Paris im Film

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FRANKREICH
FRANKREICH
Paris
Ben-Hur
Das Café «Les 2
Moulins» (l.) aus
dem Film «Fabelhafte Welt der
Amélie Poulan»
erkennen Filmfreunde genauso
wie das Geschäft
Maison Collignon
(r.) aus dem gleichnamigen Film.
Die Kinoversion von
Dan Browns Bestseller
«Da Vinci Code» wird ab
19. Mai eine weitere
Schar Anhänger in die
Seine-Metropole bringen. Eine Spurensuche
in Paris führt bis zu den
Ursprüngen des Films
zurück.
■
씰
Paris im Film
Von Gunnar Habitz
D
ie Gebrüder Louis und Auguste Lumière sorgten am
28. Dezember 1895 bei der ersten
öffentlichen Filmaufführung mit
ihrem «Cinématographe» im
Grand Café für eine Sensation,
die darauf die Welt erobern sollte.
Das heutige Grand Café in Paris
Bahn + 3 Tage/2 Nächte + Transfers
+ Karte 1. Kategorie für Ben-Hur ab Fr.
BELLEVILLE
CINÉMATHÈQUE FRANÇAISE
BEN HUR IM STADE DE FRANCE
Der Kultfilm «Hotel du Nord»
(1938) dokumentiert das Milieu im
trostlosen Viertel am Quai de Jemmapes 102. Die Fassade steht unter Denkmalschutz. Längst ist es
kein Hotel mehr, sondern ein Restaurant. (www.hoteldunord.org).
Der multikulturelle Schmelztiegel
im 20. Bezirk zeigt Paris von einer
fast dörflichen Seite. Der Film
«Goldhelm» (1952) entstand in der
Rue des Cascades 44, heute Sitz
eines Künstlerateliers (www.belleville-village.com).
Vor kurzem zog das Maison de
Cinéma nach Bercy in das moderne American Center vom amerikanischen Architekten Frank Gehry.
Wechselausstellungen ergänzen
die ständige Exposition «Passion
Cinéma» (www.cinematheque.fr).
Vom 22. bis 30. September 2006
setzt Regisseur Robert Hossein
den preisgekrönten Film als kolossales Schauspiel um. 300 000 Zuschauer werden Gladiatorenkämpfe und spektakuläre Wagenrennen erleben.
rb 4/2006
543.-
Spezialreise vom 22. bis 24.9. und vom 29.9. bis 1.10.2006
hat jedoch nichts mit dem Ursprungsort zu tun, dieser liegt vielmehr im Keller des heutigen Hotel
Scribe, heute leider zu Konferenzräumen umgebaut.
Die starke Verbindung von Paris mit dem Film hält bis heute
an: Mehr als 500 Filme pro Woche
flimmern über die Leinwände der
Stadt mit der weltweit höchsten
Kinodichte. Frankreich ist Europas
führendes Filmland, und dank
staatlicher Förderung wird Hollywood erfolgreich Paroli geboten.
Besonders Montmartre mit seinem Nachtleben entwickelte sich
zu einer dankbaren Kulisse für unzählige Produktionen, darunter
Jean Renoirs «French Cancan»
(1955) mit Jean Gabin oder der
Musicalfilm «Moulin Rouge»
(2001) mit Nicole Kidman und
Ewan McGregor.
schaft an der Rue des Trois Frères
56 gelegene Geschäft «Chez Ali»,
das sich nunmehr wie im Film
«Maison Collignon» nennt. Poster
und Postkarten ergänzen das Sortiment an frischem Obst und
Gemüse, freundlich gibt Besitzer
Ali Auskunft über die hier entstandenen Szenen. Apropos: in
der Nachbarschaft wird gerade
der Film «La Môme» (Das Kind)
über Edith Piaf gedreht.
AUCH DER LOUVRE erlebte bereits mehrere Filme wie beispielsweise Bernardo Bertoluccis «Die
Träumer» (2003) oder «Belphégor
– Das Phantom des Louvre»
(2001) mit Sophie Marceau. In
Ron Howards «Da Vinci Code»
rennt der Louvre-Direktor Jacques Saunière in Todesangst die
씰
geht es einigen Liebhabern der
«Fabelhaften Welt der Amélie
Poulan» (2001) von Jean-Pierre
Jeunet durch den Kopf, wenn sie
das Café «Les 2 Moulins» in der
Rue Lepic 15 betreten, in dem
eben jene Amélie servierte. Lediglich der Zigarettenverkauf
rechts vom Eingang wich weiteren Plätzen, denn das Café ist von
einer Eckkneipe für Einheimische
zu einem begehrten Ziel des
Filmtourismus geworden. Das
Konterfei von Audrey Tautou ziert
nicht nur das Plakat im hinteren
Teil des Lokals, sondern auch die
Visitenkarten.
Seit dem Leinwanderfolg floriert ebenso das in der Nachbarrb 4/2006
Individuelle Reise mit TGV Lyria Zug ab Lausanne oder mit gewöhnlichem Zug ab Basel
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Paris - ein Kinostar
Paris flimmert in den verschiedensten und manchmal überraschendsten
Situationen über die Kinoleinwand - ein echter Filmstar. Auf einer
Parisreise entdecken Sie plötzlich eine Szene aus einem Film vor sich; das
Montmartre der Amélie, Arlettys Hotel du Nord, das Belleville-Quartier aus
Goldhelms Zeiten und bald schon den Louvre oder die Saint-Sulpice
Kirche aus dem Film Da Vinci Code.
«DAS SIEHT JA AUS WIE IM FILM!»
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Etwas verkommen sieht es
aus, das Geburtshaus von
Edith Piaf, das in «La Môme»
eine Rolle spielen wird.
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FRANKREICH
FRANKREICH
Der Louvre spielt in «Da
Vinci Code» eine zentrale Rolle: Hier hinterlässt
Saunière im Todeskampf
seinen letzten Hinweis,
der seiner Enkelin Sophie
und Robert Langdon
auf die Spur hilft.
450 m lange Grande Galerie bis
zum Ende und reisst ein Gemälde
von Caravaggio herunter, um die
Alarmanlage zu aktivieren. Leider
nicht rechtzeitig, denn der AlbinoMönch Silas erschiesst Saunière
und kann entkommen. HarvardSymbolologe Robert Langdon
alias Tom Hanks läuft es schaudernd über den Rücken angesichts der enormen Anstrengung
des Direktors, der in der Grande
Galerie kein Versteck findet, denn
der abzweigende Salle des États
mit da Vincis «Mona Lisa» ist eine
Sackgasse.
EINE REIHE offensichtlicher Fehler wie anders hängende Bilder
oder verschieden beschriebene
Räume sollten jedoch nicht von
der Spurensuche im Louvre abhalten. Ohnehin verblassen die
Detailunterschiede angesichts
der Glaubensdiskussionen, die
«Da Vinci Code» hervorruft. Neben dem Bahnhof Saint-Lazare
spielt die zweitgrösste Kirche
weltweit mehr freiheit
und unabhängigkeit. mietwagen
mit tiefstpreisgarantie.
• mehr als 4000 vermietstationen weltweit
in über 80 ländern
• garantierte all-inclusive-preise und
ausgezeichneter service
18
Saint-Sulpice eine wichtige Rolle
und wird seitdem selbst zu Gottesdiensten besucht wie nie zuvor.
Die Steinplatte bei der Sonnenuhr «Gnomon» wurde natürlich
nicht zerbrochen. «Da Vinci Code» ist trotzdem auch hier zu
spüren: eine Zeitschrift wirbt für
Diskussionen unter dem Titel
«Das wahre Gesicht der Kirche».
TIPP FÜR CINEASTEN: Die Ausstellung «Paris au Cinéma» im
Hôtel de Ville dokumentiert bis
holiday
autos
ANREISE
Mit dem TGV Lyria ab Zürich via
Bern, Neuchâtel und Dijon, je
zweimal täglich in beide Richtungen. Schneller geht es mit
Swiss oder Air France.
BESTE REISEZEIT
Paris hat immer Saison. Für
Kinoliebhaber lohnen sich die
Filmfestspiele im März. Das
Openair-Kino «Cinéma au clair
de lune» zeigt im August 15
Filme in den Quartiers, in denen sie gedreht wurden.
bert» (24, rue Vivienne) in «Something’s Gotta Give» (2004)
mit Jack Nickolson und Diane
Keaton. Gérard Depardieu hat
unlängst sein eigenes Restaurant «La Fontaine Gaillon»
eröffnet (15, rue Gaillon, Sa/So
geschlossen). In Belleville sollte man einen Abend im «La
Vieux Belleville» (12, rue des
Envierges) erleben: Einheimische und Gäste singen bekannte Chansons zu Akkordeon
oder Drehorgel anhand verteilter Textblätter.
ESSEN UND TRINKEN
Einige Pariser Restaurants eroberten die Leinwand wie beispielsweise «Le Grand Col-
UNTERKUNFT
Gute Ausgangspunkte für Filmrecherchen: das herrschaftliche
Sofitel Le Faubourg beim Place
30. Juni die Pariser Filmgeschichte anhand von Ausschnitten, Exponaten (beispielsweise Kostüme
von Audrey Hepburn) und ausführlicher Darstellung von den
Anfängen der bewegten Bilder bis
hin zu «Da Vinci Code».
@
■
INTERNETTIPPS
www.louvre.fr
www.visitdavincicode.com
www.davincicode-derfilm.de
www.clairdelune.forumdesimages.net
www.festivaldeparisidf.com
Imposant ist der
Speisesaal des
Restaurant «Le
Grand Colbert»,
das mit dem Film
«Something’s
Gotta Give» ins
touristische Interesse rückte.
de la Concorde (15, rue Boissy
d’Anglas, Tel. +33/1/44 94 14 00,
www.sofitelfaubourg.com)
und das romantische Prima
Lepic auf Montmartre (29, rue
Lepic, Tel. +33/1/46 06 44 64,
www.hotel-prima-lepic.com).
VERANSTALTER
Frantour in Genf:
Tel. 022 906 41 00;
in Zürich: Tel. 044 448 28 00,
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INFOS
Maison de la France, Zürich,
Tel. 0900 900 699 (CHF
1.20/Anruf + 30 Rp./Min.),
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+ 139 Franken Flughafentaxen.
Fotos: Gunnar Habitz (6), MDLF/Catherine Bibolet, Paris-Info, Frantour
Hals über Kopf muss Robert
Langdon (Tom Hanks) mit
Hilfe von Sophie Neveu
(Audrey Tautou) aus dem
Louvre fliehen.
TIPPS
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© Sony Pictures Releasing GmbH
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