Lüftungskonzepte DIN 1946-6 DIN 18017-3
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Lüftungskonzepte DIN 1946-6 DIN 18017-3
► Lüftungskonzepte DIN 1946-6 DIN 18017-3 Copyright © 2013/14 | KERN ingenieurkonzepte | SOFTWARE FÜR ARCHITEKTEN UND INGENIEURE DÄMMWERK 2014 | Lüftungskonzept Seite 2 von 24 Inhalt 1.0 Übersicht DIN 1946-6 ................................................................................................5 2.0 Beispielrechnungen ...................................................................................................6 2. 1 Wohnung, Fensterlüftung........................................................................................6 2.1.1 Überprüfung der Notwendigkeit lüftungstechnischer Maßnahmen ......................7 2.1.2 Definition und Auslegung der lüftungstechnischen Maßnahmen.........................9 2.1.3 Grafikfenster......................................................................................................12 2.1.4 Hintergrundinformationen ..................................................................................12 2.2 Wohnung - fensterloses Bad (ventilatorgestützter Lüftung) nach DIN 18517-3 .....13 2.3 Wohnung (ventilatorgestützte Lüftung) ..................................................................16 2.3.1 Grafikfenster......................................................................................................19 2.4 Wohnung, Einzelraumlüftungsgeräte .....................................................................20 3.0 Eingabe von Projekten unabhängig von der EnEV Berechnung..............................22 4.0 Drucken ...................................................................................................................23 DÄMMWERK 2014 | Lüftungskonzept Seite 3 von 24 DÄMMWERK 2014 | Lüftungskonzept Seite 4 von 24 1.0 Übersicht DIN 1946-6 Mit der DIN 1946-6 von Mai 2009 wird die Notwendigkeit lüftungstechnischer Maßnahmen für Wohnungen verbindlich festgelegt. Im Zuge der energiesparenden Bauweise wurden die Gebäudehüllen so dicht, dass der Luftvolumenstrom, der zuvor durch Undichtigkeiten der Gebäudehülle für einen ausreichenden und nutzerunabhängigen Luftwechsel gesorgt hat, nicht mehr ausreicht. Dies kann zu Feuchteschäden wie Schimmel und Schadstoffanreicherungen der Raumluft führen. Wird der notwendige Luftvolumenstrom zum Feuchteschutz nicht erreicht, werden lüftungstechnische Maßnahmen wie ventilatorgestützte Zu- und Abluftanlagen notwendig. Die Norm gilt für Neubauten und unter bestimmten Vorraussetzungen auch bei Instandsetzung und Modernisierung bestehender Wohngebäude. Weitere, diesbezügliche gesetzliche Bestimmungen sind zum einen § 6 EnEV 2009, der die Sicherstellung des erforderlichen Mindestluftwechsels zum Zwecke der Gesundheit und Beheizung verlangt, sowie die DIN 18017-3. Diese regelt die Abluftvolumenströme von innenliegenden bzw. fensterlosen Räumen. Die dazugehörigen Zuluftvolumenströme werden jedoch nach der DIN 1946-6 ausgelegt. Die Feststellung der Notwendigkeit von lüftungstechnischen Maßnahmen wird außerdem von der KfW bei der Projektierung von Effizienzhäusern und energetischen Sanierungsmaßnahmen gefordert. Die DIN 1946-6 fordert die Sicherstellung des Feuchteschutzes nutzerunabhängig, wohingegen die DIN 18017-3 das Abschalten des Lüftungsgeräts bei hohem Wärmeschutz und geringen Luftbedarf zulässt. Aus haftungsrechtlichen Gründen sollte daher auch der Volumenstrom zum Feuchtschutz gem. DIN 1946-6 sichergestellt werden, d.h. ein Lüftungskonzept sollte für die gesamte Nutzungseinheit erstellt werden, auch wenn es vorrangig nur um die Bemessung von Abluftvolumenströme von fensterlosen Räume geht. DÄMMWERK 2014 | Lüftungskonzept Seite 5 von 24 2.0 Beispielrechnungen 2. 1 Wohnung, Fensterlüftung Im ersten Beispiel wird eine Wohnung mit Fensterlüftung untersucht. Das Gebäude, in dem sich die Wohnung befindet, entspricht den aktuellen Anforderungen an die Energieeinsparverordnung und weißt folgende Randdaten auf: Gebäudenutzfläche AN Heizwärmebedarf qh Trinkwasserwärmebedarf qtw 106 m² 68,5 kWh/m²a 12,5 kWh/m²a ►Anleitung Schritt für Schritt: Wählen Sie aus dem Verzeichnis „dw2015/Seminarbeispiele-2015“ das vorbereitete Projekt „Lüftungskonzept“ und wechseln sie auf die Seite Lüftungskonzept. Laden Sie über den Bildschalter „Gebäude“ (Liste der Gebäudeberechnungen) die Berechnung „Gebäudedaten.dwe“ durch Doppelklick auf die entsprechende Zeile. EnEV Kennwerte sind rein informativ Unter „Berechnungsoptionen kann der Punkt „EnEV-Kennwerte“ gewählt werden und die Randdaten der gewählten Berechnung erscheinen im Hauptfenster. ☼ Hinweis: Bitte beachten Sie, dass der Wert AN aus der EnEV Berechnung nicht mit dem Wert der Fläche ANE, mit dem in der DIN 1946-6 gerechnet wird, identisch ist! ANE stellt die beheizte Fläche innerhalb einer Nutzungseinheit dar. Im Gegensatz zur EnEV, die auf die Bilanzierung des Gesamtgebäudes abstellt, ist das Lüftungskonzept pro Wohneinheit vorzunehmen,. Im ersten Schritt wird überprüft, ob lüftungstechnische Maßnahmen notwendig sind. Dies ist der Fall, wenn der erforderliche Mindestvolumenstrom qv,ges größer ist als der Volumenstrom durch Infiltration qv,Inf,wirk . Im zweiten Schritt werden dann, wenn notwendig, die Lüftungstechnischen Maßnahmen festgelegt. DÄMMWERK 2014 | Lüftungskonzept Seite 6 von 24 2.1.1 Überprüfung der Notwendigkeit lüftungstechnischer Maßnahmen Zunächst muss der Gebäudetyp und die Qualität des Wärmeschutzes angegeben werden. Als Bezugsfläche wird ANE mit 105,6 m² zu Grunde gelegt und eine Höhe von 2,50 m angenommen. Gebäudetyp Eingabe von ANE Wählen Sie über „Gebäudetyp“ die „Nutzungseinheit“ und einen hohen Wärmeschutz aus (Neubau) und bestätigen mit „OK“. ☼ Hinweis: Wenn Sie ein Lüftungskonzept eines Projektes, für das Sie keine EnEV Berechnung durchgeführt haben, aufstellen möchten, geben Sie die notwendigen Gebäudedaten wie unten gezeigt manuell ein. Öffnen Sie ein neues Projekt, wählen links in der Navigation das Lüftungskonzept und aktivieren Sie den farbigen Schriftzug Gebäudetyp und tätigen dort folgende Angaben: 1. Gebäudetyp 2. ANE: Fläche in m² aller indirekt u. direkt beheizten Räume einer Nutzungseinheit innerhalb der Gebäudehülle. 3. Qualität des Wärmeschutzes. Aus den Angaben zur Fläche der Nutzungseinheit „ANE“ und dem Faktor für den Wärmeschutz wird der erforderliche Mindestluftvolumenstrom zum Feuchteschutz berechnet. Gegenübergestellt wird der angenommene Luftvolumenstrom durch Infiltration. Der ist abhängig von der Gebäudedichtheit und der Lage (windschwach oder Küste/ Bergland). Ausschlaggebend ist die Luftwechselzahl, die bei einem Druck von 50 Pascal im Gebäude herrscht. DÄMMWERK 2014 | Lüftungskonzept Seite 7 von 24 Liegt kein Messwert vor, wird der Auslegungswert nach Tabelle 9 angenommen. Für den Auslegungsdifferenzdruck können rechnerische Standardwerte aus Tabelle 10 verwendet werden. In unserem Fall liegt kein Messwert vor, wählen Sie „Luftwechselzahl“, n50 = 1,5 (freie Lüftung bei Neubauten in ein- und mehrgeschossigen Nutzungseinheiten). Als Auslegungs-Differenzdruck wird „2 Pa MFH Querlüftung“ angenommen. ☼ Hinweis: Ein Luftdruck von 50 Pascal wird in etwa bei Windstärke 6 erreich, d.h. dass die aus der Tabelle angesetzte Luftwechselzahl in nicht wenigen Fällen zu hoch angesetzt sein wird. Auslegungsluftwechsel bei 50 Pascal Differenzdruck nach Tabelle 9 Luftwechselzahl Auslegungsdifferenzdruck, Tabelle 10 Rechnerische Standardwerte nach Tabelle Ermittelter/bekannter Wert Die Einteilung in windstarke bzw. windschwache Landkreise in Deutschland befindet sich in Anhang H der Norm. Der erforderliche Luftvolumenstrom ist größer als der durch Infiltration, lüftungstechnische Maßnahmen sind daher erforderlich! erforderlicher Mindestluftvolumenstrom qv,ges in der Nutzungseinheit (NE) zum Feuchteschutz (FL) DÄMMWERK 2014 | Lüftungskonzept Seite 8 von 24 qv,ges,NE,FL = ƒWS * (-0.001 * ANE² + 1.15 * ANE + 20) = 39 m³/h (Gl.2) angenommener Luftvolumenstrom durch Infiltration qv,Inf,wirk (Gl.3) Luftwechselzahl n50 = 1,5, Auslegungs-Differenzdruck ∆p = 2,0 Pa, Querlüftung MFH, windschwach qv,Inf,wirk,Feststellung = ƒwirk,Komp * ANE * HR * n50 *( ƒwirk,Lage * ∆p / 50)n = 23 m³/h qv,ges,NE,FL > qv,Inf,wirk ⇒ lüftungstechnische Maßnahmen sind erforderlich (Gl.1) Lüftungstechnische Maßnahmen (LtM) ⇒ werden nicht vorgesehen Die Feststellung der Notwendigkeit von lüftungstechnischen Maßnahmen ist an dieser erfolgt! 2.1.2 Definition und Auslegung der lüftungstechnischen Maßnahmen ►Aufgabenstellung: Die Wohnung soll mittels Querlüftung versorgt werden. ►Anleitung Schritt für Schritt: Gehen Sie auf den blauen Schriftzug und wählen „freie Lüftung, Querlüftung“ als Lüftungstechnische Maßnahme Auswahl der „lüftungstechnischen Maßnahme“ Lüftungstechnische Maßnahmen (LtM) ⇒ freie Lüftung, Querlüftung Außenluftvolumenstrom qv,ges der Nutzungseinheit zur Auslegung der LtM (Nennlüftung NL) qv,ges,NE,NL = -0.001 * ANE² + 1.15 * ANE + 20 = 130 m³/h (Tab.5) inklusive Infiltration qv,Inf,wirk = ƒwirk,Komp * VNE * n50 * (ƒwirk,Lage * ∆p / 50)n = 40 m³/h (Gl.13) Auslegungs-Differenzdruck ∆p = 5,0 Pa, Querlüftung MFH, windschwach Öffnet das Dialogfeld, Parameter können überprüft/geändert werden ►Geben Sie nun wie in der unten stehenden Tabelle gezeigt die Räume ein, bestimmen Sie ob Zu- oder Abluft und beachten Sie den Gesamtabluftvolumenstrom qv,R,FL DÄMMWERK 2014 | Lüftungskonzept für die Lüftung zum Feuchteschutz Seite 9 von 24 Nachdem Sie die Anzahl der Räume eingegeben haben, wird in der Tabelle eine entsprechende Anzahl an Platzhaltern angezeigt. Geforderte Außenluftvolumenströme der einzelnen Räume aus Tabelle 6 Außenluftvolumenströme qv,R für die Räume der NE zur Auslegung der LtM Raum A Raum Luftdurchlässe qv,R,FL %-Anteil m² m³/h % 01 Wohnzimmer 30 Zuluft ALD 15 20 20 Zuluft ALD 15 20 02 Zimmer 1 03 Zimmer 2 15 Zuluft ALD 15 20 04 Küche 15 Abluft ALD 10 13 10 Abluft ALD 10 13 05 Bad 06 Flur 15 Überström ÜLD 10 13 0.5* Σqv,ges,R,FL = 38 100 mit ALD = Außenluftdurchlass (Zu- und Abluft), ÜLD = Überström-Luftdurchlass, AbLD = Abluftdurchlass, ZuLD = Zuluftdurchlass Mindestluftvolumenströme (Feuchteschutz) der Nutzungseinheit ⇔ der Räume qv,ges,NE,FL = 39 > 38 = Σqv,ges,R,FL ⇒ qv,ges,FL = 39 m³/h, Faktor qv,ges,FL / qv,ges,NE,FL = 1,00 Mindestwerte der Lüftung zum Feuchteschutz aus Tabelle 5 GL.5 GL.6 GL.7 GL.8 Volumenströme qv,LtM zur Auslegung der Luftdurchlässe (Nutzungseinheit) Auslegung Feuchteschutz red. Lüftung Nennlüftung Intensivlüftung Nutzungseinheit FL RL NL IL qv,ges m³/h 39 91 130 169 qv,Inf,wirk m³/h 22 22 22 22 qv,LtM m³/h 17 69 108 147 Fensteröffnen ja ja ja Auslegung der Luftdurchlässe für "reduzierte Lüftung (RL)", empfohlen für "Nennlüftung (NL)" Gem. Bild 2 ist erlaubte Nutzerunterstützung durch Fensterlüften DÄMMWERK 2014 | Lüftungskonzept Seite 10 von 24 Auslegungsfaktor ÜLD und Druckabfall ÜLD/ Korrekturwert gem.Tab.13 Mindestluftwechsel für den Feuchteschutz (zur Vermeidung von Schimmelbildung) Auslegung für die Reduzierte Lüftung Auslegung für die Nennlüftung Auslegung der Luftdurchlässe für "reduzierte Lüftung (RL)", empfohlen für "Nennlüftung (NL)" Auslegung AÜLD,NL Luftdurchlässe qv,LtM,RL AÜLD,RL qv,LtM,NL m³/h cm² m³/h cm² 01 Wohnzimmer ALD 28 121 43 190 02 Zimmer 1 ALD 28 121 43 190 03 Zimmer 2 ALD 28 121 43 190 04 Küche ALD 18 81 29 126 05 Bad ALD 18 81 29 126 06 Flur ÜLD 18 81 29 126 Σqv,LtM,ab 37 58 Σqv,LtM,zu 83 130 Außenluftvolumenstrom zur Auslegung der Luftdurchlässe qv,LtM,R = 2 * qv,ges,R,FL / Σqv,ges,R,FL * qv,LtM,RL (Gl.16) bei Querlüftung mit dem Faktor 2 zur Berücksichtigung von Zu- und Abluftvolumenstrom Für die Außenluftdurchlässe (ALD) sind die Leistungs-Kenngrößen vom Komponentenhersteller nach EN 1342 anzugeben. AÜLD = freie Fläche von Überström-Luftdurchlässen AÜLD ≥ fÜLD * qv,ÜLD / ∆p,ÜLD0.5 - kDichtung (Gl.19) mit ∆pÜLD = 0.5 und k(Tür)dichtung = 0 cm² DÄMMWERK 2014 | Lüftungskonzept Seite 11 von 24 2.1.3 Grafikfenster Über die „Berechnungsoptionen“ und „Grafik“ lassen sich die Luftvolumenströme grafisch darstellen. Die Grafik kann formatiert werden, in dem Sie auf das Grafikfenster klicken und dann den Bildschalter „Einstellungen“ bedienen. 2.1.4 Hintergrundinformationen Die Berechnung der Tabellenwerte lässt sich im Fenster „Hintergrundinformationen“ nachvollziehen, klicken Sie dazu mit der Maus auf den beigefarbenen Tabellenwert. Auslegung der Luftdurchlässe für "reduzierte Lüftung (RL)", empfohlen für "Nennlüftung (NL)" Auslegung AÜLD,NL Luftdurchlässe qv,LtM,RL AÜLD,RL qv,LtM,NL m³/h cm² m³/h cm² 01 Wohnzimmer ALD 28 121 43 190 02 Zimmer 1 ALD 28 121 43 190 03 Zimmer 2 ALD 28 121 43 190 04 Küche ALD 18 81 29 126 05 Bad ALD 18 81 29 126 06 Flur ÜLD 18 81 29 126 Σqv,LtM,ab 37 58 Σqv,LtM,zu 83 130 DÄMMWERK 2014 | Lüftungskonzept Seite 12 von 24 2.2 Wohnung - fensterloses Bad (ventilatorgestützter Lüftung) nach DIN 18517-3 Im Gegensatz zu lüftungstechnischen Maßnahmen zum Feuchteschutz nach Din 1946-4, die nutzerunabhängig und dauerhaft zu gewährleisten sind, dürfen lüftungstechnische Maßnahmen nach DIN 18517-3 nachts oder zu Zeiten des Nichtgebrauchs reduziert werden. DIN 18017- gilt für fensterlose Sanitärräume und Wohngebäuden und Gebäuden mit ähnlicher Nutzung wie z.B: Seniorenheime, Wohnheime,… Größere Räume und Sanitärräume und Nichtwohngebäuen sind wegen der intensiveren Nutzung nach DIN EN 13779 auszulegen. ►Aufgabenstellung: Die Wohnung soll mittels Querlüftung versorgt werden, für das innenliegende Bad soll eine Abluftanlage gem. DIN 18107-3 vorgesehen werden. ►Anleitung Schritt für Schritt: Gehen Sie auf den blauen Schriftzug und wählen „ventilatorgestützte Lüftung“ als Lüftungstechnische Maßnahme Auswahl der „lüftungstechnischen Maßnahme“ Lüftungstechnische Maßnahmen (LtM) ⇒ ventilatorgestützte Lüftung ☼ Hinweis: Die Lüftung von innenliegenden Bädern und Toiletten wird in DIN 18017-3 beschrieben. Sie kann Teil des Lüftungskonzepts sein, wenn die Volumenströme für die Wohnungslüftung nach DIN 1946-6 ausreichen (ventilatorgestützte Lüftung). Sofern die Volumenströme nicht oder nicht in jedem Betriebszustand die Lüftung der NE sicherstellen, wird empfohlen, mit freier Lüftung zu rechnen. Fensterlose Küchen sind nicht Bestandteil dieser Norm. Auswahl für innenliegende Bäder nach DIN 18017-3. DÄMMWERK 2014 | Lüftungskonzept Seite 13 von 24 ►Die Auslegung des Volumenstroms durch Infiltration erfolgt im Klarodialog, indem Sie die Luftwechselzahl n50 =1,0 1/h für ventilatorgestützte Lüftung wählen und für die Auslegung des Korrekturfaktors für die wirksame Infiltration fwirk,komp, den Korrekturfaktor für Abluft oder Zuluft MFH mit Installationsschacht wählen Für die Anrechenbarkeit fInf wählen Sie 0,8 Abluft oder Zuluftsystem. ►Geben Sie nun wie in der unten stehenden Tabelle gezeigt die Räume ein, bestimmen Sie ob Zu- oder Abluft und bestimmen Sie den Gesamtvolumenstrom qv, ges, NL, indem Sie die Mindestvolumenströme für die Nennlüftung der einzelnen Räume wie unten gezeigt eingeben. DÄMMWERK 2014 | Lüftungskonzept Seite 14 von 24 Wir wählen die 60m³/h Abluftvolumenstrom, da es sich um eine bedarfsgeführte Anlage handelt. Volumenströme qv,LtM zur Auslegung der Luftdurchlässe (Nutzungseinheit) Auslegung Feuchteschutz red. Lüftung Nennlüftung Intensivlüftung Nutzungseinheit FL RL NL IL qv,ges m³/h 39 91 130 169 qv,Inf,wirk m³/h 19 19 19 19 qv,LtM m³/h 20 72 111 151 Fensteröffnen ja Auslegung der Luftdurchlässe für "Nennlüftung (NL)", empfohlen für "Intensivlüftung (IL)" Auslegung AÜLD,IL Luftdurchlässe qv,LtM,NL AÜLD,NL qv,LtM,IL m³/h cm² m³/h cm² 01 Wohnzimmer ALD 56 141 75 191 02 Zimmer 1 ALD 28 70 38 95 28 70 38 95 03 Zimmer 2 ALD 04 Küche ALD 16 40 22 55 95 241 129 327 05 Bad Schacht Vent 06 Flur ÜLD 0 0 0 0 Σqv,LtM,ab 111 151 Σqv,LtM,zu 111 151 Für die Außenluftdurchlässe (ALD) sind die Leistungs-Kenngrößen vom Komponentenhersteller nach EN 1342 anzugeben. AÜLD = freie Fläche von Überström-Luftdurchlässen AÜLD ≥ fÜLD * qv,ÜLD / ∆p,ÜLD0.5 - kDichtung (Gl.19) mit ∆pÜLD = 1.5 und k(Tür)dichtung = 0 cm² Auswahl des Mindest- Abluftvolumenstroms für bedarfsgeführte Lüftung Für die Dimensionierung der Außenluftdurchlässe wählen wir „ ADL für die Außenwand“ und den Regelwert von 8 Pa. DÄMMWERK 2014 | Lüftungskonzept Seite 15 von 24 2.3 Wohnung (ventilatorgestützte Lüftung) Ventilator gestützte Abluftsysteme können mit oder ohne Wärmerückgewinnung ausgelegt werden, es werden Einzelventilator- und Zentralventilator- Lüftungsanlagen unterschieden. Eine Sonderform ist die „kombinierte“ oder „hybrid“ Lüftung, hier reagiert die Zentralventilatorlüftungsanlage auf ausreichenden Luftwechsel und fährt die Ventilator Leistung entsprechend herunter. Bei der Festlegung des Außenluftvolumenstroms sind folgende Lüftungsstufen zu unterscheiden: Intensivlüftung, Nennlüftung, reduzierte Lüftung und Lüftung zum Feuchteschutz. Die Nennlüftung ist die „Bezugsgröße“ für die Bemessungen der Lüftungsquerschnitte etc.. Die Nennlüftung ist ohne Nutzerunterstützung sicherzustellen. Diese schließt die Lüftung zum Feuchteschutz und die reduzierte Lüftung mit ein. Bei der Intensivlüftung darf von einer Nutzerunterstützung wie dem Öffnen von Fenstern ausgegangen werden. ►Aufgabenstellung: Eine Ventilator gestützte Zu- und Abluftanlage soll für die Wohnung eingestellt werden. ►Anleitung Schritt für Schritt: Falls noch nicht geschehen, ändern Sie nun über den blauen Schriftzug „Luftwechselzahl“ den Auslegungsluftwechsel und den Auslegungsdifferenzdruck. Stellen Sie den Auslegungsluftwechsel bei 50 Pascal Differenzdruck auf „ventilatorgestützte Lüftung“ n50 = 1 und den Auslegungsdifferenzdruck. (laut Tabelle 10) auf 2 Pascal ein (Zu- und Abluftsystem). Lüftung von Wohnungen (DIN 1946-6:2009) Feststellung der Notwendigkeit lüftungstechnischer Maßnahmen Gebäudetyp Nutzungseinheit, ANE = 105,0 m², Wärmeschutz hoch ( ƒWS = 0.3) erforderlicher Mindestluftvolumenstrom qv,ges in der Nutzungseinheit (NE) zum Feuchteschutz (FL) qv,ges,NE,FL = ƒWS * (-0.001 * ANE² + 1.15 * ANE + 20) = 39 m³/h (Gl.2) angenommener Luftvolumenstrom durch Infiltration qv,Inf,wirk (Gl.3) Luftwechselzahl n50 = 1,0, Auslegungs-Differenzdruck ∆p = 2,0 Pa, Querlüftung MFH, windschwach qv,Inf,wirk,Feststellung = ƒwirk,Komp * ANE * HR * n50 *( ƒwirk,Lage * ∆p / 50)n = 15 m³/h qv,ges,NE,FL > qv,Inf,wirk ⇒ lüftungstechnische Maßnahmen sind erforderlich (Gl.1) Die Anforderungen an den Luftwechsel werden ebenfalls nicht erfüllt, Einstellungen zu „lüftungstechnischen Anlagen“ müssen vorgenommen werden. DÄMMWERK 2014 | Lüftungskonzept Seite 16 von 24 Auswahl der „lüftungstechnischen Maßnahme“ Lüftungstechnische Maßnahmen (LtM) ⇒ ventilatorgestütze Lüftung Außenluftvolumenstrom qv,ges der Nutzungseinheit zur Auslegung der LtM (Nennlüftung NL) qv,ges,NE,NL = -0.001 * ANE² + 1.15 * ANE + 20 = 130 m³/h (Tab.5) inklusive Infiltration qv,Inf,wirk = ƒwirk,Komp * VNE * n50 * ( ƒwirk,Lage * ∆p / 50)n = 12 m³/h (Gl.13) Auslegungs-Differenzdruck ∆p = 2,0 Pa, Zu- und Abluftanlage, windschwach Öffnet das Dialogfeld, Parameter können überprüft werden Geben Sie nun wie in der unten stehenden Tabelle gezeigt die Räume ein, bestimmen Sie ob Zu- oder Abluft und beachten Sie den Gesamtabluftvolumenstrom qv,R,NL für die Nennlüftung Außenluftvolumenstrom qv,ges der Nutzungseinheit zur Auslegung der LtM (Nennlüftung NL) qv,ges,NE,NL = -0.001 * ANE² + 1.15 * ANE + 20 = 130 m³/h (Tab.5) inklusive Infiltration qv,Inf,wirk = ƒwirk,Komp * VNE * n50 * ( ƒwirk,Lage * ∆p / 50)n = 12 m³/h (Gl.13) Auslegungs-Differenzdruck ∆p = 2,0 Pa, Zu- und Abluftanlage, windschwach Außenluftvolumenströme qv,R für die Räume der NE zur Auslegung der LtM Raum A Raum Luftdurchlässe qv,R,NL %-Anteil m² m³/h % 01 Wohnzimmer 30 Zuluft ZuLD 25 50 02 Zimmer 1 20 Zuluft ZuLD 25 25 03 Zimmer 2 15 Zuluft ZuLD 25 25 04 Küche 15 Abluft AbLD 45 50 05 Bad 10 Abluft AbLD 45 50 06 Flur 15 Überström ÜLD 25 0 Σqv,ges,R,ab,NL = 90 100 Σqv,ges,R,zu,NL = 75 100 mit ALD = Außenluftdurchlass (Zu- und Abluft), ÜLD = Überström-Luftdurchlass, AbLD = Abluftdurchlass, ZuLD = Zuluftdurchlass bedarfsgeführter Volumenstrom 60 m³/h für fensterloses Bad / Küche nach DIN 18017-3, der Volumenstrom darf bei geringem Bedarf auf 15 m³/h reduziert werden Mindestluftvolumenstrom Nennlüftung qv,ges,NE,NL = 130 > 90 = Σqv,ges,R,ab,NL ⇒ qv,ges,NL = 130 m³/h, Faktor qv,ges,NL / qv,ges,NE,NL = 1,00 Volumenströme qv,LtM zur Auslegung der Luftdurchlässe (Nutzungseinheit) DÄMMWERK 2014 | Lüftungskonzept Seite 17 von 24 Auslegung Feuchteschutz red. Lüftung Nennlüftung Intensivlüftung Nutzungseinheit FL RL NL IL qv,ges 39 91 130 169 m³/h qv,Inf,wirk m³/h 12 12 12 12 qv,LtM m³/h 27 79 118 158 Fensteröffnen ja Auslegung der Luftdurchlässe für "Nennlüftung (NL)", empfohlen für "Intensivlüftung (IL)" Auslegungsfaktor ÜLD und Druckabfall ÜLD/ Korrekturwert gem.Tab.18/ Mindestluftwechsel für den Feuchteschutz (zur Vermeidung von Schimmelbildung) Auslegung für die Nennlüftung Auslegung für die Intensivlüftung Nutzungseinheit FL RL NL IL qv,ges m³/h 39 91 130 169 qv,Inf,wirk m³/h 12 12 12 12 qv,LtM m³/h 27 79 118 158 Fensteröffnen ja Auslegung der Luftdurchlässe für "Nennlüftung (NL)", empfohlen für "Intensivlüftung (IL)" Auslegung AÜLD,IL Luftdurchlässe qv,LtM,NL AÜLD,NL qv,LtM,IL m³/h cm² m³/h cm² 01 Wohnzimmer ZuLD 59 125 79 175 02 Zimmer 1 ZuLD 30 50 39 75 03 Zimmer 2 ZuLD 30 50 39 75 04 Küche AbLD 59 125 79 175 05 Bad AbLD 59 125 79 175 06 Flur ÜLD 0 0 0 0 Σqv,LtM,ab 118 158 Σqv,LtM,zu 118 158 Für die Außenluftdurchlässe (ALD) sind die Leistungs-Kenngrößen vom Komponentenhersteller nach EN 1342 anzugeben. AÜLD = freie Fläche von Überström-Luftdurchlässen AÜLD ≥ fÜLD * qv,ÜLD / ∆p,ÜLD0.5 - kDichtung (Gl.19) mit ∆pÜLD = 1.5 und k(Tür)dichtung = 25 cm² DÄMMWERK 2014 | Lüftungskonzept Seite 18 von 24 2.3.1 Grafikfenster Über die „Berechnungsoptionen“ und „Grafik“ lassen sich die Luftvolumenströme grafisch darstellen. Die Grafik kann formatiert werden, in dem Sie auf das Grafikfenster klicken und dann den Bildschalter „Einstellungen“ bedienen. DÄMMWERK 2014 | Lüftungskonzept Seite 19 von 24 2.4 Wohnung, Einzelraumlüftungsgeräte ►Aufgabenstellung: Stellen Sie nun für das gleiche Gebäude Einzelraumlüftungsgeräte ein. ►Anleitung Schritt für Schritt: Die Einstellungen für den Auslegungsluftwechsel und den Auslegungsdifferenzdruck sind identisch. Wählen Sie unter „Lüftungstechnische Maßnahmen“ die „Einzelraumlüftungsgeräte“ ein. Die Tabelle mit der in Punkt 2.2 erstellten Raumaufstellung bleibt erhalten. Es sollen nur Küche und Bad mit Einzelraumlüftung ausgestattet werden, über den blauen Schriftzug „Raum“ können Sie die anderen Räume löschen. Stellen Sie dann unter dem Punkt „RLT“ ein „ja“ ein. Lüftung von Wohnungen (DIN 1946-6:2009) Feststellung der Notwendigkeit lüftungstechnischer Maßnahmen Gebäudetyp Einfamilienhaus, ANE = 105,6 m², Wärmeschutz hoch ( ƒWS = 0.3) erforderlicher Mindestluftvolumenstrom qv,ges in der Nutzungseinheit (NE) zum Feuchteschutz (FL) qv,ges,NE,FL = ƒWS * (-0.001 * ANE² + 1.15 * ANE + 20) = 39 m³/h (Gl.2) angenommener Luftvolumenstrom durch Infiltration qv,Inf,wirk (Gl.3) Luftwechselzahl n50 = 1,0, Auslegungs-Differenzdruck ∆p = 2,0 Pa, Querlüftung MFH, windschwach qv,Inf,wirk,Feststellung = ƒwirk,Komp * ANE * HR * n50 *( ƒwirk,Lage * ∆p / 50)n = 15 m³/h qv,ges,NE,FL > qv,Inf,wirk ⇒ lüftungstechnische Maßnahmen sind erforderlich (Gl.1) Lüftungstechnische Maßnahmen (LtM) ⇒ Einzelraum-Lüftungsgeräte Zu- und Abluft Volumenströme durch lüftungstechnische Maßnahmen qv,LtM,vg,R (RLT Einzelgeräte) Raum A RLT qv,LtM,R,RL qv,LtM,R,NL qv,LtM,R,IL m² m³/h m³/h m³/h 01 Küche 15 ja 25 38 63 02 Bad / WC 10 ja 20 30 50 03 xxx Luftvolumenstrom durch lüftungstechnische Maßnahmen qv,LtM,vg,R = ƒR,EG * 0.5 * (ARaum + 10) (Gl.23) ARaum ≥ 10 m², ƒR,EG für reduzierte (RL), Nenn- (NL) und Intensivlüftung (IL) nach Tab.1 DÄMMWERK 2014 | Lüftungskonzept Seite 20 von 24 DÄMMWERK 2014 | Lüftungskonzept Seite 21 von 24 3.0 Eingabe von Projekten unabhängig von der EnEV Berechnung Wenn Sie ein Lüftungskonzept eines Projektes, für das Sie keine EnEV Berechnung durchgeführt haben, aufstellen möchten, geben Sie die notwendigen Gebäudedaten wie unten gezeigt manuell ein. Öffnen Sie ein neues Projekt, wählen links in der Navigation das Lüftungskonzept und aktivieren Sie den farbigen Schriftzug Gebäudetyp und tätigen dort folgende Angaben: 4. Gebäudetyp 5. ANE: Fläche in m² aller indirekt u. direkt beheizten Räume einer Nutzungseinheit innerhalb der Gebäudehülle. 6. Qualität des Wärmeschutzes. Mit Hilfe dieser drei Angaben errechnet das Programm den erforderlichen Mindestvolumenstrom. Anschließend verfahren Sie wie in den vorangegangenen Beispielen gezeigt. DÄMMWERK 2014 | Lüftungskonzept Seite 22 von 24 4.0 Drucken Das Lüftungskonzept können Sie drucken, indem Sie diese wie unten dargestellt zur Druckjoblsite hinzufügen, Dafür müssen sei die Haken sowohl in der Rubrik Berechnungsseiten als auch in der Rubrik Berechnungsdateien gesetzt haben. DÄMMWERK 2014 | Lüftungskonzept Seite 23 von 24 KERN ingenieurkonzepte Software für Architekten und Ingenieure Hagelberger Straße 17 10965 Berlin Fon 030-78956780 Fax 030- 78956781 www.bauphysik-software.de [email protected] Stand: Oktober 2014