Albrecht Kunze

Transcrição

Albrecht Kunze
Albrecht Kunze
Be my brain
HR/EIG 1994, 50 Minuten
Regie: Albrecht Kunze
Komposition: Albrecht Kunze
"Dieses Hörstück ist die Geschichte eines Gedächtnisses seiner Einschreibungen, Umschreibungen, Störungen,
Zerstörungen. Doch die 'story' existiert nicht als 'Text',
sondern als 'Textur'. Als ein dichtes Gewebe von
Textfragmenten, Musik, Sounds. Die innere Logik vollzieht sich
nicht aufdem Pfad von a über b nach c, wie unser
aristotelisches Begehren es einfordern möchte. Die
Textfragmente, mit denen Kunze arbeitet, sind gesuchte und
gefundene 'Objekte', Zitate aus dem Fundus eines
unerschöpflichen literarischen, wissenschaftlichen und
dokumentarischen Textkörpers.
Fragmentierung, Wiederholung, Stottern sind die
kompositorischen Mittel, die Konstruktion sichbar zu machen:
'der Ablauf gerät ins Stolpern/Unordnung auf der Tonspur',
eine Grammatik der 'Zerstückelung'. Dieser ästhetische Ansatz
wird im Bereich der Sounds, dem Unbeschreibbaren der Musik,
weiter radikalisiert. Rauschen, Zischen, präverbale Laute, die
'Rauheit der Stimme' und der Instrumente, das Knistern der
Schallplatte usw. Materialien, die sich auf die
Grundbedingungen der akustischen Wahrnehmung beziehen.
Werden sie aus dem Strom der alltäglichen Wahrnehmung
herausgefiltert, sind sie schmerzhaft und geeignet, den Wahn
heraufzubeschwören." (Oliver Hardt)
CD-Tracks:
1. Teil: Der Körper ist ein Szenarium, eine Obsession 20:35
2. Teil: Eine bestimmte Art von Einsamkeit, die sich mit keiner
anderen vergleichen läßt 15:50
3. Teil: Die Idee der Strafe 12:45
unter Verwendung von "Grube und Pendel" von E.A. Poe, mit
freundlicher Genehmigung von Hans Wollschläger, New York
Tapes von Oliver Hardt
Gottfried Kramer, Karolina Sauer, Susanne Strenger
Cello: Matthias Lorenz
Gamba: Henning Stutzer
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