PCtipp 0711 - Verwaltungstools für Windows
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PCtipp 0711 - Verwaltungstools für Windows
Praxis Windows WindowsOrganisator Ob das Verwalten von Datenträgern oder das Analysieren von Windows-Fehlern: Mit folgenden Tipps haben Sie Ihr Betriebssystem voll im Griff. PCtipp, November 2007 ■ von Gaby Salvisberg V iele wichtige Aufgaben lassen sich direkt in Windows erledigen – sei es das Umverteilen von Festplattenplatz, das Entdecken von fehlerhaften Komponenten oder das Beenden von störrischen Programmen. Der PCtipp zeigt, wo Sie die nützlichen Werkzeuge finden und für welche Aufgaben Sie diese benutzen. Ausserdem lernen Sie praktische Abkürzungen kennen, um schnell zu den Systemwerkzeugen zu gelangen. Beachten Sie, dass Sie für die meisten Tools Administratorrechte brauchen. Melden Sie sich deshalb nicht mit einem eingeschränkten Konto INHALT Windows verwalten 1 Datenträgerverwaltung S. 47 2 Ereignisanzeige S. 48 3 Systemeigenschaften S. 48 4 Geräte-Manager S. 49 5 Task-Manager S. 49 ILLUSTRATION TOM HÜBSCHER, TNT-GRAPHICS 46 47 Lösungen von Computer-Problemen auf www.pctipp.ch/praxishilfe bei Windows an. Weitere Infos zu Administratorrechten erhalten Sie im PCtipp 11/2006, S. 56, oder unter www.pctipp.ch mit WEBCODE pdf061156 (Info zum PCtipp-Webcode, S. 5). Die folgenden Tipps funktionieren übrigens für Windows 2000, Windows XP und Windows Vista – sofern nicht anders erwähnt. 1 Datenträgerverwaltung Mit diesem Werkzeug ändern Sie Laufwerksbuchstaben und Partitionen auf Festplatten und anderen Datenträgern. Klicken Sie mit Rechts auf Arbeitsplatz (Vista: Computer) und öffnen Sie Verwalten. Klappen Sie gegebenenfalls links die Rubrik Datenspeicher auf und klicken Sie auf Datenträgerverwaltung. Im oberen Teil des Fensters sind die Laufwerke tabellarisch aufgelistet, im unteren in grafischer Darstellung. Wenn mehrere Harddisks in Ihrem PC stecken, zeigt Ihnen die Grafik, welche Partition auf welcher Festplatte liegt, Screen 1. Datenträgerverwaltung unter XP: Dieses System umfasst zwei Festplatten mit je einer Partition Laufwerksbuchstaben anpassen: Windows installiert sich aus historischen Gründen immer auf der Partition C, da die Buchstaben A und B einst den Diskettenlaufwerken vorbehalten waren. Jedes zusätzliche Laufwerk – sei es eine Harddisk, ein DVD-Brenner oder USB-Stick – bekommt einen anderen Buchstaben. Nach dem Einbau neuer Festplatten- oder DVD-Laufwerke tragen die vorhandenen Laufwerke oft nicht mehr die ursprünglichen Buchstaben. Besonders lästig ist das, wenn z. B. ein vorher installiertes Computerspiel die eingelegte CD plötzlich im falschen Laufwerk sucht oder wenn Verknüpfungen zu häufig genutzten Ordnern auf den falschen Buchstaben verweisen. Dies zu korrigieren, ist einfach: Wenn sich ein Laufwerk dazwischengedrängt hat, klicken Sie mit Rechts auf dieses. Via Laufwerksbuchstaben und Pfade ändern verpassen Sie ihm einen neuen, freien Buchstaben. Jetzt ist sein bisheriger Buchstabe verfügbar, den Sie auf demselben Weg dem gewünschten Laufwerk geben. Partition erstellen: Beim Besuch in der Datenträgerverwaltung sehen Sie eventuell einen Festplattenbereich, der mit «Nicht zugeordnet» bezeichnet ist. Möchten Sie diesen nutzen, klicken Sie mit Rechts darauf und wählen Neue Partition, Screen 2. Wählen Sie nach dem Klick auf Weiter die Option «Primäre Partition» – ausser wenn Sie insgesamt mehr als vier Partitionen auf einer Platte möchten. In diesem Fall greifen Sie zu «Erweiterte Partition». Letztere ist quasi ein Behälter, in dem Sie später fast beliebig viele logische Laufwerke erstellen können. Ordnen Sie der Partition im folgenden Dialogfenster den gesamten noch freien Platz zu (oder einen Teil davon) und anschliessend den nächsten freien Laufwerksbuchstaben. Damit die Partition überhaupt Daten aufnimmt, muss sie noch formatiert werden. Wählen Sie das Dateisystem «NTFS» und tippen Sie bei «Volumebezeichnung» einen kurzen Namen ein, z. B. «Daten» oder «Backup». Das Dateisystem «FAT32» verwenden Sie nur, wenn Sie noch mit Windows 95/98/Me oder einer alten Linux-Distribution auf die Partition zugreifen wollen. Tipp: Unter Windows Vista könnten Sie einen nicht zugeordneten Bereich auch einer bereits vorhandenen Partition zuweisen. Klicken Sie dazu mit Rechts auf die bestehende Partition und wählen Sie Volume erweitern. Vista-Partition verkleinern: Auf neuen PCs ist oft der ganze Festplattenplatz der Partition C: zugeordnet. Falls Sie die Platte in mehrere Partitionen unterteilen wollen, bietet Windows Vista ein nützliches Tool an: Klicken Sie mit Rechts aufs Laufwerk C: und wählen Sie Volume verkleinern, Screen 3. Bei «Zu verkleinernder Speicherplatz» schlägt Vista automatisch die maximale MegabyteMenge vor, die Sie dieser Partition abzwacken könnten. Übernehmen Sie diese Zahl nicht blindlings, denn Windows braucht Platz zum 2 Per Rechtsklick erstellen Sie eine Partition auf einem nicht zugeordneten Bereich 3 Unter Vista verkleinern Sie Festplattenpartitionen ganz einfach 48 Praxis Windows PCtipp, November 2007 4 Im Ereignisprotokoll werden Systemfehler angezeigt «atmen». Ziehen Sie am besten noch mindestens 5000 bis 10000 Megabyte ab. Sonst ärgern Sie sich bald über eine volle Systempartition. Durchs Verkleinern der Partition C: wird Platz frei, der als «Nicht zugeordnet» erscheint. Aus diesem erstellen Sie wie beschrieben eine neue Partition. Ereignisanzeige In einem Windows-eigenen «Tagebuch» wird das Hoch- und Herunterfahren genauso protokolliert wie etwaige Netzwerk- oder Systemfehler. Per Rechtsklick auf Arbeitsplatz (XP) bzw. Computer (Vista) und die Option Verwalten treffen Sie unter «Computerverwaltung» auf die Ereignisanzeige. In Windows Vista öffnen Sie noch den Unterordner «Windows-Protokolle». Unter Windows XP finden Sie nun links die Kategorien «Anwendung», «Sicherheit» und «System», in Vista zusätzlich «Einrichtung» und «Weitergeleitete Ereignisse». Fehleranalyse: Relevante Einträge von Ereignissen stecken hauptsächlich in den Kategorien «System» und «Anwendung». Bei den meisten Einträgen handelt es sich um reine Informationen. Machen das System, eine Hardware oder eine systemnahe Anwendung Probleme, erscheint in der Liste manchmal ein Ereignis, das mit «Warnung» oder «Fehler» betitelt ist, Screen 4. Keine Panik, wenn Sie viele Warnungen und Fehler sehen. Fast jedes unsauber platzierte Byte scheint dort bemängelt zu werden. Die Bezeichnungen «Fehler» und «Warnung» bedeuten alleine noch nicht viel. Welche Ereignisse relevant sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Achten Sie auf die Spalte «Uhrzeit». Wenn Ereigniseinträge zum selben Zeitpunkt wie spürbare Probleme (z. B. Abstürze) auftreten, dann lohnen sich Recherchen anhand der Ereignisdetails. Auch sonst empfiehlt sich ein gelegentlicher Blick in die Ereignisanzeige. Windows informiert Sie dort etwa über einen bevorstehenden Festplattenausfall. 5 Die Ereignisdetails geben Hinweise auf Probleme Klicken Sie doppelt auf einen Eintrag, um diesen zu öffnen. Die Informationen in den Feldern «Ereigniskennung», «Quelle» und «Beschreibung» liefern Hinweise über Fehlerquellen, Screen 5. Darüber hinaus sehen Sie dort jeweils einen Link zu http://go.microsoft.com/fwlink/events. asp. Er bietet jedoch selten brauchbare Informationen. Erfahrungsgemäss bringt es wesentlich mehr, wenn Sie eine Websuchmaschine (z. B. Yahoo oder Google) mit der «Ereigniskennung», der «Quelle» und einem Fehlercode oder Stichwort aus der Beschreibung des Eintrags füttern. Bei einer Websuche wäre ein Tippfehler hinderlich. Kopieren Sie Fehlercodes oder Meldungen direkt aus den Ereignisdetails. Öffnen Sie das Ereignis in der Liste per Doppelklick, markieren Sie per Maus den Fehlercode und drücken Sie Ctrl+C. Jetzt lässt sich das Kopierte per Ctrl+V ins Suchfeld einfügen. Systemeigenschaften Die «Systemeigenschaften» bieten einen schnellen Überblick über Prozessor, Grösse des Arbeitsspeichers oder die Windows-Version. Klicken Sie mit Rechts auf Arbeitsplatz bzw. auf Computer (Windows Vista) und rufen Sie die Eigenschaften auf. Hier präsentiert sich unter Windows XP, Screen 6, ein Fenster mit mehreren Reitern. Unter Vista klicken Sie zusätzlich auf Erweiterte Systemeigenschaften, dann erscheinen praktisch dieselben Register. Grafikschnickschnack: Auf einem schwachen PC mit magerer Grafikkarte kitzeln Sie mehr Geschwindigkeit heraus, indem Sie grafischen Schnickschnack abschalten (z. B. Maus- und Menüschatten oder Fensteranimationen). Dazu greifen Sie im Register Erweitert unter «Systemleistung» (XP) bzw. «Leistung» (Windows Vista) zu Einstellungen und knipsen unter Visuelle Effekte alles aus, was Sie nicht brauchen. 6 In den Systemeigenschaften finden Sie Infos zur Hardware und zu Windows 49 Lösungen von Computer-Problemen auf www.pctipp.ch/praxishilfe Neustartverbot: Bei kritischen Fehlern startet Windows automatisch neu, statt eine womöglich aufschlussreiche Fehlermeldung anzuzeigen. Dieses Verhalten ändern Sie im Reiter Erweitert in den Einstellungen von «Starten und Wiederherstellen». Entfernen Sie dort das Häkchen bei «Automatisch Neustart durchführen», Screen 7 A. Multiboot-Einstellungen: Viele Vista-Käufer lassen Windows XP auf der Festplatte, weil noch nicht jede Hard- und Software mit dem neuen Betriebssystem läuft. Bei einer nachträglichen Parallelinstallation von Vista erstellt dieses ein Menü für die Betriebssystemauswahl. Wird darin nicht von Hand Windows XP gewählt, startet nach einigen Sekunden Vista automatisch. Soll lieber XP das Standardbetriebssystem sein, lässt sich das problemlos ändern. Allerdings müssen Sie die betroffene Einstellung unter Vista durchführen. Werfen Sie in den Systemeigenschaften einen Blick ins Register Erweitert TIPP Schnell zum Ziel Abkürzungen für die wichtigsten WindowsSystemwerkzeuge: ■ Datenträgerverwaltung: Tastenkombination Windowstaste+R, diskmgmt.msc eintippen und Enter drücken ■ Ereignisanzeige: Tastenkombination Windowstaste+R, eventvwr.msc eintippen und Enter drücken ■ Systemeigenschaften: Sofern die Symbole Arbeitsplatz bzw. Computer auf dem Desktop angezeigt sind, klicken Sie diese an und drücken Alt+Enter ■ Geräte-Manager: Tastenkombination Windowstaste+R, devmgmt.msc eintippen und Enter drücken ■ Task-Manager: Drücken Sie die Tastenkombination Ctrl+Shift+Esc und öffnen Sie unter «Starten und Wiederherstellen» die Einstellungen. Greifen Sie beim Ausklappmenü «Standardbetriebssystem» zum wenig aussagekräftigen Punkt «Frühere Windows-Version», Screen 7 B. Soll das Boot-Menü nicht 30 Sekunden lang angezeigt werden, passen Sie den Wert «Anzeigedauer der Betriebssystemliste» gemäss Ihren Wünschen an. Geräte-Manager In den vorhin erwähnten Systemeigenschaften entdecken Sie im Register Hardware die Schaltfläche Geräte-Manager. In einer Baumstruktur zeigt dieser die vorhandenen Gerätekategorien inklusive der darin installierten Geräte an. Dazu zählen auch Komponenten auf der Hauptplatine, zum Beispiel die Chipsätze zum Verwalten der Netzwerk-, USB- und anderer Anschlüsse. Frage- und Ausrufezeichen: Wann auch immer ein Problem mit einem Gerät oder Anschluss besteht, gilt der Geräte-Manager als erste Anlaufstelle. Was ein Frage- oder Ausrufezeichensymbol trägt, ist ein deutliches Symptom für HardwareÄrger. Meistens liegt es an einem fehlenden oder beschädigten Treiber. Streikt etwa Ihr Drucker, sollten Sie den aktuellen Treiber für Ihr Gerät nicht nur beim Druckerhersteller herunterladen, sondern auch beim PC- oder Mainboard-Hersteller nach einem Treiber für den Chipsatz suchen. Details dazu sowie weitere Tipps für Ihre PC-Hardware finden Sie in diesem Heft ab Seite 34. Task-Manager Ein Betriebssystem wie Windows ist vollgestopft mit Prozessen, Programmen und Diensten. Viele von ihnen laufen nonstop im Hintergrund; auch während scheinbar gar kein Programm gestartet ist. Praktisch alle aktiven Prozesse finden Sie nach einem Rechtsklick auf die Taskleiste und der Wahl von Task-Manager, Screen 8. Anwendung abschiessen: Wenn ein Programm länger nicht mehr reagiert, müssen Sie es wohl oder übel gewaltsam beenden. Bevor Sie zu diesem Mittel greifen, sollten Sie aber prüfen, ob die Anwendung vielleicht auf eine Eingabe wartet. Eventuell ist das zugehörige Dialogfenster bloss hinter ein anderes Fenster gerutscht. Falls nicht, wechseln Sie im Task-Manager zum Register Anwendungen. Klicken Sie dort aufs festgefahrene Programm und danach auf Task beenden. Bitte tun Sie dies nur im Notfall. Denn zum Speichern Ihrer Daten haben Sie keine Gelegenheit mehr. Das gilt auch für den nächsten Punkt. Prozess ausschalten: Scheinbar korrekt beendete Programme laufen manchmal unsichtbar im Hintergrund weiter. Das kann zu Problemen führen. So ist etwa ein Sichern der Outlook-Postfachdatei nicht möglich, solange ein eingefrorener Outlook-Prozess darauf zugreift. Wichtig: Geben Sie einer Anwendung immer genug Zeit, sich ordnungsgemäss zu beenden; vielleicht müssen noch Daten auf die Harddisk geschrieben werden. Hängt ein Prozess auch Minuten nach dem Beenden des Programms fest, suchen Sie ihn im Register Prozesse, klicken ihn an und stoppen ihn per Prozess beenden. Pfad zeigen: Unter WEBCODE 31316 finden PCtippLeser das Gratisprogramm pcwProcview.HTA unserer Schwesterzeitschrift PC-Welt. Es listet die Windows-Prozesse auf und enthüllt gleichzeitig den Speicherort der Verursacher. Seit Windows Vista ist die gleiche Funktion direkt im Task-Manager eingebaut. Klicken Sie mit Rechts auf einen Prozess und wählen Sie Dateipfad öffnen. Schon zeigt der Windows-Explorer an, wo die zum Prozess gehörige Datei liegt, Screen 9. ■ 7 9 B A Verhindern Sie den automatischen Neustart von Windows 8 Selbst wenn keine Anwendung läuft, sind viele Prozesse aktiv Vista verrät, wo der Verursacher eines Prozesses liegt DIE GRÖSSTE PC-ZEITSCHRIFT DER SCHWEIZ Der Klick zu noch mehr Wissen – mit Ihrem PCtipp-Abo Sichern Sie sich jetzt die besten Tipps und Tricks rund um den PC. Zu einem unschlagbar günstigen Preis jeden Monat in Ihrem Briefkasten. KLICKEN SIE HIER AUCH SO KÖNNEN SIE GANZ EINFACH ABONNIEREN: Bestellen Sie Ihr Abo übers Internet www.pctipp.ch/abo. Oder füllen Sie den Talon aus und senden Sie ihn an: PCtipp-Leserservice, Postfach, CH-9026 St. Gallen, Fax +41 71 314 04 08. Ja, ich möchte den PCtipp kennenlernen und bestelle ein Jahresabonnement Schweiz: 12 Ausgaben plus ein Sonderheft für nur Fr. 45.– (statt Fr. 50.70 am Kiosk). 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