Newsletter 2011 - epik - Entwicklung von Professionalität im
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Newsletter 2011 - epik - Entwicklung von Professionalität im
AG EPIK 03 | 2008 Entwicklung Professionalität im internationalen Kontext AGvon EPIK • Newsletter Der Newsletter der AG EPIK 2 011 I n h a lt Epik startet in neue Phase Michael Schratz Seite 1 Newsletter 2011: EPIK goes north • Epik in Hamburg Angelika Paseka Seite 1 Epik in Irland Richard Meindl-Huemer Seite 2 Die EPIK Werkstätten Julia Köhler Seite 2 Ein sehr persönliches R ESÜMEE zur „Werkstattreihe EPIK“ Ilse Vinkov Seite 2 BuchtipP Pädagogische Professionalität: Quer denken – umdenken – neu denken Impulse für next practice im Lehrerberuf Seite 3 Das EPIK Kernteam wünscht allen Mitdenker/innen, Lehrgangsteilnehmer/innen, Netzwerkpartner/innen und critical friends ein glückliches und gesundes 2012 EPIK startet in neue Phase Mit dem Auslaufen der Projektorganisation von EPIK durch das BMUKK tritt EPIK in die Phase 2.0 ein. Während die erste Projektphase dem Aufbau diente und eine beachtliche Differenzierung erreichte (Philosophie, curriculare Umsetzung in den Studienplänen, strategische Partnerschaften an PHs und Unis, DVD, Folder, Landkarte der Professionalisierung, Lehrgänge, Website, Publikationen etc.) und internationale Beachtung erzeugte (z.B. Präsentationen bei der International Conference on School Effectiveness and Improvement in Zypern sowie bei einer Peer Learning Aktivität der EU in Irland), wird die zweite Phase der Vergewisserung dienen, welche Wirkungen EPIK im Feld erzeugt. Zur Durchführung dieser Wirkungsforschung wird vom EPIK-Team ein Antrag zur Gewinnung von Fördermitteln erstellt. In einem mehrperspektivischen Forschungsdesign soll erforscht werden, welche Kompetenzen im Hinblick auf die Ausprägung der EPIK-Domänen in unterschiedlichen pädagogischen Feldern feststellbar sind. Als Forschungsfelder dienen dazu einerseits die Lehrer/innenausbildung an einzelnen Standorten der Pädagogischen Hochschulen und Universitäten in Österreich – ev. auch im internationalen Vergleich, andererseits Bildungsregionen im Bereich unterschiedlicher Schultypen (Sekundarstufe I/II). Michael Schratz Newsletter 2011: EPIK goes north EPIK in Hamburg Bei meinem Ruf an die Universität Hamburg als Professorin für Erziehungswissenschaft, Schwerpunkt Schulpädagogik, im Fe- bruar 2010 hatte ich auch die EPIK-Domänen im Gepäck, die hier im Norden großen Anklang fanden, sowohl in der Lehre als auch als Forschungsperspektive. EPIK in der Lehre: In meinem Arbeitsbereich Schulpädagogik & Schulforschung war es notwendig eine Modulprüfung zu kreieren, die die Studierenden herausfordert und ihnen einen sinnvollen Abschluss des Moduls „Grundlagen der Schulpädagogik“ ermöglicht. Im Seminar „Einführung in die Grundlagen der Schulpädagogik“ wurden unter dem Titel „Professionalisierung“ und „Handlungsfelder“ grundsätzliche professionstheoretische Fragen erstmals aufgeworfen und die Domänen von Professionalität präsentiert. Nach dem zweiten Seminar zu „Unterrichtsentwicklung & Praxisforschung“ war es die Aufgabe einen reflektierten Lernbericht zu verfassen. Auf Basis der grundlegenden Darstellung in Schratz, Paseka & Schrittesser (2011) sollten die Studierenden zwei Domänen begründet auswählen und das Seminardesign inhaltlich sowie methodisch-didaktisch aus dem Blickwinkel dieser zwei Domänen analysieren und den eigenen Lernzuwachs reflektieren. EPIK in der Forschung: An der Universität Hamburg wurde in den Masterstudiengängen Lehramt ein Kernpraktikum neu geschaffen. Studierende erleben zwei Semester lang Praxis an Schulen, dürfen erstmals unterrichten und werden dabei von Mentor/innen, Lehrenden aus dem Landesinstitut und der Universität, Schwerpunkt Fachdidaktik, begleitet. In Kooperation mit der Servicestelle Evaluation und dem Dekanat entstand die Idee, die EPIK-Domänen als Perspektive in die Evaluation einzubauen. Das war eine große Herausforderung, denn zu allen Domänen mussten zunächst passende Items entwickelt werden. Am Beginn des Kernpraktikums 2011 AG EPIK • Newsletter wurden die Studierenden zu ihrer Selbsteinschätzung befragt (April 2011), nach einem Semester zu den im Kernpraktikum stattfindenden Prozessen (Oktober 2011). Im Februar 2012 wird erhoben, welche Entwicklungs- und Lernfortschritte die Befragten an sich feststellen können. Spannend erwies sich die Frage, ob es gelingen kann, das Domänen-Modell, das professionstheoretisch begründet ist und bisher ausschließlich mit Hilfe von qualitativen Forschungsmethoden untersucht wurde, quantitativ zu erfassen. Die gute Nachricht: Alle Domänen konnten in einem fünf-faktoriellen Modell abgebildet werden. Die schlechte Nachricht: Die Items sind nur teilweise tauglich dazu. In einem nächsten Schritt sollen daher weitere Items und Fallvignetten entwickelt und auch die strukturierenden Aspekte noch genauer erfasst werden. Vielleicht gelingt es, ein neues Instrument zur Einschätzung von Professionalität von Lehrenden zu entwickeln! Angelika Paseka EPIK in Irland Die Europäische Kommission (European Commission, Directorate-General for Education and Culture) führt seit dem Jahr 2010 eine Arbeitsgruppe unter dem Titel Education and Training 2010. Thematic Working Group „Teacher Professional Development“. Die EUKommission fördert dadurch den Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den fachlichen und politischen Entscheidungsträgern zur Unterstützung nationaler Entwicklungs- und Reformprozesse. Von 2. bis 6. Oktober 2011 fand in Naas, Irland, die zweite PLA-Konferenz (Peer Learning Activity) zum Thema „Policy approaches to defining and describing teacher competences“ mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 14 europäischen Ländern statt. Im Mit- telpunkt der Arbeit standen Präsentationen und Vergleiche verschiedener nationaler Modelle der Lehrer/innenprofessionalität. Hier wurde auch das österreichische EPIKModell vorgestellt und in den anschließenden Workshops mit großem Interesse diskutiert. Die Abdeckung aller relevanten Tätigkeitsfelder und Persönlichkeitsaspekte der Lehrerinnen und Lehrer sowie die Integration von Subjekt- und Strukturebene werden als besondere Stärken des EPIK-Modells gesehen. Insbesondere Kroatien zeigte sich äußerst interessiert und möchte EPIK gerne als landesweites Konzept zur Professionalisierung im Lehrer/innenberuf übernehmen. Ausgehend von den individuellen Auffassungen von Lehrer/innenprofessionalität im jeweiligen nationalen Kontext arbeiteten die Expertinnen und Experten im Laufe der Konferenzwoche gemeinsam an folgenden Fragestellungen: • Nationale Motive und Motivationsfaktoren für die Entwicklung und Definition von Lehrer/innenkompetenzen • Wert und Bedeutung der Arbeit mit Bezugssystemen für Lehrer/innenkompetenzen • den Lehrer/innenkompetenzen zugrunde liegende wissenschaftliche und praktische Konzepte • Anwendungsbereiche für Bezugssysteme der Lehrer/innenprofessionalität • Prozess der Implementierung von Professionalisierungskonzepten • wesentlichen Charakteristika der Konzepte • inhaltliche und kontextuale Ausformulierung der Konzepte zur Lehrer/innenprofessionalität • Möglichkeiten, Maßnahmen und Methoden zur Implementierung Die Zusammenfassung der Ergebnisse ist unter dem Link http://ec.europa.eu/educa- tion/school-education/doc/defining_en.pdf verfügbar. Richard Meindl-Huemer Die EPIK Werkstätten Seit Herbst 2010 findet der Lehrgang „Werkstattreihe EPIK“ in ganz Österreich statt. Die Teilnehmer/innen des Fortbildungszyklus erhalten die Gelegenheit ihre Qualifikationen im Kontext der EPIK Domänen zu reflektieren und weiter zu entwickeln. Innerhalb dreier Werkstätten werden Themengebiete zu „EPIK Bewusstsein entwickeln“, „EPIK vertiefen“ und „EPIK anwenden und leben“ bearbeitet. Drei Lehrgänge wurden bereits mit viel Freude und Elan abgeschlossen, der Vierte befindet sich in der Endphase. Ein fünfter und sechster Zyklus beginnt im Jänner bzw. September 2012. Darüber hinaus findet im März 2012 ein Werkstattreihen EPIK Vernetzungstreffen im Oberösterreich statt. Für weitere Fragen und Informationen stehe ich gern zur Verfügung (julia.koehler@ univie.ac.at). Julia Köher Ein sehr persönliches R ESÜMEE zur „Werkstattreihe EPIK“ Ich weiß noch, mit welch großem Widerwillen ich zum ersten Modul des EPIK Lehrganges fuhr- Gedanken wie „Nicht schon wieder ein Lehrgang…ich will jetzt nicht, mein Kopf ist bei meinem kranken Vater … wir arbeiten doch schon seit gut einem Jahr am Pilotprojekt intensiv an der Umsetzung des EPIK Gedankens in die Praxis … na gut, ich bin offen für etwas Neues … schau´ ich mir mal an!“ gingen mir durch den Kopf. AG EPIK • Newsletter 2011 (2011) Bereits nach dem ersten Modul waren meine Bedenken und mein Widerstand verflogen, ich wusste, dass ich von den Inhalten, Methoden, Referenten und auch von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für meine Praxis als Lehrerin, Schulentwicklungsberaterin, Referentin und vor allem als ein Mitglied der EPIK Pilotgruppe NÖ sehr profitieren werde. Was genau nehme ich mir nun von den 3 Modulen und den E-learning Phasen mit? • Den sehr gut geplanten, abwechslungsreichen Seminaralltag • Die auch in der Praxis 1:1 verwendbaren Methoden unserer beiden Trainer • Die sehr kompetente, verständnisvolle, humorvolle, professionelle Art von Julia Köhler und Christian Schmid- Waldmann, den Lehrgang zu begleiten • Sehr interessante, informative Theorie Inputs von Angelika Paseka (auch wenn mir das „Paraphrasieren“ und die „Reduktion“ des Transkripts anfangs schwer fiel) • Eine gut brauchbare „EPIK-Ideenpool“ Mappe, vom EPIK Team für uns zusammengestellt • Wie wichtig eine gut betreute Internet Plattform für die Zusammenarbeit sein kann • Die wunderbare Verzahnung von Theorie und ihrer Umsetzung in die Praxis durch viele Diskussionen und Übungssequenzen • Die Vielfalt der Sichtweisen von Schulalltag aus dem Blickwinkel von AHS-, BHS- und APS Lehrerinnen und Lehrer, PH Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, APS Direktorinnen und Direktoren • Die Bestätigung meiner Überzeugung, wie wichtig es im Arbeitsalltag ist(und nicht nur als Lehrerin und Lehrer), die eigene „Personal Mastery“ zu entwickeln und zu leben • Die Schwierigkeit der sprachlichen Umsetzung der EPIK Inhalte in den Pilotschulen: Wie vermitteln wir die Theorie bzw. die Grundgedanken von EPIK für alle Lehre- Institutsleiterin für Lehrer/innnenbildung und Schulforschung an der Universität Innsbruck. rinnen und Lehrer ohne zu unpräzise in der Fachsprache zu werden? • Die Schwierigkeit , das Denken von „AGENCY“ und „STRUCTURE“ im Schulalltag auf allen Ebenen zu implementieren • Die 5 Domänen sind für mich selbst eine Grundhaltung in meinem Arbeitsalltag geworden – in all meinen verschiedenen Tätigkeiten. Ich hoffe, dass der EPIK Gedanke in den nächsten Jahren in allen Schultypen, in allen Hierarchiestufen des Schulsystems und auch im Hochschulwesen Einzug hält, dass die neuen Lehramtsstudenten sofort im Sinne von EPIK ausgebildet werden, dass alle neu ernannten Direktoren ebenfalls EPIK Schulungen erhalten. Ich persönlich habe durch die Teilnahme am Lehrgang und durch die intensive Arbeit im Pilotteam meine Arbeitsweise auch als QEB verändert- die Implementierung von KRG- Gruppen, Lernpartnerschaften, kollegiales Hospitieren und das Denken in „Agency“ und „Structure“ wurde zum selbstverständlichen Arbeitsalltag in der Schulentwicklung. Danke, dass ich teilnehmen konnte! Ilse Vinkov I m p r ess u m Herausgeber und Redaktion AG EPIK – Entwicklung von Professionalität im internationlen Kontext Leitung: Michael Schratz, weitere Mitglieder: Alfred Fischl, Peter Forthuber, Johannes Kainz, Julia Köhler, Friedrich Losek, Angelika Paseka, Ilse Schrittesser, Ramona Uhl, Silvia Wiesinger Redaktion: Julia Köhler, Wolfgang Kalchmair [email protected] www.epik.schule.at