Louis Trezevant Wigfall U.S. ARMY CAP BADGES Civil War

Transcrição

Louis Trezevant Wigfall U.S. ARMY CAP BADGES Civil War
Civil War
Die fünf Kommandeure der Texas
Brigade
Louis Trezevant Wigfall
Louis Trezevant Wigfall wurde in
Edgefield District, South Carolina,
am 21. April 1816 geboren und
besuchte zunächst die University of
Virginia, später dann das South
Carolina College. Dieses (die spätere
University of South Carolina) verließ
er nach seiner Graduierung im Jahre
1837 und diente daraufhin als
Sergeant im Seminolenkrieg, der von
1836 - 1842 dauerte. Louis T.
Wigfall
wurde
1839
zur
Anwaltskammer von South Carolina
zugelassen
und
begann
eine
beineidenswerte
Laufbahn
als
Duellant aufzubauen. Unter anderem
tötete er einen Mann und wurde beim
Duell mit Preston Brooks verwundet,
er hatte allerdings seinen Gegner
ebenfalls verwundet.
Im Jahre 1848 zog Wigfall nach
Marshall, Texas und eröffnete dort
eine Anwaltspraxis. Er diente in
beiden Kammern der gesetzgebenden
The Crumb-Town Epitaph
Körperschaft des Staates und wurde
im Herbst 1859 in den Senat der
Vereinigten Staaten gewählt. Als
Senator half er den Crittenden
Kompromiss niederzuschlagen, setzte
sich für die Wiederaufnahme des
Sklavenhandels ein und unterstützte
aktiv die Sezession. Wigfall legte sein
Amt
am
23.
März
1861
vorübergehend nieder, blieb jedoch als
inoffizieller Beobachter für die
Konföderation in Washington. Am 11.
Juli 1861 wurde er schließlich vom
Senat ausgeschlossen.
Louis Trezevant Wigfall war ein
erbitterter politischer Feind Sam
Houstons, der den hitzköpfigen
Wigfall
häufig
als
"Senator
Wiggletail"
("Zappelphillip")
bezeichnete.
Wigfall diente als einer Adjutanten
Beauregards bei Fort Sumter und ließ
sich ohne Erlaubnis während der
Beschießung zum Fort rudern, in dem
Bestreben den Fortkommandanten
Anderson zur Kapitulation zu
bewegen. Am 28. August 1861 wurde
er zum Colonel des First Texas
Infantery Battalion, dem späteren First
Texas Infantery Regiment, befördert,
und am 21. Oktober 1861 ernannte ihn
Präsident Jefferson Davis zum
Brigadier-General und übertrug ihm
das Kommando über die Texas
Brigade in Virginia.
Louis T. Wigfall trat sein Kommando
am 20. Februar 1862 ab, um einen Sitz
im
Senat
der
Konföderation
einzunehmen,
da
ihn
die
gesetzgebende
Körperschaft
von
Texas zum Senator wählte. Wigfall
verblieb bis zum Kriegsende im
konföderierten Senat, war aber dabei
ständig ein Dorn im Auge von
Präsident Davis. Eine seiner letzten
Amtshandlungen im Senat war die
Durchsetzung des Gesetzentwurfes,
der General Robert E. Lee zum
Generalbefehlshaber
der
konföderierten Armeen machte.
Nach der Aufgabe von Richmond
entkam Wigfall nach England, wo er,
wie Judah P. Benjamin, als Anwalt
tätig wurde. Im Gegensatz zu
Benjamin kehrte er jedoch in die
Vereinigten Staaten zurück und ließ
sich 1872 in Baltimore, Maryland
nieder. Danach siedelte er im Januar
1874 nach Galvestone, Texas über.
Louis Trezevant Wigfall, einer der in
der Konföderation umstrittensten
Texaner, starb am 18. Februar 1874
Seite: - 1 -
und wurde auf dem Episcopal
Friedhof in Galvestone beigesetzt.
Von: John R. Ringo
© by Bodo Gortzitza, 2003
Quellenhinweis:
Wright/Simpson: Texas in the War
1861-1865
U.S. ARMY CAP BADGES
Oben:
Officier Artillery + Cavallery
Unten:
Soldat Artillery + Cavallery
Oben:
Officier Infantery + Sharpshooters
Unten:
Soldat Infantery + Sharpshooters
Oben:
Officier Ordnance + Signal Corps
Unten:
Soldat Ordnance + Signal Corps
The Crumb-Town Epitaph
And starved at P'int Lookout;
I cotch the "roomatism,"
A-campin' in the snow,
But I killed a chance o'Yankees,
I'd like to kill some, mo'.
Oben:
Officier Engineers Corps +
Topgraphical Engineers
Unten:
Soldat Engineers Corps
Staff Officier
Generals
5) Three hundred thousand Yankees
Is stiff in Southern dust;
We got three hundred thousand
Before they conquered us;
They died of Southern fever
And Southern steel and shot,
I wish they was three million
Instead of what we got.
6) I can't take up my musket
And fight 'em no more,
But I ain't a-going to love 'em,
Now that is sarten sure;
And I don't want no pardon
For what I was and am,
I won't be reconstructed
And I don't care a damn!
Liedertexte aus dem Bürgerkrieg
Teil II
I'm a good old Rebel
1) Oh, I'm a good old Rebel,
Now that's just what I am,
For this "Fair Land of Freedom"
I do not give a damn!
I'm gald I fit against it,
I only wish we'd won,
And I don't want no pardon
For anything I done.
2) I hates the Constitution,
This Great Republic, too,
I hates the Freedman's Buro,
In uniforms of blue;
I hates the nasty eagle,
With all his brag and fuss,
The lyin', thievin' Yankees,
I hates them wuss and wuss.
3) I hates the Yankee nation
And everything they do,
I hates the Declaration
Of Independence, too;
I hates the "glorious Union,"
'Tis dripping with our blood,
I hates their striped banner,
I fit it all I could.
4) I followed old Marse Robert
For four years, near abut,
got wounded in three places
DIE DEUTSCHEN
IM AMERIKANISCHEN
BÜRGERKRIEG
von
WILHELM KAUFMANN, 1911
Gleich zu Kriegsbeginn strömten
Deutsche zu den Fahnen der USA und
bildeten ein Regiment in Missourie
und das 8. New Yorker InfanterieRegiment, das lange Zeit unter dem
Namen >German Rifles< bekannt war.
Das erste Kavallerie - Freiwilligenregiment, die Erste New Yorker oder
>Lincoln<-Kavallerie,
war
auf
Betreiben
deutscher
Politiker,
besonders Carl Schurz, aufgestellt
worden.
Insgesamt stellten die deutschen
Gemeinden komplette Regimenter:
zehn Regimenter in New York, sechs
in Missouri, fünf in Pennsylvania, vier
in Wisconsin und drei in Illinois.
Deutsche waren Kompanie weise oder
als Einzelgruppen in zahlreichen
anderen Regimentern vertreten. So zur
Hälfte z. B. in dem berühmten 82.
Illinois-Regiment, das auch eine
jüdische Kompanie hatte.
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Einiges statistisches Durcheinander
bereitet auch die Tatsache, daß
Niederländer, Polen, Österreicher und
Schweizer oft als Deutsche gerechnet
werden.
Eine
deutsch-polnische
Brigade kämpfte im 11. Korps der
Potomac-Armee, das fast gänzlich aus
Deutschen bestand, und an allen
wichtigen Kämpfen im Osten mit
schweren Verlusten teilnahm.
General G. Weitzel (1835-1884)
(Union)
Es gab aber auch einen SchweizDeutschen Verband, der die rote
Fahne mit dem weißen Kreuz in die
Schlacht trug. Ein ganz besonderes
Kennzeichen
führte
das
42.
Pennsylvania-Regiment an der Mütze
- einen Hirschschwanz. Die Einheit,
aus Holzfällern und Waldläufern
zusammengesetzt, hatte bald den
Beinamen »bucktails« und war für
ihre Schießkünste berühmt. Die
Freiwilligen brachten zuerst ihre
eigenen Gewehre mit, wurden später
aber als Scharfschützen auch mit
Sharpsund
Spencergewehren
ausgestattet.
Neueinwanderer waren nicht nur in
den Mannschaften, sondern auch in
den
Generalsrängen
vertreten:
Unter den Brigadegenerälen waren:
neun Deutsche, vier Iren, zwei
Franzosen, je ein Russe, Pole, Ungar
und Spanier.
Importierte Offiziere sollten nach
Meinung
der
Regierung
in
Washington den Ausbildungsstand der
Unionsarmeen heben, und die
Botschafter in Europa waren stets
bemüht, deutsche und andere Offiziere
anzuwerben. Französische, britische
und preußische Adlige folgten dem
Ruf, integre Persönlichkeiten genauso
wie Abenteurer und Glücksritter. Zu
den ersten gehörten der preußische
Offizier Prinz Felix von Salm-Salm,
und ein Nachfahre jenes berühmten
Steuben, der Baron Otto von Steuben,
der bei Spotssylvania fiel. Die
Unionsarmeen weisen insgesamt 57
adlige deutsche Offiziere auf.
General Max Weber
(27.8.1824-15.6.1901),
Dokumentarfoto
(Union)
General Julius Stahel
Dokumentarfoto
(Union)
Kein Adliger, aber ein tapferer Mann
und unverdientermaßen unbekannt,
war Friedrich Fuger, ein deutscher
Feldwebel der 4. New Yorker
Artillerie, Batterie A. Während
Picketts Angriff bei Gettysburg
setzte er mit einem letzten
verbliebenen Geschütz den Kampf
fort, nachdem alle Offiziere seiner
Batterie gefallen waren. Sein Feuer
war entscheidend für den Widerstand
der Truppen auf der Cemetry Ridge.
Er erhielt eine Goldmedaille für
Tapferkeit.
Auch im Süden gab es Regimenter,
die
sich
aus
Volksgruppen
zusammensetzten. Louisiana war ein
traditionelles
Ansiedlungsgebiet
französischer
und
spanischer
The Crumb-Town Epitaph
Einwanderer, Texas hatte viele
deutsche Einwohner, die erst in den
letzten Jahren vor dem Krieg dorthin
gezogen waren.
Etwa ein Fünftel der weißen Texaner
war
deutschstämmig
oder
Neueinwanderer; ein großer Teil
dieser Menschen lehnte die Sezession
ab und floh im Verlauf der Wirren vor
politischen Verfolgungen in den
Norden.
Auch Richmond und Charleston
hatten zwischen 23 bis 26 Prozent
deutsche Einwohner. Kompanien aus
Deutschen existierten in fast allen
Staatsregimentern. Richmond rüstete
eine >Fremdenlegion< aus den Reihen
seiner Bewohner aus, die Kompanie A
der 18. North Carolina kam aus
Wilmington und bestand zu drei
Vierteln
aus
deutschen
Neueinwanderern.
Charleston hatte deutsche und irische
Kompanien, nicht nur Infanterie,
sondern
auch
Kavallerie
und
Artillerie. Acht Kompanien aus
Deutschen und Iren stammten aus
Georgia.
Louisianas >Europäische Brigade<
zählte 2500 Franzosen, 800 Spanier,
500 Italiener,
400 Deutsche,
Holländer und Skandinavier und 500
Schweizer.
Der berühmteste Deutsche der
Konföderation war Heros von Borcke.
Der ehemalige Offizier im königlichpreußischen Gardekürassierregiment
von Berlin wurde im Bürgerkrieg
in den Südstaaten Stabschef von
General J.E.B. Stuarts VirginiaKavallerie im Range eines Majors.
Kurz vor seiner Ernennung zum
Colonel beschloß der Kongreß der
Südstaaten in Richmond ihm zu Ehren
folgende Resolution:
»Da Major Heros von Borcke aus
Preußen,
Adjutant
und
Generalinspekteur
des
Seite: - 3 -
Kavalleriekorps des Heeres von
Nordvirginia sein eigenes Vaterland
verlassen hat, um uns zur Erhaltung
unserer Unabhängigkeit beizustehen,
und da er durch seine persönliche
Tapferkeit im Felde sich die
Bewunderung seiner Kameraden
sowie
seines
kommandierenden
Generals erworben hat, hat der
Kongreß der konföderierten Staaten
von Nordamerika beschlossen, daß
dem hier genannten Major Heros von
Borcke für seine selbstverleugnende
Hingabe an unsere Konföderation und
seine ausgezeichneten Dienste bei der
Unterstützung unserer Sache der
Dank des Kongresses gebühre; daß
eine Abschrift dieser Resolution dem
Major Heros von Borcke durch den
Präsidenten
der
konföderierten
Staaten zu übergeben sei«.
Bei Gettysburg schwer verwundet,
wurde er von der Regierung in
Richmond nach Europa geschickt.
Er kämpfte später in den deutschen
Einigungskriegen und veröffentlichte
1866
seine
zweibändigen
Kriegserinnerungen. Er starb am 10.
Mai 1895 in Berlin.
Christoph
G.
Memminger,
Finanzminister der Konföderation,
war gebürtiger Deutscher, der als
Kleinkind nach Charleston gebracht
worden war. Robert Bechern, ein
anderer Deutscher, erreichte den Rang
eines Brigadegenerals. Ein anderer
deutscher
Hauptmann,
Justus
Scheibert, erlebte den Krieg als
Beobachter auf konföderierter Seite.
Die Barone von Massow und von
Borke kamen als >Importoffiziere<
aus Preußen; wie sie diente auch der
Jude Marcus Baum als Stabsoffizier.
Die
konföderierten
Kriegsanstrengungen wurden auch hinter der
Front
von
Wahlamerikanern
unterstützt. Die Gebrüder Haffnan
waren deutsche Metallarbeiter, die in
Columbus, Georgia, die größte
Klingenfabrik des Südens besaßen, in
der fünfhundert Arbeiter Säbel,
Bajonette
und
auch
Revolver
herstellten.
DEUTSCHE
KONFÖDERIERTE
OFFIZIERE
von
WILHELM KAUFMANN
1911
v. B o r c k e , Heros. Der
bedeutendste d e u t s c h e Militär in
der konföderierten Armee.
Einer der glänzendsten Reiterführer.
War preußischer Offizier (GardeKürassier?) gewesen, kam 1862 nach
Amerika, um der Sezession seinen
Degen anzubieten. In seinem
vielgelesenen Buche »Zwei Jahre im
Sattel und am Feinde« spricht er von
seinen Sympathien für die Sache des
Südens.
v. Borcke ist der preußische Junker
und Aristokrat, welcher in den
Aristokraten des amerikanischen
Südens Sinnesverwandte erblickt.
Er wurde sofort dem berühmten
Reitergeneral Jeb Stuart zugeteilt,
wurde dessen Stabschef und rechte
Hand.
Ein inniges Freundschaftsverhältnis
bildete sich unter den beiden heraus.
v. Borcke wurde im Süden weit mehr
gefeiert
und
anerkannt
als irgendein deutscher Offizier der
Unionsarmee im Norden. Der
konföderierte Kongreß widmete ihm
ein
besonderes
Dankesvotum.
Zwanzig Jahre nach dem Kriege
besuchte v. Borcke Amerika
und
hielt
einen
wirklichen
Triumphzug durch den Süden ab.
Beim Lesen seines Buches wird man
freilich
oft
an
den
Baron
Münchhausen erinnert, besonders
wenn der Verfasser von seinen
zahllosen wunderbaren Rettungen
aus größter Lebensgefahr erzählt.
Aber trotz mancher Übertreibungen
ist das Buch ein wertvoller Beitrag
zur
amerikanischen
Kriegsgeschichte.
Man fühlt sich mitten in den
Schlachtenlärm versetzt und gewinnt
ein anschauliches Bild von dem
Leben und Treiben im Rebellenlager.
Im Gefecht bei Middleburg wurde v.
Borcke so schwer verwundet,
daß er monatelang zwischen Leben
und Tod schwebte.
Er wurde für den aktiven Dienst
unfähig und nahm im Winter 1864-
The Crumb-Town Epitaph
65 eine Mission der konföderierten
Regierung
nach
England
an.
Doch es folgte bald darauf der
Zusammenbruch
der
Rebellion.
v. Borcke kehrte dann nach
Deutschland zurück und widmete sich
der
Schilderung
seiner
Taten
sowie derjenigen seines Chefs J. E. B.
Stuart, welcher im Mai 1864 während
der Grantschen Kampagne in der
Wildnis fiel. v. Borcke war in der
ganzen konföderierten Armee bekannt
und geehrt wegen seiner Tapferkeit
und Kühnheit. Sein Schlachtschwert
hängt im Kapitol zu Richmond.
B a c h m a n n , W. X. Kapitän der
deutschen Charlestoner Artillerie.
Leistete hervorragende Dienste in
Longstreets Korps.
B a e h n c k e , Kapitän, TurnerGarde, 20. Louisiana-Freiwilligenregiment
B r u m m e r s t ä d t , Kapitän,
Florance-Garde,
20.
LouisianaFreiwilligenregiment
v. B u c h h o l z , E. Ehemals
württembergischer Offizier. Chef der
Artillerie in der Brigade des
Gouverneurs Wise von Virginia.
B ü c h e l , August, konföderierter
Brigadegeneral, früher Offizier in
Hessen-Darmstadt, trat 1833 in die
französische Fremdenlegion, diente
dann unter Maria Christina in Spanien
gegen die Karlisten, wurde wegen
Tapferkeit
dekoriert
und
zum
spanischen
Ritter
ernannt.
Diente später unter den Türken.
Kam 1845 nach Texas und kämpfte im
mexikanischen Kriege. Wurde 1861
Oberstleutenant des 3. TexasRegiments. Kämpfte am Rio Grande.
Ende 1861 Oberst des I. TexasReiterregiments. 1863 Brigadegeneral.
Büchel fiel am 9. April 1864 in der
Schlacht von Pleasant Hill, Louisiana,
von sieben Kugeln getroffen.
C o r d e s , Theodor,
Kapitän der Deutschen HusarenKompagnie in Charleston, S.C.
D e u t s c h e F ü s i l i e r e , 17.
Infanterie-Regiment.
Dieses war die älteste deutsche
Militärorganisation in den Vereinigten
Seite: - 4 -
Staaten.
Die Füsilier - Kompagnie hatte schon
im Revolutionskriege bestanden.
Es ist sehr bedauerlich, daß es keine
Hinweise mehr auf deutschgeborene
Offiziere gibt.
Wird Fortgesetzt!
Von: John R. Ringo
© by Bodo Gortzitza, 2003
Die Wells Fargo Company
Teil III (Schluß)
Am 17. Januar 1854 beschloss das
Direktorium der Firma, angesichts
einer äußerst positiven Bilanz, das
Arbeitskapital für die kalifornische
Niederlassung auf 150.000 Dollar zu
erhöhen. Mit diesem Geld wurde
sofort eine Beteiligung bei der
"California Stage Company" erworben
und im Juli die "Hunter Express
Company", die im Eldorado County
und im Placer County - beides
wichtige Regionen - operierte,
aufgekauft.
Als das Jahr 1854 zu Ende ging, besaß
die Wells Fargo 24 Agenturen, die
meisten
in
Kalifornien.
Das
Hauptquartier in San Franzisko war
eines der größten und elegantesten
Geschäftsgebäude der Stadt.
Nach dieser stürmischen Expansion
und dem stetig wachsenden Erfolg
fühlte sich das Unternehmen stark
genug, den Konkurrenzkampf mit dem
führenden Unternehmen Kaliforniens,
der
Adams
Company,
direkt
aufzunehmen. Ab 1854 wurde diese
Rivalität zwischen beiden Firmen zu
einer
erbittert
geführten
Auseinandersetzung um die führende
wirtschaftliche Stellung im Staat.
Immerhin hatte die Adams Company
mit Goldtransporten von 350.000
Dollar doppelt so hohe Frachtraten
wie die Wells Fargo. Aber sie
wirtschafte weniger klug und solide.
Zu einem ersten regelrechten Wettlauf
beider Gesellschaften kam es schon
am 28. Dezember 1853: In San
Franzisko traf ein Dampfschiff mit
einer Botschaft des Präsidenten ein,
die so schnell wie möglich nacht
Portland, Oregon, weiterbefördert
werden sollte. Die Well Fargo und
die Adams Express setzten PonyExpress-Reiter ein. Begleitet von
einem lebhaften Presseecho der
örtlichen Zeitungen, für die eine
solche Konkurrenz der beiden
Frachtgiganten
natürlich
eine
Sensation war, begann das große
Rennen. Bis Marysville lag der
Wells Fargo Reiter vorn. Zwischen
Maryville und Tehama überholte der
Reiter der Adams Company seinen
Gegner.
Es
gab
heftige
Auseinandersetzungen um die Pferde
die in Stationen am Weg zum
Wechseln bereitstanden. Am Ende
gewann die Adams Company, aber
das Rennen kostete sie über 200.000
Dollar. Trotzdem war diese Aktion
auch eine gute Werbung für die
Wells Fargo gewesen. Ihr Aufstieg
war nicht mehr aufzuhalten. Am 15.
Dezember 1854 verzeichnete die
Wells Fargo zum erstenmal mehr
Frachtabfertigungen als die Adams
Company.
The Crumb-Town Epitaph
Hysterie griff um sich. Der
Zusammenbruch der "Page & Bacon
Bank"
aufgrund
leichtsinniger
Eisenbahnspekulationen
war
der
Beginn einer großen Bankkrise in
Kalifornien. In den Straßen von San
Franzisko und Sacramento stauten
sich die aufgeregten Menschenmassen
vor den geschlossenen Banken, von
denen sich einige über Nacht als
zahlungsunfähig
erweisen,
und
forderten ihre Einlagen zurück. Hinter
den stolzen Fassaden offenbarte sich
eine unglaubliche wirtschaftliche
Schlamperei und ein nur flüchtig
übertünchtes Finanzchaos. Es war fast
ein Wunder, dass es nicht früher zur
Explosion gekommen war.
Der "schwarze Freitag" bedeutete auch
den Zusammenbruch der Adams
Company,
der
ersten
großen
Transportgesellschaft Kaliforniens, die
in besonders verantwortungsloser
Weise mit den ihr anvertrauten
Geldern spekuliert hatte.
Die Zeitung "Sacramento Union"
schrieb:
"Was immer man der Adams &
Company Express jetzt nachsagen
kann, man sollte sich in den
Minenregionen daran erinnern, dass
diese Gesellschaft die Pionierarbeit in
diesem Staat geleistet hat. Ihre
Frachtlinie hat stets und zu jeder Zeit
alle Minencamps dieses Staates
miteinander verbunden."
Blick in die Schalterhalle der Wells-FargoBank in Kalifornien
Noch stand die Adams Company
geschäftlich an erster Stelle, aber sie
agierte, was kaum jemand wusste,
auf schwankendem wirtschaftlichen
Boden. Ein großer Teil ihrer Erträge,
mehr als vom Kapital her
verantwortbar war, steckte in
leichtsinnigen,
riskanten
Spekulationen. Die Quittung für
diese Geschäftspolitik erhielt das
Unternehmen am 18. Februar 1855.
An jenem Tag traf die Nachricht in
Kalifornien ein, das die große "Page
& Bacon Bank" in St. Louis, die
auch eine Niederlassung in San
Franzisko hatte, mit der die Adams
Company einen Teil ihrer Geschäfte
abwickelt, in Konkurs gegangen war.
Fünf Tage später, am Freitag dem23.
Februar, blieb die Adams Company,
blieben auch andere Banken und
Büros geschlossen.
Der Appell nützte nichts. Tagelang
standen
wütende
Goldgräber,
Spekulanten und Sparer vor den Toren
der Adams Bank und forderten ihr
Geld. Nachdem rund 200.000 Dollar
ausgezahlt waren, beschloss das
Direktorium des Unternehmens am 27.
Februar beim 4. Distrikt-Gericht
Konkurs anzumelden. Einen Tag
später
erfolgte
offiziell
das
unrühmliche Ende dieser großen
Gesellschaft.
Die Adams Company traf damit das
ganze Ausmaß von Fehlspekulationen
und wirtschaftlichen Irrtümern, die
allen anderen Transportunternehmen
und Banken Kaliforniens genauso
vorzuwerfen waren, mit aller Wucht.
Nutznießer von all dem war die Wells
Fargo Company, die bei dieser Krise
nur einige unerhebliche Schrammen
davontrug. Jetzt erwies es sich als
Seite: - 5 -
großer Vorteil, dass der Vorstand und
die Geschäftsführung ihren Hauptsitz
in New York hatten.
Der Zusammenbruch der großen
"Page & Bacon Bank" in St. Louis,
der Auslöser des Skandals, der für die
meisten
Banken
und
Firmen
Kaliforniens überraschend kam, war
im
Wesentlichen
auf
Börsenmanipulationen in der Wall
Street zurückzuführen.
Schon im Januar war in New York
bekannt geworden, dass die "Page &
Bacon Bank" zahlungsunfähig war,
nachdem einige Wechsel geplatzt
waren. Das Direktorium der Wells
Fargo war vorgewarnt und ließ seine
Beziehungen zur Börse und den
großen Banken spielen. (Es ist nicht
unwahrscheinlich, dass die Wells
Fargo Direktion von New York aus
dafür sorgten, dass der totale
Zusammenbruch
ihrer
großen
Konkurrenz unaufhaltsam wurde).
Bereits am 23. Februar, als alle
Banken
in
Kalifornien
noch
geschlossen waren, gab die Wells
Fargo Bank bekannt, sie sei in der
Lage, alle Forderungen zu erfüllen,
ihre Bilanz sei ausgeglichen.
Als eine der ersten eröffnete das Wells
Fargo Büro nach der Krise wieder
seine Pforten und kam pünktlich allen
Verpflichtungen nach. Während der
Ruf der Adams Company ein für
allemal dahin war, wurde die Wells
Fargo in der Öffentlichkeit nun zum
Inbegriff der Stabilität und Solidität.
Sie war nach dem Skandal stärker als
je zuvor.
Postkutschenstation der Wells-Fargo-Company.
Agenturen des Unternehmens gab es im
gesamten Süd-, Nord- und Mittelwesten der
USA.
Wells und Fargo ruhten sich nicht auf
diesem Triumph aus. Sie gingen
pragmatisch daran, die neugewonnene
Machtposition in der Wirtschaft
Kaliforniens und des Westens
auszunutzen. Aus New York reiste
der
Generalschatzmeister
des
Unternehmens, T. M. Janes, an und
Übernahm das Management in
Kalifornien. Am 14. Mai 1855 wurde
das Arbeitskapital der Firma von
500.000 Dollar auf 600.000 Dollar
angehoben.
Im Oktober 1855 ernannte Janes den
ehemaligen Marineoffizier Louis
McLane zum Geschäftsführer in San
Franzisko. Unter seiner Leitung
prosperierte das Unternehmen in
einem ungeheuren Ausmaß. McLane
brachte neue Ideen und neue Energie
in das Geschäft ein. Der Konkurrenz
immer einen Schritt voraus sein, das
war seine Devise, mit neuen Ideen
immer früher präsent sein und
notfalls auch mit einer gehörigen
Portion Rücksichtslosigkeit kleinere
Konkurrenten in Abseits schieben.
Nach dieser Prämisse ging er vor und
erreichte in weiten Gebieten auf
diese Weise eine Monopolstellung
der Wells Fargo.
Ende 1855 hatte Wells Fargo 42
Agenturen in Kalifornien. 1860 hatte
sich diese Zahl verdreifacht. In
diesem
Jahr
umspannte
die
Fahrtroute der Wells Fargo den
gesamten nordwestlichen Raum und
dehnte sich immer weiter ins innere
des weiten Mittel- und Südwesten
aus.
Im Silberrun von Nevada, im
Goldrausch von Montana war die
Wells
Fargo
die
erste
Transportgesellschaft, die sofort
Kutschenlinien und Agenturen in den
Minencamps einrichtete und auch
hier das Monopol für Fracht und Post
an sich riss. 1866 verfügte die
Gesellschaft bereits über fast 200
Agenturen und konnte zwei Jahre
später den Wagenmachern in
Concord einen Großauftrag über 30
Postkutschen
erteilen,
während
andere Firmen stagnierten.
Zunehmend wurde die Gesellschaft,
die den Transport der wertvollsten
Güter übernahm, Ziel von Überfällen
in den weiten, unbesiedelten Ebenen,
durch die die Kutschen rollten. Ab
1873 baute daher ein ehemaliger
Marshall und Gefängnisdirektor,
James B. Hume, eine Privatpolizei
auf, die Wells Fargo Special Agents,
die sich erfolgreich gegen das
The Crumb-Town Epitaph
Straßenräuberunwesen im Westen
einsetzte.
Black Bart
Jahr für Jahr ging es weiter aufwärts.
Früh schon stieg das Unternehmen in
das Eisenbahngeschäft ein, und nicht
nur die grünen Kutschen, die ein
höheres Postaufkommen beförderten
als die offizielle regierungsamtliche
US-Post, auch die Express Waggons
mit dem Charakterischen Wells Fargo
Aufdruck
wurden
auf
allen
Bahnstrecken zur bekannten und nicht
mehr wegzudenkenden Erscheinung.
Der amerikanische Historiker David
Nevin schrieb:
"In den Jahren, die der Eröffnung der
ersten Agentur 1852 in San Franzisko
folgten, dehnte die Company ihre
Herrschaft bis in die entferntesten
Ecken des Westens aus. Wells Fargo
führte 1893 Transporte auf einer
Route von insgesamt 37.766 Meilen
durch
und
unterhielt
2.829
Niederlassungen. Jede davon war in
der jeweiligen Region, in der sie sich
befand, unbestrittenes Zentrum des
geschäftlichen
Lebens.
Durch
stürmisches
Wachsen
und
gelegentliche Panik, Aufstieg und Fall
hindurch war es überall die Wells
Fargo, die dem Werden der
Zivilisation im Westen diente und
half, ihn mitzubauen."
Quellennachweis:
Magazin für Amerikanistik
Die Pioniere
Der Weg nach Westen
Von: John R. Ringo
© by Bodo Gortzitza, 2003
Einer der eigenartigsten Postkutschenräuber der amerikanischen
Geschichte war bekannt unter dem
Namen Black Bart. Am 26. Juli 1875
überfiel er vier Meilen von
Copperopolis seine erste Postkutsche.
Dabei sprang er hinter einem Felsen
hervor auf die Straße, und richtete eine
Schrotflinte auf den Kutscher John
Shine. Mit höflicher Stimme befahl er
den Kutscher, die Kiste herunter zu
werfen, sonst würde er von seinen
Kumpanen, die sich angeblich im
Gebüsch verstecken, erschossen. Und
tatsächlich bemerkte Shine, dass sechs
Gewehrläufe auf ihn gerichtet waren.
Nach dem Überfall entfernte er sich
mit der Postkutsche ein Stück, ging
aber zu Fuß wieder zurück und stellte
fest, dass es sich bei den
"Gewehrläufen" nur um Aststöcke
handelte. Am 8. August 1877 überfiel
Black Bart die Point Areans Kutsche
bei Duncan Mill. Dabei hinterließ er
auf der leeren Geldkiste folgendes
Gedicht:
Lang und hart arbeitete ich für Brot,
für Ehre und die Reichen.
Aber ihr habt auf mir zu lange
rumgetrampelt,
Ihr seidenhaarigen Hurensöhne.
Black Bart, der PO8
I've labored long and hard for bread,
for honor and for riches
But on my corns too long you've tred,
your fine-haired sons-of-bitches.
Banden und Banditen
Teil III
Von Black Bart dem
Postkutschenräuber. Von seinen
Überfällen und seinen Gedichten, die
er immer hinterließ, und von seinem
Taschentuch, das ihm zum Verhängnis
wurde.
Seite: - 6 -
Dann, am 26. Juli 1878, war die
Quincy-Oroville Postkutsche an der
Reihe. Auch hier fand der Sheriff in
der leeren Kiste einen Zettel, auf dem
folgendes Gedicht stand:
Hier leg ich mich zum Schlafen hin,
den nächsten Morgen zu erwarten.
Vielleicht ist mir Erfolg oder Misserfolg
beschieden,
oder Sorgen in alle Ewigkeit.
Soll kommen was da will, ich wird´s
versuchen.
Mir kann's nicht schlechter gehen als
jetzt.
Ist in der Kiste Geld, so ist es mein,
und alles ausgestanden.
Here I lay me down to sleep
To wait the coming morrow.
Perhaps success, perhaps defeat,
and everlasting sorrow.
Yet come what will, I'll try it once.
My conditions can't be worse,
And if there's money in that box,
this money in my purse.
Am 3. November überfiel Black Bart
seine achtundzwanzigste und letzte
Postkutsche. Diesmal schossen die
Begleiter auf ihn. Bart wurde
getroffen, konnte aber ins Gebüsch
fliehen. Dabei verlor er aber ein
Taschentuch
mit
den
Kontrollbuchstaben einer Wäscherei
(FX07).
Anhand
dieser
Kontrollbuchstaben fand dann der
Detektiv Hume die Wäscherei, deren
Inhaber Black Bart identifizieren
konnte. Er wohnte in San Franzisco
in der Webb Pension unter dem
Namen Charles E. Bolton. Am 21.
November 1883 wurde er zu sechs
Jahren Gefängnis verurteilt, von
denen er aber nur etwa vier Jahre
absaß, da er am 21. Januar 1888
wegen guter Führung entlassen
wurde.
Wird Fortgesetzt!!
Von: John R. Ringo
© by Bodo Gortzitza, 2003
Quellennachweis:
Time Life: Revolverhelden
Billy the Kid und seine Brüder
Forscher und Endecker
Teil III
John Charles Frémont
John Charles Frémont gehörte nicht
zu den Männern, die den Titel
"berühmter Mountain - Man" oder
"Forscher" verdient hätten. Auf
seinen Expeditionen wurde er immer
von Kundschaftern begleitet und er
benutzte zum größten Teil Pfade, die
andere schon lange vor ihm benutzt
hatten. Was ihn aber auszeichnete,
The Crumb-Town Epitaph
war seine Gabe, über seine Reisen
fesselnde Berichte zu verfassen. Er
beschrieb diese Reisen als grandiose
und phantasie- volle Abenteuer und
machte so den Westen für die vielen
Siedler im Osten interessant. Frémonts
Berichte kamen der US-Regierung
gerade recht, da sie eine geeignete
Propaganda für die Westwanderung
waren.
John Charles Frémont wurde im Jahre
1813 in Georgia als unehelicher Sohn
einer Frau aus Virginia geboren. Er
war im Gegensatz zu anderen
Männern, die den Westen erkundeten,
ein studierter Mann, der die
Ambitionen besaß, in der Gesellschaft
auf- zusteigen. Im Jahre 1838 wurde
er
in
der
US-Armee
als
topographischer
Ingenieur
aufgenommen. In seiner Position als
Leutnant war er hier äußerst geschickt
und erfolg- reich. 1841 heiratete er
heimlich seine Geliebte Jessie Benton,
deren Vater - Senator Thomas Hart
Benton - zunächst nicht damit
einverstanden war. Später gab Senator
Benton jedoch seinen Schwiegersohn
den Segen und brachte ihn auf die
Idee, als Forscher tätig zu werden.
Im Juni 1842 brach Frémont zu seiner
ersten Expedition auf. Seine Aufgabe
bestand darin, den Oregon Trail zu
karthographieren. Die Karte sollte die
Route durch die Colorado Rockies bis
zum Südpass beinhalten. Als Begleiter
und Kundschafter war sein späterer
Freund Kid Carson bei ihm.
Die Reise war keine besonderer
Herausforderung. Der Aufstieg eines
Berges, den Frémont als den
"Höchsten" bezeichnete und ihn
Frémonts Peak nannte war keine
Sensation, zumal es bei weitem nicht
der höchste Berg war. Als er aber im
Oktober 1842 von seiner Expedition
zurückkehrte, verfasste er zusammen
mit seiner Frau Jessie den schon oben
erwähnten phantasievollen Bericht,
den er ein Jahr später dem Kongress
vorlegte.
Auf seiner zweiten Expedition in den
Jahren 1843 - 44 sollte er den Oregon
Trail bis zum Pazifik weiter
kartographieren. Das tat er aber nicht,
statt dessen ging er mit seiner Gruppe
von Fort Vancouver in den Süden ins
spanische Kalifornien. Diesmal wurde
er von dem berühmten Mountain Man
Joe Walker begleitet. Auf seiner
Seite: - 7 -
Rückreise benutzte er schließlich
einen Pfad, den Jedediah Smith schon
10 Jahre zuvor geebnet hatte. Auch
hier verfasste er nach seiner Rückkehr
einen seiner grandiosen Berichte, die
die Öffentlichkeit dazu bewegen
sollte, in den Westen zu ziehen.
Im Sommer 1845 folgte seine dritte
Expedition, die ihm aber nicht so viel
Glück bringen sollte, wie die beiden
vorangegangenen. Mit einer 60 Mann
starken Truppe und den beiden
Kundschaftern Joe Walker und Kit
Carson wollte er diesmal das Große
Becken und die Sierras erforschen.
Die Gruppe ging am Arkansas River
entlang, überquerte die Rocky
Mountains, durchquerte das Große
Becken und gelangte schließlich über
die Sierras nach Kalifornien. Bis dahin
war es wieder eine unspektakuläre
Reise, die ohne Probleme bewältigt
wurde. Nachdem sie ihr Ziel jedoch
erreicht hatten, wurden sie sofort von
den Mexikanern aufgefordert, das
Land zu verlassen, da Kalifornien, das
damals noch unter mexikanischer
Herrschaft stand, am Rande eines
Krieges mit den USA stand.
Frémont weigerte sich zunächst zu
gehen, zog sich dann aber doch nach
Oregon zurück. Als 1846 der
Mexikanische Krieg dann ausbrach,
kehrte Frémont wieder nach Kalifornien zurück, um sich den
Aufständischen anzuschließen. Da er
aber versucht haben soll, sich zum
Gouverneur des Territoriums zu
machen, wurde er von General
Stephen
Kearny
der
Befehlsverweigerung
beschuldigt.
Daraufhin wurde Frémont vor ein
Kriegsgericht gestellt und unehrenhaft
aus der US-Armee entlassen.
Dennoch ließ sich Frémont nicht
entmutigen, denn im Jahre 1848 brach
er zum vierten und letzten mal auf, um
in den Rockys und deren Umgebung
nach einer Strecke für die transkontinentale Eisenbahn zu suchen.
Jetzt wurde er von dem erfahrenen
Mountain Man Bill Williams begleitet.
Im Januar 1849 erreichte er das SanJuan-Gebirge, wo er von einem
schrecklichen Unwetter überrascht
wurde. Sein Kundschafter Williams
hatte ihn vorher davor gewarnt, diesen
Weg zu nehmen, aber Frémont hörte
nicht auf ihn. Das kostete 10 Männer
seiner Gruppe das Leben, er selber
kam noch mit knapper Not davon. Das
man diese Expedition als eine
Katastrophe bezeichnen konnte, das
wollte er vor der Öffentlichkeit aber
nicht zugeben.
Nachdem auf einem Stück Land in
Kalifornien, das Frémont erworben
hatte, Gold gefunden wurde,
vergrößerte sich zwischenzeitlich
sein Glück wieder. Er gelangte zu
großem Reichtum und wurde sogar
Senator. Außerdem wurde er als
Präsidentschafts- kandidat für die
Republikanische Partei aufgestellt,
verlor dann aber die Wahl. Dann
jedoch, ging es wieder bergab mit
ihm. Im Bürgerkrieg war er ein
schlechter General und das Land, das
er in Kalifornien besaß, verlor er
auch. Schließlich war Frémont
verarmt. Er starb im Jahre 1890 in
einer New Yorker Pension.
Wir Fortgesetzt mit der Expedition
der Forscher Lewis und Clark, und
von ihrer Suche nach der
Nordwestpassage
Von: Black Belt
© by Black Belt, 2003
Quellennachweis:
-Time Life: Die Pioniere
-Time Life: Der Weg nach Westen
-Geschichte der USA
Die Moutain Men
Teil III
Jim Bridger
Jim Bridger wurde im Jahre 1804
geboren. Mit 19 Jahren war er der
jüngste Trapper, der sich 1823
William
Ashleys
erster
Fallenstellergruppe anschloss. Später
arbeitete er als freier Trapper für
unterschiedliche
Gesellschaften.
Bridger war ein fähiger Kundschafter
und exzellenter Trapper. Jedes Jahr
gelang es ihm Indianerangriffe zu
vermeiden und mit ihnen Geschäfte
zu machen. Er lebte in der
Gedankenwelt der Indianer und war
sehr abergläubisch.
Er heiratete nacheinander drei
Indianerinnen, die ihn aber alle zum
Witwer machten. Es gab kaum
The Crumb-Town Epitaph
etwas, was er nicht über den Westen
wusste. Bridger war Analphabet,
beherrschte aber dennoch mehrere
Sprachen wie Spanisch, Französisch
und mehrere Eingeborenensprachen.
Neulingen
erzählte
er
häufig
Geschichten, die man aber in die Welt
des Märchens verweisen konnte.
Bridger erzählte diese Märchen so
überzeugend, das viele seiner Zuhörer
ihn zunächst glaubten.
Als er 1825 auf einer seiner Reisen
nahe der heutigen Grenze zwischen
Wyoming und Utah lagerte, schloss er
mit seinen Trapperkollegen eine Wette
über den Verlauf des Bear-River ab.
Daraufhin befuhr er diesen mit einem
Kanu und erreichte dann schließlich
einen großen Salzsee. Bridger dachte
irrtümlich, er habe den Ausläufer des
Pazifik erreicht. Heute gilt er aber als
erster Weißer der den Großen Salzsee
in Utah entdeckt hatte.
Im Jahre 1843 zog sich Bridger aus
dem Pelzhandel zurück und errichtete
am Oregon Trail im Südwesten von
Wyoming ein Fort und einen
Handelsposten. Fort Bridger war nun
eine Anlaufstelle, wo die Siedler auf
ihren beschwerlichen Weg Rast
machen und ihre Vorräte auffüllen
konnten. 1850 erreichte Captain
Howard Stanbury das Fort.
Dieser fragte Bridger nach einer Route
über die Rocky Mountains, die kürzer
sein sollte als der Südpass. Bridger
führte Stanbury daraufhin über eine
Route südlich vom Großen See über
die Rocky-Mountains. Diese Route
wurde bald Bridgers Pass genannt und
später von der Union Pacific
Eisenbahn übernommen.
Als der Handelsposten von den
Mormonen zerstört wurde, trat Bridger
1857
im
Mormonenkrieg
als
Pfadfinder in den Dienst der Armee,
bei der er fast zehn Jahre diente.
Bevor seine Sehkraft nachließ und
seine Gesundheit auch nicht mehr zum
Besten stand, bahnte er noch den
Bozeman Trail zwischen Nebraska
und Montana. Bridger starb 1881
friedlich im Alter von 77 Jahren.
Von: Black Belt
© by Black Belt, 2003
Quellennachweis:
-Time Life: Die Pioniere
-Time Life: Der Weg nach Westen
-Jim Bridger
Seite: - 8 -
Die Siedler
Teil III
Der Oregon Trail
Der strapaziösen Weg der Siedler
nach Oregon, dem Land wo "Milch
und Honig fliessen" und wo "die
gebratenen Schweine mit Messer und
Gabel im Rücken herumlaufen", dem
Oregon Trail.
Seit etwa 1835 hörten die Siedler im
Osten Geschichten über ein im Westen
liegendes Land, das fruchtbar und frei
war, ein Land in dem die Ernte ein
Vermögen bringen soll, in dem
"Milch und Honig fließen" und in
dem "die gebratenen Schweine mit
Messer und Gabel im Rücken
herumlaufen". Es war das Land der
Verheißung. Dieses Land hieß
Oregon. Gewiss, die Beschreibungen
waren sehr übertrieben, aber so oder
ähnlich klang die Werbekampagne,
die die Siedler dazu bewegen sollte in
den Westen zu ziehen. Denn Anfangs
musste es gute Gründe geben, damit
die Menschen im Osten ihre Heimat
aufgaben, um in ein unbekanntes Land
zu reisen. Außerdem gab es zu dieser
Zeit noch Skeptiker, die bezweifelten,
dass es eine Passage zur pazifischen
Seite des Kontinents überhaupt gab.
Zwar hatten schon lange vor 1835
Pelzjäger und Händler die verschiedenen Trails nach dem Westen
geebnet, aber für Siedlerfamilien mit
ihren schweren Planwagen galt die
Route durch das unwegsame Land,
mit den vielen Gefahren als
unüberwindbar. Hinzu kam noch, das
in den 40er Jahren des vorherigen
Jahrhunderts die Engländer Anspruch
auf Oregon und die Spanier auf
Kalifornien erhoben.
Während der Wirtschaftskrise im
Jahre 1837 versprachen sich aber die
führenden Politiker durch eine
Westwanderung
einen
wirtschaftlichen Aufschwung. Durch
die hohen Einwandererzahlen im
Osten
entstanden
erhebliche
wirtschaftliche und soziale Probleme,
und
man
hoffte
durch
die
Abwanderung der dort ansässigen
Siedler, diese Probleme zu mindern.
Außerdem sollte Oregon (und auch
Kalifornien) an die Vereinigten
Staaten angegliedert werden. Hierzu
musste die Bevölkerungszahl der
Amerikaner die der Briten in Oregon
(und der Mexikaner in Kalifornien)
übertreffen. Aus diesem Grunde
wurde die schon oben erwähnte
Werbekampagne gestartet, die aber
in vielen Dingen übertrieben oder
sogar falsch war.
Dennoch verließen viele Farmer ihre
Heimat, und machten sich auf in den
Westen. Der erste Treck ging im
Jahre
1841
zunächst
nach
Kalifornien. Der zweite Treck setzte
sich 1842 nach Oregon in
Bewegung. Aber erst im Jahre 1843
gab
es
die
erste
große
Massenwanderung nach Oregon. Im
Mai dieses Jahres verließen 254
Männer, 136 Frauen und 610 Kinder
mit
ihren
120
Planwagen
Independence, Missouri. Geführt
wurden sie von dem Missionar
Marcus Withman. Dieser hatte sich
schon im Jahre 1835 zusammen mit
seinem Kollegen Henry Spalding
und den beiden Frauen auf den Weg
gemacht, um den Indianern im
gelobten Land das Evangelium zu
predigen.
1944 brachen weitere vier OregonTrecks auf, die jetzt von erfahrenen
Pelzjägern
und
Mountain-Men
geführt wurden. Den Weg, den man
dabei benutzte nannte man OregonTrail. Bis 1848 hatten sich ca. 19000
Menschen bereit erklärt nach Westen
zu ziehen, wobei ca. 11500 nach
Oregon und der Rest nach
Kalifornien ging. Als in Kalifornien
das Goldfieber ausbrach, verstärkte
sich der Zustrom der Siedler in
dieses Land. 1849 zogen ca. 25000
Menschen dort hin.
Nachdem 1843 der erste Treck aus
über 120 Planwagen bestand, kam
man später zu dem Schluss,
Wagenkolonnen aus 10 bis 20,
höchsten
30
Gespannen
zusammenzustellen, um die Disziplin
besser wahren zu könne. Große
Trecks waren zu schwerfällig und bei
der entsprechend großen Anzahl von
Menschen konnten die auftretenden
Probleme nicht bewältigt werden.
Die Gespanne wurden nicht, wie
man annehmen mag, von Pferden
gezogen, sondern von Ochsen.
The Crumb-Town Epitaph
Ochsen waren einerseits billiger,
andererseits
robuster
und
ausdauernder.
Die Trecks mussten im Frühjahr ihre
Heimat verlassen, um im Sommer die
Berge zu erreichen. Das war wichtig,
denn in den Bergen lag bereits im
Frühherbst Schnee, und wer einen
falschen Weg nahm oder zu spät
aufbrach, dessen Ende war dann in
den Bergen besiegelt.
So passiert es 1946 dem sogenannten
Donner-Treck, der es zwar bis zu den
Bergen schaffte, dort aber vom Winter
überrascht wurde. Der Treck bestand
aus 89 Auswanderer. Ohne Aussicht
auf Rettung, wagten es schließlich 15
Männer und Frauen sich bis nach
Kalifornien
durchzuschlagen.
Nachdem
ihnen
die
Vorräte
ausgingen,
mussten
sie
vier
Menschen, die während des Marsches
in der Kälte umkamen, verspeisen um
zu überleben. Schließlich erreichten
nur sieben Überlebende nach 32
Tagen ein Indianerdorf. Von dem
gesamten Treck überlebten nur 45
Menschen.
Aber auch die Trecks, die ihr Ziel
erreicht hatten, mussten zuvor
ungeheure
Strapazen
erdulden.
Während die Männer den ganzen Tag
neben den Wagen hergingen, um diese
durch das unwegsame Gelände zu
führen, saßen die Frauen auf dem
Bock und hielten die Zügel. Bei
unerträglicher Hitze musste der Treck
mit seinen Planwagen Flüsse, Wüsten
und Bergpässe überwinden. Mittags,
wenn die Sonne am höchsten stand
wurde gerastet, und Abends, kurz vor
Sonnenuntergang, wurde das Lager für
die Nacht aufgeschlagen.
Bis Anfang der fünfziger Jahre des
vorigen Jahrhunderts wurden für die
Reise erfahrene Pelzjäger und
Mounten-Men
engagiert.
Diese
Männer hatten schon lange vor der
Zeit der großen Trecks die Berge
überquert
und
Oregon
oder
Kalifornien erreicht. Da der Pelzhandel aber nicht mehr viel
einbrachte, mussten sie sich eine
andere Aufgabe suchen, und die war
die des Trail-Führers. Die Bezahlung
der Führer war unterschiedlich.
Entweder
verlangen
sie
einen
Pauschalbetrag von 80 bis 500 Dollar,
oder die Höhe des Endgeldes hing von
Seite: - 9 -
der Anzahl der Personen oder der
Planwagen
ab.
So
wurde
beispielsweise 1 Dollar pro Person
oder 2 bis 3 Dollar pro Planwagen
berechnet.
Später gab es Landkarten, in denen die
Route eingezeichnet war. Außerdem
haben die Fuhrwerke der früheren
Trecks
so
deutliche
Spuren
hinterlassen, dass diese noch heute zu
erkennen sind. Aus diesem Grunde
war ein Führer mit Landeskenntnissen
nicht mehr nötig. Statt dessen wählte
man einen Boss, den sogenannten
Captain, der nur noch für die Disziplin
und die Versorgung verantwortlich
war.
Eine weitere Garantie, den Weg nicht
mehr zu verfehlen, waren die
Unmengen von Trecks, die den
Oregon-Trail benutzten. Die große
Anzahl der Wagenkolonnen brachte
aber auch Probleme mit sich. Die
Suche nach geeigneten Lagerplätzen
wurde erschwert, und durch die
begrenzten Weiden und Wasserstellen
entstanden
gewisse
Rivalitäten
zwischen den einzelnen Trecks. So
kam es öfter vor, das regelrechte
Rennen zwischen den Planwagen statt
fanden, nur um den besten Platz fürs
Lager zu sichern. Man darf sich auch
nicht
vorstellen,
dass
die
Wagenkolonnen brav hintereinander
fuhren, so wie es oft in Kinofilmen
gezeigt wird. Durch die unerträgliche
Staubwolke, die die Ochsen mit ihren
Hufen
erzeugten,
wurden
die
einzelnen
Kolonnen
gezwungen
nebeneinander
zu
fahren.
Die
Versorgung der vielen Trecks war
durch die Errichtung der Forts
gesichert. Schon in den Anfangsjahren
diente
Fort
Laramie
als
Versorgungsposten, später kam Fort
Kearny am North Platte und Fort
Caspar nordwestlich von Fort Laramie
hinzu.
Zwischen
diesen
Forts
errichteten
Händler
kleinere
Versorgungsstationen,
in
denen
Lebensmittel beschafft wurden und
die Zugtiere ausgetauscht werden
konnten.
Der erste, der auf diese Idee kam, war
Jim Bridger. Bridger war ein
Mountain-Man und Trapper, er dachte
wie die Indianer und wusste alles über
den Westen. Obwohl er nicht
schreiben
und
lesen
konnten,
errichtete er im Südwesten von
The Crumb-Town Epitaph
Waddell und Alexander Majors
zusammen, und gründeten ein
Transportunternehmen, das bis zum
Beginn des Bürgerkrieges die
Frachttransporte übernahm.
Wyoming einen der bekanntesten
Handelsposten, Fort Bridger.
Auf den langen Weg nach Westen
mussten die Pioniere viele Gefahren
überstehen. Krankheit, wilde Tiere
und die unerträgliche Witterung
machte den Menschen zu schaffen.
Ca. 30000 Menschen sollen die
gefährliche Reise nicht überlebt
haben. Besonders die Cholera
brachte für viele Siedler den Tod.
Die Indianer hingegen waren
Anfangs
kaum
eine
Gefahr.
Entweder bekam man während der
ganzen Reise keinen Indianer zu
Gesicht, und wenn doch, dann
entpuppten sie sich als freundlichen
und neugierige Besucher. Allerdings
bestanden die Indianer auf ihr Recht,
Wegezoll zu verlangen, so wie sie es
schon zuvor bei den Trappern und
anderen Stämmen getan hatten.
Durch die Verweigerung dieser
Abgaben, der Ausbeutung der Holzund
Wasservorräte
und
der
Verringerung der Tierbestände im
Jagdgebiet der Indianer, kam es dann
schließlich doch zu größeren
Konflikten mit ihnen. Gegner der
Oregon-Besiedlung
neigten
allerdings zu Übertreiben, wenn es
um die Feindseligkeit von Indianern
ging.
So
war
in
einigen
Zeitungsberichten von "Massakern"
an Siedler die Rede, die nie
stattgefunden
haben.
Dennoch
verlangte man von der US-Regierung
mehr Schutz für die Siedler, und die
stationierte dann schließlich bis 1860
ca. 7000 Soldaten in 79 Forts
westlich vom Mississippi.
Bis 1869 zogen ca. 380000
Menschen über den Oregon-Trail
nach Westen. Danach verlor er an
Bedeutung
und
geriet
in
Vergessenheit. Eisenbahnlinien und
Straßen ersetzten nun diese Route.
Erst, als sich ein gewisser Ezra
Meeker im Jahre 1906 dazu
entschlossen hatte, diesen Weg noch
einmal mit einem Planwagen zu
benutzen, und dabei öffentliches
Aufsehen erregte, erinnerte man sich
wieder daran, und der Oregon-Trail
wurde zu einem nationalen Denkmal.
Von: Lonesome
© by Lonesome, 2003
Quellennachweis:
-Time Life: Die Pioniere
-Time Life: Der Weg nach Westen
Schiene, Pferd und Kutsche
Teil III
Die Postkutschen
Um
die
großen
Entfernungen
zwischen dem fernen Westen und dem
Osten zu über- brücken, wurden
Anfangs von den Mountain Men
Pferde und von den Siedlern
Planwagen benutzt. Später setzte man
für Passagiere, die sich in den weiten
Gebieten
nicht
auskannten,
Postkutschen ein, die so genannten
Stagecoaches. Die am häufigsten
benutzte Kutsche war die ConcordKutsche, die von vier Pferden gezogen
wurde. Hierbei handelte es sich um ein
Gefährt, mit dem eine staubige und
unbequeme Reise garantiert war. Eine
Fahrt dauerte häufig mehrere Wochen.
Viele Passagiere wurden "seekrank",
da die Federung der Kutsche ein
ständiges Schaukeln verursachte.
Einmal am Ziel angekommen, stiegen
die Fahrgäste wie "gerädert" aus dem
Fahrzeug.
Eines der ersten Unternehmen, das die
Stagecoaches einsetzte, war die Firma
Wells, Fargo and Company. Im Jahre
1852 wurde sie in San Francisco von
Henry Wells und William G. Fargo
gegründet. Anfangs beförderte das
Unternehmen mit dem Schiff Gold
von der Pazifikküste. Mit den 1855
eingesetzten
Stagecoaches
und
Posttransporten beherrschte Wells,
Fargo and Company dann den
gesamten Westen. Schließlich war sie
die einzige Firma, die sich gegen die
großen Konkurrenz durchsetzten
konnte. Jeder Transport wurde von
dem Unternehmen zu dieser Zeit
bewältigt.
Dennoch war der Osten mit dem
Westen noch nicht verbunden. Erst als
die Armee damit begann, Privatfirmen
zu beauftragen, ihre Forts mit
Lebensmittel und Ausrüstungsgegenstände zu versorgen, war der erste
Schritt getan. Nachdem ein gewisser
James Brown den ersten Vertrag von
der Armee erhielt, schlossen sich
William H. Russell, William B.
Seite: - 10 -
Der erste, der Passagiere mit der
Stagecoaches von Ost nach West
beförderte, war John Butterfield. Er
gründete 1858 den Butterfield
Overland Mail Service. Die Linie
erstreckte sich von Tipton in Missouri
bis nach San Francisco. Am 17.
September 1858 brach die erste
Stagecoach in Tipton auf. Ihr Ziel, San
Francisco, erreichte sie am 10.
Oktober 1858. In rund 24 Tagen
wurden 165 Haltestellen angefahren,
wo
Kutscher
und
Pferde
ausgewechselt wurden.
Im Schnitt wurden am Tag ca. 190
Kilometer
zurückgelegt.
Die
Gesamtstrecke betrug 4500 Kilometer.
Ständig bestand die Gefahr, von
Indianern und Banditen überfallen zu
werden. Aus diesem Grund fuhr neben
dem Kutscher auch oft ein bewaffneter
Begleiter mit. Im Jahre 1861 wurde
der Butterfield Overland Mail Service
wegen der trans- kontinentalen
Telegrafenlinie
eingestellt.
Aus
diesem Grunde verkaufte John
Butterfield die Linie an Wells, Fargo
and Company.
Die Concord Postkutsche
Jetzt war dieses Unternehmen die
einzige Verbindung über Land
zwischen Ost und West. Als 1869 die
transkontinentale
Eisenbahn
fertiggestellt war, konzentrierte sich
die Firma auf eine Zusammenarbeit
mit den Eisenbahngesellschaften.
Viele Jahre später übernahm sie den
Transport von Löhnen und Gehältern
mit dem Panzerwagen. Die Firma
genoss nun den Ruf, dass sicherste
Transportunternehmen in Amerika zu
sein. Das Unternehmen Wells, Fargo
and Company gibt es heute noch.
Von: Black Belt
© by Black Belt, 2003
Quellennachweis:
-Time Life: Die Pioniere
-Time Life: Der Weg nach Westen
Die Häuptlinge
Teil II
Dull Knife
Von Dull Knife, dem Häuptling der
nördlichen Cheyenne. Von seinem
Kampf gegen den weißen Mann, und
seiner Flucht aus dem Reservat
Darlington in Oklahoma.
Dull Knife, geboren um das Jahr
1810, war Häuptling der nördlichen
Cheyenne und führte etwa 400
Krieger an. 1865 kämpfte er neben
Red Cloud und Roman Nose gegen
die Weißen, die immer tiefer in das
Power-River-Land eindrangen. Dann
überfiel er im August des Jahres
1865 einen Wagentreck unter der
Führung von James A. Sawyers, der
eine Abkürzung zu den Goldfeldern
in Montana durchs Indianergebiet
suchte. Außerdem überfiel er später
einen Soldatentrupp von General
Connor, dem er dabei Pferde, Waffen
und diverse Ausrüstungsgegenstände
stahl. Trotz dieser Überfälle setzte
sich Dull Knife schon früh für
Frieden mit den Weißen ein. Im
Jahre 1868 unterzeichnete er den
Vertrag von Fort Laramie, verlor
dabei aber an Autorität.
Am 25. November 1876 wurde das
Zeltdorf von Dull Knife von einer
Abteilung Kavallerie der US-Armee
unter der Führung von General
Crook angegriffen. Bei diesem
Gefecht konnten jedoch Dull Knife
und die meisten Indianer seines
Volkes in die Bighorn-Berge
flüchten. Hier mussten aber wegen
der klirrenden Kälte viele Kinder und
ältere Menschen ihr Leben lassen.
Nach dreitägiger Wanderung über
eisigem Schnee, erreichte er dann
das Lager von Crazy Horses, mit
dem er sich allerdings im Frühjahr
des Jahres 1877 bei Fort Robinson
ergab. Dull Knife und sein Stamm
wurden
daraufhin
ins
The Crumb-Town Epitaph
Indianerreservat Darlington nach
Oklahoma
deportiert.
Am 10.
September 1878 beschloss er bei
Nacht und Nebel aus dieser Einöde zu
fliehen. Mit 297 Anhängern machte er
sich auf, um nach Norden, in sein
Vaterland
am
Tongue
River
zurückzukehren.
Über
13000
Soldaten, Cowboys, Rancher und
Siedler versperrten ihm dabei den
Weg. Trotzdem gelang es ihm immer
wieder
zwischen
den
Reihen
durchzuschlüpfen,
oder
sich
erfolgreich zu verteidigen und
anschließen zu fliehen, wenn er und
sein Volk von der Armee gestellt
wurde.
Nach einer 6-wöchigen strapaziösen
Flucht, näherten sie sich ihren alten
Jagdgründen am Tongue River. Hier
teilten sich die Flüchtlinge in zwei
Gruppen. Während 150 Cheyenne
zusammen mit Dull Knife in Red
Clouds Reservat um Asyl bitten
wollten, beschloss der Rest, mit dem
jungen Häuptling Little Wolf nach
Norden weiterzuziehen. Am 23.
Oktober 1878 geriet die Gruppe von
Dull Knife in einen Schneesturm, wo
sie dann von einem Trupp Kavallerie
gefunden und gefangen genommen
wurde. Zwei Tage später wurden sie in
Fort Robinson bei eisiger Kälte
eingesperrt. Am 9. Januar 1879 gelang
es Dull Knife mit seinen Leuten aus
diesem Gefängnis auszubrechen.
Während viele seiner Anhänger
erschossen oder nach Fort Robinson
zurückgebracht wurden, erreichte Dull
Knife mit wenigen Cheyenne den
Tongue River, wo er auch Little Wolf
antraf. Hier hofften beide nun endlich
eine bleibende Stätte zu finden. Aber
erst nach Protesten der weißen
Bevölkerung
gegen
das
unmenschliche Vorgehen der Indianer,
wurde in diesem Gebiet ein Reservat
eingerichtet, wo Dull Knife bis zu
seinem Tode im Jahre 1883 seinen
Lebensabend verbringen konnte.
Quellennachweis:
Die großen Häuptlinge
Die Häuptlinge
Die Indianer
Häuptling Dull Knife
Zusammengestellt: Appirringday
© by Bodo Gortzitza, 2003
Seite: - 11 -
Die "Squaw" in der indianischen
Gesellschaft - allgemeine
Betrachtungen über den
berechtigten Stolz, eine Frau zu
sein!
Teil III
Haushalt: Die Erhaltung des Lebens,
darauf war die gesamte Arbeit der
Indianerfrau ausgerichtet. Sie betätigte
sich als Sammlerin, Pflanzer, Köchin,
Gerberin,
Näherin,
Hausbauer,
Krankenpflegerin, Mutter, Ratgeberin,
Partnerin und Wohltäterin Armen
gegenüber. Wenn sie all dies tat,
fühlte sie sich eins mit Mutter Erde,
sah sie in den Pflichten ihres Alltags
einfach nur die Aufgaben, die Frauen
eben erledigten so wie vor ihr die
Mutter es tat und nach ihr die Tochter
es tun würde. Dabei fühlte sie sich
natürlich nicht als die "Hausfrau" wie
wir es oft tun. Wie anstrengend die
Arbeit sein mochte, die Indianerfrau
empfand es nicht erniedrigend, im
Gegenteil: Kinder gebären, großziehen
und ihren Töchtern wieder bei der
Geburt und Erziehung der Kinder
helfen, das gehörte für sie zum
Kreislauf
des
Lebens.
Ihre
Arbeit
verrichtete
die
Indianerfrau meist in Gesellschaft von
anderen
Frauen,
da
die
Aufgabengebiete beider Geschlechter
meist klar getrennt in Frauen- und
Männerarbeit
bestand.
Manche
Arbeiten wie Hausbauen oder
Kleidernähen für die Männer wurde in
einigen Stämmen von Frauen, in
anderen Stämmen von Männern
erledigt.
Der
Mythos
des
Aschenbrödels oder Sklavin des
Mannes basiert sicher auf den
Berichten weißer Forscher, die eben
nur sahen, dass die Frauen sich
plagten, während die Männer faul
herumlungerten oder Glücksspiele
spielten, oder dass sie gar vollgepackt
mit Kindern an der Hand hinter ihrem
Mann herlief, der natürlich nichts trug.
Dabei sahen diese Forscher nicht die
anstrengenden langen Nächte der
Lagerwache, die Tage, Wochen oder
gar Monate, die die Krieger fern von
zu Hause unter großen Entbehrungen
auf der Jagd oder dem Kriegszug
waren. Der Mann war für den Schutz
und die Versorgung der Familie
verantwortlich und wenn er dies nicht
tat, konnte ihn die Frau in vielen
Fällen einfach verlassen, ohne
befürchten zu müssen, dass sie und
ihre
Kinder
verhungerten.
Die täglichen Arbeiten einer
Indianerfrau bestanden selten im
ausgiebigen Putzen. Sauber gemacht
war aufgrund der Umstände und
"Einrichtung" ihres Hauses, Hütte
oder Tipi schnell, meist fegen,
Decken aufschütteln und abwaschen.
Nach einer Heirat baute sie sich
natürlich
erst
einmal
ihre
gemeinsame "Wohnung" und fertigte
die Haushaltsgegenstände an, die sie
benötigte: Hornlöffel, Körbe, Töpfe,
Nadeln, Schabstöcke, Harken u.v.a.
Die meiste Zeit verbrachte die
Indianerfrau bei der Arbeit, die zur
Produktion der Nahrung der Familie
erforderlich war. Also Sammeln von
Wurzeln, Beeren, Nüssen, Ahornsaft
u.v.m;
pflanzen
von
Mais,
Kürbissen, Bohnen u.a.; erjagtes
Wild zerlegen; ernten; trocknen;
mahlen
oder
zerstoßen
der
getrockneten Nahrung; konservieren
der Nahrung; Wasser und Holz bzw.
Brennmaterial holen; kochen der
Nahrung.
Obwohl
die
Nahrungsvorräte
meistens
den
Frauen gehörten, wurde selten
"gehortet" und die Etikette verbat
ihnen,
Hungrigen
Essen
zu
verweigern, denn Großzügigkeit und
Gastfreundschaft waren hochgeschätzte Tugenden in fast allen
nordamerikanischen
Indianerkulturen.
Bei den Bodenbau betreibenden
Völkern wurde die Feldarbeit meist
von den Frauen erledigt, aber bei den
Pueblogruppen des Südwestens
(Hopi, Zuni u.a.) gingen die Männer
auf die Felder, da sie in ihrer
Funktion als Jäger nicht voll
ausgelastet waren.
Darüber hinaus fertigte die Frau die
Kleider für sich und ihre Kinder und
meist auch für ihren Mann an, webte
Teppiche (z.B. Navajo) oder töpferte
(z.B. Hopi), flocht Körbe (z.B.
Pomo),
kurz
gesagt:
Frauen
sesshafter Völker beschäftigen sich
neben
ihrer
Hausarbeit
und
Kindererziehung oft noch mit
kunsthandwerklichen Dingen.
Überhaupt kann man sagen, dass
Frauen sesshafter Stämme, vor allem
auch die der Bodenbauer, einen
höheren gesellschaftlichen Status
innehatten
als
die
Frauen
nomadisierender Stämme. Das mag
auch mit der wirtschaftlichen
Unabhängigkeit
dieser
Frauen
zusammenhängen,
wenn
ihnen
The Crumb-Town Epitaph
vielleicht die Felder, das Vieh, das
Heim oder die Nahrungsvorräte
gehörten oder wenn einfach genug
Nahrung vorhanden war und die
Nahrungsbeschaffung sich nicht so
schwierig
gestaltete
wie
beispielsweise bei den Stämmen der
Nordwestküste. Doch natürlich gab es
Frauen, die von ihren Männern
wirklich unterdrückt oder nicht hoch
geschätzt wurden, wie u.a. bei den
Chippewayn im subarktischen Norden
oder
bei
den
Yurok
in
Nordkalifornien. Doch haben auch
diese Frauen sich kaum darüber
beklagt oder einfach nur aufgegeben;
nein, sie stellten ihre gesellschaftliche
Position nicht in Frage, vielleicht auch
weil sie es nicht anders kannten oder
sich Verfügungsgewalten bei der
Erziehung der Kinder und in den
alltäglichen Arbeiten aneigneten.
Ob unterdrückt oder höchst geachtet,
die indianische Frau hatte kaum
Probleme mit Selbstverwirklichung,
mit Selbstfindung u.ä. wie viele der
heutigen Frauen der Industriestaaten
unserer Welt. Sie war sich ihrer Rolle
durchaus bewusst und wusste, dass sie
genauso gebraucht wurde in der
Gemeinschaft wie der Mann, indem
sie ihren Teil der Arbeiten gern
verrichtete, und darauf war sie stolz.
Quellennachweis:
Die Indianer
Zusammengestellt: Appirringday
© by Bodo Gortzitza, 2003
Die Waffen im Wilden
Westen
Teil I
Kein anderes technisches Gerät hat
den Wilden Westen so geprägt wie die
Feuerwaffen. Sie gehörten bei den
Mountain Men, den Siedlern und den
Cowboys zum Alltag, wie ein ganz
normales Werkzeug. Eine Abscheu
vor Waffen, wie es in Europa der Fall
war, wo in der Regel nur die
Regierung eines Landes die Macht
über das Waffenarsenal hatte, kannten
die Menschen im Wilden Westen
nicht. Jeder hatte und hat auch heute
noch das Recht, eine Waffe zu tragen
bzw. zu besitzen. Im Wilden Westen
war die Waffe ein unentbehrliches
Seite: - 12 -
Instrument
für
die
Nahrungsbeschaffung und der Verteidigung
gegen Banditen und Räuber. Ein
Revolver oder ein Gewehr wurde als
Werkzeug angesehen, so wie eine Axt
oder ein Hammer. Erst als die Zeit der
Revolvermänner aufkam, änderte sich
der Bild der Feuerwaffen. Durch die
Verbesserung der Technik, war eine
wesentlich höhere Schussgenauigkeit
möglich. Viele Männer wurden dank
ihrer Waffen berühmt, weil sie damit
in mehr oder weniger fairen Duellen
andere Männer getötet haben. Nun
war die Waffen ein Symbol für
Heldentum und Bewunderung.
Die bekanntesten Waffen, die man
auch aus vielen Hollywoodfilmen
kennt, waren der Colt Revolver und
das
Repetiergewehr,
Marke
Winchester. Dennoch gab es auch eine
ganze
Reihe
von
älteren
Waffensystemen, die zumindest vom
Namen her bekannte sind. So war
beispielsweise die Pennsylvania- bzw.
die Kentucky Rifle eine berühmte
Steinschlosswaffe. Auch die Hawken
Rifle, die zu den Perkussionswaffen
zählt, war eine berühmte Waffe. Die
Sharp-Rifle, die Henry-Rifle, dass
Spencer-Gewehr und der Derringer,
sind ebenfalls bekannte Namen aus
dieser Zeit.
Die Steinschlossgewehre
Lest über die Steinschlossgewehre,
dessen Entwicklung in Amerika aus
der
deutschen
Pirschbüchse
hervorging. Informier Euch über die
Entwicklung der Pennsylvania-Rifle
bzw. der Kentucky-Rifle, sowie der
Plains-Rifle
Die
ersten
"moderneren"
Schusswaffen, die im 18. Jahrhundert
im Wilden Westens ein- geführt
wurden, waren Steinschlossgewehre,
bei denen ein Feuerstein beim
Aufschlag
auf
einen
Platte
(Batterieplatte)
einen
Funken
erzeugte, der das Pulver in der
Pulverpfanne entzündete. Dieses
Zündpulver entfachte wiederum das
Schießpulver im Lauf. Es gab zwar
schon zuvor Lunten-, Rad- und
Schnappschlosswaffen, die deutsche
Pirschbüchse,
die
zu
den
Steinschlossgewehren zählte, wurde
aber von den damaligen Jägern und
Trappern bevorzugt. Der wesentliche
Unterschied zu ihren Vorgängern war
der, dass das Pulver in der
Pulverpfanne durch einen Deckel vor
Wind und mehr oder weniger auch
vor Feuchtigkeit geschützt war. Erst
beim Abzug wurde der Deckel durch
den Hahn geöffnet, wobei hierbei
gleichzeitig auch der Zündfunke
erzeugt wurde. Die deutsche
Pirschbüchse wurde von deutschsprachigen Pionieren in Pennsylvania
eingeführt und verfügte noch über
eine weitere Besonderheit: Den
gezogenen Lauf.
Hierbei wurden in dem fertigen Lauf
spiralförmige Züge eingeschnitten,
die dafür sorgten, dass sich die Kugel
nach dem Abschuss innerhalb des
Laufes vom Boden bis zur Mündung
einmal drehte. Durch diese Drehung,
die von der Kugel auch während des
Fluges beibehalten wurde, konnte
eine größere Treffergenauigkeit
erzielt werden. Wichtig hierbei war
aber, dass die Kugel einen festen
Kontakt zur Laufwandung hatte, um
zum einen den nötigen Drall zu
erhalten und zum anderen den
Verlust an Gasdruck möglichst
gering zu halten. Man verwendete
deshalb einen mit Hirschfett
getränkten Lappen, in dem die Kugel
eingewickelt
war.
Dieses
"Schusspflaster" sorgte für die oben
erwähnten Voraussetzungen und
hatte noch den Vorteil, dass der Lauf
nach jedem Schuss von Pulverrückständen befreit wurde, so dass die
Treffergenauigkeit
beibehalten
werden konnte.
Die deutsche Pirschbüchse war mit
ihrem Gewicht von über 5 kg sehr
schwer. Die verschiedenen Modelle
verschossen Kugeln von ca. 15 bis
18 mm (Kaliber .60 bis .70). In
Europa wurde sie vorwiegend für die
Jagd verwendet, wofür sie auch
vollkommen ausreichte, denn sie
musste nicht über weite Strecken
mitgeschleppt werden, da die
jeweiligen Jagdreviere in der Nähe
lagen.
Es
wurde
aufgelegt
geschossen und die Ziele befanden
sich in einer Entfernung von unter
100 Meter.
In Amerika sah die Sache aber schon
anders aus. Zwar wurde die
Pirschbüchse Anfangs gerne benutzt,
aber schon bald wurde der Ruf nach
leichtere Büchsen laut. Die Jäger und
Trapper waren oft mehrere Monate
unterwegs, und sie benötigten eine
The Crumb-Town Epitaph
Waffe, die sie ständig mit sich führen
konnten.
So
entwickelten
die
deutschstämmigen Büchsenmacher die
Pennsylvania-Rifle. Sie war nur noch
halb so schwer wie die Pirschbüchse,
hatte aber einen längeren Lauf. Dieser
erlaubte eine hohe Treffsicherheit auf
Ziele, die bis zu 200 Meter entfernt
waren. Außerdem verschoss sie Kugel
mit einen Durchmesser von 11,4 mm
(Kaliber .45). Durch dieses kleinere
Kaliber konnte der Jäger wesentlich
mehr Munition und Pulver mit sich
führen, was in den Wäldern sehr
wichtig war. Im Schaft, der bis zur
Mündung reichte, um den Lauf zu
schützen, befand sich die so genannte
Patchbox. In ihr wurden die
Schusspflaster aufbewahrt.
Nachdem Daniel Boone 1771 von
seinen
Streifzügen
durch
die
Jagdgründe Kentuckys zurückgekehrt
war, und von seinen Abenteuern
erzählte, waren die Pioniere in
Virginia
und
Pennsylvania
so
begeistert von seinen Berichten, dass
sie sich schnell dazu ent- schlossen,
ebenfalls in diese Gebiete zu ziehen.
Durch den erbitterten Widerstand der
Indianer gegen die Weißen, wurde die
Nachfrage nach Pennsylvania-Rifle
immer größer. Mittlerweile wurden
die Modelle mehr und mehr
verbessert. Dadurch, dass die Gewehre
in Pennsylvania hergestellt wurden
und das es in Kentucky an Ersatzteile
fehlte, musste die Handhabung
wesentlich vereinfacht werden, damit
die Siedler in der Lage waren, die
Gewehre selber zu reparieren. So
wurde
beispielsweise
der
Schlossmechanismus so vereinfacht,
dass es bei der Instandsetzung kaum
noch Probleme gab. Da die Gewehre
am häufigsten in den Jagdgebieten von
Kentucky verwendet wurden, setzte
sich bald die Bezeichnung "KentuckyRifle" für diese Waffe durch. Die
Indianer hatten dank der präzisen
Kentucky-Rifle kaum eine Chance
gegen die Weißen. So dauerte es nicht
lange, bis die Gebiete vollständig
besiedelt waren.
Nachdem der Präsident Thomas
Jefferson von Napoleon Bonaparte das
800000 Quadratmeilen große Gebiet
von Louisiana gekauft hatte, schickte
er eine Expedition unter der Führung
von Lewis und Clark in dieses Land,
um die Nordwestpassage zu suchen.
Hierbei ebneten sie den Weg für
Seite: - 13 -
zukünftige Pelztierjäger und Trapper,
die nur darauf aus waren, den großen
und kostbaren Biberpelzbestand in
diesem Gebiet auszubeuten. Tausende
von Pionieren bewaffneten sich nun
mit der Kentucky-Rifle und so
gelangte diese immer tiefer in den
Westen.
Auch
Indianerstämme
wurden nun mit diesen Feuerwaffen
versorgt.
Die Kentucky-Rifle
Die harten Bedingungen in den Plains
zwischen dem Missouri und den
Rocky Mountains stellten aber neue
Anforderungen an die Feuerwaffen.
So wurde von einem gewissen Jake
Hawken, der in St. Louis als
Büchsenmacher tätig war, ein noch
robusteres Gewehr her- gestellt, das
nun wieder ein größeres Kaliber hatte
und dessen Lauf aus Eisen und nicht
mehr aus Stahl war.
Durch das weichere Material vertrug
das Gewehr jetzt verschiedenen
Pulverladungen besser. Der Drall der
Züge vollzog nun keine ganze, sonder
nur noch eine dreiviertel Umdrehung.
Dadurch
konnten
große
Pulverladungen verwendet werden,
wodurch sich die Reichweite bei
gleichbleibender
Treffsicherheit
erhöhte. Dafür lag das Gewicht aber
wieder bei ca. 5 kg. Das Gewehr
erhielt die Bezeichnung Plain Rifle.
Wird Fortgesetzt mit
die Perkussionsgewehre.
Von der umständlichen
Steinschlosswaffe zum moderneren
Perkussionsgewehr. Lest alles über die
Entwicklung des Zündhütchens und
dessen Vorteile gegenüber dem
Steinschlossmechanismus
Von: John R. Ringo
© by Bodo Gortzitza, 2003
The Crumb-Town Epitaph
Die Rinderstädte
Abilene
Teil I
Von der ersten Rinderstadt mit einen
Verladebahnhof. Von ihrem Aufstieg
und von ihrem Fall, an dem Wild Bill
Hickock nicht ganz unschuldig war.
Nach ca. 1500 Meilen erreichten die
Cowboys mit ihren Viehherden ihr
Ziel: Die Rinderstädte. Hier wurden
die Rinder verkauft und schließlich
für den Transport in den Osten in
Viehwaggons geladen.
In den meisten Fällen trafen mehrere
Herden gleichzeitig vor der Stadt ein.
Das bedeutete für die Cowboys, dass
sie mit ihrer Herde erst einmal vor
der Stadt warten mussten, bis sie an
der Reihe waren. Während dieser
Zeit ritten sie abwechselnd in die
Stadt, um kleine Besorgungen zu
machen. Bei der Gelegenheit
unterhielten sie sich mit ihren
Kollegen, dessen Herde schon
abgefertigt waren und tauschten so
Neuigkeiten aus. Erst, wenn ihre
Herde verkauft wurde, erhielten sie
ihren ganzen Lohn. Den setzten sie
zunächst einmal in einen neuen
Haarschnitt um, dann in neue
Kleidung und schließlich in Alkohol
und Freudenmädchen.
Es gab kaum einen Cowboy, der
nicht sein ganzes Geld in dieser Zeit
auf den Kopf haute. Streitereien und
Schlägereien
waren
an
der
Tagesordnung. Betrunkene Cowboys
waren
unberechenbar.
Kleinste
Meinungsverschiedenheiten waren
schon Grund genug, den Revolver zu
zücken. Einigen Cowboys viel es ein,
ohne irgend einen Grund schießend
durch die Straßen zu galoppieren, um
die Bevölkerung in Angst und
Schrecken zu versetzten. Dennoch
verliefen solche Aktionen meistens
unblutig.
Damit
die
Städte
in
der
Öffentlichkeit
als
zivilisiert
dastanden, wurden die üblichen
Verordnungen
geschaffen,
wie
Waffenverbot oder Lizenzvergabe
für Saloons und Glückspiel. Einige
Rinderstädte bestanden zum größten
Teil nur aus Zelte. Die meisten
jedoch hatten solide Holzhäuser,
Banken, Kaufläden, Kirchen und
natürlich feudale Saloons und
Tanzsäle. Zu den bekanntesten
Städten gehörten Abilene, Dodge
City, Ellsworth, Newton und Wichita
Als der aus Springfield/Illinois
stammende Joseph G. McCoy von den
riesigen Rinderherden in Texas erfuhr,
kam ihm die Idee, hierfür im Norden
einen Absatzmarkt zu finden. Diese
Information hatte er von seinem
Freund V. W. Sugg, der 1866 eine
Herde von Texas nach Baxter Springs
getrieben hatte, und dabei die üblichen
Verluste an Rindern verbuchen
musste, da diese durch Krankheiten
wie Spanisches Fieber oder Texas
Fieber eingegangen waren. McCoy
dachte an einen zentralen Ort in
Kansas, wo Verkäufer aus dem Süden
und Käufer aus dem Norden
Rindergeschäfte abschließen sollten,
und von wo aus das Vieh direkt
mittels
Eisenbahn
an
die
Bestimmungsorte in den Osten
verfrachtet werden sollte. Nach dem er
bei der Stadt Junction City auf
Ablehnung stieß, viel seine Wahl auf
Abilene. Abilene war umgeben von
saftigem Weideland und zahlreichen
Wasserstellen. Außerdem war die
Umgebung kaum besiedelt.
Da der Gründer von Abilene Charles
Thompson ebenfalls die Idee eines
Verladebahnhofes hatte, war für
McCoy nun Eile geboten. Er
verhandelte mit mehrere Eisenbahngesellschaften und schloss zunächst
einen Vertrag mit der Kansas Pacific
Railroad ab, nachdem er bereits
östlich von Abilene Weideland
gekauft hatte. Jetzt hatte McCoy die
nötigen finanziellen Mittel, um in
Abilene
einen
Bahnhof,
ein
Geschäftshaus, ein Hotel und eine
Bank zu bauen. Die Kansas Pacific
Railroad brach nach einiger Zeit
jedoch den Vertrag, was McCoy
vorübergehend
bankrott
machte.
Schließlich ging er zur Hannibal- und
St.-Joseph-Railroad, mit der er dann
erneut
einen
Vertrag
über
Verlademöglichkeiten abschloss. Am
1. Juli 1867 konnte er so sein Werk
vollenden.
Jetzt mussten die Rinderherden aber
erst von Texas nach Abilene getrieben
werden. Die Route, die später am
meisten benutzt wurde, war der
Seite: - 14 -
sogenannte Chrisholm Trail. Dieser
Weg wurde von einem Tauschhändler
namens Jesse Chrisholm entdeckt, und
war wegen seiner zahlreichen
Wasserlöchern
der
geeignetste.
McCoy erfuhr von einem gewissen
John Jacob Myers davon. Dieser
versprach ihm, die Herdenführer aus
Texas auf diesen Weg hinzuweisen,
was aber in diesem Jahr schon zu spät
war. So wurden im ersten Jahr relativ
wenige Herden über diese Route
getrieben.
Am 5. September 1867 verließ der
erste Zug mit Longhorn - Rindern die
Stadt. Anfangs wurden erst 36000
Rinder verladen, aber 1870 waren es
schon knapp 300000. So wurde aus
dem einst verschlafendem Städtchen,
das zu Beginn nur aus zwölf Hütten
bestand, eine blühende Handelsstadt,
in der sich aber auch mit der Zeit
allerlei Gesindel eingefunden hatte.
Schon im Frühling 1868 trafen die
ersten zwielichtigen Gestalten in
Abilene ein: Cowboys, die ihr gerade
verdientes Geld mit vollen Händen
ausgaben, Spieler, Bordellinhaber,
Diebe
und
natürlich
auch
Revolverhelden. So gab es kaum einen
Tag ohne Schießerei.
Zunächst
begnügten
sich
die
Stadtväter
jedoch
nur
mit
Verordnungen, um die Stadt nach
außen als zivilisiert darzustellen. So
wurden Saloons lizenziert, Bordelle
beaufsichtigt und kleinere Straftaten
ignoriert. Die Verordnung, keine
Waffen zu tragen, wurde natürlich
auch nicht beachtet. Es fehlten eben
doch Polizeikräfte. Als in Abilene ein
massives Gefängnis aus Stein gebaut
werden
sollte,
rissen
die
freiheitsliebenden Cowboy mit ihren
Lassos das Gebäude noch vor dessen
Fertigstellung wieder ein. Erst unter
Bewachung wurde es schließlich
wieder aufgebaut und vollendet. Der
erste Gefangene war ein schwarzer
Koch,
der
zu
einer
Cowboymannschaft gehörte. Dieser
wurde jedoch noch am gleichen
Abend von seinen Kumpanen befreit.
Jetzt kamen die Stadtväter doch zum
Schluss, einen Marshal zu engagieren.
Der erste Marshal war Thomas J.
"Bear River" Smith, dem es gelang,
mit Hilfe seiner Fäuste das
Waffengesetz durchzusetzen. Ca. ein
halbes Jahr später - nachdem Smith
von einem Farmer ermordet wurde übernahm der Revolvermann James
Butler (Wild Bill) Hickok das Amt.
Im Gegensatz zu seinem Vorgänger,
war Hickok bereit, sofort zu schießen
und zu töten. Außerdem war er die
meiste Zeit im Saloon beim
Kartenspiel anzutreffen. Als Hickok
am 9. Oktober 1871 den Inhaber des
Bulls Head Saloons, Phil Coe, tötete,
und die ansässige Zeitung von einer
gerechten Strafe sprach, war die
Empörung der Cowboys und
Herdenführer sehr groß.
Einflussreiche
Rinderkönige
entschlossen sich, ihre Rinderherden
nicht mehr in Abilene verladen zu
lassen. Geschäftsgespräche wurden
spontan abgebrochen, und die
Cowboys verließen die Stadt ohne
weiter Geld auszugeben. So verlor
die erste Rinderstadt des Wilden
Westens an Bedeutung. Zwischen
den Jahren 1867 und 1872 wurden
insgesamt fast Drei Millionen Rinder
nach Abilene getrieben. Aber nun
verlor
Joseph
McCoy
sein
Verladegeschäft und seine ganzen
Häuser, die er errichten ließ. Er ging
nach Kansas City und starb dort im
Jahre 1915.
Wird Fortgesetzt mit Ellsworth.
Die Stadt, die durch kranke und
schwache Rinder zur zweiten großen
Rinderstadt wurde.
Von: Lonesome
© by Bodo Gortzitza, 2003
Die Indianerstämme
Teil I
Bei einem Stamm handelt es sich um
eine Gruppe von Menschen, die sich
aus unterschiedlichsten Gründen
gebildet haben kann. So kann die
Kultur, die Sprache, der Dialekt, das
Territorium in dem die Gruppe lebt,
The Crumb-Town Epitaph
und
gemeinsame
Sitten
und
Gebräuche zu einer Stammesbildung
führen.
Viele
Indianerstämme
Nordamerikas
bestehen
oder
bestanden aus Unterstämme, so dass
die Einheit der Stämme nur selten
genau definiert werden kann. Jeder
Unterstamm hatte seine eigenen
Gesetze und seinen eigenen Führer.
So gab es beispielsweise bei den
Sioux zwei große Gruppen: Die
östlichen Sioux und die westlichen
Sioux. Erstere unterteilten sich
wiederum in die Untergruppen der
Wahpetons,
Wahpehutes
Moewakantons, Sissetons, Yanktons
und Yanktonais. Die andere Gruppe
unterteilte sich in die Untergruppen
der Brulés, Hunkpapas, Blackfoot,
Miniconjous, Oglallas, Sans Arcs und
Two Kettles. In Kriegszeiten, bei der
gemeinsamen Büffeljagd, sowie bei
kulturellen Veranstaltungen kam es oft
vor, das sich
die
einzelnen
Untergruppen zu einer Gemeinschaft
zusammenschlossen.
Die Apachen
Lest über den Stamm der Apachen
und den jahrelangen Kampf, den sie
zunächst gegen die Spanier, und dann
gegen die Amerikaner führten.
Seit dem 13. Jahrhundert verließen
viele Indianerstämme den hohen
Norden Alaskas, und wanderten durch
Kanada und über die Prärien
Nordamerikas nach Süden, in die
damaligen Gebiete der amerikanischmexikanischen Grenze. Hier teilten sie
sich in verschiedene Gruppen auf. In
die westlichen Gruppen, zu denen die
Cibecue, Tonto, Mimbreno und die
Coyotero gehörten, und in die
östlichen Gruppen wie die Jicarilla,
Lipan, Kiowa - Apachen, Chiricahua
und Mescalero. Diese Stämme
gehörten der Sprachfamilie der
Athapasken an, die auch heute noch in
Alaska zu finden sind.
Der Süden war aber nicht das
eigentliche Ziel der Athapasken. Sie
wurden vielmehr von den Stämmen,
die sie beraubt und deren Land sie bei
ihrer Durchwanderung verwüstet
hatten, in dieses Gebiet gedrängt. Sie
lebten Anfangs aber auch hier nicht
von der Jagd, dem Fischfang oder dem
Ackerbau, sondern ausschließlich von
Überfällen auf die Pueblo - Indianer,
von denen sie schließlich den
Ackerbau
erlernten.
Da
die
Seite: - 15 -
Athapasken
aber
bei
der
Landwirtschaft von den Jahreszeiten
abhängig waren, konnten sie bis zur
Ernte nicht weiter ziehen. So
gewöhnten sie sich daran, sesshaft zu
werden. Die Pueblo - Indianer waren
es auch, die den Athapasken den wohl
bekannteren Namen gaben. Sie
nannten sie "apachu" was "Feinde"
bedeutet. Die Spanier machten
schließlich
daraus
das
Wort
"Apaches".
In einer Zeitspanne von ca. 100 Jahren
entwickelten sich aus ein paar
Dutzend Pferde, die den Spaniern
entlaufen waren, Millionen von
Mustangs. Fast alle Indianer-Stämme
hatten sich dieser Tiere bemächtigt
und waren durch die Züchtung zu
Reitervölker geworden. Die Apachen
verpassten jedoch den Anschluss.
Zwar kamen sie schon sehr früh in den
Besitz von Pferden, sie nutzten diese
Tiere
aber
vorwiegend
als
Schlachtvieh, oder allenfalls im
Gefecht. Mit der Büffeljagd zu Pferd
oder mit der Züchtung, kannten sie
sich jedoch nicht aus.
Obwohl die Apachen im Kampf
unbesiegbare Krieger waren, gelang es
den berittenen Spaniern innerhalb von
100 Jahren, sie aus Mexiko nach
Norden in die Wüsten der heutigen
Gebiete von Arizona und New Mexiko
zu drängen. Hier versuchten sie zwar
weiter
nach
Norden
in
die
fruchtbareren
Steppengebiete
zu
ziehen, wurden aber von den
feindlichen Comanchen und Kiowas
wieder in die Wüste zurückgedrängt.
Jetzt blieb den Apachen nichts anderes
übrig, sich an die unerträglichen
Wüstenbedingungen anzupassen, was
ihnen auch gelang. Sie waren im
Laufe der Zeit in der Lage auch da zu
überleben, wo Tiere wie z. B. Wölfe
und Schlangen eingingen. Sie lernten,
sich so lautlos zu bewegen, dass sie
sich bis auf eine Armlänge an den
Feind heranpirschen konnten. Als
Läufer hatten sie eine solche
Ausdauer, dass selbst ein guter
Marathonläufer nicht hätte mithalten
können. Im Gefecht vermieden sie
offene Schlachten, wie man es von
den Reitervölkern kannte. Sie zogen
es vor, Feinde aus dem Hinterhalt zu
überfallen und zu töten, um dann
wieder blitzschnell zu verschwinden.
The Crumb-Town Epitaph
200 Jahre lang kämpften die
Apachen in ihrem Gebiet mit Erfolg
gegen die Spanier, die alles daran
setzten, dieses Volk auszurotten. Das
ging soweit, das die spanische
Regierung für jeden männlichen
Apachenskalp 100 Dollar und für
jeden
Weiblichen
50
Dollar
aussetzte. Nach dem Ende des
amerikanisch-mexikanischen
Krieges, den die Amerikaner
gewannen, gehörte Arizona und New
Mexiko nun zu den USA. Von jetzt
an hatten es die Apachen mit einem
anderen Eroberer zu tun. Dennoch
blieb der größte Apachenstamm der
Chiricahuas unter der Führung von
Cochise zunächst friedlich. Es
dauerte aber nicht lange, bis es zu
ersten Kampfhandlungen kam. Als
einige
Monate
später
der
amerikanische Bürgerkrieg ausbrach,
und beide Kriegsparteien Prämien
auf Apachen- skalps aussetzen,
entbrannte
ein
regelrechter
Guerillakrieg
zwischen
den
unterschiedlichen Apachen-stämmen
und den Amerikanern.
Zunächst war es für die US-Armee
sehr schwierig, die Apachenstämme
unter der Führung von Mangas
Coloradas, Cochise, Geronimo,
Victorio und Nana in dem riesigen
Gebiet von New Mexiko und
Arizona aufzuspüren. Als sich später
jedoch Apachen-Scouts als Späher in
den Dienst der US-Kavallerie
stellten, sorgten diese für die
Zerschlagung des Widerstandes ihres
eigenen Volkes, da sie mit ihren
Geländekenntnissen die aufsässigen
Häuptlinge
ausfindig
machen
konnten. Der letzte Häuptling der
Apachen, Geronimo, kapitulierte am
4. September 1886. Bis dahin jedoch,
wurde der längste und fruchtloseste
Feldzug in der Geschichte der USKavallerie geführt. Der Krieg mit
den Apachen verschlang mehr Geld
und kostete mehr Menschenleben als
alle anderen Indianerkriege.
Wird Fortgesetzt mit den Arapahoe
Vom sesshaften Volk der Arapahoe,
das später zu einem Volk von
Nomaden und Büffeljägern wurde.
Quellennachweis:
Die großen Häuptlinge
Die Häuptlinge
Die Indianer
500 Nations
Zusammengestellt: Appirringday
© by Bodo Gortzitza, 2003
Der Goldrausch
Teil I
Als am 24. Januar des Jahres 1848 der
Zimmermann James W. Marshall am
American River in Kalifornien beim
Bau einer Sägemühle Gold fand, war
einige Zeit später der Zustrom der
Menschenmassen in dieses Gebiet
nicht mehr zu halten. Der Besitzer der
Sägemühle John Augustus Sutter
versuchte zunächst, den Goldfund
geheim zu halten, da er eine
"Invasion" von Goldsuchern auf
seinen Besitz befürchtete. Sutter, der
1803 in der Schweiz geboren wurde,
hatte an der Pazifikküste ein 20000 ha
großes Gut aufgebaut, auf dem sich
seine Farmen, Handelsposten und
Ranches
befanden.
Die
Geheimhaltung hielt aber nicht lange
stand. In San Francisco hörte man
zuerst von dem Goldfund. Sämtliche
Geschäfte und Schulen wurden
geschlossen, und jedermann legte die
Arbeit nieder. Selbst Matrosen und
Soldaten begingen Fahnenflucht, nur
um Gold zu suchen. In kürzester Zeit
wurde San Francisco zur Geisterstadt.
Schon
einige
Monate
später
verbreitete sich die Nachricht im
ganzen Land. Zwar war man Anfangs
noch skeptisch, als aber der Präsident
die Nachricht vom Gold bestätigte,
kam es zur größten Westwanderung,
die die USA je erlebt hatte. Viele
tausend "Forty-niner" - so nannte man
später diese Goldgräber - fuhren mit
dem Schiff um das Kap Horn, oder bis
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nach Panama, von wo es dann zu Fuß
oder mit dem Wagen weiterging.
Andere durchquerten die Prärie und
die Rocky Mountains, um die
Fundstellen zu erreichen. Gerade die
letzte Route erwies sich aber als
besonders beschwerlich, und für viele
auch
tödlich,
da
es
1849
ununterbrochen geregnet hatte, und
zudem auch noch die Cholera
ausbrach.
Inzwischen gab es eine große Anzahl
von Fundstellen, die sich über ganz
Kalifornien erstreckten. Als die
"Forty-niner" ihr Ziel erreicht hatten,
war die Enttäuschung in den meisten
Fällen sehr groß, da viele Claims
schon abgesteckt waren, und überdies
der einzelne Mann erst gar nicht zu
dem Reichtum kommen konnte, wie er
es erhofft hatte. Das lag nicht daran,
dass es kein Gold in ausreichender
Menge gab, der Einzelne besaß
einfach nicht das nötige Kapital, um
Gold im großen Stil zu schürfen. So
schlossen sich mehrere Goldgräber zu
Organisationen zusammen, um die
Abbaumethoden verwirklichen zu
können.
Über Nacht schossen Goldgräberlager
und Städte aus dem Boden, die
zunächst
nur
aus
einfachen
Bretterbuden und einer Straße
bestanden. Später wurden Spielhöllen
und Saloons errichtet, in denen die
Goldgräber den größten Teil ihrer
Freizeit verbrachten. Saloonbesitzer,
Spieler und Prostituierte gehörten zu
denen, die indirekt am Goldboom
verdienten. Insbesondere die Händler,
die die Goldgräber mit Lebensmittel
und
Ausrüstungsgegenstände
belieferten, verdienten sich mit ihren
überhöhten Preisen eine goldene Nase.
In den Goldgräberlagern herrschte das
Chaos. Schmutz und unhygienische
Verhältnisse lösten Krankheiten aus,
denen
viele
Menschen
nicht
gewachsen waren. Banditen, die in
den Camps ihr Unwesen trieben,
wurden notfalls mit Waffengewalt
bekämpft. Auseinandersetzungen mit
Schusswaffen
waren
an
der
Tagesordnung.
Bis 1852 stieg die Bevölkerungszahl
in Kalifornien von 20000 auf 100000
Einwohner. Im Laufe der Zeit
verdrängten Bergbaugesellschaften die
"Forty-niner".
Diese
Großminen
waren mit ihren technischen Geräten
nun in der Lage, Gold im großen Stil
abzubauen. So erwirtschafteten sie
allein im Jahre 1852 über 81
Millionen Dollar. Vom ersten
Goldfund 1848 bis zum Jahre 1855
wurde in San Francisco Gold im
Wert von 345 Millionen Dollar
umgesetzt. Der einst so kleine Ort,
entwickelte sich zu einer Großstadt
mit 55000 Einwohner.
Kalifornien war aber nicht das
einzige Territorium, in dem Gold
gefunden wurde. So zogen die
Goldgräber weiter nach BritishColumbia, anschließend nach Idaho
und schließlich nach Montana. Aber
auch im Südwesten der USA,
insbesondere in Arizona wurde Gold
und Silber gefunden. Hier entstanden
Städte wie Cila-City, Tombstone und
Tucson,
dem
Zentrum
der
Goldsucher. In all diesen Städten war
das
Verbrechen
an
der
Tagesordnung. Eine der ergiebigsten
Goldadern fand man in den Washoe
Mountains in Nevada. In 20 Jahren
schürfte man hier aus der berühmten
Comstock Lode Gold und Silber im
Werte von 300.000.000 Dollar. Auch
hier entstanden so berühmte Städte
wie Nevada-City und Virginia City.
Eine weitere Goldader entdeckte
man am South Platte River in
Colorado nördlich von Pike´s Peak.
Hier wurde später die Stadt Denver
gegründet. In den folgenden 20
Jahren durchstreiften die Goldgräber
weiter den Wilden Westen, immer
auf der Suche nach Gold. Überall,
wo sie es fanden, gründeten sie
Siedlungen, aus denen später Städte
entstanden.
The Crumb-Town Epitaph
mitzuverdienen . Bald erkannte er,
dass die Goldgräber mit Zwirn und
Faden nicht besonders gut umgehen
konnten. Das brachte ihn auf die Idee,
aus einem Packen braunem Segeltuch
strapazierfähige Hosen schneidern zu
lassen, die er "Waist Overalls" nannte.
Der
Absatz
dieser
neuen
unverwüstlichen Beinkleider war
enorm. Das war die Geburtsstunde der
Jeans. In der Folgezeit wurde aber
kein
braunes
Segeltuch
mehr
verwendet, sondern blau gefärbter
Baumwollstoff. Daraus leitet sich der
Name Blue Jeans ab. Es folgte die
Patentierung der Kupfernieten, die auf
die Hose genäht wurden. Außerdem
wurde das Markenzeichen auf die
Hose genäht, ein Lederetikett, dass
"Two Horse Brand". Bevor sich die
Jeans aber in der ganzen Welt
verbreitete, starb Levi Strauss im
Jahre 1902.
Als Henry Fonda 1982 im Alter von
77 Jahren starb, ging mit ihm ein
Stück Filmgeschichte, nahm eine der
Hollywoodgrößen der ersten Stunde
Abschied für immer - wenngleich er
mit seinen über 80 Spielfilmen
auch heute noch in den Herzen seiner
Fans fortlebt. Bis zuletzt stand er
erfolgreich vor der Kamera, für seine
Rolle in seinem letzten Film "Am
goldenen See" (1981) erhielt er den
ersten "richtigen" Oscar seines
Lebens,
nachdem er ein Jahr zuvor bereits für
sein Lebenswerk mit einem EhrenOsacar ausgezeichnet worden war.
Eigentlich wollte der Sohn eines
Druckers Journalist werden, doch aus
finanziellen Gründen warf er vorzeitig
das Handtuch und heuerte 1925 beim
Theater an:
Dorothy Brando (die Mutter von
Marlon Brando) holte ihn auf die
Bühne.
Als Direktorin des Theaters in Omaha
hatte die Henrys Talent sofort entdeckt
und verschaffte ihm drei Jahre lang
kleine Rollen.
Wird Fortgesetzt mit John Stetson,
dem Goldgräber, der den Cowboyhut
erfand.
Von: Black Belt
© by Black Belt, 2003
Levi Strauss
Von Levi Strauss, dem Deutschen,
der für die Goldgräber die Jeans
erfand
Im Wilden Westen gab es auch
Männer, die berühmt wurden, ohne
das sie mit einem Revolver umgehen
konnten, und ohne duzende Männer
zu erschießend. So einer war Levi
Strauss. Er wurde im Jahre 1829 in
Deutschland (Bayern) geboren, und
sein Geburtsname war Loeb Strauss.
Biographie
Filmhelden
Henry Fonda
1928 ging Fonda, der später
behauptete, er wäre "nie selbst auf die
Idee gekommen, Schauspieler zu
werden", nach New York und schloß
sich den University Players an, einer
Gruppe junger Darsteller, zu der auch
Margaret Sullavan und James Stewart
gehörten.
Über Jahre hielt er sich mit kleinen
Rollen und als Bühnenbildner über
Wasser, bevor er 1934 am Broadway
zwei große Erfolge landete, die ihm
prompt den Sprung nach Hollywood
bescherten.
Für die 20th Century-Fox verfilmte er
einen seiner Broadway-Hits: "Der
Farmer
will
heiraten"
(1935).
Er überzeugte auf Anhieb Kritik und
Publikum und bekam die Chance, für
die
renommiertesten
Regisseure
Hollywoods zu spielen: Fritz Lang
"Du lebst nur einmal", William Wyler
"Jezebel", Henry King "Jesse James Mann ohne Gesetz".
Er wirkte in zahlreichen längst zu
Klassikern avancierten Streifen mit, so
in "Gehetzt" (1937) und in der
Komödie
"Die
Falschspielerin"
(1941).
In den 40er Jahren begann auch die
1848 war Levi mit 18 Jahren nach
Amerika
ausgewandert.
Dort
eröffnete sein Schwager David Stern
1850 einen Kurzwarenladen. An
diesem Laden beteiligte sich Levi,
um am kalifornischen Goldrausch
Seite: - 17 -
erfolgreiche
Zusammenarbeit
zwischen Henry Fonda und John
Ford.
Filme wie "Der junge Mr. Lincoln",
"Trommeln am Mohawk", "Früchte
des Zorns", der ihm seine erste
Oscar-Nominierung einbrachte, und
"Bis zum letzten Mann". Diese Filme
machten den Schauspieler zu einer
der beliebtesten Starpersönlichkeiten
Hollywoods und begründeten sein
Image: Stets verkörperte er in seinen
Filmen das Ideal des anständigen,
aufrechten und unbestechlichen
Amerikaners.
Durch seine eindrucksvollen und
unaufdringlichen
darstellerischen
Fähigkeiten gelang ihm am Himmel
Hollywoods
ein
kometenhafter
Aufstieg.
Nach
Rückkehr
von
seinem
Kriegseinsatz setzte er seinen
erfolgreiche Filmarbeit zunächst fort,
nach dem Selbstmord seiner zweiten
Ehefrau verschwand er jedoch für
fünf Jahre von der Leinwand,
übernahm nur hin und wieder kleine
Rollen am Theater. Erst 1955 kehrte
er zum Film zurück, dem er 1957 mit
"Die zwölf Geschworenen" ein
weiteres
Glanzlicht
bescherte.
Er wirkte seit Mitte der 50er Jahre
aber auch verstärkt beim Fernsehen
und seit den 60er Jahren auch in
weniger anspruchsvollen Kinoproduktionen mit.
Dann verpflichtete ihn Sergio Leone
1968 für "Spiel mir das Lied vom
Tod", in dem er als kaltblütiger
Revolverheld
eine
seiner
beeindruckendsten
Darstellungen
zeigte.
In den siebziger Jahren konzentrierte
sich Henry Fonda wieder verstärkt
aufs Theater und ging auf AmerikaTournee.
Zwar wirkte er danach auch immer
wieder in diversen Kinoprodukten
mit, konnte aber nicht an die alten
Erfolge anknüpfen und arbeitete
deshalb immer häufiger für das
Fernsehen "Die Smith Familie".
Die gebührende Anerkennung für
seine
beeindruckende
schauspielerische Leistung erhielt Fonda
erst kurz vor seinem Tod:
1978 wurde dem schwer herzkranken
Star der "Life Achievement Award"
und 1981 der "Oscar" für sein
Gesamtwerk verliehen. Den "Oscar"
als bester Hauptdarsteller bekam er
The Crumb-Town Epitaph
1982 für "Am goldenen See", einen
gefühlvolle Familiengeschichte, in der
er zum ersten Mal gemeinsam mit
seiner Tochter Jane vor der Kamera
stand.
Von: Lucky
© by Western-Club "The Stunk
Boots" 1983 Krümmel e.V.
Persönlichkeiten aus dem
Wilden Westen !
THOMAS HART BENTON
( 1782 - 1858 )
Als Politiker, der den Bundesstaat
Mississippi vertrat, setzte er sich für
das Recht der Vereinigten Staaten ein,
ihr
Staatsgebiet
nach
Westen
auszudehnen.
JOHN BUTTERFIELD
( 1801 - 1869 )
Betrieb von 1858-1861 ein Fuhrunternehmen zwischen Missouri und San
Francisco.
Er verkaufte die Firma an Wells Fargo
und gründete ein neues Unternehmen:
AMERICAN EXPRESS
MARTHA JANE CANARY
genannt: CALAMITY JANE
( um 1848 - 1903 )
Viele Geschichten kursierten über
Jane, aber gesichert ist, daß sie WILD
BILL HICKOK liebte und in
Deadwood, Dakota, neben ihm
begraben liegt.
Sie konnte hervorragend schießen,
kleidete sich oft als Mann und fuhr
Waggonmannschaften für die Union
Pacific Railroad.
CHRISTOPHER (KIT) CARSON
( 1809 - 1868 )
Ein
bekannter
Pelztierjäger,
Entdecker, Expeditionsführer und
Indianerkämpfer.
Carson sprach Französisch, Spanisch
und mehrere indianische Sprachen.
Seite: - 18 -
COCHISE
( um 1815 - 1874 )
Häuptling der Chiricahua-Apachen.
Er leistete gegen das Vordringen der
Weißen Widerstand und verübte mit
seinen Kriegern Überfälle auf Siedler
und Eisenbahner in ganz Arizona und
sogar in Mexiko.
WILLIAM F. CODY
genannt: BUFFALO BILL
( 1846 - 1917 )
Der Groschenromanschreiber Ned
Buntline machte 1869 BUFFALO
BILL durch ausführliche Artikel als
"Grenzlandhelden" bekannt.
CODY ritt für den PONY-EXPRESS,
war Büffeljäger und Armee-Scout.
1883 organisierte er seine berühmte
Wild-West-Show und tourte damit
durch die Welt.
SAMUEL COLT
( 1814 - 1862 )
Verbesserte den herkömmlichen fünf
schüssigen Revolver.
Sein Revolver Kaliber .45, bekannt als
"Peacemaker", war ein Sechsschüsser
und erwies sich als sehr beliebt in
Amerikas Westen.
CRAZY HORSE
( um 1814 - 1877 )
Dakota-Häuptling, der sich den
Weißen nie ergab und bei Rosebud
und am Little Big Horn gegen sie
kämpfte.
GEORGE CROOK
( 1828 - 1890 )
General, der die Armee gegen die
Dakota und Apachen führte.
Als GERONIMO und andere Apachen
sich ergaben, schickte er sie für den
Rest ihrer Tage nach Florida.
ISOM DART
( um 1849 - 1900 )
Der als Sklave geborene Dart kämpfte
auf Seiten der Konförderierten.
Er wurde Viehtreiber und beendete
seine Tage als Rancher.
JOHN DEERE
( 1804 - 1886 )
Erfinder des Stahlpfluges, der von den
Siedlern in den Plains benutzt wurde.
WYATT BERRY STAPP EARP
( 1848 - 1929 )
Polizist in Wichita, Dodge City und
Tombstone.
Er besaß seit den 1870er Jahren
Spielhallen und Saloons, ist aber vor
allem wegen seiner Beteiligung an
der Schießerei am O.K.Corral
berühmt.
ALICE FLETCHER
( 1818 - 1923 )
Eine weiße Frau, die bei den
Indianerstämmen in Nebraska lebte.
1883 wurde sie Indianer-Agentin und
half bei der Vermessung des den
Stämmen
zugeteilten
Landes.
Die Indianer nannten sie "Messende
Frau".
JOHN CHARLES FREMONT
( 1818 - 1890 )
Soldat und Erforscher des Westens,
genannt
"Großer
Pfadfinder".
Kit Carson arbeitete als sein
Expeditionsführer.
Die Berichte seiner Frau über seine
Reisen wurden ein Bestseller.
PAT F. GARRETT
( 1850 - 1908 )
War Büffeljäger und Cowboy, bevor
er Sheriff von Lincoln Country
wurde und BILLY THE KID tötete.
Später ließ er sich als Rancher nieder
und wurde in einer Fehde
erschossen.
GERONIMO
( 1829 - 1909 )
Chiricahua-Apache, der sein Volk
sowohl gegen Mexikaner als auch
gegen Amerikaner führte.
1856 beendete seine Kapitulation
den Krieg gegen die Indianer in den
Vereinigten Staaten.
Schließlich ergab er sich und lebte ab
1887 in einem Florida-Reservat.
CHARLES GOODNIGHT
( 1836 - 1929 )
Einer der großen Viehbarone. Nach
erfolgreichen Viehtrecks mit Oliver
Loving, der von Indianern getötet
wurde, tat er sich mit dem Rancher
John Adair zusammen.
Um 1888 war seine Ranch 5 MILLIONEN DOLLAR wert.
The Crumb-Town Epitaph
SAM HOUSTON
( 1793 - 1863 )
Er führte die Texaner in ihrem
Freiheitskampf gegen die Mexikaner
an.
1836 wurde es als erster Präsident der
Republik Texas vereidigt.
CHIEF JOSEPH
( 1832 - 1904 )
Weil er nicht um Land kämpfen
wollte, verließ Chief Joseph mit
seinem Volk, den Nez Perces,
das Stammesgebiet. Sie wurden von
der Armee verfolgt, und es folgte ein
dreimonatiger Kampf.
Der Häuptling ergab sich schließlich
und mußte mit seinem Stamm in ein
Reservat gehen.
OLIVER LOVING
( 1813 - 1867 )
Trieb
vor
dem
Bürgerkrieg
Rinderherden nach Colorado und
Illinois.
1866 tat er seine Rinder und Cowboys
mit denen von Charles Goodnight
zusammen.
Loving wurde von Indianern getötet.
SUSAN SHELBY MAGOFFIN
( 1827 - 1855 )
Die erste weiße Frau, die auf dem
Santa-Fe Trail nach Westen zog.
Sie schrieb ein Tagebuch, das 1926
veröffentlicht wurde.
JAMES W. MARSHALL
( 1810 - 1885 )
Zimmermann, der am American-River
arbeitete und dessen Entdeckung von
Goldkörnchen
1849
den
kalifornischen Goldrausch auslöste.
WILLIAM BARCLAY (BAT)
MASTERSON
( 1853 - 1921 )
Eisenbahner,
Büffeljäger,
Salooneigner und Spieler, der als
Mann des Gesetzes berühmt wurde.
1877 wurde er zum Sheriff von Fort
Country gewählt und wurde später
Marshal von Dodge City.
MARY GILBERT (LOLA)
MONTEZ
( 1818 - 1861 )
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Die aus Irland stammende Lola war
eine
Tänzerin
von
betörender
Schönheit, die für die Unterhaltung
der Goldgräber in der kalifornischen
Goldregion sorgte.
ANNIE OAKLEY
( 1860 - 1926 )
Wurde in Buffalo Bills Wild-WestShow
als
eine
der
besten
Scharfschützinnen ihrer Generation
bekannt.
Sie schoss besser als ihr Mann Frank
Butler, der ebenfalls ein berühmter
Scharfschütze war.
ISAAC PARKER
( 1838 - 1896 )
Ein Richter in Arizona, dessen
Behandlung von Gesetzlosen ihm den
Spitznamen, "Der hängende Richter"
einbrachte. Er baute sogar einen
Galgen, an dem mehrere Verurteilte
gleichzeitig
aufgehängt
werden
konnten.
RED CLOUD
( 1822 - 1909 )
Dakota-Häuptling, der sein Land
erfolgreich verteidigt und viele
Siedlerwege sperrte.
Er wurde Anführer der Indianer in
Reservaten und zwang die USRegierung nach der Unterzeichnung
des Fort - Laramie - Abkommens, die
ausgehandelten Bedingungen einzuhalten.
SACAJAWEA
( 1778 - 1884 )
Die Shononin war die Frau des
französisch-kanadischen
Trappers
Toussant Charbonneau, die als
Kundschafterin und Dolmetscherin für
die Expedition von Lewis und Clark
fungierte.
WILLIAM TECUMSEH
SHERMAN
( 1820 - 1891 )
Ein für seine Siege im Bürgerkrieg
berühmter Unionsgeneral.
Nach dem Krieg übernahm er die
Aufsicht über den Bau von Forts im
Westen.
Von 1869 bis 1884 befehligte er die
gesamte amerikanische Armee und
The Crumb-Town Epitaph
führte schwere Angriffe gegen die
Indianer durch.
Waytt Earp
Als am 15. März 1881 eine
Postkutsche überfallen und 80000
Dollar geraubt wurden, verdächtigte
man Doc Holliday, den Kutscher
ermordet zu haben. Daraufhin lenkte
Wyatt Earp den Verdacht sehr
geschickt auf die Clanton-Brüder, die
wiederum damit drohten, vor Gericht
zu gehen, um Beweise für alle
Überfälle
vorzulegen
und
als
Kronzeugen aufzutreten.
JOHN B. STETSON
( 1830 - 1906 )
Hutmacher aus Philadelphia, der die
berühmten "echten" Cowboy-Hüte
mit breiter Krempe schuf und zum
Millionär wurde.
WILLIAM MATTHEW
TILGHMAN
( 1854 - 1924 )
Der
als
Büffeljäger
und
Scharfschütze bekannte Tilghman
machte sich als erster Marshal in
Dodge City einen Namen.
Später ging er nach Oklahoma und
brachte als einer der drei großen
Oklahoma-Marshals ( mit CHRIS
MADSON und HECK THOMAS )
die Doolin- und die Dalton-Bande
zur Strecke.
Er gehörte zu den geachtetsten und
berühmtesten Polizisten im Westen.
SARAH WINNEMUCA
( 1844 - 1891 )
Paiute-Frau, die sich für bessere
Lebensbedingungen für ihren Stamm
einsetzte.
1883
schrieb
sie
eine
Autobiographie, in der sie von den
Leiden ihres Stammes berichtete.
BRIGHAM YOUNG
( 1801 - 1877 )
Religiöser Führer, der die Mormonen
von Nauvoo in Illinois, wo sie wegen
ihres Glaubens
verfolgt wurden, nach Utah an die
Ufer des großen Salzsees führte.
Von: Waytt Earp
© by Bodo Gortzitza, 2003
Wyatt Earp 1876 in Dodge City mit
dem Colt das Leben rettete.
Wyatt Earp wurde am 19. März 1848
in Monmouth, Illinois geboren. Er
hatte drei Brüder: Virgil, Morgan und
Warren. Alle vier hatten die
unterschiedlichsten
Berufe.
So
arbeiteten sie z. B. als Postkutschenfahrer,
Rausschmeißer,
Spieler,
Kellner,
Polizist,
Kneipenwirt,
Stallknecht und Gelegenheitsarbeiter.
Größtes Ziel von Wyatt Earp war es,
in irgend einer Rinderstadt als Sheriff
zu arbeiten. Dieses Ziel hatte er aber
nie erreicht, da er bei jeder Wahl zu
spät kam. So wurde er in den
verschiedensten Städten nur als
einfacher Polizist eingestellt. In
Wichita z. B. wurde er aber wieder
entlassen, weil er bei der Neuwahl
zum
Marshal
auf
seinen
Gegenkandidaten geschossen und
Gelder veruntreut hatte. Auch in
Dodge City wurde er nur als einfacher
Polizist eingestellt, weil er zuerst zu
spät kam, und die spätere Marshal
Wahlen verlor. Schließlich ging er am
1. Dezember 1879 mit seiner ganzen
Familie nach Tombstone, in der
Hoffnung dort als Sheriff arbeiten zu
können. Aber auch hier kam er zu
spät. Der erste County Sheriff John
Behan war gerade gewählt worden.
Lediglich sein Bruder Wirgil Earp war
zeitweilig
Town-Marshal
von
Tombstone.
Daraufhin eröffneten Wyatt und seine
anderen Brüder Spieltische, und
machten diverse Gelegenheitsarbeiten.
Ihre
Frauen
arbeiteten
als
Wäscherinnen für die Goldsucher. Im
Jahre 1880 begann eine Serie von
Postkutschenüberfällen, und einige
Indizien sprachen dafür, dass Wyatt
Earp Anführer einer Bande war, die
sich aus den Earp-Brüdern und der
Clanton-Familie
zusammensetze.
Außerdem soll ein gewisser Doc
Holliday dabei gewesen sein, der
Seite: - 20 -
Am OK Corral in Tombstone standen
sich aus diesem Grunde am 26.
Oktober 1881 die Earp-Brüder und
Doc Holliday auf der einen Seite, und
die Clanton-Brüder Ike und Billy,
sowie die McLowrey-Brüder Tom und
Frank auf der anderen Seite
gegenüber. Es war der Beginn eines
der wohl berühmtesten Revolverduelle
im wilden Westen. Es gibt viele
Versionen,
wie
dieses
Duell
abgelaufen sein soll. So wie in vielen
Kinofilmen hat es jedenfalls nicht statt
gefunden. Ike Clanton und Tom
Mclowry sollen unbewaffnet gewesen
sein und auch nur vorgehabt haben,
sich
mit
den
Earp-Brüdern
auszusprechen. Diese sollen ihre
Gegner jedoch aufgefordert haben, die
Hände hoch zu nehmen, was sie dann
auch taten. Daraufhin sollen die EarpBrüder das Feuer eröffnet haben. Das
ganze Duell hatte ca. 30 Sekunden
gedauert und geschah aus nächster
Nähe. Die beider McLowrey-Brüder
wurden sofort tödlich getroffen. Billy
Clanton, der zweimal getroffen war,
gelang es noch, Virgel und Morgan
Earp zu verletzten, bevor er starb.
Auch Doc Holliday wurde verwundet.
Nur Wyatt Earp und Ike Clanton
gingen aus dem Gefecht unverletzt
hervor. Morgan Earp wurde später
durch einen Schuss durch ein SaloonFenster hinterrücks erschossen, und
Virgil Earp wurde bei einem Anschlag
verletzt. Es wird angenommen, dass
ein gewisser Frank Stilwell den
Mordanschlag auf Morgan Earp
begangen haben soll. Andere glaubten,
ein gewisser John Ringo sei für die
Tat verantwortlich gewesen. Ein
Gericht bestätigte später, dass die
Earp-Brüder und Doc Holliday im
Kampf am OK Corral als DeputyMarshals aufgetreten sind, und so
wurden sie von der Mordanklage
freigesprochen.
The Crumb-Town Epitaph
Einige Monate später begegneten
Wyatt Earp und Doc Holliday Ike
Clanton an einer Bahnstation.
Anwesend war auch Frank Stilwell,
der schließlich von Wyatt Earp nach
einer Verfolgungsjagd erschossen
wurde. Stilwells Tod war der Beginn
eines Krieges, in dessen Verlauf eine
ganze Reihe von Männern durch
Wyatt Earp und Doc Holliday
niedergemetzelt wurden. Einer dieser
Männer war der Revolvermann und
Killer Curly Bill Brocius, den Wyatt
Earp bei einer Wasserstelle bei Iron
Springs tötete.
Später ging Wyatt Earp nach San
Diego in Kalifornien, wo er eine Zeit
lang als Makler tätig war.
Anschließend begab er sich nach
Alaska und eröffnete dort einen
Saloon. Schließlich kehrte er jedoch
zurück
und
verdiente
seinen
Lebensunterhalt im Bergbaugeschäft
in der Nähe von Needles. Seine
letzten Jahre verbrachte er in Los
Angeles, wo er am 13. Januar 1929
im Alter von 81 Jahren starb. Wyatt
Earp wurde in Colma, Kalifornien
auf einen kleinen jüdischen Friedhof
begraben.
Das First Texas Cavalry Regiment,
auch als First Texas Mounted Rifles
bekannt, entstand im Mai 1862 bei
Carreicetas Lake am Rio Grande aus
dem Zusammenschluß von Yager's
Dritten
und
Taylor's
Achten
Kavallerie
Batallion.
Die
Kavalleristen der Einheit stammten
aus San Antonio, Fredericksburg,
Marshall, sowie aus den Belton,
Jackson und DeWitt Counties. Die
Einheit war Teil der Ersten Brigade
der ersten Kavallerie Division unter
dem Kommando von Major General
Hamilton P. Bee (Bee's Brigade). Aus
dem Regiment wurde gegen Ende
1863 eine nicht-berittene und kurze
Zeit später wieder eine berittene
Einheit.
Die First Texas Confederate Cavalry
kapitulierte am 26. Mai 1865 Gen.
E.K. Smith. Das Regiment bestand aus
zehn
Kompanien
mit
einer
Gesamtstärke von etwa 1.500 Mann.
Von: Waytt Earp
© by Albert Gortzitza, 2003
Matagorda Peninsula (Scharmützel),
29. Dezember 1863
Caney Bayou, Texas Bombardment,
8.-9. Januar 1864
Los Patricios (1 Kompanie), 13. März
1864
Corpus Christi (1 Kompanie), 17.
März 1864
Red River Campaign, März-Mai 1864
Mansfield, 8. April 1864
Pleasant Hill, 9. April 1864
Near Moreauville, 17Mai 1864
Eagle Pass (1 Kompanie), 19. Juni
1864
Atchafalaya River, 17. September
1864
Bayou Ala and Morgan's Ferry, 20.
September 1864
Krieg als "Aide de Camp" von
Zachary Taylor. Colonel Buchel
wurde bei den Kämpfen bei Pleasant
Hill am 9. April 1864 schwer
verwundet und starb zwei Tage später
in Major General Hamilton Bee's
Hauptquartier.
Major Robert A. Meyers
Lt. Colonel William O. Yager -Colonel William Overall Yager wurde
1833 in Luray, Virginia geboren und
garduierte am Virginia Military
Institute (VMI, Abschlußklasse von
1852). Nach dem Bürgerkrieg war er
als Schul-Superintendent und als
Banker tätig. Er starb 1904 in seiner
Heimatstadt Luray.
Mai 1863
Das First Texas Confederate Cavalry
Regiment
wurde
durch
die
Zusammenlegung des Dritten und des
Achten Kavallerie Regimentes mit
Colonel
Augustus
Buchel
als
Kommandeur
gegründet.
Das
Regiment war Teil der Ersten Brigade
der ersten Kavallerie Division unter
dem Kommando von Major General
Hamilton Bee.
4. Juni 1863
Das Regiment bezog auf Befehl
zusammen mit Colonel P.C. Woods'
Regiment Stellung in der Nähe von
King's Ranch und kampierte dort.
31. Juli 1863
Das Regiment wurde nach San
Patricio beordert, um von dort aus in
Chorpus Christie oder an jeden punkt
in der Umgebung eingreifen zu
können.
August 1863
Das Regiment
Harrisburg.
Colonel Augustus Carl Buchel -Colonel Buchel war zunächst ein
Offizier Texas Third Infantry Division
bevor er das First Texas Confederate
Cavalry
Regiment
begründete.
Weiterhin diente er im Mexikanischen
Seite: - 21 -
kampierte
nahe
2. September 1863
Auf Befehl des Hauptquartiers des
District of Texas, New Mexico, und
Arizona bezog das Regiment wieder
seine vorherige Stellung am Sabine
River.
20. Oktober 1863
Colonel Buchel und fünf seine
Komapanien trafen am Niblett's
Bluff (La) ein. Der Rest des
Regimentes traf erreichte diese
Stellung zwei Tage später.
15. November 1863
Colonel Buchel wurde befohlen mit
dem Regiment bei Niblett's Bluff zu
verbleiben, um als starke Kavallarie
Eingreiftruppe zur Verdrängung von
Feindkräften nach Vermillionville
entsendet werden zu können. Eine
Abteilung von Captain Clepper's
Kompanie wurde als Verstärkung für
e Elmore's Regiment nach Galveston
entsandt.
29. December 1863
Matagorda Peninsula Scharmützel.
8.-9. Januar 1864
Caney Bayou (Texas Bombardment).
29. Februar 1864
Das Regiment wird nach Camp Dixie
beordert.
12. März 1864
Das Regiment wird nach Louisiana
verlegt und General Taylor in
Alexandria, Louisiana unterstellt.
The Crumb-Town Epitaph
25. August 1864
Das Regiment wird bei Morgan's
Ferry stationiert.
17. September 1864
Kampfhandlungen am
River.
17. Mai 1864
Das Regiment bindet unter the
command of Colonel W.O. Yager
wird in Kampfhandlungen mit
Unions-Truppen am Yellow Bayou
in der Nähe von Moreauville
verwickelt.
19. Juni 1864
Eine Kompanie des Regiments wird
in Kämpfe mit US Einheiten am
Eagle Pass verwickelt.
Von: CS Corporal Frank Hunter, 2003
Atchafalaya
20. September 1864
Kampfhandlungen bei Bayou Ala und
Morgan's Ferry.
30. September 1864
Das Regiment wird nun Teil der
Vierten Texas Brigade unter dem
Kommando von Brigadier General
Arthur P. Bagby. Colonel Yager wird
offiziell zum Regiments-Kommandeur
ernannt.
14. Oktober 1864
Das Regiment schließt weiterhin die
Linen am Atchafalaya River.
21. November 1864
Das
Regiment
unterstützt
Verteidigungslinien
südliche
Alexandria, Louisiana.
die
of
Dezember 1864 - 26. Mai 1865
Das Regiment unterstützt weiter die
Verteidigung im Bereich ungefähr vier
Meilen südlich von Alexandria,
Louisiana.
16. März 1864
Regiment ordered to be attached to
Hawes' Brigade.
8. April 1864
Schlacht bei Mansfield. Colonel
Buchel wurde schwer verwundet
während er durch die Reihen des
Vierzehnten Iowa Regimentes am
Pleasant Hill ritt. Er starb zwei Tage
später in Major General Bee's
Hauptquartier in Alexandria. Colonel
Yager übernahm das Kommando
nach der Verwundung Colonel
Buchel.
5. Frederick L. Warner
Die Informationen über Col. A.
Buchels 1st Texas Cavalry Regiment
wurden aus den Web-Seiten von Prof.
Michael S. Parks übernommen
Der Titel dieser Seiten ist:
Texas Confederte Journals
A Proposal for Preservation and
Distribution
Professors Joseph T. Glatthaar
(Department of History) and
Michael S. Parks (Department of
Decision and Information Sciences)
of the University of Houston
Auf diesen Web-Seiten sind die
nachfolgenden Quellen angegeben:
1. C.E. Dornbusch, ed. Military
Bibliography of the Civil War, 3 vols.
2. Garold Cole, ed., Civil War
Eyewitnesses.
3. The War of the Rebellion, 128 vol.
4. Stewart Sifakis, Compendium of the
Confederate Armies: Texas.
Seite: - 22 -
Gemahlene Klapperschlangen
gegen Wehenschmerzen
Die
berühmteste
weibliche
Teilnehmerin an der legendären Lewis
- und - Clark - Expedition von 1804
bis 1806, die den fernen Wilden
Westen erschloss, war die ShoshonenIndianerin Sacajawea (1787–1884),
nach anderer Schreibweise auch
Sacagawea oder Sakakawea. Durch
die Berichte über dieses Unternehmen
wurde
sie
zu
einer
wahren
Volksheldin
und
beliebten
indianischen Folklorefigur.
Sacajawea kam 1787 als Tochter eines
Shoshonen-Häuptlings zur Welt. Der
Begriff „Sho-Sho-ni“ bedeutete bei
den Nachbarstämmen soviel wie
„Grashüttenbewohner“. Die von den
Weißen
geprägte
Bezeichnung
„Snake“ („Schlangen“) für die
Shoshonen hat nichts mit Reptilien zu
tun, sondern bezog sich auf die
„Schlangenlinien“ ihrer Zeichensprache, mit der sie sich selbst
meinten.
Der Name Sacajawea heißt entweder
„Vogelfrau“ oder „Die Frau, die das
Kanu zu Wasser bringt“. Mit zwölf
Jahren geriet sie in die Gefangenschaft
der Hidatsa, einem Stamm der SiouxSprachfamilie, die sie in ihr Dorf am
oberen Missouri mitnahmen.
Zusammen mit einem anderen
gefangenen Mädchen kaufte sie der
franko-kanadische Trapper Toussaint
Charbonneau (1759–1843) von den
Hidatsa und nahm sie zur Frau.
1803 veräußerte der französische
Kaiser Napoléon I. (1769–1821) für
15 Millionen US-Dollar Louisiana an
die USA. Durch diese als „Louisiana
Purchase“ bezeichnete Transaktion
wuchs das damalige Gebiet der USA
um etwa 140 Prozent. Nach dem
Erwerb Louisianas veranlaßte der
amerikanische Präsident Thomas
Jefferson
(1743–1826)
eine
Entdeckungsreise, die nach ihren
Führern, Hauptmann Meriwether
Lewis (1774–1809) und Leutnant
William Clark (1770–1838), als
Lewis-and-Clark-Expedition in die
Geschichte der USA einging.
Jefferson umriss die Aufgabe der
Entdeckungsreise in einer geheimen
Botschaft: „Das Ziel der Expedition
ist es, den Missourifluss zu
erforschen und festzustellen, ob er in
seinem Hauptverlauf und in seinen
Verbindungen mit den Wassern des
Pazifischen Ozeans die direkteste
und praktischste Kommunikation
über diesen Kontinent erlaubt, zum
Zwecke von Handel und Kommerz.“
Im Mai 1804 startete die Expedition
in Saint Louis (Missouri) und fuhr
den Missouri aufwärts. Im November
jenes Jahres verpflichteten Lewis
und Clark in Fort Mandan, wo sie
den Winter verbrachten, den Trapper
Toussaint Charbonneau als Scout
(Kundschafter).
Die Expeditionsführer waren damit
einverstanden, dass die 17-jährige
schwangere Sacajawea sie begleiten
sollte. Von der jungen Indianerin, die
die Sprache der Shoshonen und
Hidatsa beherrschte, versprachen sie
sich wertvolle Dolmetscherdienste.
Als
Sacajawea
stark
unter
Wehenschmerzen litt, verabreichte
ihr
Expeditionsleiter
Lewis
gemahlene Klapperschlangen. Am
11. Februar 1805 brachte Sacajawea
in Fort Mandan ihren Sohn Jean
Baptiste Charbonneau (1805–1866)
zur Welt. Expeditionsleiter Clark gab
dem Kleinen, der später auf der
Weiterreise mitgenommen wurde,
den Spitznamen „Pomp“ oder
„Pompy“.
Beim Feilschen mit einer Gruppe
von Shoshonen um 30 Pferde für den
Treck über die Rocky Mountains traf
die
dolmetschende
Sacajawea
unverhofft ihren älteren Bruder
Cameahwait wieder, der nach dem
Tod ihres Vaters neuer Häuptling
geworden war. Tief gerührt über das
Wiedersehen
wollte
Sacajawea
zunächst
zu
ihren
Leuten
zurückkehren, blieb dann aber doch
bei den Forschungsreisenden.
The Crumb-Town Epitaph
Die Expedition fuhr den Clearwater
River, Snake River und Columbia
River
hinunter
und
gelangte
schließlich zum Pazifik, wo sie Fort
Clatsop errichteten und überwinterten.
Am Strand des Pazifiks schnitzte
William Clark in eine Pinie die
Inschrift: „December 3, 1805 – By
Land from the U. States in 1804 &
1805“.
Auf der Rückreise trennten sich die
Expeditionsteilnehmer: Lewis befuhr
den Marias River und Clark den
Yellowstone River. Sacajawea und
Charbonneau verabschiedeten sich in
einem Hidatsa-Dorf am oberen
Missouri von der Expedition. Lewis
und Clark kehrten im September 1806
nach St. Louis zurück. Ihre gut
dokumentierte Expedition öffnete
neue Territorien für die USA. 1807
wurde Lewis Gouverneur von
Louisiana.
Durch die Berichte über die Lewisand-Clark-Expedition wurde – neben
deren weißen Führern – auch die
Indianerin Sacajawea berühmt. Die
Expedition hatte 4000 Meilen
großteils noch unerforschten Landes
durchquert und war gefährlichen
Grizzlybären und feindlich gesinnten
Indianern begegnet. Dabei gewann
man wertvolle Erkenntnisse über
Geographie, Flora, Fauna und
Bevölkerung.
Trotz ihres Ruhms liegt das weitere
Schicksal von Sacajawea im Dunkeln.
Fest steht nur: Eine der zwei
indianischen Frauen des Trappers
Charbonneau fand am 20. Dezember
1812 in Fort Manuel (South Dakota)
bei einer Epidemie den Tod. Ob es
sich dabei um Sacajawea handelte
oder nicht, ist unklar.
Auf Einladung von William Clark
reisten Charbonneau – und vielleicht
auch Sacajawea – zu einem nicht
genau bekannten Zeitpunkt nach St.
Louis (Missouri), wo ihr geliebter
Sohn Baptiste bei Clark aufwuchs.
Offenbar hoffte Clark, auch „Pompys“
Vater würde sich in St. Louis
ansiedeln, doch Charbonneau kehrte
zum Fallenstellen zurück und ließ
seinen Sohn in Clarks Obhut.
Charbonneau arbeitete für die
amerikanische Pelzgesellschaft und
begleitete später Prinz Maximilian zu
Wied (1782–1867) auf der Expedition,
die 1833 den schweizerischen Maler
Seite: - 23 -
Karl Bodmer (1809–1893) zum
oberen Missouri brachte. Sacajawea
soll sich angeblich wieder den
Soshonen angeschlossen und mit
ihnen in der Wind River Indian
Reservation (Wyoming) gelebt haben.
Sacajaweas Sohn Baptiste wurde ein
berühmter Reiseführer. Er beherrschte
nicht nur Indianersprachen, sondern
auch Englisch, Französisch, Deutsch
und Spanisch. Jean Baptiste erlag am
16. Mai 1866 während einer Reise von
Kalifornien nach Montana einer
Lungenentzündung. Er wurde bei
Danner in Oregon begraben.
Am 4. April 1884 starb bei Fort
Washakie (Wyoming) eine alte
Indianerin, die erzählte, Sacajawea zu
sein. Diese Behauptung erschien durch
ihre genaue Kenntnis der Lewis- and
Clark-Expedition glaubhaft.
Nach
der
Shoshonen-Indianerin
Sacajawea wurden ein Berg, ein Fluss
und ein Pass benannt. Keiner anderen
Amerikanerin – gleich welcher
Hautfarbe – hat man mehr Denkmäler
errichtet als ihr. In dem Film „The Far
Horizons“ (1955) wurde Sacajawea
von
der
amerikanischen
Schauspielerin
Donna
Reed
sympathisch dargestellt.
Quellennachweis:
Der Weg nach Westen
„Superfrauen 1 – Geschichte“
Die Indianer
Zusammengestellt: Appirringday
© by Bodo Gortzitza, 2003