Aktuelles von der IAA Nutzfahrzeuge | Kraftstoff Magazin Ausgabe

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Aktuelles von der IAA Nutzfahrzeuge | Kraftstoff Magazin Ausgabe
Nr. 4 | Oktober 2008 | Euro 6,--
Business-Magazin für die Autovermietung
www.kraftstoff-online.com
„Mobilität ist ein Grundbedürfnis“
Interview mit Matthias Wissmann
Bremsspuren im deutschen PKW-Markt
Kauflust in Deutschland sinkt weiter
Brummis trotzen der Absatzkrise
Rekordabsätze im Nutzfahrzeugmarkt - auch künftig?
Schwerim
Kommen
Aktuelles von der IAA Nutzfahrzeuge
Herausgeber:
CCUniRent
System GmbH
AG
Ein Service der CCUniRent System GmbH
in Kooperation mit der Wirtschafts-Assekuranz-Makler AG
(www.wiass.com)
Business-Magazin für die Autovermietung
EDITORIAL
Liebe Leser,
wer die IAA Nutzfahrzeuge in Hannover bis Anfang Oktober
besucht hat, der hat ganz deutlich gespürt: getreu dem
Motto "Nutzfahrzeuge: für alle unterwegs" war diese Ausstellung eine Ausstellung der Innovationen. Alle Nutzfahrzeughersteller beschäftigen sich ausführlich mit dem Thema
alternativer Antriebe. Hybridantriebe und Clean Diesel sind
hierbei Erfolg versprechend. Zentrale Themen rund um den
Umweltschutz im Speziellen waren die Steigerung der Transporteffizienz und die Reduzierung des Kraftstoffverbrauches.
Wir waren für Sie auf der 62. IAA und berichten ab Seite 17
ausführlich.
Neben der IAA beschäftigt uns aber nach wie vor und intensiver denn je die Wirtschaftskrise in den USA, die weite
Kreise zieht. Viele Beobachter befürchten, dass künftig noch
weniger US-Konsumenten Kredite für den Kauf von Neuwagen bekommen. Zudem sitzt das Geld ohnehin nicht mehr
so locker. Für die Banktöchter der Autohersteller wird es
immer schwieriger, sich am Kreditmarkt zu versorgen - und
damit verliert die Branche zunehmend ein wichtiges Mittel,
um den Absatz mit günstigen Finanzierungskonditionen gezielt anzukurbeln. Diese steile Talfahrt der Hersteller auf dem
wichtigen US-Markt beschleunigte sich in kürzester Zeit
enorm - hierunter leiden auch die deutschen Hersteller in
hohem Maße. Denn während die US-Regierung den amerikanischen Autobauern 25 Milliarden US-Dollar in Form von
zinsgünstigen Krediten zugesagt hat, gehen deutsche Autobauer in den USA leer aus. VW plant beispielsweise den Beginn der Produktion in Tennessee; VW-Chef Martin Winterkorn fordert, dass auch für diese Fälle ein Zugang zum
dortigen staatlichen Hilfsprogramm ermöglicht wird. Andernfalls würde durch diese einseitige Hilfestellung der Wettbewerb verzerrt.
Die deutschen Automobilhersteller verbuchten auf dem USMarkt im September 2008 im Vergleich zum Vorjahresmonat
einen Rückgang zwischen 5,4% (Audi) und 25,8% (BMW).
Die Ausläufer der US-Finanzkrise sind also schon längst und
auch nachhaltig bei uns in der Automobilbranche angekommen.
Mit den PKW- und Nutzfahrzeugmärkten beschäftigt sich
die aktuelle Ausgabe ausführlich und ich wünsche Ihnen
eine anregende Lektüre!
Ihr Jürgen Lobach
Geschäftsführer der CCUniRent System GmbH
Business-Magazin für die Autovermietung
03
11
Inhalt
Nr. 4 | Oktober 2008
Matthias Wissmann
im Interview
(S. 06)
Remy Keijzer im Interview (S. 7)
Nutzfahrzeugmarkt:
genauer betrachtet (S. 12)
Johannes Warnke
im Porträt (S. 08)
Fotos: VDA, MAN, CCUniRent, CC Rent a car Autovermietung Marcus Tohde, [email protected], VW, Opel
PEOPLE
BUSINESS
04
Der neue Scirocco (S. 14)
06
„Mobilität ist ein Grundbedürfnis der Menschen“
Interview mit Matthias Wissmann,
Präsident des Verbandes der Automobilindustrie
08
Was macht eigentlich ...
... ein Key Account Manager bei
MAN Truck & Bus Deutschland?
Johannes Warnke im Porträt
09
Businessnews
Umweltzonen, Aus für Diesel?, Elektroautos...
10
Bremsspuren im deutschen PKW-Markt
Die Kauflust der Deutschen für Neuwagen sinkt weiter
12
Brummis trotzen der Absatzkrise
Rekordabsätze im Nutzfahrzeugmarkt - auch in Zukunft?
14
Herstellernews
aus den Häusern Skoda und VW
15
Neuerscheinungskalender
16
Branchenticker
Business-Magazin für die Autovermietung
Extravaganz in Bad Segeberg (S. 20)
Gasautos ab Werk (S. 22)
Porträt der Firma
mama events
aus Berlin (S. 24)
IAA Nutzfahrzeuge (S. 17)
SPOTLIGHT
17
Nutzfahrzeuge: Schwer im Kommen!
Neues von der IAA 2008
COMPANY
20
„Der Kick Extravaganz zählt“
Porträt der CC Rent a car-Autovermietung
Marcus Tohde aus Bad Segeberg
ROLLING
22
Gasautos ab Werk
Keine Umrüstung mehr nötig: die
Hersteller bieten Gasautos direkt ab Werk
23
Aus Liebe zur Umwelt
Spritsparer in der Autovermietung
24
Sicher unterwegs
Die Fahrdienstservice- und Sicherheitsfirma mama events aus Berlin im Porträt
26
Vorschau, Impressum
SERVICE
Vom 25.09 bis einschließlich 02.10.2008 fand
in Hannover die IAA Nutzfahrzeuge unter
dem Motto „Nutzfahrzeuge: für alle unterwegs“ statt. Eine Ausstellung, die Rekorde
brach: Besucherzahlen, Ausstelleranzahl und
Ausstellungsfläche stellten bislang Dagewesenes in den Schatten.
Lesen Sie ab Seite 17, welche Neuerungen
die Hersteller vorgestellt haben!
Die aktuelle Ausgabe des „Kraftstoff“ finden Sie auch im Internet: www.kraftstoff-online.com
05
PEOPLE | INTERVIEW
„Mobilität
ist ein
Grundbedürfnis
der
Menschen “
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) engagiert sich
für die Interessen der gesamten deutschen Automobilindustrie auf nationaler und internationaler Ebene und
ist Veranstalter der alljährlichen IAA. Susanne Wiegels
erkundigte sich für die Kraftstoff-Leser bei Matthias
Wissmann, dem Präsidenten des VDA, nach seinem
persönlichen Fazit.
Herr Wissmann, kann man sagen, dass Ihre Leidenschaft
schon immer der Technologie im Allgemeinen und des
Verkehrssektors im Besonderen galt?
Forschung und Entwicklung sind für mich der Schlüssel zum
Erfolg des Exportweltmeisters Deutschland. Als gebürtiger
Ludwigsburger stamme ich ja aus einer Region in der die
Tüftler, die unser Land an die Weltspitze gebracht haben,
zuhause sind. Da ist es nicht verwunderlich, dass ich mich
bereits seit vielen Jahren für innovative Technologien interessiere. Meine Zeit als Forschungsminister und später als
Verkehrsminister hat mich in dieser Neugier nur bestärkt.
Ich bin überzeugt, dass nur der zu technologischen Entwicklungen konstruktiv beitragen kann, der die Chancen
unserer globalisierten Welt nutzt. Technologie ist dabei der
Schlüssel zu Wohlstand und Beschäftigung. Die deutsche
Automobilindustrie nimmt mit ihrem Investitions- und
Innovationsverhalten eine Führungsrolle ein. Meine Aufgabe
sehe ich darin, diesen Prozess zu begleiten, damit
Deutschland seine Stellung als „Autoland“ der Welt behält.
Unter dem Motto „Nutzfahrzeuge: Für alle unterwegs“
fand die diesjährige IAA in Hannover statt.
Wie haben Sie sich auf dieses Highlight vorbereitet?
Die Vorbereitungen für die IAA Nutzfahrzeuge finden in
unserem Haus über einen langen Zeitraum statt. Dadurch
ist gewährleistet, dass wir allen Ausstellern ideale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Messe bieten können.
Herstellerunternehmen und Zulieferer stehen mit dem VDA
in engem Kontakt, so dass wir frühzeitig erfahren, welche
Themen und Problematiken bewegen und im Zentrum der
Aufmerksamkeit stehen werden. Ich selbst konnte mich in
zahlreichen Gesprächen mit unseren Firmen auf der Messe
von deren Potenzialen überzeugen.
06
Matthias Wissmann, Präsident des VDA:
„Die deutsche Automobilindustrie
befindet sich auf einem guten Weg.“
Wie kommt es zu diesem enormen Anstieg des Interesses
am Nutzfahrzeugmarkt?
Auch wenn Mobilität im letzten Jahrhundert eine wichtige
Rolle spielte, können wir das 21. Jahrhundert schon jetzt
das Jahrhundert der Mobilität nennen, denn Mobilität ist ein
Grundbedürfnis der Menschen, Basis der modernen Gesellschaft und einer funktionierenden Wirtschaft. Dabei werden
Automobil und Nutzfahrzeuge auch in Zukunft die Verkehrsmittel Nummer 1 bleiben. Das Rückgrat unserer Transportsysteme bildet der Lkw, der mit über 460 Milliarden Tonnenkilometern rund 70 Prozent der gesamten
Güterverkehrsleistung schultert. Auf diesem Hintergrund
lässt sich leicht nachvollziehen, warum die 62. IAA
Nutzfahrzeuge auf ein reges Interesse bei rund 2.000
Ausstellern aus 47 Ländern gestoßen ist, die auf 275.000
Quadratmetern viele tausend Besucher angezogen haben.
Wie schätzen Sie persönlich die weitere Entwicklung des
Nutzfahrzeugmarktes ein?
Damit der Nutzfahrzeugmarkt sich den Herausforderungen
von Morgen erfolgreichen stellen kann, muss auch die Politik
ihren Beitrag leisten. Die LKW-Maut hat die Belastung des
Güterkraftverkehrsgewerbes um über 3 Mrd. Euro verstärkt,
ohne die Investitionen dauerhaft zu verbessern. Zudem leidet
der Nutzfahrzeugmarkt unter den gestiegenen Rohstoffpreisen. Um dennoch weiterhin konkurrenzfähig zu sein,
muss es neben dem Infrastrukturausbau natürlich auch um
eine effizientere Nutzung der bestehenden Infrastruktur
gehen. Verkehrsmanagement und Telematik sind hier ebenso
wichtige Stichwörter wie der EuroCombi.
Ob AdBlue oder Trucknology - auch die Nutzfahrzeughersteller müssen sich mit dem Umweltschutzgedanken
auseinandersetzen.
Business-Magazin für die Autovermietung
PEOPLE | INTERVIEW
Wie positionieren sich hier die deutschen Hersteller im
internationalen Vergleich?
Für uns als Industrie, aber auch für den Wirtschaftsstandort
Deutschland ist es wichtig, zukunftsfähige Konzepte für die
Nutzfahrzeuge zu entwickeln. Nachhaltigkeit im Gütertransport und in den Logistikprozessen zu fördern ist unser erklärtes, gemeinsames Ziel. Dabei nimmt die deutsche Nutzfahrzeugindustrie eine Schlüsselrolle ein:
Die Schadstoffemissionen ihrer Neufahrzeuge sind seit 1995
um durchschnittlich 85 Prozent gesenkt worden. Die Kraftstoffeffizienz und damit die CO2-Bilanz des Straßengüterverkehrs konnten ebenfalls deutlich verbessert werden, zugleich ist nachhaltige Mobilität auch immer sichere Mobilität.
Seit 1970 ist es uns gelungen, die Unfallhäufigkeit von LKW
in Deutschland um über 70 Prozent zu verringern.
Wie sieht ein für Sie typischer Ablauf eines IAA-Tages aus?
Die IAA Nutzfahrzeuge ist eine sehr vielseitige Messe, bei
der kein Tag dem anderen gleicht. Jeder Tag bietet neue
Herausforderungen, neue Eindrücke und Informationen.
Durch die Vielzahl der Aussteller aus der ganzen Welt, bietet
sich mir die Möglichkeit, die neusten Trends und Entwickklungen direkt von ihren Entwicklern erklärt und präsentiert
zu bekommen. Zugleich trägt der VDA dazu bei, dass unsere
Partner aus Politik und Medien einen direkten Zugang zu
den Anliegen der deutschen Automobilindustrie finden.
Sind da nicht manchmal 24 Stunden einfach zu wenig?
Wie entspannen Sie sich, um Kraft für den nächsten Tag
zu tanken?
Die Messe ist natürlich für alle Beteiligten und auch für mich
ein durchaus kräftezehrendes Unterfangen. Aber die Begeisterung für die Produkte rund um das Nutzfahrzeug gleicht
doch Einiges aus. Wenn mir die Zeit bleibt, versuche ich am
Abend mit einem schönen Glas Spätburgunder und einer
guten CD abzuschalten und den Kopf freizubekommen für
den nächsten Tag.
Fotos: VDA
Nach der IAA ist vor der IAA - im kommenden Jahr öffnet
die PKW-IAA in Frankfurt wieder ihre Pforten. Meinen Sie,
bis dahin hat sich der PKW-Markt etwas erholt? Wie
schätzen Sie die aktuelle Lage ein?
Autos „Made in Germany“ haben weltweit einen ausgezeichneten Ruf – dank der ausgereiften Technologien, die hier
zum Einsatz kommen. Dies macht sich in Leistung, Effizienz,
Komfort und Sicherheit bemerkbar. Gerade in Zeiten steigender Ölpreise sind Sparsamkeit und Effizienz zu wichtigen
Verkaufsargumenten geworden. Deshalb überrascht es nicht,
dass die deutschen Marken auf allen wichtigen Weltmärkten
Marktanteile hinzugewonnen haben. Das Bedürfnis nach
Mobilität wird in den kommenden Jahren weiter wachsen,
denken Sie nur an die aufstrebenden Märkte Asiens und
Russlands. Die deutsche Automobilindustrie ist für diese
Herausforderungen gerüstet und befindet sich auf einem
guten Weg weiterhin erfolgreich zu sein.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Wissmann.

Zur Person:
Matthias Wissmann wurde 1976 mit 27 Jahren als
damals jüngster Abgeordneter direkt in den Deutschen
Bundestag gewählt. Der CDU-Politiker und Jurist war
unter Bundeskanzler Helmut Kohl von 1993 bis 1998
Bundesminister für Verkehr und 1993 (Januar bis Mai)
für kurze Zeit Bundesminister für Forschung und Technologie.
Bis 2007 war Matthias Wissmann Mitglied des Bundesvorstandes der CDU und von 2002 bis Mai 2007
bekleidete er das Amt des Vorsitzenden des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen
Union des Deutschen Bundestages.
Seit Juni 2007 ist Herr Wissmann Präsident des VDA
und seit November 2007 zusätzlich Vizepräsident des
Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI).
07
PEOPLE | PORTRÄT
Was macht eigentlich
...ein Key Account Manager bei
MAN Truck & Bus Deutschland,
kurz MTBD?
MAN ist einer der rentabelsten Fahrzeughersteller weltweit. Schwarz auf Weiß nachzulesen im US-Wirtschaftsmagazin „Fortune“, das kürzlich die „Global 500-Liste
2008“ veröffentlichte, in der die umsatzstärksten Unternehmen der Welt aufgeführt sind. Die MAN Group findet
man in der Kategorie „Motor, Vehicle and Parts“. In so
einer erfolgreichen Firma zu arbeiten, ist mehr Berufung
denn Beruf.
Die Menschen hier möchten „ein verlässlicher Partner für
zufriedene Kunden sein“ – wie Johannes Warnke, der täglich
die ganzheitliche und zentrale Betreuung von FuhrparkKunden im MTBD-Bereich übernimmt. Einen „normalen“
Arbeitstag gibt es bei ihm aber nur selten: „Meetings mit
Kollegen, Besuche bei Kunden und Vorträge im Wechsel
mit Büroarbeit und Telefonaten sorgen für einen bunt gemischten Alltag.“
Teamarbeit ist dem 50-Jährigen dabei besonders wichtig:
„Die ständig wachsenden Herausforderungen in unserer
Branche sind nur mit einem eingespielten und hoch motivierten Team zu bewältigen. Insgesamt verlässt sich die
MAN Truck & Bus Deutschland auf etwa 5.000 gut ausgebildete Mitarbeiter bundesweit.“ Grund genug, nachzufragen,
was wir Neues aus dem Hause MAN erwarten können –
Johannes Warnke steht Kraftstoff-Redakteurin Steffi C. Wank
Rede und Antwort:
Herr Warnke, mit welchen Fahrzeugen waren Sie auf der
IAA vertreten?
MAN stellte einen Querschnitt durch die gesamte Fahrzeugpalette aus. Ein Highlight waren die neuen Modelle der
leichten und mittelschweren Baureihe TGL und TGM, unter
Anderem mit innovativer Abgastechnik – also deutlich mehr
als ein Facelift. Wir bieten technisch ausgereifte, zuverlässige
und wirtschaftliche Transportlösungen an.
Sollte nicht aus ökologischen Gründen der Güterverkehr auf
die Schiene verlagert werden? Wie sieht man das bei MAN?
Wir stehen einer sinnvollen Verteilung der Gütertransporte
auf die verschiedenen Verkehrsträger sehr aufgeschlossen
gegenüber. Für die Distribution in der Fläche ist allerdings
mittelfristig keine Alternative zum LKW in Sicht.
Wie wirkt sich die eingeführte LKW-Maut auf das
Nutzfahrzeuggeschäft in Ihrem Unternehmen aus?
Die LKW-Maut und die ständigen, unkalkulierbaren Diskussionen hierüber führen zu starkem Druck auf die Margen der
Transportunternehmen. Die Kosten können nur bedingt an
deren Auftraggeber und an die Endverbraucher weitergegeben werden. Dies zwingt unsere Kunden zur Optimierung
interner Prozesse und wir wollen unseren Beitrag leisten,
indem wir Fahrzeuge mit besonders hoher Transporteffizienz
am Markt anbieten.
Welche neuen Technologien können die Kunden künftig
erwarten?
MAN forscht und entwickelt intensiv im Bereich aktive und
passive Sicherheit des LKW, Assistenzsysteme für den
Fahrer und der kontinuierlichen Weiterentwicklung der bekannt sparsamen und abgasarmen Motoren. Auch der Einsatz
von Hybridtechnik und die Verwendung alternativer Kraftstoffe
sind bei MAN ein Thema von hoher Priorität.
Welche umweltfreundlichen Technologien verwenden Sie?
Interessante Ein- und Ausblicke, die uns Johannes Warnke
gibt. Für ihn ist MAN seit über 13 Jahren die berufliche
Heimat. Wir danken Herrn Warnke herzlich für das Gespräch.
Euro 5 ist bei MAN für alle Fahrzeugklassen lieferbar, für die
Baureihe TGL und TGM sogar ohne zusätzliche Betriebsstoffe
(„Pure Diesel“), ein Alleinstellungsmerkmal im europäischen
Wettbewerb. Diese innovative und zuverlässige Technologie
wird von den Kunden gut angenommen, weil es insbesondere
bei Mietfahrzeugen mit AdBlue-Abgastechnik sehr oft zu
Fehlbetankungen kam.
Ach übrigens: Auch, wenn man jetzt meinen könnte, sein
Traumauto sei ein großer Lastkraftwagen – weit gefehlt! Herr
Warnke begeistert sich für den „Tesla Roadster – ein revolutionäres Elektroauto aus Kalifornien. Wer’s nicht kennt,
sollte mal googeln!“ [scw]
Johannes Warnke in seiner Freizeit:
mit dem Motorrad in Südtirol (l.) und
auf dem Weg zur Inlineskate-Strecke (r.)
Fotos: privat, MAN
08
Johannes Warnke:
„Ständig wachsende Herausforderungen!“
Business-Magazin für die Autovermietung
BUSINESS | NEWS
Wirksamkeit von Umweltzonen
in Frage gestellt
Inwiefern die Umweltzonen in unseren Städten tatsächlich
zur Reduzierung von Feinstaub und Stickoxiden beitragen,
kann einige Monate nach Inkrafttreten noch nicht bilanziert
werden. Trotz der noch nicht bewiesenen Wirksamkeit der
Umweltzonen gilt jedoch seit dem 1. Oktober in weiteren
Städten, wie Augsburg, München, Frankfurt am Main,
Bochum, Bottrop, Duisburg, Gelsenkirchen, Herne, Mühlheim
an der Ruhr, Oberhausen, Recklinghausen sowie Wuppertal
die Plakettenpflicht. Auch Regensburg hat jetzt eine Umweltzone. Wer ohne Plakette in die genannten Orte fährt, zahlt
eine Strafe von 40 Euro und bekommt einen Punkt in Flensburg.
Das Aus für den Diesel?
Wie das Kraftfahrt-Bundesamt mitteilte, geht der Anteil an
Dieselfahrzeugen weiter zurück. Im Sommermonat August
waren beispielsweise nur 40,4 Prozent aller verkauften Neuwagen Diesel. Grund für den Rückgang der Verkaufszahlen
sind die steigenden Kraftstoffpreise bei gleichzeitig höherer
Besteuerung für die Selbstzünder im Vergleich zu den Benzinern. Deshalb machen einige Hersteller nun Aktionen zur
„Rettung des Diesels“, wie Peugeot: Die Franzosen bieten
bis Jahresende alle Dieselmodelle zum Verkaufspreis ihrer
Benzinerpendants an.
Fotos: Hersteller
Elektroautos unterwegs in
unserer Hauptstadt
In Berlin läuft seit Anfang September ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der Daimler AG und RWE AG mit hundert
Elektroautos. Die Fahrzeuge der Marken Smart und Mercedes
werden an den etwa 500 Stromladepunkten „aufgetankt“
und kommen im Rahmen der Aktion „e-mobility Berlin“ vorerst zum Einsatz. Schon im nächsten Jahr will Daimler dann
die Lithiumionen-Batterien in Serie, und zwar im S 400
Hybrid, verbauen.
Die IFA zeigte neue
Wege auf
Euro NCAP überarbeitet sein
Bewertungsschema
Euro NCAP führt unabhängige Crashtests nach genormten
Regeln durch. Beim Insassenschutz können maximal fünf
Sterne vergeben werden, daneben fließen mittlerweile auch
der Fußgänger- und Kinderschutz in die Bewertung mit ein.
Um die letzten beiden Kriterien noch genauer prüfen und
beurteilen zu können, kündigte Euro NCAP eine Änderung
des Bewertungssystems für Anfang 2009 an. Bereits die ab
Februar veröffentlichten Crashtestergebnisse wurden dann
schon nach dem neuen System erhoben.
Der VW Golf kommt mit Autogas
Der Generationswechsel im Hause VW verläuft nicht etwa
still und leise; sondern bevor ganz aktuell der neue Golf VI
zu Preisen ab 16.500 Euro auf den Markt rollt, verläuft zeitgleich der Abverkauf des Fünfer-Golf erstaunlich gut. Dabei
kommt der Neue erstmals auch als Flüssiggasversion in den
Handel. Voraussichtlich wird es den Golf VI LPG sogar schon
ab Anfang 2009 geben.
Mit Vollgas Sprit sparen
Nissan hat ein Gaspedal entwickelt, das mit Gegendruck
auf zu hohe Drehzahlen reagiert. Das so genannte Eco Pedal
soll schon nächstes Jahr in einige Nissan-Fahrzeuge Einzug
halten und dort den Spritverbrauch um fünf bis zehn Prozent
drosseln. Hersteller Mercedes bringt bereits im Frühjahr ein
anderes neues Assistenzsystem an den Start: Der „Attention
Assist“ schlägt Alarm, wenn er beim Autofahrer erste Anzeichen von Müdigkeit analysiert hat. [scw]
Die Internationale Funkausstellung (IFA)
hielt für die Autofahrer wieder jede Menge
Neuheiten bereit. So präsentierte beispielsweise die Firma Blaupunkt innovative
Navis, wie den Travel Pilot 500 und 700,
die jedes Verkehrsschild dank Video-Navigation erkennen.
Während die Neuheiten einige hundert Euro kosten, lohnt
es sich jetzt verstärkt, Preise zu vergleichen und
Vorgängermodelle zu kaufen.
Ab Frühjahr 2009 zu haben:
der Attention Assistant von Mercedes
09
Hohe Spritpreise und Steuern verunsichern
den Verbraucher, was sich in geringen
Neuwagenzulassungen widerspiegelt
BUSINESS | WIRTSCHAFT
Bremsspuren
im deutschen
PKW-Markt
Weil die Spritpreise explodieren, die Versicherungsbeiträge und Steuern steigen, gleichzeitig aber die Konjunktur zu lahmen beginnt, sinkt die Kauflust der Deutschen für Neuwagen.
Der deutsche PKW-Markt kommt nicht richtig auf Touren:
Die explosionsartig angestiegenen und nun auf hohem Niveau
verharrenden Kraftstoffpreise haben in der Neuzulassungsstatistik starke Bremsspuren hinterlassen. Der zusätzlich
drohende Anstieg von Versicherungsprämien und Steuern
tat sein Übriges, um mögliche Käufer abzuschrecken. Dass
zwischen Januar und August 2008 mehr Neuwagen zugelassen wurden als im Vorjahreszeitraum, ist hierbei nur ein
schwacher Trost – 2007 war das schwächste Neuzulassungsjahr seit der deutschen Einheit.
Sorgen der Autokäufer nehmen zu
Werte weit unter denen der Jahre 2005 und 2006
Der VDA prognostiziert für das Gesamtjahr weiter tapfer
rund 3,2 Millionen Neuzulassungen, damit bliebe der Wert
sehr deutlich unter denen der Jahre 2005 und 2006 (3,34
Millionen und 3,47 Millionen) – und läge außerdem nur marginal über dem Wert von 2007 (3,15 Millionen). Von diesem
10
Anteil der Benziner steigt wieder
Angesichts der explosionsartig gestiegenen Dieselpreise
stieg der Anteil der Benziner an den Neuzulassungen im August wieder auf beinahe 60 Prozent. Noch im Januar lag die
Quote bei gerade einmal knapp über 50 Prozent. Zugleich
setzen vor allem die privaten Käufer aufgrund der steigenden
Sprit- und Autonebenkosten auf günstige sowie spritsparende
Fahrzeuge. Auch im August nahmen die Mini-Anmeldungen
um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, das
Plus kletterte seit Jahresbeginn mit mehr als 121.000 Verkäufen auf 24,5 Prozent.
Dagegen schrumpfte der deutsche Kleinwagen-Markt in den
ersten beiden Jahresdritteln um beinahe zwei Prozent auf
knapp 382.000 verkaufte Fahrzeuge. Zugelegt haben hingegen die Zulassungen in der Kompaktklasse – hier wuchs
der Absatz um 6,6 Prozent auf mehr als 570.000 Autos. Bei
der Mittelklasse stiegen die Verkäufe um 3,9 Prozent auf
358.000, während die obere Mittelklasse und das Sportwagensegment Verluste von über 14 sowie 13 Prozent erlitten. Auch die schweren, spritfressenden Geländewagen
haben es derzeit eher schwer.
Foto: Georg [email protected]
Das Plus der ersten acht Monate bei den Neuzulassungen
fällt mit zwei Prozent recht mager aus: Insgesamt 2,1 Millionen
Neufahrzeuge wurden zwischen Januar und August angemeldet. Für den Verband der Automobilindustrie (VDA) unterstreicht die Entwicklung, dass im Zuge der konjunkturellen
Abkühlung die Sorgen der Autokäufer drastisch zunehmen.
Nachdem die Neuzulassungen im Juni und Juli je leicht mit
einem sowie anderthalb Prozent gegenüber den Vorjahresmonaten gestiegen waren, brachen sie im August um 10,4
Prozent auf 214 400 ein.
Das ist nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA)
das schwächste Monatsergebnis des Jahres. Auch seien
seit zehn Jahren in keinem August weniger neue PKW auf
die Straßen gekommen. Das deutliche Minus hat dem VDA
zufolge zum Einen statistische Gründe, weil der Vorjahresmonat zwei Arbeitstage mehr hatte als der August dieses
Jahres. Alles das kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auf dem deutschen Pkw-Markt derzeit alles
andere rund läuft. Die erhoffte Dynamik nach dem Krisenjahr
2007 ist bislang ausgeblieben.
Mini-Wachstum haben deutsche Autobauer in den ersten
acht Monaten genauso profitiert wie ausländische Produzenten. Die Neuzulassungen bei deutschen Herstellern stieg
um zwei Prozent auf 1,46 Millionen, bei ausländischen um
zwei Prozent auf rund 645 000.
Die Importeursvereinigung VDIK macht für diese schwachen
Verkaufszahlen anders als der VDA keine statistischen Effekte
oder die Sprit- und Autonebenkosten verantwortlich. VDIKChef Volker Lange sagte unlängst, die rückläufigen realen
Nettolöhne pro Kopf wirkten sich ganz auch „deutlich auf
die privaten PKW-Käufe aus“. In diesem Jahr kann wohl nur
noch ein unerwartet goldener Herbst das erhoffte Zulassungsplus gegenüber 2007 einfahren – dem mit Abstand schlechtesten Zulassungsjahr seit der deutschen Wiedervereinigung
im Jahr 1990.
Business-Magazin für die Autovermietung
BUSINESS | WIRTSCHAFT
Gewinner des Mini-Trends:
der smart for two
Größter Nutznießer des anhaltenden MiniTrends ist nach wie vor der Branchenprimus
smart fortwo. Der Absatz des Kleinen aus
dem Hause Mercedes wuchs zu seinem
10. Geburtstag in den ersten acht Monaten
dieses Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 30,9 Prozent auf mehr als
22.900 Zulassungen. Noch höher fiel die
Zuwachsrate bei den Verkaufszahlen beim
Renault Twingo aus: Hier stieg der Absatz
um mehr als 146 Prozent auf rund 15.500
Wagen. Im Kleinwagenbereich hatte bis
Ende August nach wie vor der VW Polo die
Nase vorne.
Nach Angaben von VDA-Chef Matthias
Wissmann ist der Spritverbrauch mittlerweile zum drittwichtigsten Kaufkriterium
nach Anschaffungspreis und Qualität der PKW aufgerückt.
Der Anteil privater Käufer am deutschen PKW-Absatz stieg
im ersten Halbjahr von 39 Prozent im ersten Quartal des
Jahres auf mehr als 41 Prozent im zweiten Quartal an. Die
Bestenliste der Zulassungen führte im ersten Halbjahr nach
wie vor, und mit weitem Abstand, der VW Golf mit knapp
124.600 Neuzulassungen an, gefolgt von Mercedes C-Klasse
und VW Passat.
Rückgang der Neuzulassungen europaweit
meldete Anfang September einen Rückgang der Neuzulassungen um 3,9 Prozent auf 10,4 Millionen Fahrzeuge. Im
August brach der Verkauf gegenüber dem Vorjahresmonat
mit einem Minus von 15,6 Prozent auf rund 806.000 Wagen
regelrecht ein. In den alten EU-Staaten war der Rückgang
mit 16,5 Prozent bei den Neuwagenverkäufen am stärksten
in ganz Europa. Auch dem ACEA zufolge liegt dies an den
hohen Spritpreisen.
Am heftigsten trafen die herben Einbußen in diesem August
den US-amerikanischen Konzern General Motors und seine
deutsche Tochter Opel. GM musste ein Zulassungsminus
von rund 24 Prozent verkraften, nicht viel besser sah es bei
Toyota mit 23 Prozent Rückgang aus. Auch die traditionell
exportstarken deutschen Autohersteller konnten sich diesem
Abwärtssog nicht entziehen. Europas größer Autokonzern
VW verbuchte ein Minus von 9,5 Prozent im August, in den
ersten acht Monaten hielt sich das Verkaufminus mit zwei
Prozent noch in Grenzen.
VDA fordert Politik zum Handeln auf
Angesichts dieser Zahlen und der mit Sicherheit weiter steigenden „enormen Belastungen an der Zapfsäule“ und der
sich weiter abschwächenden Konjunktur fordert der VDA
die Politik zum Handeln auf. Es müsse dringend etwas getan
werden, um die vor allem im Privatbereich „ökologisch notwendige Erneuerung“ des PKW-Bestandes in Deutschland
voranzubringen, so der Verband. Eine Möglichkeit, um den
Kunden zumindest ein wenig ihrer Verunsicherung zu nehmen,
wäre, das Rätselraten um die künftige Form der Kfz-Besteuerung zu beenden. [jhs]
Europaweit sieht es in den ersten zwei Jahresdritteln nicht
viel besser aus. Der europäische Automobilverband ACEA
09
BUSINESS | WIRTSCHAFT
Brummis
trotzen
der
Absatzkrise
Während der PKW-Markt schon seit Jahren vor sich
hindümpelt, haben die Zulassungszahlen bei den Nutzfahrzeugen einen Rekord nach dem anderen gebrochen
– doch damit scheint es nun zumindest in Deutschland
vorbei zu sein. Die Zukunft liegt für die Hersteller im
Osten.
Während die PKW-Neuzulassungen in Deutschland schon
seit Jahren rückläufig sind, folgt der Nutzfahrzeug-Absatz
eher der Devise: höher, schneller, weiter. Allein von 2004
bis 2007 stieg die Zahl der jährlich neu zugelassenen Lastkraftwagen laut Statistischem Bundesamt von 215.000 auf
rund 274.000 Fahrzeuge. Selbst im absoluten PKW-Krisenjahr
2007 stieg die Zahl der neu zugelassenen Nutzfahrzeuge,
inklusive Zugmaschinen, Busse und anderer Nutzfahrzeuge,
dem Verband der Automobilindustrie (VDA) zufolge um
30.000 auf rund 334.000 Fahrzeuge; ein neuer Rekord. Doch
nun scheint auch der deutsche Nutzfahrzeugmarkt zu stagnieren.
Wiederholung des Rekordjahres 2007?
12
Kaufbremse: LKW-Maut
Einer der Wichtigsten für die aufkommende Kaufzurückhaltung ist die anhaltende Diskussion um die künftige Höhe
und Entwicklung der LKW-Maut. VDIK-Präsident Volker
Lange sagte, die Beschlüsse der Bundesregierung zur Festlegung der neuen LKW-Mauthöhe ab Januar 2009 könnten
nicht überzeugen. „Die Zahlen basieren auf einem unveröffentlichten Gutachten: dem Wegekostengutachten 2007“,
erklärte Lange Anfang Juli beim 12. „VDIK-Dialog“ in Walluf
bei Wiesbaden. In diesem Gutachten seien „einige praxisferne
Annahmen“ getroffen worden. Daher hege man den Verdacht,
„das Ziel des Vorhabens sei eine Einnahmenmaximierung
um jeden Preis“, erläuterte der Verbandspräsident vor einigen
Monaten bei der Tagung.
Weniger Spritverbrauch und saubere Abgase
Um den Nutzfahrzeugabsatz dennoch anzukurbeln, setzen
die Verbände und Hersteller auf schadstoffärmere und spritsparende neue Modelle, die für die Halter steuerlich und
auch bei der LKW-Maut Vorteile bringen. VDA-Präsident
Matthias Wissmann sagte vor Beginn der 62. IAA Nutzfahrzeuge in Hannover im September, moderne Nutzfahrzeuge
vereinten „höchste sicherheitstechnische und ökologische
Standards“ und seien beim Umweltschutz vorbildlich. Sie
hätten maßgeblich dazu beigetragen, dass die Gesamtemissionen des Straßenverkehrs wie etwa Stickoxide oder Feinstaubpartikel seit 1990 um bis zu 95 Prozent reduziert wurden. „Die Hersteller und Zulieferer haben ihre Hausaufgaben
gemacht“, betonte VDA-Chef Wissmann.
Die Trends gehen bei allen Herstellern eindeutig zu weniger
Spritverbrauch und saubereren Abgasen. Laut Wissmann
ist die deutsche Nutzfahrzeugindustrie bereits jetzt „führend
in der Umwelttechnologie“. Milliardenbeträge würden in die
Verbesserung der Transporteffizienz, in die Senkung des
Schadstoff- und des Kohlendioxidausstoßes investiert. Seit
Oktober 2008 gilt die Abgasnorm Euro V für schwere LKW
– dadurch müssen die Stickoxide um 90 Prozent gegenüber
1990 verringert werden. Die deutsche Autoindustrie sei darauf gut vorbereitet, sagt Wissmann. So werde bei Nutzfahrzeugen mit Dieselmotoren derzeit beispielsweise die SRCTechnologie und der Zusatzstoff AdBlue eingesetzt, um den
Schadstoffausstoß zu senken.
Fotos: CCUniRent System GmbH
Noch Mitte 2008 waren der VDA und der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) von einem wenn
auch nur moderaten Wachstum der Neuzulassungen in
Deutschland ausgegangen. Nach der Veröffentlichung der
August-Zahlen erwartete der VDIK für das Jahr 2008 ein
Zulassungsergebnis von rund 334.000 Einheiten, und damit
das gleiche Ergebnis wie im Rekordjahr 2007. Während die
Neuzulassungszahlen bei schweren Nutzfahrzeugen über
16 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht (zGG) in den ersten
acht Monaten gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 2,4 Prozent stiegen, sackten sie bei den Nutzfahrzeugen von 6 bis 16 Tonnen zGG um beinahe fünf Prozent
auf weniger als 20.000 Fahrzeuge ab.
Klar zugelegt haben laut VDIK in den ersten beiden Jahresdritteln auch die Fahrzeugklassen zwischen 3,5 und 6 Tonnen
zGG (plus 6,9 Prozent) sowie bis 3,5 Tonnen zGG (5,6 Prozent). Einer VDA-Aufstellung zufolge profitierten von der
hohen Nachfrage im Nutzfahrzeugsektor vor allem die Hersteller kleiner Transporter. Die Zahl der neu zugelassenen
Nutzfahrzeuge bis zwei Tonnen zulässiges Gesamtgewicht
stieg um rund 25 Prozent auf über 17.500 Fahrzeuge an.
Bis zum Jahresende erwartet der VDIK eine weitere Abkühlung der Marktlage – vor allem bei den schweren Nutzfahrzeugen. Dafür gibt es laut VDA und VDIK mehrere Gründe.
2007 wurde als Rekordjahr gefeiert.
Es bleibt abzuwarten, ob die
Nutzfahrzeugbranche 2008 hieran
anknüpfen kann.
Business-Magazin für die Autovermietung
BUSINESS | WIRTSCHAFT
Dass die Reduzierung des Schadstoffausstoßes derzeit das
Thema bei den Nutzfahrzeugen ist, bestätigt auch Detlef
Hug von MAN. „Emissionen und Emissionsrichtlinien beschäftigen alle in der Branche“, sagt er. Auf der IAA hat der Münchner LKW- und Bus-Hersteller völlig neue Motoren vorgestellt,
„die die Schadstoffklasse Euro V innenmotorisch erreichen“,
betont Hug. Zusatzstoffe wie AdBlue und eigene Tanks hierfür seien somit nicht mehr nötig. Bei der SRC-Technologie
werden die Schadstoffemissionen durch die Beimischung
von Ammoniak zu den Abgasen verringert. Ammoniak wird
in Form von AdBlue zugesetzt – es handelt sich also um
eine Nachbehandlung der Abgase. Die Markenrechte für
AdBlue liegen beim VDA.
Neue Motoren für bessere Werte
Auch der schwedische Scania-Konzern hat auf der IAA neue
Motoren vorgestellt. Diese neue Motorenplattform sei entwickelt worden, um wirtschaftliches Fahren noch besser
umzusetzen. Leistung und Drehmoment bestimmten die
Fahrbarkeit der Fahrzeuge und der Antriebsstrang sei für
Kraftstoff sparendes Fahren optimiert. Auch die neuen
Scania-Motoren, die die Werte für Euro V einhalten, kommen
ohne AdBlue aus. Dies sei „die Messlatte zukunftsorientierter
Motorentechnologie“, heißt es bei den Schweden. Scania
hat außerdem einen LKW vorgestellt, der mit Ethanol-Motor
ausgestattet und somit als Verteiler-Fahrzeug in der Stadt
geeignet ist.
Bei MAN wappnet sich man aber auch schon für die nächststrengere Abgasnorm Euro VI, die voraussichtlich 2013 eingeführt wird. „Transporteffizienz ist enorm wichtig“; sagt
Hug. Denn die Dieselpreise machen seit dem Preisanstieg
an den Tankstellen bei einem Fuhrunternehmen ein Drittel
aller Betriebskosten aus. Für Stadtbusse und Liefer-LKW
entwickelt MAN derzeit einen Hybridantrieb. Trotz aller Innovationen bemerken allerdings auch die Münchner „nach
mehr als fünf Jahren rasanten Wachstums“, dass sich die
Auftragseingänge nicht mehr weiter nach oben entwickeln,
sondern „sich auf einem hohen Niveau stabilisieren“. Die
Auftragslage normalisiere sich, so Hug. Dennoch seien bereits jetzt alle 2008 noch produzierten Fahrzeuge verkauft,
und auch in den Auftragsbüchern für 2009 sehe es schon
recht gut aus, sagt er.
Gesättigter Markt verhindert Wachstum
Nichtsdestotrotz sehen etliche Hersteller in Westeuropa nur
noch geringe Wachstumschancen. Der Chef der VW-Nutzfahrzeugsparte, Stephan Schaller, sagte vor Beginn der IAA
in einem Interview, Westeuropa sei im Moment „der am härtesten umkämpfte Markt weltweit“, weil er weitgehend gesättigt sei. VW Nutzfahrzeuge habe mit einem Marktanteil
von rund 15 Prozent eine Spitzenposition. Diesen Anteil zu
halten sei bereits eine große Aufgabe. Ihn noch weiter zu
steigern, „geht nur über Verdrängung“.
Hauptwachstumsmarkt sei zurzeit Russland – aber auch der
chinesische Markt sei „immer interessant“. Allerdings seien
die Ansprüche dort ganz andere „als in unseren angestammten Märkten“, erläuterte Schaller in der Zeitung „Die Welt“.
Auch auf der IAA war diese Entwicklung gen Osten zu spüren
– ihr wurde zum Beispiel mit einem eigenen Indientag Rechnung getragen. Beim „IAA-India-Day 2008“ konnten sich die
Kunden mit den Herstellern über die Perspektiven auf dem
indischen Nutzfahrzeugmarkt und über mögliche deutschindische Projekte austauschen. Der Transportbedarf in Indien
wächst derzeit nämlich enorm. Der Markt für Nutzfahrzeuge
hat sich laut VDA allein zwischen 2000 und 2007 auf ein
Volumen von annähernd 480.000 Fahrzeugen nahezu verdreifacht. Indien ist deshalb einer der wichtigsten Wachstumsmärkte für die Nutzfahrzeugindustrie weltweit. Von solchen
Zuwachsraten kann die Branche in Deutschland und (West)
Europa nur noch träumen. [jhs]
Transporterhersteller verzeichnen
deutlichen Zuwachs an Nachfrage.
13
BUSINESS | HERSTELLER
Skoda Superb
Volkswagen zum kleinen Preis
Mit einer Länge von 4,84 Meter übertrifft der neue Superb
seinen Vorgänger um rund 35 Millimeter. Aber nicht nur die
Größenverhältnisse des Skoda Flaggschiffs haben sich geändert, auch überzeugt die Limousine der oberen Mittelklasse
mit innovativen Neuerungen wie der TwinDoor-Heckklappe
– einem einzigartigen Konzept. Der Kofferraum der Stufenhecklimousine kann einerseits wie gewohnt geöffnet werden,
gilt es aber sperrige Sachen zu verpacken, öffnet sich auf
Knopfdruck die Heckklappe inklusive Scheibe. Achtung,
serienmäßig! Damit erhöht sich schlagartig die Variabilität
des Fahrzeugs, stolze 565 bis 1.670 Liter passen ins Gepäckabteil. Mal schauen, was dem die Kombivariante entgegenzusetzen hat, die jetzt herauskommt.
14
Zurück in die Zukunft
Er ist wieder da, der Scirocco. Das Wolfsburger Original
wird bei einigen Autoliebhabern noch in der Garage zu finden
sein. Wenn nicht, dann haben Interessierte jetzt die Gelegenheit, den sportlichen Flitzer der neuen Generation ihr
Eigen zu nennen. Das Design ist flott, die VW-Technik hat
sich bewährt. Der 4,26 Meter lange und nur 1,40 Meter hohe
Scirocco nutzt die Plattform vom Eos und gibt sich bei den
Motoren wenig bescheiden: Der 2.0 TSI lässt 200 Pferdchen
freien Lauf. Sein maximales Drehmoment liegt bei 280 Nm
bei 1.700 bis 5.000 Umdrehungen pro Minute. 25.550 Euro
kostet die Topmotorisierung, die anderen Preise liegen darunter. Nur geringfügig weniger PS leistet der durch Turbo
und Kompressor aufgeladene 1,4-Liter-Benziner. Mit 160
PS ist er ebenso gut bei der Sache wie der 140 PS starke
2.0 TDI. Kleinste Motorisierung ist der 1.4 TSI mit 122 PS.
Der Benziner hat aber auch mit 21.750 Euro den zugleich
geringsten Preis.
Allerdings heißt es bei einem Sportcoupé dieses Formats
nicht kleckern, sondern klotzen. Am besten in dem 272 PSScirocco, der 2009 in den Handel kommt. Ausgerüstet sind
die Athleten übrigens mit einem Dreispeichen-Lederlenkrad,
serienmäßigen 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, vier Einzelsitzen
und optional mit einem automatisierten DSG-Getriebe (Aufpreis: 1.750 Euro). Sechs Airbags und ESP sorgen für Sicherheit bei soviel Fahrspaß. Eines sollte der Käufer aber nicht
vergessen: Funktionalität steht beim Sportler des Jahres
erst an zweiter Stelle. Trotzdem passen 292 bis 755 Liter
Gepäck in den Kofferraum. Von 1974 bis 1992 war der
Scirocco einst unterwegs, verkaufte sich 800.000 Mal – und
auch jetzt ist Volkssport scheinbar wieder „In“. [scw]
Kult: Scirocco aus
dem Jahr 1976
Fotos: Hersteller
Je drei Benziner und drei Diesel mit Leistungen zwischen
105 bis 260 PS bietet Skoda für die Reiselimousine an.
Topmodell ist ein 3.6 FSI V6 mit sechsstufiger DSG-Automatik
und Allradantrieb. Der Spitzensportler beschleunigt in 6,5
Sekunden von Null auf Hundert, verbraucht allerdings auch
zehn Liter Sprit im Durchschnitt. Gut, dass die Tschechen
auch an die sparsamen Fahrer gedacht haben. So genehmigt
sich der 1.9 TDI nur 5,7 Liter Diesel, seine kraftstoffoptimierte
Variante mit Namen „Greenline“ sogar nur 5,1 Liter. Das gibt
angesichts der steigenden Spritpreise ein gutes Gefühl. Ein
noch besseres Gefühl bekommen die Kaufinteressenten,
wenn sie um die Sicherheit erfahren: Sieben Airbags sind
ebenso serienmäßig an Bord wie ESP. Vollkommen neu ist
der Fahrerknieairbag wie auch das adaptive Frontscheinwerfersystem, kurz AFS. Besonders toll – oder einfach nur
Superb – sind jedoch die Preise für die gleichnamige Limousine: Schon ab
22.990 Euro gibt
Öffnet sich per Knopfdruck:
es den eleganten
Heckklappe und Scheibe
Skoda als 1.4 TSI
mit 125 PS in der
Comfort-Ausstattung. Der günstigste Diesel kostet
nur tausend Euro
mehr.
VW Scirocco
Neu
Oktober 08
Alfa Romeo
• Junior
Alpina
• B3 Touring
November 08
Dezember 08
Januar 09
Februar 09
März 09
Aston Martin
Audi
• RS 6 Limousine
• Q7 V 12 TDI
• S4 Limousine
• S4 Avant
• Q7 Hybrid
• 3er Limousine
(Facelift)
• 7er
• X3
• Audi A1
Bentley
BMW
• Z4
Bugatti
Cadillac
• Chevrolet
Cruze
Chevrolet
Chrysler
Citroén
• C3 Minispace
(Vorstellung)
Daihatsu
Dodge
Fiat
• California
(Vorstellung)
• Grande Punto CNG • 500 1.2 (Start-Stop)
Ford
• Fiesta
Ferrari
• Bravo Cross
• Ford Ka
General Motors
Honda
• Jazz
Hummer
Hyundai
• i50
• ix55
• i20
• Magentis
(Facelift)
• Soul
Jaguar
Jeep
Kia
• Mini
Lada
• Murciétago Super
Veloce
Lamborghini
Lancia
Land Rover
Lexus
• RX
• IS
• 2+2 Coupé
(Vorstellung)
Lotus
• Evora
Maserati
• Spyder
Mazda
Mercedes-Benz
• 3 (Vorstellung)
• S-Klasse
• GLK
MG
Mini
Mitsubishi
• Lancer 2.0 D
•i
Morgan
Nissan
Opel
• Insignia Limousine
• Insignia Caravan
Renault
• Mégane 5-Türer
• Mégane Schrägheck
• Mégane Coupe
Rolls-Royce
• Phantom Coupé
Peugeot
Porsche
• Panamera
• Scenic
(Vorstellung)
• Mégane 3-Türer
Rover
Saab
• "Sedan"
(Vorstellung)
Seat
• Exeo
Skoda
Smart
Ssangyong
Subaru
Suzuki
• Impreza 2.0 Diesel
• Alto
• Avensis
(Vorstellung)
Toyota
Volvo
• XC 60
VW
• Golf VI
• Auris Verso
15
• Robust Pickup
(Vorstellung)
BUSINESS | BRANCHENTICKER
Branchenticker
Sixt: Erich Sixt ist der „Stratege des Jahres 2008“
Erich Sixt, Vorstandsvorsitzender und Großaktionär der Sixt
AG, hat die Auszeichnung als „Stratege des Jahres 2008“
erhalten. Mit dem Preis würdigen die Wirtschafts- und Finanzzeitung Financial Times Deutschland (FTD), die Strategieberatung Bain & Company und die WHU - Otto Beisheim
School of Management erfolgreiche und mit Weitsicht agierende Vorstandsvorsitzende börsennotierter deutscher Unternehmen.
Der Vorsitzende des Vorstands, der das Unternehmen seit
1969 führt, wurde für die langfristige erfolgreiche Entwicklung
des Sixt-Konzerns ausgezeichnet. „Erich Sixt hat aus einem
Familienbetrieb mit der beschaulichen Anzahl von 200 Leihwagen eine der ganz großen deutschen Marken in der Autovermietung und im Leasinggeschäft gemacht. Er ist mutig
und unangepasst - ein Entrepreneur im besten Sinne“, so
FTD-Chefredakteur Steffen Klusmann.
Europcar: Serviceterminals für das Datenmanagement
des digitalen Tachographen
Als erste Autovermietung in Deutschland bietet Europcar
gemeinsam mit der TachoEasy AG einen Rundumservice
für Kunden, die von der Tachographen-Pflicht betroffen sind,
und vereinfacht damit den Prozess um das Datenmanagement erheblich.
Europcar Deutschland kann seinen Kunden jetzt ein noch
umfassenderes Servicespektrum anbieten. Seit September
kooperiert die Autovermietung mit der TachoEasy AG, die
ihren Kunden Komplettlösungen rund um das Datenmanagement von digitalen Tachographen bietet. Nach einer dreimonatigen Testphase ist eine bundesweite Ausdehnung
dieser Servicedienstleistung vorgesehen. Der Service wird
vorerst an drei Europcar Stationen erprobt.
16
60 Jahre Honda:
Vom Kleinunternehmen zum Global-Player
Mit einem sehr bescheidenen Gründungskapital von einer
Million Yen (etwa 6.300 Euro) gründete Soichiro Honda am
24. September 1948 sein Unternehmen. Heute zählt die
Honda Motor Co. Ltd. zu den führenden Mobilitätsanbietern
weltweit.
Schon früh hatte Firmengründer Soichiro Honda auf ersten
Auslandsreisen die Erkenntnis gewonnen, dass der Markt
der Zukunft ein globaler Markt sein würde. Seine Philosophie
„Think global, act local“ („Denke global, handle lokal“) kennzeichnet heute mehr denn je die Strategie des Unternehmens.
Heute ist Honda ein globales Unternehmen. Honda engagiert
sich weltweit und produziert seine Produkte in 134 Fabriken
und 28 Ländern.
Im Zeitalter zunehmender Partnerschaften von Konzernen
legt das Unternehmen größten Wert auf Unabhängigkeit.
Anstatt Knowhow einzukaufen, kommt ein Großteil der innovativen Entwicklungen aus den eigenen Reihen, was das
Unternehmen in hohem Maße unabhängig von Zulieferern
macht.
Frühzeitig die Weichen gestellt, zählt Honda heute zu den
führenden Anbietern von Hybridmodellen und nimmt zudem
eine Spitzenposition im Bereich der Brennstoffzellen-Technologie ein. Über das Engagement als reiner Mobilitätsanbieter
hinaus produziert Honda eigene Solarzellen und Blockheizkraftwerke, mithin Technologien, die die Verwendung fossiler
Brennstoffe reduzieren und die Minderung der CO2-Emissionen vorantreiben.
Business-Magazin für die Autovermietung
SPOTLIGHT | IAA
Matthias Wissmann (VDA),
Karl Viktor Schaller (Vorstand
Technik und Einkauf, MAN) und
Ministerpräsident Christian Wulff
(v.l.) mit Modellen von MANTrucks beim Eröffnungsrundgang auf der IAA
Nutzfahrzeuge:
schwer im
Kommen!
Foto: VDA
Neues von der IAA 2008
Gemeinhin denken viele beim Stichwort IAA an die heiligen Hallen in Frankfurt, in denen alle zwei Jahre die
aktuellsten PKW-Modelle ausgestellt werden. In der breiten Öffentlichkeit nicht ganz so populär wie die Automesse in der Mainmetropole ist hingegen die IAA für
Nutzfahrzeuge, die in den Jahren stattfindet, in denen
es keine IAA für PKWs gibt. Logisch, denn Laster, Handwerker- oder Kurierfahrzeuge sprechen eine ganz spezielle Klientel an. Und dennoch: Für die Nutzfahrzeugbranche hat die „eigene“ internationale automobile
Ausstellung einen extrem hohen Stellenwert, wie die 62.
IAA in Hannover vom 25.09. bis 02.10.2008 eindrucksvoll
unter Beweis stellen konnte.
Denn mit nicht weniger als 258 Welt-, 103 Europa- und 82
Deutschlandpremieren öffnete die Messe Ende September
ihre Pforten, mit dem Ziel, sämtliche Rekorde der Vorjahre
zu brechen – mit Erfolg. Die Ausstellerfläche wuchs gegenüber
2006 auf 275 000 Quadratmeter. Insgesamt 2066 Unternehmen entfachten ein Neuheiten-Feuerwerk – das ist ein
Plus von 33 Prozent. Davon waren 1217 Teilnehmer den
Teile- und Zubehörherstellern zugehörig und 235 den Anhänger- und Aufbautenfirmen. Soweit die Statistik. Beginnen
wir aber nun mit unserem Rundgang über die Messe in der
Hauptstadt Niedersachsens.
17
SPOTLIGHT | IAA
Nutzfahrzeuge – für alle unterwegs
In punkto Sicherheit gibt Mercedes den Ton an
Veranstalter der weltweit wichtigsten Mobilitätsausstellung
ist der Verband der Automobilindustrie, kurz VDA. Die zentralen Themen des Veranstalters sind die Sicherheit und
umweltfreundlichen Technologien – wie schon bei der IAA
PKW. Verbandspräsident Wissmann stellt klare Forderungen:
„Die Nutzfahrzeugindustrie ist führend in der Umwelttechnologie, sie investiert Milliardenbeträge in die Verbesserung
der Transporteffizienz, in die Senkung der Schadstoffe und
in die CO2-Reduktion. Gleichzeitig müssen wir jedoch feststellen, dass der Erhalt und Ausbau unserer Verkehrsinfrastruktur mit dem gestiegenen Transportaufkommen keineswegs Schritt hält – und auch künftig sehen wir eine große
Finanzierungslücke. Wenn der Wirtschaftsstandort nicht im
Stau stecken bleiben soll, ist die Politik gefordert.“ Angesichts
des Mottos der diesjährigen IAA „Nutzfahrzeuge – für alle
unterwegs“ scheinen die wachrüttelnden Worte an die Politiker des Landes gerechtfertigt, denn die Hersteller und Zulieferer sind bereits übereifrig am Werk: Die Daimler AG
präsentierte in Hannover gleich elf Fahrzeuge mit alternativen
Antrieben, darunter drei Weltpremieren der Marke Mercedes.
Der weltgrößte Nutzfahrzeughersteller zeigte Gas-, Hybridund Brennstoffzellen-Fahrzeuge.
Im Actros selbst leistet der Notbremsassistent „Active Brake
Assist“ weiterhin gute Dienste. Das System erkennt vorausfahrende Vehikel mit Hilfe von Radarsensoren. Es misst permanent den Abstand zwischen beiden Verkehrsteilnehmern
und reguliert die Geschwindigkeit. Der Fahrer hat zu jeder
Zeit das Zepter fest in der Hand. Das bewährte System wird
nun auch in die Busse Mercedes Travego und Setra TopClass
Einzug halten. Für alle Sprinter, die mit montierter Anhängerkupplung vom Band laufen, spendiert Mercedes erstmals
den „Trailer Stability Assist“, kurz TSA, ein erweitertes ESP
für Fahrzeuge mit Anhänger. In Vito und Viano ist das spezielle
Stabilitätsprogramm bereits Serie. Ein radargestütztes Assistenzsystem zur Erfassung des toten Winkels bringt noch
in diesem Jahr Continental auf den Markt. Das Gerät ist in
der Lage, zwischen stehenden und beweglichen Hindernissen
zu unterscheiden. Befindet sich etwas im toten Winkel, so
gibt es für den Fahrer ein Warnsignal. Darüber hinaus steht
für den Reifenhersteller die Verbrauchssenkung durch die
Entwicklung neuer Leichtlaufpneus im Mittelpunkt. Durch
verbesserten Rollwiderstand erzielen der HTR 2 und der
HTL nun günstigere Verbrauchswerte – ausgezeichnet! Das
ist das Stichwort für
Citroën Nemo, Fiat
Fiorino und Peugeot
Bipper. Die baugleichen Kompakttransporter sind zum „International Van of the
Year 2009“ gekürt
worden. Alle drei Lastentiere sind etwa
3,86 Meter lang und
haben ein Ladevolumen von 2,5 bis 2,8
Kubikmeter. Die
Nutzlast beträgt um
„International Van of the Year 2009“:
die 535 Kilogramm.
stolze Preisträger der italienischfranzösischen Coproduktion
Viele Hersteller geben Gas
Auch die IAA Nutzfahrzeuge ist grün
Mit Erdgasautos lassen sich die Kraftstoffkosten senken –
das Einsparpotenzial liegt bei rund 50 Prozent. Nicht ganz
so viel, aber immerhin 30 Prozent Spritkosten spart der
Mercedes Sprinter NGT. Der Wagen, der sowohl mit Gas
als auch mit Benzin betrieben werden kann, verursacht zudem knapp 80 Prozent weniger Geräuschemissionen. Daneben thematisiert Mercedes die Zukunft des Diesels. Die
Kombination von Diesel- und Elektromotor soll künftig im
Axor, einem Fahrzeug aus der Klasse mittelschwerer LKWs,
zum Einsatz kommen. Der Hybrid-Prototyp verbraucht sechs
Prozent weniger Kraftstoff als sein Dieselpendant. Nicht nur
der Axor soll aber auf den Beinamen Bluetec Hybrid hören,
auch die Econic-Baureihe stand als seriennaher Hybrid auf
der 11 500 Quadratmeter großen Ausstellerfläche. Der LKW
für Spezialaufbauten soll einer weiteren Studie zufolge außerdem als Econic NGT Hybrid, also mit einer Verbindung von
Erdgas- und Elektromotor kommen. Zugegeben, es schwingt
viel Zukunftsmusik durch die Messehallen, aber schon in
Kürze finden sich die zahlreichen verschiedenen Technologien
in den Lastkraft- und Kastenwagen dieser Welt wieder –
ganz sicher. Vielleicht sogar als überragendes Gesamtkonzept, welches es auszuzeichnen gilt. Denn auf der IAA werden
gleich drei renommierte Preise vergeben: Den Titel des „International Truck of the Year 2009“ holte sich der Mercedes
Actros, der optisch verschönert und mit mehr Komfort in
den Handel rollt.
18
Beeindruckende Messestände von
Mercedes (l.) und Iveco (r.)
Insgesamt 21 Fahrzeuge wurden auf dem Citroën-Messestand ins Rampenlicht gerückt: Mit dem kleinen Nemo, dem
Berlingo First, dem neuen Berlingo, dem Jumpy und Citroens
größtem Transporter Jumper ist der Nutzfahrzeughersteller
breit aufgestellt. Alle Modelle gibt es nicht nur als Serienfahrzeug, sondern auch als spezielle Branchenvariante. Der
Nemo beispielsweise empfiehlt sich in einer Sonderversion
als Begleiter für Schornsteinfeger. Auch Fiat will weiterkommen und gibt im wahrsten Sinne des Wortes mächtig Gas:
2009 kommt der Doblò Cargo Maxi Natural Power auf den
Markt, also ein Kleintransporter mit Erdgasantrieb, der vier
Kubikmeter Ladung aufnimmt. Auch den 136 PS starken
Ducato und den Fiorino mit 65 PS soll es künftig mit Erdgas
geben. Letztgenannter kommt zudem als Electric mit einer
Leistung von 60 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von
100 km/h schon Ende des Jahres auf den Markt. Auch der
Dritte im Gewinnerteam, nämlich Peugeot, startete mit vier
Welt-, einer Europa- und zwei Deutschlandpremieren auf
der IAA durch. Der elsässische Allradspezialist Dangel re-
Ausgezeichnet: der Actros von
Mercedes ist der „International Truck of the year 2009“
Business-Magazin für die Autovermietung
SPOTLIGHT | IAA
Bei VW:
der Caddy 4Motion
alisierte den Partner Silhouette ebenso wie den Expert Tepee
Vagabond 4x4, ein Kompakt-Wohnmobil auf Basis des Expert. Kleinere Brötchen backt hingegen Ford: In der Messehalle gaben die Kölner einen Ausblick auf den neuen Fiesta
Van, der ein Ladevolumen von etwa einem Kubikmeter hat.
Dem Fiesta Van fehlen im Vergleich zum jüngst erschienenen
Kleinwagenmodell schlichtweg die hinteren Seitenfenster und
die Rücksitzbank. Schon Anfang 2009 rollt das kleine Nutzfahrzeug auf den Markt. Außerdem: Von Topseller Transit wird
es künftig eine Variante mit automatisch zuschaltbarem Allradantrieb geben. Nicht nur der Transit läuft darüber hinaus weiterhin mit Sport-Optik zur Höchstform auf, auch der Connect
treibt es fortan bunter. Auch, wenn es schier unmöglich ist,
auf dem Messerundgang alle Modelle, technischen Innovationen und Zukunftsvisionen unter die Lupe zu nehmen, so registriert der Geist – aha, Nissan zeigt die seriennahe Studie
Cabstar Hybrid und das Konzeptcar NV 200. Ach, und die
Firma Hartmann hat für den AVD einen Isuzu D-Max zum
Pannenfahrzeug mit Heckkamera zur Überwachung des Hublifts umgerüstet. Ja, und Clean Diesel Technologies präsentiert
ein neues Nachrüstsystem zur Schadstoff-Reduzierung für
kommerziell genutzte Diesel-Fahrzeuge. Das System, das die
Partikelemissionen um bis zu 99 Prozent verringert, ermöglicht
eine rasche Umrüstung von Euro 1 auf Euro 4.
Währenddessen stellen die im europäischen Nutzfahrzeugverband ACEA organisierten Hersteller DAF, Daimler,
Iveco, MAN, Scania, VW und Volvo ihre „Vision 20-20“
vor, in der es um die weitere Reduktion von Emissionen
geht. Schließlich tritt ab Herbst 2009 schon die Euro 5Norm in Kraft.
mit fünf Weltneuheiten in die
Landeshauptstadt. Zum
Einen gewährte
VW einen Ausblick auf die
neue vierte
Baureihe leichter Nutzfahrzeuge, den
Pick-up, der Anfang 2010 nach Europa kommt. Nicht ganz
solange muss auf den Kleinlieferwagen Caddy 4Motion gewartet werden. Bereits in diesem Winter kann der Allrad-Caddy
sein Können beweisen. Sein Vierzylinder-Turbodiesel leistet
105 PS. Als Kastenwagen verbraucht er 6,6 Liter, als Kombi
oder Life 6,7 Liter Sprit. Vom Caddy 4Motion abgeleitet ist
die Studie PanAmericana. Das Konzeptcar hat 16-Zoll-AllTerrain-Reifen, Offroad-Optik und eine Lederausstattung.
Ganz exklusiv und vor allem schon zu haben ist der Caddy
Life Style Edition. Er ist von November an im Handel. Auch
mit dem Crafter hat VW Pläne: Das Showcar stand als sparsame Variante BlueMotion in der Messehalle. Der 3,5-Tonner
verbraucht nur 9,1 Liter Diesel – Klassenziel erreicht, die IAA
2008 war dabei nicht nur für VW ein echter Erfolg. [scw]
Fotos: VDA
Abgasrückführung ist das Zauberwort
TGL und TGM des Münchner Herstellers MAN sollen
sparsame, umweltfreundliche Dieselmotoren bekommen,
die die neue Schadstoffnorm bereits erfüllen – ohne Additiv, sondern durch Abgasrückführung. Beide Modelle
wurden optisch überarbeitet. Auch Scania setzt neben
den SCR- und EEV-Motoren auf innermotorische Lösungen, bei denen keine Abgasnachbehandlung mit der Harnstofflösung AdBlue erfolgt. Darüber hinaus feierten Scania-LKW
mit Ethanolmotoren in Hannover Weltpremiere. Gänzlich neue
Fahrzeuge gab es in diesem Jahr aber nur wenige, und zwar
bei allen Herstellern. So hatte Opel mit Combo, Vivaro und
Movano die üblichen Verdächtigen im Gepäck. Renault spendiert dem Kangoo Rapid einen neuen 1,5-Liter-Dieselmotor
mit 90 PS und serienmäßigem Partikelfilter, der nur 5,3 Liter
Kraftstoff verbraucht. Rapid und Rapid Compact sind seit
Mitte des Jahres im Handel und bekommen beide eine neue
Leiterklappe mit kombinierter Klapp- und Schiebefunktion.
Die Schweden hingegen, nämlich Volvo Trucks, präsentierten
gleich drei neue Modelle: den FH16, den FH und den FM mit
11-Liter-Motor. Außerdem wurde ein Müdigkeitswarnsystem
vorgestellt, welches das Fahrverhalten der Trucker mit Hilfe
einer Kamera, die auf die Straße gerichtet ist, überwacht. Weg
von den
Schweden hin
zu den Wolfsburgern: Volkswagen Nutzfahrzeuge kam

Eine Schau der Superlative:
Die 62. IAA Nutzfahrzeuge 2008
Die Ausstellungsfläche ist mit rund 275 000 Quadratmetern
größer als 38 Fußballfelder. Die Internationale Automobilausstellung (IAA) Nutzfahrzeuge 2008 ist flächenmäßig
nochmals zehn Prozent größer als die bisherige Rekordausstellung aus dem Jahr 2006.
Die Zahl der Aussteller ist gegenüber der bisherigen Rekord-
IAA aus dem Jahr 2006 mit damals 1556 Ausstellern
nochmals um knapp ein Drittel auf 2066 gestiegen. Allein
die Zahl der Teile- und Zubehörhersteller stieg um 39
Prozent auf 1217 Aussteller.
Auch bei den teilnehmenden Ländern bricht die 62. IAA
Nutzfahrzeuge alle Rekorde: In diesem Jahr sind Hersteller
aus 48 Ländern zu Gast, 2006 waren es noch 45.
Insgesamt 1183 Aussteller oder 57 Prozent der diesjährigen
IAA Nutzfahrzeuge kommen aus dem Ausland. Vor zwei
Jahren waren es mit 782 noch deutlich weniger. Die meisten
ausländischen Hersteller kommen aus Italien (148), der
Türkei (136) oder China (133).
der IAA Nutzfahrzeuge gab es 258 Weltpremieren, drei
Auf
mehr als noch bei der 61. Auflage. 63 Weltpremieren bieten
die Fahrzeughersteller selbst, 43 sind Anhänger, Aufbauten
oder Container und im Bereich Zubehör gab es 152
Weltpremieren zu sehen. [jhs]
Scania ganz ohne
AdBlue (l.) und
Renault (r.) sorgte
auf der Messe für
Unterhaltung
19
COMPANY | STATIONSPORTRÄT
„Der
Tick
z
n
a
g
a
a
Extr v zählt“
Die neue CC Rent a car-Station in Bad Segeberg moderne Räumlickeiten für einen
extravaganten Fuhrpark.
Marcus Tohde ist Autovermieter aus Überzeugung, mit
viel Herz und kühlem Verstand.
Marcus Tohde wollte nie etwas anderes machen, als Autos
vermieten. „Ich bin dazu geboren, Mobilität zu schaffen“,
sagt der Schleswig-Holsteiner. Von der typischen Drei-Stunden-Miete bis hin zum 36-Monats-Leasing bekommt man
bei ihm in Bad Segeberg alles, was vier Räder hat. „Ich
möchte die Menschen mit Mobilität versorgen und sie damit
begeistern“, erzählt er.
Schon als kleines Kind erlebt Marcus Tohde bei seinen
Eltern, wie man Autos vermietet – vor allem, wie man es
richtig macht. Das Familienunternehmen wächst und wächst,
aber Marcus Tohde weiß auch, dass das nicht von ungefähr
kommt. Während sich seine Wettbewerber die Winterreifen
zum Beispiel extra bezahlen lassen, gehören die „bei uns
selbstverständlich zum Mietpreis dazu“, sagt er. Wer erfolgreich sein will, muss flexibler sein, einen besseren Service
liefern, am besten rund um die Uhr erreichbar sein und einen
Tick Extravaganz bieten.
schon stellt er jeweils einem der Hauptdarsteller für die
Dauer des Festivals einen Mietwagen zur Verfügung. In diesem Jahr war es der Schauspieler Alexander Wussow, der
kostenfrei mit einem Tohde-Golf herumfahren durfte. Für
einen Tag spendierte der Autovermieter sogar einen Porsche.
Und: Der bekannte Schauspieler Erol Sander mietet auch
schon seit vielen Jahren bei Tohde einen Multivan, wenn er
in Bad Segeberg spielt.
Im Großraum der Städte Kiel, Lübeck und Hamburg tummeln
sich mehr als 40 verschiedene Autovermietungen, sagt
Tohde. Da müsse man, zumal von einer Kleinstadt wie Bad
Segeberg aus, mit einem aussagekräftigen Angebot und
Profil punkten. „Wir bauen unter anderem auf eine starke
Bindung an den örtlichen Mittelstand“, betont Tohde. Alle
Fahrzeuge seiner Flotte stammen von Autohändlern aus der
Region. Und die Kunden bauen auf seine Flexibilität „und
auf meine sofortige Entscheidungsgewalt“, erläutert der
Unternehmer.
Porsche, Hummer, Opel GT
Schnelle Entscheidungen sind gefragt
Im Gegensatz zu großen Vermiet-Konzernen „kann ich sofort
und ohne Umschweife sagen, was ich zu welchem Preis
anbieten kann – und ob ich etwa am nächsten Morgen einen
PKW als Kombi mit Anhängekupplung für drei Monate als
Langzeitmiete zur Verfügung habe“, sagt Tohde. Vor allem
die großen Mitbewerber könnten dies nicht immer.
„Firmenkunden wissen aber genau das zu schätzen. Die
wollen schnelle Entscheidungen und welche, auf die sie sich
auch zu 100 Prozent verlassen können“, sagt der Bad Segeberger Autovermieter.
Heute machen Firmenkunden mit rund 70 Prozent einen
Großteil seines Umsatzes aus. Das früher einmal mit rund
90 Prozent den Umsatz des Familienbetriebes dominierende
Geschäft mit Unfallersatzwagen ist – wie bei den allermeisten
Autovermietern – auf etwa fünf Prozent eingebrochen. Die
restlichen 25 Prozent verdient Tohde mit privaten Autovermietungen.
Die Karl-May-Festspiele fest im Griff
In das gleiche Horn stoßen seine werbewirksamen Aktionen
bei den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg. Seit Jahren
20
Regelmäßig stellt Marcus Tohde (r.)
den Karl-May-Festspielen Fahrzeuge zur Verfügung.
Hier bei der Übergabe an den
Schauspieler Alexander Wussow (l.)
Fotos: CC Rent a car-Autovermietung Marcus Tohde
Diese Extravaganz versprüht zum Beispiel Tohdes Fahrzeugflotte. „Wir vermieten mehrere davon! Porsche, einen
Hummer H2 oder auch einen Opel GT“, sagt Tohde. „Im
Prinzip ist es so, dass wir eigentlich immer etwas im Angebot
haben, was unsere Mitbewerber nicht bieten können“, fügt
er hinzu. Wegen solcher Sondermodelle kämen die Kunden
sogar aus Hamburg nach Bad Segeberg, um bei ihm zu
mieten. Und wer ein Mal dort war, kommt wieder – auch für
einen simplen Golf. „Wir überzeugen die Kunden mit unserem
Service“, so Tohde.
Doch erst einmal muss der Kunde zu Tohde finden – und
am besten nicht nur aus Hamburg. Deshalb hat der Unternehmer eine aggressive Werbekampagne in Bad Segeberg
gestartet. Ein Stadtbus war monatelang mit dem Slogan
„Wir ärgern die Konkurrenz zu Tohde“ unterwegs, in Zeitungsannoncen ließ der Familienbetrieb die Konkurrenz „Schlitten
fahren“ oder pries sich als schönste Autovermietung der
Stadt an. „Damit haben wir ganz zweifelsohne auf uns aufmerksam gemacht“, ist Tohde überzeugt. Der Erfolg bei den
Kunden gibt ihm recht.
Business-Magazin für die Autovermietung
COMPANY | STATIONSPORTRÄT
Prachtstücke vor den
neuen Stationsräumen
Wie alles begann...
1977
Helga Tohde gründet am 1. Juli in Schackendorf als Agenturpartnerin der Möllner Firma Bernhard Heitplatz eine Autovermietung. Das Mietgeschäft für die zehn Pkw und die drei
Nutzfahrzeuge wickelt sie in der Küche ab. Ehemann Heinz
Tohde betreibt in Bad Oldesloe eine Tankstelle. Auch dort
gibt es eine Agentur der Heitplatz Autovermietung.
1982
Das Unternehmen Heitplatz-Tohde OHG wird gegründet,
die Tankstelle in Bad Oldesloe aufgegeben. Die neue Firma
verlegt ihren Unternehmenssitz in das größere Bad Segeberg.
Für die in Bad Oldesloe betriebene Autovermietung wird ein
Agenturpartner gefunden. Damaliger Systemgeber des
Familienbetriebs ist die bundesweit aktive Autohansa Autovermietung.
1984
Sohn Marcus Tohde geht in die Millionenstadt Hamburg in
die Lehre. Dort lernt er bei einer befreundeten Autovermietung
das Geschäft in einer Metropole kennen. Nach einem Jahr
wird die Lehre nach Bad Segeberg verlegt, weil seine Hilfe
im Familienbetrieb erforderlich ist.
1987
Die Tohdes besitzen einen Fuhrpark von 35 PKW und etwa
zehn Lastwagen der Marken VW, Opel, Mercedes und BMW.
Seine Fahrzeuge kauft der Familienbetrieb ausschließlich in
Bad Segeberg. Das vor fünf Jahren angemietete Büro ist
mittlerweile viel zu klein, die Parkplätze reichen nicht mehr
aus. Ende August zieht der Familienbetrieb in ein ehemaliges
Autohaus.
1992
Die Unternehmen Heitplatz und Tohde trennen sich. Marcus
Tohde geht nach Neumünster und gründet seine eigene
Autovermietung als Lizenznehmer der Autohansa. Eine gute
und starke Zusammenarbeit mit dem elterlichen Unternehmen
lassen die Flotte von Marcus Tohde auf 25 Fahrzeuge wachsen. Er eröffnet eine weitere Station in Husum.
1995
Der Lizenzverbund Autohansa Autovermietung wird vom
1996
Heinz Tohde stirbt unerwartet im Alter von 66 Jahren, Marcus
Tohde übernimmt den Betrieb. Beide Autovermietungen
fusionieren schließlich.
1997
Alamo Rent a Car fusioniert mit der ebenfalls amerikanischen
Autovermietung National Car Rental. Die Farbe der Leuchtreklame ändert sich erneut von blau-gelb zu grün. Marcus
Tohde eröffnet Filialen in Kiel und Ahrensburg, der Fuhrpark
wächst auf mehr als 125 Fahrzeuge.
2002
Im September 2002 meldet der Lizenzgeber und Inhaber
der Markenrechte für Alamo und National Insolvenz an. Die
Pleite von National hätte auch für die Autovermietung Marcus
Tohde beinahe den finanziellen Ruin bedeutet. Viele Gelder,
die National treuhänderisch für seine Lizenznehmer verwaltet
hatte, werden nicht mehr ausbezahlt. Noch im gleichen Jahr
verkauft Tohde alle eigenen Fahrzeuge, schließt seine Filialen
in Kiel, Ahrensburg und Bad Oldesloe. Er wird selbst Agenturpartner einer großen Vermietkette in Bad Segeberg.
2003
Nach 14 Monaten wagt Marcus Tohde wieder den Sprung
in die Selbstständigkeit. Er wechselt als Lizenznehmer zu
CCRaule, kauft im Oktober 18 Fahrzeuge. Bereits Ende 2003
hat er schon wieder eine Flotte von mehr als 30 Fahrzeugen
auf seinem Parkplatz.
2007
Die Autovermietung Marcus Tohde hat heute wieder eine
große Flotte und vermietet in Bad Segeberg, Bad Oldesloe,
Hamburg, Neumünster und Schwarzenbek fast alles, was
Räder hat.
2008
Marcus Tohde zieht mit seinem Unternehmen in Bad Segeberg in ein neues Domizil. Heute vermietet er nicht nur gewöhnliche Pkw. Auf seinem Parkplatz finden sich auch immer
ein Porsche oder ein Hummer für außergewöhnliche
Fahrerlebnisse. [jhs]
amerikanischen Touristikanbieter Alamo Rent a Car übernommen. Die Autovermietung Tohde wird deshalb blaugelb.
Werbung und besondere
Autos heben vom
21
Mitbewerb ab
ROLLING | BIOFAHRZEUGE
Gasautos
ab
Werk
Es gab Zeiten, da fragte der Verkäufer: Diesel oder Benziner? Das ist vorbei. Denn Toyota bietet mit dem Prius
alternativ ein Hybridfahrzeug an und auch bei Lexus
oder Honda gibt es die Zwitter-Modelle bereits von der
Stange. Anders sah das lange mit den Gasautos aus.
Von Umrüstung war da die Rede, und meinte den Einbau
einer Gasanlage in das bereits vorhandene Fahrzeug.
Die Hersteller hatten Nachholbedarf. Und so gibt es sie
heute in großer Stückzahl – die Gasautos ab Werk.
Der aktuelle Zafira 1.6 CNG mit 94 PS verbraucht nur rund
fünf Kilogramm Erdgas auf hundert Kilometer. Soviel Sparsamkeit hat aber seinen Preis: 23 640 Euro kostet der flexible
Van. Neben Opel sind auch Fiat oder VW mit dem Caddy
Life und dem Touran Eco Fuel im Bereich der Erdgasautos
gut aufgestellt. Vor allem die größeren Modelle haben eine
Gasanlage ab Werk. Übrigens: Für Nutzfahrzeuge und LKWs
sind alternative Antriebe schon lange ein Thema.
Hersteller gehen in die Offensive
Dass ein Hersteller beide Gasvarianten seiner Modelle anbietet, ist hingegen selten. Ein Grund dafür ist die Verwechslungsgefahr beider Gassorten, die zwar aufgrund verschiedener Eigenschaften und unterschiedlicher Adapter beim
Betanken, ausgeschlossen werden kann, aber in den meisten
Köpfen der Autofahrer weiter umherspukt. Andererseits
macht es Sinn, sich auf ein Alternativangebot seitens der
Hersteller zu beschränken und das umso intensiver auszubauen. Sozusagen „zweigleisig“ fahren derzeit aber schon
die Franzosen. Citroen bietet den bivalenten C3 Style als
Erdgasvariante an. Gleichzeitig können der C3, wie C4, C4
Picasso, C5, C8, Berlingo und Xsara Picasso, auch mit
Autogas geordert werden. Experten prognostizieren derweil,
dass die Zahl der Alternativen zu Diesel und Benzinern in
den nächsten Jahren stetig steigt. Schon vom beliebten VW
Golf VI, der in den Startlöchern mit den Hufen scharrt, soll
es erstmals auch eine Autogasvariante geben, und zwar in
Serie. Daneben offeriert VW seine verbrauchsarmen „BlueMotion“-Modelle – getreu dem Motto: Entdecke die Möglichkeiten. [scw]
Keine preislich günstige Alternative
Populärer als die Flüssiggasfahrzeuge, waren zeitlich zuvor
die Erdgasautos ab Werk. Wer erinnert sich nicht gern an
den ersten Opel Zafira CNG (Compressed Natural Gas),
dem damals meistverkauften Erdgas-Pkw in Deutschland?
22
Jeder zehnte verkaufte
Chevrolet ist mit
Autogas betrieben.
Fotos: Opel, Chevrolet
Wenn es nach den Politikern ginge, so wäre die steuerliche
Begünstigung für Autogas bereits 2009 vorbei. Aber zum
Glück konnte man sich noch in letzter Sekunde auf 2018
einigen, sowohl Erd- als auch Autogasfahrer bis dahin in
ihrer Entscheidung zu unterstützen. Vielleicht rüsten deshalb
– oder der steigenden Spritpreise wegen – zunehmend viele
Autofahrer ihre Fahrzeuge auf Gas um (Kosten: bis zu 3.500
Euro plus Einbau). Dabei geht es einfacher, denn viele Hersteller bieten mittlerweile eine Gasalternative an. Allen voran
ist die Nummer 1 Chevrolet. Das Unternehmen bietet alle
seine Modelle auch mit LPG (Liquified Petroleum Gas) an.
Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller gab
bekannt, dass in Deutschland jeder zehnte verkaufte Chevrolet mit Autogas betrieben wird – ein tolles Ergebnis. Und
für jeden Kunden ist das passende Fahrzeug dabei: Bestseller
ist der kleine und sparsame Stadtflitzer Matiz, der in jede
winzige Parklücke passt und den CO2-Ausstoß im LPGBetrieb auf niedrige 111 Gramm pro Kilometer drückt. Gleich
drei Varianten gibt es vom größeren Bruder Aveo, und auch
Lacetti, Rezzo oder Nubira Kombi haben die umweltfreundliche Technik an Bord. Selbst Reiselimousine und Flaggschiff
Epica sowie das Kompakt-SUV Captiva fahren mit einer
serienmäßigen Autogasanlage sauber vom Werkshof.
Fünf Kg Erdgas auf 100km:
der aktuelle Opel Zafira 1.6 CNG
Business-Magazin für die Autovermietung
Umweltfreundlicher Flottenauszug:
Smart fortwo, Toyota Prius Hybrid
und ein Lexus RX 400 Hybrid
ROLLING | BIOFLOTTE
Liebe Umwelt
Aus
Fotos: CC Rent a car Autovermietung Hundertmark
zur
Die Autovermieter haben stets die neuesten Modelle am
Start, orientieren sich in der Zusammensetzung ihres
Fuhrparks am Geist der Zeit und den Vorlieben der
Kunden. Dass der Trend eindeutig zu den schadstoffarmen Spritsparern geht, ist angesichts der steigenden
Kraftstoffpreise und anhaltenden CO2-Diskussionen
nirgends zu übersehen.
einen Hersteller, der nicht schon ein Hybridfahrzeug in Serie
fertigt oder dies vorhat. Auch Smart tüftelt am Fortwo mhd
(Micro-Hybrid). Viel weiter ist da schon Toyotas Edeltochter
Lexus. Die Japaner statten ihre gesamte Modellpalette mit
Hybridtechnologie aus. Den RX 400h gibt es seit 2005. Das
Luxus-SUV beschleunigt in 7,6 Sekunden von Null auf Hundert. Auch abseits befestigter Wege ist auf ihn Verlass.
Die Firma Hundertmark in Darmstadt ist ein Traditionsunternehmen. 1957 durch die Eltern des heutigen Geschäftsführers
Volker Hundertmark gegründet, hat sich der Betrieb in den
letzten Jahren stetig weiterentwickelt und geht bis heute mit
der Zeit. So ist es für die Hessen ganz selbstverständlich,
eine umweltfreundliche Vermietflotte auf die Räder zu stellen
– die so genannte „weiße Flotte“. Sie gibt es seit Mai 2008
und sie besteht aus sieben äußerst verbrauchs- und emissionsarmen Fahrzeugen. Unter ihnen befinden sich ein
schneeweißer Smart Fortwo cdi, ein Toyota Prius Hybrid
und ein Lexus RX 400 Hybrid. Der kleine Cityfloh Smart mit
45 PS hat einen Durchschnittsverbrauch von nur 3,3 Litern
Diesel und einen äußerst geringen CO2-Ausstoß von etwa
88 Gramm pro Kilometer. Er ist ohnehin der Spritsparstar
auf dem Markt – an seine Testwerte kommt kein anderer
heran. Allerdings läuft der Fortwo auch in einem anderen
Bereich außer Konkurrenz, denn er nimmt, wie der Name
schon sagt, höchstens zwei Passagiere und kleines Gepäck
an Bord.
Persönlicher Kontakt ist wichtig
Toyota in der Vorreiterrolle
Der Toyota Prius hingegen war auch lange Zeit ein Außenseiter, wird heute aber als Pionier des Hybridantriebs gefeiert.
1997 wurde die viertürige Stufenhecklimousine Prius I auf
die Straßen gebracht. Es dauerte einige Jahre, bis andere
Hersteller den Nutzen der Kombination von Elektro- und
Verbrennungsmotor erkannten. Mittlerweile gibt es kaum
Die weiße Flotte in der CC Rent a car-Autovermietung
Hundertmark setzt sich des Weiteren aus vier Volkswagen
BlueMotion-Modellen zusammen. Ein Polo, ein Golf und
zwei Passat sind allesamt als sparsame Diesel im Einsatz.
Mit einem niedrigen Verbrauch von 3,8 Liter auf hundert
Kilometern und nur 99 Gramm CO2-Emissionen ist der Polo
BlueMotion der derzeit sparsamste Fünfsitzer im Handel.
Derart gut aufgestellt, kann der Geschäftsführer Volker
Hundertmark allen Kundenwünschen gerecht werden. Ob
kleiner Stadtflitzer oder elegantes SUV – insgesamt stehen
rund 70 Fahrzeuge zur Wahl. Die Umwelt-Fahrzeuge im
Angebot sind an der weißen und silbernen Lackierung zu
erkennen – die Autos der weißen Flotte tragen eine „weiße
Weste“. Der persönliche Kontakt zum Kunden hat im Hause
oberste Priorität. Rund 30 Mitarbeiter sorgen für guten und
schnellen Service. Das wissen die Kunden sehr zu schätzen,
denn obendrein ist die Firma Hundertmark wohl auch der
günstigste Anbieter in Darmstadt. Das kleinste Fahrzeug,
den Smart Fortwo, gibt es bereits für 25 Euro am Tag. Die
Preise sind „all inclusive“ mit Kilometerlaufleistungen von
250 pro Tag im PKW-Bereich. Zur Anmietung über das
Internet reicht eine Anfrage per Email. Die Adresse lautet:
www.100mark.de. Auch Vorbeikommen lohnt sich. Die
vorrätigen Fahrzeuge in der Station können sofort mitgenommen werden – ohne schlechtes Gewissen der Umwelt
gegenüber. [scw]
23
ROLLING | PORTRÄT
Sicher
unterwegs
Auffallend unauffällig sind sie, die Bodyguards an der
Seite prominenter Persönlichkeiten wie Politiker, Schauspieler und Musiker. Zu ihren Aufgaben gehört unter
anderem der Personen- und Begleitschutz, aber auch
die Ausübung von Fahrdiensten. Sicherheit ist das oberste
Gebot in diesem Job. Und wo es um Sicherheit geht,
steht auch Vertrauen im Mittelpunkt. So wie im Unternehmen „mama events“. Nicht nur Prominente, sondern
auch Privatpersonen verlassen sich auf die etablierte
Fullservice-Agentur mit Sitz in Berlin.
Den Fehlern der Anderen auf der Spur
Schon die Auswahl des Personals gab Anlass zur Kritik.
Fehlerhafte Organisationsabläufe, unzureichende Kommunikation oder zu viele verschiedene Ansprechpartner in einer
Sache minderten bei den Beobachtungsobjekten deutlich
die Qualität der angebotenen Dienstleistungen. „Mit dem
Willen und Mut, dies für die Kunden zu ändern und sie optimal zu betreuen“, wurde mama events ins Leben gerufen,
24
sagt Projektleiter Markus Rößler, der im Unternehmen für
das Online-Bestellsystem und für die Organisation von Veranstaltungsfahrdiensten verantwortlich ist. Warum „mama
events“, drängt sich die Frage auf. „Mama ist sozusagen
ein Synonym für besten Service im Leben. Jeder vertraut
seiner Mama und fühlt sich von ihr beschützt. Mum kümmert
sich um alles. Sie fährt die Kinder zur Schule und zu Freizeitaktivitäten.“, erklärt Marco Griesche - sie ist einfach die
Beste, hören wir hier heraus.
Kein Grund zur Sorge
Im vergangenen Jahr hat sich das konzessionierte und eingetragene Taxi- und Mietwagen- sowie zertifizierte Sicherheitsunternehmen neu ausgerichtet. Der VIP-Service ist seitdem ein eigenes Geschäftsfeld, das von Geschäftsführer
Griesche persönlich geleitet wird. Zuverlässigkeit und Diskretion sind in diesem Bereich das A und O. Mama events
übernimmt, wenn gewünscht, die komplette Betreuung –
privat und beruflich. Von der Hotelbuchung über die Reservierung eines Restaurant- oder Konzertbesuchs bis hin zur
Buchung von Flug- oder Bahnreise bekommen Prominente,
Geschäftsleute oder Künstler hier das Rundum-SorglosPaket geboten. Stars und Sternchen wie Heidi Klum, Boris
Becker, Dieter Bohlen, Detlef D. Soost, Nadja Auermann
oder Michail Gorbatschow haben die Dienste von mama
events bereits in Anspruch genommen – und das ist nur ein
kleiner Auszug aus der ewig langen Referenzliste. Ein weiterer
Auszug aus dem Leistungskatalog sieht hingegen so aus:
In punkto Sicherheit geben die qualifizierten Mitarbeiter des
Unternehmens Begleit- und Personenschutz – auch bewaffnet, wenn nötig. Sie sorgen für Hotelsicherheit, machen
Event-Security, Objektschutz, Kid-Guarding und erstellen
Fotos: [email protected], mama events
Auch wir Autoren haben hin und wieder Urlaub. Im Frühjahr
dieses Jahres fuhr ich für einige Tage zum Wintersport nach
Oberhof. Bei herrlichem Wetter drehte ich ein paar Runden
durch das Biathlon-Stadion – wie sich erst später herausstellte, zusammen mit viel Prominenz. Denn kein geringerer
als Bundespräsident Horst Köhler versuchte sich nebst Gattin im Langlauf. Erst nachdem ich ihn erkannt hatte, fiel mir
die Menge der Leute im Hintergrund auf. Unscheinbar, aber
dennoch präsent, waren die Bodyguards. Ein Gespräch mit
Herrn Köhler war ebenso möglich, wie das Schießen von
Fotos, aber jede „schnelle Bewegung“ – da bin ich mir sicher
– hätte zum raschen Abbruch dieser Begegnung geführt.
Die Leibwächter hätten sich zwischen uns gedrängt, unseren
wichtigsten Staatsmann flink zum Auto, einem BMW X5,
gebracht und Gummi gegeben. So oder ähnlich läuft es tagtäglich in einer Agentur ab, die Sicherheits- und FahrdienstService aus einer Hand anbietet, wie die Firma mama events.
Das Unternehmen wurde im Jahr 2000 gegründet, nachdem
der geschäftsführende Gesellschafter Marco Griesche gemeinsam mit Tobias Voigt den Missständen anderer Sicherheits- und Fahrdienste überdrüssig wurde.
Im Namen der Sicherheit:
die Mitarbeiter von Marco Griesche
Business-Magazin für die Autovermietung
ROLLING | PORTRÄT
auf die jeweilige Situation abgestimmte Sicherheitskonzepte.
Auch die Beratung beim Einsatz von Alarmanlagen in Gebäuden und beweglichen Objekten gehört zum Leistungsumfang
in diesem Bereich, wie Marko Münster, der Chef für Sicherheit,
weiß.
Wir bieten mehr
„Die erstklassige Beförderung unserer Fahrgäste erfolgt über
unsere Abteilung Fahrdienst – einem klassischen Chauffeurund Limousinenservice“, sagt Dennis Ranke, Leiter dieses
Bereichs. Je nach Auftrag sind im Schnitt etwa 20 bis 50
Fahrzeuge der Premiumhersteller Audi, BMW oder Mercedes
im Einsatz. Bei mama events beginnt der Fuhrpark mit Wagen
der gehobenen Mittelklasse. Von der repräsentativen LuxusLimousine über den praktischen Business-Van bis hin
zum nützlichen Kleintransporter bieten sämtliche Fahrzeuge höchsten Komfort. Eine hochwertige Innenausstattung mit Leder, Automatik und Navigationssystem
ist selbstverständlich. Beim Kauf des Autos wird auf den
bequemen Einstieg ebenso geachtet wie auf eine komfortable Federung und gedämpfte Innen- sowie Motorengeräusche. Hier kommt die jahrelange enge Zusammenarbeit mit den Autoherstellern zum Tragen. Für die Funktionalität des Geschäftsmodells ist schließlich auch die Flexibilität
der Fuhrparkgröße wichtig – für mama events kein Problem.
Überhaupt: „Geht nicht, gibt es nicht“ ist das persönliche
Motto von Markus Rößler und wird jeden Tag gelebt.
Alles dreht sich um Kunde König
„Unsere Kunden sind Könige – und das dürfen sie ruhig
wörtlich nehmen“, sagt der Projektleiter. Denn auch waschechte Royals wissen die Fürsorge und Kompetenzen des
Berliner Unternehmens zu nutzen und zu schätzen, und
andererseits „lassen wir prinzipiell nichts unversucht, um
jeden Kunden wahrhaft fürstlich zu versorgen.“ Ja, auch
Otto Normal, der etwas auf sich hält, kann die Dienste von
mama events in Anspruch nehmen. Für Privatpersonen gibt
es sogar Spezialtarife. Dass die von Anfang an auf Wachstum
und Flexibilität ausgelegte Firma heute so guten Zuspruch
findet, ist im Wesentlichen zweierlei Aspekten geschuldet:
Zum Einen haben die fünf festen Mitarbeiter aus den Fehlern
anderer Firmen gelernt und diese nicht wiederholt und zum
Anderen legen die Macher von
mama events größten Wert auf
Teamarbeit. „Das Team ist das
Wichtigste in einem Dienstleistungsunternehmen. Ohne die
perfekte Zusammenarbeit untereinander bringen die größten Anstrengungen nichts“, resümiert
Rößler. Hier kennt jeder einzelne
Mitarbeiter – und das sind immerhin 80 bundesweit sowie ein
Personalpool von 2.500 Fahrern
und Sicherheitsleuten – die
Geschäftsleitung persönlich. Das
ermöglicht kurze schnelle Wege.
Die Hauptstadt fest unter Kontrolle:
mama events
Hat die richtigen Mitarbeiter gefunden:
Marco Griesche (v.)
Die Richtung ist klar
Da das Unternehmen weiterhin auf Expansionskurs ist, werden immer wieder zuverlässige, gute Mitarbeiter gesucht.
Dabei legen die Chefs größten Wert auf ein gepflegtes
Äußeres, die richtige Motivation und die Erfahrung im Umgang
mit Mensch und Maschine. So wird das fahrerische Können
immer wieder überprüft und auch das Sicherheitspersonal
wird konsequent fortgebildet. Wer diesen Job macht, braucht
zudem Leidenschaft, wie alle anderen Mitarbeiter hier. Der
Kunde ist König – und dabei bestimmt nicht immer einfach,
aber davon darf sich ein Profi nichts anmerken lassen. Und
auch, wenn nicht immer ein Prominenter zu beschützen oder
zu befördern ist, so hat dieser Beruf einen hohen Glamourfaktor. Wer weiß, vielleicht sitzt schon bei der nächsten Fahrt
der Bundespräsident im Fond der Panzerlimousine. Alles ist
möglich. [scw]
25
Vorschau
Der nächste „Kraftstoff“ erscheint am 27. April 2009.
Darin lesen Sie:
Neue Mobilitätslösungen
Welche Mobilitätsformen gibt es und welche überzeugen im
Alltag? Neben Carsharing als klassischem Lösungsansatz
möchten wir Ihnen die neuesten Modelle der Artenvielfalt
"Mobilität" vorstellen.
Wir vergleichen und durchleuchten - seien Sie gespannt auf
die neuen Ansätze der Mobilitätslösungen. Seien Sie gespannt
auf Mobilität 2.0!
IMPRESSUM
Kraftstoff
Business-Magazin für die Autovermietung
4. Jahrgang
HERSTELLUNG:
Redaktion:
[jh] Jeanette Hefele
[jhs] Julian Horst
[scw] Steffi C. Wank
[email protected]
[email protected]
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HERAUSGEBER:
CCUniRent System GmbH
Allersberger Str. 185
Nürbanum Business Park Gebäude F
90461 Nürnberg
Telefon: +49(0)911-480499-0
Telefax: +49(0)911-480499-29
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CCAutovermietung, CCRaule und CC Rent a car
sind Marken der CCUniRent System GmbH
www.ccunirent.com | www.cc-rentacar.com
V.i.S.d.P.: Jürgen Lobach
Geschäftsführer der CCUniRent System GmbH
Auflage:
9.000 Exemplare
Objektleitung: Susanne Wiegels, Marketingleiterin
der CCUniRent System GmbH
„Kraftstoff“ erscheint ab 2009 zweimal jährlich, im April und
Oktober eines jeden Jahres; in den mit Namen versehenen
Beiträgen wird die Meinung der Autoren wiedergegeben.
Sie erhalten den „Kraftstoff“ über die Marketingabteilung
der CCUniRent
System GmbH. Tel.: +49(0)911-480499-70,
E-Mail: [email protected]
ANZEIGENDISPOSITION:
CCUniRent System GmbH, Anika Löwe, Marketing
Tel.: +49(0)911-480499-70, E-Mail: [email protected]
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Texte und Bildquelle:
wenn nicht anders angegeben CCUniRent System GbmH
Druck:
LLD Service, Reinheim
=
Ab 7°C
Winter!
Wintertaugliche Bereifung
s!
i
e
r
p
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A
e
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die wintertaugliche Bereifung.
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