Heer
Transcrição
Heer
Heer Heer Operations Research Eine neue Fähigkeit im Aufwuchs Frank Peter Schmitz Konfliktverhütung und Krisenbewältigung sowie der Kampf gegen den internationalen Terrorismus sind die wahrscheinlichen Aufgaben der Bundeswehr. Das Heer, als Träger von Landoperationen, ist besonderes in Afghanistan mit zunehmend komplexen Anforderungen an die Truppe und die militärischen Führer konfrontiert. Vor diesem Hintergrund werden Anstrengungen unternommen, um im Dreiklang „Aufklärung – Führung – Wirkung“ die Aufgabenerfüllung im Einsatz zu verbessern. Operations Research (OR) kann im Bereich „Verbesserung der Führungsfähigkeit“ einen wertvollen Beitrag leisten, um insgesamt das Ziel der „Überlegenheit im Einsatz“ zu gewährleisten. Konzeptionelle Grundlagen und Begriffsdefinition O Für die Bundeswehr legt die Teilkonzeption Modellbildung und Simulation in der Bundeswehr (TK M&SBw) die Grundlage für die Ausgestaltung und Nutzung von OR in den Streitkräften. Gemäß TK M&SBw sind „zur Unterstützung bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Einsätzen der Bundeswehr ... OR-Methoden bereitzustellen und anzuwenden“. Unterhalb dieser Teilkonzeption gab es kein Folgedokument, das die grundsätzlich streitkräftegemeinsam auszugestaltende Fähigkeit weiter beschreibt. Eine solche Lücke war in der Dokumentenhierarchie nicht weiter hinnehmbar. Das Heeresamt (HA) hat daher im Auftrag des Führungsstabes des Heeres (BMVg Fü H) das „Eckwertepapier Operations Research Unterstützung im Heer (OR-Ustg H)“ verfasst. Auch wenn viele, insbesondere streitkräftegemeinsame Rahmenbedingungen noch nicht abschließend festgelegt sind, beschreibt dieses durch den Führungsstab des Heeres zwischenzeitlich erlassene Dokument die derzeitige Zielsetzung, Grenzen und Möglichkeiten, sowie zukünftige Entwicklungen für die Nutzung von OR im Heer. Das Eckwertepapier OR-Ustg H definiert OR als „… die Anwendung wissenschaftlicher – vorwiegend mathematischer – Methoden bei der Erforschung, Analyse und Bewertung von Planungsproblemen und Betriebsabläufen in soziotechnischen Systemen in der Vorbereitung und Unterstützung von Entscheidungen und Einsätzen...“. OR-Methoden können sich dabei von einfachen Berechnungen (z.B. mittels Tabellenkalkualtion) bis hin zu komplexen Simulationen, auch unter Nutzung der Simulations- und Testumgebung der (Foto/Grafiken: Bundeswehr) R ist ein Problemlösungsansatz, der während des 2. Weltkriegs entwickelt wurde. Der Aufbau von Radarüberwachungssystemen oder die Planung des Begleitschutzes von Schiffskonvois sind Beispiele aus jener Zeit, die besonders in den USA und Großbritannien zum Aufbau entsprechender OR-Abteilungen führten. Ziel war es, die in einer Operation aufkommenden Probleme zu untersuchen und Lösungsvorschläge auf Basis wissenschaftlicher Methoden zu unterbreiten. Seit den 50er Jahren wurde der Ansatz auch von der Wirtschaft adaptiert und mit Erfolg angewandt. Militärisch wird OR unverändert bei unseren amerikanischen und britischen Partnern im Grundbetrieb und im Einsatz umfänglich genutzt. Die Bundeswehr hat in der Vergangenheit OR-Methoden überwiegend im Rahmen von Studien und konzeptionellen Fragestellungen genutzt. Hierbei wurden komplexe militärische Problemstellungen – in Ermangelung militärischer OR-Strukturen – in der Regel an externe Einrichtungen vergeben. Erst 2007 hat der erfolgreiche, prototypische Einsatz einer OR-Zelle im Provincial Reconstruction Team (PRT) Kunduz des 14./15. deutschen Einsatzkontingentes der International Security Assistance Force (DEU EinsKtgt ISAF) die Möglichkeiten und den zu erzielenden Fähigkeitszuwachs einer strukturellen Abbildung von OR durch die Streitkräfte dokumentiert. Das Thema ist damit „auf der militärischen Tagesordnung“. Autor Oberst i.G. Frank Peter Schmitz, Dezernatsleiter im Heeresamt Abteilung I, ist u.a. zuständig für die konzeptionelle Weiterentwicklung im Bereich Operations Research sowie Modellbildung & Simulation. Lagedarstellung unter Nutzung „Afghan Glyphs“ Strategie & Technik · November 2009 33 Heer Bundeswehr (SuTBw), erstrecken. Zu den wichtigsten Methoden gehören Optimierungsverfahren, statistische Verfahren, Simulation, Warteschlangen- und Entscheidungstheorie. Die Komplexität dieses vorwiegend wissenschaftlichen Instrumentariums erfordert qualifizierte ORAnalysten. Darüber hinaus können neben diesen klassischen quantitativen Methoden des OR ggf. auch vorwiegend qualitative Methoden anderer Wissenschaftsbereiche bedarfsbezogen genutzt werden. Im Zuge der Arbeit der OR-Zelle im PRT Kunduz wurden so durch die OR-Analysten auch Methoden/Verfahren wie Prozessanalyse, Visualisierung und Mediation erfolgreich eingesetzt, die nicht den klassischen ORMethoden zuzurechnen sind. Die in diesem Zusammenhang geführte Diskussion zur Unterscheidung zwischen klassischem OR (mathematische Methoden) und der neuen Terminologie des „soft OR“ (stärkere Einbindung von Geisteswissenschaften) ist dabei nach hiesiger Auffassung im Hinblick auf die Unterstützung der Truppe im Einsatz nicht zielführend. Entscheidend ist, dass dem militärischen Führer und seinem Stab in der Entscheidungsvorbereitung und Beratung der optimale Problemlösungsansatz angeboten und vermittelt werden kann. Das Eckwertepapier OR-Ustg H stellt vor diesem Hintergrund, neben Überlegungen zur Struktur/Organisation, Ausbildung, materiellen Ausstattung und internationalen Zusammenarbeit, den OR-Analysten in den Mittelpunkt. Erste eigene Erfahrungen aus dem Einsatz, aber auch Erkenntnisse der U.S. Army belegen, dass nur der ORAnalyst, der zugleich über militärischen Sachverstand verfügt, als Berater anerkannt wird. Alle weiteren Überlegungen haben diesem Leitgedanken Rechnung zu tragen. OR-Unterstützung im Einsatz OR-Unterstützung im Einsatz (OR-Ustg Eins) geht auf eine nichttechnische Studie des Heeresführungskommandos zurück, die im Ergebnis zur prototypischen Einrichtung einer OR-Zelle im PRT Kunduz im Rahmen des 14. DEU EinsKtgt ISAF 2007 führte. In enger Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Transformation der Bw (ZTransfBw) und der Firma IABG agierte diese Zelle so erfolgreich, dass die Arbeit auf Antrag des PRTKommandeurs über den Kontingentwechsel hinaus verlängert wurde und so auch im 15. DEU EinsKtgt ISAF verfügbar war. Die OR-Zelle bestand aus drei Soldaten (einem Stabsoffizier, studierter OR-Experte, einem Offizier mit OR-Fachkenntnissen sowie einem Feldwebel mit fundierten Kenntnissen im Bereich IT/Datenmanagement) und war im PRT-Stab außerhalb der Abteilungen auf Ebene des stellvertretenden Kommandeurs angesiedelt. Komplexere oder rechenaufwändige Untersuchungen wurden mit einer Reach Back Organisation in Deutschland (ZTransfBw, Firma IABG) abgestimmt, an diese übergeben und dort bearbeitet. Die Ergebnisse wurden anschließend der OR-Zelle im Einsatz zur Auswertung und Nutzung übermittelt. Zwei ausgewählte Beispiele veranschaulichen die Unterstützungsmöglichkeiten der OR-Zelle im 14./15. DEU EinsKtgt ISAF: So leistete die OR-Zelle einen erheblichen Beitrag in der Umsetzung und Implementierung des Zielsystems des Hauptquartiers (HQ) ISAF für die Ebene des PRT. Basierend auf der Combined Joint Effects Tasking Order (CJETO), die zur Beschreibung der Lage die Bewertung von jeweils 20 Effekten/unterstützenden Effekten in 24 Distrikten des PRT erforderte, konnte durch die Visualisierung mithilfe von sogenannten „Afghan-Glyphs“ die Komplexität deutlich reduziert und so das Lagebewusstsein des PRT insgesamt erheblich verbessert werden. Die Verwendung von „Afghan-Glyphs“, die auf der Theorie der Chernoff-Gesichter des amerikanischen Mathematikers Hermann Chernoff basiert, erlaubte, im Vergleich zu einer Darstellung mit je 20 Ampeln pro Distrikt – entgegen anfänglicher Skepsis gegenüber den „Comic-Gesichtern“ – die schnelle Lesbarkeit und Interpretation der Lage und verbesserte somit signifikant das Lagebewusstsein des Stabes. Als weiteres Beispiel wurde zur Untersuchung der Fragestellung nach optimaler Positionierung bzw. Höhenänderung von Überwachungssensoren ein 3D-Geländemodell des PRT und ein ca. 15 mal 15 km großer Ausschnitt der Umgebung um das Feldlager mit Hilfe einer analytischen Geländesimulation geschaffen und Funktionalitäten zur Berechnung und Darstellung von nicht einsehbaren bzw. einsehbaren Bereichen programmiert. Dieses Modell zeigte sich vielseitig in seinen Anwendungsmöglichkeiten, da die interaktive Veränderung der verschiedenen Parameter, neben dem optimalen statischen Sensoreinsatz, auch klare Entscheidungshilfen zum Einsatz mobiler Sensoren lieferte. So konnte ein wertvoller Beitrag zur Optimierung des Lagerschutzes geleistet werden. Insgesamt wurde nach Auswertung der Arbeit der OR-Zellen im 14./15. DEU EinsKtgt ISAF festgestellt, dass sich durch die Einbindung des OR-Personals ein deutlicher Fähigkeitszuwachs in der Unterstützung der militärischen Entscheidungsträger ergeben hat. Folgerichtig wurde zu Beginn dieses Jahres durch den Einsatzführungsstab der Bundeswehr die Wiedereinrichtung der OR-Zelle im PRT Kunduz angewiesen. Im März dieses Jahres nahm die OR-Zelle erneut ihre Arbeit auf. Schwerpunkt in der !"## $#% &' (&( %#"" ) LEOPARD 2 PSO Heer OR – Herausforderungen und zukünftige Handlungsfelder Computersimulation Umgebung Feldlager (Darstellung zur Freigabe im Rahmen einer Veröffentlichung verändert) Unterstützung des 19. DEU EinsKtgt ISAF war es, eine Basis zur Generierung und insbesondere zum Erhalt des „Kontingentgedächtnisses“ des PRT Kunduz zu schaffen und bereits eine erste, prototypische Realisierung als Grundlage für die Übergabe des Kommandeurs 18. DEU EinsKtgt ISAF an seinen Nachfolger bereitzustellen. Hintergrund dieses Auftrages ist die Erkenntnis, dass bei jedem Kontingentwechsel, trotz aller Bemühungen der Beteiligten, ein erheblicher Wissensverlust in allen Bereichen festzustellen ist, der dazu führt, dass erst nach Wochen die „Lernkurve des vorangegangenen Kontingentes“ erreicht wird. Der dezidierte Auftrag wurde durch den Kommandeur 18. DEU EinsKtgt ISAF PRT Kunduz an die OR-Zelle erteilt, die Fortführung dieses Auftrages durch seinen Nachfolger unmittelbar nach Übernahme bekräftigt. Die Realisierung dieses Kontingentgedächtnisses sollte auf dem Prinzip der freien OnlineEnzyklopädie „Wikipedia“ erfolgen, so dass einfaches und intuitives Eingeben und Auffinden von Informationen ohne langwierige Einarbeitung sichergestellt ist. Die durch die Nutzer im Rahmen der täglichen Stabsarbeit abgelegten Informationen sind so auch noch nach mehreren Kontingentwechseln einfach auffindbar und weiter verwendbar. Der Wissensverlust zwischen den Kontingenten kann somit deutlich reduziert werden. Im Rahmen einer Systemdemonstration wurden auf die bereits realisierte technische Plattform weitere, zahlreiche Anwendungen nach Vorgabe des Kommandeurs oder Anregungen der Stabsabteilungsleiter implementiert. Der durch die OR-Zelle entwickelte Prototyp hat sowohl die Führer vor Ort, als auch höchste Vorgesetzte im Rahmen der Dienstaufsicht nachhaltig überzeugt. Die Geschwindigkeit der Projektrealisierung und die hohe Akzeptanz im PRT sind beeindruckend – die Implementierung von Erweiterungen wird vom Stab gefordert. In der Bundeswehr wird mit militärischem OR Neuland beschritten und nur selten kann auf Etabliertes zurück gegriffen werden. Die Qualität der Beratung mit Methoden des OR steht und fällt mit der Ausbildungshöhe und dem Erfahrungshintergrund des eingesetzten Personals. Hier ist in erster Linie der studierte OR-Experte zu nennen, da dessen Ausbildung am aufwändigsten ist. Derzeit kann nur auf eine sehr überschaubare Anzahl von Offizieren zurück gegriffen werden, die über ein Studium an einer akademischen Einrichtung im Ausland (z.B. Naval Postgraduate School in Monterey, University of Central Florida in Orlando) verfügen. Neben der Ausbildung ist die organisatorische Abbildung dieser neuen Fähigkeit ein Handlungsfeld von herausragender Bedeutung. Hier kann derzeit auf nahezu nichts zurück gegriffen werden, so dass jede Entscheidung als Ad-hoc-Maßnahme in persönlicher Kenntnis der betreffenden Personen und ihrer Ausbildung getroffen wird. Nur durch Etablierung streitkräftegemeinsamer Personalbegriffe und Tätigkeitsbilder für OR/M&S-Personal ist der Aufwuchs und eine zielgerichtete Ausbildungs- und Verwendungssteuerung möglich. Auf beiden Handlungsfeldern, Ausbildung und Organisationsgrundlagen, wird an einem streitkräftegemeinsamen Ansatz gearbeitet, und entsprechende tragfähige Lösungen sollten in diesem Jahr erreichbar sein. Im Bereich Ausbildung haben unter Federführung des ZTransfBw bereits erste prototypische Ausbildungsgänge stattgefunden. Die Erfahrungen mit OR-Ustg Eins beruhen derzeit nur auf Erkenntnissen der taktischen Ebene eines PRT. Auf höheren Heer Führungsebenen sind die Fragestellungen häufig komplexer und der Zeithorizont für die Problemlösung in der Regel größer. Um den eigenen Sachverstand auf diesen Bereich auszudehnen, wäre mittelfristig eine vertikale Ausfächerung der OR-Ustg Eins anzustreben. Dieser Ansatz impliziert zwangsläufig den Einsatz in einem multinationalen Umfeld und würde zu einem erheblichen Erfahrungszuwachs führen. Einsatzmöglichkeiten könnten sich ggf. in einer entsprechenden Zelle im HQ ISAF in Kabul ergeben. Vor einer entsprechenden Empfehlung/Entscheidung sind aber weitere Untersuchungen notwendig. Die erfolgreiche Unterstützung durch eine OR-Zelle im Einsatzland erfordert zwingend die durchhaltefähige Abstützung auf entsprechende Kapazitäten im Heimatland die aufgebaut und alimentiert werden muss. Eine prototypische Erprobung im Zuge des 19. DEU EinsKtgt ISAF bei ZTransfBw hat hier erste Ergebnisse geliefert. Nach bisherigen Erkenntnissen sollte die zu bildende Zelle als alleiniger Ansprechpartner und Bindeglied zur Industrie, Forschungseinrichtungen und ggf. anderen militärischen Dienststellen (z.B. Universitäten der Bundeswehr) agieren. Eine dauerhaft tragfähige Unterstützung mit Methoden des OR darf sich nicht auf den Einsatz beschränken, auch wenn hier zurzeit richtigerweise der Schwerpunkt liegt. Die Unterstützung im Grundbetrieb ist die zweite Säule, die hier betrachtet werden muss. Eine entsprechende nichttechnische Studie, deren Ergebnisse 2010 vorliegen sollen, wurde durch das Heer initiiert. In diesem Zusammenhang gilt es auch zu Wir bewegen Menschen mit Engagement. Mobilität ist eine der Grundvoraussetzungen, damit die Bundeswehr ihre Aufgaben im In- und Ausland meistern kann. Jeden Tag. Das heißt keinesfalls, dass wir alltägliche Leistungen erbringen. Unsere Leistungspalette reicht vom Flottenmanagement für Kleinwagen über Nutzfahrzeuge bis zu Spezial- und Sonderfahrzeugen sowie einsatz- und übungsspezifischen Serviceleistungen. Die BwFuhrparkService GmbH garantiert als Partner der Bundeswehr bedarfsgerechte und wirtschaftliche Mobilität nach Maß. Mit dem richtigen Fahrzeug zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Alles aus einer Hand. www.bwfuhrpark.de 36 November 2009 · Strategie & Technik bewegt. untersuchen, inwieweit Synergieeffekte mit anderen Aufgabenbereichen der Entscheidungsunterstützung wie Controlling oder Knowledge Development (KD), die u.a. auch auf OR-Methoden zurückgreifen, nutzbar sind. OR wird bei unseren Bündnispartnern im Einsatz und im Grundbetrieb eingesetzt. Das Heer hat in diesem Zusammenhang den Erfahrungsaustausch mit den USA und Frankreich institutionalisiert. Mit der U.S. Army, die enorme Ressourcen in diesem Bereich einsetzt, findet seit 1996 jährlich ein hochkarätiges OR-Symposium statt, infolge dessen u.a. Ausbildungsmöglichkeiten für deutsches Fachpersonal an US-Einrichtungen gewonnen werden konnten. Fazit Im Zuge von drei Kontingenten ISAF wurde auf PRT-Ebene durch den jeweiligen militärischen Führer ein deutlicher Mehrwert im Sinne eines Fähigkeitszuwachses durch die OR-Ustg im Einsatz attestiert. Auch wenn das Heer in diesem Bereich vorangeht, ist OR grundsätzlich eine streitkräftegemeinsame Aufgabe. Eine vertikale Ausfächerung von OR in den operativen, multinationalen Bereich oder eine horizontale Ausweitung auf andere taktische Stäbe ist – mit Blick auf die derzeit noch nicht ausreichenden Ressourcen des Heeres (ausgebildetes Personal) – nur in einem Ansatz zu realisieren, der auf die verfügbaren Kapazitäten aller militärischen Organisationsbereiche zurückgreift. Weiterhin müssen solide Grundlagen geschaffen werden, um die derzeit überwiegend Ad-hoc initiierten Maßnahmen abzulösen. Die Einführung eines abgestimmten streitkräftegemeinsamen Ausbildungskonzeptes und die Schaffung von Organisationsgrundlagen sind hier an prominenter Stelle zu nennen – die Weichenstellung in diesen Bereichen wurde bereits vorgenommen und man ist auf einem guten Weg. Der Bereich OR-Unterstützung im Grundbetrieb, in dem es derzeit kaum nationale militärische Erfahrungen gibt, ist im Rahmen der diesbezüglichen Studie eng zu begleiten, um einen möglichst großen Nutzen im Friedensbetrieb zu erzielen, der die Akzeptanz von OR weiter erhöhen wird und damit die Basis für die Fortsetzung dieser insgesamt erfolgreichen Entwicklung verbreitert. Insgesamt kann festgestellt werden, dass durch den Erfolg dieser „neuen Fähigkeit im Einsatz“ in vergleichsweise kurzer Zeit enorm viel erreicht werden konnte. Es kommt jetzt darauf an, einerseits diesen Schwung zu erhalten, andererseits aber eine breitere solide Basis für eine Verstetigung dieses Erfolges zu schaffen.