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Datum: 12.05.2016
Bieler Tagblatt
2501 Biel
032/ 321 91 11
www.bielertagblatt.ch
Medienart: Print
Medientyp: Tages- und Wochenpresse
Auflage: 20'793
Erscheinungsweise: 6x wöchentlich
Themen-Nr.: 370.001
Abo-Nr.: 1077558
Seite: 16
Fläche: 85'059 mm²
«Fehlendes Geld ist der beste Denkmalpfleger»
Architektur Zum ersten Mal geht der Anerkennungspreis der Denkmalpflege des Kantons Bern an eine Bauherrschaft in Biel. Die Familien
Cajacob und Harttig haben das Objekt an der Alpenstrasse mit Liebe für Details und im Wissen um die historische Substanz renoviert.
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Dieser Kachelofen eines Bieler Ofenbauers (1905) kommt aus dem Depot der Denkmalpflege und wird heute wieder beheizt: Die
Bauherren Nina und Sven Harttig (links) mit Kindern, Regula und Kuno Cajacob, gruppieren sich um ihn herum. Bilder: Stefan Weber /zvg
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Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich
Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01
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Argus Ref.: 61541760
Ausschnitt Seite: 1/4
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vermutlich ohne Original-Stuckaturen Kanton zum «schützenswerten» Inven-
Von aussen eine Villa,1903 aber bereits als und trotz vieler bestechender Details
Doppelhaus angelegt: Der asymmetrisch nüchtern gehalten. «Wir sind im Kanton
konzipierte Bau an der Bieler Alpenstrasse Bern, nicht in Paris», sagt Denkmalpfleger
33/35 hat die Jury in seinem restaurierten Michael Gerber. Kaum verspielte JugendKleid überzeugt und erhält den diesjähri- stil-Details finden sich andeutungsweise
gen Anerkennungspreis der kantonalen in den Holzfriesen oder, in floraler AusforDenkmalpflege. Innen wie aussen zeich- mung, auf dem grossen, dunkelgrünen Kanen für den Zustand zwei Paare verant- chelofen der Cajacobs. Ein kleiner Schabwortlich: Nina und Sven Harttig vom lonen-Fries aus dem Entree der Harttigs
gleichnamigen Bieler Architekturbüro so- wurde in die moderne, von Stahl geprägte
Küche übertragen. Innenausbau und Einwie Regula und Kuno Cajacob.
richtung sind besonders auf der Hausseite
des Architekten wie aus einem Guss, das
Doppelhaus-Villa gewinnt
Die Cajacobs waren bereits 2001 in den Farbkonzept wird über alle Etagen hinweg
linken Teil des Doppelhauses gezogen, be- durchgehalten und pendelt zwischen warvor dann auch der rechte Teil zum Verkauf mem Rotbraun, hellem Rot und Hellgrau.
stand und 2013 an das befreundete Ehe- Basieren tut es auf der Freilegung der drei
paar Harttig überschrieben wurde. Zum bisherigen Aussenanstriche. Auch die Maersten Mal geht damit ein Hauptpreis der terialien greifen auf Historisches zurück,
Denkmalpflege nach Biel: Eigentlich er- wie bei den (neuen) Terrazzoböden. Hartstaunlich, findet Rolf Weber, Bauberater tigs passen die Möblierung dem Material
der kantonalen Denkmalpflege, der bei des Parketts an; grobe Tannendielen, eddem Projekt mit Ratschlägen Pate stand. lere Eiche. Dazu eine knarrende HolzFindet sich doch in Biel viel historische treppe, schwere Balken: Wahrlich ein
Bausubstanz. Und, fügt er hinzu, «fehlen- Schmuckstück, dieses Heim mit dem rückdes Geld ist der beste Denkmalpfleger», wärtigen Blick auf die hohe Steinmauer,
und davon habe Biel ebenfalls genug.
auch wenn auf Sprudelwanne und riesige
Das Bauwerk ist ökonomisch ange- Wohnküche verzichtet wurde, um die Hardacht, als Doppelhaus mit kleinen Räu- monie des Basisbaus zu erhalten. Dieser
men, ohne protziges Präsentiergehabe, gehört wie 3,6 Prozent der Gebäude im
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tar, weshalb ein Beizug der Denkmalpflege
bei Veränderungen unverzichtbar ist.
Einst fast allein am Rebhang
Bei der Erbauung1903 stand das Haus der
Architekten Marcel Daxelhoffer und Hans
Walter Bösiger praktisch alleine an der
Jägerstrasse, wie die Alpenstrasse damals
hiess. Von den Fenstern der Südfassade
aus konnte man bis zur St. Petersinsel bli-
cken. Das Haus schräg gegenüber kam
1909 dazu, das Gymnasium Alpenstrasse
weiter oben wurde 1910 eingeweiht, er-
baut im bis 1930 vorherrschenden Heimatstil. Bis heute überwiegt im Beaumont
der Rebberg-Terrassenbau mit Jurastein-
mäuerchen, der sich auch hier findet.
Selbst der schmiedeeiserne Zaun vor dem
Hausteil der Cajacobs ist der Entstehungszeit angepasst. Wie auch die Zwillingsöfen
eines Bieler Ofenbauers nebenan entstammen sie dem Depot der Denkmalpflege. Die Installation des Fenstergitters,
das zum Zaun wurde, war kostspielig: Gute
Denkmalpflege ist eben doch nicht ganz
ohne gutes Geld zu haben.
Mehr Bilder von dem Objekt an der Alpenstrasse 33/35 finden Sie in der Bildergalerie.
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Der Vorbau mit der Loggia ist nicht nur optisch reizvoll, er fängt auch optimal Sonnenenergie ein; die stark vertretene Holztäfelung wurde in vielen Räumen hell überlackiert.
Modern trifft alt: Das asymmetrisch konzipierte Wohnhaus der Architekten Bösiger &
Daxelhoffer ist von 1903, der Innenausbau ist im 21. Jahrhundert angekommen.
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Führung durchs Haus
und Ausstellung im NMB
Eine circa zweistündige Führung durch
das Gebäude an der Alpenstrasse 33/35
wird am Donnerstag, 16. Juni, 18 Uhr,
angeboten; Führung im Zyklus «Ortstermin Fachwerk» auch durch die Taubenlochschlucht mit Denkmalpfleger Rolf
Weber (21. Juli, 18 Uhr an der Bushaltestelle Taubenloch», Anmeldung bis
11. Juli an [email protected]).
Ausstellung «Leben im Baudenkmal als
Privileg» ab 21. Juni bis 24. Juli im
Neuen Museum Biel zeigt Details und
die Geschichte zu den Bauten.
Der Preis: Seit 2010 zeichnet die Denkmalpflege des Kantons Bern jährlich eine
Bauherrschaft aus, die mit der Fachstelle
ein Gebäude mit Alltagsnutzung restauriert; Verleihung 19. Mai, 18.30 Uhr im
Kornhausforum Bern; ausgezeichnet
wurde in der Region zuletzt 2014 das Berufs- und Weiterbildungszentrum BWZ
Lyss, allerdings nur mit dem Spezialpreis;
2013 ging der Anerkennungspreis an ein
Bauernhaus in Cortöbert. gau
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