Erlebnisbericht der Schweizer Delegation an der Expo Science

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Erlebnisbericht der Schweizer Delegation an der Expo Science
Thomas Eppenberger, Johannes Kapfhammer, Stephan Hauser
Erlebnisbericht der Schweizer Delegation an der
Expo Science International in Abu Dhabi
United Arab Emirates / 11. - 20. Sept. 2013
Mittwoch – Freitag: Anreise – Dubai – Abu Dhabi
Am Nachmittag des 11. September ging es endlich los in die Vereinigten Arabischen Emirate.
Nach einem langen Flug kamen wir voller Vorfreude in Dubai an. Bereits am Flughafen zeigte
sich anhand der Architektur und der Dimensionen, auf was für Superlativen wir uns in
diesem Land freuen konnten. Als wir uns aus den klimatisierten Gebäulichkeiten begaben,
fühlten wir erstmals die 40°C Lufttemperatur des arabischen Sommerklimas. Dank des
grossen Angebots, hatten wir sehr schnell ein Taxi, welches uns zum Hotel brachte.
Am nächsten Tag erwartete uns ein reichhaltiges Buffet zum Frühstück und so konnten wir
gut gestärkt unseren ersten Tag in Dubai beginnen. Mit der Metro Dubai besuchten wir
bekannte Sehenswürdigkeiten wie das World Trade Centre, die Emirates Towers und viele
weitere. Doch auch die Shopping Malls sind
Sehenswürdigkeiten für sich, so legten wir einen
Zwischenstopp in der Dubai Mall ein und waren nicht
schlecht erstaunt, als wir plötzlich mitten im
Einkaufszentrum vor einer Eisbahn oder einem mehrere
Stockwerke grossen Aquarium standen. Nun ging es
jedoch zum wortwörtlichen Höhepunkt in Dubai und zwar
dem Burj Khalifa, dem höchsten Gebäude der Welt und
mit dem drittschnellsten Aufzug der Welt in den 124 Stock.
Es bot sich uns eine fantastische Aussicht über fast ganz
Dubai. Nach diesem tollen Erlebnis beschlossen wir zu
einem der bekanntesten und luxuriösesten Hotels, dem
Burj Al Arab, zu fahren. Auch hier konnte wieder einmal
mehr die vielfältige Architektur bestaunt werden.
Schon bald stand die Reise nach Abu Dhabi an. Dank der
guten Infrastruktur konnten wir mit einem Bus direkt
von Dubai nach Abu Dhabi reisen und bekamen
einen Eindruck von der Landschaft ausserhalb der
grossen Städte. Angekommen in Abu Dhabi fiel
sofort die grosse Anzahl an gepflegten Grünflächen
und Springbrunnen auf. Als erstes Sightseeing-Ziel
stand die drittgrösste Moschee der Welt, die Scheich
Zayid Moschee, auf dem Programm.
Thomas Eppenberger, Johannes Kapfhammer, Stephan Hauser
Samstag – Mittwoch: 65 Nationen – 600 Projekte – Expo Sciences International
Schon der Anblick des Abu Dhabi National
Exhibition Centers lässt erahnen, dass die
Ausstellung etwas grösser ausfallen würde
als der Nationale Wettbewerb. 1400
Teilnehmer aus 65 Nationen sagen die
offiziellen Zahlen, Mexiko stellte mit 150
Leuten die grösste Delegation. Die Expo
fand in einer einzigen riesigen Halle statt
(siehe Bild). Doch sie war nicht nur gross,
sie war gut besetzt. Immer zwei Projekte
bekamen einen Stand mit 2 Tischen und Stühlen und 5 Stellwände für Plakate. Eigens für die
Ausstellung wurde ein Teppichboden verlegt, der die Stände begrenzte. Ergänzend zu den
Projekten von uns Jungforschen gab es noch ein paar landestypische Infostände wie zur
Ölverarbeitung oder über Kamelmilch-Drinks.
Als am ersten Ausstellungstag die
Expo
offiziell
mit
dem
Durchschneiden des Roten Bandes
geöffnet wurde, war noch nicht viel
los, aber langsam füllte sich die Halle
mit Schulklassen. (siehe unten
stehendes Bild) Die Jüngsten kamen
kaum mit dem Kinn bis zum Tisch und
wurde von uns mit Schweizer
Schokolade und einer vereinfachten
Kurzversion
unserer
Projekte
abgespeist (wir fanden sie sehr “herzig”), ältere Gymnasiastinnen und Gymnasiasten
konnten aber durchaus verstehen, um was es ging. Vereinzelt kamen auch ältere Besucher
vorbei, mit welchen wir interessante und detaillierte Gespräche über unsere Arbeit halten
konnten. Über Mittag verschwanden die Schulklassen und leider gab es am Nachmittag sehr
wenig Studenten und öffentliches Publikum, die freiwillig kamen. Dies gab uns die
Gelegenheit unsere Stände zeitweise zu verlassen und die Projekte anderer Länder zu
besuchen. Es war hochinteressant, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Wir lernten
einiges und knüpften neue Kontakte. Im Vergleich zum nationalen Wettbewerb wurde
Nachhaltigkeit und billige Infrastruktur viel mehr thematisiert, vor allem von Teilnehmern
aus Schwellen- und Entwicklungsländern. Sehr interessant war natürlich auch das
Kennenlernen von fremden Kulturen und Religionen aus der ganzen Welt.
Am zweiten Ausstellungstag kommt der Scheich! Bereits am Tag vorher wurde Johannes
informiert, dass ein VIP an seinem Stand vorbeikommen würde. Den ganzen Vormittag
wurden die Stände am Eingangsbereich abgesperrt. Am Mittag kam eine ganze Schar von
Thomas Eppenberger, Johannes Kapfhammer, Stephan Hauser
traditionell weissgewandter Männer kurz vorbei, blieb aber nicht an den vorgesehenen
Ständen stehen. Dabei waren sieben Minister und Scheich Mansour Bin Zayed Al Nahyan,
Vizepräsident der Vereinigten Arabischen Emirate und u. A. Hauptanteilseigner des
Fußballklubs Manchester City.
Nachdem sich die ganze Aufregung der Organisatoren mit der Verabschiedung des Scheichs
gelegt hatte, ging es wieder zum gewohnten Ablauf über. Der Nachmittag war, wie tags
zuvor, eher ruhig und so hatten wir gemütlich Zeit, uns die anderen Projekte genauer
anzusehen. Besonders erwähnenswert ist dabei das Gespräch, das Thomas und Johannes mit
einer lokalen Schülerin aus den arabischen Emiraten führen konnten. Es ging hauptsächlich
um die Bedeutung und Verwurzelung des Islams in ihrer Kultur. Auch die Stellung der Frau
und das Kopftuch (welches in der Schweiz schon für einige hitzige Diskussionen sorgte)
konnten offen angesprochen werden. Es war sehr interessant, ihre Sichtweise zu diesen
Themen zu hören.
Um den Tag noch gemütlich ausklingen zu lassen, suchten wir (mit etwas Mühe) eine Bar im
benachbarten Luxushotel (siehe untenstehendes Bild) auf.
Einmal mehr waren wir von der
futuristischen Architektur der Gebäude in
Abu Dhabi beeindruckt. Das Gleiche galt für
die sehr noble und teure Innenausstattung
des Hotels und selbstverständlich auch für
die Getränkepreise der Bar. Nach dieser
Kostprobe der arabischen High-Class war es
schon wieder Zeit, uns von dem einen
klimatisierten Gebäude durch die arabische
Hitze zum anderen klimatisierten Gebäude
(unserem Hotel) zu kämpfen.
Der nächste Tag versprach (so dachten wir)
eher ruhig zu werden, da der sogenannte
"women's day" auf dem Programm stand.
Doch wie sich zeigte, fanden unsere
Schweizer Schokolade und SchweizerFlaggen-Pins noch mehr Bewunderer als die
Tage zuvor. So waren wir den ganzen
Morgen
durchgehend
mit
Projekterklärungen und dem Anbieten von SwissChocolate schwer beschäftigt. Falls es mal
eine Pause gab, wurde die gleich durch das Fotografieren oder fotografiert werden von und
mit anderen Ausstellern gefüllt. Nach diesem schweisstreibenden Morgen waren wir
Thomas Eppenberger, Johannes Kapfhammer, Stephan Hauser
natürlich froh über den lockeren Nachmittag. Nach einem letzten Besichtigen anderer
Stände räumten wir unsere eigenen Boxen ab. Schliesslich mussten wir am Abend bereit für
den "Cultural Evening" sein. An diesem amüsanten
Abendanlass war das Ziel, das eigene Land und
Kultur zu präsentieren und andere Länder und ihre
Lebensweisen und Werte kennen zu lernen.
Zu Beginn des Anlasses war das nachgebaute
arabische
Dorf
das
Highlight.
Neben
Nomadenzelten konnten wir ein echtes Kamel (auf
aufgeschüttetem Sand) bestaunen. Auch die
Falken, welche die Araber traditionell zum Jagen
brauchen, waren ein Highlight für viele Besucher. Zur Eröffnung des Abends wurde ein
traditioneller Tanz aus der arabischen Welt mit passender Musik vorgeführt und begeisterte
alle. Nigerianer, Tunesier und Brasilianer tanzten mit ihren eigenen Volkstänzen gleich mit.
Nachdem das riesige Buffet eröffnet war, konnten
wir etliche Shows der anderen Länder geniessen.
Oftmals war die landestypische Musik und der
jeweilige Volkstanz das Hauptthema.
Nach diesem gelungenen und sehr unterhaltsamen
Abend wurden zum letzten Mal noch fleissig
Souvenirs und Mitbringsel der eigenen Länder
getauscht.
Mittwoch und Donnerstag – Zeit für neue Entdeckungen
Der nächste Morgen war theoretisch zum Abbauen der Stände reserviert. Wir hatten jedoch
dies schon am Vorabend erledigt, so konnten wir den Morgen entspannt geniessen. Am
Mittwochnachmittag ging es für alle Teilnehmer ins Ferrari World. Dieser Themenpark bot
eine Vielzahl an Attraktionen unter denen auch die schnellste Achterbahn der Welt ist!
Am Donnerstag ging es als erstes ins National Center for Documentation and Resarch. Wir
erfuhren viele interessante Einzelheiten über die Entstehungsgeschichte und den Verlauf der
Entwicklung der Vereinigten Arabischen Emirate. Zudem erwartete uns ein vielseitiges und
reichhaltiges Büffet mit traditionellen arabischen Köstlichkeiten.
Als nächstes besuchten wir das Masdar Institute, eine Stadt welche vollständig durch
erneuerbare Energien versorgt werden soll. Bereits zu Beginn wurde die Fortschrittlichkeit
deutlich, als sich uns die Gelegenheit bot, mit den automatisierten Autos unseren Weg zur
Empfangshalle zurückzulegen. Im weiteren Verlauf unseres Besuches wurden wir sehr
Thomas Eppenberger, Johannes Kapfhammer, Stephan Hauser
freundlich durch die Gebäulichkeiten geführt und wir wurden über die verschiedensten
baulichen Maßnahmen zur Kühlung und Energiegewinnung informiert. So war es auch
erstaunlich, wie durch enges Aneinanderbauen der Häuser die leichte Brise aus der Wüste
beträchtlich zur Kühlung der Luft beitrug, so dass die Temperatur im Schatten tatsächlich auf
einen angenehmen Wert sank. Zusammenfassend ein sehr interessanter und auch den
Horizont erweiternder Besuch.
Während des Aufenthaltes in einem arabischen Land darf der
Besuch eines traditionellen Marktes natürlich nicht fehlen. So
beschlossen auch wir den Gold Souk und den Central Souk zu
besuchen. In der Tat war es ein Erlebnis, die Unmengen an
Gold mit eigenen Augen bestaunen zu können. Als wir an
einem traditionellen Gewürzladen vorbei kamen nutzten wir
die Gelegenheit, um einige einheimische Gewürze
einzukaufen. Zudem lehrte uns die sehr freundliche
Verkäuferin des Geschäftes einige arabische Vokabeln, was
für uns alle ein großer Spaß war.
Als krönenden Abschluss besuchten wir am späteren Abend
das Emirates Palace Hotel. Schon die Gartenanlage um das
Hotel versetze uns ins Staunen, doch als wir die Lobby mit den Echtgoldelementen betraten
hatte man endgültig das Gefühl hier sei Tausend und eine Nacht Wirklichkeit geworden.
Am Freitagmorgen hieß es für uns dann Koffern packen und wir traten die Rückreise nach
Dubai an, von wo wir zurück in die vertraute Heimat flogen.
Stephan Hauser
Thomas Eppenberger
Johannes Kapfhammer
Bernhard Geiser
26.9.2013 - Schweiz