WBZ_Persoenlich_2011 (2,2 MiB) - Wohn

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WBZ_Persoenlich_2011 (2,2 MiB) - Wohn
GÖNNERMAGAZIN
WBZPERSÖNLICH
Die Fähigkeit zählt, nicht die Behinderung
WBZPERSÖNLICH
WBZ-Flohmarkt 2011
Öffnungszeiten:
Freitag, 28. Oktober 2011:
17 – 21 Uhr
Samstag, 29. Oktober 2011:
10 – 18 Uhr
Sonntag, 30. Oktober 2011:
10 – 18 Uhr
Montag, 31. Oktober 2011:
12 – 18 Uhr
IMPRESSUM
Herausgeber: Wohn- und Bürozentrum für Körperbehinderte (WBZ), Aumattstras­se 70–72,
Postfach, CH-4153 Reinach 1, Telefon 061 717 71 17, Fax 061 717 71 00, [email protected],
www.wbz.ch, PC-Konto für Spenden: 40-1222-0. Gesamtverantwortung: Thomas Müller,
Abteilungsleiter Kommunikation/Fundraising WBZ. Redaktion, Texte und Fotos: Raffaela
Bernold, Assistentin Kommunikation/Fund­raising WBZ. Gestaltung, Produktion und Distribution: Grafisches Service-Zentrum WBZ. Erscheinungsweise: Jährlich. Auflage: 7500
Exemplare. Zusätzliche «WBZ-PERSÖNLICH»: Bestellung unter Telefon 061 717 71 04 oder
PDF-Download im Internet unter www.wbz.ch.
© 2011 WBZ. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Quellenangabe. Bitte um
Benachrichtigung nach Erscheinen. Umwelthinweis: Das WBZ verwendet für seine Publikationen ausschliesslich FSC-zertifizierte Papiere (IMO-COC 26581).
Gedruckt auf Cyclus, Recycling, hergestellt aus 100% entfärbtem
Altpapier, ausgezeichnet mit dem blauen Engel und dem nordischen
Schwan.
WBZPERSÖNLICH
Liebe Gönnerinnen, liebe Gönner
Eine Sekunde reicht aus. Eine Sekunde kann alles
ändern, alles verändern. Eine einzige Sekunde
hat vor 14 Jahren das ganze Leben von Helen
Fuhrer auf den Kopf gestellt. Die heute 64-Jährige erlitt einen Hirnschlag. Plötzlich konnte Helen
nicht mehr laufen. Sie spürte ihren linken Arm
nicht mehr. Seit diesem Moment sitzt Helen Fuhrer im Rollstuhl. Lebensqualität hat die 64-Jährige dennoch – das Wohn- und Bürozentrum für
Körperbehinderte trägt dazu bei. Im WBZ erhält
Helen eine Beschäftigung. Hier wohnt und arbeitet die 64-Jährige. Hier pflegt sie Kontakte. Hier fand Helen neuen Lebensmut. Heute rollt Helen mit viel Herz, Humor und Kampfgeist durch
den Alltag – auch wenn noch lange nicht jeder Tag eitler Sonnenschein
ist. Auf den folgenden Seiten schenken wir Ihnen, liebe Gönnerinnen
und liebe Gönner, einen Einblick in das Leben von Helen Fuhrer. Auf den
nächsten Seiten sehen Sie, was Sie uns mit Ihrer Unterstützung ermöglichen. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, Menschen wie Helen Fuhrer auf
Ihrem Weg zu begleiten. Mit Ihrem Zutun schenken Sie allen Menschen
mit Behinderung im WBZ ein grosses Stück Lebensqualität und genauso
viel Flexibilität. Sie sind eine grosse Hilfe! Sie ermöglichen allen Bewohnerinnen und Bewohnern einen selbstbestimmten Alltag, ein selbstbestimmtes Leben. Dafür danke ich Ihnen!
Herzliche Grüsse
Stephan Zahn, Direktor
Direktor
[email protected]
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Ich gehe die Treppe herunter und
treffe auf Helen Fuhrer – da sitzt
sie, zusammen mit ihrem guten
Freund Fritz. Beide schauen mich
an, beide strahlen zur Begrüssung,
bis weit über beide Ohren. Ein
schönes Bild – denke ich in diesem
Augenblick. Die beiden wirken vertraut, aber nicht nur das. Sie wirken
zufrieden und sind dabei so keck –
trotz ihres Schicksals.
de sprechen gerne über ihr Leben.
Helen erzählt mir von ihrer Geschichte, von ihrem Schicksal. Da
war dieser Tag vor 14 Jahren. Der
Tag, der das ganze Leben von Helen
Fuhrer veränderte. An diesem Morgen vor 14 Jahren stand Helen Fuhrer in der Küche und bereitete das
Frühstück zu: «Ich sah plötzlich unscharf. Alles drehte sich. Mir wurde
übel. Ich konnte nicht mehr stehen,
musste mich auf den Boden legen.
Mehr weiss ich nicht. Ich habe eine
Lücke.»
Bei Helen und Fritz fühlt man sich
sofort wohl – beide sind offen. Bei-
Gemeinsames Lachen: Die Freunde Helen Fuhrer und Fritz Meerstetter.
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Helen Fuhrer erlitt einen Hirnschlag.
Von einer Sekunde auf die Andere.
Seit dem Hirnschlag sitzt Helen im
Rollstuhl. «Als ich nach dem Hirnschlag wieder zu mir kam, wusste
ich sofort, dass ich nie mehr nach
Hause gehen kann. Ein ohnmächtiges Gefühl. Plötzlich war alles anders. Ab dann habe ich jede Nacht
geweint.» Helens «Rettung» war im
Jahr 2000 das WBZ.
Frühstück bei Helen: Pflegefachmitarbeiter Hansueli Loretz-Burri
leistet Helen beim zMorge Gesellschaft.
Der Tee am Morgen darf nicht
fehlen.
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Im WBZ erhält Helen Unterstützung: Die WBZ-Pflege hilft, wenn der
Rollstuhl Grenzen aufzeigt. Zum Beispiel bei diesem wichtigen Transfer.
«Ohne das WBZ, insbesondere das Pflegepersonal der Nachtwache, hätte
ich das nicht geschafft. Die Nachtwache hat mich aus dem Tief geholt, mir
zugehört. Die Nachtwache war da, als ich in der Nacht weinen musste. Sie
hat mich ermutigt, mich unterstützt.»
Helen Fuhrer, Bewohnerin und Mitarbeiterin WBZ
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Ein grüner Daumen – Helen hegt
und pflegt ihre Oase, die Dach­
terrasse, oben.
Hier hat Helen ihre eigenen vier
Wände, ihr eigenes Bad, links, und
eine wunderbare Dachterrasse,
unten. Helen fühlt sich im WBZ zu
Hause.
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Hier empfängt Helen gerne Besuch oder hält einen kurzen Schwatz mit
Pflegemitarbeiterin Angelika Bros, oben. Angelika ist im WBZ Helens
zweite Ansprechperson.
Helen ist selbstständig, so gut es
eben geht. Von der Dachterrasse
gelangt Helen über eine Rampe in
ihr Zimmer. Hilfe braucht sie dabei
nicht, links.
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Helen, seit 2000 wohnst Du
im WBZ – vor Deinem Unfall
hast Du mit Deiner Tochter
zusammen gelebt – fühlst
Du Dich manchmal einsam?
Nein – ich fühle mich nie einsam.
Ich habe so viele Kontakte, auch
hier im WBZ. Und von früher kommen mich immer wieder drei alte
Schulfreundinnen besuchen. Meine
Tochter besucht mich auch mindestens zwei Mal in der Woche. Das
ist immer schön. Auch bin ich ein
grosser Fan von Roger Federer. Ich
verfolge jedes Spiel – egal um welche Zeit.
Wie erlebst Du den Zusammenhalt im WBZ?
Der Zusammenhalt im Wohnbereich bei uns im Altbau ist prima.
Bei der Arbeit im kreativAtelier sind
wir eine Einheit – das ist schön. Wir
helfen uns alle gegenseitig. Auch
haben wir immer eine gute Stimmung.
Helen ist nicht alleine: Ihre Tochter Barbara besucht Helen mindestens
zwei Mal in der Woche. Auch Freundschaften pflegt Helen wie ein kost­
barer Schatz.
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Der Stolz eines grossen Fans: Das Autogramm von Roger Federer lässt
Helen nicht aus den Augen.
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Nimmst Du gerne fremde
Hilfe an? Privat und bei der
Arbeit?
Ja, ich nehme Hilfe gerne an. Aber:
Alles, was ich noch alleine machen
kann, mache ich auch gerne alleine.
Das ist mir wichtig. Grundsätzlich
aber bin ich sehr froh, dass ich Hilfe
bekomme.
Helen verpasst kein Spiel am TV,
Helen ist Mitglied im Roger Federer
Fan-Club.
Inwiefern hat sich Dein
Leben seit dem Hirnschlag
verändert?
Der Hirnschlag hat bei mir im Leben ziemlich alles durcheinander
gewirbelt. Ich hatte Pläne. Wollte in
Spezialschuhwerk für Helen: Seit dem Hirnschlag trägt Helen Spezialschuhe.
In dieses Model passen Beinschienen.
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eine neue Wohnung ziehen. Plötzlich ging dies alles nicht mehr. Ich
musste in Behandlung und dadurch
den Kanton wechseln. Viele «alte
Kontakte» gingen dadurch verloren.
Vor dem Hirnschlag konnte ich auch
noch Auto fahren. Heute wäre das
zu gefährlich.
Das geht nicht mehr so gut. Und
auch das Autofahren vermisse ich.
Ich war eine leidenschaftliche Autofahrerin. Ich war immer gerne mit
dem Auto unterwegs.
Wie mobil bist Du heute?
Ich bezeichne mich als sehr mobil. Im WBZ bin ich immer mit dem
Handrollstuhl unterwegs. Ich fahre dabei mit einer Hand. Wenn ich
raus in die Natur gehe, oder zum
Einkaufen, dann kommt der Elektrorollstuhl zum Einsatz. Das ist einfacher und damit bin ich flexibler.
Was vermisst Du aus
Deinem «früheren Leben»?
Vor allem das Stricken und das Nähen. Beides vermisse ich sehr. Mit
einer Hand kann ich heute nicht
mehr Handarbeitsarbeiten machen.
Sichere Fahrt: Helen düst mit einer Hand im WBZ rum.
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Helen beim zMittag im WBZ: Auch hier verbringt sie Zeit mit ihren Kollegen,
oben.
Du möchtest im WBZ alt
werden – was gibt Dir das
WBZ?
Das WBZ gibt mir viel. Es gibt mir
eine Sicherheit, ich fühle mich hier
aufgehoben. Es ist toll, dass ich hier
wohnen und arbeiten darf. Hier bin
ich mit meinen Kollegen und Freunden zusammen, zum Beispiel bei einem Mittag- oder Abendessen. Mit
meinem guten Freund Fritz verbringe ich viel Zeit.
Interview: Raffaela Bernold
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Wohnen im WBZ
Im Wohnzentrum des WBZ
finden 70 Menschen mit
Behinderung ein Zuhause.
Neben den persönlichen
vier Wänden stehen diverse
Aufenthaltsräume, Küchen
für die Zubereitung eigener Speisen, ein Gartensitzplatz, ein Therapiebad
und eine Turnhalle zur Verfügung.
Freundschaft: Zwei Freunde unterwegs: Helen und Fritz arbeiten nicht nur
zusammen, sie haben auch den gleichen Nachhauseweg. Beide wohnen im
WBZ.
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Helen ist Mitarbeiterin im kreativAtelier. Hier erhält sie Unterstützung von Andrea Schweingruber
(linkes Foto, rechts im Bild),
Mitarbeiterin kreativAtelier. Helen
liebt die Beschäftigung im
kreativAtelier. Die Arbeit macht
Helen Freude, oben.
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«Das kreativAtelier ist für
mich sehr wichtig. Wir als
Team sind eine Einheit.
Jeder hilft dem anderen.
Auch die Leitung ist immer für uns da. Andrea
Schweingruber hilft, wo
sie kann, und das mit viel
Herz.»
Helen Fuhrer, Bewohnerin
und Mitarbeiterin WBZ
Helen mit ihren Arbeitskollegen, oben – im kreativAtelier wird Hand in
Hand gearbeitet. Nicht jeder Mitarbeitende kann jeden Arbeitsschritt. Hier
stehen Kreativität und Tagesstruktur im Vordergrund.
Helens wichtigstes Arbeitsgerät:
Kleister, links. Daraus entstehen
zum Beispiel Engel aus Papier­
maschee für Weihnachten, rechts.
(Zu kaufen u.a. im kreativ­Atelier
WBZ, an der Basler Herbstmesse auf
dem Petersplatz oder in ausgesuch­
ten Läden.)
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Helen Fuhrer ist ein Stehaufweibchen
mit viel Energie, Lebensmut und
Ausstrahlung. Im WBZ möchte sie alt
werden – dafür brauchen wir Ihre
Unterstützung.
Text und Fotos: Raffaela Bernold
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Verkaufsausstellung
kreativAtelier und Computergruppe
Wir laden Sie herzlich ein zur Vernissage unserer Verkaufsausstellung
im WBZ in Reinach. Das Thema der vier Elemente Luft, Feuer, Wasser, Erde
hat uns ein ganzes Jahr lang beschäftigt und zu vielen neuen Ideen
und Produkten geführt.
Vogel, Regenbogen, pfeifen, Engel, sausen,
Ballon, Flugzeug, fliegen, schweben, Windrad,
Wind, Gewitter, Blitz, Luft, Zeppelin, Windmühle, Drachen, Sterne, Rakete, Feuerwerk,
Pneu, atmen, lebenswichtig, Freudensprünge,
singen, Seifenblase, schwirren, surren, stei-
Zündhölzli, Zigaretten, Flammen, schweissen, Brand, löschen, Feuerzeug, Verbrennungen, Feuer, Rauch, heiss, warm, lodern, züngeln, grillieren, Feuerstelle,
Schwedenofen, knistern, Asche, Waldbrand,
Russ, Gefahr, Brandschutz, rot, orange,
gelb, Feuerlöscher, Schlauch, Kerze, Sonplätschern, Wasserfall, Meer, Ferien, Strand, Ente, Vierwaldstättersee, Schiff, baden, tauchen, Fisch, schwimmen,
Rettungsboot, gurgeln, fliessen, trinken, Eis, waschen,
Durst, verdursten, austrocknen, Blumen giessen, spiegeln,
regnen, Wolken, sprudeln, Schwimmbad, Wasser, Springbrunnen, Fluss, Gletscher, Teich, Pfütze, Aquaplanning, Überschwemmung, Tsunami, WC, Tropfen, Crevetten, Abflussrohre
Tiere, Leben, Blumen, Pflanzen, Bäume,
braun, grün, Obst, Gemüse, fruchtbar,
Berge, Täler, Liebe, Erde, Arbeit,
Wald, Städte, Wiesen, Planet, Magma,
Lava, Regenwurm, Erdöl, Vulkan, Wüste, Disco, Ausgang, Computer, Technik, Strom, Telefon, Holz, Mond, ...
Vernissage
Sonntag, 27. November 2011, 11 – 16 Uhr
Ausstellung
Montag, 28. November – Donnerstag, 1. Dezember 2011
9.30 – 12 Uhr und 13 – 17 Uhr
Wegbeschreibung unter www.wbz.ch
Unsere Dienstleistungen:
Grafisches Service-Zentrum
DTP- und Satz-Service, Grafik, Offsetdruck,
Copy-Shop, Ausrüsterei, Lettershop und Mailings
EDV
Datenerfassung, Adressverwaltung,
Direktadressierungen, Programmierung,
CD-Brennen und Schreibarbeiten
Treuhand
Buchhaltung, Abschlüsse, Löhne und Steuern
kreativAtelier
Keramik, Karten, Papiermaschee, Filz,
Holz und Kundengeschenke
Restaurant Albatros
Tagesmenüs, Sonntagsbrunch, Bankette
und Seminarräume