HR-Portal bei der LGI
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HR-Portal bei der LGI
Das HR-Portal bei der LGI Logistics Group International GmbH als Lösung für Führungskräfte, Mitarbeiter und Personalfachkräfte bei der Personalarbeit. Das Human Resources Management steht vor einer bedeutenden Umbruchphase, die von einer dynamischen Veränderung der Geschäftsprozesse geprägt ist. Die Dezentralisierung bei der Personalarbeit wird zukünftig in den Unternehmen kontinuierlich steigen, um die Wettbewerbsfähigkeit durch Effizienz und Produktivität zu erhöhen. Das gilt für die Personalarbeit in vielen deutschen Unternehmen und für ein dezentral agierendes Unternehmen wie die LGI nicht weniger. Die Personalabteilung der LGI, die ca. 1100 Mitarbeiter sowie 65 Führungskräfte an 16 Standorten betreut, sitzt zentral am Stammsitz und ist organisiert als Service Center. Das Selbstverständnis ist weit von einer reinen Personalverwaltung entfernt. Der Schwerpunkt der Personalarbeit verlagert sich dabei von der administrativen zur beratenden und unterstützenden Tätigkeit. Die Notwendigkeit, den wachsenden Mitarbeiterstamm immer intensiver und umfassender betreuen zu müssen, war 1998 der Anlass für die Einführung eines Personalinformationssystems, welches gleich- zeitig den Grundstein für das später einzuführende HR-Portal legte. Das Intranet, schon seit vielen Jahren im EDVBereich intern für die Systemüberwachung genutzt, fand breitere Anwendung infolge einer Diplomarbeit. Der Inhalt des „HR-Portals“ zu dieser Zeit waren Arbeitsanweisungen und Vordrucke für die Führungskräfte. Als der Anbieter des Personalinformationssystems Persis (Projekt Computersysteme GmbH) Ihre Intranet-Erweiterung just zu dieser Zeit zum Test anbot, ergriff die LGI diese Chance. Im Folgenden eine kurze Darstellung der wesentlichsten Entwicklungsschritte. Anfangs, das war Ende 2001, wurde Persis nur als Datenlieferant für die Telefonlisten gesehen. Schon kurze Zeit später wurde den Führungskräften für geplante und absolvierte Weiterbildungsmaßnahmen Einblick in die Personalstammdaten ihrer Mitarbeiter gewährt. HR-Portal wäre in diesem Zusammenhang noch ein zu großes Wort gewesen. Trotzdem war eine Tür aufgestoßen, das Potential der PersisIntranetlösung war erkannt. Konsequenterweise wurde das HR-Portal auch für Zugänge von außen geöffnet. Über ein Bewerbungsformular auf der Homepage können sich seit 2002 Interessenten bei der LGI bewerben. Die Bewerbung landet im Bewerbermodul von Persis und kann dort direkt weiterverarbeitet werden. Das System unterstützt den vollständigen Workflow, von der Stellenausschreibung im Inter- und Intranet, über die elektronische Bearbeitung und Auswertung der Bewer- bungen bis hin zur Kommunikation mit den Führungskräften und dem Bewerber. Mit der Entscheidung, die Mitarbeitergespräche komplett über ein weiteres Intranet-Modul von Persis durchzuführen, war der Startschuss für das HRPortal von heute gegeben. Seit Mitte 2002 werden die Mitarbeitergespräche mit Hilfe der zielgruppenspezifischen Fragenkataloge durchgeführt, die Leitfaden und Auswertungstool gleichermaßen sind. Mitarbeiter, Führungskraft und Vorgesetzte der Führungskraft können sich jederzeit einen Überblick über die zu führenden Mitarbeitergespräche verschaffen, aber auch auf zurückliegende Gespräche zugreifen. Zudem können über den gesamten Beurteilungszeitraum hinweg Notizen zum Gespräch erfasst werden. Zielvereinbarungen des letzten Gesprächs werden in das aktuelle übernommen und können dort gleichfalls bewertet werden. Mit Persis erstellte Unfallmeldungen waren 2003 ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des HRPortals. Für alle Mitarbeiter des Betriebes, egal ob eigene oder Leihmitarbeiter können System gestützt Unfallmeldungen erstellt werden, wobei für die fest angestellten Mitarbeiter des Unternehmens alle relevanten Daten von Persis bereitgestellt werden, sodass sich die Eintragungen der Führungskraft auf den Arbeitsunfall selbst beschränken können. Anschließend wird der Unfallbericht automatisch an den Sicherheitsbeauftragten weitergeleitet. Ende 2004 wurden die Personalakten digitalisiert und stehen seither Mitarbeitern und Führungskräften auf Anforderung im HR-Portal zur Verfügung. Und das schnell und vor allem datenschutzrechtlich sicher. Mehrere Faktoren sprachen für diese strategische Entscheidung: Erstens die Europäisierung der Logistik-Aktivitäten der LGI, die zu wachsenden Entfernungen zwischen Betriebsstätten und Zentrale führt und zweitens die Tatsache, dass die Personalabteilung der LGI zunehmend Personaldienstleistungen für externe Kunden (verbundene Unternehmen) übernimmt. Nicht zuletzt gab die im Rahmen einer ROI-Betrachtung ermittelte Amortisationszeit von rund einem Jahr den Ausschlag. Wie die Ausführungen erkennen lassen setzt das HR-Portal der LGI den Schwerpunkt bei den Führungskräften und beim Management Self Service (MSS). ESS (Employee Self Service) ist möglich, wird aber nur von wenigen Mitarbeitern zu Änderungen von Bank- und Adressdaten oder zum Einblick in den internen Stellenmarkt oder die Personalakte genutzt. Das liegt vor allem in der Mitarbeiterstruktur der LGI begründet, deren Mitarbeiter mehrheitlich im gewerblichen Bereich beschäftigt sind. Den größten Nutzen erleben die Führungskräfte der mittleren und unteren Führungsebene, die naturgemäß eine größere Führungsspanne und demzufolge auch einen höheren administrativen Aufwand zu bewältigen haben. Für sie bedeutet der Zugriff auf die Mitarbeitergespräche, den Personalstamm, den Aus- und Weiterbildungstand der Mitarbeiter sowie bei Bedarf auf die digitale Personalakte eine deutliche Verbesserung der Informationsversorgung und eine deutlich wahrnehmbare Arbeitserleichterung. Die derzeitigen Anstrengungen zielen vor allem darauf, die Ergonomie und den Mehrwert für die Führungskräfte weiter zu verbessern. So soll z.B. das Angebot an Personal-Formularen und Ad-hocAuswertungen verbessert, stärker auf die täglichen Anforderungen abgestimmt und der Stellenanforderungs- und besetzungsprozess abgebildet werden. Letztendlich bestimmt auch die benutzerfreundliche Administration den Gesamtnutzen des Systems. Das rollenbasierte Benutzerkonzept von Persis erleichtert dem Administrator die klare Regelung der Zugriffsberechtigungen. Die Position und das Aufgabengebiet des Anwenders bestimmen seine Zugriffsrechte. Sobald die Personalabteilung beispielsweise die Versetzung einer Führungskraft durchführt, hat dieser automatisch Zugriff auf seine neuen Mitarbeiter und die mit seiner Position verbundenen Rechte. Die Entwicklung der Einbindung von Mitarbeiter und Führungskraft in die Personalprozesse ist nicht mehr aufzuhalten. Ein HR-Portal ist ein viel versprechender Weg diese notwendigen Prozesse mit der gebotenen Qualität und Effizienz durchzuführen. Die größtmögliche Effizienz wird aber nur durch Kopplung mit dem Personalinformationssystem erreicht. Nur dann wird Doppelarbeit vermieden, werden alle am Prozess Beteiligten durch Workflows unterstützt und zeigt das System die bestmögliche Aktualität. Das Unternehmen: Die LGI ist ein Logistik-Dienstleister mit den Schwerpunkten Tech und Consumer Logistics, Automotive Logistics, Health Care Logistics und Network Logistics. Die Aufgaben reichen von der reinen Lagerhaltung über Produktions-, Distributions- und Ersatzteillogistik, Montagetätigkeiten und Konfektionierung hin zu Retouren- und Reverselogistik. Im Bereich Network Logistics wird ein integriertes Netzwerkmanagement angeboten, das sowohl Frachtmanagement als auch die komplette Zollabwicklung, u.ä. umfasst. 1995 als Joint Venture von Hewlett-Packard und der Willi Betz GmbH gegründet ist die LGI seit 1999 100%ige Willi Betz-Tochter. Die Autorin: Regina Krumm studierte technisch orientierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Stuttgart bevor sie als Prozessingenieurin im Europäischen Verteilzentrum von Hewlett-Packard ihre Laufbahn begann. Sie war 1998 verantwortliche Projektleiterin für die Einführung des Personalinformationssystems Persis und ist heute Leiterin der Personalabteilung bei der LGI Logistics Group International GmbH.