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Bezirk Uster l 9
ZO/AvU
Freitag, 25. September 2015
Backstage im Hallenstadion mit Göla & Co.
F
ür 90 Schülerinnen und
Schüler aus Dübendorf
war ein Traum in Erfüllung gegangen. Vor fast ausverkauften Reihen standen sie im
Zürcher Hallenstadion auf der
Bühne – für einen guten Zweck.
«Schönen Abend, gehen Sie
heim, und tun Sie Gutes.» Mit
diesen Worten verabschiedete
sich Moderatorin Viola Tami
von den 9500 Zuschauern, die
ins Zürcher Hallenstadion gekommen waren, um das Hilfswerk Smiling Gecko von Hannes
Schmid zu unterstützen. Dessen Ziel ist, den Ärmsten der Armen in Kambodscha zu helfen.
Und auch, um die vier Schweizer
Rockgrössen Seven, Pegasus,
Gölä und Gotthard live zu erleben, die in dieser Reihenfolge
allesamt ohne Gage auftraten
und für Smiling Gecko über eine
halbe Million Franken einspielten.
sem Tag doch noch mit dem
Selfie?
Während des Konzerts dürfen
die Schülerinnen und Schüler
am Rand der Zuschauerreihen
Platz nehmen und von dort aus
das Konzert verfolgen. Vorne die
Kleinen, hinten die Grossen.
Schon früh springen sie auf –
und tanzen ausgelassen. Erstaunlich, dass das Helfen und
Gutes tun sich so gut anfühlen
können. Gölä bringt die Sache
schliesslich auf den Punkt.
«Dass Ihr hier seid», brüllt er ins
Publikum, «beweist, dass es
nicht nur Arschlöcher gibt auf
dieser Welt.» Sagts und herzt wie
so viele an diesem Abend Hannes Schmid, der von Minute zu
Minute gerührter ist. Er, der bekannte Fotokünstler aus Gockhausen, hatte es geschafft, dank
seinem breiten Netzwerk namhafte Sponsoren wie Ringier und
Swisscom mit ins Boot zu holen –
und Stars wie Gölä. Dabei, erzählt dieser, habe er bei seinem
ersten Treffen mit Schmid gedacht: «Scheisse, ein Linker.»
Schauplatz
Benefizkonzert von Hannes
Schmid im Hallenstadion Zürich
mit 90 Dübendorfer Schülern
Respektvolle Verneigung: Der Gockhauser Hannes Schmid bedankt sich bei Moderatorin Viola Tami und den Kindern aus Dübendorf. James D. Walder
«Ich will unbedingt ein Selfie
mit Noah von Pegasus», meint
Livia (15) aufgeregt. Von Gölä
hat sie schon eines – wie viele
andere auch. Denn der hartgesottene Berner Büezer mit dem
weichen Herzen hatte sich bei
den Proben viel Zeit für die Dübendorfer genommen. «Er hat
sich regelrecht in die Traube aus
Schülern gestürzt», erzählt eine
Lehrerin, die zusammen mit
drei anderen Kollegen und etwa
zehn Eltern die Aufsicht übernommen hat.
«Kinder haben ein Recht auf
medizinische Versorgung, auf
Essen, auf Bildung», mahnt zu
Beginn des Konzerts Hannes
Schmid. «Und sie haben ein
Recht auf Liebe.» Via Leinwandeinspielungen stellt der Gockhauser, der ein Drittel des Jahres
selbst auf der Müllhalde lebt,
dann den Zuschauern seine Projekte in Kambodscha vor. Die
Bauernbetriebe, die er auf einer
Fläche von 130 000 Quadratmetern ausserhalb der Hauptstadt
Phnom Penh baut, um den Ärmsten zur Selbsthilfe zu verhelfen.
«Sie sind für mich nicht Spender», spricht er das Publikum an,
«sondern Investoren.»
Auch die Dübendorfer Kinder
wissen Bescheid über die Arbeit
von Smiling Gecko: Hannes
Schmid hatte die Schüler aus
Gewagter Einbau oder solider Leichtbau
VOLKETSWIL Fest steht: Die
Katholische Kirchgemeinde
Uster muss gegen Zeichen der
Zeit ankämpfen – ihre Dächer
in Volketswil rinnen. Mehr
und besser strukturierte
Räume braucht sie auch.
«Es geht hier nicht um die Kirche, sondern um das Kirchenzentrum mit seinen Gemeinschaftsräumen und Arbeitsplätzen.» So
korrigierte Kirchenpflegepräsident Fredi Rechsteiner gleich zu
Beginn des gut besuchten InfoAbends Mitte September mög­
liche Missverständnisse. «Aber
das Thema Kirche wird in den
nächsten Jahren auch einmal
­a ktuell werden.» So oder so sei
deren Dach zu sanieren, samt
späteren Flachdachanbauten für
Kapellennische und Garderoben.
Früher oder später stünde auch
die Empore an. Dass sie noch immer ohne Lift sei, stelle für die
­alternden Sängerinnen und Sänger ein Problem dar, warf die
Chorleiterin ein. Doch dies liesse
sich leicht Lift-los lösen, indem
der Chor unten aufträte – vor
statt hinter dem Publikum …
«Die Kirche ist abbruchreif»
Doch beide Vorprojekte rütteln
auch an den Grundfesten der
Pfarrei Bruder Klaus: baulich
wie organisatorisch. Darauf lief
manches Votum hinaus. «Es ist
die Frage, wie lange die Kirche
Unter den Dübendorfer Schülern sind auch die beiden eigenen
Kinder von Hannes Schmid,
Anna (15) und Maximilian (12).
Eben mussten sie noch zusammen mit ihrem Vater vor die Kamera. Das Schweizer Fernsehen
dreht zurzeit einen Dok-Film
über Hannes Schmid. Bereits bei
den Aufnahmen zum Song «Give
a Little Bit» der Dübendorfer
Schüler im Juni war ein Fernsehteam anwesend. «Wir sind jetzt
medienerprobt», meint eine der
Lehrerinnen mit einem Schmunzeln. Dann führt sie ihre Zöglinge
– Gross und Klein – durch den
Hinterausgang des Hallenstadions. Nicht nur Livia ist glücklich an diesem Abend – aber sie
besonders, hat sie doch ihr Selfie
mit Noah im Kasten.
Manuela Moser
noch steht», stellte Jean-Phil­
ippe Pinto als Kirchenmitglied
klar. «Bei der Variante Altbau
ist die Kirche fixiert; als Sachzwang, sie zu erhalten und zu sanieren», erwiderte Rechsteiner.
Weil ein futuristischer Kubus
eingepflanzt würde. «Die Kirche
hat ihren Lebenszyklus erreicht», sprach Klaus Vetter von
der Planungskommission Klartext. «Sie ist abbruchreif.» Sie
steht seit 1971 und ist eine von
17 günstigen Notkirchen des
Fastenopfers für überforderte
Boom-Orte.
Jugendarbeit fördern
Auch die Volketswiler Perspek­
tiven der Kirchgemeinde Uster
standen zur Debatte. Einige
sorgten sich um die abnehmende
Zahl aktiver, alternder Mitglieder. Doch laut Kirchenpflegerin
Bea Eggenberger sei die Anzahl
Kinder und Jugendlicher stabil,
und das Potenzial wachse: «Es
ist der Wunsch der Kirchenpflege, die Kinder- und Jugendarbeit
in Volketswil zu fördern.» Dafür
brauche es neue Räume – auch
wegen der ermittelten Bedürfnisse aller Nutzenden. Amtskollegin Yvonne Lichtensteiger erkennt «vor allem den Wunsch
nach mehr Fläche, einem Lift
und zusammengelegten Teambüros».
Beide Varianten erfüllen diese
Wünsche. Sie berücksichtigen
Grundsätze modernen Arbeitens und des Bauens für Gehbehinderte. Wobei sich der Standort des Lifts im 1994 eingeweihten Saalbau als knifflig erweist:
Die Baukommission soll ihn
sorgfältig optimieren. Zustimmung fand das Sekretariat, das
beide Varianten mit Schaltertheke und Wartezone gleich
beim Eingang platzieren.
Die zentrale Frage war und
ist nun: Welche Variante tut
es langfristig besser? Die mit
«Wow-Effekt», deren Fassade
Ruedi Küderli «so gegenüber
dem Gemeindehaus einfach den
Hammer» findet? Also die futuristische, lichtdurchflutete Box
in der Kirche vom Architekten,
dessen ähnliche Lösung für denselben Typ Kirche in Altdorf
überzeugt. Oder doch die Aufstockung auf den Annexbau mit
derselben Farbensprache wie die
Kirche?
Variante Altbau toll
Die Tendenz der Voten ging in
eine klare Richtung: Die Variante Altbau sähe toll aus, aber
brächte Probleme. Nur schon,
dass die Politische Gemeinde –
auf kritisiert knappe Art – ein
Näherbaurecht abgelehnt hat.
Noch mehr aber, wie die tragenden Seile und der Kiesuntergrund auf die «Box» reagieren
würden: Müssten verstärkte
Pfähle einem einseitigen Ab­
senken vorbeugen? «Das könnte
sehr ins Geld gehen», fasste
­Gerald Räbsamen für die Bewertungskommission zusammen.
Diese lobt nur die Optik und das
gut gelöste Raumprogramm.
«Das Projekt ist mit zu vielen
R isiken behaftet», stellte der
­
langjährige Ustermer Oberstufenschulpfleger klar.
«Eigentlich gibt es keine echte
Auswahl», gab daher auch Pinto
die Richtung vor. Niemand widersprach ihm. Das Herz für
den Altbau-Einbau, der Verstand
für den Neubau-Aufbau: Das war
der Tenor. Räbsamen: «Wenn
wir alles Step by Step realisieren,
haben wir Luft für weitere
Schritte.» Laut Gemeindeleiterin Michaele Madu ebenso für
alle Zukunftsoptionen: «Wenn
die Kirche in 20, 30 Jahren wirklich den Bach runtergehen sollte,
hätten wir mit diesem aufgestockten Gebäude eines, das
man notfalls verkaufen könnte.»
Baustart im Frühling 2017
Freilich folgt die Planung posi­
tiveren Perspektiven. Nächster
Schritt ist die Kirchgemeindeversammlung am 24. November.
Stimmt sie einer Variante zu,
gibt die Kirchenpflege nächsten
Frühling den Baukredit und
die Detailplanung frei. Baustart
wäre auf den Frühling 2017 angesetzt. Man darf gespannt sein.
Arthur Phildius
Dübendorf im Vorfeld des Konzerts besucht. «Sein Vortrag
war beeindruckend», erzählte
Dennis (14). «Nachhaltige Hilfe
ist wichtig, und genau das macht
Hannes Schmid.» Ivan (15) und
Esra (14) stimmen ihm bei. «Für
uns ist der Auftritt im Hallenstadion ein einmaliges Erlebnis
und gleichzeitig eine grosse
Ehre.» Plötzlich kreischt Livia:
«Da ist Noah.» Und alle rennen
weg. Vielleicht klappt es an die-
Bildergalerie unter
bilder.zol.ch
Rollstuhl-Basketballturnier
in der Sporthalle Buchholz
USTER Morgen Samstag und am
Sonntag, 26. und 27. September,
findet in der Sporthalle Buchholz in Uster ein RollstuhlBasketballturnier statt. Fast alle
Schweizer Klubmannschaften
plus je ein Team aus Österreich,
Frankreich und Deutschland
kämpfen um den Siegerpokal
des Rollstuhlclubs Züri Oberland. Das Programm beginnt am
Samstag um 9.30 Uhr. Das Fi­
nalspiel findet am Sonntag um
15 Uhr statt und wird von Walter Scheibli kommentiert. Abgeschlossen wird der Sportanlass
mit der Rangverkündigung und
der Preisverleihung. Für die Verpflegung steht ein Kioskbetrieb
zur Verfügung. Besucher sind
gebeten, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. zo
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Die Dübendorfer Kinder, die an
diesem Abend das Schlusslied
«Give a Little Bit» von SuperTramp-Front-Mann
Roger
Hodgson singen durften, wollten
zu diesem Zeitpunkt allerdings
nur noch eins: heim ins Bett.
­Besonders die Kleineren unter
ihnen. Schon während des Konzerts waren viele eingeschlafen.
Für die drei Unterstufenklassen
aus Gockhausen und die zwei
Oberstufenklassen aus dem
Schulhaus Grüze war es denn
auch reichlich spät. Bereits seit
15 Uhr waren sie im Hallenstadion – das Konzert ging um
22.30 Uhr zu Ende. Am Nachmittag waren sie für den Soundcheck gekommen, dann aber
hiess es warten – warten auf den
grossen Auftritt. Spannung versprach einzig der Moment, in
dem sich einer der Stars im
VIP-Bereich blicken liess.