Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2016

Transcrição

Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2016
Joint Degree Gender Studies
(in Kooperation mit der Karl-Franzens-Universität Graz)
Studieninfo & Vorlesungsverzeichnis
Sommersemester 2016
1
Inhalt
3
4
6
7
11
Studieninfo
M.A.-Studienfach Gender Studies
Direktorium
Fachschaft
Studienstruktur
Studienverlauf
14
34
46
59
61
62
Vorlesungsverzeichnis
Aufbaumodul A: Arbeit, Institutionen, kulturelle Praktiken
Aufbaumodul B: Kulturelle und mediale Repräsentationen
Aufbaumodul C: Identitäten, Positionen, Differenzen
Praxismodul
Freies Wahlmodul
Integratives Fachkolloquium
2
M.A. Studienfach Gender Studies
Das Studienfach Gender Studies, Kultur, Kommunikation, Gesellschaft hat zum Wintersemester 2005 die ersten Studierenden aufgenommen. Der Masterstudiengang gewährleistet sowohl berufsqualifizierende als auch wissenschaftliche Ausbildungsziele. Studierende lernen Geschlechter-Hierarchien und ihre Effekte zu analysieren und gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen mit Blick auf die Geschlechterverhältnisse kritisch zu
hinterfragen. Das Studienfach schließt mit seinen Lehrinhalten an internationale Forschungs- und Diskussionslinien an, gibt einen um- fassenden Einblick in die Entwicklung und die unterschiedlichen Denkrichtungen der Gender Studies und vermittelt Theorien und Methoden in interdisziplinärer und internationaler Perspektiven.
Das inter- und transdisziplinäre Lehrangebot aus den Kultur- Geschichts- und Sozialwissenschaften wird von den folgenden Kerndisziplinen des Faches bereitgestellt:





Medienwissenschaft
Geschichte der Frühen Neuzeit und Geschlechtergeschichte
Neuere Kunstgeschichte
Sozialwissenschaft
Romanistik
Hinzu kommen wechselnde Lehrangebote von verschiedenen Fakultäten der Ruhr-Universität, z.B. Orientalistik, Sportwissenschaft, Musikwissenschaft, Rechtswissenschaft und
Psychologie.
Der Masterstudiengang „Joint Degree Gender Studies“ ist ein gemeinsamer Studiengang
der Ruhr-Universität Bochum und der Karl-Franzens-Universität Graz (Österreich). Das
Studium hat eine Regelstudienzeit von 4 Semestern und umfasst 120 CP. Es beinhaltet
ein obligatorisches Praktikum sowie einen obligatorischen Auslandsaufenthalt an der
Partnerhochschule in Graz. Der Abschluss Master of Arts (M.A.) wird als vollwertiger akademischer Abschluss in den Ländern der Partneruniversitäten anerkannt und befähigt zu
einer weiterführenden Promotion.
Voraussetzung für die Aufnahme des Studiums ist ein mindestens 6-semestriges, abgeschlossenes Studium in einer Geistes-, Kultur-, Sozialwissenschaft oder einer Philologie.
Abschlüsse in affinen Fächern z.B. aus der Philologie, Theologie etc. und Magister- bzw.
Diplomabschlüsse können als gleichwertig anerkannt werden.
3
Direktorium
Das interdisziplinär besetzte Direktorium des Studienfachs Gender Studies ist für die Konzeption und das Lehrangebot des Studienfachs Gender Studies verantwortlich. Es besteht
aus 7 Professuren mit Gender-Denomination sowie wissenschaftlichen Mitarbeiterrinnen
aus unterschiedlichen Fachbereichen, der Gleichstellungsbeauftragten der RUB, Vertreter*innen der Fachschaft Gender Studies und des*r jeweiligen Inhaber*in der international besetzten Marie-Jahoda-Gastprofessur. Im Hinblick auf das Lehrangebot und zusätzliche Rahmenveranstaltungen wie Gastvorträge, Symposien etc. pflegt das Direktorium
enge Kooperationen mit verschiedenen Fakultäten und Institutionen. Das Direktorium ist
mit folgenden Personen besetzt:
Prof. Dr. Astrid Deuber-Mankowsky
Lehrstuhl für Medienöffentlichkeit und Medienakteure unter besonderer Berücksichtigung von Gender
[email protected]
GB 5/145
Tel.: 0234/32 25071
Prof. Dr. Heike Kahlert
Professorin für Soziologie/Soziale Ungleichheit und Geschlecht
[email protected]
Universitätsstraße 134,
Raum 3/3.14
Tel.: 0234/32 28413
Prof. Dr. Maren Lorenz
Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit & Geschlechtergeschichte
[email protected]
GA 4/131
Tel.: 0234 / 32-22542
Prof. Dr. Katja Sabisch
Professur und Geschäftsführung des Studienfachs Gender Studies
[email protected]
GC 04/159
Tel.: 0234/32 22988
Prof. Dr. Lieselotte Steinbrügge
Romanische Philologie, Didaktik der romanischen Literaturen
[email protected]
GB 7/29
Tel.: 0234/32 25038
Prof. Dr. Eva Warth
Lehrstuhl für Film- und Fernsehwissenschaft
unter besonderer Berücksichtigung der medialen Konstruktion von Gender
[email protected]
GB 5/149
Tel.: 0234/32 25073
4
Prof. Dr. Änne Söll
Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Moderne
mit einem Schwerpunkt in der Kultur- und Geschlechtergeschichte
Dr. Beate von Miquel
Gleichstellungsbeauftragte der RUB
[email protected]
GA 2/155
Tel.: 0234/32 22647
[email protected]
GA 8/58
Tel.: 0234/32 27837
Dr. Muriel Gozález Athenas
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Geschichte der Frühen Neuzeit & Geschlechtergeschichte
[email protected]
GA 4/132
Tel.: 0234 / 32-28542
Dr. Anja Michaelsen
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Medienwissenschaft
[email protected]
GB 5/155
Tel.: 0234/32 26729
Luise Malchert
Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin der Marie-Jahoda-Gastprofessur
Prof. Dorottya Szikra
Marie-Jahoda-Gastprofessorin
SoSe 2016
M. A. Maximiliane Brand
Studienfachkoordinatorin
Gender Studies
[email protected]
Universitätsstr. 134 Raum 3/3.03
Tel.: 0234/ 32 22986
Querenburger Hoehe 293
Tel.:
[email protected]
GC 04/160
Tel.: 0234/32 26646
Kontakt
Maximiliane Brand, M.A.
Ruhr-Universität Bochum
Fakultät für Sozialwissenschaft/Koordinationsstelle Gender Studies
GC 04/160
Universitätsstraße 150
44801 Bochum
Tel: 0234/32 26646
E-Mail: [email protected]
www.sowi.rub.de/genderstudies
5
Fachschaft
Wir, die Mitglieder der Fachschaft des Studiengangs Gender Studies, möchten Studierenden
und Studieninteressierten beratend und helfend zur Seite stehen. Darüber hinaus ist das Ziel
der Fachschaft, den Studiengang mit interessanten Gruppen und Einrichtungen, die sich mit
dem Thema Gender beschäftigen, zu vernetzen.
Bei der Fachschaft kann jede_r mitmachen, die_der im Master-Studiengang Gender Studies eingeschrieben ist. Darüber hinaus freuen wir uns über inhaltliche oder organisatorische Beiträge
und Tipps von anderen Interessierten.
Bei allen möglichen und unmöglichen (An-)Fragen schickt uns eine E-Mail an:
[email protected]
Oder schaut bei uns vorbei: GB 03/50
Unsere Homepage:
http://www.sowi.ruhr-uni-bochum.de/genderstudies/fsr.html.de
6
Struktur und Inhalte des Studiums
Module
Das Studium des „Joint Degree Gender Studies“ beträgt einen Gesamtumfang
von 120 CP.
 90 CP entfallen auf Module, die i.d.R. mindestens zwei Lehrveranstaltungen umfassen.
 Von den 90 CP müssen mind. 30 CP an der KFU Graz erworben werden.
 Auf die Masterprüfung entfallen weitere 30 CP.
Die Module werden in den folgenden Bereichen angeboten:
Basisbereich mit 14 CP (RUB) / 30 CP (KFU Graz)
Die Veranstaltungen des Moduls zu dem Themengebiet „Entwicklung, Theorien
und Methoden interdisziplinärer Genderforschung“ (1. Semester) gewährleisten,
dass alle Studierenden des Studiengangs über eine gemeinsame methodische und
theoretische Grundlage verfügen. In diesem Modul wird das Grundlagenwissen
für die Aufbaumodule vermittelt.
Das Basismodul besteht an der RUB aus folgenden Teilen:




Seminar „Einführung in die Theorie der Geschlechterforschung“
Seminar „Einführung in die Methoden der Geschlechterforschung“
Tutorium
Forschungsworkshop
Pflichtbereich | Wahlpflichtbereich
Die obligatorischen Aufbaumodule in diesem Bereich behandeln Geschlechterordnungen
in Kultur, Politik, Religionen, Ökonomie, Arbeitsmarkt, Öffentlichkeit, Familie, Gesundheitswesen, etc.; Praktiken, Inszenierungen und subjektiv bedeutsame Problemlagen vor
dem Hintergrund der gesellschaftlichen Geschlechterverhältnisse; (Reproduktion und
Wandel geschlechtlicher Arbeitsteilungen und geschlechtsspezifisch deklarierter Kulturbereiche. Verständnis, wie in medial vermittelten Prozessen Bedeutungen produziert und
Öffentlichkeiten konstituiert werden. Das Lernziel ist der Erwerb von fundierten Kenntnissen der historischen Entstehungsbedingungen gegenwärtiger Ungleichheitslagen und der
Fähigkeit zur differenzierten Analyse von Geschlechtersozialisation und heteronormativen
Orientierungsmustern; kritische Auseinandersetzung mit sozialen, religiösen, rechtlichen
und politischen Regulierungen von Geschlechterregimen.
7
Ruhr-Universität Bochum (RUB)
Karl-Franzens-Universität Graz
(KFU)
Pflichtbereich (27 CP)
Pflichtbereich (26 CP)
Aufbaumodule
Aufbaumodule
(je 13 CP)
(je 9 CP)

„Arbeit, Institutionen, kulturelle
Praktiken“

„Kulturelle und mediale Repräsentationen“

„Identitäten, Positionen, Differenzen“

„Soziale Prozesse und Strukturen“

„Arbeit, Institutionen, kulturelle
Praktiken I und II“ (Option „Geschlecht und Religion“ oder „Norm
und Normierung“)
Wahlpflicht (27 CP)
Wahlpflicht (22 CP)
Aufbaumodule
(je 9 CP)
Aufbaumodule
(je 9 CP)
 Vertiefung „Arbeit, Institutionen,
kulturelle Praktiken“
 Vertiefung „Kulturelle und mediale Repräsentationen“
 Vertiefung „Identitäten, Positionen, Differenzen“
 Kulturelle und mediale Repräsentationen (4CP, Option „Repräsentation“ oder „Wissenschaftstheorie“)
 Identitäten, Positionen, Differenzen I (Option „Alltagsweltliche Herstellung und Bedeutung von Geschlecht“ oder „Aneignung, Zuschreibung und Reproduktion von
Geschlecht“)
 Identitäten, Positionen, Differenzen II (Option „Geschlechterverhältnisse im sozialen Wandel“ oder „Geschlecht in Erziehung, Bildung und Beruf“)
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Pflicht- und Wahlpflichtmodule setzen sich aus Veranstaltungen der folgenden Disziplinen zusammen:








Sozialwissenschaft
Medienwissenschaft
Geschichtswissenschaft
Kunstgeschichte
Romanistik
Theologie
Rechtswissenschaft
Lehrveranstaltungen aus Studiengebieten anderer Fächer (Andere/Kooperationen)
Die Studierenden der Ruhr-Universität Bochum haben die Lehrveranstaltungen des
Wahlpflichtbereichs so auszuwählen, dass sie nicht mit den Disziplinen in dem gleichlautenden Moduls im Pflichtbereich, identisch sind. Durch die Wahl spezifischer Disziplinen ergibt sich eine interdisziplinäre Ausrichtung im Studiengang. In dem Wahlpflichtbereich werden die Themen und Fragestellungen des Pflichtbereichs differenziert, vertieft und erweitert. Ziel ist die interdisziplinäre, umfassende und reflektierte Kenntnis
von Gegenständen, Fragestellungen und Theoriemodellen des Fachs.
Wahlbereich mit 12 CP (RUB) und 8 CP (KFU Graz)
Der Wahlbereich umfasst Module, die das Studium des Pflichtbereichs und des Wahlpflichtbereichs sinnvoll ergänzen. Sie werden in Kooperation mit verschiedenen Fakultäten bzw. Fachbereichen angeboten.
Praxisbereich mit 10 CP (RUB)
Der Praxisbereich umfasst ein mindestens vierwöchiges Praktikum. Zur Vor- und Nachbereitung dieses Praktikums muss ein Workshop besucht werden.
Fachkolloquium mit 2 CP (RUB)
Im 4. Semester muss, begleitend zu den zu erbringenden Prüfungsleistungen (M.A.-Arbeit und mündliche Prüfung), von allen Studierenden ein integriertes Fachkolloquium
besucht werden.
Studienleistungen
Die erfolgreiche Teilnahme an einem Modul wird generell in Form von ECTS (European
Credit Transfer System)-Anrechnungspunkten ausgewiesen, die den Arbeitsaufwand
kreditieren. Als durchschnittliche Arbeitsbelastung werden 1800 Arbeitsstunden pro
Studienjahr angesetzt und in 60 CP (30 Kreditpunkte pro Semester) umgerechnet. Ein
CP entspricht somit dem durchschnittlichen Arbeitsaufwand von ca. 30 Stunden.
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Zu erbringende Studienleistungen je Modul:

Basismodul: zwei benotete Leistungsnachweisen (LN) und zwei nicht-benotete
Teilnahmenachweise (TN)

Aufbaumodule: je ein benoteter LN und ein nicht-benoteter TN sowie eine
Modulabschlussprüfung. Die Modulnote der Aufbaumodule setzt sich zu je 50%
aus der benoteten Studienleistung und der Modulprüfung zusammen.

Praxismodul: unbenotet, Praktikum mit Bericht und Teilnahme am Praxisworkshop

Wahlmodul: unbenotet, Teilnahme an Lehrveranstaltungen aus den gesamt-universitären Vorlesungsverzeichnissen.
Das M.A.-Studium ist abgeschlossen, wenn insgesamt 120 CP erreicht wurden. Die
Summe setzt sich zusammen aus Studienleistungen im Umfang von 92 ECTS für das
Studium der Fachmodule (einschließlich Leistungen im Ergänzungsbereich „Wahlmodule“) sowie 5 ECTS für die mündliche M.A.-Prüfung und 23 ECTS für die M.A.-Arbeit.
10
Studienverlauf
Anm.: Beispielhafter Studienverlauf mit Sommersemester in Graz
Semester
1.
Veranstaltungen
Basismodul Entwicklungen,
Theorien und Methoden interdisziplinärer Genderforschung
 Seminar „Einführung
in die Geschlechterforschung
 Seminar Einführung in
die Methoden der Gender
Studies
 Tutorium
 Forschungsworkshop
Aufbaumodul Arbeit, Institutionen, kulturelle Praktiken
I
Aufbaumodul Identitäten,
Positionen, Differenzen I
2.
KFU Graz
3.
4.
Aufbaumodul Arbeit, Institutionen, kulturelle Praktiken
in der Ausrichtung Recht oder Geschlecht und Religion
 2 Lehrveranstaltungen
 Praxisreflektion
 Praktikum
Aufbaumodul Soziale Prozesse und Strukturen
 2 Lehrveranstaltungen
 Praxisreflektion
 Praktikum
Aufbaumodul Kulturelle
und mediale Repräsentationen I
Aufbaumodul Identitäten,
Positionen, Differenzen II
Freies Wahlmodul
Aufbaumodul Kulturelle
und mediale Repräsentationen II
Integratives Fachkolloquium
M. A.-Arbeit
Mündliche Prüfung
SWS
Nachweise
CP
Pflicht/Wahlpflicht
8
2 LN/ 2 TN
14
Pflicht
4
LN/TN/MP
9
Pflicht
4
LN/TN/MP
9
Pflicht
5+ mind.
100h Praktikum
2 LN/1TN
Bericht
13
Pflicht
5+ mind.
100h Praktikum
2 LN/1TN
Bericht
13
2
LN
4
Wahlpflicht
4
LN/TN/MP
9
Wahlpflicht
variierend
4
variierend
LN/TN/MP
12
9
Wahlpflicht
Wahlpflichtfach
2
TN
2
Pflicht
4-6 Monate
30-45 Min.
Summe
Pflicht
23
Masterprüfung
5
Masterprüfung
120 Kreditpunkte
11
Anm.: Beispielhafter Studienverlauf mit Wintersemester in Graz
Semester
1.
2.
3.
KFU
Graz
4.
Veranstaltungen
Basismodul Entwicklungen,
Theorien und Methoden interdisziplinärer Genderforschung
 Seminar „Einführung in
die Geschlechterforschung
 Seminar Einführung in
die Methoden der Gender
Studies
 Tutorium
 Forschungsworkshop
SWS
Nachweise
CP
Pflicht/Wahlpflicht
8
2 LN/ 2 TN
GenderWissen in der Praxis
Tag (Praxismodul Teil 1)
6
TN
Aufbaumodul Kulturelle und
mediale Repräsentationen I
4
LN/TN/MP
9
Pflicht
Aufbaumodul Identitäten,
Positionen, Differenzen I
4
LN/TN/MP
9
Pflicht
4
LN/TN/MP
9
Wahlpflicht
4
LN/TN/MP
9
Pflicht
4 Wo.
Bericht
10
Pflicht
4
2 LN
9
Gebundenes Wahlfach
4
2 LN
9
Gebundenes Wahlfach
4
LN/TN/MP
9
Wahlpflichtfach
variierend
2
4-6 Monate
30-45 Min.
variierend
TN
Aufbaumodul Arbeit, Institutionen,
kulturelle Praktiken II
Aufbaumodul Identitäten,
Positionen, Differenzen I
Praktikum (Praxismodul Teil
2)
Aufbaumodul Identitäten,
Positionen, Differenzen I
Ausrichtung Alltagsweltliche
Herstellung und Bedeutung
von Geschlecht oder
Aneignung, Zuschreibung
und Reproduktion von Geschlecht
Aufbaumodul Identitäten,
Positionen, Differenzen II
Ausrichtung
Geschlechterverhältnisse im
sozialen Wandel oder
Geschlecht in Erziehung,
Bildung und Beruf
Aufbaumodul Kulturelle und
mediale Repräsentationen
Ausrichtung Repräsentation
oder
Wissenschaftstheorie
Freies Wahlmodul
Integratives Fachkolloquium
M. A.-Arbeit
Mündliche Prüfung
Summe
14
Pflicht
Pflicht
8
Pflicht
2
Pflicht
23
Masterprüfung
5
Masterprüfung
120 Kreditpunkte
12
// Vorlesungsverzeichnis
!!! Hinweis !!!

Bitte überprüfen Sie die Raum- und Zeitangaben rechtzeitig auf den jeweiligen Fakultätsseiten bzw. auf der Homepage der Gender Studies! Die Anmeldung zu den
Veranstaltungen erfolgt über das Campus Office, sofern nicht anders angegeben.
Alle Inhalte des Vorlesungsverzeichnisses ohne Gewähr.
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Aufbaumodul A
Arbeit, Institutionen und kulturelle Praktiken (AIKP)
Das Aufbaumodul A besteht aus folgenden Teilen:



Transformation von Arbeit und Institutionen in ihren historischen, kulturellen
und sozialen Kontexten (Teil 1)
Kulturelle Praktiken im Kontext von Transnationalisierung und Internationalisierung (Teil 2)
Modulabschlussprüfung Aufbaumodul A
Modulabschlussprüfung Aufbaumodul A
Modulbeauftragte:
Prof. Dr. Heike Kahlert
Modul(e):
Aufbaumodul A und Vertiefung
Zeit/Ort:
individuell abzusprechen mit der Modulbeauftragten
Anmeldung:
bei der Modulbeauftragten
Kommentar
Die Modulabschlussprüfungen sind obligatorisch. Jedes Aufbaumodul wird durch eine
15 bis 20-minütiges Modulabschlussprüfung abgeschlossen. In dem Gespräch werden die
Modulinhalte geprüft. Diese Abschlussprüfung findet nach der Absolvierung der beiden
Seminare statt und wird benotet. Die Prüfungen werden individuell mit der jeweiligen Modulbeauftragten im Vorfeld abgesprochen und durchgeführt. Die Termine finden Sie auf der
Internetseite der Gender Studies.
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Veranstaltungen im Aufbaumodul A
080 301
Die Konstruktion von Wirklichkeit (Lektürekurs)
Dozierende:
Krämer
Modul(e):
A, Teil 1
Disziplin:
Sozialwissenschaft
Zeit/Ort:
Mi., 14 - 16:00, GBCF 05/606
Beginn:
13.04.2016
Kommentar
"Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit" von Berger und Luckmann ist ein Schlüsseltext der Wissenssoziologie. In diesem Seminar wird das Buch gemeinsam gelesen und bearbeitet.
"Peter L. Berger und Thomas Luckmann stecken in ihrem Buch (…) das Feld der Wissenssoziologie neu ab. Nicht länger sind die großen Ideologien und Weltanschauungen das Hauptthema. In
den Vordergrund rückt vielmehr die mit dem interdisziplinären Instrumentarium von Philosophie, Anthropologie, Soziologie und Sprachwissenschaft zu Werke gehende Analyse der Alltagswelt und der Wahrnehmungsweisen des in ihr lebenden Jedermann. Welche Rolle spielen Gesellschaft und Persönlichkeitsentwicklung bei der "Konstruktion" seiner "Wirklichkeit"? Die Potenzen der Wissenssoziologie für die systematische Beschreibung der Conditio humana - der Strukturen von Erfahrung, Handlung, Kommunikation und Wissen in der Alltagswelt - werden erstmals freigelegt und genutzt."
Leistungsnachweise
regelmäßige und aktive Teilnahme, Anfertigung einer Rezension
Modulprüfung: wie Studiennachweis plus wahlweise Hausarbeit oder Essay
des
Buches
Literatur
Berger, Peter L. /Thomas Luckmann (1980): Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit.
Eine Theorie der Wissenssoziologie. Frankfurt a.M.: Fischer Verlag.
Weiterführende Lektüre:
Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen (Hg.) (1973): Alltagswissen, Interaktion und gesellschaftliche Wirklichkeit. 1 Symbolischer Interaktionismus und Ethnomethodologie. Reinbek: Rowohlt
Verlag.
Berger, Peter L. (2011): Einladung zur Soziologie. Eine humanistische Perspektive. UTB Verlag.
Knoblauch, Hubert (2014): Wissenssoziologie. Konstanz und München: UTB Verlag.
Maasen, Sabine (2009): Wissenssoziologie. Bielefeld: Transcript Verlag.
Schütz, Alfred (1981): Theorien der Lebensformen. Frankfurt a. M.: Suhrkamp Verlag.
Schütz, Alfred (1993): Der sinnhafte Aufbau der sozialen Welt. Frankfurt a.M.: Suhrkamp Verlag
Schütz, Alfred/Thomas Luckmann (2003): Strukturen der Lebenswelt. UTB Verlag.
Soeffner, Hans-Georg (2004): Auslegung des Alltags - der Alltag der Auslegung. UTB Verlag.
15
080 303
Dozierende:
Kulturpsychologie und indigene Psychologie: Konvergenzen
und Kontroversen
Chakkarath, Straub
Modul(e):
A, Teil 1
Disziplin:
Sozialwissenschaft
Zeit/Ort:
Di., 12-14:00, GBCF 04/614
Beginn:
12.04.2016
Kommentar
Im Seminar werden Zielsetzungen und methodologische Überlegungen der Kulturpsychologie
vermittelt und an exemplarischen Forschungsthemen illustriert. Begleitend wird die Frage diskutiert, inwieweit die neuere Bewegung der vor allem außerhalb Europas betriebenen Indigenen
Psychologie Perspektiven der Kulturpsychologie teilt, inwiefern sie aber auch Defizite kulturpsychologischer Forschung aufzudecken erlaubt und dadurch konstruktive Beiträge zu einer künftigen Kulturpsychologie leisten kann.
In diesen Zusammenhängen wird das Seminar auch wissenschaftstheoretische und wissenschaftspolitische Fragen aufwerfen, wie sie beispielsweise in so genannten postkolonialistischen
Theorien reflektiert werden und für die Sozialwissenschaften immer größere Relevanz gewinnen.
Leistungsnachweise
Für einen Studiennachweis: Einzel- oder Gruppenreferat (ca. 30 Minuten) oder eine mündliche
Prüfung (15 Minuten) zu einem der Seminarthemen; für einen benoteten Teilnahmenachweis: Referatsleistung plus einer schriftlichen 15- bis 20seitigen Hausarbeit.
Literatur
Chakkarath, P. (2012) The role of indigenous psychologies in the building of basic cultural psychology. In J. Valsiner (Ed.), The Oxford handbook of culture and psychology (pp. 71-95). New
York, NY: Oxford University Press.
Straub, J., & Chakkarath, P. (2010). Kulturpsychologie. In G. Mey & K. Mruck (Eds.), Handbuch
Qualitative Forschung in der Psychologie (pp. 195-209). Wiesbaden: VS Verlag.
Weitere Literaturangaben und Literatur werden im Blackboard zur Veranstaltung bereitgestellt
werden.
16
080 304
How forests think – Möglichkeiten einer
nichtanthropologischen Sozialwissenschaft
Dozierende:
Haller
Modul(e):
A, Teil 1
Disziplin:
Sozialwissenschaft
Zeit/Ort:
Mi., 10-12:00, GBCF 05/606
Beginn:
13.04.2016
Kommentar
"How forests think" ist der Titel eines neuen Buches von Eduardo Kohn, das in der Ethnologie
und darüber hinaus für Wirbel sorgt: In seiner Feldforschung in Ecuador hat er erfahren, dass die
Runai-Indianer davon überzeugt sind, dass das, was wir belebte Natur nennen, miteinander kommuniziert. Botanische Studien scheinen dies zu bestätigen. Wenn dem aber so ist; was bedeutet
dies für die Stellung des Menschen in unserem Denken, unserem Fühlen, unserer Kosmologie?
Was kann das für die Sozialwissenschaften bedeuten, die den Menschen als alleinigen Akteur privilegiert? Fragen wie diesen wollen wir in der Veranstaltung nachgehen.
Leistungsnachweise
Hausarbeiten, mehrere Paper
Literatur
Kohn, Eduardo 2014 Further thoughts on sylvan thinking, in: Hau: Journal of Ethnographic Theory 4 (2): 275-288.
Viveiros de Castro, Eduardo 2004 Exchanging Perspectives: The Transformation of Objects into
Subjects in Amerindian Ontologies. In: Common Knowledge 10 (3): 463-484.
080 305
Enjoying theories
Dozierende:
Raasch
Modul(e):
A, Teil 1
Disziplin:
Sozialwissenschaft
Zeit/Ort:
Di., 14tgl. 16-20.00, UFO 0/05
Beginn:
12.04.2016
Kommentar
Phenomena can be investigated in different ways. One of them is applying a theory to the analysis
of empirical research data. Using theories as methodologies for the analysis of research data
might show some surprising insights.
Yet, sometimes theories appear to be too abstract to be applicable to research data. Theories that
deconstruct phenomena might discourage us to make normative decisions, and reading of a convoluted ideal typus might leave us with the impression that theories have little to do with reality.
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At this point, many students lose interest in theories. This seminar aims to (re-)awake the interest
in and passion for dealing with theories.
Based on texts in English and German, we will discuss four theories as embedded in academic
discourses and societal necessities. We will examine how the theories address particular social issues, and how to apply the theories to the analysis of research data. To make the reading of the
texts as comfortable as possible, guiding questions to each of the texts will be provided.
Students might learn:
- How to approach theoretical texts effectively
- How to write about theories
- How to apply theories to the analysis of empirical research data
Leistungsnachweise
Students are required:
- To read the texts
- To answer reflective questions to each of the texts (1 - 3 pages per text, 1.5 line space, three texts
can be excluded)
- To complete the seminar by writing a 7 - 10 pages research design
Literatur
BOWKER, Geoffrey C., STAR, Susan L. (2000). Sorting Things Out. London: MIT Press.
FLECK, Ludwig (1935/1980). Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache.
Einführung in die Lehre vom Denkstil und Denkkollektiv. Mit einer Einleitung herausgegeben
von Lothar Schäfer und Thomas Schnelle. (1935. Basel: Benno Schwabe & Co.), Frankfurt/M.
Suhrkamp.
FOUCAULT, Michel (2013). Archäologie des Wissens. Frankfurt/M. Suhrkamp.
BECK, Stefan, NIEWÖHNER, Jörg, SöRENSEN, Estrid (Hrsg.): Science and Technology Studies.
Eine sozialanthropologische Einführung. Bielefeld Transcript.
VERRAN, Helen (2001). Science and an African Logic. Chicago University of Chicago Press.
080 306
Kulturpsychologische Sondierungen
Dozierende:
Straub
Modul(e):
A, Teil 1
Disziplin:
Sozialwissenschaft
Zeit/Ort:
Di. 14tgl. 16.00-19.00, GBCF 04/614
Kommentar
In dieser für Master-Studiengänge konzipierten, aber auch für alle fortgeschrittenen und interessierten Studierenden offenen, forschungsorientierten Vorlesung wird eine theoretisch und methodologisch gut ausgearbeitete Konzeption einer handlungstheoretisch begründeten, interpretativen Kulturpsychologie vorgestellt. Es handelt sich dabei um den am Lehrstuhl für Sozialtheorie
und Sozialpsychologie vertretenen Ansatz, mit dem die Besucher der Vorlesung bekannt gemacht
werden. Dabei wird diese Konzeption auch im Feld verwandter und konkurrierender Varianten
kulturpsychologischen Denkens verortet (von historischen Positionen der "geisteswissenschaftlichen Psychologie" Wilhelm Diltheys über die sog. "kulturhistorische Schule" der ehemaligen
sowjetischen Psychologie bis hin zum "sozialen Konstruktionismus" eines Kenneth Gergen oder
der in vielerlei Hinsicht ähnlichen Kulturpsychologie von Jerome Bruner oder Ernst Boesch). Ein
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wichtiges Ziel der Veranstaltung ist es, die TeilnehmerInnen mit wichtigen theoretischen und
empirischen Forschungsinteressen des o.g. Lehrstuhls vertraut zu machen und durch diese Form
der forschungsorientierten Lehre das wissenschaftliche Gespräch mit den Studierenden zu intensivieren.
Neben drei oder vier Vorlesungen zu den grundlegenden Fragen
"Was ist Kulturpsychologie?"
"Wie gewinnt und vermittelt die Kulturpsychologie ihre Erkenntnisse?"
werden sehr verschiedene Themen behandelt, um die Interessen und Potentiale der zeitgenössischen Kulturpsychologie beispielhaft zu veranschaulichen.
Dabei geht es zum einen um eine Erweiterung theoretischer Perspektiven, die uns beispielsweise
in das Feld der sog. "narrativen Psychologie" führen, zum anderen um die Darstellung und Diskussion empirischer Befunde, die sich auf ganz verschiedene Lebensbereiche und Handlungsfelder beziehen. In den einzelnen Vorlesungen werden z.B. folgende Themen behandelt (die endgültige Auswahl erfolgt in Absprache mit den TeilnehmerInnen):
1. Anthropologische Grundlagen der Psychologie: ein komplexes Menschenbild nach der Ära des
Antihumanismus
2. Handeln, Erleben, Leiden: Psychologische Grundbegriffe
3. Handlung, Kultur und das Problem der Erklärung menschlichen Handelns
4. Die Entwicklung politischen Bewusstseins und Handelns im Rahmen sozialer Bewegungen
5. Woher komme ich oder: was ist eine "Lebensgeschichte"?
6. Wer bin ich oder: was heißt "personale Identität"?
7. Wer sind wir oder: was heißt "kollektive Identität"?
8. Was bin ich wert oder: was heißt "Anerkennung"?
9. Was wünsche ich oder: was heißt "Sehnsucht"?
10. Wer ist sonst noch da? Vertraute, Andere und Fremde
11. Interkulturelle Kommunikation und Kompetenz: Analysen eines realen Phänomens und einer
modischen Erscheinung
12. Koexistenz und Gewalt I: Extremisierung und Verfeindung
13. Koexistenz und Gewalt II: individuelle, soziale und transgenerationelle Folgen von Traumata
14. Die Optimierung des Menschen: Wissenschaftliche Verbesserungsprogramme von der Humanistischen Psychologie bis zu den Biowissenschaften
Die Vorlesung soll auch in didaktischer Hinsicht eigene Wege ausloten. Es ist vorgesehen, in jeder Sitzung in ca. 60 Minuten ein Thema zu präsentieren. Die restlichen 30 Minuten werden
dazu verwandt, das Thema der letzten Stunde kritisch zu diskutieren. Zu diesem Zweck können
und sollen die Studierenden in kompakter Form eine kritische Stellungnahme vorbereiten, die
die Diskussion eröffnet. Für diese Leistung wird ein Teilnahmeschein vergeben. Wird die Stellungnahme in Gestalt einer Hausarbeit zu einem wissenschaftlichen Essay oder einer üblichen
Abhandlung ausgearbeitet, kann in der Veranstaltung auch ein Leistungsschein erworben werden.
Leistungsnachweise
Studiennachweis: Kritik, Kommentar oder Ergänzung einer Vorlesung des Dozenten
Modulprüfung: wie oben, zusätzlich schriftliche Hausarbeit
Voraussetzungen
Bereitschaft zur regelmäßigen Lektüre anspruchsvoller Texte
19
080 307
International Masculinity Studies
Dozierende:
Brand
Modul(e):
A, Teil 1
Disziplin:
Zeit/Ort:
Beginn:
Gender Studies
Di 12.00-14.00, GCFW 04/703
12.04.2016
Kommentar
"I had been reluctant to write such a book [Masculinities, M.B.], as I thought the genre of 'Books about
Men' - astonishingly popular in the early 1990s - fostered the illusion of one fixed natural masculinity.
When I did start writing, the draft was promptly rejected by a well-known US publisher. Other publishers
kindly launched the book in 1995, and it seemed to meet a need. It has been very widely cited, translated
into six other languages, and went into a second edition in 2005. It is in fact my best-known work, and I am
charmed that it is cited in places as diverse as Voprosi Filosofii (Problems of Philosophy), the Shakespeare
Quarterly, and Social Science & Medicine."
(Raewyn Connell on her homepage)
The main focus of interest in this seminar will be on Raewyn Connell's aforementioned book
Masculinities, in which she developed and deepened her concept of hegemonic masculinity. Besides an intensive study of the theory itself, we will examine the genesis and development of her
work and its influence on the establishment of international masculinity studies as an interdisciplinary field of research in academia. We will discuss the reception of the text with regard to applicability and advancements of the theory as well as criticism of it. On the basis of Connell's theoretical framework we will be able to read and discuss other texts of international masculinity studies. The goal is to get a general overview of the main ideas and works within the field. Above all
the seminar should serve to give the students the opportunity to intensively work with one of the
most important theoretical works on masculinities.
Leistungsnachweise
"Studiennachweis": Active Participation (working groups), oral presentation*, book review
"Modulprüfung": Active Participation (working groups), oral presentation, book review and a final
paper
*the form of presentation will be discussed in the first session of the seminar.
Literatur
Brod, Harry and Michael Kaufman (1994): Theorizing Masculinities. New York, Sage Publications.
Connell, Raewyn (1995): Masculinities. Cambridge, Polity Press; Sydney, Allen & Unwin; Berkeley, University of California Press. Second edition, 2005.
Hearn, Jeff; Kimmel, Michael and Raewyn Connell (2005): Handbook of Studies on Men and
Masculinities. California, Thousand Oaks.
Kimmel, Michael and Michael Kaufman (2011): The Guy's Guide to Feminism. Berkeley, Seal
Press.
Pringle, Keith et al. (2011): Men and Masculinities around the World. Transforming`s Men`s
Practices. New York.
20
100 812
Inklusiver Sportunterricht - Chancen und Grenzen
Dozierende:
Lipinski
Modul(e):
A, Teil 1
Disziplin:
Sportwissenschaft
Zeit/Ort:
Mi., 10 - 12.00, SW EG/027 - SR 1
Beginn:
13.0.2016
Kommentar
Lerngruppen (im Unterricht) weisen eine Vielfalt an kulturellen, sozialen, ethnischen, genderspezifischen sowie körperlichen und motorischen Unterschieden auf. Im Mittelpunkt dieses Seminars steht die Vielfaltsdimension Behinderung im Fokus, welcher sich die Seminarteilnehmer
mittels Begegnungen und Auseinandersetzungen in Theorie und Praxis annähern. Dabei kann es
nicht um die Vermittlung von "Rezepten" gehen, vielmehr sollen die Studierenden zu einer reflektierten Handlungsfähigkeit befähigt werden und Vielfalt als Chance (er-)leben.
080 345
Gesellschaft und Gesundheit: Intersexualität
Dozierende:
Sabisch
Modul(e):
A, Teil 1
Disziplin:
Sozialwissenschaft
Zeit/Ort:
Fr., 10 - 17.00, 15.07.2016, Sa., 10 - 17.00,
16.07.2016
Vorbesprechung: Mo. 10 - 12.00 09.05.2016
Beginn:
09.05.2016
Kommentar
Spätestens seit Veröffentlichung der Stellungnahme des Deutschen Ethikrates im Februar 2012
ist Intersexualität ein öffentlich diskutiertes Thema. Er stellte fest, dass irreversible medizinische
Maßnahmen zur Geschlechtszuordnung einen Eingriff in das Recht auf körperliche Unversehrtheit darstellen. Infolgedessen nahm sich die Politik auf vielfältige Weise der Problematik an. So
gilt seit dem 1. November 2013 eine neue Vorschrift im Personenstandsgesetz, die es erstmals ermöglicht, dass der Geschlechtseintrag im Geburtsregister bei Neugeborenen mit uneindeutigem
Geschlecht offen bleibt. Die Folgen dieser Flexibilisierung sind jedoch noch unklar. Im ersten
(theoretischen) Teil des Blockseminars soll der Begriff "Intersexualität" aus medizinischer, historischer, ethischer, juristischer und soziologischer Perspektive bestimmt werden; im zweiten (praxisorientierten) Teil werden u.a. verschiedene politische Initiativen und Vereine vorgestellt, die
sich mit dem Thema "Intersexualität" beschäftigen.
Leistungsnachweise
Präsentation/Referat, ggf. Essay oder Protokoll (Studiennachweis); schriftliche Hausarbeit (15-20
Seiten) oder mündliche Prüfung (20 Minuten), gründliche Lektüre und Vorbereitung der Seminarliteratur, Präsentation/Referat, Mitarbeit in den Arbeitsgruppen
21
Literatur
Deutscher Ethikrat (Hg.) (2012): Intersexualität. Stellungnahme. Berlin.
Klöppel, Ulrike (2010): XX0XY ungelöst. Hermaphroditismus, Sex und Gender in der deutschen
Medizin. Eine historische Studie zur Intersexualität. Bielefeld.
Kolbe, Angela (2010): Intersexualität, Zweigeschlechtlichkeit und Verfassungsrecht. Eine interdisziplinäre Untersuchung. Baden-Baden.
Lang, Claudia (2006): Intersexualität. Menschen zwischen den Geschlechtern. Frankfurt/M.
Schweizer, Katinka/Richter-Appelt, Hertha (Hg.) (2012): Intersexualität kontrovers. Grundlagen,
Erfahrungen, Positionen. Gießen.
030 238
Dozierende:
Modul(e):
Disziplin:
Zeit/Ort:
Beginn:
Bewahr- oder Bildungsaufgabe? Öffentliche
Kleinkindererziehung seit dem 19. Jh.
Jelich
A, Teil 1
Erziehungswissenschaft
Do. 16-18.00, GA 03/46
21.04.2016
Kommentar
Öffentliche Kleinkindererziehung in Deutschland war und ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts Gegenstand gesellschaftspolitischer Kontroversen, bildet sie doch eine Schnittstelle in den Bedeutungszuweisungen von Familie und Kindheit. Kommt der Kindertageserziehung nur eine komplementäre (Not-)Bewahrungsaufgabe zu, wenn Eltern aus existentieller Not zur Erwerbsarbeit
gezwungen sind, oder haben "Kindergärten" eine eigenständige vorschulische Bildungsaufgabe?
Insofern fragt das Seminar nicht nur nach pädagogischen Grundlinien der Kindertagebetreuung,
sondern geht auch auf die durch den sozial- und kulturgeschichtlichen Wandel verursachten Veränderungen von Familie, Kindheitsvorstellungen, Geschlechterverhältnissen etc. ein.
Gespannt wird der Untersuchungsbogen von der Kinderbewahranstalt, über den Kindergarten,
die Kinderladenbewegung bis hin zur heutigen vorschulischen Erziehung.
Die zu erbringenden Arbeitsleistungen.
Leistungsnachweise
Im Seminar bestimmen sich aufgrund der geltenden Prüfungsverordnungen und werden in der
ersten Sitzung vereinbart.
Literatur
Aden-Grossmann, Wilma (2011): Der Kindergarten: Geschichte - Entwicklung - Konzepte. Weinheim (Frühpädagogik).
Baader, Meike Sophia (2009): Öffentliche Kleinkindererziehung in Deutschland im Fokus des
Politischen. Von den Kindergärten 1848 zu den Kinderläden in der 68er Bewegung. In: Jutta Ecarius, Carola Groppe und Hans Malmede (Hg.): Familie und öffentliche Erziehung. Theoretische Konzeptionen, historische und aktuelle Analysen. Wiesbaden, S. 267-289.
Franke-Meyer, Diana (2011): Kleinkindererziehung und Kindergarten im historischen Prozess,
Bad Heilbrunn.
22
080203
Generationen in Pflege - Care zwischen Arbeit und Armut
Dozierende:
Malchert
Modul(e):
A, Teil 1
Disziplin:
Sozialwissenschaft
Zeit/Ort:
Di., 10:00-12:00, ID 03/401
Beginn:
12.04.2016
Kommentar
Sorgerbeit ist Grundlage menschlichen Überlebens und des Zusammenhalts innerhalb von Gesellschaften, Gemeinschaften und Familien und damit elementarer Bestandteil der Wohlfahrt. Im
traditionellen Verständnis ist Pflegearbeit vielfach mit dem weiblichen Attribut belegt und wird
als "natürliche" Frauensache verstanden, als mütterliche Hingabe an Kinder und Familie oder die
Pflege alter oder kranker Familienangehörigen. Oft findet Sorgearbeit im privaten Bereich statt
und bleibt damit verborgen. Dort ist Care-Arbeit vielfach ein unbezahlbarer Beitrag an die Gesellschaft. Dennoch ist Care nicht kostenlos, für diejenigen, die sie ausüben, ist Care kostspielig. Die
Kommodifizierung von Care-Arbeit und die Auslagerung von vormals im familiären Kreis erbrachter Pflegeleistungen ist ein Trend, der in den letzten Jahrzehnten deutlich hervor tritt und
die Ablösung der Alleinverdiener-Ehe begleitet. Sorgearbeit wird zunehmend Teil des bezahlten
Arbeitsmarkts, doch die Löhne in diesem Bereich sind auffallend niedrig. Ob gegen Bezahlung
oder nicht, Pflege und Sorge für kranke, alte und unterstützungsbedürftige Angehörige und
Kleinkinderbetreuung sind häufig aber nicht nur mit wirtschaftlicher Notlage verbunden.
Die Lehrveranstaltung gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil beschäftigen wir uns mit dem
zentralen Begriff Care und den Debatten über Sorgearbeit und Sorgekonflikte, u.a. mit den Themen Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Altersarmut, Sorgearbeit und Geschlecht. Ein Schwerpunkt wird das Thema Migration und (ir)reguläre Pflegearbeit bilden. Im kürzeren zweiten Teil
werden wir über neue Ansätze und Modelle, die ein Umdenken im Care-Sektor eröffnen, diskutieren.
Leistungsnachweise
Studiennachweis: Lektüre und regelmäßige (unbenotete) Lektüreskizze, Recherchearbeit, Forschungsskizze
Leistungsnachweis: zusätzlich Hausarbeit oder mündliche Prüfung
Literatur
Aulenbacher, Brigitte (Hrsg.) (2014): Sorge: Arbeit, Verhältnisse, Regime. Baden-Baden: Nomos.
Kumbruck, Christel (2010): Unsichtbare Pflegearbeit. Fürsorgliche Praxis auf der Suche nach Anerkennung. Münster: LIT.
Satola, Agnieszka (2015): Migration und irreguläre Pflegearbeit in Deutschland. Eine biographische Studie. Stuttgart: ibidem-Verlag.
23
080 318
Fallanalyse und Gegenwartsdiagnostik:
Zeittypische Leiden, dokumentiert in Protokollen klinischer und sozialwissenschaftlicher Praxis (Teil I)
Dozierende:
König, Lacher, Straub, Platt
Modul(e):
A, Teil 1
Disziplin:
Sozialwissenschaft
Zeit/Ort:
14 tgl. 15 - 19:00, GC 03/146
Beginn:
20.04.2016
Kommentar
Im Seminar werden Materialien zur Verfügung gestellt (Protokolle psychoanalytischer Sitzungen,
Falldarstellungen; Interviewtranskripte aus einem sozialwissenschaftlichen Forschungsprojekt im
Feld der Gewaltforschung; eigens durchzuführende Interviews, Gruppendiskussionen; zugängliche Websites, Diskussionsforen etc.), die eingehenden interpretativen Analysen unterzogen werden sollen. Das empirische Interesse richtet sich dabei auf individuelle Fälle, die als typisierbare
Exempel für verbreitete Sozialpathologien und andere gesellschaftlich relevante Phänomene gelesen werden können (z.B. Depression, Burnout, Versagensängste: z.B. im Feld der gedächtnisund Erinnerungskultur, speziell bzgl. Des Umgangs mit Gewaltopfern). In diesem Sinne werden
psychoanalytische und psychologische Fallstudien als Grundlage gegenwartsdiagnostischer Bemühungen betrachtet. Als Referenzliteratur für dieses Interesse dienen uns zum Beispiel Studien
von Alain Ehrenberg, Eva Illouz, Benigna Gerisch/Vera King/Hartmut Rosa sowie Arbeiten aus
dem Bereich der interdisziplinären Gewaltforschung.
Das Seminar dient unter methodischen Gesichtspunkten vor allem dem Erwerb von Expertise im
Feld der (handlungs- und kulturpsychologischen) relationalen Hermeneutik und der tiefenhermeneutischen Sozialforschung und Kulturanalyse. Die Seminarleiter sind diesen oder verwandten
Ansätzen seit vielen Jahren verbunden; König und Lacher sind auch praktizierende Psychoanalytiker (und können aufgrund ihrer Erfahrung auch Supervisionsfunktionen in der Lehrveranstaltung wahrnehmen).
Übergeordnetes Ziel des Forschungsseminars ist die Vertiefung interpretativer Kompetenz in
Feldern qualitativer Forschung, die psychologische oder psychoanalytische Perspektiven erforderlich machen. Die Beachtung möglicher methodischer Prinzipien und Regeln ist hier genauso
wichtig wie in anderen Bereichen qualitativer Forschung. Darüber hinaus ist die interpretative
Analyse des Datenmaterials in besonderer Weise an den Einsatz der eigenen Person gebunden,
was unter anderem bedeutet, dass auch persönliche Erfahrungen, Gestimmtheiten und Gefühle
wichtig werden können für das Verstehen anderer, vielleicht massiv leidender Menschen.
Leistungsnachweise
Für einen Studiennachweis: Mitwirkung bei einem Forschungsprojekt sowie Einzel- oder Gruppenreferat oder eine mündliche Prüfung (15 Minuten); für einen benoteten Teilnahmenachweis:
Referatsleistung, Forschungsleistung und Forschungsbericht, Präsentation der Ergebnisse
Literatur
Zur Vorbereitung:
Straub, Jürgen (2010): Das Verstehen kultureller Unterschiede. Relationale Hermeneutik und
komparative Analyse in der Kulturpsychologie. In: Cappai, Gabriele, Shingo Shimada & Jürgen
Straub (Hg.): Interpretative Sozialforschung und Kulturanalyse. Bielefeld: transcript, 39-99.
24
Straub, J. (1999). Verstehen, Kritik, Anerkennung. Das Eigene und das Fremde in den interpretativen Wissenschaften. Göttingen: Wallstein.
Straub, J. (1999). Handlung, Interpretation, Kritik. Grundzüge einer textwissenschaftlichen
Handlungs- und Kulturpsychologie. Reihe "Perspektiven der Humanwissenschaften" (Band 18),
hg. von C. F. Graumann, M. Herzog und A. Métraux. Berlin, New York: de Gruyter.
König, Hans-Dieter (1993). Die Methode der tiefenhermeneutischen Kultursoziologie. In Jung,
Thomas & Müller-Doohm, Stefan(Hg.). ,, Wirklichkeit" im Deutungsprozeß. Frankfurt a.M.:
Suhrkamp, 190-222.
König, Hans-Dieter(1992). "Der amerikanische Traum". Eine tiefenhermeneutische Analyse gesellschaftlich produzierter Unbewußtheit. In Hartmann, Hans A. & Haubl, Rolf (Hg.). Bilderflut
und Sprachmagie. Fallstudien zur Kultur und Werbung. Opladen: Westdeutscher Verlag, 50-69.
König, H. D. (2015). Liebe, Tod und Sexualität. Tiefenhermeneutische Rekonstruktion einer Langzeittherapie, ihre psychoanalytische und kulturanalytische Bedeutung. In: T. Simonelli, S. Zepf
(Hrsg.): Verstehen und Begreifen in der Psychoanalyse. Erkundungen zu Alfred Lorenzer. Gießen: Psychosozial-Verlag.
080 384
Psychologisierung der Lebenswelt
Dozierende:
Sieben
Modul(e):
A, Teil 1
Disziplin:
Sozialwissenschaft
Zeit/Ort:
Mo., 12 - 13:30, GC 03/149
Beginn:
11.04.2016
Kommentar
Die Psychologie ist eine erfolgreiche wissenschaftliche Disziplin. Ihre Theorien und Modelle prägen längst den Alltag vieler Menschen. Wie unser Selbst- und Fremdverständnis durch die Psychologie verändert wurde, wird in diesem Seminar anhand einiger konkreter Beispiele diskutiert. Dabei sollen auch methodische Fragen aufgeworfen werden: Wie können Psychologisierungen der
Lebenswelt empirisch untersucht werden?
!! Idealerweise wurden folgende Veranstaltung bereits besucht: "Klassische Theorien der Psychologie" (Sieben) während des Bachelorstudiums, sowie die Vorlesung "Theorien und Methoden der
Kulturpsychologie" (Chakkarath) im Masterstudium. Dies ist jedoch keine formale Voraussetzung.
Leistungsnachweise
Studiennachweis: Referat
Modulprüfung: Referat und Hausarbeit oder Poster
Literatur
Zur Vorbereitung: Maasen, S., Elberfeld, J., Eitler, P. & Tändler, M. (Hrsg.). (2011). Das beratene
Selbst. Zur Genealogie der Therapeutisierung in den ‚langen‘ Siebzigern. Bielefeld: Transcript.
25
030 235
Migrationspädagogik
Dozierende:
Hilbrich
Modul(e):
A, Teil 2
Disziplin:
Erziehungswissenschaft
Zeit/Ort:
Mi. 10-12:00, GABF 05/703
Beginn:
20.04.2016
Kommentar
"Migrationspädagogik" bezeichnet eine Perspektive, mit der pädagogisches Handeln, pädagogische Institutionen und erziehungswissenschaftliches Wissen auf die darin vorherrschenden Vorstellungen von natio-ethno-kultureller Zugehörigkeit, die Praktiken natio-ethno-kultureller Unterscheidung und die damit verbundenen Erfahrungen befragt werden. Migrationspädagogik ist verknüpft mit dem Anliegen, diese Vorstellungen, Praktiken und Erfahrungen so zu verändern, dass
Abwertung, Ausbeutung, Ausgrenzung und Ohnmacht reduziert werden - ohne dass sie immer
schon wüsste, worin diese jeweils in konkreten Situationen bestehen und ohne sich anzumaßen,
eine solche Veränderung kontrollieren zu können.
In einem ersten Teil soll migrationspädagogisches Wissen erarbeitet werden:
-Was ist unter dem Phänomen der Migration zu verstehen?
-Wie ist erziehungswissenschaftliches Sprechen über Migration (historisch) geordnet?
-Welche (reflexiven) Anforderungen stellt Migrationspädagogik an professionelles Handeln?
-Welche Formen der Institutionsentwicklung verlangt die migrationspädagogische Kritik an institutionellem Rassismus?
In einem zweiten Teil soll im Gespräch mit im Bildungsbereich tätigen Menschen und in Auseinandersetzung mit ausgewählten pädagogischen Konzepten, dieses Wissen erprobt, hinterfragt
und erweitert werden.
Als Leistungsnachweis wird eine Beteiligung an der Erarbeitung migrationspädagogischen Wissens (z.B. Referat, Beantwortung von Leitfragen vor der Seminarsitzung, Beteiligung an einer Expert.innengruppe), die aktive Teilnahme an Seminardiskussionen und eine schriftliche Ausarbeitung verlangt. Genauere Vorgaben werden zu Beginn des Seminars vom Dozenten zur Diskussion gestellt.
Was in diesem Seminar nicht angeboten wird: Dieses Seminar bietet keine Anleitung zum (pädagogischen) Umgang mit als Migrant_innen identifizierten Menschen und Inhalt der Diskussion
soll keine pädagogische Bearbeitung von diesen Menschen zugeschriebener Defizite sein. Vielmehr geht es darum nachzuvollziehen, wie die hinter solchen Problemformulierungen stehenden
Unterscheidungen von Migrierenden und Sesshaften, von in pädagogischen Institutionen erwünschten und unerwünschten Menschen entstehen und fortgeschrieben werden.
26
080 365
Urban Protest cultures in the global South
Dozierende:
Gukelberger
Modul(e):
A, Teil 2
Disziplin:
Sozialwissenschaft
Zeit/Ort:
Do. 10 - 12.00, UFO 0/05
Beginn:
14.04.2016
Kommentar
Protests in the so-called Global South are all too common and usually concern austerity plans, service delivery, housing, wages, and transportation. Various forms of protest and activism demand a
sustainable city as an equitable, just city, in which the needs of all citizens are met. This seminar
explores how urban protests intersect with poverty, food security, violence and so forth in cultural
specific ways, and how this challenge is taken up in urban planning. The aim of this seminar is to
engage urban theory and social movement theory with concrete examples from protests in cities
in the Global South.
Leistungsnachweise
Studiennachweis: Aktive und regelmäßige Teilnahme, Lektüre der Pflichtliteratur, Textbesprechungen, Referate und Ausarbeitungen
Modulprüfung: wie Studiennachweis plus Hausarbeit
Literatur
Douglass, Mike, K.C. Ho Giok und Ling Ooi (2008): Globalization, the City and Civil Society in
Pacific Asia: The Social Production of Civic Spaces, New York: RoutledgeBirgit Obrist, Veit Arlt
und Elisio Macamo (2014): Living the City in Africa: Processes of Invention and Intervention,
Schweizerische Gesellschaft für Afrikastudien (SGAS), LIT Verlag
Moksnes, Heidi und Mia Melin (Hg.) (2014): Claiming the City: Civil Society Mobilisation by the
Urban Poor, Uppsala Centre for Sustainable Development, Uppsala University, S. 3-14.
080 386
Gendering Family Politics and Policies in
Europe
Dozierende:
Kahlert, Szikra
Modul(e):
A, Teil 2
Disziplin:
Sozialwissenschaft
Zeit/Ort:
Mo. 14.15-15.45, 25.04.2016, GBCF
05/606
Do. 09 - 18.00, 16.06.2016, GC 03/42
Fr. 09 - 18.00, 17.06.2016 GC 03/42
Beginn:
25.04.2016
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Kommentar
The family is currently a controversial topic not only within the European Context. Familial and
gender relations are changing under conditions of individualism, neoliberalism and globalisation.
While demographic trends seem to suggest that family structures and attitudes within Europe are
converging and that European states are facing similar social problems, their policy responses are
very different. In this seminar, we will examine the differences between these national responses
with a special focus on gender. We will also analyse the key concepts underlying the formulation
of family policy and illustrate it with recent developments in different European states, e.g. Sweden, UK, Germany and Hungary.
Leistungsnachweise
"Studiennachweis": Active Participation (working groups), oral presentation, short essay
"Modulprüfung": Active Participation (working groups), oral presentation, short essay, final paper.
Literatur
Fink, Jane/Lundquist, sa. Eds. 2010. Changing Relations of Welfare: Family, Gender and Migration in Britain and Scandinavia. Aldershot: Ashgate Publishing Limited.
Gauthier, Anne (1996), The State and the Family; A Comparative Analysis of Family Policies in
Industrialized Countries. Oxford: Clarendon Press.
Mätzke, Margitta, and Ilona Ostner. 2010. Introduction: change and continuity in recent family
policies. In: Journal of European Social Policy 20 (5), pp. 387-398.
Robila, Mihaela. Ed. 2014. Handbook of Family Policies across the Globe. New York/NY:
Springer.
Saraceno, Chiara, Jane Lewis and Arnlaug Leira. Eds. 2012. Families and Family Policies. Cheltenham/UK: Edward Elgar Publishing Ltd.
Saxonberg, Steven. 2014. Gendering Family Policies in Post-Communist Europe: A HistoricalInstitutional Analysis. Basingstoke, New York/NY: Palgrave Macmillan.
080 387
Theorien geschlechtlicher Ungleichheit
Dozierende:
Kahlert
Modul(e):
A, Teil 2
Disziplin:
Sozialwissenschaft
Zeit/Ort:
M0., 16 - 18:00, GBCF 05/606
Beginn:
11.04.2016
Kommentar
Das herkömmliche Verständnis sozialer Ungleichheit ist wesentlich erwerbszentriert und bezieht
sich vor allem auf klassen-, schicht- bzw. milieuspezifische Ungleichheit. Die soziologische
Frauen- und Geschlechterforschung hat seit den 1980er Jahren aufgezeigt, dass auch das Geschlecht eine Kategorie sozialer Ungleichheit und die geschlechtliche Arbeitsteilung eine wesentliche Ursache der Ungleichheit ist. Sie fordert die Ungleichheitsforschung auf, die verschiedenen
Kategorien zu integrieren und ein komplexeres Ungleichheitsverständnis zu entwickeln, zumal
weitere Ungleichheitskategorien wie "Rasse" bzw. Ethnie zu berücksichtigen sind. Die Auseinandersetzung mit dieser auf die grundlegenden Kategorien der Ungleichheitsforschung bezogenen
Diskussion bildet einen ersten Schwerpunkt des Seminars. In einem zweiten Schwerpunkt sollen
ausgewählte Ungleichheitstheorien im Hinblick auf ihre Erkenntnispotenziale bezüglich geschlechtlicher Ungleichheit vergleichend analysiert werden.
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Bereitschaft zur regelmäßigen und aktiven Teilnahme sowie Übernahme eines Referats, Anmeldung über eCampus bis zum Semesterbeginn.
Die Teilnehmer_innenzahl ist auf 30 Personen begrenzt.
Leistungsnachweise
Studiennachweis: regelmäßige und aktive Teilnahme sowie Mitarbeit, Referat und Anfertigung
einer Rezension oder eines Essays
Modulprüfung: wie Studiennachweis und zusätzlich Hausarbeit
Literatur
Becker, Ruth/ Kortendiek, Beate (Hg.) (2010): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung.
Theorie, Methoden, Empirie. 3., erw. und durchges. Auflage. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, insbes. S. 59-74, 116-165, 201-209.
Gottschall, Karin (2000): Soziale Ungleichheit und Geschlecht. Kontinuitäten und Brüche, Sackgassen und Erkenntnispotentiale im deutschen soziologischen Diskurs. Opladen: Leske + Budrich.
Klinger, Cornelia/Knapp, Gudrun-Axeli/Sauer, Birgit (Hg.) (2007): Achsen der Ungleichheit.
Zum Verhältnis von Klasse, Geschlecht und Ethnizität. Frankfurt, New York: Campus.
Lutz, Helma/Herrera Vivar, María Teresa/Supik, Linda (Hg.) (2013): Fokus Intersektionalität. Bewegungen und Verortungen eines vielschichtigen Konzeptes. 2., überarb. Auflage. Wiesbaden:
Springer VS.
080 385
Interkulturelles Training
Dozierende:
Künzel
Modul(e):
A, Teil 2
Disziplin:
Sozialwissenschaft
Zeit/Ort:
Blockseminar, Termine werden noch bekannt gegeben. Informieren Sie sich im
CampusOffice hierüber!
Kommentar
Interkulturelle Trainings sind ein attraktives Arbeitsfeld in einer immer dynamischer werdenden
globalisierten Arbeitswelt. Viele Trainingskonzepte kranken allerdings daran, dass sich die Kompetenz einiger TrainerInnen darauf beschränkt, z.B. aus der Zielkultur des Trainings zu stammen oder dort für einen bestimmten Zeitraum gelebt zu haben. Dieses Blockseminar hat das
Ziel, einen Einblick in die methodisch-didaktischen sowie kulturtheoretischen Grundlagen zu geben, die für Interkulturelle Trainings nötig und angemessen sind, sowie diese kritisch zu reflektieren.
Das Blockseminar wird zum einen lehr- und lerntheoretische Grundlagen betrachten, die für eine
erfolgreiche Gestaltung von interaktiven, interkulturellen Lernprozessen notwendig sind. Zum
anderen wird erörtert werden, wie unterschiedliche Aspekte (kulturtheoretische Annahmen, unterschiedliche Zielkulturen, interkulturelle Verhandlungsführung, interkulturelles Feedback, virtuelle Kommunikation, etc.) sozial- und kulturwissenschaftlich in der Regel weniger informierten
Personen ansprechend und effektiv vermittelt werden können.
Das Blockseminar ist in zwei zeitlich auseinanderliegende Teile gegliedert, wobei die kontinuierliche Teilnahme an beiden Teilen unerlässlich ist. Der erste Teil führt in lerntheoretische und
methodische Grundlagen Interkultureller Trainings ein und kommt ohne studentische Beiträge
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aus. In direktem Anschluss werden Teams gebildet, deren Aufgabe es sein wird, zu unterschiedlichen Themenbereichen (in Konsultation mit dem Dozenten) exemplarische Trainingsmodule zu
entwickeln. Diese werden dann im zweiten Teil des Blockseminars durchgeführt. Jedes der entwickelten Module wird inhaltlich wie auch methodisch reflektiert und diskutiert werden.
Leistungsnachweise
Für einen Studiennachweis: Vorbereitung und Durchführung einer interkulturellen Trainingseinheit in der Gruppe (ca. 90 Minuten);
Für einen benoteten Teilnahmenachweis: Vorbereitung und Durchführung einer interkulturellen
Trainingseinheit in der Gruppe (ca. 90 Minuten) plus eine schriftliche ca. 15seitige Hausarbeit.
Literatur
Literaturangaben und Literatur werden im Blackboard zur Veranstaltung bereitgestellt werden.
080203
Mensch mobil - Migration und Flucht aus vergleichender Perspektive
Dozierende:
Malchert
Modul(e):
A, Teil 2
Disziplin:
Sozialwissenschaft
Zeit/Ort:
Di., 12:00-14:00, ID 03/401
Beginn:
12.04.2016
Kommentar
Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat die Mobilität von Menschen zugenommen und ist weltweit
deutlich sichtbarer geworden. Vormals höchstens ein Phänomen der Peripherie nimmt Migration
zunehmend eine zentrale geostrategische Rolle ein. Warum überqueren Menschen internationale
Grenzen? Wieso werden einige Menschen hinein gelassen, während andere draußen bleiben
müssen? Zwei geographische Räume werden im Fokus stehen, Europa und Südostasien.
Die Lehrveranstaltung gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil betrachten wir die Geschichte
und Theorie der Migration, welche Konzepte und Formen von Migration gibt es und stellen die
Frage, wer ist ein Migrant? Welche Begriff, welche Kategorien finden in der internationalen Debatte Verwendung und für wen gilt was? Neben einem Überblick über Theorien zu Migration
und Fluchtmigration werden wir einen Fokus auf die Entwicklungen feministischer und queerer
Migrationsforschung legen. Im zweiten Teil werden wir uns mit ausgewählten Fallbeispielen zu
aktuellen Flüchtlingskrisen und gegenwärtigen Migrationsbewegungen auseinandersetzen, die
mit den geographischen Räumen Südostasien und Europa in Verbindung stehen.
Leistungsnachweise
Studiennachweis: Lektüre und regelmäßige (unbenotete) Lektüreskizze, Recherchearbeit, Forschungsskizze
Leistungsnachweis: zusätzlich Hausarbeit oder mündliche Prüfung
Literatur
Castles, S. and Miller M.J. (2009): The Age of Migration: International Population Movements in
the Modern World. New York: Palgrave Macmillan.
Hahn, Petrus (2010): Soziologie der Migration. Stuttgart: Lucius & Lucius.
Husa, Karl / Parnreiter, Christof / Stacher, Irene (Hrsg.) (2000): Internationale Migration: Die
globale Herausforderung des 21. Jahr-hunderts? Frankfurt am Main: Brandes & Apsel.
30
080 389
Thesen, Methoden und Perspektiven einer
kritischen Migrationsforschung
Dozierende:
Kaulertz
Modul(e):
A, Teil 2
Disziplin:
Sozialwissenschaft
Zeit/Ort:
Fr., 10 - 12:00, GBCF 05/606
Beginn:
15.04.2015
Kommentar
Seit einigen Jahren gibt es seitens verschiedener Akteure aus wissenschaftlichen, künstlerischen
und politischen Kontexten Bestrebungen, klassische Sichtweisen der Migrationsforschung kritisch zu reflektieren. Dabei werden etablierte Perspektiven der Forschung als Teil eines Machtverhältnisses analysiert, in welchem Migration und Migrant_innen als das "Fremde", "Außergewöhnliche" und "Problematische" dargestellt und dementsprechend "behandelt" werden. Ausgehend davon fordert die kritische Migrationsforschung eine Forschungspraxis, in welcher etwa
Vorurteile und Rassismus, Konstruktionen des "Fremden", Vorstellungen über Integration, Zugehörigkeit und kulturelle bzw. nationale "Identitäten" sowie institutionelle Mechanismen der
Ausgrenzung stärker untersucht bzw. differenziert betrachtet werden. Dies gilt sowohl in Bezug
auf die Forscher_innen selbst und ihren Blick auf "Forschungssubjekte" als auch bezüglich der
Analyse von bestehenden Paradigmen, Methoden und Theorien. Dabei versteht sich die kritische
Migrationsforschung durchaus auch als politische Praxis, da sie Forschung und Migrationspolitik
als zwangsläufig miteinander verbunden sieht. Diese Verknüpfungen möchte sie mit einem
emanzipatorischen Anspruch produktiv nutzen und sichtbar machen.
In diesem Seminar werden wir nicht nur die theoretischen Positionen und Perspektiven der relativ jungen kritischen Migrationsforschung kennenlernen, sondern uns auch mit jenen methodischen Zugängen (etwa performativen und/oder partizipativen Forschungsansätzen) auseinandersetzen, die unter Vertreter_innen dieser Perspektive prominent diskutiert werden. Dem Thema
soll sich beispielhaft über eine Diskussion der Forschung zu und Positionen von "Flüchtlingen"
angenähert werden.
Leistungsnachweise
Verschiedene Möglichkeiten, einen Teilnahme- oder Leistungsnachweis (u.a. Essays, mündliche
Prüfung, Hausarbeit) zu erlangen, werden im Seminar besprochen.
Literatur
Castro Varela, M. (2013). Die diskursive Stille unterbrechen. Kritische Migrationsforschung und
politische Intervention. In B. Hünersdorf & J. Hartmann (Hrsg.), Was ist und wozu betreiben wir
Kritik in der Sozialen Arbeit? Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 317-332.
Mecheril, P. et al. (Hrsg.) (2013a). Migrationsforschung als Kritik?: Konturen einer Forschungsperspektive. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Mecheril, P. et al. (Hrsg.) (2013b). Migrationsforschung als Kritik?: Spielräume kritischer Migrationsforschung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Von Unger, H. (2014). Partizipative Forschung. Einführung in die Forschungspraxis. Wiesbaden:
VS Verlag für Sozialwissenschaften.
31
080 397
Mannigfaltiger Alltag. Empirische Annäherungen an kulturelle Differenzen im alltäglichen Wissen
Dozierende:
Raasch
Modul(e):
A, Teil 2
Disziplin:
Sozialwissenschaft
Zeit/Ort:
Mi. 14 tgl. 10-14.00, GC 03/33
Beginn:
13.04.2015
Kommentar
Im Umgang mit einer anderen Kultur sind Verwirrung und Verblüffung darüber, wie verschieden ein Phänomen beschrieben und mit ihm umgegangen wird, nicht wegzudenken. Reaktionen
reichen von leichter Verwirrung, über den Kulturschock bis zum Unverständnis. In diesem Seminar werden Studierende darin bestärkt, diese Irritationen als Konsequenzen unterschiedlicher
Zugänge zu Phänomenen ernst zu nehmen und angeleitet, diese Zugänge empirisch zu untersuchen. Tatsächlich werden hier Verwirrung und Verblüffung zum Ausgangspunkt einer kleinen
empirischen Untersuchung unterschiedlichen Wissens gemacht.
Auf Grundlage der Arbeiten der empirisch arbeitenden Wissenschaftsphilosophin Helen Verran
werden wir untersuchen, wie auf unterschiedliche Weise über Phänomene gewusst wird. Dazu
analysieren wir Wissenpraktiken, also jene Tätigkeiten, die getan werden, um etwas zu wissen.
Wir werden untersuchen, wie in unterschiedlichen Kulturen Phänomene benannt werden, wie
sie in Gruppen geordnet und generalisiert werden und wie Gewissheiten in unterschiedlichen
Kulturen kollektiv hergestellt werden. Diese Wissenspraktiken ordnen Phänomene auf unterschiedliche Weise und führen zu ausdifferenzierten Vorstellungen und Umgangsweisen mit
eben diesen Phänomenen.
Studierende werden darin begleitet, einer Verwirrung oder Verblüffung mit einer empirischen
Untersuchung nachzugehen und Wissenspraktiken herauszuarbeiten.
Leistungsnachweise
Studiennachweise: Reading Notes zu jeder Sitzung (14-tägig), 1 - 3 Seiten.
Modulprüfung:
Verschriftlichung einer kleinen empirischen Analyse zu Wissenspraktiken (10 - 15 Seiten)
Literatur
VERRAN, Helen (1998). Re-imagining land ownership in Australia. Postcolonial Studies, Vol. 1,
No. 2, pp. 237 - 254.
VERRAN, Helen (2005) "Knowledge Traditions of Aboriginal Australians: Questions and Answers arising in a Databasing Project". Draft Published by Making Collective Memory with Computers, School of Australian Indigenous Knowledge Systems, Charles Darwin University, Darwin,
NT 0909, Australia, at http://www.cdu.edu.au/centres/ik/pdf/knowledgeanddatabasing.pdf
VERRAN, Helen, "Nineteenth Century British Explorers and Twenty First Century Australian Databasers" Published by Making Collective Memory with Computers, School of Australian Indigenous Knowledge Systems, Charles Darwin University, Darwin, NT 0909, Australia, at
http://www.cdu.edu.au/centres/ik/pdf/ExplorersandDatabasers.pdf
VERRAN, Helen, CHRISTIE, Michael, Using/Designing Digital Technologies Of Representation
32
In Aboriginal Australian Knowledge Practices, In: An Interdisciplinary Journal on Humans in
ICT Environments, 2007, 3(2):214 - 227.
VERRAN, Helen (2001). Science and an African Logic. Chicago University of Chicago Press.
080 390
Die Moderne und die Bereinigung des
Menschlichen.
Dozierende:
Haller
Modul(e):
A, Teil 2
Disziplin:
Sozialwissenschaft
Zeit/Ort:
Do. 12 - 14:00, GC 03/33
Beginn:
14.04.2015
Kommentar
Feilschen, Berührungen, Gerüche, Lärm und Streit, Muße und Beschaulichkeit, Vorlieben und
Neigungen, Spontaneität, Freundschaftsdienste - all das ist besonders den Deutschen nicht ganz
geheuer und macht ihnen Angst: Dinge müssen perfekt sein, am richtigen Platz und sie müssen
funktionieren. Regeln sind dazu da, um sie einzuhalten.
Die Moderne schafft nicht nur ihnen, sondern westlichen Gesellschaften ganz allgemein, einen
von diesen Ingredienzien des Imperfekten und Humanen weitgehend bereinigten öffentlichen
Raum. Insbesondere mit dem Siegeszug des Neoliberalismus ist aus dem Menschen und Bürger
ein Konsument geworden, der verzweifelt nach einer Identität sucht, die ihm das Humane hätte
verleihen können. Die sozialen Wissenschaften haben dazu beigetragen, all die vorab aufgeführten Merkmale als rückständig, anachronistisch oder undemokratisch - in jedem Fall aber als erklärungsbedürftig auszuweisen. Gleichfalls dienen sie zur Stützung eines Selbstbildes als rational, autark, daueraktiv, individuell und handlungsmächtig.
Im Seminar wenden wir uns sowohl empirischen als auch theoretischen ethnologischen und anderen sozialwissenschaftlichen Texten zu, die sich mit der Austreibung des Humanen aus der
Moderne beschäftigen. Dabei lernen wir die Deutschen über den Umweg anderer Kulturen besser kennen.
Leistungsnachweise
Hausarbeit und Paper
Literatur
Glassner, Barry (1999): The Culture Of Fear: Why Americans Are Afraid of the Wrong Things,
New York: Basic Books
Ohana, David(2003): 'Mediterranean humanism', Mediterranean Historical Review, 18: 1, 59 - 75
Haller, Dieter (2007): Kapitel 10: No Ambivalence, in: Dieter Haller, Lone Star texas. Bielefeld,
Transcript
Literatur auf Blackboard
33
Aufbaumodul B
Kulturelle und mediale Repräsentationen (KMR)
Das Aufbaumodul B besteht auf folgenden Teilen:
 Konstruktion von Gender durch soziale und kulturelle Repräsentationssysteme
(Teil 1)
 Geschlecht, Medien und Öffentlichkeit (Teil 2)
 Modulabschlussprüfung Aufbaumodul B
Modulabschlussprüfung Aufbaumodul B
Modulbeauftragte:
Prof. Dr. Eva Warth
Modul(e):
Aufbaumodul B und Vertiefung
Zeit/Ort:
individuell abzusprechen mit der Modulbeauftragten
Anmeldung:
bei der Modulbeauftragten
Kommentar
Die Modulabschlussprüfungen sind obligatorisch. Jedes Aufbaumodul wird durch eine
15 bis 20-minütiges Modulabschlussprüfung abgeschlossen. In dem Gespräch werden die
Modulinhalte geprüft. Diese Abschlussprüfung findet nach der Absolvierung der beiden
Seminare statt und wird benotet. Die Prüfungen werden individuell mit der jeweiligen Modulbeauftragten im Vorfeld abgesprochen und durchgeführt. Die Termine finden Sie auf der
Internetseite der Gender Studies.
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Veranstaltungen im Aufbaumodul B
051 734
Postmemory
Dozierende:
Michaelsen
Modul(e):
B, Teil 1
Disziplin:
Medienwissenschaft
Zeit/Ort:
Di., 12-14:00, GA 1/153
12.04.2016
Beginn:
Kommentar
Postmemory beschreibt die Beziehungen nachfolgender Generationen zu traumatischen Ereignissen, die sie nicht selbst erlebt haben, sich aber von vorangegangenen Generationen auf eine
Weise übermitteln, so dass sie fast wie eigene Erinnerungen erscheinen. Das Konzept „verspäteter“ oder „vererbter“ Erinnerung im Unterschied zu eigener Erinnerung und offizieller Geschichtsschreibung wurde von Marianne Hirsch (1997) zunächst am Beispiel von Fotografien
eingeführt, die als eine Art Übertragungsmedium im Verhältnis jüdischer Überlebender des Holocaust zu ihren Nachkommen funktionieren. Phänomene der Postmemory betreffen eine Ebene
affektiver, nonverbaler und körpergebundener (Familien-)Beziehungen, was sie insbesondere für
aktuelle kultur- und medienwissenschaftliche Gender und Queer Studies interessant macht.
Im Seminar werden ausgehend von Hirschs Überlegungen zunächst Eigenschaften der Fotografie als Übertragungsmedium von Postmemory betrachtet. Im Anschluss werden weitere (audio)visuelle Beispiele, sowohl in Bezug auf den Nationalsozialismus als auch etwa die türkisch-deutsche Arbeitsmigration und andere, internationale Kontexte, untersucht. Der Fokus richtet sich dabei weniger auf die Repräsentation traumatischer Erfahrungen selbst, als auf die Art und Weise,
wie deren „Widerhallen“ (Thomas Elsaesser) dargestellt wird.
Im Seminar werden die eingesetzten narrativen und ästhetischen Mittel in den fotografischen
und anderen (audio-)visuellen Darstellungen untersucht, ihre räumlichen und zeitlichen, öffentlichen und privaten Dimensionen, sowie die Bedeutung von Geschlecht und Sexualität für das Phänomen der Postmemory.
040 604
Körper und Geschlecht in der Kunst seit
1970
Dozierende:
Söll
Modul(e):
B, Teil 1
Disziplin:
Kunstgeschichte
Zeit/Ort:
Di, 14 - 16:00, HGA 30
Beginn:
12.04.2016
Kommentar
Die Vorlesung bietet einen Überblick zum Verhältnis von Kunst, Körper und Geschlecht seit den
1970er Jahren. Nach einer kurzen historischen Einführung zur Rolle des Körpers seit 1900 wird
es zudem eine Einführung in unterschiedliche theoretische Konzepte zum Körper geben. Themen der Vorlesung werden außerdem sein: Der Aufstieg der Performance Kunst und die Rolle
35
des KünstlerInnen Körpers, Das Innere des Körpers, Haut und Haare als Objekte der Kunst, Angriff und Zerstörung des Körpers in künstlerischen Aktionen, der hyperreale Körper in der Skulptur, Körperrituale, Körperlichkeit und Sexualität, Transgender und Queere Körperlichkeiten in
der zeitgenössischen Performance Kunst.
Literatur
Tracey Warr (Hg.), The artist's Body, London 2000 (darin der einführende Text von Amelia
Jones)
Amelia Jones (Hg.), Body Art: performing the subject, Minneapolis 1998
Sally O'Reilly, Body Art: Der Körper in der zeitgenössischen Kunst, Berlin 2012
051 715
Sinnesgeschichten und Sinneshierarchien
Dozierende:
Kirschall
Modul(e):
B, Teil 1
Disziplin:
Medienwissenschaft
Zeit/Ort:
Mo., 14 - 16:00, GB 03/42
Beginn:
11.04.2016
Kommentar
Wie viele Sinne hat der Mensch, und nach welchen Kriterien soll man sie unterscheiden? Geht
man nach der Art des Reizes und teilt entsprechend in chemische, mechanische und elektromagnetische Reize, orientiert man sich an der Anzahl unterscheidbarer Sinnesorgane, oder sind Unterschiede in der subjektiven Sinneserfahrung ausschlaggebend? Und warum stellen wir uns
diese Fragen normalerweise nicht, sondern beantworten die Frage nach der Anzahl der Sinne
spontan mit "fünf"? Wie ist zu unterschiedlichen Zeiten über die Sinne nachgedacht worden und
mit welchen Zuschreibungen wurden sie versehen? Wie ist versucht worden, sie zu klassifizieren
und hierarchisch anzuordnen, und welche politischen Implikationen in Bezug auf race, class und
gender ergeben sich aus solchen Ordnungsversuchen? Welche Unterschiede in der Sinneswahrnehmung werden, etwa im Forschungsfeld der Sensory Anthropology, für unterschiedliche Kulturen beschrieben und was bedeutet dies für die Ausgestaltung, Rezeption und Deutung von Medienprodukten?
Diesen und anderen Fragen rund um die Sinne und die Sinneswahrnehmung gehen wir in diesem Seminar diachron und synchron nach.
Leistungsnachweise
Teilnahmescheine können durch die Beteiligung an einer Expertengruppe [sic], Leistungsnachweise durch das zusätzliche Schreiben einer Hausarbeit im Umfang von 10-15 Seiten erworben
werden.
Literatur
Alle Texte werden über Blackboard zur Verfügung gestellt.
36
051 761
Dozierende:
Modul(e):
Disziplin:
Zeit/Ort:
Beginn:
Lektüre und Kolloquium: Kulturwissenschaftliche Gender- und Queerstudies
Deuber-Mankowsky
B, Teil 1
Medienwissenschaft
Do. 12 - 16:00 Uhr, GA 1/138
14.04.2016
Kommentar
Das Seminar soll in Form eines offenen Kolloquiums Raum für die gemeinsame Lektüre, die gemeinsame Sichtung von Filmen, Videos und Bildern und für die Diskussion von Fragen bieten,
die aktuell im Rahmen der kulturwissenschaftlichen Gender-, Queer- und Media Studies verhandelt werden. Dem Wunsch von Studierenden entsprechend werden wir die Auswahl der zu lesenden Texte und zu diskutierenden Fragen gemeinsam treffen. Ebenso werden wir den Plan des Seminars dem Fortgang der Diskussionen anpassen.
Voraussetzungen
Grundkenntnisse im Bereich der Gender Studies, Interesse an kulturwissenschaftlichen Fragestellungen der Gender- und Queer Studies, Bereitschaft zur intensiven Textlektüre und Lust, sich
aktiv in die Gestaltung des Kolloquiums und in die Diskussionen einzubringen.
Leistungsnachweise
Das Seminar kann als Teilmodul benotet oder nicht benotet abgeschlossen werden.
051 760
Selbstdokumentation und Queer Archive
als gegendokumentarische Formen (II)
Dozierende:
Deuber-Mankowsky
Modul(e):
B, Teil 1
Disziplin:
Medienwissenschaft
Zeit/Ort:
Mi. 10 - 12:00 Uhr, GABF 04/252
Beginn:
13.04.2016
Kommentar
Bei Selbstdokumentation denkt man an Tagebuch, an Facebook, an Home und Diary Movies,
Beichte und Psychoanalyse. An Videoaufzeichnungen, Selfies, Self Tracking, Instagram und
Vblogs. All diese Formen der Selbstdokumentation folgen unterschiedlichen medialen und gene-
37
rischen Formen und bringen unterschiedliche Formen der Selbsterfahrung und Selbsterforschung hervor. Neben der Einbettung in biopolitische Anreizsysteme bedarf deren Analyse der
Berücksichtigung kontroll- und überwachungspolitischer Überlegungen. Was können in diesem
Zusammenhang ‚gegendokumentarische Formen‘ sein? Dieser Frage wollen wir uns im Seminar
am Beispiel des Queer Archive, des Speculative Archive und weiterer gegendokumentarischer
Praktiken und experimenteller dokumentarischen Formen widmen, die in den letzten Jahren von
Künstlerinnen und Künstlern wie Yael Bartana, Sharon Hayes, Julia Meltzer und David Thorne
erprobt und entwickelt wurden.
Wir werden die theoretischen Grundlagen im Seminar in gemeinsamer Textlektüre erschließen
und in Sichtungen und am Material diskutieren. Das Seminar ist als Projektmodul auf zwei Semester hin angelegt.
Voraussetzungen
Da es sich in diesem Semester um den 2. Teil handelt, ist ein Einstieg nicht mehr möglich.
051 726
Non-Normative bodies in contemporary
television series
Dozierende:
Kaplan
Modul(e):
B, Teil 2
Disziplin:
Medienwissenschaft
Zeit/Ort:
Do., 12 - 14:00, GA 1/153
Beginn:
12.04.2016
Kommentar
This course explores how people of non-normative bodies are portrayed in popular programs such
as Game of Thrones and American Horror Story. We will look at how the bodies are framed cinematographically and characters are fleshed out contextually, particularly in com- parison to seminal disability texts such as Tod Browning's Freaks. Have we moved past the freak show or is attractive culture still entrenched in our viewing programs? Texts, readings, and discussions will be
in English.
051 711
Identitäten im Netz - Zwischen Profilbildung und Profilneurose
Dozierende:
Grashöfer
Modul(e):
B, Teil 2
Disziplin:
Medienwissenschaft
Zeit/Ort:
Di., 12 - 14:00, GBCF 04/703
12.04.2016
Beginn:
Kommentar
Sage mir, was du postest, und ich sage dir, wer du bist - so könnte die heutige Abwandlung einer
altbekannten Redewendung lauten. Postings im Netz sind Puzzlestücke digitaler Identitäten.
38
Kommentare und Likes, gesetzte Verlinkungen, Fotos oder kurze Videos lassen Einblicke in eigene und fremde Lebensbereiche zu. Insbesondere in sozialen Netzwerken präsentieren Nutzer_innen über Profilinformationen ihr Selbstbild und teilen über Statusmeldungen aktuelle Befindlichkeiten mit. Das Internet ist vor allem seit seinem Aufstieg zum Web 2.0 zu einem Medium der Selbstbeschreibung und Selbstinszenierung geworden. Facebook, Twitter und Instagram, eigene YouTube-Kanäle und Blogs dienen als Plattformen zur Profilierung digitaler Identitäten. Dank Smartphone und Selfie-Stick scheinen dem Ego-Posting keine Grenzen mehr gesetzt.
Doch wie ist dieser Trend überhaupt zu bewerten? Welches gesellschaftliche Selbstverständnis
liegt ihm zugrunde? Und was bedeutet Identität in Zeiten des Internets überhaupt?
Bei der Auseinandersetzung mit diesen und verwandten Fragen gilt es zu beachten, dass mit dem
Begriff der Identität nicht nur personale, sondern ebenso unternehmerische, politische, soziale
und kulturelle Selbstbeschreibungspraktiken gemeint sein können. Die sogenannte Corporate
Identity und damit das Image eines Unternehmens, einer Partei, einer Behörde u.a. ist für gewöhnlich bewusst gesteuert und wird zielgerichtet aufgebaut (Stichworte: Online- Kommunikation/virales Marketing).
Zu Beginn des Seminars steht das Konzept ‚Identität‘ im Mittelpunkt. Welche Begriffe und Modelle von Identität existieren? In einer interdisziplinären Schau werden verschiedene Dimensionen befragt: Philosophische, psychologische und soziologische Ansätze bzw. Überlegungen spielen hier eine Rolle. Im Anschluss daran werden Beispiele für Praktiken und Darstellungs- weisen
von Identitäten und Identitätspolitiken im Netz analysiert und diskutiert. Wie werden Identitäten
hier inszeniert, produziert und prozessualisiert?
080 314
Kulturpsychologische Filmanalyse
Dozierende:
Kochinka
Modul(e):
B, Teil 2
Disziplin:
Sozialwissenschaft
Zeit/Ort:
Di., 14 - 16:00, GBCF 05/606
Beginn:
12.04.2016
Kommentar
Was ist eine "kulturelle Objektivation"? Kulturelle Objektivationen sind kulturspezifische Produkte aller Art, in denen nicht zuletzt Normen und Werte einer Kultur zum Ausdruck kommen.
Das können Objekte wie etwa eine Statue oder ein Bauwerk, oder wie eine Amphore, eine Bierdose oder ein "Trinkrucksack" sein - aber auch nicht Gegenständliches wie Musik oder Film. Anhand kultureller Objektivationen lassen sich also aus wissenschaftlicher Perspektive die Werte
und Normen einer Kultur studieren - gleichzeitig aber "transportieren" und vermitteln sie diese
Werte auch ganz alltäglich an diejenigen, die einer Kultur angehören. Die kultursensibel gedachte, individuelle Sozialisation - also die Kulturalisation - besteht wesentlich darin, mit den kulturellen Objektivationen, von denen man umgeben ist, vertraut zu werden. Kultureller Wandel
schließlich beruht darauf, dass diese kulturellen Objektivationen nicht sämtlich übernommen
und unverändert tradiert werden, sondern dass sich einzelne zu ihnen verhalten, sie modifizieren
und sie damit transzendieren.
Das Seminar macht mit solcherart kulturpsychologischem Denken vertraut und analysiert dazu
ausgewählte Filme genauer. Zu Beginn des Seminars werden hierfür mögliche Filme vorgeschlagen, das Seminar ist aber auch offen für Wünsche der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Nach
der gemeinsamen Betrachtung der Filme werden Fragen wie die folgenden bearbeitet: a) Welche
39
Eigenschaften haben die handelnden Personen, welche Beziehungen haben sie, welche Entwicklung durchlaufen sie? b) Welcher Mittel bedient sich der Film dazu? In welche (filmischen) Kontexte stellt er sich? c) Welches kulturelle Wissen transportiert und vermittelt. er? Das Seminar findet alle zwei Wochen vierstündig statt.
Leistungsnachweise
Referat plus schriftliche Hausarbeit oder mündliche Prüfung nach Absprache
Literatur
wird in der Veranstaltung bekannt gegeben.
051 720
Public Feelings
Dozierende:
Michaelsen
Modul(e):
B, Teil 2
Disziplin:
Medienwissenschaft
Zeit/Ort:
Di. 18 - 20:00, 12.04.-24.05.2016, Fr. 10 18:00, 10.06.2016, Freitag 10 - 18:00,
24.06.2016, GA 1/138
Beginn:
12.04.2016
Kommentar
Sind unsere Gefühle privat? Inwiefern könnten sie als immer auch schon öffentlich verstanden
werden? Im Seminar wird die aktuelle Diskussion von Public Feelings vorgestellt, wie sie insbesondere im Kontext US-amerikanischer und zunehmend auch deutschsprachiger Queer Studies
geführt wird. Public Feelings-Forschung fragt nach der kollektiven, historischen und damit auch
medialen Gerichtetheit von Gefühlen (oder Affekten), ohne dabei eine intendierte Manipulation
zu behaupten.
Im Seminar werden zentrale Konzepte zur Öffentlichkeit der Gefühle erarbeitet, etwa Michael
Warners „Counterpublics“, Lauren Berlants „Intimate Publics“ oder Sara Ahmeds „Collective Feelings“ bzw. „Politics of Bad/Good Feelings“. Anhand unterschiedlicher medialer Beispiele zu thematischen Schwerpunkten wie Sexualität, Rassismus, Migration und politischem Protest diskutieren wir den öffentlichen Raum als Affektraum und umgekehrt.
Voraussetzung ist ein Interesse für Queer und Critical Race Theory und die Bereitschaft zur Lektüre und Diskussion englischsprachiger Texte.
40
051 735
Genealogie und Fortpflanzungstechnologie
Dozierende:
Deuber-Mankowsky
Modul(e):
B, Teil 2
Disziplin:
Medienwissenschaft
Zeit/Ort:
Di. 14 - 18:00 Uhr, GABF 04/611
Beginn:
12.04.2016
Kommentar
Die modernen Reproduktionstechnologien eröffnen neue und unerhörte Möglichkeiten, über
Verwandtschaft und Familie nachzudenken. Theoretisch. Praktisch jedoch müssen wir feststellen, dass diese Möglichkeiten mit dem Einzug der Reproduktionstechnologien in die globalisierte
Welt der digitalen Geschäftsmodelle uneingelöst bleiben. Stattdessen wird ein Konzept der Genealogie favorisiert, welches auf das biopolitische Modell der Kleinfamilie mit ihren affektiven Gefügen und ihren Wetten auf die Zukunft zurückgeht. Dies zeigt sich deutlich in der Fixierung der
Diskussion auf den Kinderwunsch. Wir werden in dem Seminar deshalb unsererseits genealogisch verfahren und von der Differenz der römischen und griechischen Genealogie ausgehen.
Während erst in Rom mit der Einsetzung des pater familias Genealogie als Patrilinearität definiert wurde, lässt sich in der griechischen Tragödie in der freien Rede von Antigone, im Chor der
Danaidentöchter und im Chor der Okeaniden eine Figur ausmachen, die sich der Vereindeutigung der Herkunft widersetzt. Diese Figur ist die Figur des ‚jungen Mädchens‘. Das junge Mädchen ist geschlechtsreif und nicht verheiratet, es ist eine Entscheidungsfigur, in der, wie Judith
Butler in ihrer Auslegung der Rede von Antigone gezeigt hat, polyvalente Herkunftsmöglichkeiten in die Genealogie, die Familien- und Verwandtschaftsgeschichte eingefädelt werden. Wir werden in dem Seminar diese Widerstandsfigur des jungen Mädchens aufnehmen um sie in die aktuelle Diskussion der Denkmöglichkeiten von Verwandtschaft unter Bedingungen der neuen Reproduktionstechnologien einzuführen. Wir werden da-zu u. a. Filme des Queer Cinema, Dokumentationen der Globalisierung von Schwangerschaft analysieren, die Deutung des ‚jungen Mädchens‘ diskutieren, wie sie das Autor_innenkollektiv Tiqqun vorgelegt hat und auf die Kritik feministischer Vertreterinnen der African American Studies am biopolitischen Familien- und Genealogiemodell eingehen. Das Seminar ist vierstündig und erlaubt entsprechend viel Raum für Gespräch und Diskussion.
41
051 750
Screening the Male (II)
Dozierende:
Eva Warth
Modul(e):
B, Teil 2
Disziplin:
Medienwissenschaft
Zeit/Ort:
Di. 16 - 18:00 GA 1/138
Beginn:
12.04.2016
Kommentar
Following Laura Mulvey’s seminal essay in the mid-70s, investigations of media and gender have
focused mainly on questions relating to representations encoded as ‘feminine’. Although interventions in the 1980s by, e.g., Steve Neale and Richard Dyer, first addressed the issue, it was not
before Susan Jeffords? Hard Bodies that representations of masculinity became a more prominent research area in film studies.
A host of publications in the last decade not only documents the vitality and productivity of this
new research field but can also be seen as direct response to contemporary conceptualizations of
masculinity ‘in crisis’ in film and television. In this course we will explore various forms in which
masculinity is negotiated in recent film and television narratives, from BROKEN FLOWERS to
BREAKING BAD.
Having completed the first part of the project module in WS 2015/16, students will use the second
part in SS 2016 to prepare either a joint project or individual projects to further explore issues
raised in the course and work on presenting them to a wider audience.
Voraussetzungen
Da es sich in diesem Semester um den 2. Teil handelt, ist ein Einstieg nicht mehr möglich.
051 622
Einübungen ins Utopische - Erkundungen
des Körpers im anthropologischen Theater der 1960er und 1970er Jahre (Grotowski, Schechner, Living Theatre)
Dozierende:
Lindholm
Modul(e):
B, Teil 2
Disziplin:
Theaterwissenschaft
Zeit/Ort:
Mo. 10 - 12:00, GABF 04/252
Beginn:
11.04.2016
Kommentar
Liegt zurzeit noch nicht vor. Informieren Sie sich bitte auf der Internetseite der Theaterwissenschaft
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080 760
"It's Mercy, Compassion, and Forgiveness I Lack. Not Rationality": Deconstructing Female Masculinity in Film
Dozierende:
Tatiana Prorokova
Modul(e):
B, Teil 2
Disziplin:
Gender Studies/Medienwissenschaft
Zeit/Ort:
Jeweils 10-18:00 GC 04/703
Beginn:
Fr., 13.05. /Sa., 14.05. /So., 15.05.2016
Kommentar
Gender as “the social construction of male and female identity”* is one of the most prominent issues in Film Studies. To categorize the multiple male and female characters on the screen, such
concepts as masculinity and femininity have been widely applied. While traditionally they were
assigned to men and women, respectively, a number of films challenged this categorical division,
introducing such notions as male femininity and female masculinity. This course investigates the
latter concept – female masculinity – and its representation in film. The key questions to be discussed are: what makes a woman be/appear masculine and, hence, how does film portray female
masculinity?
The seminar is divided in 5 sections. Section 1 provides a theoretical overview of such concepts as
gender, sexuality, masculinity (male and female), and feminism, discusses the role of women in
action cinema, as well as examines the key techniques in film and visual analysis. The texts by
such prominent scholars in the fields of Gender Studies and Film Studies as, among others, Judith Butler, Barbara Creed, Nickolas Mirzoeff, Laura Mulvey, and Patricia White will be critically
analyzed. The other four sections are designed to deconstruct the portrayal of female masculinity
in film and are organized as follows: Section 2 – “Female Soldiers, Female Warriors” (Jeanne
d’Arc (1999), G.I. Jane (1997), Saving Jessica Lynch (2003)); Section 3 – “Female Masculinity and
Sci-Fi” (The Alien (1979), Resident Evil (2002)); Section 4 – “Special Agents and the Martial Arts
Women” (Salt (2010), Charlie’s Angels (2000), Kill Bill Vol. 1, Vol. 2 (2003, 2004)); Section 5 –
“Rape, Abuse and How They Deal With It” (Enough (2002), I Spit on Your Grave (2010)).
*“Gender.” Oxford Dictionary of Film Studies. 2012. Print.
Voraussetzungen
The seminar is offered both to bachelor and master students. It requires basic knowledge in the
fields of Gender Studies and Masculinity Studies. Expertise in Film Studies is desirable. Note that
the class also requires viewing of a large number of films (not just for fun but for the sake of a
cinematic and visual analysis), as well as reading of a substantial number of articles. The seminar
is held in the English language.
Leistungsnachweise
In order to pass the course, students must contribute to the discussions, prepare one presentation
on a film, and write a seminar paper (2000-3000 words).
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Literatur
Obligatory for everyone:
Chow, Rey. “Film and Cultural Identity.” Film Studies: Critical Approaches. Eds. John Hill, Gibson
Hill, and Pamela Church. Oxford: Oxford Up, 2000. 167-173.
Creed, Barbara. “Film and Psychoanalysis.” Film Studies: Critical Approaches. Eds. John Hill and
Pamela Church Gibson. Oxford: Oxford UP, 2000. 75-88.
Mirzoeff, Nickolas. “Introduction to Part Five.” (The Gaze and Sexuality; Queering the Visual).
The Visual Culture Reader. London: Routledge, 1998. 391-397.
Mulvey, Laura. “Visual Pleasure and Narrative Cinema.” Feminism and Film. Ed. E. Ann Kaplan.
Oxford: Oxford: UP, 2007. 34-47.
Stacey, Jackie. “Desperately Seeking Difference.” Visual Culture: The Reader. Eds. Jessica Evans
and Stuart Hall. London: SAGE Publications, 1999. 390-401.
White, Patricia. “Feminism and Film.” Film Studies: Critical Approaches. Eds. John Hill and Pamela Church Gibson. Oxford: Oxford UP, 2000. 115-132.
McCormick, Richard W. “Politics and the Psyche: Feminism, Psychoanalysis, and Film Theory.”
Signs (1992): 173-187.
Butler, Judith. “Prohibition, Psychoanalysis and the Heterosexual Matrix.” The Visual Culture
Reader. Ed. Nicholas Mirzoeff. London: Routledge, 1998. 423-427.
Creed, Barbara. Introduction. The Monstrous-Feminine: Film, Feminism, Psychoanalysis. London:
Routledge, 1993. 1-7.
Purse, Lisa. “Action Women.” Contemporary Action Cinema. Edinburgh: Edinburgh UP, 2011. 7693.
Obligatory for presenters (recommended to everyone):
Carette, Alexandre. “Joan of Arc, A Military Leader.” Review of Joan of Arc. The Journal of Military
History 68.3 (2004): 952.
McJoynt, Albert D. “Joan of Arc: The Warrior Saint.” Review of Joan of Arc. The Journal of Military
History 69.1 (2005): 218-220.
Flower, John. “From Silent Movie via the Big Screen to Television Soap.” Joan of Arc: Icon of Modern Culture. Hastings: Helm Information, 2008. 197-221.
Meyer, Leisa D. “Creating J.I. Jane: The Regulation of Sexuality and Sexual Behavior in the
Women’s Army Corps during World War II.” Feminist Studies 18.3, The Lesbian Issue (1992): 581601
Hagelin, Sarah. “The Body at War: Sexual Politics and Resistant Vulnerability in Saving Private
Ryan and G.I. Jane.” Reel Vulnerability: Power, Pain, and Gender in Contemporary American Film
and Television. New Brunswick: Rutgers UP, 2013. 71-102.
Oliver, Kelly. “Women: The Secret Weapon of Modern Warfare?” Hypatia 23.2, Just War (2008):
1-16.
Buttsworth, Sara. “Who’s Afraid of Jessica Lynch? Or One Girl in All the World? Gendered Heroism and the Iraq War.” Australian Journal of American Studies 24.2 (2005): 42-62. Web. JSTOR.
http://www.jstor.org/stable/41053985
Caldwell, Thomas. “Aliens: Mothers, Monsters and Marines.” Cinema Autopsy: Film Reviews, Criticism and Discussion by Thomas Caldwell. Online at: http://blog.cinemaautopsy.com/2011/09/23/aliens-mothers-monsters-and-marines/
Creed, Barbara. “Horror and the Monstrous-Feminine: An Imaginary Abjection.” Screen 27.1
(1986): 44-71.
Holmlund, Chris. “Sigourney Weaver: Woman Warrior, Working Girl.” Acting for America: Movie
Stars of the 1980s. Ed. Robert Eberwein. New Brunswick: Rutgers UP, 2010. 139-159.
Aiken, Suzan E. “The Strong, Silent Type: Alice’s Use of Rhetorical Silence as Feminist Strategy.”
Unraveling Resident Evil: Essays on the Complex Universe of the Games and Films. Ed. Nadine Farghaly. Jefferson: McFarland & Company, 2014. 80-98.
44
Platz, Jenny. “The Woman in the Red Dress: Sexuality, Femmes Fatales, the Gaze and Ada
Wong.” Unraveling Resident Evil: Essays on the Complex Universe of the Games and Films. Ed. Nadine
Farghaly. Jefferson: McFarland & Company, 2014. 117-134.
Stone, James. “‘My Name Is Alice and I remember Everything!’ Surviving Sexual Abuse in the
Resident Evil Films.” Unraveling Resident Evil: Essays on the Complex Universe of the Games and
Films. Ed. Nadine Farghaly. Jefferson: McFarland & Company, 2014. 99-116
van Raalte, Christa. “Looking like a Hero: Constructions of the Female Gun-Fighter in Hollywood
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Mogilevich, Mariana. “Charlie’s Pussycats.” Film Quarterly 55.3 (2002): 38-44.
Reilly, Ian. “‘Revenge Is Never a Straight Line’: Transgressing Heroic Boundaries: Medea and the
(Fe)Male Body in Kill Bill.” Studies in Popular Culture 30.1 (2007): 27-50.
Tapia, Ruby C. “Volumes of Transnational Vengeance: Fixing Race and Feminism on the Way to
Kill Bill.” Visual Arts Research 32.2(63) (2006): 32-37. Web. JSTOR. http://www.jstor.org/stable/20715416
Smith, Emily. “Enough (Film)” The Billy Campbell Handbook: Everything You Need to Know
About Billy Campbell. Tebbo, 2013. 24-30
The chapter “Enough! Birth of the Rape Avenger” in Schubart, Rikke. Super Bitches and Action
Babes: The Female Hero in Popular Cinema, 1970-2006. Jefferson: McFarland & Company, Inc.,
2007.
Mee, Laura. “The Re-rape and Revenge of Jennifer Hills: Gender and Genre in I Spit on Your
Grave (2010).” Horror Studies 4.1 (2013): 75-89.
45
Aufbaumodul C
Identitäten, Positionen und Differenzen (IPD)
Das Aufbaumodul C besteht aus folgenden Teilen:
 Identitäten im Spannungsfeld unterschiedlicher Differenzkategorien (Teil 1)
 Historisierung soziokultureller Positionierungen (Teil 2)
 Modulabschlussprüfung Aufbaumodul C
Modulabschlussprüfung Aufbaumodul C
Modulbeauftragte:
Prof. Dr. Astrid Deuber-Mankowsky
Modul(e):
Aufbaumodul C und Vertiefung
Zeit/Ort:
individuell abzusprechen mit der Modulbeauftragten
Anmeldung:
bei der Modulbeauftragten
Kommentar
Die Modulabschlussprüfungen sind obligatorisch. Jedes Aufbaumodul wird durch eine
15 bis 20-minütiges Modulabschlussprüfung abgeschlossen. In dem Gespräch werden
die Modulinhalte geprüft. Diese Abschlussprüfung findet nach der Absolvierung der beiden Seminare statt und wird benotet. Die Prüfungen werden individuell mit der jeweiligen Modulbeauftragten im Vorfeld abgesprochen und durchgeführt. Die Termine finden Sie
auf der Internetseite der Gender Studies.
46
Veranstaltungen im Aufbaumodul C
050 737
Dozierende:
Modul(e):
Disziplin:
Zeit/Ort:
Beginn:
Disability Studies - Cultural Representations and Autobiographical Texts
Dickel
C, Teil 1
Anglistik/Amerikanistik
Mi, 10 - 12:00 GABF 04/613
20.04.2016
Kommentar
Liegt zurzeit noch nicht vor. Informieren Sie sich bitte auf der Internetseite der Amerikanistik/Anglistik.
050 759
Embodiment, Perception, and Critical
Practice
Dozierende:
Dickel
Modul(e):
C, Teil 1
Disziplin:
Anglistik/Amerikanistik
Zeit/Ort:
Do, 12 - 14:00 GB 02/160
Beginn:
21.04.2016
Kommentar
Liegt zurzeit noch nicht vor. Informieren Sie sich bitte auf der Internetseite der Amerikanistik/Anglistik.
040 653
Neuere Texte aus der Geschlechterforschung in den Kunst-und Kulturwissenschaften (Lektüreseminar)
Dozierende:
Söll
Modul(e):
C, Teil 1
Disziplin:
Kulturgeschichte
Zeit/Ort:
Mi, 08:00 - 10:00 GA 6/62
Beginn:
13.04.2016
47
Kommentar
In diesem Seminar werden wir uns in Hinblick auf die kunst- und kulturwissenschaftliche Forschung mit neuen Ansätzen aus den Gender-Studies befassen. In einem ersten Teil werden theoretische Texte aus den Bereichen der Postcolonial-Studies, der feministischen Medienwissenschaft, der Philosophie bzw. Ästhetik, der Männlichkeitsstudien und der Soziologie gelesen. Zudem werden wir neue feministischen Manifeste lesen und deren Verhältnis zu ihren historischen
Vorläufern diskutieren. Im zweiten Teil des Seminars werden wir uns mit Textbeispielen beschäftigen, in denen u. a. diese Theorien Anwendung zur Interpretation von künstlerischen Arbeiten
finden. Ziel ist es, den Umgang mit theoretischer Lektüre einzuüben und ein interdisziplinäres
Arbeiten, so wie es die Geschlechterforschung fordert, umzusetzen.
Literatur
Laury Penny, Unspeakable Things: sex, lies and revolution, London 2014
Chandra Talpade Mohanty, Feminism without borders: decolonizing theory, practicing solidarity,
Durham 2003
Judith Halberstam, sex, gender and the end of normal, Boston 2012
Judith Butler, The question of gender: Joan W. Scotts critical feminism, Bloomington 2011
050 661
Multiculturalism
Dozierende:
Berg
Modul(e):
C, Teil 1
Disziplin:
Anglistik/Amerikanistik
Zeit/Ort:
Fr, 10 - 12:00 GABF 04/613
Beginn:
21.04.2016
Kommentar
Liegt zurzeit noch nicht vor. Informieren Sie sich bitte auf der Internetseite der Amerikanistik/Anglistik.
030 028
Judith Butler: Das Unbehagen der Geschlechter
Dozierende:
Pluder
Modul(e):
C, Teil 1
Disziplin:
Philosophie
Zeit/Ort:
Di, 08 - 10:00, GA 3/143
Beginn:
12.04.2016
Kommentar
Besser unter dem Titel Gender Trouble bekannt veröffentlichte Judith Butler vor rund 25 Jahren
ihr erstes Buch, das 1991 in deutscher Übersetzung unter dem Titel Das Unbehagen der Geschlechter erschien. Butler dekonstruiert darin umfassend die vermeintlich natürliche Zuschreibung von Geschlechtlichkeit, und zwar nicht nur bezogen auf das soziale Geschlecht (gender),
48
sondern auch bezogen auf das biologische Geschlecht (sex). Geschlechter werden vielmehr - nach
Butler - in jeder Hinsicht durch kulturelle Praktiken, insbesondere Diskurse, erzeugt. Sie sind damit eingelassen in bestimmte gesellschaftliche Verhältnisse und können entsprechend auch auf
ihre Funktion für diese Verhältnisse hin hinterfragt werden. Im Seminar wird primär Butlers
Buch selbst gelesen werden, gegebenenfalls flankiert durch Texte, die die philosophischen Voraussetzungen - etwa die poststrukturalistische Theorie des Diskurses und die Theorie der
Sprechakte - erläutern.
Leistungsnachweise
Die Teilnahme an einem Referat sowie die Lektüre der Texte ist für den Scheinerwerb obligatorisch.
Literatur
Martin, Terry: Affirmative Action Empire. Nations and Nationalism in the Soviet Union, 1923-39.
New York 2001.
Slezkine, Yuri : The USSR as a Communal Apartment, or How a Socialist State Promoted Ethnic
Particularism. In: Slavic Review, Vol. 53, No. 2 (Summer, 1994), pp. 414-452
050 670
Hipsters in American Culture
Dozierende:
Steinhoff
Modul(e):
C, Teil 1
Disziplin:
Anglistik/Amerikanistik
Zeit/Ort:
Do., 12 – 14:00, GB 03/49
Beginn:
21.04.2016
Kommentar
'Hipster' has become one of the buzzwords of contemporary American culture. But what is - or
given his/her recently proclaimed death - what was the hipster, this figure that has populated popular cultural texts as well as the streets of Portland and New York City's Williamsburg since the
turn of the millennium? How do we recognize a hipster? Why does the male hipster often wear a
beard and does he always do so? Is the hipster always white? Is the hipster feminist? And where
does the term actually come from? Employing and practicing methodologies and key concepts of
Cultural Studies, this class will investigate the figure of the hipster in its socio-historical context.
After tracing the history of the term, from its origin as a label for 1940s aficionados of jazz and its
definition in Norman Mailer's "The White Negro: Superficial Reflections on the Hipster" (1957),
we will look at the development of the term - tracing the culture of hip - and how it relates to the
contemporary usage of 'hipster'. Against the background of Dick Hebdige's notions of style and
subculture as well as Pierre Bourdieu's concepts of taste and lifestyle, we will discuss the hipster's
political and subcultural values as well as his/her recent commodification and transformation into
a mass cultural phenomenon. A significant part of this seminar will be dedicated to the analysis of
cultural texts, such as literature, films, and television series that are associated with hipsterism
and hipster aesthetics. Thus, we will not only explore how American culture speaks about the hipster, but also and specifically how hipster culture speaks about itself, as well as about larger cultural issues. In particular, we will investigate how the hipster and hipster texts relate to central
cultural categories like gender, race, ethnicity, class, and age.
49
Leistungsnachweise
Übung: active participation, short written assignments, presentation; Seminar: the above, plus
term paper.
040 013
Dozierende:
Modul(e):
Disziplin:
Zeit/Ort:
Beginn:
Fragen, Themen und Perspektiven der
Körpergeschichte
Lorenz
C, Teil 2
Geschichte
Do, 14 - 16:00 GA 03/142
21.04.2016
Kommentar
„Körpergeschichte“ geht von der Grundannahme aus, dass körperliche Erfahrungen keine anthropologischen Konstanten darstellen. Körpervorstellungen werden ständig neu konstruiert und mit
verschiedenen Bedeutungen aufgeladen. Zuschreibungen von Körperbildern und -wahrnehmung
unterliegen damit historischem und kulturellem Wandel. KG stellt keine abgegrenzte Disziplin
dar, sondern umfasst eine Vielzahl theoretischer Ansätze, die primär in der kritischen Wissenschafts- und Geschlechtergeschichte, der Historischen Anthropologie, aber auch in der Soziologie
sowie den Literaturwissenschaften entwickelt wurden. Die Debatte wird spätestens seit dem „linguistic turn“ wesentlich von den Begriffen „Erfahrung“, „Normierung“ und „Diskurs“ geprägt.
Historisiert werden insbesondere Dichotomien von männlichen und weiblichen, kranken und gesunden, profanen und heilige Körpern ebenso wie Körper in rituellen Kontexten, Körperstrafen,
Körpertechniken, die Geschichte der Sinne und der Körpermetaphorik insbesondere in politischen Diskursen. Es wird gefragt, wie Menschen ihre Wahrnehmungen mit Hilfe von Symbolik
und Sprache artikulieren. In der Vorlesung werden die wichtigsten Ansätze, Debatten und Bereiche der Körpergeschichte epochenübergreifend anhand von thematischen Beispielen von der Antike bis zur Zeitgeschichte erläutert. Die Vorlesung ist thematisch nicht chronologisch aufgebaut,
d.h. pro Sitzung wird je ein Themenschwerpunkt epochenübergreifend vorgestellt.
Es wird ein ergänzendes HS mit dem Schwerpunkt FNZ angeboten!
Literatur
R. van Dülmen (Hg.): Erfindung des Menschen. Schöpfungsträume und Körperbilder 1500-2000,
Wien u.a. 1998.
M. Lorenz. Leibhaftige Vergangenheit, Tübingen 2000.
M. Fehrer; R. Naddaff; N. Tazi (Hg.): Fragments for the History of the Human Body, 3 Bde. New
York 1989.
M. Fraser; M. Greco (Hg.): The Body. A Reader, London 2005.
K. Schreiner; N. Schnitzler (Hg.): Gepeinigt, begehrt, vergessen. Symbolik und Sozialbezug des
Körpers im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit, München 1992.
L. Thommen: Antike Körpergeschichte, Stuttgart 2007.
Ph. Sarasin, Reizbare Maschinen. Eine Geschichte des Körpers 1765-1914, Frankfurt/M. 2001.
50
040 161
Gesellschaft, Geschlecht und Körper in
der Frühen Neuzeit (16.-18. Jahrhundert)
Dozierende:
Lorenz
Modul(e):
C, Teil 2
Disziplin:
Geschichte
Zeit/Ort:
Di, 10 - 12:00 GABF 04/516
Beginn:
12.04.2016
Kommentar
„Körpergeschichte“ stellt keine abgegrenzte Disziplin dar, sondern umfasst eine Vielzahl theoretischer Ansätze, die primär in der kritischen Wissenschafts- und Geschlechtergeschichte, der Historischen Anthropologie, aber auch in der Soziologie sowie den Literaturwissenschaften entwickelt wurden. Die historische Debatte wird spätestens seit dem „linguistic turn“ wesentlich von
den Begriffen „Erfahrung“, „Normierung“ und „Diskurs“ geprägt. Es wird gefragt, wie Menschen
ihre Wahrnehmungen mit Hilfe von Symbolik und Sprache artikulieren. Körpervorstellungen
werden ständig neu konstruiert und mit verschiedenen Bedeutungen aufgeladen. Zuschreibungen von Körperbildern und -wahrnehmung unterliegen damit historischem und kulturellem
Wandel. Im Fokus stehen die vielfältigen Themenbereiche einer Alltagsgeschichte (Gesundheit,
Sexualität, Arbeit, Glauben, etc.) aber auch die Funktion normierender Diskurse von Herrschaft
(Sozialdisziplinierung), Wissenschaft (Menschenbilder) und Religion (Reinheit und Unreinheit,
Sittlichkeit) in der stark auf Körperlichkeit als natürlichem Referenzpunkt fokussierten vormodernen europäischen ständischen (!) Gesellschaft. Im Mittelpunkt wird das Heilige Römische Reich
stehen, vergleichend werden aber auch parallele Entwicklungen in weiteren diskursprägenden europäischen Ländern (v.a. England und Frankreich) stehen.
Es wird eine begleitende VL angeboten!
Voraussetzungen
Sehr gute Englischkenntnisse und die Bereitschaft zur intensiven Lektüre methodisch-theoretischer Texte werden vorausgesetzt. (geöffnet für Gender Studies, MARS, Religionswissenschaften)
Literatur
R. van Dülmen (Hg.): Körper-Geschichten. Studien zur historischen Kulturforschung V, Frankfurt a.M. 1996.
R. van Dülmen (Hg.): Erfindung des Menschen. Schöpfungsträume und Körperbilder 1500-2000,
Wien u.a. 1998.
M. Lorenz: Kriminelle Körper - Gestörte Gemüter. Die Normierung des Individuums in Gerichtsmedizin und Psychiatrie der Aufklärung, Hamburg 1999.
M. Lorenz: Leibhaftige Vergangenheit, Tübingen 2000.
M. Fehrer; R. Naddaff; N. Tazi (Hg.): Fragments for the History of the Human Body, Bd. 2, New
York 1989.
K. Schreiner; N. Schnitzler (Hg.): Gepeinigt, begehrt, vergessen. Symbolik und Sozialbezug des
Körpers im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit, München 1992.
51
040 220
Geschichte der Gefühle und Emotionalitäten (Frühe Neuzeit)
Dozierende:
Lorenz
Modul(e):
C, Teil 2
Disziplin:
Geschichte
Zeit/Ort:
Mi, 16 - 18:00 GA 04/149
Beginn:
13.04.2016
Kommentar
Angst, Wut, Liebe, Hass, Neid, Schmerz, Freude, Trauer, Scham - haben Gefühle eine Geschichte? Und: Machen Gefühle Geschichte? Konstruktivistische Theorien gehen interdisziplinär
(Psychologie, Soziologie, Pädagogik, Ethnologie ...) davon aus, dass Gefühle, also Empfindungen
und ihr Ausdruck, kulturell geformt und in komplexen Interaktionen mit der Umgebung sozial
erlernt werden. Was jemand in einer bestimmten Situation oder gegenüber einer anderen Person
und Sache fühlen/zeigen darf und was nicht, ist gesellschaftlich normiert und damit historisch
variabel. Gefühle sind auch geschichtsmächtig, weil sie Entscheidungen und Handlungen beeinflussen. Das OS geht anhand der Kontinuitäten und dem Wandel verschiedener frühneuzeitlicher
Normen und Wahrnehmungsmuster der Frage nach, wie solche Normen, Codes und Regime von
Emotionen gesellschaftliche Ordnungssysteme wie Familie, Staat, Schule, Militär, Recht und Religion, aber auch Wirtschaft und Medien mitbestimmen. Im Fokus steht der Effekt normierender
und oft geschlechtsspezifisch konnotierter Diskurse von Moral und Religion (Reinheit und Unreinheit, Sittlichkeit und Anstand) vor dem Hintergrund des Wissens um permanente existentielle Bedrohung (Kriege, Hungersnöte, Krankheiten). Interesse an der Lektüre theoretisch-methodischer Texte wird vorausgesetzt. Mündlich präsentiert werden soll, vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Forschungsansätze, die Anwendung auf konkrete selbst zu recherchierende (!)
thematische Beispiele, bevorzugt basierend auf der Analyse frühneuzeitlicher Quellen.
Ergänzend wird eine Vorlesung zur Körpergeschichte angeboten!
Voraussetzungen
Sehr gute Englischkenntnisse und die Bereitschaft zur intensiven Lektüre methodisch-theoretischer Texte werden vorausgesetzt. (geöffnet für Gender Studies, MARS, Religionswissenschaften)
Literatur
J. Bourke: Fear. A Cultural History, London 2005.
U. Frevert: Was haben Gefühle in der Geschichte zu suchen?, in: Geschichte und Gesellschaft
35/2009, S. 183-208.
B. Hitzer: Emotionsgeschichte – ein Anfang mit Folgen, in: H-Soz-Kult, 23.11.2011:
http://www.hsozkult.de/literaturereview/id/forschungsberichte-1221
M. Kessel: Gefühle und Geschichtswissenschaft, in: Rainer Schützeichel (Hg.): Emotionen und
Sozialtheorie. Disziplinäre Ansätze, Frankfurt a. M. 2006, S. 29-47.
E. Labouvie: Leiblichkeit und Emotionalität. Zur Kulturwissenschaft des Körpers und der
Gefühle, in: Jörn Rüsen/Friederich Jäger (Hg.), Handbuch der Kulturwissenschaften, Bd. 3: Themen und Tendenzen, Stuttgart/Weimar 2004, S. 79-91.
W. M. Reddy: Against Constructionism. The Historical Ethnography of Emotions, in: Current Anthropology (38) 3/1997, S. 327-351.
B. H. Rosenwein: Worrying about Emotions in History, in: The American Historical Review (107)
3/2002, S. 821-845.
52
N. Verheyen: Geschichte der Gefühle, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 18.6.2010:
https://docupedia.de/zg/Geschichte_der_Gef%C3%BChle
F. Weber: Von der klassischen Affektenlehre zur Neurowissenschaft und zurück. Wege der Emotionsforschung in den Geistes- und Sozialwissenschaften, in: Neue Politische Literatur 53/2008,
S. 21–42.
040 196
Diskriminieren, Sanktionieren, Kriminalisieren in der Frühen Neuzeit. Von der Geschichte der Sozialdisziplinierung zur historischen Kriminalitätsforschung (Übung
für Fortgeschrittene)
Dozierende:
Lorenz
Modul(e):
C, Teil 2
Disziplin:
Geschichte
Zeit/Ort:
Di, 14 - 16:00 UFO 01/01
Beginn:
12.04.2016
Kommentar
Deliktzuschreibungen, Definitionen von Devianz (abweichendem Verhalten) ändern sich mit
dem Wandel der gesellschaftlichen Normen. Jede Gesellschaft definiert anders, welche Normverstöße sie auf welche Weise sozial sanktionieren oder formaljuristisch kriminalisieren will. Auch
die Strafjustiz hängt von zeitspezifisch normativen Vorstellungen des Sinns und Zwecks von
Strafe und Sanktionen ebenso ab wie von axiomatischen Menschenbildern und Geschlechterstereotypen. Anhand konkreter Fallbeispiele aus verschiedenen europäischen Ländern mit einem
Schwerpunkt auf dem „Alten Reich“ soll ein Überblick über Genese und Wandel der verschiedenen Formen und Aspekte von Diskriminierung und Kriminalisierung in Bezug auf das gesellschaftliche Selbstverständnis frühneuzeitlicher Ständegesellschaften erarbeitet werden.
Voraussetzungen
Die Bereitschaft zur Quellelektüre wird vorausgesetzt, ebenso die Fähigkeit Texte in Frakturschrift zu lesen.– Je nach Größe des Kurses werden auch gemeinsam exemplarische handschriftliche Quellen in deutscher Kurrentschrift gelesen. (Geöffnet für Gender Studies, MARS, Religionswissenschaften)
Literatur
R. van Dülmen (Hg.): Verbrechen, Strafen und soziale Kontrolle, Frankfurt/Main 1990.
J. Eibach: Recht – Kultur – Diskurs. In: Zeitschrift für Neuere Rechtsgeschichte 23/2001, S. 102120.
G. Schwerhoff: Historische Kriminalitätsforschung, Frankfurt a. M. 2011.
G. Schwerhoff; A. Blauert (Hg.): Mit den Waffen der Justiz. Zur Kriminalitätsgeschichte des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit. Fischer, Frankfurt a. M. 1993.
G. Schwerhoff; K. Schreiner (Hg.): Verletzte Ehre. Ehrkonflikte in Gesellschaften des Mittelalters
und der frühen Neuzeit. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 1995.
G. Schwerhoff; R. Habermas (Hg.): Verbrechen im Blick. Perspektiven der neuzeitlichen Kriminalitätsgeschichte. Campus, Frankfurt a. M./New York 2009.
53
040117
"... nicht allein mit der blöde seines gesichtes..." Selbstzeugnisse und Egodokumente in der Geschlechtergeschichte
Dozierende:
González Athenas
Modul(e):
C, Teil 2
Disziplin:
Geschichte
Zeit/Ort:
Di, 10 - 12:00 GA 5/39 Zeitungslesesaal
Beginn:
12.04.2016
Kommentar
Liegt zurzeit noch nicht vor. Informieren Sie sich bitte auf der Internetseite der Geschichte.
050 728
Gender and Elightenment
Dozierende:
DeLucia
Modul(e):
C, Teil 2
Disziplin:
Anglistik/Amerikanistik
Zeit/Ort:
Mi, 14 - 16:00 GABF 04/614
Beginn:
20.04.2016
Kommentar
Liegt zurzeit noch nicht vor. Informieren Sie sich bitte auf der Internetseite der Anglistik/Amerikanstik.
050 328
Gewalt gegen Frauen in der Literatur
Dozierende:
Vorspel
Modul(e):
C, Teil 2
Disziplin:
Germanistik/Komparatistik
Zeit/Ort:
Mi., 04.05.2016, 17 - 18:00, GBCF 05/709
Mi., 15.06.2016, 17 - 18:00, GBCF 05/709
Mo., 25.07.2016, 08:30 - 13:00, GBCF
05/709
Di., 26.07.2016, 08:30 - 13:00, GBCF
05/709
Mi., 27.07.2016, 08:30 - 13:00, GBCF
05/709
Do., 28.07.2016, 08:30 - 13:00, GBCF
05/709
54
Fr., 29.07.2016, 08:30 - 13:00, GBCF
05/709
Beginn:
21.04.2016
Kommentar
Frauen sind Opfer der Gewalt im häuslichen wie im beruflichen Leben, in der Öffentlichkeit auf
der Straße und im Internet wie auch in kriegerischen Auseinandersetzungen. In manchen Regionen spricht man von sieben von zehn Frauen, die Gewalterfahrungen erleben mussten, in
Deutschland gibt es Studien, wonach vier von zehn Frauen im häuslichen Rahmen Gewalt erfahren haben.
Dieses weltweite Phänomen wird nicht erst seit der neuen Frauenbewegung ab den 1970-er Jahren in der Literatur thematisiert, sondern schon lange vorher - von Autoren und Autorinnen.
Literatur
Neben Mythen, Legenden, Märchen behandeln wir u. a. die folgenden Texte:
" Heinrich von Kleist: Die Marquise von O?, 1808
" Henrik Ibsen: Baumeister Solneß, 1892
" Brigitte Reimann: Die Frau am Pranger. Verlag Neues Leben, 1956
" Herbjørg Wassmo: Huset med den blinde glassveranda, 1981 Dt.: Das Haus mit der blinden
Glasveranda. 1984. Neuausgabe als: Deutschenkind, 2012, (= Tora-Trilogie, Band 1).
" Isabel Allende: La casa de los espíritus 1982 (Das Geisterhaus, 1984)
" Khaled Hosseini: A Thousand Splendid Suns (Tausend strahlende Sonnen, 2007)
050 338
Rassismus und Sklaverei in der Literatur
Dozierende:
Freihold
Modul(e):
C, Teil 2
Disziplin:
Germanistik/Komparatistik
Zeit/Ort:
Do., 08:30- 10:00, GBCF 05/703
Beginn:
21.04.2016
Kommentar
Sowohl Diskriminierung als auch Sklaverei lassen sich bis in in die frühe Menschheitsgeschichte
nachweisen. Seit jeher gibt es Konflikte zwischen verschiedenen Völkern, durch die soziale Ungleichheiten gerechtfertigt werden. So untermauern vor allem Unterschiede in Bezug auf Hautfarbe, Religion, Geschlecht, Kultur und Sprache die Ausgrenzung und Unterdrückung Anderer,
um sich letztlich der Überlegenheit des eigenen Volkes zu versichern.
Im Seminar sollen insgesamt sowohl die Geschichte der Sklaverei und des Rassismus als auch
die Behandlung der Thematik in der Literatur verschiedener Epochen behandelt werden.
Leistungsnachweise
Es sollen Texte von Homer, Joseph Conrad, Alfred Andersch, Harper Lee, Max Frisch, Nelson
Mandela und Michel Houellebecq und anderen Autoren gelesen werden.
Literatur
Christian Geulen: Geschichte des Rassismus, C.H. Beck, München 2014.
55
Elisabeth Hermann-Otto (Hrsg.): Antike Sklaverei, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2013.
Christian Koller: Rassismus, UTB, Paderborn 2009.
Nicole Priesching: Sklaverei in der Neuzeit, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2014
Michael Zeuske: Handbuch der Geschichte der Sklaverei: Eine Globalgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, De Gruyter, Berlin 2013.
050 324
"Ces livres que ne lit d'une main". Pornographische Literatur von der Antike bis
zur Gegenwart
Dozierende:
Heimgartner
Modul(e):
C, Teil 2
Disziplin:
Germanistik/Komparatistik
Zeit/Ort:
Di., 10 – 12:00, GABF 04/411
Beginn:
19.04.2016
Kommentar
Es gebe, schreibt Rousseau im Ersten Buch seiner Confessions (1782/88) eine Sorte von Büchern
die man nur mit einer Hand liest – so habe ihm eine gewisse Madame Tribu, die eine private
Leihbibliothek im prüden Genf unterhielt, die die anständigen Töchter der Stadt regelmäßig frequentiert haben sollen. Pornographie gehört zu den Dingen, mit denen man sich zwar gerne beschäftigt, von dem man aber nur ungern spricht. Warum ist das so? Die Frage, ab wann ein literarisches Werk (oder ganz allgemein Kunst) als 'pornographisch' gilt, ist so selbstverständlich nicht.
Sie hat sehr viel mehr mit den moralischen und ideologischen Vorstellungen eines Kulturraums
und einer Zeit zu schaffen als mit den Werken selbst. Im Seminar wollen wir danach fragen, was
Pornographie war, ist oder sein könnte, was ihre Themen und Stoffe sind und überhaupt, warum
es Pornographie gibt und wozu sie – abgesehen vom offensichtlichen Nutzen – dient. Das heißt,
wir fragen, welche Funktion(en) der Pornographie im Laufe der Literaturgeschichte zugeschrieben wurden, indem wir Texte lesen, die sich der 'schönsten Nebensache der Welt' gewidmet haben, um uns so einen eigenen Begriff des Gegenstands machen. Beispielhafte stammen u.a. von
Lukian, den römischen Elegikern, Pietro Aretino, dem 2nd Earl of Rochester, Marquis de Sade,
Sacher-Masoch, Anaïs Nin, Georges Bataille, Susan Sontag, Roland Barthes, Nicholson Baker, Eva
Illouz u.v.m.
Literatur
Ein Blackboard-Reader mit relevanten Texten wird zur Verfügung gestellt. Einige Texte müssen
darüber hinaus angeschafft werden. Eine Liste wird in der ersten Sitzung ausgegeben. Literatur
zur Einführung: Werner Fuld: Eine Geschichte des sinnlichen Schreibens. Berlin: Galliani 2014.
56
040 155
Jeanne D’Arc
Dozierende:
Scior
Modul(e):
C, Teil 2
Disziplin:
Geschichte
Zeit/Ort:
Mi., 16 – 18:00, GABF 04/514
Beginn:
13.04.2016
Kommentar
Liegt zurzeit noch nicht vor. Informieren Sie sich bitte auf der Internetseite der Geschichte.
040 210
Dozierende:
Modul(e):
Disziplin:
Zeit/Ort:
Beginn:
Die Stellung der Frau im römischen Recht
von der Republik bis zur hohen Kaiserzeit
Linke, Klinck
C, Teil 2
Geschichte
Di., 14 – 16:00, GABF 04/356
12.04.2016
Kommentar
Liegt zurzeit noch nicht vor. Informieren Sie sich bitte auf der Internetseite der Geschichte.
040 202
Übung für Fortgeschrittene: Anthropologisches Wissen und die Geschichte des
Rassismus in Europa
Dozierende:
Brehl
Modul(e):
C, Teil 2
Disziplin:
Geschichte
Zeit/Ort:
Mi., 10 – 12:00, GA 04/149
Beginn:
13.04.2016
Kommentar
Liegt zurzeit noch nicht vor. Informieren Sie sich bitte auf der Internetseite der Geschichte.
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050 744
Urban Temptations: City Life in Nineteenth-Century American Literature
Dozierende:
Steinhoff
Modul(e):
C, Teil 2
Disziplin:
Anglistik/Amerikanistik
Zeit/Ort:
Mi, 12 - 14:00 GABF 04/613
Beginn:
20.04.2016
Kommentar
The nineteenth-century was a time of rapid American urbanization and social change. Industrialization, immigration, technological innovations, and the rise of consumer culture, brought about
tremendous socio-cultural changes that seemed to be particularly strongly felt in the nation’s
newly rising urban centers. In this Übung, we will explore the representations of and the reactions to these changes in the American literature of the time. Reading a diversity of literary texts,
we will investigate how American culture imagined life in the growing cities. In particular, we will
focus on how literary texts dealt with relations of gender, sexuality, class and race/ethnicity in the
city. While most studies of the city in nineteenth-century American literature tend to focus on the
late nineteenth-century and a number of canonized authors, we will take a broader approach and
also deal with popular cultural texts of the early and mid-nineteenth century, such as sensational
writing, pulp fiction and children’s literature. By reading and analyzing a range of novels such as
George Thompson’s city mystery Venus in Boston (1849), Horatio Alger’s boy adventure Ragged
Dick (1868), and Theodore Dreiser’s naturalist novel Sister Carrie (1900), as well as a number of
short stories and poems, we will deal with urban phenomena like crime, racism, prostitution,
child poverty, and the imagination of the big city as promise of and threat to the American Dream.
As we situate the literary texts in a larger cultural context and discuss them alongside non-literary
texts of the time, such as religious pamphlets, brothel guides, and photography, we will investigate how in the popular imagination of the nineteenth-century the city became a place of fascinating, yet often terrifying, temptations.
Voraussetzungen
Students who take this class should be prepared to read a number of longer literary texts in the
course of the semester.
Leistungsnachweise
Active participation, short written assignments
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Praxismodul
Das Praxismodul soll den Studierenden die Möglichkeit einräumen, entsprechend ihrer
eigenen beruflichen Perspektive Schwerpunkte zu setzen.
Praktikum
Betreuung:
Brand
Dauer:
160 Std. (4 Wochen)
Kommentar
Das Praktikum zielt darauf ab, den Studierenden während ihres Master-Studiums berufspraktische Erfahrungen und Kompetenzen in solchen Berufsfeldern und Tätigkeitsbereichen zu vermitteln, die nach Abschluss des Studiums eine den erworbenen Qualifikationen entsprechende Berufstätigkeit bieten. Insbesondere soll das Praktikum dazu beitragen, die im Studium vermittelten theoretischen Inhalte und fachlichen Qualifikationen in
Hinblick auf ihre Bedeutung für eine spätere Tätigkeit im Berufsfeld bzw. im Tätigkeitsbereich des Praktikums reflektieren und beurteilen zu können. Damit sollen die Entscheidungsgrundlagen für die Berufswahl verbessert und gegebenenfalls die Studienorientierung überprüft und korrigiert werden.
In Kombination mit dem Besuch des Workshops „GenderWissen in der Praxis“ sollen zusätzliche Informationen zur Praktikums- und Berufswahl bereitgestellt und einen Austausch zwischen Fachvertretern aus der Berufspraxis und Studierenden ermöglicht werden. Darüber hinaus wer- den die Studierenden zur Selbstreflexivität in Bezug auf die im
Studium erworbenen Qualifikationen und Kompetenzen angeregt. Die eingeladenen Expert*innen fungieren ihrerseits gleichzeitig als Rollenvorbilder und Inspirationsgeber*innen für die eigene berufliche Zukunft.
Voraussetzungen
Anmeldung des Praktikums vor Beginn. Das Praktikum erfordert eine Beratung und Genehmigung durch die Studienfachkoordinatorin. Hier werden der Aufbau und Inhalt des
Praktikums (Zeitstruktur, Aufgabenprofil, Möglichkeiten zur Entwicklung der fachlichen
Kompetenz etc.) geklärt.
Scheinerwerb
Der benotete Leistungsnachweis wird durch einen Praktikumsbericht erlangt. Der Bericht
umfasst 15 Seiten und reflektiert die Erfahrungen des Praktikums aus Gender-Perspektive.
Weitere Informationen zu den Praktikumsrichtlinien finden
http://www.sowi.rub.de/mam/content/genderstudies/praktikumsrichtlinien_joint_degree.pdf
Sie
unter:
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GenderWissen in der Praxis-Workshop
Dozierende:
Brand
Zeit/Ort:
Mo., 25.07.2016, 10-16:00, Raum wird
noch bekannt gegeben.
Kommentar
Seit dem Wintersemester 2005/06 veranstaltet das Studienfach Gender Studies in Kooperation mit der Fakultät für Sozialwissenschaft den Workshop "GenderWissen in der Praxis". Vertreter*innen aus unterschiedlichen Berufsfeldern sowie ehemalige Studierende
der Gender Studies berichten von ihren Erfahrungen. Im Zentrum der Veranstaltung stehen folgende Fragen: Was ist Genderwissen und wie wird es in der beruflichen Praxis
umgesetzt? Welche beruflichen Chancen ergeben sich für Absolvent*innen mit Genderwissen? Wie können Berufsfelder durch das Einbringen von Genderkompetenzen verändert werden? In der Vergangenheit konnten Referent*innen u.a. aus folgenden Bereichen und Unternehmen gewonnen werden: Gleichstellungsstellen der Städte Bochum,
Essen, Heppenheim; Deutscher Gewerkschaftsbund, FUMA Fachstelle Gender NRW;
Rubicon e. V. Köln; Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ); Heinrich-Böll-Stiftung; Deutsche BP AG; Deutsche Telekom; genanet e.V.; Industriemuseum
Cromford; Zentrum Frau in Beruf und Technik; Dissens e. V.; Stelle Chancengleichheit
am Arbeitsmarkt der Arbeitsagentur Bochum; Rosa Strippe e.V.; Bundesministerium für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Budrich Verlag; Jugend- und Kulturzentrum
Werkstadt Witten; Zentrum für Hochschul- und Qualitätsentwicklung (ZfH) Universität
Duisburg-Essen; Bosch Rexroth; UNO; Gleichstellungsstelle der RUB; Career Service der
RUB; Research School RUB.
Leistungsnachweis
Für Studierende des Joint-Degree-Studienprogramms obligatorisch, sofern sie im Wintersemester nach Graz gehen. Aktive Teilnahme ist erwünscht.
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Freies Wahlmodul
Freies Studium zur Aneignung weiterer Schlüsselqualifikationen oder zur Vertiefung.
Veranstaltungen können z.B. hier gefunden werden:

Zentrum für ökonomische Bildung: http://www.ruhr-uni-bochum.de/zfoeb/

Zentrum für Fremdsprachenausbildung (ZfA): http://www.ruhr-uni-bochum.de/zfa/

Für Veranstaltungen aller Fakultäten der RUB: https://vspl-campus.ruhr-unibochum.de/campus/all/groups.asp
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Integratives Forschungskolloquium
Das Fachkolloquium behandelt die Themen der geplanten Masterarbeiten sowie die Themen der mündlichen Abschlussprüfung. Studierende sollten das Kolloquium bei derjenigen Person belegen, welche auch als Betreuer*in der Abschlussarbeit in Frage kommt bzw.
ausgewählt wurde.
040 245
Kolloquium zur Frühen Neuzeit und Geschlechtergeschichte
Dozierende:
Lorenz
Zeit/Ort:
Di., 14 tgl., 18-20:00, GABF 04/516
Beginn:
12.04.2016
080 610
Kolloquium und Methodenwerkstatt
Dozierende:
Sabisch
Zeit/Ort:
Mo., 10-12:00, GABF 04/516
Beginn:
11.04.2016
Kommentar
nach individueller Absprache
Voraussetzungen
Abschlussarbeit im Bereich Gender Studies und/oder qualitative Methoden der Sozialforschung
Literatur
Eco, Umberto (1993): Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt. Heidelberg: C.F. Müller Juristischer Verlag. 6. Auflage.
Kruse, Otto (2002): Keine Angst vor dem leeren Blatt. Frankfurt am Main: Campus Verlag. 9. Auflage.
Ruhmann, Gabriela (1998): Keine Angst vorm leeren Blatt. In: Kruse, Otto (Hrsg.):
Handbuch Studieren. Frankfurt am Main: Campus.
http://www.sz.ruhr-uni-bochum.de/index.html
051 770
Forschungskolloquium Medien und Gender
Dozierende:
Warth, Deuber-Mankowsky
Zeit/Ort:
Beginn:
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