essenportionen mit steigender Tendenz wurden in der relativ kleinen Küche bis 2012 täglich produziert, nicht nur für die Gaststube im Solaris Turm, sondern auch für Schulen, Seniorenheime und Leute, die den Außer- haus-Bestell-Service von CSS nutzten. „Wir freuten uns, dass unser Angebot so gut angenommen wurde", sagt CSSChef Claus-Dieter Resch. „Aber die Dimension, die das annahm, wuchs langsam über unsere Kapazitäten hinaus." Und weil auch die Gerüche aus der Küche nicht aus jedem Büro im Solaris Turm zu bannen waren, entschied sich Resch, die Speisenproduktion nach Klaffenbach zu verlegen. Von einer Bekannten übernahm er im Einvernehmen mit dem aus den alten Bundesdländern stammenden Eigentümer den Mietvertrag für eine Kantine und investierte für verschiedene Maßnahmen zig tausend Euro. Am 8. April 2013 startete Claus-Dieter Resch dort die Speisenproduktion. Doch er hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. „Von dem Augenblick an, beschloss der Eigentümer des Objektes uns gehörig zu melken", erinnert sich der Chef von CSS. „Entgegen vorheriger Absprachen wurde die Miete plötzlich verdoppelt und wir sollten sogar Altschulden vergangener Jahre übernehmen." Für Resch war damit der Ofen aus. „Zunächst war mir wie sterben. Ich konnte nächtelang nicht schlafen", gesteht er. „Ich bin in diesem Jahr 65 Jahre alt geworden und könnte mich eigentlich zur Ruhe setzen. Aber was sollte aus meinen 20 Mitarbeitern, das sind Köchinnen, Küchenarbeiter, Kraftfahrer und Kantinenverkäufer, die das Essen an den Schulen ausgeben, werden? Denen gegenüber habe ich doch eine soziale Verantwortung, dass sie weiter in Lohn und Brot stehen." Sein Versuch einer gütlichen Einigung mit dem Vermieter in Klaffenbach schlug fehl. Da fackelte er nicht lange und machte sich auf die Suche nach einem neuen Objekt für die Speisenproduktion. Das fand er dann auch im Gewerbegebiet Wirkbau auf der Lothringer Straße 11 in Chemnitz und steckte nochmals rund 50.000 Euro in das neue Objekt. Seit 20. Oktober wird dort produziert. Resch und sein Team betreuen hier auch eine kleine Tagesgaststätte. „Unser Unternehmen ist damit gerettet", freut sich Claus-Dieter Resch. So werden auch die Kantine im Solaris Turm, die Schulen, Seniorenheime weiter mit schmackhaften Speisen von CSS versorgt. Die soziale Ader des Claus-Dieter Resch kommt nicht nur in seinem Beruf zum Ausdruck. Seit vielen Jahren hat er dem Chemnitzer Sport sein Herz geöffnet. So macht er sich als Präsident für den Kunstturnverein stark. Er unterstützt die Radsportler und Volleyballer vom CBSV und die Handballerinnen vom HVC. Da soll mal einer sagen, der Claus-Dieter Resch sei kein König. Wolfgang Baltzer Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 61 Panorama: Jahresrückblick Anzeige Das wertvollste Gut sind unsere Mitarbeiter Die Geschäftstelle Chemnitz der akzent personalleasing gmbh hat sich nach Ansicht von akzentGeschäftsführer Rainer Hilbert in diesem Jahr sehr positiv entwickelt. „Dem tun auch die gestiegenen Lohn- und Lohnnebenkosten keinen Abbruch", betonte er gegenüber dem Wirtschaftsjournal. „Der Preisdruck für Zeitarbeitsfirmen, deren Hauptaugenmerk auf der Überlassung von gering qualifiziertem Personal liegt, ist enorm. Und der wird sich durch eine neue höhere Mindestlohnregelung einer künftigen Großen Koalition noch erhöhen. Zudem ist zu befürchten, dass die Branche der Zeitarbeit nur als Manövriermasse für die Politik dient und wir durch weitere gesetzliche Reglementierungen, die es in der Vergangenheit bereits gab und eventuell wieder zum Leben erweckt werden, wieder in die „Zeitarbeitssteinzeit“ zurückfallen. Aber auch dieser Problematik werden sich die Unternehmen der Branche stellen und Lösungen erarbeiten, denn Flexibilität wird bei uns groß geschrieben.“ Aber zurück zum Thema. Es ist unstrittig, dass sich der Markt für gut qualifizierte Fachkräfte immer mehr verengt. „Dem müssen wir entgegenwirken. Übertarifliche Bezahlung , Angebote einer Weiterqualifizierung im laufenden Einsatz und selbstverständlich eine hohe soziale Kompetenz des akzent-Führungspersonals sind Voraussetzung für eine erfolgreiche und nachhaltige Personalrekrutierung. Denn stimmen die Rahmenbedingungen und das Umfeld im Unternehmen, fühlt sich jeder Mitarbeiter gut aufgehoben und arbeitet beim Kunden motiviert und zufrieden“ davon ist Rainer Hilbert überzeugt. Dennoch bleibt die Rekrutierung von geeignetem Personal die größte Herausforderung. Akzent ist da seit langem auf dem richtigen Weg. Nicht ohne Stolz macht Rainer Hilbert darauf aufmerksam, dass 62 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 es nicht wenige Mitarbeiter sind, die schon seit 15 Jahren und mehr im Unternehmen tätig sind. „Das spricht doch für sich, für ein gutes Betriebsklima, wenn man nicht wechselt, sondern dem Unternehmen die Treue hält." Zufriedene Mitarbeiter üben auch eine positive Wirkung nach außen aus. Das spricht sich bei Kunden, wo andere Zeitarbeitnehmer eingesetzt sind, herum. Rainer Hilbert spekuliert mit Recht darauf, dass der eine oder andere Zeitarbeitnehmer früher oder später eine Entscheidung für einen Wechsel zu akzent trifft. Ursula Göhler, die Leiterin der Chemnitzer Geschäftsstelle kann jedenfalls in diesem Jahr auf eine weitere Steigerung der Mitarbeiterzahl um 20 % verweisen. „Die Auftragslage ist sehr gut. Wir können so schnell gar nicht die Leute heranschaffen, wie wir sie brauchen." Auch Rainer Hilbert gibt sich optimistisch: „Sachsen ist Automobilland und im Maschinenbau stark. In diesen Branchen sieht die wirtschaftliche Prognose sehr gut aus. Selbst der Maschinenbau, der in diesem Jahr etwas geschwächelt hat, vermeldet fürs nächste Jahr volle Auftragsbücher. Für uns sind das gute Voraussetzungen, unsere Kunden mit hochqualifiziertem Fachpersonal zu unterstützen. Ich erwarte auch für 2014 ein gutes Ergebnis mit hohen Steigerungsraten." Wolfgang Baltzer akzent Chemnitz Neefestraße 42 09119 Chemnitz Telefon: 0371 40169-13 Telefax: 0371 40169-14 [email protected] akzent Zwickau Bahnhofstraße 52 08056 Zwickau Telefon: 0375 303427-0 Telefax: 0375 303427-22 [email protected] akzent Erfurt Neuwerkstraße 50 99084 Erfurt Telefon: 0361 554587-0 Telefax: 0361 554587-22 [email protected] akzent Gotha 18.-März-Straße 23a 99867 Gotha Telefon: 03621 7344-04 Telefax: 03621 7344-06 [email protected] www.akzent-personalleasing.de Panorama: Jahresrückblick Anzeige Als Doppel unschlagbar Familiengeführte Firmen MMB Kändler und Industriebedarf Grafe erfolgreich an einem Standort Für Qualität aus Sachsen stehen heute im LimbachOberfrohnaer Ortsteil Kändler zwei Unternehmen, die vor 20 Jahren von Manfred Grafe aus der Taufe gehoben wurden – die Firma MMB Kändler und der Industriebedarf Grafe. MMB Kändler, heute mit 15 Mitarbeitern, hat sich auf die Generalüberholung von gewerblichen Wäschereimaschinen spezialisiert. Industriebedarf Grafe mit seinen acht Mitarbeitern entwickelte sich als Handelsunternehmen zu einem leistungsfähigen Partner für Am Standort über 10.000 Artikel vorrätig. Industrie und Gewerbe. Das freundliche Team beider Unternehmen. Aufarbeitung einer Bügelmaschine. Industriebedarf Grafe e.K. Hauptstraße 69 09212 Limbach-Oberfrohna/ OT Kändler Telefon: 03722 4018-50 Telefax: 03722 4018-60 [email protected] www.www.grafe-shop.de Für den Erfolg in den vergangenen zwei Jahrzehnten der zwei voneinander unabhängigen Unternehmen stehen vor allem Manfred Grafe und seine Frau Vera. Ihnen ist es gelungen, MMB zu einem der führenden unabhängigen Anbietern für gebrauchte gewerbliche Wäschereimaschinen aufzubauen und die Firma Industriebedarf zu einem unverzichtbaren Partner und Lieferanten für die Bereiche Maschinenbau, Landwirtschaft und Instandhaltung zu etablieren. Jetzt zieht sich der Senior-Chef langsam aus dem operativen Geschäft zurück und legt die Führung in jüngere Hände. Alles bleibt natürlich in der Familie. An der Spitze von MMB agiert jetzt Schwiegersohn Heiko Hoppe als Geschäftsführer, beim Industriebedarf hat Sohn Jens Grafe das Sagen. „Ich habe es als wichtig empfunden, die Unternehmensnachfolge rechtzeitig zu regeln und in jüngere Hände zu legen", begründet Manfred Grafe seinen Schritt. „Um die Zukunft beider Firmen ist mir nicht bange, weiß ich sie doch in kompetenten Händen, zumal ich mich ja nicht ganz zurückziehe, sondern als Inhaber beider Firmen im Hintergrund mit Rat und Tat zur Verfügung stehe." MMB Kändler bereitet Wäschereimaschinen auf und stellt diese vor allem großen Wäschereien, die im Auftrag von Seniorenheimen, Krankenhäusern und Hotels waschen, zur Verfügung. „Wir kaufen Waschmaschinen von Wäschereien auf, die – aus welchem Grund auch immer – ihre Geschäftstätigkeit beendet haben", erläutert Heiko Hoppe. In Kändler werden die Maschinen regeneriert, umgebaut, mit neuer Steuerung versehen und dem Markt mit Garantie und dem Vorteil eines Preisgewinns für den Kunden wieder zur Verfügung gestellt. Genau auf diese Aufgabe hat sich die Firma spezialisiert. Dabei wollen Heiko Hoppe und seine Mannschaft den Maschinen nicht nur die Funktionseigenschaften zurückgeben, sondern auch den Gebrauchswert wieder herstellen. „Die Wäschereimaschine hat nach der Aufarbeitung die ursprüngliche Zuverlässigkeit, die Verfügbarkeit, die attraktive Optik und kann viele Jahre wieder ohne Probleme im Betrieb eingesetzt werden", verspricht der Geschäftsführer. Für ihn hat die Aufarbeitung von Wäschereimaschinen definitiv ihre Existenzberechtigung. „Die Weiterentwicklung von Wäschereimaschinen durch technische Innovationen verläuft langsam, aber der technische Verschleiß ist aufgrund der Einsatzbedingungen sehr hoch", betont Hoppe. „Außerdem bietet die überholte Maschine ein besseres PreisLeistungsverhältnis als eine neue Maschine, da für gleichwertige Produktionseigenschaften wesentlich weniger Investitionsmittel eingesetzt werden müssen. Und durch die Aufarbeitung werden Rohstoffressourcen geschont." Produktvielfalt und eine umfassende Lagerhaltung machen die Firma Industriebedarf Grafe zu einem leistungsfähigen Partner von Maschinenbauunternehmen. „Die Vorgängerfirma hatte früher nur Antriebstechnik im Angebot. Längst sind wir als Komplettanbieter für den Maschinenbau nicht nur regional, sondern weltweit aktiv", versichert Jens Grafe. „Wir punkten mit einem breit gefächerten Sortiment an Maschinenbauteilen, kompetenter Beratung, schneller und zuverlässiger Auftragsbearbeitung, kurzen Lieferzeiten sowie freundlichen Mitarbeitern." Beide Unternehmen hatten sich am Standort Kändler bisher gemeinsam eine Halle geteilt. Im vergangenen Jahr wurde für die Firma Industriebedarf ein neues Gebäude errichtet, um den Kunden eine bessere Übersicht über das Angebot zu gewährleisten und die Lagerhaltung zu optimieren. „Eine qualitätssichernde Lagerhaltung ist bei uns oberstes Prinzip", so Jens Grafe. Gute Voraussetzungen, um das erfolgreiche Doppel in Kändler auch in Zukunft fortzusetzen. Wolfgang Baltzer Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 63 Panorama: Jahresrückblick Anzeige Im neuen Glanz Oberlichtenauer Baugesellschaft steht seit Jahrzehnten für beständige Qualität und Zuverlässigkeit Eines ihrer jüngsten Referenzobjekte dürfen nun die Mitarbeiter der Oberlichtenauer Baugesellschaft mbH selbst nutzen. „Das Bestandsgebäude wurde um 280 Quadratmeter erweitert. Dafür wurden die angrenzenden Lagerhallen abgerissen und auf dieser Fläche erfolgte der Neubau. Das Bestandsgebäude ist in dem Zusammenhang auch umfassend saniert worden. So erneuerten wir u. a. das Dach sowie sämtliche Türen. Es wurde eben alles fein gemacht", berichtet Geschäftsführerin Inge Oehme stolz. Jetzt leuchtet der Firmensitz in Weiß, Grau und Orange und inspiriert damit so manchen Kunden. Doch nicht nur das: Es ist auch ein beeindruckendes Symbol für die Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Diese spricht sich seit Jahrzehnten rum, so dass das Unternehmen sein Personal aufstocken musste. 50 Beschäftigte sind mittlerweile für die verschiedensten Kunden im Einsatz. Diese schätzen die qualitätsgerechte und termingetreue Abwicklung sämtlicher Baumaßnahmen. Allein in diesem Jahr realisierten die Oberlichtenauer in vier Schwerpunktfeldern ihrer Leistungspalette – Industrie- und Gewerbebau, Wohnungsbau, Schlüsselfertiges Bauen sowie Sanierung – zahlreiche Projekte. Dazu gehört zum Beispiel die Ausführung der Rohbauarbeiten für EDC Chemnitz sowie für eine neue Produktionshalle der Optischen Prüfsysteme Dr. Günther in Meerane. In Dresden und Leipzig realisierte der erfahrene Baudienstleister die Rohbauarbeiten für einige Mehrfamilienhäuser. Schlüsselfertig wurde das Multifunktionszentrum eines EDEKA-Marktes in Chemnitz übergeben. Ebenso entstanden Lidl-Märkte in Weinböhla, Bad Lobenstein und Leipzig. Im Norden der Messestadt ist zudem jüngst die Gebäudehülle des neuen Wohn- und Geschäftshauses mit integriertem ROSSMANN-Markt fertig gestellt worden. Und am Sachsenring sanierte die Oberlichtenauer Baugesellschaft den ADAC-Kontrollturm. Damit auch künftig die Anforderungen der Kunden auf höchstem Qualitätsniveau erfüllt werden können, investiert die Baugesellschaft umfassend in die Ausbildung ihres Fachkräftenachwuchses. Derzeit erlernen bei ihr sechs junge Leute einen Beruf und ein Student setzt seine bisherigen Theoriekenntnisse in die Praxis um. Claudia Hillmann Oberlichtenauer Baugesellschaft mbH Obere Hauptstraße 70 09244 Lichtenau Telefon: 037208 817-0 Telefax: 037208 817-29 [email protected] www.oberlichtenauer.de „Zukunftspreis Kommunikation" verliehen Am 28. Oktober 2013 wurde im Museum für Kommunikation Frankfurt zum achten Mal der „Zukunftspreis Kommunikation" durch den Deutschen Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation e. V. (DVPT) an wegweisende Kommunikationsprojekte an Studenten verliehen. Den ersten Platz, der mit einem Preisgeld von 3.000 Euro dotiert ist, belegte die interaktive Schaufensterinstallation „DRESSAFFAIR" von Anika Sanwald und Stefanie Steinbach (Hochschule Augsburg), welche zugleich eine Mobile Lifestyle-App beinhaltet. Damit schließt DRESSAFFAIR die Lücke zwischen Onlinehandel und realem Einkaufserlebnis, die somit miteinander verbunden werden. Das Informationsdisplay „GI:K – Global Interactive Knowledge" (Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd) belegte den zweiten Platz, dotiert mit 2.000 Euro Preisgeld. Die interaktive Medieninstallation von Olga Rau und Adrian 64 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Abele ermöglicht es, sehr komplexe Themen und Wissen in einer neuartigen Form darzustellen. Der dritte Platz mit 1.500 Euro ging an Martin Stappen, Diana Schmitz und Alexander Kryska (Hochschule Niederrhein). Die Studenten wurden für ihr Projekt „seeders – Mach dich auf den Acker!" welches helfen soll, gesunde Lebensmittel aus der Region für jeden einfach zugänglich zu machen und einen direkteren Kontakt zu den Bauern herzustellen, ausgezeichnet. Zusätzlich konnten sich die Studenten dieses Jahr über drei Sonderpreise freuen, die jeweils mit 1.000 Euro dotiert waren. Verliehen wurden diese von AVM, SKY Deutschland und LPR Hessen. Die Preisgelder (Plätze 1-10 gestiftet von der Wirtschaftsförderung Frankfurt) wurden im Rahmen der „Future Convention – Next Level Communication" überreicht. Der „Zukunftspreis Kommunikation“wurde vom Wirtschaftsjournal als Medienpartner unterstützt. Weitere Informationen unter: : www.zukunftspreiskommunikation.de. Panorama: Jahresrückblick Anzeige Wirtschaftsstandort Erzgebirge Innovative Unternehmen liefern Erfolgsgeschichten Ein Zabag-Mitarbeiter montiert die Antriebseinheit auf eines der Sicherheitstore. Foto: René Jungnickel Regionalmanagement Erzgebirge c/o Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH Adam-Ries-Straße 16 09456 Annaberg-Buchholz Telefon: 03733 145-140 www.wirtschaft-im-erzgebirge.de Fast 17.000 kleine und mittelständische Unternehmen bestimmen die wirtschaftliche Struktur des Erzgebirges. Einen Schwerpunkt bildet hierbei die verarbeitende Industrie, deren Branchenvielfalt von der Metallverarbeitung über Maschinenbau, Automotive oder Elektrotechnik bis zur Textil- und Holzindustrie reicht. Die erzgebirgischen, häufig inhabergeführten Unternehmen überzeugen mit Hightech, Innovation und Flexibilität und liefern Spezialanfertigungen für Kunden in der ganzen Welt. Auch in 2013 haben diese aufstrebenden Firmen für Aufmerksamkeit gesorgt und die eine oder andere Erfolgsgeschichte geschrieben. Eines dieser weltweit agierenden Unternehmen ist die Zabag Security Engineering GmbH in Grünhainichen. Hätten Sie gewusst, dass die Sicherung von Botschaften, Regierungsvierteln oder Justizvollzugsanstalten ganz eng mit dem Wirtschaftsstandort Erzgebirge verbunden ist? Bei Zabag werden Schiebetoranlagen, Flügeltore, Drehkreuze und Schranken entwickelt und gefertigt, die damit Objekte auf der ganzen Welt sichern. In den vergangenen 23 Jahren hat man sich zu einem der Marktführer dieser Branche entwickelt. Nach 2009 ist das erzgebirgische Unternehmen in diesem Jahr nun zum 2. Mal mit dem Wachstumspreis der Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau ausgezeichnet worden. Und Zabag expandiert weiter. Eine gestiegene Auftragslage und damit entstandene Kapazitätsengpässe haben es notwendig gemacht, die Fertigungsfläche am Standort Grünhainichen zu vergrößern. Die derzeitigen 4.500 Quadratmeter werden auf 7.000 Quadratmeter Produktionsfläche erweitert. Eine weitere Erfolgsgeschichte hat auch die Gebrüder Ficker GmbH geschrieben, die als traditionelles Fami- lienunternehmen seit mehr als 100 Jahren im Formen- und Werkzeugbau tätig ist. Als leistungsstarker Zulieferer verschiedener Industriezweige werden in Marienberg Vor serien- und Serienformen im Spritzgieß-, Druckguss- und Mehrkomponentenbereich gefertigt. Als Mitglied des Regionalen Wachstumskerns „thermoPre“ tüfteln die Erzgebirger seit Ende vergangenen Jahres an der Entwicklung einer neuen innovativen Technologie – sogenannte Faserverbunde für die Großserie. Der aus 19 Unternehmen und drei Forschungsinstituten bestehende Wachstumskern hat es sich zur Aufgabe gemacht, bis 2015 diese FaserverbundTechnologie, die bereits in Formel 1-Wagen für höchste Sicherheit sorgt, nun für die Großserie zu entwickeln und zu erproben. Was bisher nur in einem sehr aufwendigen und zeitintensiven Verfahren möglich war, soll danach in großen Stückzahlen in Serie herstellbar sein. Tragendes Unternehmen im Bereich Werkzeug-und Formenbau ist dabei die Gebrüder Ficker GmbH. Und auch das kann das Erzgebirge: Die biostep GmbH in Jahnsdorf hat sich unter anderem auf die Entwicklung von innovativen Kameras fokussiert und damit auf dem Weltmarkt eine Nische besetzt. 1997 von Diplom-Ingenieur Heiko Mixtacki gegründet, beschäftigte sich das erzgebirgische Unternehmen in den Anfangsjahren vorwiegend mit analytischer Radioaktivitätsmesstechnik und sogenannten Bio-Imaging-Systemen. Im Laufe der Firmenentwicklung verlagerte sich der Schwerpunkt in Richtung Biotechnologie. Heute ist die biostep GmbH Spezialist für analytische Messtechnik, Molekularbiologie, Elektrophorese und BioImaging. Die Produkte kommen dabei hauptsächlich in der Grundlagenforschung, in der pharmazeutischen Industrie, bei Medikamententests oder bei Lebensmittelkontrollen zum Einsatz. Ein Prunkstück der systematischen Forschungsund Entwicklungsaktivitäten sind sogenannte messtechnische Kameras, die unter anderem in Geräten für Lebensmittelkontrollen zum Einsatz kommen. Die aufwendigen und langwierigen Prozesse bei diesen Kontrollen stellen hohe Ansprüche an die Funktionalität dieser Kameras, die von biostep bestens erfüllt werden. Am bestehenden Firmensitz in Jahnsdorf gelangt man nun langsam an seine Kapazitätsgrenzen – besonders im Entwicklungs-, Produktions- und Lagerbereich. Mit insgesamt 2.000 Quadratmetern wird der neue Firmensitz doppelt so groß sein wie der jetzige und, wenn alles nach Plan läuft, im nächsten Sommer eröffnet. Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 65 Panorama: Jahresrückblick Anzeige SLF spielt seine Trümpfe aus Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH begeht mit Erfolgsbilanz Firmenjubiläum In der Glauchauer Sachsenlandhalle geht es hoch her. Dort wird zünftig gefeiert. Der Anlass: die Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH (SLF) begeht ihr 20-jähriges Firmenjubiläum. Über 600 Gäste, dies sind Geschäftspartner sowie jetzige und ehemalige Mitarbeiter und deren Angehörige, die der Einladung des Firmenchefs Dr. Frank Schlegel gefolgt sind. „Es ist bei uns gute Tradition, dass wir alle fünf Jahre in größerem Rahmen gemeinsam feiern, um allen Dank zu sagen, die zum Erfolg unseres Unternehmens beigetragen haben“, betont der Geschäftsführer gegenüber dem Wirtschaftsjournal. „Aber bei einem solchen Jubiläum wie dem unseren, haben wir besonderen Grund zum feiern, haben wir doch einen erfolgreichen Weg zurückgelegt.“ SLF produziert am traditionsreichen Standort seit zwei Jahrzehnten Wälzlager und Spindeln für Werkzeugmaschinen und exportiert sie in alle Welt. Auf allen fünf Kontinenten der Erde drehen sich in Maschinen Kugellager und Spindeleinheiten aus Fraureuth. 367 Mitarbeiter entwickeln und produzieren heute für mehr als 1000 Kunden in über 40 Ländern Klein- und Mittelserien und sorgen so für den weltweit guten Ruf des Unternehmens. Beim Start der Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH am 1. November 1993 waren lediglich 29 Mitarbeiter an Bord. 15 von ihnen haben SLF bis heute die Treue gehalten. Von Anfang steht Dr. Frank Schlegel, unterstützt von den Gesellschaftern Siegfried Huster, Gerd Kahl und Heinz Peinl, an der Spitze des Unternehmens. SLF hat es in den vergangenen 20 Jahren zu einem Global Player mit festen Wurzeln in Deutschland gebracht, der für höchsten Standard und technischen Fortschritt auf dem Gebiet der Herstellung von Wälzlagern und Spindeleinheiten steht. Das sächsische Unternehmen entwickelt 66 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Kugel- und Rollenlager, konstruiert und produziert im Standard- und Sonderlagerbereich von 30 bis 1600 mm Außendurchmesser. Inzwischen wurde begonnen, Komponenten zu fertigen und mit anderen Materialien zu arbeiten. Das ermöglicht die Herstellung von Zylinderrollen und Tonnenrollen aus Stahl sowie Zylinderrollen aus Keramik. Zudem wurde in diesem Jahr begonnen, Wälzlagerringe aus Keramik herzustellen. „Damit wollen wir weitere neue Einsatzund Anwendungsgebiete für unser Unternehmen erschließen“, begründet der Firmenchef. „Wertarbeit und hohe Präzision sind uns dabei immer Maßstab“, so der Firmenchef. Da kann man Frank Schlegel prompt beim Wort nehmen, denn der in allen Teilen erzielte Qualitätsstandard entspricht dem vergleichbarer Wälzlagermarken. Zur Jubiläumsfeier kann Dr. Frank Schlegel eine eindrucksvolle Bilanz ziehen. Dazu gehört in erster Linie die grundlegende Erneuerung des traditionellen Industriestandortes mit Investitionen von rund 55 Millionen Euro, und das bei einem Gesamtumsatz von etwa 500 Millionen Patrick Astermann bei der Vernietung eines Messingkäfigs an einer Warmnietmaschine (links). Geschäftsführer Dr. Frank Schlegel (rechts). Fotos (4): Wolfgang Schmidt Panorama: Jahresrückblick Paul Thalmann mit dem Azubi Markus Trompelt (rechts im Bild) beim Messen der Rundheit eines Wälzlager-Außenringes (rechts). Swetlana Hermann beim Vermessen von Wälzlagerrringen (links). Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH Fabrikgelände 5 08427 Fraureuth/Sachsen Telefon: +49 3761 801-0 Telefax: +49 3761 801-150 [email protected] www.slf-fraureuth.de Euro in den vergangenen 20 Jahren. „Dahinter verbirgt sich sowohl die Erneuerung der Technik und Gebäude, zum Beispiel der Neubau einer Produktionshalle für die Lagerfertigung, als auch der Neu- und Anbau einer Produktionshalle für den Bereich Spindelbau und der Neubau von zwei Bürogebäuden“, zählt der Firmenchef auf. Als weitere Erfolgsfaktoren nennt er noch die Beschaffung modernster Technik für die Wälzlagerfertigung, den Spindelbau und die Qualitätssicherung sowie die Verbesserung der Arbeitsund sozialen Bedingungen, beispielsweise durch den Neuund Ausbau von Sozialräumen. Ganz besonders stolz ist der SLF-Geschäftsführer auf die Schaffung einer modernen Lehrausbildung in den Berufen Zerspanungsmechaniker und Industriekauffrau. Über 100 Jugendliche durchliefen in den vergangenen beiden Jahrzehnten eine Ausbildung bei SLF. Davon arbeiten heute noch 79 im Unternehmen, ein untrügliches Zeichen für ein gutes Betriebsklima. Gegenwärtig stehen 26 junge Leute in der Ausbildung. Nicht alles lief bei SLF in den zurückliegenden Jahren reibungs- und problemlos. Frank Schlegel, als Mann der klaren Worte bekannt, hält damit nicht hinterm Berg. „Als damals die Bankenkrise ausbrach, war ich der Meinung, die kann unserem Unternehmen nicht viel anhaben. Das war eine totale Fehleinschätzung und führte 2009 zu einem erheblichen Umsatzeinbruch“, gesteht er. „Erstmals mussten wir uns mit dem Thema Kurzarbeit auseinandersetzen. Doch auch diese Krise haben wir gut gemeistert. Schon 2010 ging es deutlich nach oben und führte 2011 zu unserem umsatzstärksten Jahr mit 55,9 Millionen Euro.“ Da ist es ein erheblicher Wermutstropfen, dass dieses TopErgebnis in den Folgejahren aufgrund geringerer Nachfrage nicht wiederholt werden konnte. Allen Widrigkeiten zum Trotz, blickt Dr. Frank Schlegel optimistisch in die Zukunft. „Unser Unternehmen ist gut aufgestellt. Da ist mir um die Zukunft nicht bange“, gibt er sich überzeugt. „Wir werden, wie bereits praktiziert, unsere Produktionspalette weiter vervollständigen und den Entwicklungen am Markt immer offen gegenüberstehen. Dazu werden wir den Maschinenpark entsprechend ergänzen, erneuern beziehungsweise überholen.“ SLF hat bereits vier selbstkalibrierende Messautomaten für Mai 2014 bestellt. Diese Automaten sollen dem Unternehmen ermöglichen, 100-prozentige Maßkontrollen am Außen- und Bohrungsdurchmesser im Abmessungsbereich von 35 bis 160 mm Außendurchmesser, ab 25 mm Innendurchmesser sowie einer maximalen Ringbreite von 60 mm durchzuführen. Zudem werden gleichzeitig die Laufbahnen vermessen und in Gruppen sortiert. Geplant ist der Einsatz dieser Automaten für die Baureihen Rillenkugel-, Zylinderrollen-, Pendelkugel- und Pendelrollenlager. Auch für Schrägkugellager gibt es hier Einsatzmöglichkeiten. Entwicklungspotenzial sieht Dr. Schlegel bei den keramischen Wälzlagern. Im Spindelbau wird sich die Entwicklung speziell im Bereich der großen Spindeln weiter positiv fortsetzen. Zudem will SLF die Kontakte zu verschiedenen Maschinenbauern weiter ausbauen, so dass auch im kleineren Abmessungsbereich größere Stückzahlen pro Type realisiert werden können. Eine neue Halle, die gegenwärtig ausgebaut wird, soll im Frühjahr 2014 in Betrieb genommen werden. Sie wird künftig den Bereich Spindelbau beherbergen und somit die Produktivität des Unternehmens optimieren. Bisher sind Spindelbau und Härterei in einer Halle untergebracht. In der neuen Halle entstehen auch Sozial- und Betriebsräume. „Mit der Inbetriebnahme des neuen Objektes optimieren wir die Betriebsabläufe und verbessern die Arbeitsbedingungen unserer Mitarbeiter“, so der Firmenchef. Alle Baumaßnahmen werden von Firmen der Region durchgeführt. „Für uns ist das selbstverständlich, dass einheimische Gewerke zum Zuge kommen“, versichert der SLFGeschäftsführer. „Das ist für beide Seiten eine Win-winSituation. Wir haben bei eventuellen Reparaturen den Betrieb vor Ort und diese Firmen profitieren davon, dass sie ihren Mitarbeitern Arbeitsplätze bieten und Reverenzobjekte vorweisen können.“ Geschäftsführung und Mitarbeiter freuen sich, dass SLF als erstes Unternehmen in Deutschland zum zweiten Mal mit der Ehrenplakette des Großen Preises des Mittelstandes durch die Oskar-Patzelt-Stiftung ausgezeichnet und damit die insgesamt erfolgreiche Entwicklung des Fraureuther Unternehmens gewürdigt wurde. Für die Spindelund Lagerungstechnik Fraureuth GmbH ist das Ansporn, auch künftig ihre Stärken auszuspielen und weiterhin einen erfolgreichen Weg zu beschreiten. Wolfgang Baltzer Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 67 Panorama: Jahresrückblick Anzeige Kooperation ohne Grenzen Sächsisches Forschungsinstitut unterstützt Kooperationen mit Tschechien Eine Hand ist mehr als die Summe von fünf Fingern. Gleiches gilt für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Wenn es also gelingt, KMU so miteinander zu vernetzen, dass sich vorhandene Stärken gut ergänzen, dann können Größennachteile dauerhaft ausgeglichen werden und der wirtschaftliche Erfolg steigt. Insbesondere in internationalen Zusammenhängen spielt Größe eine wichtige Rolle und so wundert es nicht, dass schlagkräftige Netzwerke deutlich erfolgreicher agieren als Einzelkämpfer. Das ICM – Institut Chemnitzer Maschinen-und Anlagenbau e. V. engagiert sich schon seit vielen Jahren als Ansprechpartner für Kooperationen nach Südund Osteuropa, am stärksten zum südlichen Nachbarland nach Tschechien. Deshalb ist das Institut als Mitwirkender in verschiedenen grenzübergreifenden Vorhaben gefragt, zum Beispiel um in Ústí nad Labem ein Innovationszentrum für den Bezirk Ústecký Kraj aufzubauen. Das Programm ZIEL 3 zwischen Sachsen und der Tschechischen Republik unterstützt dieses Großprojekt finanziell. Neben dem Verwaltungsamt des Bezirkes sind die Bezirkswirtschaftskammer Ústí nad Labem und die Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH involviert. Außer der Entwicklung von Innovationen in Nordböhmen sind vor allem internationale Verflechtungen, auch nach Sachsen über den Erzgebirgskamm, geplant. Die Purkyne-Universität und die ansässigen Forschungsˇ institute bereiten sich auf grenzübergreifende Aktivitäten zugunsten der im Verbund mit ihnen agierenden Firmen vor. Nicht nur HORIZONT 2020, sondern auch Programme speziell für KMU oder bilaterale Programme sind für die Periode 2014-2020 für eine starke Nutzung vorgesehen. Ihre Ideen für diesen Prozess bringen unter anderem die Technologieagentur der Tschechischen Republik und die Technologiezentren Sachsens ein. Ein wichtiger Faktor für erfolgreiche Forschungsarbeit sind die gut ausgebildeten Fachkräfte. Firmen freuen sich über Absolventen mit technischem Profil von den hiesigen Hochschulen und Universitäten. 68 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Eine Besonderheit stellt der deutsch-tschechische Masterstudiengang mit Doppeldiplom zwischen der TU Chemnitz und der TU Brno dar. Leider wird dieses Angebot noch viel zu selten wahrgenommen. Desto mehr freut es uns, dass derzeit ein tschechischer Student seine Masterarbeit in der Firma LSA GmbH schreibt. Bekanntermaßen sind die persönlichen Kontakte zwischen zusammen arbeitenden Einrichtungen das wichtigste Element für eine erfolgreiche Kooperation. Damit die privaten gemeinnützigen Forschungseinrichtungen Sachsens noch besser als potenzielle Partner für die Industrieforschung ausgemacht werden können, hatte der Verband Innovativer Unternehmen (VIU e. V.) 2012 die Idee, einen „Forschungsatlas Sachsen“ als Sonderpublikation des Verlags Wirtschaftsjournal in Deutsch-Englisch herauszugeben. Im Rahmen des ZIEL 3 – Projektes „Vernetzte FuE für KMU in der sächsisch-tschechischen Grenzregion“ wurde das Dokument in die deutsch-tschechische Version übersetzt und steht unter anderem zum Download auf der Homepage bereit: http://www.technologie-transfer-sncz.eu/DE/8_mp/. Die Informationen über die Forschungseinrichtungen, deren Partner und forschungstreibende KMU stehen den tschechischen Unternehmern nun in ihrer Muttersprache zur Verfügung. Treffen der Projektpartner in Ústí nad Labem – Ing. Jana Nedrdová, KÚÚK (Bezirksamt Ústí) und Ing. Jaroslav ˇ (Technologieagentur der Jasanský, TACR Tschechischen Repulik). Panorama: Jahresrückblick Der deutsche Botschafter in Prag Detlef Lingemann im Gespräch mit Marek Havlicek am Stand der Firma HyPneu GmbH auf der MSV Brünn. ICM – Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e. V. Otto-Schmerbach-Straße 19 09117 Chemnitz Telefon: 0371 27836-101 Telefax: 0371 27836-104 [email protected] www.icm-chemnitz.de Ansprechpartner für das Projekt „Ziel 3“: Dr. Ulrich Bobe Telefon: 0371 27836-155 [email protected] Michal Pál Telefon: 0371 27836-152 [email protected] Tschechische Besucher auf der Kooperationsbörse in Annaberg-Buchholz. Eine Begegnungsstätte für kooperationswillige Unternehmer im Erzgebirge ist die Kooperationsbörse der Zulieferindustrie, die vor kurzem bereits zum wiederholten Mal stattfand und dieses Jahr in Annaberg auch unter stärkerer Beachtung tschechischer Besucher stand. Für das nächste Jahr besteht das Interesse erster tschechischer Firmen, sich als Aussteller zu präsentieren, zum Beispiel die reiss robotics s.r.o. aus Chomutov. Eine Messe ganz anderer Art im großen Stil und Format ist die Internationale Maschinenbaumesse in Brünn. Am Gemeinschaftsstand des Bundesministeriums für Bildung und Forschung nahmen aus Chemnitz die Firma HyPneu GmbH und das ICM teil. Auch mit Unterstützung durch die Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer fanden zahlreiche interessante Gespräche, in denen die Wünsche nach gemeinsamen Entwicklungen von Produkten und Prozessen zum Ausdruck kamen, statt. Seit Beginn des Ziel 3-Projektes „Vernetzte FuE für KMU in der sächsisch-tschechischen Grenzregion“ beschäftigt das Institut einen slowakischen Mitarbeiter, der die Sprache und die Mentalität der tschechischen und slowakischen Kooperationspartner versteht. Verlagssonderpublikation w w w. w i r t s c h a f t s j o u r n a l . d e Forschungsatlas Sachsen 2012 Výzkumný atlas Sasko 2012 Industrieforschung – KMU, gemeinnützige Forschungseinrichtungen und Partner Průmyslový výzkum – MSP, neziskové výzkumné instituce a partneři Das ICM unterstützte einen Workshop der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH am Rande der Messe in Brünn zum Thema „Innovative Lichttechnik“. Die sächsischen Unternehmen, die sich dort präsentierten, wurden weiteren Ausstellern am Gemeinschaftsstand des BMBF vorgestellt, um Synergieeffekte herzustellen. Weil jedoch in der grenzüberschreitenden Forschung, Entwicklung und Qualifizierung noch erhebliche Potenziale der Verbesserung und Erweiterung stecken, hat der Beauftragte der Bundesregierung für die Neuen Bundesländer zu einem Wettbewerb aufgerufen. Gesucht werden die erfolgreichsten grenzüberschreitenden Kooperationen von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in den ostdeutschen Bundesländern mit Beteiligten in Tschechien/ Polen auf diesem Sektor. Eine Auswertung der Ergebnisse und Honorierung der Sieger wird Ende März 2014 auf einer Konferenz in Chemnitz vorgenommen. Dr. Ulrich Bobe am Stand des ICM in Brünn mit Prof. Bohuslav Mašek, Westböhmische Universität Pilsen. Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 69 Panorama: Jahresrückblick Ebay – behind the scenes The Yesterday and Today of a shopping Paradise The world largest online marketplace ebay has got 3,800 employees in Ireland, 650 of them in Dublin. Even if Dublin is the European center of ebay there are a lot of multicultural employees, for example employees from Germany, the UK, the USA and India work there together. An amazing fact is that in 2012 goods of a total value of $68.6 billion were sold, meaning that, $2,100 was spent per second in the whole world. Because of that the main mission of ebay Ireland has always been „Being the Best“. Today more than 120 million active members use the online platform from over 37 countries of the world. Further new markets join and grow like Brazil, Russia, India, and China (BRIC). But what do all those people buy and sell on ebay? The biggest sales field is fashion with 11,000 dresses and 12,000 shirts sold per day. Following a lot of items of “Home and Garden“ and “TV's and furniture” are sold. The craziest and most expensive things ever sold were a lunch with Warren Buffet, an old war plane and a firm jet. Besides, it is forbidden to sell human body parts and illegal stuff like guns and drugs. But not only the customers are kings, also the employees got nice working conditions. The teams work in different areas called Antarctica, Rainforest or Earth. For their breaks they got game rooms and gyms with relaxing music. Ebay looks back at 18 years of success. Everything started in September 1995 when Pierre Omidyar created a trading platform for his wife because she wanted to get rid of her PEZ dispenser. That was the hour of birth for AuctionWeb, later renamed in ebay. First it was a consumer-to-consumer market, like a flea market. The company started to rise quickly and expanded into a real business by buying out other auction houses. Also a big deal was the purchase of PayPal in 2002. This led to a great opportunity for the company because 2/3 of all auctions can easily be and quickly paid via this online-payingsystem. In the last ten years the sales were sextupled and the way of disposal changed into a business-to-consumer market. Make Simple Things Simple! A trip to SAP Dublin – Software that changes the world When we were informed that we would visit SAP, we didn't realize that it is the third largest independent software manufacturer. This company was originally founded in Germany, but today it is localised in 130 countries and has more than 65,000 employees. 41 years ago it started with a little shop and now it has about 250,000 customers in 188 countries. The CEO of SAP Ireland Liam Ryan is really proud that 67% of the Fortune 500 companies use software made by SAP. The innovative systems by SAP are used from many wellknown companies, e.g. Lufthansa, Apple, and Porsche. SAP responds to everybody, no matter which gender, origin or religion. Sprachcampus on Tour – Firmenbesuche in Irland 70 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Panorama: Jahresrückblick SAP’s Bill of Rights for Business Users: Make simple things simple Do not get in my Way Do not waste my time Know what I am doing Let me personalize Know my preference I have other things to do The Design Thinking mindset at SAP can be seen in the next generation offices. With writable walls, post-its everywhere and movable walls and tables, it allows fast group building and great communication. The Idea of the set-up of the offices is an unfinished look. You can see the monetary focus that shows the start up feeling. This is also another description of ”Software is never finished”. SAP as an IT-company that creates software for many different companies. In terms of accounting, controlling, marketing, production and human resource management they produce some of the best software products. Their traditional offer to the customers is SAP Enterprise-ResourcePlanning (ERP). That helps their clients to use their resources optimally. One of their most successful products is SAP Hana. This is software for analysing different sources in real time. Through the latest developments they are able to analyse 100,000 times faster. Recently they have been designing apps in the fashion and sports industries, which are understandable and innovative. A piece of rainforest in the middle of Dublin Playing mini golf in a place you would not expect The enterprise, which takes you to the rainforest for a few hours, had their two-year anniversary this October. There are no similar companies in Ireland and today it is one of the main attractions of Dublin. The mini golf course is located next to the biggest shopping center of Ireland's capital, the Dundrum Town Centre. Inside you dive into the rainforest and the area is split into the Aztec- and the Mayancourse, each with 18 holes and different difficulty levels. You don't have to be a pro golfer to play there; it is fun for everyone - from three to ninety-three years. But you can meet a famous golfer because some of them have already been there. In the tropical setting you can find an inviting snack bar where you can recharge your batteries from all the golfing. For the good cause you can buy typical rainforest souvenirs like jewelry or toys for kids. While you are mini-golfing, you can easily learn a lot about the Aztec and Mayan culture and their history. Across the whole courses, there are numerous info boards. But you can't only play mini golf; there are many specials you can use. First of all the Rainforest has many familyfriendly offers. Many birthday parties for kids take place in the golf area, because of the special atmosphere with typical jungle sounds like screaming monkeys and falling rain. You can choose if you want one or the two golf courses and furthermore select which food you would like. But there aren't only offers for kids. Rainforest offers Bring-A-Date Mondays and Bring-Your-Own-Bottle, where you can bring alcoholic drinks. There are also price offers: If you come before noon you can play two rounds for the price of one. For all these specials, they do lots of advertisement such as at local radio stations, TV spots, newspapers and advertisement posters at big golf events. Rainforest also has sponsorships with schools and sport clubs. To conclude you can say that Rainforest Adventure Golf is a great activity for everyone. For more information you can find them on Facebook and Twitter. Sprachcampus on Tour – Firmenbesuche in Irland Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 71 Panorama: Gesundheitswirtschaft Anzeige Gesundheit steht im Handel ganz oben Auftaktveranstaltung zum Bundesprojekt „Gesunde Arbeit Sächsischer Handel“ erläutert die Hintergründe Bernd Kippig, Präsident des Handelsverbandes Sachsen e. V. bei seinem Impulsvortrag „Gesunde Mitarbeiter – entscheidender Erfolgsfaktor in Handelsunternehmen“. Er stellt in Sachsen jeden achten Arbeitsplatz zur Verfügung und bildet damit die drittgrößte Wirtschaftsbranche im Freistaat – der Handel. Nach wie vor sind die Tätigkeiten dieses Berufszweigs jedoch wenig untersucht. Im Bundesprojekt zur „Förderung von Arbeitsfähigkeit und Gesundheit in den Handelsunternehmen des Freistaates Sachsen – Gesunde Arbeit Sächsischer Handel“ soll das nun tiefgründiger betrachtet werden. Das Projekt wird im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert und durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin fachlich begleitet. Durchgeführt wird es vom Kompetenzzentrum für Gesunde Arbeit GmbH – unterstützt von seinen Partnern, dem Handelsverband Sachsen e. V., der Obstland Dürrweitzschen AG und der Berufsgenossenschaft für Handel und Warendistribution. Gestartet ist das Projekt bereits im April 2013. Seither wurden die Grundlagen für die weitere Arbeit gelegt. So erfolgte in den vergangenen Monaten die Akquise zahlreicher kleiner und mittelständischer Unternehmen, die sich in den kommenden drei Jahren am Projekt beteiligen. Am Mittwoch, dem 13. November, waren alle beteiligten Unternehmen nun zur offiziellen Auftaktveranstaltung geladen. Die Wichtigkeit des Themas wurde dabei durch die Anwesenheit von Herrn Bernd Kippig, Präsident des Handelsverbandes Sachsen e. V. verdeutlicht, der zum Thema „Gesunde Mitarbeiter – entscheidender Erfolgsfaktor in Handelsunternehmen“, referierte. Darüber hinaus erklärte Herr Gunther Seifert Vorstandsvorsitzender von der Konsum Dresden eG, warum die betriebliche Gesundheitsförderung den Weg zur Fachkräftesicherung und Produktivitätsentwicklung im Konsum Dresden darstellt. Aber neben einigen großen Handelsunternehmen beschäftigt sich das Projekt hauptsächlich mit kleinen und mittelständischen Unternehmen. So legte Herr Rainer Gommlich vom Autohaus Gommlich in Radebeul in seinem Beitrag zur Auftaktveranstaltung seine Motive, Hintergründe und Erwartungen an das Projekt dar. Damit sprach er vielen anwesenden Unternehmern aus der Seele, die sich und ihre Probleme in den Worten der Vortragenden wiederfanden. Anschließend standen unter anderem die Motive und Vorstellungen der einzelnen Unternehmen zur Diskussion. 72 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Mit dem offiziellen Auftakt startet das Projekt nun in die Interventionsphase, wie Projektleiter Stephan Schulze und Projektkoordinatorin Katharina Sende vom Kompetenzzentrum für Gesunde Arbeit GmbH erklärten. Sie stellten die nächsten Schritte und die Vorgehensweise der Untersuchungen in den Unternehmen dar und waren für alle Fragen der Unternehmer offen. In den kommenden Monaten ermittelt das Kompetenzzentrum für Gesunde Arbeit nun bei den Mitarbeitern die entsprechenden Bedarfe und zeigt individuelle Lösungswege auf, die mit dem Unternehmen unbürokratisch abgestimmt werden. Dabei werden sowohl verhaltens- als auch verhältnisbezogene Ansätze berücksichtigt. Speziell zu Themen der physischen und psychischen Belastung am Arbeitsplatz stehen kompetente Ansprechpartner zur Verfügung. Anhand der vorliegenden Informationen aus den sächsischen Handelsunternehmen wird die Gesamtbedarfslage in den KMU des Handels ermittelt. Die grundlegenden Aussagen zu beschäftigungssichernden Maßnahmen am Arbeitsplatz fließen in die Entwicklung eines branchenspezifischen Tools zur Erfassung physischer und psychischer Belastungen im Handel ein. Ebenfalls werden E-Learning-Systeme für die Fort- und Weiterbildung erstellt. Diese Programme werden nach Abschluss des Projektes „gesund HANDELn“ für interessierte Handelsunternehmen deutschlandweit zur Verfügung gestellt. Ihr Ansprechpartner: Kompetenzzentrum für Gesunde Arbeit GmbH Prager Straße 3 01069 Dresden Telefon: 0351 481 8807 Telefax: 0351 481 8820 [email protected] www.gesund-handeln.de Panorama: Gesundheitswirtschaft Bitte locker bleiben EXPERTEN TIPP Autor und Ansprechpartner: Matthias Jakob, Referent für Gesundheitswesen/ Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Der schnellste Weg zur TK in Sachsen: www.tk.de/lv-sachsen Ihr TK-ServiceTeam: Telefon: 0800 2858585 (24 Stunden täglich an 365 Tagen im Jahr – bundesweit gebührenfrei). Fast sechs von zehn Deutschen empfinden ihr Leben als stressig – jeder Fünfte steht sogar unter Dauerdruck, das zeigt die aktuelle TK-Stressstudie „Bleib locker, Deutschland!“ Der Stresspegel steigt: Mehr als jeder Zweite hat das Gefühl, dass sein Leben in den letzten drei Jahren stressiger geworden ist. Besonders betroffen ist die Generation der Mittdreißiger bis -vierziger – im Spagat zwischen Kind, Karriere und den eigenen Eltern, die auch immer mehr Hilfe brauchen. In dieser Rushhour des Lebens sind acht von zehn gestresst, jeder Dritte sogar ständig. te mit Kollegen oder dem Chef hinzukommen. Oder wenn aufgrund von privatem Stress der Ausgleich neben der Arbeit fehlt. Dies ist besonders oft bei berufstätigen Eltern der Fall. Eine Herausforderung ist zudem, dass sich Arbeit und Freizeit immer schlechter trennen lassen. Vier von zehn Berufstätigen geben an, dass sie ständig erreichbar sind, mehr als jedem dritten gelingt es auch nach Feierabend und am Wochenende nicht, richtig abzuschalten. Und „always on“, also stets im Bereitschaftsmodus zu sein, geht auf Dauer an die Substanz. So bleibt der Stresspegel auch in der Freizeit oben, die so wichtigen Regenerationsphasen für Körper und Seele kommen zu kurz. Stressfaktor Arbeit Der größte Stresstreiber der Menschen ist der Job. Zwei Drittel der Berufstätigen nennen ihn als Stressfaktor. Allerdings: Schon an zweiter Stelle stehen die hohen Ansprüche der Menschen an sich selbst, die den Stresspegel in die Höhe treiben. Bei den Stressauslösern zeigt sich: Es ist selten die Arbeitslast im Job allein, die den Stresspegel in die Höhe treibt. Kritisch wird es, wenn entweder soziale Belastungsfaktoren wie mangelnde – auch finanzielle – Anerkennung, zu wenig Handlungsspielraum und Konflik- Psychische Erkrankungen Auch der TK-Gesundheitsreport belegt: Bei psychischen Erkrankungen sind neben den Fallzahlen vor allem die Trends beunruhigend. Insgesamt haben psychisch bedingte Fehlzeiten seit 2006 um mehr als 75 Prozent zugenommen. Auch die Anzahl stationärer Behandlungen aufgrund psychischer Erkrankungen ist innerhalb der letzten fünf Jahre um 25 Prozent angestiegen – die Kosten dafür sogar um 33 Prozent. Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 73 Panorama: Personalien Personalien Nostalgie der Zukunft Erfahrene Medienfrau Serge Dorny wurde 1962 in Belgien geboren. Er studierte an der Staatlichen Universität Gent Kunstgeschichte, Archäologie, Musikwissenschaften, Presse und Kommunikation, am Institut Saint-Luc in Gent Architektur und am Königlichen Musikkonservatorium ebenfalls in Gent Komposition und Musikanalyse. Er war Mitglied des Dramaturgieteams am Theatre Royal de la Monnaie in Brüssel, leitete viele Jahre das London Philharmonic Orchestra und ist seit 2003 Generaldirektor der Opéra National de Lyon. Foto: Matthias Creutziger Uta Georgi. Die Dresdner Semperoper hat einen neuen Intendanten. Nach monatelanger Suche konnte dafür Serge Dorny, Generaldirektor der Opéra National de Lyon und international hochgeschätzter Künstler, gewonnen werden. Er tritt am 1. September 2014 die Nachfolge der verstorbenen Ulrike Hessler an, die bis zum Sommer 2012 die künstlerische Leitung und Programmgestaltung der Semperoper innehatte. Auch wenn sich sein Wirken erst auf die Programmplanung der Spielzeit 2015/2016 auswirken wird, hat Serge Dorny schon klare Vorstellungen. „Das wichtigste ist die Qualität!“, betonte er zum Pressegespräch am 17. Oktober in Dresden. Man dürfe das Publikum nicht unterschätzen, das hier sehr anspruchsvoll sei. „Die Semperoper ist sehr von Tradition geprägt“, sagte er weiter. „Diese soll gewürdigt und lebendig gehalten werden, aber mit einer Nostalgie der Zukunft.“ Die Handschrift der Semperoper solle stärker herausgearbeitet und alle Sparten – ob Oper, Ballett, Orchester oder Gastspiele – auf hohem Niveau weiterentwickelt werden. Zudem versprach er, Kontakte ins australische Sydney und zur Metropolitan Opera in New York zu vermitteln. In Lyon ist Serge Dorny anerkannt für seine innovative Programmgestaltung, die Oper für alle Bevölkerungsschichten zugänglich macht. Simone Pflug n 74 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Erweiterte Geschäftsleitung Foto: KOMSA Uta Georgi, bisher Moderatorin und Reporterin beim MDR-Fernsehen, ist seit dem 7. Oktober 2013 Unternehmenssprecherin der KOMSA-Gruppe. In dieser Funktion verantwortet sie auch den Bereich Externe Konzernkommunikation. „Wir freuen uns, mit Uta Georgi eine erfahrene Medienfrau an Bord zu haben, die sowohl die Sprache der Journalisten als auch die der Wirtschaft versteht“, so Vorstand Dr. Gunnar Grosse. Die Diplom-Journalistin Uta Georgi hat seit 2007 beim MDR-Fernsehen gearbeitet. Davor war sie Moderatorin und Redakteurin beim Nachrichtensender n-tv in Berlin und Köln. Mit der ITK-Branche ist sie langjährig vertraut, da sie bei n-tv unter anderem das ITK-Magazin „Tiscali-NetNews“ moderierte und darüber hinaus regelmäßig von großen Branchentreffen wie der CeBIT in Hannover, der IFA in Berlin oder der SYSTEMS in München berichtete. „Durch meine Tätigkeit als Fernsehjournalistin kenne ich die KOMSA-Gruppe seit Jahren. Deshalb freue ich mich sehr über diese neue Herausforderung in einem dynamischen Unternehmen, das mit Erfolg und Gespür einen wachsenden Markt bedient und bei dem der Mitarbeiter im Mittelpunkt steht“, so die 43-jährige. Uta Georgi wird in ihrer neuen Funktion Ansprechpartnerin für alle Journalisten sein, die über das Unternehmen und die Branche berichten. Darüber hinaus ist sie für KOMSAs „Gesicht nach außen“ verantwortlich, was neben der Pressearbeit auch die Internetauftritte der KOMSA-Gruppe sowie alle externen Aktivitäten einschließt, die in den Bereich der Public Relations fallen. Uta Georgi berichtet dabei direkt an den Vorstand. n Norbert Demarczyk. Foto: ACTech Der Dipl.-Ing. Norbert Demarczyk rückt in die Geschäftsführung der ACTech GmbH auf. Damit hat die ACTech GmbH, Entwickler und Hersteller von Gussteilprototypen mit Hauptsitz in Freiberg, ihren Kreis der Geschäftsführer auf drei Personen vergrößert. Seit 10. Oktober gehört der bisherige Prokurist Norbert Demarczyk (42) der Geschäftsführung an und tritt damit an die Seite von Dr. Florian Wendt und Dipl.Ing. Ray Wünsche. Schon seit seiner Diplomarbeit im Jahr 1996 ist Demarczyk dem Freiberger High-TechUnternehmen verbunden, und bereits seit Dezember 1998 ist er als Leiter Fertigung bei der ACTech GmbH tätig. Der gelernte Gießereimodellbauer studierte Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie an der TU Bergakademie Freiberg. Seine Diplomarbeit entstand bei der Honsel AG, Meschede, und bei ACTech. Von Januar 1997 an arbeitete Demarczyk dann in Freiberg zunächst als Projektleiter, von Dezember 1998 an als Leiter Fertigung, und 2008 erhielt er Prokura. n Transferbrief „Denn eine Investition in Wissen bringt noch immer die besten Zinsen“ Benjamin Franklin www.transferbrief.de Transferbrief Sachsens Innovativste geehrt Wirtschaft und Wissenschaft kamen beim Innovationsgipfel in Chemnitz ins Gespräch In Chemnitz fand am 14. November der 3. Sächsische Innovationsgipfel statt. Rund 200 Teilnehmer tauschten sich zu der Frage aus, wie Wirtschaft und Wissenschaft im Innovationsprozess stärker miteinander kooperieren können. Der Besuch der Werkstätten und Labore des Fraunhofer IWU, Fraunhofer ENAS und des Instituts für Strukturleichtbau der TU Chemnitz ermöglichte den Teilnehmern, direkt mit den Wissenschaftlern zu diskutieren und Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Im Rahmen des sächsischen Innovationsgipfels wurden auch die Gewinner des 17. Innovationspreises des Freistaates Sachsen bekannt gegeben und geehrt. Sieger des mit insgesamt 50.000 Euro dotierten Staatspreises ist die SURAGUS GmbH aus Dresden. Den zweiten Platz teilen sich die GICON – Großmann Ingenieur Consult GmbH (Dresden) und die theratecc GmbH & Co. KG (Chemnitz). Der Sonderpreis der sächsischen Handwerkskammern in Höhe von 5.000 Euro geht an die Götz Lamm & Co. OHG Metalltechnik aus Großenhain. „Die diesjährigen Preisträger sind ein gutes Beispiel für die hohe Innovationskraft sächsischer Unternehmen“, betonte Sven Morlok, Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, bei der Übergabe der Preise. „Viele Bewerber bieten innovative Lösungen für wichtige Zukunftsfelder unserer Gesellschaft, zu den Themen, die uns alle angehen wie Umwelt, Energie, Mobilität, Digitale Kommunikation. “ 1. Preis geht an die SURAGUS GmbH aus Dresden Für den Innovationspreis des Freistaates Sachsen bewarben sich insgesamt 40 sächsische Unternehmen, davon 14 Handwerksbetriebe. Neben Maschinenbauern, Softwareentwicklern, Lebensmittel- und Geräteherstellern haben sich Handwerker, Technologieunternehmen und Dienstleister verschiedenster Branchen um den Preis beworben. „Der Bewerberkreis war in diesem Jahr besonders vielfältig“, so Sven Morlok. „Diese Vielfalt zeigt sich nicht nur bei den Bewerbern, sondern auch bei den Preisträgern. So konnte die SURAGUS GmbH mit einer neuen Technologie zur Prüfung von Carbonfasermaterialien, die GICON – Großmann Ingenieur Consult GmbH mit einem Biogasverfahren zur nachhaltigen Energieerzeugung aus organischen Abfällen und die theratecc GmbH & Co. KG mit einem Gerät für zahnmedizinische Diagnosen überzeugen.“ 76 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Die Ende 2010 gegründete SURAGUS GmbH aus Dresden ist der Sieger des 17. Wettbewerbs um den Innovationspreis des Freistaates Sachsen. Das Unternehmen erhält für seine neue Technologie zur berührungslosen und zerstörungsfreien Prüfung von Carbonfasermaterialien den Siegerpokal und ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro. Die SURAGUS GmbH ist eine Ausgründung aus dem Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren Dresden (IZFP). Das Unternehmen entwickelt, fertigt und vertreibt Wirbelstromprüftechnik. Das Unternehmen nutzt neue technologische Möglichkeiten durch Fortschritte in der Signalverarbeitung, die Verfügbarkeit leistungsfähigerer Rechentechnik sowie neue Fertigungs- und Miniaturisierungsverfahren. Anwendungsfelder sind beispielsweise die Qualitätsprüfung von strukturierten und unstrukturier- Die Trophäe für den Sieger. Foto: Heimrich & Hannot Transferbrief Linkes Bild: Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlock (re.) mit den drei Preisträgern. Fotos: Uwe Winkler ten Funktionsschichten, von Faser- und Verbundwerkstoffen sowie von klassischen Werkstoffen. 2. Preis geht an GICON – Großmann Ingenieur Consult GmbH und die theratecc GmbH & Co. KG Weitere Informationen unter www.innovationspreis. futuresax.de Beim 17. Innovationspreis des Freistaates Sachsen gibt es gleich zwei Zweitplazierte. Die GICON – Großmann Ingenieur Consult GmbH aus Dresden und die theratecc GmbH & Co. KG aus Chemnitz wurden von der Fachjury punktgleich bewertet und teilen sich damit den 2. Platz. Beide Unternehmen erhalten jeweils 12.500 Euro Preisgeld. Die 1994 gegründete GICON Großmann Ingenieur Consult GmbH ist ein unabhängiges, international tätiges Consulting- und Engineeringunternehmen aus Dresden. Rund 300 festangestellte und 15 freie Mitarbeiter arbeiten für GICON. Seine Leistungen erbringt das Unternehmen insbesondere in den Bereichen Energie und Umwelt, Anlagenund Genehmigungsplanung, Ökosysteme, Boden- und Gewässermanagement, Technische Informatik und Technologische Entwicklungen. Das von der GICON entwickelte Biogasverfahren eignet sich vor allem dazu, aus organischen Abfällen und Landschaftspflegegut Bioenergie, insbesondere Biogas, zu gewinnen. Bei dem von GICON entwickelten Verfahren wird der mikrobiologische Abbauprozess in zwei zeitlich und räumlich entkoppelte Stufen getrennt. Die theratecc GmbH & Co. KG aus Chemnitz ist seit ihrer Gründung im Jahr 2010 im Bereich Gerätetechnik tätig. Der Schwerpunkt des Unternehmens liegt dabei auf Herstellung und Vertrieb von speziellen Geräten für die Zahnmedizin und Zahntechnik. Das Unternehmen hat ein spezielles zahnmedizinisches Gerät für die digitale Kieferrelationsbestimmung entwickelt. Das Gerät ermöglicht dem Zahnmediziner, in kurzer Zeit eine komplette instrumentale Funktionsanalyse zur eindeutigen Diagnose von Kieferfehlstellungen durchzuführen. Sonderpreis der sächsischen Handwerkskammern geht an die Götz Lamm & Co. OHG – Metalltechnik aus Großenhain Die Götz Lamm & Co. OHG Metalltechnik aus Großenhain produziert Zulieferteile in Lohnfertigung. Das Spektrum des Unternehmens reicht dabei von der CNC-Dreh- und – Fräsbearbeitung über den Werkzeug- und Vorrichtungsbau bis hin zur Konstruktion und Herstellung von Sondermaschinen. Das Unternehmen hat einen multifunktionalen Rasenmäher entwickelt. Der Rasenmäher ist in der Lage, über eine frontseitig angeordnete Zapfwelle zahlreiche Zusatzmaschinen anzutreiben. Mittels dieser Zusatzmaschinen lässt sich das Gerät auch als Schneeräumer, Kehrmaschine, Balkenmäher und Generator einsetzen. Das Auswechseln der Zusatzmaschinen ist dabei schnell und unkompliziert ohne Einsatz von Werkzeugen möglich. Mit dem Innovationspreis würdigt Sachsen herausragende Leistungen von Unternehmen, die im Freistaat ansässig sind und bis zu 500 Mitarbeiter beschäftigen. Geehrt werden wegweisende Ideen, die in Produkt-, Dienstleistungs-, Prozess- oder Organisationsinnovationen Eingang gefunden haben und am Markt platziert werden konnten. Bis zum 17. Mai 2013 konnten sich sächsische Mittelständler und Handwerker für den diesjährigen Innovationspreis bewerben. Aus den eingereichten Unterlagen hat eine Fachjury die zwölf besten Bewerber ermittelt. Diese wurden zu einer Präsentation ihres Wettbewerbsbeitrages am 19. September 2013 nach Dresden eingeladen. Dort mussten sie die Jury insbesondere in den Kategorien Innovationsgrad, unternehmerisches Engagement sowie wirtschaftlicher Erfolg überzeugen. Zu den Jurymitgliedern gehörten Vertreter aus Hochschulen, Wirtschaftsverbänden und -medien, Banken sowie Wirtschaftsberatungs- und -prüfungsgesellschaften. Wirtschaftsstaatssekretär Hartmut Fiedler hatte den Vorsitz der Jury inne. Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 77 Transferbrief Den Blickwinkel erweitern Neue Technologie der Messdatenerfassung schafft zusätzlichen Erkenntnisgewinn Viele Herausforderungen lassen sich besser bewältigen, wenn man einfach die gewohnte Perspektive verlässt und den Sachverhalt aus einem neuen Blickwinkel betrachtet. Gewiss ist das nicht immer leicht. Im Bereich der Messdatenerfassung ermöglicht die Technologie der Airclip GmbH genau diesen Perspektivwechsel. Airclip stellt seit Herbst 2012 kleine, wendige und äußerst flexible Flugplattformen zur Messdatenerfassung her und unterstützt Universitäten, Forschungsinstitute, Architekten, Ingenieurbüros und Fotografen bei der Erfüllung ihrer jeweiligen Aufgaben. Dabei kommt die Eigenentwicklung HORUS zum Einsatz. Diese teilautonom agierende Flugplattform trägt verschiedene, auf die jeweilige Aufgabe abgestimmte Sensoren. Dies können zum Beispiel Foto- und Videokameras sowie Temperatursensoren, Infrarotkameras oder Feinstaub-Messgeräte sein. Eine neuartige Methode, die vor allem aufgrund der hohen Beweglichkeit der Flugplattform möglich wird, ist die photogrammetrische Erzeugung von 3D-Modellen überflogener Gebäude oder Landschaften. Dazu umkreist die Flugplattform das zu modellierende Objekt mit einer hochauflösenden Digitalkamera binnen weniger Minuten. Die Bilder durchlaufen danach einen Verarbeitungsprozess bei dem innerhalb kurzer Zeit ein virtuelles 3D-Modell des Objektes generiert wird. Derartige Modelle lassen sich hervorragend für Vermessungsaufgaben oder Visualisierungen von Baumaßnahmen verwenden. Das Team von Airclip konzipiert mit den Kunden die Messkampagne, programmiert die Flugplattform, führt die Messung durch und kümmert sich auch um die Daten auswertung. Dazu Gerd Schaufelberger, einer der beiden Geschäftsführer der Airclip GmbH: ,,Wir verfolgen das Konzept, ein Gesamtpaket von der Missionsplanung bis zur Datenauswertung anzubieten, da wir so unsere Kunden besonders effektiv unterstützen können. Oftmals können wir mit sehr guten Ergebnissen überraschen, die nur durch die verbesserte Perspektive erreicht werden können.“ Aus den Drohnendaten lassen sich schnell und einfach 3D- Modelle erzeugen. Foto: Airclip Starker Auftritt Mitteldeutsche Chemie- und Kunststoffindustrie beeindruckte auf der K 2013 Die 800 Unternehmen der mitteldeutschen Chemie- und Kunststoffindustrie mit über 84.100 Beschäftigten haben im Jahr 2012 rund 22 Milliarden Euro umgesetzt. Mehr als ein Drittel ihrer Produkte geht ins Ausland. Diese Leistungsund Innovationskraft zeigten die über 90 Aussteller aus Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen auch auf der K 2013, der weltgrößten Messe für Kunststoff und Kautschuk, an Einzel- und Gemeinschaftsständen. Ein Höhepunkt war dabei der Mitteldeutsche Tag am 17. Oktober, der bereits zum dritten Mal in Folge veranstaltet wurde. Im Rahmen eines Pressegespräches, Messerundgängen mit Landesvertretern sowie einer Abendveranstaltung am Gemeinschaftsstand der deutschen Hauptstadtregion kam die Bedeutung der Kunststoffindustrie in diesem 78 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Wirtschaftsraum zum Tragen. Diese schlägt sich auch eindrucksvoll in den aktuellen Zahlen des neuen Clusteratlas „Chemie/Kunststoffe Mitteldeutschland“ nieder, der auf der K 2013 erstmalig präsentiert wurde. Auf eine ganz andere Weise belegte die Modenschau mit eigens für die K Messe angefertigten Kleidern aus Kunststoffen mitteldeutschen Ursprungs die Leistungsfähigkeit dieser Branche. Welche technischen Trends darüber hinaus für die mitteldeutschen Kunststoffbetriebe entscheidend für ihre weitere Entwicklung sein könnten, ermittelten so genannte „Innovations-Scouts“. Deren Ergebnisse – neue Technologien, Produkte und deren Verwertungsmöglichkeiten – wird das Wirtschaftsjournal gemeinsam mit dem Netzwerk Polykum im nächsten Transferbrief darstellen. Schillernd schön – die Haute Couture aus Kunststoff: Jungdesigner der Schule für Mode & Design haben anlässlich der K 2013 modische Kreationen aus Plaste und Elaste vorgeführt. Foto: Messe Düsseldorf Weitere Informationen unter: www.cluster-chemiekunststoffe.de Panorama: Leseecke Ein Anti-Aufschrei: Gegen Genderwahn, Quoten-Zwangsbeglückung und die Diktatur des Feminismus – Eine Empfehlung von Michael Sitte-Zöllner von der Agentur WortReich Birgit Kelle wurde 1975 in Heltau, Siebenbürgen, geboren. Als Rumäniendeutsche kam sie 1984 in die Bundesrepublik. Sie ist Kolumnistin beim Meinungs- und Debattenportal The European. In zahlreichen Medienbeiträgen (u.a. Die Welt, Focus) streitet sie dafür, dass Frauen ihren Lebensweg frei wählen können und fordert staatliche Unterstützung für diejenigen, die Kinder bekommen und selbst erziehen. Sie ist Vorsitzende des Vereins 2000plus, Vorstandsmitglied des EU-Dachverbandes New Women For Europe und war 2012 als Sachverständige in der Betreuungsgeld-Debatte vor den Familienausschuss des Deutschen Bundestags geladen. Birgit Kelle ist verheiratet und Mutter von vier Kindern. Foto: Kerstin Pukall Birgit Kelle Dann mach doch die Bluse zu Ein Aufschrei gegen den Gleichheitswahn. adeo Verlag (Verlagsgruppe Random House): Asslar, 2013. Gebunden, 192. Seiten. 17,99 Euro Als der „Fall Brüderle" (viele Monate nach dem eigentlichen Geschehen von der „betroffenen" Journalistin voller Empörung ans Licht gebracht) in ganz Deutschland zu einer erregten Sexismus-Debatte führte, ergriff die Journalistin Birgit Kelle das Wort. Ihr provokanter Artikel „Dann mach doch die Bluse zu" im Magazin The European führte zu einer Welle von Zustimmung und löste zugleich eine öffentliche Kontroverse aus. Die Branchenzeitschrift Werben & Verkaufen kürte den Beitrag zum „Social-Media-Phänomen des Jahres". In Deutschland wird heftig diskutiert, über Frauenquote, Krippenplätze, Sexismus, die Gleichstellung von Mann und Frau. Der eigentliche Skandal ist aber, das diejenigen, die zu Hause bleiben und ihre Kinder erziehen, die Dummen sind. „Jeder darf auf ihnen herumtrampeln. Jeder darf sie als Heimchen am Herd beleidigen" (Birgit Kelle). Warum eigentlich? Es ist doch das gute Recht jeder Frau, ihr Leben so zu leben, wie es sie glücklich macht. War der Feminismus nicht einst genau dafür eingetreten? Auf dem Weg der gleichen Rechte ist etwas verlorengegangen: die Freude, einfach Frau zu sein. Das durchgehend gut lesbare, flott geschriebene Buch befasst sich mit Kampfbegriffen wie „Mein Bauch gehört mir", debattiert über Sexismus, Krippenplätze, die unselige „Herdprämien-Diskussion" , befasst sich mit Dresscodes („Hirn oder Hintern“) und den Gründen, weshalb Vorstandschefs im Büro keine Hawaihemden tragen, ist ein vitales Plädoyer für die traditionelle Elternerziehung gegen staatliche Betreuung und kommt am Ende auch zu dem bemerkenswerten Schluss: „Echte Männer braucht das Land". Die nicht für Konservatismus bekannte TAZ wagte die Frage: „Ist sie (Birgit Kelle) also die Sarrazinin der Familiendebatte?" und kam in einer Rezension zu bemerkenswerten Erkenntnissen: „Das Buch ist ein neues Plädoyer für die Anerkennung des Berufsbildes Hausfrau geworden und eine Anleitung für Mütter, ihre Mutterschaft wieder ausgiebig zu genießen. Das Buch setzt eingefahrenen, oft nur noch zynisch und gebetsmühlenartig vorgetragenen feministischen Standpunkten etwas entgegen. Kelle bittet in ihrem sehr persönlich geschriebenen Buch jene Frauen und Männer wieder zurück an den Verhandlungstisch, die sich bisher überrollt fühlten von dieser oft nervenaufreibenden – auch von immer mehr Frauen als aggressiv empfundenen – eingefahrenen feministischen Dialektik. „Dann mach doch die Bluse zu“ hat das Zeug, eine von Alice Schwarzer, Bascha Mika oder Elisabeth Badinter dominierte Debatte zu beleben – und tatsächlich zum Bestseller zu werden. Einem längst überfälligen." Leseprobe: „Es macht mich wütend, und ich bin es leid, dass Hunderttausende Frauen in Deutschland, die zu Hause ihre Kinder großziehen – und das auch noch gern –, mit dem Vorwurf bedrängt werden, sie seien unterdrückt, unglücklich oder gar unemanzipiert. Und das sind noch die schöneren Begriffe. Inzwischen verblödet man ja auch zu Hause am Herd, hält die Kinder von wertvoller Bildung in Krippen fern, wie wir wissen und verweigert sich der Eigenverantwortung der Frau, indem sie sich bequem vom Mann aushalten lässt. Nein, wir müssen nicht befreit werden aus der Situation….wir lieben unsere Kinder, unsere Ehemänner, unsere Familien. Was wir nicht mehr hören wollen, ist die pauschale Diffamierung, dass Frau zu Hause nichts wert ist. Eine Beleidigung, die salonfähig geworden ist und übrigens an Sexismus kaum zu überbieten." Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 79 Panorama: Reisereportage Schnee auf „brennenden“ Lärchen Das ruhige, idyllische Ultental gilt als eines der romantischsten Täler Südtirols Das „Flammende Ulten“ wurde durch ein Schneegestöber jäh abgekühlt. Am Tag zuvor leuchteten die brennend roten Lärchenwälder noch in der Sonne. Plötzlich schimmern sie, von weißen Flocken überzuckert, wie rosa Lachs. Föhn und die südliche Hochwetterlage haben diese Laune der Natur längst berichtigt, die Vorboten des Winters weggeleckt. Bis in den November hinein kann man im romantischsten aller Südtiroler Täler bei mildem Klima und herbstlicher Sonne wandern. Besonders malerisch ist der Höhenweg, der an Jahrhunderte alten Bauernhöfen vorbei führt. Sie stehen unter Denkmalschutz, werden aber fast alle noch bewirtschaftet. In der Jausenstation Greitwies am Pawigl werden wir bewirtet. Die Wirtin hat die Spezialität des Tages zubereitet: schmalzbackene Mohnkrapferln, eine köstliche Kalorienbombe. Auch Speck und das in Stücke gebrochene Schüttelbrot stehen bald auf dem großen Bauerntisch mit Eckbank und Herrgottswinkel. Der selbstgebrannte Obstschnaps gehört dazu. Dass das Ultental nicht zum Dorado für törggelnde Kegelclubs geworden ist (obwohl es natürlich auch hier naturreinen heimischen Wein gibt), haben die besonnenen Fremdenverkehrsstrategen der Region unter anderem dem Bau eines Staudammes in St. Walburg zu verdanken. Vor 50 Jahren, wo anderenorts Betonklötze und Hotelburgen aus dem Boden gestampft wurden, dachte man hier, in der idylli- schen Abgeschiedenheit zwischen Nationalpark Stilfser Joch und Lana im Meraner Land, an Elektrizität. Die Ultener liefern bis heute Strom in das nahe Meran und können den Strombedarf von 84.500 Familien decken. Und dieser „sanfte“ Industriezweig hat der Landschaft auch nichts von ihrer Schönheit geraubt. 25 glasklare Gewässer weist die Gegend auf, einen Stausee zum Angeln und an die 200 Arten verschiedener Bergblumen. Zahlreiche Orchideenarten, vom Seidelbast über den Türkenbund bis zur Paradieslilie, entfalten im Frühjahr ihre Pracht. Das Ultental, auf italienisch Val d’Ultimo, dehnt sich vom Kessel mit seinen türkisfarbenen Gewässern über Weinberge, Lärchenwälder und Almwiesen, bis hinauf zu den Der Peilstein bringt es auf 2542 Meter Höhe. Er beherrscht die Ortschaft St. Walburg im Ultental nordwestlich. Auf dem Gipfel hat man eine besonders umfassende Rundumsicht über das Ultental. Beim Gipfelkreuz lädt eine Bank zur Rast ein. 80 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Schneebedeckte Gipfel sind schon im September in den Höhenlagen der italienischen Alpen keine Seltenheit. Fotos: Wolfgang Baltzer Die Laugenspitze (italienisch Monte Luco oder Monte Lucco) ist mit 2434 Metern der höchste Berg der Nonsberggruppe in Südtirol. Ihr markanter Doppelgipfel besteht aus dem Großen Laugen und dem Kleinen Laugen. Panorama: Reisereportage ofen, und über Geröllfelder, zur Marschnellalm. Dort warten Schüsseln aus Brotteig, gefüllt mit Polenta und Gulasch. Das „Geschirr“ wird später den Schweinen verfüttert. Ein paar Tage später genießen wir dann doch aus 2542 Meter Höhe die grandiose Aussicht vom Peilstein ins Ultental und bis hinüber zu den Dolomiten. Um die ruhigen Wintermonate zu beleben, hat Ulten vor Jahren sein kleines aber feines Skigebiet erweitert. Mit einer Schwebebahn überwindet man mühelos fast 1000 Höhenmeter von der Talstation Kuppelwies zur Bergstation an der Schwemmalm auf 2162 Meter Höhe. Ein Dreisessellift führt auf 2600 Meter Höhe. Die Pisten unter dem Mutegg sollen zu den schönsten Südtirols zählen, und auch ein Selfservice-Restaurant mit zivilen Preisen und einer Sonnenterasse ist vorhanden. Das Wander- und Skigebiet Schwemmalm in der Mitte des Ultentals begeistert im Winter mit bestens präparierten, schneesicheren Pisten und im Sommer als vielseitiges Wandergebiet mit zahlreichen Einkehrmöglichkeiten und einem gut ausgeschilderten Wegenetz. Des Weiteren gibt es eine Langlaufloipe von St. Nikolaus nach St. Gertraud. Somit ist das bisher vom Massentourismus verschont gebliebene Tal ein Geheimtipp für jede Jahreszeit. Wolfgang Baltzer Darf bei einer Jause nicht fehlen, Südtiroler Speck. Gletschern der Hinteren Eggenspitze, mit 3443 Metern der höchste Gipfel über dem Ultental. Dass der Wanderer angesichts solcher Vielfalt nicht nur gemütliche Pfade findet, wurde uns bei der Besteigung des Nagelsteins klar. Wir starteten in St. Gertraud am Talende. Das Kirchlein in dieser winzigen Gemeinde ist ebenso berühmt, wie das Wirtshaus. Ersteres umrankt eine schaurige (aber wahre) Moritat. Vor fast vierJahrzehnten wurde die Pfarrerköchin ermordet, der geistliche Herr angeklagt und mangels Beweisen freigesprochen. Zweiteres, dem Ultener Hof, eilt der Ruf voraus, seinen Gästen das beste Spinatsouflee und das schmackhafteste Bollito misto weit und breit zu servieren. Beim steilen, steinigen Dreistunden-Anstieg zum 2470 Meter hohen Nagelstein vergeht allerdings jeder Wunsch nach tirolerisch-italienischen Schmankerl. Die Rast am Gipfelkreuz mit Blick über das gesamte Tal belohnt dann wieder für die Mühe. Und sogar ein Flachlandtiroler aus Leipzig, der bisher höchstens drei Sanddünen erklomm, hat die überstandene Qual vergessen. Weil es plötzlich zu schneien begonnen hat, ersetzen wir die Tour auf den 2542 hohen Peilstein durch eine mittelschwere, wenn auch etwas rutschige Wanderung zum Riemerbergl, einer Alm wie aus dem Märchenbuch mit bullerndem Küchen- Romantisches Plätzchen: Der idyllische See gehört zur Haselgruber Seenplatte, die man auf rund 2500 Meter Höhe von St. Gertraud durch das Kirchbachtal erreicht. 740 Kilometer markierte Tal- und Bergwanderwege, urige Almen und Schutzhütten umgeben von einer ursprünglichen Naturlandschaft erwarten den Gast im Ultental und am Deutschnonsberg. Schöne Bergseen und lohnende Gipfel, so mancher Dreitausender ist auch darunter, locken in der Höhe oben. Das sehenswerte Schloss Lebenberg steht über der Ortschaft Tscherms in Südtirol inmitten von Weinbergen und Obstplantagen (links). Die Anlagen von Schloss Trauttmansdorff bieten über achtzig verschiedene faszinierende Gärten (rechts). Die Wirtin Bruni mit ihrer Tochter Elisa bringen im Bergrestaurant Steinrast Ausgefallenes wie Pressknödel mit wildem Spinat und Alpenrosenblüten auf den Tisch. Und ab und zu spielt der Sepp mit seinem Akkordeon auf. Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 81 Panorama: Glossiert Genau hinhören! Das letzte Wort hat der Kabarettist Erik Lehmann Das muss man sich mal vorstellen: Da hat die NSA unsere Kanzlerin abgehört! Während in Deutschland jeder zur Fernbedienung greift, sobald Frau Merkel auf dem Bildschirm erscheint, gibt es in Amerika doch tatsächlich Menschen, die aufmerksam zuhören, wenn unsere Chefin spricht. Und man fragt sich: Wo haben die Amis Freiwillige für diesen Job gefunden? Oder ist Guantánamo deswegen immer noch in Benutzung? Nach Waterboarding, Schlafentzug und sensorischer Deprivation der neueste Schrei unter den Foltermethoden. In China ist man da fortschrittlicher! Da sollen jetzt die Arbeitslager aufgelöst werden. Bravo! Das freut den deutschen Menschenrechtler in uns allen. Stolz können wir sein, auf unsere Kanzlerin, deren behutsames Ansprechen von Menschenrechtsverletzungen scheinbar doch Früchte trägt. Und spätestens beim Erik Lehmann, Jahrgang `84, ist spürbaren Preisanstieg des iPhone 6 wird dann wieder geschimpft. Kabarettist an der Herkuleskeule Menschenrechte ja, aber nicht auf Kosten des Konsumenten! Zumal Dresden. Sein scharfzüngiges, bisDiktaturen und Länder in der Dritten Welt, die noch zuverlässig siges, politisches Kabarett brachte ihm bereits den Ostdeutschen Kinder- und Zwangsarbeit für Weltkonzerne anbieten, immer selKleinkunstpreis und weitere tener werden. Fast schon so selten, wie Länder, die Edward Kabarettpreise ein. Foto: Mike Hätterich Snowden Asyl anbieten. Hans-Christian Ströbele verlangt, Snowden aufzunehmen. In Deutschland! In einem Land, in dem die Telekom droht, die Surfgeschwindigkeit zu drosseln. Ein Land, in dem man außerhalb von großen Städten verzweifelt schnelles Internet sucht. Asyl in Deutschland wäre für Snowden unter ITGesichtspunkten so etwas wie sibirische Lagerhaft. Apropos Winter: Während in Russland für olympische Winterspiele im subtropischen Sotschi tausende Bürger zwangsenteignet und Termine umgesiedelt wurden, konnten sich einige Bürger Bayerns für WinErik Lehmann ist am terspiele nicht erwärmen. Der Skispringer Sven Hannawald resü 10. und 21.12. in Zwickau mierte: „Die Bürger haben entschieden. Sie wolln`s nicht. Und 11.12. in Halle 12. und 18.12. in dementsprechend bringt`s jetzt, glaub ich, auch nix, sich dann für Bischofswerda sowie am 2026 zu bewerben, weil natürlich auch genau die Bürger, die jetzt 17./19./20./28./29.12. gesagt haben „Nein“, ähm… spä… in ein paar Jahren immer in Dresden noch… leben.“ Firmen-Event, Tja, die Bayern! Haben halt die Lederhosen voll. Weil sie genau Betriebs-Weihnachtsfeier, Brigade-Fest? wissen, dass beim Bau von riesigen Sportanlagen, oft viele ausHerr Lehmann ist käuflich ländische Arbeiter ins Land strömen und dann schlechte Laune und auf Wunsch auch verbreiten, wenn mal der Lohn nicht pünktlich gezahlt wird. Und bestellbar! überhaupt: Ausländer in Bayern! Erst wieder, wenn für die die Mehr Informationen unter: www.knabarett.de Autobahnmaut gilt! Und als Ausländer gilt in Bayern fast jeder: Preußen, Sachsen und sogar Franken. Die Millionen, die Uli Hoeneß am bayerischen Fiskus vorbeigeschleust hat und wofür er bei der Jahreshauptversammlung seines FC vom Pöbel frenetisch beklatscht wurde, müssen ja irgendwie wieder reingeholt werden. Das sind sie eben, diese feinen Unterschiede im Ton der Empörung. Da heißt es: Genau hinhören! 82 Wirtschaftsjournal | November/Dezember 2013 Impressum VWJ Verlag Wirtschaftsjournal GmbH Otto-Schmerbach-Straße 19, 09117 Chemnitz www.wirtschaftsjournal.de [email protected] Geschäftsführer: Jörg Winkler (V.i.S.d.P.) Redaktion: Chefredakteurin/Verlagsleiterin Claudia Hillmann Telefon: 0341 3916105 [email protected] Leiter Sonderpublikationen: Wolfgang Baltzer Telefon: 0371 33492-13 [email protected] Redakteurin: Simone Pflug Assistenz: Kathrin Schiffmann Telefon: 0371 33492-0 Telefax: 0371 33492-20 Foto: Wolfgang Schmidt Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 26. Novemberr 2013 Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträger und Fotos wird keine Haftung übernommen. Für die Richtigkeit der Beiträge sind die Autoren verantwortlich. Die Beiträge geben die Meinung der Autoren, jedoch nicht unbedingt die Ansicht der Redaktion wieder. Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages und unter Angabe der Quelle. Titelbild: Wolfgang Schmidt Anzeigenverkauf/Projektmanager: Monika Fröhlich, Stefan Hohmeister, Lothar Mätzold, Joachim Porstein, Mara Lisa Strohbehn Layout/Satz/Grafik: Andreas Lorenz Werbung & Kommunikation Telefon: 0371 33492-14 Mobil: 0179 5054087 Druck: Druckhaus Dresden GmbH Telefon: 0351 31870-13 CO2-klimaneutral gedruckt ClimatePartnerID: 53211-1301-1001 www.climatepartner.com Erscheinungshinweise: Monatlich. Die nächste Ausgabe erscheint in der 3. KW 2014 Redaktionsschluss: 17.12.2013 Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2 vom Januar 2007 nd u ob n J e , s h s c g a n S u d n i Bil e s e s i e D m r e d n ü r G MESSE DRESDEN, 24. – 26. Januar Fr. 9 –17 Uhr, Sa./So. 10 –17 Uhr Auszug Vortragsprogramm: Freitag, 24. Januar 10:15 - 10:45 Raum 3.1 Gründertipps für’s 1. Jahr – Worauf es beim Unternehmensstart wirklich ankommt 10:15 - 10:45 Fördermöglichkeiten für Raum 3.3 Existenzgründer im Leistungsbezug Arbeitslosengeld II 11:00 - 11:30 Von einer Idee über den Raum 3.1 Patentschutz zu einer Weltneuheit 11:45 - 12:15 Die Zukunft der Arbeitswelt. Raum 3.1 Ein kleiner Blick in das Morgen, um heute das Richtige zu tun. 12:30 - 13:15 Chancen und Risiken am Raum 3.1 Arbeitsmarkt 14:00 - 15:00 Bankgespräche erfolgreich Raum 3.1 vorbereiten 15:15 - 15:45 Lebenslanges Lernen – Raum 3.3 Wie die HTW Dresden die Weiterbildung im Bereich der Unternehmensführung unterstützt 15:30 - 15:45 Full-Service für Gründerinnen BMWiund Gründer Messestand 16:00 - 16:30 Der Weg zu Gebrauchsmustern Raum 3.3 und Patenten – die Grundlage jeden innovativen Unterehmens 11:30 - 11:45 BMWiMessestand 11:55 - 12:40 Raum 3.1 12:00 - 12:15 BMWiMessestand 13:15 - 14:00 BMWi-Forum 13:15 - 14:00 Raum 3.1 14:05 - 15:00 BMWi-Forum 14:30 - 15:00 Raum 3.1 15:05 - 16:00 BMWi-Forum 15:15 - 15:45 Raum 3.1 15:30 - 15:45 BMWiMessestand „Behördendschungel” war gestern Wie bootstrappe ich ein Online-Portal? Den Chefsessel übernehmen ORTEC Messe und Kongress GmbH Tel.: 0351 315330 · [email protected] „Gründer zum Anfassen” … stellen sich vor! Im Gespräch: Klein- und Nebenerwerbsgründungen: Beratung und Förderung Im Gespräch: Gründungen aus der Hochschule: Starthilfen, Förderung, Erfahrungen Wie gestalte ich die NachFOLGE RICHTIG? Chancen und Herausforderungen für einen Unternehmensnachfolger Im Gespräch: Persönliche Absicherung für Selbständige: Kranken- und Pflegeversicherung, Arbeitslosen-, Rentenund Unfallversicherung Wir machen Kraftstoffe aus Luft – trotz Risikokapital Businessplan vorbereiten: Wichtige Inhalte – typische Fehler Kapital – Know-how – Kontakte Full-Service für Gründerinnen und Gründer 11:05 - 11:35 Im Gespräch: Freier Beruf oder BMWi-Forum Gewerbe: entscheiden, anmelden und starten 12:15 - 12:45 Sachsens Innovationsplattform Raum 3.1 futureSAX – Impulsgeber für Gründer und nachhaltiger Wachstumsmotor 12:20 - 12:50 Im Gespräch: Gründungen in BMWi-Forum der Kultur- und Kreativbranche: Alles, nur kein Unternehmer? 13:00 - 13:30 Marketing mit kleinem Budget Raum 3.1 14:50 - 15:20 Wege in die Selbständigkeit – Raum 3.1 Gründen aus der Arbeitslosigkeit – Was ist neu 2014? 15:35 - 16:25 Im Gespräch: BMWi-Forum Existenzgründungsfinanzierung sichern: Förderprogramme des Bundes und des Freistaates Sachsen für Existenzgründung und Unternehmensentwicklung Änderungen vorbehalten! Beachten Sie auch die Parallelveranstaltung saxxess. Was Sachsens Unternehmer interessiert! Die Mittelstandsmesse Energiemanagement/ (QHUJLHHIÀ]LHQ] IT-Trends/ IT-Sicherheit Sicheres Unternehmen Absatzförderung/ Kooperationsanbahnung Technologietransfer/ Innovationsförderung Finanzierung/Förderung Recht und Steuern Unternehmensnahe Dienstleistungen/ Gewerbestandorte Marketing/Vertrieb Weitere Informationen unter: Veranstalter: 16:00 - 16:15 Raum 3.1 16:00 - 16:30 BMWi-Forum Sonntag, 26. Januar Samstag, 25. Januar 10:30 - 11:15 Im Gespräch: Freier Beruf oder BMWi-Forum Gewerbe: entscheiden, anmelden und starten 10:45 - 11:45 Crowdfunding für Gründer, Raum 3.1 Selbständige und Kreativköpfe 11:05 - 11:45 Wann ist eine GewerbeRaum 3.3 anmeldung erforderlich? 11:20 - 11:50 Im Gespräch: Twitter, BMWi-Forum Facebook und Co.: E-Business für Gründerinnen, Gründer und junge Unternehmen Fakten KarriereStart 2014 Fläche: über 15.000 qm Aussteller: über 350 Vorträge: über 100 www.messe-karrierestart.de Ideeller Träger: Landeshauptstadt Dresden Amt für Wirtschaftsförderung Perfekt in puncto Personal. 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