Wie Firmen ERP-Systeme nutzen Ein Gespräch mit dem
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Wie Firmen ERP-Systeme nutzen Ein Gespräch mit dem
Rhein-Neckar Ausgabe – 06 / 09 2. Jahrgang 05.06.2009 4,90 t 09006 Hopps „Anpfiff ins Leben“ Starke Jugend Mittelstands-Software Wie Firmen ERP-Systeme nutzen Dr. Hans-Peter Bach Ein Gespräch mit dem neuen IHK-Präsidenten Ständige Fachausstellung auf über 1.600 qm Komplettservice – von der Projektierung bis zur Übergabe Partnerschaft mit den Besten Lösungen, die begeistern Büros mit Persönlichkeit KAHL Büroeinrichtungen GmbH Industriestraße 17-19 68169 Mannheim Tel. 0621 32499-0 Fax 0621 32499-99 www.kahlgmbh.de [email protected] Öffnungszeiten: Montag – Freitag 7.30 – 17.00 Uhr Editorial Von Mäzenen und Managern Econo Rhein-Neckar Sehr geehrte Leserinnen und Leser, in jedem Heft verfolgt unsere Redaktion das Ziel, Ihnen die Entscheider der Metropolregion Rhein-Neckar und ihre Entscheidungen zu vermitteln. Drei Interviews tragen in diesem Heft maßgeblich dazu bei. So hat sich der Mäzen Dietmar Hopp mit Econo über sein Projekt „Anpfiff ins Leben“ unterhalten. Der SAP-Mitgründer hat 55 Millionen Euro in die Förderung von 3000 Jugendlichen in der Metropolregion gesteckt. Mit dem Geld sollen sie im Sport, in der Schule und der Entwicklung ihrer Persönlichkeit gefördert werden. Eine Idee, die langfristig auch den Unternehmen in der Region zugute kommen könnte, wie Sie ab Seite 44 lesen werden. Ein zweiter Gesprächspartner in diesem Heft ist der neue Leiter des Firmenkundengeschäfts der Commerzbank, FranzJosef Becker. Ab Seite 40 sagt er, was sich nach der Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank für Firmenkunden und Berater in der Region ändert. Neu im Amt ist auch Hans-Peter Bach. Der Präsident der IHK Darmstadt verrät im Interview, warum er froh ist, dass die südlichste hessische IHK zwischen den Metropolregionen Frankfurt und Rhein-Neckar liegt. Wie immer bietet Econo nicht nur Interviews, sondern auch ausführliche Texte und Geschichten. So haben wir uns diesmal zum Beispiel mit dem Thema „Enterprise Resource Planning“ (ERP) auseinandergesetzt – also den Software-Systemen, die die Planung von Kapital-, Betriebsmittel- und Personaleinsatz unterstützen. Dabei werden nicht nur die Programme des Marktführers SAP vorgestellt. Es werden auch jene Firmen porträtiert, die im Fahrwasser der Walldorfer Speziallösungen anbieten. Darüber hinaus wirft Econo einen Blick auf Unternehmen in der Region, die alternative ERP-Lösungen vertreiben. Alles zu diesem Thema lesen Sie ab Seite 28. Zumindest ebenso wie die Softwarebranche leidet in diesen Monaten die Industrie unter dem weltweiten Nachfrageeinbruch. Econo hat für dieses Heft das Mannheimer Integrationsunternehmen Ad laborem und die Schwarzacher Werkstätten besucht. Ab Seite 70 beschreiben wir, mit welchen unterschiedlichen Konzepten beide Betriebe zahlreiche Arbeitsplätze für behinderte Menschen schaffen – und wie auch sie unter den Auftragseinbrüchen ihrer Industriekunden leiden. Die Econo-Redaktion (von links): Stefan Wagner (verantwortlich), Matthias Schmitt und Kristian Klooß. Viel Vergnügen beim Lesen wünscht Ihr Redaktionsteam Juni 44 Dietmar Hopp im Interview Nachrichten ▲ ▲ Unternehmen & Märkte 6 Weinheim. Freudenberg wagt keine Umsatz- und Gewinnprognosen für 2009 18 Buchen. Die Trend Einrichtungs-GmbH setzt auf nachhaltige Rohstoffe 28 Mittelstands-Software I. ERP-System-Anbieter nutzen das Fahrwasser der SAP 38 Handwerk. Wie Handwerker vom Boom für barrierefreies Wohnen profitieren 8 Frankenthal. Printolux druckt mit herkömmlichen Druckern auf Metall 20 Messen & Kongresse. Finanzrunde im Schloss 32 40 Banken. Der Leiter des Firmenkundengeschäfts der Commerzbank im Gespräch 10 21 Mittelstands-Software II. Econo stellt kleinere ERPAnbieter aus der Region vor Hockenheim. Bei Cornelius hat die Pfälzer Leberwurst Konjunktur Main-Tauber. Der Umsatz von ebm-papst sinkt trotz Krise nur moderat 36 Verpackung. Die Fachmesse Verpackung Süd hat in Sinsheim Premiere gefeiert 42 Pfandleihe. Seit 200 Jahren ist das Leihamt Mannheim die Bank des kleinen Mannes 12 Konjunktur. Das Tempo des Abschwungs lässt nach 13 14 16 22 Heidelberg. Alexander Swienty gewinnt den Heidelberger Gründerpreis Südpfalz. Die Wörther Papierfabrik Palm weiht ein eigenes Kraftwerk ein 23 Karlsruhe. Die Badischen Versicherungen arbeiten rentabler als die Konkurrenz Ludwigshafen. Lukom schreibt Millionenverluste 24 Mannheim. Die VR Bank Rhein-Neckar steigert ihren Überschuss 26 Helmstadt. Die MWH entlässt 58 Mitarbeiter und produziert künftig in China Frankenthal. KSB erzielt achtes Rekordjahr in Folge Menschen 33 Editorial 51 Impressum 80 Index 82 Der Schreibtisch von ... 44 Dietmar Hopp. Mit „Anpfiff ins Leben“ fördert der Mäzen und seine Stiftung 3000 Kinder und Jugendliche in der Region 49 Menschen des Monats 51 Econo on Tour INDUSTRIEBAU 28 Software für den Mittelstand ▲ ▲ 74 Der neue IHK-Präsident ▲ ▲ Sind Sie schneller gewachsen, als Sie dachten? FREYLER – Maßgeschneiderte Baulösungen. Management 52 Events I. Wie die Tyczka GmbH ihren 25-jährigen Geburtstag organisiert hat 64 Altersvorsorge. Wie Firmen Pensionszusagen von GmbHGeschäftsführern absichern 57 Events II. In neun Schritten zur perfekten Firmenfeier: ein Leitfaden 66 Preise & Wettbewerbe. Das Land Hessen sucht Spitzenfirmen aus der Region Events III. Konzepte, Bild-, Ton- und Lichttechnik: vier Dienstleister im Porträt 68 Manchmal kommen vor lauter Erfolg ganz elementare Dinge zu kurz. Wenn Unternehmen aus ihren Gebäuden herauswachsen, 58 De Jure. Ein Gesetz soll helfen, die Zahlungsmoral im Geschäftsleben zu verbessern bleibt oft als Erstes die Prozesseffizienz auf der Strecke. Und dann sind nicht nur Lösungen nach Maß gefragt, die morgen noch passen – sondern auch ein Partner wie FREYLER Industriebau, der aus Ihren Visionen Realität werden lässt. Politik & Gesellschaft 70 74 Integration. Ad laborem und die Schwarzacher Werkstätten arbeiten mit behinderten Menschen für die Industrie IHK-Wahl. Dr. Hans-Peter Bach spricht über seine Ziele als neuer Präsident der IHK Darmstadt FREYLER Industriebau GmbH 76 78 Bildung & Wissenschaft. Unternehmer und Hochschulen diskutieren über Bachelor- und Master-Abschlüsse Lifestyle. Die wichtigsten Festivals der Metropolregion im Überblick Am Hardtwald 3 | 76275 Ettlingen Tel. 07243 7166-6 | Fax 07243 7166-77 [email protected] | www.freyler.de 6 Nachrichten Reum schließt Werk in Tschechien Hardheim. Die Reum GmbH & Co. Betriebs KG will sich von ihrem Werk im tschechischen Planá trennen. Das berichtet die Rhein-Neckar-Zeitung. Bereits im Mai sollte das Werk geschlossen werden. Betroffen seien 70 Beschäftigte. Ein Teil der tschechischen Produktion soll ins thüringische Werk nach Trusetal verlagert werden. Ein Grund für die Schließung des Werkes sei, dass Reum ein Werk in Serbien baue. Das mache ein zweites Werk überflüssig. Ende letzten Jahres gab die Firma Reum bereits bekannt, dass sie im Stammwerk in Hardheim 100 Arbeitsplätze streichen wolle. Betroffen waren Mitarbeiter mit Zeitverträgen und Leiharbeiter. Fuchs-Gewinn bricht ein Mannheim. Der Umsatz von Fuchs Petrolub ist im ersten Geschäftsquartal um ein Fünftel auf 279 Millionen Euro zurückgegangen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach um 46 Prozent auf 27 Millionen Euro ein. Nach Unternehmensangaben hätten Kostenreduktionen in allen Bereichen dem Bruttoergebnis von 95 Millionen Euro (-26%) ein Stück weit entgegengewirkt. Die Ebit-Marge, das operative Ergebnis im Verhältnis zum Umsatz, liegt bei 9,5 Prozent. Die Eigenkapitalquote steigerte Fuchs Petrolub sogar auf 47 Prozent (31.12.2008: 44,8 %). Schimmel streicht Stellen Adelsheim. Die Josef Schimmel GmbH & Co. KG streicht in Adelsheim 90 der insgesamt 250 Arbeitsplätze. Der Personalabbau sei notwendig, um die Zukunft des Unternehmens am Standort Adelsheim zu sichern. Die Geschäftsleitung steht derzeit in Verhandlungen mit IG Metall und Betriebsrat, um über eine Transfergesellschaft zu beraten. Menzolit wird verkauft Heidelberg. Die Menzolit Compounds International GmbH wird voraussichtlich an den Investor AllFinanz verkauft. Menzolit ist ein Automobilzulieferer und hat in Heidelberg 13 Angestellte. Ende März meldete das Heidelberger Unternehmen Insolvenz an. econo 6/2009 • 5. Juni 2009 Liquide durchs Jammertal Der Einbruch des Automobilgeschäfts seit dem vierten Quartal 2008 belastet die Freudenberg-Gruppe. Der Umsatz blieb über das Jahr gerechnet dennoch stabil. Eine Ergebnisprognose gibt der Konzern nicht Weinheim/Mannheim. Dass die Bilanzpressekonferenz der Weinheimer Freudenberg-Gruppe in diesem Jahr nicht wie üblich im Weinheimer Hermannshof, sondern erst in Mannheim und anschließend in Frankfurt stattfand, und dass gleichzeitig Mitarbeiter des Unternehmens einen „Protest-Spaziergang“ durch die Weinheimer Innenstadt unternahmen, zeigt, dass sich auch Weinheims größter Arbeitgeber nicht dem weltwirtschaftlichen Abschwung entziehen kann. Ob, wie vom Betriebsrat behauptet, deutschlandweit der Abbau von 550 Stellen droht, darüber wollte sich Vorstandssprecher Dr. Peter Bettermann auf der kurzfristig umverlegten Pressekonferenz nicht äußern. „Ich kenne solche Zahlen nicht“, sagte er. Stattdessen ließ Bettermann die versammelten Journalisten Seite 50 des Geschäftsberichts aufblättern. „Schauen Sie sich in der Kapitalflussrechnung mal den letzten Punkt an, die Liquidität.“ Während das Unternehmen im Jahr 2007 noch über 226,4 Millionen Euro liquide Mittel verfügt habe, seien es im vergangenen Jahr 370 Millionen Euro gewesen. „In diesen Zeiten ist es zunächst einmal wichtig, dass die Liquidität stimmt“, sagte Bettermann. Diese habe sich das Unternehmen bereits im vergangenen Sommer durch ein langfristiges Schuldscheindarlehen und durch zusätzliche, langfristige Kreditlinien gesichert. Mit einer Quote von fast 47 Prozent verfüge das Unternehmen dennoch über eine hohe Eigenkapitalausstattung. Trotz des Auftragseinbruchs im vierten Quartal 2008 lesen sich die Zahlen, die Bettermann im Anschluss präsentierte, gut. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Freudenberg-Gruppe einen Umsatz von 5,05 Milliarden Euro erwirtschaftet, was bereinigt um das abgegebene Bodenbelags- und Bremsschlauchgeschäft sowie Wechselkurseinflüsse in etwa dem Vorjahreswert entspricht. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (Ebit) sank gegenüber dem Vorjahr aufgrund von Restrukturierungsmaßnahmen um 26 Prozent auf 285 Millionen Euro. Zu diesen Restrukturierungsmaßnahmen gehörten unter anderem die Schließung von vier Werken in den Vereinigten Staaten sowie einer Fabrik in Spanien. Hinzu traten Investitionsstopps, Maschi- Nachrichten nenstilllegungen und Kurzarbeit, von denen die weltweit rund 200 Werke unterschiedlich betroffen waren. Zum Jahresende beschäftigte Freudenberg 32 738 Mitarbeiter, das waren 1592 weniger als im Vorjahr. In Deutschland stieg die Mitarbeiterzahl allerdings um 221 auf 11 487. Ergebnis wächst zweistellig Mannheim. Der Huber Verlag hat das Magazin „Reise Motorrad - ride on“ vom Lila Publishing Verlag übernommen. Der Huber Verlag ergänzt damit nach eigenen Angaben sein Magazin-Portfolio und steigert seine Gesamtreichweite auf 430 000 Leser pro Monat. Der Mannheimer Verlag Huber bringt Fachmagazine für Motorradfahrer und Tätowierer heraus. investierte das Unternehmen im vergangenen Jahr 60 Millionen Euro, um seine Betriebe zu modernisieren und seine Dienstleistungen auszubauen. So erweiterte die SRH an ihren sechs Hochschulen in Heidelberg, Berlin, Calw, Gera, Hamm und Riedlingen die Zahl ihrer Studiengänge um 50. Die SRH Berufliche Rehabilitation GmbH hat ihr Filialnetz für wohnortnahe Kurzzeitqualifizierungen auf 14 Standorte in drei Bundesländern erweitert. Für 2009 rechnet die SRH mit einem moderaten Umsatzwachstum bei einem stabilen Ergebnis. Red Baustoffhersteller kürzt Dividende Heidelberg. „Liquidität ist alles“, bekamen die Aktionäre der HeidelbergCement AG auf der Hauptversammlung vom Vorstandsvorsitzenden Bernd Scheifele zu hören. Zu spüren bekamen sie die „Cashis-King“-Strategie in Form einer von 1,20 Euro auf 12 Cent gekürzten Dividende. Der Baustoffhersteller leidet nicht nur unter dem weltweiten Nachfragerückgang. HeidelbergCement drückt ein Schuldenberg von fast zwölf Milliarden Euro. Wenige Tage nach der Hauptversammlung teilte das Unternehmen mit, dass eine fällige Anschlussfi- nanzierung in Höhe von 600 Millionen Euro unter Dach und Fach sei. Unabhängig von dieser kurzfristen Atempause arbeitet Scheifele weiter an einer grundlegenden Neuordnung der Finanzstruktur. In diesem Zuge hat sich HeidelbergCement auch von der Asphaltsparte in Australien getrennt. Für das laufende Gesamtjahr erwartet Scheifele einen Rückgang bei Umsatz und Ergebnis. Im ersten Quartal lag der Umsatz bei 2,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,1 Mio. €). Das operative Ergebnis betrug elf Millionen Euro (391 Mio. €) MSc BILFINGER BERGER Dienstleistungsgeschäft stützt Ergebnis Bild: Freudenberg Umsatz: 5,05 Mrd. ¤ (5,34 Mrd. ¤) Betriebsergebnis: 284,9 Mio. ¤ (383,6 Mio. ¤) Mitarbeiter: 32732 (34330) Huber Verlag übernimmt Magazin HEIDELBERGCEMENT Weltweit trugen im vergangenen Jahr China, Indien und Brasilien stabilisierend zum Umsatz bei. Der Freudenberg-Vorstand geht davon aus, dass sich diese Regionen deutlich besser entwickeln werden als die Märkte in Europa und den USA. Mit Prognosen für das laufende Geschäftsjahr hielt sich die Geschäftsleitung indes zurück. „Wenn die Krise sich nicht noch einmal verschärft, dann werden wir am Ende des Jahres keine Einbußen bei Liquidität und Eigenkapital haben“, sagte Bettermann. Kristian Klooß Das Geschäftsjahr 2008 (Vorjahr) SRH Heidelberg. Der Bildungs- und Gesundheitskonzern SRH hat Umsatz und Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr gesteigert. Die Heidelberger erzielten einen Umsatz von 514 Millionen Euro (+4 %), das Betriebsergebnis legte um fast 17 Prozent auf 33,3 Millionen Euro zu. Der Jahresüberschuss liegt mit 27 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Der Betreiber von Krankenhäusern und Hochschulen verzeichnete 23 000 Bildungskunden und 212 000 Patienten (+4 %). Die Zahl der Mitarbeiter stieg um 257 auf 7675 Mitarbeiter. Nach eigenen Angaben Einbrüche habe es vor allem im Automobilbereich in Nordamerika gegeben, unterstrich Bettermanns Vorstandskollege Jörg Sost. Sowohl General Motors als auch Chrysler gehören zu den Hauptkunden Freudenbergs. Der Umsatzanteil des Weinheimer Autozulieferergeschäfts betrug im vergangenen Geschäftsjahr 37 Prozent. „Wir gehen davon aus, dass die Produktionsmenge im Automobilsektor in fünf Jahren wieder auf dem Niveau von heute sein wird“, sagte Sost. Allerdings werde sich der Schwerpunkt auf kleinere Modelle verlagern. „Die Automobilindustrie bleibt unsere größte Kundengruppe und ist nach wie vor ein Innovationstreiber“, sagte Sost. So forsche Freudenberg zum Beispiel an Komponenten für Lithium-IonenBatterien, die bei Hybrid- und bei Elektrofahrzeugen zum Einsatz kämen. Dehnbare Elektronik für den Automobilbereich und vor allem für die Medizintechnik sei ein weiterer Forschungsschwerpunkt. Darüber hinaus verstärke Freudenberg sein Engagement im Geschäft mit Öl und Gas, erneuerbaren Energien, der Luftfahrt und der Schwerhydraulik. 7 Mannheim. Die Bilfinger Berger AG hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2009 Leistung, Auftragseingang und operatives Ergebnis (Ebit) gesteigert. Die Konzernleistung stieg um 9 Prozent auf rund 2,4 Milliarden Euro. Der Auftragseingang erreichte 2,7 Milliarden Euro (+22 %). Das Ebit stieg auf 43 Millionen Euro (+54 %). Den Ergebniszuwachs führt der Baukonzern auf die Entwicklung der Dienstleistungssparte zurück. So schloss Bilfinger Berger zum Beispiel im Facility Management Ver- träge mit den Großkunden Deutsche Bank, IBM, Alstom und EADS ab, die einem Gesamtvolumen von 360 Millionen Euro entsprechen. Das Baugeschäft blieb insgesamt stabil. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen ein bereinigtes Ebit auf dem Niveau des Vorjahres (250 Mio. ¤). Dazu dürfte auch ein Großauftrag beitragen, den Bilfinger Berger aus Schweden erhalten hat. In Stockholm soll der Konzern für 100 Millionen Euro einen 1,9 Kilometer langen Abschnitt des CityBahn-Tunnels bauen. KrK Amt genehmigt Brockhaus-Verkauf Mannheim. Das Bundeskartellamt hat die Übernahme der Marke Brockhaus durch die Wissenmedia GmbH genehmigt. Einer Pressemitteilung zufolge gingen bereits zum 1. Juni sämtliche Rechte vom Bibliographischen Institut & F.A. Brockhaus AG (Bifab) auf die Bertelsmann-Tochter über. Das Bundeskartellamt begründete seine Entscheidung damit, dass gedruckte Nachschlagewerke zunehmend durch kostenlose Online-Angebote verdrängt würden. Darum handele es sich inzwischen um Bagatellmärkte, die nicht mehr der deutschen Fusionskontrolle unterliegen. bfw tailormade gewinnt drei Kunden Neustadt. Die Agentur bfw tailormade communication hat drei Ausschreibungen gewonnen. Für den IT-Dienstleister NovaTec aus Leinfelden-Echterdingen wird bfw das Corporate Design überarbeiten, für den Donnersberg-Touristik-Verband eine Imagebroschüre inhaltlich und grafisch umsetzen und für die trans-marketing GmbH aus Landau eine Kommunikations-Kampagne planen und umsetzen. Renolit schließt Werk Worms. Die Renolit AG mit Sitz in Worms prüft die Schließung ihres Standortes Salzgitter. Die Unternehmensleitung habe bereits die Arbeitnehmervertreter und den Konzernwirtschaftsausschuss informiert und will über sozialverträglicheoder alternative Arbeitsplatzlösungen im Konzernverbund nachdenken. Betroffen von der Schließung wären 102 Mitarbeiter. Außerdem erwägt Renolit, die Belegschaft am Standort Frankenthal um 50 Mitarbeiter zu reduzieren. 6/2009 • 5. Juni 2009 econo 8 Nachrichten SNP steigert Umsatz und Ergebnis Heidelberg. Die SNP SchneiderNeureither & Partner AG hat in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2009 einen Umsatz von 4,5 Millionen Euro erzielt (Vorjahresquartal: 4,6 Mio. ¤). Verantwortlich für den Umsatzrückgang seien die Software-bezogenen Dienstleistungen, die auf 3,5 Millionen Euro zurückgingen (-13 %). Die Lizenzund Wartungserlöse dagegen legten um über zwei Drittel auf eine Million Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg auf 0,9 Millionen Euro (+17 %). Wirsol ist ausgewählter „Ort 2009“ Heidelberg. Die Wirsol Deutschland GmbH hat sich mit ihrer Initiative „Kick“ in der Veranstaltungsreihe „365 Tage im Land der Ideen“ präsentiert. In Zusammenarbeit mit der Universität Karlsruhe hat die Heidelberger Firma eine Software entwickelt, die auf Basis von Luftbilddaten ermittelt, ob Hausdächer als Solarenergieflächen geeignet sind. Ziel der Klima-Initiative Kick ist es, ein Fünftel des privaten Stromverbrauchs in der Metropolregion Rhein-Neckar mit Solarenergie zu decken. Vermittlungsbörse nutzt Iclear Mannheim. Iclear, Anbieter treuhänderischer Services zum Bezahlen im Internet, wickelt exklusiv die Online-Zahlungen der Kunden von Jethammer.com ab. Das OnlinePortal vermittelt Privatjet-Charterflüge an Unternehmen und Privatpersonen. Den Iclear-Zahlungsservice hat Jethammer.com Mitte Mai zum Beginn der größten Privatflugzeugmesse außerhalb der USA, der EBACE in Genf, gestartet. SAS baut Rechenzentrum in den USA Heidelberg. Der Softwarehersteller SAS mit deutschem Hauptsitz in Heidelberg hat an seinem US-amerikanischen Standort Cary für 70 Millionen US-Dollar ein neues Rechenzentrum für so genanntes Cloud Computing gebaut. Das bedeutet, dass Anwendungsprogramme nicht mehr auf jedem Rechner installiert werden müssen, sondern zentral von einem Server abgerufen werden können. econo 6/2009 • 5. Juni 2009 Printolux druckt digital auf Metall Die Frankenthaler haben aus herkömmlichen Druckern ein neues System entwickelt Frankenthal. „Lassen Sie den Drucker und alles andere gleich stehen.“ Das bekam Peter Jakob kürzlich zu hören, als er dem Straßenbahnhersteller Bombardier in Österreich sein Schilderbeschriftungs-System präsentierte. „Das sind mir die liebsten Kundengespräche“, sagt der Geschäftsführer der Printolux GmbH und lacht. Bei dem Frankenthaler Unternehmen mit acht Mitarbeitern ist von Krise nichts zu spüren. Im April 2008 gegründet, hat die Firma im ersten Jahr über 50 ihrer Systeme verkauft, im laufenden Jahr sollen es mehr als 150 werden. „Bisher liegen wir im Plan“, sagt der 60-Jährige. Die Krise spiele dem Unternehmen sogar in die Hände, sagt Jakob. Mit dem von ihm entwickelten Digitaldruck von Schildern, Skalen oder Frontplatten auf Metall, Folie oder Kunststoff könnten Industrieunternehmen viel Geld sparen. Printolux liefert sei- SAP CYTONET Softwarekonzern plant weitere Übernahmen Konsequente Umsetzung in den USA Mannheim. Die SAP AG rechnet in diesem Jahr nicht mit einer Belebung des Softwaregeschäfts. „Derzeit sehen wir bis zum Jahresende keine nennenswerte Verbesserung der allgemeinen Wirtschaftslage“, sagte Vorstands-Chef Léo Apotheker auf der Hauptversammlung des Dax-Konzerns in der SAP-Arena. Auf eine Umsatzprognose verzichtete er. Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise war der Konzerngewinn zuvor im ersten Quartal um 16 Prozent auf 204 Millionen Euro eingebrochen. Dennoch plane das Unternehmen in diesem Jahr keinen Stellenabbau über das bereits genannte Ziel hinaus, sagte Apotheker. Für 2009 hat der Konzern den Abbau von 3000 Jobs angekündigt, 600 davon in Deutschland. Vielmehr plane die SAP weitere Zukäufe. So solle der Grundstein für künftiges Wachstum gelegt werden. In diesem Jahr haben die Walldorfer bereits den US-Softwareanbieter Clear Standards und den französischen Softwareentwickler Highdeal übernommen. KrK Weinheim. Die Weinheimer Biotech-Gruppe Cytonet baut ihre Aktivitäten auf dem US-amerikanischen Markt weiter aus. Deutschlands führendes Unternehmen auf dem Gebiet der Zelltherapie, seit 2007 mit einer Dependance in Durham (North Carolina) vertreten, bereitet die Verlagerung der kompletten Forschung und Produktion von Leberzell-Präparaten in die USA vor. „Um bei der Gewinnung von Leberzellen nicht langfristig auf Spenderorgane angewiesen zu sein, erforschen wir seit geraumer Zeit intensiv den Einsatz von adulten Stammzellen“, erläutert Dr. Dr. Wolfgang Rüdinger, der zusammen mit Dipl.-Kfm. Michael Deissner die Geschäfte der Gruppe führt. Erste Ergebnisse zeigen gute Ansatzpunkte und haben die BiotechGruppe, die neben der Weinheimer Zentrale in Heidelberg ihr zweites Standbein in der Metropolregion hat, zusätzlich ermuntert, den USMarkt ins Visier zu nehmen: „Der Markt in den USA ist ein Stück homogener als in Europa mit den vielen unterschiedlichen nationalen nen Kunden dazu Drucker in drei verschiedenen Größen, Tintenpatronen, Mittel zur Vorbehandlung der Druckmaterialien, einen Ofen zur abschließenden Härtung, Schablonen und ein Softwarepaket. Dann könnten diese ihre Kennzeichnungen, Maschinenbeschriftungen oder Lagepläne selbst aus- Die Cytonet-Manager Rüdinger und Deissner haben den US-Markt im Visier. Gesetzgebungen. Wir spüren in den USA ein gewisses antreibendes Klima und eine größere Bereitschaft, Innovationen zu fördern“, begründet Deissner die Unternehmensstrategie mit den künftigen Schwerpunkten USA und Deutschland. Dafür wird Cytonet das Engagement am 2001 eröffneten Standort im bulgarischen Sofia zurückfahren – zugunsten von Durham, wo im dortigen Reinraumlabor derzeit zwölf Mitarbeiter für Cytonet tätig sind. Die Routineproduktion wurde dort bereits zu Beginn dieses Jahres aufgenommen. Für Anfang 2010 ist der Start einer klinischen Studie bei Kindern mit lebensbedrohlichen Harnstoffzyklusdefekten geplant. wag Nachrichten Printolux-Gründer Peter Jakob (l.) und Vertriebsmitarbeiter Hermann Oberhollenzer. Bild: Rinderspacher drucken. „Einer unserer Kunden druckt die Pfeilschilder zur Kennzeichnung von Rohrleitungen mit unserem System selbst aus. Vorher musste er für fünfzig verschiedene Begriffe jeweils Rollen zu 120 Euro vorrätig halten. Dazu addierten sich noch fünf Sprachversionen“, sagt Hermann Oberhollenzer. Das machte zusammen 250 Kleberollen oder 30000 Euro Lagerbestand. Jetzt hingegen habe der Kunde nur noch ein Printolux-Drucksystem und die unbedruckten Schildvorlagen. Die Beschriftung erfolge dann bei Bedarf. Der Vertriebler beziffert die Einsparung im Lagerbestand dieses Kunden auf rund 29 000 Euro. Doch der Einzelstückpreis sei nicht das Hauptargument im Verkauf. Noch wichtiger sei der flexible Einsatz. So nähmen manche Kunden die Drucker mit auf die Baustelle. Die Beschriftung von Anlagenteilen erfolge so „just in time“. Das Printoluxsystem ist eine Eigenentwicklung des Firmengründers, der seit 1992 in diesem Bereich selbstständig ist. Peter Jakob hatte nach Alternativen zu den damals gebräuchlichen Verfahren Gravur und Siebdruck gesucht. Sie sind nötig, um den hohen Anforderungen in der Industrie gerecht zu werden. So müssen die Schriftzüge und Zeichen hohen Temperaturschwankungen, Staub, Dreck und Lösungsmitteln standhalten. Die Printolux-Vertriebler haben daher immer Aceton und einen Lappen dabei. Den bekomme der Kunde in die Hand gedrückt und darf dann versuchen, die Beschriftung zu entfernen. „Das bekommt er nicht hin. Danach versuchen sie es ergebnislos mit Ölen, Heißdampf oder Fingernägeln“, sagt Oberhollenzer. Vom Wunsch nach einem preiswerten und flexiblen Drucksystem bis zu Printolux war es für Peter Jakob allerdings ein weiter Weg. Die von Printolux heute vertriebenen Drucker sind von Epson. Ihre Druckpatronen wurden lediglich durch einen neuen SteuerungsChip ersetzt. So musste Jakob keine Druckertreiber programmieren. Was die Entwicklung zur Marktreife und Expansion jedoch aufhielt, war die Rechtsform als Personenunternehmen. So gründete er im vergangenen Jahr die Printolux GmbH, an der er 60 Prozent der Anteile besitzt. Die restlichen 40 Prozent hält die Vescon GmbH. Der Ingenieurdienstleister aus Frankenthal bedruckt die eigenen Maschinen- und Anlagenschilder schon lange mit der Digitaltechnik. MSc 9 Landkreis baut Ärztezentrum Weinheim. Der Rhein-Neckar-Kreis will in Weinheim in der Nähe des Kreiskrankenhauses ein Ärzte- und Dienstleistungszentrum bauen. Auf 3000 Quadratmetern Bürofläche kommen unter anderem eine Zulassungsstelle und eine Außenstelle des Sozial- und Jugendamtes unter. Es entsteht auch ein 2000 Quadratmeter großer Erweiterungsbau für das Kreiskrankenhaus. 100 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Unesco bewertet Antrag negativ Schwetzingen. Die Gutachter der Unesco haben den Antrag der Stadt Schwetzingen, Schloss und Garten in die Weltkulturerbeliste aufzunehmen, negativ bewertet. Sie sähen nicht genügend Gründe für eine Aufnahme in die Liste. Zwar ist das nur ein Vorschlag, es gilt aber als unwahrscheinlich, dass die Unesco bei ihrer Tagung vom 22. bis 30. Juni im spanischen Sevilla entgegen dem Gutachten Schwetzingen trotzdem aufnimmt. 6/2009 • 5. Juni 2009 econo 10 Nachrichten KHG Warnecke zieht um Lampertheim. Die Warnecke GmbH zieht von Mannheim in das Lampertheimer Industriegebiet „Wormser Landstraße“. Am 1. August werden dort 20 Beschäftigte ihre Arbeit im Lager und im Verwaltungsgebäude aufnehmen. Drei Millionen Euro hat der Großhändler für Rohrleitungssysteme aus Kunststoff, Guss und Edelstahl in den Bau investiert. Tectum übernimmt Alex & Gross Schwetzingen.Die Gelsenkirchener Tectum Group hat die Schwetzinger Alex & Gross Group gekauft. Mit der Übernahme wolle sich das Unternehmen aus dem Ruhrgebiet Märkte in Europa, im Nahen Osten und Afrika erschließen und sein Portfolio Telesales und Telemarketing erweitern. Die Schwetzinger sind mit Niederlassungen in Bulgarien, Belgien und der Schweiz präsent. Der prognostizierte Gesamtumsatz werde sich auf 80 Millionen Euro pro Jahr belaufen. Die Zustimmung der Kartellbehörde steht noch aus. Com.sat baut Vertriebswege aus Viernheim. Die Com.sat GmbH Kommunikationssysteme hat mit dem saarländischen Telekommunikationshändler Herweck einen Distributionsvertrag geschlossen. Com.sat stellt GSM-Gateways und GSM-Lösungen her. Das sind Geräte, die an die Telefonanlage angeschlossen werden und mit einer Sim-Karte ausgestattet sind. Sie leiten Gespräche zum Mobilfunk am Festnetz vorbei. Herweck ist nach Unternehmensangaben der einzige Händler, der Com.sat-Gateways vermarktet. „Leberwurst hat Konjunktur“ Der Hockenheimer Wursthersteller Cornelius will nach seiner Pfälzer Leberwurst auch die fettreduzierte Version im Becher anbieten Hockenheim. Der Wursthersteller Cornelius aus Hockenheim hat mit seinen Pfälzer Wurstwaren im vergangenen Jahr einen Umsatz von sieben Millionen Euro erzielt (2007: 5,9 Mio. ¤). Den größten Anteil daran hatte die Pfälzer Leberwurst. Mit ihr erwirtschaftete Cornelius 2008 rund 70 Prozent seines Umsatzes. „Leberwurst hat Konjunktur“, sagt Peter Cornelius, der das Unternehmen gemeinsam mit seiner Schwester Petra Cornelius-Morjan führt. Im Handel ist die Pfälzer Leberwust als Ring, in der 200Gramm-Packung und seit Anfang 2008 auch im Becher erhältlich. In diesem Jahr will Cornelius auch die fettreduzierte Variante der Leberwurst im Becher anbieten. Die Geschwister leiten das Unternehmen in der dritten Generation. 1947 gründete die Familie in Mannheim einen Großhandel für Wurstwaren, 1950 kam eine eigene Metzgerei dazu. 1965 baute Cornelius im Hockenheim seine Produktions- und Lagerhallen. Von dort aus werden Discounter und der Lebensmitteleinzelhandel beliefert. Am Standort in Hockenheim produzieren derzeit 32 Mitarbeiter Wurst – insgesamt sind es 13 Rezepturen. „Alles in allem kommen wir aber auf rund 100 Marken, denn für jede Packungsgröße gibt es auch eine eigene Marke“, sagt Peter Cornelius. Für die Wurst werden bei Cornelius Schweinefleisch, Schweineleber, Speck, frische Zwiebeln, Salz und Gewürze verarbeitet. Die Firma verwendet nach eigenen Angaben keine Konservierungsstoffe oder Geschmacksverstärker für ihre Produkte. Auch Spanier und Polen essen Pfälzer Wurst Die Cornelius-Wurstsorten werden vor allem in Deutschland verkauft. Am stärksten werde die Pfälzer Leberwurst in Norddeutschland nachgefragt. Inzwischen wagen sich die Geschwister Cornelius jedoch auch an das Thema Export. Der macht derzeit gerade einen Prozent des Gesamtumsatzes aus. „Aber wir würden gern drei bis vier Prozent des Umsatzes durch Export machen“, sagt Peter Cornelius. Bisher liefert das Unternehmen nach Spanien – aber nur in die Ur- laubsregionen der Deutschen. Auch in Polen wird die Pfälzer Leberwurst schon gegessen. „Das liegt daran, dass einige unserer Kunden ihre Vertriebswege gen Osten ausweiten.“ Dem Trend zur bewussten Ernährung folgend, produziert das Hockenheimer Unternehmen von seiner Pfälzer Leberwurst je eine Bio- und eine Leicht-Variante. Zur Produktpalette gehören außerdem die Pfälzer Leberrolle, Pfälzer Leberknödel, Pfälzer Bauernblutwurst, Gänseleberwurst und „Feine Kalbsleberpastete“. „Die Biolinie ist bei uns nur ein kleiner Randartikel, der gerade einmal einen Prozent des Umsatzes ausmacht.“ Trotzdem hält der Wursthersteller an dieser Linie fest. Denn künftig soll auch die Delikatessleberwurst als Bio-Produkt auf den Markt kommen. 2008 schuf Cornelius drei Arbeitsplätze in Hockenheim. Im laufenden Geschäftsjahr will das Geschwisterpaar den Mitarbeiterstamm des Wurstherstellers weiter aufstocken. Das bestehende Personal soll durch Weiterbildungen und Schulungen gefördert werden. Sabine Skibowski Heppenheim. Das Zentrum für Soziale Psychiatrie Bergstraße in Heppenheim heißt künftig Vitos Heppenheim gemeinnützige GmbH. Das berichtet die „Bürstädter Zeitung“. Die vor rund einem Jahr vom Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen gegründete Holding und ihre Tochtergesellschaften hätten sich zu einer Neuausrichtung entschieden und tragen nun alle den Markennamen. Die Vitos Heppenheim sei aber weiterhin eine Tochtergesellschaft des LWV Hessen. econo 6/2009 • 5. Juni 2009 Bild: Cornelius Psychiatrie heißt jetzt Vitos Eine Region nach vorne zu bringen ist harte Teamarbeit. Mit uns gewinnt die Region! Ein Unternehmen in der Die BASF engagiert sich in der Metropolregion und fördert Projekte aus den Bereichen Jugend und Bildung, Innovation und Wissenschaft, Kultur, Sport sowie Lebensqualität. So tragen wir dazu bei, dass das Umfeld unseres Standorts immer attraktiver wird. Und damit gewinnen auch wir. www.basf.de/mit-uns-gewinnt-die-region 12 Konjunktur Kurzarbeit in Chemie weit verbreitet Ludwigshafen. Eine Schnellumfrage der Chemieverbände RheinlandPfalz hat ergeben, dass rund 60 Prozent der Chemie-Unternehmen Kurzarbeit angemeldet oder bereits eingeführt haben. Besonders die kleinen Unternehmen seien stark betroffen. Seit November haben die Chemie-Unternehmen zweistellige Umsatzrückgänge zu verkraften. Allein im Januar und Februar sank der Umsatz um 28 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Insgesamt allerdings verzeichnete die rheinland-pfälzische Chemie-Industrie in einem überwiegend guten Jahr 2008 eine Umsatzsteigerung von 3,1 Prozent auf 24,8 Milliarden Euro. Lehrstellenmarkt bleibt ausgeglichen Darmstadt. Aufgrund schrumpfender Schulabgängerzahlen bleibt nach einer Prognose der IHK Darmstadt der Lehrstellenmarkt in Südhessen weitgehend ausgeglichen. Die Kammer rechnet damit, dass sich voraussichtlich 5900 Bewerber auf 5 700 Ausbildungsplätze bewerben werden. Daneben stehen noch 400 Plätze für Einstiegsqualifizierungen (EQ) zur Verfügung. Damit, so die IHK, bekomme jeder ausbildungswillige und -fähige Schulabgänger eine betriebliche Ausbildungsmöglichkeit. Freizeitbranche ist optimistisch Mannheim. Die baden-württembergischen Freizeiteinrichtungen hatten im vergangenen Jahr mit 2,7 Prozent Besucherzuwachs eine erneute Steigerung zum schon sehr guten Jahr 2007. Das ist ein Ergebnis des IHK-Freizeitbarometers 2009. Insgesamt besuchten 39 Millionen Gäste die befragten Unternehmen. Zu den Gewinnern mit zweistelligen Zuwachsraten zählen die Bergbahnen, Zoos, Thermal- und Freizeitbäder, Theater und Musikevents. In der Region Rhein-Neckar verzeichneten vor allem die Museen sowie die Musik- und Sportveranstaltungen Zuwächse. Im Zuge der Wirtschaftskrise fällt die Einschätzung der Geschäftslage dagegen verhaltener aus. 11,5 Prozent der Betriebe erwarten Umsatzrückgänge (2008: 3,5 %), aber immerhin noch ein Viertel der Bäder, Museen, Theater und anderen Einrichtungen rechnen mit besseren Geschäften. econo 6/2009 • 5. Juni 2009 Freier Fall gebremst Für die Wirtschaft der Region geht es weiter abwärts – allerdings nimmt das Tempo ab Rhein-Neckar. Der Abwärtstrend schwächt sich ab, eine Bodenbildung bedeutet das aber noch nicht. Dieses Fazit zog IHK-Hauptgeschäftsführer Franz Luzius bei der Vorstellung des jüngsten Konjunkturberichts seines Hauses. Im Vergleich zur Befragung zu Anfang des Jahres hat sich die Einschätzung der aktuellen Lage nochmals verschlechtert. Von den 400 befragten Unternehmen bezeichnen nur noch 18 Prozent ihre Lage als „gut“, 44 Prozent als „befriedigend“ und 38 Prozent als „schlecht“. Doch diese Werte markierten noch nicht die Bodenbildung, so der IHK-Hauptgeschäftsführer. Denn auch die Erwartungen haben sich ein weiteres Mal verschlechtert: 52 Prozent gehen von einer ungünstigen Entwicklung aus, 34 Prozent erwarten für die kommenden Monate gleichbleibende und nur 14 Prozent eine bessere Entwicklung. Da sich sowohl die Einschätzung der Lage als auch der zukünftigen Geschäfte verschlechtert haben, ist der aus beiden Größen gebildete Konjunk- turklimaindex ein weiteres Mal in Folge gefallen. Bei den Erwartungen sticht nur ein Wert heraus. Erstmals hat in der Industrie der Anteil jener Firmen abgenommen, der schlechtere Geschäfte erwartet. Beim Handel ist dieser Wert leicht, bei den Dienstleistern dagegen nochmals stark gefallen. Besser sieht es im Handwerk aus. In der FrühjahrskonjunkturUmfrage der Handwerkskammer der Pfalz bewerten fast 60 Prozent der Betriebe die aktuelle Lage als gut oder befriedigend. Von der zukünftigen Geschäftslage sagen dies über 62 Prozent. Die Kammer vermutet, dass die Konjunkturpakete I und II für die leichte Stimmungsaufhellung unter den Handwerkern verantwortlich sind. Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Handwerkszweigen. So sorge die Abwrackprämie dafür, dass von den Kfz-Betrieben 62,4 Prozent ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder befriedigend bezeichnen. Im Nahrungsmittelhandwerk dagegen kommen lediglich 45,4 Prozent zu dieser Einschätzung. Die fast zeitgleich mit dem IHKKonjunkturbericht veröffentlichten ZEW-Konjunkturerwartungen malen im Gegensatz zur regionalen Wirtschaft ein helleres Bild. Der Indexwert der Mannheimer Konjunkturforscher ist um 18,1 auf nunmehr 31,1 Punkte gestiegen. Damit liegen die ZEW-Kojunkturerwartungen erstmals seit mehr als zwei Jahren über ihrem historischen Mittelwert von 26,2 Punkten. „Was die reine Konjunkturentwicklung angeht, mehren sich zwar die Anzeichen, dass das Schlimmste nun überstanden ist“, sagte ZEW-Chef Wolfgang Franz. Bei der Entwicklung am Arbeitsmarkt dagegen stehe das Schlimmste wohl noch bevor. Davon geht auch die IHK aus. „Die Probleme schlagen jetzt voll auf den Arbeitsmarkt durch“, sagte Luzius. Im April waren im IHK-Bezirk mit fast 35 000 Arbeitslosen über 15 Prozent mehr Menschen ohne Job als im Vorjahr. Eine Änderung dieser unerfreulichen Entwicklung sei nicht abzusehen. „Vielmehr gehen zahlreiche Unternehmen davon aus, ihre Beschäftigtenzahl in den kommenden Monaten weiter reduzieren zu müssen“, sagte der IHK-Hauptgeschäftsführer. Mattias Schmitt Nachrichten Palm weiht Kraftwerk ein Die Wörther Papierfabrik hat ein Kraftwerk in Betrieb genommen. Die Investition soll den Standort gegen hohe Energiekosten absichern Wörth. Die Papierfabrik Palm hat im südpfälzischen Wörth ein rund 100 Millionen Euro teures Kraftwerk in Betrieb genommen. Das Kraftwerk mit seinen zwölf Mitarbeitern soll die direkte Versorgung der Papierfabrik mit Strom und Dampf sicherstellen. Zur offiziellen Einweihung am Ende April schaute auch der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) vorbei. Er bezeichnete den Neubau als „Zeichen der Hoffnung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch für die ganze Region“. Außerdem unterstrich er die Bedeutung des Kraftwerks für die KohlendioxidReduzierung. Der Energienutzungsgrad des neuen Kraftwerks liegt bei mehr als 80 Prozent. Die Kraft-Wärme-Kopplungsanlage wird mit Erdgas betrieben und kann 55 Megawatt Strom erzeugen, was in etwa den Strombedarf der Wörther Papierfabrik deckt. Die produzierte Strommenge entspricht ungefähr dem Verbrauch einer Stadt mit 350 000 Einwohnern. Die Palm-Gruppe, mit Hauptsitz im baden-württembergischen Aalen-Neukochen, produziert rund 600 000 Tonnen Zeitungsdruckpapier, 890 000 Tonnen Wellpappenrohpapier und 400 000 Tonnen Wellpappenverpackungen im Jahr. In der Palm-Fabrik in Wörth sind 13 Roth kooperiert mit B&R-Software Kandel. Die Roth Motorgeräte GmbH & Co. KG aus Pleidelsheim arbeitet künftig mit der Software der B&R DV-Informationssysteme GmbH. B&R aus Kandel ist Hersteller der Customer-Relationship-Management-Software Smart-CRM. Damit dokumentieren und verwalten mittelständische Unternehmen ihre Kundenbeziehungen. DSS baut Vertriebsnetz aus Landau. Die Demand Software Solutions GmbH (DSS) vertreibt künftig ihre Produkte und Lösungen für mittelständische Handels-, Dienstleistungs- und Industrieunternehmen auch auf dem österreichischen Markt. Mit der ISCA GmbH (International Solutions and Com Analysis) in Wien will DSS ihr Vertriebs- und Betreuungsnetz ausbauen. DSS ist Hersteller der webbasierten Software „Genesis4Web“, die die Ressourcenplanung von Unternehmen unterstützt. Eine Maschine der Papierfabrik Palm. Für die Stromversorgung des Wörther Werks hat die Firma für 100 Millionen Euro ein Kraftwerk errichtet. Bild: Palm 350 Menschen beschäftigt, wobei 150 in der Papierfabrik und 200 im Wellpappenzentrum arbeiten. Die Gesamtgruppe beschäftigt 2800 Mitarbeiter in drei Papierfabriken und achtzehn Wellpappenwerken. 2008 setzte das Unternehmen 893 Millionen Euro um. Die Palm-Gruppe ist in vierter Generation inhabergeführt und wird derzeit von Dr. Wolfgang Palm geleitet. „Deutschland ist und bleibt wohl ein Land mit sehr hohen Energiekosten“, sagte dieser in seiner Rede zur Einweihung des Neubaus. Das Kraftwerk diene dazu, den Standort der Papierfabrik im internationalen Wettbewerb abzusichern. „Wir haben damit in Wörth nicht nur die größte und schnellste Wellpappenrohpapiermaschine der Welt, sondern auch die produktivste und energieeffizienteste“, sagt Palm. KrK Verein zählt mehr Übernachtungen Südliche Weinstraße. Der Verein Südliche Weinstraße hat für das vergangene Jahr 292 923 Gäste und 909 440 Übernachtungen im Landkreis gezählt (Vorjahr: 908 542). Auf die Verbandsgemeinde (VG) Bad Bergzabern entfielen dabei 317 161 Übernachtungen (Vorjahr: 309 728). In der VG Maikammer waren es 206 362 Übernachtungen (Vorjahr: 209 326). In der VG Edenkoben waren es 173 277 Übernachtungen (Vorjahr: 170 913), in der VG Annweiler 106 273 Übernachtungen (Vorjahr: 103 079) und in der VG Landau 75 692 Übernachtungen (Vorjahr: 81 830). TFG TRANSFRACHT Ab Wörth dreimal wöchentlich in die Welt Wörth. Ab dem 13. Juni wird die Region Karlsruhe über das Terminal Wörth mit den deutschen Seehäfen Bremerhaven und Hamburg verbunden. Die TFG Transfracht plant, den neuen Standort an diesem Tag an das Streckennetz ihres Zugsystems „AlbatrosExpress“ anzuschließen. AlbatrosExpress verbindet die wichtigsten Wirtschaftszentren Deutschlands, Österreichs und der Schweiz mit den deutschen Seehäfen Bremerhaven und Hamburg. Betreiber des neuen Terminals in Wörth wird ist die ContargoGruppe. Das von der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene Straße betriebene Terminal in Karlsruhe wird künftig nicht mehr bedient. In der Startphase wird das Terminal dreimal wöchentlich an die deutschen Seehäfen angebun- den. Ziel ist es laut TFG Transfracht, die Frequenz auf fünf wöchentliche Abfahrten zu erhöhen. Mit dem Umzug nach Wörth stehen den Kunden des Transportlogistikers einige Zusatzleistungen zur Verfügung. So verfügt das Terminal der Contargo Wörth GmbH über ein eigenes Reederdepot. Zudem können am neuen Standort Container zwischengelagert und repariert werden. KrK Winzer verkaufen in Amerika Niederkirchen. Die Niederkirchener Weinmacher eG hat ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2007/08 um 7,7 Prozent auf 7,56 Millionen Euro gesteigert. 2008 ernteten die Winzer 4,86 Millionen Kilo Trauben, was einem durchschnittlichen Ertrag von 14 500 Kilo pro Hektar entspricht. Prämiert wurden die Niederkirchener Weine auch im Ausland. So hat der Blue-Fish-Riesling bei Wettbewerben in den USA mehrmals erfolgreich abgeschnitten. 6/2009 • 5. Juni 2009 econo 14 Nachrichten Kabel BW steigert Zahlen Heidelberg. Der Kabelnetzbetreiber Kabel BW hat im ersten Quartal 2009 einen Umsatz in Höhe von 116,8 Millionen Euro erwirtschaftet (Vorjahr: 99,8 Mio. ¤). Das operative Ergebnis erreichte 55,4 Millionen Euro (+ 43 %). Kabel BW versorgte nach eigenen Angaben im ersten Quartal 415 000 Kunden mit Internet und Telefon. Damit stieg die Kundenzahl im Vergleich zum Vorjahr um 53 Prozent. CFF verbucht mehr Veranstaltungen Frankenthal. Die Congress-Forum Frankenthal GmbH (CFF) hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 119 Veranstaltungen abgewickelt. Das seien 12 mehr als im Vorjahreszeitraum gewesen, berichtet „Die Rheinpfalz“. Für das verbleibende Jahr stünden noch 231 Veranstaltungen an (Vorjahreszeitraum: 204). SGN investiert in neue Wäscherei Wiesloch. Die Servicegesellschaft Nordbaden (SGN) hat 1,3 Millionen Euro in die Modernisierung ihrer Wäscherei investiert. Der neue Gerätepark der 100-prozentigen Tochter des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden sichert damit 30 Arbeitsplätze. SGN hat nach eigenen Angaben in energieoptimierte Geräte mit Wärme- und Wasser-Rückgewinnung investiert. Die alte Anlage verursachte jährlich Energiekosten in Höhe von 170 000 Euro. Lukom schreibt Millionenverluste Im Jahr der Pfalzbausanierung musste die Ludwigshafener Kongress- und MarketingGesellschaft auf Einnahmen verzichten Ludwigshafen. Der vorläufige Jahresabschluss der Ludwigshafener Kongress- und Marketing-Gesellschaft mbH (Lukom) weist für das vergangene Jahr einen Verlust von 3,2 Millionen Euro aus. „Damit liegt das Ergebnis um 0,5 Prozent schlechter als das Vorjahresergebnis“, sagte Wilhelm Zeiser, Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender, bei der Bilanzpressekonferenz. Der Umsatz betrug 2,9 Millionen Euro. Die Lukom betreibt Parkhäuser, Parkplätze, Stadtteil-Gemeinschaftshäuser sowie die Veranstaltungsstätten Eberthalle und Pfalzbau. Wobei Letzterer seit zwei Jahren saniert wird und somit als Veranstaltungsort ausfiel. So fehlten der Lukom laut Zeiser beachtliche Einnahmen aus Mieten und Gastronomie. Auch wenn der Pfalzbau für Messen und Veranstaltungen im vergangenen Jahr nicht genutzt wurde, fielen 2008 trotzdem Kosten für die Vermarktung an. Zeiser be- ziffert diese auf gut 300 000 Euro. Vom geschlossenen Pfalzbau hat im vergangenen Jahr allerdings die Friedrich-Ebert-Halle profitiert. Einige Veranstaltungen zogen in die Multifunktionshalle und bescherten ihr ein Plus von 30 000 Euro. Zu kämpfen hat die Lukom mit den zurückgehenden Einnahmen aus Parkhäusern und Parkplätzen. „Früher hat dieser Geschäftsbereich immer Gewinne abgeworfen“, sagte Zeiser. 2008 verbuchte die Lukom in diesem Geschäftsfeld allerdings ein Defizit von 483 000 Euro, es sank um 177 000 Euro. Zu diesem Verlust habe unter anderem der Parkplatz Jägerstraße beigetragen. Nach der Brandkatastrophe in einem Mehrfamilienhaus im Februar vergangenen Jahres hätten dort internationale Fernsehteams Stellung bezogen. Weil die Stadt die Stellfläche kostenlos zur Verfügung gestellt habe, sei der Lukom im vergangenen Jahr ein Verlust von 25 000 Euro entstanden. Für das Parkhaus Walzmühle will die Ludwigshafener Kongress- und Marketing-Gesellschaft mit der Metro MAM als Center-Betreiberin über „neue vertragliche Richtlinien verhandeln“ und einen geringeren Mietpreise pro Stellplatz fordern. Doch die Voraussetzungen für die Roche legt beim Umsatz zu Mannheim/Basel. Der Pharmakonzern Roche legte beim Umsatz im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres um sieben Prozent auf 11,6 Milliarden Schweizer Franken zu. Die beiden Standbeine des Konzerns, Pharma und Diagnostika, wuchsen weiterhin deutlich schneller als ihre jeweiligen Märkte. Roche ist zuversichtlich, im laufenden Jahr die Ziele zu erreichen, hieß es in einer Mitteilung. Roche plant ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Im DiagnostikaGeschäft, das zu großen Teilen von Mannheim aus gesteuert wird, erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 2,4 Milliarden Schweizer Franken. econo 6/2009 • 5. Juni 2009 DAIMLER Mannheimer Werk profitiert vom Sparkurs in Japan Mannheim. Daimler spart bei seiner japanischen Lastwagen-Tochter Fuso. Pläne für eine Motorenfertigung hat der Konzern aufgegeben. Von diesem Vorhaben könnte das Lkw-Werk in Mannheim profitieren. Der „Mannheimer Morgen“ hat berichtet, dass die Motoren für den japanischen Markt voraussichtlich am Standort Sandhofen produziert werden. Die Pressestelle in Stuttgart hat diese Angaben allerdings noch nicht bestätigt. Sicher ist, dass in Mannheim eine zusätzliche Halle für die Montage schwerer Motoren gebaut wird, die ab 2012 auf den Markt kommen sollen. Hintergrund sind verschärfte Abgasnormen. Die Tageszeitung vermutet, dass nun noch zusätzliche Kapazitäten geplant würden. In Japan hatte Daimler – vor der Krise – mit einer Produktion von 20 000 Lkw-Motoren gerechnet. Aufgrund der Absatzflaute arbeiten im Mannheimer Werk derzeit 2700 Angestellte kurz. Das ist rund die Hälfte der Belegschaft in der Lkw-Sparte. Ende April hatte Daimler konzernweit für alle Mitarbeiter dieser Sparte, die nicht in Kurzarbeit sind, die Arbeitszeit um 8,75 Prozent gekürzt. Die für Mai geplante Tariferhöhung verschiebt Daimler auf Oktober. Auch die Auszahlung der Prämien für 2008 solle erst später nachgeholt werden. Im Gegenzug sind alle Mitarbeiter bis Ende Juni 2010 vor Kündigungen geschützt. Die Bus-Sparte in Mannheim hat diese Probleme nicht. Aufgrund der relativ stabilen Nachfrage sank der Umsatz im ersten Quartal lediglich um zwei Prozent auf 904 Millionen Euro. MSc Verhandlungen seien laut Zeiser schlecht, denn die Metro kündigte im vergangenen Jahr an, sich bis Anfang 2010 von einigen unrentablen Real-Standorten zu trennen. „Davon scheint auch der Standort Walzmühle betroffen zu sein“, sagt Zeiser. Die künftige Entwicklung des Pfalzbaus sehen Zeiser und LukomGeschäftsführer Ulrich Gaißmayer mit Sorge. Zwar werde am 12. September der Pfalzbau eröffnet und damit wieder für Einnahmen sorgen. Doch verursachte er bis dahin Kosten. 31,5 Millionen Euro flossen in die Neugestaltung von Entree, Erdgeschossfoyer und Tagungsbereich. In Brandschutz und Bühnentechnik wurde ebenfalls investiert. Die energetische Sanierung des Pfalzbaus geht aber nicht zu Lasten der Lukom. Die neun Millionen Euro dafür kommen aus dem zweiten Konjunkturpaket der Bundesregierung. Mit diesem Geld werden energiesparende Fenster für den Pfalzbau finanziert. Außerdem werde die Außenfassade erneuert. „Wir hoffen natürlich, dass durch diese Maßnahmen auch die Betriebskosten sinken“, sagt Zeiser. Bei der Vermarktung des Pfalzbaus lässt sich die Lukom vom Mannheimer Kongressdienstleister m:con unterstützen. Der m:con müsse für diese Leistung keine Provision gezahlt werden, sagt Zeiser. Sie tritt beim Pfalzbau als Veranstalter auf und organisiert im Pfalzbau eine bestimmte Anzahl von Veranstaltungen pro Jahr. Zeiser und Gaißmayer sind optimistisch, dass sich die Situation der Lukom in diesem Geschäftsjahr bessert. Neben der Auslastung des Pfalzbaus setzen beide auf steigende Parkeinnahmen. „Wir hoffen natürlich auf die Weiterentwicklung des Rheinufers Süd und den Bau des Gesundheitszentrums Ludwigshafen.“ Sabine Skibowski HEIDELDRUCK LEONARDO Druckmaschinenhersteller erhält Bürgschaft und Kredit Beteiligungsgesellschaft schreibt weniger Verluste Heidelberg. Das Bundeswirtschaftsministerium hat mitgeteilt, dass die Heidelberger Druckmaschinen AG eine Bürgschaft und einen Kredit der Staatsbank KfW bekommen wird. Jetzt muss noch der Haushaltsausschuss dem Antrag stattgeben. Zum Umfang der bewilligten Hilfen machte das Ministerium keine Angaben. Auch Heideldruck äußerte sich dazu nicht. Medienberichte gehen von einer Staatsbürgschaft in Höhe von 400 Millionen Euro und einem Kredit von 300 Millionen Euro aus. Red Mannheim. Die Beteiligungsgesellschaft Leonardo Venture GmbH & Co. KGaA hat im vergangenen Geschäftsjahr 2008 einen Verlust von 5,4 Millionen Euro gemacht (Vorjahr: -10,1 Mio. €). Das Ergebnis aus der Neubewertung von finanziellen Vermögenswerten betrug -4,1 Millionen Euro (-7,3 Mio. €). Umsatzerlöse, Erträge aus Beteiligungen und sonstige betriebliche Erträge beliefen sich auf knapp 550 000 Euro (360 000 €). Die Bilanzsumme betrug 29,5 Millionen Euro (35 Mio. €). Red Der Pfalzbau in Ludwigshafen wird derzeit saniert. Am 12. September ist Wiedereröffnung. Bild: Lukom 16 Nachrichten MLP setzt weniger um Wiesloch. Die Erlöse des Finanzund Vermögensberaters MLP sind im ersten Quartal 2009 um 19 Prozent auf 125,5 Millionen Euro zurückgegangen (Vorjahreszeitraum: 155,9 Mio. €). Ein Grund für das Ergebnis sei die Beteiligung von Swiss Life. Sie verursachte einmalige Kosten von rund 3,3 Millionen Euro. Das Ebit betrug 6,8 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 25,1 Mio. €). Die jährliche Ausschüttung an die Minderheitsaktionäre der Tochtergesellschaft Feri Finance hätte das Finanzergebnis im ersten Quartal wie geplant um 3,1 Mio. Euro gemindert. Der Vorstandsvorsitzende der VR Bank Rhein-Neckar, Willy Köhler. Mannheimer steigert Beiträge Mannheim. Die Mannheimer Versicherung AG hat im ersten Quartal 2009 ihre gebuchten Bruttobeiträge um ein Prozent auf 127,5 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 126,2 Mio. €) gesteigert. Die Kapitalanlagen erhöhten sich auf 4,2 Millionen Euro (4,0 Mio. €). Auch die Mitarbeiterzahl der Mannheimer Versicherung AG ist gestiegen. 780 Beschäftigte arbeiten seit Jahresbeginn bei dem Konzern. Heidelberger gibt positiven Ausblick Heidelberg. Die Heidelberger Lebensversicherung AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr die Bruttobeiträge im Vergleich zum Vorjahr um 8,3 Prozent auf 724,3 Millionen Euro gesteigert. Der Jahresüberschuss wuchs um 180 Prozent auf 40,1 Millionen Euro. Den größten Anteil an diesem Wachstum hatte nach Unternehmensangaben der Boom bei fondsgebundenen Rentenprodukten wie der Riesterrente. Deutsche Bank wächst weiter Landau. Die Deutsche Bank mit Sitz in Landau hat im vergangenen Jahr in der Marktregion Ludwigshafen, die die Vorder- und Südpfalz sowie Teile Nordbadens umfasst, und in Landau ein Geschäftsvolumen in Höhe von 2,356 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das berichtet „Die Rheinpfalz“. Die Bank betreue nun insgesamt 101 000 Menschen. Im Vergleich zum Vorjahr sei das ein Zuwachs von 5300 Kunden. econo 6/2009 • 5. Juni 2009 Bild: Rinderspacher Bank steigert Überschuss Die VR Bank Rhein-Neckar hat 2008 ihren Sach- und Personalaufwand reduziert. Trotz rückläufiger Einnahmen stieg so der Gewinn Mannheim. Die VR Bank Rhein-Neckar hat sich ungeachtet der Finanz- und Wirtschaftskrise im vergangenen Jahr gut behauptet. Dank gesunkener Verwaltungsaufwendungen konnten die Genossen sogar die geschrumpften Einnahmen überkompensieren und ihren Jahresüberschuss um 3,8 Prozent auf 5,5 Millionen Euro steigern. „Wir realisieren immer noch Synergien“, sagte der Vorstandsvorsitzende Willy Köhler (Bild) bei der Präsentation der Jahresbilanz. Denn die VR Bank Rhein-Neckar war erst im Mai 2007 aus der Fusion der damals ausschließlich rechtsrheinischen Volksbank Rhein-Neckar mit der VR Bank Ludwigshafen hervorgegangen. So ging der Per- sonalaufwand um 2,8 Prozent auf 38,8 Millionen zurück, da die VR Bank die Zahl ihrer Mitarbeiter von 690 auf 665 reduziert hat. Dabei setzt Köhler allerdings auf die natürliche Fluktuation. „Entlassungen gibt es keine.“ Diesen langsamen Schrumpfungsprozess werde das Haus fortsetzen, bis 40 weitere Stellen entfallen sind. Doch nicht VOLKSBANK KURPFALZ H + G BANK BERGSTRASSE Genossenschaftsbanken fusionieren Drei hessische Volksbanken schließen sich zusammen Heidelberg/Schriesheim. Die H + G Bank Heidelberg Kurpfalz eG und die Volksbank Neckar-Bergstraße aus Schriesheim haben sich zur „Volksbank Kurpfalz H + G Bank eG“ zusammengeschlossen. Die Vertreter beider Banken stimmten auf ihren jeweiligen Vertreterversammlungen mit großer Mehrheit für die Fusion, die rückwirkend zum 1. Januar in Kraft tritt. Mit dem neuen Institut entsteht nach eigenen Angaben die zehntgrößte Genossenschaftsbank in Baden mit 80 000 Kunden und 42 000 Mitgliedern. Die Bilanzsumme beläuft sich auf rund 1,4 Milliarden Euro. Der Hauptsitz ist in der Heidelberger Hauptstraße. Von dort aus wird das Netz von 29 Filialen gesteuert. Von der Fusion erhoffen sich die beiden Partner den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und den Ausbau der Marktstellung. Hintergrund ist die Fusionswelle unter den genossenschaftlichen Banken, die kleinere Institute ins Hintertreffen geraten lässt. Der Zusammenschluss war jedoch nicht von akuten Problemen getrieben. Der neue Vorstand besteht aus Fidelis Stachniß, Thomas Götz, Friedrich Ewald, Bernhard Carl, Theodor Krug und Bernhard Braun. MSc Kreis Bergstraße. Die Volksbanken Bensheim, Bergstraße (Sitz: Lampertheim) und Darmstadt haben den Weg frei gemacht für die geplante Fusion zur Volksbank Bergstraße. Wirksam werden die Beschlüsse der drei Vertreterversammlungen am 27. Juni. Dann soll die neue Bank in das Genossenschaftsregister eingetragen und der Verbund so vollendet werden. Juristisch ist die Fusion bereits zum 1. Januar wirksam geworden. Die Pläne für eine Verschmelzung stammen aus dem Jahr 2007. Seitdem arbeiten die drei Häuser auf den Zusammenschluss hin. Red nur bei den Personalkosten und beim Sachaufwand steht in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung ein Rückgang. Auch der Zins- und der Provisionsüberschuss schrumpften auf 87 Millionen Euro (-3,5%). Hier hat die VR Bank die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise zu spüren bekommen. Diese habe auch zu geringeren Investitionen der Unternehmen geführt, so dass die Kreditforderungen an Kunden um 2,2 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro leicht zurückgegangen seien. An Neukrediten habe das Institut 314 Millionen Euro ausgegeben. „Den Begriff Kreditklemme kann ich für unser Haus nicht gelten lassen“, sagte Köhler. Im Gegenteil: „Wir haben Liquidität in Hülle und Fülle.“ Diese stünde den Kunden in vollem Umfang zur Verfügung. Die von den rund 200 000 Privat- und Firmenkunden der VR Bank gehaltenen Einlagen sind im vergangenen Jahr nur leicht um 1,2 Prozent gesunken. Die gute Kapitalausstattung verschafft der VR Bank RheinNeckar eine komfortable Solvabilitätskennziffer von 12,2 Prozent – der Gesetzgeber schreibt derzeit mindestens 8 Prozent vor. Angesichts dieser Zahlen sieht Köhler das Geschäftsmodell der Volksund Raiffeisenbanken durch die Krise gestärkt. „Wir kennen die Märkte, wir kennen die Kunden und wir refinanzieren unsere Geschäfte über die Gelder unserer Kunden“, sagte der Vorstandsvorsitzende. Auch für 2009 erwartet Köhler ähnlich „zufrieden stellende Zah- len“. Nicht zufrieden ist er hingegen mit dem Geschäftsgebaren einiger privatwirtschaftlicher Banken, die Kapitalspritzen erhalten hätten und nun mit wettbewerbsverzerrenden Konditionen an den Markt gingen. „Ein kostenloses Girokonto können wir nicht anbieten“, sagte Köhler. Das mache schon das regional eng gespannte Netz mit 55 Filialen unmöglich. In dieses investierte die VR Bank im vergangenen Jahr fast 2,4 Millionen Euro. Renoviert wurden unter anderem die Mannheimer Filialen in N2 und P7 sowie die Geschäftsstellen in Ludwigshafen-Gartenstadt und Heddesheim. „Dieses Geld ging fast ausschließlich an unsere Kunden“, sagte das Vorstandsmitglied Michael Mechtel. Im laufenden Jahr sehe das Investitionsprogramm sogar sechs Millionen Euro vor. „Das ist unser Beitrag zum Konjunkturpaket.“ VR BANK VOLKSBANK KURPFALZ Vertreterversammlungen stimmen für Verschmelzung Genossenschaftsbank erhöht Bilanzsumme Eberbach/Schwarzbachtal. Die Vertreterversammlung der Volksbank Neckartal und der Volksbank Schwarzbachtal haben ihre Fusion zur vereinten Volksbank Neckartal beschlossen. Das neue Institut beschäftigt 350 Mitarbeiter und kommt auf eine Bilanzsumme von rund 1,45 Milliarden Euro. Das Filialnetz umfasst 41 Geschäftsstellen. Hauptgeschäftsstellen sind Eberbach, Neckargemünd, Meckesheim, Helmstadt und Waibstadt. Die Zahl der Teilhaber steigt auf 43 500. Fusionsbedingte Kündigungen schloss der Vorstand ausdrücklich aus. Red Speyer. Die Volksbank Kur- und Rheinpfalz hat ihre Bilanzsumme im vergangenen Jahr um 117 Millionen Euro auf 1,6 Milliarden Euro gesteigert. Damit nimmt das Institut unter bundesweit 1200 genossenschaftlichen Banken Rang 19 ein. Gemessen am Kreditvolumen kommen es auf Rang 10. Auf der Vertreterversammlung verabschiedete sich Vorstandssprecher Gerhard Braun, der Ende Juni aus dem Amt ausscheidet: „Die Volksbank hat ein gutes Geschäftsjahr 2008 hinter sich.“ Er kritisierte Mitbewerber, die mit „Kampfangeboten“ Kunden abgeworben hätten. Red Jetzt erst recht! Matthias Schmitt 2008 in Zahlen (Veränderungen) Bilanzsumme: 3,1 Mrd. ¤ (+0,5 %) Einlagen: 2,6 Mrd. ¤ (-1,2 %) Kreditforderungen an Kunden: 1,5 Mrd. ¤ (-2,2 %) Zinsüberschuss: 61,7 Mio. ¤ (-4 %) Provisionsüberschuss: 25,6 Mio. ¤ (-2,3 %) Verwaltungsaufwendungen: 64,4 Mio. ¤ (-5 %) Jahresüberschuss: 5,5 Mio. ¤ (3,8 %) Besonders in finanziell schwierigen Zeiten muss jeder WerbeEuro so zielsicher einschlagen wie der Hammer auf den Nagel. neue aviva trifft den Nagel immer – auch bei kleineren Budgets mit absoluter Zuverlässigkeit, hoher Kompetenz und einem außergewöhnlichen Preis-/Leistungsverhältnis. neue aviva – das Werkzeug für Ihren Erfolg. VOMP! 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Das Unternehmen wollte in Waibstadt das Schulzentrum, das Hallen- und Freibad, das Altersheim und Firmen mit Wärme versorgen. Duttenhöfer streicht Stellen Haßloch. Die Gottlieb-Duttenhöfer GmbH will 49 ihrer 300 Stellen abbauen. Das berichtet „Die Rheinpfalz“. Ein Teil der betroffenen Mitarbeiter werde in eine Transfergesellschaft wechseln oder an einer 24-monatigen Qualifizierungsmaßnahme teilnehmen. Beim Hersteller von Feinblechverpackungen wird bereits seit Dezember vergangenen Jahres kurzgearbeitet. Der Hauptlieferant der BASF bei Fässern und Gebinden soll im letzten Quartal 2008 fünfzig Prozent weniger Umsätze als im Vorjahreszeitraum verzeichnet haben. Im Zeichen der Nachhaltigkeit Die Trend Einrichtungs-GmbH hat sich vom Forest Stewardship Council zertifizieren lassen. So will der Möbelhändler neue Kunden gewinnen Buchen. Nicht nur bei Lebensmitteln sind Prüfsiegel ein Wettbewerbsfaktor, sondern auch bei Möbeln. Dies hat die Buchener Trend Einrichtungs-GmbH dazu bewogen, sich vom Forest Stewardship Council (FSC) zertifizieren zu lassen. Mit dem Gütesiegel will der Spezialist für Massivholzmöbel um neue Kunden werben, darunter vor allem die Öffentliche Hand. Das Zertifikat bescheinigt den Odenwäldern, dass bei der Produktion bestimmter Möbel ausschließlich Holz aus nachhaltig und Ressourcen schonend bewirtschafteten Forsten verwendet wird. Nach Aussagen des Trend-Geschäftsführers Johannes Heydler war der Großauftrag des World Wide Fund For Nature (WWF) mit einem Volumen von 50 000 Euro ausschlaggebend für die Zertifizierung. Die Firma Trend sollte die neue Zentrale des WWF einrichten – allerdings nur dann, wenn alle Möbel das FSC-Siegel tragen. „Wir wollten diesen wichtigen Kunden nicht verlieren“, sagt Heydler. Innerhalb von drei Monaten hat der Hersteller die erforderliche FSC-Zertifizierung realisiert und den Auftrag erhalten. Das Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 2,1 Millionen Euro im Jahr 2008 hat unter anderem bereits die Zentrale der internationalen Umweltschutzorganisation in Brüssel ausgestattet. Die Möbel der Trend Einrichtungs-GmbH dürfen sich nun mit dem FSC-Siegel für schonende Waldwirtschaft schmücken. Bild: Trend Das FSC-Siegel kennzeichnet Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft und bezieht sich nicht auf die ökologische Qualität des Endprodukts. Die gemeinnützige Organisation hat in Deutschland 14 unabhängige Stellen akkreditiert, die das Siegel vergeben dürfen. Über 900 Unternehmen haben bislang ihre Produktkette zertifizieren lassen. In der Region ist die Trend Einrichtungs-GmbH eines der ersten Unternehmen. „Wir haben diese Chance nur gehabt, weil unser langjähriger Holzlieferant ebenfalls mitgezogen hat“, sagt Heydler. Die Gebühr von rund 6500 Euro hätte sich für das Unternehmen sonst nicht gelohnt. Der Vertriebspartner Memo AG ist als Gründungsmitglied des FSC ebenfalls mit im Boot. Neben Mitarbeiterschulungen und der Erstellung eines „Handbuchs“ zur Dokumentation des Produktionsablaufs musste die Trend GmbH einen Teil des Lagers für die vorgeschriebene Lagerung der zertifizierten Hölzer räumen. Viktoria Jerke Bußjäger stellt Insolvenzantrag Frankenthal. Das Speditionsunternehmen Bußjäger hat einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Das berichtet „Die Rheinpfalz“. Grund seien erhebliche Umsatzeinbrüche in den vergangenen Monaten. Vorläufiger Insolvenzverwalter ist der Rechtsanwalt Ulf Martini. Dieser wolle mit der Geschäftsleitung ein Konzept für eine Sanierung des Geschäftsbetriebs erarbeiten, heißt es in dem Zeitungsbericht. Der Geschäftsbetrieb gehe weiter. Damit blieben die 16 Arbeitsplätze erhalten. econo 6/2009 • 5. Juni 2009 BASF Chemiekonzern bereitet Aktionäre auf Durststrecke vor Mannheim/Ludwigshafen. Die BASF AG hat ihre Aktionäre nach einem Gewinneinbruch zum Jahresauftakt auf eine Durststrecke vorbereitet. „Eine Trendwende ist derzeit nicht in Sicht“, sagte Konzernchef Jürgen Hambrecht auf der Hauptversammlung im Mannheimer Rosengarten. Im ersten Quartal sank der Betriebsgewinn (EBIT) um 58 Prozent auf 985 Millio- nen Euro. Das zweite Halbjahr werde noch schlechter ausfallen, sagte Hambrecht. 2009 werde der Umsatz voraussichtlich unter dem des Vorjahres liegen. Dabei habe die BASF die jüngsten Übernahmen der Schweizer Spezialchemiefirma Ciba und der norwegischen Ölgesellschaft Revus mit eingerechnet. Im ersten Quartal setzte der Konzern 12,2 Milliarden Euro um, das sind 23 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Die Nachfrage nach chemischen Produkten hat sich Hambrecht zufolge seit Jahresbeginn nochmals abgeschwächt. Von den sechs Konzern-Sparten konnte nur die Agrochemie-Sparte ihren Betriebsgewinn steigern. Seit Juni wird auch im Ludwigshafener Werk kurzgearbeitet. Betroffen sind etwa 1000 Beschäftigte. KrK 20 Messen & Kongresse Forum für „Business Angels“ Mannheim. Über alternative Finanzierungsmöglichkeiten informiert die Veranstaltung „Finanzierungsformen für innovative Gründungen“ am 23. Juni 2009 im Technologiezentrum Mannheim. Im Fokus stehen dabei das Konzept der „Business Angels“ und der Aufbau eines Business Angels Netzwerks Rhein-Neckar. „Unternehmensengel“ sind vermögende Privatpersonen, die jungen Unternehmen Kapital und unternehmerisches Know-how zur Verfügung stellen. Nach Fachvorträgen schließt sich ein Forum an, das dem Austausch mit den Referenten und der Teilnehmer untereinander dienen soll. ■ www.m-r-n.com/ businessangels.com Weintage der Südlichen Weinstraße Landau. Vom 12 . bis 14. Juni können Privatpersonen, am 15. Juni Fachbesucher Weine des aktuellen Jahrgangs verkosten. Die zum 22. Mal ausgerichteten Weintage der Südlichen Weinstraße finden in Landau statt. ■ www.suedlicheweinstrasse.de Aussteller mit Maimarkt zufrieden Mannheim. Die Zahl der Aussteller auf dem Mannheimer Maimarkt, die bessere oder gleich gute Geschäfte gemacht haben, stieg auf 60 Prozent. Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre lag dieser Wert bei rund 55 Prozent. Nicht zufrieden sind 11,5 Prozent. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 19 Prozent. Rund zehn (Vorjahr: 8 %) Prozent haben mehr verkauft als erwartet. Das geht aus einer schriftlichen Umfrage des Veranstalters unter 742 von rund 1400 Ausstellern hervor. Die Gesamtbesucherzahl belaufe sich auf 340 000 Besucher (Vorjahr: 343 402). PM International hat 2500 Gäste Speyer/Karlsruhe. Das in Speyer beheimatete Direktvertriebsunternehmen PM International hat seinen diesjährigen „Welt-Management-Kongress“ in Karlsruhe veranstaltet. Der Einladung sind nach Unternehmensangaben 2500 Geschäftspartner gefolgt. Höhepunkt des Kongresses war die Vorstellung des neuen Markenauftritts. econo 6/2009 • 5. Juni 2009 Finanzrunde im Schloss Die Chief Financial Officers (CFO) der Region tauschen sich am 30. Juni in Schwetzingen über nachhaltiges Wachstum aus Schwetzingen. Das Kompetenzzentrum für CFO-Research und Financial Performance veranstaltet am 30. Juni 2009 das 3. CFO-Symposium. Die Veranstaltung wird nicht wie im vergangenen Jahr in Mannheim, sondern im Schwetzinger Schloss stattfinden. „Nachhaltigen Unternehmenserfolg sichern – Die Zukunft gestalten“ heißt das Motto der Veranstaltung. Dabei soll nicht nur die aktuelle wirtschaftliche Lage aufgegriffen werden, sondern nachhaltiges Unternehmenswachstum aus dem Blickwinkel der Governance auf der einen und der Innovation auf der anderen Seite betrachtet werden. Die Veranstaltung beginnt ab 8.30 Uhr, wobei zunächst zahlreiche Referenten das Wort haben werden. Unter ihnen Alf N. Schlegel (CFO der Mannheimer Versicherungen AG), Dr. Herbert Meyer (Präsident der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung), Andreas Dittmar (Finanzdirektor der MLP AG), Arnd Zinnhardt (CFO der Software AG), Cornelia Möhrlen (CFO der zetVisions AG), André Hülsböh- Das CFO-Symposium 2007 fand im Mannheimer Schloss statt. Dieses Jahr treffen sich die Chief Financial Officers in Schwetzingen. Bild: CFO mer (Geschäftsführer der F. A. Z. Institute GmbH), Markus Heinen (Partner bei Ernst & Young). Ab 16.15 Uhr ist dann schließlich eine Podiumsdiskussion vorgesehen, an der folgende Teilnehmer diskutieren: Luca Mucic (CFO der SAP Deutschland AG & Co. KG), Bernd Uckrow (CFO der SEW-Eurodrive GmbH), Roland Pelka (CFO der Hornbach Holding AG), Werner Guthier (CFO der Pepperl & Fuchs GmbH), Dr. Burkhard Bamberger (CFO der Douglas Holding AG). Moderator der Runde wird Jürgen H. Daum (SAP AG) sein. Kristian Klooß Internet www.cfo-symposium.de TTS KNOWLEDGE TRANSFER FORUM Management mit Musik Heidelberg. Anlässlich des diesjährigen TTS Knowledge Transfer Forums unter dem Titel „Der Mensch im Mittelpunkt“ feiert die TTS GmbH am 17. und 18. Juni zehn Jahre auf dem Gebiet der IT-basierten Wissensvermittlung. Das Forum findet in der Heidelberger Print Media Academy statt. Eröffnet wird es am 18. Juni vom Dirigenten und Musikproduzenten Christian Gansch als Keynote-Sprecher. In seinem Vortrag mit dem Titel „Das sinfonische Motto: Aufeinander hören – miteinander handeln“ analysiert Gansch die Parallelen der Kommunikations- und Führungsstrukturen von Symphonieor- chestern und Unternehmen. Dabei zieht er anhand von Beispielen Parallelen und beantwortet so Managementfragen: Wer gibt in der Gruppe den Ton an? Wie wird kommuniziert? Wer trifft welche Entscheidung? Wie entstehen neue Ideen? Und wie viele Solisten verträgt ein Team? Im Anschluss an den Eröffnungsvortrag starten zwei parallel stattfindende Vortragsreihen zu den Themen „Talent Management“ und „Knowledge Technologies“ mit Unternehmensreferenten des Markenartiklers Henkel, der Schweizer Privatbank Vontobel Holding AG und der Berufsgenossenschaft BG-Phoenics GmbH. In Best-Practice-Beispielen soll dabei verdeutlicht werden, welche personalwirtschaftlichen Methoden und Lösungen diese Unternehmen einsetzen. Außerdem soll erklärt werden, welche IT-Möglichkeiten Unternehmen einsetzen, um Mitarbeiter auf sich wandelnde Geschäftsprozesse einzustellen und den Know-how-Transfer im Unternehmen zu sichern. KrK Daten und Fakten Termin: 17. und 18. Juni Ort: Print Media Academy, Heidelberg Internet: www.tt-s.com/forum Nachrichten Umsatz sinkt moderat Die Wirtschaftskrise hat in der Bilanz von ebm-pabst nur geringe Spuren hinterlassen Mulfingen. Der Weltmarktführer von Ventilatoren und Motoren, ebm-papst, hat trotz Weltwirtschaftskrise das am 31. März 2009 endende Geschäftsjahr mit nur einem leichten Umsatzrückgang von 1,9 Prozent auf 1,056 Milliarden Euro abgeschlossen. Für 2009 plant der Technologiekonzern deutlich konservativ und erwartet einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro (- 4,8 Prozent). „Noch zum Abschluss des dritten Geschäftsquartals, Ende Dezember, lag unser Gruppenumsatz rund vier Prozent über Vorjahresniveau. Die Krise war noch nicht wirklich spürbar“, sagte Hans-Jo- chen Beilke, Vorsitzender der Geschäftsführung der ebm-papst Gruppe. In den Produktbereichen Automobil, Maschinenbau und Telekommunikation gingen die Aufträge im zweistelligen Prozentbereich zurück. Besonders betroffen ist das Tochterunternehmen ebmpapst St. Georgen. Neben sinkender Nachfrage kämpft dieser Unternehmensstandort im Produktprogramm der Kompaktlüfter gegen asiatische Wettbewerber und erlöste mit 233 Millionen Euro Umsatz knapp ein Viertel weniger als noch vor zwölf Monaten geplant war. Da interne Einschätzungen ei- nen weiteren Rückgang auf höchstens 205 Millionen Euro für das laufende Geschäftsjahr erwarten lassen, ist ebm-papst gezwungen, auch personell Anpassungen in St. Georgen und Herbolzheim vorzunehmen. „Der Anzug ist um rund 100 Millionen Euro zu groß“, sagt Beilke. Freuen tut er sich dagegen über ein Umsatzplus von 14 Prozent in der Heiztechnikindustrie. Diese war noch im Vorjahr Sorgenkind. Der Exportanteil des Ventilatorspezialisten blieb mit 70 Prozent (740 Millionen Euro) nahezu konstant. Trotz Kosteneinsparung und Strukturüberprüfung sollen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung konstant bleiben. Auch im laufenden Jahr wolle ebm-pabst seine F&E-Investitionen in Deutschland mit 53,6 Millionen Euro unangetastet lassen. Red 21 ITW entlässt 21 Mitarbeiter Röttingen. Der Autozulieferer ITW Automotive Products baut in seinem Werk 1 in Röttingen 21 Arbeitsplätze ab. Soweit möglich, wird ein Teil dieser Stellen über eine vorgezogene Ruhestandsregelung sowie vorzeitigen Auslauf von befristeten Arbeitsverträgen abgebaut. Weiterer Bestandteil der vereinbarten Regelung ist die Zusicherung seitens der Geschäftsleitung von Werk 1, dass bis Mitte 2010 kein weiterer Abbau von Arbeitsplätzen erfolgen wird. Rüdinger meistert die Krise Krautheim. Das Speditionsunternehmen Rüdinger hat im ersten Quartal 2009 einen Auftragsrückgang von 30 Prozent. Dieser resultierte zur Hälfte aus der Kapazitätserweiterung im Jahr 2008, die bis Juni wieder auf das Vorjahresniveau zurückgefahren wurde. Bis dahin sind 20 ältere Lkw ersatzlos verkauft und 25 befristete Fahrer nicht weiter beschäftigt. 22 Gründer Alexander Swienty hat für sein Geschäftskonzept den Gründerpreis der Sparkasse Heidelberg gewonnen. Bild: Rothe Im Dienste der Forschung Alexander Swienty rekrutiert Testpersonen für Marktforschungsprojekte. Die Idee hatte er, während er als Student jobbte Heidelberg. Vom „Gründerpreis Heidelberg“ hatte Alexander Swienty nur durch Zufall erfahren. Denn zur Sparkasse Heidelberg, die den Preis vergibt, war er eigentlich gegangen, um nach einem Kredit für die Gründung seines Unternehmens zu fragen. Den Kredit bekam er – und auch den mit 5000 Euro dotierten Gründerpreis. Wobei er sich mit seiner Idee, Testpersonen für die Marktforschung anzuwerben, gegen siebzig Mitbewerber behauptete. Die Geschäftsidee Swientys ist eigentlich simpel: Seine Firma „S.imp.lex“ baut Kontakte zu Probanden auf, sammelt ihre Adressen in einer Datenbank, stellt sie schließlich Markforschungsinstituten für Studien zur Verfügung. Die Präsentation seines Businessplans vor der Landeswettbewerbs-Jury in Stuttgart sah der junge Gründer als Chance an, sich zu präsentieren. „Es gab zwei schriftliche Feedbacks zu meinem Plan“, sagt er. Zumindest in einem Punkt seien diese econo 6/2009 • 5. Juni 2009 weit auseinandergegangen. Einer der Juroren gab die Bestnote, ein anderer dagegen nur ein „Ausreichend“. In seinem Vortrag überzeugte er aber alle zehn Juroren. Nach seinem Sieg in Heidelberg, landete er auf Landesebene mit seiner Geschäftsidee auf dem dritten Platz. Der Preis ist für ihn viel versprechender Auftakt seiner beruflichen Karriere, deren Grundlage er zuvor in Mannheim gelegt hatte. In seiner Heimatstadt sowie in Lausanne und Köln studierte er Jura. Derzeit schreibt er an seiner Doktorarbeit über internationales Privatrecht. Schon während seines Studiums sammelte er beim Heidelberger Institut Impulse erste Erfahrungen auf dem Gebiet der Marktforschung und der Rekrutierung von Testpersonen. „Bei Impulse ging es um die Koordination der sauberen Stichprobenrekrutierung für spezifische Projektanforderungen“, sagt Swienty. Eine Aufgabe, die dem 25Jährigen gefiel. „Ich habe ent- deckt, dass ich dafür eine Neigung habe.“ Seine Geschäftsidee entwickelte Swienty auf Auslandsreisen für Impulse. „Wir saßen zusammen und haben erste Ideen gesponnen, aus denen sich ein Konzept herauskristallisierte“, erinnert er sich. In der Marktforschung gebe es großen Bedarf an Testpersonen – vor allem an geeigneten Probanden, die über ein bestimmtes Profil verfügten. „Jeder von uns fährt ein Auto, aber für die meisten ist es ein reines Fortbewegungsmittel“, sagt Swienty. Für Umfragen würden jedoch Probanden mit einem bestimmten Basiswissen über ein Produkt oder Thema gesucht. „Diese Personen findet man nur durch gezielte Suche.“ Dass der 25-Jährige sich für das Unternehmertum entschieden hat, ist ebenfalls kein Zufall. Den üblichen Weg der Juristen wollte er nie einschlagen. „Ich arbeite gerne selbstbestimmt“, sagt Swienty. Eine Karriere als Rechtsanwalt sei deshalb nicht in Frage gekommen. So begann er nach den Examen, über die Gründung nachzudenken. Der schwierigste Part sei die Suche nach der Finanzierung gewesen. Bei vielen Kreditinstituten musste er anklopfen, bis ihm in der Existenzgründerabteilung der Sparkasse Heidelberg schließlich eine Tür geöffnet wurde. Firmensitz ist das Schlierbacher Neckarschlösschen, das Impulse gehört. Swienty ist Mehrheitsgesellschafter, Impulse Minderheitsgesellschafter des neuen Unternehmens – und zurzeit noch einziger Auftraggeber. Doch die Verhandlungen mit potenziellen Kunden laufen. Neben einer festen Mitarbeiterin hat die Firma bisher ein Dutzend freie Mitarbeiter für die Rekrutierung von Probanden. Für die Zukunft soll im Leistungsportfolio auch die komplette Abwicklung von Marktforschungsveranstaltungen stehen: angefangen bei den Testpersonen, über Räume und Technik bis hin zum Catering. pn Nachrichten Sicherheit siegt EnBW verdient gut Mit konservativer Anlagestrategie steigert die BGV ihren Überschuss um mehr als zwölf Prozent. Die Rendite liegt weit über dem Branchenschnitt Karlsruhe. Das Erfolgsgeheimnis? „Wir sind klein, effizient und arbeiten mit schlanken Strukturen“, sagt Heinz Ohnmacht. Der Vorstandsvorsitzende der Badischen Versicherungen (BGV) ist zufrieden: Der Konzernüberschuss ist 2008 auf rund 5,4 Millionen Euro gestiegen (Vorjahr: 4,8 Millionen), die Marktposition wurde weiter ausgebaut. Die Kostenquote liegt bei etwa 10 Prozent, 15 Punkte unter dem Branchendurchschnitt. Und sogar die Finanzmarktkrise lässt den Konzern ungerupft. „Verantwortlich für das gute Ergebnis sind vor allem die sehr soliden Anlageergebnisse“, sagt Ohnmacht. Während sein Chef spricht, lehnt sich Raimund Herrmann zufrieden in seinem Sessel zurück. Jahrelang musste sich der BGV-Finanzvorstand bei der Bilanzpressekonferenz für die magere Rendite rechtfertigen. „In diesem Jahr liegen wir mit unserer konservativen Strategie und 4,7 Prozent KapitalRendite deutlich besser als die meisten Konkurrenten mit im Schnitt vier Prozent“, sagt Herrmann. Der Grund: Nur knapp ein Zehntel des Eigenkapitals (Quote 77,3 Prozent) sind in Aktien investiert, 70 Prozent dagegen stecken in Anleihen und Bank-Einlagen. Darunter befinden sich laut Herrmann jedoch keine Risikoanleihen. „Dadurch sind wir nur indirekt; sprich: durch die Kursverluste unserer Aktienanteile von den Auswirkungen am Finanzmarkt betroffen.“ Für 2009 kalkuliert allerdings auch Herrmann mit einer um rund sieben Prozent geringeren Rendite, vor allem wegen sinkender Zinsund Mieteinnahmen. „An den Börsen rechnen wir dagegen mit einer Seitwärtsbewegung“, sagt Herrmann. Einziger Wermutstropfen im vergangenen Jahr war der Großbrand am Klinikum in Konstanz, der die Bruttoaufwendungen für Geschäftsjahresschäden auf 180,7 Millionen Euro schnellen ließ (Vorjahr: 154 Millionen/+14,8 Prozent). „Der Brand könnte der größte Einzelschaden in der Geschichte der BGV werden“, sagt Prof. Edgar Bohn, im Vorstand verantwortlich für Risikomanagement und Vertrieb. Bohn rechnet mit Gesamtkosten zwischen 24 und 27 Millionen Euro. Allerdings muss die BGV davon nur ungefähr zehn Prozent übernehmen, der Rest ist rückversichert. Mit einem strategischen Schwenk plant Ohnmacht, die Präsenz vor Ort zu steigern: „Wir müssen die Voraussetzungen schaffen, dass gute Dokumentation und Be- 23 Karlsruhe. Zwar hat der Karlsruher Energieversorger EnBW im ersten Quartal rund 15,5 Prozent weniger Strom abgesetzt, durch den langen und kalten Winter stieg der Umsatz mit Gas aber um fast neun Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Der Konzernüberschuss lag mit 425 Millionen Euro 6,5 Prozent über dem Vorjahresniveau. Weniger Verlust Karlsruhe. Der Karlsruher Softwarehersteller Asknet arbeitet weiter an der Verbesserung seiner Bilanz: Im ersten Quartal sank der Verlust um mehr als 50 Prozent auf 390 000 Euro. „Bei den Margen ist die Talsohle durchschritten“, erklärte CEO Gerald Prior. Asknet beschäftigt in Karlsruhe rund 90 Mitarbeiter. DM greift an Heinz Ohmacht. der Vorstandsvorsitzende der Badischen Versicherungen (BGV). Bild: Bode ratung vor Ort gewährleistet sind.“ Gelingen soll dies durch ein dichteres Geschäftsstellennetz, neue Handelsvertreter und kompetente, gut geschulte Nebenberufler. Ab Juni wird außerdem das BGV-Hauptgebäude in Karlsruhe entkernt und neu aufgebaut. Die Kosten für das „Green Building“: rund 30 Millionen Euro. Bis zur Fertigstellung (voraussichtlich Ende 2010) müssen etwa 140 Mitarbeiter nach Ettlingen ausweichen. Red Karlsruhe. Offenbar plant die Karlsruher Drogeriemarktkette DM, künftig auch frei verkäufliche Apothekenprodukte ins Sortiment zu nehmen. Laut diverser Medien verhandelt das Unternehmen bereits mit Herstellern. Ab September sollen die Produkte dann verkauft werden. Boom in Karlsruhe Karlsruhe. Die Zahl der Übernachtungen in Karlsruhe ist 2008 um 20 Prozent auf rund 840 000 gestiegen. Damit rangiert Karlsruhe hinter Stuttgart, Freiburg und Heidelberg auf Platz vier in Baden-Württemberg. 24 Nachrichten EnBW liefert Strom ins Elztal Dallau. Der Gemeinderat von Dallau (Neckar-Odenwald-Kreis) hat mit dem Energielieferanten EnBW einen Stromkonzessionsvertrag geschlossen. Wirksam wird dieser mit dem Jahresbeginn 2011. 20 Jahre liefert EnBW Strom an die Gemeinde. Neben der EnBW Regional AG aus Heilbronn bewarb sich auch die Odenwald Netzgesellschaft GmbH & Co. KG auf die Ausschreibung. Investor für Kraftwerk gesucht Sinsheim. Der Kraftwerksbetreiber Global Environment Products (GEP) aus Malsch hat Insolvenz angemeldet. Das berichtet die „Rhein-Neckar-Zeitung“. GEP verwaltete das Bio-Blockheizkraftwerk neben der Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim. Das Werk lieferte Wärme ans Stadion. Im Dezember 2008 wurde es stillgelegt. Nun suche Insolvenzverwalter Peter Depré nach einem Investor. Kalter Winter sorgt für Umsatz Mannheim. Die MVV Energie Gruppe hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres (Oktober – März) den Umsatz um 27 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro gesteigert. Das operative Ergebnis erreichte 212 Millionen Euro (+9 %). Gründe hierfür seien der kalte Winter und Erfolge im nationalen Stromund Gasvertrieb. TWL schließen mit Defizit ab Ludwigshafen. Die Technischen Werke Ludwigshafen haben das Geschäftsjahr 2008 mit einem Fehlbetrag von 1,3 Millionen Euro abgeschlossen. Verantwortlich für die Ergebniseinbußen sei einer Mitteilung zufolge der Anstieg der Rohölpreise im Sommer 2008. Die TWL verzeichnete im vergangenen Jahr einen Umsatz vom 230,6 Millionen Euro (+ 26,3 Mio. €), dem gegenüber standen jedoch höhere Bezugskosten für Energie. Die TWL-Tochter Verkehrsbetriebe Ludwigshafen schloss 2008 mit einem Defizit von 11,7 Millionen Euro ab. Die TWL übernimmt den Verlust. Bei der Rhein-Haardtbahn GmbH übernimmt die TWL (Anteilsbesitz 54 Prozent) einen Verlust von 0,7 Millionen Euro. econo 6/2009 • 5. Juni 2009 Gartenmöbel des Herstellers MWH aus Helmstadt. Dort baut die Firma 58 Mitarbeiter ab. Bild: MWH Fernöstliche Flechtwaren kosten Arbeitsplätze Der Gartenmöbelhersteller MWH entlässt 58 Mitarbeiter in Helmstadt und 100 Mitarbeiter in Tschechien – und lässt in China produzieren Helmstadt. Nicht die Weltwirtschaftskrise, sondern langfristige globale Veränderungen des Absatzmarktes fordern bei der MWH Metallwerk Helmstadt GmbH ihren Tribut. Einer der fünf größten deutschen Gartenmöbelhersteller entlässt 58 Mitarbeiter am Standort Helmstadt. Neun weitere werden bis Mitte des Jahres in Vorruhestand gehen. Und am Produktions- standort Tschechien hat das Unternehmen 100 Mitarbeitern gekündigt. „Kapazitätsanpassungen“, wie MWH-Geschäftsführer Rüdiger Imhof erklärt, die auf Entwicklungen zurückgehen, die bereits vor vier Jahren eingesetzt haben. Erwirtschaftete das Unternehmen 2004 noch 90 Millionen Umsatz, verzeichnete MWH 2005 ein plötzliches Minus von 30 Prozent. Das Unternehmen war vom günstig in Fernost produzierten Flechtwaren-Trend überholt worden. Die Entwicklung sei nach dem Hoch von 1999 bis 2004 weder zu erwarten noch so schnell abzufangen gewesen, so die Geschäftsleitung. Daraus resultierte der schrittweise Personalabbau an allen europäischen Standorten. „Schrittweise daher, weil die Intensität des struk- PFALZWERKE Energieversorger investiert 67 Millionen Euro Ludwigshafen. Der PfalzwerkeKonzern hat im Geschäftsjahr 2008 seine Umsatzerlöse um 91,9 Millionen Euro auf 1,55 Milliarden Euro erhöht. Das Konzern-Betriebsergebnis beläuft sich auf 45 Millionen Euro und bleibt somit auf Vorjahresniveau. Die Pfalzwerke AG hat im vergangenen Jahr ihren Umsatz auf 1,42 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,36 Mrd. ¤) gesteigert. Das Betriebsergebnis liegt bei 38,7 Millionen Euro (Vorjahr: 31,1 Mio. ¤). Bei einem gegenüber dem Vorjahr vergleichbaren Bilanzgewinn der Aktiengesellschaft von 16,6 Millionen Euro wird eine Dividende von 9,00 Euro pro Stückaktie (Vorjahr: 9,00 ¤) ausgeschüttet. Davon profitieren vor allem der Bezirksverband und Kommunen im Netzgebiet, denen knapp drei Viertel der PfalzwerkeAktien gehören. Die Stammbelegschaft der Pfalzwerke Aktiengesellschaft umfasste zum Jahresende 589 Mitarbeiter (Vorjahr: 547). Hinzu kommen 52 Auszubildende. 2008 haben die Pfalzwerke rund 67 Millionen Euro in den Ausbau und die Instandhaltung ihrer technischen Anlagen im Verbreitungsgebiet Pfalz und dem Saarpfalz-Kreis investiert. Ein Beispiel hierfür war die Inbetriebnahme eines neuen Umspannwerkes in Bischheim. Für das laufendende Jahr gehen die Pfalzwerke davon aus, dass sie die Strompreise trotz Schwankungen stabil halten können. ski turellen Wandels der Märkte nicht absehbar war“, sagt Imhof. Die Mitarbeiterzahl in Helmstadt ist seitdem von knapp 550 auf 200 und in Tschechien um zwei Drittel auf aktuell 120 gesunken. Besonders stark von den Kündigungen betroffen sind die Produktionen. Doch auch andere Personalbereiche bis ins mittlere Management blieben nicht unangetastet. Für alle Betroffenen in Helmstadt greift ein Sozialplan. 38 Mitarbeiter sind zum 1. April in eine Transfergesellschaft eingetreten, die ihnen sechs bis zwölf Monate bei Arbeitssuche und Weiterqualifizierung hilft. Lösungen, über die mit dem Betriebsrat unter Vorsitz von Jörg Schaardt „in der Sache hart, aber konstruktiv und fair“ rund drei Monate verhandelt wurde. Gleichzeitig wurde für die verbleibenden MWH-Mitarbeiter ein neuer Tarifvertrag unterschrieben, der ihnen die vollen Tarife der Metallindustrie zusichert. Hierfür kommen Arbeitnehmer der Geschäftsleitung weiterhin bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld entgegen. Die anfänglich starke Unruhe unter den Mitarbeitern habe sich, wie Jörg Schaardt sagt, inzwischen gelegt: „Sie haben es akzeptiert, sind gut informiert und doch im Schnitt alle motiviert.“ Wobei dies einerseits mit der offenen internen Kommunikationspolitik, andererseits mit der aktuellen Wirtschaftslage zu tun habe. „Das Verständnis ist dadurch weit größer“, sagt Schaardt. Dass mit den neuerlichen Entlassungen bereits der letzte Schritt in puncto Umstrukturierung getan ist, kann Rüdiger Imhof nicht garantie- ren. Erklärte Ziele seien der Erhalt der Produktionskompetenz und internationales Wachstum. Hierfür habe man bereits die Weichen gestellt. Mit einem Partnerunternehmen in China könne man jetzt die gefragten Flecht- und Textil-Gartenmöbel profitabel fertigen. Man habe damit zwar rund 800 Arbeitsplätze nach Fernost verlagert, aber das Produktprogramm von einer MonoStahlkultur auf ein Vollsortiment umstellen können. Zudem arbeite man mit wachsendem Erfolg daran, sich mit Gastronomie und Hotellerie einen neuen Absatzmarkt zu erschließen. Hierfür wurde eine eigene Produktpalette – die MWH Profiline – geschaffen. Des Weiteren soll Helmstadt als Logistik-Drehkreuz ausgebaut und Vertriebspartner in den Nachbarländern Österreich, Schweiz, den Benelux-Staaten, Italien und Frankreich künftig direkt beliefern. „Ein Zwischenlager in Sinsheim wird derzeit aufgelöst“, so Imhof. Erfolgreich im Ausland mit dem „S- Country Desk“ der Sparkassen (Bensheim) Erfolgreich im Ausland - auch in wirtschaftlich turbulenten Zeiten , das verspricht die Sparkasse Bensheim: Netzwerke bilden, die Entwicklung der Region fördern und aktiv an der Prosperität der Region teilnehmen- das sind Prämissen, die nicht nur die Sparkasse als Ganzes, sondern auch der Bereich Ausland bieten kann. „Wir sind für unsere Kunden verlässlicher Partner – und das seit 179 Jahren“, so Kai Scheuermann, Auslandsspezialist des größten Bensheimer Kreditinstitutes. „Doch wir schauen auch über den Tellerrand hinaus und unterstützen unsere Kunden bei allen Auslandsaktivitäten mit starken, seriösen und fairen Netzwerken auf der ganzen Welt“, so Scheuermann weiter. „Das sogenannte S- Country Desk ist hierbei ein globales Netzwerk, das da weiterhilft, wo der bekannte Sparkassenberater eben nicht um die Ecke erreichbar ist“, so die Bensheimer Sparkasse weiter. Hier kostengünstig und mit Top-Partnern den Firmen aus der Region weiterzuhelfen ist das erklärte Ziel der Regionalbank. Dass es die Sparkasse ernst meint, zeigt das vielfältige Engagement in und für die Region: Die Sparkasse Bensheim ist Gründungsmitglied und größter Förderer der Wirtschaftsförderung Bergstrasse, die auch und gerade die Internationalisierung der Region unterstützt. Alle Informationen und Kontaktdaten gibt es unter www.erfolgreich-im-ausland.de oder direkt bei Kai Scheuermann (Tel. 06251 18 521) Alle Maßnahmen sollen die Zukunft der zur Heinz-Kettler-Gruppe gehörenden GmbH sichern, wobei der seit 1972 bestehende Firmenhauptsitz Helmstadt Ende vergangenen Jahres ebenfalls zur Disposition stand. „Eine von fünf Sanierungsvarianten war die vollständige Schließung des Standorts“, so Imhof. Man habe sich aber ganz bewusst für den Erhalt entschieden. Zu Recht, wie Imhof betont. Der Jahresumsatz liege bei 50 Millionen Euro, die aktuellen Verkaufszahlen im Handel wie im hauseigenen Werksverkauf seien zufrieden stellend, trotz Weltwirtschaftskrise. Cordula Schuhmann Sie suchen eine umfassende Vorsorgelösung und lebenslange Absicherung für Ihr Kind? Erfahren Sie mehr zum Vorsorgeplan - Junior bei Ihrem Finanzdienstleister! www.fingro.de Umsatz steigt um ein Drittel Mannheim. Das Geschäft der Großkraftwerk Mannheim Aktiengesellschaft (GKM) wurde im vergangenen Geschäftsjahr maßgeblich von der schwächeren Wirtschaftsentwicklung bestimmt. Insgesamt wurden 7,1 Milliarden Kilowattstunden verkauft. Der Absatzrückgang bei den Drehstromlieferungen (-10 %) konnte durch ein deutliches Plus von 22 Prozent beim Eisenbahnstrom teilweise kompensiert werden. Der Verkauf von Fernwärme legte wegen des kalten Winters um fast fünf Prozent zu. Trotz rückläufigen Stromabsatzes erhöhte sich der Gesamtumsatz um fast ein Drittel auf 503 Millionen Euro. Das operative Ergebnis von 6,6 Mio. Euro geht an die drei Aktionäre EnBW, RWE und MVV. Derzeit bereitet das gkm den Bau des neuen Steinkohleblocks 9 vor. Die endgültige Genehmigung und der Baubeschluss werden bis zur Jahresmitte erwartet. Red Schnellbauhallen S GKM BER TÜ EI 30 JAHRE N Lieferzeit: 2-3 Wochen Badener Str. 5 · 69493 Hirschberg Telefon 0 62 01 / 2 59 98 -0 Fax 0 62 01 / 2 59 98-20 Fertighallen GmbH www.hps-fertighallen.de hochwertig · preisgünstig · schnell 26 Nachrichten Zeppelin übernimmt Anlagenbauer Kassel/Landau. Die Beteiligungsgesellschaft MBB Industries AG hat den Kasseler Anlagenbauer Reimelt Henschel an den Zeppelin-Konzern verkauft. Reimelt Henschel baut mit weltweit rund 500 Mitarbeitern vor allem Mischsysteme für die Nahrungsmittel- und Chemie-Industrie. Die Gruppe hat ihren Sitz in Kassel. In der Metropolregion Rhein-Neckar ist das Unternehmen mit einer Tochter im pfälzischen Landau präsent. Triwo plant Einzelhandel Mannheim. Das Trierer ImmobilienUnternehmen Triwo hat bei der Stadt Mannheim eine Bauvoranfrage über die „generelle Zulässigkeit und die Größenordnungen von Einzelhandelsflächen“ auf dem voraussichtlich ab Ende 2010 frei werdenden Areal der Joseph Vögele AG gestellt. Die Stadtverwaltung möchte großflächigem, so genanntem „zentrenrelevantem“ Einzelhandel an dieser Stelle aber einen Riegel vorschieben. Kompetenzzentrum schafft Arbeit Mannheim. Rund ein Jahr nach seinem Start in Mannheim beschäftigt das Siemens-Kompetenzzentrum für Dampfkraftwerke bereits 70 Mitarbeiter. Geplant war bei der Gründung eine Zielgröße von 60 Mitarbeitern. Die rasche Akquisition neuer Mitarbeiter sei auch auf die hohe Anzahl von Hochschulabsolventen in der Region zurückzuführen. Das Kompetenzzentrum kümmert sich um den Bau schlüsselfertiger Dampfkraftwerke. AWN baut auf altem MBA-Gelände Buchen. Die EnBW hat die Stilllegung ihrer „Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage“ endgültig beschlossen. Das Gelände wurde an die Abfallwirtschaftsgesellschaft des Neckar-Odenwald-Kreises (AWN) übergeben. Sie will auf der Hälfte des 1,6 Hektar großen Grundstücks eine Behandlungsanlage für gefährliche und nicht gefährliche mineralische Abfälle errichten. Dafür hat die AWN zusammen mit der Ecosoil Süd GmbH die Mineralstoffbehandlung Buchen GmbH (MBB) gegründet. econo 6/2009 • 5. Juni 2009 KSB erzielt achtes Rekordjahr in Folge 2008 lief glänzend für den Pumpenhersteller. Doch auf den Boom folgt der jähe Einbruch Frankenthal. In der Bilanz des Frankenthaler Pumpen- und Armaturenherstellers KSB liegen Licht und Schatten nah beieinander. Auf der Pressekonferenz verkündete Vorstandssprecher Wolfgang Schmitt stolz, dass der Konzern im vergangenen Jahr zum achten Mal in Folge ein Rekordergebnis erzielt hat. Der Auftragseingang erreichte mehr als zwei Milliarden Euro, der Umsatz lag nur leicht darunter. Bei der Umsatzrendite kam KSB auf zehn Prozent (Vorjahr: 7,3%). Das entspricht einem Konzernergebnis vor Steuern von 200 Millionen Euro (+55%). Das Nachfragehoch betraf alle Absatzmärkte und Geschäftsbereiche. Bei der Kraftwerkstechnik reklamierte Schmitt gar die Marktführerschaft für sein Unternehmen. Das Wetter am Tag der Präsentation entsprach indes den Aussichten für das laufende Geschäftsjahr: Es goss in Strömen. „Wir sehen dunkle Wolken am Himmel“, sagte Schmitt. Der Auftrags- absturz ereilte die Frankenthaler so schnell und heftig, dass selbst die im Geschäftsbericht attestierte Prognose schon wieder hinfällig geworden ist. Dort steht, dass der Rückgang im Jahr 2009 im einstelligen Bereich liegen werde. Das würde mittlerweile allerdings schon als Erfolgsmeldung gelten. Der Auftragseingang im ersten Quartal sank um 11,3 Prozent. „Auch im zweiten Quartal schrumpfen wir in einer Größenordnung von zehn bis zwölf Pro- ALSTOM ABB ABBOTT Energietechnikkonzern weiht neues Logistikzentrum ein Elektrokonzern leidet unter schwacher Nachfrage Pharmakonzern erlebt Gewinnsprung Mannheim. Nach der feierlichen Grundsteinlegung im September 2008 hat Alstom sein neues Logistikzentrum in Mannheim eingeweiht. Die Investitionssumme belief sich auf 2,9 Millionen Euro. Für den Transport und die Lagerung großer Komponenten ist die Halle mit zwei 50-Tonnen-Hallenkränen und einem mobilen Gantry-Kran ausgerüstet. Dazu gehören Maschinengehäuse für Gas- und Dampfturbinen. Auf dem Dach produziert eine Photovoltaik-Anlage doppelt so viel Elektrizität, wie für die Stromversorgung des Logistikzentrums benötigt wird. Die überschüssige Energie wird in das Stromnetz eingespeist. Das vergangene Jahr hat das französische Energie- und Transporttechnik-Unternehmen erfreulich abgeschlossen. Der Umsatz stieg um elf Prozent auf 19 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis kletterte um fast ein Fünftel auf 1,54 Milliarden Euro. Im in Mannheim angesiedelten Bereich Alstom Power sind derzeit rund 2000 Mitarbeiter tätig. Red Zürich/Mannheim. Dem Elektround Maschinenbaukonzern ABB macht die schwache Nachfrage seiner Industriekunden zu schaffen. So sank im ersten Quartal der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um mehr als ein Drittel auf 665 Millionen Euro. Der Umsatz ging im gleichen Zeitraum um drei Prozent auf 7,2 Milliarden US-Dollar zurück. Eine konkrete Prognose für das laufende Jahr wagte ABB nicht. Es sei nicht absehbar, ob die Talsohle auf den Märkten bereits erreicht sei. Das Schweizer Unternehmen erhöhte angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise das Einsparungsziel bis 2010 von 1,3 Milliarden auf zwei Milliarden Dollar. Ein Stellenabbau in Deutschland sei aber nicht geplant. Die deutsche Landesgesellschaft mit 11 000 Mitarbeitern verzeichnete 2008 einen Rekordgewinn, für die Fertigung in Heidelberg ist derzeit aber Kurzarbeit angemeldet. In der Region beschäftigt ABB insgesamt rund 4200 Mitarbeiter. Red Ludwigshafen. Das Pharmaunternehmen Abbott hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres seinen Gewinn um 53 Prozent auf 1,44 Milliarden US-Dollar gesteigert. Allerdings fällt hierein auch eine Sonderzahlung in Höhe von 505 Millionen US-Dollar, die durch die Auflösung des Joint Ventures mit dem japanischen Pharmakonzern Takeda entstanden ist. Zudem wirkte sich die steigende Nachfrage nach dem Arthritis-Medikament Humira positiv aus. Die weltweiten Umsätze sanken im Auftaktquartal dagegen leicht um 0,7 Prozent auf 6,72 Mrd. US-Dollar. Das Werk Ludwigshafen mit 1900 Mitarbeitenden ist der größte deutsche Standort des amerikanischen Pharmakonzerns. Das Unternehmen mit Sitz in Chicago zählt sich selbst zu den führenden PharmaUnternehmen weltweit. Es beschäftigt über 72 000 Mitarbeiter in mehr als 130 Ländern. Abbott Deutschland ist mit seinen 4000 Mitarbeitern das größte Tochterunternehmen außerhalb der USA. Red Nachrichten Ein KSB-Mitarbeiter in der Montage am Standort Pegnitz. Bild: KSB zent“, sagte der Vorstandssprecher. Auch der Gewinn habe unter dem Vorjahreswert gelegen. Eine konkrete Umsatz- und Renditeschätzung für das Gesamtjahr wollte Schmitt nicht abgeben. Unter Stornierungen würde KSB dagegen nicht leiden. Diese verzeichnete das Unternehmen laut Schmitt nur in „begrenztem Umfang“. Allerdings gebe es häufig Verzögerungen auf Seiten der Kunden. Wichtigster Grund seien Finanzierungsprobleme. Für die eigene Kapitalausstattung schließt Schmitt eine Inanspruchnahme von KfW-Krediten nicht aus. Die finanzielle Situation bezeichnete er jedoch als „entspannt“. Die Nettofinanzposition lag im vergangenen Jahr mit 130 Millionen Euro im Plus. Die zinsgünstigen KfW-Darlehen sehen maximal 300 Millionen Euro je Unternehmen vor. Mit dem Geld wüsste die KSB etwas anzufangen: Das Unternehmen möchte die Krise nutzen, um das eine oder andere Unternehmen aufzukaufen. „Wir beobachten den Markt sehr genau“, sagte Schmitt. Auch wenn es keine „konkreten Ideen“ gebe, hält der Vorstandssprecher die Chance bei einer zweijährigen Krise für hoch, dass KSB zum Zuge kommt. Dem eigenen Unternehmen hat der Vorstand ein Sparprogramm verschrieben. Konkrete Zahlen wollte Schmitt aber noch nicht nennen. Gespart würde dezentral in allen 43 konsolidierten Unternehmen des Konzerns. Entlassungen seien nicht geplant. Im Gegenteil würde sogar noch die eine oder andere Neueinstellung vorgenommen. Als Begründung nennt der Vorstand den Umgang mit dem Auftragseinbruch 2003. Damals hat der Konzern europaweit 600 Stellen abgebaut. Doch das habe den Frankenthalern im folgenden Aufschwung geschadet. Auch sonst vermied es Schmitt, allzu sehr Trübsal zu blasen. So bekräftigte er das Vorhaben, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung aufzustocken. Dies sei beispielsweise notwendig, um künftig beim Thema CO2-Abscheidung bei der Stromerzeugung mitzuspielen. Das Geschäft mit Unternehmen aus der Energie- und Wasserwirtschaft zählt zu den wichtigsten Standbeinen von KSB. Matthias Schmitt Das Jahr 2008 (Vorjahr) Umsatz: 1,99 Mrd. ¤ (1,77 Mrd. ¤) EBT: 200 Mio. ¤ (128,7 Mio. ¤) Umsatzrendite: 10 % (7,3 %) Cashflow: 143 Mio. ¤ (123,8 Mio. ¤) Dividendenvorschlag: 12,50 ¤ (9 €) Mitarbeiter: 14 345 (+418) 27 Sternjakob verliert Prozess. Frankenthal. Der Schulranzenhersteller Sternjakob muss nach einem Gerichtsurteil einen Berliner Händler weiter beliefern. Weil der Händler den Großteil der Waren über das Auktionshaus Ebay vertreibt, wollte ihn das Frankenthaler Unternehmen nicht mehr beliefern. Dagegen klagte der Einzelhändler erfolgreich vor dem Berliner Landgericht. Begründung: Sternjakob könne dem Händler nicht vorschreiben, welche Vertriebsformen er zu wählen habe. Gegen das Urteil will das Unternehmen Berufung einlegen. Nudelfabrik-Chef verurteilt Neustadt. Der ehemalige Geschäftsführer der geschlossenen Nudelfabrik „Frischeinudel am Dom“ ist vom Amtsgericht Neustadt zu einer Geldstrafe von 3000 Euro verurteilt worden. Der Seniorchef erhielt 20 Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung. Die Stadt Speyer hatte die Nudelfabrik wegen unhygienischer Zustände geschlossen. Arbeitsschutz und Berufsbekleidung gehören eng zusammen, denn Arbeitsbekleidung soll schützen ! Überlasssen Sie uns dieses Thema. Wir kennen uns aus. Kümmern Sie sich um Ihre Kunden. Wir kümmern uns um Ihr Erscheinungsbild. Wir bieten Ihnen ein komplettes Servicepaket für Ihren Erfolg. Wir bieten Ihnen Mietberufsbekleidung, so wie Sie sie benötigen. 75 JAHRE Buchholz für den Mittelstand und für das Handwerk ! 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E rnüchterung ist Harald Bärs Stimme anzumerken. „Wir sind gerade noch so in die Ausschreibung mit reingerutscht“, erzählt der Geschäftsführer von Akcepta. Die Bammentaler IT-Beratung ist auf die Einführung der Mittelstandssoftware SAP Business One spezialisiert. Und oft stößt sie erst einmal auf Vorbehalte. „SAP-Software ist immer noch ein Stiefkind bei mittelständischen Geschäftsführern. Beim Namen SAP kommt meistens gleich die Reaktion ‚viel zu groß und viel zu teuer’, auch wenn die Betreffenden SAP Business One gar nicht kennen“, sagt Bär. Die GuV-Rechnung gibt es auf Knopfdruck Zielgruppe der branchenneutralen ERP-Lösung sind Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern, denen ein klassisches Buchführungssystem nicht mehr genügt. Unternehmen, die mit Hilfe einer integrierten Softwarelösung ihre kaufmännischen Prozesse steuern wollen. SAP Business One wurde eigens für kleine Mittelständler entwickelt und verwendet daher eine andere Plattform als das Flaggschiff „SAP ERP“. Die Software deckt mit Funktionen für Finanzen, Vertrieb, Kundenmanagement und Verwaltung alle klassischen Geschäftsbereiche ab, mit Ausnahme der Lohnbuchhaltung, weil diese in der Regel der Steuerberater übernimmt. Allerdings gibt es für die Lohnbuchhaltung eine Zusatzlösung. Diese sogenannten Addons werden von SAP-Partnern wie Akcepta entwickelt und bereitgestellt: „Da mehrere SAP-Partner Add-ons für die gleiche Branche entwickeln, beispielsweise für die Fertigungsindustrie, hat der Kunde eine breite Auswahl an spezifischen Lö- sungen für seinen Bereich“, sagt Bär. Der Abdeckungsgrad und die Investitionssicherheit der Lösung haben die Oliver Sport & Squash GmbH in Dossenheim überzeugt. Die Firma beschäftigt 13 Mitarbeiter und ist auf die Weiterverarbeitung von Graphit für Sportschläger spezialisiert. „Wir haben uns für SAP wegen der räumlichen Nähe entschieden“, sagt Geschäftsführer Jürgen Bundschuh. Außerdem habe das Unternehmen nach einer zukunftsfähigen Software gesucht. SAP Business One bucht zum Beispiel Währungsdifferenzen aus. Eine Funktion, die das Altsystem nicht besaß. Der Geschäftsführer und vier weitere Mitarbeiter arbeiten mit SAP. „Das Programm liefert Daten in Echtzeit und wir können innerhalb von wenigen Minuten eine aktuelle Gewinn-und-VerlustRechnung erstellen. Die Abteilung Statistik ist sensationell“, sagt Bundschuh. Sybille von Schaabner, Geschäftsführerin der Hammermühle im pfälzischen Kirrweiler, bestätigt die Bedienfreundlichkeit des Programms. Dank der Windowsoberfläche und einheitliche Masken seien selbst gelegentliche Anwender wie sie in der Lage, das System zu bedienen. Zudem verfüge SAP Business One über eine leistungsfähige Warenwirtschaft. Ein wichtiger Punkt für die Hammermühle mit ihren 53 Be- schäftigten. Die Firma produziert und vertreibt glutenfreie Lebensmittel, einen Teil davon im Direktversand. Diesen Bereich konnte das Altsystem nicht abdecken. „Mit SAP Business One können wir unseren komplexen Direktversand, der eine Vielzahl von Geschäftsfeldern und Absatzkanälen umfasst, sauber im System abbilden.“ Die technische Installation der Client-Server-Lösung dauert nach Aussage von Akcepta-Chef Harald Bär rund zwei Tage und die gesamte Einführung, einschließlich Anpassen und Schulung, zwischen 10 und 50 Tage. Unternehmen mit 100 bis 2500 Mitarbeitern sind hingegen die Zielgruppe von SAP Business All-in-One. Häufig sind es Firmen, die über Standorte, Unternehmensbereiche oder Tochtergesellschaften hinweg mit einer einheitlichen branchenspezifischen ERP-Lösung arbeiten wollen. Ein solches Unternehmen ist die SurTec International GmbH in Zwingenberg an der Bergstraße. Das Unternehmen hat sich auf Oberflächentechnik spezialisiert und ist in 24 Ländern präsent. „Aufgrund unserer Anforderungen an Multinationalität und Mehrsprachigkeit führte an SAP kein Weg vorbei“, sagt Thomas Gmelin, Leiter Finanzen und Projektleiter für die Software-Einführung. Von den 89 Mitarbeitern in Zwingenberg werden künftig rund „ENTERPRISE RESOURCE PLANNING“ (ERP) ERP-Systeme unterstützen die Planung und Verwaltung des Mitteleinsatzes in sämtlichen relevanten Unternehmensbereichen. Die Daten werden in einer zentralen Datenbank gespeichert. Auf diese Daten können Mitarbeiter aus allen Unternehmensbereichen zugreifen. ERP-Systeme besitzen in der Regel Module für Materialwirtschaft, Produktion, Vertrieb, Personal, Logistik, Buchhaltung und Controlling. 50 mit SAP Business-All-in-One arbeiten. Die Mittelstandslösung ist, salopp formuliert, eine „abgespeckte“ Version der SAP Business Suite: Für die Business-All-in-One-Lösung wurde die Technologie jedoch in der Anwendungsschicht in vorkonfigurierte Prozesse unterteilt, um die Komplexität zu verringern. „Für einen Mittelständler wie uns bietet die Vorkonfigurierung die Chance, unsere Prozesse kostengünstig zu vereinheitlichen. Wir müssen das Rad nicht neu erfinden“, sagt Gmelin. Er rechnet vor allem mit qualitativen Verbesserungen, beispielsweise einem schlankeren System. Darüber hinaus kann das Unternehmen global agierende Kunden zentral betreuen und mit geringerem Aufwand den Jahresabschluss erstellen. Auch Friseure und Winzer nutzen SAP Laut SAP gibt es über 660 branchenspezifische SAP Business All-inOne-Lösungen für mehr als fünfzig Länder. Zu den Nutzern gehören auch Friseurbetriebe und die Weinwirtschaft. Die vorkonfigurierten Pakete werden von Partnerfirmen angeboten. Mit deren Know-how steht und fällt der Projekterfolg. So hält Albert Kallfelz, Geschäftsführer der Wachtenburg Winzer eG im pfälzischen Wachenheim, beispielsweise die SAP-All-in-One-Lösung für die Weinwirtschaft für zu komplex: „Wir sind mit unseren 25 Mitarbeitern, von denen 14 SAP-Anwender sind, zu klein für die Lösung. Wer nicht dauernd mit der Software arbeitet, ist überfordert.“ Außerdem habe er, auch wenn er als Pilotkunde für die Weinwirtschaft mit keiner ausgereiften Lösung gerechnet habe, eine stärkere branchenspezifische Ausprägung erwartet. 6/2009 • 5. Juni 2009 econo 30 Software für den Mittelstand 왘왘 Jörg Beyer, Geschäftsführer der Wormser Quaris GmbH, bestätigt diese Erfahrung. Der Spezialist für die Prozessindustrie betreut Firmen mit 10 bis 100 Anwendern, unter anderem die hikma pharma GmbH in Nieder-Olm bei Mainz. „Firmen dieser Größe sind in den Fachbereichen und in der IT häufig personell eng besetzt.“ Quaris habe daher die Best-Practice-Pakete von SAP noch feiner vorkonfiguriert. „Dadurch ist es möglich, die Lösung innerhalb von 4 bis 16 Wochen komplett live zu setzen“, sagt Beyer. Festpreise schützen vor Überraschungen Wie viele andere SAP-Partner, bietet auch Quaris Festpreis- und Fixterminprojekte an, damit Kunden keine Überraschungen bei den Kosten und der Einführungsdauer erleben. Genau dieser Punkt galt oder gilt noch immer als Hemmnis für ein SAP-Projekt. Beyer begrüßt daher die Möglichkeit für Kunden, per Online-Konfigurator auf der SAP- SAP hat ein Imageproblem. Das zeigte eine Umfrage der Münsteraner Raad Research bei 2000 Unternehmen mit 100 bis 2.000 Mitarbeitern, die kein SAP verwenden: 61 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen bewerten SAP als sehr teuer, obwohl nur 15 Prozent davon die SAP-Preismodelle gut kannten. Webseite eine fertige Business-Allin-One-Lösung zu konfigurieren und die Kosten zu ermitteln. Doch mehr als eine erste Richtinformation, ob ein Kunde die Lösung budgetieren kann, sei das nicht. Lösungen für kleinere Mittelständler gibt es auch für SAP ERP. In der Regel handelt es sich dabei um vorkonfigurierte Pakete, die von SAP-Partnern wie der Freudenberg IT in Weinheim angeboten werden. Das Beratungshaus ist auf die Automobilzulieferindustrie, diskrete Fertigung, Logistikdienstleister, Fertiger von Rollenware (z. B. Bodenbeläge) und den technischen Handel spezialisiert. Freudenberg IT bündelt in seinen Paketen typische betriebswirtschaftliche Aufgaben im Finanzwesen, Controlling, Vertrieb und Einkauf sowie in der Lager- und Fertigungssteuerung. Die vorkonfigurierten Prozesse sollen kleinen und mittelgroßen Kunden helfen, schnell Ergebnisse zu erzielen, etwa bei der Integration ihrer IT-Landschaft. Laut Freudenberg IT beträgt die durchschnittliche Projektlaufzeit zwischen sechs und acht Monaten. Das Angebot richtet sich an Unternehmen ab 20 Anwendern aufwärts. Doch sind kleinere Firmen, die so komplexe Prozesse haben, dass sie SAP ERP komplett einführen, eher die Ausnahme. Eine davon ist die Schwarz Profilbeschichtung GmbH & Co. KG aus Binsdorf im Zollernalbkreis mit 90 Mitarbeitern, von denen rund 70 mit SAP ERP arbeiten. Der Lohnveredler, der Profilprodukte wie Fens- Die neue Stellensuchmaschine Suchen & finden sucht für Sie in der gesamten Metropolregion und im MainTauber-Kreis auf Stellenbörsen, Unternehmenswebseiten und Karriereportalen. Überzeugen Sie sich – Stellensuche kann so einfach sein! job morgen.de Die größte Stellensuche der Region Software für den Mittelstand ter, Automobil- und Möbelbauteile mit unterschiedlichsten Folienarten und Farben beschichtet, hat zusätzlich zu den klassischen ERP-Funktionen auch den SAP Variantenkonfigurator eingeführt. „Damit können wir die Fertigung der insgesamt 74 Millionen möglichen Produktvarianten so steuern, dass jedes Produkt innerhalb von fünf Tagen nach Auftragseingang beim Kunden ausgeliefert wird“, sagt Geschäftsführer Wolfgang Schwarz. Der FC Bayern nutzt Freudenberg IT „Solche Komplettpakete, die wir auch zum Festpreis anbieten, sind entscheidend dafür, dass auch kleinere Unternehmen den Schritt nach SAP ERP machen“, sagt Michael Fichtner, CEO der Freudenberg IT. Sicherheit gebe hierbei auch der FIT Quick Check, der aufzeigt, wo Optimierungs- und Kostensenkungspotenziale bestehen und wie sich diese heben lassen. Zudem können Kunden ihre Lösung von Freuden- SOFTWARE AS A SERVICE: HYPE ODER CHANCE? Mit der Markteinführung der Internet-Mietsoftware „Business by Design“ lässt sich SAP Zeit. Eigentlich sollte die ERP-Software, die sich an Firmen mit 100 bis 500 Mitarbeitern richtet, bereits Ende 2008 allgemein verfügbar sein. Wie jedoch SAP-Chef Léo Apotheker auf der Hauptversammlung bekannt gab, werde es erst im ersten Halbjahr 2010 so weit sein. Pilot-Anwender haben Nachjustierungen gefordert. Aufgrund dieser Probleme wird in Expertenkreisen sogar gemunkelt, SAP arbeite bereits an einem Nachfolgemodell. Wie eine SAP-Sprecherin bestätigte, werde die „kontrollierte Markteinführung in den sechs Fokusländern China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien und den USA“ bis Ende des Jahres fortgesetzt. Von den insgesamt 80 Kunden seien 40 im Live-Betrieb. Die jüngste Mittelstands-Initiative soll die ERP-Software über ein On-Demand-Betriebsmodell schmackhaft machen. Kunden können über das Internet unternehmenskritische Anwendungen nutzen, ohne eine eigene ITInfrastruktur betreiben zu müssen. Alle Komponenten liegen einschließlich der Datenbank auf SAP-Servern. hl berg IT betreiben lassen, wie etwa der FC Bayern München. Nach Meinung von Lynn-Kristin Thorenz, Mittelstands-Expertin und Analystin bei Pierre Audoin Consultants (PAC), werde SAP im Mittel- stand künftig eher noch Marktanteile hinzugewinnen. Nicht nur wegen der Lösungen, sondern vor allem auch wegen des indirekten Vertriebs. „Das Partnernetzwerk ist ein klarer Vorteil für SAP. Denn kleine Für große und kleine Spielwiesen. Wir versorgen die Rhein-Neckar-Arena wie auch Ihr Zuhause mit dem Besten, was wir haben: mit heller Freude. 31 Firmen, die Angst davor hatten, beim Walldorfer Software-Riesen mit einem Umsatz von elf Milliarden Euro im Jahr unterzugehen, haben mit den SAP-Mittelstandspartnern einen Dienstleister, der ähnlich tickt wie sie“, sagt die IT-Analystin. Mehr als 300 Partnerunternehmen Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland mehr als 300 Partnerunternehmen. Zu ihnen gehören der Mannheimer IT-Dienstleister Bebit, die Walldorfer Realtech oder die genannten Akcepta, Freudenberg IT oder Quaris. Sie nehmen als Schnittstelle zum Kunden eine Schlüsselrolle ein. Zumal immer mehr Softwareanbieter in den Mittelstand drängen und dazu eine Partnerlandschaft aufbauen. Daher werde es Thorenz zufolge für SAP zunehmend wichtiger, die „fittesten“ Partner zu gewinnen. Für die Kunden gilt daher: sich über die Qualität der Partner zu informieren. Heike Link Software für den Mittelstand Bild: Fotolia 32 Die Lokalmatadore Beim Thema ERP ist der Mittelstand wählerisch. Denn er hat ganz eigene Anforderungen – und entscheidet sich deshalb häufig für einen Lösungsanbieter aus den eigenen Reihen. Econo stellt die Lokalmatadore vor A rmin Vedder erinnert sich noch gut an die Auswahlrunden, die sein Arbeitgeber, die Ihne & Tesch Elektro-Wärmetechnik GmbH, durchführte, um sich anschließend für ein neues ERP-System zu entscheiden. „Mancher der Anbieter wusste auch beim zweiten Besuch noch nicht, was wir eigentlich machen und brauchen“, sagt Vedder, der bei Ihne & Tesch die Materialwirtschaft und das gruppenweite ERP-Projekt leitet. Das Unternehmen mit Sitz in Lüdenscheid ist Zulieferer für die Kunststoffindustrie. Es beschäftigt 400 Mitarbeiter, davon rund 120 bei der Tochtergesellschaft im hessischen Lampertheim-Hofheim. So fiel die Wahl auf ProAlpha. „Die haben sofort unsere Bedürfnisse erkannt und unsere Sprache gesprochen“, erinnert sich Vedder. econo 6/2009 • 5. Juni 2009 Die Begegnung auf Augenhöhe, Investitionssicherheit, Branchenkompetenz und regionale Nähe sind Auswahlkriterien im Mittelstand. Sie sind das Pfund, mit dem viele kleinere Anbieter wuchern. So bieten sie den internationalen Software-Riesen wie Microsoft und SAP Paroli. Die Software-Schmiede proAlpha aus dem westpfälzischen Weilerbach steht beispielhaft für einen der kleinen Anbieter. Mit rund 400 Mitarbeitern ist das Unternehmen selbst ein Mittelständler. Mit ihrer integrierten Komplettlösung für Industrie- und Handelsunternehmen mit 100 bis 1000 Mitarbeitern und mit 1500 Kunden und gut 45 Millionen Euro Umsatz zählen die Westpfälzer zu den bedeutenden überregionalen ERP-Anbietern. So attestiert Mittelstands-Expertin Lynn-Kristin Thorenz, Ana- lystin bei Pierre Audoin Consultants (PAC), der Lösung einen „absoluten best-of-breed-Status“ in der diskreten Fertigung und im produktionsnahen Großhandel und sieht ProAlpha in diesem Bereich funktional der SAP als ebenbürtig an. Die Pfälzer bieten den Großen Paroli ProAlpha entwickelt und implementiert seine Lösung selbst. Die Software deckt neben den typischen ERP-Funktionen auch angrenzende Bereiche ab, beispielsweise Customer Relationship Management (CRM), Supply Chain Management (SCM), Analysewerkzeuge oder Dokumenten-Management. Das Unternehmen bietet ein System aus ei- nem Guss. Ihne & Tesch-Projektleiter Armin Vedder lobt diese Durchgängigkeit: „Die Software bietet alles, was wir brauchen, ohne dass wir einzelne Module hinzukaufen müssen.“ Zudem sei die branchenneutrale Lösung flexibel anpassbar, so dass sie die unternehmensspezifischen Abläufe unterstütze und nicht umgekehrt die Unternehmensprozesse sich dem System anpassen müssten. Rund 80 Prozent der Anforderungen wurden im Standard abgedeckt, die verbleibenden 20 Prozent wurden von ProAlpha individuell an die Kundenspezifika angepasst. Ein Sonderwunsch war etwa die Kapazitätsplanung. Individuelle Erweiterungen wie die eingerichtete Workflow-Automation lassen sich durch definierte User Exits releasefähig pflegen. 30% weniger Kosten für Ihr IT-Projekt. Mit Ihrem Nearshoring*-Team aus Heidelberg. Erfahren Sie mehr: www.ameria.de/30 * Nearshoring ist der Weg zu mehr Effizienz in der Software-Entwicklung. Sie halten alle Fäden Ihres Projektes in der Hand, die Spezialisten von ameria setzen Ihre Konzepte um. Der Clou: Ihre Ansprechpartner sind in Heidelberg, Ihr Entwickler-Team programmiert zu günstigen Konditionen in der Heidelberger Partnerstadt Simferopol auf der Krim. Sie senken so die Kosten für Ihre IT-Projekte und profitieren von Expertenwissen, das hierzulande immer schwerer zu finden ist. Ihre Mitarbeiter gewinnen mehr Freiraum für strategische Initiativen. Gute Gründe also, weshalb seit acht Jahren immer mehr IT-Dienstleister, Agenturen, mittelständische Unternehmen und namhafte Konzerne auf die Nearshoring Services von ameria vertrauen. ameria GmbH – Gutenbergstraße 7 – 69120 Heidelberg – Tel: 06221. 43 77 20 [email protected] – www.ameria.de 34 Software für den Mittelstand 왘왘 Zurzeit stellt ProAlpha auf eine serviceorientierte Architektur (SOA) um. Ziel ist es, typische mittelständische Funktionen wie die überbetriebliche Auftragsabwicklung als webbasierte Services anzubieten. Dank SOA sollen sich die internen und unternehmensübergreifenden Geschäftsabläufe mit Kunden und Zulieferern flexibler gestalten und anpassen lassen. Über zehn Jahre länger als ProAlpha ist die Abas Software AG aus Karlsruhe am Markt. Die Geburtsstunde des Unternehmens schlug 1980 auf einem Grillfest. Acht Wirtschaftsinformatiker und -ingenieure sagten sich: „Wir machen unser eigenes Ding.“ Heute setzt das Unternehmen allein in Deutschland 40 Millionen Euro um und hat 2100 Kunden. Fast alle Gründer sind noch im Unternehmen aktiv, unter ihnen der jetzige Vorstandssprecher Werner Strub. Und noch immer geben sich die Badener äußerst anwenderorientiert: Die Abas-Business-Software rangiert regelmäßig auf einem Spitzenplatz in den Bereichen Bedienfreundlichkeit, leichte Erlernbarkeit sowie Anpassungsfähigkeit bei den Konradin ERP-Studien. So auch bei der aktuellen Ausgabe 2009, bei der 1500 Personen aus Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern befragt wurden. Rund 2100 mittelständische Firmen aus Handel und Fertigung nutzen die branchenneutrale ERP-Lösung. Diese richtet sich an Unternehmen von 10 bis 1000 Mitarbeitern, ist in 28 Sprachen verfügbar und wird von rund 50 Abas-Partnern weltweit vertrieben und eingeführt. Kooperationspartner liefern Zusatzlösungen wie CRM, Business Intelligence oder Dokumenten-Management. Die Business-Software stützt sich auf eine objektorientierte Datenbank, eine Anwendungsschicht mit den Standardfunktionen und eine Präsentationsschicht („flexible Oberfläche“). Diese 3-Schichten-Architektur erlaubt es, die Standardlösung kundenindividuell anzupassen. Die Modifikationen werden getrennt von den Standardfunktionen verwaltet und bleiben somit bei Software-Updates erhalten. Die Möglichkeit, Masken, Auswertungen, Routinen und Abläufe entwickeln zu können, war der Hauptgrund für die Hydraulik-Technik Kh. Hauck GmbH in Neustadt an der Weinstraße, sich für die AbasSoftware zu entscheiden. Der Be- econo 6/2009 • 5. Juni 2009 dustrie und beschäftigt 100 Mitarbeiter. „Andere Lösungen waren uns zu kompliziert. Mit Softengine können wir Änderungen schnell umsetzen“, sagt ein Sprecher des ITDienstleisters und ThermamaxSchwesterunternehmens Netz-Tec. So sei es zum Beispiel recht einfach, Eingabemasken zur Datenverwaltung oder die Datenstruktur anzupassen oder Erfassungstabellen, Datenbanken und Workflows einzurichten. Das Konfigurieren der Funktionalität übernehme aber der Softengine-Vertriebspartner. „Die Software lässt uns Spielraum, sie wächst entsprechend unserer Anforderungen mit“, betont der NetzTec-Sprecher. trieb konstruiert, produziert und vertreibt Hydraulikaggregate. „Wir wollten unabhängig vom Anbieter bleiben“, sagt EDV-Leiterin Clarissa Bier. Zudem sei es nur mit Abas möglich gewesen, eine einheitliche Maske einzurichten, die für die jeweiligen Datenstrukturen der drei Abteilungen Konstruktion, Handel und Reparatur geeignet ist. Dank der prozessbasierten Masken können die Anwender aufgabengerecht navigieren, beispielsweise von einem Auftrag direkt zu den Kundendaten, von dort in den Artikel und anschließend zu den Zahlungsbedingungen. „Unser Verkaufspersonal braucht jetzt wesentlich weniger Zeit, um Vorgänge zu bearbeiten, als mit der vorherigen Software“, sagt EDV-Leiterin Bier. Spezialist aus der Südpfalz Den kleinen Mittelstand hat die 1993 gegründete, 80 Mitarbeiter zählende Softengine GmbH aus dem südpfälzischen Hauenstein im Visier. Das Produkt „BüroWare“ richtet sich an Firmen mit bis zu 250 PC-Arbeitsplätzen, wobei das Gros der rund 6500 Kunden im Schnitt 10 bis 50 Anwender zählt. Die branchenneutrale ERP-Software staffelt sich nach Funktionsumfang und Anzahl der Anwender in die drei Ausbaustufen basic, medium und premium. Das Basic-Paket zielt auf kleine Unternehmen und Existenzgründer ab, die Funktionen wie Warenwirtschaft, Verkaufsförderung und Finanzbuchhaltung brauchen. Das Medium-Paket für Handel, Dienstleister und Fertiger mit einfachen Abläufen enthält darüber hinausgehende Funktionen wie Kostenrechnung und Anlagenbuchhaltung. Das Premium-Paket verfügt zusätzlich über eine Produktionsplanung und Steuerung (PPS) oder ein CRM mit Kampagnenmanagement. 2010 soll zudem die internetbasierte Produktlinie „Webware“ auf den Markt kommen: eine ERP-Software, die sich laut Hersteller komplett über einen beliebigen Browser bedienen lässt und für Unternehmen geeignet sei, die ihre Heimoder Außendienstmitarbeiter oder Filialen mit Zugriff auf betriebswirtschaftliche Funktionen ausstatten wollen. Tauglich sei die derzeit im Betatest befindliche Lösung für bis zu 1000 Arbeitsplätze. „Der Bedarf an webbasierten mittelständischen ERP-Lösungen wird zunehmen, weil aufwändige Implementierungen auf Clients entfallen“, sagt PACMittelstands-Expertin Thorenz. Vertrieb, Einführung sowie Schulung und Support laufen über 280 Partnerfirmen wie der Symbicom AG in Ludwigshafen. Sie konzipieren auch die individuellen Branchenlösungen, von denen aktuell mehr als dreißig verfügbar sind, zum Beispiel für den Getränkehandel, Floristen oder große Tierarztpraxen. Die Software lässt sich über Zusatzanbindungen erweitern und mit Hilfe der integrierten Entwicklungsumgebung „Designer“ individuell anpassen. Diese Flexibilität gab den Ausschlag für die Thermamax Hochtemperaturdämmungen GmbH in Mannheim, sich für „BüroWare“ zu entscheiden. Thermamax ist Systemlieferant für die internationale Motoren- und Fahrzeugin- Exoten aus Schwetzingen Hinter der 1990 gegründeten SOU Systemhaus GmbH & Co. KG in Schwetzingen stecken lediglich 35 Mitarbeiter. Und das, obwohl die Software weltweit in mehr als dreißig Ländern im Einsatz ist. So verwaltet beispielsweise das Königshaus Bahrain mehr als 3000 Fahrzeuge mit „sou.MatriXX“. Mit diesem eigenentwickelten branchenneutralen ERP-System richtet sich der IT-Dienstleister an Firmen aus Handel und Fertigung mit einem Jahresumsatz von 5 bis 100 Millionen Euro beziehungsweise mit 20 bis 300 Anwendern. Die internetfähige, plattformunabhängige und modular aufgebaute Software deckt die Unternehmensbereiche Beschaffung (SCM), Fertigung (VCM), Absatz (CRM), Management-Informationssystem (MIS), Personal (HRM) und Rechnungswesen (ReWe) ab. Das Systemhaus entwickelt, implementiert, berät und leistet Support. Laut Geschäftsführer Marco Mancuso deckt sou.MatriXX vom Funktionsumfang die meisten Branchenanforderungen ab und wird parametergesteuert bei den Kunden eingeführt: Zunächst werden die branchenspezifischen Module und Anwendungen eingestellt. Im anschließenden Kundenworkshop werden die Anforderungen der einzelnen Abteilungen aufgenommen und das System entsprechend feinjustiert. Für ausgefallene Branchen, etwa für einen großen Winzerbetrieb, passen die Schwetzinger ihre Lösung individuell an und arbeiten bei Bedarf mit Partnern zusammen. Heike Link Software für den Mittelstand KLARE SICHT AUF KUNDEN UND GESCHÄFT Im ERP-System schlummern Daten in Hülle und Fülle. Dennoch fehlt oft die klare Sicht auf Kennzahlen oder Kunden. Abhilfe können Business-Intelligence-Systeme (BI) zur Bündelung entscheidungsrelevanter Informationen und Customer-Relationship-Management-Systeme (CRM) zur Verwaltung und Aufbereitung von Kundendaten schaffen. Besonders kleinere Unternehmen scheuen jedoch meist eine Einführung, weil sie hohe Kosten und ausufernde Projektlaufzeiten befürchten. Anbieter aus der Region haben Mittelstandspakete geschnürt. Suchen & finden Die regionale Stellensuchmaschine ■ BI mit „Schnellstartgarantie“ Die Stas GmbH aus dem badischen Reilingen bietet mit Stas Control Softwarelösungen zur Planung, Analyse und Steuerung mittelständischer Unternehmen an. Die plattformunabhängigen Lösungen gibt es mit branchenspezifischen Funktionen, beispielsweise für die Automobilindustrie, Banken und Finanzdienstleister, Kommunen oder den Großhandel. Die Software ist in den Bereichen Geschäftsführung, Vertrieb, Finanzen, Kosten, Einkauf, Personal, Fertigung und Marketing vorkonfiguriert. So enthält sie zum Beispiel vordefinierte OLAP-Würfel oder Standardberichte. Nach Aussage des Herstellers erlauben es diese Vorkonfigurationen, die Software innerhalb von zehn Tagen produktiv zu setzen („Schnellstartgarantie“). Zudem sind Schnittstellen zu über 30 ERP-Systemen, darunter abas, ProAlpha und SAP, verfügbar. job morgen.de Die größte Stellensuche der Region ■ Weltgrößter BI-Anbieter setzt auf kleine Pakete Der Business-Intelligence-Spezialist SAS Deutschland mit Sitz in Heidelberg stellt mit der „Edition M“ drei Festpreispakete bereit, mit denen Unternehmen aus dem gehobenen Mittelstand sukzessive ihre Reporting- und Analyse-Umgebung aufbauen können. Die Standardversion ist auf Firmen zugeschnitten, die schnelles Reporting und Berichtswesen brauchen. Die nächst größere Version enthält Funktion für OLAP-Auswertungen sowie eine Portal- und MS Office-Integration der BI-Lösung. Das Premiumpaket unterstützt den Aufbau und Betrieb einer anwendungsübergreifenden BI-Infrastruktur, unter anderem mit Werkzeugen für die Datenintegration. ■ Starterpaket für Abas-Kunden Speziell für Kunden, die Abas-Business-Software einsetzen, bietet die B&R DV-Informationssysteme GmbH aus dem pfälzischen Kandel ein Starterpaket an. Damit können Abas-Anwender ihr ERP-System um Funktionen der CRM-Software SmartCRM erweitern. Das Paket umfasst fünf SmartCRM-Lizenzen, eine Schnittstelle zur Abas-Business-Software sowie Installation und Schulung durch B&R. Über die vorkonfigurierte Schnittstelle lassen sich aus dem Abas-System Daten wie Kunden-, Artikel- und Umsatzzahlen in die CRM-Lösung importieren und umgekehrt. Die modular aufgebaute CRM-Software deckt die Bereiche Vertrieb, Marketing und Service und Offline-Betrieb ab. Ob Lead-Generierung oder First - Level - Tech - Support: Ihre Anrufe sind bei uns in guten Händen! Wir sind uns der Verantwortung bewusst, die wir gegenüber unseren Auftraggebern haben – schliesslich legen Sie uns das Kostbarste in die Hände, das Sie haben: ■ Festpreispakete für SAP CRM Ihre bestehenden und potentiellen Kun- Der Mannheimer IT-Berater und SAP-Partner Movento richtet sich mit seinen Festpreispaketen an Firmen ab 500 Mitarbeiter, die SAP als ERP-System nutzen. Die Pakete enthalten vordefinierte Leistungen und sind modular aufgebaut. Sie sollen Firmen dabei unterstützen, schnell und kostengünstig in SAP CRM einzusteigen oder ihre bestehende Lösung zu erweitern. Das Starterpaket umfasst Grundfunktionen wie das Kontakt- und Aktivitäten-Management oder die Anbindung an SAP ERP. Für Firmen, die ihr bestehendes SAP CRM-System erweitern wollen, stellt Movento Lösungspakete für Marketing, Sales, Service, E-Commerce sowie Mobile-Business bereit. hl den. Vertrauen auch Sie in unsere branchenübergreifende Erfahrung und Kompetenz! CConcept² GmbH • Dialogmarketing im Quadrat • Harrlachweg 2 • 68163 Mannheim • Telefon: 0621-150 2 300 • www.cconcept-mannheim.de 35 36 Verpackung Sinsheims Neue Im Mai hat die regionale Fachmesse Verpackung Süd ihre Premiere in Sinsheim gefeiert. Econo hat sich umgesehen und mit Ausstellern über ihre Eindrücke gesprochen A uf grünen Teppichen schlendern die Besucher durch die schachbrettartig angeordneten Messestände. Rund vier mal vier Meter, markiert durch einen blauen Teppich, bleibt den Ausstellern, um sich zu präsentieren. An einem Stand werben Papp-Pinguine, die zwischen den Füßchen ein Ei behüten, für besonders sichere Verpackungen, schräg gegenüber hängen Brotboxen und Werkzeugkoffer aus Spritzguss an den Stellwänden. Einen Gang weiter stehen Duschcremes und Parfumflakons in Vitrinen. Am Ende des Flurs steht eine Maschine, die aussieht, als wäre sie aus einem alten Satelliten, drei ausrangierten Posaunen und einem Grammofon zusammengeschraubt worden, dessen Schalltrichter Richtung Hallendecke ragt. „Mit dieser Maschinen können Sie zum Beispiel Smarties verpacken“, sagt KarlHeinz Stock, der die Maschine und seine Firma Exaktapack auf der Verpackung Süd präsentiert. „Das ist eine Mehrkopfwaage mit vertikaler Schlauchbeutelmaschine.“ Messe wie dieser in Stuttgart untergegangen“, sagt Küchler. Knapp sechzig Aussteller werden an diesen zwei Messetagen dabei sein. Gut tausend Besucher werden über die Messeflure schlendern, Gespräche führen und den Vorträgen der Referenten zuhören. Themen wie Verpackungsdesign, Sicherheitsnormen und Energieeffizienz stehen auf dem Referentenprogramm, und na- türlich auch die 5. Novelle der Verpackungsverordnung. Über die Pflichten für Industrie und Handel, die diese Novelle mit sich bringt, referiert in diesen Minuten Klaus-Peter Engel von der IHK. Er spricht über die Auswirkungen der Verpackungsnovelle, erklärt, dass all jene Unternehmen betroffen sind, die Verpackungen herstellen oder importieren, Waren verpacken oder verpacken lassen und diese in Verkehr bringen, verpackte Waren importieren oder weiterverkaufen, Verpackungen zurücknehmen oder verwerten oder sich an Verpackungsrücknahmesystemen beteiligen. Doch das Wichtigste, was er heute mitzuteilen hat, ist: „Die Novelle betrifft vor allem Verkaufsverpackungen, die der Endverbraucher letztlich in seinen Händen hält“, sagt Engel. Alle sonstigen Verpackungsarten, zum Beispiel Transportverpackungen wie Paletten aus Holz, Kunststoff oder Aluminium, seien außen vor. Rund 25 Interessierte sitzen im kleinen Vortragskarree auf blau gepolsterten Stühlen. Einige haben Schreibblöcke auf den Knien, andere ein Bündel Messebroschüren, andere einen Becher Kaffee. Ein Dutzend weitere Zuhörer stehen um das Vortragsquadrat im Herzen der Halle 6 herum, teils dem Fachmann von der IHK lauschend, teils ins Flüstergespräch mit dem Nachbarn vertieft. Sinsheims Infrastruktur überzeugte Papierrüssel als Füllmaterial Es ist wieder Messe in Sinsheim. Die Verpackung Süd, die an diesem ersten Mai-Wochenende in der Halle 6 Besucher lockt, findet erstmals im Kraichgau statt. Bislang war sie in Stuttgart. Die easyFairs GmbH, Veranstalterin der Verpackung Süd, hat sich jedoch gegen Stuttgart und für Sinsheim entschieden. Als Gründe nennt easyFairs-Geschäftsführer Gunnar Küchler die Infrastruktur in Sinsheim. Darüber hinaus sei die Nähe zu Ballungszentren wie den Metropolregionen Rhein-Main, Rhein-Neckar und Stuttgart wichtig. „Außerdem wären wir mit einer Auf Folie 33 beantwortet Engel die Frage: „Wie werden z. B. per Post verschickte Versandkartons eingestuft?“ Seine Stimme klingt leise und klar aus den zwei Lautsprecherboxen, die rechts und links neben den auf die Leinwand projizierten Power-Point-Folien stehen. Sie dringt kaum über das Rednerpodium hinaus. Um das Vortragskarree herum wird sie vom Gesprächsgegrummel geschluckt, das die Halle 6 erfüllt; unterlegt von gelegentlich klingelnden Handys, durchbrochen von Stanz- und Schlaggeräuschen, von einem Brummen, Knarzen und econo 6/2009 • 5. Juni 2009 Nicht nur Karl-Dieter Reiber (links), Verkaufsleiter der Firma Storopack, war auf der Fachmesse Verpackung Süd im Dauereinsatz. Seine „Chevron“ gehörte zu den am häufigsten vorgeführten Maschinen. Bild: KrK Verpackung Krachen, das alle paar Minuten durch die Halle schallt. Solche Geräusche entstehen zum Beispiel, wenn Karl-Dieter Reiber, Verkaufsleiter der Firma Storopack, die „Chevron“ anwirft, um Kunden das Funktionsprinzip seiner Maschine zu präsentieren. Die Chevron ist mannshoch und verarbeitet glattes Papier zu gekräuselten Schläuchen, die wie ein Papierrüssel aus ihr herauswachsen. „Diese Schläuche dienen später als Füllmaterial“, sagt Reiber. Eine Hand voll ernsthafter Gespräche Am gegenüberliegenden Stand hat Hans Dentz die ratternde „Chevron“ stets im Blick. Sein mehr als zwei Meter hoher „StretchTwist“, eine Maschine zum Einwickeln von Paletten, steht hingegen still. Vor ihr ruht eine Palette, die wie ein Seidenkokon mit Folie umwebt ist. „Draußen ist die Hölle los. Die ganze Autobahn ist verstopft“, sagt Dentz. Dann lächelt er. „Nein, im Ernst. Die Nachfrage ist dem wirtschaftlichen Umfeld entsprechend.“ Eine Hand voll ernsthafter Gespräche habe er geführt. Es sei eben keine gute Zeit, um zu investieren, sagt Dentz. Die Maschinen des in Weinstadt bei Stuttgart ansässigen Unternehmens umwickeln Paletten mit Leitzordnern, Petflaschen oder Autoersatzteilen. Zu den Kunden von Dentz gehören unter anderen die BASF, die Wild-Werke, Mann + Hummel und Gebhardt. „Ich bin der Branchenälteste“, sagt der 68-Jährige. Zwei starke Rezessionen habe er mitgemacht, „aber nie so eine wie diese“. Rund 50 Prozent Umsatzeinbuße habe die Wirtschaftskrise bei Investitionen über 300 000 Euro bewirkt. Dennoch ist Dentz von der Messe nicht enttäuscht. „Meine Erwartungen waren von vornherein gering“, sagt er. Schon die Distributions- und Materialmesse Logimat Anfang März in Stuttgart sei nicht gut gelaufen. „Aber ich beurteile Messen nicht nur nach dem Erfolg“, sagt Dentz. Die Organisation der Verpackung Süd hält er für gelungen. „Man fühlt sich hier einfach wohl.“ DIE VERPACKUNG SÜD 2009 Die Fachmesse Verpackung Süd fand am 6. und 7. Mai erstmals am neuen Standort Sinsheim statt. Mit 1078 Fachbesuchern wurde das gesteckte Besucherziel zwar nicht ganz erreicht. Mit den Rückmeldungen der 58 Aussteller ist das Messe-Management dennoch zufrieden. Mehr als 80 Prozent der Besucher bewerteten die Verpackung Süd als „gut bis sehr gut“, teilte das veranstaltende Unternehmen easyFairs mit. Für rund 70 Prozent war der Besuch der Messe „wichtig bis sehr wichtig“. Die Fachbesucher kamen vor allem aus den Regionen bis rund 300 Kilometer um Sinsheim, also sowohl aus den Metropolregionen Rhein-Neckar und Stuttgart als auch aus Hessen, RheinlandPfalz, dem Saarland und Nordbayern. Mehr als 90 Prozent der Besucher planen nach Angaben der Veranstalter den Besuch weiterer easyFairs Veranstaltungen in Sinsheim. Die nächste Verpackung Süd wird am 5. und 6. Mai 2010 erneut in Sinsheim stattfinden. Über solches Lob freut sich auch EasyFairs-Deutschland-Chef Gunnar Küchler, der sich sein Büro nur wenige Meter entfernt am Stand der Messeleitung eingerichtet hat. „Doch nicht jeder ist euphorisch“, sagt er, was auch am Konzept der Messe liege. Sein Unternehmen könne nur deshalb ein günstiges Angebot unterbreiten, weil von den Ausstellern Mitarbeit erwartet werde. „Die müssen natürlich ihre Bund C-Kunden anrufen, um sie zu einer solchen Messe einzuladen“, sagt Küchler. Hier könne jeder Hersteller seinen Kunden aus der Region zeigen, was er Neues hat. „Das ist Teil des Prinzips.“ Um zu belegen, dass dieses Prinzip funktioniert, zeigt Küchler auf eine Liste an der Wand am Stand der Messeleitung. „Da können sich die Aussteller eintragen, die auch im nächsten Jahr dabei sein wollen.“ Die Zahl der Interessenten sei schon jetzt so groß, dass klar sei, dass die Verpackung Süd im Mai 2010 ebenfalls in Sinsheim stattfinden werde. Mit Bedauern hat Küchler indes die Zurückhaltung der Verpackungshersteller aus der Metropolregion Rhein-Neckar zur Kenntnis genommen. Nur zwei der 58 Aussteller stammen aus der Metropolregion. Michael Neudel leitet eines dieser zwei Unternehmen, die Neudel Verpackungen GmbH aus Neckarbischofsheim. Neudel beschäftigt rund 60 Festangestellte rund rund 30 freie Mitarbeiter. Das Unternehmen produziert Verpackungen: vom Buchschuber über Displays oder Styroporformteile bis hin zu Faltschachteln, zum Beispiel für den Heidelberger Schreibwarenhersteller Lamy. „Der Grund, hier teilzunehmen, war die Nähe“, sagt der 57-Jährige. Hier werde niemand aus Köln vorbeischauen, sondern eher Interessenten aus 50 bis 70 Kilometer Entfernung. Vor allem in der Region will Michael Neudel an den zwei Messetagen Kontakte knüpfen. Gut fünfzehn ernsthafte Kundengespräche habe er geführt. „Für uns ist es die erste Messe dieser Art“, sagt er. Dabei sind es nicht nur die Kundengespräche, sondern auch der Austausch mit Wettbewerbern, die er nach diesen zwei Tagen auf der Habenseite verbuchen wird. „In der jetzigen Situation sind solche Gespräche wichtig“, sagt Neudel. Erstens könne niemand in der Branche alles, so dass er immer nach Möglichkeiten Ausschau halte, sich mit anderen Verpackungsherstellern zu ergänzen. Zweitens seien solche Gespräche hilfreich, um die Branche besser einschätzen zu können. Die Neudel GmbH muss derzeit Umsatzeinbrüche von rund zwanzig Prozent verschmerzen. Ein Wert, der nach Ansicht des Geschäftsführers auch für die Wettbewerber gelten dürfte. „Es hat die gesamte Branche schnell und intensiv erwischt“, sagt Neudel. Einzig der Lebensmittelbereich sei relativ 37 stabil. Neu sei im Übrigen, dass hochpreisige Verpackungshersteller für Kosmetik und Schreibwaren die Krise stärker zu spüren bekämen als die Massenartikler. „Früher war es eher umgekehrt“, sagt Neudel. Für 2009 sei es daher praktisch nicht möglich, die Umsätze zu planen. Die Wirtschaftskrise spürt auch die Verpackungsagentur Rainer Zahner aus Bad Dürkheim. Dennoch sei das Unternehmen nicht so betroffen wie zum Beispiel Hersteller oder Anlagenbauer, sagt die für den Exund Import verantwortliche Ghislaine Demeure. „Wir haben den Vorteil, dass wir als Händler keine Maschinen am Laufen halten müssen.“ Dennoch sei das Geschäft schlechter geworden, sagt die 48-Jährige. „Deshalb sind wir hier.“ Es ist das erste Mal, dass die Rainer Zahner GmbH an einer Messe teilnimmt. Das Unternehmen, das zwölf Mitarbeiter beschäftigt, handelt mit Säcken, Beuteln, Tragetaschen, Tüten und Schutzfolien, ob transparent oder bedruckt, ob aus Plastik oder aus Maisstärke. Kunden sind zum Beispiel Supermärkte, Baumärkte und Entsorgungsunternehmen, aber auch Industrieunternehmen aus der Pharma-, Chemie- oder Automobilbranche. Die meisten Kunden wissen, was sie haben wollen. „Die nennen uns ein Material, eine Größe und eine Stärke“, sagt Demeure. „Wir sagen dann nur, was der Preis ist.“ Vorträge fürs Fachpublikum Am anderen Ende der Halle 6 ist IHK-Fachmann Klaus-Peter Engel inzwischen bei Power-Point-Folie 67 angelangt. „Ersetzt die Vollständigkeitserklärung den bisherigen Mengenstromnachweis?“, ist sie betitelt. „Leider nein“, sagt Engel. Die Anzahl seiner Zuhörer hält sich rund anderthalb Stunden nach Beginn seines Vortrags bei konstant zwanzig. Stehend folgt allerdings niemand mehr seinen Ausführungen. Es folgen noch ein paar Sätze, Definitionen, Erläuterungen und Ausnahmen – und schließlich Engels Schlusswort: „So, das war es jetzt. Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit. Haben Sie noch Fragen?“ Kristian Klooß 6/2009 • 5. Juni 2009 econo 38 Handwerk Barrierefreies Geschäft Die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar Odenwald hat sich vor zehn Jahren dem altersgerechten Wohnen verschrieben. Heute gehört die Kammer bundesweit zu den Know-how-Führern in diesem Markt M nerer Umbauten an ihn wandten. Zusammen mit dem Raumausstattermeister Klaus Gerling hat er die Handwerkerinitiative „bequem-barrierefrei“ gegründet. Diese Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, Menschen bei der Planung und Umsetzung eines altersgerechten Wohnumfeldes zu beraten. „Das Thema wird noch verkannt“, sagt der 35Jährige „Die Leute, die sinnvollerweise zu einer Beratung kommen müssten, kommen nicht.“ Schließlich werde der Begriff Barrierefreiheit mit Alter gleichgesetzt. „Aber alt will keiner sein.“ an nennt sie „Silver Consumer“, „Best Ager“ oder „Woopies“, was für „Well-off old people“ steht. Doch egal, mit welchen fantasievollen Namen die „Generation 60 plus“ umschrieben wird, eines steht fest: die Senioren sind auf dem Vormarsch. Im Jahr 2050 werden rund ein Drittel der Bevölkerung das 65. Lebensjahr überschritten haben. Momentan liegt dieser Anteil noch bei einem Viertel. Selbstbestimmtes Leben im hohen Alter Diese demografische Entwicklung erfordert unter anderem eine Anpassung des Wohnumfelds, die es älteren Menschen erlaubt, möglichst lange selbstbestimmt in ihren eigenen vier Wänden zu leben. „Das ist ein milliardenschwerer Markt“, sagt Nikolaus Teves, Geschäftsführer bei der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar Odenwald. Schon vor zehn Jahren hat die Handwerkskammer dieses Thema zu einem ihrer Schwerpunkte gemacht. Damit war sie Vorreiterin in Deutschland. Mittlerweile ist Teves im gesamten Bundesgebiet unterwegs, um Vorträge über barrierefreies Wohnen zu halten. Dabei gehe es nicht nur um Barrieren in Räumen, sondern auch in den Köpfen von Entscheidern, die dem Thema zu wenig Gewicht geben. Mit finanzieller Unterstützung des Bundesfamilienministeriums hat die Handwerkskammer beispielsweise das System der mobilen Wohnberatung entwickelt. Speziell ausgebildete Personen analysieren vor Ort den Ist-Zustand einer Wohnung oder eines Hauses und geben den Mietern, Vermietern und Hausbesitzern Tipps zur Anpassung an ein altersgerechtes Umfeld. Die Be- econo 6/2009 • 5. Juni 2009 Die Schranktür öffnet sich per Fernbedienung Barrierefreies Wohnen hat viele Facetten. Diese Tür hat einen zusätzlichen Flügel für die Durchfahrt sehr breiter Möbel. Bild: Alber GmbH rater arbeiten ehrenamtlich, der Service ist kostenlos. Unterstützt wird die Wohnberatung von vielen Kommunen der Metropolregion und dem Stadtseniorenrat Mannheim. Daneben hat die Kammer seit Jahren Kurse für Handwerker im Programm, um ihnen die Marktchancen des demografischen Wandels zu vermitteln. Die Nachfrage nach diesem Angebot ist in diesem Jahr gewaltig gestiegen. Waren es in den zurückliegenden fünf Jahren durchschnittlich 20 Teilnehmer pro Jahr, so rechnet Teves bis Ende 2009 mit rund 200 Teilnehmern. „Es entwickelt sich in der Öffentlichkeit langsam ein Bewusstsein“, so Teves. Dennoch gelte es, sowohl einzelne Gewerke als auch Handwerk, Kommunen und Architekten stärker miteinander zu verknüpfen, um Synergieeffekte zu nutzen. Neben diesem Angebot für Unternehmer will die Bildungsakademie Mannheim einen Lehrgang zur „Fachkraft für barrierefreies Wohnen“ etablieren, der sich vor allem an Auszubildende richtet, das heißt praktisch ausgerichtet ist. Auch Schreinermeister Rainer Fössel aus Eppelheim hat vor fünf Jahren an einem dieser Kurse zum Thema demografischer Wandel und Barrierefreiheit bei der Handwerkskammer teilgenommen. Schon zuvor hatte er immer wieder Anfragen von Senioren, die sich wegen klei- Fössel führt seinen Schreinerbetrieb in der dritten Generation. Er hat sich als Spezialist für hochwertigen Innenausbau etabliert. Sein Wissen lässt er lieber wohldosiert in die Beratungsgespräche einfließen. Er möchte Ästhetik mit Funktionalität verbinden. So fertigt er beispielsweise höhenverstellbare Tische, Schränke mit herausnehmbaren Kleiderstangen oder Schrankwände, die sich per Fernbedienung öffnen lassen. Genau wie Teves verweist auch Fössel darauf, dass man nicht früh genug damit anfangen kann, sich Gedanken um eine vorausschauende Wohnungsgestaltung zu machen. „Es sich einfacher zu machen ist keine Frage des Alters“, so Fössel. Christiane Schollmaier Internet Im Internet gibt es eine Fülle von Informationen zum Thema altersgerechtes Wohnen. Ein Überblick: www.jung-wohnen-alt-werden.de www.hwk-mannheim.de www.bequem-barrierefrei.de 40 Banken Keine Schließungen Am 11. Mai ist die Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank offiziell vollzogen worden. Franz-Josef Becker, Leiter des Firmenkundengeschäfts, sagt, was sich für Kunden und Berater ändert Bild: Rinderspacher Econo: Herr Becker, seit April leiten Sie das Firmenkundengeschäft der Commerzbank in Mannheim. Hängt dieser Wechsel aus Frankfurt mit der Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank zusammen? ➤ Franz-Josef Becker: Da muss ich ein bisschen ausholen. Ich war bis April 2005 Gebietsfilialleiter in Mainz. Dort war ich zuständig für das nördliche Rheinland-Pfalz und das Saarland. Ich bin dann vom Vorstand gebeten worden, als Personalleiter für das Firmenkundengeschäft und das Investmentbanking nach Frankfurt zu wechseln. Dort sollte ich mein Praxiswissen einbringen. Geplant war, dass ich nach drei bis vier Jahren wieder ins regionale Geschäft wechsele. Die Übernahme der Dresdner Bank war die natürliche Gelegenheit dazu. Econo: Ihre Vorgängerin, Ilse-Maria Arnst, hat in der Commerzbank ebenfalls die Stationen Frankfurt und Mainz durchlaufen, bevor sie nach Mannheim wechselte. Ist das der übliche Karriereweg in Ihrem Haus? ➤ Becker: (lacht) Es war eher ein Zufall, wenn auch ein glücklicher, dass es so gekommen ist. Frau Arnst und ich kennen uns seit zwölf Jahren. Ich habe mit ihr unter anderem an der Entwicklung eines Firmenleitbilds bei der Commerzbank gearbeitet. Ich bin dann, wie sie, in die Personalfunktion gewechselt und darf jetzt in Mannheim ihr direkter Nachfolger werden. Econo: Frau Arnst war ehrenamtlich sehr engagiert. Werden Sie in diese Fußstapfen treten? ➤ Becker: Wir haben schon einige Gespräche geführt. Andere stehen noch an. Ich werde mich zum Beispiel bei der IHK und im Bankenverband engagieren. Aber um ganz ehr- econo 6/2009 • 5. Juni 2009 lichen Gelder, um mit Dumpingpreisen auf Kundenfang zu gehen. ➤ Becker: Ich kann als Leiter des Firmenkundengeschäfts nur sagen, was wir von unseren Firmenkunden mitbekommen. Und die sagen, wir sind diejenigen, die eher an der Preisspitze liegen. Wir haben ein Rating-Verfahren. Und in diesem Rating-Verfahren wird ein risikoangepasstes Pricing berechnet. Und dieses risikoangepasste Pricing, das glauben wir, ist ein faires Pricing. Ob wir jetzt von der Soffin Geld bekommen haben oder nicht, hat auf diese Preisgestaltung keine Auswirkung. Econo: Was wird sich für DresdnerBank-Kunden, was für Commerzbank-Kunden künftig ändern? Franz-Josef Becker ist seit April Vorsitzender der Geschäftsleitung der Commerzbank Mannheim. Der 47-Jährige übernimmt die Verantwortung für das Firmenkundengeschäft mit dem Mittelstand. Der in Düren geborene Becker kam nach Ausbildung zum Bankkaufmann, Wehrdienst und anschließendem Studium an der TH Aachen und der Universität Köln 1989 zur Commerzbank. Dort durchlief er zunächst ein Traineeprogramm zum Firmenkundenbetreuer. Danach war er an verschiedenen Standorten in der Firmenkundenberatung tätig, seit 1998 in leitender Funktion in Mainz und Frankfurt. Zuletzt war Becker Personalleiter für das Firmenkundengeschäft und das Investmentbanking. lich zu sein, in 2009 werde ich neben meiner Einarbeitung auch noch die Integration der Dresdner-BankMitarbeiter und der Dresdner-BankStruktur begleiten. Da ist es mir ganz recht, dass diese Ehrenämter erst ab Jahresende verfügbar sind. Econo: Sie nennen Ihre Einarbeitung und die Integration der zwei Banken als wichtigste Aufgaben. Wirkt sich die Finanzkrise nicht auf Ihr Kreditgeschäft aus? ➤ Becker: In Summe sehen wir keine Kreditklemme. Wir sehen eher eine verhaltenere Kreditnachfrage bei Unternehmen. Insbesondere die Nachfrage für Investitionskredite geht zurück. Bei Großkrediten müssen wir natürlich auch mal hingucken, insbesondere bei der Integration der Dresdner Bank, ob eins plus eins gleich zwei ergibt. Im kleineren Segment und im mittelständischen Segment sehe ich nicht, dass wir dort eine geringere Kreditvergabe haben. Econo: Konkurrenten, vor allem Volksbanken und Sparkassen, werfen Ihnen vor, Sie nutzten die staat- ➤ Becker: Wir haben uns entschieden, das Geschäftsmodell der Commerzbank zu übernehmen. Wir werden es als Blaupause nutzen, weil wir glauben, dass es das erfolgreichere ist. Wir werden uns durch die höhere Kundenzahl dezentraler aufstellen können. Econo: Wo sind denn neue Standorte geplant? ➤ Becker: Die definitiven Standorte kann ich Ihnen noch nicht sagen. Das wird derzeit in der Unternehmenszentrale verhandelt und dort mit den Betriebsräten festgelegt. Bis Ende Juni soll hier eine Entscheidung fallen. Econo: Nach welchen Kriterien werden die Standorte ausgewählt? ➤ Becker: Es gibt zwei Kriterien: erstens schauen wir uns an, wie viele Kunden wir bereits in einer Region haben, also wie ist die Relation zwischen Firmenbetreuer und Kundenzahl. Das zweite Kriterium ist, wieviel Nicht-Kunden haben wir in einer Region. Auch wenn es eine ge- Banken ringe Zahl an Kunden gibt, werden wir in diese Region gehen, um zu zeigen, dass wir als Commerzbank neue Kunden gewinnen wollen. Econo: Welche Berater werden den Kunden künftig gegenübersitzen? ➤ Becker: Wir werden eine Kundenüberschneidungsquote von ungefähr zwanzig Prozent haben. Dies gilt bankweit für den Mittelstand. Das heißt, in den meisten Fällen kann der Kunde seinen Betreuer behalten. In den Fällen, wo es Überschneidungen gibt, werden wir auch mit dem Kunden darüber sprechen, welchen Betreuer er sich vorstellen könnte. Und in einigen wenigen Fällen werden wir auch Betreuer in andere Gebiete versetzen. Econo: Werden Sie Filialen schließen? ➤ Becker: Schließen werden wir im Firmenkundengeschäft nichts. Wir werden zusammenführen, was zusammengehört. Wir werden auch schauen, welche Mitarbeiter zum Beispiel zusätzlich in Heidelberg, welche in Ludwigshafen eingesetzt werden können. Das werden wir entscheiden, nachdem wir voraussichtlich im September die Filialleiterstellen neu besetzt haben. 41 DAS SAARLAND FÄLLT AN MAINZ Die Commerzbank betreute bislang von Mannheim aus die Kurpfalz und Baden. Regionalfilialstandorte waren Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Ludwigshafen und Freiburg. Außenstandorte waren Lörrach, Offenburg, Pirmasens und Sinsheim. 80 Mitarbeiter haben in diesem Gebiet bislang rund 3200 Kunden betreut. Die Dresdner Bank hat bislang von Freiburg aus die Gebiete Lörrach und Offenburg geleitet, von Mannheim aus Baden-Baden, Karlsruhe, Heidelberg, Ludwigshafen und das Saarland. 40 Mitarbeiter haben in dieser Region bislang rund 2200 Kunden betreut, davon rund 130 im Saarland. Die neue Struktur: Während die sich überschneidenden Gebiete künftig von Mannheim aus betreut werden, wird das Saarland seit Mitte Mai von Mainz aus geleitet. »Gestatten, Gestaltung.« Econo: Wie ist die Stimmung unter den Mitarbeitern? ➤ Becker: Ich glaube, es ist eine Aufbruchstimmung. Wir werden besser aufgestellt sein, da freuen sich die Mitarbeiter drauf. Auf der anderen Seite kann man nicht verhehlen, dass so ein Zusammenwachsen auch eine Beunruhigung hervorruft. Die dritte Unternehmensebene wird neu besetzt. Und da fragen sich bestimmt schon die ein oder anderen, wer wird es sein, wie viele werden es sein? Econo: Und, wie viele werden es sein? Wolf, Zumbruch & Partner aus Heidelberg stehen für kreative Gestaltung, frische Ideen und aufmerksamkeitsstarkes Kommunikationsdesign. Von Corporate Identity über klassische Werbung bis hin zu Packaging oder Produktgestaltung: Die werbeagenten geben auch Ihrer Unternehmenskommunikation ein unverwechselbares – und erfolgreiches – Gesicht. Testen Sie uns. www.werbeagenten.de Eines von neun Unternehmen aus dem Netzwerk www.komplizen.com – ausgezeichnet vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg: „Dienstleister des Jahres” in der Kategorie „Herausragende Netzwerke und Kooperationen” ➤ Becker: Wie viele es sein werden, entscheiden die Gremien. Bis zum Jahr 2011 wird es aber keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Wir werden allerdings zum Beispiel mit Instrumenten wie Vorruhestand oder Altersteilzeit an die Themen herangehen, die wir wahrscheinlich auch ohne diese Fusion in Angriff genommen hätten. KrK 6/2009 • 5. Juni 2009 econo 42 Pfandleihe Bank des kleinen Mannes Das Leihamt Mannheim ist Anlaufstelle für Menschen, die schnell und einfach Geld brauchen. Die Idee „Kredit gegen Pfand“ funktioniert seit 200 Jahren econo 6/2009 • 5. Juni 2009 Pfandleihe W as für eine Bank! Obwohl schon im frühen Zwanzigsten Jahrhundert erbaut, strahlt die Fassade aus hellem Vogesen-Sandstein noch heute Eleganz und Größe aus. Kunden gehen einige Stufen herauf, werden vom Wachmann begrüßt und stehen schließlich im Lichthof des Gebäudes. Auf den gebohnerten weißen, braunen und terracotta-farbenen Zementfliesen spiegelt sich das Tageslicht, das durch das Glasdach des vierstöckigen Gebäudes fällt. Den Treppenaufgang zu den Büros im ersten Stock säumt ein schmiedeeisernes Geländer, von den Wänden blicken in Öl gemalte Honoratioren in das Atrium. In der Mitte des Schalterraums steht eine Bank aus Nussbaum. Wer Leihamtkunde ist, nimmt auf ihr Platz. Viele Kunden haben Taschen und Tüten dabei. Ein junger Mann hält eine Bass-Gitarre zwischen den Knien. Ein älterer Herr hat gerade von einer der zwei Damen hinter dem Kassenschalter Geld ausgezahlt bekommen. Die Scheine steckt er fein säuberlich in seine Geldbörse, die mitgebrachte Tüte stopft er in seine Jackentasche. Ihr ehemaliger Inhalt, eine Spieluhr, lagert jetzt so lange beim Leihamt, bis der Mann das Geld inklusive Gebühren und Zinsen zurückzahlt. „Wir sind eben die Bank des kleinen Mannes“, sagt Jürgen Rackwitz. Er ist seit 2004 Geschäftsführer des Städtischen Leihamtes in Mannheim. Damals hatte die so genannte „Leihamtsaffäre“ das Haus erschüttert. Aufgrund von Unregelmäßigkeiten musste der damalige Geschäftsführer gehen. Rackwitz kam und krempelte die Behörde um, er hat die Prozesse neu geordnet und dem Haus eine Iso-Zertifizierung verordnet. Zudem hat er die Sicherheit verbessert – und damit ist nicht nur der Schutz der Kassengelder und Pfänder durch Alarmanlagen, Tresore und Panzerschutzglas gemeint. Sicherheit hieß nach dem Skandal auch, das Amt vor Mauscheleien zu wappnen. Dazu hat Rackwitz beispielsweise eine Nummernausgabe eingeführt. Jeder Kunde zieht sich seither einen Bon. So können sich die Kunden nicht einen bestimmten Schätzer aussuchen. Klüngeleien sind so ausgeschlossen. Die Auszahlung erfolgt an den von den Schätzschaltern getrennten Kassen. Dazu wird der Pfandbrief per Rohrpost an die bei- den Kassiererinnen geschossen. „Das städtische Leihamt ist eines der modernsten Häuser seiner Art“, sagt Rackwitz. Und eines der schönsten. Das 1990 bezogene Haus in D 4, neben dem Reiss-Engelhorn-Museum und gegenüber dem Rathaus, ist eines der besterhaltenen Bürgerpalais der Innenstadt. Erbaut wurde es 1909 von der Südwest-Deutschen-Bank, dem Vorläufer der Deutschen Bank. Rackwitz hat das Haus mit viel Liebe zum Detail umbauen und restaurieren lassen. Die farbigen Zementfliesen ließ er bei einem Kölner Unternehmen originalgetreu herstellen. „Das hat auch nicht mehr gekostet als ein normaler Fliesenboden“, sagt Rackwitz. Die Kosten hat er stets im Blick. Das Amt steht für gelebte Subsidiarität Das Amt mit 14 Mitarbeitern zählt zu den Gewinnbringern unter den städtischen Unternehmen und Beteiligungen. Im Geschäftsjahr 2007 hat das Leihamt dem Mannheimer Haushalt 300 000 Euro zugeführt. Der Gewinn vor Steuern betrug 500 000 Euro – bei einem Umsatz von rund 17 Millionen Euro. Geld verdient das Leihamt zum einen mit Verpfändungen – mehr als 50 000 sind es im Jahr. Die dabei anfallenden Gebühren und Zinsen sind der wichtigste Umsatzbringer. Das zweite Standbein sind Versteigerungen. Auf ihnen werden in regelmäßigen Abständen die nicht eingelösten Pfandstücke meistbietend verkauft. Ein weiterer Umsatzbringer ist der Verkauf. Verkauft werden die Stücke, die nicht versteigert werden konnten, sowie Kommissionsware für Dritte. Im Juni feiert das Leihamt seinen 200. Geburtstag. Dafür hat Rackwitz mit Unterstützung der Mannheimer Agentur Wega ein Kommunikationskonzept entwickelt. Die drei Standbeine vermarktet das Haus seither unter den Schlagwörtern „Fairleihen, Fairsteigern, Fairhandeln“. Das „fair“ solle das Selbstverständnis und den Zweck des Leihamtes ausdrücken, sagt Rackwitz. Schon die Satzung schreibt der Anstalt des öffentlichen Rechts zwingend vor, dass sie einem sozialen Zweck zu dienen hat. Und dieser Zweck heißt: Überbrückung kurzfristiger finanzieller Engpässe. „Unsere Einrichtung entspricht so dem Subsidiaritätsprinzip“, sagt Rackwitz. Vor staatlicher oder sonstiger Hilfe stehe der Anspruch, eine finanzielle Durststrecke mit eigener Anstrengung zu durchqueren. Als Mittel zum Zweck können dabei Toaster, Hilti-Bohrmaschinen, Hochseeangeln, Gartenhäcksler oder Sonnenkollektoren dienen. Diese Gegenstände sind nur einige Beispiele für die derzeit 17 660 Pfänder, die im Lager auf Abholung warten. „Neunzig Prozent des verpfändeten Werts entfällt jedoch auf Schmuck“, sagt Rackwitz. Davon wiederum sind zwei Fünftel Goldschmuck. Schwankende Preise für diesen Rohstoff sind auch einer der wichtigsten Gründe für die so genannten Mehr- oder Mindererlöse, die bei Versteigerungen entstehen, wenn dort mehr oder weniger erzielt wird, als der Pfandleiher zur Kostendeckung braucht. Mindererlöse gehen dabei zu Lasten des Pfandleihers. „Sie spielen wirtschaftlich aber keine Rolle“, sagt Rackwitz. Mehrerlöse dagegen stehen den Kunden zu. Diese wahrt das Leihamt drei Jahre auf, danach fließen sie in den städtischen Sozialhaushalt. Neben einem gesunkenen Goldpreis können auch Fälschungen und Fehlschätzungen in der Versteigerung zum Mindererlös führen. Um beide Fälle auf ein Minimum zu reduzieren, sind die fünf Schätzer häufig auf Schulungen, beispielsweise beim Deutschen Gemmologischen Institut, einer Forschungs- und Lehreinrichtung für Edelsteinkunde, oder bei einem Uhrmachermeister. Für ihre Arbeit nutzen die Schätzer sogar eine so genannte Zeitwaage, ein Messgerät, mit dem man die Genauigkeit einer Uhr bestimmen kann. Für sehr wertvolle Stücke gibt es einen Diskretionsschalter. „Dort bitten wir den Kunden hin, wenn er beispielsweise mit einem Koffer voller Rolex-Uhren kommt“, sagt Rackwitz. Bei Kreditsummen von bis 50 000 Euro kann Vertraulichkeit angebracht sein. Die kleinste Kreditsumme dagegen beträgt lediglich fünf Euro. Das kann es beispielsweise für den erwähnten Toaster geben. Dass das Leihamt auch solche Mikrokredite vergibt, hängt mit dem sozialen Auftrag zusammen. „Die Privaten geben sich mit solchen Beträgen meist nicht gerne ab“, sagt Rackwitz. 43 Die durchschnittliche Pfandsumme beläuft sich jedoch auf immerhin 400 Euro. Sinnvoll sei ein Besuch des Leihamtes immer dann, wenn jemand kurzfristig Liquidität benötige. „Die Bonität des Kunden spielt beim Pfandkredit keine Rolle. Es interessiert uns nur, dass das Pfand nicht gestohlen oder gefälscht ist oder mit Rechten Dritter belastet ist, beispielsweise wenn noch ein Ratenkredit dafür läuft“, sagt Rackwitz. Das Leihamt soll vor Wucher schützen Auch Freiberufler, Handwerker und kleine Gewerbetreibende gehören zu den Kunden. Hier liegen auch die Wurzeln des Hauses. Gründer Karl-Friedrich von Baden wollte verhindern, dass Handwerker freien Pfandleihern in die Hände fallen, die Wucherzinsen von bis zu 20 Prozent die Woche kassierten. Beim Städtischen Leihamt fallen heute je nach Kreditsumme 2,5 bis 3 Prozent Zinsen und Gebühren pro Monat an. Innerhalb der Laufzeit von sechs Monaten kann der Kreditnehmer sein Pfand jederzeit wieder einlösen. Ein Unternehmer, der diese Finanzierung häufig nutzt, ist HansJürgen Pomi. Der Heidelberger betreibt mit einem angestellten Gesellen eine kleine Heizungs- und Sanitärfirma. „Wenn ich es hinbekomme, meine Rechnungen zu schreiben, bin ich auch liquide“, sagt der 58-Jährige. Häufig lässt er den Bürokram jedoch liegen. Wenn es dann auch noch beim Kunden zu Verzögerungen kommt, kann es eng werden in der Firmenkasse. „Früher bin ich in solchen Fällen zu meiner Bank gegangen. Durch die RatingVerfahren ist es mir heute wie vielen Handwerkern aber unmöglich, schnell an Geld zu kommen“, sagt Pomi. Beim Leihamt gehe das in fünf Minuten – vorausgesetzt, die Nummer wird rasch aufgerufen. Derzeit lagern dort drei Uhren des passionierten Sammlers: eine Rolex, eine Panerai und eine Ebel. Jede habe er für rund 1500 Euro beliehen. Bald wird er sich wieder auf den Weg von Heidelberg-Rohrbach in die Mannheimer Innenstadt machen, um die Uhren abzuholen. „Wichtig ist, dass man das Pfand schnell wieder einlöst“, sagt Pomi. „Sonst wird es auch beim Leihamt teuer!“ Matthias Schmitt 6/2009 • 5. Juni 2009 econo 44 Menschen Sport ist die Basis, Dietmar Hopps Jugendförderkonzept ist aber viel breiter angelegt. So wird neben der schulischen und beruflichen Ausbildung des Sportnachwuchses auch dessen soziale Kompetenz entwickelt – unter anderem durch den Umgang mit älteren oder behinderten Menschen. Bild: Ellen Klose Vollgas beim Sport und auf der Schulbank Sport, Schule, Beruf und Soziales: Der Verein „Anpfiff ins Leben“ entwickelt und praktiziert Deutschlands führendes ganzheitliches Jugendförderkonzept. Die 55 Millionen Euro starke Anschubfinanzierung der Dietmar Hopp Stiftung kommt zurzeit 3000 Kindern und Jugendlichen zugute. Das „Aushängeschild der Metropolregion“ will ein Netzwerk für die Zukunft knüpfen C arlo ist müde. Er sitzt auf dem klitschnassen Rasen. Aber das stört den Zwölfjährigen überhaupt nicht. Carlo ist glücklich. Gerade hat er im Trainingsspiel drei Tore erzielt – fast so wie sein großes Vorbild, der Starkicker Cristiano Ronaldo. Auch Mutter Caterina, die gerade das Gelände betritt, um ihren Filius vom Training abzuholen, strahlt. Aus gutem Grund: Carlo hat econo 6/2009 • 5. Juni 2009 am Vortag eine Drei plus in Mathe mit nach Hause gebracht. Das war nicht immer so. Früher waren die schulischen Leistungen des leidenschaftlichen Nachwuchs-Fußballers – wohlwollend formuliert – mäßig. So mäßig, dass seine Teamgefährten die eine oder andere Trainingseinheit ohne ihn absolvieren mussten, während Carlo sichtlich leidend zu Hause büffelte. Rote Karte für schlechte Noten, um in der Fußball-Sprache zu bleiben. Denn Carlo kickt nicht irgendwo, sondern er ist einer von rund 3000 sportbegeisterten Jugendlichen in der Metropolregion, die in den vier Sportarten Fußball, Handball, Eishockey und Golf ihr Talent entwickeln können, vor allem aber schulisch und beruflich gefördert werden, falls die Fußstapfen ihrer Idole doch irgendwann zu groß und es mit dem Traum Sportprofi nichts werden sollte. Die Idee, Kinder und Jugendliche über den Sport auf alle Lebensbereiche vorzubereiten, stammt von Anton Nagl. Der Walldorfer gilt schon lange als Verfechter einer gezielt, ganzheitlichen Jugendförderung, um dem Nachwuchs Eigenschaften Menschen wie Teamfähigkeit, Respekt, aber auch Selbstbewusstsein und Zielstrebigkeit näher zu bringen. Heute führt Nagl als Vorsitzender den Verein, dessen Name Programm ist: „Anpfiff ins Leben e.V.“ Aus den ersten zarten Anfängen ist längst ein ernsthaftes sportliches und pädagogisches Konzept entstanden, das auf vier gleichsam starken Säulen steht: Sport, Schule, Beruf und Soziales. Im Klartext: Talentierte Kinder und Jugendliche werden in Fußball-Förderzentren auf eine mögliche sportliche Karriere vorbereitet. Auch der Handball-, Eishockey- und Golfnachwuchs in der Region profitiert unter dem Dach der SG KronauÖstringen, der Jungadler Mannheim und des Golfclubs St. LeonRot vom Know-how-Transfer. Gleichzeitig verlangt das Konzept die gezielte schulische und berufliche Förderung, denn Nagl weiß genau, „dass bestimmt 95 Prozent der Jungen und Mädchen später ihren Lebensunterhalt nicht mit dem Sport verdienen werden“. Möglich macht die professionelle Umsetzung des Naglschen Gedankenguts die 1995 ins Leben gerufene Dietmar Hopp Stiftung, die Projekte in den Bereichen Sport, Medizin, Soziales und Bildung fördert. Dass darüber hinaus die Unterstützung des Jugendsports groß geschrieben wird, liegt bei Sportfan Dietmar Hopp auf der Hand und hat vor acht Jahren die Gründung von „Anpfiff ins Leben“ forciert. Seitdem hat die Stiftung mit einer Anschub-Finanzierung von rund 55 Millionen Euro allein sechs FußballFörderzentren in Mannheim, Ludwigshafen, Walldorf, Zuzenhausen, St. Leon-Rot und Abstatt und ein Handball-Jugendförderzentrum in Kronau errichtet sowie erstklassige Bedingungen für den EishockeyNachwuchs in Mannheim und die Golf-Talente in St. Leon-Rot geschaffen. Deren jährlicher Etat von insgesamt 6 Millionen Euro wird von „Anpfiff ins Leben“ verwaltet, die tägliche Arbeit mit den Jugendlichen von den Vereinen, denen die Förderzentren angeschlossen sind, geleistet. Ein Kompetenzteam mit dem Ex-Profi Matthias Born (Leitung Bereich Sport), Ralf Zwanziger (Leitung Frauen- und Mädchenfußball) und der Pädagogin Stefanie Ullrich an der Spitze arbeitet mit Akri- bie die Förderpläne für den FußballNachwuchs aus und überwacht, dass die Kinder und Jugendlichen neben dem Sport sowohl schulisch als auch beruflich begleitet werden. Der Lohn: Die Nachwuchskicker treffen das Tor besser und geben in der Schule Gas. Carlo kann davon ein Lied singen. Weil er die Schule früher häufiger schleifen ließ, musste der einstige Realschüler in die Hauptschule wechseln. Dank der intensiven Hausaufgaben-Betreuung durch das „Anpfiff ins Leben“Team klopft der Zwölfjährige nun wieder an das Tor der höheren Schulform. An sozialen Brennpunkten in Ludwigshafen oder Mannheim arbeiten sogar türkische Lehrerinnen daran, Verständigungsprobleme zu beheben und die schulischen Leistungen der ausländischen Kinder zu verbessern. Damit nicht genug: Um die Persönlichkeit reifen zu lassen, wird der Nachwuchs regelmäßig mit gesellschaftlich eher schwierigen Situationen konfrontiert. Dazu gehört unter anderem der Umgang mit behinderten und älteren Menschen, was Anton Nagl, dem der soziale Bereich sehr am Herzen liegt, besonders stolz macht: „Unsere Jugendlichen sind zum Beispiel in Seniorenheimen zu Gast und erklären den älteren Menschen etwa den Umgang mit einem Computer. Oder sie unternehmen gemeinsam mit behinderten Menschen Ausflüge und feiern Feste. Dabei haben sich schon richtige Freundschaften entwickelt.“ Faustpfand auf die Zukunft der Metropolregion Der sportlich aktive – und damit gesündere –, gut gebildete und sozial kompetente Nachwuchs ist ein Faustpfand auf die Zukunft. Deshalb macht sich seit geraumer Zeit auch der Verein „Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar“ (ZMRN) für „Anpfiff ins Leben“ stark. Dessen Vorsitzender, BASF SE-Vorstandsmitglied Dr. Harald Schwager, adelt das Projekt als „Aushängeschild der Metropolregion“, das sein Unternehmen nach Kräften unterstützt. So sitzt die BASF beim Förderzentrum Ludwigshafen finanziell mit im Boot. Das Engagement, hofft Schwager, soll Signalwirkung entfalten: „Je mehr Menschen, Institutionen und Unternehmen sich engagieren, desto größer sind Wirkung und Vorbildfunktion, die das Konzept über die Region hinaus erhalten. Die Nachwuchsförderung braucht in der Metropolregion ein enges Netzwerk an starken Partnern. Es kann nicht al- 45 lein die Dietmar-Hopp-Stiftung in der Verantwortung stehen.“ „Einige Großunternehmen und Mittelständler sind dem Beispiel der BASF bereits gefolgt“, erläutert „Anpfiff ins Leben“-Marketingleiter Hauke Schwiezer. „So hat beispielsweise die SAP Steeb die Räumlichkeiten für das Förderzentrum in Abstatt zur Verfügung gestellt.“ Der große Pluspunkt gegenüber gängigen Image-Kampagnen: Wer in die Jugend investiert, sichert die Zukunft des eigenen Unternehmens – und trägt sein Scherflein dazu bei, qualifizierte Arbeitskräfte auszubilden und damit den Standort Metropolregion Rhein-Neckar weiter aufzuwerten. „Wir haben nicht nur für die großen Konzerne, sondern auch für mittelständische und kleinere Unternehmen in der Region, für staatliche Institutionen, weitere Stiftungen und auch Privatpersonen Möglichkeiten der Unterstützung ausgearbeitet“, erklärt Diplom-Betriebswirt (BA) Schwiezer. Damit „Anpfiff ins Leben“ dauerhaft bleibt, was es schon heute ist: das führende ganzheitliche Jugendförderkonzept in Deutschland. Damit Carlo weiter Tore schießen und gute Noten schreiben kann. Damit er einmal in der Bundesliga für Furore sorgt – oder mithilft, die Zukunft eines Unternehmens in der Region zu sichern. Stefan Wagner Durch die intensive Hausaufgabenbetreuung und Vorbereitung auf Klassenarbeiten hat Carlo (links) in der Schule einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht. Auch hier hilft das gemeinsame Lernen mit den Teamgefährten. Bild: Ellen Klose 6/2009 • 5. Juni 2009 econo 46 Menschen INTERVIEW „Jugend stark machen“ Davon ist Dietmar Hopp überzeugt. Der Mäzen eröffnet mit seinem Förderprojekt rund 3000 jungen Menschen weit mehr als die Chance auf eine Sportkarriere. „Anpfiff ins Leben“ will die jungen Menschen ganzheitlich prägen, ihnen wichtige Werte vermitteln, Selbstbewusstsein und gleichzeitig den Respekt vor anderen entwickeln. Dafür braucht Hopp starke Partner. Sein Ziel: Jugendförderung soll ein Gemeinschaftsprojekt der Metropolregion Rhein-Neckar werden Econo: Herr Hopp, warum muss die Jugend heute an die Hand genommen werden? ➤ Dietmar Hopp: Wie ist denn aktuell die Situation? Die Jugendlichen haben heute unglaublich viele Möglichkeiten, wie sie ihr Leben gestalten können. Viele tun dies vor der ,Kiste‘, vor dem PC, und beschäftigen sich mit schlimmen Dingen, zum Beispiel mit Gewaltvideos. Andere neigen schon früh zu Alkohol- oder Drogenkonsum. Diesen unglaublich vielen negativen Angeboten muss man einfach etwas Positives gegenüberstellen. Das ist unter anderem eines der großen Ziele meiner Stiftung, die hinter der Initiative ,Anpfiff ins Leben’ steht. Econo: Die PC-Generation soll sich ausgerechnet wieder für den Sport begeistern? ➤ Hopp: Es gibt viele Möglichkeiten, nicht nur im sportlichen Bereich. Es ist auch schön, junge Menschen gemeinsam musizieren zu sehen. Nur ist das nicht jedermanns Begabung, auch meine nicht. Aber Sport kann jeder machen. Und dass ich selbst sportbegeistert bin, ist ja kein Geheimnis. Also war es naheliegend, ein ganzheitliches Konzept zu entwickeln, das auf sportlicher Betätigung basiert. Econo: Weil Sport schlau macht? ➤ Hopp: Schlau in vielerlei Hinsicht. Sport, gerade Teamsport, ist als Lebensschule geradezu prädestiniert. Wer einen Mannschaftssport betreibt, nimmt ein von Leistungswillen, Teamarbeit und gegenseiti- gem Respekt geprägtes Gesellschaftsbild an. Econo: Sie sprechen aus eigener Erfahrung . . . ➤ Hopp: Ja. Das sind enorm wichtige Eigenschaften für das ganze Leben, die ich selbst in der Jugend ein Stück weit durch den Sport gelernt habe. Genauso wie die Zielstrebigkeit, wenn man etwas erreichen möchte. Ich bin davon überzeugt, dass man sich – im Berufsleben, aber auch in anderen Lebensbereichen – in ein Team einfügen und sich gegenseitig respektieren muss. Wobei mir dies als viertes von vier Kindern naturgemäß etwas leichter gefallen ist. Aber es gibt heute ja viele Einzelkinder, für deren Entwicklung die Aufgaben, die der Teamsport stellt, Gold wert sind. Im Übrigen: Die These, dass Sport schlau macht, stammt nicht von mir. Es gibt etliche ernsthafte Forscher, die davon überzeugt sind. Das hängt mit der Bildung und Stimulierung bestimmter neuronaler Schaltungen zusammen und liegt vermutlich in der besseren Durchblutung begründet. Econo: Fühlen Sie sich bei Ihrem Einsatz für die Jugend manchmal allein gelassen? Dietmar Hopp rührt die Werbetrommel für die Jugendförderung: Der Mäzen im Gespräch mit Econo-Redaktionsleiter Stefan Wagner (hi.r.), „Anpfiff ins Leben“-Marketingleiter Hauke Schwiezer (v.l.) und „Anpfiff“-Vorsitzendem Anton Nagl (v.r.), den Hopp gerne als „geistigen Vater“ dieses Projekts bezeichnet. Bild: Ellen Klose econo 6/2009 • 5. Juni 2009 ➤ Hopp: Sagen wir es so: Ein Projekt wie Anpfiff ins Leben braucht viele starke Partner. Partner aus der Wirtschaft, die zum einen Knowhow und Erfahrungen einbringen, Menschen aber auch bei der Finanzierung helfen. Einige Unternehmen aus der Metropolregion haben bereits die langfristige Bedeutung des Jugendförderkonzepts erkannt. Andere wollen und müssen wir noch überzeugen, damit eine Bewegung entsteht, die in ganz Deutschland, am besten international für Aufsehen sorgt. Tenor: Die Wirtschaft in der Metropolregion leistet über die kurzfristigen individuellen Interessen hinaus etwas gemeinsam, übernimmt gesellschaftliche Verantwortung und sichert auf diese Weise auch den sozialen Frieden. Econo: Könnte das ein Milliardär nicht auch alleine? ➤ Hopp: Nein, ich erkläre Ihnen auch, warum. Die Jugendförderung ist eine Säule meiner Stiftung. Dafür stehen gewisse Mittel zur Verfügung, die ich gerne in ein Projekt wie ,Anpfiff ins Leben‘ investiere, die aber nicht unendlich sind. Wenn Sie mir bei der Gründung von ,Anpfiff ins Leben’ vor acht Jahren prophezeit hätten, dass wir Stand heute in den vier Sportarten Fußball, Handball, Eishockey und Golf etwa 3000 Jugendliche betreuen und fördern, hätte ich das nicht für möglich gehalten. Der geförderte Kreis ist in den vergangenen Jahren stetig größer geworden. Das bedeutet aber auch, dass die Kosten für die vielseitigen Fördermaßnahmen immer mehr zunehmen. Neben dem finanziellen Aspekt sollte die Jugendförderung generell ein Gemeinschaftsprojekt in der Metropolregion sein, das ich gerne angestoßen habe. „1899 braucht ,Anpfiff ins Leben’ nicht, um Talente zu finden.“ Econo: Kritische Stimmen behaupten, um vor allem „Ihrem“ Club 1899 Hoffenheim hoffnungsvolle Talente zuzuführen . . . 47 ➤ Hopp: Dazu sage ich ganz deutlich: 1899 braucht ,Anpfiff ins Leben‘ nicht, um Talente zu finden und auszubilden. Das passiert hier im neuen Leistungszentrum sowieso. Wir versuchen natürlich, möglichst viele Talente von überall her für Hoffenheim zu gewinnen. Das hat aber mit ,, Anpfiff ins Leben’ nichts zu tun. Econo: Aber ,Anpfiff ins Leben’ soll doch auch Profisport-Karrieren ermöglichen? Hopp: Natürlich wollen wir mit Hilfe des ,Anpfiff ins Leben’-Konzeptes die Jugendlichen an den Profisport heranführen – das gilt neben Fußball auch für Handball, Eishockey und Golf. Aber das ist zunächst nur ein Nebenziel. Wichtiger ist es, die Jugendlichen generell in ihrer Entwicklung – persönlich, schulisch und beruflich – zu unterstützen. 왘왘 Der SAP-Mitbegründer hat ein Herz für die Jugend. Bild: Ellen Klose Flotter Feger! Breer Gebäudedienste Heidelberg GmbH Fritz-Frey-Straße 17 · 69121 Heidelberg Tel. 06221/91 59 99-0 Egal ob SAP-Arena, 5-Sterne-Hotel, internationaler Dienstleister oder Krankenhaus – jedes Projekt verlangt eine gründliche und individuelle Planung. Wir bringen Ihre Bedürfnisse in Einklang mit einem optimalen Preis-LeistungsVerhältnis. Dafür stehen wir seit 1897. www.breer.de Gebäudereinigung · Sicherheitsdienste · Klinikdienste · Hoteldienste · Steinflächenveredelung · Dienstleistungen · Beratungsleistungen 48 Menschen 왘왘 Das ist die soziale Aufgabe, der sich ,Anpfiff ins Leben’ stellt. Econo: Und was passiert mit den Jugendlichen, die den Sprung ins Sport-Profitum nicht schaffen? ➤ Hopp: Das ändert nichts an der Förderung bis zum Einstieg ins Berufsleben. Schließlich reden wir hier über den Regelfall. Von den derzeit 3000 jungen Menschen, die durch ,Anpfiff ins Leben’ betreut werden, kann vielleicht ein Prozent später einen Profivertrag erreichen. Wie gesagt, wir begrüßen das. Wichtiger aber ist – das betrifft die große Masse –, dass alle unsere Jugendlichen für das Leben geprägt werden, indem wir sie intensiv fördern, aber auch fordern. Econo: Wie fordern Sie die Jugendlichen, außer auf dem Trainingsplatz? ➤ Hopp: Sie bekommen ganz deutlich gesagt: ,Deine schulische Leistung muss in Ordnung sein. Wo Du Schwächen hast, helfen wir Dir. Mentoren aus Unternehmen in der Region stehen Dir zur Seite, wenn es um deine schulische oder berufliche Ausbildung geht.’ Außerdem legen wir ganz großen Wert auf die Entwicklung der sozialen Kompetenz jedes Jugendlichen. Wir wollen den jungen Menschen, die wir vom Kindergarten bis zum Ende der Schulzeit bzw. der Lehre begleiten, helfen, ihnen Chancen für eine positive Zukunft eröffnen. Ob sie nun Profisportler werden, spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Sie werden zunächst davon abgehalten, sich zu Hause einzugraben. Sie werden offener, kommunikativer und erfahren einfach eine ganz andere Prägung für ihr Leben. Darin sehe ich den ganz großen Nutzen für die Jugend – und damit für die gesamte Gesellschaft. Econo: In welcher Rolle würden Sie gerne die Politik bei der Verwirklichung Ihrer Ziele sehen? ➤ Hopp: Der Staat hat so unendlich viele Aufgaben. Wenn er etwas für den Sport tun will, dann sollten die Verantwortlichen erst einmal dafür sorgen, dass die Schulen über ausreichend Sportlehrer verfügen, damit die wenigen Unterrichtsstunden pro Woche nicht auch noch ständig ausfallen müssen.Oft wird der Sportunterricht auch von nicht sportlich ausgebildeten Pädagogen abgehalten. Wenn dort der Staat ansetzen würde, würde er nicht nur den Jugendlichen helfen, sondern auch dem Gesundheitswesen. Denn die jungen Menschen bewegen sich heute zu wenig und werden häufig frühzeitig krank, was unser Gesundheitssystem belastet. Econo: Abschließend eine Prognose: Wie groß ist das Projekt ,Anpfiff ins Leben’ in fünf Jahren? ➤ Hopp: Wir haben keine Expansionspläne in der Schublade. Wenn der Kreis der geförderten Jugendlichen weiter wächst, ist das schön. Wir sind auch bereit, unser Knowhow an viele Vereine weiterzugeben, die nicht direkt ,Anpfiff ins Leben’ angeschlossen sind. Was uns besonders freut: Wir erhalten mittlerweile viele Anfragen von deutschen Vereinen, die mehr über unser Konzept wissen wollen. Vor kurzem war außerdem eine Delegation aus dem holländischen Enschede zu Gast, die unser Förderzentrum in Ludwigshafen unter die Lupe genommen hat. Das ist für das Renommee der gesamten Metropolregion eine tolle Sache. Das Interview führte Stefan Wagner DATEN UND FAKTEN Förderzeitraum: Das Dietmar-Hopp-Jugendförderkonzept greift bereits im Alter von zwei Jahren im Modell-Kindergarten Zuzenhausen, einem Kooperationsprojekt von „Anpfiff ins Leben“ mit der Universität Heidelberg. Mit Beginn der Schulzeit wird die Entwicklung des Sport-Nachwuchs jenseits des Spielfelds mittels Hausaufgabenbetreuung, Förderunterricht, Mentorenprogrammen oder Einheiten zur Vorbereitung auf Prüfungen begleitet. Hilfestellungen bei der Job-Auswahl oder die Vorbereitung der perfekten Bewerbung unterstützen den Sprung ins Berufsleben. Jugendförderzentren: Die derzeit sechs Fußball-Jugendförderzentren befinden sich in Zuzenhausen (seit 2001), Walldorf (2003), Ludwigshafen (2008), Abstatt (2008), Mannheim (Waldhof, 2009) und St. Leon-Rot (Eröffnung im September 2009), für Handball in Kronau (2008). Sportlicher Bereich: „Anpfiff ins Leben“ hat an den sechs Fußball-Standorten bislang 15 zusätzliche Sportplätze errichtet; 2010 Jugendspieler sind derzeit in 107 Teams am Ball; sie werden von 197 Trainern und Co-Trainern ausgebildet; bislang hat das Projekt 11 Jugendnationalspieler (U 17 bis U 19) hervorgebracht. Soziale Kompetenz: Gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern fördert „Anpfiff ins Leben“ nicht nur die sportliche, schulische und berufliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen. Soziale Projekte sollen zudem die Persönlichkeit stärken und Werte wie Fairness, Offenheit und Toleranz vermitteln. Dabei econo 6/2009 • 5. Juni 2009 steht der Kontakt mit älteren oder behinderten Menschen ebenso auf dem Programm wie beispielsweise Naturerlebnistage. Zu den Kooperationspartnern im sozialen Bereich zählen FortSchritt Walldorf e.V., Aktion für krebskranke Kinder e.V., Kikusch, Deutscher Kinderschutzbund e.V., Naturschutzbund Deutschland e.V., AOK und Astor-Stift Walldorf. Kooperationspartner im Bereich „Beruf“: AVG Heilbronn-Franken, AOK Heilbronn, AOK Rheinland-Pfalz, AOK Rhein-Neckar-Odenwald, Barmer, BASF Ausbildungsverbund, BASF SE, BBQ, Biotopia, Bundesagentur für Arbeit, Büroplan Bürotechnik GmbH, Duale Hochschule BadenWürttemberg Mannheim, Geuder AG, Handwerkskammer, IHK Heilbronn-Franken, Pädagogische Hochschule Heidelberg, SAP AG, SAP Steeb, Sparkasse Heidelberg, SRH Berufsbil- dungswerk Neckargemünd, Südwestmetall, Universität Karlsruhe, Volksbank Wiesloch/ Walldorf, Volkshochschule Sinsheim, Volkshochschule Südliche Bergstraße. Kompetenzteam: Der sportliche Bereich von „Anpfiff ins Leben“ wird von Ex-Profi Matthias Born (Leitung Sport) und Ralf Zwanziger (Leitung Frauen- und Mädchenfußball) koordiniert. Für die drei anderen Säulen – Schule, Beruf und Soziales – ist die Pädagogin Stefanie Ullrich verantwortlich. Zum Kompetenzteam zählen zudem Andrea Rothermel (Verwaltung), Evelyn Astor-Hack (PR) und Hauke Schwiezer (Marketing). An der Spitze des Vereins steht als Vorsitzender Anton Nagl. Internet: Weitere Informationen auf www.anpfiff-ins-leben.de Menschen 49 Menschen des Monats 쮿 Prof. Britta Bergemann wurde US-Tochter Daimler Trucks North America übernommen. Sein Nachfolger ist der bisherige Finanzchef der Fabrik, Yaris Puersuen. vom Senat der Fachhochschule Ludwigshafen zur neuen Präsidentin gewählt. Sie ist Nachfolgerin von Wolfgang Anders. 쮿 Dr. Lothar Meinzer (55) ist neuer Geschäftsführer der EnergieEffizienzAgentur Rhein-Neckar. Er folgt auf Albrecht Göhring (59), der zur BASF zurückkehrt. 쮿 Kirsten Korte ist neue Leiterin des Convention Bureau Metropolregion Rhein-Neckar (MRN). Sie folgt auf Nadja Di Noi, die diese Funktion seit Anfang August 2008 inne hatte. 쮿 Heiko Bolte ist neuer Key-Account-Manager beim Heidelberger Internet-Bezahldienst Heidelpay. Der 37-Jährige hat die Leitung des Büros Nord in Bremen übernommen . 쮿 Diplom-Ökonom Reinhard Adler (64), Geschäftsführer der Johannes-Anstalten Mosbach, geht zum 1. Februar 2010 in den Ruhestand. An die Spitze der diakonischen Einrichtung tritt danach ein zweiköpfiger Vorstand. 쮿 Dr. Dr. Peter Bettermann, persönlich haftender Gesellschafter und Sprecher der Unternehmensleitung der Weinheimer Freudenberg GmbH & Co. KG, ist zum Nachfolger des ausgeschiedenen Alexander von Witzleben in den Aufsichtsrat der Takkt AG gewählt worden. 쮿 Jürgen Pavel ist neuer Geschäftsführer der Ludwigshafener Kaufhof-Filiale in der Bismarckstraße. Pavel folgt auf Jörg Kanabei, der die Filialleitung erst im Dezember vergangenen Jahres angetreten hatte. 쮿 Wolfgang Jürriens ist neuer Bürgermeister von Helmstadt-Bargen (Rhein-Neckar-Kreis). Er erhielt 68 Prozent der Wahlstimmen. 쮿 Lutz Gericke übernimmt die Leitung der Dresdner Bank-Filiale in Bensheim. 쮿 Fritz Schneider (56), Geschäftsführer der Stadtwerke Frankenthal, ist zum Senior-Geschäftsführer des Sami Sokkar spricht in Schwetzingen Der Motivationstrainer Sami Sokkar (Mitte) hat in Schwetzingens „Alter Wollfabrik“ zum Thema „Erfolgsfaktor Mensch – Kundenbegeisterung durch Mitarbeiterbegeisterung“ gesprochen. Der Einladung der Sparkasse Heidelberg und der Schwetzinger Zeitung (SZ) waren 200 Menschen gefolgt. Mit im Bild (von links): SZ-Chefredakteur Jürgen Gruler, Sebastian Lochbühler (Sparkasse), der Schwetzinger Bürgermeister Dirk Elkenmann und Steffen Förster (Sparkasse). Bild: SZ neuen Energie-Dienstleisters Pfalzenergie GmbH mit Sitz in Kaiserslautern berufen worden. 쮿 Das in Kandel (Südpfalz) ansässige Familienunternehmen DBK David + Baader GmbH wird seit Mitte März von Norbert Reiling geleitet. Der 47-Jährige löst Dr. Michael Caspers ab. 쮿 Henning Kagermann hat seinen Abschied als SAP-Vorstandssprecher in der Walldorfer Astoria-Halle gefeiert. Kagermann stand 27 Jahre in Diensten des Softwarekonzerns. 쮿 Sven-Patrick Marx (32) wird neuer Leiter des Amtes für Stadtentwicklung in Weinheim. Er ist Nachfolger von Henning Keune. 쮿 Die Hauptversammlung der HeidelbergerCement AG hat ihren Aufsichtsrat neu gewählt. Als Vertreter der Anteilseigner wurden Fritz-Jürgen Heckmann, Gerhard Hirth, Max Dietrich Kley, Ludwig Merckle, Tobias Merckle und Eduard Schleicher bestellt. Der neu be- stellte Aufsichtsrat hat den bisherigen Vorsitzenden des Aufsichtsrats, Fritz-Jürgen Heckmann, in seinem Amt bestätigt. 쮿 Ralf Jourdan (41) tritt ab Juli in die Geschäftsführung der Germersheimer Nolte moebel-industrie Holding GmbH & Co. KGaA ein. Der 41Jährige soll mittelfristig Nachfolger von Hans-Peter Baer werden, der in den vergangenen 20 Jahren die Unternehmensgruppe als Geschäftsführer geführt hat. 쮿 Dr. Jürgen M. Schneider (62) hat sein Amt als Finanzvorstand der Bilfinger Berger AG an Joachim Müller (49) übergeben. 쮿 Andreas Moch (42) ist seit Mai Standortleiter des Mercedes-Benz Global Logistics Centers (GLC) in Germersheim. Sein Vorgänger Frank Roth (59) ist nach 35 Jahren im Konzern in den Ruhestand gegangen. 쮿 Martin Daum (49), Chef des Daimler-Lkw-Werks im südpfälzischen Wörth, hat die Leitung der 쮿 Eggert Voscherau (65) ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender der BASF SE. Er folgt Prof. Dr. Jürgen Strube (69), der das Amt 2003 übernommen hatte und nicht mehr zur Wiederwahl stand. Zu stellvertretenden Vorsitzenden wählte der Aufsichtsrat Michael Diekmann und Robert Oswald. Die Hauptversammlung hat darüber hinaus folgende Vertreter der Anteilseigner zu Aufsichtsratsmitgliedern gewählt: François N. Diederich (Zürich), Michael Diekmann (München), Franz Fehrenbach (Stuttgart), Stephen K. Green (London) und Max Dietrich Kley (Heidelberg). 쮿 Margret Suckale (52), zurzeit Mitglied des Vorstands der DB Mobility Logistics AG, übernimmt am 1. Juli die Leitung der BASF-Zentraleinheit „Global Human Resources Executive Management and Development“ . 쮿 Dr. Hans Kast (59), seit 2000 President und CEO der BASF Plant Science mit Sitz in Limburgerhof, tritt zum 30. Juni 2009 in den Ruhestand. Seine Nachfolge übernimmt Dr. Peter Eckes (45). 쮿 Dr. Karl-Heinz Czychon, Vorstand des Großkraftwerks Mannheim (GKM), führt weitere drei Jahre den Verein Deutscher Ingenieure (VDI) in der Region. 쮿 Armin Frick und Klaus Sommer sind aus dem Aufsichtsrat der VR Bank Südpfalz ausgeschieden. Von der Vertreterversammlung wieder gewählt wurden Reinhart Bossert, Roland Henigin, Walter Kercher und Dieter Burger. 6/2009 • 5. Juni 2009 econo Econo on Tour Bilder: ColorDruck 50 Auf der „Media Solutions“ der Leimener ColorDruck in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena führte Hausherr und TSG-Geschäftsführer Jochen Rotthaus (Bild links oben) durch das Stadion. ColorDruck-Mitinhaber Winfried Rothermel (Bild oben rechts, mit Mikrofon) stellte bei der Begrüßung der 500 Gäste, unter ihnen SAP-Mitgründer Dietmar Hopp (Bild links unten, Mitte) und Box-Weltmeister Wladimir Klitschko (Bild rechts unten) auch das TSG-Maskottchen vor. Auf der angeschlossenen Hausmesse präsentierten sich neben ColorDruck auch viele Partner der Druckerei. Im Bild unten, Mitte: Die ColorDruck-Geschäftsführer Joachim Beigel und Lars Schmidt (2. u. 3. v. l.) am ColorDruck-Stand mit den Kunden Fabian Schrader von Ogilvy (links) und Andreas Petry von der Performers GmbH. Zu den prominenten Gästen zählten auch IHK-Präsident Gerhard Vogel und Regina Pfriem, Geschäftsführerin des Vereins Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar (Bild oben rechts). Marktplatz für Kontakte Die „Media Solutions 2009“ der ColorDruck Leimen ist nicht nur eine Kundenveranstaltung. Das Event mit über 500 Gästen war einmal mehr Treffpunkt der Metropolregion Z ur diesjährigen Kundenveranstaltung „Media Solutions“ hatte ColorDruck Leimen in die Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim geladen. Mitinhaber Winfried Rothermel sowie die ColorDruck-Geschäftsführer Lars Schmidt und Joachim Beigel informierten die rund 500 Gäste über Entwicklungen der Medientechnologie. In der Businesslounge des Stadions präsentierten sich außerdem Partner der Leimener Druckerei. Bernhard Klumpp, Geschäftsführer von Econo Rhein-Neckar, überbrachte als Medienpartner die besten Wünsche für den Veranstalter und seine Kunden. Der ehemalige SAP-Vorstand Claus E. Heinrich ging in einer kurzen Ansprache auf die Innovationskraft der Metropolregion Rhein-Neckar ein. Anschließend sprach der econo 6/2009 • 5. Juni 2009 Vertriebsvorstand der Heidelberger Druckmaschinen AG, Dr. Jürgen Rautert, über die aktuelle Lage der Druckindustrie und seines Unternehmens. Trotz Kurzarbeit gab sich Rautert zuversichtlich: „Morgen sind wir dem Ende der Krise wieder einen Tag näher.“ Das Heidelberger Unternehmen ist Lieferant vieler ColorDruck-Maschinen, aber auch Kunde für Druckerzeugnisse. Ein weiterer Kunde der Leimener Druckerei sorgte für Star-Glamour: BoxWeltmeister Wladimir Klitschko erläuterte im Gespräch mit Winfried Rothermel, weshalb er bei Drucksachen auf die Leimener setze. Die „Media Solutions“ versteht sich jedoch nicht nur als Hausmesse, sondern möchte auch Netzwerkveranstaltung für Menschen in der Region sein. Mit Gästen wie dem SAP-Mit- gründer Dietmar Hopp, IHK-Präsident Dr. Gerhard Vogel, Regina Pfriem vom Verein Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar, dem Vorsitzenden des Marketingclubs Rhein- Neckar, Hans-Joachim Adler, und vielen anderen Unternehmern und Geschäftsführern entsprach die Media Solutions 2009 diesem Anspruch. Red NEUE RUBRIK „ECONO ON TOUR“ Econo Rhein-Neckar erscheint nunmehr in der 14. Ausgabe. Dabei kommt es immer häufiger vor, dass das Wirtschaftsmagazin für die Metropolregion Rhein-Neckar als Medienpartner an der Ausrichtung von Vorträgen, Messen, Tagungen oder Kongressen beteiligt ist. Wir präsentieren ab sofort unter der Rubrik „Econo on Tour“ solche Veranstaltungen und Events. Den Auftakt machen die Hausmesse der Leimener Druckerei ColorDruck, die „Media Solutions 2009“, die Verleihung des Preises „Anzeige des Jahres“ der Tageszeitung „Mannheimer Morgen“ und die Frühjahrstagung der deutschen Marketingclubs, die im Mai im m:con-Kongresszentrum Rosengarten in Mannheim stattfand. Red Econo on Tour Marketingclubs in Mannheim 51 Impressum Rhein-Neckar Ausgabe – 06 / 09 2. Jahrgang 05.06.2009 4,90 t 09006 Hopps „Anpfiff ins Leben“ Zur Frühjahrstagung fanden sich Vertreter der deutschen Marketingclubs in Starke Jugend Mittelstands-Software Wie Firmen ERP-Systeme nutzen Dr. Hans-Peter Bach Ein Gespräch mit dem neuen IHK-Präsidenten der Quadratestadt ein. Höhepunkt war die Vergabe des Wissenschaftspreises D ie Frühjahrstagung der Marketingclubs in Deutschland fand in diesem Jahr in Mannheim statt. 150 Vertreter von rund 50 Marketingclubs waren am 8. Mai der Einladung des Präsidenten des Marketingclubs Rhein-Neckar, Hans-Joachim Adler, gefolgt. Auftakt der Veranstaltung war ein Spaziergang vom Rosengarten zur Kunsthalle. Es folgte ein Vortrag des Mannheimer Marketing-Professors Christian Homburg über „Die brennenden Themen des Marketing“. Anschließend wurde in der Kunsthalle der Wissenschaftspreis des Deutschen Marketing-Verbands an Dr. Matthias Vieth (Bild, Mitte) verliehen. Gewürdigt wurde seine Dissertation „Geld-zurück-Garantien: Eine empirische Wirkungsanalyse aus Konsumentensicht“. Die Lauda- econo Rhein-Neckar GmbH Geschäftsführer: Bernhard Klumpp, Kim Lars Erdmann Dudenstraße 12-26 68167 Mannheim Registergericht Mannheim HRB 704 188 www.econo-rn.de [email protected] Tel. 0621/392-2862 · Fax 0621/392-2890 Redaktionsleitung: Stefan Wagner (V.i.S.d.P.) impuls Verlags GmbH Dudenstraße 12-26 68167 Mannheim Tel. 0621/392-2807 · Fax 0621/392-2810 tio hielt der Vize-Präsident des Deutschen Marketing-Verbandes Prof. Dr. Franz-Rudolf Esch (Bild, links). Ebenfalls im Bild: Bernd M. Michael, der Präsident des Deutschen Marketing-Verbands. Nach einem gemeinsamen Spaziergang zurück zum Rosengarten ging es in den festlichen Abschnitt des Abends über. Die Vorzüge Mannheims und der Metropolregion Rhein-Neckar, die Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz in seiner Rede anklingen ließ, erklärte Christian „Chako“ Habekost den Gästen abschließend noch einmal auf seine Art. Red ANZEIGE DES JAHRES Großmarkt hat die Nase vor Redaktion: Matthias Schmitt, Kristian Klooß, Sabine Skibowski Autoren dieser Ausgabe: Martin Bernhard, Viktoria Jerke, Heike Link, Petra Nicolic, Nicole Pollakowsky, Christiane Schollmaier, Cordula Schuhmann Bilder: Michael Bode, Ellen Klose, Manfred Rinderspacher, Philipp Rothe Titelseite: Xmedias (Gestaltung), Ellen Klose (Bild) Anzeigen: Bernhard Klumpp (Anzeigenleitung) Tel. 0621/392-2862 · Fax 0621/392-2890 Peter Schwalbach Tel. 0621/392-2867 · Fax 0621/392-2890 [email protected] Jeannine Feuerabend Tel. 0621/392-2868 · Fax 0621/392-2890 [email protected] Petra Herold Tel. 0621/392-2865 · Fax 0621/392-2890 [email protected] Vertrieb: Katrin Schepuck Tel. 0621/392-2862 · Fax 0621/392-2890 [email protected] Leserservice Tel. 0621/392-2800 · Fax 0621/392-1400 [email protected] Gestaltung/Technische Produktion: impuls Verlags GmbH, Mannheim Gold für Thomas Sprengel vom Großmarkt aus den Händen von „MM“-Anzeigenleiter Gerhard Haeberle (linkes Bild, l.) und „MM“-Geschäftsführer Dr. Björn Jansen (r.). Rechts: Lauter Sieger nach der Preisverleihung. Bilder: Blüthner Die Anzeigengala des „Mannheimer Morgen“ (MM) hat sich als Schaufenster der regionalen Werbebranche etabliert. Zum neunten Mal begrüßte „MM“-Anzeigenleiter Gerhard Haeberle im Mannheimer EvoBus-Center zahlreiche Gäste aus der regionalen Wirtschaft, Kultur und Politik . Als uneingeschränkter Wahlsieger konnte sich an diesem Abend der Großmarkt Mannheim fühlen – die „MM“-Leser hatten ein Großmarkt-Motiv zur „Anzeige des Jahres 2008“ gekürt. 14 Prozent der „MM“-Leser hatten sich für das Motiv der Werbeagentur WOB ausgesprochen. Ein Kohlkopfmann mit Karottennase wirbt dabei für einen Besuch auf dem Wochenmarkt – auch im Winter. Knapp geschlagen landete die MVV mit ihrer Familienanzeige, für die sich 13,6 Prozent der Leser ausgesprochen hatten, auf Platz zwei. Bronze sicherte sich mit 12,4 Prozent das Mannheimer Stadtmarketing mit seinem Dankesgruß an die TSG Hoffenheim, die im Carl-Benz-Stadion den Grundstein für die Herbstmeisterschaft gelegt hatte. Druck: ColorDruck Leimen Gutenbergstr. 4 69181 Leimen www.colordruck.de Erhältlich im ausgewählten Zeitschriftenhandel oder ganz bequem telefonisch anfordern unter 0621/392-2800 6/2009 • 5. Juni 2009 econo 52 Events Der Erlanger Chemie-Professor Rudi van Eldik war die „Lichtgestalt“ auf der Feier zum 25-jährigen Firmenjubiläum der Mannheimer Firma Tyczka Industriegase GmbH. Mit pyrotechnischen Effekten unterhielt er die rund 300 Gäste, die das Unternehmen zu dem selbst organisierten Event geladen hatte. Bild: Tyczka Knaller zum Jubiläum Das Firmenjubiläum der Tyczka Industrie-Gase GmbH haben die eigenen Mitarbeiter organisiert. Dank gründlicher Vorbereitung, guter Kontakte und glücklicher Zufälle stieg im Mai eine gelungene Party. Econo hat den Machern über die Schultern geschaut D ichter Nebel wallt über den Boden und wabert kalt an Zehen und Knöcheln, unwillkürlich zieht man die Füße an. Aus hohen Behältern quellen weiße Schwaden – flüssiger Stickstoff, in dem momentan eine Banane und ein Gummiball auf minus 197 Grad „vorgekühlt“ werden. Doch dem Bällchen ist es offenbar zu kalt. Es verformt sich und zerspringt in tausend Stücke wie ein bemaltes Osterei. „Macht nichts“, sagt Ariane und lacht, denn es war nur die Generalprobe. Sie hat noch econo 6/2009 • 5. Juni 2009 einen Ball in petto, der nun seinen großen Auftritt bekommt, wenn die Doktorandin mit ihren vier Kollegen und Chef-Magier Rudi van Eldik gleich ihre chemische Zauberei mit Gasen präsentieren. Die Truppe um den Erlanger Chemie-Professor, auch bekannt als „Magic Rudi“, ist mit ihrer Zaubervorlesung an diesem Freitag Anfang Mai der Top Act bei der „Geburtstagsfeier“ der Tyczka Industrie-Gase GmbH (TIG). Zusammen mit knapp dreihundert Kunden und Partnern feiert das Unternehmen sein 25-jäh- riges Bestehen, gleichzeitig wird das neue Abfüllwerk und Logistikzentrum in Lampertheim eingeweiht. Zu diesem Anlass eine kurzweilige und passende Showeinlage zu finden, war für das Organisationsteam eine Herausforderung. Doch der Zufall half: Den Anstoß gab ein Auftritt von Magic Rudi bei Stern TV, bei dem der gebürtige Niederländer seine zauberhaften, chemischen Reaktionen zum Besten gab. Was könnte besser zu einem Hersteller von Industriegasen passen? Den Kontakt – von Landsmann zu Landsmann – knüpfte der niederländische Geschäftsführer der TIG, Peter Ottenbros. Und der Zauberprofessor folgte seiner Einladung. Zufälle wie dieser, gute Kontakte und Tipps aus der Belegschaft spielten bei der Planung des TIG-Festes eine wichtige Rolle. Denn statt eine Event-Agentur zu beauftragen, entschied sich das Mannheimer Unternehmen, die Feier in Eigenregie zu stemmen. „Wir hatten ein Komplettangebot eingeholt“, sagt Angelika Lunow, bei TIG eigentlich zu- ständig für die Werbung. „Aber das hätte den Kostenrahmen bei weitem gesprengt.“ Das Management für dieses erste große Kundenevent der Firmengeschichte wurde daher ihr und fünf weiteren Kollegen übertragen. Parallel zum Tagesgeschäft nahm das Organisationsteam im Spätsommer 2008 seine Arbeit auf – genau zum richtigen Zeitpunkt, wie Lunow und ihre Kollegin Nadine Saupert finden. Und trotzdem: Am Dienstag, 72 Stunden vor dem großen Moment, hängen die beiden ziemlich in den Seilen. „Hätten wir eine Agentur genommen, würden wir jetzt vielleicht nicht so alt aussehen“, scherzt die Chef-Organisatorin matt – und ist im nächsten Moment doch wieder ganz bei der Sache: „Wir brauchen noch ein Banner als Hintergrund für das Pressefoto! Daran haben wir noch nicht gedacht.“ Eigentlich ist drei Tage vor dem Fest alles in die Wege geleitet, und trotzdem fallen den beiden Frauen noch allerlei Details ein, die bedacht werden müssen. Zu kämpfen haben sie vor allem mit kurzfristigen Absagen. „Viele haben erst zugesagt und kommen jetzt leider doch nicht“, sagt Nadine Saupert. Für sie bedeutet das vor allem: gebuchte Hotelzimmer müssen wieder storniert werden. Auch die Abendveranstaltung im Mannheimer Bootshaus könnte nach aktuellem Anmeldungsstand für etwas weniger Personen ausgelegt werden. Doch hier ist nichts mehr zu machen. Gebucht ist gebucht. Spiel mit dem Feuer beim Gas-Anbieter Beim Gedanken an den Freitag sind es vor allem die VIPs, die Lunow und Saupert am Herzen liegen. Hier muss alles stimmen. Und auch bei der Show-Einlage sollte nichts schief gehen – allein schon aus sicherheitstechnischen Gründen. Schließlich hantieren Magic Rudi und seine Zauberlehrlinge mit offenem Feuer, und das mitten auf dem Gelände eines Abfüllwerks für Gase. Denn die Feier findet an dem neuen Standort in Lampertheim statt. Einen anderen Gedanken wischt Angelika Lunow einfach beiseite: den an schlechtes Wetter. „Es regnet nicht!“, beschließt sie am Dienstag왘왘 mittag. Veranstaltungen. Events. Kongresse. Feiern. Messen Sie uns. LUFTIGE GESCHÄFTE Die Tyczka Industrie-Gase GmbH (TIG) mit Sitz in Mannheim hat sich auf die Herstellung, die Abfüllung und den Vertrieb von technischen und medizinischen Gasen sowie Spezialgasen und Kältemitteln spezialisiert. Mit rund 100 Mitarbeitern und 250 Partnern beliefert die TIG vor allem Großverbraucher in der südlichen Hälfte Deutschlands, rüstet sie mit Tankanlagen aus und beliefert sie mit speziellen Tankfahrzeugen. Das Unternehmen verfügt auch über drei große Abfüllwerke. Das Firmenjubiläum im Mai war auch eine silberne Hochzeit: Das Joint Venture TIG ist zu jeweils 50 Prozent Tochtergesellschaft des Gasproduzenten Air Products und des FlüssiggasHerstellers Tyczka Energie. 0 62 21-728 738-0 Im Klingenbühl 1, Halle 11· 69123 Heidelberg www.fours.de !"!#$%&'($) Am Freitagmorgen prasseln Regentropfen an die Fensterscheiben in der Metropolregion. Ist das der Zeitpunkt, um über den Kauf von mehr als dreihundert Schirmen mit Tyczka-Aufdruck nachzudenken? Nein! Denn es regnet ja nicht, wenn die TIG feiert. Und tatsächlich haben sich die Schauer bis zum Vormittag verzogen. Dafür bläst jetzt ein kräftiger Wind durch das Lampertheimer Gewerbegebiet, wo in der Chemiestraße das neue Werk steht. Blaue und grüne Ballons weisen den Weg auf den weitläufigen Hof. Auf Paletten angeordnet stehen hier hunderte von Gasflaschen, rote, blaue, graue, schwarze, gefüllt mit Helium, Sauerstoff und LaserSauerstoff. Auch in der Abfüllhalle stehen die Behälter mit den wertvollen Gasen entlang der Wände aufgereiht. Ursprünglich sollte der Festakt hier drinnen stattfinden. Doch beim Gedanken an die feurige Zaubershow sprach der Sicherheitsbeauftragte des Werks ein Machtwort. Zu gefährlich! Nicht ohne Grund sind auf dem Lageplan, den alle Gäste beim Empfang in die Hand bekommen, Sicherheitshinweise aufgelistet und mit drei roten Ausrufezeichen versehen. So wurde der offizielle Veranstaltungsteil in ein Zelt verlegt. 왘왘 Die Vorbereitung für das Buffet begann nachts In der Abfüllhalle arrangiert Angelika Haas mit ihren Mitarbeiterinnen das Buffet. Von allen Anwesenden hält die Chefin des Viernheimer Partyservices Haas wahrscheinlich den Frühaufsteher-Rekord: Seit zwei Uhr ist sie wach, um vier Uhr haben die Vorbereitungen für die kalten Platten begonnen. Für Angelika Haas ist das Routine, die TIG ist heute nicht ihr einziger Kunde. Drei bis fünf Firmenevents versorgen die Südhessen im Schnitt täglich mit Snacks und Häppchen. Für den Auftrag in Lampertheim können sich die Caterer bei Armin Muth bedanken. Der IT-Leiter der TIG kannte den Viernheimer Anbieter und empfahl ihn ans Organisationsteam weiter. Muth selbst steht im Getränkewagen und schenkt gut gelaunt Bier und Apfelschorle aus. Der EDV-Experte hat die Organisation der Getränke für die Firmenfeier übernommen. Aber woher weiß man, was und wieviel dreihundert Leute trin- Die Gäste des Tyczka-Firmenjubiläums lauschten den Vorträgen und Darbietungen im Zelt. Zur Stärkung ging es anschließend in die Firmenräume, wo auf die 300 Teilnehmer der Geburtstagsfeier ein Buffet wartete. Bild: Tyczka ken wollen? „Jahrelange Vereinserfahrung“, sagt der Fußballer und lacht. „Man entwickelt ein Gespür dafür!“ Während sich im Freien immer mehr Gäste unter die TIG-Mitarbeiter in ihren hellblauen Hemden mi- schen, treffen im Zelt Tobias Eppler und Max Burger die letzten Vorbereitungen an Mischpult und Beamer. Die beiden Inhaber der Mannheimer Firma EMV sind zuständig für die Veranstaltungstechnik. Auch sie verdanken ihr Engagement einer im Boot und eng ins Veranstaltungskonzept eingebunden. Das Firmenjubiläum heute würden die beiden als mittelgroße Veranstaltung einstufen. Diese Einordnung hängt bei der Veranstaltungstechnik weniger von der Zahl der geladenen Gäste ab als davon, wie viele „Baustellen“ es gibt. Sprich: Entscheidend ist, wie viele Programmpunkte an wie vielen verschiedenen Orten stattfinden. Im Falle der TIG ist der Rahmen überschaubar: „Arbeitsplatz“ der Veranstaltungstechniker ist das Festzelt. Diese „Location“ kommt Eppler gelegen: „Es gibt wenig Stahl, der den Schall wieder zurück wirft. Das sorgt für einen ziemlich naturbelassenen Sound“, sagt der Tontechniker. Doch er freut sich etwas zu früh. Feiern im BAROCKSCHLOSS MANNHEIM Das Mannheimer Barockschloss bringt Sie zum Schwärmen: Unter Kurfürst Carl Philipp entstand nach der Residenzverlegung von Heidelberg nach Mannheim von 1720 an eines der größten europäischen Schlösser im Zeitalter des Absolutismus. Feiern auch Sie in den historischen Räumen – ob Festveranstaltungen, Konzerte, Vorträge, Stehempfänge oder Tagungen- im Gartensaal und im Rittersaal besteht die Möglichkeit Veranstaltungen für bis zu 500 Personen durchzuführen. Schloss Mannheim Bismarckstraße, Schloss Mittelbau, 68161 Mannheim Telefon: (0621) 292 2890 ∙ [email protected] www.schloesser-und-gaerten.de Pfadfinder-Romantik bis Windstärke 8 Bild: Fotolia glücklichen Fügung: Just als es daran ging, für die Feier Fachleute für Licht und Ton zu engagieren, flatterte bei der TIG ein Flyer ins Haus, in dem die Firma EMV ihr veranstaltungstechnisches Können anbot. Seitdem sind Eppler und Burger mit Als gegen 13.45 Uhr der offizielle Teil der Feierlichkeiten beginnt und Geschäftsführer Ottenbros seine Gäste ins Zelt bittet, hat der Wind weiter aufgefrischt. Die Seitenwände flattern und sorgen neben einem gehörigen Lärmpegel auch für eine gewisse Pfadfinder-Romantik. „Damit haben wir nicht gerechnet“, sagt Burger. „Aber da steckt man nicht drin.“ Und auch Chef-Organisatorin Lunow nimmt es gelassen: „Der Zeltbauer hat mir versichert, dass das Zelt bis Windstärke 8 stabil ist.“ Was ihr mehr Sorgen bereitet, ist der Zeitplan. Schon jetzt ist der Ablauf um eine Viertelstunde verschoben und die Rednerliste ist mit sieben Beiträgen sehr lang: Der Landrat und ein Vertreter der Hessen-Agentur haben sich angekündigt. Und auch der der Lampertheimer Bürgermeister sowie die obersten Vertreter der beiden Muttergesellschaften des Joint Ventures wollen einige Sätze an die TIG-Belegschaft richten. 왘왘 PARTYSERVICE KINDERMANN Bei uns gibt es das passende Paket! Wir bieten Ihnen einen Rundum-sorglos-Service für Ihre Veranstaltung 56 Events Die Gäste des Tyczka-Firmenjubiläums lauschten den Vorträgen und Darbietungen im Zelt. Zur Stärkung ging es anschließend in die Firmenräume des Anbieters von Industriegasen. Dort wartete auf die 300 Teilnehmer der Geburtstagsfeier ein Buffet. Bilder: Tyczka 왘왘 Jedem der Redner hat Lunow sechs Minuten zugeteilt. Doch das kümmert die Herren wenig. 14.30 Uhr: Die Ansprachen sollten eigentlich seit einer Viertelstunde beendet sein. Angelika Lunow nippt an ihrem Sekt, ändern kann sie jetzt ohnehin nichts. Um Viertel vor drei sind alle Reden gehalten und das Zelt leert sich während der Umbaupause. Partymusik übertönt jetzt das Flattern der Zeltplanen und kündigt die Attraktion des Mittags an: Rudis Zaubervorlesung. Mit der Show will der Lehrstuhlinhaber für anorganische und analytische Chemie das Interesse für sein Fach wecken. In den vergangenen Jahren hat sich seine Vorstellung zum Publikumsmagneten entwickelt. In fünf öffentlichen Veranstaltungen jeweils zu Semesterbeginn präsentieren Rudi van Eldik und die Mitarbeiter seines Lehrstuhls ihrem Publikum die „schöne Chemie“. Vor allem die aufwändige Bühnentechnik schlägt dabei zu Buche. Auftritte bei Messen oder bei Industrieunternehmen wie heute bei der TIG helfen den Chemikern bei der Refinanzierung. Für das Firmenjubiläum in Lampertheim sind die Erlanger Wissenschaftler zwar nur mit einer kleinen Crew von sechs Leuten angereist, dafür mit einem speziell ausgearbeiteten Programm: Bei allen Vorführungen der gut einstündigen Show spielt Gas eine entscheidende Rolle. So schlägt Magic Rudi mit einer in Stickstoff gekühlten Ba- nane Nägel in einen Balken. Sein Mitarbeiter Peter füllt Ballons mit Knallgas und lässt sie explodieren, und auch der gefrostete Ball kommt zum Einsatz und zersplittert dieses Mal kontrolliert. Doch der Funke der Begeisterung will zunächst nicht so recht aufs Publikum überspringen. Erst als beim großen Finale in einer Kettenreaktion ein Reigen von bunten Luftballons platzt, johlen die Zuschauer. Das Firmenevent als Teambuilding Zu diesem Zeitpunkt sieht man auch Angelika Lunow endlich entspannt lachend im Publikum sitzen. Ihre Mission ist erfüllt – zumindest größtenteils. Was jetzt noch kommt – freie Umschau in der Produktausstellung und später die Abendveranstaltung – wird im Vergleich zum bis hierhin geleisteten Kraftakt wohl eher ein Spaziergang. An die Nachbereitung der Veranstaltung vom Schreibtisch aus denkt heute noch niemand – und offenbar auch nicht mehr an den Stress und die Aufregung, den der Tag im Vorfeld mit sich gebracht hat. Im Gegenteil: Die Männer und Frauen in den hellblauen Hemden mit dem TIG-Logo wirken wie eine eingeschworene Mannschaft, die im Teamwork eine gute Leistung erbracht hat – und ganz offensichtlich auch noch Spaß dabei hatte. Nicole Pollakwosky WIR ENTLEDIGEN SIE ALL IHRER KULINARISCHEN SORGEN! Zu jedem Anlass... zu jeder Zeit... an jedem Ort... wir organisieren für Sie Ihr Fest! Eine Hochzeit im Mannheimer Schloss oder in der Haldmühle... Der Geburtstag bei Ihnen zu Hause... eine Firmenfeier im Landesmuseum... Gerne kümmern wir uns um die reibungslose und professionelle Durchführung, damit Sie mehr Zeit für Ihre Gäste haben. Wir freuen uns auf Sie! Delikatessenkontor Speyerer Strasse 63 68199 Mannheim Telefon: 0621-126710 Telefax: 0621-12671-20 Email: [email protected] www.delikatessenkontor.de Events richtig planen Ein Firmenfest will organisiert sein, egal ob für 30 oder 300 Gäste. Ein Leitfaden 1. Definieren Sie das Ziel Ihres Events Entscheiden Sie erstens, was Sie mit dem Event erreichen wollen. Was ist der Anlass Ihrer Veranstaltung? Soll zum Beispiel den Mitarbeitern etwas Gutes getan werden, wollen Sie Ihre Bekanntheit erhöhen oder Ihr Image verbessern? Wollen Sie Produkte vorstellen und Kunden akquirieren, ein Jubiläum feiern oder eine Gala veranstalten? -. / 0. 1)22 34. . / .. 56. / 57.( 2. Definieren Sie die Art des Events Wie groß soll die Veranstaltung sein, wie viele Gäste erwarten Sie? Wie lang soll die Veranstaltung dauern: einen Nachmittag, einen Tag oder ein ganzes Wochenende? Wird die Veranstaltung wiederholt oder findet sie einmalig statt? Sollten Sie weitere gleichartige Events planen, ist es wichtig, die Zielerreichung nach den einzelnen Veranstaltungen zu messen. 3. Entwickeln Sie ein Motto, einen Aufhänger, eine Idee Erfinden Sie eine außergewöhnliche und für die Zielgruppe reizvolle Idee. Das Motto legen sie dem Event zugrunde. An dieser Idee orientieren Sie sich zum Beispiel bei der Auswahl von Künstlern oder Caterern. 4. Teilen Sie Aufgaben zu Überlegen Sie genau, was wann und von wem zu tun ist. Wer kümmert sich um die Location, wer um das Catering, wer um die Technik, wer um die Akteure, wer übernimmt die Vermarktung der Veranstaltung? Überlegen Sie dabei auch, ob und welche Partner Sie mit ins Boot nehmen und ob es sich rechnet, eine Eventagentur zu beauftragen. Erstellen Sie eine Liste dieser potenziellen Partner. 5. Legen Sie das Budget fest Ermitteln Sie, mit welchen Kosten die Veranstaltung verbunden ist. Unterscheiden Sie dabei zwischen Fixkosten einerseits, von der Teilnehmerzahl abhängigen Kosten andererseits. Prüfen Sie, ob Kosten und Nutzen der Veranstaltung im richtigen Verhältnis zueinander stehen. Lassen Sie haftungsrechtliche und steuerrechtliche Fragen nicht außen vor. 6. Legen Sie einen Zeitplan fest Skizzieren Sie den Projektverlauf. Welche Aufgaben müssen in welcher Reihenfolge erledigt werden? 7. Die Vorbereitung Führen Sie parallel die verschiedenen Arbeitspakete aus dem Projektplan durch. Koordinieren Sie Zulieferer, Helfer und mögliche Partner. Wichtig ist, dass Sie Wert auf Details legen. Beispielsweise sollte die Gästeliste komplett und korrekt sein. .+266. 8 / -),.7)9 :(( 5. +)2 8. Die Durchführung Planen Sie auf der Veranstaltung genügend Zeit für Gespräche mit Kunden, Partnern und wichtigen Gästen ein. Die Veranstaltung sollte für die Gäste einwandfrei verlaufen, also von der Anreise, über Einlass, Begrüßung bis hin zum Kennenlernen und den Höhepunkten. 9. Die Nachbereitung Nach der Veranstaltung sollten Sie das Event auswerten, vor allem dann, wenn Sie künftig weitere Events planen. Grundsätzlich gilt: Betreuen Sie Ihre Partner vor, während und nach der Veranstaltung. Red ;) / ). ! """## ! "#$% &' ! "#$%# ()*+), 58 Events Techniker von media2 bei der Arbeit: Das Unternehmen hat sich auf die Ton- und Bild-Übertragung von Großveranstaltungen spezialisiert. Bild: media2 Helfer im Hintergrund Keine Hauptversammlung, kein Firmenjubiläum, keine Kundenveranstaltung kommt heute ohne Bild-, Ton- und Lichttechnik aus. Gefragt sind Planung und Kompetenz C hristina Berger ist eine Frau, die Vorstandsvorsitzenden auf Hauptversammlungen die Schweißperlen auf die Stirn treibt. Das erreicht sie jedoch nicht mit bohrenden Fragen zu den Geschäftszahlen oder Angriffen auf die Höhe der Bezüge. Ihr Mittel dazu heißt HDTV, das steht für High Definition Television. Christina Bergers Unternehmen media2 ist auf vielen Hauptversammlungen für die Bild- econo 6/2009 • 5. Juni 2009 übertragung verantwortlich. Und immer dann, wenn sie die hochauflösenden Kameras einsetzt, sind auch auf einem kleinen Monitor im Foyer Details noch gut zu erkennen – ganz zu schweigen von den Großleinwänden, die heute zur Standardausstattung solcher Veranstaltungen gehören. „Wenn unsere Kunden HDTV-Übertragungssysteme buchen, weisen wir daher darauf hin, dass höhere Ansprüche an Make-up und Lichttechnik gelten“, sagt Berger. Die 50-Jährige hat media2 im Jahr 2001 in Speyer gemeinsam mit einem Geschäftspartner gegründet. Mittlerweile hat sie im pfälzischen Hassloch einen Firmensitz gebaut. Das Unternehmen hat sich auf die Konzeption der Bild- und Tontechnik für Veranstaltungen spezialisiert und setzt die Pläne mit eigener Mannschaft und Technik um. Der Umzug in die Pfalz war notwendig geworden, um die Ausrüstung sicher lagern zu können. „Unser Material ist empfindlich. Es muss trocken und warm und weitgehend staubfrei gelagert werden“, sagt sie bei einem Rundgang durch die 900 Quadratmeter große Halle. In der stehen Regale von 2,5 bis 6 Metern Höhe. Dort liegen Kameras, Projektoren, Monitore, Leinwände, Vertei- ler, Kabel und Steuerungs-Pulte. Alleine die Länge aller VGA-Kabel zur analogen Bildübertragung ergäben aneinandergelegt fast zehn Kilometer, dazu kommen 85 Plasmabildschirme im 4x3-Format. „Von denen hatten wir mal 114. Aber die Lebensdauer ist sehr unterschiedlich“, sagt Berger. Das Material tourt gemeinsam mit den 18 media2-Mitarbeitern durch Europa. Die Kunden sind fast ausschließlich Unternehmen, typische Veranstaltungen sind – neben den erwähnten Hauptversammlungen – Messen, Kongresse sowie Kunden- und Mitarbeiter-Events. Für die bundesweite Vertriebstagung eines Finanzdienstleisters haben die Haßlocher eine 42 Meter breite und 8 Meter hohe Projektionsfläche in einer Messehalle aufgebaut. „Zwölf HD-Projektoren haben die Bilder an die Wand geworfen“, sagt die Geschäftsführerin. Media2 hat sich bewusst auf die Bildübertragung spezialisiert. „Beim Licht haben wir nur eine Grundausstattung“, sagt Berger. Daran solle sich nichts ändern: „Wir bleiben in unserer Nische, da sich auf der gesamten Bandbreite zu viele Anbieter tummeln.“ Wer kontrolliert den Zeitund Budgetplan? Noch stärker spezialisiert hat sich OpenMinded. Das Unternehmen aus Hirschberg an der Bergstraße vergleicht seine Dienstleistung mit der Bauleitung auf einer Baustelle: „Wir kümmern uns in der Planungsphase und vor Ort darum, dass jeder Dienstleister seine Arbeit ordentlich ausführt und dass die Arbeitssicherheit gewährleistet ist“, sagt Christian Roth, Geschäftsführer der OpenMinded Gesellschaft für Produktionsmanagement. Das Unternehmen unterstützt seine Kunden schon bei der Auswahl der passenden Dienstleister durch Ausschreibungen und dem Prüfen der Angebote. In der Ausführung ist OpenMinded für die Einhaltung des Zeitund Budgetplans verantwortlich. Als Spezialgebiet bezeichnet Roth die Planung der Infrastruktur für die Energieversorgung und die Erstellung von Sicherheitskonzepten. Nur hierfür hat das Unternehmen auch eigene Technik wie Messgeräte für elektrischen Strom oder Schallemissionen. Denn bei den von OpenMinded betreuten Veranstaltungen kann es laut werden. Gastroverleih.de Ihr Partner für Gastronomie Verleih für Großküche und Event, für Party und Firmenfest in der Rhein-Neckar-Region und der Pfalz. Die 180-Tonnen-Bühne schwamm im Wasser So betreuten die Hirschberger im Jahr 2007 ein A-ha-Konzert bei einer Schiffstaufe der Colorline-Reederei. Die Herausforderung an diesem Auftrag war die 1250 Quadratmeter große Bühne. Sie schwamm im Kieler Hafenbecken und musste Aufbauten von 180 Tonnen Gewicht tragen. Hinzu kam das Sicherheitskonzept für die 160 000 Besucher. Solche Live-Events sind das wichtigste Geschäft des Fünf-MannUnternehmens, das einen Produktionsleiter, eine Event-Managerin, einen Meister der Veranstaltungstechnik und zwei Licht- und Tontechniker beschäftigt. Darüber hinaus arbeitet OpenMinded mit freien Mitarbeitern und Saisonkräften zusammen. „Bei unseren Live-Projekten ist ein Stab von 15 bis 30 weiteren Fachkräften eine gängige Größenordnung“, sagt Roth, der zunehmend Messen und Großunternehmen als Kunden akquiriert. Mehr als 60 Mitarbeiter musste Epicto kürzlich für einen Großauftrag in der SAP-Arena mobilisieren. Das, wie OpenMinded, in Hirschberg ansässige Unternehmen stand vor der Aufgabe, „das größte Klassenzimmer der Welt“ technisch so auszustatten, dass 10 000 Schüler und Lehrer dem Vortrag „Fit Kids für morgen“ von Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer auch noch in der letzten Reihe folgen konnten. Der Arzt versuchte auf unterhaltsame Weise, ein Bewusstsein für einen gesunden Lebensstil zu wecken. „Im Mittelpunkt der Show stand der Dialog zwischen Professor Grönemeyer und Nanolino, der Hauptfigur aus ,Der kleine Medicus’“, sagt EpictoGeschäftsführer Michael Schenk. Veranschaulicht wurden die Inhalte durch Bilder und Filmeinspielungen, zum Beispiel eine virtuelle Reise in den Körper von Nanolino. Hinzu kamen Musikeinspielungen und 왘왘 Tanzeinlagen. Königsberger Str. 19 67245 Lambsheim Telefon 06233 - 35 93 10 Geländefahrschule & Off Road Promotion www.gelaendefahrschule.de ► Offroad-Parcours ► Offroad-Events ► Offroad-Touren ► Ausbildung ► Teamentwicklung Entdecken Sie mit uns die Off Road-Welt und erleben Sie mit unseren Trainings und Seminaren die faszinierende Welt abseits der Straße. Nehmen Sie teil an einer unserer faszinierenden Erlebnis-Touren. Für Firmenkunden bieten wir neben idealen Offroad Promotion-Instrumenten auch aufregende EventIdeen und anspruchsvolle Team-Trainings an. Volker J. Müller Heilbronner Straße 21 · 74889 Sinsheim Fon: +49.7261.9788.88 email: [email protected] 60 Events In diesem Angebot sieht Schenk die besondere Stärke seines 2006 gegründeten Unternehmens: „Unsere Schwerpunkte sind Video- und Präsentationstechnik und die Steuerung von Multimediasystemen.“ Dazu zählt die Kamera- und Regietechnik für Live-Produktionen und die Übertragung auf Multimediasysteme, bei Bedarf auch die spätere Fertigstellung im Schnittstudio. 왘왘 „Public Events“, wie die Veranstaltung in der SAP-Arena, sind ein Geschäftsfeld Epictos. „Special Events“ wie Konzerte, Tourneen ein zweites. „Corporate Events“ wie Hauptversammlungen, Messen, Firmenjubiläen und Produktshows das dritte. Bei Epicto geht die Konzeption und Realisierung Hand in Hand. Die zwölf festen Mitarbeiter können dafür auf ein Lager mit eigener Veranstaltungstechnik zurückgreifen. Die Projektoren, Monitore, Kameras, Lautsprecher, Lichtsysteme oder Mischpulte verleiht Epicto auch an Dritte. Aufgrund der unterschiedlichen Kunden und Veranstaltungsarten sieht sich Schenk in der Rezession gut gerüstet. „Unser Rezept gegen die Krise heißt: ein guter Kundenmix, ein starkes Netzwerk, gut ausgebildetes Personal und der Einsatz modernster Technik.“ Aus dem DJ wurde ein GmbH-Gründer Auf stolze Wachstumsraten von 20 bis 30 Prozent jährlich blickt nach eigenen Angaben auch die Mannheimer EMV Medienveranstaltungstechnik GmbH zurück. „Für 2009 gilt das logischerweise nicht“, sagt Max Burger. Er hat im November 2008 die GmbH gemeinsam mit Tobias Eppler gegründet. Die Anfänge reichen jedoch bis 1998 zurück. Damals arbeitete Eppler neben seinem Mathematik-, Geschichtsund Französisch-Studium im Ton- und Lichtverleih für Veranstaltungen. Dabei lernte er seinen heutigen Kompagnon kennen, der sich damals als DJ sein Taschengeld verdiente. Burger hat außerdem an der Pop-Akademie in Mannheim Musik-Business studiert. Seit seinem Abschluss 2003 arbeitet er hauptberuflich in diesem Metier. Das im Studium erworbene Wissen über das Musikgeschäft kann er bei der EMV gut einsetzen. Das Unternehmen bietet neben der Konzeption auch die technische Umsetzung von Events an. Auf ein spezielles Gewerk in der Veranstaltungstechnik haben sich die beiden Gründer nicht spezialisiert. Auf 450 Quadratmetern lagert die eigene Technik. „Von allem das Wichtigste. Bei Bedarf mieten wir zu“, sagt Burger. Im Lager steht auch eine Dolmetscheranlage. Die acht Kabinen sind mit einem Pult ausgestattet, der über einen Höreingang und einen Infrarotsender verfügt. Letzterer übermittelt die Übersetzung drahtlos an die Teilnehmer, die je nach Zielsprache vorher ein entsprechendes Infrarot-Empfangsgerät ausgewählt haben. Als Zielgruppe hat EMV Großunternehmen im Blick. So hat die Agentur für den Automobilbauer Daimler Abendveranstaltungen für die Deutsche Tourenwagenmeisterschaft und die Formel 1 ausgestattet. Für Roche haben die Mannheimer Veranstaltungen zur Systemeinführung des neuen Blutzuckermessgeräts mit Ton-, Licht- und Bildtechnik in Szene gesetzt. Aktiv werben und akquirieren Eppler und Burger in einem Umkreis von hundert Kilometern um Mannheim. Kunden darüber hinaus seien durch Empfehlung auf EMV gestoßen. Ihren Part als technische Dienstleister sehen sie gerade darin, die Technik nicht in den Vordergrund zu stellen. Max Burger sagt dazu: „Technik ist notwendig. Bewusst wahrnehmen sollte man sie aber nicht.“ Matthias Schmitt Anzeige Der Vielseiter Visitenkarte Die Hirschberger Agentur DeMi Promotion organisiert Die DeMi Promotion Veranstaltungs GmbH & Co. KG wurde 1996 von Dennis Gissel und Michael Roth gegründet. Das Hirschberger Unternehmen organisiert Firmenjubiläen, Roadshows, Messeveranstaltungen, Kongresse, Konzerte und sogenannte Incentives (Kundenveranstaltungen). Dafür leistet DeMi Promotion Beratung, Konzeption, Projektmanagement, Organisation, Umsetzung und Betreuung, Kommunikationsstrategien, Locationsuche, Personalservice, Catering, Ausstattung sowie Künstlervermittlung. Veranstaltungen – vom Konzert bis zur Produktpräsentation Kontakt DeMi Promotion Veranstaltungs GmbH & Co. KG Hauptstraße 9 69493 Hirschberg/Leutershausen Telefon: 0 62 01/3 92 93 90 Fax: 0 62 01/39 29 39 29 [email protected] www.demi-promotion.de V om Trend der Dienstleistungen profitiert in Hirschberg auch die 1996 von Dennis Gissel und Michael Roth gegründete Eventagentur. Die DeMi Promotion Veranstaltungs GmbH & Co. KG ist ein Unternehmen, das sich auf die Organisation und Durchführung von Firmenveranstaltungen und Unternehmens-Incentives (Kundenveranstaltungen) spezialisiert hat. Den Begriff der „Vielseitigkeitsbranche“ kreierten die Eigentümer im Laufe der Zeit selbst, denn genau dieser Ausdruck beschreibt das Arbeitsumfeld der Agentur am besten. „Ständig wechselnde Anforderungsprofile und Kundenwünsche erfordern ein Höchstmaß an Flexibilität und Kreativität des gesamten Teams“, sagt Dennis Gissel. Konzeptionen von der Stange oder sich wiederholende Veranstaltungsinhalte und Abläufe wollen die Macher von DeMi Promotion ihren Kunden nicht bieten. „Eine Firmenveranstaltung gehört zu den wirkungsvollsten Aktionen bei der Wahrnehmung eines Unternehmens in der Öffentlichkeit und sollte daher in jedem Fall ein klares Alleinstellungsmerkmal aufweisen“, lautet die DeMiUnternehmensphilosophie. Beauftragt wurde die Hirschberger Agentur unter anderem mit der Planung und Durchführung des 100-jährigen Firmenjubiläums des Bauunternehmens Sax+Klee in Mannheim. Auf der Re- Für Honda richtete DeMi Promotion das Formel 1 VIP Village ein. Bild: DeMi ferenzliste finden sich weiterhin namhafte Unternehmen wie Pepperl + Fuchs, Fuchs Petrolub, Panasonic, Samsung, ThyssenKrupp AG und viele andere mehr. Ebenso verfügt DeMi Promotions über gute Kontakte zu Künstleragenturen. So engagierten die Hirschberger für eine Schiffstaufe der Reederei ColorLine in Kiel die Musikgruppe A-HA. Wirtschaft Wissenschaft Lebensqualität kste s r ä t nss chland o i t uts ova Inn on De i Reg Leben in Bewegung Wir sind Europäische Metropolregion: Ein Grund stolz zu sein. Die Region Rhein-Neckar ist Europäische Metropolregion! Was Sie davon haben? Erstklassige Bildungs- und Berufschancen. Hohe Lebensqualität, die ihresgleichen sucht in Deutschland. Und vor allem: hervorragende Zukunftsaussichten. Denn als Metropolregion haben wir entscheidende Vorteile bei allen Standortentscheidungen. Wir gehören damit zum Kreis der Top-Regionen in Europa. Und darauf können auch Sie mit Recht stolz sein! www.metropolregion-rhein-neckar.com Anzeige Unternehmen Die Unternehmensgruppe Neu besteht aus zwei Firmen. Die Einzelfirma NeuWerbung – Dietmar Neu wurde 1968 gegründet. Sie ist im Besitz aller Immobilien und Werbeträger und schließt die Verträge mit kommunalen Partnern. Die NeuWerbung GmbH ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen, das sich ausschließlich mit dem Vertrieb und dem regionalen wie auch bundesweiten Verkauf von Außenwerbung beschäftigt. Die NeuWerbung GmbH ist seit 1990 auch in den neuen Bundesländern mit einer Filiale im sächsischen Glauchau vertreten. Seit dem 1. Januar 2005 ist die NeuWerbung GmbH als Gründungsmitglied eines von zwölf Gesellschafterunternehmen der Plakatunion Außenwerbe-Marketing GmbH & Co. KG mit Sitz in Hagen (Westfalen). Dietmar Neu (Mitte) hat 1968 die NeuWerbung gegründet. Bei der Leitung des Unternehmens stehen ihm seine Prokuristen Klaus Schäfer (links) und Holger Leonhardt (rechts) zur Seite. Bild: Thomas Neu Die Plakativen Werbeträger Die Firma NeuWerbung bewirtschaftet derzeit in Eigenregie rund 2600 Werbeträger in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Thüringen, die Plakatunion knapp 30 000 Werbeträger national. Bundesweit können über die eigene Abteilung Media-Service alle Stellflächen deutschlandweit inklusive Plakatsäulen, Ambient Media gebucht werden. Mitarbeiter Insgesamt beschäftigt das Unternehmen NeuWerbung mit seiner Filiale in Glauchau 17 Mitarbeiter. 35 Subunternehmen sind mit den Plakatklebearbeiten beauftragt. Kontakt NeuWerbung GmbH Waldgartenstraße 21 68642 Bürstadt Telefon 06206/9820-20 Telefax 06206/9820-22 E-Mail: [email protected] Internet: www.neuwerbung.de Die Bürstädter NeuWerbung schneidert großflächige Werbekampagnen nach Maß W er mit seinem Auto über die B38 nach Mannheim fährt, kann die großformatige Plakatwand in der Heppenheimer Straße kaum übersehen. Doch bleibt die Werbeaussage beim Betrachter auch im Gedächtnis hängen? Die Antwort fällt eindeutig positiv aus. Von den Verkehrsteilnehmern und Passanten, die pro Stunde an dieser speziellen Plakatfläche vorbei eilen, können sich im Nachhinein durchschnittlich 127 an die Botschaft konkret erinnern. Unterbewusst prägt sich die Aussage je nach Motiv bei noch mehr Betrachtern ein. Bis ins Detail sind die 170 000 Plakat-Großflächen in Deutschland untersucht und bewertet worden. Maße und Ausrichtung jedes einzelnen Werbeträgers sind ebenso be- kannt wie die durch das FraunhoferInstitut erfasste Passantenfrequenz in Orten über 50 000 Einwohnern. Mit einem Mausklick kann Dietmar Neu, Geschäftsführender Gesellschafter der NeuWerbung GmbH mit Sitz im südhessischen Bürstadt, die Daten für jeden einzelnen Werbeträger auf dem Rechner abrufen. Mit diesen Zahlen und jeder Menge Know-how ist es ihm und seinen Mitarbeitern möglich, Außenwerbekampagnen exakt auf die Bedürfnisse von Unternehmen und ihre Zielgruppen abzustimmen. Die Zuständigkeit dafür liegt beim Media-Service der NeuWerbung GmbH. „Wir beraten Interessenten und Kunden fundiert, qualifiziert und umfassend“, erklärt der Verkaufsleiter und Prokurist Holger Le- onhardt. Insgesamt vier Berater schneidern Werbeangebote nach Maß. Längst machen nicht nur mehr überregional agierende Unternehmen und Handelsketten auf Plakatwänden auf ihre Produkte und Dienstleistungen aufmerksam. Seit der Erfindung des Digitaldrucks lohnt auch für Mittelständler und sogar für kleine Einzelhändler oder Handwerksbetriebe der großformatige Auftritt. „Wir erleben gerade eine Renaissance des klassischen Plakats“, weiß Dietmar Neu, der das Geschäft seit 1968 als ein regionaler Pionier der Branche betreibt. Die moderne Drucktechnik erlaubt die kostengünstige Herstellung der großformatigen Plakate in Kleinstauflage oder gar als Einzel- Anzeige Bilder: NeuWerbung exemplar. Nur noch rund 100 Euro netto betragen nach Angaben von Holger Leonhardt die Herstellungskosten für ein fast zehn Quadratmeter großes Plakat. Hinzu kommen je nach Bedarf die Ausgaben für einen Grafiker. Je nach Örtlichkeit und Qualität der Stellfläche kostet es dann zwischen 100 und maximal 250 Euro, die Werbebotschaft für einen Zeitraum von zehn bis elf Tagen zu veröffentlichen. Dass man für Premiumstandorte an stark frequentierten Straßenkreuzungen oder in großen Einkaufszentren etwas mehr ausgeben muss als für Flächen in weniger belebten Straßen, versteht sich von selbst. Welche Buchungen für die individuellen Bedürfnisse geeignet sind, erfahren Interessenten im direkten Beratungsgespräch mit den Media-Service-Mitarbeitern. Diese können unter anderem auf das fundierte Datenmaterial der Arbeitsgemeinschaft Mediaanalyse zurückgreifen. Für die ausgezeichnete Studie „ma 2007 Plakat“ wurden die Daten etablierter Untersuchungen zu Verkehrsaufkommen und Standort-Bewertung mit neuen Erhebungen der Mobilität der Menschen verknüpft. So kann die Reichweite von Plakatkampagnen exakt berechnet werden. Gerne verweist Dietmar Neu zudem auf die neuesten Erhebungen des intermedialen Vergleichs. „Hier schneidet die Plakatwerbung äußerst gut ab“, sagt der Werbefachmann. Gerade die immer mobiler werdende junge Generation sei durch die großflächigen Botschaften im Straßenraum gut zu erreichen. Ein Indiz für den hohen Werbefaktor der Plakatflächen ist außerdem ein Experiment, das die südhessische NeuWerbung bei den ver- gangenen Landtagswahlen in Hessen gestartet hatte. Das Unternehmen stellte zwei neuen Landtagskandidaten Werbeflächen im Kreis Bergstraße in großem Umfang zur Verfügung. „Beide haben prompt das Direktmandat gewonnen“, be- man nach Angaben des Verkaufsleiters Holger Leonhardt der stärkste Anbieter ist. Allein in Mannheim bewirtschaftet NeuWerbung alle Großflächen im kommunalen Bereich. Mit rund 650 Flächen finden sich über 30 Prozent der insgesamt Mit 4000 Mark stieg Dietmar Neu 1968 ins Plakatgeschäft ein richtet der Unternehmer. Einen Anteil des politischen Erfolgs schreibt er der großformatigen Reklame zu. Auch abseits von Wahlen ist die NeuWerbung dem Kreis Bergstraße als Sitz und Keimzelle des Unternehmens verbunden. Dietmar Neu beziffert den Marktanteil seines Unternehmens im Kreisgebiet auf 43 Prozent. Einen besonderen Stellenwert misst das Unternehmen daneben der Metropolregion bei, in der 2600 Werbeträger des Unternehmens in der Rhein-Neckar-Region. Gerade in der hiesigen Region soll nach Meinung des weiteren Prokuristen Klaus Schäfer die Marktstellung des Unternehmens ausgebaut werden. Schäfer ist seit mehr als 25 Jahren für die Expansion der Werbeträger sowie die gesamte Logistik, für die Plakatierungsqualität und das Erscheinungsbild der Werbeträ- WIE FUNKTIONIERT GUTE WERBUNG? Der Luftballon ist kurz vor dem Zerplatzen. Nur noch ein bis zwei Puster von der jungen Frau mit den lustigen, bunten Blüten auf den Augen, dann wird es laut. „PlakatWerbung – die richtig knallt“ lautet dazu die prägnante Botschaft. Die Blüten stilisieren das Unternehmenslogo. Mit der neuen Kampagne in eigener Sache demonstriert NeuWerbung, wie man es schafft, dass Reklame ins Auge fällt. „In der Reduktion liegt der Gewinn“, erläutert Unternehmenschef Dietmar Neu, wie Plakatwerbung funktioniert. Gerne geben die Fachleute unerfahrenen Kunden und Interessenten Tipps, wenn es um die Motiv-Gestaltung geht. „Wenn der Unternehmensname noch unbekannt ist, muss er dominieren“, nennt Media-Service-Leiter Holger Leonhardt ein Beispiel. Bei der Überschrift sollte man sich auf fünf bis sechs Worte beschränken. Ansonsten kann die Botschaft im Vorbeifahren nicht aufgenommen werden. Wenn das Plakat jedoch bewusst erfasst wird, verankere sich der Werbekontakt im Hinterkopf. ger und damit letztendlich für die Kundenzufriedenheit zuständig. Allein auf die eigenen Werbeflächen lässt sich heute nicht mehr bauen. Als „aktive Zukunftssicherung“ bezeichnet Dietmar Neu deshalb die Gründung der Plakatunion im Jahr 2005. Zusammen mit elf weiteren mittelständischen Unternehmen wurde nach eigenen Angaben das drittgrößte deutsche Außenwerbungsunternehmen bei Großflächen (22 800 Stellen) und das zweitgrößte bei Plakatsäulen (6100 Stellen) geschaffen. Der Zusammenschluss ermöglicht gezielte nationale und regionale Vertriebs- und Verkaufsaktivitäten. Insgesamt erwirtschaftet die Plakatunion nach Aussage von Dietmar Neu einen jährlichen Umsatz von 37 Millionen Euro. Davon hatte der Bürstädter Unternehmensgründer 1968 nur träumen können, als er mit 4000 Mark in der Tasche ins Plakatgeschäft einstieg. Frisch von der Werbefachschule Essen kommend erkannte er, dass in der näheren Umgebung seiner Heimatstadt der Werbeträger Großfläche völlig unterrepräsentiert war. „Trotz eines Einstiegs mit viel Elan ging mir kurze Zeit später das Geld aus“, erinnert sich Neu. Von der Bank hatte er damals keine Hilfe zu erwarten. „Da konnte man sich nicht vorstellen, dass man damit Geld verdienen kann, Papier auf Holztafeln zu kleben“, sagt er. So musste ein Freund mit einem Überbrückungsdarlehen einspringen. Heute schmunzelt Dietmar Neu über die Begebenheit. Immerhin gehört das Geldinstitut von damals mittlerweile zu seinen Kunden und lässt eifrig plakatieren. Altersvorsorge Bild: Fotolia 64 Vorsicht Falle! Pensionszusagen von geschäftsführenden Gesellschaftern sind häufig unzureichend gesichert. Econo zeigt, wie Sie Ihre Altersvorsorge krisensicher auf die Beine stellen Z ahlungsunfähigkeit des eigenen Unternehmens, Verlust des Privatvermögens, keine Altersvorsorge, Abrutschen in die Altersarmut. Der Albtraum vieler Selbstständiger kann zur bitteren Realität werden. Denn die Zahlen sind alarmierend. Nach einer Studie des Beratungsunternehmens Rauser Towers Perrin (RTP) sind die Pensionszusagen der Dax-Unternehmen nur zu rund zwei Dritteln gedeckt. Doch auch kleine und mittlere Unternehmen sind von dieser Problematik betroffen. „Im Prinzip sind bei geschäftsführenden Gesellschaftern die meisten Pensionszusagen ein Problem“, sagt Fachbuchautor Ralf Henn von der SFBA AG in Glienicke bei Berlin. Während Ange- econo 6/2009 • 5. Juni 2009 stellte sich um ihre Betriebsrenten wenig Gedanken machen müssen, weil diese durch den Pensionssicherungsverein abgesichert sind, drohen geschäftsführende Gesellschafter bei Insolvenz ihres Betriebs leer auszugehen. Bernhard Egenberger von der Mannheimer Steuerberatungskanzlei Egenberger und Fuchs weiß das aus eigener Anschauung. „Pensionszusagen können die Existenz von Betrieben gefährden. Vor einigen Monaten musste ich bei zwei Unternehmen Feuerwehr spielen. Die standen kurz vor der Insolvenz.“ Nach der Erfahrung des Steuerberaters schrecken aus diesem Grund vor allem jüngere Unternehmer inzwischen davor zurück, ihre Alters- vorsorge über Direktzusagen abzusichern. „Junge Leute entscheiden sich meist für eine Pensions- oder Unterstützungskasse. Diese Form der Altersvorsorge ist zwar steuerlich nicht so attraktiv, aber die Bilanz wird so durch Deckungszusagen nicht belastet.“ Auf der Suche nach den Schuldigen an der Misere muss man in die Grundzüge der komplexen Materie der betrieblichen Altersvorsorge eintauchen. Der Gesetzgeber hat fünf verschiedene Varianten, die sogenannten „Durchführungswege“, zugelassen. Geschäftsführende Gesellschafter mittelständischer Betriebe entscheiden sich aus steuerlichen Gründen in der Regel für die Form der Direktzusage. Dabei ver- pflichtet sich ein Unternehmen, dem Geschäftsführer ab einem gewissen Alter einen bestimmten Betrag als Pension auszuzahlen. Die Firma muss deshalb in der Bilanz Rückstellungen für diese Verbindlichkeiten bilden. Der Gesetzgeber macht keine Vorschriften, ob und in welcher Form Kapital angesammelt wird: ob als Sparvermögen, mit Immobilien oder mit anderen Vermögensgegenständen. „Die Unternehmen müssen sich darüber im Klaren sein, dass sie die Direktzusagen eines Tages aus ihrer laufenden Geschäftstätigkeit heraus bedienen müssen“, sagt Klaus Stiefermann, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersvorsorge e.V. in Heidelberg. Altersvorsorge Was für das Unternehmen Opel gilt, das Milliarden an Pensionsverpflichtungen in der Bilanz stehen hat und auch aus diesem Grund nur schwer einen Käufer findet, gilt in kleinerem Maßstab auch für Mittelständler. „Hohe Betriebsrenten schmälern den Wert der Unternehmensanteile beim Verkauf“, sagt Stiefermann. Wer also den Verkaufserlös des eigenen Unternehmens in seine Altersvorsorge einkalkuliert hat, sollte ein vitales Interesse daran haben, dass Pensionszusagen ausreichend abgesichert sind. Versicherungsgesellschaften versprechen einfache Lösungen für dieses Problem. Sie bieten an, über Lebensversicherungen Pensionszusagen rückzudecken. Dabei zahlt das Unternehmen monatlich einen festen Beitrag in eine Lebensversicherung ein. Mit der Ablaufleistung der Versicherung soll später die Pension finanziert werden. Der Wermutstropfen dabei: Schon heute ist absehbar, dass das angesparte Kapital dafür nicht ausreichen wird. „Das stellt ein echtes Problem dar: Vermittler haben oft die einst opulenten Gewinnbeteiligungen voll in die Ablaufleistung eingerechnet“, sagt Dr. Andreas Jurk von der Düsseldorfer Pensionsberatung Longial. Während die Vermittler bis in die 90er Jahre hinein in ihren Berechnungen von Renditen in Höhe von sechs bis sieben Prozent ausgingen, liegt der garantierte Höchstrechnungszins von Lebensversicherungen derzeit bei 2,25 Prozent. Die tatsächlich erzielte Rendite beträgt derzeit durchschnittlich 4,3 Prozent. Legt man aber den Renditeberechnungen den niedrigen Garantiezins zugrunde, ergeben sich hohe Monatsbeiträge, wenn man die gewünschte Ablaufleistung erreichen will. Vor diesen hohen Beiträgen schrecken viele Unternehmen jedoch zurück. Vor diesem Problem standen die drei geschäftsführenden Gesellschafter eines Berliner Unternehmens, alle drei zwischen 50 und 55 Jahre alt. Jedem von ihnen war eine Pension von rund 3600 Euro versprochen. Die Ablaufleistung der zur Rückdeckung abgeschlossenen Lebensversicherung hatte der Vermittler beim Vertragsabschluss mit rund 526 000 Euro kalkuliert. Das Problem: Wegen zurückgegangener Renditen ist mit einer Ablaufleistung von lediglich rund 376 000 Euro zu rechnen. Pro geschäftsführenden Gesellschafter betrug die Differenz zur angestrebten Summe also rund 150 000 Euro. „Doch auch die 526 000 Euro hätten nicht gereicht, um die Pensionen zu zahlen“, sagt Fachbuchautor Ralf Henn, den das Unternehmen um Rat fragte. Denn dieser Betrag wurde auf der Grundlage veralteter Sterbetafeln errechnet und basiert auf dem gesetzlich vorgeschriebenen Rechnungszins von sechs Prozent netto pro Jahr. Zu diesem Zinssatz müsste das Vermögen zu Pensionsbeginn theoretisch angelegt werden, um die Pensionsverpflichtung erfüllen zu können. Die Gutachter der SFBA AG optimierten zunächst den Vertragstext der Pensionszusagen. So wurde eine Insolvenzschutzregelung aufgenommen. Außerdem wurde der Vertrag mit einer Kapitalisierungsoption versehen. Die Geschäftsführer erhalten also bei Erreichen der Altersrente statt einer Monatsrente einen Einmalbetrag ausgezahlt. Damit entfällt für das Unternehmen das Langlebigkeitsrisiko. Außerdem können dadurch die Begünstigten der Pensionszusagen im Falle einer Unternehmensveräußerung abgefunden werden, wodurch es sehr viel leichter fällt, einen Käufer zu finden. Im nächsten Schritt passten die SFBA-Berater die Pensionszusage der wahrscheinlichen Ablaufleistung der Lebensversicherung an. So errechnete sich eine neue Monatsrente von rund 2500 Euro pro Gesellschafter. Doch aufgepasst: Bei der Reduzierung hält das Finanzamt die Hand auf. Da ein Teil der Pensionsverpflichtungen wegfällt, muss auch ein Teil der Rückstellungen in der Bilanz gewinnerhöhend aufgelöst werden. „Dadurch erhöht sich der Gewinn, und das führt zu höheren Steuerzahlungen“, warnt Ralf Henn. Deshalb eignen sich Krisen- jahre eher für eine solche Umstellung. In einem Jahr, in dem das Unternehmen einen ausreichend hohen Verlust erwirtschaftet beziehungsweise einen Verlustvortrag aus den Jahren zuvor in der Bilanz ausweist, lässt sich die Pensionszusage möglicherweise steuerneutral reduzieren. Nach der Anpassung ihrer Pensionszusage müssen die drei geschäftsführenden Gesellschafter jetzt zwar mit niedrigeren Altersbezügen rechnen. „Doch was spricht dagegen, die Lücke zu reduzieren, indem man zusätzlich spart, sobald das Unternehmen wieder mehr Geld übrig hat?“ Henn empfiehlt hier steuerbegünstigte Anlageformen wie Aktien, Immobilien oder Schiffsbeteiligungen. Um das Risiko zu streuen, sollte man allerdings langfristig orientierte Anlagen wählen und auf Fonds setzen statt auf Einzelobjekte. „Lebensversicherungen sind sehr unflexibel“ Die Firma Longial berichtet von einem anderen Fall eines Unternehmens, das bislang darauf verzichtet hat, das Kapital zur Rückdeckung von Pensionszusagen systematisch anzulegen. Als sich die Fusion mit einem anderen Unternehmen abzeichnete, fürchteten die Mitarbeiter um das für ihre Altersvorsorge angesparte Kapital. In Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat entschied die Geschäftsführung, die bisherigen Anlageformen aufzulösen und das Geld in eine zweckgebundene Rückdeckungsversicherung einzuzahlen. „Entscheidend ist, dass dieses Vermögen in bedarfsgerechten Anlagen investiert und vor unerwünschten Begehrlichkeiten ge- IHKS FORDERN GLEICHSTELLUNG Einzelunternehmer und Inhaber von Personengesellschaften (KG und oHG) können nach geltendem Steuerrecht Altersrückstellungen nicht als Betriebsausgaben geltend machen. „Wir fordern schon seit langem, dass diese Unternehmer den Kapitalgesellschaften gleichgestellt werden“, sagt Mathias Grimm, Bereichsleiter Steuern bei der IHK Rhein-Neckar. Oft arbeiteten Einzelunternehmer bis ins Rentenalter vor sich hin und stellen dann fest, dass sie nicht genügend für ihre Altersvorsorge auf die Seite gelegt haben. „Könnten Einzelunternehmer und Personengesellschaften ihre Altersrückstellungen betrieblich absetzen, würden die meisten mehr für die Rente ansparen.“ 65 schützt ist“, sagt Dr. Andreas Jurk von Longial. Sabine Wilcke, Vorstand der SFBA AG, hält dagegen nichts von Kapitallebensversicherungen zur Rückdeckung von Direktzusagen. „Eine Lebensversicherung ist eine sehr unflexible Anlageform mit hohen internen Kosten. Ihr Wertzuwachs muss in der Bilanz aktiviert und damit jährlich versteuert werden.“ Diese jährliche Aktivierung mache damit auch Fondspolicen uninteressant. Je nach Anlagehorizont und Risikofreude seien Aktien, Tagesgeldkonten und breit gestreute Kapitalanlagen, die im Betriebsvermögen hohe Nettorenditen erzielen, gut geeignet. Wer Immobilien in seiner Bilanz stehen hat, kann diese auch verwenden, um Pensionszusagen abzusichern. Allerdings sollten sie nicht für den Geschäftsbetrieb verwendet werden. Solche Immobilien kann man zum Beispiel an eine Treuhandgesellschaft übertragen, CTA (Contractual Trust Arrangement) genannt. Juristisch gesehen wird die CTA neuer Eigentümer dieser Vermögensgegenstände. Andererseits verpflichtet sich diese Gesellschaft in einem Treuhandvertrag dazu, die Immobilien allein dafür zu verwenden, die Pensionszusagen abzusichern. Der wirtschaftliche Nutzen liegt also nach wie vor bei dem Unternehmen, das die Pensionsverpflichtungen zugesagt hat. Ebenso wie Immobilien lassen sich auch andere Vermögensgegenstände an eine CTA übertragen, zum Beispiel Versicherungsverträge. Natürlich sind nur Unternehmen in der Lage, Pensionszusagen voll abzusichern, die auch über das nötige Kapital verfügen. Klaus Stiefermann rät kapitalschwachen Unternehmen, zumindest die Risiken der Berufsunfähigkeit und Hinterbliebenenversorgung für ihre Gesellschafter-Geschäftsführer abzusichern. „Das sind reine Risikopolicen. Die bekommt man recht günstig. Doch auch an Rentenzahlungen wegen Berufsunfähigkeit oder für Hinterbliebene kann ein Unternehmen zugrunde gehen.“ Einzelunternehmer und Inhaber von Personengesellschaften wie KG und oHG sind übrigens nicht von dieser Problematik betroffen. Denn diese dürfen nach geltendem Steuerrecht Altersrückstellungen nicht als Betriebsausgaben geltend machen (siehe Kasten). Martin Bernhard 6/2009 • 5. Juni 2009 econo 66 Preise & Wettbewerbe Hessen sucht Spitzenfirmen Für den Wettbewerb „Hessen-Champions 2009“ können sich Unternehmen noch bis Ende Juni bewerben. Gesucht sind „Weltmarktführer“ und „Jobmotoren“ Z gen“ für technische oder organisatorische Neuerungen vergeben. Die Gewinner werden von einer Jury gewählt, die aus Vertretern der Wirtschaft, Politik und Medien zusammengesetzt ist. Die Preisträger werden auf dem Hessischen Unternehmertag am 27. Oktober 2009 vor mehr als Tausend geladenen Gästen geehrt. Ein Jahr lang werden die Gewinner darüber hinaus in zahlreichen Publikationen der Landesregierung, der VhU und der Medienpartner präsent sein. Die „Hessen-Champions“ sollen so weitere Kontakte zu Journalisten, Spitzenorganen und Fördereinrichtungen der hessischen Wirtschaft knüpfen können. KrK www.hessen-champions.de Zum neunten Mal kürt das Land Hessen die „Hessen-Champions“. Die Preisverleihung im vergangenen Jahr fand vor mehr als 1100 Gästen statt. BIOTECHNOLOGIE AUSBILDUNGS-ASS INNOVATIONSPREIS GRÜNDERWETTBEWERB Patente Köpfe gesucht Förderpreis der Jungen Neues aus der Pfalz Mit Multimedia durchstarten Hannover. Der Innovationspreis der Bio-Regionen soll patentierten und biotechnischen Ideen eine Plattform geben. Prämiert werden patentierte Anmeldungen und erteilte Erfindungen aus den Lebenswissenschaften mit hohem Transfer- und Innovationspotential. Die Kommerzialisierung darf aber noch nicht gesichert ist. Bewertet werden die Erfindungen nach folgenden Kriterien: der Neuheit der Idee, bereits vorhandenen Kooperationen sowie dem Reifegrad und der Umsetzung der Idee. Zielgruppen sind Patentinhaber aus universitären oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Anmeldeschluss ist der 30. Juni. Die Preisverleihung findet am 6. Oktober auf der Biotechnica statt. KrK Mannheim. Die Junge Deutsche Wirtschaft, der freie Zusammenschluss von Wirtschaftsjunioren Deutschland und Junioren des Handwerks, verleiht vorbildlichen Ausbildungsbetrieben und -initiativen das mit insgesamt 15 000 Euro dotierte „Ausbildungs-Ass“. Damit will die Vereinigung einen Beitrag zur Schaffung zukunftssicherer Arbeitsplätze leisten. Ausgezeichnet werden Unternehmen des Handwerks, Unternehmen aus Industrie, Handel oder Dienstleistung. Auswahlkriterien bei der Prämierung sind Anzahl und Qualität der geschaffenen Ausbildungsplätze, die Kreativität der Ausbildungsmethoden, der persönliche Einsatz und die Nachhaltigkeit des Engagements. Einsendeschluss ist 30. Juni. KrK Mainz. Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Einzelunternehmer oder Teams aus Rheinland-Pfalz können sich noch bis zum 22. Juni 2009 beim Innovationspreis Pfälzer Unternehmen bewerben. Ausgezeichnet werden besonders innovative Akteure aus Rheinland-Pfalz als Anerkennung ihrer Leistungen und ihres Einsatzes für Innovationen in der Wirtschaft des Landes. Ausgezeichnet werden Produkte oder Dienstleistungen, die marktreif sind. Die wirtschaftliche Verwertung muss unmittelbar bevorstehen oder kürzlich erfolgt sein. Die vier Wettbewerbskategorien lauten: mittelständische Unternehmen, Handwerk, Kooperation sowie innovative Dienstleistung. KrK Berlin. „Mit Multimedia erfolgreich durchstarten“ heißt das Motto des Gründerwettbewerbs, den der VDI im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWA) ausgeschrieben hat. Prämiert werden Ideenskizzen aus dem gesamten Multimediabereich. Gute Chancen haben Gründungskonzepte, die auf den Einsatz von Multimediatechnologien im industriellen Bereich zur Verbesserung bestehender Produkte zielen. Der Preis richtet sich an Personen, die ein Unternehmen gründen wollen oder gerade gegründet haben. Es werden drei Hauptpreise in Höhe von 25 000 Euro als Startkapital vergeben. Außerdem werden zehn weitere Gewinnprämien in Höhe von 5000 Euro verteilt. Anmeldeschluss ist der 30. Juni. KrK Internet Internet www.bioregion.de econo 6/2009 Internet • 5. Juni 2009 www.ausbildungsass.de Bild: HMWVL um neunten Mal würdigen das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) besondere unternehmerische Erfolge mit der Auszeichnung „Hessen-Champions“. Der Wettbewerb richtet sich zum einen an hessische Firmen, die in ihrer Branche weltweit führend sind. Sie können als „Weltmarktführer“ ausgezeichnet werden. Auf eine Auszeichnung als „Jobmotor“ können hingegen jene hessischen Unternehmen hoffen, die überdurchschnittlich viele neue Arbeitsplätze in Hessen geschaffen haben – und zwar unter Berücksichtigung der Unternehmensgröße. Zusätzlich wird dieses Jahr der Sonderpreis „Neue Produkte und Entwicklun- Internet www.mwvlw.rlp.de Internet www.gruenderwettbewerb.de METROPOLREGION RHEIN-NECKAR Wirtschaft | Wissenschaft | Lebensqualität Wir unterstützen die Verlags-Sonderveröffentlichung im IHK-Magazin Rhein-Neckar und im IHK-Wirtschaftsmagazin Pfalz Auflage über 55.000 Exemplare Ausgabe (Juli / August) erscheint am 30.07.2009 Anzeigenschlusstermin 19.06.2009 Eine exzellente Plattform, um die attraktive Zielgruppe der Unternehmer, Geschäftsführer und leitenden Angestellten für Ihre Produkte und Dienstleistungen zu interessieren. Fordern Sie unser Infopaket an. Oder lassen sich individuell beraten unter Telefon 0 72 21 - 21 19 29 Einfach faxen, ail an anrufen oder E-M pruefer.com medienmarketing@ loses senden und kosten n Infopaket anforder Fix ein Fax an: 0 72 21 - 21 19 30 Ja, ich möchte weitere Informationen erhalten Firma: Ansprechpartner: Telefon: E-Mail: Verlag und Anzeigenverwaltung Prüfer Medienmarketing Endriß & Rosenberger GmbH Lichtentaler Str. 35, 76530 Baden-Baden, www.pruefer.com RHEIN-NECKAR 68 De Jure Moral per Gesetz Die Zahlungsmoral sinkt. Mit dem seit 1. Januar 2009 geltenden Forderungssicherungsgesetz soll Anstand per Gesetz erzwungen werden Bild: privat Der Experte Michael Arneburg ist Rechtsanwalt in der Mannheimer Kanzlei Arneburg Müller. Er ist Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht. S eit diesem Jahr gilt das Gesetz zur Sicherung von Werkunternehmeransprüchen und zur verbesserten Durchsetzung von Forderungen – kurz das Forderungssicherungsgesetz. Es betrifft zwar zahlreiche Unternehmen. Doch hat die Regierung mit dem neuen Gesetz besonders eine Branche im Visier – die Bauwirtschaft. Neuerungen im Bauträgerrecht So gibt es im Bauträgerrecht beachtliche Neuerungen. Der Verbraucherschutz wird zum Beispiel verbessert. Ist ein Haus oder ein vergleichbares Bauwerk nicht vollendet oder mangelhaft errichtet worden, so entstehen dem Käufer in der Regel erhebliche Mehrkosten, insbesondere im Fall der Insolvenz des Bauträgers. Um den Käufer vor solchen Nachteilen wenigstens teilweise zu schützen, muss ihm der Bauträger bei der ersten Abschlagszahlung eine Sicherheit in Höhe von fünf Prozent des Vergütungsanspruches leisten. econo 6/2009 • 5. Juni 2009 Ein Beispiel: Der Käufer eines Reihenhauses soll dem Bauträger 250 000 Euro zahlen. Wie üblich gibt es einen Zahlungsplan nach der Makler- und Bauträgerverordnung, wonach die erste Rate 30 Prozent der Vertragssumme, also 75 000 Euro beträgt. Der Bauträger hat das Wahlrecht, eine Vertragserfüllungsbürgschaft zu stellen. Tut er dies nicht, darf der Käufer 12 500 Euro von der ersten Rate abziehen und als Sicherheit einbehalten. Der Sicherheitseinbehalt in Höhe von fünf Prozent bezieht sich also auf die Gesamtvergütung, und nicht nur auf die erste Rate. Allerdings ist der Sicherungszweck begrenzt: Erfasst sind Ansprüche, die durch das Überschreiten der Bauzeit entstehen, beispielsweise wenn der Käufer in seiner alten Wohnung weiter Miete zahlen muss. Mängelansprüche bis zur Abnahme sind ebenfalls abgesichert, Gewährleistungsansprüche nach der Abnahme hingegen nicht. Nach der Abnahme ist die Bürgschaft vom Erwerber zurückzugeben, es sei denn, der Bauträger hat die bei der Abnahme vorbehaltenen Mängel noch nicht beseitigt. Der Bauträger darf sich über das Sicherungsrecht des Erwerbers nicht hinwegsetzen. Er muss es von sich aus beachten. Verstöße führen dazu, dass er keine Abschlagszahlungen mehr verlangen kann. In diesem Fall kann der Käufer alle Abschlagszahlungen vor vollständiger Fertigstellung verweigern und sogar schon geleistete Zahlungen zurückverlangen – ob es ratsam ist, von diesem Recht Gebrauch zu machen, steht auf einem anderen Blatt. Die gesetzliche Neuregelung gilt übrigens auch für Generalübernehmer-Bauverträge. Im Unterschied zum Bauträgervertrag ist dort der Erwerber bereits Eigentümer des Grundstücks. Auch hier muss also vom Bauunternehmer Sicherheit gestellt werden, auch hier gibt es das Sicherungsbedürfnis des Verbrauchers. Und weil sich das Baugeschehen zunehmend auf Umbauten bezieht, so gibt es die Sicherheit auch hier. Natürlich stöhnen Bauträger und Generalübernehmer über ihre neuen Pflichten. Doch das Gesetz bietet auch Chancen: Die Absicherung des Verbrauchers ist ein treffliches Marketinginstrument. Außerdem dürften sich die Mehrkosten in Grenzen halten. Neuerungen im Bauvertragsrecht Eine interessante Neuerung gibt es auch im Bauvertragsrecht. Waren bisher Mängel bei einem Bauvorhaben zu beklagen, war der Auftraggeber berechtigt, mindestens das Dreifache der voraussichtlichen Mängelbeseitigungskosten von der Vergütung zurückzuhalten. Man nennt dies Druckzuschlag, um den Auftragnehmer zur Mängelbeseitigung anzuhalten. Dieses Zurückbehaltungsrecht hat der Gesetzgeber nun auf das Zweifache der voraussichtlichen Mängelbeseitigungskosten eingedampft. In aller Regel ist dieser Betrag völlig ausreichend. Besondere Fürsorge ließ der Gesetzgeber jenen Handwerksbetrieben angedeihen, die Verträge mit Generalunternehmern und Bauträgern abgeschlossen haben. Diese Handwerker haben ab sofort einen fälligen Vergütungsanspruch gegen ihren Vertragspartner, wenn ■ der Generalunternehmer beziehungsweise Bauträger vom Bauherrn seine Vergütung oder Teile davon erhalten hat, ■ der Bauherr gegenüber dem Generalunternehmer beziehungsweise Bauträger das Werk abgenommen De Jure 69 AKTUELLE URTEILE Urlaubsgeld bei dauernder Arbeitsunfähigkeit Die Ansprüche auf Gewährung und Abgeltung des gesetzlichen Urlaubs erlöschen nicht, wenn der Arbeitnehmer bis zum Ende des Urlaubsjahres oder darüber hinaus erkrankt ist. Ist ein tarifliches Urlaubsgeld mit der Urlaubsvergütung verknüpft, ist dies jedoch erst dann zu zahlen, wenn auch ein Anspruch auf Urlaubsvergütung fällig ist. Dies hat das Bundesarbeitsgericht in einem aktuellen Urteil festgestellt. Geklagt hatte ein von Februar 2005 bis März 2006 erkrankter Arbeitnehmer. Er verlangt von seinem Arbeitgeber die Zahlung des tariflichen Urlaubsgeldes für das Jahr 2005. Das Bundesarbeitsgericht hat die klageabweisenden Entscheidungen der Vorinstanzen bestätigt: Die Firma schuldet dem Kläger keine Urlaubsvergütung, da ihm bisher kein Urlaub gewährt wurde. Ebenso besteht kein Urlaubsabgeltungsanspruch, da das Arbeitsverhältnis nicht beendet ist. (Urteil vom 19. Mai 2009 – 9 AZR 477/07) bauunternehmers ist fällig – auch ohne Abnahme. Bild: Fotolia Änderung der Bauhandwerkersicherung hat oder es als abgenommen gilt oder ■ der Handwerker dem Generalunternehmer beziehungsweise Bauträger erfolglos eine angemessene Frist zur Erteilung einer Auskunft über die vom Bauherrn erteilte Abnahme oder die Leistungen von Zahlungen gesetzt hat. Es ergeben sich fortan interessante Gestaltungsmöglichkeiten, um saumselige Auftraggeber zur Zahlung zu motivieren. Ein Beispiel: Der Rohbauunternehmer eines Bauträgers will wissen, ob die Erwerber bereits die in der Makler- und Bauträgerverordnung festgelegten Raten gezahlt haben, denn er hat Zahlungen ausstehen. Er setzt dem Bauträger eine Auskunftsfrist von sechs Tagen. Am letzten Tag der Frist teilt der Bauträger mit, gewisse Zahlungen seien erfolgt, einige Erwerber hätten jedoch Einbehalte gemacht. Die Lösung: Die Frist von sechs Tagen ist angemessen. Eine befriedigende Auskunft wurde dem Rohbauunternehmer nicht gegeben. Eine unzureichende Auskunft ist einer nicht erteilten Auskunft gleichzusetzen. Der Anspruch des Roh- Auch die Bauhandwerkersicherung nach Paragraf 648a BGB wurde zu Gunsten der Handwerker und Auftragnehmer verbessert. Bekanntlich sind Werkunternehmer nach dem Gesetz vorleistungspflichtig. Es gilt das Motto: erst die Leistung, dann die Vergütung. Nur was ist, wenn der Auftraggeber zwar die Leistung entgegennimmt, aber die Vergütung schuldig bleibt? Das Risiko, vorleistungspflichtig zu sein, wird durch das Recht des Werkunternehmers abgefedert, vor Erbringen seiner Leistung eine Bürgschaft zur Sicherung seines künftigen Zahlungsanspruches fordern zu können. Dieser Anspruch ist jetzt einklagbar. Der Werkunternehmer kann also auf Herausgabe einer Sicherheit klagen, solange die Vergütung noch nicht bezahlt ist. Dies gilt sogar für den Zeitraum nach der Abnahme. Man darf allerdings zweifeln, ob diese Regelung in der Praxis etwas taugt, denn Prozesse dauern lange. Der Nutzen dürfte eher ein psychologischer sein: das Werkvertragsrecht wird um ein scharfes Folterinstrument bereichert, mit dem sich bestens drohen lässt, ohne prozessieren zu müssen. Neuregelung der Abschlagszahlungen Bedeutsam ist schließlich die Neuregelung der Abschlagszahlungen im Werkvertragsrecht. Bisher war dem Auftragnehmer häufig das Recht verwehrt, Abschlagszahlungen zu verlangen, und zwar mangels des Vorliegens gesetzlicher Voraussetzungen. Der Unternehmer hatte schlicht keine gesetzliche Grundlage, um sein Vorleistungsrisiko durch den Erhalt von Abschlagszahlungen einzugrenzen. Nach der bisherigen Regelung konnte beispielsweise der Rohbauunternehmer grundsätzlich keine Abschlagszahlung verlangen, wenn er den Rohbau um eine Etage erhöht hatte, weil diese Leistung einer Teilabnahme nicht zugänglich war. Ab diesem Jahr kommt es auf den Wertzuwachs beim Auftraggeber an. Wobei der Gesetzgeber die zeitlichen Intervalle, innerhalb derer Abschlagszahlungen begehrt werden können, offen gelassen hat. Es soll damit eine flexible Handhabung zwischen den Parteien ermöglicht werden. Augenmaß auf beiden Seiten sei hier angeraten. Fazit Es gibt zum Forderungssicherungsgesetz unter Experten viele offene Fragen. Grundsätzlich darf dem Gesetzgeber bescheinigt werden, sich um die Anhebung der Zahlungsmoral verdient gemacht zu haben. Das Forderungssicherungsgesetz leistet sogar Sterbehilfe für überlebte Gesetze: Mit Aplomb hatte der Gesetzgeber im Jahre 2002 die so genannte Fertigstellungsbescheinigung in die Welt gesetzt. Anwendungsfälle dieser gesetzgeberischen Missgeburt sind nicht bekannt geworden. Die Legislative hat dieses völlig praxisferne Gesetz nun gnädig entschlafen lassen. Man darf gespannt sein, ob den neuen Vorschriften ein längeres Leben beschieden ist. Michael Arneburg 6/2009 • 5. Juni 2009 econo 70 Integration Rosaly Pfliegendörfer gehört zu den derzeit 40 Beschäftigten der Ad laborem gGmbH. Die 33-Jährige ist gehörlos, so wie viele ihrer Kolleginnen und Kollegen. Das Integrationsunternehmen verpackt Ersatzteile, vor allem für Daimler. Die Krise trifft daher auch Ad laborem hart. Bild: KrK Arbeitsplätze sind das Ziel In der Metropolregion gibt es zahlreiche Werkstätten und Betriebe, die vor allem behinderten Menschen Arbeit geben. Die Rezession trifft sie ebenso wie ihre Industriekunden. Ein Besuch beim Mannheimer Integrationsunternehmen Ad laborem und in den Schwarzacher Werkstätten G uido Massimo poltert mit seinem Gabelstapler über die Laderampe in den Bauch des Lastwagens, der an der Halle parkt. Er senkt die Staplergabeln und setzt die folienumhüllte Palette ab. Dann blickt er sich um, fährt rückwärts aus dem Lastwagen heraus, poltert wieder über die Rampe, fährt dann weiter in die Halle. Dort wendet er, um die nächste Palette aufzugabeln. econo 6/2009 • 5. Juni 2009 Das Poltern der Rampe, das Knacken der Holzpaletten, all das bekommt er nicht mit. Der 44-Jährige ist fast taub. „Durch das Arbeitsamt“, sagt Massimo, sei er vor acht Jahren zu Ad laborem vermittelt worden, nachdem sein vorheriger Arbeitgeber, ein Bauunternehmen, Pleite gegangen war. „Woanders hätte ich vielleicht keine Chance gehabt“, sagt der gebürtige Italiener. Dann lächelt er verlegen. Ihm gefällt die Arbeit. Dass er Gabelstapler fahren darf, verdankt er seinem Vorarbeiter. Der wusste, dass Massimo einen entsprechenden Schein besitzt. So schlug er ihn seinem Vorgesetzten vor, zunächst zur Probe. Mit Erfolg, heute fährt der Italiener fast täglich durch die 5000 Quadratmeter große Halle, entlädt dutzende Paletten mit Ersatzteilen, vom Schraubensortiment bis zur Autotür, bringt sie zu den Werktischen und belädt Lastwagen. Das Besondere an Ad laborem ist, dass von den 40 Mitarbeitern 23 schwerbehindert sind – denn Ad laborem ist ein so genanntes Integrationsunternehmen (siehe Kasten). Die Beschäftigten leiden an Hüftschäden, Epilepsie, Tumorerkrankungen oder psychischen Ein- Integration schränkungen. Neun von ihnen, darunter Guido Massimo, sind gehörlos. „Wir haben den Rat bekommen, keine Gehörlosen einzustellen“, sagt Claus Litwinschuh, Betriebsleiter bei Ad laborem. „Wir haben es trotzdem getan.“ Dass es funktioniert, zeigt die langjährige Zusammenarbeit mit dem wichtigsten Kunden: dem Daimler-Werk in Germersheim. Im vergangenen Jahr setzte Ad laborem 1,33 Millionen Euro um, wobei 90 Prozent der Umsätze durch die Kooperation mit Daimler erwirtschaftet wurden. „Ad laborem ist für uns in der Vorverpackung tätig, darunter fällt zum Beispiel das Verpacken und das Kennzeichnen von Waren, insbesondere bei sperrigen Teilen“, sagt Matthias Jenne, Leiter des Zentrallagers 1 im Mercedes-Benz Global Logistics Center in Germersheim. Die Qualität der Arbeit von Lieferanten sichere Daimler durch standardisierte Prozesse, die auch für Ad laborem gelten. „Ad laborem ist ein zuverlässiger und flexibler Geschäftspartner für uns“, sagt Jenne. „Das war ein Gemischtwarenladen“ Die erste Zusammenarbeit Ad laborems mit Daimler geht auf die 90er Jahre zurück. Der erste Auftrag erfolgte wenige Jahre nach dem Amtsantritt Hans Pfeifers als neuer Vorsitzender des Caritas-Verbandes. Das war im Jahr 1992. „Damals gab es eine Initiative namens Ifa“, erinnert sich Pfeifer. Sie sollte Menschen mit Handicap in den ersten Arbeitsmarkt vermitteln. „Ifa“, das steht für Integrationsbetrieb zur Förderung von Arbeitsplätzen. Die Ifa war damals in mehreren Geschäftsfeldern aktiv, von der Gartenpflege, über die Verdrahtung von Schaltschränken bis hin zum Recycling von Elektroschrott. „Das war ein Gemischtwarenladen“, sagt Pfeifer. Entsprechend seien die Jahresergebnisse ausgefallen, das Unternehmen schrieb damals rund dreihunderttausend Euro Verlust im Jahr. Die Aufgabe Pfeifers lautete, diesen verlustbringenden Gemischtwarenladen in ein Unternehmen zu verwandeln, das sich selbst trägt. „Ziel war dabei nie, hohe Gewinne zu erwirtschaften“, sagt Pfeifer. „Ziel war es damals und heute, viele Arbeitsplätze zu schaffen.“ Bei der Analyse der einzelnen Geschäftsfelder habe sich bald gezeigt, dass zum Beispiel der Gartenbereich für viele der Behinderten kein geeigneter Arbeitsplatz war. „Mit den ständigen Standortwechseln und dem Witterungswechsel waren unsere Beschäftigten überfordert“, sagt Pfeifer. Die Schaltschrankverdrahtung hingegen war geeignet. Doch hier ergab sich bald ein anderes Problem: „Die Großunternehmen haben Anfang der Neunziger damit begonnen, eben diese Schaltschrankverdrahtung auszulagern“, sagt Pfeifer. Dasselbe passierte mit einem weiteren Ifa-Geschäftsfeld, dem Elektronikschrott-Recycling. So mussten neue Geschäftsfelder her. Die fand Pfeifer gemeinsam mit dem Berufsakademie-Professor Bernhard Ling. Ling vermittelte Pfeifer den Kontakt zu Mercedes. Und Pfeifer überzeugte das Unternehmen, auf Ad laborem zu setzen. 1994 begannen die Ifa-Mitarbeiter zunächst damit, einfache Module für das Mannheimer MercedesWerk zusammenzuschrauben. „Wir wollten zunächst möglichst wenig automatisieren“, sagt Pfeifer. Und so gab nicht ein Fließband das Tempo vor, sondern ein roter Knopf. Dieser Knopf war an jeder Arbeitsstation angebracht. Wenn ein Arbeiter mit seiner Aufgabe fertig war, drückte er diesen Knopf. Erst dann ging es weiter. Im Jahr 2000 folgte die Umfirmierung zur Ad laborem gGmbH. Die Geschäfte liefen in jenen Jahren rund – was sich allerdings 2003 ändern sollte. In diesem Jahr schrieb Daimler die Kabelfertigung neu aus. Ad laborem verlor den Auftrag. Stattdessen ging der Zuschlag an ein Unternehmen aus Japan, das die Ar- beit dann in Tschechien erledigen ließ. Im Jahr 2004 scheiterte Ad laborem mit dem Versuch, Daimlers Ausschreibung für die Produktion von Druckluftleitungen zu gewinnen. Doch Pfeifer und sein Team blieben hartnäckig. Und so klappte es einige Monate später doch. Daimler suchte nach einem Unternehmen für die Ersatzteilverpackung. Ad laborem stand bereit. Voraussetzung war allerdings der Umzug von der Carl-Reuter-Straße im Mannheimer Stadtteil Waldhof in eine neue, größere Halle. So zog das Unternehmen in die Hallesche Straße im Mannheimer Stadtteil Vogelstang, nahe dem Viernheimer Kreuz. Der Auftrag des Automobilkonzerns ist für die Angestellten Ad laborems ein Segen. Zu ihnen zählt auch Rosaly Pfliegendörfer. Die 33Jährige ist an diesem Tag an einem der langen Arbeitstische dazu eingeteilt, Schrauben zu sortieren, abzuzählen und in kleine Tütchen und Kästen zu verpacken. Die Brasilianerin kam 1997 nach Deutschland – der Liebe wegen. Doch die Liebe verging. Rosaly aber blieb. Sie arbeitete lange bei Pepperl & Fuchs, zuletzt als Löterin. Was dann passierte, beschreibt die 33-Jährige, in dem sie die Arme verschränkt und mit den Augen ein imaginäres Fließband verfolgt. Rosaly Pfliegendörfer ist taub. Der Fortschritt in der Automatisierung kostete sie den Arbeitsplatz. Danach schrieb sie Bewerbung um Bewerbung. Zurück erhielt sie Absage um Absage. 2005 klappte es dann doch – bei Ad laborem. Hier absolvierte Rosaly Pfliegendörfer zunächst ein Praktikum. Anschließend WAS MACHT EIN INTEGRATIONSUNTERNEHMEN? Ein Integrationsunternehmen verfolgt zunächst wirtschaftliche Ziele. Im Unterschied zu anderen Unternehmen verfolgt ein Integrationsunternehmen aber gleichzeitig das Ziel, dauerhaft einen großen Anteil (25-50 %) seiner Arbeitsplätze mit Menschen mit Behinderung zu besetzen. Ziel ist daher nicht die Gewinnmaximierung, sondern die Maximierung der Arbeitnehmerzahl. Die Beschäftigten werden auf tariflicher Basis bezahlt. Integrationsunternehmen werden von ihren Eignern – im Falle der Ad laborem gGmbH ist das die Caritas – in eigener unternehmerischer Verantwortung geführt. Wobei das kleine „g“ den Betrieb als „gemeinnützig“ kennzeichnet. Das bedeutet, dass Ad laborem Zuschüsse erhält, die die „Minderleistung“ der Mitarbeiter ausgleichen sollen. Ein Zuschuss, den im Übrigen jedes Unternehmen erhält, das behinderte Menschen beschäftigt. 71 begann sie als Verpackungshelferin. Heute gehört sie zu den festangestellten Mitarbeitern des Unternehmens. Die Arbeit gefällt ihr, was sie mit einem Lächeln und nach oben gestrecktem Daumen zeigt. Auch deshalb, weil es hier viele andere Gehörlose gibt. Alles ist allerdings nicht perfekt. Rosaly Pfliegendörfer kreuzt die Arme, greift mit den Handflächen auf ihre Schultern und schüttelt sich. „Kalt!“, sagt sie – zumindest im Vergleich zu Brasilien. In der Lage, einen guten Job zu machen Die Schraubensortimente, die die Brasilianerin vor sich liegen hat, stammen von der Karl Berrang GmbH. Das Unternehmen ist für jene zehn Prozent der Ad-laborem-Erlöse verantwortlich, die nicht vom Großkunden Daimler stammen. Dass Berrang Aufträge an Ad laborem vergibt, kommt nicht von ungefähr. Denn Geschäftsführer Peter Hofmann ist seit zehn Jahren Aufsichtsratsvorsitzender des Integrationsunternehmens. „Ich kannte Herrn Pfeifer von der Caritas. Er hat mich damals gefragt, ob ich nicht auch mal was bei denen machen wollte“, erinnert er sich. Als er dann bei einer Besichtigung durch den Betrieb ging, sei er begeistert gewesen. „Ich habe dann mitgemacht, weil mich das Team überzeugt hat“, sagt Hofmann. Seit knapp drei Jahren lässt die Berrang GmbH ihre Schraubensortimente von Ad laborem verpacken. Hintergrund sei zunächst die Entscheidung Daimlers gewesen, die Kabelfertigung nach Tschechien zu vergeben, um anschließend die Ersatzteilverpackung des Germersheimer Werks nach Mannheim zu vergeben, sagt Hofmann. „Kabelsatz war kein Thema für uns, Verpackung von Ersatzteilen schon.“ Und wenn er zu Marktpreisen einen Auftrag vergeben könne, mache er das gerne. „Nur weil wir da ein gutes Werk tun, gibt uns keiner einen Auftrag“, sagt er. Dass sein Herz für das Projekt schlägt, daraus macht er allerdings keinen Hehl. Die Leute seien, bei richtiger Zuwendung und Anleitung, in der Lage einen guten Job zu machen. „Und das ist, was mich fasziniert“, sagt Hofmann. „Es ist auch schön, dass Ad laborem immer wieder Menschen in den ersten Arbeitsmarkt bringt.“ Das sei derzeit 왘왘 allerdings schwierig. 6/2009 • 5. Juni 2009 econo 72 Integration Dies kann Klaus Litwinschuh nur bestätigen. „Dieses Jahr wird es schwer, überhaupt jemanden zu vermitteln“, sagt der Betriebsleiter Ad laborems. „Bislang haben wir uns zwischen zwanzig und dreißig Prozent bewegt.“ Angestrebt sei, langfristig dreißig Prozent der Schwerbehinderten im ersten Arbeitsmarkt unterzubringen. Vermittelt werden die Mitarbeiter Ad laborems vor allem dorthin, wo einfache Helfertätigkeiten gefragt sind. „Unsere Leute wissen, was ISO 9001 heißt, und sie können einen Arbeitsplan lesen“, sagt Litwinschuh. Doch die Rezession trifft auch das Integrationsunternehmen. „Die Krise im Automobilbau haben wir schon Monate vor der Finanzkrise gespürt.“ Damals hätten vor allem die hohen Ölpreise die Branche belastetet, sagt Litwinschuh. Mehr als reagieren kann Ad laborem nicht, wenn bei Daimler die Bänder still stehen. So führte das Unternehmen, wie andere Automobilzulieferer und Dienstleister auch, zunächst Urlaube zusammen und glich Zeitkonten aus. Ab März reichte auch das nicht mehr. „Seitdem legt in der Halleschen Straße die Kurzarbeit die Arbeitspläne fest“, sagt Litwinschuh. Jeder Beschäftigte arbeite derzeit einen Tag weniger in der Woche. 왘왘 „Wir machen das auch gerne“ Die Marktgesetze, die für Ad laborem in Mannheim gelten, gelten auch 50 Kilometer östlich im kleinen Schwarzach. Wo sonst Autofelgen beschichtet werden, liegen an diesem Tag kartonweise gestapelte lilafarbene Schachteln und kleine Trinkfläschchen in den Gruppenräumen der Schwarzacher Werkstätten. Wo sonst Bewegungsmelder verdrahtet werden, sitzen an diesem Tag dutzende Mitarbeiter an großen hölzernen Werktischen, um die Fläschchen zu verpacken. Viele von ihnen sind geistig behindert, andere körperlich. Ganz in die Aufgabe vertieft, stecken die einen die Fläschchen in die Verpackungen, verschließen die anderen die Schachteln mit Deckeln, verschnüren wieder andere die lila Päckchen mit Geschenkbändern. In jeder Gruppe gibt es einen, der sich den econo 6/2009 • 5. Juni 2009 In den Schwarzacher Werkstätten lässt die Firma Braun aus Walldürn Teile ihrer Rasierer zusammensetzen. Scherz erlaubt, so zu tun, als würde er eines der Fläschchen aufschrauben, um es schnell zu trinken – begleitet von einem „Guck mal! Guck mal, was ich mache!“ und einem Lachen. „Lass das“, sagt dann der Gruppenleiter freundlich, aber bestimmt. Alle sind auch froh, dass es an diesem Tag überhaupt etwas zu tun Bild: KrK gibt in den Schwarzacher Werkstätten. Die Wirtschaftskrise hat auch die Behindertenwerkstatt erreicht. „Durch die Krise bedingt haben wir über das Jahr gerechnet rund zwanzig Prozent Umsatzeinbußen“, schätzt Rüdiger Pluschek. Er koordiniert die Werkstätten der Mosbacher Johannes-Anstalten, zu denen auch die Schwarzacher Werkstätten WAS MACHT EINE BEHINDERTENWERKSTATT? Eine Werkstatt für behinderte Menschen ist eine Einrichtung zur Eingliederung von Menschen mit Behinderung in das Arbeitsleben. Zielgruppen sind Menschen, die ihrer körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen wegen nicht, noch nicht oder noch nicht wieder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt erwerbstätig werden können. Diese Menschen haben ein Recht auf einen Werkstattplatz. Die Schwarzacher Werkstätten – sie sind eine von rund 700 Behindertenwerkstätten in Deutschland – beschäftigen rund 800 Mitarbeiter. Sie sind eingebunden in die Johannes-Anstalten Mosbach, die vom Diakonischen Werk getragen werden. gehören. Zwar sind es – wie auch bei Ad laborem – vor allem Industrieunternehmen, die in Schwarzach Produkte zusammenschrauben und verpacken lassen, doch handelt es sich bei den Schwarzacher Werkstätten nicht um ein Integrationsunternehmen, sondern um eine Behindertenwerkstatt (siehe Kasten). „Deshalb können wir auch nicht auf Kurzarbeit zurückgreifen“, sagt Pluschek. „Wir sind kein allgemeiner Arbeitsmarkt.“ Das liegt auch daran, dass schon die Finanzierung einer Behindertenwerkstatt auf anderen Füßen steht als die eines Integrationsunternehmens. „Eine wesentliche Säule ist die Eingliederungshilfe“, sagt Pluschek. Je nachdem, wo ein in den Werkstätten beschäftigter Mensch zuletzt gelebt hat, trägt dieser Ort die Tagessätze, um die Kosten des Betriebs abzudecken. Dabei gibt es drei Säulen der Finanzierung: Erstens zahlt der Staat eine Investitionspauschale, die in pädagogisch wichtige Gebäudeinvestitionen fließen sollen. Zweitens zahlt der Staat jedem Behinderten eine Grundpauschale, mit der die tägliche Verpflegung, also zum Beispiel das Mittagessen, finanziert wird. Die dritte Säule ist die Maßnahmenpauschale. Sie deckt die Kosten für die Betreuung der behinderten Menschen ab. „Streng genommen müssten die Menschen hier nichts arbeiten“, sagt Pluschek. Das, was an Arbeit geleistet wird, müsse sich hingegen von allein tragen. „So gibt es praktisch zwei Wirtschaftskreisläufe.“ Die Idee, Werkstätten für Behinderte einzurichten, sei in den Siebzigerjahren aus Holland herübergeschwappt. Schon damals hätten die Johannes-Anstalten mit Firmen zusammengearbeitet. Doch erst 1982 wurde in Schwarzach der erste große Werkstattbau eingeweiht. „Seither hat sich die Werkstatt auf die Zusammenarbeit mit der Industrie spezialisiert“, sagt Pluschek. Das Zusammennageln von Holzpaletten sei eine der ersten Aufgaben der Werkstätten gewesen. Bald wurden auch Liegestühle mit Kunststoffschnüren bespannt. Später begannen die Behinderten in den Werkstätten damit, mit Biegestöcken Metallfedern zu wickeln, die zum Beispiel bei Porsche für Scheibenwischer verwendet wurden. Zwar stammen noch immer rund 30 Prozent der Umsätze aus der hauseigenen Produktion von Kerzen, die heute europaweit vertrieben werden. Doch rund 70 Prozent der Umsätze erzielen die Schwarzacher mittlerweile durch Auftragsarbeiten aus der Industrie. Zu den Kunden zählt zum Beispiel der Rasiererhersteller Braun in Walldürn. Braun lässt LED-Anzeigen, Schaltknöpfe von Epiliergeräten oder Rasierlippen in Schwarzach zusammensetzen. Die Firma Neckerdraht aus Eberbach nimmt den Schwarzacher Werkstätten Sonderpaletten aus massivem Holz ab, die vor allem für Schwerlast geeignet sind und von einer eigenen Arbeitsgruppe gefertigt werden. Der Sägebauer Beringer aus Kirchardt lässt in Schwarzach Drehteile, Metallteile und Frästeile produzieren, die später in Sägeautomaten verbaut werden. „Lieferzeiten und Preise stimmen“ Auch die Neudel Verpackungen GmbH arbeitet mit den Schwarzacher Werkstätten zusammen. Das Unternehmen entwickelt Verpackungen, unter anderem für den Heidelberger Schreibwarenhersteller Lamy. „Vorher haben wir die Arbeiten, die jetzt in den Behindertenwerkstätten erledigt werden, in Heimarbeit machen lassen“, sagt der geschäftsführende Inhaber Michael Neudel. Das sei aber wegen der Abrechnung und Bürokratie schwierig gewesen. Schon vor Jahren habe er erstmals mit den Werkstätten zusammengearbeitet. „Früher waren sie schwerfälliger“, sagt Neudel. Heute hingegen seien sie stets erreichbar, der personelle Austausch funktioniere und die Einarbeitung laufe ebenfalls gut. So gut, dass Neudel keinen Grund sieht, Arbeitsprozesse ins Ausland zu vergeben oder die Arbeiten im eigenen Werk in Neckarbischofsheim zu erledigen. „Lieferzeiten und Preise stimmen“, sagt er. „Und wenn wir helfen können, den Tagesablauf dieser Menschen zu strukturieren, machen wir das auch gerne.“ Einer der anspruchsvollsten Kunden der Schwarzacher ist die Elster Messtechnik GmbH aus Lampertheim. Das Unternehmen hat die Montage digitaler Haushaltsstromzähler an die Werkstätten ausgelagert. In mehreren Arbeitsschritten und je nach Fähigkeit, übernehmen die Behinderten an Arbeitstischen und Werkbänken das Verdrahten, das Löten der Leiterplatten und die Endprüfung der Zähler. „Wir haben schon in den Neunzigerjahren lose mit den Behindertenwerkstätten zusammengearbeitet“, sagt Oliver Göbel, Produktions- und Abwicklungsleiter bei Elster. Zum Beispiel habe das Unternehmen Schraubensätze verpacken und eintüten lassen. „Diese einfache Arbeit gab es schon länger.“ Die engere Zusammenarbeit habe indes erst im Jahr 1997 begonnen, als Elster einen neuen elektronischen Elektrizitätszähler auf den Markt brachte. Der Zähler wurde im Werk Eberbach produziert. „Damals kam einer meiner Mitarbeiter mit der Idee auf mich zu, die Montage des Zählers in der Behindertenwerkstatt machen zu lassen“, erinnert sich Göbel. Die Wahl sei damals gewesen, vor dem Hintergrund hoher Löhne in Deutschland die Montage selbst zu machen, sie ins Ausland zu vergeben oder mit der Behindertenwerkstatt zusammenzuarbeiten. „Da hatten wir auch den sozialen Aspekt mit drin. Außerdem hatten wir die räumliche Nähe“, sagt Göbel. So habe sich das Unternehmen für Schwarzach entschieden. Seit 1997 seien dann immer weitere Produkte dazugekommen. Nach einfachen Montagen wurde die Fertigungstiefe erhöht – die für Elster zuständige Arbeitsgruppe bekam nicht mehr nur Schraubendreher, sondern auch Lötkolben an die Hand. Dennoch gibt es Einschränkungen, vor allem was die Flexibilität der Behindertenwerkstätten betrifft. „Wir respektieren, dass die Menschen dort nicht unter Druck zu setzen sind“, sagt Göbel. Durch frühzeitige Planung und die räumliche Nähe könne man jedoch einiges herausholen. Über die Qualität der Montage sorgt sich der Produktionsleiter nicht. „Einmal im Jahr machen wir ein so genanntes Audit, ob unsere Richtlinien eingehalten werden.“ Alle paar Monate würden außerdem vor Ort Änderungen und Anpassungen vorgenommen. Doch es gibt auch Grenzen der Zusammenarbeit. „Wir haben jetzt ein neues Produkt“, sagt Göbel. Bei diesem Produkt seien die Lötanforderungen so hoch gewesen, dass sich das Unternehmen für einen Lötroboter entschieden habe. „Das hat aber nichts mit der Güte der Arbeit in den Werkstätten zu tun“, sagt Göbel. Kristian Klooß „Wer macht mein Unternehmen krisenfest?“ Agenda Mittelstand | Das Erdbeben an den internationalen Finanzmärkten bereitet vielen mittelständischen Unternehmern erhebliche Kopfschmerzen. Liquiditätssicherung und wirksamer Schutz vor künftigen Krisen sind jetzt oberstes Gebot. Wir* zeigen Ihnen gerne, wie Sie neuen finanziellen Spielraum schaffen können, welche Finanzierungsalternativen geeignet sind und wie sich ein professionelles Working Capital Management etablieren lässt. Für mehr Mittelstand im Land. Ihr Ansprechpartner: Thomas Müller, [email protected], Tel. +49 621 4208 14203, TheodorHeuss-Anlage 2, 68165 Mannheim. Nachfolgemanagement | Unternehmensfinanzierung | Fokus Mitarbeiter | Internationalisierung | Kooperationen/ Transaktionen | Managementberatung | Immobilienmanagement | Risikoberatung www.de.ey.com/AgendaMittelstand * Gemeint sind hiermit die selbstständigen und rechtlich unabhängigen Mitgliedsunternehmen der internationalen Ernst & Young Organisation. In Deutschland ist dies die Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft. 74 IHK-Wahl Dr. Hans-Peter Bach ist der neue Präsident der IHK Darmstadt. Der Unternehmer spricht damit für 66 000 Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen. Der IHK-Bezirk umfasst Darmstadt, die Landkreise Bergstraße, Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau sowie den Odenwaldkreis. Bild: IHK INTERVIEW „Man erhält viel zurück“ Die Vollversammlung der IHK Darmstadt hat Dr. Hans-Peter Bach zu ihrem neuen ehrenamtlichen Präsidenten gewählt. Econo hat mit dem Geschäftsführer des Medienhauses Südhessen über seine Ziele und seine Motivation gesprochen Econo: Herr Dr. Bach, seit April sind Sie Präsident der IHK Darmstadt. Was hat Sie motiviert, sich für dieses Amt zu bewerben? ➤ Bach: Ich habe mich schon in jungen Jahren bei den Wirtschaftsjunioren Darmstadt engagiert und dabei gemerkt, dass das interessant ist, den Horizont erweitert und auch Spaß macht. Dort war ich auch ein Jahr Vorstandssprecher. Bei der IHK ist die Motivation ähnlich. Ich lerne viele Menschen aus ganz unterschiedlichen Unternehmen und Branchen kennen. Dieser econo 6/2009 • 5. Juni 2009 Blick über den Tellerrand ist sehr lehrreich. So gesehen bringt man viel ein in dieses Amt, man erhält aber auch viel zurück. Econo: Welche Ziele verfolgen Sie als IHK-Präsident? ➤ Bach: Grund für einen radikalen Kurswechsel sehe ich nicht. Die IHK Darmstadt ist eine gut aufgestellte Organisation mit einem guten Team. Aber natürlich kann man alles noch besser machen. Und nicht zu vergessen: Wir müssen na- türlich den aktuellen und zukünftigen Anforderungen gerecht werden und dafür neue Antworten finden. Dafür haben wir für Ende Mai auch einen Workshop mit der neuen Vollversammlung geplant. Die Hälfte der Mitglieder wurde erstmals gewählt. Ich will den Input der neuen, aber auch langjährigen Mitglieder nutzen und bündeln und dann Akzente neu setzen. Aber nochmals: Es geht um Akzentverschiebungen, keinen grundlegenden Wechsel. Wichtige Themen bleiben aber ganz sicher das Standortmar- keting, also die Entwicklung unserer Kampagne zur Engineering-Region Darmstadt Rhein-Main-Neckar. Das andere große Thema, trotz der Krise, ist der Fachkräftemangel. Wir wollen schauen, was wir im Bereich Aus- und Fortbildung für unsere Mitgliedsunternehmen anbieten können. Ganz aktuell helfen wir natürlich den Unternehmen in der Krise. Dazu haben wir eine eigene Veranstaltungsreihe aufgelegt. Dieses Angebot können wir aber hoffentlich bald wieder herunterfahren. IHK-Wahl Econo: Sehen Sie bei der IHK Darmstadt Reformbedarf? ➤ Bach: Nein. Das Verhältnis der Mitarbeiteranzahl zur Zahl der Aufgaben ist stimmig. Auch die Haushaltszahlen sind ausgeglichen, das heißt, auch hier ist die IHK gut aufgestellt. Da haben meine Vorgänger gute Arbeit geleistet. Das muss weiterhin so ordentlich gemacht werden. Econo: Was sind die Stärken des IHK-Bezirks Darmstadt? ➤ Bach: Was uns auszeichnet, ist eine Fülle von Hochschulen: Fachhochschulen und die Technische Universität. Hinzukommen eine Reihe von Forschungseinrichtungen wie beispielsweise das FraunhoferInstitut oder die Helmholtz-Gesellschaft. Econo: ... Und was sind die Schwächen? ➤ Bach: Ausgeprägte Schwächen sehe ich keine. Glücklicherweise sind wir auch nicht von einer einzigen Branche abhängig, wenn wir dabei Opel in Rüsselsheim außen vor lassen. Aufgrund dieses guten Branchenmixes sehe ich keine Schwächen. Econo: Bei der Infrastruktur gibt es keine Engpässe? ➤ Bach: Die Infrastrukturanbindung ist im Gegenteil eine große Stärke der Region, denken Sie nur an den Frankfurter Flughafen. Richtig ist, dass sie im Detail noch weiter entwickelt werden muss. Da gibt es natürlich die immer wiederkehrenden Themen wie die Nord-Ost-Umgehung von Darmstadt oder die ICE-Anbindung der Region. Das ist umzusetzen beziehungsweise zu gewährleisten. ich nicht zufrieden bin, ist die Beteiligung zur Vollversammlungswahl. Econo: ... die bei 10,4 Prozent lag ... Econo: Wie groß ist der Einfluss der IHK Darmstadt auf die Kommunen und Landkreise? ➤ Bach: Das ist situationsbedingt mal mehr und mal weniger ausgeprägt. In normalen Zeiten haben die Kommunen immer ein offenes Ohr für gute Argumente. Und die IHK hat gute Argumente. Vor Wahlen kann die Bereitschaft auf Seiten der Politik aber auch anders aussehen. An sich finden die Gespräche und der Austausch in verschiedenen Formen statt. Es gibt den eher institutionalisierten Austausch, aber auch informelle Treffen. Das kann dann auch mal ein Frühstück mit Entscheidungsträgern sein. Allerdings spielt hierbei das Hauptamt der IHK eine große Rolle. Der Hauptgeschäftsführer greift auch einfach mal zum Telefon und erklärt, wo der Wirtschaft der Schuh drückt. Econo: Werfen wir einen Blick auf das Ehrenamt. Sind Sie mit dem Engagement Ihrer Mitgliedsunternehmen zufrieden? ➤ Bach: Das will ich differenziert beantworten. An der vergangenen Vollversammlungswahl können Sie sehen, dass wir erheblich mehr Bewerber hatten als Sitze. Dieses Engagement war außerordentlich gut. Doch es gibt auch eine Vielzahl anderer ehrenamtlicher Aufgaben, beispielsweise Prüfer oder in Ausschüssen und Arbeitskreisen. Auch hier ist das Engagement der Mitgliedsunternehmen zufriedenstellend. Wo ➤ Bach: ...was ausbaufähig ist. Bei der Bewertung der Wahlbeteiligung ist aber zu berücksichtigen, dass fast die Hälfte unserer Mitglieder wirtschaftlich kaum aktiv ist. So ist auch ein Hausbesitzer, der mit seiner Solaranlage Strom ins Netz einspeist, bei uns Mitglied, da er dazu ein Gewerbe anmelden muss. Solch ein Mitglied hat aber kein Interesse, sich für die Belange der Wirtschaft zu engagieren. Econo: Der Bezirk der IHK Darmstadt liegt zwischen den Metropolregionen Frankfurt und Rhein-Neckar. Der Kreis Bergstraße ist auch formal in die Strukturen der südlichen Metropolregion eingebunden. Wie wollen Sie die IHK hier zukünftig positionieren? ➤ Bach: Wir sind das Bindeglied zwischen beiden Regionen, wenn man so will ein Scharnier. Beson- ➤ Bach: Das können Sie beispielsweise thematisch festmachen. Frankfurt ist sehr stark im Finanzund Bankenbereich. Das ist deren Schwerpunkt. Wir dagegen sind die Engineering-Region - das ist unsere Stärke und kann damit unsere Rolle im Zusammenspiel der Metropolregionen sein. Econo: Bedauern Sie, dass Sie nicht Teil einer Metropolregion sind? ➤ Bach: Ich weiß nicht, ob das einen Mehrwert bringen würde. Matthias Schmitt Geschäfte verbinden. Deshalb verbindet Cirrus Airlines die wichtigsten deutschen und europäischen Wirtschaftsmetropolen. Mit erstklassigem Partner of zu Lufthansa Service, perfektem Timing und besten Verbindungen Anschlussflügen. Der direkte Weg nach Hause. Auch von Mannheim nach Berlin. Weitere Informationen über die Hotline +49 180 55 44 005 (0,14 €/Min. aus dem dt. Festnetz), in Ihrem Reisebüro oder auf www.cirrusairlines.de. Die Wahlbeteiligung lag bei 10,4 Prozent. Das Präsidium bilden Dr. Hans-Peter Bach (Präsident) und sechs Vizepräsidenten: Heinrich Huthmann (Hofgut Dippelshof, Mühltal), Dr. Peter Müller (Vorstand GGEW Gruppen-Gas-und Elektrizitätswerk Bergstraße AG, Bensheim), Arnold Zörgiebel (Mode Zörgiebel, Dieburg), Dr. Kristina Sinemus (Genius GmbH, Darmstadt), Holger Kimmes (Adam Opel GmbH, Rüsselsheim) und Arnd Zinnhardt (Software AG, Darmstadt). Econo: Wie soll diese Scharnierfunktion aussehen? inkl. Prämienund Statusmeilen bei Miles & More Die neu gewählte Vollversammlung der IHK Darmstadt hat 73 Mitglieder. Die Amtsperiode dauert vom 1. April 2009 bis 31. März 2014 Die Hälfte der Vollversammlungsmitglieder ist erstmals in diesem Gremium aktiv. ders der Landkreis Bergstraße positioniert sich in diesem Sinne. Und diese Lage ist sehr gut: Weit genug weg von den Metropolen, aber doch auch nah genug. Bei unserem Engagement geht es dabei immer um die wirtschaftliche Perspektive. Wir denken nicht so sehr in politischen Einheiten und Grenzen. 6.40 AB MANNHEIM… 8.00 IN HAMBURG… 19.10 AB HAMBURG… 21.00 IM HOME OFFICE. DIE NEUE IHK-VOLLVERSAMMLUNG Partner of Lufthansa 75 76 Bildung & Wissenschaft Auf der IHK-Veranstaltung „Bachelor und Master – fit für Unternehmen?“ diskutierten die Hochschulvertreter (von rechts) Dr. Andreas Barz (Uni Heidelberg), Prof. Dr. Uli Schell (FH Kaiserslautern) und Prof. Dr. Wolfgang Anders (FH Ludwigshafen) mit dem Vorsitzenden der CEMA AG, Thomas Steckenborn (links). Moderiert wurde die Veranstaltung von Econo-Redakteur Matthias Schmitt. Nicht im Bild: Prof. Dr. Johannes Beverungen von der Dualen Hochschule Mannheim. Bild: Bolte FORUM „Das sind keine Cash Cows“ Wie fit sind Bachelor- und Master-Absolventen für die Unternehmen? Zu dieser Frage hatten die IHKs Pfalz und Rhein-Neckar eine Veranstaltung organisiert. Auf dem Podium diskutierten ein Unternehmer und vier Hochschulvertreter. Econo dokumentiert das Gespräch in Auszügen Econo: „Die Zeit“ hat jüngst einen Bericht zum Thema Bachelor und Master mit der Überschrift betitelt: „Macht studieren dumm?“ Herr Steckenborn, welche Erfahrungen haben Sie als Arbeitgeber gemacht? ➤ Thomas Steckenborn: Studieren macht nicht dumm. Das Problem ist eher, dass Bachelor- und Masterabsolventen derzeit noch wie Ostereier zu suchen sind. Wir haben bisher erst in Dortmund einen Mitarbeiter mit einem solchen econo 6/2009 • 5. Juni 2009 Abschluss. Ein anderer Mitarbeiter in Hamburg hat sein Studium abgebrochen. Er konnte neben seinem Studium seinem Job für den Lebensunterhalt nicht mehr nachgehen. Von daher kann ich hier keine repräsentativen Aussagen machen. Es gilt aber auch für Bachelor- und Masterabsolventen wie für alle Berufseinsteiger: Karriere macht der, der was im Köpfchen hat und die entsprechende Persönlichkeit mitbringt. Econo: Was für Abschlüsse suchen Sie? ➤ Steckenborn: Wir suchen als ITUnternehmen vor allem Wirtschaftsinformatiker. Dabei haben wir im Übrigen das Problem, dass gerade bei den Bachelorstudiengängen die Inhalte sehr verschieden sind. Darauf haben wir so reagiert, dass wir zu jeder Bewerbung die Studieninhalte und den -verlauf sehen möchten. Enttäuscht bin ich von den Soft Skills. Diese sollten mit den neuen Abschlüssen besonders gefördert werden. Derzeit sehe ich im Bereich Informatik aber noch keine entsprechenden Angebote von Seiten der Hochschulen. Ausnahme ist die Hochschule Mannheim. Econo: An die Herren Rektoren, wie haben sich an Ihren Hochschulen mit den neuen Abschlüssen die Inhalte verändert? ➤ Johannes Beverungen: An der Dualen Hochschule in Mannheim hat sich durch die Umstellung auf den Bachelor wenig getan. Wir haben vorher in sechs Semestern ausgebildet und tun das jetzt weiterhin. Bildung & Wissenschaft Von daher hat sich im Tagesgeschäft wenig getan. Employability war an den Berufsakademien, heute Dualen Hochschulen, immer ein zentrales Thema. Aber es gab aufgrund der Zertifizierungen Strukturänderungen. Wolfgang Anders: Man sollte den Ball etwas flacher halten. Schon im Hochschulrahmengesetz von 1973 war festgelegt, dass das Studium an einer Hochschule oder Fachhochschule auch der berufsfeldbezogenen Ausbildung dient. Mit der so genannten Employability wurde ein altes Thema also gewissermaßen neu erfunden. Die Fachhochschulen standen und stehen im Übrigen schon immer für ein Studium, das anwendungs- und praxisbezogen ist. Bachelor ist da nicht gleich Bachelor – unabhängig davon, dass in einer Gesellschaft, in der das Wissen explodiert, die Studieninhalte natürlich verschieden ausfallen. In Rheinland-Pfalz haben wir so die Möglichkeit, ein Bachelorstudium von sechs auf bis zu acht Semester auszudehnen. So haben wir für das Ostasien-Institut unserer Hochschule das Bachelor-Programm „Business Management East Asia“ aufgelegt, in dem wir ein BWL-Studium mit der chinesischen oder japanischen Sprache sowie der jeweiligen Landeskunde kombinieren. Das bekommen sie in sechs Semestern von der Studierfähigkeit natürlich nicht hin. Wir haben duale Programme, da kombinieren wir Berufsausbildung und Studium, die als siebensemestrige Bachelor laufen. Die Vielfältigkeit heißt so auch für die Arbeitgeber, dass sie sich anschauen müssen, was hinter den einzelnen Bachelorstudiengängen steht. Und das bedeutet auch, dass sie bei Bewerbungen die sogenannten Diploma Supplements genau studieren sollten. Uli Schell: Bei den Inhalten kann ich sagen, dass bei uns der Bachelor Maschinenbauer ziemlich genau dem Diplom-Maschinenbauer entspricht. Alles andere könnten wir uns auch gar nicht leisten. Anfügen möchte ich eine weitere Neuerung von Bologna, nämlich die Möglichkeit, neue Studienabschlüsse zu kreieren. So haben wir beispielsweise einen Studiengang „Applied Life Sciences“ aufgelegt. Diese Absolventen sind das Bindeglied zwischen den promovierten Medizinern und den Medizinisch-Technischen Assistenten. Allgemein ge- sprochen: Die Hochschulen können mit Bologna Marktlücken suchen, die bisher noch keiner besetzt hat. Econo: An der Dualen Hochschule und den Fachhochschulen hat sich wenig geändert. Wie sieht es an der Universität Heidelberg aus? ➤ Andreas Barz: Im Wintersemester 2007/2008 haben wir flächendeckend mit den neuen BachelorAbschlüssen gestartet; ausgenommen waren die Staatsexamenstudiengänge. Wir prüfen permanent die Ergebnisse der Reform, um dann nachsteuern zu können, wenn wir Fehlentwicklungen feststellen sollten. Wir achten auch darauf, wie die Bachelorabsolventen vom Arbeitsmarkt angenommen werden. Das gilt für die Absolventen in den Geisteswissenschaften und in den Naturwissenschaften. Wegen der demographischen Veränderungen werden wir künftig den Weiterbildungsbereich ausbauen. Econo: Wie viele Studenten verlassen mit anderen Abschlüssen als Bachelor und Master die Hochschule? ➤ Barz: Noch sehr viele, beispielsweise bei allen Lehramtsstudiengängen. Das gilt auch für Juristen und Mediziner. Zudem laufen ja noch die Magister- und Diplomstudiengänge. Die ersten Absolventen mit neuen Bachelor-Abschlüssen verlassen 2010 unsere Hochschule. Econo: An die Rektoren der Dualen Hochschule und der Fachhochschulen: Bei Ihnen schließen die Studenten aber ausschließlich mit Bachelor und Master ab? ➤ Schell: Wir rechnen damit, dass die Fachhochschule Kaiserslautern in spätestens zwei Jahren nur noch Bachelorabsolventen haben wird. Anders: Die Fachhochschule Ludwigshafen hat keine Diplomabsolventen mehr, von sehr geringen Ausnahmen abgesehen. Beverungen: Wir haben den letzten Diplomjahrgang im vergangenen Jahr entlassen. Ab diesem Jahr verlassen ausschließlich Bachelor die Duale Hochschule. Wortmeldung aus dem Publikum: Die aktuelle HIS-Studie (HIS = Hochschul-Informations-System, Anm. d. Red.) zeigt, dass die Zahl der Studienabbrecher in den technischen Studiengängen der Fachhochschulen steil nach oben gegangen ist. Außerdem haben die Klagen über die Studierbarkeit dieser Fächer dramatisch zugenommen. ➤ Anders: Dazu ist zu sagen, dass jede Hochschule vor der Aufgabe steht, gegebenenfalls in den kommenden Jahren nachzujustieren, um insbesondere die Studierfähigkeit der Programme bei Wahrung der relevanten Faktoren wie Praxisbezug, Wissenschaftlichkeit und Internationalität zu gewährleisten. Allerdings gab es auch genau die gegenteiligen Effekte, beispielsweise bei den Geisteswissenschaften. An den Fachhochschulen dagegen gab es schon den einen oder anderen Professor zum Beispiel in den Ingenieurwissenschaften, der gesagt hat: Was wir bisher in acht Semester BACHELOR & MASTER Die Bachelor- und Masterabschlüsse sind Ergebnis des 1999 gestarteten Bolognaprozesses. Er hat zum Ziel, die akademischen Abschlüsse verständlich und vergleichbar zu machen. Der Bachelor ist der erste berufsbefähigende Abschluss, der ein Studium von drei bis vier Jahren abschließt. Bachelorabsolventen sollten neben Grundlagen einer wissenschaftlichen Ausbildung auch soziale Kompetenzen mitbringen. Der Bachelor ist dem alten FH-Diplom gleichgestellt. Der Master ist ein zweiter berufsqualifizierender Abschluss, der sich nach weiteren ein bis zwei Jahren anschließt. Er soll auf eine wissenschaftliche Tätigkeit vorbereiten. Er berechtigt auch zur Promotion. Neu sind auch die Diploma Supplements. Sie sind Teil des Zeugnisses und beschreiben detailliert die Studieninhalte inklusive jener Inhalte, die die soziale Kompetenz fördern sollen. 77 lehrten, können wir auch in sechs Semester unterbringen. In der Konsequenz sind die Abbrecherquoten in einigen dieser Studiengängen in der Tat angestiegen. Econo: Nur zwölf Prozent der Bachelorstudenten sagen laut einer aktuellen Studie, dass sie sich mit ihrem Abschluss gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt ausrechnen. Herr Dr. Barz, verstehen Sie diesen Pessimismus? ➤ Barz: Die Verunsicherung mit dem noch neuen Abschluss kann ich verstehen. Wir merken, dass mit dem Näherrücken des Studienendes zunehmend Studenten zu uns kommen, die wissen wollen, was sie mit ihrem Bachelor anfangen können. Allerdings gilt dies auch für die Studierenden der auslaufenden Magisterstudiengänge. Steckenborn: Als Mittelständler wählen wir unsere Mitarbeiter sehr individuell aus. Entscheidend sind für mich ein gutes Grundlagenwissen, das das Studium aufzubauen hat. Der Mittelstand weiß, dass er Absolventen erst noch an die Praxis heranführen muss. Uns ist bewusst, dass ein frisch gebackener Bachelor keine Cash Cow ist, die vom ersten Arbeitstag an Umsatz generiert. Da ist Einarbeitung und Spezialisierung notwendig. Wortmeldung aus dem Publikum: Durch die Verkürzung auf sechs Semester hat bei den Bachelorprogrammen eher eine Akademisierung stattgefunden. Praxisbezug ging verloren. ➤ Barz: Die Passung des Absolventen mit den Anforderungen in einem konkreten Arbeitsumfeld kann nicht die Aufgabe der Hochschule sein. Was es auch zukünftig nicht geben kann, ist der „Bachelor für Operationstechnik am rechten Außenmeniskus des linken Knies“. Das wäre zu speziell und damit kurzlebig. Wir werden unsere Studiengänge immer breit anlegen. Anders: Die Spielregeln müssen den Unternehmen klar sein: Die Hochschulen sind nicht die verlängerte Werkbank der Unternehmen. Für den Lehrplan sind wir verantwortlich. Der akademische Grad ist unser Geschäft. Aber natürlich pflegen wir den intensiven Dialog mit den Unternehmen. Moderation: Matthias Schmitt 6/2009 • 5. Juni 2009 econo 78 Lifestyle Tasten, Töne und Termine In der Metropolregion Rhein-Neckar beginnt die Festival-Saison. Econo stellt die wichtigsten Kulturveranstaltungen vor haben die Chance, den Publikumspreis zu gewinnen. Der „Preis für Schauspielkunst 2009“ geht in diesem Jahr an Hannelore Elsner. ■ www.festival-desdeutschen-films.de Internationales Straßentheaterfestival vom 30. Juli bis zum 1. August in der Ludwigshafener Innenstadt: Das Internationale Straßentheaterfestival in Ludwigshafen feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Neben Neu- entdeckungen präsentieren die Organisatoren auch Künstler, die schon in den vergangenen Jahren in Ludwigshafen gastierten – so beispielsweise die Niederländer Jaap Slagman und Dany Molenaar, die mit ihrem Programm „Pop-up“ eine Bild: Nationaltheater Mannheim Festival des Deutschen Films vom 18. bis zum 28. Juni auf der Ludwigshafener Parkinsel: Als Volkshochschule der besonderen Art beschreibt Direktor Dr. Michael Kötz das Festival des Deutschen Films in Ludwigshafen. Denn es sei das einzige Festival in Deutschland, bei dem alle Filme immer wieder von Diskussionen mit den Filmemachern begleitet werden. „Das Labor der Ideen und Hintergrundinformationen“ findet in diesem Jahr zum fünften Mal auf der Parkinsel statt. Vom 18. bis zum 28. Juni zeigt sich in der rheinland-pfälzischen Stadt die Crème de la crème des deutschen Films. Eröffnet wird das Festival mit der Tragikomödie „Haus und Kind“ von Regisseur Andreas Kleinert. Mit zehn weiteren Filmen buhlt der Eröffnungsfilm um den „Filmkunstpreis 2009“. Am 24. Juni zeigt das Festival Wendefilme zum 20. Jahrestag des Mauerfalls. Daneben gibt es die Filmreihe „Lichtblicke“. Alle neuen Filme des Programms econo 6/2009 • 5. Juni 2009 Lifestyle Ode an die Vergänglichkeit inszenieren. Eingeladen ist das Ludwigshafener Publikum zu einem Spaziergang durch das Lichterlabyrinth vom Berliner Theater Anu. Am 31. Juli und 1. August säumen mehr als 3000 Kerzen den Hans-KlüberPlatz. Drei Stunden dauert der Gang durch den Irrgarten – dann gehen die Kerzen aus. ■ www.ludwigshafen.de Schwetzinger Festspiele bis zum 13. Juni im Schloss Schwetzingen und im Speyerer Dom: Seit 56 Jahren präsentieren die Schwetzinger Festspiele Opern und Konzerte aus dem Rokokotheater und den Konzertsälen des Schwetzinger Schlosses. Jährlich – seit 1945 – kommt die Prominenz der klassischen Musik zu dieser Veranstaltung. Zum Programm gehören neben Opern auch Kammer- und Orchesterkonzerte sowie Klavier- und Liederabende. Bis zum 13. Juni werden noch sechs Konzerte gespielt. Den Abschluss der Festspiele gestalten „The King’s Singers“. Der A-cappella-Chor erzählt Poetisches, Prosaisches und Poppiges aus der Musikgeschichte. Er setzt den diesjährigen Schlusspunkt der Schwetzinger Festspiele – untermalt von einem Barockfeuerwerk. ■ www.schwetzinger-festspiele.de 15. Internationale Schillertage vom 19. bis zum 27. Juni im Nationaltheater Mannheim, dem Probebühnenzentrum Neckarau und im Stadtgebiet Mannheim: Die 15. Internationalen Schillertage stehen in diesem Jahr im Zeichen eines Jahrestages. 2009 hätte der Dichter Friedrich Schiller seinen 250. Geburtstag gefeiert. Zur Festivaleröffnung setzt sich der katalanische Regisseur Calixto Bieito mit dem Ensemble des Teatre Romea aus Barcelona mit Schillers „Don Karlos“ auseinander. Die junge Regisseurin Katrine Wiedemann aus Dänemark inszeniert „Maria Stuart“ nach ihrer Tonart. Eingeladen ist auch Stephan Kimmigs aus dem Thalia-Theater Hamburg. Er bringt seine Interpretation von „Maria Stuart“ auf die Bühne. Ergänzt werden beide Gastspiele durch die Aufführung der „Maria Stuarda“ von Gaetano Donizetti unter der Leitung des Nationaltheaters Mannheim. Gleich drei Versionen des von Schiller 1782 im Nationaltheater Mannheim uraufgeführten Stückes „Die Räuber“ bekommt das Mannheimer Publikum zu sehen. „Kabale und Liebe“ und „Die Jungfrau von Orleans“ werden ebenfalls auf die Bühne gebracht. ■ www.nationaltheatermannheim.de ■ www.schillertage.de Heidelberger Schlossfestspiele vom 26. Juni bis zum 9. August im Schloss Heidelberg: Für die diesjährigen Heidelberger Schlossfestspiele hat das Theater Heidelberg den spanischen Regisseur Joan Anton Rechi gewonnen. Er wird Gaetano Donizettis komische Oper „Der Liebestrank“ inszenieren. Am 24. Juli kommt „Der Studentenprinz“ wieder in den Heidelberger Schlosshof. 1924 wurde die Operette von Sigmund Romberg am New Yorker Broadway uraufgeführt. Dabei ist „Der Studentenprinz“ tief mit Heidelberg verwurzelt. Die Operette handelt nämlich vom jungen Karl Franz von Karlsberg, der aus seinem Alltag ausbricht und seine schönsten Jahre in Heidelberg verlebt. Dort lernt er auch seine große Liebe, die Wirtstochter Kathie, kennen. Jahre später besucht Karl Franz nunmehr als König von Karlsberg die Stadt seiner Jugend und muss feststellen, dass sich „seine“ Stadt verändert hat. Neben „Der Studentenprinz“ füllen auch die Schauspiele „Amphitryon“, „Cyrano de Bergerac“, „Don Quijote“ und „Wild Roses“ die Abende im Juli. Am 5. Juli ertönt das Deutsch-Amerikanische Freundschaftskonzert im Schlosshof. ■ www.heidelbergerschlossfestspiele.de Heidelberger Literaturtage vom 17. bis zum 21. Juni im Spiegelzelt auf dem Universitätsplatz Heidelberg: Zu den Heidelberger Literaturtagen haben sich nationale wie internationale Autoren angekündigt, die aus ihren neuen Werken vorlesen. Als Höhepunkt der Literaturtage schätzen die Organisatoren die Lesung aus dem Briefwechsel von Ingeborg Bachmann und Paul Celan ein. Michael Braun, Peter Hamm, Christina Dom und Ronald Funke tragen den Austausch vor. Der Ort für die Literaturtage ist seit Beginn das historische Amsterdamer Spiegelzelt „Het Danspaleis“. Für die Literaturtage wird es auf dem Heidelberger Universitätsplatz aufgebaut. Ursprünglich diente es als mobiler Tanzpalast auf der Kirmes. ■ www.heidelbergerliteraturtage.de Nibelungen-Festspiele vom 31. Juli bis zum 16. August in Worms, Kaiserdom Westseite: Anziehungspunkt der Festspiele in Worms ist jedes Jahr die Aufführung der Nibelungensage. In diesem Jahr ist die Inszenierung weder klassisch, noch modern oder tragisch. Sie ist ganz einfach komisch. Nach dem Vorbild des Monty-PythonKlassikers „Das Leben des Brian“ wird Siegfried in dieser Inszenierung mit einem anderen verwechselt und muss dessen große Aufgaben lösen. Regisseur Gil Mehmert bringt das Stück auf die Bühne und hat sich dafür prominente Unterstützung geholt. Der Schauspieler und Comedian Christoph Maria Herbst – besser bekannt als „Stromberg“ – spielt Hagen. ■ www.nibelungenfestspiele.de Festspiele Heppenheim vom 22. Juli bis zum 6. September in Heppenheim: Ein rasantes Programm versprechen die Organisatoren der diesjährigen Festspiele in Heppenheim. Im Kurmainzer Amtshof wird das Mantel-und-DegenStück „Die Sklavin ihres Geliebten“ von Lope de Vega zur Eröffnung am 22. Juli aufgeführt. Am 30. Juli folgt die Premiere von „Das Sparschwein“. In der Komödie von Eugène Labiche geht es um eine Kartenspielrunde aus der französischen Provinz, die auf ihrem Weg nach Paris einige Abenteuer erlebt. Am 10. August bringt das Kikeriki-Theater aus Darmstadt schließlich „Faust“ auf die Bühne. Musikalisch wird es dagegen am 31. August, wenn das Glenn Miller Orchestra unter der Leitung von Will Salden die Bühne erobert. ■ www.festspiele-heppenheim.de Schlossfestspiele Zwingenberg vom 7. bis zum 23. August in Zwingenberg: Die Schlossfestspiele in Zwingenberg werden in diesem Jahr mit der Puccini-Oper „Madama Butterfly“ eröffnet. Die japanische Tragödie in drei Aufzügen beschreibt das Schicksal der japanischen Geisha Cho-Cho-San und des amerikanischen Marineleutnants B. F. Linkerton. Die Oper wird auch am 16., 18. und 20. August, jeweils um 20 Uhr, im Schlosshof aufge- 79 führt. Weiterhin inszenieren die Zwingenberger die Operette „Die Csárdásfürstin“ von Emmerich Kálmán, die komische Oper „Der Wildschütz“ von Albert Lortzing und das Singspiel für Kinder „Der Löwe und die Maus“. ■ www.schlossfestspielezwingenberg.de Palatia Jazz bis zum 15. August an verschiedenen historischen Orten in der Pfalz: In diesem Jahr hallt zum elften Mal der Jazz durch die Pfalz. Seit Anfang Mai vergeht kein Wochenende, an dem nicht namhafte Musiker an historischen Spielstätten dem zeitgenössischen Jazz frönen. Am 6. Juni kommt das Eldar Trio nach Hassloch ins „Älteste Haus“. Weiter geht es am 26. Juni mit dem Tomasz Stanko Nordic Quintett, am 27. Juni mit der in Malawi geborenen Sängerin Malia, am 4. Juli mit Abdullah Ibrahim, am 11. Juli mit dem Hamilton de Lolando Quintett, am 12. Juli mit dem Roy Hargrove Quintett, am 25. Juli mit dem McCoy Tyner Quartett feat. Bill Frisell, am 1. August mit Silje Nergaard, am 8. August mit der Nils Landgren Funk Unit und am 15. August mit Biréli Lagrène Electric Side. Sämtliche Spielorte sind im Internet aufgelistet. ■ www.palatiajazz.de 2. Bergsträßer Kultursommer bis September an der Bergstraße: Theaterfestspiele, Kleinkunst, Open-Air-Kino, Live-Konzerte – der Kultursommer an der Bergstraße verspricht abwechslungsreich zu werden. Dabei präsentieren die Städte und Gemeinden entlang der Bergstraße bis Ende September gastronomische, historische, kulturelle und sportliche Angebote. Dazu zählen unter anderem am 12. Juni „Pop am Fluss“ in Ladenburg, am 13. Juni das Pendant „Klassik am Fluss“ ebenfalls in Ladenburg, am 20. Juni das Konzert von Chris de Burgh im Schlosspark Weinheim oder am 27. Juni die 3. Open-Air-Dichterschlacht in Seeheim-Jugenheim, bei der mehrere Dichter nacheinander aus ihren Werken vorlesen und sich der Kritik des Publikums stellen. Im Bensheimer Stadtteil Auerbach beweisen die Musiker von „The New York Voices“ am 28. Juni, wie Jazz mit Rock- und Popmusik vereinbar ist. ■ www.diebergstrasse.de Sabine Skibowski 6/2009 • 5. Juni 2009 econo 80 Index Name Seite Abas 34, 35 26 26 70, 71, 72 75 50, 51 49 54 29, 31 10 26 49, 76, 77 48 8, 31 68 40 23 48 26 ABB Abbott Ad laborem Adam Opel Adler, Hans-Joachim Adler, Reinhard Air Products Akcepta Alex & Gross Alstom Anders, Wolfgang AOK Apotheker, Léo Arneburg, Michael Arnst, Ilse-Maria Asknet Astor-Hack, Evelyn AWN 13, 35 Bach, Hans-Peter 74 Bachmann, Ingeborg 79 Baden, Karl-Friedrich von 43 Baer, Hans-Peter 49 Baktat 82 Baklan, Mustafa 82 Bamberger, Burkhard 20 Bärs, Harald 29 Barz, Andreas 76, 77 BASF 18, 37, 45, 48 Bäumer, Marie 78 BBQ 48 Bebit 31 Beck, Kurt 13 Becker, Franz-Josef 40 Beigel, Joachim 50 Beilke, Hans-Joachim 21 Bergemann, Britta 49 Berger, Christina 58 Beringer 73 Bettermann, Peter 49 Beverungen, Johannes 76 Beyer, Jörg 30 Bfw tailor-made communication 7 BG Phoenics BGV Bifab Bieito, Calixto Bier, Clariss Bilfinger Berger Biotopia Bohn, Edgar Bolte, Heiko Born, Matthias Bossert, Reinhart Braun Braun, Bernhard Braun, Gerhard Braun, Michael Brockhaus Bundesagentur für Arbeit 20 23 7 78 34 7, 49 48 23 49 45 49 73 16 17 79 7 48 Bild: Fotolia B&R Bundschuh, Jürgen Burger, Dieter Burger, Max Büroplan Bürotechnik Bußjäger 29 49 54, 60 48 18 Caritas Verband Carl, Bernhard Caspers, Michael Celan, Paul CEMA CFF Chemieverbände Rheinland-Pfalz Chrysler Ciba ColorDruck Com.sat Commerzbank Contargo Convention Bureau Metropolregion Rhein-Neckar Cornelius Cornelius, Peter Cornelius-Morjan, Petra Cytonet Czychon, Karl-Heinz Daimler Daum, Jürgen. H Daum, Martin DB Mobility Logistics DBK David + Baader Deissner, Michael Demand Software Solutions Dentz, Hans Depré, Peter Deutsche Bank Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung Deutscher Marketing-Verband CI / CD / Branding 71 16 49 79 76 14 12 7 18 50 10 40 13 49 10 10 10 8 49 14, 71 20 49 49 49 8 13 37 24 16 20 51 Diakonisches Werk 72 Di Noi, Nadja 49 Dieckmann, Dorothea 79 Dieckmann, Michael 49 Diederich, François N. 49 Dittmar, Andreas 20 DM 23 Dom, Christina 79 Douglas 20 Dresdner Bank 40, 49 Duale Hochschule Baden-Württemberg Mannheim 48 Förster, Steffen Fössel, Rainer Franz, Karl Franz, Wolfgang Freudenberg IT Freudenberg-Gruppe Frick, Armin Frischeinudel am Dom Frisell, Bill Fuchs Petrolub Funke, Ronald Fuso 49 38 79 12 30 6 49 27 79 6 79 14 EasyFairs 36 Ebay 27 ebm-papst 21 Eckes, Peter 49 Ecosoil Süd 26 Egenberger, Bernhard 64 Eldik, Rudi von 52, 56 Elkenmann, Dirk 49 Elster Messtechnik 73 EMV 60 EnBW 23, 24, 25, 26 EnergieEffizienzAgentur Rhein-Neckar 49 Engel, Klaus-Peter 36 Engenberger und Fuchs 64 Epicto 59 Eppler, Tobias 54 Ernst & Young 20 Esch, Franz-Rudolf 51 Ewald, Friedrich 16 Extrapack 36 aißmayer, Ulrich Gansch, Christian Gartano Donizetti Gebhardt General Motors Genius Gericke, Lutz Gerling, Klaus GGEW GKM Global Environment Products Gmelin, Thomas Göbel, Oliver Gottlieb-Duttenhöfer GmbH Göhring, Albrecht Götz, Thomas Green, Stephen K. Grönemeyer, Dietrich Grossmarkt Mannheim Gruler, Jürgen Guthier, Werner G 15 20 78 37 7 75 49 38 74 25 24 29 73 18 49 16 49 59 51 49 20 F.A.Z. Institute aas, Angelika Habekost, Christian „Chako“ Haeberle, Gerhard Hambrecht, Jürgen Hamm, Peter H 54 51 51 18 79 Fehrenbach, Franz Feri Finance Fichtner, Michael Forest Stewardship Council PRINT Klassik / Dialog 20 49 16 31 18 Heckmann, Fritz-Jürgen 49 HeidelbergCement 7 Heidelberger Druckmaschinen 15, 50 Heidelberger Lebensversicherung 16 Heidelpay 49 Heinen, Markus 20 Heinz-Kettler-Gruppe 25 Henigin, Roland 49 Henkel 20 Henn, Ralf 64 Herbst, Christoph Maria 79 Herrmann, Raimund 23 Herweck 10 Heydler, Johannes 18 Hikma pharma 30 Hirth, Gerhard 49 Hofgut Dippelshof 75 Hofmann, Peter 71 Hopp, Dietmar 44, 46, 48, 50 Hornbach 20 Homburg, Christian 51 Huber Verlag 7 Hülsböhmer, André 20 Huthmann, Heinrich 75 HWK Mannheim Rhein-Neckar Odenwald 38 HWK Pfalz 12 Hydraulik-Technik Kh. Hauck 34 Iclear 8 IG Metall 48 IHK Darmstadt 12, 74 IHK Heilbronn-Franken 48 IHK Pfalz 76 IHK Rhein-Neckar 12, 36, 50, 76 Ihne & Tesch 32 Imhof, Rüdiger 24, 25 Impulse 22 ISCA 13 vernetzte markenkommunikation mit xmedias: kreativ. effizient. wirksam. * www.xmedias.de Online Editorial Design / Corporate Publishing Media WEB * xmedias Medien.Werbung.Kommunikation. Index ITW Automotive Products Jakob, Peter Jansen, Björn Jenne, Matthias Jethammer.com Johannes-Anstalten Josef Schimmel GmbH & Co. Joseph Vögele AG Jourdan, Ralf Jurk, Andreas Jürriens, Wolfgang 21 8, 9 51 71 8 49 6 26 49 65 49 Longial Lortzing, Albert Lukom Lunow, Angelika Luzius, Franz 65 79 14, 15 53, 54, 56 12 m :con Mancuso, Marco Mann + Hummel Mannheimer Versicherung Maria Stuart Martini, Ulf Marx, Sven-Patrick Massimo, Guido 15 34 37 16, 20 78 18 49 70, 71 Ohnmacht, Heinz Oliver Sport&Squash Opel OpenMinded Oswald, Robert Ottenbros, Peter Palm Palm, Wolfgang Partyservice Haas Pavel, Jürgen Pelka, Roland Pepperl & Fuchs Pfriem, Regina 23 29 65 59 49 53, 54, 55 13 13 54 49 20 20, 71 50 INDEX DIE NAMEN IN DIESEM HEFT Kabel BW Kagermann, Henning Kallfelz, Albert Kanabei, Jörg Kanzlei Arneburg Müller Karl Berrang GmbH Kast, Hans Kaufhof Kercher, Walter Keune, Henning KfW KHG Warnecke Kimmes, Holger Kimmigs, Stephan Kley, Max Dietrich Klitschko, Wladimir Klumpp, Bernhard Köhler, Willy Kompetenzzentrum für CFO-Research und Financial Performance Korte, Kirsten Kötz, Michael Krechel, Ursula Krug, Theodor KSB Küchler, Gunmar Kurt, Stefan Kurz, Peter Kurzeck, Peter Kutschke, Svealena Lagréne, Biréli 14 49 29 49 68 71 49 49 49 49 15 10 75 78 49 50 50 16 20 49 78 79 16 27 36 78 51 79 79 79 Landeswohlfahrtsverband Hessen 10 Lebert, Benjamin 79 Leihamt Mannheim 42, 43 Leonardo Venture 15 Lila Publishing Verlag 7 Ling, Bernhard 71 Linkerton B. F. 79 Litwinschuh, Claus 71, 72 Lochbühler, Sebastian 49 MBB Industries 26 Mechtel, Michael 17 58 Media2 Mehmert, Gil 79 Meinzer, Lothar 49 Memo 18 Menzolit Compounds International 6 Mercedes Benz 71 Merckle, Ludwig 49 Merckle, Tobias 49 Metallwerk Helmstadt 24 Metro MAN 14 Meyer, Herbert 20 Michael, Bernd M. 51 Microsoft 32 MBB 26 MLP 16, 20 Moch, Andreas 49 Mode Zörgiebel 74 Möhrlen, Cornelia 20 Molenaar, Dany 78 Movento 35 Mucic, Luca 20 Müller, Joachim 49 Müller, Peter 75 Muth, Armin 54 MVV 24, 25, 51 Nagl, Anton 46, 48 Neckerdraht 73 Nergaard, Silje 79 Netz-Tec 34 Neudel Verpackungen 37 Neudel, Michael 37, 73 Niederkirchener Weinmacher 13 Nolte moebel-industrie 49 Noray-Dardenne, Marie-Laure de 79 Nova Tec 7 Oberhollenzer, Hermann Odenwald Netzgesellschaft 9 24 Pfalzenergie 49 Pfalzwerke 24 Pfeifer, Hans 71 Pfliegendörfer, Rosaly 70, 71 Pierre Audoin Consultants (PAC) 31 Pluschek, Rüdiger 72 PM International 20 Pomi, Jürgen 43 Printolux 8, 9 Prior, Gerald 23 ProAlpha 34, 35 Psychiatrisches Zentrum Nordbaden 14 Puersuen, Yaris 49 Quaris Raad Research Rackwitz, Jürgen Rainer Zahner GmbH Rammstedt, Tilman Rauser Towers Perrin Rautert, Jürgen Realtech Rechi, Joan Anton Volksbank Rhein-Neckar Reiber, Karl-Dieter Reiling, Norbert Reimelt Henschel Relax-Umwelttechnik Renolit Reum Revus Rhein-Haardtbahn Roche Ronaldo, Cristiano Roßbacher, Verena Roth Motorgeräte Roth, Christian Roth, Frank Rothermel, Andrea Rothermel, Winfried Rotthaus, Jochen Rüdinger Rüdinger, Wolfgang RWE 48 50 50 21 8 25 S .imp.lex 22 SAP 8, 20, 29, 30, 31, 32, 35, 50 SAS 8, 35 Saupert, Nadine 53 Schaabner, Sybille von 29 Schaardt, Jörg 25 Scheifele, Bernd 7 Schell, Uli 76, 77 Schenk, Michael 59 Schiller, Friedrich 78 Schlegel, Alf.N 20 Schleicher, Eduard 49 Schmidt, Lars 50 Schmitt, Wolfgang 26, 27 Schneider, Fritz 49 Schneider, Jürgen M. 49 Schwager, Harald 45 Schwarz Profilbeschichtung 30 Schwarz, Wolfgang 31 Schwarzacher Werkstätten 72 Schwetzinger Zeitung 49 Schwiezer, Haucke 45, 46, 48 SEW-Eurodrive 20 Die kommende econo-Ausgabe erscheint am 3. Juli 2009 30 30 43 37 79 64 50 31 79 16 37 49 26 18 7 6 18 24 14, 60 44 79 13 59 49 SFBA SGN Siemens Sinemus, Kristina Sladen, Will Slagman, Jaap SNP Schneider-Neureither & Partner Software AG Sommer, Klaus Sokkar, Sami Sost, Jörg SOU Systemhaus Sparkasse Heidelberg Sprengel, Thomas SRH Stachniß, Fidelis Stadtmarketing Mannheim Stadtwerke Frankenthal STAS Steckenborn, Thomas Sternjakob Stiefermann, Klaus Das Wirtschaftsmagazin für die Metropolregion Rhein-Neckar Testabo 3 Monate für 10 Euro [email protected] I Tel. 06 21 / 392 - 2800 I Jetzt bestellen! 64 14 26 75 79 78 8 20 49 49 7 34 22 51 7 16 51 49 35 76 27 64 Stock, Karl-Heinz Storopack Strub, Werner Strube, Jürgen Suckale, Margret SurTec International Swienty, Alexander Swiss Life Sybicom Takeda Takkt Tectum Group Teves, Nikolaus TFG Transfracht Thalia Theater Theater Heidelberg Thermamax Thorenz, Lynn-Kristin Trans-Marketing Trend Einrichtungs-GmbH Treureal Triwo TSG Hoffenheim TTS TWL Tyczka Industriegase Tyczka, Hans-Wolfgang 81 36 37 34 49 49 29 22 16 34 26 49 10 38 13 78 79 34 31, 32 7 18 18 26 51 20 24 54 54 ckrow, Bernd Ullrich, Stefanie Unesco U 20 45 9 edder, Armin Verkehrsbetriebe Ludwigshafen Vescon VhU Vieth, Matthias Vitos Vogel, Gerhard Volksbank Bergstraße Volksbank Kur- und Rheinpfalz Volksbank Kurpfalz H+G Bank Volksbank Neckartal Vontobel Voscherau, Eggert VR Bank Ludwigshafen VR Bank Rhein-Neckar V 32 24 9 66 51 10 50 16 17 16 17 20 49 16 16 Wachtenburg Winzer 29 79 78 65 37 54 8 7 49 51 18 Wajsbrot, Cécile Wiedermann, Katrine Wilcke, Sabine Wild Werke Wilkes, Matthias Wirsol Wissenmedia Witzleben, Alexander von WOB WWF Zeiser, Wilhelm 14, 15 Zentrum für Soziale Psychiatrie Bergstraße 10 Zeppelin 26 ZetVisions 20 ZEW 12 Zinnhardt, Arnd 20, 75 ZMRN 45 Zörgiebel, Arnold 75 Zwanziger, Ralf 45 Zwicky, Erwin 54 82 Der Schreibtisch von ... Der Schreibtisch vom Chef Was sagt uns der Schreibtisch eines Menschen über dessen Arbeitsweise und Persönlichkeit? Diese Frage wird Econo in dieser Ausgabe beim Anblick des Schreibtisches von Mustafa Baklan nachgehen. Baklan gehört zu den erfolgreichsten türkischstämmigen Unternehmern in Deutschland. Als Gründer des Lebensmittelhandels Baktat hat es der 52-Jährige mit seinen Konserven in fast alle deutschen Supermarktregale geschafft. Weltweit beschäftigt das Unternehmen gut 2000 Mitarbeiter. Nichts fällt hier unter den Tisch An der Wand hängt ein Porträt Mustafa Kemal Atatürks. Der „Vater der Türken“ hat allerdings keine Augen für diesen Arbeitsplatz. Vielmehr blickt er nach vorn. So, wie es wohl auch der Unternehmer tut, der gewöhnlich an diesem Schreibtisch sitzt – und der sogar den selben Vornamen trägt. Zwei Flachbildschirme und ein Telefon, groß wie zwei, sprechen für sich. Die Weltkarte, die unter Akten, Broschüren, Briefen und Rechnungen als Schreibunterlage dient, zeigt zudem, in welchen Kategorien in diesem Büro gedacht wird. Die türkische Tageszeitung „Hürriyet“ mag da als Ausgleich dienen, als Erinnerung an die Wurzeln eines Menschen, der, in der Türkei aufgewachsen, seit Jahrzehnten in Deutschland lebt – im Gegensatz zu vielen seiner Familienmitglieder. Der Blick an die Wand und auf das Regal hinter dem Schreibtisch verrät auch, welchen Rang die Anerkennung für diesen Unternehmer hat. Sie spiegelt sich in den Geschenken wider, die Kunden dem Unternehmer gemacht haben. Ob der noch im Webstuhl eingespannte Teppich, ob das Blumengesteck, ob die zwei Porzellan-Elefanten auf dem Regal, keine Kundengeste fällt hier unter den Tisch, kein Dankeschön verschwindet in einer dunklen Schublade. KrK Ist es nicht schön, dass Ihr Anspruch entscheidet? Büros mit Persönlichkeit KAHL Büroeinrichtungen GmbH Industriestraße 17 – 19 68169 Mannheim Telefon 0621 32499-0 Fax 0621 32499-99 www.kahlgmbh.de [email protected] Öffnungszeiten: Montag – Freitag 7.30 – 17.00 Uhr