Hier kommt ihr auf den Geschmack!
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Hier kommt ihr auf den Geschmack!
73 Sonnabend/Sonntag, 20./21. Februar 2010 g Beruf Ausbildung TOP-THEMEN BEWERBUNG Gewusst wie: So wird die Bewerbungsmappe erfolgreich. Und Fußballprofi Piotr Trochowski Seite 75 gibt sportliche Tipps. AZUBIS 2010 DIE GASTRONOMIE BIETET VIELE SPANNENDE KARRIEREWEGE Hier kommt ihr auf den Geschmack! Dies sind die Zutaten für euer Job-Menü: Lasst euch auch trotz Wirtschaftskrise und doppeltem Abi-Jahrgang in Hamburg nicht verunsichern. Informiert euch frühzeitig und baut auf eure Talente. Viele leckere Ideen findet ihr in diesem Journal. Manuela Keil Kochen ist Kult. Kochen ist Kunst. Kochen hat Stil. Das beweisen die Köche Lafer, Mälzer, Schuhbeck, Poletto und Co, wenn sie via TV mit ihren Köstlichkeiten in unsere Küchen kommen. Diese Stars der Genussszene zeigen Kochtricks auf allen Kanälen und haben nicht nur die Zubereitung von Speisen salonfähig gemacht, sondern sind mit ihren Karrierewegen zu Vorbildern für junge Menschen geworden. Sie haben es geschafft! Auch Jeslyn (21), Philine (21) und Moritz (24) sehen ihre berufliche Zukunft in der Gastronomie. Die drei jungen Menschen auf unserem Foto stehen noch am Anfang ihrer Laufbahn. Aber sie haben viele Möglichkeiten. Was sie in ihren Berufen als Jungköchin, Restaurantfachfrau und Barista erleben, könnt ihr auf Seite 9 lesen. 43 000 Auszubildende haben sich im letzten Jahr für eine Ausbildung in einem der sechs gastgewerblichen Berufe – Fachkraft im Gastgewerbe, Restaurantfachmann, Hotelfachmann, Hotelkaufmann, Fachmann für Systemgastronomie und Koch entschieden (alles natürlich auch in der weiblichen Variante). Insgesamt sind bundesweit 104 000 Azubis in 243 000 Betrieben beschäftigt. „Stolze Zahlen“, sagt Stefanie Heckel, Sprecherin des Dehoga-Bundesverbandes. „Das Gastgewerbe ist und bleibt trotz Krise eine Branche mit Zukunft.“ Mit rund acht Prozent aller Ausbildungsplätze und einer überdurchschnittlichen Ausbildungsquote ist das Gastgewerbe Jeslyn Yee May Teoh (21, vorn), Philine Jäschke (21) und Moritz Janzen (24) haben die Weichen für ihre berufliche Zukunft gestellt und brennen für die Gastronomie. FOTO: HEINER KÖPCKE Der König des Lichts Chan Sidki-Lundius Ob bei Konzerten, Kongressen, Theateraufführungen oder TV-Shows – unverzichtbar für eine gelungene Veranstaltung sind ein einwandfreier Ton, die perfekte Beleuchtung und eine reibungslos funktionierende Bühnentechnik. Beleuchtungsspezialist im Theater im Hafen bei Disneys „König der Löwen“ ist Nils Dunkelmann. Seine dreijährige Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik hat er im Juli abgeschlossen. Seitdem gehört er zum festen Stamm der Beleuchtungsabteilung in dem Musical. Fast täglich heißt es für ihn: Licht aus, Spot an! Am hochkomplexen Lichtmischpult muss er pro Show 400 Kommandos für verschiedene Lichtstimmungen ausführen, um die Show ins optimale Licht zu rücken. Hin und wieder ist Nils auch an einer der insgesamt vier Verfolgerpositionen im Einsatz. Dort gilt es, Scheinwerfer gezielt auf die einzelnen Darsteller zu richten. Dafür muss Nils unter anderem auf einen etwa zehn Meter hohen Steg hoch über die Köpfe der Besucher klettern – schwindelfrei sollte man also schon sein! Er sorgt für Licht beim „König der Löwen“: Nils Dunkelmann. FOTO: H. KÖPCKE Bei einigen Vorstellungen wirkt Nils auch direkt im Bühnenbereich an szenischen Vorbereitungen mit, zum Beispiel, um spektakuläre Stickstoff-Geysire abzuschießen. Auch für Proben ist der Beleuchtungsprofi häufig im Theater. Und dann fallen natürlich regelmäßig Wartungsarbeiten an. „An einem der etwa 800 Scheinwerfer ist garantiert immer eine Birne kaputt“, schmunzelt Nils. Die Azubis lernen Veranstaltungen vorzubereiten und technisch zu begleiten. Sie müssen wissen, welche Geräte und Einrichtungen geeignet sind, wie sie installiert und bedient werden. Außerdem bauen sie Bühnen und Geräte auf und kümmern sich um die Energieversorgung sowie um Licht und Beschallung für optische oder akustische Effekte. www.hk24.de + ein starker Jobmotor. Das gilt auch für die Hansestadt. Hier arbeiteten zu Beginn des Jahres 2536 Azubis in Gastronomieberufen. Mit hervorragenden Aufstiegsperspektiven auch im Ausland, vom Azubi zum Küchenchef oder in die Selbstständigkeit. „Junge Menschen unterschätzen häufig vor allem den Beruf des Restaurantfachmanns (Refa) in seinen Karrierechancen“, sagt Niklas Kaiser von Rosenburg, Vorsitzender des Dehoga-Berufsbildungsausschusses. So können ausgelernte Refas nach etwa fünf Jahren Berufserfahrung bereits mit 25 Jahren ein Restaurant eröffnen. Von Rosenburg: „Es gibt noch freie Lehrstellen für Refas und Köche. Bewerbt euch jetzt schon!“ Wer in der Gastronomie Karriere machen möchte, muss Spaß daran haben, mit Menschen zu arbeiten, aufgeschlossen, umsichtig und zuverlässig sein. In Stresssituationen heißt es, einen klaren Kopf zu bewahren. Gute Umgangsformen, Freundlichkeit und Kommunikationsfähigkeit werden ebenfalls verlangt. Ferner sind Flexibilität und Mobilität gefragt. „Persönlicher Einsatz ist auch am Abend und am Wochenende gefordert, wenn die Freunde zum Baden fahren und ihre Freizeit genießen“, sagt Heckel. Da die Berufe im Gastgewerbe ein hohes Maß an Belastbarkeit und Einsatzfreude voraussetzen, empfiehlt Heckel interessierten Jugendlichen, zunächst Schnupperpraktika zu absolvieren. Von Rosenburg: „Wer zum professionellen Gastgeber ausgebildet wurde und an Dienstleistung Freude hat, dem stehen Türen in der ganzen Welt offen.“ AUSLANDSAUFENTHALT Auszeit nach der Schule: Australien ist bei Seite 76 Jugendlichen besonders beliebt. MESSE EINSTIEG Am 26. und 27. Februar informieren 330 Firmen und Verbände in der Hamburg Messe über den Berufsstart. Es gibt 2622 freie Ausbildungsplätze. Die wichtigsten Termine für Vorträge und Seite 77 Talkrunden auf BANKKAUFMANN Tagsüber berät Fabio van Betteraay (19) Kunden, an den Wochenenden lernt er im Hörsaal für den Seite 79 Bachelor-Abschluss. FLIESENLEGER Dean Thiesen (17) ist im ersten Lehrjahr bei Fliesen Schmidt in Eimsbüttel und verrät, was in Seite 80 seinem Lehrberuf wichtig ist. FLUGBEGLEITERIN Branca Vasiljevic (29) hat sich den Traum vom Fliegen erfüllt. Als Stewardess bei Hamburg International ist sie auch für Sicherheit an Bord Seite 82 des Flugzeugs zuständig. MALER Streichen, lackieren, Fassaden beschriften und Keller sanieren: Der Beruf, den Frederick Wolff Seite 83 (21) lernt, ist vielseitig und kreativ. UHRMACHERIN Für die Reparatur von mechanischen Uhren braucht Yela-Maria Motzkus (21) Geduld und Seite 84 Fingerspitzengefühl. Ausbildung online Ich werde . . . Schneiderin, Mediengestalterin, Optikerin und Friseurin – vier Hamburger Auszubildende erzählen aus ihrem Berufsalltag und warum sie ihren Job so spannend finden. @ abendblatt.de Diese Texte finden Sie im Internet unter: www.abendblatt.de/ausbildung 74 Abendblatt-Seminar zur beruflichen Orientierung Zeit bis zum Abitur Endlich ist es geschafft: nutzen, um sich für Der Schulabschluss ist ihre berufliche Zukunft in trockenen Tüchern. schlauzumachen. Dafür Aber trotzdem weißt du gibt die erfahrene Pernoch nicht so genau, sonaltrainerin wichtige wie es weitergehen soll? Tipps. Vielleicht hast du aber Aber nicht immer ist auch bereits eine ganz die Entscheidung über klare Vorstellung von die richtige Berufswahl deinem späteren Be- Personaltraineleicht zu fällen. „Manrufsleben, bist jedoch rin Lisa Jacobs che müssen vor allem nicht sicher, ob du den hilft weiter. das Prinzip der Selbstrichtigen Weg einverantwortung begreischlägst? Fragen über Fragen, die sehr fen“, betont Jacobs. Auf die Frabelastend sein können. Bei Pro- ge, welche Chancen die Jugendblemen wie diesen kann dir das lichen von heute in der Arbeitserwarten, kann die Seminar „Erst die Schule und welt dann?“, weiterhelfen. Mit ver- Expertin keine klare Antwort geschiedenen Methoden erhältst ben. „Heute gibt es so viele Mögdu Unterstützung dabei, deine lichkeiten, und alles ist fliepersönlichen Stärken und Fähig- ßend.“ Nicht nur das Studium oder eine klassische keiten genauer zu erAusbildung sind Opfassen. Dazu gehören tionen. Es ist auch zum einen Gruppenbeides nacheinander arbeit und verschiemöglich. Die seit eidene Einzelpräsentanigen Jahren immer tionen, aber auch populärer werdende spielerische Übunduale Ausbildung sei gen werden dir weifür viele junge Menterhelfen. Geleitet schen genau das wird das Seminar von der erfahrenen Personal- Richtige, sagt Jacobs. Praxisbetrainerin und Bildungsmanage- zogenes Wissen wird kombiniert rin Lisa Jacobs. Ziel ist es, die mit einer universitären Ausbildetaillierten Hintergrundinfor- dung. Zudem können die Berufsmationen über Ausbildungs- einsteiger dazu noch Geld verund Studienwege zu erhalten dienen. Diese Vielfalt sei nach und zielgerichtete Recherche- Jacobs wunderbar und eine growege auf dem Weg zu Traumjob ße Chance für junge Menschen, sich beruflich zu entwickeln. kennenzulernen. Welcher der vielen BerufsIn der Vergangenheit haben zu 80 Prozent Abiturienten und wege nun der richtige für dich Gymnasiasten an dem Seminar ist, lässt sich an den beiden Seteilgenommen, die zwischen 15 minartagen am Sonnabend, 17., und 24 Jahre alt waren. Traine- und Sonntag, 18. April, herausrin Lisa Jacobs versteht die Unsi- finden. Die Veranstaltung ist ein cherheit vieler junger Menschen Angebot des Hamburger Abendbei der Berufswahl. „Bei rund blatts und des Instituts für Wei30 000 anerkannten Berufs- terbildung e.V. 15 Personen könzweigen in Deutschland ist die nen am insgesamt zweitägigen Auswahl groß“, so Jacobs. Des- Seminar teilnehmen. Die Teil(lf) halb müsse jetzt eine Entschei- nahme kostet 100 Euro. dung getroffen werden, denn „was in fünf Jahren ist, weiß nie- ■ Eine Anmeldung ist bei der Universität mand. Das ist wie KaffeesatzHamburg bei Rafael Sybis unter der lesen.“ Viele der Teilnehmer, die Telefonnummer 428 38 63 04 oder per noch keinen Schulabschluss in E-Mail an rafael.sybis@wiso. der Tasche haben, wollen die uni-hamburg. de möglich. BERUF ERFOLG Sonnabend/Sonntag, 20./21. Februar 2010 BEWERBUNG BEIM FORMULIEREN IMMER EINE ZWEITE MEINUNG EINHOLEN Aufgesetzte Stilblüten schrecken nur ab Im Anschreiben zählen konkrete Fakten. Alles andere wirkt aufgesetzt und kann sich sogar negativ auswirken. Deike Uhtenwoldt Annika Grabow setzt auf die Meinung ihrer Eltern Sylvia und Michael, wenn es um das Thema Bewerbung und Berufswahl geht. FOTO: HEINER KÖPCKE + „Ich will zum Fan meiner eigenen Arbeit werden!“, verspricht ein Bewerber, und das klingt mehr nach Facebook als nach ernsthafter Arbeitsplatzsuche. Die Formulierung ist nur eine von Dutzenden Stilblüten, die Bewerbungshelfer Gerhard Winkler im Laufe eines Beraterjahres ansammelt. Viele strotzen nur so vor Eigenlob: „Konsequente gewissenhafte Mitarbeit an Ihren Projekten und keine Furcht vor Herausforderungen“ gelobt etwa eine Praktikantin; „mentale sowie reale Beweglichkeit“ oder den „verbindenden Auftritt in anspruchsvoller Umgebung“ beteuern andere. Alles sind Auflistungen persönlicher Stärken, die unbelegt bleiben und durch ungeschickte Formulierungen zudem noch komisch wirken. Bewerbungstrainer Winkler dagegen predigt Fakten, handfeste Argumente und Kernbotschaften, mit denen die Bewerber in ihr Anschreiben einsteigen: „Spar dir Einleitung und Höflichkeitsfloskeln, werde konkret oder halte die Klappe!“ Der Personalberater weiß, dass das harte Arbeit ist. Die Jugendlichen müssen in sich selbst hineinschauen. Anschließend sollte die Leistungsbilanz in eigene Worte gefasst werden. „Viele Bewerber greifen zu Ratgebern und suchen Bewerbungstrainer Gerhard Winkler rät zur Sachlichkeit im Anschreiben. nach Rezepten“, so Winkler. Gerade für die Berufsanfänger sei die Bewerbung ein rein formaler Akt, den sie mit Formeln zu lösen versuchten: „Dabei nutzen sie Musteranschreiben, die nichts mit ihrer Wirklichkeit zu tun haben – und auch nichts mit der von Erwachsenen.“ In dem Bemühen, es besonders gut zu machen, fügen die jungen Kandidaten einzelne Textbausteine, Wendungen und „Schaumbläschen“ zusammen – und erweitern dabei Winklers Liste „Das Beste aus Bewerbungsschreiben.“ Nur zum Start eines neuen Jahres veröffentlicht Winkler seine Liste. Nicht, um sich über die Bewerber lustig zu machen, sondern um ihnen in der Fülle der Absurditäten die Augen zu öffnen: „Sie sind im Schwung der Gedanken bisweilen vom rechten Argumentationsweg abgekommen: Gut daran war, dass Sie zumindest versuchten, es mit Ihren eigenen Worten zu sagen“, wendet sich der Berater an die Besucher seiner Webseite jova-nova.com. Der Bewerbungshelfer ermuntert dazu, sich in die Rolle der Personaler zu versetzen: „Wenn du Trainer eine Mannschaft wärst, wonach würdest du die Mitspieler auswählen?“ Die Jugendlichen hätten ein Gespür dafür, dass Ego-Statements weniger glaubhaft seien als nachweisbare Referenzen und Formulierungen zumindest seltsam klingen. „Wäre es möglich, dass wir in einem Vorstellungsgespräch gemeinsam herausfinden, ob ich möglicherweise das Zeug dazu hätte, Ihren Ansprüchen und Erwartungen in dieser Hinsicht zu genügen?“ Wer so umständlich und aufgeblasen schreibt, dazu noch den formalen Stil mit flapsigen Ausdrücken („Das Zeug“) mischt, stellt sich selbst ein Bein. „60 bis 80 Prozent der Bewerbungen sind Konfektionsware“, sagt Winkler. Dagegen könne eine maßgeschneiderte Bewerbung auch an besseren Kandidaten vorbeiziehen – die auch nicht mit einem simplen „Ich freue mich über Ihren Anruf oder Ihre Mail!“ abschließen. ARBEITSAGENTUR BERÄT ELTERN Eltern sind oft wichtige Ansprechpartner bei der Berufswahl. Weil aber die eigene Berufsentscheidung meist lange zurückliegt, fehlt Eltern häufig ein aktuelles Basiswissen zum Ausbildungsund Beschäftigungssystem. Um für ein wenig Auffrischung zu sorgen, lädt die Agentur für Arbeit am Donnerstag, 25. Februar, von 17.30 bis 19.30 Uhr zu einer Infoveranstaltung ins Berufsinformationszentrum ein, 1.Stock, Raum C und D. Neben allgemeinen Tipps werden die Sondersituation des Doppeljahrgangs 2010 in Hamburg und die Arbeitsmarktperspektiven thematisiert. Eine Anmeldung unter der Telefonnummer 24 85 20 96 ist nötig. (lf) BERUF Sonnabend/Sonntag, 20./21. Februar 2010 Weiter die Schulbank drücken oder abgehen? Schule kann ganz schön nerven. Lehrer das Thema BerufsorienDa sind zehn Jahre pauken echt tierung schon in den Stundenlang. Umso schöner, wenn der plan mit ein. In Jugendzentren Abschluss naht. Dann ist erst oder Vereinen gibt es ebenfalls einmal Schluss mit dem Lernen. kostenlose Beratungen. Um seiFalsch gedacht! Eltern, Freunde ne Stärken und Schwächen ausund Bekannte drängen zur wei- zuloten, lohnt ein Besuch in eiteren Schullaufbahn, damit man ner Kompetenzagentur. Schule ermöglicht Qualifikasich alle Türen offenhält. Doch soll man sich dazu zwingen, tionen, die viele Berufe erst in wenn das Lernen nur noch eine Reichweite bringen. Allerdings Qual ist? Schließlich kann auch hat nicht jeder das soziale Umdie Ausbildung in einem Unter- feld, die Noten oder gar die Motinehmen ihre Vorteile haben. Es vation für zwei bis drei weitere klingt verlockend: Nicht mehr Jahre im Klassenzimmer. „Doch büffeln und endlich sein eigener auch in der Ausbildung muss man von Beginn an Herr sein. Doch vollkommen dabei ganz so einfach gesein“, gibt Knapp zu staltet sich eine Aus„Mit einer Nullbedenken. Dazu gebildung nicht. „Viele Bock-Einstellung hören Lernbereitvergessen, dass eine hat man auch schaft, PünktlichAusbildung auch eikeit, Teamfähigkeit ne hohe körperliche im Ausbildungsund viele weitere und zeitliche Belasbetrieb schlechte Kompetenzen. tung darstellt“, sagt Karten.“ Letztendlich muss Ausbildungscoach Heiko Knapp, Coach jeder Schüler die Heiko Knapp. Sich in Wahl zwischen jungen Jahren für Schule und früher einen Beruf zu entscheiden, sei ein großer Schritt. Berufslaufbahn selbst treffen. Wer eine Lehre wählt, um schu- Wer eine Ausbildung anstrebt, lischen Strapazen aus dem Weg sollte den Wunschberuf jedoch zu gehen, verschätzt sich oft. genau abchecken. Welche Aus„Wer mit einer Null-Bock-Ein- sichten hat man in der Zukunft? stellung von der Schule abgeht, Sind das wirklich meine Intereshat auch im Ausbildungsbetrieb sen? Habe ich dafür die Zu„Um schlechte Karten“, warnt gangsvoraussetzungen? Knapp. Doch auch ein Schulab- sich ein genaues Bild zu machen, gang muss nicht endgültig sein. empfiehlt es sich, die UnternehMit viel Schweiß und Arbeit ist men vorher kennenzulernen. Oft auch ein Fachhochschulstudium werden Tage der offenen Tür anfür Ex-Azubis möglich. Aller- geboten. Auch Praktika bieten dings ist die Rückkehr ins Sys- solch einen Einblick“, erklärt Knapp. Sich bei der Vielfalt an tem Schule nicht einfach. Professionelle Hilfe zum The- Angeboten zu entscheiden, ist ma Berufsorientierung gibt es oft schwer. Ob man am Ende abbeispielsweise bei der Arbeits- geht oder weiter die Schulbank agentur. Und auch an den Schu- drückt, ist aber letztendlich egal. len wird mittlerweile Berufsbe- Hauptsache die Wahl macht (dpa) ratung angeboten. Oft binden glücklich. Ist eine Ausbildung zum Schweißer das Richtige? Oder lieber weiter zur Schule gehen? Solche Entscheidungen fallen nie leicht. FOTO: DPA ERFOLG 75 EINSTIEG WAS NATIONALSPIELER PIOTR TROCHOWSKI EMPFIEHLT Nimm die Bewerbung sportlich! Sich auf ein paar Seiten Papier gut zu präsentieren ist schwer. Wichtig ist, dass die Einstellung stimmt. Birte Schmidt Der Bewerbungsmarathon gleicht in vielerlei Hinsicht dem sportlichen Wettkampf. Das findet einer, der es wissen muss. Piotr Trochowski, Stammspieler beim Hamburger Sportverein (HSV), ist überzeugt: „Man kann vieles erreichen, wenn man an sich glaubt. Ob erfolgreich Fußball spielen oder Brötchen backen – Hauptsache, es kommt von Herzen.“ Als Pate des Projekts „Der Hamburger Weg“, einer Initiative des HSV und in Hamburg ansässiger Unternehmen, unterstützt er Jugendliche dabei, ihre beruflichen Zukunftschancen zu verbessern. Sein Tipp: „Wenn du dir Unterstützung suchst, ist alles machbar!“ Hilfe, speziell für Schüler und angehende Azubis, bieten zum Beispiel die Berufsberater der Agentur für Arbeit oder einer der zahlreichen Jobcoaches, die es in Hamburg und in jeder größeren Stadt gibt. Denn einfach hinsetzen und losschreiben klappt bei der Bewerbung meistens nicht. Knut Böhrnsen, Pressesprecher der Agentur für Arbeit, weiß, worauf es auf dem Weg zur guten Bewerbung ankommt. „Ich würde mir zuerst einmal vertraute Partner ins Boot holen. Dazu gehören in erster Linie die Eltern, aber auch Lehrer und Schulfreunde.“ Laut Böhrnsen sei es nämlich besonders wichtig, vor dem Schreiben erst einmal herauszufinden, was man wirklich will. „So etwas können Freunde und Familie häufig besser einschätzen als der Bewerber selbst.“ Und weil dieser Weg lang sein kann, sei es sinnvoll, sich frühzeitig Gedanken über die eigene berufliche Zukunft zu machen. Überhaupt ist „werben“ eines der wichtigsten Stichworte, wenn es um das Schreiben der BeWERBUNG geht, findet Kerstin Kurze. „Die Bewerbung ist dein Werbeprospekt, und du bist das Produkt. Nun solltest du dich fragen: Ist der Prospekt so gut, dass jeder, der ihn sich anguckt, das Produkt gerne kennenlernen will?“ Von einer Bewerbung nach „Schema F“ rät sie entschieden ab. Schließlich soll auch die Persönlichkeit eines Menschen widergespiegelt werden. „In der Bewerbung geht es weniger darum, sich perfekt zu inszenieren, als zu seinen Schwächen stehen“, findet Kurze. Auch Knut Böhrnsen schätzt Ehrlichkeit hoch ein. „Jeder Personaler wird über eine fünf im Zeugnis stolpern. Aber wer in die Bewerbung schreibt, dass er zwei Jahre lang eine Jugendmannschaft im Handball trainiert hat, zeigt, dass er über soziale Kompetenz verfügt“, erklärt er. Wenn Anschreiben und Lebenslauf fertig sind, gilt es, ein passendes Foto auszusuchen. „Da bin ich häufig erstaunt, was Bewerber für passend halten“, sagt Kurze. Fest steht: Das Bild von der letzten Party ist ebenso ungeeignet wie eines aus dem Urlaub. „Die kleine Investition in ein gutes Passfoto vom Fotografen macht sich am Ende auf jeden Fall bezahlt. Und vielleicht sponsern ja auch Opa und Oma etwas dazu bei“, sagt Böhrnsen. Dann ist es endlich geschafft, und die Bewerbung ist vollständig. Nun gilt es, die Werbetrommel für sich zu rühren. „Man sollte jedoch keinesfalls nach dem Gießkannenprinzip arbeiten. Das heißt, ich schlage die gelben Seiten auf und bewerbe mich flächendeckend bei allen Firmen. Das führt nur zu großem Frust“, so Böhrnsen. Dennoch machen auch Initiativbewerbungen Sinn. Viele große Firmen schreiben ihre Stellen heute nicht mehr öffentlich aus. Ein kurzes Telefonat mit dem entsprechenden Unternehmen kann in diesem Fall Klarheit schaffen. Wer bei all den Formalitäten dann doch einmal den Überblick verliert, dem rät Kerstin Kurze ganz einfach zum Nachdenken: „Es gibt zigtausend Bewerbungsratgeber, aber meist hilft der normale Menschenverstand.“ Originalität empfindet sie als wichtiger als ein starres Regelwerk. „Ein Personaler, der 100 Bewerbungen am Tag bekommt, merkt, ob sich jemand Gedanken gemacht hat.“ Und wenn dann doch die eine oder andere Absage ins Haus flattert, hilft vor allem Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen – genau wie im Sport. Ganz nach dem Motto von Piotr Trochowski, der sagt: „Ich wusste immer was ich wollte und dass ich dafür kämpfen muss!“ + Der Fußballer Piotr Trochowski rät jungen Menschen, sich von Profis unterstützen zu lassen. FOTO: DPA So wird deine Mappe erfolgreich Ein Deckblatt ist kein Muss. Wenn du aber eines gestalten möchtest, sollte es Überschrift, Ausbildungsberuf, deinen Name, deine Adresse sowie ein Foto enthalten. Das Anschreiben sollte deutlich machen, warum du dich ausgerechnet für diese Ausbildung und dieses Unternehmen entschieden hast, warum gerade du der oder die Richtige für den Job bist. Überlege dir, welchen Vorteil das Unternehmen von deiner Mitarbeit hat. Richte deine Bewerbung an einen konkreten Ansprechpartner. Anschreiben mit „Sehr geehrte Damen und Herren“ werden häufig zuerst aussortiert. Insgesamt sollte das Anschreiben eine DIN-A4-Seite nicht überschreiten. Das Ziel der Bewerbung ist das Vorstellungsgespräch. Beende daher jedes Anschreiben mit einer Bitte um ein persönliches Gespräch. Der Lebenslauf gibt tabellarisch wichtige Stationen deines Lebens wieder. Er enthält zum Beispiel Informationen zur Schulbildung, zu Abschlüssen und Zertifikaten sowie zu Auslandsaufenthalten. Außerdem ist hier der richtige Platz, um auf deine Teamfähigkeit und soziale Kompetenz zu verweisen, zum Beispiel durch Hobbys oder Nebenjobs. Wichtig beim Lebenslauf ist eine übersichtliche Struktur. In den letzten Jahren ist es üblich geworden, Daten gegenchronologisch aufzulisten. Das heißt, mit dem jüngsten Ereignis zu beginnen. Wenn du kein Deckblatt hast, ist auf dem Lebenslauf der richtige Platz für ein Foto. Dieses sollte sorgfältig ausgewählt werden, schließlich hilft es dem Arbeitgeber, sich ein genaueres Bild von dir zu machen. Die Investition für ein gutes Passfoto vom Fotografen lohnt sich. In den Anhang gehört alles, was dir hilft, deine Qualifikationen zu unterstreichen. Neben deinem letzten Zeugnis können dies zum Beispiel Praktikumsnachweise oder Arbeitszeugnisse sein. Zu guter Letzt: Ein guter Freund oder deine Eltern sollten noch einmal einen Blick auf die fertige Bewerbung werfen und dabei vor allem auf Verständlichkeit und Rechtschreibung achten! (bdt) BERUF 76 ERFOLG Sonnabend/Sonntag, 20./21. Februar 2010 AUSLANDSAUFENTHALT WELCHE ANGEBOTE ES FÜR EINE AUSZEIT NACH DER SCHULE GIBT AKTIONSWOCHE Bewerbungscheck Im Berufsinformationszentrum der Arbeitsagenturen gibt es vom 1. bis zum 4. März Tipps und Infos zu Bewerbungsunterlagen, Einstellungstests und Vorstellungsgesprächen. Auch Rollenübungen und von Psychologen unterstützte Testverfahren sind im Angebot. Informationen zum Programm gibt es im Internet. (lf) Jobben und Reisen in Australien Eine gewisse Zeit im Ausland ist eine Herausforderung, die zugleich die Selbstständigkeit fördert. www.arbeitsagentur.de Yvonne Scheller INFORMATIONSMESSE Dual Studieren Mehr als 30 Aussteller präsentieren ihre Angebote auf der Messe Karriere:Dual am Sonnabend, 24. April, in der Agentur für Arbeit Hamburg. Die Veranstaltung findet von 10 bis 16 Uhr statt. (lf) www.karriere-dual.de HOCHSCHULMESSE Unis im Norden 40 Hochschulen informieren am Sonnabend, 29. Mai, von 10 bis 17 Uhr ihre Studiengänge, Zulassungsvoraussetzungen und Studienschwerpunkte in der Arbeitsagentur Hamburg. (lf) IMPRESSUM Redaktion: Leitung: Mark Hübner-Weinhold Planung und Produktion: Manuela Keil Mitarbeit: Laura Fölmer, Andrea Pawlik Layout: Sandra Klose Lektorat: Wiebke Langhinrichs Telefon: (040) 347-222 58 E-Mail: [email protected] Anzeigen: Dirk Seidel Telefon: (040) 347-225 56 Der 19 Jahre alte Gideon Strothmann möchte seinen Auslandsaufenthalt nach der Schule in Mittelamerika, bestenfalls auf Kuba, verbringen. FOTOS: HEINER KÖPCKE + Zum Studieren nach Australien, ein Praktikum in den USA, zum Freiwilligendienst nach Afrika, oder per Work & Travel durch Kanada – den Möglichkeiten scheinen keine Grenzen gesetzt. Abgesehen vom Alter vielleicht. Bei den meisten Angeboten setzen die Veranstalter ein Mindestalter von 18 Jahren sowie Kenntnisse der Landessprache, beziehungsweise ausreichend Englischkenntnisse voraus. „Und das bedeutet dann oft Abitur“, weiß Emely Dolberg von der StepinBeratung Hamburg. Das StepinAngebot ist breit gefächert und reicht vom Auslandspraktikum über Work & Travel bis zur Aupair-Vermittlung. Doch fast unabhängig vom Programm gilt: „Australien ist der Renner!“ Aupair-Interessierte müssen dazu allerdings wissen: „In Australien sind reine Au-pairs nicht erlaubt. Darum bieten wir ein DemiAu-pair-Programm an.“ Bei ,halb und halb‘ stehen vormittags ein Sprachkurs und nachmittags Aupair-Tätigkeiten an. Aber auch das Work-&-Travel-Programm ist nicht ohne. Anders als beim Au-pair-Aufenthalt, bei dem von Anfang an klar ist, für wie lange es wohin gehen soll, gilt es beim Work & Travel stets aufs Neue jede Station zu planen und zu organisieren. „Bei diesem Programm reisen die Jugendlichen durchs Land und finanzieren sich die Reise durch Jobben, etwa auf Kiwi- oder Mango-Plantagen oder in der Gastronomie“, erläutert Dolberg. Stepin bietet dazu einen Job-Office-Service an. Eigeninitiative ist dennoch wichtig. Und Eileen Hamlet würde gern in England oder in den USA studieren. Wiebke und Antonie wollen sich eine Auszeit in Australien gönnen. genau das ist es, was Wiebke David und Antonie Caspar an diesem Angebot reizt. „Das ist eine tolle Art, Selbstständigkeit zu lernen, gerade weil wir alles selbst organisieren müssen und vielleicht auch mal an unsere Grenzen stoßen.“ Bei wem extreme Ebbe in der Kasse herrscht, der sollte sein Glück vielleicht bei „Experiment e.V.“ probieren. Beim Freiwilligendienst „Weltwärts“ winkt eine Förderung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, „da fällt der Eigenanteil relativ gering aus“, sagt Kirsten Jäcke von Experiment e.V. Dafür engagieren sich die Teilnehmer in verschiedenen Projekten, „wie Umwelt-, Jugendarbeit- oder Erzie- hungs-Projekte in Entwicklungsländern“, erläutert Jäcke. Also winken hier Ziele wie Peru, Ecuador, Nepal, Togo oder Mali. Etwas exotischer fällt auch das WunschReiseziel von Gideon Strothmann aus. Den 19-Jährigen zieht es nach Kuba. „Wenn nicht Kuba, dann vielleicht ein anderes Land in Mittelamerika“, überlegt er. Hauptsache „etwas Neues erleben, ein anderes Land und eine andere Kultur kennenlernen.“ Das Hineinschnuppern in eine andere Kultur reizt auch Eileen Hamlet. „Ich würde gern im Ausland studieren, in den USA oder in England“, erklärt die 23-Jährige. Über Finanzierung will sie sich informieren, aber im Grunde ist ihr klar, wie das laufen wird: „Arbeit, Arbeit, Arbeit“, lacht sie. TIPPS FÜR DIE PLANUNG Generelle Informationen, Ratschläge und Tipps bei der Vorbereitung für einen Auslandsaufenthalt bietet die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Agentur für Arbeit, Nagelsweg 9. Termintipp: Stepin Student Travel & Education Programmes International informiert am Donnerstag, 4. März, um 19 Uhr über Work & Travel-Programme sowie Auslandspraktika. Ort: Loogeplatz 14 in Hamburg Eppendorf, Telefon: 64 53 85 18 Angebote im Internet: www.stepin.de www.gostralia.de www.experiment-ev.de www.tui-animation.de www.ba-auslandsvermittlung.de BERUF Sonnabend/Sonntag, 20./21. Februar 2010 ORIENTIERUNG ERFOLG 77 FREIER EINTRITT BEI DER MESS „EINSTIEG“ AM 26. UND 27. FEBRUAR So geht es nach der Schule weiter 2622 Lehrstellen, 330 Aussteller, viele Vorträge, Beratung, Check der Bewerbungsmappen und Fotos vom Profi. Manuela Keil Sie mauern, hobeln und verlegen Steine: Janina Schröder (23), Patrick Salchow (20) und Alexander Michel (22) entdecken auf der Messe ungeahnte handwerkliche Fähigkeiten. Lukas Bobrowski (16) ist jetzt Auszubildender zum Fliesen-, Platten- und Mosaikleger im 1.Lehrjahr. Er war mit seinen Eltern auf der Messe. Die Ausbildungsvermittler vom Ausbildungszentrum Bau in Hamburg GmbH hatten einen so guten Eindruck von ihm, dass sie ihn an einen Betrieb vermitteln wollten. Es klappte. Infos für alle Hamburgs große Messe für Berufsbildung bietet am 26. und 27. Februar bereits zum achten Mal Schülerinnen und Schülern aller Schulformen kostenlos Beratung und Information. An beiden Tagen stehen von 9 bis 17 Uhr in der Halle B6 der Hamburg Messe 330 Unternehmen, Hochschulen, Verbände und Kammern Rede und Antwort zu Ausbildungswegen und Studienmöglichkeiten. Auf fünf Bühnen finden darüber hinaus rund 100 Vorträge und Talkrunden zu Berufsbildern und Bildungswegen statt (s. Programm). „Ob mit Hochschulreife oder Hauptschulabschluss, auf der Einstieg finden Jugendliche den Beruf, der zu ihnen passt“, sagt Christian Langkafel, Geschäftsführer der Einstieg. „Von neuen Medien über das traditionelle Handwerk bis zum Dualen Studium gibt es auf der Messe die Möglichkeit, unterschiedliche Branchen und Karrierewege kennenzulernen und sogar ganz konkret einen Ausbildungsplatz zu finden. Nutzt also eure Chance, bereitet euch gut vor, stellt Fragen und bringt eure Bewerbungsmappe mit.“ Ausbildungsmarkt Auf der Suche nach talentiertem Nachwuchs sind Firmen wie Beiersdorf, Helm, Kühne + Nagel, Siemens, Unilever Deutschland, das Auswärtige Amt und die Deutsche Bundesbank. Erstmals dabei sind Desy, Bigpoint und Caverion. Die Aussteller präsentieren ihre freien Ausbildungsplätze. Jugendliche können im Ausbildungsmarkt die Lehr- und Praktikumsstellen einsehen und das entsprechende Unternehmen vor Ort kennenlernen. Duales Studium Sebastian Bondzio testet den Job des Straßenbauers. Auf der Messe könnt ihr euch auch über das duale Studium in- FR. , 26. FEBRUAR 9.30–10.00 Uhr Berufsorientierung: Alles im Internet – bloß wo? (Bühne 1) 10.15–10.45 Uhr Duale Berufsausbildung – mein Einstieg in die Berufswelt. (Bühne 1) 10.15–11.00 Uhr Schule vorbei und was kommt jetzt? (Bühne 2) 11.00–11.30 Uhr Mode, Management und mehr. (Bühne 2) 11.45–12.15 Uhr Doppelt hält besser – duales Studium von der Wirtschaft finanziert. (Bühne 3) 13.15–13.45 Uhr Work Experience – Sprachkurse und Praktika weltweit. (Bühne 3) 14.45–15.15 Uhr Typisch Mädchen! Chancen als Chemikantin, Technikerin oder Ingenieurin. (Bühne 2) 15.30–16 Uhr FSJ – mehr als ein soziales Jahr. (Bühne 2) 15.30–16.00 Uhr Was Unternehmen sich wünschen und Schüler erwarten. (Bühne 3) formieren, beispielsweise über ein dreijähriges Studium, das von der Hamburger Sparkasse finanziert wird. Die Studenten machen dabei zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann oder zur Bankkauffrau. Über das duale Studium informieren auf der Messe die HSBA Hamburg School of Business Administration, die NBS Northern Business School sowie die Agentur für Arbeit. Vorbereitung Für die Vorbereitung auf den Messebesuch sollten Jugendliche den Online-Messeplaner unter www.einstieg-hamburg.de anklicken. So könnt ihr schon zu Hause am PC die euch interessierenden Vorträge, Talkrunden und Unternehmen aus der umfangreichen Liste herausfiltern. Praktisch: Die Aussteller werden alle komplett mit Ansprechpartnern, Adresse und weiteren Kontaktdaten aufgeführt. Abi-Karrieretag SA. , 27. FEBRUAR Am 17. April auf dem Abi-Karrieretag dreht sich alles um Studienund Ausbildungsmöglichkeiten nach dem Abitur. Von 10 bis 16 Uhr treffen in der Magnushall in der Amsinckstraße rund 500 Jugendliche auf 30 Unternehmen, Hochschulen und private Bildungsanbieter. Der Eintritt ist frei. Meldet euch an unter www.einstieg,com/events Janina Schröder erprobt sich am Gemeinschaftsstand des Handwerks als Stukkateurin. Diese Möglichkeit habt ihr auch – in Halle B6, Stand A13. Aber ihr könnt auch andere Berufe selbst ausprobieren: Bei den Dachdeckern Schiefer schlagen, mit Gebäudereinigern Graffiti entfernen oder bei den Tischlern kräftig mithobeln. Agentur für Arbeit Eine Visagistin gibt euch auf dem neuen großen Stand der Agentur für Arbeit am Freitag, den 26. Februar von 10 bis 16 Uhr kostenfrei Schmink- und Frisuren-Tipps und am 27. Februar macht ein Fotograf von 10 bis 16 Uhr von euch Bewerbungsfotos. Außerdem bieten die Berater Bewerbungschecks an. Bringt also eure Mappen mit, dann könnt ihr von den Experten erfahren, ob Lebenslauf und Anschreiben ansprechend sind. Top-Termine MESSE-MAGAZIN Viele Informationen enthält das Messe-Magazin „Einstieg“ auf 48 Seiten. Ein Hallenplan und das Ausstellerverzeichnis mit Kontaktdaten für Bewerbungen helfen, sich in Halle B6 zurechtzufinden. Das Magazin liegt am 26. und 27. Februar kostenfrei im Eingangsbereich der Messe und ist schon jetzt bei allen HaspaFilialen erhältlich. Das Begleitprogramm informiert über Talkrunden und Workshops. Eine Auswahl findet ihr in der Spalte rechts auf dieser Seite. (kei) FOTOS: HEINER KÖPCKE + 10.15–10.45 Uhr „Nimm zwei!“ Ein betriebswirtschaftliches Studium und eine handwerkliche Ausbildung. (Bühne 2) 10.30–11.00 Uhr Karriere im Reimen – Samy Deluxe im Interview. (Bühne 4) 12.30–13.00 Uhr Wie finanziere ich mein Studium? Bafög, Stipendien und mehr (Bühne 1) 13.15–13.45 Uhr Dual Studieren im Öffentlichen Dienst. (Bühne 1) 13.15–13.45 Uhr Private Hochschule vs. Öffentliche Uni. Für wen ist welches Studium das richtige, und wie ist es zu finanzieren? (Bühne 2) 14.00–14.30 Uhr Die Bewerbung – meine Visitenkarte. (Bühne 1) 14.45-15.15 Uhr Mit Sauberkeit und Umweltschutz in die Zukunft. (Bühne 4) 15.30–16.00 Uhr Ein Weg führt nach Rom! – Mathematische Methoden für eine grüne Logistik. (Bühne 5) BERUF 78 Sie ist Deutschlands beste junge Logistikkauffrau Deike Uhtenwoldt Die Post vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag musste Anastassia Reese dreimal lesen: „Es gibt 16 Bundesländer und so viele Auszubildende, da sollte ich die beste gewesen sein? Ich konnte es nicht fassen.“ Doch genau so stand es in dem Brief: Als bundesweit beste Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung war die gebürtige Russin zur Ehrung durch Bundespräsident Horst Köhler nach Berlin eingeladen, obwohl sie von dem Bundeswettbewerb zuvor nie etwas gehört hatte. „Vielleicht hängt das mit meinem Alter zusammen“, mutmaßt die 29-Jährige. „Ich bin ganz pragmatisch an die Prüfungen herangegangen. Natürlich schon mit dem Ziel, es möglichst gut zu machen.“ Sehr gut hat sie es gemacht und 98 von 100 möglichen Punkten erzielt. „Mein Lieblingsfach ist die Betriebliche Leistungserstellung“, sagt die Neuhamburgerin. Das ist das Kernstück der Speditionsarbeit: Verträge abschließen, Zollformalitäten regeln, Aufträge abwickeln. Dabei müssen sich die Spediteure im Zoll-, Steuer- und Versicherungsrecht sehr gut auskennen. Anastassia Reese ist über Umwege aufs Transportwesen gekommen: Nach dem Deutschstudium in Iwanowo, 300 Kilometer nördlich von Moskau, reiste sie als Au-pair nach Hamburg, wo sie ihren zukünftigen Mann kennenlernte – und blieb. Zunächst als Deutschlehrerin für Migranten, dann suchte sie nach einem neuen Standbein: „Ich wollte meine Lieblingsfächer Mathe und Sprachen beruflich verbinden.“ Übers Internet fand sie den Beruf der Kauffrau für Spedition Anastassia Reese, bundesweit beste Auszubildende, arbeitet in der Spedition Backhaus & Co. und Logistikdienstleistung und ein Ausbildungsangebot des Traditionsunternehmens „Backhaus & Co“. Die sprachgewandte Russin und die internationale Spedition – das passte. Nach der Ausbildung wurde die Bundessiegerin sogleich übernommen. „Just in Time“ und „Zeit ist Geld“, lauten Schlagworte der Logistikbranche: Die Ware soll günstig, sicher und schnell an ihren Bestimmungsort gelangen. „Das kann stressig werden“, beschreibt Martin Wedemann, Berater der Handelskammer Hamburg das Berufsbild: „Da klingelt permanent das Telefon und es wird nach irgendeiner Sendung gefahndet.“ Die Interessenten sollten stressresistent sein und kommunikationsstark: „Neuakquise ist wichtig“, so Wedemann. Die Kaufleute müssen immer wieder Kunden gewinnen. Um Preise zu kalkulieren, seien Mathekenntnisse gefragt. Schließlich seien auch gute Englischkenntnisse unabdingbar: „Das ist nun einmal die Sprache der Logistikbranche.“ Wenn russische Fahrer Ware liefern oder abholen, kommt auch Anastassias Muttersprache zum Einsatz. Aber meist spricht sie deutsch – am Telefon. „Das ist ein typischer Bürojob, stur am PC und Telefon, aber dennoch niemals langweilig“, so Deutschlands beste Speditionskauffrau. 386 Auszubildende sind im vergangenen Jahr im Bereich Spedition und Logistikdienstleistung gestartet, meldet die Handelskammer. Der Beruf wird von Männern wie Frauen angewählt, der Anteil der Abiturienten liegt bei fast 60 Prozent. Insgesamt gilt der Beruf als krisenanfällig, Wächst aber der Welthandel, sind auch Logistikfachleute wieder stark gefragt. (Weitere Informationen: www.hk24.de) ERFOLG NACHWUCHSFÖRDERUNG Sonnabend/Sonntag, 20./21. Februar 2010 EINE WERBEAGENTUR LÄSST IHRE AUSZUBILDENDEN ANS RUDER Einmal in die Rolle der Verantwortlichen schlüpfen – diese Erfahrung machen die Auszubildenden bei der DNS Agentur für direkte Marketingkommunikation in Hamburg. FOTOS: HEINER KÖPCKE Junge Chefs für einen Tag Hinter der lockeren Atmosphäre in der Branche steckt harte Arbeit. Viel Planung und hoher Einsatz sind gefragt. Yvonne Scheller Wer sich für die Werbebranche entscheidet, muss kreativ sein und auch unter Zeitdruck Ideen entwickeln. Doch wie ist es, wenn Führungsverantwortung dazukommt? Der Nachwuchs bei der DNS Agentur für direkte Markenkommunikation hat es einen Tag lang ausprobiert. Die Arbeit in einer Agentur ist stressig. Das gehört dazu. Wie stressig der Alltag erst in der Chefetage ist, konnten drei angehende Kaufleute für Marketingkommunikation bei DNS einen Tag lang testen. Zehn Geschäftsführer-Aufgaben, von Akquise über Controlling bis zur Planung von Mitarbeiter-Qualifizierung, galt es für Nadin Abdalla, Anna Wojnarowski und Tony Schmidt als „Chef für einen Tag“ zu lösen. Schließlich kann niemand kreativ denken, der nicht immer wieder über den Tellerrand blickt. Warum also nicht im eigenen Unternehmen damit anfangen, dachten sich die drei DNS-Geschäftsführer. „Es ging uns nicht darum, eine künstliche ,Stress-DruckShow‘ zu inszenieren“, erläutert Rainer Nickel aus dem Chef-Dreigestirn. „Unsere Auszubildenden sollten einfach ausprobieren, wie es sich in unseren Sesseln sitzt.“ Die Chefs überließen dem Nachwuchs tatsächlich die Sessel. Der jedoch konnte den Blick über die Alster und die Ruhe in den Einzelbüros nicht lange genießen. „Zunächst galt es, den Tag zu planen und zu sehen, wo ich Prioritäten setzen muss, was ich allein verfolgen kann und wo ich mir Leute mit ins Boot hole“, beschreibt Anna ihren Ansatz. Dann stellten die Tages-Chefs fest, wie schnell die Planung von aktuellen Anforderungen zunichte gemacht wird. Sobald nämlich das Mitarbeiter- + das Kundenmeeting ablöst, dem wiederum „ein Personalgespräch folgt, und dann spontan Aufgaben dazukommen, die man nicht einplanen konnte“, lacht Anna, und Tony ergänzt: „Immer auf die Zeit zu achten, war eine wichtige Erfahrung, denn anstrengend wurde es immer dann, wenn selbst gesetzte Timings ohne eigenes Verschulden aus dem Ruder liefen.“ Dabei ist gerade Zeitdruck etwas, das alle drei aus dem beruflichen Alltag kennen. Immerhin neigt sich ihre dreijährige Ausbildung dem En- de zu. „Heute entscheiden sich Kunden immer kurzfristiger. Da geht ein Arbeitstag auch mal in die Nacht hinein, und es ist ein hoher Grad an Flexibilität gefragt“, erläutert Nickel. Zwar bringt das szenig-coole Image der Kreativen den Agenturen nach wie vor eine Flut von Bewerbungen ein. Doch hinter der lockeren Atmosphäre steckt harte Arbeit. Deshalb setzt Nickel bei Bewerbungen gern auf Studienabbrecher. „Die lechzen oftmals nach Praxis und wissen, was sie wollen. Zudem haben sie in den absolvierten Semestern gelernt, FÜHRUNGSKRÄFTE ENTWICKELN Bundesweit geben noch weitere Unternehmen ihren Auszubildenden die Gelegenheit, sich zeitweise als „Chefs“ auszuprobieren. Das Lebensmittel-Handelsunternehmen Kaufland sieht in solchen außergewöhnlichen Maßnahmen die Möglichkeit, Führungskräfte aus den eigenen Reihen zu entwickeln. Im Rahmen des Projekts „Azubis führen einen Markt“ können sich die jungen Leute unter Beweis stellen und frühzeitig Verantwortung übernehmen. In Hamburg-Wandsbek wurde im Oktober 2009 sogar eine ganz neue Kaufland-Filiale von mehr als 100 Auszubildenden eingerichtet. Die angehenden Kaufleute haben mit ihren Qualifikationen und Stärken sämtliche Marktpositionen in Eigenregie besetzt und die Filiale in den ersten Wochen geleitet. (wlan) wie man sich selbstständig Themen erschließt und sich organisiert. Sie bringen einfach mehr Lebenserfahrung und eine gereiftere Persönlichkeit mit, als etwa ein Abiturient.“ Die drei gegenwärtigen Auszubildenden entsprechen diesem Bild. Der 29-jährige Tony hat ein paar Semester Wirtschaftsingenieurwesen studiert, Nadin (25) hat es mit Islamwissenschaften probiert und hat bereits Medienerfahrung. Und die 24-jährige Anna war bei archäologischen Ausgrabungen dabei. So bringen die drei ein breites Spektrum an Erfahrungen mit ein und eine Menge Einsatzbereitschaft. „Wir wurden hier von Anfang an mit eingebunden und konnten gleich loslegen“, erklärt Nadine zufrieden. „Wir begleiten die Projekte von A bis Z, so lassen sich die Abläufe besser durchschauen“, ergänzt Tony. Nickel nickt zufrieden. „In unserer Branche ist Engagement gefragt. Wir müssen uns immer aufs Neue in das Geschäft der Kunden verlieben. Dabei spielt eben auch eine Rolle, wie gut man sich selbst und andere im Team motivieren kann.“ Sonnabend/Sonntag, 20./21. Februar 2010 BERUF ERFOLG 79 EINSATZ BACHELOR-ABSCHLUSS WÄHREND DER AUSBILDUNG BEI DER HASPA Bank-Azubi mit Lizenz zum Studieren Montags bis freitags berät Fabio van Betteraay Kunden in der Bank, an den Wochenenden ist er im Hörsaal. Laura Fölmer Eigentlich ist Fabio van Betteraay ein ganz normaler Azubi bei der Hamburger Sparkasse. Er ist 19 Jahre alt, hat im Jahr 2009 sein Abitur gemacht – mit einem Notendurchschnitt von 2,1. Dennoch unterscheidet sich der Hamburger von anderen jungen Menschen in seinem Alter. Neben seiner normalen Ausbildung studiert er an der Hamburger Hochschule für Oekonomie und Management (FOM) „Business Administration“ und lernt dort die Grundzüge des Managements. Klingt nach viel Arbeit – und ist es auch. Aber der junge Mann ist motiviert, und die späteren beruflichen Vorteile überwiegen für ihn. „Nach dem Abschluss meiner dreijährigen Ausbildung muss ich nur noch ein Semester studieren – dann habe ich bereits meinen Bachelor“, sagt Fabio. „Ich habe ja schon ab der zwölften Klasse angefangen, neben der Schule zur Uni zu gehen. Da ist man mit sieben Semestern dann ziemlich schnell durch.“ Wenn seine Kollegen am Freitagnachmittag ins Wochenende starten, besucht Fabio am Abend noch die eine oder andere Vorlesung. „Im Moment bin ich am Freitag immer von 18 bis 21 Uhr an der Hochschule, sonnabends bin ich von 8.30 bis 15.30 Uhr unterwegs“, sagt der 19-Jährige. „Das ist natürlich schon ein hoher zeitlicher Aufwand, aber ich fühle mich nicht besonders eingeschränkt dadurch. Ich habe ja meinen Feierabend nach der Arbeit und den Sonntag für mich, meine Freundin und meine Hobbys.“ Lediglich in der Klausurenzeit sei die Belastung extrem hoch, gibt Fabio van Betteraay zu. „Wir haben vier Wochen Se- mesterferien, und für die Klausuren müssen wir nebenbei lernen“, sagt er. „Aber die Hochschule ist ja darauf ausgerichtet, dass ihre Studenten Schüler sind oder bereits im Berufsleben unterwegs. Und danach werden der Lehrplan und die Studienzeiten sowieso ausgerichtet.“ Anders als bei einer normalen dualen Ausbildung bei der Haspa studiert der Hamburger unabhängig von der Sparkasse. Unterstützt wird er durch ein Stipendium von der Claussen-SimonStiftung. Obwohl die Haspa also eigentlich nichts mit der Universitätsausbildung des jungen Mannes zu tun hat, unterstützt sie ihren Auszubildenden. „Wir freuen uns bei der Haspa immer über junge Menschen, die engagiert sind und Lust haben, sich einzubringen“, sagt Matthias Saecker, Leiter Berufsbildung von der Hamburger Sparkasse. „Nach der Ausbildung haben Auszubildende, die mit Leistung überzeugen, sehr gute Karrierechancen. Wir bieten unseren Mitarbeitern zahlreiche individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten.“ Zum Teil lernt Fabio ähnliche Bereiche in der Berufsschule und in der Universität kennen. „In der Schule ist der Stoff aber sehr auf das Bankwesen zugeschnitten, da lernen wir Bankbetriebslehre und allgemeine wirtschaftliche Zusammenhänge kennen“, so der 19 Jahre alte Banker. An der FOM stehen für den jungen Mann derzeit Fächer wie Unternehmensführung, Bilanzierung, Steuern und Personalplanung auf dem Programm. Für seine Zukunft kann sich Fabio van Betteraay vorstellen, in der Vermögensberatung und im Firmenkundenbereich der Sparkasse zu arbeiten. Ganz bewusst hat er sich für eine Ausbildung bei der Haspa entschieden, weil er davon überzeugt ist, dass dort der Kunde im Vordergrund steht. „Auch wenn die Banken derzeit einen nicht so besonders guten Ruf haben – ich habe die richtige Ausbildung für mich gefunden. Und Zeit habe ich mit diesem System auch gespart. Mit 21 Jahren einen Bachelor zu haben, ist toll.“ Payam Masoumi weiß, welches Kabel wohin muss, damit die Technik im Büro funktioniert. FOTOS: HEINER KÖPCKE Computer, Drucker, Kopierer, Telefax, E-Mail, Beamer, Telefon – in jedem Büro soll alles laufen wie geschmiert und – logischerweise – ohne Abstürze. Doch genau das ist natürlich nicht immer der Fall. Deshalb werden Fachleute benötigt, die die Bürotechnik im Griff haben. Fachleute, die sich dieser Herausforderung stellen, heißen Informationselektroniker mit Schwerpunkt Bürosystemtechnik. Alles im Griff hat auch Payam Masoumi. Der gebürtige Iraner ist einer von derzeit 45 jungen Menschen, die sich in einem der etwa 30 Hamburger Ausbildungsbetriebe in dem zukunftsweisenden, technisch-handwerklichen Beruf ausbilden lassen. Zuvor hat er bereits eine Ausbildung im Einzelhandel gemacht, doch die Branche war nichts für ihn. „Ich habe mich schon immer für Technik, Elektronik und Computer interessiert. Das ist genau mein Ding, da wollte ich hin“, erzählt Payam. Und so hätte es für ihn nicht besser laufen können, als er im Internet von der Ausbildungsmöglichkeit zum Informationselektroniker mit Schwerpunkt Bürosystemtechnik erfuhr und mit Unterstützung der Handwerkskammer dann auch eine Lehrstelle fand. Begonnen hat er seine Ausbildung im letzten September bei Weis IT-Systeme, einem mittelständischen ITSystemhaus, das auch Innungsmitglied ist. Zu den Kunden von Fabio van Betteraay (19) fühlt sich trotz der Doppelbelastung durch Bankausbildung und Studium nicht in seiner Freizeit eingeschränkt. Er ist stolz, bald doppelt qualifiziert zu sein. BANKKAUFLEUTE: ABITUR WICHTIG Ausbildungsdauer: Drei Jahre, kann aber verkürzt werden. Voraussetzungen: Grundsätzlich ist ein Schulabschluss ausreichend, jedoch fordern immer mehr Arbeitgeber das Abitur. Gute Noten in Mathematik, Deutsch und Wirtschaft, EDV-Kenntnisse sind wichtig, vorteilhaft sind zudem Fremdsprachenkenntnisse. Payam sorgt dafür, dass im Büro alles läuft Verdienst: Zwischen 740 bis 850 Euro monatlich in der Ausbildung. Berufsfelder: Bankkaufleute arbeiten nach ihrer Ausbildung in Banken und Sparkassen oder bei anderen Kreditinstituten. Karrierechancen: Um in Führungspositionen zu gelangen, ist eine Weiterbildung zum Betriebs- oder Fachwirt nötig. (lf) + Weis IT-Systeme gehören vor allem Schulen. Aufgabe von Payam ist es, PCs und Notebooks an die Schulen auszuliefern, die Geräte dort aufzubauen und einzurichten. Er muss Programme installieren, Drucker oder Beamer anschließen oder Internetzugänge einrichten. „Ich bin eigentlich ständig unterwegs, vor Ort beim Kunden. Das macht meine Aufgabe sehr abwechslungsreich, jeder Tag stellt eine neue Herausforderung dar“, erzählt Payam begeistert. Im steten Kontakt mit den Kunden zu sein, ist ebenfalls sein Ding. Und so nimmt sich der sympathische 28-Jährige viel Zeit für das persönliche Gespräch und die Beantwortung der vielen Fragen, die immer wieder auftreten. Und wenn er einen der vielen Tricks verrät, kommt das sowieso gut an. Nach der Ausbildung können sich Informationselektroniker weiterbilden, zum Beispiel in den Bereichen Sicherheits-, Präsentations- oder Videotechnik, Drucktechnologie, PC- oder Datentechnik. Payam kann sich gut vorstellen, nach der Gesellenprüfung noch seinen Techniker oder den Meister zu machen. Uwe Hering, Obermeister der Innung Bürotechnik Hamburg und Chef von Payam, ermuntert junge Leute dazu. „Die Chancen, nach der breit angelegten Ausbildung voll durchzustarten, sind ideal.“ (csl) GUTE MATHE- UND PHYSIKKENNTNISSE Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre (Verkürzung möglich) Voraussetzung: mindestens ein qualifizierter Hauptschulabschluss, bessere Chancen mit Realschulabschluss oder Abitur. Gute Noten in Physik, Mathe, Englisch und Deutsch. Interesse an Elektronik, Computern und Hardware, logisches Denken, Geschicklichkeit, Sorgfalt und Zuverlässigkeit, sicheres Auftreten. Verdienst: zwischen 370 und 595 Euro monatlich in der Ausbildung. Berufsanfänger steigen mit 1200 bis 2000 Euro ein. Aussichten: Gut, bei Spezialisierung in bestimmten Bereichen noch wesentlich besser. (csl) www.nfe.de BERUF 80 HANDWERK ERFOLG Sonnabend/Sonntag, 20./21. Februar 2010 Bei der Jobsuche wird Twitter überschätzt GLÄNZENDE AUSSICHTEN IM AUSBAUGEWERBE Der Herr der Fliesen man Twitter für die Selbstvermarktung nutzen kann.“ Dagegen sieht der Online-Experte bei „Freie Ausbildungsplätze als der Mitarbeiterauswahl keinen Tweet ins Netz gestellt und pas- Trend zum Twittern. „Ich will sende Follower als Bewerber ge- mir doch ein möglichst lebenfunden.“ So könnte einmal die diges Bild meiner zukünftigen Jobsuche der Zukunft aussehen, Mitarbeiter machen“ sagt Willnoch ist die Realität aber weit nauer und zählt auf, was zum davon entfernt, sagt Andreas Social Media gehört: Wie wirkt Diehl, Geschäftsführer von Azu- die Person, wie tickt sie und welbister.net. Das Ausbildungspor- che Gemeinsamkeiten gibt es. tal wurde vor zwei Jahren ins „Referenzen von Menschen, die Netz gestellt, um Ausbildungs- ich auch kenne, sind doch viel betriebe, Azubis und Bewerber aussagekräftiger, als die Zahl irbesser zu vernetzen: „Wie bei gendwelcher Follower.“ Für Karriereberaterin Svenja einer Bewerbermesse können Hofert wird Twitter Jugendliche ihrem schlichtweg überbeBerufswunsch in wertet. „Das ist ein Kontakt mit Azubis „Achtet auf eure Hype um einen Marauf den Grund gePrivatsphäre und ketingkanal.“ Für eihen“, so der Grünbeweist damit ne Bewerbung sei der. In Online-Interder ebenso ungeeigviews erfahren die eure Mediennet wie eine SMS. Jugendlichen, wann kompetenz.“ „Es macht doch viel die Auszubildenden mehr Sinn, sich in eietwa aufstehen müssen oder wie viel sie verdie- ner einzigen E-Mail oder einem nen und können nach einer kos- Brief vorzustellen als in vielen tenlosen Anmeldung auch ei- einzelnen Kurznachrichten, die gene Fragen stellen. „Das ist ab- der Adressant dann mühsam zusolut authentisch“, betont Diehl. sammensetzen muss.“ Junge Menschen nutzen ComDie Lehrlinge werden von den Betrieben autorisiert, frei über munities wie Facebook oder ihre Erfahrungen zu sprechen. SchülerVZ. Spätestens jedoch „Das kommt bei den Schulab- wenn ein Praktikum ansteht, gängern gut an.“ Dagegen wür- sollten sich Jugendliche fragen: den der unter azubister betrie- Was mache ich öffentlich, und bene Blog oder die Tweets über welche Ansichten setze ich lieneue Ausbildungsbetriebe in ber auf privat? Eine Frage, die erster Linie von Personalern ge- sich noch Studenten viel zu selnutzt. „Twitter ist doch über- ten stellen, wie Hofert in ihren haupt nicht der Kanal, der Ju- Trainings feststellt. „Ich mache gendliche erreicht“, sagt der Be- mit den Berufseinsteigern Background-Checks, wie sie in ametriebswirt. Der Microblogging-Dienst rikanischen Firmen längst an Twitter ist als Stellenbörse nur der Tagesordnung sind.“ Die interessant, wenn Jobangebote Studenten sind dann immer ervon möglichst vielen Multiplika- staunt, wenn sie noch ihre Beitoren weitergegeben werden. träge aus Newsgruppen und Oder wenn Bewerber für Job- Netzwerken finden, die sie selbst angebote aus dem Online Mar- bereits schon lange vergessen keting hierbei ihre Kompetenz hatten. „Achtet auf eure Privatunter Beweis stellen können: So hat der Kommunikationsberater sphäre“, rät Markus Willnauer Klaus Eck gerade eine „Social Schulabgängern. Facebook als Media Stelle“ getwittert, auf die Spaßprodukt gehe in Ordnung. man sich ausschließlich direkt Solange die Jugendlichen genau in 140 Zeichen bewerben kann. überlegten, wem sie welches „Eine ganz witzige Aktion“, Bild und welche Meldung verkommentiert Markus Willnauer, fügbar machten. „Genau das ist Geschäftsführer der Social Medienkompetenz, und auf die Media Kommunikationsagentur kommt es an.“ Cohen-West. „Aber damit beweist Klaus Eck vor allem, dass www.azubister.net Deike Uhtenwoldt Sie verkleiden Bäder, Küchen, Terrassen und Balkone. Auch in Schwimmbädern und Kliniken arbeiten sie. Chan Sidki-Lundius Dean Thiesen wusste schon sehr früh ganz genau, was er werden wollte: Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, so wie sein Stiefvater. Den Realschulabschluss hatte er in der Tasche, dann ging es am 1. September letzten Jahres los. Ausbildungsbetrieb des 17-Jährigen ist Fliesen Schmidt, ein traditionsreiches Familienunternehmen aus Eimsbüttel, das für seine Kunden Bauvorhaben mit Fliesen, Platten, Natursteinen und Mosaik realisiert. „Ich musste ungefähr zehn Bewerbungen schreiben, dann hatte ich die Zusage für einen Ausbildungsplatz“, erinnert sich Dean, der mit enormer Begeisterung bei der Sache ist. An seiner Arbeit gefällt ihm vor allem, dass er mit so vielen verschiedenen Materialien zu tun hat. Und abwechslungsreich sei der Job außerdem. Froh ist Dean, wenn er bei schlechtem Wetter ein Dach über dem Kopf hat und im Warmen arbeiten kann. Verständlich! Denn Küchen oder Bäder zu fliesen ist bei den derzeitigen Temperaturen garantiert viel angenehmer als Balkone, Terrassen oder Zuwegungen im Außenbereich zu gestalten. Ob dabei Fliesen, Platten oder Mosaiksteine bevorzugt werden, richtet sich nach Kundenwunsch, dem Baustil und der Kreativität des Fliesenlegers. Manchmal sind spezielle Hygiene- und Sauberkeitsvorschriften einzuhalten, etwa in Schwimmbädern oder Krankenhäusern, in Betrieben der Nahrungsmittelherstellung oder in Küchen. Eben überall dort, wo eine schnelle und einfache Reinigung erforderlich ist. Fliesen-, Platten- und Mosaikleger sind vor allem in Betrieben des Ausbaugewerbes beschäftigt. Auch im Fassadenbau sowie im Tiefbau sind sie tätig. Darüber hinaus können sie zum Beispiel bei Herstellern von Natursteinplatten arbeiten. Ihre Aufgabe besteht im Wesentlichen darin, Wände, Böden und Fassaden zu verkleiden. Aber zunächst beraten sie ihre Kunden bei der Wahl der geeigneten Platten. Ist ein Auftrag unter Dach und Fach, richten sie die Baustelle ein. Sie stellen detaillierte Materialberechnungen an, bearbeiten den Untergrund und stellen Dämm- und Sperrschichten her. Dann verlegen sie die Platten mit Mörtel und Spezialklebern. Zum Schluss werden die Fugen aufgefüllt. Fliesen-, Platten- und Mosaikleger verlegen allerdings nicht nur Plattenbeläge in Neubauten: Sie sanieren auch beschädigte Bodenbeläge. „Neben der Teamarbeit wird bei diesem Beruf ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Eigenverantwortung verlangt“, sagt Arne-Rasmus Rathje, Ausbildungsplatzentwickler im Ausbildungszentrum der Hamburger Bauwirtschaft. Da Fliesen-, Platten- und Mosaikleger häufig viel Gewicht schleppen müssen, sollten sie körperlich fit sein. „Unsere Arbeit kann anstrengend sein, deshalb muss man schon einiges abkönnen“, gibt Dean zu. Geduld sei außerdem eine wichtige Voraussetzung für den Job. „Mosaikarbeiten mit 1,5 mal 1,5 Zentimeter kleinen Steinchen können sehr fummelig und umfangreich sein. Da ist es gut, wenn man neben Fingerfertigkeit auch Ausdauer zeigt“, so die Erfahrung von Dean. Mit der Schule hat er keine Probleme, die könne man gut packen, meint er. Rathje bescheinigt ausgebildeten Fliesenlegern glänzende Berufsaussichten. „Gebaut und saniert wird immer, da wird es auch in den nächsten Jahren gut zu tun geben“, erläutert der Maurer- und Betonbaumeister. Im Moment spielt Dean mit dem Gedanken, später einmal die Meisterprüfung abzulegen und dann irgendwann vielleicht den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Dean Thiesen (17) ist im ersten Lehrjahr bei Fliesen Schmidt in Eimsbüttel. In der Berufsschule kommt er gut zurecht und möchte später vielleicht noch seinen Meister machen. FOTO: HEINER KÖPCKE AUF DEM SPRUNG IN DIE SELBSTSTÄNDIGKEIT Ausbildungsdauer: drei Jahre Voraussetzungen: mindestens ein Hauptschulabschluss, handwerkliches Geschick, körperliche Fitness, teilweise künstlerisches Gespür, Selbstständigkeit, Eigenverantwortung Verdienst: zwischen 600 und 1200 Euro monatlich in der Ausbildung. Berufsanfänger steigen mit rund 2600 Euro ein. Aussichten: sehr gut. Aufstiegs- und Fortbildungsmöglichkeiten als Polier, Meister, staatlich geprüfter Bautechniker. Der Sprung in die + Selbstständigkeit ist mit dieser Ausbildung ebenfalls möglich. (csl) www.bauen-hat-zukunft.de www.mazubau.de www.bau-innung.de www.hwk-hamburg.de BERUF Sonnabend/Sonntag, 20./21. Februar 2010 GASTRONOMIE ERFOLG SIE LERNEN ANDERE MENSCHEN KULINARISCH ZU VERWÖHNEN Auf dem Weg zur Sterneköchin Jeslyn lernt im Side Hotel und durfte auch schon eine Woche lang bei Starkoch Johann Lafer mitarbeiten. Ob asiatische Köstlichkeiten oder deftige Fleischgerichte, Jeslyn Yee May Teoh (21) weiß, wie gutes Essen zubereitet wird. FOTOS: HEINER KÖPCKE Yvonne Scheller Kochen ist cool. Das beweisen das Fast-Food-Duell bei Kabeleins, die Küchenchefs bei Vox oder Rach als rasender Retter in Not geratener Restaurantbetreiber bei RTL. Aber auch die Gastro-Szene ist in Wallung. Immer neue Trends machen Lust auf Bio-Currywurst, White Choc Mocca samt Bagel zum Mitnehmen oder auf Gourmet-Steaks, die im speziellen Verfahren gereift und im 800 Grad heißen Infrarotofen gegrillt werden. Je spezieller das Verfahren, desto mehr sind Fachkräfte gefragt. Als Jeslyn Yee May Teoh ihre Ausbildung zur Köchin im Side Hotel vor gut zwei Jahren begann, kochte sie in euro-asiatischer Manier für das Restaurant „Fusion“. Seit Oktober letzten Jahres aber lockt das Side Fleischfans in die „(M)eatery“. „Das war schon eine Umstellung, zumal ich ein Händchen für die asiatische Küche habe“, sagt Teoh. „Andererseits war es interessant, innerhalb einer Ausbildung gleich zwei sehr verschiedene Küchenkonzepte kennenzulernen.“ Allmählich neigt sich ihre Lehrzeit dem Ende zu und erste Zukunftsentscheidungen stehen an. Jungköchen bieten sich da eine Fülle von Möglichkeiten: Das Ausland, ein Kreuzfahrtschiff oder natürlich die klassische Karriereleiter über Commis, Demi Chef, Chef de Partie, Sous Chef bis zum Küchenchef. Die wird Jeslyn jedoch wohl nicht in der Side-Küche durchlaufen. „Nach der Ausbildung heißt es ,raus in die Welt‘, um Erfahrungen zu sammeln. Das ist in unserer Branche so üblich“, sagt Personalreferentin Jenny Maria Jensen. Jeslyns Vorstellungen gehen auch bereits in eine ganz konkrete Richtung: „Die Gourmetgastronomie würde mich reizen.“ Dass sie nach den Sternen greift, ist nicht überraschend, hat die 21Jährige doch gerade eine Woche lang bei Starkoch Johann Lafer in die Kochtöpfe schnuppern dürften. Dieses Privileg hatte sie sich beim Wettbewerb „Rookies of the year“ im vergangenen Dezember erkocht. „Es wurden bestimmte Produkte vorgegeben, darunter Rehkeule, Frischkäse, Seesaibling und Zwetschgen, und daraus sollte ein Drei-Gänge-Menü für zehn Personen zubereitet werden“, berichtet Jeslyn. Die strenge Jury beim Finale in Wien prüfte Optik, Konsistenz, Geschmack, Kreativität und Umsetzung der Produktvorgaben und kürte sie zur Siegerin. Lafer, Schirmherr der Rookies, holte sie zum Praktikum. „So eine Gourmetküche ist schon etwas Besonderes. Dort ist alles noch ein Stück weit filigraner als bei uns. Das hat mir sehr gut gefallen.“ In der Side-Küche arbeitet sie augenblicklich als „Entremetier“, ist somit für Gemüse- und Beila- 81 Aufsteigen mit System Um ganz sicher zu gehen, auch wirklich die richtige Karriere in Angriff zu nehmen, entschied sich die 26 Jahre alte Nadja Moltzen für die zweijährige Ausbildung zur Fachkraft im Gastgewerbe bei Jim Block. Nun sattelt die Fachfrau für Systemgastronomie drauf, allerdings verkürzt von drei auf zwei Ausbildungsjahre. So gehören nun Burgerbraten und Salatbuffet vorbereiten ebenso zu ihrem Arbeitsalltag wie administrative Tätigkeiten am PC oder Kundenkontakt „Im dritten Ausbildungsjahr lernen die angehenden Fachleute für Systemgastronomie das Managementwissen, das sie benötigen, um später einen Betrieb lei- Braten und Organisieren gehört zu Nadjas Aufgaben bei Jim Block. ten zu können. Denn dieser Beruf zielt direkt auf die mittlere Managementebene“, erläutert Personalleiterin Uschi Bruck. „Ich würde meinen Beruf nicht unbe- dingt stressig nennen, aber es gibt natürlich Stoßzeiten, in denen besonders viel zu tun ist.“ Da gilt es, den Überblick zu behalten, und mit ein wenig vorausschauendem Denken „läuft alles glatt“, sagt Nadja. Längst ist sie überzeugt, mit ihrer Ausbildung in der Systemgastronomie den richtigen Weg eingeschlagen zu haben – und der könnte sie weiter bis in die Führungsetagen des zur Block-Gruppe gehörigen Hotels „Grand Elysee“ führen. „Wir besetzen Führungspositionen gern aus den eigenen Reihen“, sagt Block-Geschäftsführer Sven Freystatzky. „Und irgendwann fängt sie dann an, an meinem Stuhl zu sägen“, lacht er. (ysch) Verrückt nach Kaffee Mit Kaffee kann man ganz schön viel anstellen. Diejenigen, die heute neue Geschmackstrends kreieren, werden „Barista“ genannt. „Das ist italienisch und heißt eigentlich Barmixer“, erklärt Moritz Janzen. „Wir probieren zum Beispiel aus, mit welchem Sirup sich Schokolade kombinieren lässt, um ein ganz besonderes Geschmackserlebnis zu erzielen.“ Moritz lernt bei der Coffeeshop-Kette „Campus Suite“ den Beruf „Fachmann für Systemgastronomie mit Schwerpunkt Barista“. Im Augenblick ist das in Deutschland die einzige gere- Moritz Janzen sorgt dafür, dass der Kaffee perfekt wird. gelte Berufsausbildung zum professionellen Barista, obwohl in der Kaffeebranche seit Jahren eine eigenständige Barista-Ausbildung erwartet wird. Immerhin sind die Deutschen Weltmeister im Kaffeetrinken und in den letzten Jahren auf den Kaffeespezialitäten-Geschmack gekommen. Solche Entwicklungen zu registrieren, gehört zu seinem Beruf. Und natürlich den Kunden bei Campus Suite ihren Lieblingskaffee in gleichbleibender Qualität und Optik zuzubereiten. Der 24-Jährige ist jetzt im dritten Ausbildungsjahr und hat die Schichtleitung inne. „Das heißt, ich unterstütze den Filialleiter und habe sonnabends komplett die Verantwortung.“ Ein eindeutiger Vertrauensbeweis für Moritz, denn Sonnabend ist ein wichtiger Tag. „Dass ich da übernehmen darf, ist ein gutes Gefühl, allerdings auch immer wieder eine Herausforderung.“ Überhaupt nicht langweilig findet er das theoretische Kaffeewissen. „Wir lernen alles rund um Kaffeeanbau, Ernte, Trocknung und Röstung – hinter jeder Tasse Kaffee steht ein weitreichender Prozess.“ Kann er eigentlich noch entspannt irgendwo Kaffeetrinken gehen? „Nein, nicht wirklich“, lacht er. „Ob bewusst oder unbewusst, inzwischen gehe ich sehr kritisch an jede Tasse heran, prüfe, ob das Verhältnis zwischen Milch und Kaffee stimmt und beobachte den Service genau.“ Obwohl gerade in der Systemgastronomie viel geregelt ist und natürlich die Spezialrezepturen genau befolgt werden, „können wir ganz wir selbst bleiben. Es gibt keine vorformulierten Floskeln, die wir herunterbeten müssen.“ Und wenn in der Mittagszeit die Schlange immer länger wird, darf kein Kunde ihm seine Konzentration ansehen. „Wenn ich mich zum Kunden umdrehe und eine cremige Caffè Latte Vanille serviere, dann gehört dazu auch ein flotter Spruch. Das darf nicht mit einem festgefrorenen Lächeln geschehen.“ (ysch) ZERTIFIKAT Campus Suite bildet in Hamburg und Kiel Fachleute für Systemgastronomie aus. Während der dreijährigen Ausbildung werden die Bereiche Barista, Verkauf, Produktion, Lagerwirtschaft und Logistik sowie Büroorganisation durchlaufen. Der Spezialitätenkaffeeverband SCAE bietet eine BaristaZertifizierung an. Bei der Prüfung nach internationalen Standards gilt es, die Kompetenz bei der Getränkezubereitung in Theorie und Praxis zu beweisen und umfassendes Kaffeefachwissen zu belegen, etwa bei Fragen nach Anbau, Ernte, Verarbeitung und Röstung. (ysch) www.scae.de Guter Geist im Restaurant gen zuständig. „Meine nächste Station wird der Soßen-Posten.“ Eine klare Arbeitsteilung ist das A&O für einen reibungslosen Ablauf in der Küche. Und reibungslos laufen muss es, wenn mittags und abends das Restaurant voll besetzt ist. „Dann wird der Ton auch schon mal etwas rauer, das muss man aushalten können. Und die Küche ist immer noch eine Männerdomäne, auch das muss klar sein.“ Dazu kommt die körperliche Anstrengung, mit langem Stehen, Hitze und anhaltender Geräuschkulisse sowie gastronomie-typische Arbeitszeiten, die je nach Schicht früh morgens um fünf Uhr beginnen oder bis zum Küchenschluss reichen. „Darum le- gen wir großen Wert auf Praktika und bieten diese auch für Schüler an. Denn wer in die Gastronomie strebt, muss wissen, was ihn erwartet“, betont Personalreferentin Jensen. Mehr als auf gute Schulnoten achtet sie deshalb auf die Motivation ihrer Bewerber. „Ich hatte hier zum Beispiel mal einen 13-Jährigen, der mir detailliert erklärt hat, wie und warum er welchen Trick beim Zubereiten einer Lasagne anwendet. Da war so viel Interesse und Lust am Kochen zu spüren, das ist genau, was wir suchen. Jemand der für die Küche brennt.“ Und Jeslyn ergänzt: „Es ist ein toller Beruf – wenn man mit dem Herz dabei ist. Ist man nur halbherzig dabei, geht man unter.“ AUSBILDUNG IM SIDE Im Side sind Bewerbungen willkommen. Insgesamt 32 Auszubildende absolvieren gerade im Hamburger Hotel ihre Ausbildung im Hotelfach oder zum Koch und durchlaufen drei Jahre lang nahezu alle Abteilungen des Hauses. Schwerpunkt bei den Köchen bildet natürlich die Küche, wo sie alle Bereiche sowie den Umgang mit Frischprodukten wie Fleisch und Fisch, Soßen, Gemüse und Desserts kennenlernen. Sie erhalten aber auch Einblicke in den Servicebereich und die Einkaufsabteilung. Die Ausbildungsvergütung reicht von rund 460 Euro im ersten bis etwa 620 Euro im dritten Ausbildungsjahr. (ysch) + Die Ausbildung zur Floristin war nicht das Richtige für sie. Die Gastronomie dagegen erscheint ihr vielversprechend. Aber aus Angst vor der falschen Entscheidung mochte sich Philine Jäschke nicht auf die dreijährige Ausbildung zur Restaurantfachfrau einlassen. Um auf Nummer sicher zu gehen, entschied sie sich für die kürzere Variante: Zwei Jahre Ausbildung zur Fachkraft im Gastgewerbe. Da die beiden gastronomischen Ausbildungen in den ersten zwei Jahren im Grunde die gleichen Inhalte vermitteln, „kann sie danach ohne Probleme ein drittes Jahr anschließen und damit auch den Abschluss zur Restaurantfachfrau machen“, erklärt Anja Gottardo, Inhaberin der Trattoria Salento in der Osterstraße, in der die 21-Jährige gerade ihre Ausbildung begonnen hat. Mit ihrem offenen, freundlichen Wesen hatte sie ihre Arbeitgeber überzeugt. „Das ist unerlässlich in der Gastronomie. Ebenso wie ein gepflegtes Äußeres, gute Umgangsformen und die Fähigkeit immer die Nerven zu behalten, auch wenn’s mal hektisch wird“, erklärt die erfahrene Gottardo. Damit scheint die junge Frau kein Problem zu haben. Je voller das Restaurant wird, desto mehr Spaß hat sie. Gerade der Umgang mit den Gästen gefällt ihr. Philines Arbeitstag beginnt in der Regel immer um 17 Uhr. Zum Ende neigt er sich etwa um 23 Uhr, wenn die Küche schließt. (ysch) Philine (21) überzeugt ihre Gäste mit natürlicher Freundlichkeit. BERUF 82 Das Internet als Karriereturbo „Die Online-Branche ist wie ge- auf dem allgemeinen Lehrplan. schaffen dafür, jungen Men- „In den drei Jahren der Ausschen eine aussichtsreiche Job- bildung, die ich im Jahr 2007 perspektive zu ermöglichen“, begonnen habe, ging es primär sagt Nils Regge. Er ist das beste darum, Texte für die interne und Beispiel dafür. Mit 28 Jahren lei- externe Kommunikation zu ertet er ein Unternehmen mit der- stellen. Wir haben uns auch mit zeit 50 Mitarbeitern. Tendenz Bereichen wie Personalführung steigend. Sein Geheimnis? Er und Rechnungswesen auseinanvertraut auf das Internet und auf dergesetzt“, berichtet Engel. engagierte junge Menschen. Mit Den Feinschliff seiner Ausbilseinem Online-Portal „Casa- dung habe der 22-Jährige jemundo“ hat der junge Hambur- doch erst in dem Unternehmen ger eine Marktlücke gefunden. bekommen, bei dem er von AnÜber das Internet vermittelt das fang an fest zum Team gehört Unternehmen Ferienhäuser in hat. „Ich bin gleich im Marketing 32 europäischen Ländern und gelandet, und dieser Bereich den USA – ein Service, der im- bringt mir wahnsinnig viel mer mehr gewünscht wird. Mit Spaß.“ Das alles sind Dinge, die ein paar Klicks den Traumur- er sich größtenteils selbst in Zulaub buchen. Diese Möglichkeit sammenarbeit mit seinen Kollegen erarbeitet hat. kann nur das Internet bieten. „Man kann sich Deshalb braucht einiges selbst beiNils Regge Mitarbeibringen, wenn man ter wie Alexander „Es reizt mich von der Sache überEngel, die im Intereinfach, zu zeugt ist und Benet „zu Hause“ sind. geisterung für ein Der 22-Jährige hat sehen, wie sich Thema aufbringen gerade seine Ausbildie Dinge im Inkann“, sagt der dung als Kaufmann ternet so rasant Hamburger. „Und für Bürokommunimich reizt es einkation in dem Reise- verändern.“ unternehmen abgeAlexander Engel fach, zu sehen, wie sich die Dinge so schlossen und ist rasant verändern. nun im Bereich Online-Marketing als Projektmana- Und bei Casamundo verändert ger tätig. „Ich bin zum Beispiel sich alles, dauernd. Fast monatfür die so genannte Suchmaschi- lich ist irgendwas neu.“ Und weil nenoptimierung zuständig“, sein Team immer weiter wachsagt Engel. „Da geht es darum, sen soll, sucht Chef Nils Regge engagierten jungen die Homepage so zu gestalten, weiter dass sie unter anderem bei Nachwuchs für sein UnternehGoogle in den Ergebnislisten men. „Grundvoraussetzung ist, ganz oben auftaucht.“ Obwohl dass Ehrgeiz da ist. Und auch die Ausbildung des jungen Man- das Interesse an den neuen Menes nicht auf den Online-Bereich dien darf bei uns auf keinen Fall ausgerichtet war, ist er dennoch fehlen“, sagt der 28-Jährige. Um einer der wichtigsten Ansprech- dies zu beweisen, fordert das partner bei Casamundo, wenn es Unternehmen von allen Bewerum Technik, das Internet und bern digitale BewerbungsmapComputer geht. „Letztens war pen. „Da kann man sofort sehen, bei uns die Telefonanlage defekt, ob das Verständnis für die die Inda hat Alex sie kurzerhand repa- ternetbranche da ist.“ Zudem ist riert“, freut sich Nils Regge. „Es es gewünscht, vor dem Ausbilist echt eine große Bereiche- dungsbeginn ein Praktikum zu rung, dass er das Team in allen absolvieren, das jedoch vergütet wird. Auslandserfahrungen und Lebenslagen unterstützt.“ Es ist das Interesse an den weitere Fremdsprachen sind neuen Medien, das Alexander förderlich, aber keine VorausEngel dazu gebracht hat, sich setzung dafür, ein Teil des Casamit diesem Bereich bei Casa- mundo-Teams zu werden. Mit mundo zu beschäftigen. In der einem Durchschnittsalter von 29 klassischen Ausbildung zum Jahren ist es sehr jung und freut Kaufmann für Bürokommunika- sich über neue Impulse. Besontion steht der Umgang mit dem ders, weil die digitale Welt viele (lf) Online-Bereich eigentlich nicht Möglichkeiten bereithält. Alexander Engel überlegt mit Kollegen, wie die Homepage von Casamundo verbessert werden kann. FOTO: H. KÖPCKE ERFOLG Sonnabend/Sonntag, 20./21. Februar 2010 FLUGBEGLEITER BELIEBTER BERUF MIT VIEL VERANTWORTUNG Ein harter Job hoch über den Wolken Branca Vasiljevic hat sich den Traum vom Fliegen erfüllt. FOTO: KÖPCKE Stewardessen sind weit mehr als nur freundliche Servicekräfte: Sie sorgen für Sicherheit an Bord des Flugzeugs. Yvonne Scheller „Notfall! Gurte los! Alles liegen lassen und raus!“ So lautet eines der Notfall-Kommandos, die Branka Vasiljevic während ihrer sechswöchigen Schulung zur Flugbegleiterin bei der Charterfluggesellschaft „Hamburg international“ gelernt hat. „Ich dachte, es ginge vorrangig um Serviceschulung, tatsächlich aber wurden wir vor allem in verschiedenen Aspekten der Flugsicherung geschult. Wir haben das Verfahren und die Kommandos in Notfällen gelernt und noch mal alles bei den Trainingsflügen an Bord vertieft“, erinnert sie sich. Gut ein Jahr ist die 29-Jährige nun dabei und hat sich ihren Traum vom Fliegen erfüllt – nachdem sie zuvor auf Lehramt studiert und auch das Referendariat erfolgreich durchlaufen hatte. „Aber die Faszination vom Fliegen war immer da, und als ich sah, dass Hamburg international Flugbegleiter sucht, dachte ich: Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Seitdem genießt sie das „aus dem Koffer leben“ und liebt die Spannung, wenn der neue Flugplan aushängt: „Wohin und mit wem fliege ich? Ist es ein Ferienflug, den wir für einen Reiseveranstalter durchführen oder ein VIP-Charterflug, etwa für den HSV? Und auch: Wie sind die Wetterbedingungen?“ Ihren radikalen Berufswechsel hat sie nie bereut. „Dieses Jahr ist buchstäblich wie im Flug vergangen“, schmunzelt sie. „Ich war in Dubai, Gambia, England und auch in Istanbul und Stockholm.“ Wie viel sie von ihrem jeweiligen Flugziel sieht, hängt mehr oder weniger von der Jahreszeit ab. Vor gut einem Jahr geschah allerdings auch das “Wunder von New York“. „Die Flugzeug-Notlan- + dung im Hudson River fiel genau in meine Anfangszeit“, erzählt sie. Hat sie das nicht doch ein klein wenig an ihrer Berufsentscheidung zweifeln lassen? „Nein, denn obwohl wir kontinuierlich für den Ernstfall geschult werden, habe ich keine Angst vor einem Absturz. Vielmehr hat mich bei dem New-York-Fall interessiert, wie sich die Crew verhalten hat. Es ist erstaunlich, wie schnell sich da eine professionelle Sichtweise einstellt.“ Auch wie anstrengend Fliegen tatsächlich ist, hat sie inzwischen festgestellt. Im- merhin bedeutet ein Langstreckenflug schon mal 12 oder 14 Stunden am Stück in der Luft. „Darum erklären die Flugbegleiter selbst, ob sie ,fit to fly‘ sind. Das ist wegen der Flugsicherheit wichtig, denn die Crew muss volle Einsatzfähigkeit mitbringen, um im Ernstfall richtig reagieren zu können“, erklärt Kabinenchefin Dr. Kathleen Sprei. Und obwohl sich wohl bei jedem Menschen nach 12 oder 14 Stunden in der Luft Müdigkeitserscheinungen zeigen dürften, müssen Vasiljevic und ihre Kollegen stets charmant und freundlich bleiben und geduldig und FLIEGENDES PERSONAL MUSS FIT SEIN „Hamburg international“ ist eine unabhängige deutsche Charterfluggesellschaft mit Hauptsitz in Hamburg. Das fliegende Personal verteilt sich auf die acht Stationen Hamburg, Berlin, Friedrichshafen, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln/Bonn, München, Saarbrücken und Weeze/ Niederrhein. Bewerber sollten mindestens 18 Jahre alt und nicht kleiner als 1,60 Meter sein. Weitere Voraussetzungen sind zudem eine abgeschlossene Berufsausbildung oder eine entsprechende Schulbildung, sehr gute Sprachkenntnisse in Deutsch und Englisch, eine gepflegte Erscheinung, souveränes Auftreten, gute Umgangsformen, Zuverlässigkeit und viel Engagement, ein guter Gesundheitszustand und ein Pkw-Führerschein sowie möglichst Erfahrung im Service. (ysch) kompetent auf Fragen, Wünsche oder Probleme der Fluggäste eingehen. „Dieser Beruf ist deutlich anspruchsvoller als gemeinhin angenommen wird“, betont Sprei. Darum wünscht sie sich auch Bewerber, die diesen Beruf wirklich ernst nehmen. „Unsere Mitarbeiter sollten über das aktuelle Geschehen auf dem Laufenden sein, denn Smalltalk gehört selbstverständlich zu unserem Beruf.“ Zudem sollten sie ein gutes Ausdrucksvermögen mitbringen – in Deutsch, in Englisch und wenn noch eine weitere Fremdsprache beherrscht wird, umso besser. Auch ein wenig technisches Verständnis ist nicht verkehrt, denn Fluggäste lassen sich beispielsweise gern über die Technik des jeweiligen Flugzeugmodells aufklären. Dazu kommen natürlich einwandfreie Umgangsformen, diplomatisches Geschick sowie souveränes Auftreten. „In unserem Beruf ist eine gewisse emotionale Stabilität nötig, um gegebenenfalls deeskalierend eingreifen zu können sowie schlicht eine Art Parkettsicherheit. Denn nicht jedem ist es gegeben, in einer voll besetzten Maschine Ansagen zu machen.“ BERUF Sonnabend/Sonntag, 20./21. Februar 2010 Bauingenieure für den Senat In Kooperation mit der Hochschule 21 in Buxtehude fördert der Hamburger Senat ab dem Wintersemester 2010 duale Ausbildungen im Bereich Bauingenieurwesen. Bisher hatte die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt nur bereits ausgebildete Diplomingenieure als Angestellte in den Verwaltungsdienst übernommen. Hintergrund für diese Entwicklung ist der doppelte Abiturjahrgang 2010 in Hamburg. Das Theoriestudium an der Buxtehuder Hochschule ist auf sieben Semester angelegt, die Praxis erlernen die Auszubildenden im Landesbetrieb. Absolventen erhalten den Abschluss „Bachelor of Engineering“. Die anschließenden Berufsaussichten und Übernahmemöglichkeiten in den öffentlichen Dienst der Hansestadt nach Ausbildungsende sind hervorragend. (lf) Info-Tage an der Uni-Kiel Die Informationstage der Christian-Albrech-Universität zu Kiel (CAU) finden in diesem Jahr vom 9. bis zum 11. März statt. Sowohl Schülerinnen und Schüler der oberen Klassen als auch Zivil- und Wehrdienstleistende können sich für diese Termine mit Erlaubnis des Kieler Ministeriums für Bildung und Forschung freistellen lassen. In verschiedenen Veranstaltungen werden in den Hörsälen der Universität die Inhalte aller Studienfächer vorgestellt. Zudem gibt es Informationen zu Bewerbungs- und Einschreibungsverfahren, Finanzierungsmöglichkeiten oder Masterprogramme. Mitarbeiter der Zentralen Studienberatung, Studierende aus den verschiedenen Fachschaften und Lehrende beantworten Fragen auf der Messe im Foyer des Audimax. (lf) Der „Ehrbare Kaufmann“ Angehende Führungskräfte müssen aufgrund der Globalisierung immer mehr in internationalen und interkulturellen Zusammenhängen denken und handeln. Deshalb bietet die Hamburg School of Business Administration ein Masterprogramm nach dem Leitbild des „Ehrbaren Kaufmanns“ an. In Bereichen wie „Governance“ und „Business Ethics“ sollen den Studierenden die typisch hanseatischen Werte vermittelt werden, mit denen die Kaufleute in Hamburg über Jahrhunderte hinweg erfolgreich Handel getrieben haben. Die Studiengänge „Global Management and Governance“ und „Business Administration und Honourable Leadership“ werden vollständig in englischer Sprache angeboten und sind als berufsbegleitende Studiengänge konzipiert. (lf) ERFOLG MALER WENN DER KUNDE ES ERLAUBT, IST KREATIVITÄT ANGESAGT Hier darf man Farbe bekennen 83 Sie organisieren das Gesundheitswesen Laura Fölmer Streichen, lackieren, Fassaden beschriften und Keller sanieren: Das Maler- und Lackiererhandwerk ist überaus vielseitig. Wolff und seine Kollegen sogar schon um halb zwei frei. Jedenfalls, wenn sie mit ihrer Arbeit im Plan liegen. Einfach mit einem Blick auf die Uhr den Pinsel fallen zu lassen, geht natürlich nicht. Eine gewisse Flexibilität und Kundenorientierung erwartet Wolffs Chef, Thomas Rath, schon von seinen Mitarbeitern. „Wir suchen Bewerber mit großer Motivation, die verantwortungsYvonne Scheller bewusst und zuverlässig sind.“ Rechnen sollten sie allerdings „Ich arbeite gern mit Farben, und auch können, betont der selbstdas kann ich mich hier natürlich ständige Maler- und Lackiererrichtig ausleben“, erklärt Janine meister. „Denn sie müssen beiKlockmann ihre Berufsentschei- spielsweise eine Wandfläche dung, die sie in den Malerbetrieb ebenso berechnen können wie Grafic geführt hat. Die 20-Jäh- die Zutaten zum Anmischen von rige steht im Sommer vor ihrer Anstrichstoffen.“ Auch dürften Gesellenprüfung zur Malerin und die angehenden Handwerker keiLackiererin. Wenn ein Kunde sei- ne Angst vor Schmutz und Farbne Wand zum Beispiel in Gelb ge- spritzern haben. Zwar sind Fraustrichen haben möchte, zeigt en längst in der Branche etaKlockmann ihm, wie viele Nuan- bliert, „aber es ist eben kein Becen von Gelb es gibt. Und wenn ruf für Frauen, die sich um ihre langen Fingernägel der Gelbton feststeht, sorgen“, lacht Rath. gilt es, die richtige Auf ein grundsätzTechnik festzulegen. „Innerhalb der lich gepflegtes Äuße„Da gibt es die Wisch-, die Glätte-, Vorgaben unserer res hingegen legt er schon Wert, schließdie Wickel-, die Kunden ist es lich arbeiten seine Lasuroder die ein wirklich Mitarbeiter bei vieSchwammtupf-Techkreativer Beruf.“ len Kunden zu Haunik“, zählt sie auf. Frederick Wolff se. Dabei sind Tat„Es gibt so viele Mögtoos für ihn kein Prolichkeiten, mit Farbe ganz unterschiedliche Wirkun- blem, „Metall muss aber raus aus gen zu erzielen, das liebe ich an dem Gesicht, jedenfalls in meimeinem Beruf.“ Auch die Vielsei- nem Unternehmen“. Zu bieten haben Rath und die tigkeit in ihrem Berufsalltag ist genau nach ihrem Geschmack. anderen Betriebe seiner Innung „Wir sind immer in Bewegung, ein ausgesprochen anspruchsgehen immer wieder mit anderen volles und vielseitiges AufgabenMenschen um. Das ist jedes Mal gebiet. Zum Leistungsspektrum neu und interessant, denn es geht von Malerei- und Lackierbetriedarum, die jeweiligen Wünsche ben gehören neben Maler-, Tapeund Erwartungen zu erspüren. zier- und Lackierarbeiten auch Täglich ins Büro und den ganzen Fassadenmalerei oder -beschrifTag vor dem PC zu sitzen, das tung, Bodenbelagsarbeiten oder Aufgaben des Bautenschutzes, wäre nichts für mich.“ Auch Frederick Wolff schätzt wie etwa Betoninstandsetzung, die Abwechslung, „von Auftrag Kellersanierung oder Korrosizu Auftrag, von Baustelle zu Bau- onsschutz. Zudem wird die dreistelle“. Mit Baustelle meint Wolff jährige Ausbildung in drei versowohl seinen aktuellen Arbeits- schiedenen Fachrichtungen anplatz, ein im Bau befindliches geboten: Gestaltung und InstandMehrfamilienhaus in Lokstedt, haltung, Bauten- und Korroals auch einen Privathaushalt in sionsschutz sowie Kirchenmaledem etwa die Decke und Wände rei und Denkmalpflege. Dass die Arbeit in diesem einen neuen Look bekommen sollen. „Innerhalb der Vorgaben des Handwerksberuf weit über bloKunden ist es ein wirklich krea- ßes Pinselschwingen hinausgeht, tiver Beruf“, betont der 21-Jähri- sei vielen gar nicht bewusst, weiß ge. Einziger Nachteil: „Das frühe Rath. „Unsere Innung hat desAufstehen – um sieben Uhr ist halb gerade einen InformationsArbeitsbeginn.“ Dafür lockt ein film über den Beruf gedreht und früher Feierabend. Nachmittags bei ,Berufenet‘ ins Internet geum halb fünf, freitags haben stellt.“ Sie arbeiten bei Krankenversicherungen, in Pflegediensten, Arztpraxen und Krankenhäusern. Der Gesundheitssektor boomt – und damit wird auch der Beruf der Kaufleute im Gesundheitswesen immer populärer. Die Kaufleute planen und organisieren Verwaltungsvorgänge und Dienstleistungen in allen Bereichen, die mit Gesundheit und Pflege zu tun haben. Sie beschäftigen sich mit Sozial- und Gesundheitsrecht, betreuen Kunden und Patienten oder sie beobachten das Marktgeschehen im Gesundheitswesen. Eine dieser Kauffrauen ist Pauline Schneider, Mitarbeiterin bei der Techniker Krankenkasse in Hamburg. Seit zwei Jahren absolviert die junge Frau eine Ausbildung im Versicherungsunternehmen und arbeitet im Moment im Fachreferat „Geldleistung, Pflege, Hilfsmittel“. „Besonders die Beschäftigung in dieser Abteilung eröffnet mir einen guten Einblick in das Gesundheitssystem“, sagt die 23Jährige. „Dort wird zum Beispiel alles rund um Pflege bearbeitet, ich werte zurzeit Daten zur häuslichen Krankenpflege aus und kann bereits als Auszubildende an wichtigen Projekten in meiner Abteilung mitarbeiten.“ Die Hamburgerin hat sich für eine Ausbildung bei einer Krankenkasse entschieden, weil sie sich so einen Blick „auch über den Tellerrand hinaus“ erhofft. „In diversen Praktika, wie zum Beispiel im Krankenhaus, lernen wir Verwaltungsaufgaben kennen, und wir können sogar bei einer Operation zuschauen. Und die Abwechslung kommt, weil der Gesundheitssektor ja scheinbar unbegrenzte Aufgabenfelder mit sich bringt.“ Ein unbegrenztes Arbeitsfeld bedeutet gleichzeitig eine große Nachfrage an Kaufleute mit zusätzlichen Kompetenzen im me- DREI FACHRICHTUNGEN IM ANGEBOT Ausbildungsinhalte: Die dreijährige Ausbildung zum Maler- und Lackierer wird in drei Fachrichtungen angeboten: Gestaltung und Instandhaltung, Bauten- und Korrosionsschutz und Kirchenmalerei und Denkmalpflege Voraussetzungen: Ausbilder fordern mindestens einen Hauptschulabschluss. Und attraktive Karrierechancen habe das Handwerk auch noch zu bieten. Karrierechancen: Aufgrund eines massiven Fachkräftemangels haben junge Handwerke eine gute Jobperspektive. Vergütung: Auszubildende verdienen in der Regel zwischen 362 Euro im ersten und 508 Euro im dritten Lehrjahr, exklusive Fahrgeld. Weiterbildungsmöglichkeiten: Nach der Gesellenprüfung folgt zunächst der Vorarbeiterschein, dann der Abschluss als Baustellenleiter und der Maler- und Lackierer-Meister. Später kann man sogar ein BachelorStudium anschließen, um entweder als Führungskraft in einem Unternehmen zu arbeiten oder sich mit einem eigenen Betrieb selbstständig zu machen. (ysch) Um sieben Uhr geht es zwar schon los, doch dafür haben Azubi Frederick Wolff und seine Kollegen um halb fünf Feierabend. FOTOS: HEINER KÖPCKE + Im Bereich Logistik am UKE organisiert Christiane Körner Materialund Patiententransporte. FOTO: KÖPCKE dizinischen Bereich. Chancen, in dieser Marktlücke Karriere zu machen, haben besonders die Menschen mit medizinischer Vorbildung. In der Deutschen Angestellten Akademie (DAA) können sich Berufstätige zusätzlich qualifizieren. „Unser Angebot nutzen größtenteils Leute, die eine Affinität für Berufe im Gesundheits- und Pflegebereich besitzen“, sagt Toni Schmiederkal von der DAA. „Damit meine ich zum Beispiel Mitarbeiter einer Apotheke und Arzthelferinnen.“ Bewerbungsvoraussetzung für die Weiterbildungsmaßnahmen sind sowohl ein Realschulabschluss als auch eine mehrjährige Tätigkeit im Gesundheitsbereich. Für die schulische Ausbildung von künftigen Kaufleuten im Gesundheitswesen ist in Hamburg die Berufliche Schule Bramfelder See zuständig. „80 Prozent der Ausbildung ist rein kaufmännisch, der Rest ist auf den medizinischen Bereich ausgerichtet“, erklärt Christiane Kühne, Ausbildungskoordinatorin für diese Berufssparte. „Aber es bietet sich dann ja an, dass man sich im Bereich Rechungswesen zum Beispiel mit Krankenkassenabrechnungen beschäftigt.“ Als Diplomkauffrau im Gesundheitsbereich am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) kümmert sich Christiane Körner um den Bereich Logistik. „Wir koordinieren beispielsweise den Material- und Patiententransport in der Klinik“, sagt die 26 Jahre alte Hamburgerin. „Und wenn es in diesen Prozessen Probleme gibt, dann ist es meine Aufgabe, mit den Beteiligten dafür kostengünstige und sinnvolle Lösungen zu finden.“ Der immer stärker werdende Kostendruck im Gesundheitswesen macht die Organisation solcher Abläufe durch Fachkräfte wie Christiane Körner immer wichtiger. „Denn auch im Gesundheitswesen muss gespart werden – und da sind Kaufleute unerlässlich.“ BERUF 84 ERFOLG Sonnabend/Sonntag, 20./21. Februar 2010 UHRMACHER WER DIESE AUSBILDUNG GUT ABSCHLIESST, FINDET EINEN ARBEITSPLATZ Nichts für zwei linke Hände Mechanische Uhren sind wieder total gefragt. Für ihre Reparatur braucht man Geduld und Fingerspitzengefühl. Chan Sidki-Lundius Wenn Yela-Maria Motzkus wissen möchte, wie spät es ist, dann schaut sie prinzipiell nicht auf ihr Handy, sondern auf ihre Armbanduhr. An ihrem Handgelenk trägt sie eine Quarzuhr aus den Siebzigerjahren von Eterna, die wie am Schnürchen läuft. Wenn sie das nicht täte, wäre das kein Problem für Yela-Maria, denn sie macht eine Ausbildung zur Uhrmacherin. Die 21-Jährige aus Seevetal ist eine der ganz wenigen Auszubildenden, die in einem Betrieb lernen. Fast alle angehenden Uhrmacher aus dem norddeutschen Raum besuchen die Berufsfachschule für Uhrmacher an der Beruflichen Schule Farmsen G 16. Der Unterricht in Praxis und Theorie dort entspricht im Großen und Ganzen der betrieblichen Ausbildung. Pro Jahr werden 30 Schüler neu an der Schule aufgenommen. Im zweiten und dritten Ausbildungsjahr stehen Betriebspraktika in Uhrenfachbetrieben an. Yela-Maria ist froh, dass sie in der Servicewerkstatt der Firma Grube in Holm-Seppensen gelandet ist. Hier ist sie ganz nah dran an schönen alten Wanduhren, an feinen mechanischen Uhren oder großen Standuhren. In ihrem ersten Ausbildungsjahr hat sie zunächst den Umgang mit Materialien wie Stahl und Messing sowie Grundlagentechniken erlernt. Sie hat kleinere Reparaturen durchgeführt, zum Beispiel Lager an Großuhrwerken ersetzt, Batterien gewechselt und Zapfen poliert. Mittlerweile ist die angehende Uhrmacherin im zweiten Ausbildungsjahr. Jetzt darf sie sich mit Reparaturarbeiten von Großuhren und zunehmend von Es fällt ja schon schwer genug, morgens vorm Kleiderschrank das Richtige auszusuchen. Chic oder cool, schwarz oder bunt? Wie soll man erst eine Entscheidung treffen, von der die Zukunft abhängt? Zum Glück gibt’s dafür Ratgeber. Wir stellen hier zwei vor, die euch weiterhelfen, damit ihr nicht im Buchladen wieder die Qual der Wahl habt … Bei Eichborn erschien für 16,95 Euro von Dieter Herrmann und Angela Verse-Herrmann: 1000 Wege nach dem Abitur. Ausbildungsberufe und Studiengänge werden vorgestellt, Bewerbungsschreiben für unterschiedliche Fachrichtungen formuliert, schrittweise der ganze Sektor Berufswahl, inklusive Finanzierung, abgegrast. Ihr beantwortet mithilfe des Ratgebers eure eigenen Fragen: Berufsausbildung oder Hochschulstudium? Mit hilfreichen Orientierungstests. Taschen- und Armbanduhren befassen. „Je kleiner die Uhrwerke sind, desto feiner muss gearbeitet werden. Da braucht man viel Geduld und Fingerspitzengefühl. Wer zwei linke Hände hat, ist in diesem Beruf daher falsch“, sagt Yela-Maria. Zu den Geräten, mit denen sie arbeitet, gehören Drehmaschinen, Pinzetten, Schraubendreher, Zangen, Feilen und Sägen. Eine Lupe ist auch dabei. Die klemmt sie sich vor ein Auge, etwa wenn sie mit der Pinzette Rädchen, Hebel und Federn platziert oder an Schräubchen mit weniger als einem Millimeter Gewindedurchmesser dreht. Einige Arbeiten nehmen viel Zeit in Anspruch. Deshalb sollten Uhrmacher sehr geduldig sein. „Aber wenn wir dann eine Uhr wieder zum Laufen gebracht haben, ist das ein echtes Erfolgserlebnis“, schwärmt die Auszubildende. In ihrem dritten Ausbildungsjahr werden Yela-Maria vor allem mechanische Uhren beschäftigen. Die teilweise sehr wertvollen Modelle mit hoch kompliziertem Innenleben sind wieder total gefragt und kosten teilweise so viel wie ein Kleinwagen. „Da werden Fachkräfte gebraucht, die die Technik beherrschen", sagt Yela-Marias Chef Heiko Grube, der auch Geschäftsführer der Uhrmacher-Landesinnung Hamburg ist. Wie er berichtet, sei der Bedarf an Uhrmachern im Süden Deutschlands größer als im Norden. Aber er macht Mut: „Wer seine Ausbildung gut abschließt, findet einen Arbeitsplatz. Viele Kollegen wechseln auch in den Instrumentenbau. Da ergeben sich viele Jobmöglichkeiten.“ Yela-Maria möchte nach der Ausbildung weiter in ihrem Beruf arbeiten, wahrscheinlich sogar den Meister machen. Dafür würde sie auch in den Süden ziehen, wenn es sein muss. Und einen großen Traum, den will sie sich unbedingt noch erfüllen. Irgendwann möchte sie eine schöne, ältere Schweizer Uhr mit Handaufzug und Lederarmband am Handgelenk tragen. Wenn sie davon spricht, merkt man ihr an, wie sehr sie Uhren liebt. Sie hat ihren Traumjob gefunden! Medienschule für Haupt- und Realschüler GUTE AUSSICHTEN RUND UM DIE UHR Ausbildungsdauer: drei Jahre. Bewerbsschluss G 16: 31. März. Kein Schulgeld, jedoch Kosten für Kleinwerkzeuge, Bücher, Material oder Uhrenteile (gesamt etwa 500 Euro). Voraussetzung: mindestens Hauptschulabschluss, logisches Denken, gute Noten in Mathematik und Physik. Außerdem: handwerkliches Geschick, Spaß am Detail, Augenmaß und räumliches Vorstellungsvermögen. Buch-Tipps Verdienst: zwischen 420 und 570 Euro monatlich in der betrieblichen Ausbildung. Berufsanfänger steigen mit rund 1500 Euro ein. Aussichten: gut, besonders in Süddeutschland, Frankreich und Schweiz. Infos: www.g16hamburg.de, Landesinnung, Fachverband für Uhren und Zeitmesstechnik. Obermeister Ralf Schulze, Tel. 764 53 61, oder Heiko Grube (Gschf.), Tel. 23 80 02 20. (csl) Pinzette und Lupe gehören zu Yela-Marias alltäglichen Arbeitsgeräten. FOTO: H. KÖPCKE + Zwei Informationsabende über staatliche Ausbildungsgänge im Medienbereich bietet die Berufliche Medienschule Hamburg-Wandsbek an. Ein Ausbildungsangebot richtet sich an Schüler mit Hauptschulabschluss, die sowohl einen mittleren Bildungsabschluss als auch eine Grundbildung im Bereich Medien zur Vorbereitung einer Ausbildung erwerben möchten. Unterrichtet werden unter anderem Sprache und Kommunikation sowie Projektmanagement. Info-Abend am 2. März, 18 Uhr. Eine zweijährige Ausbildung zum staatlich geprüften kaufmännischen Medienassistenten kommt für Realschulabsolventen infrage, die Interesse an multimedialer Produktion haben. Hier erarbeiten sich die Schüler in fächerübergreifenden Projekten unter anderem einen Überblick über die Medienlandschaft, konzipieren und produzieren eigene Audiound Videoprodukte. Es gibt die Möglichkeit zum Abschluss der Fachhochschulreife. InfoAbend: 4. März, 18 Uhr. Adresse: Eulenkamp 46. Infos unter Tel. 42 89 51-11, Internet: www.medienschulehamburg-wandsbek.de (wlan) Aus dir wird was! Denis Buss, Anke Tillmann, Einstieg-Verlag, 10 Euro. Der zuversichtlich stimmende Titel macht doch schon gleich bessere Laune. Und stimmt ja auch – irgendwas wird aus jedem. Dass alle die passende und bestmögliche Berufs- oder Studienwahl in diesem Dschungel da draußen finden, dafür sorgt diese Lektüre, unter anderem mit Fragebögen und Tipps für die eigene Stärkenanalyse. Ihr erhaltet alle aktuellen Infos für die äußerst spannende Zeit nach dem Schulabschluss, egal ob Auslandsaufenthalt, Praktikum oder Studienplatz. Themen von Au-pair bis ZVS werden besprochen, praktisch aufbereitet in den Kapiteln „Orientierung“, „Ideensuche“, „GapYear“, „Bewerbung“, „Ausbildung“ und „Studium“. Autor Denis Buss betont: „Jeder kann seinen Traumberuf finden.“ (wlan) WER VERDIENT WIE VIEL? Ausbildungsvergütung Tarifliche Vergütungen im Durchschnitt aller Ausbildungsjahre pro Monat in Euro. Eine Auswahl. West Ost Binnenschiffer/in Maurer/in Kaufmann/frau für Versicherungen und Finanzen Elektroniker/in für Gebäude und Infrastruktursysteme Industriemechaniker/in Industriekaufmann/frau Kaufmann/frau im Einzelhandel Verwaltungsfachangestellte/r Kraftfahrzeugmechatroniker/in Koch/Köchin Bürokaufmann/frau Gärtner/in Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungsund Klimatechnik Medizinische/r Fachangestellte/r Tischler/in Elektroniker/in (Energieund Gebäudetechnik) Bäcker/in Florist/in Friseur/in Maler/in und Lackierer/in 925 925 859 679 817 817 799 789 758 670 665 592 566 563 542 776 744 683 602 638 449 448 453 424 541 344 522 448 518 372 510 457 424 419 399 Stand: 2008 Quelle: Bundesinstitut für Berufsausbildung 409 351 312 266 373