Altstadtplan Nr.: 15 - Parken in der Innenstadt, 2002

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Altstadtplan Nr.: 15 - Parken in der Innenstadt, 2002
RGS-PLäne 15 RZ
24.02.2004
13:56 Uhr
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A L T S T A D T
Rostocks Fussgängerzone
Schutz vor unbefugtem Befahren
Parken in
der Innenstadt
Die im Dezember 2000 von der Bürgerschaft der Hansestadt Rostock beschlossenen »Leitlinien zur Stadtentwicklung« fordern die Umsetzung einer
urbanen und vitalen Innenstadt. Daraus ergibt sich das Sanierungsziel, die
Entwicklung des Stadtzentrums durch unterstützende Maßnahmen zu fördern. Dazu zählen die Erweiterung des Parkplatzangebotes, die Schaffung einer schön gestalteten und gut erreichbaren Fußgängerzone sowie der Erhalt
und die Sanierung
des historischen Erbes an Gebäuden
und Anlagen. Wir
sind auf dem besten
Wege, viele dieser
Ziele zu erreichen.
Dazu müssen nun
weitere wichtige
Aufgaben angegangen werden.
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Ortsbeirates, des City-Kreises Rostock e. V. und des Einzelhandelsverbandes
Nord-Ost e. V. gemeinsam eine Lösung des Problems. Diese beinhaltet die
Absperrung aller Zufahrten zur erweiterten Fußgängerzone durch versenkbare Poller, die sich zu vorgegebenen Lieferzeiten vollautomatisch senken,
wieder verschließen und außerhalb dieser Zeiten nur mit Magnetkarten bedienen lassen.
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Alle Beteiligten der Arbeitsgruppe kamen zu dem Schluss, dass leider nur so
die Fußgängerzone gegen ständiges unbefugtes Befahren und Beparken geschützt werden kann. Auf diese Art und Weise verbessert sich die Qualität für
die Fußgänger und einer gepflegten Einzelhandelskultur werden neue Wege
eröffnet.
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Bisher beschränkte
sich die Fußgängerzone nur auf die
Kröpeliner und die Breite Straße. Mit der Sanierung der Gebäude in den Seitenstraßen zogen in die bislang hauptsächlich von Wohnungen und Büros belegten Häuser verstärkt Geschäfte, Restaurants oder Cafés. Damit erhöhte
sich hier auch der Besucherzulauf. Das erlebbare und nutzbare Stadtzentrum
dehnte sich aus und die Fußgänger eroberten zunehmend einst unscheinbare Hinterhöfe und Seitengassen. Der kontinuierliche Ausbau der Straßen im
Sinne einer gut begehbaren Fläche mit historischem Ambiente unterstützte
diese Entwicklung.
Da die Stadt die vorgesehenen Poller aufgrund der hohen Anschaffungskosten nicht auf einmal kaufen kann, erfolgt der Einbau nach Priorität und Haushaltslage. Voraussichtlich im kommenden Jahr können die ersten Magnetkarten über das Ortsamt Stadtmitte in der alten Hauptpost am Neuen Markt
beantragt werden.
Weitere
Informationen
Lieferzeitfenster:
06:00 bis 10:00 Uhr und
19:00 bis 22:00 Uhr
Durchfahrtsberechtigte außerhalb der
Lieferzeiten:
Eigentümer von Stellplätzen innerhalb der
Fußgängerzone, Besitzer
von Ausnahmegenehmigungen, Rettungsfahrzeuge
Fußgängerzone Kröpeliner Straße
Zeitplan der Polleraufstellung (Standort siehe Plan)
Legende
bisherige Ausdehnung der Fußgängerzone
Kröpeliner Straße
Die offizielle Ausweisung dieser Straßen als Fußgängerzonen entspricht daher nur einem längst eingetretenen Zustand und gibt den rechtlichen Rahmen für den
notwendigen Ausschluss des Fahrzeugverkehrs.
Die Realität auf der Kröpeliner Straße sieht jedoch häufig anders aus. Autos überqueren in rasantem Tempo
den Boulevard, Radfahrer und Lieferfahrzeuge nutzen
die Flaniermeile als Ausweichstraße und manchmal kommt man als Fußgänger nur zwischen einer Reihe parkender Lkw hindurch. So macht das Bummeln
und Shoppen auf Rostocks prächtigster Straße nur wenig Spaß.
Erweiterung der Fußgängerzone
(entsprechend Teileinziehungsverfügung des
Wirtschaftsministeriums MV vom 15.04.2002)
vollautomatische Versenkpoller
Punktuelle Absperrungen der Zufahrten, z. B. am Universitätsplatz und in der
Pädagogienstraße, eine Reduzierung der erteilten Ausnahmegenehmigungen
für das Befahren außerhalb der Lieferzeiten und verschärfte Kontrollen durch
die Polizei konnten den unerlaubten Fahrzeugverkehr bisher nicht in dem
gewünschten Maße vermindern.
Deshalb erarbeiteten Vertreter der Stadtverwaltung, der Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH, des
feste Poller, teilweise manuell versenkbar
(Breite Straße, Heiligengeisthof)
ZONE
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Kuhstraße
Bei der Jakobikirche
Wirtschaftsweg
Pädagogienstraße
Universität
Breite Straße/Lange Straße
Breite Straße/Kröpeliner Str.
Universitätsplatz
Eselföterstraße
Rungestraße
Heiligengeisthof
Faule Grube
Buchbinderstraße
Ziegenmarkt/Lange Straße
Kistenmacherstraße
Neuer Markt
automatisch
automatisch
automatisch
fest
fest
automatisch
manuell
automatisch
automatisch
automatisch
manuell
automatisch
automatisch
automatisch
automatisch
automatisch
Priorität 2
2003
2003
vorhanden
vorhanden
vorhanden
Priorität 6
Priorität 7
2002
Priorität 4
Priorität 5
Priorität 3
Priorität 1
2003
2003
2004
Kennzeichnung der Fußgängerzone mit
ergänzenden Informationen zu Beschränkungen und
Nutzungsberechtigungen im Innenstadtbereich
Impressum:
Herausgeber: Hansestadt Rostock und Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung,
Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH (RGS)
HA NS E S TA D T RO S T O CK
Gesamtherstellung: Werk 3 - Agentur für Werbung und PR GmbH, Rostock
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September
2002
RGS-PLäne 15 RZ
24.02.2004
13:57 Uhr
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Parken in der Innenstadt
Angebote für Anwohner, Kunden, Arbeitende
Andreas Engelmann
Mitglied der Rostocker
Bürgerschaft seit 1990,
Vorsitzender des Ausschusses für Stadt- und
Regionalentwicklung,
Umwelt und Ordnung
Neue Parkplatzangebote für Anwohner,
Besucher, Arbeitende und Dienstleister
»Schritt für Schritt lösen sich die Parkplatzprobleme in unserer Altstadt. Sie
gewinnt dadurch zunehmend an Attraktivtät und Komfort.
Systematisch und zielstrebig packte die kommunale Parkraumgesellschaft in
Übereinstimmung mit dem städtebaulichen Rahmenplan zum Sanierungsgebiet Stadtzentrum Rostock die Errichtung von öffentlichen Stellplatzanlagen
an. Dadurch entspannte sich die Situation um die knappen Stellplätze in den
vergangenen Jahren erheblich.
Sichtbares Zeichen dieses Erfolges ist die vor zwei Jahren in der Langen Straße
eröffnete Tiefgarage sowie das Anfang August pünktlich zur Hansesail 2002
übergebene Parkhaus ≥Am Gericht≤. Zudem führt ein übersichtliches Parkleitsystem Bürger und Gäste unserer Stadt schnell und unkompliziert zu den
öffentlichen Stellplatzanlagen.«
P
Fast jeder zweite Rostocker besitzt mittlerweile ein Auto. Doch keines der vor
1990 entstanden Stadtviertel ist dafür ausgelegt. Vor allem in den historischen
Teilen der Innenstadt ist die Konkurrenz um die Stellplätze groß. So stehen
über 10.000 Einwohnern in mehr als 6.000 Wohnungen im Sanierungsgebiet
»Stadtzentrum« nur ca. 3.000 Stellplätze zur Verfügung.
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Norbert Baunach
Mitglied des Landtages
Mecklenburg-Vorpommern seit 1994,
Vorsitzender des Ausschusses für Bau, Arbeit
und Landesentwicklung
»Die historischen Innenstädte Mecklenburg-Vorpommerns sind unschätzbare Kulturgüter und zudem Anziehungspunkte für die Menschen des Landes
und seiner Gäste. Als wesentliche Wirtschaftsfaktoren bilden sie einen
Schwerpunkt in der Städtebauförderung unseres Bundeslandes.
Im Interesse der Funktionsfähigkeit der städtischen Kernbereiche ist die Lösung der Probleme des ruhenden Verkehrs von großer Wichtigkeit. Zur Entlastung des Stadtzentrums fördert die Landesregierung daher Verbesserungen für Radfahrer, Fußgänger und den öffentlichen Personen- und Nahverkehr ebenso wie die Errichtung neuer Stellplatzanlagen.
Zur Verbesserung des Investitionsklimas schuf die Landesregierung mit einer
Änderung der Landesbauordnung flexible Möglichkeiten bei der Einrichtung
von PKW-Stellplätzen in dicht bebauten Innenstädten. So können beim Neubau eines Gebäudes, für das der Bauherr PKW-Stellplätze schaffen muss, die
ersten vier PKW-Stellplätze ablösegebührenfrei genehmigt werden. Auch bei
der Einordnung einer zusätzlichen Wohnung durch Teilung, Aufstockung oder
Dachausbau muss kein zusätzlicher Stellplatz nachgewiesen werden.«
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Öffentliche Stellplatzanlagen (siehe Plan)
Legende
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Parkplatz
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Doberaner Hof
Deutsche Med
Schröderplatz
Kröpeliner-Tor-Passage
Fischerbastion
Hafenmarkt
Zentrum
City
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Kunst-Passage
Kaufhof
Rostocker Hof
Am Gericht
Glatter Aal
Haus Sonne
Petrischanze
Fischerbruch
Parkflächen nur Anwohner 8-18 h
Parkflächen mit Parkschein werktags 8-18 h, max 2 h,
Anwohner frei
Parkflächen mit Parkschein werktags 8-18 h (bzw. 9-18 h),
max 2 h (bzw. 1 h oder 1/2 h)
P
Parkhaus/Tiefgarage
vorhandene Stellflächen
(am Sonnabend teilweise Bewirtschaftung nur bis 14 h)
Stellflächen im Endzustand
sollten nahe am Arbeitsplatz und meist für 8 bis 10 Stunden zur Verfügung stehen. Bei den Stellplätzen für jene, die in der Innenstadt arbeiten, sind - zumindest bei Neubauten - zunächst die Eigentümer gefragt, genügend Stellplätze zu schaffen. Die Parkflächen in den Anwohnerbereichen können tagsüber nur zeitlich begrenzt genutzt werden. Ein Abo in einer der großen Stellplatzanlagen ist aber bereits ein erheblicher Kostenfaktor. Allerdings
kann diese Nutzergruppe mit ihren
regelmäßigen und längeren Aufenthaltszeiten, und da sie meist auch wenig zu transportieren hat, am ehesten
auf den öffentlichen Nahverkehr ausweichen. Mit Bussen und Bahnen ist
Parkhaus August-Bebel-Straße
das Stadtzentrum von Rostock bereits ausgezeichnet zu erreichen.
Gebiet
A1
A2
A3
B1
Summe
Stellplätze im Straßenraum
insgesamt
rot
grün
blau
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848
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Beim Parken in der Altstadt haben die Anwohner Priorität. Innerhalb der
dicht bebauten Gebiete weitere Stellplätze zu schaffen, scheint jedoch meist
schwierig, da Höfe und Gärten weiterhin grüne Ruheoasen bleiben sollen.
Durch das Bewohnerparken wird versucht, zumindest den Straßenraum optimal für die Anwohner zu nutzen. Größere Neubauten verfügen zudem oft über
eigene Stellplatzanlagen. Da diese nicht immer komplett von den eigenen
Bewohnern genutzt werden, mieten auch Anlieger hier einen Parkplatz. In
öffentlichen und privaten Parkhäusern sowie Tiefgaragen, wie z. B. in der August-Bebel-Straße, der Langen Straße und am Doberaner Hof, kann man zusätzlich Stellplätze anmieten. Außerhalb der Zeiten von Großveranstaltungen
bietet der Stadthafen weitere Ausweichmöglichkeiten. Außerdem sind für die
Östliche Altstadt eine Parkpalette vor der Petrikirche und
ein privates Parkhaus an der Grubenstraße bereits in
Planung.
Ein wichtiges Sanierungsziel ist es, dass sich die Innenstadt nicht zu einem reinen, abends entvölkerten Geschäfts- und Büroviertel entwickelt. Rostocker und Besucher aus der Umgebung wollen und sollen hier einkaufen, Dienstleistungen nutzen, in Restaurants und
Cafés gehen oder Veranstaltungen besuchen. Außerdem
soll Touristen die Möglichkeit gegeben werden, die historische Altstadt unkompliziert zu erreichen und zu besichtigen. Diese Nutzergruppe braucht Parkplatz-Angebote in direkter Nähe und für relativ kurze
Zeit. In den letzten Jahren wurden hierfür bereits mehrere neue Angebote geschaffen. Parkhäuser und Tiefgaragen direkt an der Kröpliner Straße bieten
ca. 2.000 Stellplätze. Jüngst kamen an der August-Bebel-Straße fast 400 dazu. Noch weitere 1.300 Stellplätze sind derzeit geplant. Damit müssten, allen
Prognosen nach, für diese Nutzergruppe ausreichend Parkmöglichkeiten
vorhanden sein.
Bei einigen neuen
Wohnungsbauten
können auch Außenstehende einen Stellplatz
mieten.
Informationen
und Genehmigungen erteilen
für Bewohner:
Ortsamt Neuer Markt 3
für Gewerbetreibende: Stadtamt
Charles-Darwin-Ring 6
Informationen
auch bei der
Parkhausgesellschaft
Lange Str. 38
Schließlich benötigen ebenfalls viele Lieferfahrzeuge, Service- und Reparaturdienstleister oder Handwerker einen Parkplatz. Für sie wird versucht, mit
Ladezonen und Zufahrtsmöglichkeiten in Bewohnerparkbereichen und
Fußgängerzonen Lücken zu schaffen. Logistische Anpassung, Konzentration
auf Lieferzeiten und größere Entfernungen zum Einsatzort sind aber im
Stadtzentrum unvermeidlich.
All diese Maßnahmen können in den beengten
historischen Stadtteilen die Situation nur entspannen, nicht aber dafür sorgen, dass jeder und
zu jeder Zeit seinen Wunschparkplatz findet. Kostenfrei wird dies im Stadtzentrum ohnehin nicht
möglich sein. Die beste Politik bleibt es daher, wie
schon weitgehend geschehen, gute Angebote für
Besucher zu bieten, die zu Fuß, mit dem Rad oder
dem öffentlichen Nahverkehr ins Stadtzentrum
kommen.
Parkhauseinfahrt Galeria Kaufhof
Zur dritten, oft unterschätzten Gruppe zählen die in der Innenstadt Arbeitenden. Mehr als 50 % der Rostocker Arbeitsplätze sind heute im Bereich zwischen Warnow, Bahnhof und Holbeinplatz angesiedelt. Parkmöglichkeiten