Armenien – geheimnisvolles Land im Schatten des Ararat
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Armenien – geheimnisvolles Land im Schatten des Ararat
Institut für Politikwissenschaft Die Fachhochschule Kärnten und die Universität Innsbruck veranstalten im Rahmen des Universitätslehrganges Politische Bildung/MSc-Programm in Kooperation mit der DonauUniversität Krems sowie dem Netzwerk netPOL eine weitere Studienreise: Armenien – geheimnisvolles Land im Schatten des Ararat Die Religion, eine eigene Schrift und der Berg Ararat prägen die armenische Identität. Die Landung der Arche Noahs am Ararat ist der Anfang der Geschichte des alten Armeniens. Der bis heute von der Türkei geleugnete Völkermord vor 100 Jahren ist hingegen der Ursprungmythos des modernen armenischen Staates. Am 24. April 1915 wurden auf Befehl der damaligen türkischen Regierung hunderte armenische Intellektuelle in Istanbul verhaftet, deportiert und ermordet. Laut armenischer Version war das das Startsignal für den ersten Völkermord im 20. Jahrhundert. Bis zu 1,5 Millionen Armenier sollen ihm zum Opfer gefallen sein. Franz Werfel, ebenfalls 1938 zur Flucht gezwungen, hat ihnen ein literarisches Denkmal gesetzt. In Armenien gilt er seither als Volksheld. Rund 3 Millionen Menschen leben heute in dem kleinen Gebirgsland am Kaukasus, das als erstes christliches Land überhaupt gilt. Armenien war allerdings immer schon ein Auswanderungsland und auch heute verlassen es vor allem gut ausgebildete und junge Menschen. Derzeit wird die armenische Diaspora auf rund sieben Millionen Menschen geschätzt. Bekannteste Vertreter sind z.B. Charles Aznavour, Cher, Andre Agassi, Garri Kasparow, Kim Kardashian oder Kirk Kerkonian. Mehr als 80 Prozent der in Armenien Verbliebenen erhalten daher per Überweisung finanzielle Hilfe von Verwandten und Freunden aus dem Ausland. Das ist auch notwendig, denn das Land ist in einer Art Belagerungszustand. Ohne eigene Energiequellen oder nennenswerte Bodenschätze ist eine autonome wirtschaftliche Entwicklung kaum möglich. Hauptsächlich erschwert wird die Entwicklung Armeniens aber durch die problematischen Beziehungen zu den Nachbarländern. So sind die längsten Grenzen zur Türkei im Westen und zu Aserbaidschan im Osten geschlossen. Der Erzfeind Türkei weigert sich den Genozid anzuerkennen. Mit Aserbaidschan gibt es (nach dem Krieg um die mehrheitlich armenisch bewohnte Enklave Bergkarabach) seit 1994 lediglich einen Waffenstillstand. Nur in Richtung Georgien im Norden und Iran im Süden sind Übertritte und somit auch diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen möglich. Mit Georgien verbindet die Armenier hauptsächlich das gemeinsame Selbstverständnis, das östliche Bollwerk des christlichen Abendlandes zu sein. Die faktische Monopolstellung Georgiens bei allen Importen per Schiff führt aber oft zu überhöhten Preisen. Der südliche Nachbar, die islamische Republik Iran, treibt Handel mit Armenien und ist auch beliebtes Reiseland für Iraner, denn dort ist vieles erlaubt, was im eigenen Land verboten ist. Armenien ist heute nach 70 Jahren Sowjetherrschaft zwar seit 1991 eine unabhängige Republik, dennoch ist sie nach wie vor vollkommen von Russland abhängig. Durch ihre Militärpräsenz sichern die Russen die armenischtürkische Grenze, sie liefern Gas und Kredite. Doch trotz der aussichtlosen wirtschaftlichen Lage bietet Armenien 3.000 Jahre Kultur zwischen Ost und West und ein Volk, das trotz ständiger territorialer Bedrohung und Auswanderung seine Identität bewahren konnte. Unsere Reise führt uns in die Hauptstadt Jerewan mit ca. 1,2 Mio. Einwohnern. Von Khor Virap werfen wir einen Blick auf den Ararat, der hinter der türkischen Grenze für die Armenier weiter unerreichbar bleibt. Etschmiadzin ist das religiöse Zentrum der armenisch-apostolischen Kirche, die als die älteste Staatskirche der Welt gilt. Schon im Jahr 301 haben die Armenier offiziell das Christentum angenommen. Weiters fahren wir auf der Schnellstraße Tbilissi(Tiflis)Teheran in die zweitgrößte Stadt Gyumri, wo die Caritas sehr aktiv ist. Weitere Stationen sind der Sevansee (mit dem Sevankloster) sowie das Höhlenkloster Geghard und der Tempel in Garni. Termin: Kosten: 28.8.-5.9.2015 € 1.295.- Flug mit LOT ab Wien über Warschau nach Jerewan Abflug von Wien am Freitag, 28.8. um 19.30 Uhr Rückkehr nach Wien am Samstag, 5.9. um 8.45 Uhr Im Preis inkl.: EZ-Zuschlag € 199.Flug, Übernachtung im DZ in Mittelklassehotels mit Frühstück, Transfers im Land, Eintritte und Führungen. Begleitung und Organisation: Dr. Richard Hussl (Institut für Politikwissenschaft, Universität Innsbruck) und Dr. Kathrin Stainer-Hämmerle (FH Kärnten). Nähere Informationen und Anmeldung: Dr. Kathrin Stainer-Hämmerle Fachhochschule Kärnten, Europastraße 4, 9524 Villach Tel: 05 90500 1216 [email protected]