DerTreasurer Ausgabe 21
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DerTreasurer Ausgabe 21
Ausgabe 21 | 29. Oktober 2015 Inhalt Fed-Entscheid: Zinsrisiken rücken auf Agenda 2 Wann kommt die Zinswende in den USA? / Aktuell attraktive Konditionen für Zins-Hedging Seit zwei Jahren wird über eine Zinswende in den USA spekuliert, doch die US-Notenbank Fed schiebt eine Erhöhung des Leitzinses immer weiter hinaus. Mit diesem Schlingerkurs verunsichert sie die Märkte. Unternehmen mit variable verzinsten-US-Dollar-Finanzierungen sind jetzt besonders aufmerksam. 7 11 „Wir erzielen 15 Prozent Umsatzrendite“ Hanse-Orga-CEO Sven Lindemann über das neue System FS2 und Wachstumsambitionen des Hamburger Softwarehauses. Betrug bei Auslandstöchtern Professionelle Betrüger machen sich weitläufige Konzernstrukturen zunutze. Ein Finanzleiter berichtet über falsche Zahlungsanweisungen. Aufmacher Software 2 7 Zinsrisiken rücken auf Agenda Cash Management 3 Firmen vernachlässigen Kontoverwaltung Viele Unternehmen haben keine einheitlichen Prozesse / Kosten spielen eine Rolle „Es war ein regelrechter Run“ Matthias Schoof, Head of Corporate Finance bei dem MDax-Konzern Rheinmetall, über die vorzeitige Erneuerung des Konsortialkredits. ANZEIGE „Wir erzielen 15 Prozent Umsatzrendite“ Personen & Positionen 8 „Es war ein regelrechter Run“ 8 Aktuelle Stellenangebote Finanzen & Bilanzen Kommentar 4 10 Strategie 2020: Die Deutsche Bank Top-Finanzierung Mann+Hummel debütiert am Schuldscheinmarkt 8 zieht die richtigen Schlüsse 10 Veranstaltungen 4 VW-Krise trifft den Bondmarkt 4 Finanzierungsticker Risiko Management 5 Ultimatum für HSH Nordbank Landesbank setzt weiter auf Firmenkunden 11 Im Visier Teil 2: Betrug bei Erfahrungsaustausch für die Finanzabteilung 10. November 2015, Frankfurt am Main Weitere Informationen und Anmeldung: www.dertreasurer.de/events Veranstalter Auslandstöchtern Mitveranstalter Aufmacher 2 NYCstocker/iStock/Thinkstock/Getty Images Ausgabe 21 | 29. Oktober 2015 Kommt die Zinswende noch 2015 oder nicht? Mit ihrem Schlingerkurs verunsichert die Fed die Märkte. Fed-Entscheid: Zinsrisiken rücken auf Agenda Wann kommt die Zinswende in den USA? / Aktuell attraktive Konditionen für Zins-Hedging S eit zwei Jahren wird über eine Zinswende in den USA spekuliert, doch die US-Notenbank Fed schiebt eine Erhöhung des Leitzinses immer wieder hinaus. Mit diesem Schlingerkurs verunsichert sie die Märkte, die Stimmung hat sich in den vergangenen Wochen gleich mehrfach gedreht: Nachdem einige Beobachter noch Anfang September der Meinung waren, die Fed werde den Leitzins bei ihrer Sitzung Mitte September erhöhen, glaubten viele zwischenzeitlich nicht mehr an ein Ende der Nullzinspolitik im Jahr 2015. Nach der gestrigen Sitzung klingt das schon wieder anders: „Fed-Chefin Yellen dürfte die von ihr für 2015 in Aussicht gestellte Zinserhöhung im Dezember durchsetzen“, meint Bastian Hepperle vom Bankhaus Lampe. Den optimalen Zeitpunkt habe die Fed aber verpasst. J.P. Morgan Asset Management attestiert der US-Notenbank inzwischen ein Glaubwürdigkeitsproblem. Eine Prognose über den Zeitpunkt der Zinserhöhung gibt der Asset Manager deshalb schon nicht mehr ab. Seit nunmehr sieben Jahren verharrt der FedLeitzins zwischen 0 und 0,25 Prozent. Im September begründete Fed-Chefin Janet Yellen die aufgeschobene Zinswende noch mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten in einigen Teilen der Welt. Damit spielte sie offensichtlich auf die Wachstumsschwäche in China und die ökonomischen Probleme anderer Schwellenländern wie Brasilien an. In den vergangenen Wochen häuften sich aber auch die schlechten Nachrichten aus den USA: Sowohl die Industrieproduktion als auch die Kapazitätsauslastung sind zwei Monate in Folge zurückgegangen. Auch viele deutsche Treasurer treibt die Frage nach der weiteren Zinsentwicklung in den USA um. Unternehmen, die variabel verzinste Finanzierungen in US-Dollar aufgenommen haben, sind jetzt besonders aufmerksam. „Wir beobachten das Zinsumfeld in den USA sehr genau“, sagt Steffen Diel, Treasury-Chef bei dem Softwarekonzern SAP. Die Walldorfer haben US Private Placements im Wert von 2,35 Milliarden US-Dollar ausstehen. Die Papiere sind zwar festverzinst, durch »»Wir sehen derzeit einen Anstieg der Zins-Hedging-Aktivität.« Paula Weisshuber, BofaML Zinsswaps hat SAP vor rund drei Jahren allerdings einen Teil in variable Verzinsung überführt – und so Zinskosten eingespart. „Das war im Nachhinein ein sehr guter Zeitpunkt“, sagt Diel. Nach diesem Muster verfahren auch andere Dax-Konzerne, um fixe in variable Verzinsung zu drehen – so etwa die Lufthansa, die sich zum Ziel gesetzt hat, 85 Prozent der Finanzverbindlichkeiten variabel zu verzinsen. Die Fluggesellschaft trägt damit vor allem der Konjunkturanfälligkeit des eigenen operativen Geschäfts Rechnung: Wenn die Zinsen steigen, geht es auch der Wirtschaft gut und damit der Lufthansa, so die Logik. SAP wiederum will damit einen Natural Hedge zwischen Verbindlichkeiten- und Anlageseite herbeiführen: „Wir halten derzeit eine Mindestliquidität von ungefähr 2 Milliarden Euro und wollen mindestens in dieser Größenordnung auch variabel verzinst sein“, so Diel. Fraglich wird sein, ob Konzerne ihre Richtlinien zur Zinssicherung anpassen werden, wenn nach Jahren fallender Zinsen die Wende kommt – und man mit Fixverzinsung besser fahren könnte. Bei SAP heißt es dazu, man überprüfe den Fix/Variabel-Mix des Finanzierungsportfolios quartalsweise, um schnell auf ein verändertes Zinsumfeld reagieren zu können. Banker beobachten, dass das Thema Zinssicherung mit der Diskussion um eine mögliche Zinswende in den USA wieder stärker auf die Agenda der Treasurer rückt. Angesichts der kontinuierlich fallenden Zinsen war die Absicherung zuletzt weniger gefragt, das ändert sich nun: „Wir sehen derzeit einen Anstieg der Zins-Hedging-Aktivität – nicht nur im US-Dollar- sondern insbesondere auch im Euro-Raum“, sagt Paula Weisshuber, Leiterin des Debt Capital Markets Team der Bank of America Merrill Lynch in Frankfurt. „Nachdem die Zinsen in den vergangenen Wochen wieder etwas gefallen sind, sind die Konditionen für PreHedging derzeit sehr attraktiv.“ Mit anderen Worten: Unternehmen, die sich die niedrigen Zinsen für die kommenden ein bis zwei Jahre einloggen wollen, haben jetzt eine gute Gelegenheit. deb Cash Management 3 Ausgabe 21 | 29. Oktober 2015 News Firmen vernachlässigen Kontoverwaltung Swift treibt Übergang auf ISO 20022 voran Viele Unternehmen haben keine einheitlichen Prozesse / Kosten spielen eine Rolle Kreditkartenunternehmen unter Druck Die Geschäftsmodelle im Kreditkartengeschäft sind massiv bedroht, schreibt die Strategieberatung Bain & Company in einem aktuellen Report. Aggressive Start-ups und technologische Umwälzungen wie Echtzeitbezahloptionen würden die etablierten Player bedrohen. Die Kreditkartenfirmen sollten vor allem besser mit dem Handel zusammenarbeiten, rät Bain. D ie einheitliche Bankkontenverwaltung ist eine der größten Baustellen im Zahlungsverkehr deutscher Unternehmen. Viele Treasury-Abteilungen haben hierfür weder Systeme im Einsatz, noch einheitliche Prozesse definiert. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Umfrage der Managementberatung BearingPoint und des ProcessLab der Frankfurt School of Finance & Management hervor, die DerTreasurer in Auszügen vorliegt. Für die Umfrage wurden zwischen dem vierten Quartal 2014 und dem zweiten Quartal dieses Jahr 34 überwiegend börsennotierte Unternehmen befragt. Mehr als zwei Drittel der Befragten verfügen demnach nicht über eine Tool-gestützte Bankkontenverwaltung. Hierunter fallen die Administration von Bankkontostammdaten und Zeichnungsberechtigungen, der gesamte Eröffnungs- und Schließungsprozess sowie die zentrale Archivierung relevanter Dokumente. „Die Unternehmen unterschätzen die Prozesse hinsichtlich ihrer Komplexi- tät“, schlussfolgern die Autoren und warnen vor Wildwuchs in der Kontenstruktur und vor Compliance-Risiken – schließlich handle es sich um hochsensible Schnittstellen zur Bankenwelt. ClaudioVentrella/Thinkstock/Getty Images Der Finanznachrichtendienstleister Swift kooperiert mit den Betreibern von Marktinfrastrukturen, um einen möglichst kostengünstigen und reibungslosen Übergang auf den Zahlungsverkehrsstandard ISO 20022 zu gewährleisten. Elf Betreiber weltweit haben sich bereits zur Mitarbeit verpflichtet. In der Bankkontenstruktur herrscht oft Wildwuchs. In der Tat verfügen nicht wenige DaxKonzerne sowie international tätige Großunternehmen über eine hohe dreistellige oder gar vierstellige Anzahl an Konten, die sie kaum überblicken können. Ist diese Struktur allerdings erst einmal gewachsen, fällt es schwer auszusortieren: Ein deutscher Großkonzern, der derzeit eine Payment Factory aufsetzt, ist beispielsweise seit über einem Jahr damit beschäf- tigt, Konten zu schließen und die Bankenlandschaft zu harmonisieren. Ein Tool zur Bankkontenverwaltung war ursprünglich auch vorgesehen – aus Kostengründen legte das Unternehmen diese Pläne aber erst einmal auf Eis. Eine weitere Baustelle im Cash Management gibt es laut Studie bei der Finanzdisposition: Zwar geben 85 Prozent der Befragten an, die Erhebung des Tagesfinanzstatus stark oder vollständig automatisiert zu haben. Dies gilt aber vor allem für TreasuryZahlungen und Bankkontosalden. Bei Debitoren- und Kreditoren-Zahlungsströmen ist der Automatisierungsgrad dagegen geringer. Bei Löhnen und Gehältern sowie Steuern und Abgaben gelingt es sogar nur jedem zehnten Unternehmen, die zahlungsrelevanten Informationen automatisiert in den Tagesfinanzstatus zu integrieren. Die Studienautoren raten deshalb zu einer besseren Integration der Prozesse im Cash Management und im Rechnungswesen.deb ANZEIGE Die neue Generation MultiCash – ab sofort verfügbar internationale Ausrichtung revisionssicher optimierte Usability Fragen Sie nach unserem aktuellen Informationspaket: [email protected] www.omikron.de Finanzen & Bilanzen 4 Ausgabe 21 | 29. Oktober 2015 News Top-Finanzierung Hello Fresh plant den Börsengang Mann+Hummel debütiert am Schuldscheinmarkt Tele Columbus plant Kapitalerhöhung Der Kabelnetzbetreiber plant eine Bezugsrechtskapitalerhöhung, die dem Unternehmen einen Bruttoemissionserlös von rund 382,7 Mio. Euro einspielen soll. Das Angebot soll knapp 70,9 Millionen neue Aktien zu einem Bezugspreis von je 5,40 Euro umfassen. Mit dem Geld will das SDax-Unternehmen eine Brückenfinanzierung und einen Teil der nachrangigen Finanzierung ablösen, mit der die Primacom-Übernahme bezahlt wurde. Außerdem will Tele Columbus den Erlös teils dazu nutzen, einen Teil des Kaufpreises für Pepcom zu finanzieren. Hapag-Lloyd AG Hapag-Lloyd verschiebt den Börsengang Die Reederei hat den Angebotszeitraum für den bevorstehenden Börsengang verlängert. Ursprünglich sollte er am 27. Oktober enden, der erste Handelstag an der Frankfurter Börse war für den 30. Oktober geplant. Jetzt hat Hapag-Lloyd bekanntgeben, dass der Zeitraum bis zum 3. November verlängert wird. Eine Begründung für den Schritt nannte die Reederei offiziell nicht. In Kürze soll eine Ergänzung zum Wertpapierprospekt veröffentlicht werden. M it einer Mega-Transaktion hat Mann+Hummel seinen Einstand am Schuldscheinmarkt gegeben. Der Automobilzulieferer hat 1,1 Milliarden Euro eingesammelt und damit den drittgrößten Schuldschein aller Zeiten platziert. Übertroffen wird Mann+Hummel dabei nur noch von BMW mit einem Volumen von 1,35 Milliarden Euro und ZF Friedrichshafen mit der bisher größten Schuldscheintransaktion aller Zeiten über 2,2 Milliarden Euro. Der Debüt-Schuldschein des baden-württembergischen Automobilzulieferers gliedert sich in elf Tranchen, deren Laufzeiten zwischen drei und zehn Jahren liegen. Über die Hälfte des Volumens beläuft sich auf Laufzeiten von sechs Jahren oder länger. ING und LBBW haben das Unternehmen bei der Transaktion als Joint Bookrunner begleitet. BNP Paribas und Deutsche Bank agierten als CoLead-Arrangeure. Ursprünglich wollte die Finanzchefin Emese Weissenba- cher lediglich 400 Millionen Euro einsammeln. Da die Transaktion aber mehrfach überzeichnet war, konnte das Volumen deutlich aufgestockt Mann+Hummel Der Lebensmittellieferant hat seine IPO-Pläne offiziell bekanntgeben. Das Angebot soll sich aus neuen Aktien im Rahmen einer Kapitalerhöhung und im Hinblick auf eine Mehrzuteilungsoption aus Aktien der bestehenden Investoren zusammensetzen. Hauptaktionär ist das Internetunternehmen Rocket Internet, das aktuell 56,4% an dem Startup hält. Mann+Hummel entdeckt den Schuldschein für sich. werden. Die Margen wurden laut den beteiligten Joint Bookrunnern am unteren Ende der Vermarktungsspanne platziert. Zu den Investoren gehören hauptsächlich Finanzinstitute aus Europa. Etwa 50 Prozent der Investoren stammen aus Deutschland. Außerdem gab VW-Krise trifft den Bondmarkt Neue ABS-Emission von VW Leasing in den Startlöchern D er Skandal um die Manipulation der Abgaswerte bei VW hat nicht nur den Konzern selbst erschüttert. Volkswagen spielt am europäischen Bondmarkt eine dominante Rolle. Die Krise bei einem so wichtigen Marktteilenehmer sorgte in den vergangenen Wochen für eine steigende Volatilität am gesamten Markt. In den Tagen nach dem Beginn des Skandals wagte sich kaum ein Emittent aus der Deckung. Jetzt könnte der Autokonzern aber selbst wieder zur Normalisierung beitragen. VW Leasing meldet sich mit einer neuen Auto-ABS-Transaktion zurück. Am 25. November will der Leasing-Arm des Autobauers eine Verbriefung von Leasingforderungen unter dem Namen VCL 22 an den Markt bringen. Das Papier soll aus einer Class-Aund einer ihr nachgeordneten Class-BTranche bestehen. Beide werden variabel auf Basis des 1-Monats-Euribors verzinst, der Kupon steht noch nicht fest. Merrill Lynch International, HSBC und SEB begleiten die Transaktion als Joint Lead Managers. Das Portfolio, das in der neuen Transaktion verbrieft wird, besteht aus rund 72.000 Leasing-Verträgen, die von VW Leasing an Privat- und Geschäftskunden ausgegeben wurden. Das Volumen beläuft sich auf rund 750 Millionen Euro. Die Papiere der A-Tranche haben von Standard & Poor‘s ein vorläufiges Rating von AAA bekommen. Die B- es bei asiatischen Banken ein großes Interesse an dem Schuldschein. Der Ludwigsburger Automobilzulieferer hat mit der Mega-Transaktion die finanzielle Basis für mögliche M&AAktivitäten geschaffen. Einen Deal hat das Unternehmen schon in der Tasche. Im August hat Mann+Hummel bekanntgeben, dass es das Filtrationsgeschäft vom US-Konzern Affina übernehmen wird. Über die Details des Deals wurde Stillschweigen vereinbart. Laut Presseberichten beläuft sich der Kaufpreis auf rund 1,4 Milliarden US-Dollar. Für die Finanzierung dieses Zukaufs dürfte das hohe Volumen durchaus willkommen gewesen sein. Mit dem Schuldschein liegt Mann+Hummel derzeit voll im Trend. Im volatilen Anleiheumfeld bietet diese Form der Privatplatzierung für viele Unternehmen eine gute Alternative. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres wurden laut Thomson Reuters bereits Schuldscheine mit einem Volumen von 11 Milliarden Euro platziert. Das ist im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum im vorherigen Jahr ein Anstieg des Volumens um 54 Prozent.ako Tranche des Papiers wird mit AA bewertet. Die Ratingagentur sieht keine Restwertrisiken in der Transaktion. Allerdings will sie genau beobachten, welche Folgen der Abgasskandal auf das ABS-Programm haben könnte. Die gestiegenen Risiken schlagen sich bei der Transaktion schon in höheren Credit Enhancements nieder. Für die Tranche A liegt sie bei 7,87 Prozent, bei der vorherigen Transaktion im Mai (VCL 21) waren es nur 7,3 Prozent. Für die Tranche B liegt sie jetzt bei 5,47 Prozent, nach 4,6 Prozent bei der vorangegangenen Transaktion des Automobilkonzerns.ako Finanzierungsticker +++ Corestate Capital Holding nennt Details zum Börsengang +++ Deutsche Oel & Gas Gruppe erhält Finanzierung über 135 Mio. US-Dollar +++ Eurogrid platziert Anleihen über 890 Mio. Euro +++ RWE-Rating von Moody’s auf Baa2 gesenkt, Ausblick negativ +++ Knip sammelt 14 Mio. Schweizer Franken ein +++ EnBW-Rating von Fitch bei A- bestätigt, Ausblick stabil +++ Curetis will in Amsterdam und Brüssel an die Börse gehen +++ Ausblick des Baa1-Ratings von LEG Immobilien durch Moody’s auf stabil gesetzt +++ A3-Rating der Deutsche Wohnen von Moody’s auf review for downgrade gesetzt +++ Scout24 erhält B1-Rating von Moody’s, Ausblick stabil +++ Baa2-Rating von Südzucker wird laut Moody‘s durch stabileres operatives Geschäft gestützt, Ausblick negativ +++ Finanzen & Bilanzen 5 Ausgabe 21 | 29. Oktober 2015 News Ultimatium für HSH Nordbank LBBW-Tochter German Centre feiert Jubiläum Landesbank setzt weiter auf das Firmenkundengeschäft Starke Nachfrage nach Investitionskrediten Im vergangenen Jahr haben Mittelständler in Deutschland insgesamt 128 Mrd. Euro an Krediten für Investitionszwecke nachgefragt. Damit erhöht sich der Bedarf im dritten Jahr in Folge. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle Mittelstandspanel der Förderbank KfW. Allerdings investieren vor allem größere Unternehmen. Verlag FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH Der F.A.Z.-Fachverlag Frankenallee 68–72, 60327 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected] HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am Main Geschäftsführer: Torsten Bardohn, Dr. André Hülsbömer D ie Zustimmung der EU-Kommis- nehmenskunden in diesem Jahr Neusion zur Übernahme notleidender geschäft in Höhe von 4,9 Milliarden Altkredite der HSH Nordbank durch Euro zu erzielen“, heißt es. die öffentliche Hand sorgt nur zum Teil Von den ausfallgefährdeten Kredifür Klarheit bezüglich der Zukunft der ten in Höhe von rund 15 Milliarden Landesbank. Bis 2018 soll die Bank Euro dürfen die nördlichen Bundeslänprivatisiert werder nun Kredite den. Schleswigvon bis zu 6,2 Holstein und Milliarden Euro Hamburg dürfen übernehmen. anschließend Weitere 2 Millinoch für maximal arden Euro Krevier Jahre jeweils ditvolumen kann 25 Prozent der die Bank verBank halten. Gekaufen. Dadurch hen dann nicht Die HSH Norbank zeigt sich optimistisch. würden sich die alle Anteile in Altlasten mehr die Hände privater Investoren über, als halbieren, aber voraussichtlich zum müsste die HSH Nordbank abgewi- Preis neuerlicher Verluste. Diversen ckelt werden. Presseberichten zufolge sollen die BiDie HSH betrachtet dies als Durch- lanzansätze der Problemkredite in den bruch bei der Sanierung der Bank, die Büchern der Bank über den derzeit erdurch faule Schiffskredite in Schieflage zielbaren Marktwerten liegen. Um die geraten ist. Die eingeläutete Offensive zu erwartenden Verluste zu decken, im Firmenkundengeschäft will sie wie hat Brüssel die Wiederaufstockung des geplant fortführen. „Wir halten an Risikoschirms der Länder von 7 auf 10 unserem Ziel fest, im Bereich Unter- Milliarden Euro genehmigt.mih HSH Nordbank In Singapur feiert das German Center 20-jähriges Jubiläum. Das Zentrum ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der LBBW und unterstützt deutsche Unternehmen bei den ersten Schritten im dortigen Markt. Laut der Bank hat das German Centre bereits rund 500 Firmen beim Eintritt in den sudostasiatischen Markt unterstützt. IMPRESSUM Vorsitzender der Geschäftsleitung: Bastian Frien Redaktion: Markus Dentz (mad, verantwortlich), Desirée Backhaus (deb), Jakob Eich (jae), Michael Hedtstück (mih), Antonia Kögler (ako) Telefon: (069) 75 91-32 52 Telefax: (069) 75 91-32 24 E-Mail: [email protected] Verantwortlich für Anzeigen Dominik Heyer Telefon: (0 60 31) 73 86-17 15 Telefax: (0 60 31) 73 86-17 09 E-Mail: [email protected] Herausgeber: Bastian Frien Mitherausgeber: BNP Paribas, Deutsche Bank, Horváth & Partner GmbH, Reval, SEB AG, treasury executives 53° gmbh Partner: Barclays Bank PLC, ING Bank – Branch of ING-DiBa AG, Litreca AG, Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG Jahresabonnement: kostenlos Erscheinungsweise zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr) Layout: Daniela Seidel, FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH © Alle Rechte vorbehalten. FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH, 2015. Die Inhalte dieser Zeitschrift werden in gedruckter und digitaler Form vertrieben und sind aus Datenbanken abrufbar. Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte ist ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar, sofern sich aus dem Urheberrechtsgesetz nichts anderes ergibt. Es ist nicht gestattet, die Inhalte zu vervielfältigen, zu ändern, zu verbreiten, dauerhaft zu speichern oder nachzudrucken. Insbesondere dürfen die Inhalte nicht zum Aufbau einer Datenbank verwendet oder an Dritte weitergegeben werden. Vervielfältigungs- und Nutzungsrechte können Sie beim F.A.Z.-Archiv unter [email protected] oder Telefon: (069) 75 91-29 86 erwerben. Nähere Informationen erhalten Sie hier: www.faz-archiv.de/nutzungsrechte. Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts von „Der Treasurer“ übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und unverlangt zugestellte Fotografien oder Grafiken wird keine Haftung übernommen. ANZEIGE RENMINBI. NEUE MÖGLICHKEITEN NUR EINEN ZUG ENTFERNT. Mit der Liberalisierung des Renminbi ergeben sich neue Chancen für Ihre Geschäfte mit China. Nutzen Sie unsere langjährige Erfahrung und profitieren Sie von mehr Handlungsspielraum bei Handelsgeschäften, Liquiditätsund Cash-Management, Investitionen und Finanzierungen. Ein Gespräch mit uns kann bereits der Start für Ihre nächsten strategischen Schritte sein. Was können wir für Sie tun? www.wachstum.hsbc.de Düsseldorf · Baden-Baden · Berlin · Dortmund · Frankfurt · Hamburg Hannover · Köln · Mannheim · München · Nürnberg · Stuttgart 6 | DerTreasurer | Ausgabe 21 | 29. Oktober 2015 ANZEIGE JETZT NOC H AN MELD EN! 11. Structured FINANCE Die Kongressmesse für Unternehmensfinanzierung © Stuttgart-Marketing GmbH 2 5 . -2 6 . N O V E M B E R 2 015 , I C S I N T E R N AT I O N A L E S CO N G R E SS C E N T E R S T U T TG A R T Die Leitveranstaltung für Treasurer und CFOs Seien Sie dabei! Über 1.600 Finanzentscheider aus Unternehmen und Banken Inspiration und Know-how von mehr als 180 Top-Experten in rund 90 Roundtables und interaktiven Workshops Exklusives On-Stage-Interview mit Dr. Sahra Wagenknecht zum Thema „Marktwirtschaft ohne Kapitalismus – Brauchen wir eine neue Finanzordnung?“ Große Fachausstellung mit über 90 Finanz- und Beratungsdienstleistern Die jährliche Preisverleihung zum „Treasury des Jahres“ und „CFO des Jahres“ mit anschließender After-Dinner-Lounge und SF Championship Die Impulsgeber an zwei Tagen in rund 90 Workshops Fredrik Altmann, Leiter Konzernfinanzierung und Steuerung Treasury Center, BMW Group Thilo Bollenbach, Mitglied der Geschäftsführung, Meyer Werft GmbH Ralf P. Gierig, EVP Group Finance, ProSiebenSat1 Media AG Albert Graf, Director Corporate Finance, Telefónica Germany GmbH & Co. OHG Dr. Axel Rebien, CFO, TOM TAILOR Holding AG Lars Schnidrig, Managing Director Finanzen und Treasury, Deutsche Annington Immobilien SE Frank Wächter, Senior Head of Treasury and Insurance, PUMA SE Vera Weiss, CFO, BackWerk Management GmbH Referentenauszug MITVERANSTALTER HAUPTMEDIENPARTNER MEDIENPARTNER Anmeldung und Programm auf: www.finance-magazin.de/events VERBANDSPARTNER VERANSTALTUNGSPARTNER VERANSTALTER Software 7 Ausgabe 21 | 29. Oktober 2015 News „Wir erzielen 15 Prozent Umsatzrendite“ Zugang zu japanischen Banken Hanse-Orga-CEO Sven Lindemann über die FS2 und Wachstumsambitionen Thinkstock Hauptsitz in Tokio ist zudem eine Partnerschaft mit dem Treasury-Software-Anbieter Reval eingegangen. Kunden von Reval haben über die Cloud-Plattform Zugang zur NTT-Data-Lösung und können das Netzwerk in Japan nutzen. Gleichzeitig verkündete Reval, dass die Version 15.1 der eigenen Cloud-Plattform für Treasury Risk Management (TRM) verfügbar ist. »»Herr Lindemann, Hanse Orga will 2016 eine neue Software namens FS2 an den Start zu bringen. Was sind die drei wichtigsten Neuerungen gegenüber der FinanceSuite? ««Die Benutzeroberfläche ist durch ihre neue Kacheloptik übersichtlicher. Sie arbeitet mit den sogenannten Fiori Apps, die SAP im Zuge ihrer neuen ERP-Software S/4 HANA entwickelt hat. Wichtig ist auch das neue Reportingtool: Mithilfe einer Echtzeit-Datenbank können Treasurer jederzeit wichtige Finanzkennzahlen einsehen und Analysen erstellen. Und schließlich die Flexibilität: Nutzer können ihre Oberfläche selbst konfigurieren und so den Cash-ManagementProzess ihre Unternehmens optimal darstellen. ««Die Kunden, mit denen wir jetzt aktiv in Projekten sind, werden wir zuerst aufsatteln. Wir rechnen damit, dass die Umstellung bis 2020 dauern wird, dann werden wir auch den Support für die bestehende FinanceSuite auslaufen lassen. Das bedeutet: Kunden können sie zwar weiter nutzen, müssen für die Wartung aber mit zusätzlichen Kosten rechnen. Hanse Orga Mehr Konnektivität mit dem japanischen BankenNetzwerk verspricht der neue Gateway Service von NTT Data. Damit sollen die Banksalden und Statements sichtbar sein. Das auf ITDienstleistungen spezialisierte Unternehmen NTT Data mit »»Stichwort Kosten: Was müssen die Unternehmen für FS2 zahlen? ««Wir werden unseren Kunden jetzt ein Updateangebot machen. Wie das ausfallen wird, hängt vom Einzelfall ab: Wer zuletzt 2015 eine Lizenz erworben hat, wird tendenziell weniger bezahlen müssen, als jemand, der auf dem Stand von 2006 ist. »»Sie wollen im kommenden März »»Die Hanse Orga Gruppe wird 2015 mit dem Rollout beginnen. Was bedeutet das für Nutzer der bestehenden Software? aller Voraussicht nach einen Umsatz von 35,7 Millionen Euro erzielen, für 2020 haben Sie das Ziel 74,2 Milli- onen Euro ausgegeben – mehr als eine Verdopplung. Ist das nicht sehr ambitioniert? ««Einerseits ja. Andererseits sind dafür Wachstumsraten von 15 bis 17 Prozent pro Jahr notwendig, die wie seit 2007 immer erzielt haben. »»Wie profitabel sind Sie dabei? ««Wir erzielen 15 Prozent Umsatzren- dite, aber wir waren nie Ebit-getrieben. Stattdessen haben wir in unsere Produkte und das Wachstum investiert. »»Wo soll das Wachstum künftig herkommen? ««Wir wollen vor allem unser internationales Geschäft ausbauen: 2020 soll die Region EMEA für 35 Prozent des Umsatzes stehen und die USA für 22 Prozent. Derzeit sind es gerade mal 16 bzw. 8 Prozent. Dafür haben wir mit Kevin Grant, ehemals IT2, einen neuen Vorstand an Bord geholt.deb Das komplette Interview finden Sie online. ANZEIGE RÜCKEN MÄRKTE IMMER ENGER ZUSAMMEN. IN EINER WELT IM WANDEL MIT BNP PARIBAS JETZT EBICS AUCH GLOBAL NUTZEN Optimieren Sie Ihr weltweites Cash Management durch eine zentralisierte Lösung: Dank Global EBICS können Sie den bewährten deutschen Kommunikationsstandard bereits in mehr als 40 Ländern für Ihren Zahlungs verkehr einsetzen. www.bnpparibas.de Die Bank für eine Welt im Wandel Personen & Positionen 8 Ausgabe 21 | 29. Oktober 2015 CRX Markets Michael Piel, früherer Vice President Corporate Treasury des Dienstleistungskonzerns Bilfinger, ist seit Anfang Oktober Head of Capital Markets bei der Supply-Chain-FinancePlattform CRX Markets. Er verantwortet in dieser Funktion den Vertrieb an Unternehmenskunden. Einen ersten namhaften Kunden hat sich das FinTech bereits gesichert: Die Deutsche Lufthansa hat Mitte Oktober über die Tochtergesellschaft LSG Sky Chefs das Live-Trading CRX SCF Suite aufgenommen. DB Systel Bodo Gmel ist seit Anfang Oktober neuer CFO der DB Systel, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn im Bereich Information & Communication Technology (ICT). Er folgte auf Christa Koenen, die seit Mai den Vorsitz der Geschäftsführung des Unternehmens innehat. Gmel ist seit 2003 in verschiedenen Führungspositionen bei der Deutschen Bahn tätig. „Es war ein regelrechter Run“ Matthias Schoof, Head of Corporate Finance bei dem MDax-Konzern Rheinmetall, über die vorzeitige Erneuerung des Konsortialkredits D er Automobilzulieferer und Wehrtechnikkonzern Rheinmetall hat vor kurzem seine syndizierten Kreditlinien erneuert. Der neue Konsortialkredit des Düsseldorfer Unternehmens hat ein Volumen in Höhe von 500 Millionen Euro – wie sein Vorgänger aus dem Jahr 2011. „Dieses Mal haben wir uns noch zwei Verlängerungsoptionen um jeweils ein Jahr gesichert“, erklärt Matthias Schoof, Head of Corporate Finance bei Rheinmetall. Der Kredit diene als Back-up-Fazilität für das ebenfalls 500 Millionen Euro umfassende Commercial-Paper-Programm des MDax-Konzerns, der 2014 rund 4,7 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftete. „Bei der Transaktion ging es vorrangig um Sicherheit“, sagt Schoof. „Wir haben ein Rating, das wir sichern müssen“, führt der Finanzierungsexperte weiter aus. Dafür sei es wichtig, die Refinanzierung mindestens ein Der neue Konsortialkredit von Rheinmetall Volumen 500 Mio. Euro Increase-Option 250 Mio. Euro Laufzeitstruktur 5+1+1 Teilnehmende Banken 13 VerwendungszweckBack-up-Fazilität für das 500 Mio. Euro umfassende CPProgramm Grammer Ex-Grammer-CFO Volker Walprecht ist neuer CFO und Managing Director des Wärmeund Kühlsystemspezialisten HX Holding (Umsatz 2014: 1,4 Mrd. Euro). Das teilte der Besitzer des Unternehmens, die Triton Beteiligungsgesellschaft, mit. Walprecht übernimmt zudem die Finanzen des Geschäftsbereichs Systems & Components Solution bei der Triton-Holding Galapagos. Er folgt auf Michael Andersen, der im Juli seinen Abschied angekündigt hatte und Anfang 2016 CFO des Anlagenherstellers Krones wird. Quelle: Rheinmetall Jahr vor dem Ablauf des Vorgängerkredits abzuschließen. Derzeit bewertet die Ratingagentur Moody’s Rheinmetall mit Ba1 knapp unterhalb des Investmentgrades, der Ausblick ist negativ. Mit dem Refinanzierungstermin im Oktober wollte Rheinmetall Schoof zufolge das attraktive Umfeld nutzen Rheinmetall News Matthias Schoof startete seine Karriere nach dem BWL-Studium direkt bei Rheinmetall und leitet seit 2006 den Bereich Corporate Finance. und gegebenenfalls aufkommenden Marktkrisen zuvorkommen. „Wie die Konjunkturabschwächung in China und der Volkswagenskandal zeigen, war die Vorsicht nicht unbegründet“, sagt der Manager. Mit der Transaktion liegen der Manager und sein Team deutlich vor dem Zeitplan. Der bestehende Konsortialkredit wäre erst im Dezember 2016 ausgelaufen. „Wir haben bereits im Mai dieses Jahres die koordinierenden Banken ausgewählt“, sagt Schoof. Der Konsortialkredit hätte also noch früher platziert werden können. Schoof achtet darauf, Rheinmetalls Finanzierung möglichst vielfältig aufzustellen und dabei große Fälligkeitshäufungen zu vermeiden. Rheinmetall finanziert sich unter anderem aus dem CP-Programm, hat aber auch eine 500 Millionen Euro schwere Anleihe am Markt. „Über die Fazilitäten hinaus haben wir diverse Cash- und Avalkreditverträge mit unseren Relationship-Banken“, sagt Schoof. Viele dieser langjährigen Partner nahmen auch am Kredit teil. Commerzbank, Crédit Agricole CIB und Norddeutsche Landesbank haben die Emission als Coordinating Bookrunners und Mandated Lead Arrangers begleitet. Als weitere deutsche Geldhäuser beteiligten sich Deutsche Bank und BayernLB an dem Syndikat. „Außerdem gehört die Düsseldorfer Sparkasse dazu, um ein wenig Lokalkolorit in das Konsortium zu bringen“, ergänzt Schoof. Der erneuerte Konsortialkredit spiegelt Schoof zufolge aber auch die anvisierte internationale Ausrichtung von Rheinmetall wider. Es befinden sich mit Barclays, BNP Paribas, SEB, Unicredit, Société Générale, BofAML und ANZ eine ganze Reihe ausländischer Banken im Syndikat. Somit besteht das Konsortium insgesamt aus 13 Geldinstituten, die allesamt zu Rheinmetalls Relationship-Banken zählen. Das Marktumfeld hat der Rheinmetall-Manager sehr positiv wahrgenommen: „Die Banken sind erpicht darauf, an Syn Loans teilzunehmen. Es war ein regelrechter Run“, sagt er. „Alle 13 angeschriebenen Banken wollten mit dem angefragten Volumen teilnehmen.“ Dadurch habe Rheinmetall die Volumina anteilig anpassen müssen, da der Konzern derzeit nicht mehr als die 500 Millionen Euro benötigt. Dennoch sicherte sich Schoof noch eine Erhöhungsoption über 250 Millionen Euro. Der hart umkämpfte Firmenkundenmarkt habe sich auch in den Konditionen bemerkbar gemacht. Details will Matthias Schoof zwar nicht nennen, der neue Kredit sei aber „deutlich günstiger als 2011“ im Hinblick auf die Aufsetzgebühren, die Ziehungsmarge und die Bereitstellungsprovision. Der einzige Covenant sei an den dynamischen Verschuldungsgrad gekoppelt. jae AKTUELLE STELLENANGEBOTE Bitte kontaktieren Sie [email protected], um Stellenanzeigen zu schalten. Auren: sucht Manager (m/w) Treasury & Risk Management in Stuttgart Q-Park: sucht Mitarbeiter (m/w) in Debitorenbuchhaltung & Treasury in Düsseldorf apt Hiller Group: sucht Beteiligungscontroller (m/w) Rechnungswesen und Treasury in Monheim am Rhein Rohlig: sucht Mitarbeiter (m/w) Group Treasury in Bremen Prettl: sucht kaufmännischen Leiter (m/w) in Pfullingen FTI Touristik: sucht Sachbearbeiter (m/w) Cash Management 9 | DerTreasurer | Ausgabe 21 | 29. Oktober 2015 ANZEIGE Perspektiven. Individuelle Veränderung erfordert neue Perspektiven. Ihre Expertise liegt im Treasury und Corporate-Finance-Bereich. Gemeinsam öffnen wir ein neues Kapitel Ihrer persönlichen Erfolgsstory. Treasury Executives 53° bietet Ihnen Zugang zu weltweit führenden Unternehmen. kommen Sie zu te-home.de treasury executives 53° gmbh Stadthausbrücke 1-3 | Fleethof D-20355 Hamburg Kommentar 10 Ausgabe 21 | 29. Oktober 2015 News Die Deutsche Bank zieht die richtigen Schlüsse Deutsche Bank baut Vorstand um Kommentar: Was die konkretisierte Strategie 2020 für Firmenkunden bedeutet Deutsche Bank Wie bereits erwartet, weht mit John Cryan ein frischer Wind durch die Deutsche Bank. Die von dem Co-CEO jetzt angestoßenen Maßnahmen dürften Finanzchefs entgegenkommen, kritisierten diese doch in letzter Zeit verstärkt, dass ihnen die neue Strategie der Deutschen Bank unklar sei. Nun wird deutlicher, worauf Cryan hinaus will. Der angekündigte Umbau ist radikal – und fordert Opfer: Zusätzliche 9.000 Stellen will die Bank in den kommenden Jahren abbauen. Dividenden fallen in den nächsten zwei Jahren aus. Die Bank will darüber hinaus stark in die IT-Infrastruktur investieren. Zudem geht Cryan die mangelnde Verzahnung von Investmentbanking und Global Transaction Banking an. Die Deutsche Bank wird den bisherigen Unternehmensbereich Corporate Banking & Securities (CB&S) ab 2016 in zwei Bereiche aufteilen: Die Handelsaktivitäten sollen dann im neuen Unternehmensbereich Globale Märkte aufgehen, der Bereich Unternehmensfinanzierung (Corporate Finance), der für das Kapitalmarktgeschäft und die M&ABeratung steht, wird mit dem Global Transaction Banking im Bereich Corporate & Investment Banking zusammengeführt. Der neue starke Mann im Firmenkundengeschäft der Bank heißt Jeff Urwin. Er stand bislang gemeinsam mit Colin Fan an der Spitze der Investmentbank. Der Umbau könnte genau das sein, was enttäuschte Firmenkunden sich erhofft haben. Einige CFOs und Treasurer hatten in der Vergangenheit darauf gepocht, dass die Bank ihr Silodenken überwinden müsse. Sie empfanden die Betreuungsstrukturen der Bank teilweise als komplex und undurchsichtig. Das Problem könnte Sascha Duis Mit dem Umbau wird das Kreditinstitut internationaler: In dem künftig aus zehn Mitgliedern bestehenden Vorstand der Bank bleiben als deutsche Vertreter lediglich Finanzchef Marcus Schenck, Arbeits- und Rechtsvorstand Karl von Rohr und Christian Sewing, der neben dem Bereich Privat- und Geschäftskunden die Betreuung vermögender Privatkunden übernimmt. Jürgen Fitschen wird noch bis Mai 2016 dabei sein. Nachteilig ist der Umbau für den ehemaligen CFO Stefan Krause, der erst vor kurzem die Verantwortung für den GTB-Bereich übernommen hatte und die Bank verlässt. Personalvorstand Stephan Leithner geht zum PE-Investor EQT. sich durch eine engere Verzahnung der Bereiche lösen lassen. Positiv für Treasury-Kunden ist zudem, dass der langjährige GTB-Chef Werner Steinmüller das Geschäft weiterführt. Ein Wermutstropfen bleibt: Der GTB-Bereich gibt seine Präsenzen in Argentinien, Mexiko und Malta auf. Dennoch will die Bank eine Abdeckung der Ländern anstreben. Wie, ist noch unklar. Wichtig wird jetzt sein, dass den Worten dann Taten folgen. Daran wird John Cryan sich in den kommenden Jahren messen lassen müssen.mad Veranstaltungen 24.-25.11., in Frankfurt am Main Derivative Instrumente 30.11.-04.12. in Spitzingsee TreasuryExpress 01.12., in Frankfurt am Main The Future of Cash Management 2015 ANZEIGE Sanctions Screening von SWIFT Auch Firmenkunden haben mit drakonischen Strafen zu rechnen, sollte eine geltende Sanktionsrichtlinie missachtet werden. Aber auch die Einrichtung der notwendigen Systeme zur Erkennung möglicher Sanktionsverletzungen kostet Sie sehr viel Geld und fordert fundiertes Expertenwissen. Mit dem innovativen Sanctions Screening von SWIFT minimieren Sie Aufwand und Risiko zugleich durch einen zentral geführten und sicheren Service. Schnell implementiert, kostengünstig und zuverlässig. Sichern Sie Ihre Reputation, vermeiden Sie hohe Strafzahlungen und sichern Sie Ihr weiteres Wachstum. Nutzen Sie unser umgehend einsetzbares Echtzeit-Screening, mit dem Sie Ihre Compliance-Arbeit kosteneffizient reduzieren. Mehr unter dontgetbitten.com Verlassen Sie das Haifischbecken. Wir helfen Ihnen dabei! Einhaltung von Sanktionen: Fühlen Sie sich wie in einem Haifischbecken? dontgetbitten.com Risiko Management 11 Ausgabe 21 | 29. Oktober 2015 News Im Visier Teil 2: Betrug bei Auslandstöchtern Zahlungsausfälle in China steigen Professionelle Betrüger machen sich weitläufige Konzernstrukturen zunutze Targobank erwartet Euro-Aufwertung Der Euro wird stärker und kann auf 1,20 US-Dollar steigen, meint Otmar Lang, Chefvolkswirt der Targobank. Als Grund führt Lang die Robustheit des Euro-Raums gegenüber der konjunkturellen Abschwächung in China an. Verharre die Fed in ihrer Zinsstarre, treibe auch das den Euro. I mmer mehr deutsche Unternehmen geraten ins Visier von professionellen Betrügern, wie DerTreasurer in Ausgabe 19/2015 am Beispiel eines anonymen Falls berichtete. Dabei machen sich die Angreifer das Prinzip des sogenannten Social Engineering, also der sozialen Manipulation zunutze. Besonders häufig ist dabei die sogenannte „Fake-President-Masche“. Ein vermeintliches Vorstandsmitglied gibt dabei einem Mitarbeiter die Anweisung, eine Zahlung persönlich und so schnell wie möglich auszuführen. Als Reaktion auf den besagten Artikel, berichtet ein kaufmännischer Leiter, der lieber nicht genannt werden möchte, von einer anderen – auf sein Unternehmen zugeschnittenen – Vorgehensweise. Bei dem Mittelständler haben sich die Betrüger die globalen Konzernstrukturen zunutze gemacht. Anders als im von DerTreasurer beschriebenen Fall wurde kein Mitarbeiter der Buchhaltung kontaktiert, sondern der Geschäftsführer einer Konzerntochter in den USA. Ein kluger Schachzug der Betrüger, denn dem Geschäftsführer legt bei der Zahlungsanweisung in der Regel keiner Steine in den Weg. „Unser Kollege in den USA bekam einen Anruf von jemandem, der sich als einer der Geschäftsführer maxkabakov/iStock/Thinkstock/Getty Images Die schwächelnde Wirtschaft in China hinterlässt Spuren: Zahlungsverzögerungen und -ausfälle bei B2B-Rechnungen in China haben zugenommen. Das geht aus dem aktuellen Zahlungsmoralbarometer des Kreditversicherers Atradius hervor. Demnach sind 7,5% der B2B-Rechnungen in China seit mehr als 90 Tagen überfällig. Das ist doppelt so viel wie 2014. Betrüger nutzen die Distanz im globalen Konzern. unseres Unternehmens ausgab“, berichtet er. „Er hat ihm die Anweisung gegeben, einige Lieferanten in China für uns zu bezahlen.“ Tatsächlich kam es vor, dass der kaufmännische Leiter häufiger Dollar-Überweisungen per Telefon in den USA in Auftrag gab. „Ich habe allerdings immer nur Zahlungen an unser deutsches Unternehmen selbst veranlasst, nicht direkt an Lieferanten.“ Auch in diesem Fall waren die Betrüger bestens über die internen Abläufe informiert und haben sich die Abwesenheit des kaufmännischen Leiters zunutze gemacht. „Ich war zu dem Zeitpunkt auf Reisen und schlecht zu erreichen, sonst wäre dieser Vorfall so nie möglich gewesen“, sagt er. Insgesamt drei Zahlungen konnten die Betrüger veranlassen und rund 400.000 Euro erbeuten. Das Unternehmen hat auf die Vorfälle reagiert und die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Ab einer Überweisung von 100.000 Euro benötigen jetzt die Konzerntöchter die Zustimmung aus Deutschland. Außerdem werden sensible E-Mails nur noch in zertifizierter Form geschickt. „Die Betrüger hatten es geschafft, unsere genaue Firmen-E-Mailadresse zu nutzen“, so der Leiter. „Das wollen wir in Zukunft unbedingt verhindern.“ Auf eine Aufklärung hat er bisher vergeblich gehofft. Je globaler die Betrüger agieren, umso schwieriger wird es, ihre Spur zu verfolgen. ako ANZEIGE BEREIT FÜR DIE ZUKUNFT – MIT FS2! Finanzprozesse, Anforderungen, Regularien und Märkte ändern sich immer schneller. Wenn Sie Ihre Finanzprozesse auch stetig optimieren und bereit für die Herausforderungen der Zukunft sein wollen, dann schauen Sie sich unsere neue intelligente Softwarefamilie FS 2 an! 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