Grundlagentext Passionszeit bis Pfingsten für den Unterricht der

Transcrição

Grundlagentext Passionszeit bis Pfingsten für den Unterricht der
Grundlagentext Passionszeit bis Pfingsten
für den Unterricht der Klassen 5-6
Inhaltsübersicht
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
1
2
3
4
5
6
Seite 7
Seite 8
Seite 9
Seite 10
Seite 11
Seite 12
Zeitrahmen
Palmsonntag
Karwoche, Jesus im Tempel
Karwoche, die Reden von Jesus über die Endzeit
Karwoche, Prophetie über Jesus
Karwoche, Gründonnerstag, die Fußwaschung, das
Passahfest und Abendmahl
Karwoche, Gebet, Gefangennahme und Verhör von
Jesus vor dem Hohen Rat, Verleugnung
durch Petrus
Karwoche, Karfreitag, Verurteilung durch Pilatus und
Geißelung von Jesus
Karwoche, Karfreitag, die Kreuzigung und Grablegung
Ostersonntag, die Auferstehung und Begegnungen mit
Jesus
Himmelfahrt
Pfingstfest
Gestaltung
Die Schülermoderatoren begleiten die
Ausführungen und die Inhalte der
Arbeitsblätter
und ich bin
Lisa
Wir sind
Tina und Paul
Ergänzungsmaterial
auc: Landkarte Israel zur Zeit des Lebens von Jesus
auc: Übersicht über die Passionszeit in den vier Evangelien
auc: Arbeitsblätter Klassen 4-5
auc: Arbeitsblätter Klassen 5-6
auc: Arbeitsblätter Klasse 6
auc: Kreis des Kirchenjahres
auc: Übungskalender
Literaturhinweise
Lutherbibel, VdhS Eschenburg: (c) 1999 Deutche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Kleiner Bibelführer, Brunnen-Verlag, ISBN 978-3-7655-5869-6
Großer Bibelführer, Brunnen-Verlag, ISBN 978-3-7655-1487-6
Brunnen-Bibel-Atlas, Brunnen-Verlag, ISBN 978-3-7655-5730-9
Tempel-Modell, Tempel in Jerusalem zur Zeit von Jesus, Modell zum Ausschneiden und Zusammenkleben, (c) Aue-Verlag GmbH, Möckmühl
Ausführliche Info: www.auc-online.net: Medienbox: Feiertage - Christliche Feiertage und Schnellstart Arbeitsblätter
auc - Unterrichtsmittel © 2014
Klassen 5 - 6
Grundlagentext Passionszeit bis Pfingsten
1
Was wisst ihr über die Feiertage Ostern,
Himmelfahrt und Pfingsten?
Nun, wir wollen es euch kurz erklären.
Hallo,
ich bin Lisa
Die alten Osterbräuche, wie das Osterwasser, die
Fruchtbarkeitssymbole Hase und Ei usw. stammen
aus dem heidnischen Götterglauben. Damals feierten
die Menschen das Fest der Sommersonnenwende.
Sie verehrten die Göttin der Morgenröte Ostara.
Durch Unterwerfung und Opfer sollte der Zorn der
Götter besänftigt werden.
und wir
sind
Tina
und
Paul
Die Christenheit der ganzen Welt feiert das Fest der Leiden und
Auferstehung von Jesus Christus, seine Himmelfahrt und die Entstehung
der Gemeinde zu Pfingsten.
Das christliche Osterfest wurde durch Kaiser Konstantin 325 n. Chr. erstmals
eingeführt. Die Kirche leitete den Namen "Ostern" von Osten ab, der Himmelsrichtung
des Sonnenaufganges und der Glaubensausrichtung nach Osten, nach
Jerusalem. Vorbilder der christlichen Feste sind die Feste der Israeliten
und des Judentums, weil durch Jesus Christus deren
prophetische Bedeutung in Erfüllung ging.
So, jetzt schauen
wir uns den
Kalender an:
Der Osterzyklus
Das Osterfest wird jedes Jahr neu festgelegt. Es wird am Sonntag nach dem ersten
Frühlingsvollmond gefeiert. Danach richten sich dann die Zeitpunkte für Himmelfahrt
und Pfingsten.
Ostern
Aschermittwoch
Karfreitag
Gründonnerstag
Christi
Himmelfahrt
Ostersonntag
Palmsonntag
40 Tage
Pfingsten
10
7
50 Tage
46 Tage
Passionszeit
57 Tage
60 Tage Osterfestzeit
Ausführliche Info: www.auc-online.net: Medienbox: Feiertage - Christliche Feiertage Herkunft der kirchlichen Feiertage (Tab.und Text)
auc - Unterrichtsmittel © 2014
Triniatis
7
2
So
Jesus Christus kam nach Jerusalem
Hallo, ich
nehmen euch
jetzt mit in
das Land
Israel !
Jesus lebte vor etwa 2000 Jahren im Land Israel. Er
wurde in Bethlehem geboren und lebte in Nazareth
in einfachen Verhältnissen. Er war Zimmermann,
Lehrer und Prediger. Er war kein gewöhnlicher
Mensch, sondern der Sohn Gottes, der Messias,
auf den das Volk wartete. Das hatten die Propheten
mehrfach vorhergesagt. Die Menschen liebten ihn,
weil er Gottes Reich verkündigte wie kein anderer
es konnte, Kranke heilte, allen half und den
Menschen ihre Schuld vor Gott vergab. Die Obersten
und Gelehrten waren jedoch sehr neidisch und
wollten ihn umbringen. Trotzdem reiste Jesus
mit seinen zwölf Jüngern nach Jerusalem. Dort
wollten sie gemeinsam das jüdische Passahfest
feiern.
Sie kamen an kleinen Ortschaften mit niedrigen, sauberen Lehmhütten vorbei. Frauen in langen
Kleidern holten Wasser aus den Brunnen, mahlten Getreide zu Mehl und backten leckeres Brot
im Backofen. Einige spannen Schafwolle, andere webten Leinfäden zu Stoffen. Ein alter Mann
arbeitete an einem Erzwerkzeug, ein zweiter fertigte Sandalen
und Behälter aus Tierfellen.
Unterwegs trafen sie Schafhirten und einige Bauern, die ihre Felder bearbeiteten. Hinter ihnen
rumpelte ein Holzkarren heran, der von einem Esel gezogen wurde. Er war beladen mit
Getreide, Fellen und Gewürzen. Andere Händler folgten und überholten die kleine
Reisegesellschaft. Da drehten sich einige um. "Ist das nicht Jesus mit seinen Jüngern?"
"Natürlich!" Sie grüßten und eilten davon. Die Kunde von seinem Kommen war bereits in
Jerusalem bekannt.
Palmsonntag
"Er kommt!" riefen sich die Leute zu. Sie eilten
ihm entgegen. Sie begrüßten ihn mit Palmzweigen und breiteten ihre Kleider auf dem
Weg vor ihm aus. Alle jubelten und riefen:
" Hosianna, sei gepriesen, der da kommt
im Namen unseres Herrn, unseres
Gottes. Hosianna, hilf uns!".
Jesus ritt auf einem jungen Esel in die Stadt.
Schon lange wartete das Volk auf den angekündigten Retter, ihren Messias. Zudem
litten sie unter der römischen
Besatzungsmacht und den
vielen Abgaben,
die sie zu leisten
hatten.
Gottes Verheißung galt aber in erster Linie der Rettung seines Volkes
von ihren eigenen Verfehlungen und Sünden. Das erkannten sie aber
damals noch nicht. (Matthäus 1,21)
Ausführliche Info: "Der kleine Bibelführer", ISBN 978-3-7655-5869-6, "Der große Bibelführer",
ISBN 978-3-7655-1487-6, Brunnenverlag,
auc - Unterrichtsmittel © 2014, Bild: Kinderbibel "Gott hält sein Wort", VLB Groß Oesingen
3
Eine ereignisreiche Woche begann.
Heute nennen wir sie die Karwoche (Kara = Klage/Trauer).
Jesus im Tempel in Jerusalem
In Jerusalem ging Jesus in den Tempel,
das Gotteshaus der Israeliten, das Haus
seines Vaters. Dort ging es zu, wie auf
einem Jahrmarkt. Zornig jagte Jesus die
Händler davon. Im Tempel lehrte Jesus
und las aus den alten Schriften, der
Thora. Er sprach in Gottes Vollmacht und
erklärte den Menschen die Auferstehung
und vieles andere vom Reich Gottes.
Dann sah er, wie eine arme Witwe einen
geringen Betrag in den Spendenkasten legte - es war ihr ganzes
Vermögen! Das bewegte Jesus sehr. Die Reichen gaben nur von ihrem
Überfluss. Jesus sah den Menschen ins Herz und warnte alle vor der
Heuchelei der Schriftgelehrten und vor den hochmütigen Menschen.
Das Reich Gottes ! Jesus erklärte es anhand von
Beispielen. Das war verständlich
und anschaulich.
In 4
-
Gleichnis vom Hochzeitsmahl
Gleichnis der ungleichen Söhne
Gleichnis der bösen Weingärtner
Gleichnis der törichten und
klugen Jungfrauen
- Gleichnis der anvertrauten
Zentner
Evangelien
nachzulesen:
Matthäus, Markus,
Lukas und
Johannes
Gottes Reich
Was ist das höchste Gebot?
Das fragte ein Schriftgelehrter Jesus. Wisst ihr es? Jesus antwortete:
"Du sollst den Herrn, deinen Gott,
lieben von ganzem Herzen, von
ganzer Seele und von ganzem
Gemüt." (5.Mose 6,5)
Dies ist das höchste und größte Gebot. Das
andere aber ist dem gleich:
"Du sollst deinen Nächsten lieben,
wie dich selbst." (3. Mose 19,18)
Ausführliche Info: www.auc-online.net, Medienbox - Feiertage - Christliche Feiertage Ostern - Übersicht der Passionszeit in den vier Evangelien
auc - Unterrichtsmittel © 2014, Bilder: Kinderbibel "Gott hält sein Wort", VLB Groß Oesingen
4
Die Rede von Jesus über die Endzeit
(Matthäus 24,1-51 und 25,1-46; Markus 13,1-37,
Lukas 21,5-38)
Mo, Di, Mi, Do, ...
Jesus blickte mit
seinen Jüngern auf
die Stadt Jerusalem
und den herrlichen
Tempel.
Da
weinte
Jesus über die Stadt
und seine Bewohner.
Er weinte über ihren
Unglauben. Er
wusste: Sie würden
ihn verwerfen und
umbringen. So wie sie
ihn töten werden,
würde ihre Stadt und
der Tempel auch
zerstört werden. Das
geschah dann nach
70 Jahren tatsächlich.
Jesus würde jedoch
nach drei Tagen
auferstehen und
Neues schaffen.
Auf dem Ölberg erklärte Jesus
seinen Jüngern, was geschehen würde.
- Der Tempel wird abgerissen werden, kein Stein wird auf dem anderen
bleiben.
- Es werden viele in meinem Namen kommen, um euch zu täuschen. Es
werden falsche Propheten auftreten. Hört nicht auf sie.
- Das Böse wird zunehmen, Kriege und Aufruhr unter den Völkern,
Hunger und Katastrophen. Aber das ist noch nicht das Ende.
- Sie werden auch euch verfolgen und zu töten suchen, aber seid
standhaft. Das Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf der
ganzen Erde, erst dann wird das Ende kommen.
- Es werden große Zeichen geschehen, die Kräfte des Himmels werden
erschüttert werden und der Sohn des Menschen (Jesus Christus) wird in
einer Wolke auf die Erde kommen in großer Kraft und Herrlichkeit und
die Völker werden vor ihm verzagen.
- Seid nun wachsam, denn ihr wisst nicht, an welchem Tag der Herr
kommt.
- "Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte
werden nicht vergehen."
frei erzählt nach den Evangelien Matthäus, Markus und Lukas
Ausführliche Info: www.auc-online.net, Medienbox - Feiertage - Christliche Feiertage Ostern - Übersicht der Passionszeit in den vier Evangelien
auc - Unterrichtsmittel © 2014, Bilder: Kinderbibel "Gott hält sein Wort", VLB Groß Oesingen,
Foto: Tempel in Jerusalem zur Zeit von Jesus, Modell zum Ausschneiden und Zusammenkleben,
(c) Aue-Verlag GmbH Möckmühll
5
Mo, Di, Mi, Do, ...
Aus den alten Schriften
Jesus sprach von seinen kommenden Leiden:
"Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem und es wird alles vollendet
werden was durch die Propheten geschrieben ist über den
Menschensohn (Jesus). Denn er wird überliefert werden an die
Heiden, und er wird verspottet und misshandelt und angespuckt
werden. Sie werden ihn geißeln und töten und am dritten Tag wird
er auferstehen."
Das ist das dritte Mal, dass er selbst seinen Leidensweg ankündiget.
frei nach Lukas 17,31-34
Prophezeihung
Altes Testament
Teil 1 der Bibel
Jesaja 9,5-6; 7,14 .
Micha 5,1 .
Jesaja 59,20 .
Inhalt der Prophezeihung
Geburt von Jesus
sein Geburtsort
sein Auftrag
Erfüllung
Neues Testament
Teil 2 der Bibel
Lukas 1,26-38; 2,1-20
Lukas 2,4 u.15
Markus 10,45; Römer 3,24
Psalm 56 u. 69 . seine Verfolgung und Ablehnung Matthäus 26,3-4;
Lukas 19,14
Sacharia 11,12 und .
Psalm 55,14-15,24 .
Psalm 109,2-3 .
Psalm 22,15 u.17 .
der Verrat des Judas
die falsche Anklage
die Kreuzigung
Luk.22,1-6;Matth.26,47-54;27,3-10
Matthäus 26,59-60
Matth.27,32-56; Joh. 19,17-18
Psalm 109,4 .
das Gebet für seine Feinde
Lukas 23,34
Jesaja 53,9 u.12 .
der Tod unter Verbrechern
Lukas 23,33
Psalm 22,19 .
Verlosung des Gewandes
Johannes 19,24
Psalm 34,21 .
kein Bein wird ihm gebrochen
Johannes 19,33 u.36
Psalm 22,17; Sacharia 12,10 .
er wird durchstochen werden
Johannes 19,18 u.34
Psalm 40,7-9 .
Jesaja 53,4-6 u.12 .
Psalm 16,9-11; 30,4; 118,17 .
Psalm 68,19; 110,1 .
Sacharia 12,10; 14,3-5 .
sein freiwilliger Tod
die stellvertretenden Leiden
seine Auferstehung
seine Himmelfahrt
seine 2. Wiederkunft
Johannes 10,17; 15,13
Matth. 8,16-17; 1.Petrus 2,24
Johannes 20
Apostelgeschichte 1,9-11
Offenbarung 19 u. 20
Ausführliche Info: www.auc-online.net, Medienbox - Feiertage - Christliche Feiertage Ostern - Übersicht der Passionszeit in den vier Evangelien
auc - Unterrichtsmittel © 2014
6
Jesus feierte das Passahfest in Jerusalem
Donnerstag
Am Passahfest erinnerten sich die Israliten an ihren Auszug aus
Ägypten nach 400jährigem Sklavendienst. Damals schlug Gott den
Pharao mit zehn Plagen. Ein geschlachtetes Lamm bewahrte die
Israeliten vor dem Tod der Erstgeborenen in ihren Familien. Wie
damals schlachteten sie zum Fest ein Lamm und aßen es mit
ungesäuertem Brot und Kräutern und dankten ihrem Gott für seine
große Rettung. (heute wird es auch Sederfest genannt)
Jesus erklärte seinen Jüngern, dass auch er stellvertretend
getötet werden muß. Johannes der Täufer, der ein
großer Prophet war, wies auf Jesus hin: "Siehe,
das Lamm Gottes, das der Welt Sünde
trägt! (Johannes 1,29)
Das Fest im Obersaal
Mit großer Sehnsucht hatte Jesus dieses Fest erwartet. Er würde es zum letzten
Mal mit seinen Jüngern feiern. Er sprach von Gottes Reich, seinen kommenden Leiden
und tröstete seine Jünger. Er wusste, dass Judas Iskariot ihn verraten und sogar
Petrus ihn verleugnen würde. Das Herz war ihm schwer. Inzwischen überlegten die
Jünger, wer wohl der Größte von ihnen sei. Da legte Jesus sein Oberkleid ab, nahm ein
Handtuch, eine Schüssel und den Wasserkrug und
Dann ging Judas
Iskariot, einer der
Jünger, zu den
Hohenpriestern, um
Jesus für 30 Silberstücke zu verraten.
Es war finster und
in seinem
Herzen
war es
auch
Nacht
geworden.
wusch den Jüngern die
Füße. Das war sonst die
Aufgabe der Sklaven.
Nur Petrus wehrte
sich. Jesus sagte ihm,
dass er sonst keine
Gemeinschaft mit ihm
habe. Dann lehrte
Jesus sie:
"Wer in Gottes Reich groß sein möchte, muss
zuerst lernen, anderen zu dienen, so wie ich
es euch gezeigt habe."
(frei nach Johannes 13,1-15)
Nach dem eigentlichen Festmahl gab ihnen Jesus
die Zeichen eines neuen Bundes:
Das Gedächtnismahl
oder das erste
Abendmahl
Er nahm Brot
, sprach ein Dankgebet und gab
es den Jüngern: "Das ist mein Leib. Wie dieses Brot
werde ich gebrochen werden und für euch sterben."
Dann reichte er den Jüngern den Weinbecher
und sagte: " Dies ist mein Blut, das für euch
vergossen wird zur Vergebung der Sünden."
Es ist sein letzter Wunsch: "Tut dies zu meinem
Gedächtnis, bis ich komme."
(frei nach den vier Evangelien)
Ausführliche Info: www.auc-online.net, Medienbox - Feiertage - Christliche Feiertage Ostern - Übersicht der Passionszeit in den vier Evangelien
auc - Unterrichtsmittel © 2014, Bilder: Kinderbibel "Gott hält sein Wort", VLB Groß Oesingen
7
Gründonnertag - Karfreitag
Der Gründonnerstag ist ein trauriger Tag.
Eigentlich sollte es Grein-Donnerstag heißen greinen heißt nämlich weinen.
Do
Es war Abend geworden. Sie sangen ein Loblied, verließen Jerusalem und gingen in den
Garten Gethsemane. Jesus hatte Petrus, Jakobus und Johannes bei sich. Dann ging er
etwas weiter um zu beten. Er hatte große
Angst. Deshalb bat er Gott:
"Lieber Vater, wenn du willst, so nimm diesen
Leidensweg von mir weg, doch nicht mein,
sondern dein Wille geschehe."
Dies betete er drei Mal. Seine Jünger waren
inzwischen vor Traurigkeit eingeschlafen.
Da sahen sie schon eine Menge Soldaten mit Fackeln
und Waffen kommen. Ihr Anführer war Judas Iskariot.
Der kam und küsste Jesus so auffällig, dass die Soldaten Jesus gefangen nehmen konnten.
Petrus wollte mit dem Schwert kämpfen und schlug einem Soldaten das
Ohr ab. Aber Jesus wollte keine Gewalt. Er heilte
sogar das Ohr des Verletzten wieder.
Dann ließ sich Jesus freiwillig binden und abführen.
Die Jünger hatten große Angst und flohen in die
Nacht.
Die Menge führte Jesus zu dem Palast des
Hohenpriesters, Kaiphas. Dort wurden sie bereits
erwartet. Am frühen Morgen wurde Jesus sofort
verhört und verurteilt.
Petrus folgte von fern. Er konnte das alles
noch nicht richtig fassen. Er saß draußen
am Feuer und wärmte sich. Da wurde er
von drei verschiedenen Leuten
erkannt. Aber er war feige und
verleugnete seinen Herrn
drei Mal und er ging weg.
Da krähte der Hahn zum
zweiten Mal und er dachte
an die Warnung von
Jesus und
weinte sehr.
Vor dem Hohenpriester Kaiphas traten viele falsche
Zeugen auf, fanden aber keine Schuld
an Jesus. Der schwieg jedoch. Erst unter dem
Eid des Kaiphas bestätigte Jesus, dass er
Gottes Sohn sei. Da zerriss der Hohepriester seine
Kleider und erklärte wütend: "Das ist
Gotteslästerung, wir brauchen keine Zeugen mehr,
er ist des Todes schuldig."
Ausführliche Info: www.auc-online.net, Medienbox - Feiertage - Christliche Feiertage Ostern - Übersicht der Passionszeit in den vier Evangelien
auc - Unterrichtsmittel © 2014, Bilder: Kinderbibel "Gott hält sein Wort", VLB Groß Oesingen
8
Karfreitag, die Verurteilung von Jesus
Fr
Was an diesem Tag geschah, ist kaum zu fassen. Es ist ein
Justizskandal. Jesus wird in den Verhören dreimal für
unschuldig erklärt und dann, dann wird er gefoltert und zum
Tod am Kreuz verurteilt. Wie konnte das passieren?
Die Obersten des Volkes der Juden wollten Jesus aus Neid und Missgunst beseitigen. Sie
durften aber unter der römischen Vorherrschaft selbst kein Todesurteil vollstrecken. Diese
Recht hatten nur die Römer.
Jesus durchlitt eine grauenhafte Nacht. Er wurde verspottet, geschlagen, angespuckt
und gequält. Er kannte seinen göttlichen Auftrag und wollte diesen schweren Weg bis
zum Ende gehen. Am Morgen wurde Jesus dem Statthalter in Jerusalem, dem Pontius
Pilatus vorgeführt. Dieser verhörte ihn und fand keinerlei Schuld an ihm.
Da die Freilassung eines Gefangene zum Fest Brauch war,
war, gedachte Pilatus Jesus freizugeben. Aber das wütende
Statthalter
Volk forderte die Freilassung des Verbrechers Barabbas
Pontius Pilatus
und die Kreuzigung von Jesus. Sie riefen: "kreuzige ihn,
kreuzige ihn." Er sagte:
"Ich finde keine Schuld an ihm!"
________________________________________________
Pilatus wusch seine Hände, zum Zeichen, dass er keine
Schuld am Tod dieses Gerechten habe wollte.
Das Volk bedrängte ihn aber sehr. Wenn er sich weigere, dann
handle er gegen den Kaiser.
Da fürchtete sich Pilatus. Er ließ Jesus geißeln und verurteilte
Jesus zum
Todesurteil:
Kreuzigung
Pilatus ließ folgende
Überschrift am Kreuz
anbringen:
Tod am Kreuz.
Dann zog man Jesus einen
Umhang an und setzte ihm eine
Dornenkrone auf den Kopf.
Rohe Soldaten schlugen sie
ihm mit einem Rohr auf das
Haupt. All das
ertrug er still.
So misshandelt musste Jesus das Holzkreuz
durch die Stadt Jerusalem zur
INRI
"Dies ist Jesus,
der König
der Juden."
J
N
R
J
= Jesus
.
= Nazarenus.
= Rex
.
= Judaeorum
Richtstätte Golgatha
___________________________________
schleppen. Aber er war zu entkräftet und
Simon von Kyrene trug es für ihn. Heute wird
dieser Weg Via Dolorosa genannt.
Es war vormittags um
9.00 Uhr. Golgatha
Richtstätte
Da nagelten die Kriegsleute Jesus mit den
Händen und Füßen an das Holzkreuz und
richteten es auf.
Mit ihm wurden zwei Verbrecher
gekreuzigt.
Ausführliche Info: www.auc-online.net, Medienbox - Feiertage - Christliche Feiertage Ostern - Übersicht der Passionszeit in den vier Evangelien
auc - Unterrichtsmittel © 2014, Bilder: Kinderbibel "Gott hält sein Wort", VLB Groß Oesingen, Pilatusbild:aus Margitta
Paul Kindermalbibel, (c) CV Dillenburg; Fotos: Stiftung Missionswerk Werner Heukelbach
9
Karfreitag, Tag der Kreuzigung
Einer der
mitgekreuzigten
Räuber
beobachtete Jesus
genau. Jesus war
anders, er war
wirklich Gottes
Sohn.
Bekümmert über die
Haltung seines aufgereizten Volkes
bat Jesus Gott: "Vater, vergib
ihnen, denn
sie wissen
nicht, was sie
Die Sonne
tun." (1)
brannte erbarmungslos
am Himmel. Traurig
standen Jesu Mutter,
Brüder, Jünger und
Freunde am Kreuz.
"Herr, wir sind schuldig,
du aber nicht! Denk an
mich, wenn du in dein
Reich kommst."
Jesus sah seinen
ehrlichen Glauben:
"Wahrlich ich sage dir,
heute wirst du mit mir
im Paradies sein." (2)
Jesus sprach voll Mitgefühl zu seiner
Mutter: "Siehe, dein Sohn" (Johannes)
und zu Johannes: "Siehe, deine
Mutter. Sorge du jetzt für sie." (3)
Mittags von 12.00 bis
15.00 Uhr kam eine
große Finsternis über
das ganze Land.
Da rief Jesus:
"Eli, eli, lama
sabachtani. Das
heißt: Mein Gott,
mein Gott, warum
hast du mich
verlassen! "(4)
und
"Mich dürstet."
(5)
Die Kriegsknechte verteilten seine Kleider unter
sich und über sein Gewand warfen sie das Los,
wem es gehören sollte. Alle aber verspotteten
Jesus.
Die Dabeistehenden
nahmen einen
Schwamm mit Essig,
steckten ihn auf ein
Rohr und tränkten
ihn. Sie dachten, er rufe
den Elia und warteten
ab.
Grabstelle
Grabkammer
innen
Fr
Dann rief
Jesus mit
lauter
Stimme:
"Es ist
vollbracht!"
(6)
"Vater, in deine
Hände
übergebe ich
meinen Geist."
(7) Und als er
dies gesagt
hatte,
starb er.
"Wahrhaftig,
dieser ist
Gottes Sohn
gewesen!"
Da zerriss der
Vorhang des Tempels
in zwei Stücke von
oben bis unten. Und
die Erde erbebte und
die Felsen zerrissen
und die Gräber taten
sich auf und die
entschlafenen
Heiligen standen auf.
Wegen des Sabbattages durften die Leichname
nicht am Kreuz bleiben. Die Soldaten brachen
deshalb die Beine der beiden Mitgekreuzigten,
damit sie starben. Als sie zu Jesus kamen und
sahen, dass er schon gestorben war, brachen sie
ihm die Beine nicht, sondern einer der Soldaten
stieß mit einem Speer in seine Seite und sogleich
kamen Blut und Wasser heraus. Das zeigte, dass
er tot war. Zwei Männer, Nikodemus und Joseph
von Arimatia baten
Pilatus um den Leib von
Jesus und legten ihn in
eine neue Grabstelle,
die in der Nähe war.
Ausführliche Info: www.auc-online.net, Medienbox - Feiertage - Christliche Feiertage - Ostern - Übersicht in den vier
Evangelien
auc - Unterrichtsmittel © 2014, Bilder: Kinderbibel "Gott hält sein Wort", VLB Groß Oesingen;
10
Ostersonntag, Tag der Auferstehung
Schon
gewusst ?
Der Sabbath war ein heiliger Ruhetag. Da
wurde keinerlei Arbeit verrichtet. Er begann am
Freitag um18.00 Uhr bei Sonnenuntergang und
dauerte bis Samstag zum Sonnenuntergang.
Und so wurden in Israel die Tage bemessen:
der Tag begann abends um 18.00 Uhr mit der
Nachtzeit von 12 Stunden. Die Nacht wurde in
vier Nachtwachen zu je drei Stunden eingeteilt.
Dann war es morgens
um 0 Uhr, mittags um 6 Uhr und abends
um 12 Uhr. In unserer Zeitrechnung wäre das
6, 12 und 18 Uhr.
Sonntag
Am Sonntagmorgen
kamen die Frauen mit
wohlriechenden Ölen
zum Grab. Sie wollten Jesus
noch eine Ehre erweisen
und ihn einbalsamieren. Sie
waren in Sorge, denn
das Grab war mit einem
großen Stein
verschlossen und
römische Soldaten
bewachten es.
"Wer wird uns den Stein wegwälzen?"
- "Schau mal, siehst du noch einen
Wachsoldaten?" - "Nein, ich auch
nicht!"
Die Wachsoldaten sahen plötzlich - "Der Stein ist zur Seite gerollt, das
ein gewaltiges Licht und stürzten Grab ist offen und dort ist auch ein
wie ohnmächtig
heller Schein."
zu Boden. Das Grab tat sich
- "Was mag das bedeuten?"
auf: Jesus ist auferstanden.
Und sie konnten gar nichts tun.
So hatte es Jesus
Am Grab
vorausgesagt und alle
angekommen,
wussten davon. Damit sie dies
staunten die Frauen.
nicht weitererzählten, erhielten sie
Ein Engel hatte den
von den Obersten der
Stein weggewälzt und
Juden ein Bestechungsgeld. Sie
zeigte ihnen die Stätte,
sollten einfach sagen, die Jünger
wo Jesus gelegen
hätten den Leichnam gestohlen.
hatte. Er verkündigte
ihnen, dass Jesus
wirklich auferstanden
war
und jetzt lebt.
Sonntag
Die Frauen liefen zurück und berichteten alles den Jüngern und Freunden von Jesus.
Diese hatten sich aus Furcht von den Juden eingeschlossen. Petrus und Johannes überzeugten
sich ebenfalls am Grab, es stimmte also. Jesus lebte. Als Maria am Grab weinte, da erschien ihr
Jesus selbst. Dann erschien er seinen Jüngern im verschlossenen Raum, dem Thomas zeigte
er seine Wundmahle in der Woche darauf. Er begleitete seine Jünger auf dem Weg nach
Emmaus, frühstückte mit ihnen am See Genezareth und
wurde von über 500 Freunden gesehen.
Ausführliche Info: www.auc-online.net, Medienbox - Feiertage - Christliche Feiertage -Ostern - Übersicht in den vier
Evangelien
auc - Unterrichtsmittel © 2014, Bilder: Kinderbibel "Gott hält sein Wort", VLB Groß Oesingen;
11
Himmelfahrt
Jesus kehrt in den Himmel zurück
Do
Die wenigsten kennen die Herkunft dieses Feiertages. Nun, es ist ja
auch kein gewöhnliches Ereignis.
Ihr wisst jetzt wo und wie Jesus gelebt hat, kennt seinen Auftrag und
seine Lehre von Gottes Reich und dass er allen Menschen die "Gute
Botschaft" verkündigte. Er starb stellvertretend für die Schuld der
Menschen und ist auferstanden. Aber damit ist seine Mission nicht zu
Ende.
40 Tage nach Ostern
führte Jesus seine Jünger
auf den Ölberg und redete
zu ihnen:
Mein Versprechen
an euch:
Mein Auftrag
an euch:
" Ich fahre auf zu
meinem Gott und
eurem Gott, zu
meinem Vater und
eurem Vater.
Mir ist Gewalt
gegeben im
Himmel und auf
Erden."
"Geht hin und
macht zu
Jüngern alle
Völker.
"Siehe, ich
bin bei euch
alle Tage bis
an das Ende
der Welt. "
Tauft sie auf
den Namen
des Vaters,
des Sohnes
und des
Heiligen
Geistes und
lehrt sie
halten alles,
was ich euch
befohlen
habe."
Matthäus 28,18-20
Er hob seine Hände
auf, segnete sie und
kehrte in den
Himmel zurück.
Ein Engel sagte: "So,
wie ihr ihn auffahren
seht, so wird er
wiederkommen.
Ausführliche Info: www.auc-online.net, Medienbox - Feiertage - Christliche Feiertage -Ostern - Übersicht in den vier
Evangelien
auc - Unterrichtsmittel © 2014, Bilder: Kinderbibel "Gott hält sein Wort", VLB Groß Oesingen;
12
Das Pfingstfest
Der Geburtstag der christlichen Gemeinde/Kirche
Sonntag
So, jetzt wird es schwierig.
Zum jüdischen Pfingstfest erhielten die Jünger den Heiligen Geist. Das
ist nicht einfach eine höhere Intelligenz oder innere Begeisterung, das ist
die Dritte Person der Gottheit. Ihr wisst schon:
Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist.
Woran erkennt man "Geist" ? - Das ist wieder ganz einfach: Geist
erkennt man an Sinn und Qualität der Handlungen der ausführenden
Person. Z. B. rechnen, schreiben, forschen, erfinden ... So kann der
Mensch das vollbringen, was dem menschlichen Geist möglich ist.
Der Heilige Geist kann aber Dinge tun, die über das dem Menschen
mögliche Maß hinausgehen - so wie zu Pfingsten.
Übrigens: Pfingsten bedeutet - 50
Am Pfingsttag, 50 Tage nach der Auferstehung von Jesus,
waren die Jünger in Jerusalem zusammen. Da erfüllte ein Wind den
Raum und die Jünger wurden wie von Flammen berührt
und mit dem Heiligen Geist erfüllt.
- Nun konnten sie plötzlich in fremden Sprachen reden und
die wunderbare Botschaft von Jesus und seine
Auferstehung in der ganzen Welt verkündigen.
- Dieser Geist öffnete ihnen das Verständnis über
die Schriften des Alten Testamentes und
die Worte von Jesus. Vieles hatten sie bisher
nicht verstanden, jetzt sahen sie klar Gottes
Absichten.
- In der Kraft dieses Geistes konnten sie wie
Jesus Kranke heilen und Wunder vollbringen.
- Dieser Geist befähigte sie, die Ereignisse und
Lehren von Jesus aus Gottes Sicht und nach
seinem Willen niederzuschreiben. So entstand das Neue Testament, der zweite Teil
der Bibel.
Zum Pfingstfest hielten sich viele Ausländer in Jerusalem auf. Sie alle wunderten sich,
dass die vorher noch so ängstlichen Jünger jetzt so mutig auftraten. Sie verkündigten
die großen Taten Gottes und die Auferstehung von Jesus in ihren
Sprachen und Dialekten. Diese Botschaft hatte
es noch nicht gegeben. Gottes Liebe und
Vergebung ist für alle Menschen da. Petrus hielt
eine gewaltige Rede an das Volk und zeigte ihnen,
dass sie alle schuldig geworden sind, jetzt aber
Vergebung erlangen können von ihren Sünden. An
diesem Tag wurden etwa 3000 Menschen gläubig
und ließen sich taufen. Das war der Beginn der
christlichen Gemeinde oder Kirche. Unter
vielen Gefahren predigten die Jünger, auch
Apostel genannt, Gottes Wort in der
ganzen Welt und Gott half ihnen.
Ausführliche Info: www.auc-online.net, Medienbox - Feiertage - Christliche Feiertage - Ostern - Übersicht in den vier
Evangelien
auc - Unterrichtsmittel © 2014, Bilder: Kinderbibel "Gott hält sein Wort", VLB Groß Oesingen;

Documentos relacionados