Very British: 5. Lusienluster Polocup in Hirzenhain
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Very British: 5. Lusienluster Polocup in Hirzenhain
Polo ist ein rasanter Sport. Very British: 5. Lusienluster Polocup in Hirzenhain Polo ist in Deutschland nicht gerade ein Volkssport. Deshalb freuen wir uns in der Redaktion Stallgeflüster über eine Einladung zum 5. Luisenluster Polocup ganz besonders und machen uns auf den Weg. Hirzenhain im westlichen Vogelsberg ist die Heimat des Hessischen Poloclubs Luisenlust. Stallgeflüster / Elke Stamm Die Anreise – von Frankfurt rund 50 Minuten – bietet uns herrliche hessische Landschaftsbilder, macht Lust auf einen entspannten Tag im Grünen. Allerdings: Kurz vor dem Ort Hirzenhain weist uns unser Navi dann plötzlich den Weg in den Wald. Das tut man nicht – auch wenn da kein ausdrückliches Verbotsschild steht und auch dann nicht, wenn es um eine Stallgeflüster-Reportage geht. Schließlich gelangen wir dann doch über eine öffentliche Straße recht nah an das Hofgut Luisenlust heran und benutzen dann eben doch einen Weg, den wir üblicherweise nicht befahren würden. Aber: Wir sind richtig! Der Weg gehört zum Hofgut Luisenlust, das wiederum Fürst Philipp zu Stolberg-Wernigerode gehört. Der Fürst ist leidenschaftlicher Polo-Spieler – kein Wunder, sein Onkel, Freiherr Albrecht von Maltzahn war lange Jahre Präsident des Deutschen Poloverbandes und stellte seine pensionierten Polopferde auf Luisenlust unter. Noch bevor wir das Auto verlassen, beeindruckt uns bereits der vor uns liegende, teils von Wald umgebene, riesig anmutende Poloplatz. Liebevoll gestaltet die Zelte und Sonnenschirme am Rande, in und unter denen die Gäste Erfrischungen und so manch kunsthandwerkliches Mitbringsel aus der Region finden. Auf enge Bindung zur Region Legen Fürst und Fürstin zu Stolberg-Wernigerode bereits seit der Ausrichtung des ersten Luisenlu- © Fotos: Stallgeflüster Stamm Very British, denn auch die Queen tut‘s Das Publikum stopft die in den Rasen getretenen Löcher – ein ‚gesellschaftliches Ereignis‘ bei Polo-Turnieren. ster Polocups im Jahr 2010 großen Wert. Und das mit Erfolg. Zählte man im ersten Jahr rund 1.500 Zuschauer, so kamen in diesem Jahr bereits rund 5.000 Menschen zu dieser eintrittsfreien Veranstaltung mit ‚Polosport zum Anfassen’, Sponsoren und Verkaufsständen aus der Umgebung. Und, ‚very British’, denn auch die Queen tut’s, kam das Publikum zum ‚tread in’. Dabei ist es aufgefordert, den rund 180 x 270 Meter großen Platz zu betreten und die von den Pferdehufen in die Grasnarbe getretenen Löcher zu stopfen. Gepflegte Volksfest-Atmosphäre herrschte dann auch auf dem Platz. Professionell die Beschallung, ebenso die erfahrene PoloSprecherin Jan Kiesel, die Teams international, Das Barockteam Esperanza faszinierte mit Damensattel, spanischem Schritt und Stangentanz mit der Garrocha. 7 Pferdewechsel nach jedem Chucker ist Pflicht beim Polospiel. Die Pfleger halten gegen Ende jedes Chuckers ausgeruhte Tiere bereit. mit bekannten Spielern besetzt – also beste Voraussetzungen für rasanten, spannenden Polosport. Die Bindung zur Region spiegelte sich dann im Rahmenprogramm wieder: Da zeigte beispielsweise der Reiterhof Breitenhaide aus Ortenberg eine Quadrille, das Barockteam Esperanza kam aus Obermörlen, die Vogelsbergmeute legte eine Schauschleppe und – last but not least – kam auch das traditionelle Licher Sechser-Kaltblutgespann zum Einsatz. Spannend, blitzschnell und mitreißend waren die Spiele – die Stimmung der Zu- Gespanntes Warten auf den Spielbeginn Die Teams Luisenluster Platzhirsche (schwarz) und Engel & Völkers (rot). schauer entsprechend. Von Freitag bis Sonntag gab es jeweils drei Matches, jedes eingeteilt in vier Chucker, nach denen die Pferde gewechselt werden. Die sechs Teams, benannt nach regionalen Sponsoren, Engel & Völkers, Hessol, Deko Studio Schwab, Land Rover Milinski, Licher und nicht zuletzt natürlich die Lusienluster Platzhirsche zeigten beachtliche sportliche Leistungen an diesem heißen Wochenende. Das Finale am Sonntag bot noch einmal Spannung pur: Team Engel & Völkers und Hessol kämpften um den ersten Platz – kaum hatte ein Team ein Tor erzielt, er- langte auch das andere gleich ein Tor. Erst im vierten Chucker fiel die Entscheidung für Engel & Völkers. Die gastgebenden Luisenluster Platzhirsche mit Teamcaptain Philipp zu Stolberg belegte nach einem ‚heißen’ Spiel gegen Deko Team Schwab den dritten Platz. Nach den Erfolgen der vergangenen Poloturniere plant der Hessische Poloclub Luisenlust die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften im Low Goal – mit Sicherheit wieder ein packendes Event in ländlich romantischer Umgebung. © Fotos: Stallgeflüster Stamm Das Barockteam Esperanza faszinierte mit Damensattel, spanischem Schritt und Stangentanz mit der Garrocha. 9 © Fotos: Stallgeflüster Radermacher Orthopädische Schuhe für Pferdehufe: Zu Besuch in der Lehrschmiede der Veterinärklinik der Uni Gießen Der Gießener Veterinärklinik angeschlossen ist die Lehrschmiede. Generationen von Hufschmieden wurden hier schon ausgebildet. Zudem konnten und können Studenten der Tiermedizin hier Einblicke in die Hufbearbeitung bekommen. Bereits früh hatte man in Gießen erkannt, dass bei der Reha von Pferden auch die besondere Art der Hufbearbeitung und der Beschlag eine wichtige Rolle spielen. Stallgeflüster / Tanja Radermacher Die Lehrschmiede in der Frankfurter Straße 108 ist der Chirurgie für Pferde unter Leitung von Professor Dr. Lutz-Ferdinand Litzke angeschlossen. Bis heute geht die Arbeit zwischen Hufbeschlag und Tiermedizin hier Hand in Hand. Hufbeschlaglehrschmied Wilhelm Becker, der alle zwei Wochen Studenten der Tiermedizin betreut, erzählt uns: „Das Interessante in der Lehrschmiede ist, dass wir so viele unterschiedliche Hufprobleme zu sehen bekommen.“ Beispielsweise kommen schon Fohlen mit Fehlstellungen hierhin. „Manchmal sind es im Frühjahr 20 bis 30 Fohlen, die behandelt werden müssen“, so Becker. Bei dem Pferdenachwuchs wird häufig mit einem speziellen Kleber für die Hufe gearbeitet. Der Kleber härtet schnell aus, was bei der Arbeit mit den quirligen, ungeduldigen Fohlen von Vorteil ist. Die Behandlung erstreckt sich auch auf Hufkrebs, abgerissene Hufwände oder dem Spezialbeschlag von Rehepferden. Dabei ist die Arbeit schon wegen der Ausbildung der Lehrlinge und Schmiedeprüflinge nicht nur aufs Pferd beschränkt. Auch die „Füße“ von Eseln, Ziegen oder Rindern werden bearbeitet. Seit 2007 benötigt man als Hufschmied keine vorherige Ausbildung als Metallbauer mehr. Nun kann man entweder die Ausbil- Vor dem Beschlagen werden die Pferde im Stand und in der Bewegung begutachtet. 18 dung zum Metallbauer, Fachrichtung Metallgestaltung mit Kernbereich Hufbeschlag machen. Möglich ist aber auch, sich nach einer abgeschlossenen beruflichen Ausbildung (egal welcher Art) als Seiteneinsteiger zum Hufschmied ausbilden zu lassen. Hier müssen die Schmiede nach einem Einführungslehrgang (4 Wochen) für zwei Jahre bei einem Hufschmied arbeiten und praktische Erfahrungen sammeln. „Dann kommen sie für vier Monate zu uns“ erzählt Ausbilder Wilhelm Becker. Die Durchfallquote sei letztlich infolge des Engagements der Auszubildenden gering. Es komme aber auf die Einstellung der Leute an, etwas ler- Hufbeschlaglehrschmied Wilhelm Becker begutachtet vor dem Beschlag das Röntgenbild eines Pferdes. nen zu wollen. Bei der Prüfung müssen die Teilnehmer nicht nur ein Pferd rundum beschlagen. Sie müssen auch eine komplette Beurteilung eines Pferdes, beispielsweise zu den Abzeichen, der Stellung, dem Gangbild und eventuellen Lahmheiten abgeben. Auch alternative Beschlagsformen aus Kunststoff werden angesprochen. „Letztlich ist in der Praxis aber immer noch das Eisen das Mittel der Wahl“ erklärt uns Hufbeschlagschmied Sebastian Fröhlich. Becker und Fröhlich teilen sich die Arbeit in der Lehrschmiede mit ihrer Kollegin Melanie Striebinger, die zur Zeit im Mutterschutz ist. Striebinger ist Hufbeschlaglehrmeisterin und öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Hufbeschlag. Der Anteil von Frauen bei den Ausbildungsgruppen liege pro Jahr circa bei 20 Prozent, erörtert Becker. Das habe nicht nur mit körperlicher Kraft zu tun. „Vor allem Technik und der Umgang mit dem Pferd sind gefragt.“ Teilweise von weit her kommen die Pferdebesitzer, um ihre Vierbeiner in Gießen beschlagen zu lassen, denn der orthopädische Hufbeschlag zählt zur Spezialität der Klinik. Als wir von „Stallgeflüster“ morgens die Schmiede besuchen, hat sich eine Pferdebesitzerin aus der Nähe von Darmstadt mit ihrer 20-jährigen Stute angekündigt. Seit einem Reheschub hat die Stute, die bereits einen Spezialbeschlag hat, Probleme mit dem Laufen. Ihre Tierärztin hatte der Besitzerin die Spezialisten der Lehrschmiede empfohlen. Als das ehemalige Vielseitigkeitspferd aus dem Hänger geladen wird, lassen sich Wilhelm Becker und Sebastian Fröhlich das Pferd in Schritt und Trab von allen Seiten vorführen, um sich den Bewegungsablauf anzuschauen. Zur Sicherheit wird die Stute in die Röntgenabteilung der Klinik geschickt. „Gerade bei Rehe können wir uns mit dem Röntgenbild einen guten Überblick über den Huf machen“ erzählt uns Becker. In der Lehrschmiede wird in Ruhe und ohne Hektik mit den Pferden gearbeitet. Wilhelm Becker arbeitet generell ohne Aufhalter am Pferd. Hufbeschlaglehrschmied Wilhelm Becker (Bild links) und Hufschmied Sebastian Fröhlich sind Spezialisten für den Pferdehuf. „Dabei haben wir hier auch die Möglichkeit nach Besichtigung des Gangbildes des Pferdes, der Röntgenabteilung genau zu sagen, wo der Schwerpunkt der Aufnahme liegen soll“, so Becker, der auch für die Ausbildung des Schmiedenachwuchses zuständig ist. Im konkreten Fall wird bei der Stute, die nur noch „spazieren“ geritten wird, eine Rehe bedingte Veränderung im Huf festgestellt. Ein „hohle Wand“ ist im Huf entstanden. Becker legt den Hohlraum zunächst frei und bearbeitet dann den Huf drum herum. Er entscheidet sich dafür, die Eisen anders zu formen, um ein besseres Abrollverhalten zu ermöglichen. Zur Verteilung des Drucks unter dem Eisen wird eine Lederplatte angebracht. Damit keine Fäulnis im Huf entsteht, kommt zuvor eine spezielle Hufpaste, eine Mischung aus Teer und Hanf zum Einsatz. Diese dient auch als Polster für den Huf. Allein die Fotos in der Schmiedehalle machen Bei diesem Pferd ist durch eine Rehe ein Hohlraum im Huf entstanden. Dieser Hohlraum wird freigelegt. deutlich, wie unterschiedlich die Arbeit am Pferdehuf sein kann. Fohlen mit schweren Fehlstellungen sind da genauso zu sehen, wie Großpferde mit abgerissenen Hufteilen oder Verwachsungen nach Krankheiten. „Wir sehen hier wirklich alles“ erzählt uns Becker, der am Pferd ohne Aufhalter arbeitet. Sebastian Fröhlich, der im Herbst die Lehrschmiedeprüfung absolvieren will, arbeitet dagegen mit Aufhalter. „Das ist eine Geschmacksfrage, da geben wir keine Arbeitsweise vor“, so Becker. Der Ausbilder schätzt an seinem Arbeitsplatz, dass die Tierärzte direkt vor Ort sind. Bei Problemen könne man kurzfristig mit den Veterinären Rücksprache halten. „Wir können uns einfach für das einzelne Pferd hier mehr Zeit nehmen“ so Becker. Vom umfangreichen Wissen der Ausbilder profitieren dann letztlich auch Prüflinge in der Schmiede; denn Erfahrung und Übung machen den guten Schmied aus. Mit einer Spezialpaste aus einem Hanf-Teer-Gemisch wird der Huf ausgekleidet, bevor darüber eine Lederplatte und das Eisen befestigt werden. 19 Krämer Pferdesport feiert mit seiner Rhein-Main Filiale in Florstadt Jubiläum: Ein Blick hinter die Kulissen des Pferdesportversandhauses Anzeige_Stallgefluester_210x297mm_09_14.indd 1 Die hellen großzügigen Verkaufsräume laden zum Shoppen ein Stallgeflüster / Tanja Radermacher 24 unter diesem Namen mit 16 weiteren Geschäften vertreten. Angefangen hatte alles 1967 mit einem „Pferdesport Sattelimport“. Richard Krämer, ein erfolgreicher Geschäftsmann, gründete im Alter von 65 Jahren die Firma „Sattelversand Krämer“. Krämer, der eigentlich schon seinen Ruhestand angetreten hatte, erkannte den Bedarf an erschwinglichen und qualitativ hochwertigen Sätteln. Der Amateur-Dressurreiter gründete den Pferdesport Sattelimport und das Versandhaus für den Pferdesport © Fotos: Stallgeflüster Radermacher Man sieht das Hinweisschild mit dem großen Pferdemotiv bereits von der Autobahn aus. Nahe der A 45, an der Ausfahrt Florstadt liegt der Mega Store Rhein-Main der Reitsportfirma Krämer. Das Ladengeschäft mit seinen lichtdurchfluteten, ineinander verschachtelten Pavillons mit 1.300 Quadratmetern Verkaufsfläche lockt Pferdeliebhaber aus dem Rhein-Main Gebiet und dem nahen Bayern. Von Western über Isländer, Spanisch Reiten oder Artikeln für die Vielseitigkeit findet man hier alles für Reiter und Pferd. „Einkaufen als Erlebnis“ wird hier groß geschrieben. Vom 18. bis zum 20. September feiert die Filiale in Florstadt ein Jubiläum, denn bereits seit 11 Jahren gibt es Krämer im Gewerbegebiet Niedermockstadt. Zum Jubiläum locken Preisnachlässe und ein Showprogramm. Die Filiale Rhein-Main wurde 2003 als erster Mega-Store außerhalb der Firmenzentrale in Hockenheim eröffnet. Mittlerweile betreibt Krämer erfolgreich 24 Mega Stores in ganz Deutschland und in Österreich. In der Schweiz hält Krämer zudem seit 2005 die Mehrheit der Anteile der Reitsport-Ladenkette Felix Bühler und ist Rebekka Lechleidner hat als Leiterin des Stores viele Aufgaben. in Bad Kreuznach. Seinen Nachfolger fand er 1973 in Heinrich Schmeckenbecher, ursprünglich einem Bewerber für das Auslieferungslager Baden-Württemberg. Die31.07.14 Firmenzentrale siedelte nach Hockenheim um, wo heute in zweiter Generation der Familie Schmeckenbecher auf über 33.000 Quadratmetern Artikel rund um den Reitsport entwickelt, vertrieben und verkauft werden. Der heutige Geschäftsführer Frank Schmeckenbecher legt besonderen Wert auf kompetente Mitarbeiter, auf ein solides Preis-Leistungs-Verhältnis und auf beste Qualität. In der Filiale in Florstadt sind zur Zeit zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, die den Kunden mit fachlichem Rat rund um das Thema Pferd zur Seite stehen. Krämer legt Wert darauf, dass der Mitarbeiterstamm ausschließlich aus passionierten Reiterinnen und Reitern besteht. Durch ihre Fachkenntnisse können sie Kunden präzise beraten. „Die hohe Motivation, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dadurch mitbringen, ist der rote Faden der Krämer zu dem dynamischen und erfolgreichen Unternehmen gemacht hat, das es heute ist“ erläutert Geschäftsführer Frank Schmeckenbecher in seiner Firmenbroschüre. Store Leiterin in Florstadt ist Rebekka Lechleidner. Bereits seit August 2004 arbeitet sie für das Pferdesporthaus. Seit Oktober 2010 ist Lechleidner Leiterin der Rhein-Main Filiale und neben den Auf- 10:0 © Fotos: Stallgeflüster Radermacher Verkaufsberaterin Christine Rieß berät die Kunden auch zum Thema Sicherheit. Sattlermeister Wolfgang Seidler berät die Kunden bei allen Fragen zum Thema Sattel. Mit dem Equiscan kann der Pferderücken genau vermessen werden. Das System dient auch zur Kontrolle des Sattels, wie Sattlermeister Wolfgang Seidler uns hier zeigt. gaben im Store beispielsweise auch für die Personalplanung zuständig. Die Freizeitreiterin mit Turnierstarts im Dressurreiten, ist schon lange mit dem Pferdevirus infiziert. „Seit Kindesbeinen hatten wir eigene Pferde“ erzählt uns die Filialleiterin, die durch ihre Mutter zum Reitsport gekommen ist. Vor sechs Jahren absolvierte Lechleidner in Warendorf außerdem die Prüfung zur FN-Fachberaterin für Reitsportausrüstung. Dort standen neben Fragen zur Materialkunde oder zur Pferdehaltung auch die Regelungen der LPO zur Ausrüstung von Turniereitern und ihren Pferden auf dem Programm. „Wichtig im Turnierbereich ist einfach auch zu wissen, wo die Dinge in der LPO geregelt sind“ erläutert uns Lechleidner. Nur so könne dann auch eine zuverlässige Beratung der Kunden erfolgen. Dass ihr die Arbeit Spaß macht, erkennt man schnell. Strahlend erzählt sie uns: „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht.“ Für alle Fragen rund um das Thema Sattel ist in Florstadt Wolfgang Seidler zuständig. Bereits seit zehn Jahren ist der Sattlermeister im Krämer-Team. Der passionierte Springreiter startet selbst auf Turnieren bis zur schweren Klasse. Sattelanpassung und Verkaufsgespräche zum individuell passenden Sattel bietet Seidler in der Filiale in Florstadt oder auch außerhalb an. Zum Probereiten gibt es in Florstadt einen Reitplatz, auf dem die Kunden ausgiebig die Sättel testen können. Im Umkreis von 70 Kilometern bietet Krämer aber auch die Sattelberatung vor Ort an. „Bei nervösen Pferden ist die Sattelanpassung vor Ort häufig besser“ erklärt uns Wolfgang Seidler. „Wir fahren dann zu den Kunden auf den Hof oder auch auf die Weide zur Anprobe.“ Seit einiger Zeit arbeitet Krämer in Kooperation mit Kieffer und Equiscan. Damit kann der ausgesuchte Kieffer-Sattel für das jeweilige Pferd maßangefertigt werden. Das Vermessungssystem mit 98 Messpunkten wird dabei auf den Pferderücken gelegt und kann mit Hilfe der gewonnenen Messdaten ein 3D Bild des Pferderückens erstellen. Anhand dieser Daten wird dann ein Kieffer-Maßsattel erstellt. „Für den Aufpreis von 49 Euro erhält der Kunde so einen Maßsattel“ erklärt uns Seidler. „Die Nachfrage hierfür wird immer größer, weil die Leute einfach beim Sattelkauf auf der sicheren Seite sein wollen“ so der Fachmann. Diese Form der Sattelanpassung sei für alle Pferderassen und Reitweisen geeignet. Von Vorteil sei auch, dass die Daten der Pferde im Archiv gespeichert werden könnten und Veränderungen des Pferdes schnell zu erkennen seien. Eine andere Form der Sattelanpassung bietet Krämer mit dem GenTec Adjustable Tree von Felix Bühler. Mit einem Schraubsystem lassen sich diese Sättel individuell dem Pferd anpassen. Man benötigt dafür nur den vorgesehenen Imbusschlüssel und einen Stift zur Anpassung des Kopfeisens. Fast von Anfang an arbeitet Christine Rieß als Verkaufsberaterin im Krämer Team in Florstadt. Wenn es nach ihr geht, könnte das auch bis zu ihrer Pensionierung so weitergehen. Zu ihrer eigenen Reitkarriere meint sie: „Ich konnte schon reiten, bevor ich laufen konnte.“ Bis heute ist Rieß auf Turnieren im Springsattel bis zur Klasse L unterwegs. Ihre Erfahrungen im Sattel kommen ihr jeden Tag bei der Beratung der Kunden zugute. Ob bei Fragen zur Sicherheitsausrüstung der Reiter oder zum Anpassen von Pferdedecken -die Verkaufsberatung deckt das gesamte reiterliche Spektrum ab. Kontakt: MEGA STORE Rhein-Main In der Grobach 17, 61197 Florstadt Öffnungszeiten Montag - Freitag: 9:00 - 19:00 Uhr Samstag: 9:00 - 16:00 Uhr www.kraemer.de 25 Theresa Sommerfeld vom RSC Rutterhausen zeigte mit Logatus schnelle fehlerfreie Ritte. Das Paar siegte im M* Springen mit Stechen. Lokalmatador Timo-Wilhelm Weimer (hier mit Galando) belegte mit Cessandra im M* Springen mit Stechen den sechsten Platz. Reitturnier Lollar Ruttershausen Das zweite Springturnier des RSC Ruttershausen setzte sportliche Maßstäbe – Auch als Zuschauermagnet mit Unterhaltungsprogramm ist der Verein vorbildlich aufgestellt Stallgeflüster / Tanja Radermacher Sommer, Sonne und gute Unterhaltung bot das zweite Springturnier des RSC Ruttershausen, das Anfang August auf der Anlage der Familie Weimer stattfand. Weder eine Turnierflaute noch mangelndes Zuschauerinteresse waren hier zu spüren. Allein 650 Nennungen machten deutlich, wie begehrt das Turnier im Lollarer Ortsteil ist. Sowohl bei den Sportlern als auch bei den Besuchern sah man durchweg fröhliche und zufriedene Gesichter. Einer der sportlichen Höhepunkte war das M* Springen mit Stechen am Sonntag. Hier siegte in der ersten Abteilung eine Reiterin vom RSC Ruttershausen. Theresa Sommerfeld zeigte mit ihrem Schimmel Logatus sowohl im Normalparcours als auch im Stechen schnelle, fehlerfreie Ritte. Auf Platz zwei folgte Kai Dieter Bellof (RFV Mücke) mit Candy vor Sabine Franz (RV Haiger-Rodenbach) mit Flaming Light. Timo-Wilhelm Weimer erreichte mit Cessandra Platz sechs. In Abteilung zwei siegte Janet Ehlert (RFV Herbstein) mit De la Ru mit dem zweitschnellsten fehlerfreien Ritt in 32,88 Se- kunden. Christoph Schmidt von der RSG Fichtenhof Bad Homburg wurde mit Shawara Zweiter in dieser Abteilung vor dem Sterzhausener Leon Bernhammer mit Cassano. Sowohl im Normalparcours als auch im folgenden Stechen hatte Parcourschef Torsten Aab den Teilnehmern einige anspruchsvolle Aufgaben gestellt. Insgesamt erreichten im Preis der Sozietät Möller Theobald Jung Zenger elf Teilnehmer das Stechen. Sechs Starter blieben auch im Stechparcours ohne Fehler. Sabine Franz vom RV Haiger-Rodenbach wurde zudem mit Flaming Light für den besten Springstil mit einem Sonderpreis, einem großen Präsentkorb, geehrt. Das Mannschaftsspringen am Sonntagnachmittag dominierte der heimische Verein von RSC Ruttershausen. Sowohl Platz eins als auch Platz zwei gingen an © Fotos: Stallgeflüster Radermacher Neben tollem Springsport kam dabei auch die Unterhaltung für die Zuschauer nicht zu kurz. Am Samstagabend wurde bei voll besetzten Besucherreihen die erste „Ruttershäuser Sportstaffel“ ausgetragen. Hierbei mussten Teams gegeneinander antreten, die jeweils aus einem Reiter und einem Mitglied der Ortsvereine bestanden. Die Burschenschafft Ruttershausen hatte hier die Nase vorn. Es folgte der RSC Ruttershausen vor der Gruppe der Feuerwehr Ruttershausen. Alle Gruppen wurden von den Zuschauern nach Kräften angefeuert. Auch die kleinsten Turnierbesucher kamen während der Turniertage nicht zu kurz, für sie gab es Kinderschminken und Keramikmalen zur Unterhaltung. „Herzlich Willkommen“ waren die Reiterinnen und Reiter in Ruttershausen, wo sich perfekte Bedingungen für den Sport boten. 27 Viele Zuschauer gab es an beiden Turniertagen. Bei schönsten Wetter kam fast so etwas wie Urlaubsfeeling auf. Schnellstes Paar in der zweiten Abteilung im M* Springen mit Stechen wurde Janet Ehlert mit De la Ru (RFV Herbstein). die Mannschaften des Sportclubs. Auf Platz drei landete die Gruppe des RFV Laubach. Auch der Vorsitzende des Bezirksreiterbundes Oberhessen Mitte, Albrecht Heinemann, zeigte sich am Sonntag zufrieden mit dem Turnier und bedankte sich ausdrücklich bei dem Vorsitzenden TimoWilhelm Weimer für die Ausrichtung der Finalrunde der Bezirksmeisterschaften, die zuvor beim Turnier in Gedern buchstäblich „ins Wasser gefallen“ waren. Aufstellung zur Siegerehrung, trotz Wolken im Hintergrund blieb das Wetter gut. Ausgewählte Ergebnisse im Einzelnen: Springpferdeprüfung Klasse A: 1. Fokko Pfeiffer (RV Wäldershausen) Hermes Heartbreaker 2. Alexander Ernst (RSC Ruttershausen) Calimero und Nina von Schwartzenberg (RFV Borken) Captain Morgan Springpferdeprüfung Klasse L (Nr.2): 1. Alexander Ernst (RSC Ruttershausen) Calimero 2. Christian Schwind (RV Wäldershausen) Struwwelpeter 3. Andrea Kopp (RFV Reiskirchen) Quandro Stilspring-WB-mit erlaubter Zeit: 1. Nina-Sophie Ernst (RSC Ruttershausen) Nadja 2. Niklas Alexander Klein (Reiterkreis Bad Nauheim) 3. Michelle Reisky (RFV Gedern) Jägermeister N © Fotos: Stallgeflüster Radermacher Führzügel-Wettbewerb: 1. Hannah Weimer (RSC Ruttershausen) Nadja (8,0) 2. Lea Wiedemann (PSF Wettenberg) Mashidah el Sheitan (7,6) 3. Lisa Harth (RFV Wetzlar) Moon light Shadow (7,5) Stilspringprüfung Klasse A*: 1. Abteilung: 1. Chantal Rühl (RFV Mücke) Colorado Czardas 2. Lea Günther (RFV Landenhausen) Lancade 18 3. Anna-Helene Schönberger (RFV Lahnau-Waldgirmes) Canavaro Ass II. Abteilung: 1. Bernd Hofmann (RFV Ortenberg) Chandra 2. Adrian Keller (RFV Landenhausen) Lucy 3. Alexander Ernst (RSC Ruttershausen) Chris Crock 2. Abteilung: 1. Lena Thiel (RSV Sterzhausen) Raven 2. Niklas Alexander Klein (Reiterkreis Bad Nauheim) Salondame 2 3. Lea-Sophie Baberg (RV Lennetal in Plettenberg-Ohle) Untouchable Pack Springprüfung Klasse M* mit Stechen: I. Abteilung: 1. Theresa Sommerfeld (RSC Ruttershausen) Logatus 2. Kai Dieter Bellof (RVF Mücke) Grandy 3. Sabine Franz (RV Haiger-Rodenbach) Springprüfung Klasse M*: I. Abteilung: 1. Nils Christian Nau (RV Wäldershausen) City Man 2. Leon Bernhammer (RSV Sterzhausen) Cassano 3. Linus Georg Weber (RV Burgwiesen Bürgeln) Cayos II. Abteilung: 1. Janet Ehlert (RFV Herbstein) De la Ru 2. Christoph Schmidt (RSG Fichtenhof Bad Homburg) Shawara 3. Leon Bernhammer (RSV Sterzhausen) Cassano Tolles Turnierpanorama mit besten Bedingungen für guten Sport. Eine echte Werbung für den Springsport. 28