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09.3.2009 Experimente am Fermilab Beschleuniger entdecken seltene einzelne Top-Quarks - Göttinger Teilchenphysiker beteiligt Die Göttinger Teilchenphysik, die sich seit Oktober 2006 im Aufbau befindet, kann einen weiteren Erfolg verzeichnen. Wissenschaftler der internationalen CDF und DØ Kollaborationen am “Fermi National Accelerator Laboratory”, Fermilab, haben Teilchen Kollisionen beobachtet, in denen einzelne Top-Quarks produziert werden. Die Entdeckung einzelner Top-Quarks bestätigt wichtige Parameter des Standardmodells der Elementarteilchenphysik, z.B. die Anzahl der Quarks, und hat eine große Bedeutung für die laufende Suche nach dem Higgs Teilchen am Tevatron, dem derzeit höchstenergetischen im Betrieb befindlichen Teilchenbeschleuniger. Bisher wurden Top-Quarks nur in der Produktion durch die starke Kraft beobachtet. Diese Wechselwirkung führt zur Produktion von Top-Quark Paaren. Die Produktion einzelner TopQuarks, die durch die schwache Kraft vermittelt wird und experimentell schwieriger zu identifizieren ist, wurde nun beobachtet, fast genau 14 Jahre nach der Entdeckung des TopQuarks in 1995. Im Vergleich zur Suche nach der Produktion einzelner Top-Quarks ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen einfach. Nur eine von 20 Milliarden Proton-Antiproton Kollisionen erzeugt ein einzelnes Top-Quark. Hinzu kommt, dass das Signal dieser seltenen Ereignisse leicht durch andere “Untergrund” Prozesse vorgetäuscht werden kann, die in wesentlich höherer Rate stattfinden. Die Endeckung der Produktion einzelner Top-Quarks stellt eine Herausforderung dar, die mit der Suche nach dem Higgs Boson vergleichbar ist, da in beiden Fällen ein extrem kleines Signal aus einem riesigen Untergrund extrahiert werden muss. Moderne Analysetechniken, die für die Entdeckung einzelner Top-Quarks entwickelt wurden, werden inzwischen in der Higgs Boson Suche eingesetzt. Außerdem haben Signale einzelner Top-Quarks bzw. des Higgs Bosons gemeinsame Untergrund Beiträge, und einzelne Top-Quarks selber stellen einen Untergrund zur Produktion von Higgs Teilchen dar. Zur Entdeckung einzelner Top-Quarks haben Physikerinnen und Physiker der internationalen CDF- und DØ-Kollaborationen unabhängig die Aufzeichungen der Proton-Antiproton Kollisionen in den jeweiligen Experimenten durchkämmt. Beide Teams haben mehrere Tausend Kollisionsereignisse identifiziert, die den Erwartungen der Produktion einzelner TopQuarks entsprechen. Ausgefeilte, statistische Analysen und detaillierte Modellierung des Untergrundes haben gezeigt, dass einige Hundert Kollisionsereignisse das echte Signal erzeugt haben. Am 4.März 2009 haben beide Teams ihre unabhängigen Ergebnisse an Physical Review Letters eingereicht. Die beiden Kollaborationen haben vorher vorläufige Ergebnisse zur Suche nach einzelnen Top-Quarks berichtet. Seit dem haben die Experimentalphysikerinnen und Physiker die Datenmenge mehr als verdoppelt und die Ereignisauswahl und die Analysemethoden noch weiter verfeinert und damit die Entdeckung ermöglicht. Für jedes der beiden Experimente ist die Wahrscheinlichkeit, dass Untergrund Ereignisse das Signal vorgetäuscht haben, nur noch 1 : 4 Millionen, was typischer Weise in der Wissenschaft als Entdeckung angesehen wird. Weitere Entdeckung werden in der Zukunft erwartet. “Ich bin begeistert, dass CDF und DØ dieses Ziel erreicht haben” sagt Fermilab Direktor Pier Oddone. “Die beide Kollaborationen haben diesen seltenen Prozess in den letzten fünfzehn Jahren gesucht, also damit schon vor der Entdeckung des Top-Quarks 1995 begonnen. Die Untersuchung dieser subatomaren Prozesse in weiterem Detail könnte ein Fenster zu Physik Phänomenen jenseits des Standardmodells öffnen”. Göttinger Teilchenphysiker am II. Physikalischen Institut sind an dieser Entdeckung beteiligt. Prof. Dr. Arnulf Quadt hat die Physik Arbeitsgruppe zum Top-Quark im DØ-Experiment 2003-2004 geleitet und war 2004-2005 als stellvertretender Physik-Koordinator von DØ für die Entwicklung der Suche nach einzelnen Top-Quarks verantwortlich. Dr. Lisa Shabalina hat in 2007-2008 die Top-Quark Physik Arbeitsgruppe geleitet und die Verfeinerung der jetzt erfolgreichen Datenanalyse ausgearbeitet. Kommentare für Editoren: Fermilab, das “U.S. Department of Energy's Fermi National Accelerator Laboratory” mit Sitz in der Nähe von Chicago, betreibt das Tevatron, den momentan weltweit höchstenergetischen Teilchenbeschleuniger. Die “Fermi Research Alliance LLC” betreibt Fermilab unter Leitung des DOE. CDF ist ein internationales Experiment mit 635 PhysikerInnen aus 63 Institutions in 15 Ländern. D0 ist ein international Experiment mit 600 PhysikerInnen aus 90 Instituten in 18 Ländern. Finanziert werden die CDF und D0 Experimente vom “ DOE's Office of Science”, die “National Science Foundation”, und einer Anzahl internationaler Förderagenturen, unter anderem durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Die CDF Kollaborations Institute findet man hier: http://www-cdf.fnal.gov/collaboration/index.html Die D0 Kollaborations Institute findet man hier: http://www-d0.fnal.gov/ib/Institutions.html Kopien der beiden wissenschaftlichen Publikationen, die an Physical Review Letters eingereicht wurden, sind hier:: http://arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/0903/0903.0814v1.pdf http://arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/0903/0903.0850v1.pdf InterAction Collaboration media contacts: Fermilab, USA: Judy Jackson, +1-630-840-3351, [email protected] CERN, Switzerland: James Gillies, + 41 22 76 74101, [email protected] TRIUMF, Canada: Tim Meyer, +1-604-222-7674, [email protected] Institute of High Energy Physics, Beijing, Peoples Republic of China: Tongzhou Xu, + 86 10 88233105, [email protected] IN2P3-CNRS, France: Alain de Bellefon, + 33 01 44 96 47 51, [email protected] IRFU CEA-Saclay, France: Yves Sacquin, + 33 01 69 08 60 81, [email protected] DESY, Hamburg, Germany: Christian Mrotzek, +49 40 8998-1665, [email protected] INFN, Italy: Vincenzo Napolano, + 39 06 6868162, [email protected] KEK, Japan: Youhei Morita. + 81 029 8796047, [email protected] Nikhef, Netherlands: Sijbrand de Jong, +31 6 20403689, [email protected] Joint Institute for Nuclear Research, Dubna, Russia: Boris Starchenko, + 7 096 221 6 38 24, [email protected] Science and Technology Facilities Council, United Kingdom: Peter Barratt, + 44 (0) 1793 442025, + 44 (0) 787 602 899 (mobile), [email protected] Lawrence Berkeley National Laboratory, California, USA: Lynn Yarris, +1-510-486-5375, [email protected] For more information on the InterAction Collaboration, visit www.interactions.org