Anleitung für XBMC auf der NEO X5 mit Live-TV.

Anleitung für XBMC auf der NEO X5 mit Live-TV.
Allgemeines
Live-TV heißt hier nicht einen Stream aus dem Internet abzugreifen (wie z.B. bei Zattoo oder
Schoener-Fernsehen und dergleichen), sondern das TV-Signal, welches man zu Hause mittels Kabel, Satellit oder DVB-T empfängt, auf mehrere Clients zu streamen.
Stand dieser Anleitung: Ende Juni, 2013
Voraussetzungen
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Neo X5 mit der Erlaubnis, APK-Dateien auch aus unsicheren Quellen zu installieren.
XBMC. Die Live-TV-Funktionalität habe ich mit der aktuellen Version Frodo (V12.x) nicht
hinbekommen, bei den Nightly-Builds geht ein wenig was, aber nicht wirklich befriedigend.
Wesentlich besser ist die Gotham-Version (die kommende Version 13).
PC mit einem TV-Server (bei mir Windows-Vista-Rechner mit externer DVB-S-USB-Box
und DVBViewer mit installierten Record-Service)
Meine Neo ist mittels LAN-Kabel an meinem Netzwerk angeschlossen. WLAN ist wohl
möglich, kann aber natürlich zu mehr oder weniger heftigen Rucklern während der Wiedergabe kommen. (Ich habe es auch auf einem Tablet am Laufen, dort kommt es durchaus mal
zu diversen Bildstörungen)
Download der Gotham-Version von XBMC:
http://mirrors.xbmc.org/snapshots/android/
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Anleitung war die Alpha-4 aktuell, es soll aber zu jedem
Monatsanfang eine neue Version herauskommen.
Download DVBViewer:
http://www.dvbviewer.com/de/index.php
Den DVBViewer Record-Service bekommt man nur im Mitglieder-Bereich, wenn man für 15,Euro die Pro-Version des Programmes erworben hat. Er ist dort im Beta-Bereich zu finden (ziemlich weit runterscrollen!)
Warum überhaupt XBMC nutzen?
Natürlich kann man auf der Neo auch mit anderen Programmen Live-TV schauen. Es ist lediglich ein UPNP-Player nötig. (z.B. UPNPlay oder MediaHouse)
Jedoch haben diese Lösungen für mich einen entscheidenden Nachteil: Mit einem UPNP-Player
ist die Abfrage von EPG-Daten nicht möglich. Alle diese Player nutzen nur den vom TV-Server bereitgestelltem Stream, stellen aber keine Daten über das aktuelle Programm zur Verfügung.
Zudem wird der Stream abgebrochen, wenn eine andere App in den Vordergrund geholt wird.
Etwas anderes in der Werbepause zu tun (z.B. Mails lesen, im Forum rumstöbern oder nebenher
an seinem Buch arbeiten :) ) gerät damit zu einem Ratespiel: Wann geht der Film weiter, den man
gerade gesehen hatte? Da der Stream von den Playern abgebaut wird, muss der Stream neu aufgesetzt werden, wenn der Player wieder in den Vordergrund geholt wird. Dieses Neu-Aufsetzen kostet
Zeit!
Beim XBMC hat man diese Nachteile nicht. Die App ruft beim TV-Server die EPG-Daten ab und
zeigt sie unter den jeweiligen Sendern ab. So sieht man nicht nur, welchen Sender man gerade sieht,
sondern auch nützliche Zusatzinformationen wie Start, Ende der Sendung, Inhalt etc. Gerade bei
TV-Serien nützliche Informationen :)
Wird XBMC in den Hintergrund geschoben, bleibt der Stream aktiv, lediglich die Bildausgabe
wird unterdrückt, der Ton läuft hingegen weiter und so kann man hören, wann die Werbung endlich
vorbei ist und rechtzeitig die App wieder in den Vordergrund holen. Da der Stream nicht abgebrochen wurde, sieht man sofort auch wieder die Bilder des aktuellen Programms.
XBMC hat nicht nur Vorteile beim Live-TV, das gesamte Programm ist als Medien-Zentrale konzeptioniert, d.h. man kann über diese App seine gesamten Medien abspielen. Zusätzlich bieten zahlreiche Add-Ons beim XBMC auch Zugriff auf weitere Informationen zu seinen Medien-Dateien
(z.B. Informationen aus Filmdatenbanken). Dank diverser AddOns hat man auch Zugriff auf Streaming-Angebote im Netz.
XBMC ist eigentlich ursprünglich für „richtige“ PCs als HTPC (HomeTheaterPC) entwickelt
worden und unterstützt sowohl Windows, Linux als auch OsX. Seit Frodo kam auch die Unterstützung für Android und RaspBerry Pi hinzu.
Damit kann man auf derselben Oberfläche auf den unterschiedlichsten Systemen auf seine
Medien-Dateien zugreifen.
Wie man optimal XBMC nutzt, möchte ich auf die große Community dieses Projektes verweisen:
a) http://xbmc.org/
b) http://forum.xbmc.org/
c) http://www.xbmcnerds.com/ (deutschsprachiges Fan-Forum)
First Steps mit XBMC: Live-TV einrichten.
Ich werde mich hier auf die Einrichtung des Live-TV auf der Neo beschränken. Zuerst einmal
sollte man sich überlegen, welchen BackEnd Server man einrichten möchte. XBMC selbst bietet
keine Unterstützung von Audio- und Videohardware, so dass man auf entsprechende Programme
angewiesen ist. Ich hatte mich für den DVBViewer entschieden. XBMC bietet allerdings auch für
zahlreiche andere TV-Server entsprechende AddOns. (Unter anderem auch für den TV-Server von
MediaPortal, einer anderen HTPC-Software)
1. Zuerst sollte der TV-Server eingerichtet werden und auf Funktionalität geprüft werden. Im
Fall vom DVBViewer bedeutet dies, dass zuerst die Software heruntergeladen und installiert werden muss. (Noch ohne Record-Service) Das Programm entsprechend einrichten und
prüfen, ob man tatsächlich Sender empfangen kann. Danach wird einfach der Record-Service installiert. Er übernimmt die Daten aus der Installation des DVBViewer. Wenn möglich
auf einem anderen PC prüfen, ob der Record-Service tatsächlich übers Netzwerk erreichbar
ist. Bitte daran denken, bei der entsprechenden Frage bei der Installation des Record-Services die Ports für die Windows-Firewall freizugeben. In der Konfiguration des Record-Service können die Ports eingestellt werden, auf denen der Service lauscht.
Erst wenn dies sichergestellt ist, können wir uns an die Einrichtung auf der Neo machen.
2. Herunterladen der apk-Datei von XBMC möglichst an einen Ort, an dem man von der Neo
auch herankommt. Danach wird die apk-Datei auf der Neo installiert.
3. XBMC braucht beim ersten Start ein wenig Zeit, um sich selbst ein wenig zu konfigurieren.
Wenn der Eingangsbildschirm von XBMC erscheint, ist das System zur genaueren Konfiguration bereit. Initial ist auf dem Eingangsbildschirm der Menü-Punkt „Live-TV“ nicht verfügbar.
Diese
Funktionalität
muss
erst
extra
aktiviert
werden!
ACHTUNG: Es gibt Skins, die diesen Menüpunkt grundsätzlich nicht anbieten! Der
Confluence-Skin (default-Skin bei der Installation) stellt diesen Menüpunkt zur Verfügung!
Zuerst sollte man die Sprache, Aussehen und andere wichtige Funktionalitäten des XBMC
nach seinen Wünschen konfigurieren. Dazu den Menüpunkt „System“ und dann „Einstellungen“ auswählen.
Unter Darstellung (engl. Appearance) können der Skin, die Sprache und dergleichen eingestellt
werden.
Danach kann man anfangen das Live-TV-System zu konfigurieren.
Unter „System“ und „Einstellungen“ finden sich auch die Konfigurationseinstellungen für das
Live-TV innerhalb des XBMC:
Damit man es überhaupt im XBMC benutzen kann, muss unter „Allgemein“ überhaupt „aktiviert“ werden. Erst danach steht der Menüpunkt im Hauptmenü zur Verfügung.
Doch damit ist das System noch lange nicht fertig eingestellt! Es muss dem System gesagt werden, welcher TV-Server im Hintergrund auf die entsprechenden Befehle der XBMC wartet. In
XBMC ist dafür der sogenannte PVR-Client verantwortlich. Dieser Client ist in Form eines Addons im System hinterlegt.
Daher also anschließend in den Bereich „Add-ons“ wechseln. Unter „Deaktivierte Add-ons“
die „PVR-Clients“ auswählen.
Dort den gewünschten Clienten auswählen.
Bevor er aktiviert wird, sollte er erst einmal konfiguriert werden, denn sobald er aktiviert wird,
versucht XBMC und das Add-on Kontakt mit dem eingestellten TV-Server zu nehmen, was zu ständigen Fehlermeldungen führt.
Je nach benutzten PVR-Clienten stehen hier die unterschiedlichsten Optionen zur Verfügung.
Beim DVBViewer-Clienten kann man zum Beispiel statt der originären Sender-Liste die FavoritenListe des Systems nutzen. Damit XBMC diese Liste nutzen kann, muss man sie an einem Ort hinterlegen, der von der Neo gefunden wird. Der Speicherort wird direkt im Clienten hinterlegt.
Ist der Client erfolgreich konfiguriert, muss das Add-on aktiviert werden. Sollte alles richtig hinterlegt worden sein, bekommt man eine kurze Meldung, dass die Verbindung erfolgreich aufgebaut
wurde.
TV genießen
Alles fertig eingerichtet? Dann sollte ab sofort im Hauptmenü vom XBMC der Menüpunkt
„Live-TV“ erscheinen.
Die Möglichkeit von Aufnahmen und Timer über die Live-TV-Schnittstelle zu programmieren,
habe ich noch nicht getestet, aber auch damit hat man über XBMC mehr Möglichkeiten als mit einem normalen UpnP-Player!
Das Thema EPG-Daten hatte ich ja bereits oben erwähnt, hier hat man die Möglichkeit das aktuelle Sender-Programm einzusehen und das alles ohne extra eine TV-Zeitschrift zu Rate zu ziehen.
Die Reihenfolge der Sender entspricht der eingestellten Senderliste vom PVR-Clienten. Diese
findet sich natürlich auch in der Liste der TV-Kanäle wieder.
Die EPG-Informationen passen sich sofort beim überstreichen des Senders mit der Maus an. Erst
bei Click auf den Sender wird der Stream aufgebaut und die Live-Vorschau beginnt nach wenigen
Sekunden.
Ein weiterer Click in das Vorschau-Fenster vergrößert die Ansicht auf FullSize.
Für kurze Zeit wird die Steuerungsleiste und die EPG-Daten (mittels OSD) eingeblendet.
Zurück zur Sendeliste kommt man, wenn der Stream gestoppt wird. Allerdings können auch über
die beiden Steuerungspfeile durch die Senderliste nach oben bzw. unten gesprungen werden.
Was geht und was geht nicht?
Bei der Benutzung des Programms sollte einem klar sein, dass es sich hier um eine Alpha-Version handelt. Das bedeutet, sie ist nicht wirklich stabil. Es kommt beim Verwenden öfters vor, dass sie
ohne Fehlermeldung sich einfach beendet. Bisher ist mir dies hauptsächlich beim Zappen passiert.
Während eines Live-Streams im Vordergrund ist es mir bisher noch nicht passiert. Allerdings ist es
mir ein paar mal beim Wiedervorholen der Hintergrund-App passiert. Ich denke, dass im Laufe der
Entwicklung von XBMC die Version wesentlich stabiler werden wird.
Des Weiteren ist der eingebaute Player in XBMC nicht für Hardware-Unterstützung geeignet.
Daher ist die Darstellung extrem von der Leistungsfähigkeit der Box abhängig. Je mehr Hintergrund-Prozesse am Laufen sind, um so problematischer ist die Wiedergabe.
Es gibt zwar auch im XBMC die Möglichkeit externe Player zu konfigurieren (in der stabilen
Frodo-Version ist dies mit dem MXPlayer voreingestellt). Meine Versuche mit der eingesetzten Alpha-Version gingen diesbezüglich jedoch schief.
Stabile Frodo-Version gegen Alpha-Version
Alles, was in der Gotham-Version geht, sollte theoretisch auch in der stabilen Frodo-Version gehen. Zumindest sind dort alle Einstellungen identisch zu machen. Jedoch war es mir nicht vergönnt,
den externen Player auszustellen und mit aktiviertem externen Player bekommt man im Live-TVBereich die Meldung, dass man bestätigen soll, wenn der externe Player beendet wurde. Alle Suchen im Netz nach einer Lösung für dieses Problem zeigte, dass es nicht nur mir so ging.