Eine unbequeme Wahrheit (An inconvenient truth)

Transcrição

Eine unbequeme Wahrheit (An inconvenient truth)
Eine unbequeme Wahrheit
(An inconvenient truth)
Anregungen zur Behandlung des Oscar-gekrönten Dokumentarfilms
mit Al Gore in der 8. und 9. Klasse
Liebe Lehrkräfte
Al Gore, der ehemalige US-Vizepräsident, setzt sich seit
Jahren für eine umweltfreundliche Politik ein. Er hat zahlreiche Reisen durch Amerika und andere Länder unternommen, um die Bevölkerung über die Klimaerwärmung sowie
deren einschneidenden Konsequenzen für die Umwelt und
schliesslich für den Menschen aufzuklären.
Im packenden Oscar-gekrönten Dokumentarfilm Eine unbequeme Wahrheit (An inconvenient truth) führt er seinen
Kampf weiter und es gelingt ihm, mittels wissenschaftlicher
Daten und ergreifenden Bildmaterials die Zuschauerinnen
und Zuschauer für ein Vorhaben zu gewinnen, das uns alle
betrifft.
Seit Ende März 2007 ist dieser erfolgreiche Kinofilm als
DVD erhältlich und der WWF freut sich, Ihnen eine Unterrichtshilfe anbieten zu können, die direkt auf den Film zugeschnitten ist. Die Anregungen sind für Schülerinnen und
Schüler aus dem 8. und 9. Schuljahr konzipiert und verstehen sich als Ideen-Katalog mit fixfertigen Unterrichtseinheiten. Die Auswahl und die Kombination der verschiedenen Einheiten sind Ihnen dabei natürlich frei überlassen.
Das Material ist in drei Blöcke unterteilt. Zu jedem Teil finden Sie im Anhang Anregungen zur Umsetzung. Ausserdem haben wir für Sie fertige Arbeitsblätter erstellt.
• Vor dem Film (Einstieg ins Thema)
• Zum Film (Erarbeitung der Fakten)
• Nach dem Film (persönliche Auseinandersetzung mit
dem Thema)
Alle Teile sollen einerseits den Schülerinnen und Schülern
das Phänomen Klimaerwärmung mit seinen komplexen
ökologischen Zusammenhängen näher bringen und die
Folgen globaler Erwärmung aufzeigen. Andererseits sollen
sie die Jugendlichen aber auch dazu hinführen, sich ihrer
eigenen Verantwortung bewusst zu werden. Dies geschieht, indem sie nach konkreten Massnahmen zur CO2Reduktion suchen, die sie in ihrer eigenen Lebenswelt
umsetzen können. Dieser Schritt zur Umsetzung im Alltag ist dem WWF natürlich besonders wichtig. Für die
9. Klasse ist auch denkbar, dass der Einfluss von Politik
und Wirtschaft auf die Umweltproblematik diskutiert wird.
Der WWF wünscht Ihnen und Ihrer Klasse viele angeregte
und spannende Momente mit dem Film Eine unbequeme
Wahrheit (An inconvenient truth)!
Vanessa Landolt, Kantonsschullehrerin, Autorin
Katia Weibel, WWF Schweiz, Leiterin Jugend und Umwelt
Eine unbequeme Wahrheit, Unterrichtshilfe zum Film, WWF Schweiz 2007
1. Teil: Vor dem Film
In einem ersten Schritt sollen die Jugendlichen an die Problematik der Klimaerwärmung herangeführt werden. Um
ihre Aufmerksamkeit und ihr Interesse dafür zu gewinnen,
schlagen wir Ihnen zwei verschiedene Ansätze vor, eine
Diskussion zu einer Fotomonage und ein Quiz:
A. Bern tropisch
Die Fotomontage «Bern tropisch» (das Bild ist in hoher Auflösung auf www.wwf.ch/lehrmittel verfügbar) dient als
Ausgangspunkt einer Gruppendiskussion, bei der sich die
Jugendlichen mit folgenden Aufträgen auseinandersetzen:
1.
2.
Wie wäre euer Leben, wenn dieses Foto der Realität
entsprechen würde? (Wie sähe euer Wochenplan aus?
Wie würdet ihr eure Ferien verbringen? etc.). Nennt
konkrete Beispiele.
Welche Vor- und Nachteile würde es mit sich bringen,
wenn Bern ein tropisches Klima hätte?
Das Gespräch kann in einer abschliessenden Phase geöffnet und im Plenum weitergeführt werden. Natürlich ist die
Darstellung kein Blick in die Zukunft. Das Bild sollte jedoch
dazu anregen, sich bewusst zu werden, wie stark klimatische Bedingungen unseren Alltag prägen.
Die DVD können Sie z.B. bei der WWF Panda SA erwerben: www.shop.wwf.ch
ist das Potenzial riesig: Licht macht 15% des gesamten Stromverbrauchs aus. Allein durch ein Umsteigen
auf effizientere Beleuchtung könnte davon mehr als die
Hälfte eingespart werden.
B. Klima-Quiz
Im Klima-Quiz (→ Kopiervorlage, Arbeitsblatt 1) gilt es,
18 Behauptungen einzuschätzen: Sind sie richtig, sind sie
falsch? Die Auflösung erfolgt im Klassenverband.
1.
«In die Ferien nach Barcelona? Mit dem Flugzeug geht
es schneller, und auf diese kurze Distanz spielt es fürs
Klima keine Rolle, ob man fliegt oder den Zug nimmt».
Falsch. Fliegen ist mit Abstand die klima-schädlichste Art
der Mobilität. Im Fall der Barcelona-Reise verursacht
der Flug fast 400 kg CO2 pro Person, die Zugreise hingegen 100 kg.
5.
«Mehr als ein Drittel der Erdbevölkerung bezieht das
Trinkwasser aus dem Himalayamassiv. Es stammt zu
einem grossen Teil aus den dortigen Gletschern .»
Richtig. 40% der Weltbevölkerung sind für ihre Trinkwasserversorgung auf die Gletscher des Himalayamassivs
angewiesen. Die Klimaerwärmung gefährdet die sichere Versorgung mit Trinkwasser für sehr viele Menschen.
6.
2.
«Wenn alle Schweizerinnen und Schweizer ihre Elektrogeräte immer ganz abstellen würden, also nicht auf
Stand-by belassen würden, bräuchten wir ein halbes
AKW weniger.»
Falsch. Wir bräuchten ein ganzes AKW weniger. Der
Stromverbrauch durch Stand-by ist enorm hoch: Zusammengenommen entspricht er in der Schweiz etwa
der Strommenge, die ein AKW produziert.
«Ein Fünftel des weltweiten CO2-Ausstosses wird
durch die Abholzung der Wälder verursacht.»
Richtig. Holz ist eigentlich ein CO2-neutraler Rohstoff, weil
Bäume und Waldböden das CO2, das bei der Verbrennung freigesetzt wird, vorher gebunden haben. Das gilt
aber nur, wenn immer gleich viel Holz nachwächst wie
verbraucht wird – das ist heute aber nicht der Fall.
«In einer importierten Treibhausgurke steckt über ein
Liter Erdöl.»
Richtig. Treibhausgemüse enthält viel so genannte graue
Energie, also Energie, die für die Herstellung und den
Transport verbraucht wurde. Eine Treibhausgurke aus
Belgien zu ziehen und zu importieren verbraucht
ca. 1.1 Liter Erdöl.
«Es ist sehr gut möglich, dass bis Ende des Jahrhunderts der Meeresspiegel um einen Meter ansteigt.
Davon wären 20 Millionen Menschen betroffen.»
Falsch. Zwar wird gemäss neusten Modellrechnungen der
Meeresspiegel bis 2100 tatsächlich um bis zu einem
Meter ansteigen. Durch die dauerhafte Überflutung von
heute bewohnten Gebieten sind davon aber sogar 180
Millionen Menschen betroffen, 70 Millionen allein in
Bangladesch.
4.
8.
3.
«Es gibt Länder, die ernsthaft Glühbirnen verbieten
möchten, um dadurch den Umstieg auf Stromsparlampen schnell durchzusetzen.»
Richtig. Im Februar 2007 ging eine entprechende Initiative
Australiens durch die Weltpresse. Auch in der Schweiz
7.
«Die häufigste Todesursache bei jungen Eisbären ist
Ertrinken.»
Falsch. Am häufigsten sterben junge Eisbären durch Verhungern. Für die Robbenjagd sind Eisbären auf das
durch die Klimaerwärmung immer seltener werdende
Eine unbequeme Wahrheit, Unterrichtshilfe zum Film, WWF Schweiz 2007
Packeis angewiesen. Fehlt das Packeis, müssen sie an
Land Futter suchen und dort ist das Angebot knapp.
9.
«Die grösste Bedrohung für Korallenriffe sind Souvenirjäger und Schmuckhändler.»
Falsch. Es ist die Klimaerwärmung: Wenn die Meere wärmer
werden, sterben die sehr temperaturempfindlichen Korallen, weil sie die Algen, mit denen sie in Symbiose
leben, bei Temperaturanstieg abstossen. Ihre schöne
Farbe bekommen Korallenriffe übrigens von eben diesen Algen.
10. «Einzelne Schweizer Vogelarten verzichten bereits
heute auf ihre Winterferien im Süden.»
Richtig. Im Winter 2006/2007 konnte beobachtet werden,
dass einige Zugvogel-Arten ihre Reise in den Süden
verspätet oder gar nicht antraten.
11. «Schweiz Tourismus wird sich wohl ein neues Logo suchen müssen: Das Edelweiss wird bei uns in Zukunft
nicht mehr zu finden sein.»
Richtig. Weil es in den Bergen immer wärmer wird, müssen Alpenpflanzen und -tiere auf der Suche nach kühleren Gebieten in immer höhere Lagen wandern. Mit
der Zeit werden die Alpenpflanzen durch wärmeliebende Pflanzen aus tiefer gelegenen Regionen verdrängt. Wenn sie keine Ausweichmöglichkeit mehr
finden, werden sie aussterben.
14. «Für die Wirtschaft ist der Klimawandel, weltweit gesehen, eine gute Sache. Die Anpassungen an die Veränderungen kurbeln die Wirtschaft an.»
Falsch. Der ehemalige Chefökonom der Weltbank, Nicholas Stern, hat Ende 2006 nachgerechnet und aufgezeigt, dass die hohen Folgekosten des Klimawandels
die wirtschaftliche Entwicklung massiv bremsen werden. Viel günstiger ist es, die Treibhausgas-Emissionen
zu reduzieren.
15. «Die Schweiz gehört zu den am stärksten motorisierten Ländern Europas. Es gibt bei uns über 5 Millionen
Motorfahrzeuge.»
Richtig. 2006 waren in der Schweiz 3 900 000 Millionen
Personenwagen immatrikuliert, 609 000 Motorräder,
314 000 Lieferfahrzeuge und 185 000 Landwirtschaftsfahrzeuge.
16. «Wir müssen auf eine Stromproduktion setzen, die kein
CO2 produziert. AKWs setzen kein CO2 frei und sind
daher ideal.»
Falsch. Auch AKWs setzen CO2 frei, insbesondere beim
Abbau und der Aufbereitung des Urans. Dass Atomkraftwerke hoch riskant sind und extrem langlebigen
und hochgefährlichen Abfall produzieren, spricht zusätzlich gegen diese Technologie als Lösung aller Probleme.
12. «In China geht alle 10 Tage ein neues Kohlekraftwerk
ans Netz.»
Richtig. Das grosse Wirtschaftswachstum in China zieht
einen massiv steigenden Stromverbrauch nach sich.
Dass dieser Bedarf mit Kohlekraftwerken gedeckt wird,
ist speziell problematisch: Kohlekraftwerke sind die
stärksten CO2-Verursacher unter den Stromkraftwerken.
17. «Wald bindet CO2. Wir müssen also nur darauf achten,
dass wir in der Schweiz genügend Wälder haben.»
Falsch. Im Durchschnitt verursacht eine in der Schweiz
wohnhafte Person 10 t CO2-Emissionen im Jahr. Um
soviel CO2 zu binden, bräuchte es 4 Hektaren Wald.
Um den CO2-Ausstoss aller Schweizerinnen und
Schweizer zu binden, bräuchte es also einen Wald von
der 7fachen Fläche der Schweiz!
13. «Die USA können keine Autos nach China exportieren,
weil die amerikanischen Autos den chinesischen Umweltstandards nicht entsprechen.»
Richtig. Die US-amerikanischen Standards sind (noch)
nicht besonders streng.
18. «Wer wirklich umweltbewusst ist, verzichtet auf eine
Abwaschmaschine. Das spart viel Strom.»
Falsch. Moderne Abwaschmaschinen brauchen – wenn
sie in Energieeffizienzklasse A eingeteilt sind, man sie
ganz befüllt, im optimalen Programm laufen lässt und
Eine unbequeme Wahrheit, Unterrichtshilfe zum Film, WWF Schweiz 2007
das Geschirr nicht bereits von Hand vorspült – meist
weniger Strom als ein Abwasch von Hand.
2. Teil: Während des Films
Eine unbequeme Wahrheit ist sehr bruchstückartig aufgebaut. Zwischen Gores dichtgehaltenen Erklärungen zu den
komplexen ökologischen Zusammenhängen sind immer
wieder autobiographische Passagen zu sehen (Gore in seiner Kindheit, während seines Wahlkampfes etc). Damit sich
die Schülerinnen und Schüler auf die wesentliche Aussage
des Films konzentrieren können, schlagen wir ein Visionieren der zentralen Passagen vor. Hierzu lösen die Schülerinnen und Schüler das Arbeitsblatt «Die Klimaerwärmung und
ihre Folgen» (→ Arbeitsblatt 2).
Das Arbeitsblatt bietet den Schülerinnen und Schülern ein
Grund-Schema, mit dessen Hilfe sie sich eine Übersicht
über die komplexen Zusammenhänge zwischen Ursachen
und Folgen der globalen Temperaturerhöhung verschaffen
können. Dabei gilt es nicht zuletzt, das Verständnis für das
Zustandekommen des Treibhauseffektes zu sichern.
Das Arbeitsblatt ist auf folgende zentrale Ausschnitte aus
dem Film abgestimmt:
zur Frage 1:
(8:30-9:30)
zur Frage 2:
Szene 8,
(17:50-23:50)
zur Frage 3:
Szene 7
(15:43-17:50),
Szene 11
(27:00-31:25),
Szene 16 und 17 (40:04 bis 47:23)
Szene 19 bis 21 (49:23 bis 58:45).
Variante: Ergänzung und Beurteilung
der Resultate
Falls genügend Zeit zur Verfügung steht, können die Jugendlichen anschliessend in Gruppen eine kleine Ausstellung vorbereiten, indem sie das Schema der Frage 3 auf
Kraftpapier übertragen, dann im Internet, in Zeitschriften
etc. nach passendem Bildmaterial suchen und zu den einzelnen Bildern einen kurzen Kommentar verfassen.
3. Teil: Nach dem Film
Im Film von Al Gore wird erst am Ende des Films und zu
einem Grossteil sogar erst im Nachspann thematisiert, welche Massnahmen wir treffen können, um den CO2-Ausstoss zu reduzieren. Die Dringlichkeit, mit der gehandelt
werden muss, ist jedoch nach dem Film offensichtlich, und
wir wollen die Jugendlichen nicht mit einem Gefühl der
Hilflosigkeit allein lassen. Deshalb knüpft dieser dritte Teil
direkt an der Lebenswelt der Jugendlichen an, indem er sie
dazu einlädt, sich Gedanken zu ihren eigenen Handlungsmöglichkeiten zu machen. Hierzu ist unabdingbar, dass
sich die Schülerinnen und Schüler bewusst werden, in welchen Lebensbereichen und durch welche Alltagshandlungen sie die CO2-Emission erhöhen.
Darüber hinaus gehört nebst der individuellen Ebene (ich,
meine Familie und meine Schule) auch die gesellschaftlichpolitische Ebene (die globale Welt und ihre Politik) in den
Themenkreis der Klimaerwärmung. Dabei wird der CO2-
Ausstoss ländervergleichend diskutiert und der Einfluss der
Politik sowie der Wirtschaft auf die Umweltpolitik reflektiert.
Zur Abrundung dieser Einheit schlagen wir eine kurze, eher
filmkritische Auseinandersetzung mit dem Film vor.
A. Die individuelle Ebene
(ich, meine Familie, meine Schule)
Die Schülerinnen und Schüler testen ihr persönliches Klimaverhalten mit Hilfe eines Klimarechners. Wir schlagen Ihnen
im Folgenden zwei online-Tests vor. Falls Ihr Schulhaus nicht
über genügend Computer verfügt, kann den Schülerinnen
und Schülern der footprint-Test in schriftlicher Form vorgelegt werden (Arbeitsblatt 3). Möchten Sie den footprint-Test
in eine ausführlichere Unterrichtseinheit einbetten, so bietet
das WWF-Lehrmittel «Klima» eine entsprechende Lektion.
«Das Klima zu Hause und in der Schule» steht Ihnen auch
als PDF unter www.wwf.ch/lehrmittel zur Verfügung.
zero emission
Auf der Homepage www.pandaction.wwf.ch unter dem
Link «CO2-Rechner» bietet der WWF einen Fragebogen mit
Fragen an, die sehr praxisnah und stark auf den Alltag Jugendlicher ausgerichtet sind. Aufgrund der jeweiligen Antworten berechnet der CO2-Rechner den individuellen
CO2-Ausstoss und bietet gleich auch konkrete Vorschläge
zur Reduktion der Emissionen.
www.footprint.ch
Etwas peppiger als zero emission, mit witzigen Bildern und
Geräuschen versehen, präsentiert sich der footprint
(www.footprint.ch). Auch er berechnet den persönlichen CO2Ausstoss. Bei diesem Test ist jedoch weniger ersichtlich, welche Verhaltensweise welche CO2-Emission verursacht und
durch welche Massnahmen diese Emissionen eingedämmt
werden können, da er nicht nur auf CO2 ausgerichtet ist.
Wir handeln – Taten statt Worte
Die Lehrkraft kündigt den Schülerinnen und Schülern an,
dass sie für die folgende Aktivität die Rolle eines ExpertenKomitees übernehmen. Dieses Komitee erhält den Auftrag,
Vorschläge für die CO2-Reduktion in den Bereichen ich,
Eine unbequeme Wahrheit, Unterrichtshilfe zum Film, WWF Schweiz 2007
meine Familie und meine Schule auszuarbeiten. Anschliessend werden die Vorschläge der verschiedenen Komitees
im Plenum diskutiert: Welche Ideen lassen sich einfacher
umsetzen, worin bestehen allfällige Hindernisse bei der
Umsetzung dieser Ideen?
Spar-Tagebuch:
Im Anschluss an diese Experten-Runde sondiert die Lehrkraft die Bereitschaft der Klasse, ein CO2-Spar-Tagebuch
durchzuführen. Welche Massnahmen sind die Schülerinnen
und Schüler bereit, für eine gewisse Zeitspanne in ihrem
privaten Leben umzusetzen? Die Jugendlichen halten ihre
Erfahrungen eine Woche lang schriftlich fest (→ Arbeitsblatt 4).
Damit Ende Woche auch visuell ersichtlich wird, wieviel an
CO2 die Klasse eingespart hat und um den Wettbewerbsgeist der Jugendlichen anzustacheln, könnte ein CO2-Thermometer gebastelt und im Schulzimmer aufgestellt werden
CO2-Thermometer
0 kg CO
5 kg CO
10 kg CO
15 kg CO
20 kg CO
25 kg CO
30 kg CO
35 kg CO
40 kg CO
45 kg CO
50 kg CO
55 kg CO
60 kg CO
65 kg CO
70 kg CO
75 kg CO
70 kg CO
75 kg CO
80 kg CO
85 kg CO
90 kg CO
95 kg CO
100 kg CO
2
2
2
2
2
2
2
2
befestigen (Nadel, Klett,
Post-It-Spray)
2
2
2
2
roter Papierstreifen
oder dicker Faden
2
lerinnen und Schüler unterbreiten dem Hauswart auch ihre
Anregungen. Vielleicht lässt sich ja auch Ihr Schulhaus klimafreundlicher gestalten?
2
2
2
B. Die politische Ebene
2
2
2
2
CO2-Skala
je mehr man spart, desto tiefer
steht die Temperatursäule
2
2
2
Schlitz oder Loch
(vgl. Abbildung).
Es ist sicherlich auch sinnvoll, zusätzlich im Rahmen des
Klassenverbandes längerfristige Massnahmen zu vereinbaren, wie: Lichtlöschen beim Verlassen des Klassenzimmers, Benützung von Umweltschutzpapier, nachhaltige
Znüniverpackung, umweltfreundliche Klassenlager etc.
Wir haben/sind eine umweltfreundliche Schule
Um zu eruieren, wie umweltfreundlich die Schule ist, könnte
ein Treffen zwischen der Klasse und dem zuständigen Hauswart organisiert werden. Dabei befragen die Jugendlichen
den Hauswart zu Themen, welche insbesondere den Energie- und Stromverbrauch im Schulhaus betreffen. Die Schü-
Das Klima in der Politik
Viele Menschen sind sich der Problematik der Klimaerwärmung bewusst und haben sich für einen umweltbewussten
Lebensstil entschieden. Doch nicht nur auf individueller
Ebene ist Handlungsbedarf angesagt. Es ist höchste Zeit,
dass auch die einzelnen Nationen sich zu einer nachhaltigen Umweltpolitik bekennen, Gesetze dafür erlassen und
sich an entsprechende Bestimmungen halten. Die Unterrichts-Einheit «Das Klima in der Politik» aus dem WWFLehrmittel «Klima» macht auf die Situation der verschiedenen Nationen aufmerksam und liefert Antworten dazu,
weshalb gewisse Nationen sich gegen die Ratifizierung des
Kyoto-Protokolls sträuben. Dieses Kapitel steht als PDF
auf der Website www.wwf.ch/lehrmittel zur Verfügung.
Dear Mister President ...
Die Jugendlichen können sich nun der erworbenen Argumente und Zusammenhänge bedienen, um einen Brief an
George W. Bush zu verfassen. Darin fordern sie den Präsidenten auf, das Kyoto-Protokoll zu ratifizieren, indem sie
ihm die Dringlichkeit politischen Handelns auf möglichst
überzeugende Art und mit möglichst vielen konkreten Beispielen aus dem Film darlegen.
Eine unbequeme Wahrheit, Unterrichtshilfe zum Film, WWF Schweiz 2007
Brief an den Bundesrat,
Alternativ können die Jugendlichen sich über den Stand
der Klimapolitik in der Schweiz orientieren und einen Brief
an die Bundesparlamentarierinnen und -parlamentarier
ihres Kantons oder an den Bundesrat verfassen. Ausgangspunkte für die Recherche nach dem aktuellen Stand
in der Schweiz:
rinnen und Schüler halten ihre Meinung zusammenfassend
in einem kurzen Artikel fest. Eine kurze Filmzusammenfassung gehört dazu.
www.wwf.ch/klima (der WWF zur Klimadebatte)
www.greenpeace.ch/klima (Greenpeace zur Klimadebatte)
www.klima-schweiz.ch (Seite des Bundesamtes für Umwelt BAfU)
www.proclim.ch (Klima-Seite der Schweizerischen Akademie für Naturwissenschaften)
C. Zum Film im allgemeinen
Der Abschluss des Blocks Al Gore und An inconvenient
truth könnte auf einer eher filmkritischen Ebene beruhen,
bei der die rein umweltpolitischen Fragen etwas beiseite
gelegt werden.
Film-Kritik
In Gruppen diskutieren die Jugendlichen, wie ihnen Al Gores
Film gefallen hat. Ist der Titel passend gewählt? Welche Botschaften beinhaltet der Film? Welche sind gut kommuniziert,
welche weniger? Was gibt es am Drehbuch allenfalls zu kritisieren?) und ob sie ihn weiterempfehlen würden. Die SchüleEine unbequeme Wahrheit, Unterrichtshilfe zum Film, WWF Schweiz 2007
Das Lehrmittel bietet auf 68 übersichtlich gestalteten Seiten fertig
vorbereitete Lektionsreihen, Kopiervorlagen für Arbeitsblätter und gut
verständliche Hintergrundinformationen. In Projekten, Werkstätten,
Klassengesprächen, Gruppenund Einzelarbeiten lernen Schülerinnen und Schüler der Mittel- und
Oberstufe wichtige Grundlagen
der Klimaproblematik kennen, erforschen die Hintergründe
des Klimawandels, setzen sich kritisch mit klimafeindlichem Konsumverhalten auseinander und finden zahlreiche
Anregungen, wie sie selber aktiv werden können.
(WWF Schweiz, 2004, Fr. 25.–)
HologrammPlakat «Gletscherschwund»
Möchten Sie Ihrer Klasse
den Gletscherschwund
veranschaulichen? Auf
dieser Hologramm-Karte
im A3-Format sind zwei
Bilder des Aletsch-Gletschers «versteckt» – eines aus dem Jahr 1900 und eines
von 2004. Da die Fotos vom genau gleichen Standort aus
gemacht wurden, wird der drastische Schwund des
Aletschgletschers auf eindrückliche Weise sichtbar.
(WWF Schweiz, Format A3, Fr. 20.–)
Die spannende Abenteuergeschichte von Tom und Halaya
spielt in der Zukunft - aber eine
Zukunft wie diese könnte für uns
Wirklichkeit werden, wenn es uns
nicht gelingt, den Klimawandel zu
stoppen. Gemeinsam mit Tom
und Halaya können Schülerinnen
und Schüler entdecken, welche Auswirkungen der Klimawandel haben könnte, und was man dagegen tun könnte.
(WWF Schweiz, (in Zusammenarbeit mit International
Polar Foundation), 2006, Fr. 15.–)
Zum Comic ist ein Lehrmittel erschienen. Es kann unter
www.wwf.ch/lehrmittel als PDF heruntergeladen werden,
oder im Set mit dem Comic für FR. 20.– beim WWF bestellt
werden.
Klima-Schul-Set
Das Klima-Set, bestehend aus dem Lehrmittel «Klima»,
dem Comicbuch «Tom und Halaya – Die Flucht der IbaBäume» und dem Hologramm-Plakat «Gletscherschwund»
hilft Ihnen dabei! Beim Kauf des Klima-Sets sparen Sie gegenüber dem Einzelpreis der Artikel Fr.10.– .
(WWF Schweiz, Fr. 50.–)
Alle Lehrmittel können bestellt werden unter
Telefon 044 297 21 21, per email an [email protected], oder
online unter www.wwf.ch/lehrmittel.
Die DVD «Eine unbequeme Wahrheit (An inconvenient
truth) können Sie bei der WWF Panda SA bestellen unter
Telefon 044 297 23 23, per email an [email protected]
oder online unter www.shop.wwf.ch.
Der WWF will der weltweiten Naturzerstörung Einhalt gebieten und eine
Zukunft gestalten, in der die Menschen im Einklang mit der Natur leben.
Der WWF setzt sich weltweit ein für:
• die Erhaltung der biologischen Vielfalt,
• die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen,
• die Eindämmung von Umweltverschmutzung und schädlichem
Konsumverhalten.
Eine unbequeme Wahrheit, Unterrichtshilfe zum Film, WWF Schweiz 2007
WWF Schweiz
Hohlstrasse 110
Postfach
8010 Zürich
Tel. 044 297 21 21
Fax 044 297 21 00
Titelseite: WWF-CH/Sandra Simic; Quellen: Bundeshaus: admin.ch, Flamingos: Charels J Sharp, Elefanten: Eva Hejda Fotos Layout: WWF-Canon/M. Gunther, F. Pierrel, N. Dickinson; C. Holloway; Pro Natura Zentrum Aletsch/Laudo Albrecht; A.Kerr; J. Freund; C. M. Bahr; M. Terretaz
Lehrmittel «Klima»
Tom und Halaya – Die
Flucht der Iba-Bäume
© 1986 Panda symbol WWF – World Wide Fund For Nature – ® “WWF” and “for a living planet” are Registered Trademarks – Kom 249/07
Möchten Sie in Ihrer Klasse das Thema «Klima» vertiefter behandeln? Folgende Materialen können wir Ihnen
dazu anbieten:

Documentos relacionados