Seite 1 - Bobclub Bivio

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Andelfinger Zeitung
Weinland
Montag, 16. November 2009
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Ossingen: Die Gruppe «Oldie-Bob Bivio» um Gerda Oertli nahm an der Quizshow «5 gegen 5» vom Schweizer Fernsehen teil
Ein Schoggi-Bob vom Weinland für Sven Epiney
Ein Restaurationsclub für alte
Bobs mit Mitgliedern aus der
ganzen Schweiz und auch aus
dem Weinland hat an der SFSendung «5 gegen 5» teilgenommen. Der erste Drehtag war
gezeichnet von spannenden
Sequenzen und langen Wartezeiten mit vielfältiger kulinarischer
Verköstigung.
Viele kennen sie aus dem Vorabendprogramm des Schweizer Fernsehens
(SF), die Sendung «5 gegen 5». Jedes
Jahr bewerben sich Hunderte Gruppen
für einen Platz in der Spielshow, bei
der es jeden Abend um 3000 Franken
und als Wochenchampion gar um
30 000 Franken geht. Dabei gilt es, die
besten Antworten auf Fragen im Stil
von «Wir haben 100 Schweizer
gefragt…» zu finden. Gerda Oertli aus
Ossingen hat sich gemeinsam mit
ihrem Bobclub, der alte Bobs restauriert (siehe Kasten), vor zweieinhalb
Jahren unter dem Namen «Oldie-Bob
Bivio» angemeldet. Zum Casting wurden schliesslich 80 Gruppen eingeladen, und sie kamen dank ihrer positiven Ausstrahlung und dem guten
Gruppenzusammenhalt unter die letzten acht. Frühmorgens am letzten
Donnerstag war es dann so weit: Der
erste Drehtag stand vor der Tür.
Ein wahrlich
spezieller Club
Vor drei Jahren gründeten Gerda
Oertli und Giancarlo Torriani den
Bobclub in Bivio (Graubünden).
Gemeinsam restaurieren die Mitglieder alte Bobs und machen sie
wieder fahrtauglich. Das älteste
Stück hat den Jahrgang 1914. Einmal pro Jahr fahren sie dann mit
ihren restaurierten Gefährten die
Bobbahn in St. Moritz hinunter.
In diesem Jahr war sogar Bundesrat Ueli Maurer am Spektakel mit
dabei. Inzwischen hat der Verein
bereits 175 Mitglieder, und zahlreiche ehemalige und aktuelle
Bobfahrer zählen dazu.
(rpf)
Das gesamte Oldie-Bob-Bivio-Team im «5 gegen 5»-Studio im Zürcher Leutschenbachquartier: Gerda Oertli, Giancarlo Torriani, Koni Strobel, Daisy Zwald, Werner Huber und Conny Riesen (von links).
(Bilder: rpf)
Probe aufs Exempel
Für den Club war in der Publikumslounge bei ihrer Ankunft um 7.30 Uhr
bereits ein Tisch reserviert. Kaffee,
Orangensaft, Gipfeli und Sandwichs
standen für die Kandidatinnen und
Kandidaten bereit. Schon bald wurden
Gerda Oertli, Giancarlo Torriani aus
Bivio, Daisy Zwald aus Andelfingen,
Werner Huber aus Hermetschwil,
Conny Riesen aus Alten und Ersatzkandidat Koni Strobel aus Kleinandelfingen ins Studio gebracht, wo erste
Instruktionen für den Sendetag folgten. Immerhin sollten an diesem Tag
alle fünf Sendungen einer Woche aufgezeichnet werden, was eine genaue
Planung voraussetzt. Da im Studio
auch noch Sendungen wie «Deal or no
Deal» und «1 gegen 100» aufgenommen werden, nimmt die Crew innert
zwei Wochen eine gesamte Staffel, das
heisst 25 Sendungen, auf, damit der
Kostenaufwand nicht zu gross wird.
Dann ging es für die Club-Mitglieder
wieder zurück in die Lounge, wo bereits Lukas, ihr Team-Betreuer, auf sie
wartete, um die wichtigsten Geschichten und die Club-Beschreibung für die
Sendungen mit ihnen zu besprechen.
Dabei tauchten zahlreiche witzige und
haben Spass», war das Motto aller
anwesenden Gruppen. So wurde den
anderen auch fleissig zugeklatscht und
viel Glück gewünscht. Auf einer
Grossleinwand konnten auch die nachfolgenden Kandidaten die aktuelle
Show mitanschauen. Nun stieg die
Nervosität auch in den bis dahin lockeren Bob-Restauratoren. «Ich hoffe, ihr
seid mir dann nicht böse, wenn ich mal
keine Antwort weiss», sagte Daisy in
die leicht angespannte Runde. Die
Herausforderer gewannen die erste
Sendung, und bald darauf stand Lukas
vor dem Oldie-Bob-Team und es konnte losgehen. Eine letzte Zigarette für
Werner Huber und ein kurzer Toilettenbesuch für einige andere Mitglieder
mussten aber noch im Zeitplan liegen.
Ausstrahlung im März
Gerda Oertli plaudert munter mit Sven Epiney.
staunenswerte Geschichten auf. «Ich
war Nationaltrainer der italienischen
Bobmannschaft und gewann 1977
selbst die Weltmeisterschaft», erzählt
Giancarlo Torriani. Vor Gerda Oertlis
Tür stand vor einigen Jahren plötzlich
Peter Sauber und wollte ein paar Flaschen Wein aus ihrem Weingut kaufen.
«Weil ich neben einer Bobbahn stürzte,
musste ein Weltcup unterbrochen werden», so Daisy Zwald, die danach mit
einem Schulterbruch im Helikopter ins
Spital geflogen wurde.
Nach der erfolgreich gemeisterten
Probe aufs Exempel und dem Übergeben der amüsanten und spannenden
Kurzgeschichten über die einzelnen
Personen überprüfte eine SF-Mitar-
Der «5 gegen 5»-Bob von der Bäckerei Kilchsperger.
beiterin in der Garderobe die Outfits
der Kandidaten. Giancarlo Torrianis TShirt flimmerte zu sehr und Werner
Hubers Hemd hatte zu viele Kontraste,
aber schliesslich einigte das Team sich
nach einer Besprechung auf das hellblaue Club-Shirt. Im Einheitstenue
ging es dann in die Maske – Pickel
abdecken und Glatzen mattieren war
an der Tagesordnung.
Warten auf den grossen Auftritt
Angezogen und geschminkt ging es
zurück in die Lounge, wo gerade das
Mittagessen in Wärmekanistern angefahren wurde – beim SF muss wahrlich
niemand verhungern. Inzwischen war
es 11 Uhr, und durch die vielen neuen
Eindrücke knurrten auch die Mägen
der Mitglieder des Bobclubs Bivio.
Vorsichtig und mit Servietten als Lätzli assen die Kandidaten Spaghetti
Bolognese – man wollte unter keinen
Umständen das Club-Shirt mit Tomatensauce bekleckern. Nach Kaffee und
Schoggistängeli kam Team-Betreuer
Lukas mit der guten Nachricht, dass
alle Geschichten von der Redaktion
angenommen wurden. Nun galt es, im
Gegensatz zu den letzten vier Stunden,
nur noch zwei Stunden zu warten.
Um 12.15 Uhr verliessen die
Champs des Vortages und die Herausforderer die Lounge, um sich auf den
Weg zum Studio zu machen. «Hauptsache wir können mitmachen und
Sven Epiney, der Moderator der
Sendung, erwies sich auch hinter den
Kulissen als äusserst sympathisch und
schwatzte auch während der Pause
munter mit den Kandidaten. Gerda
Oertli hatte für den prominenten Fernsehmann ein ganz spezielles Geschenk
bei sich: einen Schoggi-Bob. «Wir
wissen, dass Sven Schoggi liebt. Deshalb hat die Bäckerei Kilchsperger in
Kleinandelfingen in unserem Auftrag
einen ganzen Tag an unserem Schoggi-Bob-Geschenk gearbeitet», erzählt
die Ossingerin stolz. Der Moderator
hatte bei der Übergabe eine riesige
Freude und schaute bereits gierig auf
die grosse Menge Schokolade.
Wie weit das Oldie-Bob-BivioTeam gekommen ist, darf an dieser
Stelle nicht verraten werden. Allerdings wird die Sendung am 12. März
2010 um 18.15 Uhr alle Geheimnisse
(rpf)
lüften.
Neftenbach: Kreiselkunst zum 800-Jahre-Jubiläum
«Das grosse Tor zum Weinland» ist eingeweiht
Auf dem Kreisel Tössallmend in
Neftenbach thront seit drei Tagen «Das Grosse Tor zum Weinland». Mit einem Festakt wurde
die Skulptur von Roberto Lauro
am Samstagmittag offiziell eingeweiht.
«Dies ist ein megaschönes Kunstwerk, ich bin überzeugt von der Grösse sowie von den Farben», betonte
der Neftenbacher Gemeindepräsident
Manfred Stahel, der gemeinsam mit
dem Künstler Roberto Lauro aus Ottikon und Gemeinderat Cedric Gitchenko «Das grosse Tor zum Weinland»
mit Schaumwein symbolisch taufte.
Die 2,8 Tonnen schwere, 4,5 mal 6,5
Eine riesige Skulptur heisst die Leute im Weinland willkommen.
(Bild: bf)
Meter grosse Stahlkonstruktion – im
Werk der Stahlbaufirma Schneider in
Jona angefertigt – ist vor ein paar
Tagen per Helikopter auf dem Steinhaufen in der Kreiselmitte platziert
worden.
Das bleibende und kommunikationswirksame Geschenk der Gemeinde Neftenbach an ihre Einwohnerinnen und Einwohner zum 800-jährigen
Bestehen der Gemeinde symbolisiert
mit seiner genialen Konstruktion und
den leuchtenden Farben ein herzliches
Willkommen im schönen Zürcher
Weinland.
Der Künstler Roberto Lauro aus
dem Zürcher Oberland – sein Projekt
wurde von der Jury zum Siegerprojekt
erkoren – erklärte «Das grosse Tor
zum Weinland» folgendermassen:
«Bereits von Weitem signalisiert die
orangefarbene Weinranke dem Betrachter Positives und Lebensfrohes.
Zusätzlichen Schwung und Zusammenhalt betonen die ortsfarbenen
blauen Schleifenformen, die symbolisch für die Aussenwachten stehen.
Die Strukturen der weinbepflanzten
Hänge finden sich in den linearen
Mustern der Skulptur wieder. Die
Farbgebungen hellgrün, dunkelgrün
und rot stehen für den zyklischen Jahresablauf.»
Mit dem imposanten Kreiselkunstwerk ist Neftenbach seinem Ziel,
überregional wahrnehmbarer zu werden und besser im Gedächtnis der
Vorbeifahrenden «haften» zu bleiben,
einen grossen Schritt näher gekom(bf)
men.