Archiv 2005 - Gymnasium Philippinum Weilburg
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Archiv 2005 - Gymnasium Philippinum Weilburg
Archiv 2005 1 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html Gymnasium-Philippinum-Weilburg Archiv für 2005 Diskussion - weibliche Genitalverstümmlung Dezember 2005 Lesewettbewerb am Philippinum Dezember 2005 10 Jahre Blickfeld Naturwissenschaft November 2005 Auf den Spuren der Antike November 2005 Frankreichfans zurück Oktober 2005 Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin Oktober 2005 Flug zum Schwarzen Loch Oktober 2005 Preis für junge Reporterin Oktober 2005 Wildbienen bevölkern Insektenwand am Gymnasium Philippinum September 2005 Ministerin würdigt Teilnahme am Europäischen Jugendparlament September 2005 Sextaneraufnahme September 2005 Interview mit Hans Helmut Hoos September 2005 Oberstudiendirektor Hans-Helmut Hoos im Ruhestand September 2005 Sechs Siege für die Ruderer des GPW Juli 2005 Drei Vierer des GPW für Finale in Berlin qualfiziert Juli 2005 Europäisches Jugendparlament in Deutschland Juni 2005 Abiturientenentlassung 2005 Juni 2005 Weilburger Gymnasiasten in Kasachstan Juni 2005 Erfolge für Schüler des GPW beim Fremdsprachenwettbewerb Juni 2005 Vier Franzosen besuchen das Gymnasium Philippinum Juni 2005 Breites Angebot des Gymnasium Philippinum zum Hessentag Mai 2005 Abiturientinnen präsentieren Tanztheater Mai 2005 „Wunderbare Welt der Farben“ Mai 2005 Keine Chance für einen Beitritt der Türkei zur EU Mai 2005 Schüler aus Tschechien zu Gast in Weilburg Gymnasiasten auf dem Weg ins Europäische Jugendparlament Mai 2005 April 2005 Reise in die Antarktis April 2005 GPW nahm an 1. Deutschen Meisterschaft im Cup-Stacking teil März 2005 Neues Comenius-Projekt am Philippinum März 2005 Ehrungen am Gymnasium Philippinum Februar 2005 Austauschschüler aus Privas sind wieder am Gymnasium Februar 2005 Antikeprojekt startet am Gymnasium Januar 2005 Weibliche Genitalverstümmlung Diskussionsrunde am Gymnasium Philippinum Volker Schmidt In der letzten Woche vor den Weihnachtsferien fand in der Aula Gymnasiums Philippinum eine Diskussionsveranstaltung über weibliche Genitalverstümmlung in afrikanischen Ländern statt. Im Rahmen des Ethikunterrichtes der Klassen 9 hatte Martina Zimmermann mit ihrem Kurs die Diskussionsrunde für alle Schüler der Klassen 9 vorbereitet. Auf Plakaten konnte sich die Schulgemeinde bereits vor der Veranstaltung über die kulturellen und medizinischen Hintergründe dieses unmenschlichen Rituals informieren, das in afrikanischen Ländern südlich der Sahara und nördlich des Äquators immer noch weit verbreitet ist. Als sachkundiger Referent stand Detmar Hönle, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins (I)NTACT (Internationale Organisation gegen die Beschneidung von Mädchen und Frauen e.V. Das eingeklammerte I symbolisiert als Logo die Scheide), den Schülern Rede und Antwort. In einem Lichtbildervortrag hatte Detmar Hönle von der Situation in Benin berichtet. Dabei verdeutlichte der Referent den Schülern die im Gegensatz zu Europa völlig andere 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 2 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html Lebenswelt der normalen Bevölkerung, die von Armut und einem Festhalten an überkommenen Traditionen gekennzeichnet ist. Gleichwohl erreichte (I)NTACT in Zusammenarbeit mit Organisationen wie UNICEF und der WHO, dass nach sieben Jahren Überzeugungsarbeit vor Ort und intensiven Kontakt mit den Beschneiderinnen im westafrikanischen Benin keine Beschneidungen mehr stattfinden. Benin, so Hönle, sei ein Labor für die Arbeit in zehn weiteren afrikanischen Ländern gewesen. Der Erfolg in diesem Land mache Hoffnung für die weitere Arbeit. In der Diskussion zeigten sich die Schüler schockiert über einen Jahrtausend alten Brauch, bei dem mit oft rostigen Ritualmessern, Rasierklingen oder Glasscherben die Klitoris entfernt oder der Scheideneingang auf Reiskorngröße zusammengenäht wird. Viele Mädchen sterben an den Folgen des Eingriffs oder behalten ihr Leben lang quälende Schmerzen. Während sich Schüler, die anwesenden Lehrer und der Referent über die Unmenschlichkeit dieser Praxis schnell einig waren, war der Vortrag Anlass genug, über unterentwickelte Länder und die kulturellen Differenzen zwischen Europa und Afrika zu diskutieren. Am Ende der Veranstaltung konnten Martina Zimmermann und Samantha Laux aus der Klasse 9b Detmar Hönle einen Betrag von 200 Euro für die Arbeit von (I)NTACT überreichen, die Schüler und Lehrer im Vorfeld der Veranstaltung gespendet hatten. Nach oben Lesewettbewerb am Philippinum Lena Elsholz klare Siegerin Volker Schmidt Klare Siegerin bei der schulinternen Endausscheidung zum Vorlesewettbewerb „Alle mal herhören“ des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels am Gymnasium Philippinum wurde am Freitag Sina Elsholz aus Braunfels. Die Schülerin machte der Jury aus den Lehrern Gudrun Ehlert-Lorenz, Astrid Schweitzer, Adelhaid Stein und Winfried Lange trotz starker Konkurrenz die Entscheidung nicht schwer. In weihnachtlicher Atmosphäre mussten die Klassensieger aus den sechsten Klassen in der Aula vor ihren Mitschülern ihre Lesefertigkeit unter Beweis stellen. Dabei galt es, aus einem selbst ausgewählten Text und aus einem unbekannten Buch jeweils vier bis fünf Minuten laut und einfühlsam vorzulesen. Die elfjährige Siegerin konnte insbesondere mit einem Abschnitt aus ihrem derzeitigen Lieblingsbuch „Der dunkle Turm“ von Sabine Blazy das junge Publikum und die Jury begeistern. Abenteuergeschichten seien, so die Schülerin, derzeit ihr bevorzugter Lesestoff. Sie lese etwa jeden Monat ein Buch. „Es macht einfach Spaß und bietet die Möglichkeit, sich in andere Welten zu versetzen und fremde Erfahrungen nachzuvollziehen“, meinte die glückliche Gymnasiastin, die bereits in der 3. Grundschulklasse einen Vorlesewettbewerb gewonnen hatte. Mit Spannung sieht sie nun der nächsten Runde des Wettbewerbs entgegen und hofft, diesmal auch den Sprung auf die Landesebene zu schaffen. Nach oben 10 Jahre Blickfeld Naturwissenschaft Jubiläumsvortrag am Weilburger Philippinum Volker Schmidt Zum zehnjährigen Jubiläum der Vortragsreihe „Blickfeld Naturwissenschaft“ konnte am Donnerstagabend Studiendirektorin Gabriele Abraham zahlreiche Zuhörer in der Aula des Philippinums begrüßen. Mit Gert Sorg stellte sie einen Referenten vor, der im Herbst 1995 zu den Mitbegründern dieser zu einer Institution gewordenen Veranstaltungsreihe zählte. Claudia Engelhardt, Leitende Schulamtsdirektorin am Schulamt in Weilburg, erinnerte in ihrer Ansprache an die ersten Vorträge, die sich mit Fragen des Naturschutzes, der minoischen Kultur und der Weltraumforschung beschäftigten und von Gert Sorg, Heinz Kalheber und Wolfgang Radkovsky vorgetragen wurden. Mit dabei war damals auch Christiane Isermann. Es sei bereits in den Anfangsjahren gelungen, Schüler der eigenen Oberstufe und 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 3 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html Hochschuldozenten für die Vortragsreihe zu begeistern. Sie sei, nicht zuletzt wegen ihrer Themenvielfalt, zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Frau Engelhardt dankte der schulinternen Arbeitsgruppe für ihr Engagement. Außerdem hob sie die Unterstützung hervor, die das Programm in der Vergangenheit von dem im Sommer in den Ruhestand gegangenen Oberstudiendirektor Hans-Helmut Hoos erfahren hat. Gert Sorg sprach in seinem Vortrag über „Sekundärbiotope – Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere“. Ausgehend von Steinbrüchen und Kiesgruben als Beispiele für Sekundärbiotope zeigte er mit brillanten Dias, wie Pioniertierarten wie die Wechselkröte den sich bietenden Lebensraum besiedeln. In grauer Vorzeit seien diese Amphibien Bewohner der Flussauen gewesen, die später als Lebensraum verloren gegangen seien. Der Mensch habe die ursprüngliche Waldlandschaft in Deutschland immer mehr zurückgedrängt. Mit der Ausbreitung der Landwirtschaft seien erst Weiden, Wiesen, Acker- und Rebland entstanden und hätten sich zu Sekundärbiotopen entwickelt, die als Lebensraum für Tiere und Pflanzen dienten. Die größte Artenvielfalt habe es durch eine vielfach gestaltete Kulturlandschaft in der Mitte des 19. Jahrhunderts gegeben. Die Siedlungs- und Industrieentwicklung in den folgenden Jahrzehnten und der Strukturwandel in der Landwirtschaft hätten jedoch inzwischen dazu geführt, dass viele Tier- und Pflanzenarten gefährdet seien oder, wie der Laubfrosch, an bestimmten Standorten nicht mehr vorkämen. Naturschutz, so Sorg, sei geboten, denn die sekundären Lebensräume, die zum Beispiel in neu aufgelassenen Kiesgruben Wildbienen und Eisvögeln das Leben ermöglichten, seien in wenigen Jahren so verbuscht, dass sie für diese Tiere keinen Lebensraum mehr bieten. Sein Plädoyer für die Erhaltung der Artenvielfalt beschloss Sorg mit dem Hinweis, dass noch nicht abschätzbar sei, was die Reduzierung der Artenvielfalt um fünfzig und mehr Prozent für das Überleben der Menschheit bedeute. Dass sie eine Gefahr darstelle, werde kaum bestritten. Deshalb solle man Albert Schweitzers Wort von der „Ehrfurcht vor dem Leben“ niemals vergessen. Nebenbei verriet Gert Sorg, dass die wunderbaren Dias nicht einfach zu haben seien. Kröten, Libellen, Molche, Grillen, Wanzen, Fledermäuse und der Steinkauz waren in gestochen scharfen Aufnahmen in der ihnen eigenen Schönheit ebenso zu bewundern wie der deutsche Enzian, die Silberdistel oder der Wasserschlauch. Man müsse bei den seltenen Pflanzen und Tieren wissen, wo sich noch traditionelle Lebensräume befinden und sich dann zur Beobachtung im Wortsinn „zu ihnen herablassen“. Er verschwieg nicht, dass ihn der Forscherdrang aus diesem Grund schon einmal bei „Nacht und Nebel“ auf den Friedhof treibe, der für bestimmte Tiere ein passender Lebensraum sei. Am 8. Dezember setzt Prof. Dr. Karl-Heinz Lotze von der Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Reihe mit einem Vortrag zum Thema „Gravitationslinsen – Fata Morgana am Sternenhimmel“ fort. Nach oben Auf den Spuren der Antike Studienfahrt an die türkische Westküste Volker Schmidt Troja und Istanbul waren die Höhepunkte der diesjährigen Studienfahrt des Gymnasiums Philippinum an die türkische Mittelmehrküste. Einundvierzig Teilnehmer, darunter fünfundzwanzig Schüler, hatten eine Woche ihrer Herbstferien geopfert, um unter der Leitung von Hans-Hermann Dehmer vom Gymnasium Philippinum und Orell Witthun von der Universität Marburg antike Stätten in der Westtürkei zu erkunden. Die Fahrt ist Bestandteil des Kooperationsvertrages zwischen dem Weilburger Gymnasium, der JakobMankel-Schule und dem Fachbereich Fremdspachliche Philologien der Universität Marburg, der das Ziel verfolgt, das Interesse an alten Sprachen und antiker Geschichte wissenschaftlich zu fördern. Die Reise begann in Istanbul mit einem Besuch der Blauen Moschee und der Hagia Sophia. Die Großstadt am Bosporus machte besonders die Schüler mit dem türkischen Alltagsleben vertraut, bevor es mit dem Bus weiter zum Artemistempel nach Ephesus ging, der zu den Sieben Weltwundern zählt. Priene, Milet, Didima mit seinem Orakel, Pergamon und Asklepion waren die folgenden Stationen. Der Höhepunkt der Reise bildete die Besichtigung Trojas, wo die Grabungsgeschichte ebenso faszinierte wie das Gefühl, dort zu stehen, wo die griechischen Helden Helena befreiten. Die Strapazen der Reise waren am Ende vergessen, als es vor dem Rückflug in einem Dampfbad zu einer ausgiebigen Wasserschlacht zwischen Lehrern und Schülern kam. „Wir haben in den sieben Tagen mehr gelernt als in sieben Schulwochen“, war die Meinung vieler Schüler, die sich bereits auf die nächste Fahrt freuen, die im kommenden Jahr nach Alexandria führen wird. 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 4 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html Nach oben Frankreichfans zurück Kontakte mit Privas vertieft Volker Schmidt Mit verbesserten Französischkenntnissen und neuen Erfahrungen ist in der letzten Septemberwoche eine Gruppe von 37 Oberstufenschülern des Gymnasium Philippinum aus der Weilburger Partnerstadt Privas zurückgekehrt. Die Fahrt nach Frankreich war der Gegenbesuch zum Besuch der Schüler des Lycée Vincent-D’Indy, die in der Fastnachtszeit Weilburg besucht hatten. Die Weilburger Schüler, die von den Lehrerinnen Ulrike Fuhrmann-Grote und Marion Schiek begleitet wurden, überreichten eine Miniaturausgabe eines Weilburger Löwen als Gastgeschenk und als Vorankündigung für das große Exemplar, das der Weilburger Bürgermeister Hans-Peter Schick (parteilos) der Partnerstadt überreichen wird. Begrüßt wurde die Gruppe nicht nur vom Direktor der Schule, Marc Ortolani, sondern auch von Bürgermeister Valla. Die Schüler, die in Gastfamilien lebten, hatten Gelegenheit, am Unterricht teilzunehmen und so die beiden Bildungssysteme zu vergleichen. Während dieser Vergleich für die Weilburger zugunsten der deutschen Schule ausfiel, weckten die kulturellen Erfahrungen Begeisterung für das Nachbarland. Die Stadtbesichtigung von Arles, ein Badeausflug nach Saints-Maries-de la mer, die Besichtigung des Chateau des Rouves, die Landschaft an der Ardeche und besonders der Ausflug nach Lyon mit seinen als Verbindungswege zwischen Straßen und Häusern dienenden Innenhöfen – „les tra Goules“ – sowie die herzliche Aufnahme in den Gastfamilien machten aus den Schülern Frankreichfans. Cathie Meylan vom Lycée Vincent-D’Indy, die auf französischer Seite für das Programm verantwortlich war, freut sich schon jetzt auf den für das Frühjahr geplanten Besuch französischer Schüler in Weilburg. Nach oben Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin Mädchen - Vierer des Gymnasium Philippinum holt Bronze Hans Werner Bruchmeier Mit drei von acht hessischen Rudercrews war das Gymnasium Philippinum Weilburg die stärkste hessische Schulmannschaft beim diesjährigen Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“ und bei der vierten Teilnahme konnte auch die vierte Medaille an die Lahn geholt werden. Der Mädchen-Doppelvierer (Jahrgang 1991-1993) mit Schlagfrau Verena Mottl, Sabrina Henche, Lea Kurz, Samantha Laux und Steuerfrau Sarah Novak erfüllte bei Topbedingungen auf der traditionsreichen Regattastrecke in Berlin-Grünau die Hoffnungen der Weilburger Mannschaft und erruderte in einem Herzschlagfinale die Bronzemedaille. Der Jungen-Gig-Doppelvierer mit Sebastian Schutzbach, Fabian Habich, Christian Laux, Markus Fuhrländer und Steuerfrau Katerina Winghart wurden Vierte und der Jungen – Doppelvierer mit Jan Lüke, Alexander erbe, Emanuele Strieder, Martin Wetzig und Steuermann Jonas Novak Sechste. Die Schulsportveranstaltung „Jugend trainiert für Olympia“, die jährlich mehr als eine Million Sportler umfasst und somit die weltweit größte Sportveranstaltung ist, hatte beim Herbstfinale mit den Sportarten Rudern, Fußball, Leichtathletik, Tennis, Badminton, Hockey und Golf wieder mehr Teilnehmer als die olympischen Winterspiele. Die Sportler waren bereits am Sonntag angereist. Nach dem Training am Montag standen am Dienstag die Vor- und Hoffnungsläufe an. 15 Bundesländer hatten im Mädchen-Doppelvierer der Wettkampfklasse III gemeldet und schon im Vorlauf machte die Philippinum-Crew um Verena Mottl mit einem sicheren Sieg in dem Fünf-Boote-Feld deutlich, dass sie in diesem Jahr um die Medaillen ruderten. Hinter ihnen die Boote aus Bayern, Baden-Württemberg, 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 5 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html Sachsen-Anhalt und Berlin. Hiermit ersparte man sich den Hoffnungslauf um sich auf das Halbfinale konzentrieren zu können. Auch hier zeigte die junge Weilburger Crew, die erst seit kurzem zusammengefunden hat und dazu noch von krankheitsbedingten Trainingsausfällen geplagt, war, dass mit ihr zu rechnen war. Ein klarer Sieg vor Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg brachte eine Mittelbahn im Finale. Hier setzten sich die Bundes-Vereins-Sieger der Sportschule Potsdam bis zur 500 m- marke in Front, gefolgt von Weilburg, Osnabrück (Niedersachsen), Schleswig – Holstein, Bayern und Nordrhein-Westfalen. 250 Meter vor dem Ziel Potsdam mit einer Bootslänge vor Weilburg, dieses Boot eine halbe Luftkastenlänge vor dem Rest des Feldes. Der Endspurt hätte spannender nicht ausfallen können und so wurde nach Zielfotoentscheid Osnabrück mit einer Hundertstelsekunde Zweiter vor Weilburg, Niedersachsen zwei Hundertstel dahinter Vierte. Der Weilburger Jungen-Gig-Doppelvierer hatte nach den Silbermedaillen der beiden Vorjahre ein schweres Erbe anzutreten, zog sich aber überaus achtbar aus der Affäre. Zwölf Boote hatten gemeldet und mit einem Start-Ziel-Sieg vor Berlin, SchleswigHolstein, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt ersparte sich die Crew um Schlagmann Sebastian Schutzbach den Hoffnungslauf und zog direkt in das Finale ein. Auch hier zeigte sich die Philippinum-Crew von ihrer besten Seite und lag bis zur Streckenhälfte noch im Kampf um die Medaillen. Dann setzten sich aber die favorisierten Mannschaften aus Niedersachsen, Sachsen und Brandenburg leicht in Front, während Weilburg vor Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt die Position behaupteteruderte und sich über den realistischen vierten Platz freuen konnte. Erfahrungsgemäß sammeln sich in den Renn-Doppelvierern die stärksten deutschen Juniorenmannschaften und so war es für Trainer Hans Werner Bruchmeier nicht verwunderlich, dass seine junge Crew nach Platz drei im Vorlauf hinter Brandenburg und Niedersachsen nur über den Hoffnungslauf ins Finale rudern konnten. Zumindest Platz zwei musste es sein, und den erruderten Lüke, Erbe, Strieder, Wetzig und Novak hinter Sachsen-Anhalt und vor Hamburg, Berlin und Baden-Württemberg. Die Medaillen ruderten die Sportschulen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg unter sich aus, bis zur Streckenhälfte sahe es dann noch nach einem Kampf um Platz vier aus, doch brachten Motorbootwellen auf der Außenbahn die Weilburger Crew aus dem Rhythmus und letzendlich nur den ungeliebten sechsten Platz. Nach oben Flug zum Schwarzen Loch Naturwissenschaftliche Vortragsreihe startet am Gymnasium Volker Schmidt Dr. Ute Kraus, Privatdozentin für Physik an der Universität Tübingen, hielt in der vergangenen Woche in der voll besetzten Aula des Weilburger Gymnasiums einen Vortrag zum Thema „Schwarze Löcher und fast lichtschnelle Flüge – Einsteins Physik in der Computersimulation“. In diesem ersten Vortrag in der Reihe „Blickfeld Naturwissenschaft“, die das Gymnasium Philippinum in jedem Winterhalbjahr veranstaltet, beschäftigte sich die Referentin mit Fragen der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie. In eindrucksvollen Computersimulationen zeigte sie dem Publikum, wie sich Körper bei annähernder Lichtgeschwindigkeit, das sind etwa 1 Milliarde Kilometer in der Stunde, verkürzen und verbiegen. Verblüffend wäre es auch, wenn ein Würfel mit der Zahl Drei sich mit Lichtgeschwindigkeit an einem Betrachter vorbeibewegt. Dieser sieht nämlich durch die Ablenkung der Lichtstrahlen nicht die Drei, sondern die Vier auf der gegenüberliegenden Seite des Würfels. Richtig spannend wurde die lichtschnelle virtuelle Reise durch die Altstadt Tübingens und der Flug zu einem Schwarzen Loch in der Milchstraße. Seine Milliardenfache Schwerkraft zieht alles, was sich ihm nähert, an, auch die Lichtstrahlen. Ein Effekt, der dadurch entsteht ist, dass man durch die Ablenkung der Strahlen sehen kann, was schon lange hinter einem liegt. Auch die Milchstraße selbst, wäre bei einem Anflug auf ein schwarzes Loch wie in einem Spiegelkabinett mehrfach zu sehen. Im Anschluss an den Vortrag zeigte eine lange Fragerunde, in der Frau Dr. Kraus Rede und Antwort stand, dass ihr Vortrag die Neugier des Laien- und Fachpublikums geweckt hatte. Auch nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung diskutierten Besucher mit der Referentin Fragen der Relativitätstheorie. Allen Interessierten sei die Internetseite 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 6 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html www.tempolimit-lichtgeschwindigkeit.de empfohlen, die von der Universität Tübingen eingerichtet wurde. In ihren Begrüßungsworten zur neuen Veranstaltungsrunde hatte die stellvertretende Schulleiterin Gabriele Abraham besonders die anwesenden Schüler aufgefordert, Albert Einstein und seiner leidenschaftlichen Neugier nachzueifern. Die Schüler, so Gabriele Abraham, sollten nie aufhören zu fragen und nicht vergessen, dass Einstein Phantasie für wichtiger gehalten habe als bloßes Wissen. Am 10.11. wird Gert Sorg den nächsten Vortrag zum Thema „Sekundärbiotope – Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere“ halten. Nach oben Preis für junge Reporterin Nele Balser gewinnt beim Wettbewerb „Tekno Reporter“ Volker Schmidt Der Hessische Wissenschaftsminister Udo Corts überreichte am Dienstag in Wiesbaden die Preise für den Wettbewerb „Tekno Reporter“ an Schüler aus ganz Hessen. Nele Balser, Schülerin der Klasse 8 b des Gymnasiums Philippinum, wurde von Minister Corts für ihren Beitrag „Virtualität trifft Realität“ ausgezeichnet, der sich mit der Entwicklung von Kraftfahrzeugen bei der Adam Opel AG in Rüsselsheim beschäftigt. Dabei würdigten er und die Jury, dass sich Nele Balser als jüngste Teilnehmerin in einem Feld aus 45 Oberstufenschülern behaupten konnte und eine der 15 Preisträger wurde. Über 700 Schüler hatten an dem Wettbewerb teilgenommen, bei dem es darum geht, wissenschaftliche und technische Themen journalistisch darzustellen. Ziel des von Wirtschaft, Forschungszentren und Verbänden unterstützten Wettbewerbs ist es, das Interesse von Schülern für Naturwissenschaft, Technik und Mathematik zu wecken. Seit 2001 gibt es den Wettbewerb „Tekno-Reporter“ im Rahmen der Bildungskampagne „TECKNO-NOW“, die sich während des Hessentages auch im Weilburger Gymnasium präsentierte. Die Veranstalter erhoffen sich, dass über das journalistische Schreiben junge Menschen den Zugang zu den Ingenieurwissenschaften finden und, so Minister Corts, einen Beitrag zur weltweiten Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands leisten. Nele Balser wurde wie alle Teilnehmer bei ihrer Arbeit durch Studenten des Studiengangs „Online-Journalismus“ der Fachhochschule Darmstadt unterstützt. Ihre Recherchen führte sie im Opel-Werk Rüsselsheim und auf der Versuchsstrecke in Dudenhofen durch. In ihrem Artikel beschreibt sie, wie allmählich aus einem bis ins kleinste Detail am Computer konstruierten Auto ein reales Modell wird. Erst wenn es den so genannten „Marterpfad“ auf der Teststrecke heil übersteht beginnt die Produktion. „Ist das nicht beruhigend?“, fragt sie am Ende ihres prämierten Berichts. Freudig erregt waren die Veranstalter am Ende darüber, dass der Wettbewerb viele Schülerinnen für Naturwissenschaft und Technik begeistern konnte. Es fiel einfach auf, dass 10 der 15 Preisträger Schülerinnen waren. Mit Robert Steinruck und Martin Zimmermann waren noch zwei weitere Schüler aus Weilburg in Wiesbaden, die als Trostpreis für ihre Teilnahme das Spiel „Chemikum“ mit nach Hause nehmen konnten. Es soll ihnen helfen, das Periodensystem der Elemente zu verstehen. Nach oben Wildbienen bevölkern Insektenwand am Gymnasium Philippinum Volker Schmidt Weilburg. Am vergangenen Freitag übergab Gabriele Abraham, die kommissarische Direktorin des Weilburger Gymnasiums, eine Insektenwand für einzeln lebende Insekten offiziell ihrer Bestimmung. Die Biologie-AG der Schule hatte sie im Biotop der Schule eigenhändig erbaut. Studiendirektorin Gabriele Abraham und Oberstudienrat Erhard Sames für die Fachschaft Biologie dankten ihrem Kollegen und den Schülern für die bewundernswerte Zähigkeit bei der 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 7 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html Durchführung dieses Projekts. Die Insektenwand bereichert das Biotop der Schule, das inzwischen zu einem lebendigen Unterrichtsraum geworden ist. Fast ein Jahr hatte es gedauert, bis aus der Idee, eine Insektenwand für einzeln lebende Insekten zu bauen, Wirklichkeit wurde. Aus Lehm, Holz, Stroh, Bambus und Kalkstein errichteten die Schüler die Wand, um den Insekten einen passenden Lebensraum zu schaffen. Dabei trotzen sie im vergangenen Winter der Witterung und opferten sogar einige Wochenenden und Ferientage, um die Wand bis zum Sommer fertig zu stellen. Sie soll Wildbienen, Spinnen, Schlupfwespen und anderen Insekten einen artgerechten Lebensraum bieten, der in unserer Kulturlandschaft immer seltener wird. Aber nicht nur die bevölkerte Insektenwand belegt die erfolgreiche Arbeit der AG, sondern auch ein von Fröschen und eingeschleppten Fischen bevölkerter Teich, den Libellen umschwärmen. Als Nächstes haben sich die Schüler vorgenommen, Apfelsaft zu keltern, die Nistkästen für die Mauersegler an geeignetere Standorte umzuhängen und mit der Planung für ein Bienenvolk zu beginnen. Nach oben Ministerin würdigt Teilnahme am Europäischen Jugendparlament Volker Schmidt Die Hessische Kultusministerin Karin Wolf würdigte jetzt das erfolgreiche Engagement von Studiendirektor Günter Jakob vom Gymnasium Philippinum und seinen Oberstufenschülern bei der Teilnahme am Europäischen Jugendparlament. Außer den lobenden Worten gab es einen zweckgebundenen Zuschuss aus Wiesbaden in Höhe von 500 Euro. Der Betrag sei, so die Ministerin, eine Anerkennung für die beispielhafte aktive Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Fragestellungen. Es werde durch die Teilnahme der Weilburger Schüler am Wettbewerb deutlich, dass Politik und Demokratie für Jugendliche in Europa eine wichtige Bedeutung hätten. Die Ministerin hob in ihrem Schreiben hervor, dass die Anerkennung nicht nur der diesjährigen Teilnehmergruppe gelte, sondern auch die mehrere Jahre alte Tradition der Wettbewerbsteilnahme würdige. „Der Erfolg des Weilburger Gymnasiums Philippinum hat bereits Tradition – und Traditionen wollen gepflegt werden, damit sie weiter bestehen.“ Der Wettbewerb „Europäisches Jugendparlament“ verfolgt die Ziele, das politische Engagement der Schüler zu fördern, die europäische Integration zu unterstützen und die sprachliche Kompetenz der Schüler zu steigern. Das wird dadurch erreicht, dass alle Resolutionen in Englisch und zum Teil in Französisch verfasst werden und die „Parlamentsdebatten“ ausschließlich in diesen Sprachen geführt werden. Im Sommer hatten Simon Bartke, Dominik Becher, Benjamin Beck, , Leonardo Eisert, Leonie Giessing, Bartos Grochowski, Silvia Obst und Daniel Schlicht in den Räumen der Hamburger Bürgerschaft eine Resolution zur gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union verfasst. Mit ihrem Vorschlag, eine europäische Kriseninterventionstruppe aufzubauen, hatten sie gegenüber ihren parlamentarischen Gegnern keinen leichten Stand. Auch ohne den ganz großen Erfolg beurteilten die Schüler die Teilnahme als überaus positiv. Das treffe nicht nur auf die politischen und sprachlichen Erfahrungen zu, sondern vor allem auch auf die Förderung sozialer Kompetenzen. Günter Jakob hofft, dass auch in diesem Schuljahr seine Schüler den Weg in die deutsche Endausscheidung finden und im vierten Anlauf auch der Sprung in die europäische Finalrunde gelingt. Nach oben Sextaneraufnahme Weilburger Tageblatt Die ersten "Turbo-Sextaner" am Gymnasium Philippinum in Weilburg wurden gestern in der Stadthalle eingeschult. Der Unterstufenchor (unser Bild) sorgte mit Stücken aus dem Musical "Hexe Backa Racka" für den musikalischen Rahmen der Aufnahmefeier. In diesem Schuljahr hat das Gymnasium 203 Schülerinnen und Schüler in die Jahrgangsstufe aufgenommen. Es ist der erste Jahrgang, der bereits nach acht Jahren das Abitur absolvieren kann und daher bereits in der Unterstufe tageweise auch nachmittags zum Unterricht antreten muss. Zum Schulauftakt wurden die Schüler und Schülerinnen und 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 8 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html ihre Eltern, Großeltern und Geschwister von Lehrern und älteren Mitschülern in der Stadthalle Weilburg mit einem bunten Programm begrüßt. Die kommissarische Schulleiterin Gabriele Abraham freut sich auf die Kinder, die sieben Klassen bilden werden und sich nun in der großen Schule mit 112 Lehrern und insgesamt 1638 Schülern zurechtfinden müssen. Sie ermunterte die Kinder, nicht nur Fakten im Unterricht aufzunehmen, sondern auch die sportlichen, musikalischen und künstlerischen Möglichkeiten zu erleben und zu nutzen. Die Schulelternbeiratsvorsitzende Christine Maurus hofft auf die aktive Mitarbeit der Eltern in Beiräten und Arbeitsgruppen, auf ein gutes Team aus Lehrern, Eltern und Schülern. Musikalisch wurde die Feier vom Schulorchester und vom Unterstufenchor unter Leitung von Martin Weinbrenner beziehungsweise Michael Glotzbach umrahmt. Außerdem zeigte die Klasse 6e den witzigen Sketch "Drehtag im Studio 13", und die Klassen 6e und 6d führten eine "Blaulingspromenadendemo" vor. Nach oben Interview mit Hans-Helmut Hoos Weilburger Tageblatt Am letzten Freitag begannen für die hessischen Schüler die großen Ferien. Heute, am Donnerstag, ist es für Hans-Helmut Hoos so weit. Der Schreibtisch im Direktorenzimmer des Weilburger Gymnasiums wird fein säuberlich aufgeräumt, das Teestöfchen und die Lieblingstasse, die er von seinen Schülern geschenkt bekam, ist eingepackt. Auf dem Parkplatz wartet das neue Wohnmobil. Es ist die Zeit des Abschieds: 23 Jahre war Hoos Schulleiter des Gymnasiums Philippinum. Ab morgen beginnt der Ruhestand für den 61-Jährigen. Zeit Bilanz zu ziehen über die Entwicklung der Schule und unseres Bildungssystems. Und einen Blick in die Zukunft zu werfen: Was werden Schule und Schüler künftig leisten müssen? Herr Hoos, fast vier Jahrzehnte waren Sie als Pädagoge tätig, 23 Jahre davon als Schulleiter. Was hat sich in dieser Zeit aus Ihrer Sicht in Schule und ihrem Umfeld zum Positiven verändert? Was zum Negativen? Als ich 1982 im Alter von 39 Jahren an diese Schule kam, erlebte ich das Gymnasium als ein in sich abgeschlossenes System, mit einem von Männern dominierten Kollegium. Heute ist das Altersgefüge der Lehrer deutlich jünger geworden, der Anteil der Frauen auf die Hälfte angestiegen. Die Schule hat sich geöffnet und bereichert mit kulturellen und sportlichen Angeboten das städtische Leben. Ich denke an die Musikaufführungen unserer Schule, das sportliche Engagement, unsere Müllsammelaktionen in der Stadt, unsere Aktivitäten im Rahmen des Hessentages mit Ausstellungen wie "Keiner ist zu klein, um Einstein zu sein". Dies alles findet bei Eltern und Öffentlichkeit mehr Beachtung als früher. Auch Schüler- und Lehrerschaft haben sich deutlich verändert. Der Aufgabenschwerpunkt verlagerte sich von der reinen Wissensvermittlung hin zu einem Erziehungsauftrag. In den 5. und 6. Klassen müssen wir Schülern häufig noch Kulturtechniken vermitteln, die sie früher mitbrachten: zum Beispiel Aufmerksamkeit, Fleiß, Ruhe, Stille, damit Lernprozesse erst möglich sind. Glücklicherweise ist dies in den letzten fünf bis sechs Jahren etwas besser geworden, da die Grundschule mittlerweile hier sehr viel leistet. Auch die personelle Versorgung an den Schulen hat sich deutlich zum Positiven verändert. Das heißt nicht, dass wir künftig nicht auch kurzfristige Ausfälle verkraften müssen. Was mich ebenso freut, ist die Entwicklung der Schulen in Richtung Selbständigkeit. Schulen haben heute deutlich mehr Einfluss bei der Stellenausschreibung, in der Beurteilung und Fortbildung der Lehrer sowie in der Budgetierung. Bei aller positiver Entwicklung muss sich Schule immer wieder "in Frage" stellen, um die Qualität zu verbessern. Dazu brauchen wir Schulprogramme und Evaluationen, wie sie beispielsweise künftig durch das neue Institut für Qualitätsentwicklung wahrgenommen werden sollen. Was soll dieses Institut leisten? Schulinspektoren werden künftig als unabhängige Berater - abseits der jeweiligen staatlichen Schulämter - in regelmäßigen Abständen an die Schulen kommen und ein Feedback zu den Stärken und Schwächen der jeweiligen Schule geben. Wäre das eine neue Aufgabe für Sie? Gerne würde ich eine solche Funktion wahrnehmen. Doch das deutsche Beamtenrecht erlaubt mir derzeit im Ruhestand keine solche Nebentätigkeit. Stichwort Pisa-Studie: Sind hessische Schüler im Vergleich zu anderen Ländern wirklich "dümmer"? 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 9 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html Ich sehe die Pisastudie nur als "ein" Hilfsmittel zur Standortbestimmung. Sie hat keinen Absolutheitsanspruch. Entscheidend ist die Beurteilung weiterer Qualitätsfaktoren. Dazu muss man sich die Schulen vor Ort genau ansehen. Generell finde ich, dass Hessen im bundesweiten Vergleich mit der Position im Mittelfeld ganz gut dasteht. Sie sind immer ein Verfechter von Schulrankings gewesen? Ein Ranking für Schulen wird auf Dauer nicht zu umgehen sein, um die Qualität von Schule permanent zu verbessern. Was wird in unserem bisherigen Schulsystem aus Ihrer Sicht zu wenig vermittelt? Wo gibt es deutliche Defizite? In den Grundlagen: dazu gehören korrektes und verständnisvolles Lesen sowie mathematisches Grundverständnis. Gleichzeitig müssen wir stärker die sozialen und emotionalen Kompetenzen der Schüler entwickeln. Dies geschieht derzeit schon in AGs, Workshops und bei der Teilnahme an landesweiten Wettbewerben. Ein Defizit sehe ich auch darin, dass zu wenig und zu spät einzelne Begabungen gefördert werden, ebenso in der Kooperationsfähigkeit von Schülern und Lehrern. Brauchen wir mehr Eliteschulen? Nein. Ich bedauere nur die hohe Verlustrate. Über 200 Schüler erhalten nach der Grundschule eine Eignung für unser Gymnasium. Etwa ein Viertel bis ein Drittel davon muss dieses vorzeitig verlassen oder eine Klasse wiederholen. Darunter vor allem Jungen. In den letzten Jahren hat sich der Trend verstärkt, dass überwiegend Mädchen Abitur machen. Das heißt, wir benötigen auch eine gezielte Förderung von Jungen, beispielsweise in den sprachlichen Fächern, ähnlich wie wir Mädchen in den Naturwissenschaften fördern. Jungs und Mädchen brauchen unterschiedliche Erziehungsstile. Dem muss unser Bildungssystem mehr gerecht werden. Das heißt, künftig mehr reine Jungen - und Mädchenklassen? Nein, gemischte Klassen sind unverzichtbar. Ich denke dabei nur an eine temporäre gezielte Förderung. Bildung und Erziehung stehen vor neuen Herausforderungen. Was müssen Schule und Lehrer dazu leisten? Lehrer sind heute stärkeren Belastungen ausgesetzt, beispielsweise durch die steigende Hyperaktivität der Schüler. Sie müssen darüber hinaus mehr Erziehungsaufgaben übernehmen. Dies muss in Zusammenarbeit mit den Eltern geschehen, beispielsweise durch Erziehungsverträge mit klaren Zielvereinbarungen für Heranwachsende. Außerdem brauchen wir Förderpläne, um Begabungen der Schüler zu erkennen und auszubauen. Ist dies bei den aktuellen Klassenstärken von bis zu 33 Schülern überhaupt möglich? In der Tat, die Klassenstärken sind ein Problem. Brauchen wir eine Ganztagsschule? Und wenn ja, ist sie angesichts der geringeren Haushaltsmittel des Landes realisierbar? Die Ganztagsschule muss kommen. Ansonsten sind wir im europäischen Vergleich in den nächsten zehn Jahren das Schlusslicht bei der Bildung. Notwendig dazu ist eine bessere finanzielle und personelle Ausstattung der Schulen, auch unter Beteiligung der Eltern, so durch Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag und materielle Unterstützung. Vorstellbar sind dabei Sozialklauseln für finanzschwache Eltern. Schule ist heute mehr als Unterricht. Sie ist auch ein Stück Heimat für viele Kinder, deren Eltern beide berufstätig sind. Wenn Sie an die Zukunft denken. Sind unser Bildungssysteme nicht zu eingleisig, um Jugendliche fit für den Beruf zu machen? Ja sicher, eine frühere berufliche und soziale Orientierung der Schüler wäre notwendig. Ein Berufspraktika in der Klasse 9 darf kein einmaliges Ereignis sein. Damit die Kinder raus aus ihrem "Nest" kommen, sollte die Voraussetzung für das Abitur auch ein Berufspraktikum im Ausland sein. Außerdem könnte ein soziales Jahr für alle Schulabgänger Pflicht werden. Wie steht es im nächsten Schuljahr um die Unterrichtsgarantie an ihrer Schule? Ich bin zuversichtlich, dass wir sie hundertprozentig erfüllen können, wenn nicht unvorhersehbare Faktoren eintreten. Ich sehe die Unterrichtsgarantie als eine Zusage der 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 10 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html Politik an die Schulen, damit Eltern und Lehrer sich darauf berufen können. Sie haben sich gegenüber dem staatlichen Schulamt immer für mehr Eigenverantwortung und Selbstverwaltung der einzelnen Schulen eingesetzt. Soviel hat sich jedoch nicht geändert? Wir sind langsam auf den richtigen Weg gekommen. In circa drei bis vier Jahren werden Schulen ein eigenes Budget haben und ihre Personalentwicklung selbst steuern. Dies begrüße ich. Gehen Sie also zu früh? Nein keineswegs. Manchmal genügt es, Dinge anzustoßen und die Weiterentwicklung Jüngeren zu überlassen. Ihr Nachfolger steht bisher noch nicht fest. Bis zur Nominierung wird ihre bisherige Stellvertreterin Gabriele Abraham Ihre Aufgaben übernehmen. Was wünschen Sie Ihr, bzw. dem künftigen Schulleiter? Ein hohes Maß an Souveränität und Unabhängigkeit, einen weiten Blick und viele Kooperationspartner, mit denen die Schulleitung Ziele verwirklichen kann. Außerdem dass mein Nachfolger ähnlich glücklich ist, wie ich es in meinem Beruf war. Wann wird die Personalentscheidung getroffen? Derzeit gibt es vier Bewerber. Ich gehe davon aus, dass das Bewerbungsverfahren bis zum Ende des ersten Schulhalbjahres 2005/2006 abgeschlossen ist und sich das Kultusministerium dann für einen Kandidaten entschieden hat. Was waren für Sie die schönsten Momente als Schulleiter? Immer dann, wenn ich Schülern und Lehrern wirklich helfen konnte und Anerkennung, Respekt und Dankbarkeit für die geleistete Arbeit bekam. Außerdem die Begegnungen mit unserer Partnerschule in Simbabwe. Der bewegendste Moment meiner beruflichen Laufbahn war ohne Zweifel bei der Verabschiedung von meinen Schülern am letzten Freitag. Als sich über 1000 Schüler mit "standing ovations" von mir verabschiedeten, war ich sehr gerührt. Was werden Sie im Ruhestand vermissen? Und worauf freuen Sie sich besonders? Vermissen werde ich das sprudelnde Leben der Schule, meine Mitarbeiter im Sekretariat, die Hausmeister, die Mitglieder der Schulleitung und viele Kollegen. Ich freue mich dagegen auf meine Hobbys. Ich werde weiter in der Schulleiterausbildung des Landes Hessen aktiv und offen sein für andere Ehrenämter, die ich übernehmen kann. Gleichzeitig möchte ich mehr reisen, segeln und schreiben. Ich freue mich, mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen, insbesondere mit meiner Frau und meiner Enkeltochter Johanna, die im Oktober ein Jahr alt wird. Nach oben Oberstudiendirektor Hans-Helmut Hoos im Ruhestand Der Schulleiter des Weilburger Gymnasiums geht nach 23 Jahren in den Ruhestand Weilburg. Die "Ahnengalerie der Direktoren" des Weilburger Gymnasium Philippinum ist um ein Portrait reicher. Gestern wurde Hans-Helmut Hoos, der 42. Direktor in der 465-jährigen Geschichte der Schule, in den Ruhestand verabschiedet. "Ein Kapitän verlässt die Kommandobrücke " umschrieb Landrat Dr. Manfred Fluck (SPD) den feierlichen Abschied von Hoos in der Aula des Komödienbaues in Weilburg. 23 Jahre hat er das Gymnasium geleitet. Zahlreiche Honoratioren würdigten in einer dreistündigen Feier die Verdienste des Schulleiters. Unter seiner umsichtigen Leitung habe die Schule ihr überzeugendes Schulprofil weiter gestärkt. Hoos habe für viele junge Menschen die Weichen gestellt, Schüler und Lehrer motiviert. Innovativ und zielstrebig habe er seine Vorstellungen von Schule verwirklicht, internationale Partnerschaften gefördert wie beispielsweise mit einem College in Simbabwe und neue zukunftsweisende Vorschläge für die Entwicklung der Schullandschaft eingebracht, so Fluck. Für diese beispielhafte Arbeit 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 11 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html sowie seine ehrenamtlichen Tätigkeiten überreichte der Landrat Hoos den Ehrenbrief des Landes Hessen. Unter den zahlreichen ehrenamtlichen Verdiensten von Hoos hob Fluck vor allem dessen wertvollen Beiträge zur Geschichte Weilburgs und der Geschichte der Juden hervor sowie seine Verdienste in der der Kommission Geschichte und in der Lehrerfortbildung des Landes Hessen. Der Leiter des Staatlichen Schulamtes, Martin Daus, zeichnete Hoos gradlinigen Lebenslauf nach, vom Referendar im Jahr 1969 bis zum Oberstudiendirektor. "Immer an klaren, verbindlichen Aussagen interessiert, ein Mann der Widerstände nicht schreckt, nach Perspektiven schaut und diese mit enormer Energie verwirklicht," skizzierte er den Schuldirektor. Hans-Helmut Hoos: "Der Lehrerberuf ist der schönste Beruf, den es gibt" Bürgermeister Hans-Peter Schick (parteilos) dankte Hoos für seine Lebensleistung in Weilburg, für sein Engagement für den Weilburger Ruderverein, die Arbeit um die Stadtgeschichte und die faire Partnerschaft mit der Stadt Weilburg. Schule und Stadt müssten künftig noch wesentlich mehr zusammenwachsen, damit Bildung und konkretes Leben deutlich mehr vernetzt werde. Auch wünschte er sich - an die Adresse der anwesenden Schulleiter und Lehrer - eine stärkere Einbindung der Schulen in die Städtepartnerschaftsarbeit, um die Jugend fit für die globalen Anforderungen zu machen. Gleichzeitig hoffte Schick, dass der noch nicht nominierte Nachfolger von Hoos für das Miteinander von Schule und Stadt in Weilburg eintreten werde. Konsequenz, Teamgeist, Vionen, klare Kommandos, Belastbarkeit, Zähigkeit, profunde Kenntnis der Erlasse und Begeisterungsfähigkeit für Veränderungen schrieb Jutta Waschke vom Obmannsbezirk der Schulleiter ihrem Kollegen zu. Ein ganz persönliches Resümee seiner Direktorenzeit zog Hoos in der Gesprächsrunde mit Dirk Hölscher, Anke Hartmann vom Personalrat der Schule und der Schulelternbeiratsvorsitzenden Christine Maurus. Viele Hürden gab es in seiner 23-jährigen, oft sehr "einsamen" Amtszeit zu überwinden. Dennoch sei er vielen Menschen und Kollegen begegnet, die ihn in dieser Zeit unterstützten. Er dankte Kollegen, Mitarbeitern, Schülern, Schulamt und Stadt für diese gute Zusammenarbeit. "Der Lehrerberuf ist der schönste Beruf, den es gibt.", sagte er. Beeindruckende Momente habe er vor allem in den internationalen Schulpartnerschaftsprojekten erlebt. Geblieben sei auch nach 36-jähriger Lehrertätigkeit die Freude am Unterrichten. Dabei bedauerte er allerdings die Distanz, die zwangsläufig ein Schulleiter in seiner Funktion zu Schülern aufbaut. Von dieser Distanz war gestern in der Aula des Komödienbaues wenig zu spüren. Die Verabschiedung des "Direx" geriet zu einer schönen und sehr persönlichen Feier mit Schülern, Lehrerkollegen und Schulvertretern. Untermalt mit einem fabelhaften, ironischem Theaterstück der Klasse 6f zur heutigen Schulsituation und musikalisch begleitet vom Schulorchester des Gymnasiums, den Philipinum Voices sowie den schlagerhaften Abschiedsgrüßen der Kollegen der Jakob-Mankel-Schule und der Pestalozzi-Schule. Ihr Hit lud alle zum Mitsingen ein: "Eine Ära geht vorbei, Hoos ist künftig frei." Nach oben Schülerregatta in Kassel Sechs Siege für die Ruderer des Gymnasium Philippinum Weilburg Mit einem großen Aufgebot konnte das Gymnasium Philippinum Weilburg bei der diesjährigen Schülerregatta in Kassel an den Start gehen und in fünfzehn Rennen sechs Siege errudern. Dabei ging es für drei Vierermannschaften schon um eine Standortbestimmung für den Landesentscheid „Jugend trainiert für Olympia“ im Juli bei dem sich die Weilburger die eine oder andere Qualifikation für das Bundesfinale in Berlin erhoffen. Eine souveräne Leistung bot der Doppelvierer mit Jan Lüke, Alexander Erbe, Christian Laux, Martin Wetzig, Steuermann Jonas Novak, die vom Start weg die Führung übernahmen und mit großem Abstand vor drei Booten aus Kassel und Münster gewannen. Auch im Gig-Doppelvierer setzte sich die Weilburger Crew souverän durch und siegte in Bestzeit aller neun Mannschaften. In den Doppelviererrennen der Leistungsgruppe II zeigten Markus Fuhrländer, Emanuele Strieder, Sebastian Schutzbach, Robert Steinruck, Stm Jonas Novak, dass mit ihnen ebenfalls zu rechnen ist, sie belegten in beiden Rennen mir der zweitbesten Zeit aller Abteilungen den zweiten Platz. Strahlende Gesichter sah man auch nach dem Sieg von Kaja Brecht, Kristina Meyring, Laura Henss, Anuschka Karakas, Stf. Lea Kurz, die ebenfalls ihr Rennen im Juniorinnen Gig Doppelvierer souverän gewannen und in dieser Besetzung wieder eine Aussicht auf 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 12 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html die „Berlinteilnahme“ haben dürften. Den vierten Sieg erruderten Verena Mottl / Samantha Laux im Mädchen Doppelzweier mit deutlichem Vorsprung, Lea Kurz /Sabrina Henche wurden in ihrer Abteilung Dritte. Zusammen mit Daniel Henche und Dominik Gilles konnten Mottl / Laux auch den Mix-Doppelvierer klar für sich entscheiden, leider ist diese Bootsgattung nicht für die Berlinrennen ausgeschrieben. Den sechsten Sieg trug die neu zusammengesetzte Crew Tobias jung / Nicolai Schwab im Junior Doppelzweier A zum Erfolg des Philippinums bei. Die Doppelvierer der Mädchen mit Mottl / Laux/ Henche / Kurz und auch der Jungen mit Gilles / Henche / Niklas Hörle / Edris Hosseinkhel sind noch nicht richtig in Tritt gekommen und müssen sich bis zum Landesentscheid noch erheblich steigern, ebenso der Doppelzweier Gilles / Henche. Einen guten „Wiedereinstand“ gab der JuniorinnenDoppelzweier mit Anuschka Karakas / Laura Henss bei ihrem zweiten Platz, Karakas wurd zusammen mit der Debütantin Jennifer Teltscher Dritte, wie auch der Kursrudervierer mit Eva Hähnsen, Annika Schäfer, Lea Wittig, Jennifer Teltscher. Nach oben Landesentscheid „Jugend trainiert für Olympia“ Drei Vierer des Gymnasium Philippinum für Finale in Berlin qualfiziert Weilburgs Trend zu einer Schulruderhochburg setzt sich auch in diesem Jahr fort. Mit einem sensationellen Ergebnis endete der Landesentscheid Rudern im Schulwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ in Hanau. Mit vierzig Schülerinnen und Schüler war man an den Main gereist. Dreimal legten Vierer des Gymnasium Philippinum Weilburg am Siegersteg an und stellen damit drei von acht hessischen Booten für das Bundesfinale im September in Berlin. Herausragend war dabei der Doppelsieg von Jan Lüke, Alexander Erbe, Emanuele Strieder, Martin Wetzig und Steuermann Jonas Novak. Hierbei galt für das Philippinum-Team eine taktische Marschroute. Mit Christian Laux, Fabian Habich, Sebastian Schutzbach, Markus Fuhrländer und Steuerfrau Katerina Winghart lag im Gig-Doppelvierer eine zweite, ebenbürtige Mannschaft am Start, für die es ebenfalls um die Qualifikation für Berlin ging. Beide Boote setzten sich in ihren Vorläufen der drezehn gemeldeten Boote erwartungsgemäß durch und trafen im Halbfinale aufeinander. Nach 500 Metern hatte sich Jan Lüke und Co. vor dem zweiten Weilburger Boot an die Spitze gesetzt und so galt es im Finale das starke Boot der Goetheschule Kassel und die Hohe Landesschule Hanau in Schach zu halten. Allerdings entspann sich auf den letzten Metern noch ein harter Kampf um die Direktqualifikation, den Lüke/ Erbe/ Strieder/ Wetzig mit einer halben Länge für sich entscheiden konnten. Bei einem Sieg dieser Crew im zwei Stunden später folgenden Renn-Doppelvierer wäre die auch das zweite Weilburger Boot als Nachrücker qualifiziert. Nach klaren Vorläufen und einer sicheren Halbfinalqualifikation lagen im Finale die beiden Weilburger Boote zur Streckenhälfte in Front, doch auf den zweiten 500 Metern kam es zu dem erwarteten Kampf zwischen Lük und Co. und der Tilemannschule, die das Weilburger Team mit einer halben Sekunde Vorsprung für sich entscheiden konnte, damit in Berlin in dieser Bootsgattung startet und Der Crew um Christian Laux den Start im Gig-Doppelvierer ermöglicht. Noch spannender verliefen die Rennen bei den Mädchen des Wettkamfs III, (Jahrg. 91-93). Nach den Saisonergebnissen hatte Sportlehrer Hans Werner Bruchmeier eher eine Außenseiterchance für Verena Mottl, Sabrina Henche, Lea Kurz, Samantha Laux und Steuerfrau Sarah Novak errechnet, war jedoch sicher, dass die 10 Sekunden Abstand bei der Schülerregatta in Kassel zum favorisierten Friedrichsgymnasium Kassel geschmolzen war. Mit einen guten Vorlauf und Bestzeit der dreizehn Boote stieg die Stimmung, doch beim Aufeinandertreffen im Halbfinale lagen dann doch wieder vier Sekunden zwischen Kassel und Weilburg. Mit einer Umbesetzung im Boot lief es im Finale wieder besser und 200 Meter vor dem Ziel setzte sich Verena Mottl mit ihrer Crew in Front und qualifizierte sich sensationell mit einer halben Sekunde Vorsprung vor Kassel, Bad Hersfeld, Hanau und Wiesbaden für das Bundesfinale vom 18. bis 22. September in der Bundeshauptstadt. Fast hätte es noch zu einer vierten Belinteilnahme für das GPW gereicht, doch durch eine Erkrankung einer Ruderin war das Boot mit Kaja Brecht, Kristina Meyring, Laura Henss, 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 13 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html Anuschka Karakas, Steuerfrau Britta Lüke nicht in Topform. Zwar gelang eine sichere Qualifikation in den Vor- und Zwischenläufen, doch im Finale fehlte im Renn-Doppelvierer die letzte Kraft, um hinter der Albert-Schweitzerschule Kassel Platz zwei zu belegen. Hier schob sich die Schillerschule Frankfurt mit einer Sekunde Vorsprung vor das Philippinum und fährt nun nach Berlin. Da half auch der zweite Platz im Gig-Doppelvierer nach Vorlauf- und Halbfinalsiegen nichts, da Doppelsieger Kassel in dieser Bootsgattung seinen Titel in Berlin verteidigen möchte. Auch der Nachwuchs zeigte, dass nach wenigen Monaten Ruderpraxis durchaus bei Landesentscheiden angetreten werden kann. Im Gig-Doppelvierer (WKIII) legten Judith Richter, Lisa Steinberg, Annika Gravemeier, Sarah Novak, Steuerfrau Lea Kurz die drittbeste Vorlaufzeit der fünfzehn Boote vor, hatten jedoch im Halbfinale Pech, dass eine Ruderin einen kapitalen Krebs fing und so eine mögliche Finalteilnahme geplatz war. Bei den Jungen gelang Felix Humpert, Erik Zutt, Nico Busse, Nico Kremser und Nicolai Wardenbach durch einen zweiten Platz im Vorlauf ebenfalls die Halbfinalteilnahme, hier mussten sie aber mit Platz drei vor Limburg zufrieden sein. Auch die Kursruderer konnten sich gut in Szene setzen. Annika Schäfer, Nadine Schuster, Jennifer Teltscher, Katerina Winghart, Steuerfrau Sarah Novak belegten im Vorlauf des Gig-Doppelvierers (WK II) den zweiten Platz und erreichten das Halbfinale. Im Gig-Doppelvierer WK I waren sechs Boote gemeldet, hier erruderten sich im Finale Maike Philipps, Christin Müller, Katrin Womser, Katharina Schmidt, Steuerfrau Samantha Laux den vierten Platz. Pech hatten Daniel Henche, Edris Hosseinkhel, Niklas Hörle, Dominik Gilles, Steuerfrau Lea Kurz, dass sie schon im Vorlauf auf die stärksten Mannschaften trafen und mit Platz vier frühzeitig ausschieden. Nach oben Europäisches Jugendparlament in Deutschland Das Europäische Jugendparlament in Deutschland ist ein überparteilicher Verein. Seine Tätigkeit besteht in der Organisation von politischen Veranstaltungen für Jugendliche. Alljährlich werden durch das bundesweit ausgeschriebene Nationale Auswahlverfahren und eine fünftägige Nationale Auswahlsitzung die Schülerdelegationen ermittelt, die Deutschland auf den Internationalen Sitzungen des European Youth Parliament international vertreten. Wie bereits berichtet wurde hat sich in diesem Jahr zum dritten Mal eine Weilburger Gruppe im Rahmen eines Auswahlverfahrens zusammen mit etwa 80 anderen Schulen aus dem gesamten Bundesgebiet mit einer Resolution beworben. Das Thema lautete: “The question of how to resolve the demographic problem in the member states of the European Union. How much immigration can European societies take and what other strategies are there?” Die Weilburger Gruppe gehörte zu den zwölf besten Gruppen, die zur Nationalen Auswahlsitzung nach Hamburg eingeladen wurde. Fach- und Sprachkompetenz bilden bei den Auswahlkriterien den Schwerpunkt. Gefordert wird außerdem eine fundierte Analyse des gestellten Problems sowie ein eigenständiger und überzeugender Lösungsansatz. Als die Gruppe des GPW die Mitteilung bekam, zu den zwölf besten Schulen zu gehören, war die Freude groß und so ging man mit Elan an eine weitere Resolution, die jede der zwölf Schulen zu unterschiedlichen Themen für die Auswahlsitzung in Hamburg vorzubereiten hatte. Die Auswahlsitzung dauerte fünf Tage: sie begann mit Teambuilding, wo die anwesenden Jugendliche in zehn Gruppen eingeteilt wurden. Ziel war es, neue Leute kennen zu lernen und mit ihnen in den nächsten Tagen zusammenzuarbeiten. Auch die Zimmer waren in ähnlicher weise aufgeteilt. In diesen neu gebildeten Gruppen sollte effizient miteinander gearbeitet werden und dadurch ein wirkliches Gemeinschaftsgefühl entstehen zu lassen. Dazu diensten gezielte Teamübungen, Problemlösungsaufgaben und Rollenspiele. Die Weilburger standen dem Ganzen zunächst recht skeptisch gegenüber, bis sich diese Skepsis in Begeisterung umwandelte: die Weilburger merkten, dass Offenheit, das aufeinander Zugehen, Selbstbewusstsein, Schlagfertigkeit, Kritikfähigkeit und das Verteidigen der eigenen Meinung vom Teambuilding gefördert und gefestigt wurde. Die General Assembly am Samstag und Sonntag ist dann der Höhepunkt der Nationalen Auswahlsitzung. Nach einer feierlichen Eröffnung durch die Vize-Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft Barbara Duden begann unter Einhaltung aller 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 14 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html parlamentarischen Regeln eine zweitägige Sitzung. Jede Delegation muss die eigene Resolution vorstellen und in der auf Englisch oder Französisch gehaltenen offenen Debatte verteidigen. Es gilt also vor großem Publikum in einer Fremdsprache die eigenen Positionen überzeugend darzustellen. Für das GPW debattierten: Simon Bartke - Benjamin Beck – Dominik Becher – Leonardo Eisert – Leonie Giessing – Bartos Grochowski – Sylvia Obst – Daniel Schlicht Ich erlaube mir festzustellen, dass sich die acht Schüler sehr gut präsentiert und das GPW gut vertreten haben. Alle acht Schüler haben sich redlich bemüht, zunächst die Schwachpunkte der anderen Resolutionen in ihren Redebeiträgen herauszustellen, wobei alle Schüler sehr ausgeglichen debattiert hatten und nicht nur zwei oder drei ans Mikrofon schickten, bis sie dann am Sonntag frühen Nachmittag als letzte ihre eigene Resolution verteidigen mussten. Hier entzündeten sich die Argumente an der Forderung der Weilburger, eine Europäische Armee zu institutionalisieren, die im Notfall zu friedensstiftenden Maßnahmen eingreifen sollte. Dies wurde von den meisten Delegierten vehement abgelehnt. In ihrer Argumentation hatten die Weilburger Schüler vergessen zu erwähnen, dass es ja schon seit einigen Jahren eine deutsch-französische Armee gibt. Ihre Resolution wurde dann abgelehnt, so dass leider auch die letzte zusammenfassende Verteidigungsrede von Leonardo Eisert und Leonie Giessing nichts mehr nützte. Bei der „Siegerehrung“ wurde mit Recht gesagt, dass es keine richtigen Gewinner gäbe, wenngleich eine bayrische Schule aus Traunstein und eine Berliner Schule als die beiden besten ausgewählt wurden. Wie schon in den vergangenen Jahren so waren sich die Weilburger Teilnehmer auch in diesem Jahre einig, dass die gesamte Zeit, vor allem aber die Debatte in der Hamburger Bürgerschaft eine große Erfahrung für sie war und sicherlich einen großen Beitrag für die Persönlichkeitsentwicklung geleistet hat. Nach oben Gymnasium Philippinum verabschiedet 135 Abiturienten Volker Schmidt Einen „heiteren, nachdenklichen und versöhnlichen Abschied“ von ihrer Schule erlebten am Donnerstag die 135 Abiturienten des Gymnasium Philippinum in der Kreissporthalle, ganz wie ihn Oberstudiendirektor Hans-Helmut Hoos in seiner Begrüßung versprochen hatte. Dabei spielte er auch auf seinen eigenen Abschied an, der nach 23 Jahren am Philippinum nun bevorstehe. Er dankte den Eltern für die gute Zusammenarbeit und besonders der Studienleiterin Elvira Jastrow für die Organisation des Abiturs, das erstmals aus fünf statt bisher vier Prüfungsteilen bestand. Mit seinen Glückwünschen an die Abiturienten verband er die Zuversicht, dass sie in der Schule nicht nur viel erlebt und erlitten, sondern auch etwas gelernt hätten. Bei den Preisverleihungen überreichte Hans-Helmut Hoos den Apollinaire-Preis für besondere Leistungen in Französisch an Julian Hölz. Der Preis, der von der Robert Bosch Stiftung vergeben wird, soll den Preisträger dazu ermutigen, die Sprachkenntnisse und auch die deutsch-französische Zusammenarbeit zu vertiefen. Die Preise der Deutschen Physikalischen Gesellschaft gingen in diesem Jahr an Philipp Götz, Tim Buchholz, Oliver Kling, Enno Lorenz und Christoph Thielmann. Philipp Götz erhielt neben der kostenlosen Mitgliedschaft außerdem einen besonderen Buchpreis. Für die „Wilinaburgia“, den Verein ehemaliger Angehöriger des Gymnasium Philippinum, überreichte Martina Zimmermann den Fritz-Glöckner-Preis für hervorragende Leistungen in den drei Aufgabenfeldern an Sabine Ißleib im sprachlichen, Anne Eckl im gesellschaftswissenschaftlichen und Tatjana Schamp im mathematisch-naturwissenschaftlichen Aufgabenfeld. Erstmals erhielten auch 11 Abiturienten ein besonderes Zeugnis über die Teilnahme am bilingualen Unterricht in Englisch und Deutsch. In seiner Rede wich Oberstudiendirektor Hans-Helmut Hoos von der traditionellen Form ab und gab den Schülern keine vorgefertigten Maximen, keine bedeutungsbeladenen Sätze mit auf den Weg ins Leben, sondern stellte, in Anlehnung an Bertolt Brecht, „notwendige Fragen zum richtigen Weg“. Er wünschte allen Abiturienten Glück dabei, „selbst in den komplexesten Situationen die angemessenen Antworten für das eigene Leben geben zu können“, die richtigen Freunde zu finden, eine Portion Frustrationstoleranz und eine, trotz Globalisierung und den Spannungen zwischen Armen und Reichen Menschen und Nationen, friedvolle Welt. Nach 35 Dienstjahren fragte Hans-Helmut Hoos, ob die Abiturienten durch das neue Abitur mit Mathematik und Deutsch als Pflichtfächern besser rechnen und lesen könnten, ob sie fähig seien, sich wirklich in einem umfassenden Sinn in Englisch und Französisch zu verständigen, ob ihnen Lektüre auch ohne Lektürehilfe gelinge, ob sie nicht nur auswendig gelernt, sondern auch die Sache, um die es geht, begriffen hätten, ob sie gelernt hätten, nein zu 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 15 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html sagen, wo andere ja sagten, ob die eigenen Träume eigene Träume seien und nicht nur konsumierbaren Klischees entsprächen, ob Output und Effizienz die richtigen Maßstäbe seien und ob sie gelernt hätten miteinander statt übereinander zu reden. Neue Wege in die Zukunft seien in einem Prozess zu finden, der durch Fragen Antworten sucht und durch Antworten Fragen aufwerfe. Der Spiegel, den der Dirktor seinen ehemaligen Schülern damit vorhielt, führte zu manchem Schmunzeln und auf Seiten von Abiturienten und Tutoren zu manchem versöhnlichen Lächeln. Für den Abiturjahrgang sprachen Julia Stein und David Laun. Sie dachten an ihre Einschulung zurück, an die ihnen damals vorgehaltenen hohen Ideale, an den engagierten Anfang und an den zum Teil desillusionierenden Weg zum Abitur. Innerhalb von zwei Jahren habe der 1996 bezogene „Neubau“ dem 1965 bezogenen Schulgebäude geglichen, auf der Zielgeraden zum Abitur habe man nur noch an die Klausurtermine gedacht, sei zum Einzelkämpfer geworden, der sich auf Punktejagd befindet. Aber die Schulzeit sei nicht nur eine Zeit der Desillusionierung gewesen. Die Erinnerung an die eine oder andere Klassen- und Tutorenfahrt durch die Redneer zauberte ein heiteres Lächeln auf die Mienen der Zuhörer und, was das wichtigste sei, am Ende habe man doch etwas von den versprochenen Zielen erreicht. Dafür und für den „fairen Umgang“ dankten Julia Stein und David Laun insbesondere dem Lehrerkollegium. Kritisch setzte sich Schulelternbeiratsvorsitzende Christine Maurus in ihrer Rede mit den Vorurteilen über Lehrer, Schüler und Schule auseinander. Ausgangspunkt ihrer Überlegungen war der Satz Alexander von Humboldts: „Der Schüler ist reif, wenn er so viel gelernt hat, dass er für sich selbst zu lernen imstande ist.“ Diese Fähigkeit sei in der heutigen Spaß- und Konsumgesellschaft nur schwer zu erwerben. Auch wenn Schule ihren Erziehungsauftrag stärker betone und sich auf die Lebenswelt der Schüler einlasse, sei dieses Ziel kaum zu erreichen. Orientierung in Hinblick auf das spätere Leben und den späteren Beruf müsse die Schule bieten. Beziehungsarbeit, die zwischen der Alltagswelt der Jugend und den Anforderungen der wirklichen Welt vermittle, sei gefordert. Ziel müsse es sein, dass die Abiturienten in einer widersprüchlichen Welt die richtigen Antworten auf die Probleme finden. Martina Zimmermann als Vertreterin der „Wilinaburgia“ berichtete in ihrer Ansprache zunächst von ihren persönlichen Abiturerfahrungen, die 24 Jahre zurückliegen, und sprach von einer Sehnsucht nach der alten Schule, die sich bei vielen sehr schnell einstelle. Die „Wilinaburgia“ sei ein geeigneter Ort, diese Sehnsucht zu stillen. Im übrigen sei das bestandene Abitur die ertragreiche Ernte einer langen Zeit des Arbeitens und Schuftens. Stolz auf diesen Erfolg könnten Schüler und Eltern sein. Das nötige Wissen, Mut, soziales Engagement und kritisches Bewusstsein seien die Dinge, über die die Abiturienten nun verfügten und die sie befähigten, ihr Leben zu meistern. Nach der Zeugnisausgabe durch Hans-Helmut Hoos überreichte Frau Zimmermann im Namen der „Wilinaburgia“ jedem Abiturienten noch eine Broschüre zur 465-jährigen Geschichte der Schule. Wesentlichen Anteil an der heiteren Seite der Abiturientenverabschiedung hatte das Schulorchester unter der Leitung von Martin Weinbrenner mit Stücken von Antonin Dvorak und Gerry Bond. Einen die ganze Halle begeisternden Ausdruck fand die Freude über das bestandene Abitur in den Swingmelodien, die die „Philippinum Voices“ , begleitet von Martin Weinbrenner, Jörg Lorenz und Dirk Hölscher, unter der Leitung von Michael Glotzbach vortrugen. Nach oben Reise in eine andere Welt Weilburger Gymnasiasten in Kasachstan Volker Schmidt Mit vielen ungewöhnlichen Erfahrungen kamen dieser Tage zwölf Schüler des Gymnasium Philippinum und ihre Lehrer Henrik Riesen und Maren Schieck von einem zweiwöchigen Aufenthalt in Kasachstan zurück. Die Reise in die über 4000 Kilometer von Weilburg entfernte Stadt Pawlodar setzte den über das Frankfurter Goetheinstitut angebahnten Austausch fort, der im Mai 2004 mit einem Besuch kasachischer Schüler und Lehrer in Weilburg begonnen hatte. Sie hatten in einem Wettbewerb des Goetheinstituts, in dem es um die Deutschkenntnisse ging, den ersten Preis gewonnen und im Gymnasium Philippinum eine geeignete Partnerschule gefunden. 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 16 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html Der Flug von Frankfurt nach Almaty war den Schülern noch vertraut, die sich an die herzliche Begrüßung anschließende fast zweitägige Zugfahrt durch die Steppe nach Pawlodar war aber eine völlig neue Erfahrung. Die Gruppe wurde dort von den Gastfamilien mit einer unerwarteten Gastfreundschaft aufgenommen. Die Begrüßung in der Schule erfolgte durch ein auf Deutsch gespieltes Theaterstück und ein Konzert. 3 Tage lebten die Schüler in ihrem Gastfamilien und hatten Gelegenheit bei einem Besuch des Dorfes Rosovka etwas über die Geschichte der Russlanddeutschen zu lernen. Anschließend ging es für drei Tage in den Nationalpark „Bajanaul“, den die Kasachen gern mit der Schweiz vergleichen. Bei dieser Gelegenheit gab es auch das Nationalgericht „Beschbarmak“ („Fünf Finger“) zu kosten, zu dem es „Kumyss“, gegorene Stutenmilch, gab. Wenn auch dieses Getränk nicht allen schmeckte, so schwärmen die Schüler noch heute von den vier bis fünf warmen Mahlzeiten, die ihnen täglich geboten wurden. Zurück in Pawlodar nahmen die Schüler an der Verabschiedung der Abiturienten teil und kamen als prominente Gäste aus Deutschland sogar ins Fernsehen. Die Besichtigung der Moschee, der orthodoxen und der katholischen Kirche verdeutlichte den Schülern, dass sie in ein Land gekommen waren, in dem 120 verschiedene Nationalitäten friedlich miteinander leben. Die Relativierung der eigenen Sichtweise durch die vielfältigen Erfahrungen bildete den Ertrag dieser Reise. Zehn Tage ohne fließendes Wasser zu leben, ungewohnte Entfernungen, Lehrer, die weniger verdienen als Marktfrauen und dennoch begeistert unterrichten, offene Armut, kaum asphaltierte Straßen, keine Schnellrestaurants, große Hitze schon im Mai, schlechte Wohnverhältnisse stehen im Gegensatz zum Leben in Deutschland. Doch auf der anderen Seite beeindruckte die Schüler der Optimismus ihrer Gastgeber trotz dieser Verhältnisse, ihre echte Herzlichkeit und Gastfreundschaft. Britte Lüke, eine Schülerin der Klasse 10c, war aber nicht nur von dieser Seite Kasachstans begeistert, sondern sie schwärmt immer noch von der Landschaft „Bajanaul“, der für sie grünsten Stadt der Welt, Almaty, dem AltaiGebirge an der chinesischen Grenze und den Sonnenuntergängen an der Promenade des Irtysch in Pawlodar und von fremden Völkern, die Deutsch lernen und versuchen es zu sprechen. Nach oben Erfolge für Schüler des Philippinum beim Fremdsprachenwettbewerb Volker Schmidt Auch in diesem Jahr konnten Schüler des Gymnasium Philippinum Weilburg wieder mehrere gute Erfolge beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen erzielen. Der Wettbewerb wird jedes Jahr als Einzel- und auch als Gruppenwettbewerb in einer ganzen Reihe von Sprachen ausgeschrieben. In einer sehr abwechslungsreich gestalteten Feier in der Sankt LiobaSchule in Bad Nauheim wurden am vergangenen Freitag die hessischen Preisträger des Wettbewerbs 2005 geehrt, die Schüler des Philippinums für ihre Leistungen in Englisch und Französisch. Eingeladen waren die Gewinner von ersten, zweiten und dritten Preisen im Einzelwettbewerb und von ersten und zweiten Preisen im Gruppenwettbewerb. Besonders Andreas Fried (9b), Anna Novák (10b) und eine Gruppe aus der 10b konnten im landesweiten Vergleich vordere Plätze erreichen. Dabei erfuhr das Publikum, dass Hessen erfreulicherweise die meisten Teilnehmer von allen Bundesländern zu verzeichnen hat. Immerhin 18 Gruppen- oder Einzelbeiträge davon lieferte dieses Jahr das Gymnasium Philippinum Weilburg. Da es in ganz Hessen im Einzelwettbewerb nur drei erste Preise und zwei zweite Preise gab, kann man sehen, dass die „Hürden“ recht hoch hängen und auch das Erreichen eines dritten Platzes oder eines Anerkennungspreises ein schöner Erfolg ist. Im Einzelwettbewerb erreichten in der Gruppe der dritten Preise Andreas Fried, sein Englischlehrer in der Klasse 9b ist Studienrat Egon Jung, und Anna Novak aus der 10b, ihre Englischlehrerin ist Studienrätin Gerlinde Ancke, vordere Plätze, so dass sie in Bad Nauheim persönlich geehrt wurden. Anna Novak erhielt dabei nicht nur in Englisch, sondern auch in Französisch eine Auszeichnung. Im Gruppenwettbewerb erhielten Alexandra Fries, Julia Katrin Klotz, Anna Lautenschleger, Viktoria Nühnen, Stephanie Ochs, Anna Lena Schellenberg, Astrid Schmidt und Sabrina Schoder aus der 10b für ihren Beitrag „Nobody’s perfect“ den dritten Preis. Die Schülerinnen wurden von Studienrätin Gerlinde Ancke unterstützt. Mit ihrem von Studienrätin Barbara Klass betreuten Beitrag „Black and White“ kamen Kristian Ehlert, Simon Franz, Konstantin Grote, Philipp Heinz, Christopher Lang, Thomas Noel, Patrick Schreiter und Michael Weigel aus der Klasse 8b auf den ersten Platz der Anerkennungspreise. Anerkennungspreise in Englisch erhielten Simone Plaszcyk und 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 17 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html Stephanie-Anna Stoll aus der 9b. Nach oben Vier Franzosen besuchen das Gymnasium Philippinum Volker Schmidt Drei Schülerinnen und ein Schüler aus der Weilburger Partnerstadt Privas nehmen in diesen Wochen am Unterricht des Gymnasium Philippinum teil. Sie beteiligen sich an einem individuellen Schüleraustauschprogramm, das den Namen Brigitte Sauzays trägt, die Chefdolmetscherin der französischen Staatspräsidenten und bis zu ihrem Tod 2003 Beraterin Bundeskanzler Schröders war. Der Schüleraustausch beruht auf privater Initiative und dauert drei Monate, in denen die Austauschschüler mit ihrer Gastfamilie zusammenleben. An den Besuch in Deutschland schließt sich der Gegenbesuch in Frankreich an, so dass außer dem Taschengeld keine Kosten entstehen. Das Deutsch-Französische Jugendwerk unterstützt das Programm, an dem Schüler der Klassen 8 bis 11 teilnehmen können, durch Fahrtkostenzuschüsse. Studienrätin Ulrike Fuhrmann-Grote hat am Philippinum die Betreuung der Schüler übernommen und ist über den Verlauf der Premiere überaus zufrieden. Die Schüler lernten nicht nur die Sprache ihres Gastlandes und sein Schulsystem intensiv kennen, sondern müssten sich auch der Herausforderung stellen, in einem anderen Land wirklich zu leben. Außerdem bereicherten sie den Unterricht. So konnten die Austauschschüler in dieser Woche immer wieder aus ihrer Sicht erklären, warum die Mehrheit der Franzosen gegen die Europäische Verfassung gestimmt hat. Französische und deutsche Schüler bereuen es nach der Hälfte der Zeit nicht, sich auf diesen intensiven Austausch eingelassen zu haben. Nach oben Breites Angebot des Gymnasium Philippinum zum Hessentag Volker Schmidt Letzte Schritte zur Ausgestaltung des schon lange bestehenden Programmgerüsts zum Hessentag in Weilburg planen derzeit Hans-Helmut Hoos, der Direktor des Gymnasium Philippinum Weilburg, und die Fachbereichsleiterin für Mathematik und Naturwissenschaften Renate Geil. Höhepunkt des Programms, das von der Schule gemeinsam mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Hessischen Sozialministerium und hessischen Universitäten für die Hessentagsbesucher gestaltet wird, dürfte die „Mitmach-Ausstellung“ unter dem Motto werden: „Es ist keiner zu klein, ein Einstein zu sein!“. Passend zu dieser Veranstaltung wird auch der „Nano-Truck“ in Weilburg Station machen. Die Aufführung von Carl Orffs „Carmina Burana“ und John Williams’ „Star Wars-Suite“ im Schlosshof, die Aktion „Lesen und spielen im Schloss“ sowie drei überregionale Sportveranstaltungen bereichern das Hessentagsprogramm ebenso wie eine Ausstellung des Fachbereichs Kunst in den Schaufenstern Weilburger Geschäfte. Das Gymnasium präsentiert sich außerdem in einem eigenen Pavillon auf der „Straße der Bildung“. Dort besteht während des ganzen Hessentages die Gelegenheit, sich über die pädagogische Arbeit und ihre Schwerpunkte am Gymnasium zu informieren. Dabei sind der bilinguale Unterricht, die Austauschfahrten ins europäische Ausland, die Teilnahme einer Schülergruppe am Wettbewerb „Europäisches Jugendparlament“, Umweltschule, die naturwissenschaftliche Vortragsreihe, Schulmediation, die Schülerzeitung „Spektrum“ und die Arbeit der Schülervertretung nur einige Aspekte in einem breit gefächerten Programm. Auch die „Wilinaburgia“, der Verein ehemaliger Angehöriger des Gymnasiums, wird im Pavillon präsent sein. Ebenfalls sollen einige Aspekte der Schulgeschichte beleuchtet werden, denn im Herbst kann das Philippinum seinen 465. Geburtstag und den sechzigsten Jahrestag seiner Wiedereröffnung nach dem 2. Weltkrieg feiern. Zu feiern gilt es vor allem die Errichtung einer zweiten Sporthalle, die rechtzeitig zum 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 18 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html Hessentag in Rekordbauzeit fertig sein wird. Dieses durch die Stadt Weilburg mit Hilfe des Landes Hessen durchgeführte bauliche Modellprojekt wird die seit Jahren bestehende Raumnot im Sportunterricht der Schule nachhaltig beheben. Derzeit koordinieren Oberstudiendirektor Hans-Helmut Hoos und Studiendirektorin Renate Geil seitens der Schule die „Mitmach-Ausstellung“, die von der Kinderakademie Fulda, der Universität Gießen, der Fachhochschule Gießen-Friedberg, dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt und der Naturschutz-Akademie Hessen mitgetragen wird. Vom 18. bis zum 24. Juni haben nicht nur Schulklassen, sondern auch Gruppen und Einzelbesucher aller Altersgruppen auf dem Gelände und in den Räumen der Schule die Gelegenheit, sowohl die Naturwissenschaften Physik, Chemie und Biologie als auch Mathematik und Technik hautnah zu erleben. Selbst für Kindergartengruppen finden sich geeignete Angebote, damit das Motto des Einsteinjahres „Es ist keiner zu klein, ein Einstein zu sein!“ während des Hessentags am Gymnasium Philippinum Realität wird. So ist die Wanderausstellung „Mathematik zum Anfassen“des Gießener Mathematikums während des gesamten Hessentages montags bis freitags von 8.30 bis 18 Uhr und an den Samstagen sowie am 19. Juni von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die von Professor Albrecht Beutelsbacher aufgebaute Ausstellung und das Begleitprogramm werden interessierten Besuchern in der Aula die Möglichkeit bieten, Mathematik mit allen Sinnen zu erleben. Dabei ergänzen Schüler des Gymnasiums die Ausstellung mit ihren Referaten und Exponaten. Zu jeder vollen Stunde wird in diesem Rahmen ein neues Thema präsentiert. Die Eröffnung wird am Samstag, den 18. Juni, um 14 Uhr stattfinden. Erweitert wird diese ständige Ausstellung durch die Kinderakademie Fulda mit ihrem Angebot optischer Experimente, Beiträgen der Universität Gießen zu den Themen „Wenn Nichts alles ist“ (Physik), „Professor Siggis Liebig-Lab und noch viel mehr“ (Chemie) und „Wie lernen Fische?“ (Biologie). Außerdem laden das Hessische Landesmuseum Darmstadt mit Funden aus der Grube Messel unter dem Motto „Hessen vor 47 Millionen Jahren“, die Fachhochschule Gießen – Friedberg mit der Veranstaltung „Digitales Modellieren am Computer“ und die Naturschutzakademie Hessen mit „Bionik – lernen von der Natur“ zum eigenständigen Forschen ein. Das Gymnasium selbst bietet mit „Natur und Technik vom Feinsten“ und der Physik-Show „Die Physikanten im Philippinum“ zwei weitere MitmachVeranstaltungen an, die sich, wie das gesamte Programm der „Mitmach-Ausstellung“, besonders an Kindergärten, Grundschulen und weiterführende Schulen richten. Die Schule wird in den nächsten Tagen im Auftrag der veranstaltenden Ministerien als Kooperationspartner eine ausführliche Programmübersicht an die Schulen versenden, von denen bei Bedarf auch Programme angefordert werden können. Die Kindergärten werden durch das Hessische Sozialministerium informiert. Schulklassen, Kindergärten und private Gruppen sollten sich rechtzeitig bei der Agentur Dr. Riedl & Partner in Frankfurt ([email protected]) oder auch telefonisch am Gymnasium (06471 – 93 79 0) anmelden. Neben diesen Programmpunkten werden vom mathematischnaturwissenschaftlichen Fachbereich unter anderem auch eine Vogelstimmenwanderung und eine Pflanzenausstellung angeboten. Das detaillierte Programm der Ausstellung kann rechtzeitig unter www.region-online.de/bildung/gpw/gpw.htm abgerufen werden. Am Abend des 26. Juni wird das Philippinum mit der Darbietung der „Carmina Burana“ und der „Star Wars-Suite“ im Renaissancehof des Schlosses einen kulturellen Glanzpunkt zum Hessentag beisteuern. Der Chor des Gymnasiums und das Sinfonieorchester Rhein-Main unter der Leitung von Michael Glotzbach werden diesen musikalischen Leckerbissen aufführen . Einen weiteren kulturellen Akzent liefert das Projekt „Lesen und spielen im Schloss“. Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 10 werden vor der Kulisse der oberen Orangerie für die Besucher des Hessentages Lesungen gestalten und kleine einstudierte Spielszenen präsentieren. Eine Vorbereitungsgruppe mit Martina Zimmermann, Gudrun Ehlert-Lorenz, Ulrike Fuhrmann-Grote, Hans Werner Bruchmeier und Marc Alexander Funk sorgt mit dafür, dass alle weiteren Präsentationen der Schule, besonders im Pavillon auf der Bildungsmeile, im riesigen Hessentagsprogramm nicht untergehen. Die Sportler der Schule haben gleich drei bemerkenswerte Veranstaltungen organisiert. Am 20. Juni werden Schüler der Klassen 7 bis 12 aus drei Schulen in der Hainallee einen Marathon-Staffel-Weltrekordversuch starten. 106 Schüler wollen in einer 200 Meter Pendelstaffel die Weltrekordzeit von zwei Stunden und 5 Minuten unterbieten. Am folgenden Tag gibt es auf der Lahn eine Ruderregatta, an der sich neben dem Philippinum Schulen aus Limburg, Wetzlar, Gießen und Marburg beteiligen. Am 22. Juni kommt es dann auf der neu gestalteten Beachvolleyball-Anlage im Stadion zu einem überregionalen Kräftemessen. Zu erwähnen ist außerdem, dass Schüler der Jahrgangsstufen 10 bis 12 die Stadt in den unterschiedlichsten Bereichen unterstützen werden. Das endgültige Programm erscheint am 1. Juni. Bereits in den nächsten Tagen wird der Fleyer für die „Mitmach-Ausstellung: Es ist keiner zu klein, ein Einstein zu sein!“ verfügbar sein. 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 19 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html Nach oben Abiturientinnen präsentieren Tanztheater Volker Schmidt Unter dem Titel „Körpereinschreitungen“ präsentierten 47Abiturientinnen und ein Abiturient des Philippinums am Mittwoch eine beeindruckende Tanzperformance. In der bis auf den letzten Platz besetzten Aula konnten sich die Zuschauer 15 Szenen ansehen, die Oberstudienrat Norbert Pyttlick mit seinen Schülern im Sportunterricht einstudiert hatte. Dabei kam es darauf an, durch tänzerische und gymnastische Bewegungen Funktionen unseres Körpers bewusst zu machen und neue Sichtweisen auf ihn zu erschließen. Begleitet von Livemusik und Toneinspielungen, aber auch Songs und vorgetragenen Texten, zeigten die Schüler, wie man durch Improvisation, Spontaneität, meditative Elemente und tänzerische Phantasie eine neue Körperwahrnehmung erzeugen kann. Die Reaktionen des Publikums machten deutlich, dass die Darsteller dir richtigen Antworten auf Fragen fanden, die wir uns im Alltag zu unserem Körper niemals stellen. „Eine überraschende Sicht auf den menschlichen Organismus“ hatte Norbert Pyttlick in der Ankündigung versprochen. Eingelöst wurde das Versprechen, bereits beim Eintritt. Durch ein von Schülern gebildetes bewegliches Spiegelkabinett, in dem sich jeder Zuschauer betrachten musste, gelangte man in die Aula. Vor der Vorstellung liefen dort Videoaufzeichnung von Interviews, in denen Lehrer zu ihren Körperwahrnehmungen befragt wurden. Begriffe wie „Handgreiflich“, „Kopflos“, „Kontakte“ wurden in der Vorstellung dann ebenso erfahrbar, wie „Auseinandersetzung“, „Stühle rücken“ und „Kardiogramm“, wobei die letzten Szenen unwillkürlich die Ideen an einen von Robotern diktierten Arbeitsrhythmus und Herz-Kreislaufstörungen wach riefen. Getrübt wurde das besinnliche Vergnügen an der Aufführung durch die schlechten Sichtverhältnisse in der Aula. Die Darsteller hätten ihren anfänglichen Mut zusammennehmen sollen, um auf einer geeigneten Bühne aufzutreten. Trotzdem konnte sich der Verein „Menschen für Kinder e.V.“ über eine beachtliche Spendensumme freuen, da die Gruppe auf ein Eintrittsgeld verzichtet hatte. Nach oben „Wunderbare Welt der Farben“ Volker Schmidt Zum Abschluss der naturwissenschaftlichen Vortragsreihe am Gymnasium Philippinum Weilburg begeisterten die Leistungskurse Chemie und Physik der Jahrgangsstufe 13 mit ihrem experimentellen Vortrag über Farben und Lacke. Der Vortrag wurde von den Schülern nicht nur speziell chemisch und physikalisch, sondern auch fächerübergreifend ausgerichtet. So gab es für die zahlreichen Besucher sowohl einen Einblick in die Biologie, die die Farbwahrnehmung am Auge erklärte, als auch in die Geschichte des Farbstoffs Indigo. Indigo, vor allem bekannt unter dem blauen Farbstoff der „Blue Jeans“, ist ein natürlicher Farbstoff und kann heutzutage synthetisch hergestellt werden. An diesem Verfahren bediente sich auch der Leistungskurs Chemie und zeigte in einem Versuch wie man mit Indigo färben kann. Des Weiteren informierten Schüler des Leistungskurses Physik über die physikalischen Grundlagen von Farbe und Licht. Daran schloss der Leistungskurs Chemie an und erklärte an Hand verschiedener Molekülstrukturen die Ursache von Farbigkeit. Vorgestellt wurde auch das Atommodell und die Wirkung von Farbindikatoren. Zum Abschluss wurde gezeigt welche Verwendung Industrielacke finden und wie sie hergestellt werden. Mit Unterstützung der Weilburger Coatings stellten die Schüler des 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 20 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html Leistungskurses Chemie einen solchen Lack her. Unter Leitung von Gabriele Abraham und Renate Geil gelang den Schülern ein hoch interessanter und informativer Vortrag. Nach oben Keine Chance für einen Beitritt der Türkei zur EU Volker Schmidt Im Rahmen der Europawoche 2005 führte das Gymnasium Philippinum Weilburg am 4. Mai eine Diskussionsveranstaltung mit den Schülern der 10. Klassen in der Aula durch. In einem abschließenden geheimen Votum wurde eine Aufnahme der Türkei in die Europäische Union mit großer Mehrheit abgelehnt. In der Plenumsveranstaltung galt es zunächst, die zuvor in den Klassen erarbeiteten Pround Kontraargumente zur einer Möglichen Aufnahme der Türkei in die Europäische Union, vorzustellen. Die vorgetragenen Punkte umfassten alle wichtigen Bereiche, angefangen bei geographischen und geostrategischen Besonderheiten über wirtschaftliche Chancen und Risiken bis hin zu kulturellen Überlegungen, die sich aus der Konfrontation von christlicher und islamischer Kultur ergeben. Die problematische Lage der Menschenrechte in der Türkei kam ebenso zur Sprache wie die Kurdenfrage, die Auseinandersetzung um den Völkermord an den Armeniern und die Auswirkungen eines Türkeibeitritts auf die Machtverteilung in den Institutionen der europäischen Union. In den Plenumsdiskussionen überwogen zwar die Stimmen, die sich mit guten Gründen für eine Aufnahme der Türkei aussprachen, in der am Abschluss durchgeführten geheimen Abstimmung gab es jedoch mit 78 % der Stimmen eine deutliche Mehrheit gegen die Aufnahme der Türkei in die Europäische Union. Die Gründe dafür dürften, folgt man dem Diskussionsverlauf, in einer Mischung aus Angst vor einer islamisch-kulturellen Überfremdung, der Furcht vor einem erneuten Ansturm von Arbeitnehmern liegen, die zu Billiglöhnen arbeiten, und den allgemein in Deutschland verbreiteten Vorurteilen gegen türkische Mitmenschen liegen. Nach oben Schüler aus Tschechien zu Gast in Weilburg Volker Schmidt In der vergangenen Woche waren 25 Schüler des Karl Capek Gymnasiums aus Dobris, einer kleinen Stadt in der Nähe von Prag, zu Gast am Weilburger Gymnasium Philippinum. Eine Woche lang lebten sie und ihre Betreuerin Stepanka Machova und Irena Ripova in deutschen Gastfamilien. Die Verständigung lief über die Weltsprache Englisch, aber auch die Deutschkenntnisse der Besucher und einige tschechische Worte auf deutscher Seite erleichterten die Kommunikation. Das Thema Umwelt bildete den Schwerpunkt dieses Gegenbesuchs, bei dem die Gastschüler auch Gelegenheit hatten, am Unterricht des Philippinums teilzunehmen. Eine Pflanzaktion in Zusammenarbeit mit dem Waldjugendheim und der Besuch der Abfallentsorgungsanlage des Lahn-Dill-Kreises in Asslar bildeten den ökologischen Schwerpunkt des Austauschs. Beeindruckt zeigten sich die Austausschüler auch vom Lottehaus in Wetzlar, dem Hessischen Rundfunk in Frankfurt, den Maschinenvorführungen in der Grube Fortuna und dem Giessener Mathematikum. Auf Seiten des Weilburger Gymnasiums betreuten Studiendirektorin Gabriele Abraham zusammen mit ihren Kollegen Barbara Klass, Uwe Kraffert, Egon Jung und Volker Schmidt die Gruppe. Nach oben Gymnasiasten auf dem Weg ins Europäische Jugendparlament Volker Schmidt Eine von Studiendirektor Günter Jakob betreute Schülergruppe der Jahrgangsstufe 12 des Gymnasiums Philippinum Weilburg hat sich erneut gegen eine starke nationale Konkurrenz für die 15. nationale Auswahlsitzung des Europäischen Jugendparlaments 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 21 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html qualifiziert. Zusammen mit 11 weiteren Schulen aus Deutschland wird es vom 8. bis 12. Juni in Hamburg darum gehen, den eigenen Beitrag zum Thema „Demographischer Wandel in der Europäischen Union und europäische Zuwanderungspolitik“ in englischer Sprache gegen die Mitbewerber durchzusetzen. Deutschlandweit hatten sich knapp 130 Schulen an dem Wettbewerb beteiligt. Bereits 2002 in Stuttgart und 2003 in Bremen hatten Schüler des Philippinums betreut von Günter Jakob an den nationalen Endausscheidungen teilgenommen und vordere Plätze belegt. In diesem Jahr führte die in Englisch verfasste Resolution wieder in die nationale Endrunde. In ihr haben zwei Delegationen der 12 teilnehmenden Schulen in einer parlamentarischen Vollversammlung die Chance, sich für die internationalen Sitzungen zu qualifizieren, die seit 2004 regelmäßig in Bad Urach stattfinden. Dort treffen zweimal im Jahr über 200 Jugendliche aus mehr als 30 europäischen Ländern zusammen, um über aktuelle europapolitische Themen zu debattieren. Das Europäische Jugendparlament hat das Ziel, politisches Interesse bei Jugendlichen zu wecken, sie zu politischer Mitarbeit zu motivieren und internationale Freundschaften zu fördern. Die Gymnasiasten suchen wie in den vergangenen Jahren auch diesmal wieder Sponsoren für die Fahrt nach Hamburg, da seitens der Europäischen Union und anderer Institutionen für die Gruppen, ihre Anreise und Unterbringung keine weiteren Fördermittel zur Verfügung stehen. Bei den vergangenen Teilnahmen konnte durch Sponsoring der Eigenanteil der Teilnehmer in einem angemessenen Rahmen gehalten werden. Aber auch der Verein „Europäisches Jugendparlament in Deutschland e.V.“ mit Sitz in Berlin sucht Förderer, die auf diese Weise einen Beitrag zur europäischen Verständigung leisten können. Nach oben Reise in die Antarktis Volker Schmidt Von einem Kontinent, der sonniger als Kalifornien, trockener als Arabien, höher als die Berge der Schweiz und leerer als die Sahara ist, berichtete Oberstudiendirektor Hans-Helmut Hoos einem aufmerksamen Publikum in der Aula des Weilburger Gymnasiums. Der Vortrag „Von Kap Horn zur antarktischen Halbinsel“ fand im Rahmen der Reihe „Blickfeld Naturwissenschaft“ statt und faszinierte besonders durch eine mit passender Musik unterlegte Dia-Show. Der Schulleiter des Philippinums hatte die Reise Richtung Südpol zur Jahreswende 2003/2004 unternommen. Im ersten Teil seines Vortrags referierte er geologische, biologische, klimatische, historische und politische Fakten über den menschenleeren und unter einer bis zu 5000 Meter dicken Eisdecke liegenden Kontinent, der aber auch mit zwei aktiven Vulkanen das südliche Ende einer Kette bildet, die in Alaska beginnt. So konnte das Schiff auf Deception Island in einen Krater einfahren, auf dessen Ufer man nach wenigen Spatenstichen in vierzig Grad heißem Wasser baden kann. Das Leben der drei auf der arktischen Halbinsel vertretenen Pinguinarten bildete einen weiteren Schwerpunkt der Präsentation. Die Verschiebung ihrer Populationszonen, so Hans-Helmut Hoos, die in den letzten Jahren beobachtet worden sei, könne auf die Folgen des Klimawandels zurückgeführt werden. Überhaupt werde die Antarktis als größtes, noch weitgehend unzerstörtes Bioreservat der Erde durch die vorhandenen Bodenschätze bedroht. Wenn der Antarktisvertrag auslaufe, müsse man mit einer wirtschaftlichen Ausbeutung des sensiblen Ökosystems rechnen. Flechten, die als einzige Pflanzen unter den rauen Bedingungen überleben können, bräuchten mehrere Jahrzehnte, um sich zu regenerieren, wenn sie der Fußtritt eines Menschen zerstört. Daher werde auch der Tourismus in der Region strengen Regeln unterworfen. Wo aber kaltes und warmes Meerwasser, wie etwa im Neumayer-Kanal, zusammen träfen, bilde sich eine „Zone des Lebens“, wie jüngste Forschungen gezeigt hätten. Nach dieser wissenschaftlichen Einführung, die auch die Geschichte der 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 22 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html Erforschung des 6. Kontinents ebenso wenig aussparte wie das Abschlachten von Walen und Robben in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts, vermittelten die brillanten Dias dem Publikum ein Gefühl für die großartige Schönheit dieser herben Natur am südlichen Polarkreis. Studiendirektorin Gabriele Abraham dankte nach fast zwei Stunden Schulleiter Hans-Helmut Hoos besonders für die faszinierenden Bilder aus einer Region, die nicht jeder aus der Nähe erleben könne. Die letzte Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe 2004/2005 wird am 21. April ein Experimentalvortrag der Leistungskurse Physik und Chemie sein. Thema ist die „Wunderbare Welt der Farben“. Nach oben SchülerInnen des GPW nahmen an der 1. Deutschen Meisterschaft im Cup-Stacking teil Jan Hooss Am Samstag, den 05.03.05 fanden die 1. Deutschen Meisterschaften im Cup-Stacking in Butzbach statt. Beim Cup-Stacking geht es darum, 12 spezielle Becher in vorgegebenen Mustern auf- und wieder abzustapeln. Insgesamt 8 Schüler der Cup-Stacking AG des Philippinum Weilburg waren nach Butzbach gereist, um sich der nationalen Konkurrenz zu stellen. Sie traten sowohl im Einzel als auch in den Teamwettbewerben in verschiedenen Disziplinen an. Die Vorkämpfe im Einzel waren von großer Nervosität geprägt, was bei der Größe des Wettkampfes (über 200 Teilnehmer) nicht verwunderte. Dennoch erreichten Fabian Bindenberger (9. Platz) und Adrian Schneider (10. Platz) sehr gute Platzierungen und verpassten nur um wenige Hundertstel den Endkampf der besten Acht. Beim Staffelwettbewerb wurde es besonders spannend. Die „Speedys“ mit Hannah Städler, Hannah Tielesch, Adrian Schneider und Laurin Steinbrecher zwangen ihre Gegner zum Entscheidungsdurchgang, in dem sie sich nur wegen eines Fehlers geschlagen geben mussten. Die Newcomer des Teams Doreen und Daphne Reifenberg, sowie Frederik Nühnen konnten mit ihrer Leistung ebenfalls sehr zufrieden sein. Nach oben Neues Comenius-Projekt am Philippinum Volker Schmidt Im Rahmen einer Projektpräsentation stellten Schüler des WeilburgerGymnasiums Philippinums, sowie ihre Gastschüer aus Spanien, Frankreich, Polen und Tschechien die ersten Ergebnisse des ComeniusProjekts „One Environment - Different Cultures" in der Aula des Gymnasiums vor.Mit dem Comenius-Projekt das durch die Europäische Union unterstützt wird, werden Schulen angeregt, sich mit Schulen in anderen europäischen Ländern über ein gemeinsam festgelegtes Thema auszutauschen. Die Schülergruppen forschen zum Thema und geben ihre Ergebnisse über das Internet und E-mail an die Schüler in den anderen Ländern weiter. Aus den Arbeiten der beteiligten Schulen wird am Ende ein Gesamtprodukt erstellt. Zusätzlich werden Besuche von Kleingruppen bei den Partnerschulen unternommen, um zum Einen die Arbeit vor- und nachzubereiten sowie die Weiterarbeit zu besprechen, und zum anderen, um sich gegenseitig kennen zu lernen. Nachdem das Gymnasium Philippinum von 2001 bis 2004 gemeinsam mit den Partnerschulen aus Tczew, Polen, und Dobris, Tschechien, erfolgreich an dem Thema „Industrielle und kulturelle Spurensuche" gearbeitet hatte, wurde beschlossen die Zusammenarbeit unter naturwissenschaftlichen Aspekten fortzusetzen. Zusätzlich wurde der Kreis der Partnerschulen noch um eine 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 23 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html Schule aus einem Vorort von Madrid, Spanien, und um eine Schule aus Privas, Frankreich, erweitert. Unter dem Oberthema „One Environment - Different Cultures" werden Umweltfaktoren, sowie kulturelle und wirtschaftliche Aspekte der jeweiligen Region miteinander verglichen. Dabei sind die Schwerpunkte fachübergreifend. Biologie, Chemie, Erdkunde aber auch Musik, Kunst und Geschichte sind involviert. Darüber hinaus auch die Fremdsprachen, da die Schüler ihre Arbeiten in Englisch verfassen und auch in englischer Sprache vortragen müssen.? Im ersten Jahr beschäftigen sich die Schüler hauptsächlich mit der Erfassung der Umweltdaten. Es werden Wasser- und Bodenproben sowie die Luft untersucht, Klimadaten notiert und die spezifische Flora und Fauna beschrieben. Nun fand in Weilburg das erste große Projekttreffen mit allen beteiligten Schulen statt. Eine große Herausforderung dabei war, die Vorträge zu den eigenen Projekten und Forschungsergebnissen in einer Fremdsprache vor einem Publikum von gut 100 Personen zu präsentieren. So stellten die Schüler aus den Partnerschulen zunächst ihre Wohnorte und Schulen vor. Des Weiteren berichteten die Weilburger Schüler unter anderem zu folgenden Themen „Die Lahn", „Die historische Wasserversorgung", „Wasserkraftwerke in Weilburg", „Kläranlage", „Wasseranalyse", „Wasserverbrauch" und „Schiffstunnel". Abgerundet wird das Treffen in Weilburg durch ein thematisches Rahmenprogramm, um den Gästen einen Eindruck der näheren Umgebung und dem Leben am und mit dem Fluss, der Lahn, zu vermitteln. So stehen Besuche des Selters Mineralbrunnen in Löhnberg, des Mathematicums in Gießen sowie der vier Städte Gießen, Wetzlar, Limburg und Weilburg auf dem Programm.Nach dem erfolgreichen Treffen hoffen StudiendirektorinGabriele Abraham und Oberstudienrat Uwe Kraffert, die das Projekt in Weilburg betreuen, dass das großeAbschlusstreffen des „Comenius-Projekts" im Sommer 2007 wieder in Weilburg am Gymnasium Philippinum stattfinden wird. Nach oben Ehrungen am Gymnasium Philippinum Volker Schmidt Mit ihren Zeugnissen erhielten zahlreiche Schüler des Weilburger Gymnasiums aus der Hand von Schulleiter Hans-Helmut Hoos Urkunden und Geschenke für hervorragende Leistungen im ersten Halbjahr. Dabei hob er die Leistungen der Teilnehmer am Mathematikwettbewerb und der „Langen Nacht der Mathematik“ besonders hervor. Die Schule habe den Aufstieg in die Spitzengruppe des offiziellen Mathematikrankings in der Region geschafft. Ein besonderes Lob ging in diesem Zusammenhang an die Fachbereichsleiterin Renate Geil und den Sieger des Schulsieger des Mathematikwettbewerbs Christian Ehlert. Weiter ehrte der Schulleiter Franziska Grote für ihren Sieg im Lesewettbewerb und wies in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung des Lesens und der Lesefähigkeit hin. „Die Hälfte der Welt geht einem Menschen ohne ausreichende Lesefähigkeit verloren“, betonte Hans-Helmut Hoos. Gehrt wurden auch die Sportgruppen, die am Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ teilgenommen hatten. Einmal mehr waren es die Ruderer des Philippinums, die im ViererFinale einen 2. und einen 6. Platz belegten. Erfolgreich war auch die Fußballmannschaft der Klassen 7. Sie wurden unter ihrem Trainer Andreas Schulz Kreismeister. Für ihre erfolgreiche Teilnahme am Fremdsprachenwettbewerb erhielten Marion Zwengel und Anna Nowak ebenfalls eine Urkunde. Am Ende riet Hans-Helmut Hoos den Schülern, Wettbewerbsangebote anzunehmen, um ihre Leistungen weiter zu verbessern. Gerade in den unteren und mittleren Klassen des Gymnasiums könnten die Schüler jenes „gute Polster an Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben, das die lange Reise zum Abitur erst möglich macht.“ Nach oben Austauschschüler aus Privas sind wieder am Gymnasium Volker Schmidt Siebenunddreißig Austauschschüler aus Weilburgs Patenstadt Privas begrüßte Schulleiter Hans-Helmut Hoos am Donnerstag in der Aula des Gymnasiums. Der Austausch mit dem 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 24 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html Lycée d’Indy bilde, so Hoos, das „Herzstück aller Austauschaktivitäten“ des Philippinums. Das werde dadurch deutlich, dass man bald das vierzigste Jubiläum dieser Begegnungen feiern könne. Überhaupt seien die deutschfranzösischen Beziehungen das „Herzstück Europas“ und hätten wesentlich dazu beigetragen, die europäische Einigung zu ermöglichen. Er dankte den Kolleginnen Ulrike FuhrmannGrote, Martina Zimmermann und Maren Stühler dafür, dass durch ihr Engagement das Austauschprogramm eine Renaissance erfahren habe. Sein Dank ging ebenso an die Eltern, deren Einsatz die Verwirklichung des Austauschs auch in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten erst ermögliche. So hatte der Schulelternbeirat unter Leitung von Christine Maurus dafür gesorgt, dass die französischen und deutschen Schüler nach der Begrüßung ein reichhaltiges Frühstücksbüffet vorfanden. Seine Anerkennung galt auch den Kolleginnen Cathie Meylah und Nicole Scellier aus Privas, denen er das Jahrbuch des Philippinums und den Hessentagskugelschreiber überreichte. Abschließend lud der Direktor die Austauschschüler zu einem Besuch des Hessentages ein, um die sprachliche und kulturelle Verständigung weiter zu vertiefen. Um diese Punkte geht es auch diesmal beim Programm, das sich zur Aufgabe gemacht hat, nicht nur die sprachliche Kompetenzen zu verbessern, sondern auch typische kulturelle Traditionen verstehen zu lernen. Daher stehen die nächsten Tage besonders im Zeichen der Fastnacht. Zu diesem Zweck haben alle französischen Schüler Kostüme in ihrem Gepäck, die ihre Bewährungsprobe während der tollen Tage zu bestehen haben. Bis die Schüler aus der Partnerstadt Weilburg am kommenden Donnerstag wieder verlassen stehen neben der Teilnahme am Unterricht auch der Empfang durch die Stadt, ein Sporttag und eine Fahrt zu Frankfurter Museen auf dem Programm. Nach oben Antikeprojekt startet am Gymnasium Volker Schmidt Auf die Spuren der Entdecker von Rom, Troja und Theben führte der Ägyptologe Orell Witthuhn von der Philipps-Universität Marburg die Zuhörer in der gut besuchten Aula des Weilburger Gymnasiums. Er setzte damit eine Idee um, die während der letzten Studienfahrt nach Griechenland in den vergangenen Herbstferien entstanden war und die, so Schulleiter Hans-Helmut Hoos, zu einer engen projektorientierten Zusammenarbeit zwischen dem Gymnasium Philippinum Weilburg und dem Fachgebiet Ägyptologie der Marburger Universität führen soll. Dabei wird sich die Arbeit der Schüler auf den ganzen Mittelmeerraum erstrecken. So sind im Februar eine Exkursion zur Bonner Ausstellung „Das goldene Jenseits“ und im Herbst eine Fahrt nach Troja unter der Leitung von Hermann Dehmer geplant. Die Stadt in Kleinasien war ein Punkt im Vortrag des ehemaligen Weilburger Gymnasiasten Orell Witthuhn mit dem Titel „Archäologen und ihre Archäologie – Wissenschaftler (re)konstruieren Geschichte“. Dabei schlug der Referent einen Bogen von dem im 14. Jahrhundert in Rom durch erste Ausgrabungen einsetzenden Interesse für die antike Welt zu Johann Joachim Winkelmann. Mit seinem Buch über die Geschichte der antiken Kunst und der Veröffentlichung von Papyrushandschriften sei in der Mitte des 18. Jahrhunderts, so der Referent, die klassische Archäologie und die Kunstgeschichte begründet worden. Dass ästhetische Fragestellungen damals im Vordergrund standen, erläuterte er eindrucksvoll an drei römischen Statuen: dem Apoll im Belvedere, dem Dornauszieher und Laokoon. Bei der Ausgrabung Trojas durch den Bildungsbürger, Griechenlandfan und Millionär Heinrich Schliemann Ende des 18. Jahrhunderts hätten, so Witthuhn, ästhetische Fragen keine Rolle mehr Gespielt. Kulturelle Überlegungen seien in den Vordergrund getreten. Die 3500jährige Geschichte Trojas und die Ausgrabungen von Mykene durch Schliemann, das „ungeliebte Kind der Wissenschaft“, nahm der Referent zum Anlass, auf die Bedeutung der Scherben hinzuweisen. Sie seien es, die letztlich eine Einordnung der Funde in den kulturellen Zusammenhang erlaubten. Der Streit um Troja dauere im übrigen nach wie vor an, aber er, so Witthuhn, halte die ausgegrabene Stadt in Kleinasien für das historische Troja. Am Beispiel Howard Carters, seinen Grabungen in Theben und seiner Entdeckung Tutanchamuns wurde schließlich deutlich, dass auch 19.05.2014 20:27 Archiv 2005 25 von 25 http://philippinum-weilburg.de/98.98.html Mentalitätsgeschichte Teil archäologischer Forschungen geworden sind. In seinem Ausblick machte Orell Witthuhn deutlich, dass die Archäologie heute oft unter Zeitdruck arbeiten müsse und dass die technischen Mittel Forschungen aufwändiger und komplexer machten. Das gehe soweit, dass ein Kollege im Vertrauen auf elektromagnetische Verfahren gesagt habe, er grabe nicht mehr. Den interessierten Zuhörern gab der Referent mit auf den Weg: „Es gilt, Weiteres zu finden.“ Das Grab Kleopatras und das Alexander des Großen seien noch nicht entdeckt. Nach oben 19.05.2014 20:27