Eröffnung Kunstmuseum Stuttgart
Transcrição
Eröffnung Kunstmuseum Stuttgart
Eröffnung Kunstmuseum Stuttgart „Stuttgarter Abendmahl“ Konzeptansatz Einleitung: Im Oktober 2004 wird das neue Kunstmuseum Stuttgart eröffnet. Dieses für die Kunstwelt der Region und Deutschlands wichtige Ereignis soll mit einer spannenden und die künstlerische Freiheit nutzende provokative Idee inszeniert werden und so für bundesweite und internationale Aufmerksamkeit sorgen. Ereignis für Kunstwelt Provokative Idee Bundesweite Aufmerksamkeit Durch die räumliche Nähe von alter und neuer Galerie kann die Chance genutzt werden, bei der Eröffnung den Stadtraum mit einzubeziehen. Spannung und Provokation schafft die Idee einer Kunsthostie, die mit religiösen Motiven spielt; es wird ein Stuttgarter Abendmahl geben. Die Kunstparade und die Straßenkunst „La strada dell´arte“ beziehen den Stadtraum mit ein. Kunsthostie Stuttgarter Abendmahl Kunstparade Straßenkunst Die folgende Skizze mit dem Arbeitstitel „Stuttgarter Abendmahl“ entwickelt daraus einen Ansatz für ein Veranstaltungskonzept. Ziel: Das neue Kunstmuseum soll die Bürger Stuttgarts und der Region ansprechen, sich aber auch bundesweit und international positionieren. Durch die mehrschichtigen Ansatz „Abendmahl“ mit Kunsthostie, Art Parade und Straßenkunst gelingt dies, insbesondere wird die bundesweite Stellung verbessert. Dadurch zeigt sich Stuttgart als aktive, kreative und neugierige Kunst- und Medienstadt, die es versteht, neue und auch provokative Ideen zu entwickeln und den Mut besitzt, sie umzusetzen. Kurzfristig werden die Imagedimensionen der externen Sicht auf Stuttgart weg von Behäbigkeit und Konservatismus des Schwäbischen verändert und bieten so auch mittel- und langfristig eine Basis zur Sicherung und zum Ausbau dieses Images. Stuttgart als aktive, kreative und neugierige Stadt mit Mut zu provokativen Ideen Idee: Die Neubau des Kunstmuseums stellt für die Stadt und ihre Bevölkerung in den herrschenden wirtschaftlichen Zeiten ein Opfer dar. Über mehrere Jahre wurde die Mittel dazu angespart, während des Baues entstanden durch Logistik und Umweltbeeinflussung Belastungen für Stadt und Leute. Mit dem „Stuttgarter Abendmahl“ kommt sozusagen die Erlösung. Die baden-württembergischen Künstler opfern je ein Kunstwerk (wasserlösliches Material) und damit ihr Herzblut. Aus den eingesandten oder überbrachten Werken wird im September 2004 die Hostie produziert. Die Stuttgarter und ihre Besucher aus dem In- und Ausland beteiligen sich im Gegenzug am Abendmahl mit einer milden Gabe in Klingelbeutel und Opferstock der Kunst – sie opfern monetär für den Erhalt und die Förderung der Kunst, so wie kirchlicher Klingelbeutel und Opferstock auch wirtschaftlichen Hintergrund haben. Deshalb wird das religiöse Thema des Abendmahls mit der Hostie als zentralem Symbol verwendet, um diesen Sachverhalt zu verdeutlichen. Die Stuttgarter Kunsthostie ist das Symbol für die Bedeutung der Kunst in unserer Gesellschaft: sie reflektiert und kritisiert Zustände und Ereignisse, sie will zum Nachdenken und Diskutieren anregen – dies gelingt dem Stuttgarter Kunstmuseum mit dem Stuttgarter Abendmahl. Die Kunst nimmt sich die Freiheit, traditionelle und religiöse Motive, die grundlegenden Charakter für das Christentum haben, neu zu besetzen. Die damit einher gehende Profanisierung zentraler säkularer Aspekte wie das Ritual eines Gottesdienstes und des Abendmahls ist jedoch frei von Zynismus und Sarkasmus, sie verspotten die Bibel nicht. Mit den religiösen Motiven wird vielmehr der Stellenwert der profanen Aktion unterstrichen. Der Gottesdienst wird nicht zum Götzendienst. Der Umzug der Kunst, die Kunstparade, und die Straßenkunst in „La strada dell´arte“ sind Elemente, die durch ihren Unterhaltungswert das Vergnügen fürs Volk darstellen. Schon immer gingen religiöse Rituale und solche des Glaubens einher mit Feiern fürs Volk, und gerade unsere heutige Zeit braucht Rituale, in denen man nicht sich selbst feiert. Rahmendaten: Bau als Opfer der Einwohner Abendmahl als Erlösung Künstler opfern Kunstwerk zur Produktion der Hostie Im Gegenzug milde Opfergabe für die Kunst Kunsthostie regt zum Nachdenken und zur Diskussion an Freiheit der Kunst darf christliche Rituale wie Abendmahl einsetzen Kunstparade und „La strada dell´arte“ als Rituale der profanen Ausgelassenheit Abendmahl der Kunst – Teilgeschlossenes Public Event für alle Stuttgarter, Deutsche und Ausländer bestehend aus: „La strada dell`arte“ – Straßenkunst auf der Königstraße und dem Schlossplatz für die gesamte Bevölkerung, besonders Familien „Kunstumzug“ – mit Pauken und Trompeten inszenierter Umzug der Kunstwerke der Städtischen Galerie ins Kunstmuseum Stuttgart. Parade über Bolzstraße, Königstraße und Schlossplatz für die gesamte Bevölkerung, besonders Familien „Stuttgarter Abendmahl“ – Ritual zur Verteilung der Stuttgarter Kunsthostie an die kunstgläubige Bevölkerung „Museumsparty“ – Feier zur Eröffnung des Kunstmuseums mit teils öffentlicher, teil geschlossener Veranstaltung in der Galerie und großem Happening mit Best-of-Strada auf dem Schlossplatz Offene /geschlossene Veranstaltungen: Öffentliche Veranstaltung auf dem Schlossplatz Teilöffentliche Party mit Eintritt im Foyer Geschlossene Veranstaltung im Café Zeitplan: Juli – September 2004 Produktion der Kunstwerke September 2004 Produktion der Kunsthostie Samstag, Mitte Oktober 2004 Eröffnung Kunstmuseum Stuttgart 10:00 “La strada dell´arte” – Straßenkunst in Stadtmitte 14:00 „Kunstparade“ – Kunstumzug ins Kunstmuseum 18:00 „Stuttgarter Abendmahl“ – Verteilung der Stuttgarter Kunsthostien 20:00 „Museumsparty“ Eröffnungsveranstaltungen in den Räumen des Kunstmuseums Einzelne Programmpunkte: Das Abendmahl der Kunst mit der Stuttgarter Hostie: Alle Künstler des Landes werden im Juli 2004 aufgerufen, ihre Wünsche für die Galerie künstlerisch umzusetzen. Die Kunstwerke werden bis zum 17. September 2004 gesammelt und zu einem Kunst-Wunsch-Brei vermengt. Daraus werden die Stuttgarter Kunst-Hostien geprägt, die ab der Eröffnung des Kunstmuseums durch Spende in den Opferstock zu kaufen sind.Der Erlös wird für die Produktion eines Bestandskataloges verwendet. Die Hostie verweist auch auf den gläsernen Zylinder der Grundsteinlegung, der im Durchmesser von 2 Metern die Erinnerungsstücke von ca. 1.500 Stuttgartern birgt – die Bürger haben etwas gegeben, die Kunst gibt´s zurück. Art Parade: Das Umzugsritual der Städtischen Galerie. Er findet am Samstag, den 11. September 2004 statt. Dieser Umzug ist ein reines Ritual, bei dem die Kunst auf „Karren“ aus dem Kunstgebäude auszieht und evtl. irgendwo in Residenz geht. Die Karren werden von Politikern, Künstlern, Firmen, Erbauern und Bürgern gezogen, die damit „den Karren aus dem Dreck ziehen“. Auf den Karren befinden sich Kunstwerke und Moderatoren, die während des Transportes audioverstärkt für das Publikum Ikonographie und Ikonologie bieten. Dies erfordert zwar hohe Kompetenz der Moderatoren, ist aber eine mobile und humorvolle Form der Rezeption. Der Leiter des Medien-Teams, Dr. Petersen ist z.B. ein hervorragender Kunsthistoriker. Außerdem können Postkarten mit Motiven der Kunstwerke der Galerie verteilt oder verkauft werden. Programmablauf „Art Parade“ Intro: Am Tag zuvor wird „La strada dell´arte“, das 1. Stuttgarter Festival für Straßenkunst, eröffnet. Es bildet einen Rahmen für die Eröffnung der neuen Städtischen Galerie. Die Originale sind bereits in der neuen Galerie gehängt; der Umzug findet also nur symbolisch und zur PR statt. Der Umzug muß vor der eigentlichen Eröffnung statt finden, sonst kommt es zu einem Bruch des Handlungsfadens. Zeitplan: Freitag Eröffnung „La strada dell´arte“ Samstag Nachmittag „Art Parade“ Samstag Abend Eröffnung der Galerie mit Party, teils öffentlich, teils VIP Sonntag Open House Galerie Prä-Status: Im Kunstgebäude sind in Kistenform Kunstwerk-Attrappen vorbereitet, die vor Ort und öffentliche per Brandeisen mit dem Namen des Künstlers oder des Werkes beschriftet werden. Sie sind auf geschmückten Wagen, den Karren, gelagert. Für sie wird ein Weg aus dem Mittelbau festgelegt. Er führt über die Bolzstraße, die Königstraße entlang des Königbaus zum Eingang der neuen Städtischen Galerie. Der Weg wird ca. 1 h vor Beginn von „Art Parade“ kenntlich gemacht. Ablauf „Art Parade“: Am 09. Oktober 2004, fast genau 2 Jahre nach Grundsteinlegung, ca. 30 min vor Beginn der „Art Parade“ lösen sich aus der Menge von Straßenkünstlern eine entsprechende Anzahl von Künstlern und machen sich auf den Weg zur alten Galerie, denn sie haben einen Auftrag: mit Pauken und Trompeten die „Art Parade“ durchzuführen. Sie ziehen und schieben mit purer Muskelkraft die Kunst-Karren ihren Weg bis zur neuen Galerie entland, begleitet von Zuschauern, KapriolenKünstlern und Musik-Bands und Kapellen, die passende Musik spielen.